Umwelterklärung 2013 Mercedes-Benz Werk Bremen
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Umwelterklärung 2013 Mercedes-Benz Werk Bremen
Umwelterklärung 2013 Mercedes-Benz Werk Bremen Inhalt Vorwort 3 Unser Standort Bremen 5 Unsere Umweltpolitik 9 Unser Umweltmanagementsystem 11 Unsere Umweltauswirkungen 20 Unser Umweltprogramm 23 Zahlen, Daten, Fakten 25 Kernindikatoren für die Umweltleistung 45 Gültigkeitserklärung 49 Verantwortlicher Redakteur: Ralf Berghöfer Abteilung WL-SUM Standortverantwortlicher: Andreas Kellermann Layout und Umsetzung: Diese Umwelterklärung wurde mit dem Online-Redaktionssystem für Umwelterklärungen automatisiert erstellt. Abdruck erlaubt bei genauer Quellenangabe. 2 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Vorwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, dies ist die siebte Umwelterklärung des Werkes Bremen, die wir Ihnen, gemäß Öko-Audit-Verordnung Nr. 1221/2009 der Europäischen Gemeinschaft, vorlegen. Mit der Veröffentlichung dieser Erklärung informieren wir Sie über die Ergebnisse der in den letzten drei Jahren geleisteten Arbeit auf dem wichtigen Feld des betrieblichen Umweltschutzes. Werkleitung und Belegschaft bekennen sich damit erneut ausdrücklich zum Umweltschutz und sehen hierin die Chance, der Vorbildfunktion von Großbetrieben in besonderer Weise gerecht zu werden. Mit dieser Auffassung folgt das Werk Bremen auch dem Konzernleitbild, in dem unter anderem das umweltbewusste Handeln als richtungsweisend und verbindlich vorgegeben ist. Aus dieser Sichtweise war und bleibt die freiwillige Teilnahme am Öko-Audit (EMAS III) nur der logische Schritt. Mit der Überzeugung, dass auch diese Umwelterklärung viele Leser findet, verbinden wir die Hoffnung auf einen offenen und kritischen Dialog mit Ihnen, unseren Kunden, Mitarbeitern und allen interessierten Kreisen. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 3 4 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Unser Standort Bremen Standortbeschäftigte: 12.678 (Stand 31.12.2012) Produktion: Pkw-Montagewerk mit Presswerk, Karosserierohbau und Lackierung Werksfläche: ca. 1,5 Millionen m² Öko-Audit: Die erste Validierung erfolgte entsprechend den Anforderungen der EG-Öko-AuditVerordnung Nr. 1836/93 (EMAS I), im Februar 1996. Die letzte Revalidierung fand gemäß EMAS III (EG-Öko-Audit Verordnung Nr. 1221/2009) und Rezertifizierung gemäß ISO 14001 fand in 2010 durch Dr. A. Riss, riss Certification, Perl, statt. Vorlage der nächsten vollständigen Umwelterklärung: 2016 Registr.Nummer: DE-112-00001 Das Werk Bremen hat in 2013 die Revalidierung gemäß EMAS III und die Rezertifizierung gemäß ISO 14001 bestanden. Mit der vorliegenden Umwelterklärung 2013 erfüllt das Werk Bremen die Anforderung aus EMAS III, die interessierte Öffentlichkeit umfassend über umweltrelevante Aktivitäten zu informieren. Mit der Veröffentlichung dieser Erklärung informieren wir Sie über die Ergebnisse der in den letzten drei Jahren geleisteten Arbeit auf dem wichtigen Feld des betrieblichen Umweltschutzes. Werkleitung und Belegschaft bekennen sich damit erneut ausdrücklich zum Umweltschutz und sehen hierin die Chance, der Vorbildfunktion von Großbetrieben in besonderer Weise gerecht zu werden. Mit dieser Auffassung folgt das Werk Bremen auch dem Konzernleitbild, in dem unter anderem das umweltbewusste Handeln als richtungsweisend und verbindlich vorgegeben ist. Aus dieser Sichtweise war und bleibt die freiwillige Teilnahme am Öko-Audit (EMAS III) nur der logische Schritt. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 5 Bild 1: Werk Bremen 6 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Das Werk liegt im Stadtteil Bremen-Sebaldsbrück, inmitten eines seit Jahrzehnten gewachsenen Umfeldes, auf automobilhistorischem Boden (Bild 1). Aus diesem Grund ist dieser Standort in besonderem Maße auf die Akzeptanz seiner Nachbarn und die Zusammenarbeit mit Bürgern, Behörden, Institutionen, Umweltverbänden, Mitarbeitern und Lieferanten angewiesen. Die für die interessierte Öffentlichkeit erstellte Umwelterklärung 2013 gilt für unser PkwMontagewerk in Bremen mit seinen 12.678 Mitarbeitern (Stichtag 31.12.2012). Die Fläche des Werkes Bremen beträgt ungefähr 1,5 Millionen m². Im Jahr 2012 wurden 316.621 Fahrzeuge produziert. Der Fertigungsablauf gestaltet sich mit seiner Umweltrelevanz wie in Tab. 1 gezeigt. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 7 Tab. 1: Fertigungsablauf und Umweltrelevanz im Werk Bremen 8 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Unsere Umweltpolitik Der Konzern Die Daimler AG setzt sich entschieden für die Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität in den geographischen und gesellschaftlichen Umfeldern ein, in denen wir tätig sind. Umweltschutz gehört zu den wesentlichen Unternehmenszielen der Daimler AG. Mit den vom Vorstand verabschiedeten Umweltleitlinien definiert die Daimler AG ihre Umweltpolitik und bekennt sich zu einem integrierten Umweltschutz, der an den Ursachen von Umweltbeeinträchtigungen ansetzt und der Auswirkungen der Produktionsprozesse und Produkte auf die Umwelt bereits im Voraus beurteilt und in die unternehmerischen Entscheidungen einbezieht. Unsere Umweltleitlinien Diese Umweltleitlinien sind für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens und alle Standorte verbindlich. Deshalb unterstützt und fördert das Unternehmen jede und jeden Einzelnen, am Arbeitsplatz eigenverantwortlich und aktiv Umweltschutz zu praktizieren. • Wir stellen uns den Anforderungen des Umweltschutzes von morgen. • Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich sind. • Wir gestalten alle Stufen der Produktion möglichst umweltverträglich. • Wir bieten unseren Kunden umweltorientierten Service und umweltorientierte Information. • Wir streben weltweit eine vorbildliche Umweltbilanz an. • Wir informieren unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend über Umweltschutz. Eine detaillierte Beschreibung der Umweltleitlinien ist im Internet einsehbar. