Sport Portrait - Haflinger aktuell

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Sport Portrait - Haflinger aktuell
H11205 • 23. Jahrgang • Nr. 07-08/2015 • Einzelpreis: 6,50 Euro
Haflinger
Fachmagazin für Freizeit, Zucht und Sport
mit Haflingern und Edelbluthaflingern
Sport
Drei tolle Turniertage
in Gunzenhausen
WBO Turnier der HFR
Portrait
Haflingerzucht über Generationen:
Barbara Müller
Zucht
Weltausstellung
der Haflinger in Ebbs
Haltung
• Der grüne Stall
• Pferdesenioren richtig füttern
• Weidevergnügen im Sommer
• Kompostwürmer
• Werden Wölfe zur Gefahr?
Gesundheit
Die Atmung beim Pferd
l
l
e
u
akt
Juli
August
2015
KALTBLUT &
HAFLINGER
FESTIVAL
5./6. Sept.
www.bayerns-pferde.de
HEIMAT DER BAYERISCHEN PFERDE
www.schwaiganger.bayern.de
14
Martin Metzner im Geländeparcours
in Gunzenhausen
Foto: Denise Senkhorst-Wulf
Der grüne Stall
Inhalt
REPORT
Sport:
Drei tolle Turniertage mit Haflinger
Der grüne Stall
Was Pferdesenioren satt und vital macht
Wie das Pferd den Sommer genießen kann
Die Physiologie des Atmungsapparats
Recycling: Kompostwürmer
Haflinger Weltausstellung in Ebbs
Leserforum:
Erlebnis Weltausstellung
Portrait:
Barbara Müller
4
Turnier in Gunzenhausen
Ausgabe Juli/August 2015
4
14
18
20
24
26
28
36
38
REGIONAL
Baden-Württemberg Bayern
Hannover
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Rheinland
Rhein-Pfalz/Saar
Sachsen-Thüringen
Schleswig-Holstein
Weser-Ems
Westfalen
40
42
43
44
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28
Zucht: Haflinger Weltausstellung in Ebbs
INTERNATIONAL
Österreich
Schweiz
Südtirol
54
57
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AKTUELLES
Sportsplitter/Fahrsport
61
Werden Wölfe zur Gefahr?
Haflinger geadelt
62
64
Anzeigen
65
Impressum 67
20
Sommer , Sonne und
Weidevergnügen
54
Bundesstutenschau der
ARGE Österreich
REPORT
Frank Menke mit Nordfalke
Mandy Müller mit Wildgeist
Drei tolle
Sandra Lindner
mit Lenadra vom Sonnenmoor
4
Haflinger aktuell
Gesine E. Gebler mit
Chiara
07-08/2015
Evi Erdmann mit Hella
Turniertage mit Haflingern
Kathrin Karosser
mit Armani Ass
07-08/2015
Stefanie Brunner mit Sommernacht
Haflinger aktuell
5
REPORT
Turniersport
Martin Metzner auf der Ehrenrunde
Das Gelände um den Reiterhof
Altmühlsee der Familie Schwarz
in Gunzenhausen stand vom 8. bis
10. Mai 2015 ganz im Zeichen der
blonden Pferde, der Haflinger und
Edelbluthaflinger. Reiter und Fahrer,
die mit Pferden dieser Rassen im Sport
unterwegs sind, trafen sich ein zweites
Mal zu einer internationalen Haflinger Meisterschaft auf dieser Anlage.
Kathrin Karosser mit Horse Gym‘s Franzl
Geboten wurden sportliche Wettbewerbe
im Springen, in der Vielseitigkeit, der Dressur, im Fahren und im Westernreiten. Mit
zum Programm gehörten aber auch Gelassenheitsprüfungen und Wettbewerbe für
Freizeitreiter, wie ein Präzisionsparcours
und ein Geschicklichkeitswettbewerb mit
Hund und Pferd. Die ganze Bandbreite der
Beschäftigung mit dem Pferd wurde so dem
begeisterten Publikum näher gebracht.
Entstanden aus dem bayerischen LandesHaflingerturnier wurden diese Turniertage
für Haflinger und Edelbluthaflinger zu einer
Sportveranstaltung, die seit Jahren überregionale Bedeutung erlangt hat und schon 2014
für internationale Aufmerksamkeit sorgte.
In Gunzenhausen kommen die Sportler mit
ihren Haflingern und Edelbluthaflingern zu einem fairen Wettbewerb zusammen. Besser
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Haflinger aktuell
kann man der Öffentlichkeit die vielseitige
Verwendung und die Leistungsbereitschaft
dieser Pferde nicht demonstrieren. Auch die
Entscheidung der mit veranstaltenden AGH,
dieses Turnier für Haflinger wie auch für
Edelbluthaflinger gemeinsam durchzuführen, hat sich bestens bewährt und die Veranstaltung zu einem großen Familienfest aller
Haflingerfreunde werden lassen.
Hatte der Meisterschaftstitel bereits im
vergangenen Jahr für ein sehr großes Interesse bei den Reitern und Fahrern gesorgt,
so waren auch in diesem Jahr wieder Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands, aus
Österreich, der Schweiz und den Niederlanden am Start.
Das Prüfungsangebot über die verschiedenen Disziplinen und die Anzahl der Teilnehmer waren so groß, dass mit den ersten
Prüfungen bereits am Freitag um 9 Uhr begonnen wurde. Besonders nachgefragt waren die Dressurprüfungen und die Dressurreiterprüfungen der Klasse A, in denen sich
50 bis 60 Reiter in die Starterlisten eingetragen hatten. Hier konnten sich bayerische
Reiter und Pferde wie Jana-Maria Flierl mit
Lavinia, Lisa Brahmann mit Manjano, oder
auch Kathrin Karosser mit Armani Ass auf
den vorderen Plätzen bei der Siegerehrung
feiern lassen.
Fahrprüfungen begeisterten
das Publikum
Ebenfalls gut angenommen wurden die
Fahrprüfungen für Ein- und Zweispänner,
die in den Klassen A und M ausgetragen
wurden. Auf dem Programm standen Dres07-08/2015
Johannes Kirchberger mit Norlando und Cindy
surfahrprüfungen und das Hindernisfahren
durch den Kegelparcours. Das Tüpfelchen
auf dem i waren für alle Fahrer die Geländeprüfungen mit bis zu fünf festen Hindernissen, einschließlich einer Wasserdurchfahrt.
Turnierexperte Bruno Six kommentierte
diesen Prüfungsteil sehr anschaulich und
mit vielen Informationen zu den Fahrern
und den Gespannen.
Bei den Zweispännern der Klasse M gab es
in allen Teilbereichen beste Ergebnisse für
Johannes Kirchberger von den Pferdefreunden Leitzachtal. Nach dem Sieg im Gelände
gehörte ihm auch die Siegerschleife in der
Kombinierten Wertung der ZweispännerKlasse M. Auf den Plätzen folgten hier Martin Metzner, RFG Cottenbach und Christian
Brahmann vom Kutschenverein Bamberg.
Den Sieg in der Kombinierten Prüfung der
Einspänner Klasse M sicherte sich Herbert
Rietzler, RFV Rettenberg mit Nakuri vor Kathrin Karosser, Pffrd. am Wendelstein mit
Horse Gym´s Franzl und Barbi Stein vom
RFV St. Georg Nördlingen mit Thunderbay.
Kathrin Karosser gehörte am Ende auch
der Championatssieg im Fahren Einspänner
– Große Tour. Eingespannt hatte sie Horse
Gym´s Franzl. Den Championatssieg in der
kleinen Tour sicherte sich Mandy Müller mit
Wildgeist, die aus Brandenburg-Anhalt nach
Gunzenhausen gekommen war.
Herbert Rietzler mit Nakuri
Erwin März mit seinen selbstgezüchteten Haflingern Happy M und Noah M
Starker Fahrsportnachwuchs
Schaut man in die Ergebnislisten, besonders bei den Einspännern der Klasse A, so
kommt man zu der Überzeugung, dass der
Fahrsport in Bayern wohl keine Nachwuchssorgen kennt. Etliche junge Damen haben
einen festen Platz an den Leinen der Ein07-08/2015
Esther Maria Rietzler mit Amoroso
Haflinger aktuell
7
Turniersport
REPORT
Ergebnisse Fahren
Fahrer/in
Pferd(e)
Ergebnis
Dressurfahrprüfung Kl.M - Einspänner
Herbert Rietzler
Nakuri
309.50
Kathrin Karosser
Horse Gym‘s Franzl
297.00
Anne Reicherzer
Apollo 904
285.00
Hindernisfahren - Einspänner - Kl. M
Tim Grässlin
Alberto 47
0.00/116.95
Herbert Rietzler
Nakuri
0.00/127.67
Barbi Stein
Thunderbay
0.00/130.21
Geländefahren für -Einspänner Kl.M
Herbert Rietzler
Nakuri
35.05
Bernhard Gumbrecht Nando M
38.25
Barbi Stein
Thunderbay
39.88
Komb. Prüfung Einspänner Kl.M
Herbert Rietzler
Nakuri
71.25
Kathrin Karosser
Horse Gym‘s Franzl
88.07
Barbi Stein
Thunderbay
95.28
Dressurfahrprüfung Kl.A - Einspänner
Mandy Müller
Wildgeist
7.00
Esther Maria Rietzler Amoroso 31
6.50
Alexandra Welz
Kira 420
6.30
Hindernisfahren - Einspänner - Kl. A
Mandy Müller
Wildgeist
0/133.20
Thomas Möllmann Dr. Nordinio
0/136.05
Pia Zenkel
Nabucco 62
0/136.06
Geländefahren für -Einspänner Kl.A
Pia Zenkel
Nabucco 62
26.06
Mandy Müller
Wildgeist
26.22
Rebeka Rob
No Limit 36
26.84
Kombinierte Prüfung Einspänner Kl.A
Mandy Müller
Wildgeist
62.22
Pia Zenkel
Nabucco 62
71.66
Esther Maria Rietzler Amoroso 31
71.86
Dressurfahrprüfung Kl.M - Zweispänner
Martin Metzner
Nokia 13/Apasch
282.50
Uwe Fuchs
Amsden/Acantus 5
272.00
Johannes Kirchberger Norlando/Cindy 951
267.00
Hindernisfahren - Zweispänner - Kl. M
Tim Grässlin
Quick Step on Stage/Simson C 0/123.45
Vanessa Spalt
Annika 124/Amy 132
0/125.37
Uwe Fuchs
Amsden/Acantus 5
0/142.42
Geländefahren für -Zweispänner Kl. M
Johannes Kirchberger Norlando/Cindy 951
37.96
Christian Brahmann Manjano 15/Marengo 217 40.33
Alwin Kunz
Alban 15/Naxan 2
41.10
Kombinierte Prüfung Zweispänner Kl.M
Johannes Kirchberger Norlando/Cindy 951
94.16
Martin Metzner
Nokia 13/Apasch
96.37
Christian Brahmann Manjano 15/Marengo 217 100.53
Gebrauchsprf. f. Fahrpferde - Einspänner - Kl.A
Christian Marquardt Souvenier 10
7.70
Silke Kotzer
Natürlich Blond 2
7.60
Friederike Hafermann Polly ET
7.30
Eignungsprfg. f. Fahrpferde Kl.A - Einspänner
Kathrin Karosser
Armani Ass
8.58
Michael Bastian
Nevano
6.92
Friederike Hafermann Polly ET
6.75
Eignungsprfg. f. Fahrpferde Kl.M - Einspänner
Christina Wagner
Santos 823
6.86
Silke Kotzer
Natürlich Blond 2
6.79
Christian Marquardt Souvenier 10
6.36
In den Ergebnissliste sind jeweils die ersten drei
platzierten Teilnehmer aufgeführt. Die kompletten Ergebnisse finden Sie im Internet unter
www.haflinger-aktuell.de unter Service
8
Haflinger aktuell
Kathrin Karosser mit Armani Ass
spänner eingenommen. Oft sind es Töchter
oder gar Enkel von erfolgreichen Fahrern
und Züchtern. Stellvertretend seien hier
genannt Hanna und Esther-Maria Rietzler
vom RFV Rettenberg sowie Anna-Maria und
Franziska Münch vom RFV Sulzbach-Rosenberg, die mit ihren Haflingern in verschiedenen Prüfungen flott und sicher unterwegs
waren. Von der Familie Münch konnte man
auf dem Turniergelände gleich drei Generationen begrüßen.
Qualifikation Fahrpferde- und
Fahrponychampionat
Diese Qualifikationen, in denen die begehrten Tickets für das Bundeschampionat
der Fahrpferde und der Fahrponys gelöst
werden konnten, machten das Turnier besonders für Fahrer mit jungen Fahrpferden
interessant. Angeboten wurden eine Gebrauchsprüfung für Fahrpferde Einspänner
Klasse A als Einlaufprüfung und jeweils eine
Eignungsprüfung für Fahrpferde Einspänner
in den Klassen A und M. In der Eignungsprüfung Klasse A siegte Kathrin Karosser von
den Pferdefreunden am Wendelstein mit
Armani Ass und in der Klasse M hatte Christina Wagner, Pffrd. Leitzachtal mit Santos die
Nase vorn. Der Sieg in der Gebrauchsprüfung ging an Christian Marquard vom RFV
Meura, der Souvenier eingespannt hatte.
Eine gute Entwicklung zeichnet
sich bei den Springreitern ab
Im Springsport wurden die Starterfelder größer und die Qualität der Ritte verbesserte
sich deutlich. Angeboten wurden in Gunzenhausen Springpferdeprüfungen, Springprüfungen, eine Stil-Springprüfung, eine Zweiphasen-Springprüfung der Klasse A sowie
Stil-Geländeprüfungen der Klassen E und A.
Die Siege in den Geländeritten und der
Championatstitel „Vielseitiger Haflinger“
gingen an den Rheinländer Frank Menke
mit seinem Nordfalke. Aber auch die Österreicherin Sandra Lindner sowie Petra
Zindel aus der Schweiz konnten sich im
Springsattel gut behaupten. Den Sieg in der
Zwei-Phasen-Springprüfung sicherte sich
Annelie Mayländer vom RFV Pffrd. Wertachau Schwabmünden mit Nobody dunnit
like him vor der Berlinerin Stella Maria Stöhr
Siegerehrung der Stilspringprüfung Klasse A
07-08/2015
Sophie Elisabeth von Ponikau mit Orenda
Laura Härtl mit Föhrenheim‘s Naila
Petra Zindel mit Nakuri 2
Stella Maria Stöhr mit Wellington
07-08/2015
Annelie Mayländer mit Nobody dunnit like him
Haflinger aktuell
9
REPORT
Turniersport
Melanie Wies mit A touch of class W
Lena Wasser mit Akitan‘s Amigo
Ergebnisse Springen und Gelände
Reiter/in
Pferd
Note
Stilspringprüfung Kl.E
Frank Menke
Nordfalke 2
Lena Wasser
Muriel 9
Anna-Katharina Bühlmeyer My Boy Merlin
8.20
8.00
7.30
Spring WB - Punktespringen mit Joker
Sophie Elisabeth von Ponickau Orenda
Stefanie Brunner
Sommernacht K
Selina Geiger
Werano- Gold
44.00/35.67
44.00/47.74
44.00/53.16
Stilspringprüfung Kl.A*
Sandra Lindner
Sara Paech
Lena Wasser
Leandra vom Sonnenmoor 7.80
Cuba Caramel
7.50
Akitan‘s Amigo
7.40
Zwei-Phasen-Springprfg.Kl.A**
Annelie Mayländer
Stella Maria Stöhr
Lena Wasser
Nobody dunnit like him *0.00/20.56
Wellington 297
*0.00/29.75
Akitan‘s Amigo
*4.00/32.84
vom RSV Am Maifeld e.V. mit Wellington
und Lena Wasser von den Haflinger Freunden Rheinland mit Akitan´s Amigo. Champion im Springen wurde Petra Zindel aus
der Schweiz, die mit Nakuri unterwegs war.
Lena Wasser konnte als Champion der Jungpferde wieder ins Rheinland fahren.
Die größten Starterfelder bei diesem Turnier
hatten die Dressurrichter zu verarbeiten.
Auch wenn man gegenüber dem Vorjahr auf
einzelne gute Reiter verzichten musste, gab
es viele sehr gute Ritte zu sehen. Dies ist ein
Zeichen dafür, dass von Jahr zu Jahr immer
wieder gute Reiter und gute Pferde nachwachsen oder sich weiter entwickeln. Das
Spektrum der angebotenen Prüfungen reichte von der Dressurreiterprüfung Klasse E
über Dressurprüfungen der Klassen A und L
bis zur Dressurprüfung der Klasse L* - Kandare und einer L*-Kür – Kandare.
Aus diesen Prüfungen wurden am Schluss
auch die internationalen Champions ermittelt. In der kleinen Dressurtour war dies
Roswitha Koch vom RFV Ströhen e.V. mit
dem westfälischen Körungssieger Sonnenkönig C von Santana aus dem Stall von Marion Carreno aus Diepholz. Ein Sieg in der
Dressurreiterprüfung der Klasse A und ein
Sieg in der Dressurprüfung Klasse A* machten diesen Erfolg möglich. Champion der
großen Dressurtour wurde Karolin Kemp
vom Akademischen Reitclub Bonn, die den
16-jährigen Atlantik von Anduc gesattelt hatte. Ein zweiter Platz in der L*-Kür – Kandare
und ein vierter Platz in der Dressurprüfung
Klasse L* - Trense machten diesen schönen
Erfolg möglich.
Kai Schlachter mit Amecello
Jana-Maria Flierl mit Lavinia
Dressurprüfungen mit den
größten Starterfeldern
Springprüfung Kl. A**
Annelie Mayländer
Petra Zindel
Laura Härtl
Nobody dunnit like him 0.00/47.90
Nakuri 2
0.00/49.64
Föhrenheim‘s Naila
0.00/53.58
Springpferdeprüfung Kl.A*­
Lena Wasser
Kai Schlachter
Eva Raab
Eva Raab
Akitan‘s Amigo
Amecello
Archilles P
Wonder Boy R
8.20
7.80
7.20
7.20
Nordfalke 2
Grazie 97
Akitan‘s Amigo
My Boy Merlin
8.60
8.50
8.00
8.00
Stil-Geländeritt Kl.E
Frank Menke
Petra Zindel
Lena Wasser
Anna-Katharina Bühlmeyer
Stil-Geländeritt Kl.A*
Frank Menke
Sandra Lindner
Stella Maria Stöhr
10
Nordfalke 2
8.50
Leandra vom Sonnenmoor 7.90
Wellington 297
7.80
Haflinger aktuell
07-08/2015
Florian Lässer mit Merlin
Reiter/in
Ergebnisse Dressur
Pferd
Note
Matador 228
Bonifatius SCH
Salvator SCH
7.90
7.80
7.80
Reitpferdeprüfung
Helen Reichel
Andrea Lloyd
Andrea Lloyd
Eignungsprüfung Kl.A für Reitpferde
Roswitha Koch mit Sonnenkönig C
Evi Erdmann
Lena Wasser
Melanie Wies
Hella 393
Akitan‘s Amigo
Brando 40
7.80
7.50
7.50
Dressurpferdeprüfung Kl.A
Maike Haunschild
Gesine E. Gebler
Eva Raab
Maxime Newell
Armani Ass
Chiara 307
Archilles P
Narius 3
8.00
7.50
7.20
7.20
Dressurreiterprüfung Kl.E
Leonie Täubel
Sophie Elisabeth von
Ponickau
Kirsten Pisternick
Starlight 207
Orenda
8.00
7.60
Selly 42
7.20
Dressurprüfung Kl.A*, 1. Abteilung
Roswitha Koch
Jana-Maria Flierl
Lisa Brahmann
Frank Menke
Sonnenkönig C
Lavinia 190
Manjano 15
Nordfalke 2
8.50
8.10
8.00
8.00
Dressurprüfung Kl.A*, 2. Abteilung
Maike Haunschild mit Argentino Ass
Eva Raab mit St. Moritz
Stella Maria Stöhr
Angela Scheele
Annelie Mayländer
Wellington 297
Andvari 10
Nobody dunnit like him
8.20
8.10
8.00
Dressurreiterprüfung Kl.A, 1. Abteilung
Kathrin Karosser
Eva Raab
Ricarda Fischer
Armani Ass
St.Moritz 2
Dariyee
8.70
8.50
8.30
Dressurreiterprüfung Kl.A, 2. Abteilung
Roswitha Koch
Maike Haunschild
Jana Stark
Sonnenkönig C
Argentino Ass
Novelle 79
8.60
8.40
8.30
Dressurprüfung Kl.A*
Melanie Wies
Nadja Grunwald
Argentina Hofmann
A touch of class W
Valentino 213
Amsden
8.20
8.00
7.80
Dressurprüfung Kl.L* - Tr.
Florian Lässer
Evi Erdmann
Roswitha Koch
Merlin 1656
Lavinia 190
Sonnenkönig C
8.70
8.50
8.20
Dressurprüfung Kl.L* - Kandare -
Karolin Kemp mit Atlantik
07-08/2015
Evi Erdmann
Lavinia 190
Petra Zindel
Nemo 309
Karolin Kemp
Atlantik 60
Dressurprüfung Kl.L*-Kür - Kandare Gesine E. Gebler
Chiara 307
Karolin Kemp
Atlantik 60
Maike Haunschild
Argentino Ass
Anka Anhalt
Nieblung
Haflinger aktuell
7.50
7.40
7.30
17.20
16.50
16.00
16.00
11
Turniersport
REPORT
Western- und Breitensport
Wolfgang Kühlechner gratuliert Melanie Abt, die mit Winterglanz Champion Western wurde.
Abgerundet wurde das breite Spektrum
der klassischen Turnierprüfungen durch
Western- und Breitensportwettbewerbe.
Im Westernsport ist der Haflinger ein fester
Bestandteil im Rassenspektrum und auch
zu den Meisterschaften in Gunzenhausen
gehört er seit Jahren. Melanie Abt, Helga
Weingärtner, Birgit Büchner und Sabine
Jäck konnten sich mit ihren Haflingern in
die Platzierungslisten eintragen. Das beste
Ergebnis in den beiden Westernprüfungen
erzielte Melanie Abt mit Winterglanz. Auch
breitensportliche Wettbewerbe wie eine
geführte Gelassenheitsprüfung oder ein
Allround-Präzisionsparcours, bei dem es auf
Genauigkeit und Verlässlichkeit ankommt,
Championatswertungen
Champion Dressur - Kleine Tour
1. Roswitha Koch
Sonnenkönig C
17.10
2. Eva Raab
St.Moritz 2
16.30
3. Angela Scheele
Andvari 10
15.80
Champion Dressur - Große Tour
1. Karolin Kemp
Atlantik 60
25.00
2. Maike Haunschild
Argentino Ass
24.00
2. P Anka Anhalt
Nieblung
24.00
Champion Springen
1. Petra Zindel
Nakuri 2
40/115.53
2. Kai Schlachter
Amecello
40/119.75
3. Sandra Lindner
Leandra vom Sonnenmoor 40/124.30
Champion Jungpferde
1. Lena Wasser
Akitan‘s Amigo
15.70
2. Kai Schlachter
Amecello
15.20
3. Eva Raab
Archilles P
14.40
Champion Vielseitiger Haflinger
1. Frank Menke
Nordfalke 2
2. Sandra Lindner
Leandra vom Sonnenmoor 22.00
3. Stefanie Brunner
PrH Sommernacht K
Ergebnisse Western u. sonstige Wettbewerbe
23.30
18.50
Breitensportwettbewerbe waren
ein Zuschauermagnet
Reining all ages
Melanie Abt
Winterglanz
69.50
Champion Fahren Einspänner - Kleine Tour
Helga Weingärtner
Wonder
69.00
1. Mandy Müller
Wildgeist
62.22
Birgit Büchner
Arien
67.50
2. Pia Zenkel
Nabucco 62
71.66
Trail all ages
3. Rebeka Rob
No Limit 36
86.84
Melanie Abt
Winterglanz
71.50
Champion Fahren Einspänner - Große Tour
Birgit Büchner
Antino
70.50
1. Kathrin Karosser
Horse Gym‘s Franzl
88.07
Helga Weingärtner
Wonder
69.00
2. Barbi Stein
Thunderbay
95.28
3. Hasko Melde
Almi 3
126.25
Champion Fahren Zweispänner
1. Martin Metzner
Nokia 13
96.37
2. Erwin März
Noah M
107.91
3. Magnus Schelle
Blasius 4
114.71
Champion Western
1. Melanie Abt
Winterglanz
2.00
2. Helga Weingärtner
Wonder
5.00
3. Birgit Büchner
Antino
6.00
Champion Breitensport
1. Corinna Steinberger Maxl 207
423.00
2. Martina Kroiß
Sandy 434
394.00
3. Anja Kühnel
Armstrong 39
370.00
12
Haflinger aktuell
Allround-WB Aktionsparcours
Sabrina Wöhrl
Samos 50
340/60.40
Corinna Steinberger
Maxl 207
340/62.90
Julia Fischer Falma
340/65.50
Geführte Gelassenheitsprüfung (GHP)
Anja Kühnel
Armstrong 39
1.00
Carolin Scharpf
Husqvarna 2
1.00
Corinna Steinberger
Maxl 207
1.00
Martina Kroiß
Sandy 434
1.00
Birgit Büchner
Antino
1.00
Sabine Jäck
Asterix
1.00
Tjaard Wies
Andiano 8
8.00
Melanie Wies
Aquitano 9
8.00
Anna Justen
Antonia
7.75
Jump & Dog
07-08/2015
Teilnehmerempfang und
Siegerehrung
Die geführte Gelassenheitsprüfung war eine der Breitensportangebote
sind wichtige Bestandteile eines solchen
Turniers. Mit ihnen lassen sich Umgänglichkeit und Geschick der Pferde überprüfen.
Diese Werte sind als Information für die
Zucht besonders wertvoll.
Viel Freude hatten die Besucher bei dem
Wettbewerb „Jump & Dog“, der direkt vor
der Ehrung der Campions auf dem Hauptplatz durchgeführt wurde. Vier Teams aus
Reiter mit Pferd und Hund mit Führer hatten
sich in die Starterliste eingetragen. Der Reiter
musste mit dem Pferd einige Sprünge überwinden, bevor der Hund mit seinem Führer
in den Hindernisparcours starten konnte.
Der Kommentar
Das internationale Haflingerturnier im bayrischen Gunzenhausen wurde auch 2015
wieder sehr gut von Reitern wie Fahrern
frequentiert.
In Gunzenhausen ging es 2014 erstmals
um Championatstitel. Dies führte zu einem
sensationellen Andrang - der Veranstalter
musste 4 Stallzelte aufstellen. Vielleicht
hätte 2015 ein Landesturnier wieder mehr
Appetit auf Championatsehren 2016 gemacht - doch waren 2015 immerhin noch 3
Stallzelte voll mit Sporthaflingern aus ganz
Deutschland und vielen Nachbarländern.
Ungebremst und beeindruckend war die
Masse, aber auch die Klasse der Gespanne:
Fahrer wie Fahrpferde boten ihr Bestes. Leider liefen die Dressur- wie auch die Hindernisdarbietungen nahezu ohne Zuschauer
ab. Springen und Dressur unter dem Sattel
liefen eben zeitgleich! Nur das abschließende Geländefahren, in dem über 50 Gespanne starteten, fand vor vollem Hause statt.
Das Angebot an Reitsportprüfungen klang
im Vorfeld äußerst verheißungsvoll: V-E,
V-A, D-M, S-L! Leider wurde keine dieser
Prüfungen in die endgültige Turnierausschreibung übernommen. Statt Vielseitigkeit durften die zum Teil überragend
07-08/2015
Verkaufspferde
wurden gut nachgefragt
Eine Kollektion von verkäuflichen Pferden
verschiedenen Alters und Ausbildungsstandes gehörte ebenfalls zum Turnierprogramm. Die Pferde waren am Reiterhof
Altmühlsee eingestallt und betreut und präsentiert wurde das Verkaufslot von Stefanie
Eisermann aus Augsburg. Vier der Pferde
konnten über das Turnierwochenende verkauft werden, eines davon darf künftig österreichische Stallluft schnuppern.
Schon gute Tradition ist bei dem Turnier in
Gunzenhausen der Teilnehmerempfang mit
Buffet und fränkischen Spezialitäten, der
am Abend des zweiten Turniertages in der
Reithalle des Reiterhofs Altmühlsee stattfindet. Im Rahmen dieser geselligen Veranstaltung werden auch die ersten Siegerehrungen der Gespannfahrer durchgeführt.
Die große Siegerehrung der Champions erfolgte am Sonntag auf dem Hauptplatz. Den
Siegern gratulierte Georg Ochs, der erste
Vorsitzende des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter. Auch Gunzenhausens
Bürgermeister Karl-Heinz Fitz zählte zu den
Ehrengästen. Er gratulierte den Dressurreitern und überbrachte die besten Wünsche
der Stadt Gunzenhausen.
Nach einem rundum gelungenen Wochenende zeigte sich das Veranstalter-Trio mit
Horst Schwarz, Wolfgang Kühlechner und
Bruno Six sehr zufrieden. Die arbeitsintensiven Vorbereitungen hätten sich gelohnt
und man wolle am Konzept der Meisterschaft in jedem Fall festhalten.
Ulrich Wulf
agierenden Reiter und Pferde wieder nur
Geländeprüfungen absolvieren. Dressurerfolge in der Klasse M erzielten Haflinger
erstmals 1988, in der Klasse S erstmals
2002. Seit vielen Jahren wurde in Gunzenhausen jeweils eine Prüfung in Klasse M
ausgeschrieben und auch durchgeführt.
Sicher lockt man mit dieser einen höherwertigen Prüfung keine Katze hinter dem
Ofen vor! Sprich: Absolute Spitzenpferde
wie etwa Lutz, der 2013 an 9 verschiedenen Turnierorten in 11 S*- und S**-Dressurprüfungen platziert wurde, kommen
natürlich trotzdem nicht. Aber viele bestens ausgebildete und entsprechend vorgestellte Haflinger, wie etwa Starlight One,
kamen regelmäßig. Damit waren sie Vorbild und Ansporn. In Gunzenhausen wurde
im Reitsport immer vorwärts gedacht und
damit das Niveau stetig verbessert. Ganz
besonders gilt dies für die Springprüfungen, die aus bescheidenen Anfängen einen
erstaunlichen Aufschwung erfuhren. Auch
hier hätte eine L-Prüfung mit Stechen wie
in den Vorjahren gut getan. Es fehlt ja nicht
nur die jeweils eine Prüfung - die potentiellen prominenten Starter fehlen ja auch in
der Klasse darunter!
Mit dieser Ausschreibung passt sich Gunzenhausen an das Niveau der Europa-
Championate an. Als Ergebnis dieser Taktik
war 2015 die beste Reitpferdequalität eindeutig den jüngeren Jahrgängen vorbehalten. Die Routiniers gingen, auch in den
durchgeführten Westernprüfungen, eben
routiniert.
Championatstitel wurden 2015 nicht mehr
mit dem Füllhorn ausgestreut, aber reichlich verteilt. So manchem Fahrer oder
Reiter lagen offensichtlich Sieg und Platzierung mehr am Herzen als ein Championatstitel - sie meldeten ihren Anspruch nicht
einmal an.
Als Fazit: Auf Gunzenhausen kann nicht
verzichtet werden. Dieser Standort war
immer ein internationaler Treffpunkt und
vor allem bei den Reitern hoch begehrt.
Mein Wunsch: Stellt bitte nicht das Licht
der tollen Haflinger unter den Scheffel!
Anforderungen, die auf „Rasseniveau“ herabgeschraubt werden (z.B. Springpferde-A
mit 95 cm Höchstabmessung) können sich
für die Zukunft negativ auswirken. Lieber
Anreize zur weiteren Förderung setzen und
Top-Starter anlocken, Haflinger haben so
viele Qualitäten. Auch die vielen Reiterinnen und Reiter haben sich stetig verbessert. Dies sollte belohnt werden. Perspektive statt Stagnation oder gar Rückschritt!
Uta Engelman
Haflinger aktuell
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REPORT
Der grüne Stall
Wer seinen Stall ressourcenschonend baut, renoviert oder
umgestaltet, betreibt nicht nur aktiven Umweltschutz,
sondern tut auch den Pferden etwas Gutes. Denn gerade
sie sind es, die auf Schadstoffbelastungen immer öfter mit
Atemwegserkrankungen oder Kontaktallergien reagieren.
Nachwachsende Rohstoffe
Holz dämmt, atmet, reguliert die Feuchtigkeit und lässt sich universell einsetzen: Ein
perfektes Baumaterial für den Stall also, das
überdies noch regenerierbar ist. Allerdings
sollten nur einheimische Holzarten für den
Stallbau verwendet werden. Tropenhölzer
sind zwar äußerst witterungsbeständig,
pilz- und schädlingsresistent sowie verbissfest und werden deshalb nach wie vor
in Pferdestallungen gerne verbaut, ökologisch sind sie jedoch höchst bedenklich.
Denn immer mehr Regenwälder werden
rücksichtslos abgeholzt, um nicht nur Profit
aus dem Holzverkauf zu schlagen, sondern
auch, um Platz für lukrativere Geschäfte wie
etwa Ölpalm-Plantagen für die Pflanzenfettproduktion zu schaffen. Zertifikate wie
„kontrollierter Anbau“ oder „nachhaltige
Waldwirtschaft“, die dem Konsumenten ein
gutes Gewissen verschaffen sollen, sind laut
der Umweltschutzorganisation Robin Wood
nicht glaubwürdig. Einzig das Gütesiegel des
Forest Stewardship Council, kurz FSC, bringt
eine gewisse, aber auch keine hundertprozentige Sicherheit (weitere Infos: Website
www.robinwood.de). Wer beim Stallbau be-
Eiche ist verbissfest und
kann deshalb z. B. zum
Bau eines Durchfressgitters verwendet werden
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Haflinger aktuell
Natürlicher Holzschutz
Wer seine Holzverschalung im Außenbereich vor einer Vergrauung durch UVStrahlen mit einer farbigen Holzlasur schützen will, sollte darauf achten, dass diese
lösungsmittelfrei ist. Denn Lösungsmittel
verflüchtigen sich auf lange Zeit und können die Luft sowohl im Stallinneren als auch
im nahen Außenbereich dauerhaft negativ
beeinflussen. Besonders geeignet sind Naturfarben, die keine Absonderungen in die
Luft abgeben. Aber auch diese natürlichen
Farben, die hauptsächlich Naturharzöle und
Balsamterpene enthalten, sollten nicht auf
Hölzer aufgebracht werden, die sich in unmittelbarer Nähe von Pferden befinden, rät
der Pferdezüchter Al Samarraie: „In der natürlichen Umgebung eines Pferdes kommen
diese Stoffe, die aus Baumharzen gewonnen
werden, in dieser Form nicht vor.“ Man weiß
derzeit noch nicht, ob die Aufnahme dieser
Baumharze durch Beknabbern langfristig
nicht auch schädigen kann.
