PDF: 1:14 RC LKW MAN TGX 26.540 XL

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PDF: 1:14 RC LKW MAN TGX 26.540 XL
Der folgende Bericht ist in
Ausgabe 5/2010 des Magazins
TRUCKS & Details erschienen.
www.trucks-and-details.de
MAN of the year
Ein nettes „Gimmick“ ist
die Transporttasche
MAN TGX 26.540 6x4 XLX
Specials
Übersicht
Rubriken
1 14,5
In sehr gut bebilderten, kleinen und
einfachen Schritten wird der Lkw chronologisch, angefangen vom Rahmen, über
Achsen und Getriebe bis hin zur Karosserie
zusammengebaut. Pro Bauschritt sind alle
zu verwendenden Schrauben im Maßstab
1:1 abgebildet. Hilfreich ist hierfür der
Einsatz einer Klarsichtschale, in die die
Hersteller/Importeur:
Seite 8
Dickie-Tamiya
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Aufgrund der guten Übersichtlichkeit
können auch Anfänger die vorgegebene
Reihenfolge der Bauschritte ruhig ein wenig
verändern. Sinnvoll kann es beispielsweise
sein, sich als Erstes um die Lackierarbeiten
an sämtlichen Karosserieteilen zu kümmern.
Wer diese Arbeiten selbst durchführen
mag, dem seien die TS-Farben von Tamiya
wärmstens ans Herz gelegt. Damit können die Polystyrolteile ohne Vorarbeiten
gelackt werden. Wer diesen Arbeitsschritt
lieber Profis überlassen will, übergibt die
unbearbeiteten Spritzlinge einfach der
Lackiererei seines Vertrauens. Auch unsere
MAN-Karosserie sollte von einem Profi
eingefärbt werden. Für den Farbton wurde
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Technik
losen Kleinteile geschüttet werden, um das
Erkennen der jeweiligen Schraube, Mutter
oder Stift zu vereinfachen und den Verlust
der teilweise winzigen Komponenten zu
vermeiden. Zwischendurch wird in der
Bauanleitung zusätzlich der Einbau von
Tamiya-Zubehörteilen wie beispielsweise
der Multifunktionseinheit MFC-01 und der
einfachen Lichtanlage beschrieben. Auf
den letzten Seiten bekommt man einen
Überblick über sämtliche Kunststoffspritzlinge, Schrauben und alle anderen Bauteile
für eine etwaige Ersatzteilnachbestellung.
Absolut vorbildlich.
Specials
Technik
Beim Öffnen des Kartons schaut man
nicht wie gewohnt auf die Pappfächer,
sondern eine große Nylontasche mit goldfarbenem MAN-Aufdruck nebst Tamiya-Logo
kommt zum Vorschein. Eine Transporttasche
als „Gimmick“ ist wirklich eine tolle Idee.
Nach dem Entnehmen der Tasche findet man
alles aufgeräumt in den Unterteilungen des
Kartons. Sämtliche Teile befinden sich in
Plastiktütchen. Die Schrauben- und Metallbeutel sind mit Buchstaben versehen und
den Baugruppen zugeordnet. Die 40 Seiten
starke, als DIN-A4-Heft gestaltete Bauanleitung gibt nicht nur Aufschluss über das
benötigte Werkzeug und die erforderlichen
Farbtöne für die auf dem Deckel abgebildete
Ausführung. Es bietet auch eine kurze Einführung inklusive Sicherheitshinweisen in
den RC-Modellbau, was gerade für Anfänger eine große Hilfe darstellt.
Rubriken
Trucks
Dem Bausatz liegt ein gewohnt
­umfangreicher Dekorbogen bei.