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 9 Unser Werk und unser Selbstverständnis Innerhalb der Zuständigkeiten für die Aufgaben des Umweltschutzes gibt es zwischen der zentralen Entwicklung und unserem Montagewerk eine klare Aufgabenteilung: Umweltschutz am Standort Bremen bezieht sich in erster Linie auf die Tätigkeiten und Auswirkungen hier im Betrieb. Hingegen obliegt der zentralen Entwicklung der Aufgabenbereich Umweltschutz am Produkt. Umweltschutz am Standort Bremen bezieht sich in erster Linie auf die Tätigkeiten und Auswirkungen hier im Betrieb. Hingegen obliegt der zentralen Entwicklung der Aufgabenbereich Umweltschutz am Produkt. Da die Umweltleitlinien des Konzerns in allen Werken gelten, haben wir bewusst keine ‚Bremische Umweltpolitik' formuliert, sondern richten uns auch zukünftig nach unserem Wahlspruch: Wir verbessern unseren Umweltstandard kontinuierlich durch starkes eigenverantwortliches Handeln. 10 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Das heißt für das Werk Bremen: • Das Team ‚Arbeitssicherheit und Umweltschutz' (SUM) ist Ansprechpartner für die umweltrelevanten Fragestellungen. • Dem Team SUM obliegt u. a. das UmweltControlling. Dabei werden die Fortschritte anhand der Umweltkennzahlen und die Verbesserungen bei der Umsetzung des Umweltmanagements dokumentiert und die Entwicklung neuer Umweltziele unterstützt, um eventuellen Fehlentwicklungen entgegenzusteuern. • Die Verantwortung für die Umwelt endet nicht an unseren Werksgrenzen. Auch bei Fremdleistungen und Zulieferprodukten halten wir unsere Partner an, unsere hohen Umweltstandards zu übernehmen. Unser Umweltmanagementsystem Die EG-VO Nr. 1221/2009 definiert das Umweltmanagementsystem als Teil des gesamten übergreifenden Managementsystems. Ein erfolgreiches Umweltmanagementsystem erfordert eine umfassende Vernetzung von relevanten Fakten, Regelungen und Abläufen. Die konsequente Weiterentwicklung der Vernetzung führte im Jahr 2002 zu der Überlegung, das Qualitäts- und das Umweltmanagementsystem zusammenzufassen und die Bereiche Arbeitsschutz, Betriebsschutz und den werksärztlichen Dienst mit einzubeziehen. Im Mai 2004 haben wir dieses Integrierte Managementsystem (IMS) im Werk Bremen eingeführt. Von den externen Gutachtern werden zur Zertifizierung/ Validierung die Anforderungen an die Einzelsysteme, Qualitäts- und Umweltmanagement einzeln geprüft. Im Rahmen der Einführung des IMS wurden die bisherigen Management-Handbücher in das IMSHandbuch übernommen. Seit 2004 werden die UWS-Regelungen als Teil des IMS-Handbuchs veröffentlicht, z.B.: • Aufgaben- und anlagenbezogene Verantwortlichkeiten. • Prozesseignerpflichten (ehemals: Betreiberpflichten) und die in die Organisationsstruktur integrierten Vorgehensweisen, die jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin im Rahmen seiner/ihrer Tätigkeit zur Schonung der Umwelt beachten muss. Handbücher, welche eine strukturierte Zusammenstellung verschiedener Vorgaben und Empfehlungen mit dem Ziel, ein Gesamtsystem umfassend zu beschreiben, darstellen. • Richtlinien, die rahmensetzende konzerninterne, verbindliche Regelungen beinhalten. • Verfahrensanweisungen (VA), die arbeitsplatzübergreifende, standardisierte unternehmens- und kundenrelevante Abläufe verbindlich vorschreiben. Dabei ist zwischen standortübergreifenden und standortspezifischen Verfahrensanweisungen zu unterscheiden. • Arbeitsanweisungen (AA), die arbeitsplatzübergreifende, standardisierte unternehmens- und kundenrelevante Abläufe verbindlich vorschreiben. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 11 Das IMS-Handbuch kann von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im betriebsinternen Intranet eingesehen werden. Zusätzlich werden unter dem Stichwort ‚Umweltschutz' weitere Informationen angeboten. Auf dieser Basis gewährleisten wir die Erfüllung der Umweltpolitik, der standortbezogenen Umweltziele und damit die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. In der praktischen Umsetzung werden neben vielen anderen, folgende Schwerpunkte gesetzt: • Einbindung aller Betriebsangehörigen in das IMS mit dem Ziel, dass jeder einzelne Mitarbeiter im Werk seine Umweltschutzaufgaben kennt und auch wahrnimmt. • Systematische, regelmäßige und dokumentierte Bewertung der Funktionsfähigkeit des Integrierten Managementsystems/IMS und der Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. • Prüfbare Informationen, die zum Verständnis der Umweltauswirkungen unseres Standortes notwendig sind, um einen sachlichen und konstruktiven Dialog mit der Öffentlichkeit zu ermöglichen. 12 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Die Daimler AG hat in ihrem Umweltmanagementhandbuch Verantwortung und Rollen im Umweltschutz für alle Organisationseinheiten festgelegt (Bild 2). Die Verantwortung auf oberster Werksebene trägt die Werkleitung. Die Funktion des Umweltmanagementvertreters nimmt im Auftrag der Werkleitung weiterhin Herr Klaus Schnakenberg wahr. Darüber hinaus sind Beauftragte für Gewässerschutz, Immissionsschutz, Abfall mit Handlungsvollmacht benannt. Diese sind nach einer konzernweiten Neuorganisation der Arbeitssicherheits- und Umweltschutzbereiche im Werk Bremen im neuen Bereich „Arbeitssicherheit und Umweltschutz" (SUM) angesiedelt. Dieser ist direkt der Werkleitung unterstellt und wird von Herrn Ralf Berghöfer geleitet. Die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung dieser Funktionen sind werkübergreifend im IMSManagementhandbuch beschrieben. Bild 2: Verantwortung und Rollen im Umweltschutz bei der Daimler AG Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 13 Die jeweiligen leitenden Führungskräfte tragen die unmittelbare Verantwortung für umweltverträgliches Handeln in ihren Bereichen. Sie erhalten maßgebliche Unterstützung durch ihre IMS-Koordinatoren. Umweltrelevante Themen werden in der Geschäftsleitung vorgetragen, diskutiert und die weitere Vorgehensweise beschlossen. Der IMS-Auditorenkreis ist für die Durchführung der internen Audits zuständig, während die IMSKoordinatoren/innen vor Ort in den Bereichen engagierte Ansprechpartner zu allen Fragen sind, die sich unmittelbar aus dem Arbeitsalltag ergeben. Alle IMS-Koordinatoren und IMS-Auditoren treffen sich regelmäßig zum Erfahrungs- und Informationsaustausch. Diese Gremien stellen die Weiterentwicklung des IMS am Standort sicher und bearbeiten bereichsübergreifend auch alle Problemstellungen mit Umweltrelevanz. Das seit dem Jahr 2000 