Wo bereits Schädlingsbefall (Pilze, Insekten)
vorhanden ist, sollte zumindest ein biologisches Holzschutzmittel verwendet werden.
Nach Angaben der Hersteller kommen
diese Mittel ohne Biozide (Insektizide und
Fungizide) aus. Die Wirkung dieser Produkte beruht zum einen auf dem sogenannten
„Coating-Prinzip“, bei dem die holzspezifischen, geruchsintensiven Aerosole verdeckt
werden und zum anderen auf dem „Versteinerungs-Verfahren“. Bei beiden Schutzarten erkennt der zur Eiablage suchende
Holzschädling die mit einem solchen Mittel
behandelten Flächen nicht als Holz und das
verhindert somit nachhaltig die Schädigung
desselben beziehungsweise die Vermehrung der Schädlinge.
07-08/2015
Haltung
wusst auf Tropenholz verzichtet, leistet einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz
und trägt dazu bei, dass wichtige Lebensräume für die gefährdete Flora und Fauna
erhalten bleiben.
Dass auch in unseren Breitengraden wachsende Holzarten durchaus unbehandelt
bleiben können, weiß der Architekt und
Mitbegründer des Arbeitskreis ökologischer Holzbau (AKÖH) Ahmed Al Samarraie:
„Einheimische Lärchen-, Douglasien- oder
Eichenhölzer sind relativ witterungsfest und
feuchteresistent und kommen bei einer
guten konstruktiven Ausführung dauerhaft
ohne chemischen Holzschutz aus.“ Eiche ist
zudem verbissfest und eignet sich deshalb
als naturbelassenes Bauholz auch direkt bei
den Pferden, zum Beispiel als Bohlen für
Boxentrennwände. Trennwände lassen sich
auch in Holzrahmenbauweise mit innenliegenden Holzwerkstoffplatten fertigen, die
ebenfalls nicht behandelt werden müssen.
„Die innere Platte ist bei genügender Stärke eine feste und glatte Oberfläche, die
wärmer empfunden wird als ein verputztes
Mauerwerk. Diese Bauweise verhindert
überdies das Beknabbern durch die Pferde
und ist durch ihre Vorfertigung auch wirtschaftlich interessant, weil sich die Bauzeit
verkürzt und Geld einsparen lässt“, so Al
Samarraie. Allerdings sollte man beim Kauf
auf das RAL-Umweltzeichen achten, das
eine schadstofffreie Verarbeitung ausweist.
Hiesige Nadelhölzer wie Lärche und Douglasie sind hingegen ideal für Verschalungen
oder Verkleidungen an Türen, Toren oder
Außenfassaden, die dem Pferdestall ein
neues, atmosphärisches Gesicht verleihen.
Prima Klima durch begrünte
Dächer und Wände
Gründächer sind nicht nur attraktiv, sondern schaffen auch Lebensraum für Pflanzen und Insekten und verbessern das Klima
in den darunter befindlichen Gebäuden. Die
Vegetationsschicht erzeugt an heißen Tagen
durch Verschattung und Verdunstung einen
wertvollen Kühleffekt. Im Winter entsteht
durch die Luft- und Erdisolierung sowie
durch Windschutz eine wirksame Wärmedämmung und Temperaturschwankungen
werden gemindert. Daneben werden 50 bis
90 Prozent der Niederschläge auf der Dachfläche zurückgehalten und gelangen durch
Verdunstung auf direktem Weg zurück in
den natürlichen Wasserkreislauf, anstatt im
Abwasserkanal zu verschwinden. Deshalb
werden Dachbegrünungen in einigen Regionen auch mit einer Verringerung der Abwassergebühren gefördert. In Ballungsräumen
wird bereits seit längerem eine Trennung
07-08/2015
Gehölze wie Holunder oder Weißdorn sind für eine Stallwandbegrünung ideal. Holunder bildet schnell einen dichten Wandschirm und
liefert zudem leckere Beeren
von Niederschlags- und Schmutzwassergebühren durchgeführt. Dabei kann die Reduzierung der Niederschlagswassergebühren
bis zu einem Euro pro Quadratmeter begrüntem Dach und Jahr ausmachen. Zudem wirkt
sich ein grünes Dach auch günstig auf die
thermische Luftzirkulation aus: Die Luft wird
in der natürlichen Oberfläche gefiltert und
gebunden, sodass die sonst übliche Staubaufwirbelung und deren Neubildung um 80
Prozent reduziert werden. Gleichzeitig produzieren die Pflanzen neuen Sauerstoff und
bewirken eine Vorreinigung des heute teilweise verschmutzten Regenwassers.
Bei Dachneigungen von 0 bis 45 Grad und
einer zusätzlichen Flächenlast von 50 Kilogramm pro Quadratmeter (Extensivbegrünung) sind die meisten Dächer begrünbar
(Quelle: Optigrün International AG). Bei einem Pultdach mit geringer Neigung (5 bis
15°) beispielsweise kostet die Begrünung
ab 15 Euro pro Quadratmeter einschließlich
Einbau und Material. Eignen würden sich
Dachbegrünungen vor allem bei Außenboxen in Holzbauweise mit Flachdach. Bei Fertigteil-Außenboxen beträgt die zusätzliche
Dachlast (zum Beispiel Schneelast) übrigens
bis zu 450 Kilogramm/Quadratmeter, also
kein statisches Problem. Solche kleineren
Dachflächen kann man auch selbst begrünen. Voraussetzung für den Selbstbau ist
allerdings eine wurzelfeste Abdichtung. Anschlüsse und Dachränder sollte jedoch ein
Dachdecker übernehmen, da der Laie hier
viele Fehler machen kann.
Auch Wandbegrünungen verbessern das
Mikroklima: Wärmedämmung im Winter
und Kühleffekt im Sommer. Selbstklimmende Pflanzen mit Haftwurzeln wie Efeu (für
Pferde giftig!) oder Wilder Wein sind für
Außenwände mit Fugen oder rissigem Verputz ungeeignet, weil sie mit ihren Wurzeln
die Fugen vergrößern. Ideal ist hingegen die
Stallwandbegrünung durch schnittverträgliche, heimische Gehölze wie Feldahorn,
Hainbuche, Kornelkirsche, Holunder oder
Weißdorn. Die Gehölze werden hierfür
unmittelbar am Boden der Außenwand gepflanzt und durch regelmäßigen Schnitt zu
Wandschirmen entwickelt, ohne dass Stützgerüste erforderlich wären.
Der Deutsche Dachgärtnerverband informiert auf seiner Website ausführlich über
Möglichkeiten von Wand- und Dachbegrünungen, Fördergeldern und reduzierte Niederschlagswassergebühren (www.dachgaertnerverband.de).
Die Haftwurzeln von Efeu und Wilder Wein
können den Putz angreifen
Haflinger aktuell
15
Haltung
REPORT
Strom von der Sonne
Kräuter- und Blumeninseln sind ein Eldorado für Nutzinsekten
Regenwasserrückgewinnung
Das Sammeln von Niederschlagswasser vom
Reithallen- oder Stalldach in einen meist unterirdisch eingebauten Wasserbehälter ist
eine weitere Möglichkeit, Ressourcen und
Geldbeutel zu schonen. Das Brauchwasser
kann beispielsweise für die Toilettenspülung im Reiterstübchen, den Abspritzplatz
oder das Beregnen des Hallen- oder Reitplatzes verwendet werden. Der Wasserbehälter (Kunststoff, Betonschachtringe
oder Metall) sollte ein Fassungsvermögen
von mindestens 3,5 Kubikmetern haben,
wenn ein Reitplatz/-halle von 20 x 40 m
bewässert werden soll. Vor der Einleitung
in die Tanks muss das Regenwasser einen
Vorfilter passieren, um Verunreinigungen
zu vermeiden. Zur Einspeisung des Wassers
in eine Hallenberegnungsanlage oder einen
mobilen Beregner haben sich schwimmende Tauchmotorpumpen bewährt, die fünf
bis sechs Kubikmeter pro Stunde fördern
können und dabei einen Druck von fünf Bar
erreichen. Zusätzlich sollte eine Zuführung
von Leitungswasser in den Tank vorgenommen werden, um die Funktion der Anlage
bei Trockenheit zu gewährleisten.
Solche Regenwasseranlagen gibt es ab 5.000
Euro. Für den Einbau benötigt man Zu- und
Ableitungen (Sammelleitungen, die an Regenfallrohre angeschlossen werden), Aushub
und Verfüllung mit Kleinbagger sowie die
Pumpe (Kosten ca. 2000 € bei Fremdleistung,
ca. 500 € bei Eigenleistung). Der Wasserbedarf für einen Reitplatz mit den Abmessungen 20 x 40 Meter beträgt ca. 1.000 cbm pro
Jahr und der Wasserpreis bundesweit gemittelt 1,70 €/cbm (Stand 2014), also 1.700 € pro
Jahr. Somit hat sich eine Regenwasseranlage
nach 3 bis 4 Jahren amortisiert.
Besonders interessant ist die Regenwasserrückgewinnung bei einer neu geplanten Anlage. Kann man nämlich nachweisen, dass
kein Regenwasser in den öffentlichen Kanal
gelangt, halbieren sich die Erschließungskosten ebenso wie die späteren Abwassergebühren, erklärt der Architekt Eckhard
Hilker aus Oelde. Übrigens kann man auch
Brunnenwasser, das keine Trinkwasserqualität besitzt, in ähnlicher Weise nutzen und
so Leitungswasser einsparen.
Die Sonne schickt pro Jahr 10.000-mal
mehr Energie auf die Erde, als die gesamte
Menschheit benötigt, sprich innerhalb von
nur einer Viertelstunde produziert die Sonne den weltweiten Jahresbedarf von derzeit
ca. 115.000 Terawattstunden. Und das für
die nächsten fünf Milliarden Jahre und völlig
schadstofffrei! Ein gewaltiges Energiepotential also, das es zu nutzen gilt, um Umwelt
und Geldbeutel gleichermaßen zu entlasten.
Sonnenkollektoren sind besonders für
Reithallen und große Scheunen oder Stallgebäude interessant, weil sie für den Eigentümer eine zusätzliche und profitable Nutzung des/der Gebäude(s) darstellen. Denn
die staatlich garantierte Einspeisevergütung
gibt wirtschaftliche Sicherheit, die durch
das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) geregelt ist und einen Mindestsatz festsetzt.
Große Stall- und Reithallendächer eignen sich
für Sonnenkollektoren besonders gut
Diese ist auf 20 Jahre gewährleistet, ab dem
Jahr der Inbetriebnahme der Anlage.
Energiedächer fügen sich optisch durchaus ansprechend in großflächige Gebäude
ein und arbeiten hochproduktiv. Durch die
Nutzung der gesamten Dachfläche und den
Einsatz neuester und effektiver Solarzellen
erzielt das Energiedach im Vergleich zu kleineren Systemen, bei denen nur einige Quadratmeter mit Fotovoltaik-Paneelen belegt
werden, einen wesentlich höheren Ertrag.
Reithallen sind durch ihre Bauweise perfekt
für große Solaranlagen geeignet, da ihre
Dachneigungen relativ flach sind und damit
nicht unbedingt nach Süden ausgerichtet
sein müssen wie beispielsweise steilere
Hausdächer. Auch die zusätzliche Dachlast
Wildwuchshecken haben für Nutzinsekten,
Singvögel wie Pferde viele Vorteile
16
Haflinger aktuell
07-08/2015
von circa 10 Kilogramm pro Quadratmeter
kann von einem Reithallendach in der Regel
problemlos aufgenommen werden. Angenehmer Nebeneffekt: Durch die Doppelverschalung (Dachbedeckung + Solarzellen)
tritt eine Isolierung ein, die das Hallenklima
im Sommer angenehm kühler macht. Zudem trocknet der Bodenbelag nicht mehr
so schnell aus, sodass er weniger häufig
künstlich beregnet werden muss, was zusätzlich Wasser einspart.
Der Preis einer fertig installierten Fotovoltaikanlage orientiert sich an der Leistung (pro
kWp = Kilowatt peak, Spitzenleistung in Kilowatt) und ist inzwischen auf unter 1700 Euro
pro kWp gefallen (Stand 2015). Die Gründe
des rasanten Preisverfalls ergeben sich aus
dem gestiegenem Wettbewerbsdruck sowie der gesunkenen Einspeisevergütung.
Zinsgünstige Kredite erhält man etwa bei
der KfW-Bankengruppe im Förderprogramm „Erneuerbare Energien“, bei der
Umweltbank in Nürnberg oder der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
Wer die hohen Investitionskosten scheut,
kann sein Dach bei gutem Standort auch
an ein Solarunternehmen vermieten. Die
Dachvermietung wird vertraglich geregelt
und als so genannte Grunddienstbarkeit ins
Grundbuch eingetragen, was dem Anlagenbetreiber den Zutritt zum Gebäude jederzeit gewährleistet, also auch wenn es Streit
gibt oder bei Besitzerwechsel. Der Mietzins
muss ausgehandelt werden und beträgt üblicherweise zwei bis acht Prozent des jährlichen Stromerlöses oder ein Festbetrag pro
Quadratmeter Dachfläche. Letzteres hat für
den Gebäudebesitzer den Vorteil, dass trotz
eventueller Ertragseinbußen die vereinbarte Miete stabil bleibt.
Nähere Informationen hierzu finden sich
auf zahlreichen Websites oder beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin (speziell: www.energiefoerderung.info).
Ökologische Nischen schaffen
Das Anlegen kleinerer Biotope macht wenig Mühe und gestaltet wertvolle Lebensräume
für nützliche Vögel, Insekten und Kleintiere. Besonders Reitanlagen können mit wenigen
Handgriffen zu attraktiven Standorten für teils bedrohte heimische Tierarten werden
und überdies von ihnen profitieren:
• Steine, die vom Gelände oder Weiden abgesammelt
werden, in einer ruhigen Ecke der Anlage zu einem
Steinhaufen auftürmen, der Eidechsen und Ringelnattern Unterschlupf bietet.
• Beim Rückschnitt anfallendes Geäst in einem ungenutzten Bereich aufschichten. Solche Reisighaufen
sind für Wieselarten ideal. In Laubhaufen findet der
Insektenhotel
Igel eine geeignete Überwinterungsmöglichkeit.
• Ungemähte und mit Wildkräutern oder -blumen angesäte „Inseln“ locken in der Blüte Schmetterlinge,
Bienen und Hummeln an. Sonnenblumen liefern Vögeln zudem Futter im Herbst.
• Am Koppelrand gepflanzte Naturwuchshecken wie
Weißdorn oder Schlehe bieten zunächst Nutzinsekten, später Vögeln Nahrung und Nistmöglichkeiten.
Im Winter dienen sie den Pferden ab einer gewissen
Spinnweben sind erlaubt
Wuchshöhe als Windschutz und Knabbermöglichkeit.
• Nicht verstaubte Spinnweben hängen lassen. Denn
Spinnen helfen auf natürliche Weise, Fliegen und Mücken im Stall zu dezimieren.
• Äußerst effektive Fliegenfänger sind Schwalben. Ein
nistendes Pärchen vertilgt während einer Brut etwa
5000 der nervigen Fluginsekten. Deshalb ist es sinnvoll, Schwalben mittels Nisthilfen gezielt im und am
Schalben vertilgen
Pferdestall anzusiedeln (Info: www.vogelwarte.ch/
viele Insekten
nisthilfen.html).
• Alte Fluglöcher in Dachgiebeln offen lassen. Sie bieten sowohl seltenen Fledermausarten als auch Greifvögeln wie Turmfalke oder Schleiereule ein Habitat, die die Mäuseplage auf ökologische Art bekämpfen. Nistkästen
können auch hier als Bruthilfen dienen (Info: s.o.).
• Sogenannte „Sitzkrücken“ sind zudem geeignete Ansitze für viele Greifvogelarten wie
dem Mäusebussard. Hierzu wird auf einem Pfosten ein Rundholz quer montiert, das
für eine ausreichende Stabilität an beiden Enden durch je eine Holzlatte mit dem Pfahl
verbunden wird.
• Ein sogenanntes „Insektenhotel“ an einer windgeschützten Stelle aufhängen. Hier
finden nützliche Insekten wie Falter, Käfer & Co ein sicheres und trockenes Winterquartier.
Text und Fotos: Dr. Birgit van Damsen
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07-08/2015
Haflinger aktuell
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Haltung
REPORT
Können alte Pferde das Heu nicht
mehr richtig kauen, ist die frühzeitige
Umstellung auf Heucobs sinnvoll
diverse Alterserscheinungen zeigt. Ist das
Pferd bereits klapperdürr, kann es die fehlende Substanz nicht mehr auffüllen.
Prävention bringt Lebensjahre
Pferdefütterung – Teil 5:
Was Pferdesenioren satt und vital macht
Wer sein Pferd über viele
Jahre als treuen Freizeitpartner
schätzen und lieben gelernt
hat, will ihm auch im Alter ein
schönes Leben gönnen. Hierzu
gehört neben einer artgerechten Haltung und einem dem
Leistungsvermögen angepassten Umgang auch eine geänderte, weil anspruchsvollere
Fütterungsstrategie.
Mit zunehmendem Alter schwindet die Leistungsfähigkeit des Pferdes immer mehr, die
Bedürfnisse des Tieres hingegen steigen.
Für so manchen Pferdebesitzer ein Grund,
sich eines alten Pferdes frühzeitig zu „entledigen“. Sackt die Leistungskurve ab und hat
das Pferd immer mehr Zipperlein, wird es
gerne als Spazierreit-, Beistell- oder Gnadenbrotpferd abgegeben. Damit kann man sich
der Verantwortung für ein artgerechtes Leben, das im Alter einen deutlich höheren
Pflege- und Kostenaufwand mit sich bringt,
entziehen. Andererseits haben viele Pferdebesitzer ein vorbildliches Pflichtbewusstsein
ihrem Pferd gegenüber. Ein „Abschieben“
des Pferdeseniors kommt für sie nicht in
Frage. Sie kümmern sich bis zum letzten Tag
aufopferungsvoll um ihren Liebling.
18
Haflinger aktuell
Ab wann sind Pferdesenioren
pflegebedürftig?
Ein altes Pferd gut zu versorgen, stellt hohe
Ansprüche an das Umfeld, den Umgang
und die Fütterung. Altersbeschwerden stellen sich in der Regel schleichend ein, die
Umstellung der Fütterung sollte ebenso
langsam erfolgen. Ab wann der Zeitpunkt
gekommen ist, ein Pferd auf „Altersmodus“
umzuschalten, ist nicht pauschal zu beantworten. Manche Pferde altern früher, andere später. Dies ist nicht nur davon abhängig,
welcher Rasse das Pferd angehört, sondern
auch, was es in seinem Leben erfahren hat.
Eine Rolle spielen die Aufzucht, der Verwendungszweck (Training), durchgemachte
Krankheiten und allgemeine Lebenssituationen. Fest steht, dass die Umstellung nicht
abrupt, sondern allmählich erfolgen muss.
Denn auch das Pferd wird nicht von heute
auf morgen alt. Vielmehr handelt es sich um
einen schleichenden Prozess.
Ein Pferd gilt mit 20 Jahren als alt, so dass
man nach zwei Jahrzehnten Lebenszeit –
auch wenn das Pferd noch fit ist – so langsam an seniorengerechte Lebensumstände
denken sollte. Die Umstellung sollte langsam und parallel zum Fitnesszustand des
Pferdes erfolgen. Reagiert man jedoch stets
erst im Nachhinein auf eine Verschlechterung, kann das Pferd die verlorene Substanz
nicht mehr wett machen. So muss schon auf
eine ausgewogene Fütterung geachtet werden, bevor das Pferd abmagert oder andere
Bereits in jungen Jahren – vom Fohlenalter
angefangen – wird der Grundstein für ein
langes, gesundes Leben gelegt. Fütterungsfehler können später kaum mehr ausgebügelt werden. Fehlende Mineralstoffe können beispielsweise Knochenschäden nach
sich ziehen, die sich im Laufe des Lebens
als Verschleißerscheinungen (Arthrose) zeigen. Aber auch Infektionen, Verdauungsbeschwerden und Hauterkrankungen können
die Folge von falscher Fütterung sein.
Zur Vorsorge gehören neben einer lebenslang optimierten Fütterung auf Erhaltungsund Leistungsbedarf eine gesundheitliche
Prophylaxe. Inkludiert sollte ein durchdachtes Impf- und Entwurmungsmanagement,
Zahnkontrollen und physiotherapeutische
Gesundheitschecks des Bewegungsapparats sein. In Verbindung mit einem adäquaten Trainingsprogramm hat man gute Karten, dass sich das Pferd auch im Alter noch
pudelwohl fühlt.
Durch die mindestens jährlichen Zahnkontrollen ist der Pferdebesitzer stets über den
Zahnstatus informiert. Der Tierarzt kann
Zahnprobleme frühzeitig eliminieren, damit
das Pferd sein Futter genügend kauen und
einspeicheln kann. Doch irgendwann ist bei
jedem Zahn das „Ende der Fahnenstange“
erreicht, denn Pferdezähne wachsen nicht
07-08/2015
nach. Wenn sie abgenutzt sind, hat der
Restzahn irgendwann keinen Halt mehr und
fällt aus. In freier Wildbahn muss das Pferd
verhungern, wenn es nicht vorher von einem Raubtier gerissen wird. In der Obhut
des Menschen jedoch kann es noch sehr
gut weiterleben, wenn man das Pferd frühzeitig mit Heuersatz ernährt.
Frühzeitig Heuersatz zufüttern
Spuckt das Pferd beim Fressen Heuknäuel
aus, ist das ein Alarmzeichen dafür, dass es
die Heuhalme nicht mehr richtig kauen und
abschlucken kann. So weit sollte man es
gar nicht kommen lassen und einem alten
Pferd schon beizeiten Heuersatz zufüttern.
Als ideal haben sich gepresste Heucobs erwiesen, die mehrere Stunden eingeweicht
werden müssen, bevor sie verfüttert werden können. Dabei sollte man auf einen
nicht zu hohen Eiweißgehalt (insbesondere bei Wiesencobs) achten, da ansonsten
die Nieren und die Leber zu stark belastet
werden. Nicht alle Pferde sind von Heucobs
begeistert, weshalb man die Tiere frühzeitig
daran gewöhnen sollte. Anfangs kann man
das Kraftfutter, klein geschnittene Karotten
oder eine Handvoll fütterungsfertig gequollenes Mash unter die Heucobs mischen. Die
Heucobs sollten zudem nicht zu nass gefüttert werden, aber feucht genug, damit alle
Cobs gut aufweichen können. Ist das Pferd
an die Heucobs gewöhnt, sollte der Anteil
der Heucobs immer mehr gesteigert werden, während der Heuanteil, den das Pferd
vertilgen kann, immer geringer wird. In fortgeschrittenem Stadium wird der Senior nur
noch feine Heuhalme verarbeiten können
– grobe Stängel bleiben liegen oder werden
als Knäuel wieder ausgespuckt.
Nach fließendem Übergang kann sich ein
sehr altes Pferd nur noch von Heucobs als
Grundfutter ernähren. Da alte Pferde deutlich langsamer fressen, muss sichergestellt
werden, dass sie ihre Portion auch in Ruhe
vertilgen können. Obwohl eine Gruppenhaltung für alte Pferde ideal ist, sollte man sie
zu den Fütterungszeiten einzeln stellen. Nur
so ist garantiert, dass die Artgenossen keinen Mundraub betreiben und der Senior zu
wenig Futter abbekommt.
Erhöhter Mineralstoff- und
Vitaminbedarf
Neben der ausreichenden Raufutterversorgung, die durch Heucobs oder anderweitigen Heuersatz (wie unter Umständen
auch teils trocken verfütterbare Heufasern)
gewährleistet ist, benötigt das alte Pferd
eine speziell auf es abgestimmte Mineralstoff- und Vitaminversorgung. Zwar wird
der Energiebedarf des Pferdes im Alter geringer, der Bedarf an Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und essentiellen
Aminosäuren hingegen steigt.
Der Stoffwechsel des alten Pferdes läuft
langsamer ab, die Organe sind in ihrer Aufnahme, Umwandlung der zugeführten Substanzen und Verwertung nicht mehr so effektiv. Deshalb ist eine erhöhte Zufuhr von
Vitalstoffen wichtig. Zudem muss auf eine
häufigere Fütterung mit deutlich kürzeren,
zwischengeschalteten Fresspausen geachtet werden. Eine mindestens viermalige
Fütterung des alten Pferdes ist ein absolutes Muss. Zu lange Karenzzeiten steigern die
Kolikgefahr und gefährden die mengenmäßig notwendige Aufnahme von lebenswichtigen Vitalstoffen.
Bei der Zusammensetzung des Mineralfutters sollte man auf einen erhöhten Gehalt
von Zink, Mangan, Selen, Kupfer, Magnesium und Kobalt achten. Zu geringe Mengen, beziehungsweise eine ungenügende
Aufnahme durch den Körper können zu
gesundheitlichen Einschränkungen führen. Mangelerscheinungen können eine
ungenügende Hufqualität, Fellprobleme,
Infektanfälligkeit, Ekzembildungen beziehungsweise auch „nur“ juckendes Fell, aber
auch Abmagerung sein. Oft werden Anzeichen wie struppiges Fell und Abmagerung
fälschlicherweise auf „normale“ Alterserscheinungen geschoben. Manchmal ist es
notwendig, zusätzliche Präparate gezielt zuzufüttern. Dabei ist die Tagesdosis auf zweibis dreimal täglich aufzuteilen.
Eine kräuterreiche Wiese trägt zur
Gesunderhaltung des alten Pferdes bei
07-08/2015
Eine optimierte Fütterung bringt Lebensjahre
Kräuter gegen Alterszipperlein
Eine gute Unterstützung des Organismus
kann auch mit Kräutern bewerkstelligt werden. Weißdorn unterstützt die Herzfunktion, aber auch Ginseng und Melisse sind
gute „Alterskräuter“ für mehr Aktivität und
Vitalität. Die Entgiftungsorgane Leber und
Nieren sollten ebenfalls im Fokus stehen
und gegebenenfalls mit Hilfe bestimmter
Kräuter unterstützt werden. Mariendistel,
Löwenzahn und Artischocke sind wichtige
Kräuter für die Leberfunktion. Birke, Brennnessel und Brombeerblätter hingegen helfen der Niere.
Je nach möglichen Vorerkrankungen muss
man speziell den Darm oder auch die Lunge
unterstützen. Den Atemwegen kann durch
Thymian, Salbei, Spitzwegerich, isländisch
Moos und Eibisch geholfen werden. Die
Kräuter Anissamen, Fenchel, Kamille, Leinsamen und Schafgarbe leisten dem Darm
und der Verdauung gute Dienste. Den Stoffwechsel kann man insbesondere durch
Weidenrinde (durchblutungsfördernd und
schmerzstillend), Ringelblumenblüten, Oliven- und Artischockenblätter ankurbeln.
Das Immunsystem lässt sich mit Hagebutten (sehr hoher Vitamin-C-Gehalt) und
ägyptischem Schwarzkümmelöl aktivieren.
Mit einer ausgeklügelten, auf den jeweiligen
Pferdesenior exakt angepassten Fütterung,
einem durchdachten Fütterungs- und Haltungsmanagement und der selbstverständlichen, liebevollen Zuneigung des Pferdesbesitzers bleiben die Tiere bis ins hohe Alter
seelisch und körperlich fit und vital.
Renate Ettl
Haflinger aktuell
19
REPORT
Haltung
Sommer, Sonne, Weidevergnügen
Wie das Pferd den Sommer genießen kann
Der Sommer hat nicht nur angenehme Seiten. Fliegen, Mücken und Co gehören auch dazu
Die richtige Gruppe für die Sommerweide
Wenn es im April oder Mai wieder regelmäßig hinausgeht ins Grüne, sollte man
daran denken, sofern man mehrere Pferde
besitzt, eine möglichst passende Gruppe
zusammenzustellen. Nicht jedes Pferd kann
mit dem anderen – und zu arge Rangeleien
möchte man sicher vermeiden.
Also: Gedanken machen, planen – sonst
steigt das Verletzungsrisiko in unnötigem
Maße. Denn Pferdehaltung sollte sich im
Sinne der Tiere möglichst nah an ihrer Natur orientieren.
Ein guter Ansatz ist es, die Weidegruppe
möglichst naturnah zusammenzustellen. In
freier Wildbahn würde ein Leithengst eine
Stutengruppe mit ihren Fohlen führen. Dies
ist im heimischen Stall schwer nachzuahmen, da man die Hengste bewusst getrennt
hält. Allerdings können triebstarke Wallache eine ebensolche Rolle einnehmen und
Stuten samt Fohlen führen.
Auch Stutenherden sind eine gute Alternative, da in der freien Wildbahn diese ebenso
vorkommen, sollte ein Leithengst sterben.
Zickenkrieg kann hier jedoch schon mal
auftreten und ist ganz normal. Eine ausreichend große Weide sorgt für die entsprechenden Rückzugsflächen. Mehrere Wallache in einer Gruppe zu halten, birgt häufiger
Verletzungsrisiken, da ihre nach wie vor
20
Haflinger aktuell
vorhandenen Triebe sie zu gegenseitigen
Kämpfen anstacheln.
Wichtig im Sommer: Kontrolle zu jeder Zeit
Ab Mai kehrt Ruhe ein auf der Weide. Die
meisten Pferde konnten nun langsam vier
bis sechs Wochen Dauer angeweidet werden. Sie sind täglich bis zu 24 Stunden draußen. Doch zu bedenken ist, dass das Projekt
Weide ein immerwährendes ist: Auch jetzt
muss mindestens einmal die Woche, besser
Den Sommer dem Pferd
so angenehm wie möglich
zu gestalten, ist keine ganz
einfache Angelegenheit.
Dafür sorgen schon allein die
altbekannten Störenfriede
namens Mücken, Fliegen
und Co. Doch auch zu viel
Sonne, Wassermangel oder
Gewitter können sommerliche
Gefahren fürs Pferd darstellen.
Wie man dem Pferd sicheres
Weidevergnügen schafft,
möchte dieser Artikel
beleuchten…
öfter, auf Müll und Giftpflanzen kontrolliert
werden. Pferdeäpfel sollte man ebenfalls
regelmäßig absammeln und dabei nicht
nachlässig sein, da es aktiv zur Vermeidung
von Krankheiten beiträgt.
Kontrollieren Sie häufig die Zäune auf
Schäden – ganz besonders intensiv nach
Sommergewittern oder Stürmen! Verankerungen von Toren oder Eckpfosten sind
sehr anfällig für Schäden. Achten Sie zudem
Schattenplätze ziehen die Pferde im Sommer an
07-08/2015
darauf, dass die Wasserzufuhr immer gewährleistet ist. Denn auch für unsere Pferde bedeutet Wasser Leben – nicht nur, aber
besonders im heißen Sommer.
Bei der Pflanzenkontrolle sollte man tatsächlich mit dem Naturführer unterwegs
sein und unbekannte Gewächse sofort
abklären. Wenn man auch im Idealfall keinerlei Giftpflanzen findet, können auch andere Weidepflanzen anzeigen, was mit dem
Boden vor sich geht. Wächst beispielsweise
viel Löwenzahn und Hahnenfuß, deutet dies
ganz deutlich auf eine Überdüngung hin. Bei
Überweidung dagegen wachsen vermehrt
Gänseblümchen und Breitwegerich. Zu geringe Beweidung lässt Disteln und Quecken
sprießen.
Insektenschutz was hilft wirklich?
Die alljährliche Fliegenplage würden wir
unseren Pferden am liebsten ersparen.
Der Griff zur chemischen FliegensprayKeule hilft leider auch nicht in allen Fällen.
Oft genug versprechen die Mittel deutlich
mehr, als sie halten können. So greifen immer mehr Pferdehalter auf Naturprodukte
zurück.
Man kann beispielsweise ein Fliegenspray
sehr gut selbst herstellen. Dafür benötigt
man – laut einem erprobtem Rezept der
Buchautorin Kaja Kreiselmeier – einen halben Liter Wasser, zehn Beutel Schwarztee,
zwei Knoblauchzehen und circa 20 getrocknete Nelken. Das Ganze wird etwa zehn Minuten lang zusammengekocht und danach
durch ein Sieb abgeschüttet. Mit etwa einem halben Liter Apfelessig zusammengemixt und etwas Lavendel- oder Melissenöl,
zeigt sich die Mischung, aus einer handels-
07-08/2015
üblichen Sprühflasche verteilt, als gute Insektenabwehr.
In den vergangenen Jahren kamen immer
mehr die heute überall sichtbaren Zebrastreifen in Mode – als Decken oder als kreative Bemalung direkt auf dem Pferdekörper.
Der Nutzen wurde bei afrikanischen Zebras
bewiesen. Mit ihren Streifen verwirren diese häufig Insekten, welche sich daraufhin
nicht mehr auf ihnen niederlassen. Die Idee
macht in Europa Schule und wird von vielen
Haltern gern genutzt. Mittlerweile haben
zahlreiche Reitsportfachhändler Zebradecken im Programm, die tatsächlich bei vielen Pferden ein effektiver Schutz zu sein
scheinen.
Dennoch haben es Fliegen und Co. nach wie
vor auf den Kopf vieler Pferde abgesehen.
Oft helfen schon Bänder vor den Augen,
in manchen Fällen sollte bei empfindlichen
Pferden sollte jedoch eine Maske angelegt
werden.
Als natürliches Mittel gegen Fliegen kann
Obstessig im Futter empfohlen werden.
Die Pferde verströmen einen für Insekten
riechbaren Duft, der sie von der Landung
auf dem Pferdekörper abhält.