Das Highlight sind die Embleme
und Typenbezeichnung in
geplotteten Chrombuchstaben
Trucks
Markt
Markt
In Funktionsmodellbau-Kreisen wird jedes Jahr aufs Neue im Vorfeld
der Nürnberger Spielwarenmesse spekuliert, ob es eine neue
Zugmaschine aus dem Hause Tamiya geben wird. Besser gesagt:
Welches Original-Vorbild, welche Lkw-Marke im Modellmaßstab
verewigt wird. Dieses Jahr verbarg sich mit dem MAN TGX 26.540
6x4 XLX ein Truck der aktuellen Baureihe hinter dem Mantel der
Verschwiegenheit, der von Dickie-Tamiya konsequent bis zum ersten
Messetag geschlossen gehalten wurde.
Die Rahmenteile
aus schwarz
­eloxiertem Alu
sind mit einer
Schutzfolie ­versehen
Markt
Der schwarz eloxierte Aluminiumfahrzeugrahmen wird im
klassischen Leiterstil zusammengebaut. Vorne findet das
Schaltservo quer-gelagert seinen
Platz. Links am Rahmen wird das
Lenkservo mit einer sehr originalgetreuen Mimik befestigt. Diese
hat durch den Einsatz von Kugelkopfstangen leider ein relativ großes
Spiel zur Folge. Da der Truck aber
kein Fahrzeug aus dem Rennsport und
die Fahrgeschwindigkeit gering ist,
kann man diesen kleinen Mangel gut
verschmerzen. Nun befasst man sich
mit dem Aufbau der Achsen und dem
Getriebe. Auch bei diesem Modell
bedient sich Tamiya dem bewährten
Plattformsystem. Das ist grundsätzlich
positiv, weil Kosten ­sparend. Letztlich
auch für den Verbraucher.
allerdings fremdgegangen. Die Wahl fiel
auf „Daytona­grau perleffekt“ aus dem
Audi-Sortiment. Schließlich sollte der
TGX gleichzeitig dezent und doch edel
daherkommen. Während die Karosserie ihren neuen Look erhielt, war
genug Zeit, sich um den Aufbau
des Fahrgestells zu kümmern.
Lagerkoller
Trucks
Technik
Vorab ist zu erwähnen, dass
dem Bausatz für alle drehenden
Teile Bronzelager beiliegen.
Gut gefettet ermöglichen sie einen
relativ einwandfreien Lauf. Für
einen optimierten und vor allem
energiesparenderen Rundlauf sind
Kugellager aber eindeutig die bessere
Wahl. Deswegen ist es ratsam, beim
Kauf des Bausatzes die rund 25,– Euro
für einen Satz Kugellager zusätzlich zu
investieren, denn ein nachträglicher Einbau
bedeutet ein komplettes Zerlegen des Fahrzeugs inklusive der Achs- und Getriebeteile.
Um alle Funktionen des Trucks nutzen zu
können, sollte eine Fernsteuerung mit mindestens drei Kanälen zur Verfügung stehen.
Specials
Rubriken
Optimal eignet sich eine Funke mit vier
Prop-Kanälen inklusive der Option, sie später auf weitere Kanäle ausbauen zu können.
Damit ist sichergestellt, auch möglicherweise nachträglich realisierte Sonderfunktionen
schalten zu können. Ein elektronischer Fahrregler, ein 8 bis 9 Newtonzentimeter starkes
Lenkservo, ein Standard-Servo für das
Schaltgetriebe und ein geladener 7,2-VoltAkkupack sollten ebenfalls vorliegen. Um
die Neutralstellung der Servos vor ihrem
Einbau auszuloten, werden sie mit Regler,
Akku und Empfänger verbunden. Unserem
MAN wurde die bereits erwähnte Multifunktionseinheit MFC-01 spendiert. Sie beinhaltet sowohl den Fahrregler als auch eine
Licht- und Soundanlage. Dafür ist allerdings
eine Vierkanal-Fernsteuerung, möglichst
auch mit mechanischer ­Trimmung, zwingend
erforderlich. Eine Aufrüstung mit Schalt­
kanälen ist für die MFC-01 nicht nötig.