existierende und zuletzt 2009 angepasste Umweltkennzahlensystem gilt weiterhin. Seit 2004 gibt die Werkleitung durch das Umweltkennzahlensystem auch langfristige und jährliche Umweltziele vor. 14 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Im jährlichen Managementreview bewertet die Werkleitung die Umweltleistung und legt Zielwerte für das Folgejahr fest, abgeleitet aus den längerfristigen Vorgaben. Wegen der starken Abhängigkeit von den jährlich produzierten Einheiten können sie jedoch im Einzelfall auch höher liegen (Bild 3). Bild 3: Entwicklung und Vorgabe der Umweltkennzahl am Standort Bremen von 1997 bis 2015 Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 15 Wirksamkeit unseres Umweltmanagementsystems Die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems wird überprüft und dokumentiert • in den Ergebnissen der externen und internen Audits unter Berücksichtigung der Rechtssicherheit/Rechtskonformität, • in der Weiterentwicklung des Umweltkennzahlensystems mit dem dahinterstehenden Kontinuierlichen Verbesserungsprozess, • in der zusammenfassenden Bewertung unserer Umweltleistung und • in den ,Zahlen, Daten, Fakten' des Standortes. Die Umweltbetriebsprüfung wird dabei als Controllinginstrument genutzt. Dazu zählen: • die Umweltkennzahlen Rhythmus: Monatlich mit Darstellung der wichtigsten, den Wert beeinflussenden Faktoren zur Weiterentwicklung des Umweltschutzstandards im Werk Bremen; • das Berichtswesen Rhythmus: jährlich, aktualisierte Umwelterklärung und Jahresbericht der Daimler AG; • das Managementreview Rhythmus: jährlich; beinhaltet die Darstellung des Umweltstandards und die Präsentation der Beauftragtenberichte des Werkes; • die Umwelt- und IMS-Auditpläne Die Auditteams führen die geplante Anzahl ihrer Audits nach der vorgegebenen IMSVerfahrensanweisung durch. Die Ergebnisse gehen in die vorgenannten Komponenten ein. 16 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Auditergebnisse Unsichtbar Das Unternehmen Daimler AG, Standort Bremen, verfügt über ein Umweltmanagementsystem, das den Anforderungen der Norm ISO 14001 und der EMAS vollständig und in angemessener Weise erfüllt. Hierzu werden regelmäßig gemäß EMAS in Kombination mit Zertifizierungen nach ISO 14001 Validierungen durch einen externen Gutachter durchgeführt. unter anderem tiefergehende Betrachtungen der Umweltmesstechnik und spezieller Anlagengruppen (Lageranlagen, VawS-Anlagen) durchgeführt. In der Vergangenheit war die Ausrichtung überwiegend am Produktionsprozess orientiert. An den integrierten Audits (IMS-Audits) auf Grundlage überarbeiteter Checklisten wird weiterhin festgehalten. Aus dem Gesamtergebnis wird unter anderem positiv festgehalten, dass die Umweltleistung des Werkes stetig verbessert werden konnte. Dieses wird durch den langjährig fallenden Trend der Umweltkennzahl dokumentiert. Auf Basis der Erfahrungen mit den internen Audits seit Einführung des IMS im Jahr 2004 wurde im Berichtszeitraum damit begonnen. die interne Auditlandschaft zu optimieren. Im ersten Step wurden im Auditzyklus 2011 die Prozesse mit hoher Umweltrelevanz der IMS-Audits von internen Umweltauditoren begutachtet. In einem zweiten Step werden zukünftig die internen Audits neu organisiert, um den Umweltschutz im Betrieb noch besser zu verankern. Es werden Umweltaudits mit dem Fokus auf Schwerpunktthemen durchgeführt. Diese Umweltaudits finden verstärkt entlang der Stoffströme der umweltrelevanten Anlagen statt. Hierzu werden Bei den 2012 pilothaft durchgeführten Audits wurde verstärkt die Entsorgung auditiert. Hierbei wurde positiv festgestellt, dass u. a. der Prozess des „Elektronischen Nachweisverfahrens" (eANV: Abfallmengen und Zeitpunkte der Transporte werden automatisiert an die notwendigen Empfänger übermittelt) bezüglich Qualifikation und Ausführung im Rahmen der Pflichten des Abfallerzeugers auch in den Werksbereichen, deren Aufgaben nicht primär die Entsorgung ist, verlässlich eingeführt ist. Die Ergänzung der IMS-Audits um themenspezifische Umweltaudits wird ab 2013 flächendeckend im Werk durchgeführt. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 17 Umweltkommunikation, Qualifikation und Mitarbeiterbeteiligung S S S Um alle Mitarbeiter des Werkes zu erreichen, werden unter anderem das Intranet und die monatlich erscheinende Zeitung NEWS des Teams SUM genutzt. Wie in den Vorjahren werden darüber hinaus bedarfsorientiert Informationen und Fachthemen durch Mitarbeiter des Teams SUM bzw. „Beauftragte Personen" im Werk weitergegeben. Dies erfolgt über: Die NEWS wird an alle Führungskräfte, an die Sicherheitsbeauftragten sowie an ausgewählte Betriebsbzw. Prozessingenieure versandt. Zusätzlich sind die Ausgaben der NEWS im Intranet zum Nachlesen archiviert. In jeder Ausgabe der NEWS wird über ein aktuelles Umweltschutzthema berichtet. Eine Zusammenstellung der grundlegenden Umweltschutzaspekte unseres Werkes, aber auch vertiefende Informationen zu einzelnen Umweltthemen sind, zum Beispiel für die Mitarbeiterunterweisung durch den Vorgesetzten, ebenfalls im Intranet in der Reihe „SiWi - Sicherheit durch Wissen" hinterlegt. Die Führungskräfte erhalten durch das Team Umweltschutz und Arbeitssicherheit regelmäßig Anregungen, um Umweltschutzthemen in ihren Mitarbeiterunterweisungen zu berücksichtigen. Seit 2012 kommunizieren wir in den Halleneingängen wechselnde Themen zu Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Ideenmanagement. 