Ebenfalls kann Rainfarn insektenabwehrend
wirken, wenn man diesen zerkleinert oder
als Pulver kauft. Aus Walnussblättern lässt
sich ein Sud abkochen, dessen Geruch Insekten nicht gerade gern haben.
Aus der Homöopathie ist Apis D6 bekannt,
welches Fliegen und Bremsen abwehrt.
Fünfzehn Tropfen oder Globuli täglich sind
die empfohlene Dosis. Neben der insektenabwehrenden Wirkung kann Apis auch gegen den Juckreiz wirken, wenn die Tiere bereits zugestochen haben. Das Anschwellen
der Einstichstellen wird obendrein effektiv
verhindert.
Bei Insektenstichen hilft Zwiebelsaft auf natürliche Art und Weise. Auch ein Insektengel
vom Tierarzt kann selbstverständlich verwendet werden. Zeigen sich Anzeichen von
Sommerekzem, sollte jedoch in jedem Fall
der Tierarzt hinzugezogen werden. Ebenso,
wenn das Pferd einen Stich an einer gefährlichen Stelle, wie im Augen- oder Rachenbereich, ertragen muss. Ein angeschwollener
Kehlkopf weist auf letzteres hin. Mit einer
Eiskompresse kann erste Hilfe geleistet
werden, bis der Tierarzt ein abschwellendes
Mittel spritzen kann.
Eine Warnung zum Schluss: Versprühen Sie
niemals Insektizide in der Nähe von Pferden
(also auch nicht im Stall)! Die Wirkstoffe töten nicht nur Insekten effektiv ab, sondern
greifen auch die Gesundheit der Pferde an,
wenn diese sie einatmen oder damit mit der
Haut in Berührung kommen.
Sommerekzem und Weide
Besonders schwierig ist der Weidegang im
Sommer für Ekzemerpferde zu gestalten.
Genetische Veranlagung ist die Ursache,
ebenso wie eine gewisse Allergiebereitschaft. Durch Kriebelmücken und Gnitzen
wird die Allergie übertragen, auch Umweltverschmutzung kann dazu beitragen.
Für Ekzemerpferde ist der Weidegang morgens in aller Früh sehr zu empfehlen. Die
Pferde über Nacht nach draußen zu bringen,
kann ebenfalls eine Lösung sein, wenn die
Gegend sicher genug dafür ist. Ansonsten
sind Ekzemerdecken, aber auch Hausmittel
wie Apfelessig, Eukalyptus oder Lavendelöl
Mittel der Wahl. Auch eine Ernährungsumstellung hin zu eiweißarmen Futter kann zu
einer Besserung führen.
Unerlässlich: Sonnenschutz
Sorgen Sie für die warme Jahreszeit unbedingt in Sachen Sonnenschutz vor. Ohne
jegliche Schattenspender kann es beim
Pferd zu Überhitzung und im schlimmsten
Fall zu einem Hitzschlag kommen.
Die besten Schattenplätze entstehen
selbstverständlich durch Bäume auf der
Weide, die mit ihrem ausgedehnten Blattwerk dafür sorgen, dass die Pferde jederzeit
Schatten finden.
Am besten geeignet sind als Weidebäume
etwa Apfelbäume, Birken, Linden, Pappeln
oder auch der exotische Gingko. Auch Eichen bieten einen guten Sonnenschutz im
Sommer. Wenn allerdings die Eicheln fallen,
dürfen die Pferde nicht mehr auf eine solche Weide gebracht werden. Denn in gro-
Haflinger aktuell
21
Haltung
REPORT
Reitpferd täglich trinken.
Es sollte stets frühzeitig Wasser nachgefüllt
werden, dabei kann gleich ein Blick auf die
Intaktheit des Mechanismus geworfen werden. Bei der Kontrolle der Tränken sollten
Kleinteile, Blätter, Insekten und Co. herausgesammelt werden.
Am besten geeignet sind Selbsttränken,
die sehr gut zu installieren sind, sofern die
Weide nah an der Wasserleitung des Hofes
liegt. Eine Selbsttränke hat den Vorteil, dass
es hier kein dauerhaft stehendes Wasser
gibt, welches wiederum im Sommer Insekten prächtig gedeihen lässt. Bei solchen
Becken ist es wichtig, dass die Umgebung
sich nicht zu einer Art „Sumpf“ entwickelt.
Hilfreich sind dabei spezielle, in den Weideboden eingefügte Gitter.
Hier fehlt der Sonnenschutz
Lebenswichtiges Salz
ßen Mengen können diese schädlich sein.
Ungeeignet sind dagegen Buchen als Schattenspender. Die Bucheckern sind bereits in
geringen Mengen für Pferde giftig.
Auch hohe Gehölzhecken, etwa aus Weißdorn, sorgen für Schatten. Ebenso selbstverständlich ein Weideunterstand, der zusätzlich auch Regen- und Windschutz ist.
Von teuer bis günstig, von aufwendig bis
simpel – die Auswahl bei Weideunterständen ist groß. Die Seitenwände eines – wie
auch immer gearteten – Unterstandes sollten gegen die Windrichtung angebracht
werden. Zu empfehlen sind außerdem nach
Möglichkeit leicht erhöhte Flächen, welche
sich nicht bei Regen in ein Schlammloch verwandeln.
Bei festen Weidehütten muss sich der Pferdehalter zunächst darüber informieren,
welche Vorgaben es von Seitens des Bauamtes gibt. Es gibt die Hütten zum Selbstaufbauen oder man beauftragt eine Firma
– je nach handwerklichem Geschick. Empfehlenswert sind ein überstehendes Dach
als Vordach, unter dem das Pferd Schutz
suchen kann, sowie Fliegenvorhänge, damit
die Pferde drinnen ihre Ruhe vor den sur-
renden Quälgeistern haben.
Vom Bauamt immer erlaubt und darum rein
rechtlich viel weniger problematisch – und
von daher auch überaus beliebt – sind mobile Unterstände. Eine Art Zelt gibt es hier
ebenso wie Hütten zum Wegfahren und
Immer-wieder-auf-und-abbauen.
Wer (noch nicht) über einen Weideunterstand verfügt, sollte die Pferde im Sommer
nur frühmorgens und abends auf die Weide
lassen, wenn die Sonne noch nicht senkrecht darauf einbrennt. Diese Methode ist
auch bei Pferden mit Sonnenallergie und
Ekzemern zu bevorzugen.
„Wasser ist Leben“ – auch fürs Pferd gilt dieser Grundsatz. Darum muss besonders im
Sommer auf eine optimale Wasserzufuhr
auf der Weide geachtet werden. Täglich,
besser zweimal am Tag, sind die Tränken zu
kontrollieren. Denn gerade jetzt kann Flüssigkeitsverlust auftreten, auch bei Pferden.
10 % sind für das Pferd die kritische Grenze,
ab welcher Einschränkungen festzustellen
sind. Der Tod würde bei 20 % eintreten. Bis
zu 60 Liter kann ein durchschnittlich großes
Hübsch anzusehen sind Blumen rund um
die Weide. Viele Pferdehalter wissen jedoch
nicht, dass man hier das Schöne mit dem
Nützlichen kombinieren kann. Es ist einfach
möglich, Heilkräuter, wie etwa Ringelblumen, Sonnenhut oder Kamille, anzupflanzen
und diese dann teilweise frisch, teilweise
getrocknet und zu Tee oder Sud weiterverarbeitet ans Pferd zu bringen. Der Platz rund
um die Weiden bekommt dadurch ein ganz
Zerstörte Grasnarbe am Weidetor
Lücken und Maulwurfshügel
Blumenschmück am Zaun
22
Haflinger aktuell
Wasser ist essentiell
Auf einer Sommerweide darf auch ein Salzleckstein nicht fehlen. Er versorgt gerade
in der heißen Sommerzeit mit lebenswichtigen Elektrolyten und kann damit häufige Mangelzustände, die durch Schwitzen
entstehen, ausgleichen. Wichtig ist, dass
der Leckstein irgendwie „verpackt“ ist, das
Pferd aber dennoch leicht herankommt.
Denn Regen ist der große Feind von Salz
und lässt den Stein ungeschützt einfach
„abschmelzen“. Man kann deshalb – aus einem Plastikeimer oder Kanister – ein Häuschen um den Leckstein herum bauen und
dieses beispielsweise am Weidezaun oder
Unterstand befestigen.
Blumenschmuck
07-08/2015
Alles für Pferde
und Kleinhaustiere
Weidehütten bieten Schutz vor der Sonne und vor lästigen Insekten
anderes, schöneres Aussehen. Zudem ist er
dadurch Anziehungspunkt und Futterquelle
für die Bienen der Umgebung, was wiederum aktiv zum Naturschutz beiträgt.
Was ist im Sommer noch zu tun?
Nach dem Weideauftrieb – spätestens Anfang Mai – kehrt Ruhe auf der Weide ein.
Dennoch ist während der warmen Sommerszeit an einiges zu denken:
• Im Juli bis August ist der richtige Zeitpunkt, wenn eine Weide neu angesät
werden soll. Auch die Nachsaat sollte in
jene Monate fallen, kann aber auch im
September noch vorgenommen werden.
• Nachdüngen sollte man – aber nur, wenn
nötig – im Juli. Dabei sind die Bodenanalyse aus dem Frühjahr bzw. bestimmte
sommerliche Zeigerpflanzen zu beachten.
• Der Juni ist die richtige Zeit, um beim
Unkraut noch einmal „Tabula rasa“ zu
machen. Hier sollte man mechanisch mit
dem Mähgerät an die Sache herangehen
und gegebenenfalls einige Pflanzen mit
dem Spaten ausbuddeln, die Löcher aber
auch wieder sorgfältig verschließen. Auch
eine chemische Unkrautvernichtung
kann in dieser Zeit erfolgen.
• Ein Reinigungsschnitt der Weide ist circa
ab Mitte Juni bis in den Herbst hinein
sinnvoll.
• Während der heißesten Monate – Juli
und August – kann es teilweise notwendig werden, die Weide zu beregnen.
Das heißt, wenn die Pferde auf einer anderen Weide sind, wird die Weide mit
einer Beregnungsanlage oder einem
kleinen mobilen Rasensprenger an verschiedenen Ecken bewässert. Wo es
besonders nötig ist, sieht man normalerweise an kahlen, ausgedörrten Stellen.
07-08/2015
Heu – ja oder nein?
Dass Weideflächen auch zur Heugewinnung
genutzt werden, ist heute nur meist noch
auf großen Höfen mit weitläufigen Weiden der Fall. Ende Juni bis Mitte Juli, nach
der ersten Gräserblüte, sollte das Gras, aus
dem Heu entstehen soll, idealerweise gemäht werden.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, selbst
Heu zu produzieren. Allerdings benötigt
man dazu die richtigen Maschinen und einige helfende Hände.
So gerüstet steht einer guten Weidesaison
nichts mehr im Wege!
• Tier Apotheke
• Pflegemittel
• Naturprodukte
• Homöopathie
• Heilkräuter
• Reit- & Fahrsport
Buchtipps:
„Naturheilkundliche Stallapotheke“, Kaja
Kreiselmeier, Müller Rüschlikon Verlag,
Stuttgart 2013; „Praxishandbuch Pferdegesundheit“, Ingolf Bender/Tina Maria Ritter,
Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2008;
„Praxishandbuch Pferdeweide“, Ingolf Bender, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2013
„Der Weideratgeber“, Birgit van Damsen,
Cadmos Verlag, Brunsbek 2003
Text: Alexandra Koch
Fotos: Jutta Bauernschmitt (2),
Angelika Schmelzer (1), Alexandra Koch (3),
Archiv (3)
Einfach reinschauen auf:
www.homeovet.eu
Haflinger aktuell
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Gesundheit
REPORT
Die Physiologie des Atmungsapparats
Der Deal des Lebens: Sauerstoff gegen Kohlendioxid
Wenn dem Pferd die
Luft wegbleibt, schrillen
die Alarmglocken. Jeder
Pferdebesitzer weiß, dass mit
Atemwegserkrankungen nicht
zu spaßen ist und langfristige
Probleme mit sich bringen.
Eine funktionale Atmung
ist jedoch für das Pferd
lebensnotwendig, deshalb
sollte man darauf achten,
dass der Gasaustausch in den
Lungen reibungslos vonstatten
gehen kann.
Das Atemsystem ist ein fein abgestimmtes
System, das den Austausch von Sauerstoff
und Kohlendioxid des Körpers sicherstellt
und auf diese Weise das Leben erst ermöglicht. Mit dem Wissen, wie das System
genau funktioniert, kommt auch das Verständnis, wie wichtig es ist, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass der Atemapparat keinen Schaden erleidet.
Das Atemsystem besteht nicht nur aus der
Lunge selbst, es gehören auch die Nase,
der Rachen, der Kehlkopf und die Luftröhre dazu. Die Nüstern stellen den Anfang
des Luftwegs dar. Man unterscheidet beim
Pferd ein „echtes“ und „falsches“ Nasenloch. Letzteres ist mit einer Flügelfalte abgegrenzt und führt in seiner Erweiterung
zur Nasentrompete.
Die Atemwege
Die Nasenhöhlen sind stark verzweigt, um
dem Pferd durch die Oberflächenvergrößerung eine hohe Riechleistung zu ermöglichen. Man unterscheidet dabei vier verschiedene Nasengänge: den dorsalen, den
mittleren, den ventralen und den gemeinsamen Nasengang. Eine Öffnung seitlich
des Rachens verbindet den Atmungsrachen mit dem Mittelohr und sorgt
für den notwendigen Druckausgleich
zwischen dem Mittelohr und der
Außenwelt. Dieser Gang wird eustachische Röhre beziehungsweise
Ohrtrompete genannt, die sich beim
Pferd im unteren Bereich zum Luftsack erweitert. Die Funktion des Luftsacks ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die wahrscheinlichste Theorie
ist, dass der Luftsack zur Kühlung des
Blutes und somit des Gehirns dient,
weil die innere Kopfarterie durch den
Luftsack verläuft.
Atmung und Fußung sind im Galopp
voneinander abhängig
24
Haflinger aktuell
Im weiteren Verlauf des Luftweges befindet
sich der Kehlkopf, der als Hohlorgan ausgelegt ist und mit dem Kehldeckel (Epiglottis)
verschlossen wird, wenn das Pferd Futter
abschluckt. Die Luftröhre ist somit vor dem
Eindringen von Fremdkörpern in die Lunge geschützt. Der Kehlkopf selbst ist mit
Schleimhaut ausgekleidet und mit einem
Flimmer- und Plattenepithel ausgestattet.
Zudem wird er mit Hilfe von fünf Knorpeln
stabilisiert. Diese sind der Ringknorpel, der
Schildknorpel, der Schließ- oder Kehldeckelknorpel und zwei Stellknorpel.
Die weiterführende Luftröhre besteht aus
48 bis 60 Trachealringen, welche sich als
hufeisenförmige Knorpelspangen, die nach
oben geöffnet sind, darstellen. Diese Knorpelspangen dienen quasi als Skelett der
Luftröhre. Die Innenwand der Luftröhre
ist mit Schleimhaut ausgekleidet, die mit
einem Flimmerepithel ausgestattet ist, um
Fremdkörper und Schleim in Richtung Rachen zu transportieren.
All diese luftführenden Organe haben zur
Aufgabe, die Atemluft zur Lunge zu befördern, die Luft anzufeuchten, zu reinigen und
zu erwärmen und die Temperatur zu regulieren. Letzteres ist nicht bei allen Tierarten
zu beobachten, insbesondere kennt man
diese Fähigkeit von Katzen und Hunden, die
die Temperatur durch Hecheln ausgleichen.
Zum luftführenden Atemsystem gehören
außerdem noch die Bronchien. Diese verzweigen sich nach der Luftröhre, die den
Stamm des Bronchialbaums darstellt, in
zwei Äste, die zum jeweiligen Lungenflügel
führen. Die Äste teilen sich in immer feinere
Zweige auf, was den Namen Bronchialbaum
erklärt. Die Zweige reichen bis zu den Lungenalveolen (Lungenbläschen), wo letztendlich der Gasaustausch stattfindet.
Atemsteuerung
und Gasaustausch
Die Lunge selbst teilt sich in zwei Lungenflügel auf und nimmt den Raum im gesamten
Brustkorb ein. Sie wird in mehrere Lappen
unterteilt, die Spitzenlappen, die Zwerchfelllappen und die Anhangslappen. Die Anhangslappen gibt es allerdings nur am rechten Lungenflügel.
Die Steuerung der Atmung geht von der Me07-08/2015
Bei Fußung der Hintergliedmaßen atmet das Pferd ein
dulla oblongata, dem verlängerten Mark,
aus. Dieses sitzt unterhalb des Gehirns am
Übergang zum Rückenmark und wird zum
Hirnstamm gerechnet. Es ist somit Teil des
Zentralnervensystems. Man unterscheidet
das Ein- und Ausatemzentrum, wobei weitere Atemzentren die Brücke (Pons) und das
Zwischenhirn darstellen.
Die Atmung wird durch die Kohlendioxidanreicherung im Blut angeregt, so dass es zu
einer Selbststeuerung der Atmung kommt.
Es wäre auch ein wenig unpraktisch, wenn
man sich auf die Atmung bewusst konzentrieren müsste. Dennoch kann die Atmung
bis zu einem gewissen Grad bewusst beeinflusst werden. Jeder kann gezielt schneller
oder langsamer atmen oder die Luft anhalten. Dies allerdings nur über einen gewissen Zeitraum. Die Autosteuerung ist der
bewussten Steuerung übergeordnet, so
dass man beispielsweise durch Luftanhalten nicht ersticken kann, weil die Atmung
irgendwann automatisch wieder einsetzt,
auch wenn man dies mit dem Willen zu verhindern versuchen würde.
Man unterscheidet die Lungen- und die Zellatmung. Unter Zellatmung versteht man den
Gasaustausch in den Zellen, der durch die
Aufnahme von Sauerstoff, den Oxidationsprozess und die Abgabe von Kohlendioxid
und Wasser in der Zelle gekennzeichnet ist.
Die Lungenatmung umfasst den Gasaustausch über die Lungen durch das Ein- und
Ausatmen. Der in den Alveolen stattfindende Gasaustausch erfolgt durch Diffusion.
Hierbei strömen die Teilchen durch eine
Membran, die hier die Blutkapillaren darstellen, stets zum Ort ihrer niedrigeren Konzentration. Somit wird der Sauerstoff ins
Blut aufgenommen und im Gegenzug das
Kohlendioxid abgegeben. Der Körper nimmt
aber lediglich 5 Prozent des eingeatmeten
07-08/2015
Die Ausatemphase bei Fußung der Vordergliedmaßen
Sauerstoffs auf, das Kohlendioxid verringert
sich dabei auch nur um 4 Prozent.
Zu 98 Prozent wird der aufgenommene Sauerstoff an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) gebunden. Auf
diese Weise wird der Sauerstoff über die
Blutbahn zu den jeweiligen Orten transportiert, wo er benötigt wird (z.B. Organe). Die
restlichen 2 Prozent des aufgenommenen
Sauerstoffs befinden sich im Blutplasma.
Trainierbarkeit
der Sauerstoffverorgung
Wird vom Pferd mehr Leistung abverlangt,
kann die Sauerstoffzufuhr durch bestimmte Mechanismen erhöht werden. Diese Fähigkeit ist auch trainierbar, so dass man die
Leistungsfähigkeit des Pferdes verbessern
kann. Die Sauerstoffversorgung kann durch
folgende Mechanismen gesteigert werden:
• Steigerung der Atemfrequenz und des
Atemzugvolumens
• Erhöhung der Herzschlagfrequenz und
des –volumens
• Steigerung der Erythrozytenanzahl durch
Speicherleerung aus Milz und Leber
• Erweiterung der muskulären Blutkapillaren und somit Steigerung der muskulären Durchblutung. Gleichzeitig werden
die Blutkapillaren im Verdauungstrakt
verengt, wodurch die sauerstofftransportierenden roten Blutkörperchen vermehrt an die Orte befördert werden, an
denen sie der Körper benötigt
• Erhöhung der Sauerstoffnutzungseffizienz in der Muskulatur
Das Pferd hat eine Lungenkapazität von 55
Litern, atmet dabei etwa 5 bis 6 Liter pro
Atemzug ein. Bei maximaler Belastung kann
das Atemzugvolumen auf 13 bis 15 Liter ansteigen. In Ruhe atmet das Pferd etwa 8- bis
16-mal in der Minute, bei großer Belastung
steigt die Frequenz auf bis zu 130 Atemzüge
in der Minute.
Koppelung von Atmung
und Fußung
Für den Reiter interessant ist die Kopplung
der Atmung mit der Fußung im Galopp.
Pro Galoppsprung tätigt das Pferd dabei
einen Atemzug. Das Pferd atmet während
der Schwebephase ein und während der
Fußungsphase der Vorhand wieder aus. Für
diese Atemabhängigkeit von der Fußung
wird eine mechanische Ursache vermutet:
In der Schwebephase und Fußungsphase
der Hintergliedmaßen zieht sich der Körper zusammen, wodurch die Eingeweide
nach hinten verlagert werden und auf diese
Weise die Einatmung unterstützen. In der
Streck- und Fußungsphase der Vordergliedmaßen hingegen schieben sich die Eingeweide nach vorne und bilden somit für das
Zwerchfell (dem wichtigsten Atemmuskel)
eine Unterstützung, die Luft wieder aus den
Lungen zu pressen. Die Atmung steht somit
in Beziehung zur Bewegung der Baucheingeweide und infolgedessen zur Fußungsphase im Galopp.
Für das dressurmäßige Training des Pferdes bedeutet diese Abhängigkeit, dass die
Atmung tiefer wird (mit einem Atemzug
wird mehr Luft aufgenommen), wenn der
Raumgriff erweitert wird, andererseits
aber die Atemfrequenz ansteigt, wenn
die Sprungfrequenz (d.h. die Anzahl der
Galoppsprünge) erhöht wird. Aus dieser
Erkenntnis heraus lässt sich folgern, dass
die Lungenkapazität des Pferdes nur über
die Erweiterung des Raumgriffs vergrößert
werden kann, nicht aber durch die Anzahl
Renate Ettl
der Galoppsprünge.
Haflinger aktuell
25
REPORT
Umwelt
Kompostwürmer:
Die tollsten „Recyclingmaschinen“ der Welt
Pferdemist ist viel zu schade, um
ihn einfach zu „entsorgen“, wobei
die Entsorgung gelegentlich auf
Probleme stößt. Wie früher einfach
neben dem Stall oder am Feldrand
lagern, ist mittlerweile auch verboten. Pferdemist muss lt. EG-Verordnung seit einigen Jahren auf einer
festen Dungplatte aus Zement gelagert werden, damit das Grundwasser nicht verschmutzt wird. Daran ist
nicht zu rütteln.
Damit fällt der größte Teil des Pferdemistes
fürs Recyceln zum persönlichen Gebrauch
schon mal weg – aber einen Teil kann man
für den eigenen Garten nutzen, indem man
ihn schnell in erstklassigen Dünger und
hochwertigen Bodenverbesserer umwandelt.
Optimale Helfer dabei sind Eisenia andreia
und Eusenia foetida, die sogenannten
„Mistwürmer“, die vor einigen Jahren unter
dem medienwirksamen Namen Tennessee
Wiggler Karriere machten (wobei die ge-
26
Haflinger aktuell
legentliche Verwechslung mit Tennessee
Walker die Besitzer derselben verständlicherweise doch sehr ärgerte...).
Was die Mistwürmer fressen,
und was sie daraus machen
Sie fressen fast alles, was fressbar ist. Sämtliche natürlichen „Abfälle“ von Gemüseabfällen aus der Küche über Kaffeefilter inklusive
Kaffee und feuchtem Zeitungspapier bis hin
zu ihrer Hauptnahrung, dem Pferdekot mit
Stroh oder anderer Einstreu.
Wichtig ist, dass der Pferdemist immer
frisch ist und in dünnen Schichten am besten über die ganze Fläche aufgetragen wird.
Alter Mist, der schon „heiß“ geworden oder
gar „verbrannt“ ist, wird nicht gefressen und
liegt später als Klumpen im Humus, wenn er
nicht gar die ganze Wurmpopulation zum
Auswandern veranlasst.
„Raus“ kommt nach etwa einem Jahr ein
erstklassiger Humus, den man zum Düngen
benutzen kann. Je nach Menge reicht es für
den Gemüsegarten oder als dünn aufgebrachte Schicht sogar zur Verbesserung der
Weide.
So geht es los:
Anfangs sollte man sich eine längliche Fläche abstecken. Wichtig ist dabei der Kontakt
zum Boden, d.h. es darf zwischen Erde und
Mistmiete keine Betonbodenplatte sein.
Denn bei extrem kalter Witterung müssen
die Würmer die Möglichkeit haben, sich tief
ins Erdreich zurückzuziehen. Nur so können
sie den Winter überleben.
Die Länge der Miete richtet sich nach dem
Bedarf. Etwa 2 bis 4 m sind ein guter Anfang.
Dabei sollte die Miete nur so breit sein, dass
man mit der Schubkarre von beiden Seiten
heranfahren und den Mist mit der Gabel
auch auf die ganze Fläche verteilen kann.
Diese Fläche bedeckt man ca. 30 cm hoch
mit frischem Mist, Gemüseabfällen, feuchtem Zeitungspapier etc. – jedem organischen Abfall, der greifbar ist, aber keine
harten Zweige etc.
In diese Grundschicht setzt man die Mistwürmer ein, die man sich von einer der
vielen Wurmfarmen bestellt und in Eimern
geliefert bekommen hat. Dabei ist das späte
Frühjahr, wenn der Boden noch feucht ist,
sich aber schon gut erwärmt hat, eine gute
Jahreszeit zum Starten. Aber auch der Früh-
07-08/2015
Jetzt abonnieren:
herbst geht noch, solange man witterungsbedingt noch eine etwa 60 cm hohe Schicht
Mist auftragen kann. Sowie man die Eimer
mit den Würmern in die Grundschicht ausgeleert hat, „verkrümeln“ sich die lichtscheuen Gesellen in die Tiefe und beginnen
von dort aus ihre Fressearbeit.
Und so geht es weiter:
Ab jetzt schichtet man täglich Mist in einer
dünnen Schicht über die ganze Miete, die
anfangs flach ist. Später sollte man sie leicht
spitz aufschichten, damit der Regen abrinnt.
Nach einiger Zeit wird man feststellen, dass
die Miete offensichtlich nicht mehr höher
wird: Die Würmer arbeiten! Sie fressen das
aufgebrachte Material, und was verdaut bei
ihnen herauskommt, hat nur etwa ein Drittel
des Volumens, das sie gefressen haben und
ist allerfeinster Humus, der tatsächlich wie
Brot riecht, wenn man ihn in die Hand nimmt.
Die Miete sollte nicht höher als 150 Zentimeter werden, dann „schließt“ man sie, indem
man sie mit altem Heu oder Stroh bedeckt
und gleich daneben eine neue Miete anlegt.
Jetzt muss man noch ein Dreiviertel- bis ein
Jahr warten, dann hat man den besten Humus, den es gibt. „Gut“ ist er, wenn er trocken und bröselig ist.
Verwendungsmöglichkeiten
Die Idee, gerade in ländlichen Gegenden den
Wurmhumus den Hobbygärtnern als Dünger
anzubieten, kann man eigentlich verwerfen:
Sie ist selten von Erfolg gekrönt. Im eigenen
Garten hingegen wird man feststellen, wie
sehr der Humus zur Bodenverbesserung und
bei starkzehrenden Pflanzen zum direkten
Wachstum beiträgt. Man muss ein wenig experimentieren, um die optimale Wirkung zu
erlangen – aber es lohnt.
Eine wirklich gute Verwendung ist die Düngung der eigenen Weiden mit dem Humus.
Selbst wenn man Lohn zahlen muss, um den
Dünger aufzuladen und zu streuen, lohnt es
sich, denn dieser „sanfte“ Dünger“ wirkt
über Jahre und ist auch von Kräutern verträglich, die auf intensive Düngung oft mit
extremem Wachstum (damit dem Verlust
ihrer Wirkung) oder Verkümmern reagieren.
Eine Miete nach der anderen
Damit die Würmer immer schön standorttreu bleiben, sollte man wenigstens zwei
Mieten haben. Eine, die ausreift und dann
abgefahren wird, und eine „in Arbeit“. So
kann man die Würmer am Ort halten. Wenn
sie nämlich keine Nahrung mehr finden,
wandern sie aus – denn Würmer sind frei!
Allerdings kommen sie auch zurück, wenn
man ihnen schnell wieder neue Nahrung
bietet. Im Grunde sind sie anspruchslos und
die wohl ökologischsten „Recyclingmaschinen“ der Welt.
Uta Over
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Haflinger aktuell
27
REPORT
Haflinger Weltausstellung
mit vielen Siegern und tollem Schauprogramm
Die 5 Weltsieger unter den schönsten Haflingerpferden der Welt sind gekürt
Bei herrlichstem Kaiserwetter wurde Tirol 4
Tage lang zum Mekka aller Pferdeliebhaber.
Nahezu 20.000 Besucher aus ganz Europa
und sogar aus den USA und Australien kamen zur größten Pferderasseschau der Welt
am Fohlenhof in Ebbs/Tirol, um die schönsten 700 Haflingerpferde aus 15 Nationen
zu bewundern. Die Zuschauer trotzten der
Hitze und feierten 4 Tage lang das Haflingerpferd. Hier zeigte sich einmal mehr, welch
hohen Stellenwert diese einzigartige Tiroler
Pferderasse einnimmt.
Was für eine außergewöhnliche Stimmung
unter den Besuchern! „Die Tribünen waren
immer voll, das Publikum feierte begeistert
mit“, so Lukas Scheiber, der Obmann des
Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol, der
sich über das extrem starke Interesse der
Besucher aus nah und fern freute.
Auch die große Schar an politischen Ver-
Weltsieger Zuchthengste jung: Amerigo von Alphonso - Alpenstein
28
Haflinger aktuell
tretern aus den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Südtirol sowie Österreichs
zeigten mit ihrem persönlichen Besuch ihre
Wertschätzung und das Interesse am Tiroler Kulturgut Haflinger. Nach der feierlichen
Eröffnung der Haflinger Weltausstellung
folgte eine internationale Haflinger-Show
und begeisterte die Besucher in der bis auf
dem letzten Platz ausverkauften FohlenhofArena.
Weltsieger Zuchthengste: Stainz von Standschütz - Amadeus
07-08/2015
Zucht
Was folgte, war ein einzigartiges Fest rund
um das Haflingerpferd. „Unser Konzept, ein
viertägiges Fest für die ganze Familie auf die
Beine zu stellen, ist voll aufgegangen“, zeigt
sich der Fohlenhof-Geschäftsführer Rudolf
Hussl über den Erfolg höchst erfreut.
Bereits von Beginn an fieberten die Besucher mit und feuerten in der Arena und auf
den Ringen die Züchter bei der Präsentation ihrer Haflingerpferde an. Vor den Augen
der 25 internationalen Richter präsentierten die Züchter ihre Pferde und bereits am
Donnerstag und Freitag wurden vor einem
großen und begeisterten Publikum in der
Fohlenhof-Arena die jeweiligen Klassensieger ermittelt. Am Samstag fielen auf dem
„Haflinger Catwalk“ die Entscheidungen
für die Nationensieger und die Weltsieger.
Beim krönenden Abschluss am Sonntag
präsentierten sich alle teilnehmenden Nationen und die Vorstellung der Weltsiegerpferde wechselte mit den Highlights aus der
internationalen Haflinger-Show. Diese Vorstellung bildete gemeinsam mit der Schau-
kritik durch Dr. Leopold Erasimus, dem
Geschäftsführer der ZAP-Österreich, einen
gebührenden Abschluss für die größte Pferderasseschau der Welt.
Weltausstellung ist eine
großartige Leistung
Dem Haflinger Pferdezuchtverband Tirol
kann man als Veranstalter dieser 6. Weltausstellung der Haflingerzucht nur gratulieren. Dies tat auch Andrä Rupprechter,
Österreichs Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Er gratulierte dem Verband zu dem Erfolg
bei dem Neuanfang mit dem Land Tirol und
sagte auch die Unterstützung des Bundes
bei diesen Aktivitäten zu.
Verbandsobmann Lukas Scheiber führte
bei der Eröffnung zu dem Thema Neuanfang aus: „Vor 3 Jahren haben viele nicht
geglaubt, dass es in Ebbs 2015 wieder eine
Weltausstellung geben würde.“ Doch alle
Tiroler Züchterinnen und Züchter haben
Die Weltsieger
Jugendsiegerstuten
1. Tisiana von Woodland - Nordtirol
Lothar Zebisch, Imst/AT
2. S-Rivalin von Wintersturm - Steinwind
Christian Erlacher/IT
Zuchtstuten jung
1. Sylvana von Avalon - Nabucco
Familie Neuner, Schwendau/AT
2. Quelle von A-Darwin - Niggl-P
Konrad Grünberger/IT
Zuchtstuten
1. Sowina von Amadeus - Nordwind
Familie Scheiber, Obergurgl/AT
2. Alexandria von Nordtirol - Afghan II
Familie Berchtold, Innsbruck/AT
Weltsieger Zuchthengste jung
1. Amerigo, geb. 2010 von Alphonso - Alpenstein
Haflinger Pferdezuchtverband Tirol/AT
2. Adonis, geb. 2010 von Arsenal - Winterstein
Johann Plesin, St. Stefan/AT
Weltsieger Zuchthengste
1. Stainz, geb. 2004 von Standschütz - Amadeus
Haflinger Pferdezuchtverband Tirol/AT
2. Notting Hill, geb. 1998 von Nabucco - Andrit
Volker und Michael Herrmann, Karlsbad/DE
Weltsiegerin Zuchtstuten: Sowina von Amadeus - Nordwind
Weltjugendsiegerstute: Tisiana von Woodland - Nordtirol
Weltreservesieger Zuchthengste: Notting Hill von Nabucco - Andrit
Weltreservesieger Zuchthengste jung: Adonis von Arsenal - Winterstein
07-08/2015
Haflinger aktuell
29
REPORT
Zucht
Weltsieger Zuchtstuten jung: Sylvana von Avalon - Nabucco
ihre Kraft und Bereitschaft eindrucksvoll
unter Beweis gestellt und die Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung mit Bravour
gemeistert.