Seite 10
auch beim TGX sollen die Achsschenkel so eingebaut werden, dass
sich die Spurstange vor der Achse befindet. Bei Kurvenfahrten
schlägt nun das kurvenäußere Rad weiter ein als das Kurveninnere.
Das ist rein technisch gesehen natürlich nicht richtig. Grund für den
„Falscheinbau“ ist eine Befestigungsschraube am Getriebe, mit der
die Spurstangen bei „korrekter“ Montage in Kontakt kommen würde.
Es kann aber recht einfach Abhilfe geschaffen werden: Die beiden
Achsschenkel werden einfach umgedreht eingebaut und in den
Linken wird eine passende Bohrung für die Aufnahme des Lenkstangenkugelkopfs gebracht. Als Nächstes müssen jetzt die Kugelköpfe
mit langem Gewinde für die Aufnahme der Spurstange möglichst
„hoch“ auf die Achsschenkel montiert werden, damit man zunächst
einen größeren Abstand zum Getriebe erreicht. Das Ergebnis dieser
kleinen Umbaumaßnahme sind eine korrekte Lenkgeometrie und der
Einsatz der originalen Spurstange.
Geometrie
Für die oberen Positionsleuchten sind
bereits Löcher vorhanden
Leider wurde aber auch bei diesem
Modell die bereits häufig bemängelte
Vorderachsgeometrie übernommen. Denn
Es ist ratsam, die Differenziale mit reichlich Fett zu versehen
In den nächsten Schritten werden die Hinterachsen und das
­Dreigang-Getriebe zusammengebaut. Dies ist für technisch interessierte Bastler ein echtes Highlight. Hier sieht und begreift man
schnell und einfach den Aufbau sowie die Funktionsweise eines
Differenzials und eines Schaltgetriebes. Hintergrundwissen, das
nicht zuletzt bei einer späteren Fehlersuche von Nutzen sein kann.
Beim Komplettieren des Getriebes kann man nun die vordere Verschraubung des Gehäuses entfernen. Dadurch wird das Ganze zwar
keinesfalls instabil, aber der Abstand zur Spurstange wird nochmals
größer. Die nun „geglättete“ Stelle wird mit einem kleinen Klebestreifen verfestigt. Fertig.
Gummipuffer
Auch die Umlenkung für die
Spurstange sollte kugelgelagert sein
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Auch die vier kleinen, aus dem Ford F350 HighLift bekannten
Gummipuffer, die bei starken Achsverschränkungen den Kontakt von
Achsen und Rahmen dämpfen, kommen wie beim Scania R620 (siehe
TRUCKS & Details 5/2009) zum Einsatz. Beim Einbau der zwei
angetriebenen Achsen ist es ratsam, penibel der Bebilderung in der Bauanleitung zu folgen. Es kann andernfalls leicht passieren, dass man die
Durchtriebachse falsch herum einbaut. Dann drehen sich im Fahrbetrieb
die Räder entgegengesetzt zu denen der hinteren Achse. Keine dämpfende Funktion haben die schönen, rot eloxierten Alu-„Stoßdämpfer“,
die mit einer kleinen, innen stehenden Feder lediglich die Blattfedern
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Der Leiterrahmen ist fertiggestellt, das Schaltservo bereits eingebaut
Markt
Trucks
Nachdem die zehn Räder montiert sind,
steht das Fahrzeug ab jetzt auf eigenen
Beinen. Als Nächstes steht die „Hochzeit“
an. Der Motor, als Einheit verbunden mit
dem Getriebe, wird mit dem Rahmen verschraubt. Bekanntermaßen ist der Baukastenmotor mit seinen 14.000 Umdrehungen
pro Minute recht schnell, sodass der Truck
relativ hohe Geschwindigkeiten erreicht. Im
Solo-Betrieb fällt das aber nicht so sehr ins
Gewicht, da die MFC-01 nur einen Teil des
eingespeisten Stroms freigibt. Daher eignet
sich ein langsamer drehender Motor ohnehin nicht so gut. Eher könnte man da das
Zwischengetriebe von Carson einbauen.
