Perikopenreihe III/ Stand Juli 2015 Homiletische

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Perikopenreihe III/ Stand Juli 2015 Homiletische
Perikopenreihe III/ Stand Juli 2015 Homiletische Leitlinien der Predigtmeditationen im christlich‐jüdischen Kontext Liebe Autorinnen und Autoren, wieder beginnt ein neuer Durchgang der Perikopenreihe, und wir freuen uns, dass Sie als Autorinnen und Autoren daran mitwirken. Die Predigtmeditationen (2016/2017) folgen der bisherigen Perikopenreihe III und sollen in bewährter Weise auf dieser Grundlage Predigerinnen und Predigern Zugang zu biblischen Texten und Anregungen zur Predigtgestaltung aus der Perspektive des christlich‐jüdischen Gesprächs vermitteln. Auch in diesem Durchgang setzen wir die Plusidee in bewährter Weise in Zusammenarbeit von jüdischen und christlichen Autoren fort. Zur Zusammenarbeit zwischen Autoren/innen und Redaktionsteam bekommt jede/r von Ihnen mit der Textverteilung ein Redaktionsmitglied als Ansprechpartner/in genannt. Wir bitten Sie, Ihre Texte direkt an diese/n Ansprechpartner/in zu mailen. Es folgt dann eine Phase, in der Ihr Text gegengelesen wird und Absprachen in Hinblick auf eine möglicherweise erforderliche redaktionelle Bearbeitung des Manuskripts mit Ihnen getroffen werden. Natürlich stehen Ihnen die Ansprechpartner/innen auch vorher schon für Nachfragen zur Verfügung. Um vorweg möglichst präzise die Aufgabe zu beschreiben und so das Arbeiten zu erleichtern, haben wir ein Merkblatt entworfen, das zunächst die inhaltliche Aufgabe, danach die Formalia beschreibt. 1. Die inhaltliche Aufgabe 1.1 Das Anliegen: eine Predigtmeditation im christlich‐jüdischen Kontext Grundgedanke ist, dass christliche Identität in jedem Fall einen wesentlichen Bezug zum Judentum besitzt, der in der Predigthilfe im Blick auf die Predigt entfaltet werden soll. Die Predigthilfe soll möglichst von Anfang bis Ende aus dem Gespräch mit dem Judentum in Geschichte und/oder Gegenwart entstanden sein. Erwünscht ist, auch das in Deutschland real gegenwärtige Judentum wahrzunehmen. Die Predigthilfe soll aufzeigen, was die Begegnung mit dem Judentum zur Erschließung gerade dieser Perikope beiträgt. Das Judentum soll hierbei jedoch nicht auf eine Bereicherung des christlichen Glaubens reduziert werden. Auch das in Frage stellende, sperrige, kritische und unverständliche Judentum soll gehört und präsentiert werden. Wir bieten Raum für eine ‚undogmatische‘ Bibelauslegung, die sich des Eigenwertes und der Eigenstimme des Alten bzw. Ersten Testaments und der daraus resultierenden jüdischen Auslegung bewusst ist und darum mit einer vielfältigen Zuordnung von Altem und Neuem Testament spielt. Die Antijudaismusproblematik muss nicht jedes Mal explizit erörtert werden, doch gibt es einige Texte, die dies unumgänglich fordern. 1.2 Grundsätzliches zur homiletischen Arbeit Der wichtigste Grundsatz zuerst (frei nach Luther): „Woran dein Herz hängt, das schreib!“ Unsere Predigtmeditationen haben den Bezug zum christlich‐jüdischen Kontext gemeinsam. Ansonsten stehen sie aber aufgrund ihres persönlich‐profilierten Ansatzes bewusst für eine Pluralität homiletischer Verfahren. Man soll der Meditation abspüren, dass sie eine existentielle Herzenssache ist, die ein Entdeckungspotential weitergeben will. Es geht zugleich darum, aus der Fülle der homiletischen Ideen (jüdische Wurzel des Christentums, Schoagedenken, rabbinische Auslegungen, psychoanalytische Zugänge, philosophische Diskurse, kunstgeschichtliche oder literarische Betrachtungen …) eine, maximal zwei (!) Pointen herauszugreifen – und alle anderen fallen zu lassen. Eine Hilfe für die Erstellung soll ein Titel sein, mit der zum Schluss des Schreibprozesses die Predigtmeditation überschrieben wird. Als Arbeitstitel soll er helfen, Ideen und Gedanken zu fokussieren und an dem gewählten Zugang auszurichten. Den Lesenden soll er die Programmatik in pointierter Weise andeuten und so Lust zum Lesen machen. Wir stehen für komplexe Einseitigkeit! So soll durch fundierte homiletische Klarheit und Zuspitzung die Lust am Predigen geweckt werden. Wir empfehlen als Entdeckungshilfe auch den Blick auf die jüdische Parascha: Welche Texte erklingen an dem dem Sonntag folgenden Schabbat in der Synagoge?