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Lokale Strahlentherapie –
eine Therapieoption einer auf Excision und BotulinumToxin therapierefraktären Speichelfistel mit ständiger
Sekretion nach lateraler Parotidektomie –
ein Fallbericht
Hans Christiansen1, Jeannette Knauth1, Hendrik Andreas Wolff1, Hilke
Vorwerk1, Andrea Hille1, Clemens Friedrich Hess1, Rainer Laskawi2
1Abteilung
Strahlentherapie und Radioonkologie
2Abteilung Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Universitätsmedizin Göttingen
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Material und Methode
n
Speichelfistel seltene Komplikation
benigner oder maligner Tumore
n
Deutlichen Einschränkung der Lebensqualität
n
Standardtherapie: Operativer Sanierung und Umspritzung mit
Botulinum-Toxin
n
Aktueller Fall:
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nach
Parotidektomie
45-jähriger Mann
Z.n. lateraler Parotidektomie rechts (bei papillärem Zystadenom)
Post-OP Speichelfistel mit ständiger Sekretion
Keine Besserung nach mehrfachen Excisionen mit anschließender
Botulinum-Toxin-Umspritzung
CT: Rest-Parotis-Gewebe am Kieferwinkel rechts
Resultate I – Bildgebung und RT-Plan
Rest-Parotis-Gewebe am Kieferwinkel rechts
Dosisverteilung und Bestrahlungsfelder (3-D
geplanter Bestrahlungsplan, das Zielvolumen
umfasste die Restanteile der Glandula Parotis
rechts
einschließlich
der
Fistelöffnung
retroauriculär, GD 30 Gy, ED 2 Gy);
akute Nebenwirkungen: leichte Hautreaktion im
Bestrahlungsfeld, leichte Reduktion des
Geschmacksinnes, Hautraktion bereits 2
Wochen nach Radiotherapie abgeheilt, im
weiteren Verlauf auch deutliche Erholung des
Geschmackssinnes
Resultate II – klinischer Vergleich prä und post RT
Fistelöffnung retroauriculär 1½ Jahre
nach lateraler Parotidektomie und
mehrfachen
Exzisionen
mit
anschließenden Botulininum-ToxinUmspritzungen (vor Radiatio)
Situation retroauriculär 3 Monate
nach Strahlentherapie; es ist zu einer
Verbesserung der lokalen Situation
gekommen;
die Sekretion aus der Speichelfistel
war
bereits
unter
der
Strahlentherapie
rückläufig,
2
Wochen nach Bestrahlung nur noch
eine leichte Restsekretion, im
weiteren Verlauf sistierte die
Sekretion vollständig
Zusammenfassung
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Speichelfistel mit ständiger Sekretion und verminderter
Lebensqualität seltene Komplikation nach Parotidektomie benigner
oder maligner Speicheldrüsentumore
Bei auf operative Maßnahmen und/oder Umspritzung mit
Botulinum-Toxin therapierefraktären Verläufen gutes Ansprechen auf
eine lokale Radiatio
Normofraktionierte Radiatio im präsentierten Fall gut verträglich
Auch wenn seit dem routinemäßigen Einsatz von BotulinumToxin zur Therapie von Speichelfisteln die Indikation zur
Strahlentherapie nur noch selten gegeben ist, sollte die Radiatio
als Therapieoption bei therapierefraktären Verläufen weiterhin
in Betracht gezogen werden