Das Fahrgestell ist mit den
gesamten Achsen komplettiert
Nun müssen die ersten Kabel zusammen mit dem Kabelbaum der Rücklichter
möglichst unauffällig im Rahmen versteckt
werden. Apropos Rücklichter. Hier ist eine
Neuentwicklung zu vermelden. Nicht nur,
dass Tamiya die aktuellen MAN-OriginalRücklichter perfekt nachempfunden hat,
auch die Innereien lassen durch ihre Bohrungen eine vorschriftsmäßige Bestückung
der Leuchtmittel zu. Blinker, Rücklicht,
Bremslicht, Rückfahrlicht, sogar für eine
Nebelschlussleuchte wurde Platz geschaf-
Markt
unterstützen. Ihr Dasein verstärkt jedoch
fraglos die exzellente Gesamtoptik.
mengesetzt ist. Das Öffnen und Schließen
wird manuell über einen Hebel und eine
kurze Gewindestange bewerkstelligt. Diese
Arbeit könnte auch mit einfachen Umbauarbeiten ein Miniservo übernehmen. Die vorliegende Sattelkupplung ist außerdem schon
für den Einsatz der MFC-01 vorbereitet.
Es wird ein Koppelschalter im Inneren der
Kupplung installiert, der
ein Geräusch beim An- und
Abkuppeln generiert. Die
Aufnahme des Fahrakkus
übernimmt die übliche
Unterbodenhalterung, die für
den Einsatz eines 7,2-VoltRacingpacks ausgerichtet ist
und ziemlich mittig unter den
Fahrzeugrahmen geschraubt
wird. Das optimiert nicht
nur den Fahrzeugschwerpunkt sondern gewährleistet
gleichzeitig einen schnellen
Boxenstop für den AkkuDie Getriebewellen sind vorbereitet für den Einbau
wechsel. Oberhalb des
„Stromtanks“ werden im
Sinne einer originalgetreuen Optik links ein
Fest im Sattel
Batteriekasten und rechts eine Tankattrappe
befestigt. In Letzterem wird die SchaltzentIm Folgenden kümmert man sich um
rale der MFC-01 untergebracht.
die Sattelkupplung, die recht schnell zusam-
Mit wenigen Handgriffen lässt
sich die richtige Achsgeometrie
erreichen. Gut zu erkennen ist der
angebrachte Kugelkopf für die
Lenkansteuerung
fen. Nun ist es so, dass die MFC-01
nur eine weiße Rückfahr-LED vorsieht.
Dieses Manko ist noch dem Knight Hauler
geschuldet, der mittig eben nur ein Rückfahrlicht besitzt. Eine mögliche Lösung
für dieses „Problem“ ist mit dem Kabel
J16 zu erzielen, welches mit zwei weißen
LED bestückt ist. Dafür verzichtet man auf
zusätzliches Rücklicht, wofür J16 eigent-
lich vorgesehen ist. Das könnte man aber
verschmerzen, denn im Bremslicht wird
auch das Rücklicht umgesetzt. Als zweite
Lösungs-Variante lötet man sich an das für
das Rückfahrlicht vorgesehenes Kabel J18
zwei weiße LED. Jetzt muss man schon
einen recht dicken Kabelstrang durch den
Rahmen nach vorne legen. Der MFC-01
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Trucks
Die Achse sollte besser mit
Kugellagern ausgestattet werden
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Technik
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Markt
Nun geht es darum, die Elektronikeinheit
am vorderen Teil des Rahmens zu platzieren.
Grundsätzlich gilt beim Einsatz der MFC-01
laut Bauanleitung, dass Fahrer- und Beifahrersitz nicht zum Einsatz kommen. Es ist
aber durchaus möglich. Aber auch hier muss
man sich entscheiden, ob man den Unwuchtmotor verwenden möchte, der bei laufendem
daher von einem kurzen Stück Drachenschnur vor dem Überkippen geschützt. Das
bedeutet, dass die beiden Löcher an der
Beifahrertür vor dem Lackieren zugespachtelt werden können.