Pferde aus Tirol stark vertreten
Die rund 700 Ausstellungspferde, von denen etwas über die Hälfte auf Mitglieder
des Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol
entfallen, waren in drei großen Zelten auf
dem Veranstaltungsgelände untergebracht.
Zu den großen Ausstellernationen gehörten
neben Gastgeber Tirol die Länder Italien mit
71 Pferden, Deutschland mit 69 Pferden
und die ARGE Österreich mit 49 Pferden.
Insgesamt waren 15 Nationen vertreten.
Eine gesamte Aufstellung finden Sie in der
Tabelle der Nationensieger auf der Seite 33
in dieser Ausgabe. Selbst Haflingerfreunde
aus den Vereinigten Staaten von Amerika
waren mit 5 Nennungen bei der Weltausstellung vertreten, wobei diese Pferde Österreich noch nicht verlassen haben. Sie
wurden von ihren Besitzern bei der letzt-
jährigen Fohlenauktion in Ebbs erworben
und blieben bis zur Weltausstellung im Alpenland.
Die Teilnahme an dieser Weltausstellung
war für die ausländischen Aussteller gegenüber den Vorjahren deutlich erleichtert
worden. Mussten sich bis 2010 die Ausstellungspferde in Nachzuchtsammlungen einordnen lassen, so war 2015 auch die Ausstellung von Einzelpferden möglich.
Die Beurteilung dieser Pferde erfolgte nach
den Bestimmungen der WHZSV durch internationale, für diese Veranstaltung geschulte Richter bei der Vorstellung an der Hand
im Seitenbild sowie im Schritt und Trab auf
der Dreiecksbahn, wie es bei einem reinen
Showwettbewerb üblich ist. Nachzuchterfolge oder Verwendungseigenschaften unter dem Sattel oder im Gespann fanden keine Berücksichtigung. Den Richtern waren
lediglich Informationen zur Abstammung
und zu den Besitzverhältnissen bekannt.
Gefragt waren Pferde mit viel Aufrichtung
und Größe im Stand bei langer Mittelhand.
Ing. Walter Werni, Ing. Manfred Lienschnig, Lothar Zebisch mit der
frisch bebackenen Weltjugendsiegerin Tisiana und Lukas Scheiber
30
Haflinger aktuell
Weltreservesieger Zuchtstuten jung: Quelle von A-Darwin - Niggl-P
Der Bewegungsqualität bei der Vorstellung
wurde weniger Beachtung geschenkt, sie
wurde auch nur selten kommentiert.
Insgesamt hohe Qualität der
Ausstellungspferde
Zur Weltausstellung wurden fast ausnahmslos qualitativ hochwertige Ausstellungspferde entsandt, die vielfach in ihrer Haltung auf
solch eine Schau vorbereitet waren. Dies
spiegelte sich auch in den Beurteilungsergebnissen wider. 91 % der Ausstellungspferde wurden in die höchste Preisklasse Ia
eingestuft. Alle Ausstellungsländer stellten
Pferde in dieser höchsten Preisklasse und
10 Nationen konnten sich über Klassensieger oder Reservesieger in ihrem Bestand
freuen, die zusätzlich mit einer Schärpe ausgezeichnet wurden.
In seiner Schaukritik beleuchtete Dr. Leopold Erasimus die weltweite Verbreitung
der Haflingerrasse. Allein bei dieser Weltausstellung waren 15 Nationen mit Pferden
am Start. Hier sei ein freundschaftliches
Der Reservesieg bei den Zuchtstuten jung ging an die Südtiroler
„Quelle“, die von Konrad Grünberger ausgestellt wurde
07-08/2015
Weltreservesiegerin Zuchtstuten: Alexandria von Nordtirol - Afghan II
Die deutsche Equipechefin Cornelia Back,
Zuchtleiterin des bayerischen Zuchtverbandes,
begleitete die deutschen Aussteller in Ebbs
Weltjugendreservesiegerin: S-Rivalin von Wintersturm - Steinwind
Das gesamte Richterteam
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Haflinger aktuell
31
REPORT
Zucht
Nationensieger Niederlande: Stakkato v. Standschütz
Miteinander trotz der Konkurrenz der einzelnen Nationen unerlässlich. Auch machte
er deutlich, dass das Pferd ein Produkt der
Scholle sei, auf der es lebe, und es so nicht
möglich ist, weltweit oder europaweit ein
einheitliches Pferd zu züchten, auch seien
die Anforderungen in den verschiedenen
Regionen unterschiedlich und dem müsse
Rechnung zu tragen werden. Eines sei jedoch unerlässlich: „Pferde mit zweifelhaftem Charakter gehören nicht in die Zucht“,
so Erasimus.
Veranstaltung kann
Zusammenarbeit fördern
Ein Thema dieser Weltausstellung war
die überregionale Zusammenarbeit in der
weltweiten Haflingerzucht. Immerhin soll
es inzwischen mehr als 200.000 Züchterinnen und Züchter in gut 60 Staaten der Erde
geben, die sich mit der Zucht und Haltung
des Haflingerpferdes befassen. Einen Ansatz für diese Zusammenarbeit bietet die
neu gegründete internationale Vereinigung,
die Haflinger Welt- Zucht- und Sportvereinigung (HWZSV), der inzwischen 27 Organisa-
tionen angehören.
Ganz offensichtlich waren bei der Veranstaltung in Ebbs die Bemühungen von Nordund Südtirol um mehr Gemeinsamkeiten
in der Haflingerzucht. Auch Norbert Rier,
HWZSV-Vorstandsmitglied und Ländervertreter Südtirols, unterstrich bei der Verabschiedung der Nationen den Wunsch nach
Gemeinsamkeiten der Alpenländer. Lukas
Scheiber führte dazu aus: „Nord- und Südtirol müssen zusammenwachsen!“
Deutschland, als eines der großen Zuchtländer des Haflingers, muss vor diesem Hintergrund als Mitgliedsorganisation der WHZSV
seine eigenständige Position vertreten. In
Deutschland steht nicht das Showwesen im
Vordergrund. Der Haflinger muss sich hier
in der Verwendung in Freizeit und Sport
beweisen. Er muss sich in diesem Land mit
einer großen Konkurrenz aus Reitpferden,
Reitponys und weiteren Kleinpferderassen
vergleichen lassen. Als deutsche Equipechefin war Cornelia Back, die Zuchtleiterin des
bayerischen Zuchtverbandes, nach Ebbs gekommen, um die deutschen Züchter zu begleiten. Sie wird auch das deutsche Team als
Nationensiegerin Deutschland: Stelia von Standing Ovation
32
Haflinger aktuell
Nationensieger ARGE Österreich: Toskana von Walzertraum
Vertreterin der FN zum Europachampionat
nach Mailand begleiten.
Weltsieger im Blickpunkt
Im Blickpunkt dieser Veranstaltung standen
natürlich die Weltsieger. Fünf an der Zahl
wurden von der international besetzten
Jury gekürt und sind für die nächsten fünf
Jahre das Maß aller Dinge in der Haflingerzucht. Aufgeführt sind sie in einer Tabelle
auf Seite 29.
Schauprogramm ein
besonderer Leckerbissen
Die internationalen Haflinger-Shows in der
Fohlenhof-Arena genießen einen vorzüglichen Ruf. Spannende Unterhaltung und
viel Aktion kennzeichnen diesen Veranstaltungsteil.
Mit dem Schauprogramm wurde die vielseitige Verwendung des Haflingers unter
dem Sattel und im Gespann bei Freizeit und
Sport dargestellt.
Mehr zu der Weltausstellung und den Ergebnissen unter www.Haflinger-Tirol.com.
Ulrich Wulf
Nationenreservesiegerin Deutschland: Noemi von Augartner - Nordtirol
07-08/2015
Nationensieger Luxemburg:
Cita de L‘our v. Blickfang
Nationensieger Frankreich: Dynasti Harmonie v. Voltaire Peen - Strasburg
Die Nationensieger
ARGE Österreich (49 Nennungen)
1. Stute Toskana, geb. 2011, v. Walzertraum - Aufwind
Manfred Lientschnig, Arnoldstein/Kärnten
2. Hengst Adonis, geb. 2010, von Arsenal - Winterstein
Johann Plesin, St. Stefan/Gail/Kärnten
Belgien (14 Nennungen)
1. Stute Armelie, geb. 2010 v. Abendstern - Nordtirol
Per u. Maureen Sjöholdt, Eksaarde
2. Hengst Arachon, geb. 2001 von Amadeus - Berthol
Gino Verplancke, Oedelem
Dänemark (6 Nennungen)
1. Stute Dorsola, geb. 2012, v. Walzertraum - Novembernebel
Malene Sibbersen, Köbenhavn
2. Hengst Stallone af Elghuset, geb. 2011, v. Stainz - Winterling
Ellen Hansen, Föllenslev
Deutschland (69 Nennungen)
1. Stute Stelia, geb. 2009, v. Standing Ovation - Alpenstern
Volker und Michael Herrmann, Karlsbad
2. Stute Noemi, geb. 2012, v. Augartner - Nordtirol
Jürgen Sturm, Niederstetten
Frankreich (19 Nennungen)
Nationensiegerin Belgien: Armelie von Abendstern - Nordtirol
1. Stute Dynasti Harmonie, geb. 2013, v. Voltaire Penn - Strasburg
2. Stute Ambre Melitta, geb. 2010, v. Penn Ar Stivell - Marc‘H Mouz
Yoann Ramond, Gesvres
Großbritannien (2 Nennungen)
1. Hengst Sultan, geb. 2011, v. Sevruga- Alpenstein
Emily Bambridge, Norwich
2. Hengst Monsoon, geb. 2008, v. Mars - Abendstern
David Hurst, East Sussex
Italien (71 Nennungen)
1. Stute Quelle, geb.2010, v. A-Darvin - Niggl-P
Konrad Grünberger
2. Stute S-Rivalin, geb. 2012, v. Wintersturm - Steinwind
Christian Erlacher
Luxemburg (12 Nennungen)
1. Stute Cita de L‘our, geb 2014, v. Blickfang - Newlook
Claude Stockemer, Rodershausen
2. Stute Senta, geb. 2014, v. Nostalgie - Newos
Peter Blick, Mosbruch/DE
Niederlande (23 Nennungen)
1. Hengst Stakkato, geb. 2005, v. Standschütz - Amadeus
Arcen van den Berg, Arcen
2. Hengst Adel, geb. 2008, v. Abel - Aschau
René Bouwman, Balkbrug
Schweden (1 Nennung)
Nationensieger Slowenien: Ela von New York - Almquell
1. Hengst Nachtmann, geb. 2004, v. Nordtirol - Afghan II
Annette u. Thorné Yngve, Sunnanjö
Schweiz (11 Nennungen)
1. Stute Bonne Chance CR, geb. 2008, v. Aragon - Aton Re
Claire Ronconi, Busswil
2. Hengst Winnie, geb. 2011, v. Wienerart - Auretanius
Hanspeter Berger, Morgarten
Slowenien (3 Nennungen)
1. Stute Ela, geb. 2014, v. New York - Almquell
Ivan Purgaj, Kungota
2. Stute Emke, geb. 2006, v. Almquell - Nizas
Dejan Halic, Kungota
Tschechische Republik (10 Nennungen)
1. Sute Amelina, geb. 2013, v. Stainz - Amadeus
Pavel u. Veronika Sixtovi, Doksy
2. Stute Andromeda, geb. 2010, v. Abendstern - Nordtirol
Praha Imoba
Ungarn (3 Nennungen)
1. Stute Laella, geb. 2004, v. Statist - Weltmeister
2. Stute Luna, geb. 2003, v. Statist - Achat
Attila Budai
USA (5 Nennungen)
Nationensieger Schweiz: Chance CR v. Aragon - Aton Re
07-08/2015
1. Stute Thalia, geb. 2014, v. Anselazio - Nabucco
Dirk u. Karen Young, Skaneteles
2. Sinna, geb. 2014, v. Sevruga - Alpenstein
Jacque Woodward, Coshocton
Haflinger aktuell
33
REPORT
Großes
34
Haflinger aktuell
07-08/2015
Schaupogramm zur Weltausstellung
2015
07-08/2015
Haflinger aktuell
35
REPORT
Leserforum
Haflinger Team Nord on tour
zur Welthaflingerausstellung
Beim Haflinger Team Nord wird es nicht
langweilig. Im Februar und April wurden
Auftritte bei der Körung des Pferdestammbuchs und der Messe Nordpferd absolviert.
Im Mai fand das Pfingstmontagsgrillen statt
mit der Möglichkeit, vorher eine Runde
durch das Dosenmoor zu reiten oder mit
dem Gespann zu fahren.
Im Juni hat sich dann eine kleine Gruppe des
Teams auf den Weg nach Ebbs in Tirol zur
Haflinger Weltausstellung gemacht. Yvonne
Redmann und Jan Böse der Zuchtgemeinschaft Canned-Moor-Ranch mit dem
Ausstellungspferd Amber Queeny, Christin Redmann, Saskia Delfs und ihr kleiner
Sohn Lasse sowie Birte und Holger Peters
vom Fahrteam Fresenfelde sind am frühen
Abend des 2. Juni in Bordesholm aufgebrochen. Nach durchfahrener Nacht mit den
entsprechenden Pausen zum Pferdtränken
und zur Fahrererholung konnte das Pferd
am Morgen auf dem Fohlenhof in Ebbs
eingecheckt und von der menschlichen Begleitung die Unterkunft in der nahen Umgebung bezogen werden. Bei schönstem Sommerwetter gab es zuerst ein ausgiebiges
Frühstück auf der Terrasse der Unterkunft,
um dann frisch gestärkt den Fohlenhof noch
ohne
Veranstaltungstrubel zu erkunden. Die
Musterung der über 700
angereisten Pferde aller
Altersklassen aus Europa
und den USA begann am
nächsten Morgen. Die
gesamte Crew konnte
von der schattigen Tribüne der Fohlenhofarena
aus – es war inzwischen ca. 34 Grad warm
- den ersten Veranstaltungstag verfolgen,
denn die Stute Amber Queeny der CannedMoor-Ranch wurde erst am zweiten Tag
auf dem Dreieck bewertet. Im Endring ihrer Zuchtklasse wurde die Stute mit einer
1a-Prämie ausgezeichnet – der weite Weg
nach Ebbs war also sehr erfolgreich!! Am
dritten Tag wurde noch ein Abstecher auf
die Hengstalm in gut 2000 Metern Höhe
gemacht, um die dort frei lebenden 1- und
2-jährigen Junghengste des Fohlenhofes
zu besichtigen. Auch dieser Weg hat sich
wirklich gelohnt. Der Tag war sehr heiß und
am späteren Abend zog ein Unwetter auf,
so dass im Stallzelt von Amber Queeny wegen des plötzlichen Sturms und des Gewitters einige Aufregung herrschte und noch
einmal einen Besuch dort nötig machte.
Am vierten Tag wurden noch einmal alle
teilnehmenden Nationen und ihre Pferde
vorgestellt, umrahmt von einem Schauprogramm, das die vielfältige Einsetzbarkeit des
Haflingers demonstrierte. Am späten Nachmittag machte sich die Gruppe nach den
spannenden Tagen wieder auf den knapp
1000 km langen Heimweg nach SchleswigHolstein in den gefühlt sehr kalten Norden,
wo sie am frühen Morgen des 8. Juni zwar
müde, aber wohlbehalten eintrafen.
Der nächste öffentliche Auftritt des Haflinger Teams Nord wird voraussichtlich am
15.08.2015 beim Showabend des 20. Landesbreitensportturniers in Bad Segeberg
stattfinden.
Birte Peters, Foto: Bölle
OHD-Grillfest mit enormer Beteiligung
Anlässlich der Haflinger Weltausstellung am
Fronleichnams-Wochenende in Ebbs in Tirol
hatte der Vorstand des OHD („Original Haflinger Deutschland e.V.“) seine Mitglieder
und solche, die es werden wollen, für den
Freitagabend zu einem geselligen Grillfest
ins Sportheim in Oberaudorf eingeladen.
Das Grillgut, die typischen Brezeln und leckeren Salate, wurden von Vereinsmitgliedern
gesponsert, und am Grill stand Mitglied
36
Haflinger aktuell
und
Bio-Fleischer
Hendrik Stolze aus
Niedersachsen und
hatte für jeden ein
persönliches Wort.
Der Nachtisch kam
aus dem hohen Norden, er wurde vom
Team des Pony-Park
Padenstedt des Gründungsmitglieds Wolfgang Kreikenbohm
zubereitet.
Für die musikalische
Untermalung sowie so manche Anekdote
zwischendurch sorgte eine eigens engagierte bayerische Musikkapelle, die ebenfalls
von einem Mitglied gesponsert war.
Der Vorsitzende Karl-Heinz Arens freute
sich, dass der Einladung über 100 Personen
folgten, ist dies doch ein weiteres Zeichen
für den großen Zuspruch, den der OHD
mittlerweile genießt, der sogar schon Mitglieder in Österreich, den Niederlanden, in
Frankreich, der Schweiz, Belgien, Dänemark
und Südtirol hat. Gemeinsam fühlten sich
alle, von der verdienten und renommierten
Haflinger Züchterfamilie bis hin zum jugendlichen Zuchteinsteiger, sehr wohl und genossen den sommerlichen, harmonischen
Abend auf der Terrasse des Sportheims.
Die Haflingerfreunde saßen bis weit nach
Mitternacht zusammen, lernten neue Haflingerfreunde kennen, tauschten erste
Eindrücke von den ersten zwei Tagen der
Weltausstellung aus, fachsimpelten über
ihre Lieblinge, die Haflinger, stellten Vermutungen an, wer der kommende Weltsieger-Haflinger für die nächsten 5 Jahre sein
würde, und sogar die ersten 1A-Preise für
Pferde der Mitglieder konnten schon gefeiert werden!
Abschließend dankten die Mitglieder und
Gäste dem Vorstand für die tolle Organisation dieses schönen, geselligen Abends.
Susanne Feddersen, Joldelund
Foto: Greta Öhler
07-08/2015
Aus Deutschlands Norden zur Weltausstellung
Vom 3. bis 7. Juni dieses Jahres fand
die bisher größte Pferderasseschau
der Welt, die Haflinger Weltausstellung in Österreich, auf dem Fohlenhof in Ebbs statt.
Mehrere tausend Haflingerfreunde
aus der ganzen Welt und über 700
der weltweit besten Haflinger gaben
sich ein „Stelldichein“ auf dieser im
5-Jahresrhythmus stattfindenden
Zuchtschau.
Unter den 70 für Deutschland gestarteten Pferden kamen 13 aus Schleswig-Holstein. Es waren 8 Stuten und
die Hengste liz. Barolo, liz.Starkwind
und Wirbelsturm-P aus dem PonyPark Padenstedt sowie die Stuten
Amber Queen und Paola der engagierten Züchterinnen Yvonne Redmann aus Neumünster und Petra Carstens-Zabel aus Jübeck. Die Anreise war die
längste innerhalb Deutschlands und erfolgte bereits zwei Tage vor Beginn der Veranstaltung. Untergebracht wurden sämtliche
700 Ausstellungspferde in zwei Stuten- und
einem Hengstzelt, sicherlich ein Thema für
das „Guinness-Buch der Rekorde“.
Um das Wohl der Pferde sorgten sich neben
den zu den einzelnen Ausstellungspferden
gehörenden Personen (zum Padenstedter
Team gehörten 11) diverse freiwillige Helfer
Wirbelsturm P mit Ute Rohwäder im Damensattel
07-08/2015
Das Pony-Park-Padenstedt-Team
des Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol
und nachts sogar Soldaten des österreichischen Bundesheeres.
Allabendlich fand in der Arena des Fohlenhofes ein internationales Schauprogramm
statt, mit dem sehr anschaulich und auch
für Laien nachvollziehbar die vielseitige
Verwendungsbreite dieser „Ausnahmepferderasse“ demonstriert wurde. Auch die
Pferdewirtschaftsmeisterin Ute Rohwäder
vom Pony-Park Padenstedt gehörte zu den
Hauptdarstellern mit ihrer reiterlichen Vorführung im Damensattel auf dem Hengst
Wirbelsturm-P.
Als sehr erfreulich sind die Rasseschauergebnisse der zum Pferdestrammbuch
Schleswig-Holstein/Hamburg e.V. gehören-
den und in unserem nördlichsten
Bundesland beheimateten Pferde
zu bezeichnen: Die Züchterinnen
Yvonne Redmann und Petra Carstens-Zabel errangen mit ihren Stuten jeweils einen 1A- Preis. Weitere sieben 1A-Preise gingen an den
Pony-Park Padenstedt.
Ganz besonders stolz können
Wolfgang Kreikenbohm und sein
Padenstedter Team auf die Erfolge der gestütseigenen Hengste
sein, bewiesen deren Platzierungen doch deutlich, wie eng die
berühmte Padenstedter Hengstkollektion genetisch und qualitativ mit der absoluten Weltspitze
verbunden ist. So wurde der Vater
des Padenstedter liz. Starkwind,
der Hengst liz. Stainz, zum Weltsieger der Zuchthengste ernannt. Der Vater des Padenstedter Nevitano, liz. Notting
Hill, wurde Weltreservesieger der Zuchthengste.
Der Sohn des Padenstedter liz.Alphonso, liz.
Amerigo, wurde zum Weltsieger der Junghengste ernannt.
Der Padenstedter Hengst liz.Starkwind wurde zum Reservesieger der Klasse der dreijährigen Hengste ernannt.
Für diese Erfolge gebührt den drei Schleswig-Holsteiner Zuchtstätten besonderer
Dank aller Pferdefreunde des Landes.
Näheres auch unter www.original-haflingerpferde.de sowie unter www.haflingerzucht.com (Aktuelles).
Ute Rohwäder
Starkwind brachte eine Schärpe mit nach Padenstedt
Haflinger aktuell
37
Portrait
REPORT
Hengststation
Züchterportrait Barbara
Müller
Erfolgreiche Haflingerzucht über Generationen
Im schwäbischen Obermaiselstein züchtet Familie Müller seit 1957 höchst
erfolgreich Haflinger und Edelbluthaflinger. Erst im vergangenen Jahr
stellte Barbara Müller das Siegerfohlen der Haflingerstuten beim Süddeutschen Fohlenchampionat in München-Riem, das bei der anschließenden Auktion mit 5.000 Euro den Spitzenpreis erzielte. Auf ihre Erfolge
angesprochen, meint Barbara Müller bescheiden: „Das ist nicht alleine
mein Verdienst, mein Vater hat den Grundstein für die Erfolge gelegt.
Im Jahr 1957 bezogen die ersten Haflinger
den Hof von Lorenz Müller. 1966 nahm er
erstmals an der Deutschen LandwirtschaftsGesellschafts-Ausstellung teil. Im Juli 1967
kam Tochter Barbara zur Welt und wuchs
mit der Haflingerzucht des Vaters auf. 1970
eröffnete Lorenz Müller die erste Haflinger
Deckstation im Allgäu. Heute tummeln sich
35 Pferde auf dem Hof von Barbara Müller,
die das Werk ihres Vaters seit dessen Tod im
Herbst 2012 weiterführt. In der Zucht aktiv
sind davon acht Stuten der Rassen Haflinger
und Edelbluthaflinger sowie der Hengst Alkatraz von Anthony/Mithras.
Durch die Eröffnung seiner Hengststation
nahm Lorenz Müller großen Einfluss auf
die Haflingerzucht im Allgäu. Seine Hengste
tauchen in den Abstammungen zahlreicher
schwäbischer Stuten auf. Er setzte Hengste aus fünf Blutlinien sowohl in Reinzucht
als auch mit Edelblut-Anteil ein. Der erste
Hengst, der seine Box im Stall der Familie
Müller bezog, war der 1960 geborene Manderl von Meister/Nilo. Ihm folgten Alarich
von Anker/Merkur und Nelusko von Nelson/Stukateur. Der 1975 geborene Stratos
von Straif/Sturmbote war ebenso bei Lorenz Müller im Deckeinsatz wie Welf von
Westling/Stüwer und Nestor von Nelfried/
Gihan Shah. 1985 geboren, begründete
Soecking von Simmerl/Gigant nicht nur die
Stutenfamilie der Frette, sondern avancierte zu einem der gefragtesten Hengste
im Allgäu. Neben Naz von Nadin/Admirus,
kamen auch gepachtete Hengste wie der in
Baden-Württemberg gezogene Niigato von
Nigano/Modell, der Westfale Aachen von
Almbube/Magier, Nerone del Minello von
Nathian/Artist, der in Schleswig-Holstein gezogene Smudo von Südwind/Almwind und
Wonder von Wagner-E von Sauro’s/Amsterdam zum Einsatz. Santos 2 von Soecking/
Nardus war ebenso bei den Müllers aufgestellt wie der aus Baden-Württemberg
stammende 17-jährige Nostradamus von
Nordenwind/Narius. Aktuell ist nur der
7-jährige aus Baden-Württemberg stammende Pachthengst Alkatraz von Anthony/
Mithras bei Barbara Müller im Deckeinsatz.
Hoffnungsvolle Nachzucht
Als eines der ersten Mitglieder der Allgäuer
Haflingerzuchtgenossenschaft nahm Lorenz
Müller bereits in jungen Jahren an überregionalen Schauen teil, wo er seine Genossenschaft stets erfolgreich vertrat. Müller teilte
sein Wissen und seinen Erfahrungsschatz
mit seiner Tochter Barbara, die nahtlos an
seine Erfolge anknüpfen konnte. Der Nachwuchs aus dem Hause Müller kann sich sehen lassen, denn 2011 stellte Barbara Müller beim Fohlenchampionat in Schwangau
sowohl das Siegerfohlen bei den Haflingerstuten als auch Sieger und Reservesieger der
Haflingerhengstfohlen. Im darauffolgenden
Jahr konnte sie sich beim Fohlenchampionat
in Fischen über das Reservesiegerstutfohlen der Rasse Haflinger von Alkatraz aus der
Dina von Nostradamus/Winterstern sowie
das Siegerhengstfohlen der Edelbluthaflinger von Alkatraz aus der Farina von Aachen/
Söcking gehörte zu den gefragtesten
Hengsten im Allgäu
38
Haflinger aktuell
07-08/2015
später schaffte es Ronja von Soecking/Agon
in den Endring der Landesschau. 1999 wurde
Penny von Applaus/
Nardus zur Siegerstute
der Landesschau gekürt
und avancierte im Rahmen der Bundesstutenschau in Hamburg
zur Bundesreservesiegerin der Jungstuten,
während Ronja von
Soecking/Agon
BunFrette mit einem ihrer Fohlen beim schwäbischen Fohlenchampionat
dessiegerin der älteren
Naz freuen, welches im Rahmen des SüdStuten wurde. Im Jahr
deutschen Fohlenchampionates in Mün- 2000 war es Felina von Naz aus der Frette
chen-Riem zum Reservesieger avancierte. von Soecking, die sich 3-jährig das Prädikat
2013 kamen die Siegerstutfohlen des Foh- Staatsprämienanwärterin sichern konnte.
lenchampionates in Marktoberdorf erneut Zwei Jahre später schafften es Ratina von
aus der Zucht von Barbara Müller. Im Lager Naz/Soecking und Raika von Soecking/Agon
der Haflinger sicherte sich die Stano-Tochter in den Endring der Landesschau. Raika ging
aus der Dina von Nostradamus/Winterstern im selben Jahr auch bei der Bundesstutenden Sieg, während Farina von Aachen/Naz schau in Aachen für Bayern an den Start. Ein
mit der Alkatraz-Tochter die Siegerin der Jahr danach wurde Famjane von Nathian/
Edelbluthaflinger brachte. Auch gegen die Soecking zur Staatsprämienanwärterin erbundesweite Konkurrenz konnten sich die- nannt. 2005 schafften es Finni von Aachen/
se beiden Fohlen behaupten. So schaffte es Soecking und Fabienne von Aachen/Naz in
das Edelbluthaflingerstutfohlen in den En- den Endring der Landesschau. Im Folgejahr
dring und das Haflingerstutfohlen sicherte sicherte sich die Aachen-Tochter Farina aus
sich den Reservesiegertitel beim Bundes- der Felina von Naz im Rahmen der Landesdeutschen Fohlenchampionat in München- schau den Titel der Reservesiegerin. 2007
Riem. Im vergangenen Jahr brachten die erlangte Romy von Nostradamus/Soecking
beiden Erfolgsstuten erneut qualitätsvolle die Staatsprämienanwartschaft, ebenso
Stutfohlen zur Welt. So setzte sich das Haf- wie Ricona von Nostradamus/Soecking ein
linger-Stutfohlen von Alkatraz aus der Dina Jahr später. 2010 avancierte Dina von Nostvon Nostradamus beim regionalen Fohlen- radamus/Winterstern zur Siegerin der Lanchampionat in Schwangau und anschlie- desschau, dem süddeutschen Stutenchamßend beim Süddeutschen Fohlenchampio- pionat in Roth am See sowie dem „Blauen
nat in München-Riem gegen die Konkurrenz Band“ in München-Riem. Im darauffolgendurch, wo es mit der Tagesbestnote 9,5 be- den Jahr erlangte Franzi von Nostradamus/
wertet wurde und bei der anschließenden Soecking die Staatsprämienanwartschaft.
Auktion als Preisspitze für 5.000 Euro in die Bei der Bundesstutenschau 2013 in MünSchweiz wechselte. Das Edelbluthaflingerstutfohlen von Alkatraz aus der Farina von
Aachen kam sowohl in Schwangau als auch
in München-Riem in den Endring.
chen-Riem war Farina von Aachen/Naz dabei und Dina von Nostradamus/Winterstern
sicherte sich mit der Wertnote 9,2 den Titel
der Bundessiegerin Haflinger Altstuten. Im
vergangenen Jahr wurde Jasmina von Wonder/Weltbild bei der Landesschau zur 2. Reservesiegerstute der Haflinger gekürt.
Seit sie angefangen haben zu züchten,
brachten die Müllers sechs Siegerinnen bei
Stutenleistungsprüfungen hervor, die beiden Besten waren die mittlerweile 18-jährige Naz-Tochter Felina aus der Frette von
Soecking mit einer Endnote von 8,43 und
die hochdekorierte Dina von Nostradamus/
Winterstern mit der hervorragenden Endnote 8,67.
Zentrallandwirtschaftsfest
Bei dem alle vier Jahre stattfindenden Zentrallandwirtschaftsfest auf der Münchner
Theresienwiese war Familie Müller mit
ihren Pferden schon mehrfach vertreten.
1996 trat die damals 7-jährige Frette von
Soecking/Welf in den Ring. Penny von Applaus/Nardus war zweimal hintereinander, in den Jahren 2000 und 2004, auf der
„Wies’n“ mit dabei. 2008 stellten sich die
damals 5-jährige Farina von Aachen/Naz
und Romy von Nostradamus/Soecking der
bayerischen Konkurrenz. Dina von Nostradamus/Winterstern begeisterte beim Zentrallandwirtschaftsfest 2012 die Richter und
avancierte zur Bayernsiegerin. Beim Zentrallandwirtschaftsfest dabei sein zu dürfen
ist, etwas ganz Besonderes, und hier zudem
eine Bayernsiegerin zu stellen, ist wohl einer
der größten Erfolge von Barbara Müller. Die
Freude über diesen Sieg durfte ihr Vater
Lorenz noch voller Stolz erleben und mit ihr
feiern, bevor er kurz darauf verstarb. Seither führt Barbara Müller die Zucht im Sinne
ihres Vaters weiter.
Corina Toifl
Erfolgreiche Stuten
Nicht nur im Fohlenalter sind die Pferde der
Müllers erfolgreich, auch die Stuten können
zahlreiche Erfolge auf Landes- wie auch
auf Bundesebene aufweisen. 1992 war die
damals 3-jährige Frette von Soecking/Welf
als erste Stute aus dem Hause Müller bei
der Landesschau in München-Riem. 1995
bekam sie bei der Bundesstutenschau in
Meura den 1a-Preis verliehen. Fünf Jahre
Norbert Rier, Chef der Kastelruther Spatzen,
und Barbara Müller mit Dina
Foto: Beate Berchtold
07-08/2015
Haflinger aktuell
39
REG
PO
I ORNT A L
Baden-Württemberg
Sinsheimer Fohlenmarkt
Reservesiegerin Lady Lareina von Amadeus
Insgesamt zehn Haflingerstuten in zwei
Altersklassen stellten sich den kritischen
Augen des Richters Dr. Thomas Raue. In
der Klasse der zwei- bis sechsjährigen Stuten waren acht Stuten und in der Klasse der
siebenjährigen und älteren Stuten waren es
zwei Stuten. Dr. Raue betonte den hohen
Qualitätsstandard der gezeigten Stuten und
es fiel im sichtlich schwer, bei punktgleichen
Gesamtsiegerstute Manaya vom Tannenberg Fotos: Dr. Katja Paschke
Stuten eine Rangierung vorzunehmen.
In der Klasse der jüngeren Stuten siegte
die spätere Gesamtsiegerstute der Haflinger, die StPrSt Manaya vom Tannenberg v.
Meran a.d. Elite- und Staatsprämienstute
Norena aus der Zucht von Dres. Dietmar
und Katja Paschke aus Schwieberdingen.
Reservesiegerin in dieser Altersklasse wurde die StPrSt Amrei von Amurat a.d. Sina aus
der Zucht von Hermann Dumbeck aus Rauenberg. Siegerstute der älteren Stuten und
Reservesiegerin wurde Lady Lareina von
Amadeus a.d. Lareina von Kurt Antes aus
Mannheim vor ihrer Stallgenossin, der StPrSt
Stephanie vom Bundesprämienhengst
Stüwer a.d. StPrSt Arabella.
Dr. Katja Paschke
Zentrale Stutbuchaufnahmen
Bei bestem Frühlingswetter führte der
Pferdezuchtverband Baden-Württemberg
seine zentralen Stutbuchaufnahmen für
Kaltblüter und Ponys 2015 an vier Terminen
durch. Die rückläufigen Bedeckungs - und
Fohlenzahlen der letzten Jahre machen sich
zeitversetzt immer drei Jahre später auch
bei den Stutbuchaufnahmen bemerkbar,
die Zahl der zur Eintragung bei den zentralen Frühjahrsterminen vorgestellten Stuten
ist im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise konstant geblieben.