ʺ 1.3 Vorschlag für den Aufbau der Meditation Überschrift: Name des Sonntags: Textstelle (abgekürzt ohne Punkt – vgl. Ev. Gottesdienstbuch), Beispiel: 1. Sonntag im Advent: Offb 5,1–5.(6–14) Titel: In eine neue Zeile kommt der von Ihnen gewählte Titel Ihrer Predigthilfe. 1. Annäherung: Kurz und deutlich profiliert sollen hier die Leserinnen und Leser auf die Lektüre dieser Predigthilfe und damit auf den Prozess auch ihres Predigtschreibens eingestellt werden. Das bedeutet, dass man sich hier nicht „warmschreibt“, dass hier also nicht die Spontaneinfälle und ‐befindlichkeiten des Autors bzw. der Autorin zum Predigttext stehen sollen. Es geht vielmehr um eine prägnante Hinführung zur Predigtpointe, die häufig erst geschrieben werden kann, wenn man schon weiß, worauf man hinaus will. Der Gegenwartshorizont, in den dieser konkrete Text heute gerät, kann hier schon aufleuchten: z.B. mithilfe einer Anekdote, einer Erinnerung, eines Erlebnisses, das dann u.U. auch in die zu schreibende Predigt übernommen werden kann. 2. Kontexte: Hier sollen ausgewählte Texte (z.B. aus jüdischer/rabbinischer Literatur, der „Jüdischen Allgemeinen“, sonstiger Literatur, Kunst etc.) zitiert werden. Diese sind mit einem knappen Kommentar einzuleiten, der den Bezug zum biblischen Text deutlich macht. Die Kontexte sollten mit dem Titel und der Pointe in Verbindung stehen. Die Kontexte werden nach Möglichkeit durchnummeriert a) b) c) ...). (Zum Finden rabbinischer Parallelen kann Strack‐Billerbeck hilfreich sein, aber seine Übersetzung und Deutung der Quellen sind oft tendenziös und bedürfen einer eigenen Überprüfung.) Wir möchten besonders ermuntern, den jüdischen Kontext nicht auf rabbinische Texte zu verengen, sondern gerade den Kontext heutigen gelebten Judentums zu berücksichtigen. 3. Beobachtungen am Text: Wir wünschen uns eine homiletische Exegese der Perikope im christlich‐jüdischen Horizont unter der Leitfrage: Inwieweit tragen die exegetischen Einsichten etwas für die Predigt aus? Was irritiert mich, wo habe etwas für mich neu entdeckt, wo leuchtet hier für mich die Verheißung auf? Die homiletische Exegese hat zum Ziel, die Predigtgedanken (siehe Punkt 4) exegetisch zu begründen, nicht mehr und auch nicht weniger. Also auch hier geht es nicht um Vollständigkeit, sondern um zielgerichtete Auswahl. 4. Homiletische Konkretionen: Welche der bisherigen Entdeckungen möchte ich für die Predigt fruchtbar machen? Welche Konkretionen fallen mir zu der mir wichtigen Er‐
kenntnis ein welche aktualisierenden, evtl. verfremdenden Zuspitzungen würde ich ihnen geben? Wer sind exemplarische Gruppen von Hörenden, die ich dabei vor mir sehe, und wie fokussiere ich meine Überlegungen für sie so, dass die Aktualität des Wortes Gottes deutlich wird? Wir gestalte ich die christlich‐jüdische Perspektive homiletisch? Auch hier: Wichtiger als Vollständigkeit (etwa eines ganzen Predigtaufrisses) sind anregende, originelle Kerngedanken, die Kreativität wecken und zum eigenen (Um‐)Gestalten animieren. Auch pointierte Formulierungen, die sich für die Predigt übernehmen lassen, sind daher durchaus erwünscht. Bitte beachten Sie auch die religiösen (z.B. den jüdischen Festkalender) und geschichtlich/säkularen Daten (z.B. 9. November; 27. Januar etc.). 