Doch zurück zum Einbau der MFC-01.
Die Position erklärt sich auch durch die
Längen der Rücklichtkabel, die doch recht
knapp bemessen sind, wenn man sich denn
richtig Mühe bei der möglichst unsichtbaren Verlegung macht. Den Fahrersitz
kann man nun mit etwas Heißkleber an
der MFC-01 anbringen, ohne dass die
Einheit Schaden nimmt. Der Beifahrersitz
kann vorschriftsmäßig am Armaturenbrett
befestigt werden, das übrigens gigantisch
gut dem Original nachempfunden ist.
Beim Zusammenbau des Fahrerhauses
fiel sehr positiv auf, dass Tamiya sich
offenkundig richtig Mühe gegeben hat,
die Dachpositionslampen nachzubilden.
Sie sind zwar grundsätzlich nicht für den
Einsatz von Leuchtmittel vorgesehen,
dennoch ist das Beleben dieser filigranen
Streuscheiben relativ einfach möglich.
Da die MFC-01 wie schon erwähnt für
den Knight Hauler entwickelt wurde,
beinhaltet sie fünf orangene LED für die
Dachlampen. Ganz, wie es sich für einen
US-Truck gehört. Diese kommen natürlich
bei einem Europäer nicht zum Einsatz.
Daher kann man jetzt das Kabel J20 dafür
nutzen, die oberen Positions­lampen des
MAN zu beleuchten. Dazu trennt man die
orangene LED ab und lötet an die Kabel­
enden weiße Leuchtdioden.
Lautsprecher
Man sollte im Zuge dessen auch die
Steckbuchse für die Aufliegerlichtanlage an
der Rückwand des Fahrerhauses befestigen.
Ebenso wird im aktuellen Bauabschnitt der
Lautsprecher an der Zwischendecke des
Fahrerhauses montiert. Die Box soll nach
Rundum-Sorglos-Paket
kann
Tamiyas MFC-01
Die MFC-01 vereint Fahrregler, Licht- und Soundanlage in
einem Modul. 24 verschiedene Geräusche und neun verschiedene Lichteffekte können auf diese Weise wiedergeben werden.
Alle Licht- und Sonderfunktionen sind mit einer handelsüblichen Vierkanal-Fernbedienung mit mechanischer Trimmung zu
schalten. Die Lautstärkeregelung wird an der Steuereinheit am
Fahrzeug vorgenommen. Dort kann man bei Bedarf ebenfalls die
Beleuchtung schalten.
Absolut originalgetreu ist das Armaturenbrett nachempfunden. Eben noch ein Playmobil
Handy und eine Zeitung platziert – und schon wirkt das Ganze noch authentischer
Zum Glück hat der MAN TGX im
Original derartige Außenspiegel, dass an
dieser Stelle die so oft kritisierte Spiegel­
verfälschung wie beim Volvo FH oder den
Scania R470 und R620 nicht zum Tragen
kommt. Die Spiegelarme, die für die
Befestigung der Seitenscheiben h­ erhalten
müssen, wirken im Vergleich zum Origi­
nal zwar etwas dünn, t­ rüben aber die
sonst perfekte Nachbildung der Gehäuse
keineswegs. Selbst die beiden Panoramaspiegel sind absolut authentisch nachempfunden. Der Kühlergrill, der selbst im
Original nur noch eine Attrappe ist, da der
eigentliche Kühler viel weiter unten sitzt,
wird mit hauchdünnen, geplotteten ChromEmblemen versehen. Ebenso filigran und
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Anhand der unterschiedlich farbigen Kabel und LED-Größen kann sehr gut differenziert werden,
welche LED wohin muss. Geht man strikt nach der sehr guten
Anleitung vor, kann im Prinzip nichts schiefgehen. Vor dem ersten
Start muss an der Fernsteuerung festgelegt werden, mit welchem
Steuerknüppel welche Funktion ausgeführt werden soll. Nach-
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Technik
Specials
Technik
dem das erfolgt ist, kann man schon durchstarten. Es fängt an mit
einem Piepton, dem ein Anlassgeräusch des Motors folgt. Dieses
Geräusch ist übrigens einem echten Truck entnommen und digitalisiert worden. Danach hört man ein Leerlaufgeräusch des Motors
Als Leuchtmittel kommen 3- beziehungsweise 5-Millimetermit regelmäßigem Luftpfeifen. Bewegt man den Steuerknüppel für
LED in den Farben Weiß, Orange und Rot zum Einsatz. Sie sind
die Schaltung, sind die entsprechenden Schaltgeräusche zu hören.