18 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen • die direkte Beratung der Fachbereiche, • die werksinterne Regelkommunikation und die ‚IMS-Koordinatorensitzung', • die Gefahrstoff- und VawS-Koordinatoren. Innerhalb der bestehenden Kommunikationsnetzwerke findet ein kontinuierlicher Dialog mit internen (Mitarbeiter, Koordinatoren, Führungskräfte, Betriebsrat) und externen Akteuren (Behörden, Handelskammer, Umweltschutzverbände, Universitäten, Zulieferern, Fremdfirmen) statt. Einvernehmlich können die Umweltschutzthemen so bearbeitet und verbessert werden. Eine weitere Unterstützung ist das innerbetriebliche Vorschlagswesen. Darunter verstehen wir die Möglichkeit eines jeden Mitarbeiters seine Vorschläge und Ideen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit vorbringen zu können. Werden die Vorschläge positiv bewertet bzw. umgesetzt, wird dem Mitarbeiter als Anerkennung und Motivation eine Prämie gezahlt. Umweltschutzschulungen werden bedarfsorientiert durchgeführt, beispielsweise für Planer hinsichtlich der rechtskonformen Planung, für GGA-Koordinatoren hinsichtlich des vorgabekonformen GGAManagements oder für VAwS-Koordinatoren hinsichtlich der Regelungen über das Betreiben von Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen. Teilnehmer im Meisterentwicklungsprogramm MEP und neue Auszubildende erhalten durch SUM Einweisungen in Themen der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes. Gemäß der Arbeitsanweisung „UmweltschutzQualifizierung" werden über verschiedene Auslöser, wie z. B. „Empfehlungen und Nebenabweichungen aus IMS- Audits" oder wiederkehrende Störfälle, Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei gilt die Regel: „Der Betreiber initiiert und organisiert – das Team SUM führt aus." Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 19 Unsere Umweltauswirkungen Eine zielgerichtete, effiziente Verbesserung der Umweltleistung erfordert eine Bewertung der Umweltaspekte. Die relevanten Aspekte werden den verursachenden Gewerken im Werk zu zugeordnet. Auf dieser Grundlage lassen sich Kennzahlen ableiten, mit denen geeignete Umweltschutzmaßnahmen strategisch geplant und operativ gesteuert werden können. Die identifizierten Umweltaspekte sind auch die Grundlage für die Erstellung des Umweltprogramms. Gegenüber der letzten Bewertung in 2010 wurde die Bild 4: Umweltaspekte im Werk Bremen 20 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Gesamtheit der Aspekte überarbeitet und die Bewertungsmethode umgestellt. Die Übersicht sämtlicher hier betrachteter Aspekte ist dem Bild 4 zu entnehmen. Die Umweltrelevanz des Verkehrs wird über die Säulen CO2 und Air pollutants abgebildet. Der Verkehr wird als Verursacher für Aspekte wie Kraftstoff, Lärm, etc. betrachtet. Lieferanten stellen für das Werk Bremen auf Grund des Anteils an der Wertschöpfungskette einen wichtigen Umweltaspekt dar. Die Lieferantenauswahl, -bewertung etc. ist im Konzern eine Zentralfunktion, die außerhalb des Einflussbereiches des Werkes liegt. Deswegen werden die Lieferanten bei den untenstehenden Aspekten nicht berücksichtigt. Die Bewertung der Umweltaspekte erfolgt unter Berücksichtigung der nachfolgenden Kriterien: • Gesetzliche Anforderungen / Genehmigungsrelevanz • Umweltauswirkungen auf Basis der aktuellen Umweltkennzahl • Stellenwert im Konzern entsprechend des Nachhaltigkeitsberichts der Daimler AG • Handlungspotenzial im Werk Bremen Die Aspektebewertung werden wir jährlich prüfen und ggf. anpassen. Die nachfolgende Übersicht (Tabelle 2) zeigt die für das Werk Bremen aktuell die als relevant eingestuften Umweltaspekte mit der entsprechenden Bereichszuordnung. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 21 Tab. 2: Relevante Umweltaspekte und ihre Hauptverursacher 22 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Unser Umweltprogramm Umweltziele und Umweltprogramm A A Wir ermitteln regelmäßig den Stand unserer Umweltschutzsituation im Werk anhand einer monatlich ermittelten Umweltkennzahl. Die Umweltgesetzgebung und unser anspruchsvolles Umweltprogramm, welche eine Verbesserung der Umweltkennzahl von 1% jährlich festlegt, geben den Soll-Zustand vor. Die ab 2009 aufgrund der reduzierten Produktion vorgenommene Erhöhung der Zielwerte wurde ab dem Jahr 2012 auf das ursprünglich geplante Niveau zurückgenommen. Die Fahrzeugproduktion im Werk hat in den Jahren 2011 und 2012 wieder ein hohes Niveau erreicht. Wir haben in den Jahren 2009 bis 2011 unsere jeweiligen Langfristziele erreicht (Bild 3; Entwicklung der Umweltkennzahl). Im Jahr 2012 führten Einflüsse Tab. 3: Umweltkennzahl für das Werk mit den Zielwerten für das Jahr 2013 Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 23 aus Umbauten und methodischen Änderungen zu einer Verschlechterung der Kennzahl, wobei der generelle Trend zu einer Verbesserung ungebrochen ist. Näheres zu der Entwicklung der einzelnen Umweltbereiche wird in den entsprechenden Kapiteln diskutiert. Aufgrund der Neubewertung der Umweltaspekte ergibt sich die Notwendigkeit, das bestehende Umweltkennzahlensystem zu hinterfragen. Der Handlungsbedarf und die damit verbundenen notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistung des Werkes ergeben sich aus den für das Werk relevanten Umweltaspekte, und den nicht erreichten Zielen der Umweltkennzahl. Weiter hat sich gezeigt, dass zur Zielerreichung und zur Verbesserung des Umweltschutzes nicht nur quantifizierbare sondern auch qualitative Maßnahmen notwendig sind. Die Gesamtheit der Maßnahmen ergibt unser Umweltprogramm. 24 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Zahlen, Daten, Fakten Schadstoffemissionen Unsichtbar Das Werk Bremen ist ein reines Produktionswerk ohne Kraftwerk bzw. Heizkraftwerk. Elektrizität und Fernwärme werden eingekauft. kontinuierlich auf 23,4 g/m² gesenkt werden. Seit 2003 pendeln die Werte um 15 g/m², seit 2009 um 14 g/m². In dem letzten Jahr sind die Lösemittelemissionen deutlich angestiegen. Hauptursachen hierfür waren Änderung der Spülverfahren zur Qualitätsoptimierung und Sonderreinigungen wegen diverser Umbaumaßnahmen in produktionsfreier Zeit. Die Schadstoffemissionen des Werkes bestehen hauptsächlich aus Lösemittelemissionen, die im Lackierprozess entstehen. Die Tabelle 4 zeigt den Verlauf der spezifischen Lösemittelemissionen der letzten vier Jahre. Ausgehend von 134 g/m² im Jahr 1980 konnte die Lösemittelemissionen bis 2000 Die Lösemittelemissionen werden mit einer kontinuierlichen Messeinrichtung ermittelt. Genehmigungswerte 2009 2010 2011 2012 [t/Jahr] 1614,4 (seit 1998) 247,15 327,19 375,81 471,25 [g/m²] </= 19 (seit 2003) 13,7 14,6 13,65 17,24 Tab. 4: Entwicklung der Lösemittelemissionen im Werk Bremen Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 25 Unsichtbart Lärmschutz Ein indirekter Sensor für die Emissionen des Werkes ist eine in unmittelbarer Nähe von der Stadt Bremen betriebene Messstelle, die als Hintergrundmessstation im Bremer Luftüberwachungssystem dient. Die hier gemessenen Komponenten sind nicht auffällig. Der Standort, ausgewiesen als