An den vier Terminen stellten auch sechs
Haflingerstuten und eine Edelbluthaflingerstute der Bewertungskommissionen mit je
einem Züchtervertreter und dem Zuchtleiter.
Die Qualität war bei allen Rassen ansprechend mit einer gewissen Streuung bei den
einzelnen Rassen. Die durchschnittliche
Eintragungsnote bei den Haflingern lautete
7,37 und beim Deutschen Reitpony 7,12. Bei
den Einzelmerkmalen gefielen besonders
der Typ mit 7,8. In den Grundgangarten heben sich der Schritt mit 7,21 und der Trab
mit 7,5 deutliche von der mittleren Galoppnote (6,85) ab.
Pferdezuchtverband Baden-Württemberg
Weber, Zuchtleiter
40
Haflinger aktuell
Ronja von Stainz wurde in Korntal-Münchingen mit 53 Punkten in das Stutbuch eingetragen
Name
Rasse Vater
Mutter
Besitzer
Punkte
Perle
EHafl
Priska v. Amor
Andreas Schlegel, St. Märgen
LP Sieger Stutbuch 1 L.St.
7,95
Sukuta
Eintragung
Ronja
Hafl.
Stainz
Rehlein v. Abendstern
Haflingerhof Karlsbad, Karlsbad 53,0
Stutbuch 1
Undina
Hafl.
Sevruga
Unasta v. Morgenrot
Manuela u. Reinhold Kalt,
Ühlingen-Birkendorf
Stutbuch 1
Noemi
Hafl.
Augartner
Ninette v. liz. Nordtirol
Jürgen Sturm, Niederstetten
52,5
52,0
Stutbuch 1
50,5
Stutbuch 1
Notting‘s Hafl.
Naomae
Notting Hill Anjeschka v. Alpenstern Gabriele Baier, Karlsbad
Soleil
Hafl.
Startänzer Wenka v.Walzerkönig
St. Franziskusheim, Rheinmünster 50,0
Stutbuch 1
Anabell
Hafl.
Amaro-G
Herbert Walter, Ravenstein
Stutbuch 1
Stute von Waldess
48,0
07-08/2015
Stelia von Standing Ovation wurde Klassen- und Nationensiegerin
Notting Hill wurde Weltreservesieger
Grandiose Erfolge bei der Haflingerweltausstellung
Eine hocherfolgreiche Weltausstellung liegt
hinter den baden-württembergischen Teilnehmern. Mit rund 700 ausgestellten Haflingern aus 15 Nationen ist dies die weltweit
größte Zuchtschau. Aus dem kleinen, aber
feinen Lot von nur sechs Pferden konnten
drei von ihnen eine bzw. zwei Schärpen in
Empfang nehmen. Der amtierende badenwürttembergische Landessieger El.H. liz.
Notting Hill v. Nabucco vom Haflingerhof
Karlsbad konnte gleich am Donnerstag den
ersten Klassensieg feiern und setzte sich
hierbei gegen ein sehr starkes Feld an die
Spitze. Am darauffolgenden Tag gelang der
deutschen Bundessiegerin von 2013 Stelia
v. Standing Ovation, ebenfalls aus der Zucht
und Besitz des Haflingerhofs Karlsbad, ein
weiterer sensationeller Klassensieg. Am
Samstag wurden die jeweiligen Nationensieger ermittelt. Der deutsche Titel ging
hier ebenfalls an Stelia, der Reservesieg
an die Ia prämierte Noemi v. liz Augartner.
Sie stammt aus der Zucht von Robert Meier und ist in Besitz der Familie Sturm aus
Niederstetten, sie ging ebenfalls für BadenWürttemberg an den Start. Am Nachmittag
standen schließlich die Ermittlungen der
Welt- und Weltreservesieger an. Der bereits 17-jährige liz. Notting Hill setzte sich
hierbei erneut gegen starke und deutliche
jüngere Konkurrenz durch und errang den
sensationellen Titel des Weltreservesiegers.
Die Kommentierung des obersten Preisgerichts, ausgeführt von Ing. Walter Werni,
beschrieb diesen Hengst als eine Hengstlegende, ein formschönes, ausdrucksstarkes Modell, das kaum Wünsche offen lässt.
Ein nahezu perfekter Hengst mit hervorragender Oberlinie und korrektem Fundament, der sich im Schritt wie auch im Trab
sehr gut in Szene gesetzt hat. Des Weiteren
konnte Robert Meier mit seiner selbstgezogenen Notting Hill-Tochter „Nena“ einen
ausgezeichneten 5. Ia-Preis in der Klasse
der zweijährigen Jungstuten erzielen. Kurt
Antes erreichte mit seiner in Tirol gezogenen Jährlingsstute Lady Sophie v. liz. Stainz
ebenfalls einen Ia-Preis. Der ebenfalls vom
Haflingerhof Karlsbad ausgestellte Hengst
Marengo wurde in die Schauklasse Ib gereiht. Im täglichen Schauprogramm zeigten
sich Notting Hill unter Yumina Watanabe
und seine Tochter Notting’s Navida, im Damensattel geritten von Camille Seiler, äußerst rittig und gelassen in einem barocken
Pas de deux. Der erst 4-jährige Marengo
präsentierte sich dort auch täglich unter
dem Sattel und begeisterte das Publikum
mit seiner enormen Rittigkeit und seinem
Haflingerhof Karlsbad
Gangpotential.
Yumina Watanabe mit Notting Hill und Camille
Seiler mit Notting‘s Navida im Damensattel
07-08/2015
Fotos: Nicole Bölle
Großes
Haflingerwochenende
in Karlsbad
Nach einem erfolgreichen ersten AHZ
Haflinger FUN Turnier 2013 wird in diesem Jahr am 18. Juli 2015 das 2. Haflinger
FUN Turnier auf dem Haflingerhof Karlsbad stattfinden. Für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene, egal ob im Englisch–
oder Westernsattel, werden Wettbewerbe angeboten. Spaß und Spiel mit
dem Haflingerpferd steht an diesem Tag
im Vordergrund. Die Ausschreibung und
das Nennformular ist unter www.Haflinger-AHZ.de zu finden. Am Sonntag, dem
19. Juli 2015 wird das Haflingerwochenende auf dem Haflingerhof Karlsbad mit
einem vielseitigen Schauprogramm und
einem bunten Tag der offenen Tür abgerundet. Das Team der AHZ sowie des
Haflingerhofs Karlsbad freuen sich auf
viele Turnierteilnehmer und Zuschauer.
Nicole Bölle
Haflinger aktuell
41
REG
PO
I ORNT A L
Bayern
Zum 70. Geburtstag von Karl Stadler
Zuchtleiterin Cornelia Back und Jubilar
Karl Stadler
Foto: Fischer
Am 20. April 2015 konnte Karl Stadler aus
Ziemetshausen seinen 70. Geburtstag feiern. Die Landwirtschaft ist ihm ans Herz
gewachsen, besonders jedoch die Tierzucht. Neben seiner Rinderzucht hat er
sich vor fast 40 Jahren der Haflingerzucht
verschrieben. Diese Zucht betreibt er mit
viel Gespür und Können. Die Erfolge der
letzten Jahre sprechen für ihn, Karl Stadler
arbeitete sich zu einem der erfolgreichsten
Züchter in Bayern, ja sogar bundesweit, vor.
Besonders hervorzuheben sind dabei seine
Stammstuten, die beiden Staatsprämienstuten Nina v. Apikal/Napal und Novelle v.
Winterstein/Apikal, welche den züchterischen Erfolg brachten.
Wenn es um Siegerpferde ging, war Karl
Stadler immer dabei, ob es bei den Körungen oder bei der Landes- beziehungsweise
Bundesschau war. Seine Tochter Maria unterstützt ihn bei dieser Arbeit. Aus seinem
Züchterstall kommen viele gekörte Hengste und Staatsprämienstuten. Seine Haflin-
gerzucht hat einen internationalen Namen
und bringt ihm Interessenten aus aller Welt.
Neben seiner aktiven Tätigkeit als Pferdezüchter setzt er sich stark für die Belange
der Haflingerzucht ein. Viele Jahre war Karl
Stadler 2. Vorsitzender des Pferdezuchtverbandes Schwaben e.V. Sein besonderes
Augenmerk liegt jedoch auf der Haflingerund Kaltblutgenossenschaft für Mittel- und
Nordschwaben. Durch seine Anregung
wurde diese Genossenschaft vor 26 Jahren gegründet. Die Genossenschaft umfasst die Gebiete der Landkreise Augsburg,
Aichach-Friedberg, Dillingen, Donau-Ries,
Günzburg und Neu-Ulm. Karl Stadler wurde
zum Gründungsvorsitzenden gewählt und
führt dieses Amt seit über 26 Jahren. Seine
Genossenschaft ist sehr aktiv, wobei neben
den Versammlungen jährlich Ausflüge und
Züchterabende organisiert werden. Besonders hervorzuheben waren die Prämierung
und Schauprogramme, die anlässlich der
Genossenschaftsprämierungen durchgeführt wurden. Durch sein Organisationstalent hat er diese Veranstaltungen mit
seinen Ausschussmitgliedern zu den Höhepunkten der mittel- und nordschwäbischen
Haflinger- und Kaltblutzucht gemacht. Aber
auch als Preisrichter hat er national und international einen hohen Stellenwert. Sein
Rat und Pferdeblick sind sehr geschätzt und
anerkannt.
Durch den plötzlichen Tod seiner Frau im
letzten Jahr hat er einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen.
Die Pferdezüchter, insbesondere die Haflingerzüchter, wünschen ihm weiterhin
Gesundheit und viel Erfolg in der Haflingerzucht.
Erwin Vogt
Hengstleistungsprüfungen
in München-Riem
Von 24. August bis 22. September 2015
finden im Ausbildungs-, Vermarktungsund Leistungsprüfungszentrum des
Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem die 30-tägigen
Hengstleistungsprüfungen für Haflinger und Edelbluthaflinger sowie Sportponys statt.
Anmeldeschluss für die Prüfung ist der
10. August 2015 und die Ausschreibung sowie das Anmeldeformular sind
auf der FN-Homepage www.pferdleistungspruefung.de bereitgestellt und
einsehbar. Die Hengste können sowohl
über diese Seite als auch direkt in der
Geschäftsstelle des Landesverbandes
angemeldet werden.
Fragen zu den Leistungsprüfungen beantwortet Ihnen Trainingsleiter Norbert
Paul unter 0172/ 85 100 85. LVBP
Fahrlehrgang mit Helmut Meidert
Am 25. und 26. Juli 2015 findet erneut der
jährlich vom Landesverband Bayerischer
Pferdezüchter e.V. angebotene Fahrlehrgang mit Helmut Meidert auf der OlympiaReitanlage in München-Riem statt.
Die Teilnehmer bekommen an beiden Tagen in rund 40 Minuten Einzelunterricht
hilfreiche Tipps zur Fahrausbildung. Teilnehmen können Pferde und Fahrer, die bereits
Erfahrung mitbringen, da das Training der
weiteren Förderung der Pferde dient.
Dieser Lehrgang ist vorrangig für Mitglieder
eines bayerischen Regionalverbandes mit
beim Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V. eingetragenen Pferden. Teil-
42
Haflinger aktuell
nehmer ohne Zuchtverbandsmitgliedschaft
sind jedoch ebenfalls willkommen.
Die Kosten für den Lehrgang betragen für:
• Mitglieder und beim Landesverband
Bayerischer Pferdezüchter e.V. eingetragene Pferde 0 Euro
• Mitglieder mit nicht beim Landesverband eingetragenen Pferden sowie
Nicht-Mitglieder mit beim Landesverband eingetragenen Pferden 40 Euro
• Nicht-Mitglieder mit nicht beim Landesverband eingetragenen Pferden 60 Euro.
Es besteht die Möglichkeit, für die Dauer
des Lehrganges Boxen beziehungsweise
eine Leihkutsche zu mieten. Dies muss bei
der Anmeldung bekannt gegeben werden.
Die Boxenmiete beträgt 50 Euro pro Box
für beide Tage und für die Kutsche fällt eine
Leihgebühr in Höhe von 20 Euro pro Pferd
für den Lehrgang an.
Bitte melden Sie sich bis 10. Juli 2015 unter
Angabe von Name, Anschrift und Telefonnummer sowie Name, Lebensnummer und
Ausbildungsstand des Pferdes schriftlich per
Email an [email protected] oder
per Fax: 089-907405 an.
Ihre Fragen beantwortet Corina Toifl unter
089-926967-207 jederzeit gerne.
LVBP
07-08/2015
Fohlenschauen Haflinger und Edelbluthaflinger
In diesem Jahr finden zahlreiche Fohlenschauen der Rassen Haflinger und Edelbluthaflinger statt. Nachfolgend finden Sie die Termine im Überblick.
Datum
Uhrzeit
Hengst
Besitzer, Ort
21.07.2015
11:00
Aris B-R
Alois Högner, Unterthingau
21.07.2015
14:30
Nikito
Manfred Haiß, Balzhausen
21.07.2015
14:30
Nano
Manfred Haiß, Balzhausen
21.07.2015
16:00
Sonnenkönig C
Petra Knoll, Jengen
23.07.2015
14:00
Nantona
Franz u. Gertrud Mayer, Siegsdorf
28.07.2015
09:00
Sternprinz
Matthias Hartmann, Altfalter
02.08.2015
noch offen
Next Generation
Michael Schultes, Waldmichelbach
03.08.2015
09:00
Bardolino
HuLG Schwaiganger, Ohlstadt
03.08.2015
09:00
Salermo
HuLG Schwaiganger, Ohlstadt
Schwäbisches Fohlenchampionat in Fischen
Am Sonntag, den 9. August 2015 veranstaltet der Pferdezuchtverband Schwaben e.V.
das alljährliche schwäbische Fohlenchampionat für Haflinger und Edelbluthaflinger
auf dem Betrieb von G. Zimmermann in
Fischen.
Erwartet werden rund 40 Fohlen aus dem
gesamten schwäbischen Zuchtgebiet.
Vorab findet ein Feldgottesdienst statt.
Ab ca. 11 Uhr werden die Fohlen nach Ge-
schlechtern getrennt bewertet und können hierbei auch ihre Fahrkarte zum Süddeutschen Fohlenchampionat am 1. und
2. Oktober 2015 bei der Hengstkörung in
München-Riem lösen. Umrahmt wird die
Veranstaltung von einem kleinen Schauprogramm. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls
bestens gesorgt. Wir würden uns freuen,
Sie am 09. August 2015 in Fischen begrüßen
LVBP
zu dürfen.
Kaltblut und Haflinger-Festival
Im Bayerischen Haupt- und Landgestüt
Schwaiganger findet am 5. und 6. September erneut das Kaltblut- und Haflinger-Festival statt. Alle zwei Jahre treffen
sich Züchter, Besitzer und Freunde der
Rassen Haflinger, Edelbluthaflinger und
Süddeutsches Kaltblut in Ohlstadt. Bei
Zugleistungs- und Fahrwettbewerben
wie Hindernisfahren, Holzrückeparcours
oder dem Geschicklichkeitsfahren stellen sowohl Haflinger und Edelbluthaflinger als auch die Süddeutschen Kaltblüter
ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
unter Beweis. Neben den sportlichen
Wettkämpfen wird den Besuchern mit
einem kurzweiligen Schauprogramm, einer Verkaufsschau, dem beliebten Rossererabend sowie dem traditionellen
Festgottesdienst ein buntes Programm
geboten.
Die Ausschreibung der Veranstaltung
ist auf http://www.lfl.bayern.de/mam/
cms07/lvfz/schwaiganger/dateien/ausschreibung_kh_2015.pdf
einsehbar,
weitere Informationen zum Kaltblutund Haflinger-Festival finden Sie auf
www.bayerns-pferde.de.
LVBP
Hannover
Pfingstausfahrt
Zum 31. Mal hat die Haflinger Interessengemeinschaft Hannover und Umgebung (HIG)
dieses Jahr am Pfingstsonntag zur großen
Pfingstausfahrt eingeladen, diesmal in Zusammenarbeit mit der Fahrsportgemeinschaft Hille und organisiert von Hartmut
Peuker. Dieser hat im letzten Jahr den Wanderpokal der HIG gewonnen. Bei herrlichem
Wetter wurde auf dem Rittergut Schlüssel07-08/2015
burg gemeinsam gefrühstückt, bevor sich
die Fahrer auf insgesamt 18 Kutschen und
Planwagen mit 35 Pferden verteilten. Sie
wurden auf der 20 Kilometer langen Strecke durch die wunderschöne Landschaft
um das Rittergut von 9 Reitern begleitet.
Die Teilnehmer kamen aus einem Umkreis
von 100 Kilometern und sogar aus Cuxhaven
angereist, um bei dieser gelungenen Veran-
staltung teilzunehmen. Für die Weitergabe
des HIG Wanderpokals musste jede Kutsche
einige knifflige Fragen rund um das Pferd
beantworten und ihr Können in Spielen wie
Hufeisenwerfen beweisen. Zum Abschluss
wurde bei gutem Essen auf dem Rittergut
geklönt und gelacht, bis Gunda Föge, die 1.
Vorsitzende der HIG, alle verabschiedete
und ein schönes Pfingstfest wünschte.
Haflinger aktuell
43
REG
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I ORNT A L
Hannover
Haflingerzüchter ausgezeichnet
Die beiden Haflingerzüchter Wilhelm Lörcher, Fümmelse (Foto links) und Wilfried Pape, Syke (Foto rechts) wurden für hervorragende
Leistungen in Pferdezucht und -haltung sowie ihre ehrenamtliche Tätigkeit auf der Mitgliederversammlung des Ponyverbandes Hannover
in Verden Ende April mit der Goldenen Plakette der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e. V. (FN) ausgezeichnet. Die Plaketten, Nadeln
und Urkunden wurden vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes, Dieter Grober (Bad Gandersheim), dem Ehrenmitglied der FN, Erika Cordts
(Hannover) und dem Ehrenmitglied Ulrich Stöter (Auhagen) übergeben. Der Vorsitzende des Ponyverbandes Hannover, Joachim Völksen
(Hannover) beglückwünschte beide für ihre Leistungen, dankte für die geleistete Arbeit und wünschte beiden weiterhin viel Erfolg und
Spaß in der Ponyzucht.
Fotos: Pantel
Hessen
Haflinger Freunde unterwegs
Stutbucheintragung in Alsfeld
Haflinger setzten Maßstäbe
Der Bauernhof mit Heuhotel von Tatjana
und Michael in Ringstedt war am 1. Mai
in diesem Jahr der Ausgangspunkt für den
Frühjahrsausritt der Haflinger Freunde. Einige befreundete Reiter und Reiterinnen hatten sich ebenfalls angemeldet, so dass sich
eine bunt gemischte Truppe auf dem Weg
rund um Ringstedt machte. War es zu Beginn noch kräftig am Regnen, so hatte Petrus doch bald ein Einsehen und schickte ideales Ausreitwetter. Zwar kein Badewetter,
aber dennoch ließ die Truppe es sich nicht
nehmen, in den kleinen See außerhalb von
Ringstedt erst vorsichtig hinein und dann
44
Haflinger aktuell
doch quer durch zu reiten. Gleich hinterm
See wartete schon das Pausen- und Versorgungsfahrzeug mit Getränken und ein
paar Schnöckereien. Dann ging es in großer
Runde um Ringstedt wieder zum Hof zurück. Und nachdem die Pferde abgesattelt
und versorgt waren, wurde gemeinsam der
Grill und das Mitbring-Buffett geplündert.
So fand der Nachmittag einen gemütlichen
Ausklang. Ein herzliches Dankeschön an Tatjana und Michael für ihre Mühen! Es war
eine tolle Tour! Wir kommen gerne wieder!
Heike Meyer
Qualitätsmäßig und zahlenmäßig gut besetzt war die diesjährige Stutbucheintragung des Pony- und Pferdezuchtverbandes
Hessen in Alsfeld. 32 dreijährige unter insgesamt 43 vorgestellten Stuten hinterließen viel Eindruck auf diesem züchterisch
so wichtigen Termin. Die Anzahl von 19
Prämientiteln (Durchschnittsnote 7,5 und
besser) verdeutlicht das gute Niveau der
Nachwuchsstuten. Genutzt wurde die Veranstaltung gleichzeitig für die FN-Reihe
„Pferdezucht im Fokus“ als Seminar der
„PMs“ (Persönliche Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung): Von Referent Reinhold Eitenmüller erhielten die
Seminarteilnehmer Einblick in die Thematik
„Stutbucheintragung transparent – was der
Zuchtrichter sehen will“.
Aurora überlegen vorne
Morgens als erste Rasse setzten die Haflinger gleich die Maßstäbe: Die jungen Stuten
erschienen gut entwickelt, gut vorbereitet
und auch vorselektiert zur Bewertung, so
dass einschließlich gut gekleideter Vorführer insgesamt ein sehr positives Bild zustande kam. Sehr beeindruckend war auch, dass
allein der Haflinger Hengst Atlantic sieben
gute Töchter stellte, von denen sechs mit
dem Prämientitel versehen werden konnten. Die überragende Siegerstute Aurora,
07-08/2015
Mecklenburg-Vorpommern
Hessen
Zentrale Stutbuchaufnahme in Ganschow
Am 26. Mai 2015 fand in Ganschow die zentrale Stutbuchaufnahme der Interessengemeinschaft der Haflingerzüchter und -halter
Mecklenburg-Vorpommerns statt.
Die Haflingerzüchter des Landes folgten der Einladung und stellten
insgesamt 14 Jungstuten, darunter eine Edelbluthaflingerstuten,
dem Richtergremium vor. Dieses bestand in diesem Jahr aus Uwe
Witt (Zuchtleiter des Verbandes), Anne Hänisch und Rainer Kohl,
beides zugelassenene FN-Zuchtrichter aus der IG-Haflinger, somit
wurden in diesem Jahr beste Voraussetzungen für die Züchter geschaffen. Zum einen konnten sich die Jungstuten ausschließlich in
ihrer eigenen Rassegruppe vergleichen und zum anderen wurden
somit ideale Vergleichsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Um allen Jungstuten die anfängliche Nervosität etwas zu nehmen,
wurde erstmalig der Ablauf der Eintragung geändert. So konnten
sich alle Stuten im Freilauf, danach in zwei großen Schrittringen und
abschließenden bei der Pflastermusterung den Richtern in ihrer
besten Manier zeigen.
Siegerstute Aura von Atlantic - Nobelius
Ayla von Atlantic - Almblitz
Fotos: Anita Zander
gezogen von Familie Stange aus der Staatsprämien- und Elitestute Narnia und seinerzeit schon Sieger der Fohlenschau Alsfeld, ist
ebenfalls Tochter dieses Ausnahme-Hengstes (VEH = VerbandsElitehengst). Aurora behielt mit ihrer Gesamtnote 8,6 bis zum
Schluss die Nase vorn und sicherte sich somit auch die Schärpe der
Gesamtsiegerstute des Tages.
Gleichermaßen erfreulich war aber der Auftritt der weiteren
Atlantic-Töchter Ayla (Sabrina Mach), Ariola (Haflingergestüt Stange), Bavaria (Züchter:
Bernd Backhaus, Besitzer: Erwin Siewert), Awa (Klaus Herbach) und Batida (Züchter: Haflingergestüt
Stange, Besitzer: Yvonne Blumenstein).
Zur Eintragung kamen 10 Haflingerstuten, davon 8 dreijährige und
2 dreijährige Stuten der Rasse Edelbluthaflinger. Prämiert wurden
6 Haflingerstuten.
Florian Solle
Folgende Haflingerstuten wurden prämiert:
Aurora (8,6) v. Atlantic a. d. Narnia StPrSt v. Nobelius
Z. u. B.: Haflingergestüt Stange, Edertal
Ayla (8,1) v. Atlantic a. d. Anatevka StPrSt v. Nobelmann
Z.u. B.: Sabrina Mach, Altenstadt
Ariola(7,9) v. Atlantic a. d. Anni StPrSt/VES v. Almblitz
Z.u.B.: Haflingergestüt Stange, Edertal
Bavaria (7,9) v. Atlantic a. d. Bellaria StPrSt v. Abendstern
Z.: Bernd Backhaus, Frankfurt, B.: Erwin Siewert, Alsfeld-Lingelbach
Awa (7,7) v. Atlantic a. d. Nele v. Nobelius BPrH/VEH
Z.u. B.: Klaus Herbach, Bad Arolsen
Batida (7,6) v. Atlantic a. d. Brisca StPrSt v. Maifürst
Züchter: Haflingergestüt Stange, Edertal
Besitzer: Yvonne Blumenstein, Helsa
07-08/2015
Askhana von World Cup wurde Siegerstute
Foto: Jutta Wego
Siegerstute wurde Askhana vom Verbandsprämienhengst World
Cup aus der Staatsprämienstute Askhona mit einer Endnote von
8,05. Askhana ist im Besitz des Haflingergestüts Reimer aus Zarnewanz und konnte vor allem mit einer tollen Typausprägung und
sehr guten Trabbewegungen die Richter von sich überzeugen.
Insgesamt wurden 5 Stuten mit 7,50 und mehr Punkten aufgenommen und qualifizierten sich, mit einer entsprechenden Leistungsprüfung vorausgesetzt, zur Landesstutenschau im September 2015
auf der MeLa. Eine weitere Stute erhielt die Empfehlung auf Nachbewertung bei Abschluss einer überdurchschnittlichen Leistungsprüfung.
Jahrelang hatten die Haflingerzüchter Probleme, dass die Stuten
oftmals zu klein waren. Diese Zeiten sind schon längst Geschichte
und so konnte in diesem Jahr ein durchschnittliches Stockmaß von
148 cm (bei einer Röhrbeinstärke von 18,78 cm im Durchschnitt) in
Ganschow erreicht werden. Wobei die kleinste Stute 143 cm (Röhre
18 cm) und die größte 156 cm (Röhre 20 cm) misst.
Die Jungstuten dieses Jahrganges sind somit wieder größer als die
im vergangenen Jahr. Dies ist für die Reitszene ein weiterer Schritt
nach vorne, jedoch geraten somit die Haflinger immer weiter aus
dem Fokus der Turnierfahrer, da sie aus dem Ponymaß wachsen.
Dies sollte auch mit kritischen Augen betrachtet werden, denn
schließlich war der Haflinger immer für seine Vielseitigkeit bekannt
und dies sollte auch so bleiben und sich auch bereits bei den JungAnne Führs
stuten widerspiegeln.
Haflinger aktuell
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REG
PO
I ORNT A L
Erfolgreiches WBO-Turnier
Motivierte Teilnehmer
Engagierte Helfer
Interessante Wettbewerbe
Nennungsergebnis hervorragend
Erfolgreiche Sportler
Rittige Pferde
Zufriedene Gesichter
Hochwertige Ehrenpreise
Ablaufmanagement reibungslos
Gastronomie lecker und
abwechslungsreich
Erfolgreiche Veranstaltung
Nächstes Jahr wieder?
Die letzte Frage kann man mit einem klaren
JA beantworten, wenn der Veranstalter, die
Haflinger Freunde Rheinland, das Resümee
zu diesem Turnier ziehen.
Dieses Turnier am 3. Mai ist als Kontrapunkt
und als Ergänzung zu dem bereits etablierten, 3-tägigen LPO-Turnier im Juli zu sehen,
da hier die Schwerpunkte anders gesetzt
sind. Das WBO richtet sich in erster Linie an
Turniereinsteiger (Pferde wie Reiter) und
freizeitsportlich orientierte Reiter, deren
Pferde nicht als Turnierpferd bei der FN registriert sein müssen!
Außerdem kann dieser Event aufgrund des
Frühjahrtermins als Einstieg und Warming
up in die bevorstehende Turniersaison genutzt werden.
Die 2. Auflage am 03.05.15 wurde jedenfalls
hervorragend von den Teilnehmern angenommen und bescherte dem ausrichtenden Verein stolze 171 Nennungen, verteilt
46
Haflinger aktuell
Das Team Meisert aus Hannover war mit vier Pferden nach Meinerzhagen angereist
auf 60 Starter, die teilweise weite Wege
auf sich nahmen. So begaben sich alleine 4
Nachwuchsreiterinnen des Gestüts Lahrer
Wiesen aus Hannover auf die Strecke nach
Meinerzhagen im Sauerland. Festzustellen ist, dass mit diesem Nennungsergebnis
die Veranstaltung als Tagesevent bereits
an ihre Kapazitätsgrenze stößt, sofern eine
entspannte Atmosphäre und „christliche
Uhrzeiten“ erhalten bleiben sollen. Auch für
die Helfer, welche die Last bezüglich des reibungslosen Ablaufs tragen, bleibt der Zeitaufwand so in einem erträglichen Rahmen.
Das Wetter hat in diesem Jahr nicht ganz so
gut mitgespielt wie im Jahr zuvor, war letztlich aber besser als die Vorhersage und der
angekündigte Regen setzte erst am frühen
Nachmittag ein. Leider litt dadurch etwas
die Startbereitschaft in den letzten Prüfungen. Dennoch steht eine hervorragende
Startbereitschaft von 86 % zu Buche, die
weit über 90 % gelegen hätte, wenn der Regen nicht den Einen oder Anderen zu einer
vorzeitigen Heimreise bewogen hätte. Für
die Zuschauer war das ohnehin kein Problem, hatten sie doch trockene Zuschauerplätze in der Halle oder konnten aus dem
gemütlichen Casino das Geschehen beobachten. Beispielhaft war wieder der Einsatz
des „Vereins-Küchenteams“, welches kulinarische Gaumenfreuden im Angebot hatte.
Viel Zeit nahmen sich wieder die beiden
Richterinnen, Frau Lange und Frau Scheel,
die einzelnen Ritte zu kommentieren und
wertvolle Tipps zu geben. Schließlich will
man mit der Teilnahme an einem Turnier
auch den eigenen Leistungsstand überprüfen! Das Leistungsspektrum spiegelt sich in
der Notenvergabe wieder, so wurden Bewertungen zwischen 8,0 und 5,2 vergeben.
Neben viel Lob wurde immer wieder freundlich und sachlich fundierte Kritik geübt, die
07-08/2015
Rheinland
Elke Bwersdorff siegte mit Stella Marie im
Dressurreiterwettbewerb (L)
Matthias Schulte mit Sandy, das Siegerpaar
des Dressurreitewettbewerb
der kritikfähige Teilnehmer als hilfreichen
Kommentar mit nach Haus nehmen kann,
um diese Schwachstellen gezielt zu bearbeiten. So hörte man u.a. Kommentare wie:
Frischer nach vorne reiten, mehr zum Sitzen
und dem Einsatz der treibenden Hilfen kommen, geschmeidiger und nachgiebiger in der
Hand sein, mehr in die Bewegung hineinreiten, mangelnde Losgelassenheit, zu fest im
Genick oder in den Trabverstärkungen gegen die Hand geritten. Besonders bei dem
gut angenommenen Caprilli-Test haben sich
einige Teilnehmer eine bessere Platzierung
selbst verwehrt, indem sie die geforderten
Aufgaben nicht oder falsch ausgeführt haben. Hier setzte z.B. der berechtigte Hinweis
der Richterin an, doch vor einem Start sich
die geforderten Aufgaben, die in der Ausschreibung veröffentlicht werden, anzulesen und den Ablauf zu üben - dann klappt es
das nächste Mal noch besser!
Im Rahmen des Turniers wurden auch
WBO-Champions ermittelt, die, unterteilt
nach Leistungsklassen, sich verschiedenen
Prüfungen stellen mussten. Die Summe der
Platzierungen führte schließlich zum Gesamtsieg und Pokalgewinn. Im Wettbewerb
11 (LK 0) siegte Matthias Schulte, Gleiches
gelang Hannah Schirp im Wettbewerb 12
(LK 6) und Arim Lepperhoff im Wettbewerb
13 (LK 0 - 5).
Einzelergebnisse sind über www.haflingeraktuell.de oder unter www.haflingerfreunde.com abzurufen.
Neben dem gesamten Helferteam gilt ein
besonderer Dank der Familie Tischer, die direkt vor Ort wohnend die organisatorische
Hauptlast getragen habt.
Jana Miebach mit Amelie
Daniela Abbnian mit Mick
07-08/2015
Dagmar Westhoven
Die Ergebnisliste finden Sie auf der
Internetseite www.haflinger-aktuell.de
unter der Rubrik „Service“
Lena-Marie Bwersdorff , Siegerin Reiterwettbewerb/2. Abteilung
Bundesoffene
Fohlenschau
am Kiefferhof
Tradition heißt, dass bewährte Veranstaltungen eine Fortsetzung finden, wie das von
den Haflinger Freunden Rheinland ausgerichtete bundesoffene Fohlenchampionat
am 12.07.2015. Auch der Veranstaltungsort,
der in der Haflingerszene international bekannte Kiefferhof, ist zur Treue verpflichtet
und bietet einen entsprechenden Rahmen,
um den Pferdenachwuchs optimal ins Rampenlicht zu setzen.
Bereits zum 3. Mal wird die Zuchtschau in
das 3-tägige bundesoffene Haflinger-Turnier
eingebunden. Bewusst wird hier die Nähe
zwischen Zucht und Verwendung (Sport)
hergestellt, schließlich sind beide Sparten
elementar miteinander verbunden bzw. aufeinander angewiesen. Die Züchter sollten
diese Chance, ein solches Forum für sich zu
nutzen, erkennen und mit ihrem hoffnungsvollen Nachwuchs auf sich aufmerksam
machen. Wer sich nicht in der Öffentlichkeit
präsentiert, wird nicht wahrgenommen.
Auch potentielle Interessenten für ein vermögendes Nachwuchspferd werden hier
garantiert fündig. Nachweislich hatten auf
diesem Jungpferdechampionat viele spätere Körungssieger oder Elitestuten ihren ersten großen Auftritt.
Ausstellungsberechtigt sind alle Haflinger
und Edelbluthaflingerfohlen des Jahrgangs
2015 sowie Jährlingsstuten. Nennungsschluss ist der 03.07.2015! Die Ausschreibung finden Sie auf der Vereinshomepage
www.haflingerfreunde.com
D.W.