komplett verkabelt und am Ende mit Steckern versehen. Es braucht
Mit einem Steuerknüppel wird die Hupe in Funktion gesetzt.
nicht gelötet zu werden. Ergänzend gehört ein kleiner ElektromoBei Kurvenfahrten schaltet sich automatisch der entsprechende
tor zur Ausstattung, der eine Unwuchtscheibe dreht. Das simuliert
Blinker zu, untermalt von einem Relais-Ticken. Bei Rückwärtsim Betrieb ein drehzahlabhängiges
fahrt schaltet sich ein Rückfahrpieper
Vibrieren des Fahrzeugs. Zum Liefer­
zu und die Rückfahrlichter leuchten
umfang gehören auch zahlreiche
auf. Die Beleuchtung an sich wird
Plastikspritzlinge, die Teile für die
der Reihe nach durchgeschaltet:
Aufnahme der Lautsprecherbox und
Standlicht, Fahrlicht, Nebellicht, Aus.
der Steuereinheit beinhalten. Dazu
Eine weitere Sonderfunktion ist das
kommen natürlich unzählige SchrauUmschalten auf reines Motorgeräusch.
ben, Kabelbinder, Doppelklebeband
Das heißt, man gibt Gas, der Motor
und Kabelklemmhalter. Mit der
heult auf, aber der Truck bewegt sich
MFC-01 kann jeder Tamiya-Truck
nicht. Des Weiteren kann man dem
ausgestattet werden. Seit dem Bausatz
Hupenknüppel eine andere Funktion
Scania R470 beinhalten alle Sets eigezuweisen. Zum Beispiel dann, wenn
ne Spezialeinbauteile für die MFC-01.
ein Servo zum Öffnen und Schließen
der Sattelplatte verbaut ist.
Mit der MFC-01 lassen sich die
Wie schon erwähnt, sind alle
Tamiya-Trucks d­eutlich aufwerten
LED mit Kabel und Stecker versehen.
Man kann auch mit der Fernsteue­
Rubriken
Trucks
Das
oben in das Hochdach schallen, sodass man
von vorne durch die Windschutzscheibe
auf den Lautsprechermagnet schaut. Das ist
optisch allerdings nicht optimal. Man kann
den Lautsprecher aber auch ohne Weiteres
um 180 Grad gedreht einbauen. Einfach
die Löcher für die Schneidschrauben in
3 ­Millimeter durchbohren und normale
3-Millimeter-Gewindeschrauben verwenden. Und das Hochdach passt dann auch
noch perfekt aufs Fahrerhaus.
rung den Motor abstellen und wieder
anlassen. Ein genialer Nebeneffekt, der nicht in der Anleitung be­­
schrieben ist, ist die Tatsache, dass bei abgestelltem Motor und an­­
gelassenem Licht ein Warnsignal ertönt. Beim Starten des Motors
verblassen alle Leuchten für einen kurzen Moment. Damit wird die
hohe Stromaufnahme für den Anlasser simuliert. Wirklich klasse.
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An der Leine
Motorgeräusch ein „Schütteln“ des gesamten
Fahrzeugs nachahmt. Dann kommt in jedem
Fall der Beifahrersitz in die Bastelkiste.
Verzichtet man auf das Fahrzeugschaukeln,
welches doch ziemlich heftig erscheint,
kann der Beifahrersitz eingebaut werden.