Industriegebiet, grenzt teilweise unmittelbar an gewachsene Wohngebiete. Durch die örtlichen Gegebenheiten ist daher ein ausreichender Schutzabstand zum Werksgelände des Nord- und Südwerkes vielfach nicht möglich. Dem Lärmschutz kommt eine besondere Bedeutung zu (Bild 1). Es ist uns gelungen, alle bau- und anlagentechnischen Erweiterungen/Änderungen der Produktionsbetriebe und Nebenanlagen so zu errichten, dass die in der angrenzenden Nachbarschaft vom Werk hervorgerufenen Schallimmissionspegel nicht als störend empfunden werden. Die Schallpegel der Werksanlagengeräusche liegen unterhalb des Geräuschpegels durch allgemeine Fremd- und Umgebungsgeräusche. Die Schallemission aller stationären Schallquellen und relevanten Anlagen sowohl vom Nord- als auch vom Südwerk entspricht in etwa der Geräuscherzeugung einiger schwerer Lkw bei Normalfahrt. Hierzu wurden teilweise sehr aufwendige und umfangreiche Schallschutzmaßnahmen durchgeführt, um auch zukünftige Umstrukturierungen unter schalltechnischen Aspekten weiterhin zu ermöglichen. Durch Immissionsmessungen und Ausbreitungsberechnungen im Rahmen der neuen Projekte an festgelegten Messpunkten in der Nachbarschaft wurden diese Schallschutz- 26 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Unsichtbar Verkehr maßnahmen noch einmal bestätigt. Der Bereich ‚Verkehr' spielt in einem Montagewerk wie Bremen immer noch eine besondere Rolle. Fünf Schwerpunkte müssen betrachtet werden: Die Produktionsstruktur variiert zwischen 2-Schichtbetrieb und einem durchgängigen 3-Schichtbetrieb. Durch die hierdurch erforderliche interne Versorgungslogistik mittels Kraftfahrzeugen während der Nachtschicht entsteht die Problematik zusätzlicher Verkehrsgeräusche. Zur Lärmminderung während der Nachtzeit werden im Wesentlichen folgende Maßnahmen getroffen: • Einsatz geräuscharmer Fahrzeuge (Kfz), • Vorgabe fester Fahrtrouten auf ‚abgeschirmten' Straßen, • Optimierung der Fahrstrecken und Vermeidung von Leerfahrten, • Motivations- und Informationsmaßnahmen für die Fahrzeugführer. Sollte es trotz der präventiven Maßnahmen zu Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft des Werkes kommen, werden sie schriftlich festgehalten, die Lärmquelle überprüft und, wenn möglich, die Störung beseitigt. Gegebenenfalls werden von den verursachenden Bereichen weiterreichende Maßnahmen zur Lärmvermeidung eingeleitet. • • • • der werksinterne Verkehr, der Pendlerverkehr der Belegschaft, der Dienstreiseverkehr, der Lkw-Lieferverkehr inkl. Abtransport fertiger Produkte und • der Bahnverkehr. Der betriebliche Werksverkehr, der Pendlerverkehr der Belegschaft sowie der Dienstreiseverkehr besitzen aus Sicht der Umweltauswirkungen eine untergeordnete Rolle. Die Abgaswerte im werksinternen Transport werden durch den Einsatz geeigneter Fahrzeuge minimiert. Der Fuhrpark des Werkes wird ständig auf dem neuesten Technikstandard gehalten. Die Umweltauswirkungen des Pendlerverkehrs sind vom Werk aus nur minimal zu beeinflussen, da die Wahl des Wohnortes individuell gestaltet wird und sich einer Unternehmensregelung weitgehend entzieht. Noch geringer als beim Pendlerverkehr sind die Einflussmöglichkeiten bei Verkehrsmitteln, mit denen Dienstreisen unternommen werden. Unter den gegebenen Verhältnissen sind Flugzeug und Pkw die gängigsten Verkehrsmittel. Allerdings konnte der Reiseverkehr Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 27 durch die Nutzung moderner Kommunikationstechnik stark eingeschränkt werden. Die Aktivitäten der Verantwortlichen, insbesondere der entsprechenden Planungsabteilungen in Zusammenarbeit mit dem Umweltschutz, konzentrieren sich auf den Lieferantenverkehr, die Verkehrslenkung und die Fahrzeuge der Zulieferbetriebe. Das Werk Bremen legt großen Wert darauf, dass der Transport von Material und Teilen mit neuen schadstoffarmen Lkw abgewickelt wird. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass der Lieferverkehr bei den Umweltaspekten eine hohe Umweltrelevanz hat. Der Bereich Lkw-Lieferverkehr wird unter den Umweltaspekten als ‚wesentlich' angesehen. Die Umweltauswirkungen werden permanent durch Optimierung der Routen und einer höheren Auslastung der LKW verbessert. Im Berichtszeitraum wurden die Verkehre im Nordwerk gesamtheitlich neu bewertet, so dass die Einhaltung der zulässigen Lärmimmissionswerte in der Nachbarschaft für die neuen Baureihen weiterhin sichergestellt wird. 28 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Gewässerschutz Unsichtbar Wasser/Abwasser Wasser wird im Werk Bremen zur Produktion, zu Kühlzwecken, in den Werksküchen sowie in Sanitärbereichen, wie z.B. Duschen und WC's, benötigt. Zum ganz überwiegenden Teil wird es aus werkseigenen Brunnen bezogen. Dieses Brunnenwasser wird aufbereitet und als ‚Industriewasser' in die entsprechenden Bereiche geleitet. Hat es seinen Zweck erfüllt, wird es lokal bzw. in der zentralen Abwasserbehandlung soweit von seinen Schad- stoffen gereinigt, dass es als industrielles Abwasser an das öffentliche Schmutzwassernetz übergeben werden kann. Abwasser aus Kühlkreisläufen, Sanitärbereichen und der Küche darf als ‚häusliches Abwasser' direkt in den Schmutzwasserkanal eingeleitet werden. Wassereinsatz 2009 2010 2011 2012 Trinkwasserbezug 1) [m³] 97.320 129.903 126.414 121.357 Industriewasser 2) [m³] 382.613 448.576 467.443 455.494 Gesamtmenge [m³] 479.933 578.482 593.857 576.851 spez. Menge [m³/Fzg] 2,35 2,24 1,90 1,82 Industriewasserquote 79,70% 77,50% 78,70% 79,00% Tab. 5: Jahresvergleich des Wassereinsatzes 1) Stadtwasser 2) Industriewasser Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 29 Für das Jahr 2012 zeigt Tabelle 6 den Wasserumsatz im Werk Bremen, aufgeteilt nach Einsatzbereichen der bezogenen und Herkunftsbereiche der abgegebenen Wassermengen. Wir reinigen das gesamte Abwasser aus der Lackierung in der Abwasserbehandlungsanlage, trennen die im Abwasser gelösten Schwermetalle ab und tragen sie als Schlamm aus, damit sie durch ein Entsorgungsunternehmen stofflich verwertet werden können. So haben wir 2012 insgesamt 168.791 Kubikmeter Abwasser behandelt. Tab. 6: Wasserumsatz 2012 im Werk Bremen (Klammerwerte: Vorjahr) 30 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Abwasser Die nachstehende Tabelle (Tab. 7) zeigt die