5. Liturgievorschläge werden wie folgt notiert: Psalm 34 (bzw. Psalmen: Ps 34; 56 etc.) Lesungen: Gen 34 Lieder: Morgenglanz der Ewigkeit (EG 450). (Titel untereinander, in Klammern EG‐Nummer nennen, Lieder aus Regionalteilen bitte als solche kenntlich machen (EG 586, Regionalteil Thüringen/Bayern). Dazu, nur falls noch Platz ist, Gebete, weitere Gestaltungsvorschläge. (Bitte werfen Sie einen Blick in das Buch ‚Der Gottesdienst im christlich‐jüdischen Dialog‘, hg. von Alexander Deeg, Gütersloh 2003). Schauen Sie bitte auch in den neuen Perikopenvorschlag der KLAK www.perikopenmodell.de. Literatur: Literaturangaben alphabetisch: Name, Vorname, Titel. Zusatz zum Titel, Reihe abgekürzt, Ort x. AuflageJahr. (jeweils Punkt am Ende!) Beispiel Monographie: Marquardt, Friedrich‐Wilhelm, Eia, wärn wir da – eine theologische Utopie, Gütersloh 201997. Beispiel Sammelband: Grethlein, Christian/Schwier, Helmut (Hg.), Praktische Theologie. Eine Theorie‐ und Problemgeschichte, APrTh 33, Leipzig 2007. Beispiel Beitrag in Sammelband: Raschzok, Klaus, Der Streit um das Eucharistiegebet in den Kirchen der Reformation, in: Haunerland, Winfried (Hg.), Mehr als Brot und Wein. Theologische Kontexte der Eucharistie, Würzburg 2005, 145–172. Beispiel Predigtmeditation: Kruse, Wolfgang, 21. Sonntag nach Trinitatis, in: GPM 85 (1996), 414–420. Literaturangabe für Zeitschriften: Deeg, Alexander, Pastor legens. Das Rabbinat als Impulsgeber für ein Leitbild evangelischen Pfarramts, in: PTh 93 (2004), 411–427. Bei der Zeitschriftenangabe beachten Sie bitte den Unterschied zwischen Heft und Jahrgang. Literaturangabe bei Internetquellen: Bull, Klaus‐Michael, Die Pastoralbriefe, http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/neues‐testament/paulinische‐
briefe/pastoralbriefe, abgerufen am 2011‐04‐05. (Da die zitierte Website zwischenzeitlich verschwunden oder geändert sein kann, ist zu empfehlen, auf jeden Fall für sich einen Ausdruck/screenshot zu machen und wenn möglich die Seite bei einem kostenlosen Dienst wie z.B. WebCite zu speichern und dann im Zitat auf die Internetadresse der archivierten Seite zu verweisen.) Name: Am Ende des Textes erscheinen nur Vor‐ und Nachname. Alles Weitere (Titel, Beruf, Geburtsjahr, Anschrift, mail‐Adresse) bitte auch angeben. Dies kommt dann aber im Sinne der Einheitlichkeit gesammelt ans Ende des Buches. 2. Formalia (zu Aufbau und Form vgl. auch das ab 1.3. Ausgeführte) 2.1 Umfang max. 5 gedruckte Seiten = ca. 15.000 Zeichen inklusive Leerzeichen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Die Qualität jeder Predigthilfe lebt davon, dass ihr Umfang überlegt‐
kurz ausfällt. 2.2 Abgabeform Senden Sie Ihren Text bitte bis zum 31.03.2016 an Ihre/n Ansprechpartner/in aus dem Redaktionsteam. Am einfachsten ist es, wenn Sie uns Ihren Text per e‐mail zukommen lassen. 2.3 Bibelstellen 
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Benutzen Sie bitte einheitlich die Abkürzungen der Lutherbibel (siehe S.13* bzw. S.14* in der Lutherbibel; Sie finden diese auch im Anhang an dieses Schreiben) ohne Leertaste nach Punkt oder Komma. Beispiel: 1.Kön 15,3 Ausnahme von den Lutherabkürzungen: Die fünf Bücher Mose werden Gen, Ex, Lev, Num und Dtn abgekürzt. Im laufenden Text werden die biblischen Bücher nicht abgekürzt, also statt „1.Kor sagt ...“ „Der erste Korintherbrief sagt ...“. 2.4 Versangaben Stehen bei Beobachtungen am Text am Zeilenbeginn Versangaben, dann bitte kursiv schreiben: Beispiel: V 15: oder VV 15–18: oder VV 15ff.: (Achtung: V und VV als Abkürzungen ohne Punkt, dagegen f. für folgende wie auch ff. und andere Abkürzungen (ca., z.B., etc.) mit Punkt.) 2.5.Quellenangaben:  Die Rechtschreibung der Quelle ist beizubehalten.  Bitte keine Fußnoten verwenden! Die verwendete Literatur wird am Ende der 