Haflinger aktuell
47
REG
PO
I ORNT A L
Rheinland
Engagement plus
Dagmar Westhoven 30 Jahre im Vorstand der HFR
Wer 30 Jahre in führender Position eines
Vereins ist, wird gemeinhin als verrückt
bezeichnet. Um die klinische Variante auszuschließen, wird flugs das Attribut positiv
hinzugefügt. Nichtsdestotrotz stellt man
sich dennoch auch bei positiv Verrückten
die Frage, wer sich dies in der heutigen
Zeit noch antut, bedenkt man den damit
zwangsweise verbundenen beispielsweise
finanziellen wie zeitlichen Aufwand. Und
bedenkt man darüber hinaus, dass sich die
Halbwertzeit des Erinnerns derjenigen, die
von diesem Aufwand profitieren, vermutlich in Monaten bemisst und sich die eigenen Vorteile – so sich denn überhaupt welche ergeben - im überschaubaren Rahmen
bewegen, kann man nur sagen: Chapeau!
Chapeau für eine höchst engagierte wie
erfolgreiche Züchterin, Chapeau für eine
höchst engagierte wie kompetente Funktionärin, Chapeau für einen Menschen mit
sozialer Kompetenz und Charakter!
Anders als bei der bis dato ungeklärten Frage, wie die Jungfrau zum Kinde kam, ist bei
Dagmar die Antwort auf die Frage, wie sie
zu den Haflingern kam, exakt die, die viele
andere so auch geben könnten. Man machte mit den Eltern Urlaub in den Alpen, sah
und verliebte sich in Haflinger und nahm
halt eine Stute mit Fohlen bei Fuß aus Bayern mit. Die hatte zwar für damalige Verhältnisse mit 1,45 m Gardemaß und war
für die großgewachsenen Westhovens als
48
Haflinger aktuell
Reitpferd akzeptabel, war allerdings gestiefelt und mit Stichelhaar gesegnet und somit
eigentlich nicht das, was man sich für eine
erfolgreiche Zucht hätte vorstellen können. Aber das war auch nicht der primäre
Aspekt, denn Dagmar, ihre Eltern und ihr
Bruder hatten zunächst nur das freizeitreiterliche Vergnügen im Sinn. Dennoch hat
die Marina von Merci den Grundstein für
die Zuchtstätte Westhoven gelegt, die aber
erst mit dem Kauf der 1975 geborenen
und eineinhalbjährig 1977 auf der Equitana von der westfälischen Züchterlegende
Hans Wißbrock erworbenen Merry von
Mandl aus der Ariane von Adlerschild den
richtigen züchterischen Schub bekam. Zwar
schieden sich in den späten 70er-Jahren
zunächst die Geister an dieser 1,50 m messenden Stute, und die Anfangserfolge waren überschaubar, aber die Vererbungskraft
der Merry auch mit sehr unterschiedlichen
Hengsten ließ keine Wünsche offen. Neben
vielen anderen Erfolgen, die im Detail aufzuzählen den Rahmen sprengen würden,
seien nur Nasall von Nissan, der Vater des
Superhengstes und Bundessiegers Nastral,
und die StPrSt Afra von Alfi erwähnt, die
Bundessiegerstute 1988 in Walldorf war.
Neun ihrer insgesamt fünfzehn Fohlen sind
in Deutschland eingetragen, davon fünf als
Staatsprämienstuten und vier als gekörte
Hengste, und der Stutenstamm der Merry
kann bis heute 25 Staatsprämienstuten und
19 gekörte Hengste alleine für die Zuchtstätte Westhoven vorweisen und auf 158
LPO-Turnierplatzierungen bis zur Kl. M verweisen. Noch Fragen?
1983 wurde Dagmar Westhoven Mitglied
des Westfälischen Haflingervereins e.V., ein
Jahr später trat sie den Haflinger Freunden
Rheinland e.V. bei und wurde 1985 zur 2.
Vorsitzenden gewählt. Gemeinsam mit dem
damaligen 1. Vorsitzenden Günter Schneider konnten in der Hochzeit der Pferdezucht
viele neue Haflingerzüchter und -freunde
gewonnen werden, doch schon in den späten 90ern und um die Jahrtausendwende
war die ehemalige Herrlichkeit der Zucht
auf ein überschaubares Maß geschrumpft,
so dass wir in unserer gemeinsamen Verantwortung von 2003 bis 2011 für den Verein überlegen mussten, wie die Attraktivität
gesteigert werden könnte. Und damit wurde mit den Haflinger Infotagen, der Integration der Fohlenschauen in Haflingerturniere und einer Vielzahl von Angeboten für
Anfänger wie Fortgeschrittene erfolgreich
auf die Schiene Sport gesetzt – ohne die
Freizeitreiterei und die Zucht zu vernachlässigen. Seit 2011 ist Dagmar 1. Vorsitzende
der Haflingerfreunde Rheinland e.V. und
mit einer großen Schar eifriger Mitstreiter
auf vielen reitsportlichen Veranstaltungen
präsent. Über die Vereinstätigkeit hinaus
war sie jahrelang Vorsitzende und ist derzeit stellvertretende. Vorsitzende der AGH,
verknüpft mit den Tätigkeiten im Rassenparlament der FN wie im Europaverband
der Haflingerzüchter – natürlich neben
weiteren Aktivitäten wie beispielsweise im
Kreispferdezuchtverband oder als Richterin
bei Fohlenschauen und Eintragungen.
Ach ja, berufstätig ist sie natürlich auch und
betreibt als Versicherungskauffrau eine eigene Agentur. Wenn dann noch Zeit bleibt,
gibt es sogar ein Privatleben, was auch von
ihrem Lebensgefährten Uwe durchaus bestätigt wird, und es gibt hin und wieder mal
eine Reise in den Lieblingskontinent Afrika.
Dennoch fragt man sich, ob sie ihre herrliche Anlage in Bad Honnef, ein wirkliches
Kleinod, das sie seit 1993 bewohnt, bei all
ihren Aktivitäten richtig schätzen und auch
genießen kann. Dagmar liebt und lebt Haflinger und engagiert sich für diese, nimmt
sich Zeit für Interessenten, informiert und
berät, argumentiert ohne zu oktroyieren,
vermittelt in ihrer ruhigen und zurückhaltenden Art. Für die Haflingerszene wären
weniger „Glaubenskrieger“ und mehr solcher Dagmars wünschenswert.
Eberhard Spindler
07-08/2015
Mitgliederversammlung der Haflinger Freunde
Anfang März trafen sich zahlreiche Vereinsmitglieder in Nümbrecht, um die alljährlich
vorgeschriebenen Regularien abzuwickeln
sowie das vergangene Jahr Revue passieren
zu lassen und die Weichen für das kommende Jahr zu stellen.
Die Kassenprüfung bestätigte eine ordnungsgemäße, belegte Verwendung der
Gelder, folglich konnte der Kassenwartin
wie dem gesamten Vorstand für das abgelaufene Geschäftsjahr Entlastung erteilt
werden. Auch die turnusmäßig abzuhaltenden Wahlen zur Vorstandschaft brachten
kaum Veränderungen, lediglich die Position des Schriftführers musste mit Nele von
Schrader neu besetzt werden, da Christina
Bischur aus beruflichen Gründen für eine
Wiederwahl nicht zur Verfügung stehen
konnte.
Einstimmig für eine weitere Amtsperiode bestätigt wurden: Dagmar Westhoven (1. Vors.),
Alexa Lepperhoff (2. Vors.), Petra Schlieder
(Kassenwartin), Carsten Riemer (Zuchtwart),
Svenja van Riesen (Jugendwartin).
Generell stellt ein Verein eine Zusammenkunft vieler Gleichgesinnter dar, die ihr gemeinsames Interesse/Hobby pflegen und
ausüben wollen. Dazu gehören Mitglieder,
die bereit sind, sich für die Gemeinschaft
uneigennützig zur Verfügung zu stellen und
konstruktiv und auch langjährig an und in
dem „Projekt“ Verein mitzuarbeiten. Er-
freulich in diesem Zusammenhang ist, wenn
dieses durch langjährige Mitgliedschaft untermauert werden kann. So konnten in diesem Jahr für ihre langjährige Mitgliedschaft
folgende Personen geehrt werden.
Für 15-jährige Vereinszugehörigkeit: Die
Eheleute Ursula und Harald Biermann, die
den Verein seit Jahren aktiv auf vielen Veranstaltungen durch ihre Mitarbeit unterstützen und immer ansprechbar sind! Kornelia Brücher, die besonders dem Sport mit
Haflingern nach außen hin vertritt. Claudia
Kieffer, die zusammen mit ihrer Familie intensiv den Sport und die Zucht der Haflinger
fördert und den HFR eine Heimat auf dem
„Kiefferhof“ bieten.
Für 20-jährige Vereinszugehörigkeit: Karin
Hasselbach, die vor 20 Jahren ihre bis heute verehrte Haflingerstute auf der Equitana
erworben und dadurch den Weg in den
Verein gefunden hat. Christel Söhn, unsere
langjährige Kassenwartin und zusammen
mit ihrem Mann Organisatorin diverser
Kutschveranstaltungen. Regina Moritz, aktive und erfolgreiche Züchterin, die auch den
Sport tatkräftig unterstützt.
Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit: Reiner
Barth, ebenfalls erfolgreicher Züchter und
stets als Helfer ansprechbar, nicht nur als
langjähriger Vereins-Nikolaus!
Für 30-jährige Vereinszugehörigkeit: Armin
Lepperhoff, sein Vater gehörte zu den Ver-
einsgründungsmitgliedern. Er selbst war
einige Jahre in der Vorstandschaft und vertritt die HFR wie die Rasse selbst seit über
30 Jahren in der Öffentlichkeit mit Schaubildern. Den Turniersport hat er in den letzten
Jahren auch für sich entdeckt. Zusätzlich ist
er als Helfer eine unverzichtbare Stütze auf
diversen Veranstaltungen. Rainer Scheffels,
dessen gesamte Familie seinerzeit dem Haflinger verfallen war und immer noch mit einer Rückkehr zum Haflingerpferd liebäugelt
- hoffentlich!
Für 35-jährige Vereinsmitgliedschaft: Ernst
Wilhelm Schroeder, unser Grandseigneur
im Verein und immer noch höchst interessiert am Geschehen rund um den Verein
und der Haflingerrasse. Er war es auch, der
zusammen mit Günter Schneider und Adolf
Widdig seinerzeit die Erweiterung des ursprünglich auf den oberbergischen Kreis
beschränkten Haflingerverein Oberberg auf
die Haflinger Freunde Rheinland betrieben
hat. Jahrelang hat er mit Rat und Tat die
Vereinsbelange unterstützt und sich immer
wieder als großzügiger Förderer erwiesen.
Dafür herzlichst Danke!
Besprochen und teilweise diskutiert wurden
die geplanten, zahlreichen Veranstaltungen
(2 Turniere, Fohlenschau, Messeauftritt, Lehrgänge, Kurse, Ausritte usw.) in 2015, die auf
der Vereins-HP www.haflingerfreunde.com
aktuell einsehbar und abrufbar sind. D.W.
wurde das Gangbild des Pferdes an der
Longe beobachtet und besprochen, anschließend behandelte der Fachmann die
aufgezeigten Baustellen und bereits kurze
Zeit danach konnten erste Verbesserungen
festgestellt werden.
Herr Merkel erklärte hierbei ausführlich,
worauf man sein Augenmerk richten sollte
und beantwortete ebenso
ausführlich die Fragen aus
dem Publikum.
Haflingerstute Leni, die im
letzen Jahr beinahe einem
schweren
Kreuzverschlag
und einer sekundären Beckenverletzung erlegen wäre,
kann indes, nach einer weiteren physiotherapeutischen
Behandlung, langsam ihre
Arbeit als Kinder-und Schulpferd auf dem Pferde-Erlebnishof Moorbachtal wieder
aufnehmen!
Rhein-Pfalz/Saar
Jahreshauptversammlung
Am 19. April 2015 trafen sich die Mitglieder
der Haflingerfreunde Rheinland-Pfalz/Saar
im Reiterstübchen des Pferde-Erlebnishof
Moorbachtal zur diesjährigen Jahreshauptversammlung.
Da in diesem Jahr keine Neuwahlen anstanden, konnte man nach
den Jahresberichten des Vorstandes und der Kassenwartin
zügig zum zweiten Teil der Veranstaltung übergehen.
Tierphysiotherapeut, Akupunkteur und Trainer B/C Sven Merkel
aus Lohnweiler (www.sven-merkel.de) demonstrierte an Haflingerstute Leni die Möglichkeiten,
aber auch Grenzen einer physiotherapeutischen Behandlung am
Pferd.
Gemeinsam mit dem Publikum
07-08/2015
C.Geib
Haflinger aktuell
49
REG
PO
I ORNT A L
Rhein-Pfalz/Saar
Ponyforum
Südwestdeutsche Haflingerschau
Am Samstag, den 11. April 2015, stand das
Pferdezentrum im Zeichen des Ponyforums.
Eine Traditionsveranstaltung, die Jahr für
Jahr die verschiedensten Pferde- und Ponyfreunde aus nah und fern nach Standenbühl
pilgern lässt. Das Ponyforum des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar ist
bereits seit über 25 Jahren eine feste Größe im Veranstaltungskalender des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar e.V.
Das Programm umfasste neben der Körung,
die mit rund 25 Hengsten der verschiedensten Rassen beschickt wurde, erstmalig auch
das Freilauf- und Freispringchampionat für
Ponys. Die abendliche Pony-Gala setzte mit
ausverkauftem Haus und einer großartigen
Stimmung den Schlussakkord.
Die diesjährige Körkollektion umfasste die
Rassen Islandpferd, Deutsches Reitpony,
Edelbluthaflinger, Fellpony, Mini Shetlandpony, Shetlandpony Originaltyp, Deutsches
Partbred Shetlandpony, Welsh B, Paso Peruano und mit einem Rheinisch Deutschen
und einem Bretonen 2 Kaltbluthengste.
In der Rassegruppe Haflinger/Edelbluthaflinger wurde ein Hengst gekört:
Sudoku (Edelbluthaflinger) von Sukuta
a.d. Paloma v. Ansbach, Züchter: Kai-Uwe
Schneider, St. Wendel/Dörrenbach, Besitzer: Eva Raab, Zweibrücken
Am 13.09.2015 ist es wieder so weit. Die Haflingerfreunde Rhein-Pfalz-Saar e.V. und das
CJD-Gestüt Königsland organisieren die im 2-Jahres-Turnus stattfindende „Südwestdeutsche Haflingerschau“ auf dem Lammelbacher Hof in Rutsweiler a.d. Lauter. Hier werden
Haflinger- und Edelbluthaflingerstuten, -fohlen, -wallache und -hengste im Freilaufen bewertet. Auch dieses Jahr findet ein Freispringwettbewerb statt. Wir freuen uns auf Teilnehmer und Besucher aus nah und fern. Die komplette Ausschreibung und Infos erhalten Sie
bei Kirsten u. Martina Schönung [email protected] (Tel.:06306 / 5943059 oder 06306 /
991892).
Freispring- und Freilauf-Championat
Im Rahmen des Ponyforums fand erstmalig
auch das Freispring- und Freilaufchampionat
für Ponys statt. Als Richter standen Gisela
Jung und Gerhard Schmidt zur Verfügung.
Die vorgestellten Ponys offenbarten in beiden Disziplinen viel Qualität und Perspektive.
Im Freispringwettbewerb teilten sich gleich
3 Ponys punktgleich mit 8,33 den ersten
Platz. Dies waren zwei Reitponys und ein
Haflinger. – Die gerade dreijährige Haflingerstute Schickimicki G, eine Tochter des
Bundesprämienhengstes Stüwer, der in
der Haflingerzucht offensichtlich wertvolle
sportliche Impulse hinterlässt, zeigte sich in
selten erlebbarer Manier und Qualität am
Sprung. Das Publikum belohnte es mit entsprechendem Applaus, das Richtergremium
mit einer 9,0 für Vermögen und Übersicht
am Sprung.
Die Stute Schickimicki G geht zurück auf
den guten Stamm der Schlüsselblume, der
u.a. die Eliteschausiegerstute Salina und
den süddeutsch gekörten Bundesprämienhengst Arino hervorgebracht hat. Züchter
ist Karl Gassert aus St. Wendel-Bliesen. Besitzerin ist Katharina Geib aus Queidersbach.
H.W. Kusserow
50
Haflinger aktuell
Kirsten Schönung
13.07.2015
Termine
Landestutenschau in Webenheim: Stutbuchaufnahme, Fohlenschau und Stutenschau, Webenheimer Bauernfest/ Rennbahn, 66440 Webenheim, Beginn: 8.30 Uhr
02.08.2015
Süddeutsches Freizeitpferde-Championat
in Mooskorb/ Gunzenhausen. Ausschreibung unter www.pferdezucht-rps.de.
Nennungsschluss: 03.07.2015
06.08.2015
Fohlenschau und Stutbuchaufnahme
Schwerpunkt Haflinger; Haflinger Zuchthof
Peter Blick, 56767 Mosbruch, Beginn: 14.00
Uhr
29.08.2015
Elitestutenschau Rheinland-Pfalz-Saar über
alle Rassen; Reitanlage RV Rheinböllen
30.08.2015
Fohlenchampionat Rheinland-Pfalz-Saar
über alle Rassen; Reitanlage RV Rheinböllen
29./30.08.15
Hoffest Pferde-Erlebnishof Moorbachtal;
Miesau
13.09.2015
Südwestdeutsche Haflingerschau, CJDGestüt Lammelbacherhof/ Rutsweiler. Info:
unter 0176 666 53893
16.09.2015
Zuchtstutenprüfung; Pferdezentrum 67816
Standenbühl
Sachsen-Thüringen
Jahreshauptversammlung und Rasseparlamentssitzung
Die Jahreshauptversammlung 2015 mit
Vorstandswahl der Interessengemeinschaft
der Haflinger- und Edelbluthaflingerzüchter
und -halter Sachsen-Thüringen inklusive
Rasseparlamentssitzung fand am 17. April in
Chursdorf bei Penig in der Waldgaststätte
„Zur Höllmühle“ bei unserem Vorstandsmitglied Gerd Richter statt.
Nach der Begrüßung aller Anwesenden
durch den Vorsitzenden Frank Walter stellte der Versammlungsleiter Dietmar Noack
die Tagesordnung vor. Im anschließenden
Rechenschaftsbericht gab Frank Walter einen Rückblick auf das vergangene Zuchtjahr
2014, in welchem die sächsisch-thüringischen Züchter sehr erfolgreich waren. Zu
nennen sind an dieser Stelle die Mitteldeutsche Ponykörung in Prussendorf Anfang
Februar mit dem Siegerhengst Sammi-Boy
von Sammi – Sandor vom Haflingergestüt
Dornburg (Buttelstedt), das Stutenchampionat im Juni in Wolfersdorf mit der Siegerstute der Haflinger Serafine von Strele - Sommernacht (Haflingerhof Noack, Lübbenau),
der Reservesiegerstute der Haflinger Malou
von Strele - Wildprinz liz.180/T (Hans-Jürgen
Noack, Kolkwitz), die Edelbluthaflingersiegerstute Celin von Novum - Silbermann
(Thomas Bretschneider, Leipzig) sowie die
Edelbluthaflingerreservesiegerstute Eliana
von Sandros - Novara (Haflingergestüt Dornburg), welche bei der Stutenprämierung des
„Blauen Bandes“ Anfang Oktober anlässlich
der Süddeutschen Körung für Haflinger und
Edelbluthaflinger in München-Riem als Siegerstute der Edelbluthaflinger herausgestellt wurde. Ein weiterer Höhepunkt waren
die Fohlenchampionate im Juli in GothaBoxberg und Kalkreuth (Haflinger aktuell
berichtete darüber). Beim Süddeutschen
Fohlenchampionat im August in MünchenRiem konnte das Edelbluthaflingerhengstfohlen von Sammi – Mosch (Peter Katzer,
Wilthen) den Endring erreichen. Mit Armando-Night von Armani-Night – Sommernacht
stellte der Haflingerhof Noack zum zweiten
Mal in Folge den Siegerhengst der Haflinger
zur Süddeutschen Körung für Haflinger- und
Edelbluthaflinger in München-Riem Anfang
Oktober. Reservesieger der Edelbluthaf07-08/2015
linger wurde Nudossi von Novellino - Special-Effekt II, gezogen vom Haflingergestüt
Dornburg (Buttelstedt).
Nicht nur die Züchter waren erfolgreich,
sondern auch die Sportler waren unterwegs. So nahmen unter anderem im Mai
einige sächsisch-thüringische Sportler an
der 1. Internationalen Meisterschaft für
Haflinger und Edelbluthaflinger in Gunzenhausen teil und im September fand ein
Haflinger- und Edelbluthaflinger-Turnier in
Meura statt.
Neben dem Rückblick auf die 20. IGH-Fuchsjagd, welche im Oktober am Rand der Sächsischen Schweiz in Dürrröhrsdorf-Dittersbach stattfand, und der Ankündigung der
Jagd 2015 für den 10.10. oder 17.10. südlich
von Grimma gab Frank Walter noch einen
Ausblick auf weitere Veranstaltungen 2015.
Kassenwartin Ingrid Fischer stellte den positiven Finanzbericht vor und wies nochmals
darauf hin, dass IGH-Mitglieder bei der Teilnahme an den regionalen und überregionalen Fohlenchampionaten finanzielle Unterstützung erhalten.
Bei der Wahl zum neuen Vorstand haben
Artur Büchel, Erhard Eckardt, Siegfried Nell
und Werner Rahmig nicht wieder kandidiert
und sind aus dem Vorstand ausgeschieden. Die IGH bedankt sich ganz herzlich
für ihre langjährige Mitarbeit und wünscht
ihnen weiterhin alles Gute. Neu in den Vorstand wurden Stefanie Rieck und Thomas
Bretschneider gewählt. Somit setzt sich der
neue Vorstand wie folgt zusammen: Frank
Walter (1. Vorsitzender), Dietmar Noack (2.
Vorsitzender), Ingrid Fischer (Finanzen), Ute
Höniger, Rene Lindig, Christian Marquardt
(Sport- und Ausbildungsbeauftragter), Stefanie Rieck (Schriftführer und Öffentlichkeitsarbeit), Jürgen Paeplow, Gerd Richter
und Thomas Bretschneider.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der
Fachvortrag von unserem Zuchtleiter Dr.
Matthias Karwath über die Entstehung der
Rasse und die Entwicklungsgeschichte der
Haflingerzucht von ihren Ursprüngen bis zur
Gegenwart, der bei den Anwesenden sehr
viel Anklang fand.
Zum Abschluss der Versammlung wurden
die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder
wie auch die Jubilare des letzten Jahres
durch Ingrid Fischer geehrt. In den Schlussworten wiesen Frank Walter und Dietmar
Noack nochmals auf den in den Gesprächen
und Diskussionen immer wieder angesprochenen Bedarf an gut gerittenen und gefahrenen Pferden für den Verkauf hin und
appellierten an alle Züchter, ihre Pferde vielseitig auszubilden.
Steffi Rieck/IGH Sachsen-Thüringen
07-08/2015
Veranstaltungen im Haflinger Gestüt Meura
Das Haflinger Gestüt Meura wird vom 3. bis
5. Juli 2015 einen Sternenritt unter der Lei-
tung von Benjamin Rakowski durchführen.
In sechsstündigen Ritten soll der Thüringer
Wald an jedem Tag in eine andere Richtung
erkundet werden. Zum Abend kehrt die
Reitergruppe wieder zurück ins Haflinger
Gestüt Meura, wo man den Tag am Rost gemütlich ausklingen lassen kann. Der Ritt bietet also die ideale Gelegenheit, gleichgesinnte Pferdefreunde kennenzulernen und den
Thüringer Wald vom Rücken des Pferdes aus
zu erleben. Einige Plätze sind noch frei und
wir freuen uns auf Eure Anmeldungen.
Am ersten und zweiten Sonntag im August
finden traditionell die Gestütsparaden
statt, die die Vielseitigkeit der schönen
blonden Haflinger und Edelbluthaflinger in
verschiedenen Anspannungen oder unter
dem Sattel herausstellen.
Sehr sportlich wird es vom 4. bis 6. Sep-
tember 2015. An diesem Wochenende wird
erneut ein großes, in diesem Jahr rasseoffenes, Turnier in Meura ausgetragen. Das
Prüfungsangebot umfasst vom Dressur- und
Springreiten bis hin zum Fahren im Ein- und
Zweispänner und Geländeumläufen ein breit
gefächertes Angebot, was das sportliche
Reiterherz höher schlagen lässt. In einigen
Prüfungen wird es für die Haflinger und Edelbluthaflinger eine separate Wertung geben.
Nach dem guten Zuspruch zum Fahrlehrgang im April möchten wir den hoffentlich goldenen Herbst nutzen und so
soll unter der Leitung von Christian Marquardt vom 18. bis 24. Oktober 2015
nochmals ein Fahrlehrgang mit anschließender Prüfung abgehalten werden.
Weitere Infos unter Tel.: 036701-31151 oder
im Internet www.haflinger-in-meura.de
Wir freuen uns, Sie im Haflinger Gestüt Meura begrüßen zu dürfen!
Helen Reichel
Schleswig-Holstein
Haflingerfohlenfest im Pony-Park Padenstedt
Rustikales Kuchenbuffet in der Reithalle des Pony-Park Padenstedt
Beim traditionellen Fohlenfest im Pony-Park
Padenstedt drehte sich am Pfingstmontag
alles um den Haflingernachwuchs aus der
Zucht von Wolfgang Kreikenbohm. Über
5000 Besucher aus nah und fern tummelten
sich auf dem weitläufigen Gelände und genossen das abwechslungsreiche Schauprogramm in der Reithalle.
22 Nachkommen der Padenstedter Reinzucht wurden der Fachjury präsentiert.
Diese wurde gebildet von Rolf Wilcken
(Schleswig-Holstein), Volker Tack (Mecklenburg-Vorpommern), Willi Plate (Niedersachsen), Christoph Alfermann (Rheinland), KarlHeinz Arens (Westfalen) und Hans Hofer
(Österreich). Für die Zuschauer besonders
interessant: Sie konnten wie in jedem Jahr
mitrichten. Wer dem Urteil der Fachjury am
nächsten kam, konnte ein Fohlen gewinnen
– artgerechte Haltung vorausgesetzt. Dies
gelang erstmals einer Gruppe von Ferienkindern aus dem Pony-Park Padenstedt, die
sich nun werden einigen müssen, wo das
Fohlen aufwachsen soll. Sie hatten vier der
fünf herausgestellten Fohlen richtig getippt.
Es waren dies die Hengstfohlen Mambo
(von Maisturm aus der Paulina von liz.Barolo), Windjäger (von Wüstenstern aus der
Svea von liz. Alphonso) und Nachthimmel
(von Nevitano aus der Pusteblume von Astrobin) sowie das Stutfohlen Adventa (von liz.
Barolo aus der Assjana von liz. Almquell).
Auf die Fohlenpräsentation folgte ein fast
zweistündiges Schauprogramm, das die Viel-
Haflinger aktuell
51
Weser-Ems
REG
PO
I ORNT A L
Zirkuslektionen
Damensattelquadrille
seitigkeit und Umgänglichkeit des Haflingerpferdes unter Beweis stellte. Neben Springen, Dressur, Westernreiten, Quadrillen
und Voltigieren gab es Skijöring, eine mittelalterliche Schlacht zu Pferde, Damensattelvorführungen, Zirkuslektionen, Klickertraining, ein „Pas de deux“ von Haflinger und
Motorrad -und sogar ein gerittenes Zebra
war zu sehen!
Ein Großteil der Gäste, so heißt es, kommt
hauptsächlich wegen der hausgebackenen
Kuchen von Susanne Kreikenbohm zum
Fohlenfest. Es ist immer wieder erstaunlich,
was die Padenstedter Küche an Kuchenspezialitäten hervorbringt und in der liebevoll
frühlingshaft dekorierten Reithalle 1 zum
Selbstkostenpreis immerhin Tausenden von
Gästen anbietet.
Frisch gestärkt begaben sich dann vor allem
die Familien mit Kindern wieder auf Entdeckungstour durch den Pony-Park, denn das
Rahmenprogramm des Fohlenfestes ist
spektakulär. Wo sonst kann man Kamelreiten, am Pony-Fußball teilnehmen, ein Autogramm vom pferdigen Filmstar Hera aus
dem Film „Hände weg von Mississippi“ bekommen, Haflinger-Rodeo-Reiten, exotische
und heimische Tiere im Streichelzoo besuchen oder ein Pony, einen Haflinger oder gar
eine Kutsche für eine kleine Tour durch den
Parkwald oder um den See ausleihen? Erstmals wurden dieses Jahr außerdem in einem
sogenannten „Südtirolstadel“ Spezialitäten
wie Wein und Schinken aus dem Ursprungsgebiet des Haflingers angeboten. Zusätzlich
gab es vom Spielmannszug Neumünster e.V.
zünftig „was auf die Ohren“.
Die vielen Gäste aus der Umgebung Neumünsters, aber auch die weitgereisten Haflingerfreunde verbrachten wieder einen
ereignisreichen Nachmittag im Pony-Park
Padenstedt und freuen sich schon auf das
Fohlenfest im nächsten Jahr.
Susanne Feddersen, Joldelund
52
Haflinger aktuell
Im April veranstaltete die Haflingerinteressengemeinschaft Weser-Ems
bei der Pferdeschule Weser-Ems
von Anika Markgraf einen Kurs Zirkuslektion. Der Kurs fand ab 10
Uhr in der Reithalle Schierenberg
in Hude unter der Leitung von Silke
Borchers statt. Acht unserer Mitglieder nahmen mit sieben Pferden
teil, um mit ihren Pferden Zirkus- Das Ausrollen des Teppichs will geübt sein
lektionen wie Kompliment, Podest
und Teppichausrollen zu üben. Bevor der schluss wurde der Kurs mit Lektionen wie
praktische Teil in Angriff genommen wurde, Apportieren, Ja und Nein sagen durch Kopfgab es erst eine Theoriestunde, in der Ab- schütteln und Nicken, Vorderbeine Kreuzen
lauf und Planung des Kurses erläutert und und Feuergewöhnung mit Fackeln geübt.
die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt Zum Ende beherrschten die meisten Pferde
wurden. In der ersten Gruppe waren Olaf die Ansätze der verschiedenen Lektionen,
und Ilse Bischoff mit den Haflingern Ange- die dann zu Hause fortgesetzt werden könlo und Alex, Nicole Schuda mit Sportsman nen. Dies wurde in einer Nachbesprechung
und Kerstin und Marina Helmers mit Nixe. eingehend erläutert. Wir danken Annika
In der zweiten Gruppe folgten Nicole Ma- Markgraf für den tollen Kurs und hoffen,
rien mit Sissi, Anja Hase mit Navajo und Iris dass wir im Herbst einen weiteren Kurs bei
Hümme mit Feivel. Nachdem beide Grup- der Pferdeschule Weser-Ems durchführen
pen mit den ersten Übungen durch waren, können.
wurde eine Mittagspause gemacht. Im AnSvenja Westphal
Messe „Mein Tier“ im Rhodopark
Sarah Hupasch mit Stromer im Rhodopark
Am 16. und 17. Mai 2015 fand im Rhodopark von Familie Hobbie in Westerstede
die Messe „ Mein Tier“ statt. Bereits am
Freitagnachmittag fanden auf dem weitläufigen Areal die Aufbauarbeiten statt. Am
Samstagmorgen begann die Veranstaltung,
bei der die Haflinger Interessengemeinschaft Weser-Ems mit einem Stand und
ihren Haflingern vertreten war. Zu sehen
gab es zwischen Kaninchen, Hühnern und
Schafen auch Welsh Black-Vieh. Carmen
und Tamme Hanken hatten zur Präsentation ein paar Kinderponys und natürlich den
bekannten Hengst Jumper mitgebracht.
Obwohl das Wetter am ersten Tag nicht
so toll war, hatten sich viele Besucher im
Rhodopark eingefunden. Sarah Hupasch
zeigte mit dem Haflingerwallach Stromer
eine L-Kür der Extraklasse. Auf Grund der
schlechten Wetterlage gab es für Sarah und
Stromer auch nur ein kleines Fotoshooting
im Park. Am Nachmittag kam dann der XXLOstfriese zu uns an den Stand und nach
einem kurzen Gespräch zeigte er uns sein
Können, indem er Sarah als Reiterin beurteilte und ihre Haltungsfehler schilderte
und was dies beim Pferd für Auswirkungen
haben kann. Durch den extremen Regen
wurde die Veranstaltung allerdings um circa
16:30 abgebrochen. Am Sonntag hatten wir
mit dem Wetter mehr Glück. Dies war nicht
nur schön für uns, sondern auch für Sylke
Göken und ihrer Haflingerstute Tessa, die
wie immer erfolgreich ihre Freiheitsdressur vorgeführt hat. Am Nachmittag zeigte
Sylke, dass man auch ohne Halfter oder
Trense ein Pferd reiten kann. Zuletzt gab es
noch ein tolles Fotoshooting für die beiden
im Park, sogar mit den Rhodoprinzessinnen.
Es waren zwei sehr schöne Tage mit einer
super Kulisse.
Svenja Westphal
07-08/2015
Westfalen
Sonnenkönig C
holt Championatstitel nach Westfalen
Im bayerischen Gunzenhausen am Altmühlsee trafen sich vom 8. bis 10. Mai 2015 Reiter von Haflingerpferden aus Deutschland,
aus der Schweiz, den Niederlanden und aus
Österreich zur 2. internationalen HaflingerMeisterschaft.
Der Edelbluthaflingerhengst Sonnenkönig C,
westfälischer Körungssieger des Jahres
2008 und HLP-Sieger 2010 aus dem Besitz
von Marion Carreno startete mit seiner Reiterin Roswitha Koch vom RFV Ströhen bei
diesen internationalen Haflinger-Meisterschaften. Nach einem deutlichen Sieg in der
Dressurprüfung Klasse A* und einem weiteren Sieg in der Dressurreiterprüfung Klasse
A war dem Paar der Championatssieg in der
Dressur kleine Tour nicht zu nehmen. Ein
dritter Platz in einer Dressurprüfung Klasse L*-Trense rundete das erfolgreiche Wochenende ab.
Als nächste Ziele haben Marion Carreno
und Sonnenkönig C das Haflingerturnier in
Altenstadt/Hessen und die FN-Bundesprämienvergabe für Althengste im Oktober in
München-Riem im Blick.