Anzahl der von der ‚hanseWasser Bremen GmbH' durchgeführten Analysen der einzelnen Schadstoffparameter und darunter die Zahl der jeweils festgestellten Abweichungen von Grenzwerten. Bei insgesamt 162 behördlichen Einzelanalysen wurden an den neun überwachten Schmutzwasseranfallstellen insgesamt vier Grenzwertabweichungen festgestellt. Alle vier Grenzwertabweichungen wurden bei der Anfallstelle ‚Kantine (Geb. 88)' Unsichtbar ermittelt. In Abstimmung mit der Bremer Umweltbehörde wurden Maßnahmen eingeleitet, um zukünftige Überschreitungen zu verhindern. Die behördlichen und die eigenen Analysen des behandelten Abwassers zeigen einen hohen Wirkungsgrad unserer Abwasserbehandlungsanlage. Ausgedrückt in Form von Umweltbelastungspunkte (UBP) pro produziertes Fahrzeug liegt der aktuelle Wert auf einem niedrigen Niveau (Tabelle 8). Der Zielwert der Umweltkennzahl (45 UBP/Fzg) wurde 2009 2010 2011 2012 Einzelanalysen 151 178 178 162 Grenzwertabweichungen 4 7 3 4 Tab. 7: Abwasseranalysen und Grenzwertabweichungen Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 31 deutlich unterschritten. Unser Werk verfügt über ein ausgedehntes Kanalsystem. Der südliche Teil des Systems stammt aus den Gründerjahren Mitte des letzten Jahrhunderts und erreicht nicht die Nutzungsdauer heutiger Systeme und Materialien. Bei der Überprüfung dieser Schmutzwasserkanäle auf Dichtheit mittels Kamerabefahrung im Jahre 2008 ergab sich ein Schadensumfang von ca. 1.2 Mio. €. In den letzten Jahren ist der überwiegende Teil der Sanierungsumfänge abgearbeitet worden. Die Fertigstellung wird voraus- 2009 Umweltbelastungspunkte/ 50 Fahrzeug 32 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen sichtlich 2014 erfolgen. Im nördlichen Teil des Systems hat eine Kamerabefahrung ebenfalls stattgefunden und befindet sich derzeit in Auswertung. Die Ergebnisse der Kamerabefahrungen und der erfolgten Sanierungsumfänge werden fortlaufend in einer Datenbank archiviert. 2010 2011 2012 47 43 24 Gesetzeskonformer Anlagenbetrieb Unsichtbar Nach dem bremischen Wasserrecht werden Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, sogenannte VAwS-Anlagen, je nach Umweltrelevanz in die Gefährdungsstufen (GS) A, B, C oder D (höchste Stufe) eingeteilt. Das Werk Bremen betreibt zurzeit rund 2.150 solcher Anlagen. Alle befinden sich in einem sicheren Zustand. Die bei Begehungen und Audits eventuell festgestellten Mängel werden umgehend behoben. Produktionsbereichen wichtige, den Prozess sicherstellende Funktionen, wahrnehmen. Um Arbeiten an umweltsensiblen Anlagen ausführen zu dürfen, bedarf es nach Wasserhaushaltsgesetz eine Qualifikation als Fachbetrieb. Unser Werk besitzt diese Qualifikation und aktualisiert sie alle 2 Jahre. Obwohl der Standort nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt, müssen dennoch alle Anlagen nach Wasserhaushaltsgesetz so beschaffen, aufgestellt, unterhalten und betrieben werden, dass eine Verunreinigung oder Beeinträchtigung der Gewässer nicht zu besorgen ist. Um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und den Betreiber von Anlagen bei der Wahrnehmung und Erfüllung seiner Aufgaben zu unterstützen, wurde der VAwS-Prozess im Werk Bremen implementiert. Die Einhaltung dieses Prozesses sorgt kontinuierlich für die gesetzeskonforme Planung und den gesetzeskonformen Betrieb während des Lebenslaufes einer Anlage, d.h. beim Planen, Aufstellen, Betreiben, Instandsetzen, Stilllegen und Verschrotten. Unterstützt wird der Prozess durch das EDV-System gamaDX (Gesetzeskonformes Anlagenmanagement) und durch VAwSKoordinatoren, die in ihren Planungs- und Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 33 Abfallwirtschaft Die im Werk Bremen entstehenden Abfälle werden überwiegend in einem auf dem Werksgelände befindlichen Abfallwirtschaftszentrum angenommen, sortiert, behandelt, gekennzeichnet und zum Transport zur Entsorgungsanlage bereitgestellt. Das zum Werks- und Produktionsservice gehörende Abfallwirtschaftszentrum wird werksintern betrieben. Einige Abfallfraktionen werden direkt zum Entsorger befördert (z. B. Schrotte aus dem Presswerk). Die Funktion des Tor- und Wiegeprozesses ist im Abfallmanagementsystem integriert. Alle Entsorgungsvorgänge werden mit Ausnahme ungefährlicher Bauabfälle mit der TRIAS–Software erfasst und dokumentiert. So ist sichergestellt, dass die jeweiligen Abfälle ausschließlich über den hierfür freigegebenen und vorgesehenen Entsorgungsweg das Werk verlassen. Neben den Produktionsabfällen spielte in den Jahren 2011 und 2012 die Entsorgung von Bauabfällen eine große Rolle. Es mussten in diesem Rahmen signifikante Mengen von (zum Teil belasteten) Bauschutt und Bodenaushub entsorgt werden. Die beteiligten Fachbereiche (Betriebssicherheit, Fabrikplanung, Logistik, Umweltschutz, Werks- und Produktionsservice) haben für die speziellen Fragen im Zusammenhang mit Großbaustellen im Werk eine 34 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Verfahrensanweisung zur Entsorgung der anfallenden Baustellenabfälle erarbeitet. Im Rahmen interner Umweltaudits wurde die Abwicklung ausgewählter Abfallfraktionen beim Abfallwirtschaftszentrum des Werks überprüft. Dieses Audit im Frühjahr 2012 ergab keine Normabweichungen. Es ist geplant, in den nächsten Jahren die wichtigsten Abfallerzeuger im Werk und deren Umgang mit Abfall zu auditieren, auch im Hinblick auf die Identifizierung von möglichen Abfallvermeidungsstrategien. Im 4. Quartal 2012 wurde in diesem Zusammenhang die Lackierung als einer der größten Abfallerzeuger im Werk geprüft. Das Auditergebnis war sehr positiv, was unter anderem auf einen gut geschulten Mitarbeiterstamm in diesem Werksbereich zurückzuführen ist. Im Rahmen dieser Audits wird jeweils auch die Zuordnung der Abfälle zur Abfallschlüsselnummer gemäß der Abfallverzeichnisverordnung kritisch überprüft. Ein weiterer Schwerpunkt 2012 war die Umsetzung von Gefahrgutvorschriften bei gefahrgutrelevanten Entsorgungsprozessen. Beim Werks- und Tab. 9: Abfallgruppen im Werk Bremen Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 35 Produktionsservice, welcher das Abfallwirtschaftszentrum im Werk betreibt, wurde dabei in Kooperation mit dem Gefahrgutbeauftragten der Daimler AG eine Verfahrensanweisung entworfen, welche