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Predigthilfe aufgeführt. Quellenangaben von Zitaten in Klammern in den fortlaufenden Text schreiben (Name des Autors, Seitenangabe), z.B. (Marquardt, 85). Bei Seitenangaben sollte das präzise Ende des Verweises angegeben werden, also nicht (Marquardt, 85ff.). Quellen, besonders rabbinische Quellen, bitte mit dem vollen ausgeschriebenen Titel nennen, da die Mehrheit der Leserinnen und Leser gerade rabbinische Quellen kaum kennt. Beispiel: nicht “bSanh 98a”, sondern “Babylonischer Talmud Sanhedrin 98a, zit. nach: Name des Herausgebers, Seitenzahl”. Bitte im Literaturverzeichnis angeben, aus welcher deutschen Textausgabe zitiert wurde. Die Namen von Talmud‐ und Mischnatraktaten sowie Midraschim werden nach Stemberger zitiert (s. dazu Liste im Anhang). Kommentierende Zusätze innerhalb eines Zitates werden [in eckige Klammern] gesetzt.  Unter „2. Kontexte” nach der eigenen Einleitung den Kontext bitte in 
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Anführungszeichen setzen. Nach dem Textzitat in neuer Zeile rechtsbündig dann die Quelle: Name des Autors, XXX angeben. Dieses nicht in Klammern. Die Namen der Rabbinen bitte (außer in Zitaten) nach Stemberger schreiben. Bei größeren Abweichungen zwischen dem Namen im Zitat und in der Stemberger‐
Schreibweise kann der Name in eckigen Klammern im Zitat hinzugefügt werden. Bei Internetzitaten bitte neben der Internetadresse im Literaturverzeichnis auch das Abrufdatum angeben, aber bitte nur im Literaturverzeichnis. Zur Form siehe unter 1.3. Wenn im Literaturverzeichnis ein Autor mehrfach genannt ist, ist im laufenden Text mit Kurztiteln zu arbeiten. 2.6 Fremdsprachige Wörter  Das Tetragramm wird nicht ausgeschrieben, sondern JHWH.  Keine hebräische und griechische Schrift verwenden. Besser ist eine einfache (!) 
deutsche Umschreibung (kursiv). Ebenso werden lateinische und andere Fremdworte kursiv geschrieben. Zur Vereinheitlichung der gängigsten hebräischen Worte bitte nach der beigefügten Wortliste vorgehen. Bitte auf korrekte Schreibweise französischer Namen achten, z.B. Lévinas, Vinçon, etc. 2.7 Rechtschreibung  Bitte die neuen Rechtschreibregeln beachten. Außer bei Zitaten: Die 
Rechtschreibung der Quelle ist beizubehalten. Gendergerechte Sprache: Bei der inklusiven Sprache möchten wir Sternchen, Unterstrich, Schrägstrick und das große I sowie das „x“ vermeiden. Wir favorisieren ein maßvolles sprachliches Mischen wie z.B. „Christinnen und Christen“ etc. . 2.8 Formatierung  Bitte keinen Fettdruck und keine Unterstreichungen.  Vielleicht etwas pingelig, aber es ist so: Es gibt typographisch einen Unterschied zwischen langem Bis‐Strich (Vers 7–11 = Gedankenstrich) und kurzem Trennstrich (‐). Abgabetermin: 31.03.2016 Über weitere Anregungen zu unseren homiletischen Leitlinien freuen wir uns! Es grüßt das Redaktionsteam: Prof. Dr. Alexander Deeg, apl. Prof. Dr. Johannes Ehmann, Marion Gardei, Dr. Manuel Goldmann, Ralf Lange‐Sonntag, Hans‐Jürgen Müller, Barbara Schenck, Andreas Schulz‐Schönfeld, Dr. Evelina Volkmann, Dr. Johannes Wachowski Anhang: Liste zur Umschrift häufig vorkommender hebräischer Wörter Alija Amida Baraita Bar Mizwa Beracha (Pl.: Berachot) Chanukka Derascha (Pl.: Deraschot) Elohim Galut Gemara Haftara Haggada Halacha Havdala Israel Jerusalem JHWH Jom haAzma’ut Jom haSchoa Jom Kippur Kabbala Kabbalat Schabbat Ketuvim Kiddusch Machsor Maschal Messias Midrasch (Pl.: Midraschim) Minjan Mischna (Pl.: Mischnajot) Mizwa (Pl.: Mizwot) Neviim Ola Parascha (Pl.: Paraschot) Pessach Peticha Pijut Purim Rabbi (Pl.: Rabbinen) Rosch haSchana Schabbat Schavuot Schechina Schoa Schofar Sanhedrin Schema Seder Siddur Simchat Tora Sukkot Talmud (Pl.: Talmudim) Tanach Targum (Pl.: Targumim) Teschuva Tikkun Olam Tora Tosefta Zimzum Gen
Ex
Lev
Num
Dtn