Als weitere Westfalen konnten sich Angela
Scheele mit Andvari, Dressurprüfung Kl. A,
Rike Hölscher mit Neville, Stilspringprüfung
Kl. E und Maike Hölscher mit Nesquick B,
Dressurprüfung Kl. A in die Platzierungslisten eintragen.
Ulrich Wulf, Foto: Denise Senkhorst-Wulf
Kutschfahrt des Westfälischen Haflingervereins
Am 16.05.2015 hatte der Westfälische Haflingerverein unter der Leitung des zweiten
Vorsitzenden, Friedrich Lütteke, zu einer
Kutschenausfahrt eingeladen. Treffpunkt
war 12 Uhr auf dem Hof von August Döpker in Warendorf- Milte. Bei nicht allzu gutem Wetter hatten sechs Gespanne den
Weg nach Milte angetreten. Die Fahrer kamen aus Dortmund, aus Werne, Lengerich,
Ostbevern und aus Warendorf-Milte. Um
13 Uhr war angespannt und die Ausfahrt
konnte beginnen. Vom Hof Döpker aus ging
es über Feld- und Wirtschaftswege zum
DOKR-Gelände nach Warendorf, wo eine
Pause eingelegt wurde. Nach der Pause
07-08/2015
konnten die Fahrer ihr Können auf der Geländestrecke beweisen. Die Fahrt führte
durch einen ca. 10 Meter breiten Wassergraben und über einen ca. 4 Meter hohen
Naturhügel. Dann ging es über Wald- und
Wirtschaftswege zum nächsten Rastplatz.
Hier konnte sich jeder bei Getränken und
Würstchen stärken. Danach führte der Weg
wieder zurück zum Hof von August Döpker,
auf dem die Veranstaltung nach der Versorgung der Pferde in geselliger Runde fortgesetzt wurde. Alle Teilnehmer waren von
der Ausfahrt sehr angetan und würden sich
auf die Wiederholung eines solchen Events
freuen.
Hartmut Schröer
Haflinger bei
Holtkämper Dressurtagen
Am zweiten Maiwochenende fanden dieses
Jahr zum 2. Mal die Holtkämper Dressurtage mit hochkarätigen Teilnehmern statt.
Zusätzlich gab es wieder eine kombinierte
Prüfung in der Klasse A, bestehend aus einer A-Dressur und einem A-Stilspringen.
Das Stilspringen fand direkt nach dem
Grand Prix Spezial auf dem Hauptplatz, vor
einer großartigen Kulisse statt. Unter den
Teilnehmern war Lea Angelina Müller mit
dem Haflinger Söl´rings Celine, die Vorjahressiegerin dieser Prüfung (2014 in E).
Obwohl die Anforderungen gestiegen sind
und die Prüfung nun in Klasse A ausgeschrieben war, konnte Lea das A-Stilspringen
ebenfalls wieder für sich entscheiden. In der
Kombi-Wertung wurden die beiden Dritter.
Sie hat somit die Messlatte für diese Saison
schon hoch angelegt und wir wünschen
dem tollen Paar eine weiterhin erfolgreiche
Turniersaison.
Birgit Müller
Sportverein
ohne Vorstand
Der Westfälische Haflinger Sportverein hatte am 7. Juni 2015 zu einer Jahreshauptversammlung nach Ascheberg eingeladen, bei
der auch satzungsgemäße Vorstandswahlen stattfinden sollten. Von den wenigen
anwesenden Mitgliedern war jedoch keines
bereit sich für einen der zu besetzenden
Posten zur Wahl zu stellen. Somit wurde
auch in dieser Versammlung kein Vorstand
gewählt und es wird wohl zu einer Auflösung des Vereins kommen.
Haflinger aktuell
53
INTERNATIONAL
REPORT
Da strahlt Familie Lietnschnig aus Arnoldstein/Kärnten, auch wenn es noch so regnet. Kein
Wunder, wenn gleich zwei Schärpenpferde aus ihrem Stall kommen
Österreich
Bundesjungstutenschau in Annaberg
Die Wolken hängen tief
Das Bergmassiv des Ötschers – des niederösterreichischen „Grand Canyon“, fungierte
am 23. Mai als imposante Kulisse der 13.
ARGE Haflinger Bundesjungstuten-Schau in
Jochachimsberg/Gemeinde Annaberg. Das
internationale, erfolgreiche Züchterteam
– koordiniert von der Haflinger-enthusiastischen Bürgermeisterin Petra Zeh, hatte
sich viel Mühe gegeben, um die Region
„ÖTSCHER:REICH“, in welcher 2015 die Landesausstellung (www.annaberg.info) stattfindet, gastfreundlich zu repräsentieren.
Den Auftakt machte der Züchterabend am
Freitag ab 20 Uhr im Festzelt neben dem
Reitstall „Schaglhof“ der Gastwirtfamilie
Pfeffer. Die Entwicklungsgeschichte des
Haflingers, der hier aufgrund seiner Geländegängigkeit und Belastbarkeit bald „Huf
gefasst“ hatte, wurde in Bild und Text ge-
Haflinger aktuell
•
die Qualität ist hoch!
schildert. Danach spielte die Live-Musik und
begleitete die Feiernden bis in die Morgenstunden.
Aufgrund des anhaltenden Regens fiel der
geplante Festzug buchstäblich ins Wasser.
Pünktlich ab 9 Uhr wurde mit den Bewertungen der dreiundsechzig gemeldeten Stuten begonnen. Im Ring 1, den Dreijährigen,
benoteten die Richter Gerhard Brandstätter
aus der Steiermark, ÖR Ing. Anton Ulm aus
Niederösterreich und Markus Remer aus
Kärnten. Die Vierjährigen-Jury bestand aus
dem Tiroler Lukas Scheiber, dem Salzburger Bartholomäus Haigermoser und dem
Oberösterreicher Karl Lankmaier. Gemäß
dem Motto: „Eile mit Weile“ wurden die
wetterfesten Haflinger am Außenplatz im
Schritt und Trab vorgestellt. Während die
einen mit spritziger Gelassenheit durch die
Muttterstuten-Siegerin Madagaskar von Amethist
54
Reservesiegerin Galtstuten „Lillifee“ wurde
von Gottfried Gfall ausgestellt
Pfützen trabten, gefiel anderen die Rundum-Nässe weniger. Nichtsdestotrotz tat
dies der Schönheit der Blondinen keinen
Abbruch und die Bundesländer-Jury kürte
diese Stuten als Bundessiegerinnen:
Die steirische Lemona-W (von Stelvio, aus
der StPr Lemina-W/Nathan) der Züchterfamilie DI Johann und Ing. Michaela Wieser aus St. Martin am Grimming führte
die Dreijährigenriege an. Rahmige 148 cm
Stockmaß messend, dabei mit sehr guten
Grundgangarten ausgestattet - wobei der
taktsichere Schritt und die schulterfreie
Trabbewegung hervorzuheben sind, sind
die Vorzüge der jüngsten Bundessiegerin.
Auf dem 1. Reservesiegerplatz folgte die
edle Miley (von Nordtirol), welche bereits
als Fohlen den Landes- und Bundessieg holte und die Bundesreservesiegerin Marylin-
Reservesiegerin Hayley von Servruga
07-08/2015
„Garryfallia“ von Martin Pfeffer Wienerbruck
„Lemona-W“ von Stelvio der Familie Wieser
Mary zur Mutter hat. Züchter und Besitzer
ist Johann Brandstätter aus Peisching in
Niederösterreich. Die äußerst gängige Walzertraumtochter Thalia, Vollschwester von
Toskana, überragende Leistungsprüfungssiegerin und 2015 Bundesstutenschausiegerin der Vierjährigen, reiht sich mit beflügelten Trabnoten in die Spitze ein. Die
aus der bewährten Tessina (nach Aufwind)
gezogene Walzertraumtochter wurde vom
Kärntner Ing. Manfred Lientschnig aus Arnoldstein bestens präsentiert.
Dieser stellte mit der 150 cm Stock messenden, sportlichen Toskana, welche schon
mehrmals mit Höchstnoten im Trab für Aufsehen sorgte, eine Galtstuten-Bundessiegerin mit enormem Gangpotenzial.
Den 1. Reservesiegerplatz belegte das
Hochzuchtland Tirol mit der rassetypischen
und großrahmig harmonischen Lilifee von
Stilton, aus der Larissa-Laura, aus dem
Züchterstall von Gottfried Gfall aus Kaunertal. Vom Kärntner Körungs- und Leistungsprüfungssieger Arsenal abstammend,
beeindruckte die ausdrucksstarke, ausgeglichene Mon Cheri von KR Karl Voitischek aus
Klagenfurt auf dem 2. Reservesiegerplatz.
Als vierjähriges Mutterstuten-Modell par
excellence gewann die von Rainer Nutz
erstklassig gezogene und bereits als Fohlen
siegreiche, 151 cm große Madagaskar von
Amethist, aus der Montego Bay/Nordtirol,
aus dem Elitestall von Dieter Digruber/Wienerbruck, die Bundessiegerschärpe. Mit viel
Noblesse und lockerem Bewegungsablauf
sicherte sich Hayley von Sevruga aus der
Hevelyn der Kärntner Züchtergemeinschaft
Plesin-Tomaschitz aus St. Stefan im Gailtal
den 1. Reservesiegerplatz. Der Reit- und
Zuchtstall Martin Pfeffer aus dem niederösterreichischen Wienerbruck stellte mit
der erstklassigen Garyfallia von Amethist
aus der Geisha die optisch und gangmäßig
gleichermaßen überzeugende 2. Reservesiegerin.
Barbara Schneider
07-08/2015
Toskana von Walzertraum der Familie Manfred Lietschnig
Ergebnisliste Haflinger Bundesjungstutenschau 2015 in Annaberg
Rang Skl. Name
Stock Vater
Muttervater Besitzer
Anschrift
Endring Dreijährige
1.
1a Lemona-W 148 Stelvio
Natan
DI. Johann u. Ing. Michaela Wieser, 8954 St. Martin
2.
1a Miley
146 Nordtirol
Amadeus
Johann Brandstätter, 2620 Peisching
3.
1b Thalia
146 Walzertraum Aufwind
Ing. Manfred Lientschnig, 9601 Arnoldstein
4.ex. 1b Flavia
147 Stolzalm
Amadeus
Paul & Romana Hecher, 2640 Gloggnitz
4.ex. 1b Lara
146 Stolzalm
Niko
Christian Ecker, 4775 Diersbach
4.ex. 1b Diadem
148 Belarex
Waldrausch Josef Trimmel, 2811, Wiesmath
4.ex. 1b Benita
148 Napoleon
Amalfi
Wolfgang Nepraunig, 9601 Arnoldstein
8.ex. 1b Estelle
143 Bergkristall
Stanislaus Johann Perhab, 8212 Kulm bei Weiz
8.ex. 1b Nina
147 Stolzalm
Niko
Erich Lercher, 5621 St. Veit/Pg.
8.ex. 1b Rima
147 Andrit
Napoleon Viktor Spari, 8563 Ligist
8.ex. 1b Flower Power 145 Ares-I
Nizas
Karl Lankmaier, 4645 Grünau im Almtal
Endring Mutterstuten
1.
1a Madagaskar 151 Amethist
Nordtirol
Dieter Digruber, 3223 Wienerbruck
2.
1b Hayley
147 Sevruga
Alpenstein BGM Plesin-Tomaschitz, 9623 St. Stefan/Gailtal
3.
1b Garyfallia
152 Amethist
Natural
Martin Pfeffer, 3223 Wienerbruck
Endring Galtstuten
1.
1a Toskana
150 Walzertraum Aufwind
Ing. Manfred Lientschnig, 9601 Arnoldstein
2.
1a Lillifee
152 Stilton
Aton Re
Gottfried Gfall, 6524 Kaunertal
3.
1b Mon Cheri 150 Arsenal
Nothan
KR. Karl Voitischek, 9020 Klagenfurt
4.
1b Andri
150 Bergdorf
Wolfgang
Harald Neukam, 8570 Voitsberg
5.
1b Loreley
146 Alpenstern PrH.Sterntaler-W Désirée Hobel, 9123 Sittersdorf
6.ex. 1b Paola
145 Sternbild
Aragon
Gerhard Huber, 8940 Liezen
6.ex. 1b Athena
145 Arsenal
Niko
Friedrich Brunner, 9772 Dellach
6.ex. 1b Altabadia
145 Amethist
Windsor
Elisabeth Hoppel, 3184 Türnitz
6.ex. 1b Carissma
149 Novembernebel Standschütz Nicole Wilpernig, 8990 Bad Aussee
1. = Bundessiegerin, 2. = 1. Bundesreservesiegerin, 3. = 2. Bundesreservesiegerin
Haflinger aktuell
Land
Stmk
NÖ
Ktn
NÖ
OÖ
NÖ
Ktn
Stmk
Sbg
Stmk
OÖ
NÖ
Ktn
NÖ
Ktn
Tir
Ktn
Stmk
Ktn
Stmk
Ktn
NÖ
Stmk
55
INTERNATIONAL
REPORT
Österreich
Miss Haflinger 2015 • Kärntens beste Haflingerstuten
Landessiegerin Benita von Napoleon
Die jährliche Aufnahme der Haflingerjungstuten und die damit einhergehende Exterieurbeurteilung bilden die Grundlage für die
Erhebung des züchterischen Wertes. Beide
Eintragungstermine (2. Mai - Landwirtschaftliche Fachschule Litzlhof und 3. Mai
- Landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof) konnten unter idealen Bedingungen
für die angereisten Züchter und ihre Stuten
stattfinden. Insgesamt wurden 27 Haflingerstuten in das Zuchtbuch eingetragen. Auffällig dabei ist ein deutlicher mengenmäßiger
Rückgang in den letzten Aufnahmejahren.
Landesjungstutenschau
ein voller Erfolg
Die Landesjungstutenschau gehört zu den
züchterischen Höhepunkten eines jeden
Jahres. 10 Stuten bewarben sich um den
Siegertitel der Schau.
Landessiegerin Benita: Züchter und Besitzer
dieser Stute ist Wolfgang Nepraunig aus Arnoldstein. Väterlicherseits nach dem Hengst
Napoleon und mütterlicherseits aus der Elitezuchtstute und VPr Bebbles gezogen. Mit
Landesreservesiegerin Hannie
einer Widerristhöhe von 148 cm und einer
Wertnote von 7,91 wurde sie Landessiegerin und mit der Bewertungsklasse 2a+ in das
Hauptstutbuch eingetragen.
Denken in Generationen: Benita gehört zur
bekannten Stutenfamilie 8/I Albina-Lucy, die
erste Stute dieser Stutenfamilie in Kärnten
war H/1574/K Königskerze-Mitzi, die 1948
in Lienz geboren wurde. Anfangs im Mölltal
beheimatet, sind heute höchst erfolgreiche
Nachkommen in ganz Kärnten zuhause.
Die typvolle und großrahmige Stute überzeugte mit einem sehr guten Rasse- und
Geschlechtstyp (Note 9) und viel Harmonie bei guter Einteilung in der Oberlinie. Ihr
Fundament ist ziemlich korrekt, ihre Bewegungsabläufe taktrein. Eine würdige Siegerstute, zu der man gratulieren darf.
1. Landesreservesiegerin Hannie: Sie ist die
zweitplatzierte Stute der Landesjungstutenschau. Eine dreijährige Starapfel-Tochter
aus der Hollie nach Alpenstein gezogen.
Züchter ist Otto Kraler-Bergmann aus Osttirol, Besitzerin der Jungstute ist Helga Moser
aus Kötschach. Die Widerristhöhe beträgt
147 cm und sie erreichte eine Wertnote von
7,86 und wird mit der Bewertungsklasse 2a
in das Hauptstutbuch eingetragen.
Auch sie ist eine ausdrucksvolle, sehr charmante und harmonische Stute mit guten
Körperverbindungen, einer gut gewinkelten,
langen Hinterhand und kräftigen Gelenken.
2. Landesreservesiegerin Valerie: Eine Sternbild-Tochter aus der Zucht und im Besitz von
Johann Haberle aus St. Stefan/Gail. Die Mutter Vigille ist nach dem Hengst Alpenstern
gezogen. Das Stockmaß beträgt 145 cm und
sie erreichte die Wertnote von 7,82. Mit der
Bewertungsklasse 2a wird sie in das Hauptstutbuch eingetragen. Eine sehr harmonische, ausdrucksstarke und rassetypische
Jungstute mit sehr guter Gangkorrektheit
auf hartem Boden.
Positiv ist, dass sich fast alle gezeigten Stuten
in einem sehr guten Pflege- und Fütterungszustand der Kommission vorgestellt hatten.
Auch die einzelnen Vorführungen am Dreieck und am harten Boden waren sehr ambitioniert und jeder versuchte sein Bestes
zu geben.
Text u. Fotos: Claudia Unterlaß
Ergebnisse Landesjungstutenschau Kärnten 2015
2. Landesreservesiegerin Valerie von Steinbild
56
Haflinger aktuell
Name
Benita
Hannie
Stm.
148
147
WN Bkl. Vater
7,91 2a+ Napoleon
7,86 2a Starapfel
Valerie
Tanja
145
147
7,82 2a
7,82 2a
Thalia
Mandy
146
151
7,82 2a
7,77 2a
Vita
150
Fenja-O 145
Tattoo 145
7,73 2a
7,73 2a
7,73 2a
Loreley 146
7,73 2a
Mutter
Bebbles
Hollie
Züchter/Besitzer
Z.u.B.: Wolfgang Nepraunig, 9601 Arnoldstein
Z.: Otto Kraler-Bergmann, 9911 Assling
B: Helga Moser, 9640 Kötschach
Sternbild Vigille
Z.u.B.: Johann Haberle, 9623 St. Stefan/Gailtal
Majus
StPr. Theola
Z.: Helmut Winkler, 9762 Weissensee
B.: Josef Schilcher, 9832 Stall im Mölltal
Walzertraum StPr. Tessina
Z.u.B.: Manfred Lientschnig, 9601 Arnoldstein
Arsenal
Minka
Z.: Rudi Bacher, 9623 St. Stefan/Gailtal
B.: Brigitte Bacher, 9565 Ebene Reichenau
Viona de la Bellezza Z.u.B.: Claudia & Lorenz Thurner, 9624 Egg/G.
Arsenal
Amarillo
Filou
Z.u.B.: Albin Obiltschnig, 9182 St. Jakob/Rosental
Amarillo
StPr. Tennessee
Z.: Claudia Unterlaß, 9761 Greifenburg
B.: Paul Schnabl, 9613 Feistritz/Gailtal
Alpenstern Larissa
Z.: Markus Figl, 9841 Winklern im Mölltal
B.: Desiree Hobel, 9123 Sittersdorf
07-08/2015
Österreich
Bundesmeisterschaft in der Steiermark
Die Bundesmeisterschaften der Haflinger in Dressur und
Springen finden in diesem Jahr vom 28. bis 30. August in
Hönigsberg in der Steiermark statt. Erwartet werden bis
zu 130 Haflinger aus 7 verschiedenen Bundesländern. Die
Jugendmeister werden in Dressur und Springen aus der
Klasse A gewonnen, die der Junioren aus der Klasse L und
die der Allgemeinen Klasse aus der Klasse LM. Neben den
Einzelmeisterschaften gibt es auch wieder einen „Kampf“
um den Mannschaftsmeister in Dressur und Springen.
Sandra Lindner
ARGE Haflinger Championat
Samstag, 12. September 2015
in Stadl-Paura
mit Materialprüfungen und
Fohlen-Bewertung
www.pferdezucht-austria.at
Schweiz
Lana ist die neue „Miss Schweiz“
Zentrale Jungstutenschau des Schweizer Haflingerverbandes
Mit ihrer äußerst typvollen und harmonischen Erscheinung überzeugte Lana das
Expertengremium an der zentralen Jungstutenschau des Schweizer Haflingerverbandes (SHV) in Bilten. Die Nordwest-Tochter holte sich den Titel „Miss Schweiz“ und
bestätigte ihre Qualifikation für die Haflinger Weltausstellung in Ebbs.
In diesem Jahr stellten sich 15 dreijährige
Jungstuten am 16. Mai dem Richtergremium des Schweizer Haflingerverbandes
zur Benotung. Die beiden SHV-Experten
Fritz Grossen (Aeschi b. Spiez) und Daniel
Steinmann (Rüti) benoteten letztmals nach
Schweizersystem in den drei Teilnoten Typ,
Körperbau und Gang. Gleichzeitig beurteilte
der Südtiroler Rassenexperte Helmut Breitenberger (Meran, ITA) die Jungstuten nach
dem italienischen 5-Noten-System, welches
ab nächstem Jahr offiziell eingeführt wird.
Wie schon für den Feldtest (siehe Bericht
Seite 58) bot die Reit- und Zuchtanlage der
Familie Birchler in Bilten beste Bedingungen
für die zentrale Jungstutenschau. Organisiert wurde der Anlass vom Verein Haflinger
Ostschweiz.
Fünf Jungstuten erreichten mit 22 Punkten
und mehr die Auszeichnung Klasse I. Lana
(Nordwest-Steinberg-Archimedes) erzielte
mit 24.67 Punkten die Tagesbestnoten. „Die
wunderschöne Halsung mit fließender oberer Linie über den Rücken in die Kruppe und
die trockenen, hohen Beine belohnten wir
mit verdienten Höchstnoten“, schwärmte
der Experte Daniel Steinmann. Über den
Titel „Miss Schweiz“ freute sich der Besitzer der schicken Jungstute Eduard Peyer
(Ifenthal). Gezüchtet wurde die mit viel
Schub aus der Hinterhand ausgestattete
Nordwest-Tochter Lana von Walter Rohrer
aus Artisau. Punktgleich auf dem zweiten
und dritten Rang standen zwei Töchter des
Amaretto di Saronno mit je 22,67 Punkten.
Amaretta (Amaretto di Saronno - Aragon Antimon) der Züchterin Leni Weber (Wattwil) überzeugte mit ihrer harmonischen
Die Jungstute Lana holte sich den Titel „Miss Schweiz“
07-08/2015
Erscheinung, gepaart mit schwungvollen
Grundgangarten. Auch die kraftvoll aus der
Hinterhand tretende Nayla (Amaretto di
Saronno - Nico - Strudel) seht im Besitz von
Leni Weber, gezüchtet wurde sie aber von
Léonie Spielhofer (Wattwil). Mit 22 Punkten
klassierte sich die von Wolfgang Nepraunig (Seltschach AUT) gezüchtete Melody
(Arsenal - Nordenwind - Novum) auf dem
vierten Rang. Der Züchter reiste eigens für
die Jungstutenschau nach Bilten und freute
sich zusammen mit dem Besitzer Josef Pfyl
aus Tuggen über das gute Ergebnis. Kahira
(Nordwest - Marco - Achill) der Züchterin
und Besitzerin Eliane Landert (Rümlang)
wurde mit ebenfalls 22 Punkten als fünfte
und letzte Stute in die Klasse I rangiert. Die
weiteren 10 Jungstuten erreichten mit guten und ausgeglichenen Beurteilungen von
18 Punkten und mehr die Klasse II.
Sandra Leibacher
Chefin Ressort Zucht
Verband Ostschweizer Kavallerie- und Reitvereine
Bewegungsstark zeigte sich Amaretta, die Vize-Miss Schweiz
Haflinger aktuell
57
INTERNATIONAL
REPORT
Schweiz
Jungpferde im Test
Trotz der widrigen Wetterverhältnisse
stellten sich die dreijährigen Haflinger und
Freibergerpferde der gemischten Zuchtleistungsprüfung (Feldtest) in Bilten. Die
Leistungen der neun Haflinger und neun
Freibergerpferde wurden durch das Expertengremium des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes bewertet.
Der anhaltende, ergiebige Regen erschwerte
die Bedingungen für die neun Haflinger- und
Ladina von Warth war die beste Haflingerstute am Wagen
neun Freibergerremonten am Feldtest in Bilten. Die Familie Birchler stellte dem Verein
Haflinger Ostschweiz ihre Reit- und Zuchtanlage in Bilten für die Durchführung zur
Verfügung. Dass die Fahrprüfung absolviert
werden konnte, war der guten Entwässerung
des großen Sandplatzes zu verdanken, so
blieb der Boden trotz des ergiebigen Niederschlags befahrbar. In der Reithalle wurden die
Jungpferde unter dem Sattel in den Grundgangarten und der Reiteignung benotet.
Die beiden vorderen Ränge belegten mit
leicht besseren Fahrnoten zwei Freibergerpferde. Die Jungstute Ladina von Warth
(Newman - Nagib), Züchter und Besitzer
Hanspeter und Erika Berger (Morgarten),
klassierte sich mit der Endnote 8.30 auf dem
ausgezeichneten dritten Platz. Die Jungstute überzeugte auch unter dem Sattel und
erhielt mit 8.60 die Tagesbestnote im Reiten. Auf dem fünften Schlussrang klassierte
sich mit 8.23 Punkten die Jungstute Nayla
(Amaretto di Saronno - Nico) der Besitzerin
Leni Weber (Wattwil).
Sandra Leibacher
Südtirol
Neuer Obmann der Südtiroler Haflingerzüchter
Zwar ist er international sicherlich weniger
bekannt als sein älterer Bruder Reinhold,
aber sein Ruf als Experte in Sachen Haflinger
ist über Südtirol hinaus ein exzellenter. Der
Tierarzt Dr. Erich Messner ist neuer Obmann
des Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes, der eine Population von rund 3.000 der
insgesamt 13.000 im Zuchtbuchland Italien
vertretenen Haflinger repräsentiert und damit größter Landesverband ist. Mit jedem
Satz, den er über den Haflinger sagt, spürt
man sein Engagement, seine Begeisterung
für diese Pferde, merkt man, dass der Haflinger für ihn etwas ganz Besonderes ist, kann
man klar erkennen, dass er für ihn mehr als
ein „Reitpony“ ist. Er sieht eben nicht nur
den „Gebrauchswert“ des Pferdes, sondern
berücksichtigt auch den emotionalen Wert,
58
Haflinger aktuell
sieht den Haflinger als historisch gewachsenen Pferdetyp, der nur im Hinblick auf seine
Herkunft zu interpretieren ist. Und mit dieser Einstellung kann er sich natürlich auch
einen kleinen Seitenhieb auf Richter, die
überwiegend nach Reitpferdepoints richten, nicht verkneifen, was auch nicht weiter
verwundert, da in Südtirol beispielsweise
jährlich rund 400 Starter im Galopp- und
150 im Trabrennsport antreten. Aus solchen
und weiteren Aspekten heraus ergibt sich
für Dr. Messner die Notwendigkeit, über die
„technischen“ Gegebenheiten hinaus neue
Werte für den Haflinger zu finden, um auch
die „kleinen“ Züchter wieder für die Zucht
zu motivieren und sich nicht nur auf die
Gestütszucht zu konzentrieren. Insgesamt
muss seiner Ansicht nach ein „Kulturaustausch“ angestoßen werden, um die Haflingerkultur zu beleben, was sich ja aktuell
gerade am Beispiel Südtirol/Nordtirol gut
belegen lasse. Das Ursprungsland Südtirol
habe von der Rückführung diverser Hengste
entsprechend profitiert und führe nun auf
hohem Niveau die Erfolge fort, was auch
anhand der Ergebnisse der Weltausstellung
deutlich geworden sei.
Dr. Erich Messner hat in Wien Veterinärme-
dizin studiert und als Tierarzt am Niederrhein in der Trakehnerzucht sehr viel lernen
können, bevor er in Südtirol zunächst als
Großtierpraktiker mit Schwerpunkt Pferdezucht tätig wurde und später in Lana bei Meran als Gemeindetierarzt praktizierte. Seine
Frau ist übrigens auch Tierärztin und in der
Pathologie tätig, seine drei Töchter studieren in Innsbruck, Berlin und Florenz. Auch
wenn er sich schon seit längerer Zeit aus der
aktiven Haflingerzucht zurückgezogen hat,
betreibt er hobbymäßig eine kleine Landwirtschaft mit einigen Haflingern und Rindern – und natürlich hat ihn die Geschichte
um die Haflinger nie losgelassen. Auf Bitten
vieler Züchter hat er sich dann auch bereit
erklärt, seinen Ruhestand in einen Unruhestand umzuwandeln, und man kann sicher
sein, dass er für den Haflinger, den er gemessen an größeren wie auch kleineren Rassen
quasi auf „Augenhöhe“ mit dem Menschen sieht, kämpfen wird, auch wenn die
Konstellation mit dem eigenen nationalen
italienischen Verband einerseits und dem
„Welthaflingerverband“ andererseits keine
einfache ist.
Eberhard Spindler
07-08/2015
Südtirol
Die erste Reservesiegerin Nelli des Josef Taber
aus Glaning erhielt die Fahrkarte zur Weltausstellung in Ebbs. Links im Bild der Präsident der
Haflinger Welt- Zucht- und Sportvereinigung
Lukas Scheiber, ganz rechts Nikolaus Reiterer
vom Haflingerpferdezuchtverein Hafling
Zuchtpferde im Vergleich
Ausstellungen in Lana und am Tschögglberg
Nach der großen Landesschau der Haflinger im letzten Jahr im Juni in Meran sollte
das heurige Jahr, zumindest was das Schauwesen anbelangt, etwas ruhiger verlaufen.
Man wollte sich ursprünglich auf die Haflinger-Weltausstellung vom 4. bis 7. Juni in Ebbs
(A) und das Haflinger-Europachampionat
vom 17. bis 20. September in Vermezzo bei
im Besitz von Peter Braun aus Völlan, gekürt.
Der Titel der ersten Reservesiegerin ging
ebenfalls nach Völlan, und zwar an Q-Gräfin
von Albert Aufderklamm, während sich die
erst dreijährige Saphira Royal von VereinsObfrau Brigitte Federspiel aus Tscherms
den zweiten Reservesieg sichern konnte.
Im Verein stehen äußerst hochwertige Pferde – unter diesem Gesichtspunkt zählt der
Haflingerverein Lana mit Sicherheit zu den
erfolgreichsten im Lande.
130 ausgewählte Pferde präsentieren
sich am Tschögglberg
Armin Zöggeler aus Völlan holte sich mit der
Jährlingsstute U-Farah-AZ den Kategoriesieg
Mailand konzentrieren und glaubte damit
ausreichend Wettbewerbsmöglichkeiten geschaffen zu haben, zumal an beiden Veranstaltungen die Südtiroler maßgeblich beteiligt sind. Schlussendlich kam es anders. Zwei
Vereinsschauen, eine Gebietsausstellung
und die Gesamttiroler Norikerschau sorgen
für ein äußerst spannendes Pferdefrühjahr.
Eigentlich hätte die Tschögglberger-Haflingerschau bereits voriges Jahr stattfinden
sollten, schließlich wird sie zu Ehren der
Gründung der „Ersten Haflinger Genossenschaft zu Mölten“ im fernen Jahre 1904
alle zehn Jahre ausgetragen; 2014 hätte
man somit das 110-jährige Jubiläum begehen sollen. Doch 2014 fand auch die große
Landesausstellung statt – so hat man sich
entschieden, den Termin um ein Jahr zu
verschieben. Dafür stand dann am 16. Mai
2015 der Tschögglberg ganz im Zeichen seiner Haflingerpferde, mit einer Schau, die
beeindruckender nicht hätte sein können.
Organisation, Wetter, Kulisse, Qualität der
Pferde – es passte einfach alles, um bei den
zahlreichen Zuschauern einen bleibenden
Eindruck zu hinterlassen.
Spannend verliefen auch die Wettbewerbe.
Die Jury, bestehend aus dem internationalen
Richter Hans Schiller aus Bayern, dem italienischen Rasseexperten Günter Dejori und
dem Züchtervertreter Paul Premstaller, hatte die verantwortungsvolle Aufgabe, aus den
knapp 130 Pferden die schönsten auszuwählen. Bei den Zuchthengsten siegte Alex-R
von Günter Dejori vor Alkasar von Helmut
Telser und Alpenbue im Besitz des Südtiroler
Haflinger Pferdezuchtverbandes, während
Ruby de Luxe BZ26825 von Bernhard Zöggeler aus Flaas zur Gesamtsiegerin auserwählt
wurde. Der erste Reservesieg ging an Nelli
von Josef Taber aus Glaning, der zweite an
die amtierende Jungstutensiegerin S-Rivalin
von Christian Erlacher aus Algund.
Die Haflingerzucht ist in Südtirol tief verwurzelt und gerade in den traditionellen Haflingerhochburgen gehört sie zur lokalen Kultur.
Gerade bei den Zuchtschauen, die in den
vergangenen Jahren auch einen deutlichen
Zuspruch durch die jüngeren Generationen
erfahren haben, lässt sich beobachten, dass
man den Haflinger mit Stolz präsentiert, und
dies vorzugsweise in der Festtracht des jeweiligen Ortes. Initiiert hatte dies vor Jahren
der Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband
anlässlich der Stammbuchaufnahme. Gerade
bei den jungen Züchtern wird dies mit großer
Sorgfalt gepflegt; das belegen dann auch die
jeweiligen Bilder der Veranstaltungen, mit
fein herausgeputzten Pferde und ihren Züchtern in Landestracht – vor der prächtigen Kulisse der vielen Südtiroler Berge und Täler, in
denen der Haflinger zu Hause ist.
Dafür gebührt vor allen den Züchtern große
Anerkennung, die ein Stück gewachsene Geschichte sorgsam achten und pflegen.
Haflingerzuchtschau im Reitpark Lana
Zum zweiten Mal in seiner noch relativ jungen Geschichte hatte am 9. Mai der Haflingerpferdeverein Lana unter der Führung von
Obfrau Brigitte Federspiel zu einer Ausstellung in den Reitpark Lana geladen. 52 Pferde,
eine überschaubare Gruppe äußerst hochwertiger Tiere, gelangten zur Vorstellung. In
der Bewertungskommission wirkten Hans
Schiller, internationaler Richter, Giuseppe
Zamboni, italienischer Rasseexperte mit internationaler Zulassung, sowie Züchtervertreter Peter Zöggeler mit.
Zur Schausiegerin wurde die Stute I-Bema B,
07-08/2015
Sie wurde zur schönsten Stute der Tschögglberger Haflingerschau gekürt: Ruby de Luxe, mit Dr.
Erich Messner, Obmann des Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes, dem Besitzer der Stute
Bernhard Zöggeler und Nikolaus Reiterer vom Haflingerverein Hafling.