unter anderem den Umgang mit den gefahrgutrelevanten Abfällen vorgibt. In der Lackiererei wurden die gefahrgutrelevanten (Entsorgungs-) Prozesse analysiert sowie in Vorbereitung zur Erstellung einer Verfahrensanweisung dokumentiert. Mitarbeiter wurden bei Bedarf nachgeschult und zu neuen Gefahrgutthemen speziell unterwiesen. Die Abfallmengen 2012 bleiben auf einem hohen Niveau. Ein bedeutender Anteil beruht auf dem Sondereffekt der Baustellen auf dem Werksgelände: Ein großer Anteil der Abfälle sind aus dem Bau- und Abbruchbereich (Tabelle 9). Allerdings verbleiben auch die Produktionsabfälle auf einem hohen Niveau und sind 2012 gegenüber 2011 sogar leicht angestiegen. Dies resultiert einerseits auf einer genaueren Erhebung der Abfalldaten. Andererseits sind zum großen Teil auch die Bauaktivitäten für die Zunahme verantwortlich. Zwar werden die Bauabfälle (Abbruch/Altlasten) separat ausgewiesen, aber mit den Bauaktivitäten fallen auch verstärkt andere Abfallfraktionen (u. a. Restmüll, Verpackungsabfall) an, welche allgemein den Produktionsabfällen im Werk zugeschrieben werden. 36 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Die internen Audits bei den einzelnen Abfallerzeugern im Werk werden fortgesetzt. Konkret sind 2013 Audits in der Montage und der Werkslogistik geplant. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Abfallmengenbilanz werden dabei ein spezielles Augenmerk auf Abfallreduzierungs- und Abfallvermeidungsmaßnahmen gelegt werden. Weiterhin werden bei diesen Audits mit einem besonderen Focus die Abfalldeklaration gemäß der Abfallverzeichnisverordnung sowie gefahrgutrelevante Gesichtspunkte speziell geprüft. Darüber hinaus wird eine verbesserte Nachvollziehbarkeit der Stoffströme im Werk für einen stärkeren Focus auf die einzelnen Abfallerzeuger geprüft. Gefahrstoffmanagement Gefahrstoffmanagement Eine Vielzahl der im Werk eingesetzten Arbeitsstoffe sind Gefahrstoffe im Sinne der Gefahrstoffverordnung. Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen fordert diese eine Gefährdungsbeurteilung. Dabei wird vor der Verwendung des Gefahrstoffs ermittelt, ob und welche Gefährdungen am Arbeitsplatz bei der Tätigkeit mit dem Gefahrstoff vorliegen und welche spezifischen Schutzmaßnahmen festgelegt werden müssen, um die Mitarbeiter und die Umwelt zu schützen. Um dieses zu gewährleisten, sind neue Gefahrstoffe im Werk bei dem Fachgremium Arbeitskreis für Gefährliche Güter und Arbeitsstoffe zu beantragen und erhalten nach Freigabe eine sogenannte Umgangserlaubnis. stehen 670 den Koordinatoren, Anwendern und Betreibern in der sigmaDX-web Version zur Verfügung. Die Entwicklung im Gefahrstoffmanagement in den letzten Jahren ist geprägt von einer generellen Zunahme der eingesetzten Produkte und demzufolge der aktuellen Umgangserlaubnisse im Werk. Die in 2010 implementierte Koordinatorenstelle zur Erfassung von durch Fremdfirmen eingebrachter Gefahrstoffe führte zu einem sprunghaften Anstieg der im Gefahrstoffkataster registrierten Produkte. Im vorherigen Berichtsjahr wurden im Rahmen eines eigenen Projektes für das bestehende Gefahrstofflager ein Konzept im Hinblick auf die Optimierung der Lagerprozesse sowie der TRGS 510 entwickelt. Im laufenden Berichtsjahr wurde bisher eine Reihe an organisatorischen Maßnahmen, wie Schulungen und Qualifikation der Mitarbeiter, Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen sowie die Bereitstellung von Gefahrstoffbetriebsanweisungen anhand der Lagerklassen, durchgeführt. Weitere organisatorische, sowie technische Maßnahmen sind für das kommende Jahr geplant. Die Aktualisierung und Integration von Betriebsanweisungen in das mit sigmaDX verknüpfte BAModul konnte in 2012 weiter umgesetzt werden. Von den insgesamt 835 Gefahrstoffbetriebsanweisungen Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 37 Die Entwicklung im Gefahrstoffmanagement kann aus Tabelle 10 entnommen werden. Im Berichtszeitraum wurde das Gefahrstoffmanagementsystem sigmaDX um folgende Funktionen ergänzt beziehungsweise erweitert: • Anpassung an die 1. und 2. ATP der CLP1Verordnung, sowie der Änderungen der TRGS 900 • jährliche Archivierung des Gefahrstoffkatasters erfolgt nun durch das Ablegen von ganzheitlichen Umgangserlaubnissen • angepasstes Layout für den Etikettendruck • excel-Export von Übersichtslisten • Ausdruck von Umgangserlaubnissen 1 CLP – Classification, Labelling and Packing 2009 2010 2011 2012 Sicherheitsdatenblätter (SDB) 4850 5150 5650 5857 Umgangserlaubnisse (UE) (incl. Fremdfirmen) 6300 7000 7400 7428 Produkte im Einsatz (ohne Fremdfirmen) 1400 1460 1510 1529 Produkte von Fremdfirmen 180 280 620 685 Betriebsanweisungen 800 900 860 835 Tab. 10: Zahlen, Daten, Fakten aus dem Gefahrstoffmanagement 38 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Energiewirtschaft Energiewirtschaft Das Werk Bremen betreibt keine eigene Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen. Die Stromversorgung (10 kV-Ebene) und die Fernwärmeversorgung erfolgen aus den Netzen der swb-Netze GmbH. Schwerpunkte des Stromverbrauchs sind - neben der Beleuchtung und Belüftung der Produktionshallen der Lackierprozess, das Pressen der Rohbauteile und die Herstellung von Druckluft. Der Wärmebedarf ist im Wesentlichen witterungsabhängig und teilt sich zu gleichen Teilen auf Prozesswärme (Lackierung) und Gebäudebeheizung auf. Neben der Fernwärme besteht ein Bedarf an Erdgas, der zu 90 % für die thermische Abluftbehandlung der Lacktrockner verwendet wird. Der Energieverbrauch wurde im Betrachtungszeitraum durch folgende wesentliche Änderungen maßgeblich beeinflusst: Der verbrauchsbestimmende Faktor neben der Technologie insbesondere der Applikationstechnik und des Korrosionsschutzes ist die Betriebsnutzungszeit. Damit geht ein relativ hoher 'Grundlastverbrauch' einher, der bei schlechter Auslastung des Werkes zu einem stark schwankenden spezifischen Verbrauch (je Fahrzeug) führt. 2012: Aufbau und Inbetriebnahme eines dritten Rohbautrockners: Baubeginn der Hallenerweiterungen 70 (Rohbau) und 5 (Presswerk); Erfolgreicher Abschluß des Energiesparprojektes Aus Sicht der Umweltrelevanz wird der Weg konsequenter Energieeinsparung beschritten. Damit wurden auch im Betrachtungszeitraum positive Ergebnisse erzielt. 