Also platziert man den Elektronikbaustein in
Fahrtrichtung gesehen möglichst weit hinten
links, sodass das Fahrerhaus gerade soeben
darüber zu kippen ist. Stichwort kippen:
Normalerweise wird eine Überkippsicherung
in Form einer Stange im Fahrerhaus montiert. Das bringt aber leider zwei Nachteile
mit sich. Zum einen schaut man dann mitten
auf der Beifahrertür auf zwei Schraubenköpfe, zum anderen steht die besagte Stange bei
nicht gekippter Hütte senkrecht und direkt
sichtbar am Fenster. Unsere Kabine wird
Trucks
liegen ein paar selbstklebende Kabelklemmen bei, die man in die Rahmeninnenseite
klebt und dorthinein den Kabelbaum
klemmt. Ganz unsichtbar ist der Kabelbaum nicht zu machen, aber mit viel Mühe
und Finger­spitzengefühl kann man ein sehr
akzeptables Ergebnis erzielen.
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Technik
Kommen wir nun zur Frontstoßstange.
Die Beleuchtungseinrichtungen sind allesamt für den Einsatz von Leuchtmitteln vorgesehen, obwohl auch hier die MFC-01 die
komplette Bestückung nicht vorhält. Doch
Tamiya hat sich für den Einsatz von anderen
Lichtanlagenherstellern geöffnet. Doch auch
mit der MFC-01 kann man alle Leuchtmittellöcher stopfen. Im Hauptscheinwer-
fer finden die
Blinker-LED, die
Standlicht-LED
und die FahrlichtLED ihren Platz.
Das Fernlicht bleibt
unbelegt. Im unteren
Leuchtenträger befindet sich
die Nebel-LED. Außen ist noch
eine Bohrung für das Kurvenlicht frei.
Unser MAN bekam im Kurvenlicht ein
zusätzliches Tagfahrlicht, das parallel an
Kabel J15 angeschlossen ist. Die beiden
Specials
Rubriken
Beide Rückenleuchten zusammen ergeben schon einen ganz
ansehnlichen Kabelbaum, den es zu verlegen gilt
Seite 16
Der kleine Motor
mit dem Unwucht­
gewicht bringt das
gesamte Fahrzeug
zum Wackeln
Der MAN TGX hat seine Praxistestfahrt hervorragend gemeistert. Auch sonst
fällt die Beurteilung durchweg positiv aus.
Für unter 400,– Euro bekommt man einen
Modell-Lkw, der nicht nur von Weitem
betrachtet, sondern zusätzlich in vielen
kleinen Details optisch dem Original in
nichts nachsteht. Dazu kommen die gute
technische Ausstattung und die von Tamiya
gewohnte Top-Qualität der einzelnen Teile
– zusammen mit der einwandfrei verständlichen Bauanleitung. Im Zusammenspiel
mit der MFC-01 besitzt man ein Fahrzeug,
Auch ein sehr sanftes
Anfahren lässt der Regler
zu. Nur die Bremsfunktion ist vielleicht eine
Nuance zu abrupt. Der Motorsound entfaltet
sich sehr gleichmäßig und klingt trotz des
recht kleinen Resonanzraums einwandfrei.
Auch die Lautstärkeregelung lässt keine
Wünsche offen. Ein ausgiebiger Praxistest
sollte aber mit einem Auflieger geschehen.
Die Wahl fiel auf den Carson-Kippauflieger.
Für das stimmige Zusammenspiel von Zugmaschine und Auflieger wurde dem Kipper
die vorderste Achse demontiert. Zusätzlich bekam er die Tamiya-Lichteinheit für
­Auflieger spendiert. Der gesamte Zug hat
jetzt eine absolut stimmige Optik. Der
eigentliche Praxistest kann beginnen.