Haflinger aktuell
59
INTERNATIONAL
REPORT
Südtirol
Stammbucheintragung der dreijährigen Jungstuten in Meran
Südtiroler Jungstuten überzeugen durch hohe Qualität
S-Rivalin ist die schönste Haflingerstute
Die Schönsten (von links): Erste Reservesiegerin Saugitsch mit Besitzer Alois Zöggeler; Christian Erlacher mit seiner Siegerstute S-Rivalin und Simon
Dapoz mit der zweiten Reservesiegerin Saleb
Die Südtiroler Stammbucheintragung am letzten April-Wochenende in Meran war wieder ein Fest für alle Haflingerfreunde aus ­nah und
fern. 133 Jungstuten, Jahrgang 2012, konnten die erfolgreiche Entwicklung der Haflingerzucht im Ursprungsgebiet der Rasse eindrucksvoll vor Augen führen. Verständlich, dass sich viele Zuchtinteressierte in Meran einfanden, um die Bewertungen aus nächster Nähe mit
zu erleben, gibt es doch nirgendwo anders eine Stutbucheintragung mit auch nur annähernd vergleichbarer Aussagekraft. Von den 121
bewerteten Pferden erreichten 29 die Klasse IB, 16 die Klasse IIA+, 60 wurden mit IIA bewertet und 16 erzielten die Klasse IIB.
Jahrgangsschönste ist S-Rivalin des Christian Erlacher aus Algund, während die charmante Saugitsch des Alois Zöggeler aus Völser Aicha
den 2. Platz erzielte. An die dritte Stelle wurde Saleb von Simon Dapoz aus Abtei gereiht.
S-Rivalin von Wintersturm aus der E-Rimalda W v. Steinwind aus der
Zucht von Christian Erlacher wurde zur Siegerin gekürt
Erste Reservesiegerin Saugitsch von Maxl B-N aus der Lausgitsch v.
Samson, gezüchtet und im Besitz von Alois Zöggeler aus Völs
Die gereihten Pferde
Rang Name
Kodex
Stm.
Typ u. Adel Harmonie Gliedmaßen Schritt
Trab
Gesamt
Vater
Besitzer, Ort
1.
S-Rivalin
BZ27404
151
SG
SG
GUT
SG
SG
IB - SG
Wintersturm
Christian Erlacher, Algund
2.
Saugitsch
BZ27249
150
SG
SG
GUT
GUT
SG
IB - SG
Maxl-B-N
Alois Zoeggeler, Völs/Schlern
3.
Saleb
BZ27512
151
SG
GUT
SG
SG
GUT
IB - SG
Winterstern-O
Simon Dapoz, Aguttei
4.
Selena
BZ27449
152
SG
SG
GUT
SG
GUT
IB - SG
Sisico-N
Helmut Telser, Laas
5.
Shakira
BZ27288
152
SG
SG
GUT
SG
GUT
IB - SG
Aksel-Lund-O
Oswald Pörnbacher, Olang
6.
Sindy S
BZ27433
152
SG
SG
GUT
GUT
SG
IB - SG
Akesel-Lund-O
Helmuth Senn, Villanders
7.
Sissi
BZ27553
149
SG
GUT
GUT
SG
SG
IB - SG
Navaro
Erhard Oberperfler, Kastelruth
60
Haflinger aktuell
07-08/2015
Aktuelles
Haflinger erfolgreich im Fahrsport vorgestellt
Auf dem Turnieren in Emlichheim (Klasse
M) und Alt-Bürener-Land (Klasse A) starteten Kristin Hoffmann und Christian Schmalor mit einem jungen Haflingergespann
im Besitz von Christian Schmalor. Kristin
Hoffmann konnte in Emlichheim die Dressur mit 422 Punkten für sich entscheiden
und in der kombinierten Wertung belegte
sie den vierten Platz, womit sie sich für die
Deutsche Jugendmeisterschaft (DJM) der
U25-Fahrer/innen im August qualifizierte.
Auf dem Pfingstturnier in Alt-Bürener-Land
bei Paderborn erfuhr Christian Schmalor
den Sieg in der Dressur, den vierten Platz im
Hindernisfahren als auch den dritten Platz
im Gelände. Mit dieser Leistung sicherte
sich Schmalor auch den Gesamtsieg in der
kombinierten Wertung. Weiterhin sind diverse Turniere der Klasse M in Herne, Lienen
und Reichshof geplant, um mit den Ponys
noch weitere Erfahrungen vor der DJM
zu sammeln. Dieses ist wichtig, da das Gespann erst seit März zusammen läuft. Zwei
Wochen nach der DJM Anfang August mit
Kristin Hoffmann als Fahrerin ist das nächste
große Ziel für Christian Schmalor die NRWMeisterschaft in Greven. Diese wird in der
Klasse S ausgetragen.
Christian Schmalor ist 29 Jahre alt und seit
2002 im Fahrsport aktiv. Er hat die Deutschen Fahrabzeichen der Kl. IV, III und II
(Vierspännig) abgelegt, ist seit 2011 Trainer C–Leistungssport und seit 2013 Trainer B–Leistungssport. In den Jahren 2010
und 2011 war er Mitglied im westfälischen
Jugendkader und nahm an den Deutschen
Jugendmeisterschaften 2010 in Viernheim
und 2011 in Bösdorf teil. Er gibt Lehrgänge
für die Fahrabzeichen FA5 und FA4, weiterhin gibt er regelmäßig Unterricht für verschiedene private Personen.
Kristin Hoffmann ist 21 Jahre und seit 2009
im Fahrsport. Das Fahrabzeichen FA4 hat
sie 2014 erfolgreich bestanden. Sie nimmt
Fahrunterricht bei Christian Schmalor und
kümmert sich weiterhin um die reiterliche
Ausbildung der Ponys. Sie startet in der
Klasse M seit 2014 und wird dieses Jahr das
erste Mal bei den Deutschen Jungendmeisterschaften teilnehmen.
Kristin Hoffmann mit den Haflingern Amiira, 6-jährige E-Haflingerstute (Vater Amiro/Mutter Alma
v. ABC-Schütze) (rechts) und Aaluna 8-jährige Haflingerstute (Vater Aurach/Mutter Alexa v. Midas)
Christian Schmalor konnte mit seinem Gespann beim Pfingstturnier „Alt-Bürener-Land“ den
Sieg in der kombinierten Wertung einfahren
Sieg für Herbert Rietzler und Nakuri in Dillenburg
In der internationalen Prüfung für Pony-Einspänner ging der Sieg an Herbert Rietzler (Rettenberg) mit dem Edelbluthaflinger Nakuri. Mit dem
Sieg in der Dressur, Rang 14 im Gelände und Platz drei im Hindernisfahren
setzte er sich in dem 28-köpfigen internationalen Starterfeld mit 131,71
Punkten durch. Platz zwei der kombinierten Wertung in Dillenburg ging
an Patrick Hanisch (Ennigerloh) der seinem championatserfahrenen Haflinger Moses eingespannt hatte (135,66 Punkte). Für die Pony-Einspänner war das Turnier die zweite Sichtung für die Weltmeisterschaften der
Ponyfahrer vom 2. bis 6. September in Breda in den Niederlanden. Die
Pony-Zwei- und -Vierspänner hatten an diesem Wochenende ihre zweite
WM-Sichtung in Herford.
vb
07-08/2015
Haflinger aktuell
61
AKTUELLES
Werden Wölfe zur Gefahr
für unsere Pferde?
Voller Panik parieren die drei Mädchen ihre Pferde durch. Der Schreck,
der ihnen in die Glieder gefahren ist, lässt sie fast das Atmen vergessen. Auch die Pferde werden nervös, die Nervosität der Reiter überträgt sich, wie man weiß, schließlich auf deren vierbeinigen Freunde.
Was wie zwei Hunde ausgesehen hat, sind keine Hunde. Es sind Wölfe,
klar und deutlich kann man es erkennen. Keine hundert Meter sind sie
entfernt, direkt am Waldrand.
Die nächsten Sekunden werden zu Ewigkeiten. Eines der Mädchen
wendet abrupt seine leichte Araberstute. Nichts wie weg! Die beiden
andern verharren noch einige Augenblicke, dann galoppieren auch sie
davon. Die Wölfe sind jedoch längst zwischen den Bäumen verschwunden. Daheim im Reitstall wird die kurze, außergewöhnliche Begegnung
zum Thema des Monats. Die Frage, die sehr unterschiedlich, aber umso
emotionaler diskutiert wird, heißt: Wie groß war die Gefahr für die drei
jungen Damen und ihre Pferde, der sie gerade noch entkommen sind?
Die Geschichte ist keinem Abenteuerroman
aus dem Wilden Westen entnommen. Nein,
mitten in Deutschland war es, wo die bekannten Märchen vom Wolf und den sieben
Geißlein und von Rotkäppchens Großmutter
ganz plötzlich wieder Gestalt anzunehmen
scheinen. Ja, der Wolf gehört auch bei uns
inzwischen fast wieder dazu.
Dank erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen sind in den letzten Jahrzehnten viele
Wildarten, die längst der Vergangenheit angehört hatten, in unsere Wälder und Auen
zurückgekehrt. Jeder ist davon fasziniert,
auf feuchten Wiesen wieder Störche herumstaksen zu sehen, die ja lange aus unserer
Landschaft so gut wie verschwunden waren,
und die von Bibern angenagten oder gefällten Bäume wecken in Spaziergängern jede
62
Haflinger aktuell
Menge Neugier. Unsere Natur wird wieder
„natürlicher“, zweifellos eine erfreuliche
Entwicklung. - Aber Wölfe? Wollen wir wirklich Wölfe, die bei uns doch längst ausgerottet waren, wieder bei uns haben? Stellen sie
nicht eine ernste Gefahr für unsere Nutztiere,
vielleicht auch für uns Menschen dar?
An besorgniserregende Geschichten mangelt
es inzwischen nicht mehr. Da ist von einem
Wolf die Rede, der zwei Spaziergängern
und deren Hund gefolgt ist, und sich nur
schwer verjagen ließ, von gerissenen Schafen und Ziegen und den dadurch angerichteten Schaden für die Halter, oder gar von
einem, der sich um einen Waldkindergarten
herumgedrückt hat, und die Kindergärtnerinnen samt ihren Schützlingen in Angst
und Schrecken versetzte. Aber erzählen uns
Tierschützer und Verhaltensforscher nicht
seit Jahrzehnten, dass Wölfe in Wirklichkeit
harmlos und für uns Menschen völlig ungefährlich sind, und die Wirklichkeit absolut
nichts mit den allseits bekannten Märchen
gemeinsam hat? Um kaum eine Tierart ranken sich so viele Geschichten und Mythen
wie ausgerechnet um die Vorfahren unserer Hunde, der ältesten, beliebtesten und
treuesten Freunde des Menschen. Deshalb
ist auch keine andere Wildtierart so intensiv
erforscht worden. Bei keinem Tier scheiden
sich jedoch auch die Geister so entschieden,
wie bei Gevatter Isegrim.
Wie sollen wir uns also verhalten, wenn wir
irgendwann einem Wolf oder gar mehreren
begegnen? Wie als Reiter, wenn wir mit Pferden im Wald oder auf freier Flur unterwegs
sind? Die Jahrhunderte alte Angst vorm
„bösen Wolf“ sitzt in vielen von uns tief drin.
Dass dieses Thema für uns Reiter und Pferdehalter von besonderer Bedeutung ist, ist
naheliegend. Auch wenn für Menschen tatsächlich keine außergewöhnliche Gefahr ausgeht, so befürchten doch viele, dass Pferde
durchaus ein Zielobjekt dieser geschickten
und strategisch jagenden Raubtiere sein
könnten. Zu ihren natürlichen Beutetieren
gehören zwar Rehe, Hirsche und Wildschweine, und sie verschmähen selbst Mäuse und
andere Kleinsäugetiere nicht, erlegen aber
durchaus auch solch riesige Tiere wie Elche
oder den mit seinem gewaltigen Geweih äußerst wehrhaften und aggressiven nordamerikanischen Wapitihirsch. So sind natürlich
auch Ziegen und Schafe willkommen und
tatsächlich bei uns schon gerissen worden.
Landwirte und Schafhalter müssen sich wieder Gedanken darüber machen, ihre Herden
vor Übergriffen zu schützen. Warum also
sollten unsere Pferde sicher vor ihnen sein?
Der Pferdebestand in Deutschland ist heute so groß wie nie, und die erfreuliche Tendenz zur artgerechten Haltung wächst seit
Jahren unaufhörlich. Pferde ausschließlich in
Boxen – oder wie vor wenigen Jahrzehnten
noch in „Ständern“ angebunden – zu halten,
ist Tierquälerei. Das wird von kaum einem
Pferdefreund noch angezweifelt. Der Weidegang ist inzwischen selbstverständlich
und auch Offenstall-Haltung immer häufiger
anzutreffen, so dass die Pferde auch nachts
draußen sind. Trotzdem ist es in Deutschland bislang zu keinen Rissen gekommen. Ich
komme seit fast vierzig Jahren immer wieder in den kanadischen Westen, habe auch
einige Jahre mit meiner Familie in den Rocky
Mountains gelebt und hatte unter anderem
auch Kontakt zum Rocky Mountain Wolf
Project. Ställe sind im Westen der USA oder
Kanadas unbekannt, das heißt, die Pferde
07-08/2015
leben genau wie auch die Rinder in Herden
oder Gruppen zusammen das ganze Jahr
über im Freien, so dass der Verlust durch
Raubtiere auf jeder Ranch durchaus ein
Thema ist. Allerdings habe ich kaum einmal
gehört, dass Wölfe als ernsthafte Gefahr
in Betracht gezogen werden. Worum es in
den Debatten geht, sind fast ausschließlich
Bären und Pumas.
Wenn wir uns heute in Deutschland – mit
mehr als hundert Jahren Abstand – wieder
mit diesem Thema befassen, ist Panik sicher
die falsche Reaktion. Wichtig ist, dass ein
Pferd nicht ganz allein auf einer Koppel gehalten werden sollte. In der Natur kommt ein
einzelnes Pferd, das gesund ist, einfach nicht
vor. Es zieht deshalb Beutejäger schlicht und
einfach an. Auch Fohlen sollten nicht ohne
Schutz der Mutter oder der Herde draußen
sein. Wie energisch eine Mutterstute ihren
Nachwuchs verteidigt, wenn ernsthafte Gefahr droht, versetzt auch die erfahrensten
Pferdeleute in Erstaunen, wenn sie das einmal miterleben. Pferde können sehr wohl
zwischen wirklicher Gefahr und dem, was
wir manchmal dafür halten, unterscheiden.
In unserer „zivilisierten“ Welt bietet aber ein
Elektrozaun einen wirksamen Schutz. Dabei
sollte der unterste Draht so gespannt sein,
dass ein Wolf nicht in die Weide gelangen
kann, ohne ihn zu berühren. Dies erfordert
einen gewissen Aufwand, man kann aber als
sicher davon ausgehen, dass ein Wolf, der
einmal Erfahrungen damit gemacht hat, sich
nicht ein zweites Mal in die Nähe eines solchen Zaunes wagt. Und im Rudel spricht sich
das recht schnell herum.
Etwas anders sieht es sicher aus, wenn man
durch den Wald reitet und Wölfen begegnet. Es ist kaum zu befürchten, dass sie sich
auf die Spur des Reiters setzen, um irgendwann das Pferd anzugreifen, wie wir es aus
dem einen oder anderen Abenteuerfilm
kennen. Viel eher ist davon auszugehen,
dass ein Pferd erschrickt und die Flucht ergreifen will, weil es ganz einfach der Natur
eines Fluchttieres entspricht. Das gilt aber
ebenso, wenn wir als Reiter Spaziergängern mit einem bellenden Hund begegnen,
oder einer der zahlreichen bunt gekleideten
Mountain Biker aus dem Gebüsch herausbricht. Dass von Wölfen eine wirkliche Gefahr für Pferde und Reiter ausgeht, ist mehr
als unwahrscheinlich. Wölfe sind Jäger, aber
sie sind auch sehr vorsichtig und scheu. Ich
versuchte in Kanada einmal tagelang, einen
Wolf zu Gesicht zu bekommen, der auf dem
Grundstück meines Bekannten immer wieder frische Fußspuren im Schnee hinterließ.
„Du wirst ihn nie sehen“, sagte mein Bekannter, der selber ein erfahrener Jäger war, nach
07-08/2015
einigen fehl geschlagenen Versuchen zu mir,
„aber sei versichert, dass er dich ständig im
Auge behält, sich dir aber nie nähern wird!“
Wölfe suchen sich ihre Beute sorgfältig aus.
Um artgerecht zu leben und sich zu vermehren, brauchen Wölfe größere Flächen, wo
sie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, genügend Beutetiere haben und Ruhe, um den
Nachwuchs ungestört aufziehen zu können.
Damit ist die Gefahr – oder Chance – einem
oder mehreren Wölfen zu begegnen, nahezu ausgeschlossen. Die Frage ist, ob diese
Voraussetzung in Deutschland gegeben ist.
Seriöse und zweifellos ernst zu nehmende
Wildbiologen sagen eindeutig Ja. Trotz einer hohen Bevölkerungsdichte verfügen wir
über riesige geschlossene Waldflächen, die
nur selten von Menschen betreten werden.
Jeder, der viel im Wald unterwegs ist, als
Wanderer, Reiter oder Jäger zum Beispiel,
kann das bestätigen. Auch wir Menschen
haben schließlich unsere Gewohnheiten,
das heißt, die meisten, die in der Natur Erholung suchen, bewegen sich auf den immer gleichen Pfaden. Inzwischen gibt es in
Deutschland wieder schätzungsweise 300
frei lebende Wölfe, die in etwa 30 registrierten Rudeln leben. Darüber hinaus wird
von einigen Einzelgängern berichtet, was
aber nicht genau belegt ist. Von Natur aus
gehört der Wolf durchaus in unsere Breiten, wo er Jahrtausende lang heimisch war.
Anzunehmen ist, dass die Wolfspopulation
in den nächsten Jahren steigen wird. Es ist
also müßig, über Sein oder Nichtsein zu debattieren, weit wichtiger ist es, sich daran zu
gewöhnen, mit ihnen zu leben, und zu lernen, sich im Falle einer Begegnung richtig zu
verhalten.
Dass sich bei uns in Deutschland hin und
wieder einer von ihnen in die Nähe von
Menschen wagt, hat vor allem zwei Gründe.
Zum einen erkennen sie schnell, dass ihnen
von den Menschen keine Gefahr droht. Das
macht vor allem Jungtiere, die erst dabei
sind, ihre Lebenserfahrungen zu sammeln,
neugierig. Sie testen einfach nur, wie weit
sie gehen können. Der zweite Grund ist,
dass ein einzelnes Tier aus der Gemeinschaft
ausgeschlossen werden kann und damit gezwungen ist, sich allein durchzuschlagen.
Was ist also zu tun, wenn einem tatsächlich
ein Wolf oder gar ein ganzes Rudel über den
Weg läuft, während man mit dem Pferd unterwegs ist? Genau wie für den Fußgänger
gilt auch hier, was immer gilt, wenn Menschen auf Tiere treffen, die ihnen nicht ganz
geheuer sind: Ergreifen Sie nicht die Flucht,
sondern bleiben Sie einfach ruhig stehen.
Vermeiden Sie vor allem, Nervosität auf das
Pferd zu übertragen. Es gibt keinen Grund
Zum Autor
Axel Graser ist als Trainer und Coach für
Führungskräfte mittelständischer Unternehmen, sowie als freier Journalist
und Schriftsteller tätig. Sein zentrales
Thema ist die Persönlichkeitsentwicklung von Führungskräften, die Grundlage seiner Arbeit bildet zum einen seine
eigene jahrzehntelange Erfahrung als
Unternehmer in Deutschland und Kanada, zum anderen seine lebenslange Erfahrung in der Ausbildung von Pferden
und Hunden und in mehreren persönlichkeitsfördernden Sportarten.
Neben Seminaren und Vorträgen
verfasst er für seine Kunden News
Letters, Firmenbroschüren und Biographien und publiziert gemäß seines
Leitspruchs: „Die Natur ist der beste
Coach“.
Homepage: www.natural-coaching.eu
E-Mail: [email protected]
zur Panik! Fuchteln sie mit den Armen oder
schreien Sie sie einfach an, und sie werden
sicher das Weite suchen.
Es wird von Neuem wichtig, sich einige
Grundkenntnisse über diese Tiere, um die
sich so viele Legenden scharen, und ihr Verhalten anzueignen, die sich auf Tatsachen
stützen und nicht auf Schauergeschichten
und Märchen beruhen. Auch Wildschweine
sind wehrhafte Tiere und mindestens ebenso gefährlich, wenn sie gezwungen werden,
sich oder ihre Jungen zu verteidigen. Kaum
jemand redet jedoch von ihnen, obwohl sie
unsere Wälder in riesigen Rotten bevölkern,
so dass in manchen Gegenden sogar von
einer Wildschweinplage geredet wird. Kein
vernünftiger Mensch streift durch das Unterholz und stöbert Wildschweine auf, die
sich dort tagsüber versteckt halten. Nun stehen Wölfe bei uns (noch) unter Artenschutz,
das heißt, sie dürfen nicht geschossen werden. Wie schon erwähnt, nimmt ihnen das
zu einem Teil die Angst vor uns Menschen.
Da sie sich recht stark vermehren, und weil
die erwachsen werdenden Jungtiere sich
eigene Reviere suchen müssen, wird sicher
eines Tages ein kontrollierter Abschuss
notwendig werden. Sie jedoch aufs Neue
auszurotten, ist weder erforderlich, noch
wünschenswert. Hier sind die Befürworter
der Wiedereinbürgerung von Wölfen und
deren Gegner gleichermaßen gefordert, einen sinnvollen Konsens zu finden.
Text: Axel Graser
Frank
Hecker,
www.naturfoto-hecker.de
Foto:
Haflinger aktuell
63
R EKPTO
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Haflinger geadelt
Zur diesjährigen Royal Gala Horse Show, die vom 13. bis 17.
Mai in London stattfand, war ein Schaubild mit Haflingerpferden im Programm angekündigt. Da der Haflinger in England sicher nicht sehr verbreitet ist, war meine Erwartung
groß, wie sich diese Rasse hier präsentieren wird. Letztendlich wurden ca. 15 Haflinger an der Hand und unter dem Sattel vorgestellt. Alle Pferde waren bestens herausgebracht
und beeindruckten die zahlreichen Zuschauer durch ihre
Ausstrahlung sehr.
Zur Überraschung aller war plötzlich Queen Elisabeth II. am
Turnierplatz und hat sich mit großem Interesse die Vorstellung der Haflinger angesehen. Beeindruckend, mit welcher
Bescheidenheit die englische Königin in der Öffentlichkeit
auftrat und dem Haflingerpferd Beachtung schenkte.
Peter Huber
Zwei Champions unter den Haflinger Freunden Rheinland
Lena Wasser und Frank Menke
Bei den internationalen Haflingermeisterschaften Anfang Mai im bayrischen Gunzenhausen reisten vier Reiter und vier Pferde
der Haflinger Freunde Rheinland an: Frank
Menke mit Nordfalke (v. Nordkerl), Dana
und Lara Hölzle mit Sommerspy (v. Silar)und
Lena Wasser mit Muriel (v. Moreno) sowie
Akitan’s Amigo (v. Akitan), der ein echtes
Vereinspferd ist: Gezüchtet wurde er von
Mitglied Manfred Rödder und Vater Akitan
stammt von der ZG Westhoven.
Das Stallzelt wurde bereits donnerstags bezogen, die Pferde versorgt und die ersten
lockeren Trainingsrunden auf den weitläufigen Reitplätzen gedreht. Auch die Fancrew,
bestehend aus Britta und André Kemper,
war bereits Tage vorher eingetroffen und
so folgte am ersten gemeinsamen Abend
schon ein gemütliches Vereinszusammensitzen im Reiterstübchen des Reitstalls.
Am ersten Tag der Meisterschaften ging es
64
Haflinger aktuell
bereits früh mit den Prüfungen für
die Jungpferde los, an denen Lena
mit dem 5-jährigen Akitan’s Amigo
teilnahm. In einer Eignungsprüfung
erritten sie sich direkt Platz 2 mit
einer WN von 7,5 und die folgende
Springpferdeprüfung Klasse A gewannen sie souverän mit 8,0. Das
war ja mal ein vielversprechender
Start. Am Nachmittag ging es auch
für die „Großen“ los. Frank platzierte
sich mit Nordfalke in einer Dressurprüfung der Klasse A auf Platz 3 und
gewann mit 8,2 das E-Stilspringen, bei
dem Lena mit Muriel dicht dahinter
mit 8,0 Platz 2 belegte. Sommerspy
platzierte sich mit Dana in der Leistungsklassen höheren A-Dressur mit einer WN
von 7,7 auf Platz 4 und unter Tochter Lara in
der E Dressur auf Platz 7.
Am Abend fand das erste Highlight des Turnieres statt, das Geländespringen der Klasse
E, in dem es über diverse Arten sehr schön
gestalteter Natursprünge und im rasanten
Tempo durchs Wasser ging. Souverän gewonnen mit der Traumnote von 8,6 wurde
diese Prüfung von Frank mit seinem Nordfalke, doch auch Lena landete mit Akitan’s
Amigo auf einem guten dritten Platz.
Beim gemütlichen Zusammensitzen im
„Menke und Hölzle Ferienhaus“ mit dem
ein oder anderen Gläschen und Fläschchen
und der mehr oder weniger vollständigen
Pizzalieferung waren sich alle sicher: Besser
hätte das Wochenende wirklich nicht beginnen können.
Am Samstag ging es für Lena mit Akitan’s
Amigo bereits wieder früh los, die letzte
Wertung zur Jungpferdetour stand an, eine
Dressurpferdeprüfung der Klasse A. Leider
schrammte sie knapp an einer Platzierung
vorbei, dennoch stand fest: Akitan’s Amigo
ist der internationale Jungpferdechampion
2015. Im folgenden A-Stilspringen holte er
sich noch Platz 3 mit einer Wertnote von
7,8. Frank Menke ging ebenfalls in dieser
Prüfung an den Start und belegte Platz 8
mit der WN 6,8. Lara nahm unterdessen mit
Sommerspy an einem Allroundparcours teil,
bei dem sie Platz 7 belegte und Lena platzierte sich mit Muriel in einem Punktespringen mit Joker der Klasse E auf Platz 6. Das
zweite Highlight folgte dann wiederum am
Abend, dieses Mal ging es im Gelände noch
eine Klasse höher. Im Stilgelände Klasse A
zeigten Frank und Nordfalke in bestem Stil
ihr routiniertes Können und wurden mit einer 8,5 und dem Sieg belohnt. Später stand
auch hier fest: Nordfalke wird internationaler Champion der Vielseitigkeit.
Auch am dritten Abend wurde, wie sollte
es bei diesen Ergebnissen anders sein, gefeiert. Der Reiterhof veranstaltete in der
sehr schön geschmückten Reithalle einen
fränkischen Abend mit allerlei heimischen
Spezialitäten.
Der Abschlusstag brachte nun noch einen
weiteren Erfolg. Sowohl für Lena als auch
für Akitan’s Amigo war es der erste Start in
einem A**-Springen und routiniert sicherten sie sich Platz 3. Was für ein toller Abschluss, der am Nachmittag mit der großen
Championatsehrung seine Krönung erhielt.
Lena Wasser
07-08/2015
„Haflingerpferde“ lautete die Antwort
auf die 500.000-Euro-Frage bei Jauch
Die Komikerin und Schauspielerin Anke Engelke (49) schaffte es im
Prominentenspecial „Wer wird Millionär?“ bis zur Millionenfrage,
die sie dann aber nicht mehr beantwortete.
Bei der 500.000-Euro-Frage wurde eine kleine Gemeinde in Südtirol gesucht, die Namensgeber ist für A: Bockwurst; B: Waldorfschule, C: Haflingerpferde, D: Riesling-Trauben. Engelke musste hier
passen und zum Telefonjoker greifen. Dann ging alles ganz schnell.
TV-Kollege Bernhard Hoëcker (45) wusste ganz genau, dass die Haflingerpferde nach dem Südtiroler Ort Hafling benannt sind und rettete Engelke so diese Gewinnstufe.
Damit gingen 500.000 Euro als Spende für einen guten Zweck an
das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor e.V.
Bayerische
Familienpferde
mit Tradition
12.07.2015
Niederbayerisches
Fohlenchampionat in Aufroth
09.08.2015
Schwäbisches Fohlenchampionat in Fischen
Sunnydays bei WÖRMANN
Coole Preise für heiße Tage
Wolkenloser Himmel, die
Sonne strahlt - der Sommer steht vor der Tür!
Der Anhänger-Spezialist
WÖRMANN nimmt sich
dies zum Anlass und feiert vom 11. bis 18. Juli
2015 die Sunnydays.
Unter dem Motto „Coole Preise für heiße Tage“
reduziert WÖRMANN während der Sunnydays kräftig seine Preise und bietet Rabatte auf alle Pferdeanhänger. Zusätzlich schenkt
WÖRMANN jedem Kunden, der an diesen Tagen einen Pferdeanhänger kauft, ein praktisches Heunetz! Interessierte Besucher haben von 10 bis 18 Uhr (samstags von 10 bis 14 Uhr) die Möglichkeit,
sich einen umfassenden Überblick über WÖRMANN Pferdeanhänger und deren Variationsmöglichkeiten zu verschaffen. In entspannter Atmosphäre können Sie sich ausgiebig informieren und fachkundig – auch über Leasing- und Finanzierungsmöglichkeiten – beraten
lassen. Im Angebot sind Polywood-, Alu- und Vollpolyanhänger, darunter auch Anhänger speziell für Ponys, exklusive Westernanhänger
oder geräumige Komfort-Anhänger für bis zu drei Pferde – alle Modelle sind in unterschiedlichsten Ausführungen und Farben vorrätig
und können durch Zubehör an alle individuelle Wünsche angepasst
werden. Insgesamt stehen bei WÖRMANN auf dem 50.000 qm
großen Betriebsgelände in Hebertshausen bei Dachau rund 2.000
Neuanhänger und ca. 500 Gebrauchtanhänger für jede Transportaufgabe zur Sofort-Mitnahme bereit.
Sind Sie umgezogen...
23.08.2015
Oberbayerisches Fohlenchampionat in Jechling
12.09.2015
Fohlenauktion in Traunstein
25.09.2015
Fohlenauktion in Miesbach
Landshamer Straße 11, 81929 München
Telefon: 089/926967-200, Telefax: 089/907405
E-Mail: [email protected], Internet: www.bayerns-pferde.de
Oberbayerisches Fohlenchampionat
Die Haflinger-Vereinigung Chiemgau e.V. richtet am 23. August 2015
ab 10 Uhr zusammen mit dem Pferdezuchtverband Oberbayern e.V.
das 13. Oberbayerische Haflinger und Edelbluthaflinger Fohlenchampionat auf dem Betrieb von Gebhard Enzinger in Anger/Jechling aus.
Erwartet werden rund 60 Fohlen verschiedener Vaterlinien aus dem
gesamten oberbayerischen Zuchtgebiet. Getrennt nach Hengstund Stutfohlen werden die schönsten und besten Haflinger und
Edelbluthaflinger Oberbayerns des Jahrganges 2015 gekürt. Die
besten Fohlen erhalten in Jechling die Zulassung zum Süddeutschen
Haflinger und Edelbluthaflinger Fohlenchampionat am 1. und 2. Oktober 2015 bei der Hengstkörung in München-Riem.
Umrahmt wird die Veranstaltung von einem abwechslungsreichen
Schauprogramm rund um den Haflinger sowie einer Landmaschinenausstellung. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt.
Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihr Fohlen einem fachkundigen und
pferdebegeisterten Publikum vor herrlicher Alpenkulisse vorzustellen. Wir würden uns freuen, Sie am 23. August 2015 auf der Hengststation Enzinger in Anger/Jechling begrüßen zu dürfen.
... oder wechseln Sie demnächst Ihren Wohnort?
Dann sollten Sie uns Ihre neue Anschrift möglichst zeitnah
mitteilen, damit Ihnen keine Ausgabe von Haflinger aktuell
entgeht. Auch wenn Sie der Post einen Nachsendeauftrag erteilt haben, werden Zeitschrift nicht nachgesandt. Am besten
schnellstmöglich Ihre neue Anschrift angeben:
Haflinger aktuell, Tel.: 05241-35362,
E-Mail: [email protected]
07-08/2015
Sonntag, 02.08.2015
Termin
Haflingerturnier in Heßdorf/Bayern
Die Ausschreibung finden Sie im Internet unter
www.haflinger-aktuell.de unter der Rubrik „Ausschreibungen.
Nennungsschluss ist am 6. Juli 2015
Info: Fahrsport Bastian, Tel.: 09135-6936
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*Bei einem Anhängerkauf zwischen 11. - 18. Juli 2015
WÖRMANN GmbH
Torstraße 29
85241 Hebertshausen b. Dachau
Nr. 11
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9.00 - 18.00 h
Sa 9.00 - 14.00 h
Ausgabe 120/2007
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Ulrich Wulf (verantwortlich)
Anschrift, Tel./Fax und eMail siehe Verlag
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Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal
Tel.: 0561 - 52007-0, Internet: www.silberdruck.de
Vertrieb Zeitschriftenhandel:
IPS Pressevertrieb GmbH
Carl-Zeiss-Straße 5, 53340 Meckenheim
Tel.: 02225 - 8801-0, Fax: 02225 - 8801-199
Internet: www.ips-d.de
Die Zeitschrift erscheint 6mal im Jahr in den Monaten Januar, März, Mai, Juli, September und November. Der Jahresbezugspreis im Abonnement
beträgt € 31,50 inkl. MwSt. (Inland) bzw. € 38,80
(Ausland). Das Jahresabonnement verlängert sich
automatisch um ein Jahr, wenn es nicht 8 Wochen
vor Ende des Berechnungszeitraumes gekündigt
wird. Die Kündigung wird erst durch die Bestäti-
gung des Verlages wirksam. Bei Nichterscheinen
infolge höherer Gewalt kein Ersatzanspruch. Artikel, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung
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Die nächste Ausgabe Haflinger aktuell
erscheint am 01. September 2015
Redaktionsschuss: 01. August 2015
Anzeigenschluss: 10. August 2015
1.-2. Oktober 2015
München-Riem
• Süddeutsche Junghengstkörung
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