Der Kipper wurde mit allerlei Unrat
aus dem Straßenbau beladen. Schätzungswww.trucks-and-details.de
Dickie-Tamiya
Werkstraße 1
90765 Fürth
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dickietamiya.de
Artikelnummern: 56325 (MAN
TGX), 56511 (MFC-01)
Preise: 399,99 Euro (MAN TGX),
399,99 Euro (MFC-01)
Bezug: Fachhandel
Markt
Trucks
bei dem man von Vollausstattung sprechen
kann. Der Motorsound klingt realistisch
sonor und entfaltet sich sanft entsprechend
der Gashebelstellung. Die Lichtanlage ist
gut ausgestattet und erlaubt sogar ­diverse
Erweiterungen. Der Spaßfaktor wird
durch die MFC-01 deutlich erhöht. Kurz
gesagt: Der MAN TGX 26.540 6x4 XLX
ist bereits ohne, besonders aber in Kombination mit der MFC-01 uneingeschränkt
empfehlenswert.
Martin Tschöke
Technik
verchromt sind die beiden Typenschilder,
die an die Türen geklebt werden. Originalgetreuer geht es nicht.
Fahrer- und Beifahrersitz befinden sich
direkt an der MFC-01. Die Abdeckung
kann schnell und einfach aus PolystyrolPlatten ­hergestellt werden
Specials
Der kleine Schiebeschalter löst ein Geräusch beim An- und Abkoppeln aus
Nachdem das Fahrerhaus jetzt fest auf
dem Rahmen ruht, kann die erste Probefahrt gestartet werden. Kurzfristig wurde
die eigene Garageneinfahrt als Teststrecke
genutzt. Ohne Auflieger leitet die MFC01, wie vorab schon erwähnt, nur begrenzt
Strom an den Antriebsmotor. Damit ist
ein recht geschmeidiges Fahren möglich.
weise 14 Kilogramm betrug das AufliegerGesamtgewicht. Deutlich sichtbar ging die
Doppelantriebsachse in die Knie. Trotz der
hohen Anhängelast zog der MAN ohne Probleme von dannen. Da macht sich bemerkbar, dass bei aufgesatteltem Auflieger die
MFC-01 den Stromfluss zum Fahrregler
nicht mehr hemmt. Eine tolle Sonderfunktion ist das Umschalten auf Leerlauf. In dem
Moment kann man den Motor hochdrehen,
um ein Unterstützen von Nebenaggregaten beispielsweise beim Abkippen zu
simulieren. Respekt einflößend ertönt das
Drucklufthorn, um sich freie Fahrt auf dem
Modellparcours zu verschaffen.
Rubriken
Trucks
Letzte Vorbereitungen
Gut zu erkennen ist das bearbeitete
Getriebegehäuse für den Einsatz der
Spurstange hinter der Achse
Fertig, die Werkshalle wurde
gerade ­verlassen
Bezug
Markt
LED für das Fernlicht wurde an das Kabel
J17 für die Nebellampen angeklemmt.
Jetzt ist die Schaltung natürlich nicht
ganz korrekt, aber alle Leuchtenträger
sind belegt und die Straße kann abends
richtig gut ausgeleuchtet werden. Nicht zu
vergessen sind übrigens die Seitenblinker,
die auch den Einsatz von Leuchtmitteln
vorsehen. Hier kann man sich der
nicht zum Einsatz kommenden
Dachlampen bedienen und diese
parallel an die Blinker-LED J21
und J22 anschließen. Die gesamten Kabel der Frontbeleuchtung
lassen sich mühelos verstauen und zur
Zentrale verlegen. Bevor man nun die Hütte endmontiert, ist ein Funktionstest der
gesamten Anlage empfehlenswert, denn
bei montiertem Fahrerhaus ist es schwieriger, sich um die Anschlüsse der MFC-01
zu kümmern. Funktioniert alles beim ersten
Mal, darf man sich getrost auf die Schulter
klopfen, denn bis hierhin ist ein gutes Stück
Arbeit geschafft.
Der Kippauflieger wurde für den MAN optisch und technisch angepasst
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