2009: Beginn der Serienfertigung des neuen EKlasse Coupe Kurzarbeit und Blockpause im Sommer Weiterführung des Energieeinsparprojektes 2010: Ende der Kurzarbeit und verkürzte Blockpause 2011: Inbetriebnahme einer neuen Voll-AluminiumKarosseriefertigung der Baureihe SL Das Energieoptimierungsprojekt (EOP) wurde nach rund fünfjähriger Laufzeit erfolgreich beendet. Das gesetzte Ziel einer Reduzierung des spezifischen Energieverbrauchs um 20 %, basierend auf dem Wert aus dem Jahre 2007 (2.440 MWh/Fzg) wurde voll erreicht. Es konnte eine Energieeinsparung von 110 GWh/a und damit eine CO2-Minderung von 25.000 t/a erzielt werden. Die Schwerpunkte der Maß- Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 39 2009 2010 2011 2012 Veränd. 2011/2012 3.455 4.161 3.332 3.589 8% Energie [MWh/a] 2009 2010 2011 2012 Veränd. Energie gesamt 489.268 584.041 603.401 622.837 3% Brennstoffe 86.978 103.201 123.671 126.806 3% Erdgas (Ho) 85.508 101.334 120.974 124.581 3% Heizöl EL 1.332 1.623 2.495 2.015 -19% Flüssiggas 138 244 202 210 4% Fernwärme 170.754 223.196 191.324 205.234 7% Strom 231.536 257.644 288.406 290.797 1% 2009 2010 2011 2012 Veränd. Energie gesamt 2.399 2.265 1.928 1.967 2% Brennstoffe 426 400 395 400 1% Fernwärme 837 866 611 648 6% Strom 1.135 999 921 918 0% Gradtagszahl [Kd/a] Energieverbrauch Spez. Werte [kWh/Fzg] Tab. 11: Ausgewählte Energiedaten 40 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen nahmen waren die Optimierung der Anlagensteuerung und verfahrenstechnische Änderungen der lackiertechnische Anlagen, die Realisierung der bedarfs- und qualitätsgeregelten Lüftungsanlagen in den Produktionsbereichen und die Optimierung der Drucklufterzeugung. Wärmeverbrauch. Der Anstieg des Erdgasverbrauchs ist auf den neuen dritten Rohbautrockner in der Halle 7 zurückzuführen. Der Stromverbrauch stieg um 1 % auf rund 291 GWh, was sowohl auf die Neubauten, der leichten Produktionssteigerung sowie die Anmietung weiterer Liegenschaften zurückzuführen ist. Veränderungen in 2012: Der Gesamtverbrauch an Strom, Wärme und Erdgas stieg um 3 % auf 622 GWh. Ausschlaggebend war die kältere Witterung und der daraus resultierende Bild 5: Entwicklung des Strom- und Fernwärmebedarfs des Standortes Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 41 Bodenschutz/Altlasten Unsichtbar Das Werksgelände wird seit mehreren Jahrzehnten industriell genutzt. In dieser Zeit sind im Südwerk punktuell Boden- und Grundwasserverunreinigungen entstanden. Monitoring aller relevanten Messstellen und Stoffgruppen auf dem gesamten Werksgelände durchzuführen. In dem darauf folgendem Jahr werden nur Wasserstände an den Grundwassermessstellen ermittelt. Seit 2001 wird vor diesem Hintergrund im Werk Bremen ein Grundwassermonitoring durchgeführt. Das Grundwassermonitoring hat das Ziel, flächendeckend und in turnusmäßigen Abständen Daten über den Grundwasserstand, die Grundwasserfließrichtung und die Grundwasserbeschaffenheit im Bereich des Standortes zu sammeln, zu dokumentieren und auszuwerten. Die gesammelten Daten dienen der Beweissicherung und als Grundlage für weitere Maßnahmen am Standort. Außerdem sollen längerfristige Veränderungen der Grundwasserverhältnisse festgestellt und dokumentiert sowie die Sanierungserfolge der stattgefundenen Bodensanierungen bestätigt werden. Aus diesem Grund hat uns die Bremer Umweltbehörde schriftlich aufgefordert an dem Grundwassermonitoring festzuhalten. Ferner wurde mit der Bremer Umweltbehörde im Jahre 2011 vereinbart alle 2 Jahre ein umfassendes 42 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Im Frühjahr 2011 zeigte das durchgeführte Grundwassermonitoring keine neuen Auffälligkeiten. Im Herbst 2012 wurden die Wasserstände ermittelt und werden in dem Monitoringbericht 2013 dokumentiert. Das nächste Monitoring wird voraussichtlich im Sommer 2013 durchgeführt. Über die Altlastensanierungsmaßnahmen auf Grund von behördlichen Anordnungen gibt es folgendes zu berichten: An den beiden Sanierungsstandorten Halle 3 und Gebäude 71 wurde das ‚Pump and Treat'-Verfahren angewendet. D.h. über Entnahmebrunnen wurde belastetes Grundwasser mittels Pumpen gefördert, einer Reinigungsanlage zugeführt und über dem Regenwasserkanal entsorgt. Nach mehrjähriger Sanierung hat die Menge der ausgetragenen Schadstoffe ein konstant niedriges Niveau erreicht, so dass, in Abstimmung mit der Bremer Umweltbehörde, die Sanierungsmaßnahmen im Frühjahr 2011 eingestellt werden konnten. Unsichtbar Lieferanten und Dienstleister Nach Abstimmung mit der Bremer Umweltbehörde wurde bei der anstehenden Altlastensanierung im Bereich der Halle 4 angestrebt, ein innovatives InSitu-Verfahren anzuwenden, d.h. die Entfernung der Schadstoffe im Untergrund durch Einbringen von Stoffen, die die Schadstoffe im Boden chemisch oder biologisch in ungefährliche Stoffe umsetzen. Die Voruntersuchungen in den Jahren 2011 bis 2012 haben stattgefunden und gezeigt, dass keine signifikante Reduzierung der vorgefundenen LHKW-Konzentrationen erreicht werden konnte. Einen großen Teil der Lieferungen für die Produktion bezieht das Werk Bremen aus Werken des DaimlerKonzerns, d.h. Standorten, die alle nach ISO 14001 und EMAS geprüft wurden. Für diesen Teilbereich unserer ‚internen' Lieferanten und ihrer Produktionsprozesse sehen wir aus Bremer Sicht keinen Handlungsbedarf, da der Nachweis einer umweltverträglichen Produktion mit der entsprechenden Umwelterklärung vorliegt. Bei der Auswahl der anderen, der ‚externen' Lieferanten und Dienstleister ist der zentral organisierte Einkauf angewiesen, auch die umweltrelevante Zertifizierungen (ISO 14001) bzw. Validierung (EMAS III) als Auswahlkriterium der Firmen bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen. Durch die im Herbst 2012 durchgeführten Fundamentarbeiten für eine neue Presse genau über dem Schadensherd wurde ein deutlicher Rückgang der LHKW-Werte im Grundwasser festgestellt. Aus heutiger Sicht ist derzeit das Erfordernis für Sanierungsmaßnahmen im betroffenen Bereich nicht gegeben. In Absprache mit der Umweltbehörde wird das Grundwasser im Bereich der Halle 4 für die Dauer eines Jahres im Rahmen eines quartalsmäßig stattfindenden Monitorings überwacht. Vor allem vor dem Hintergrund der die Baureihe 205 vorbereitenden Umbaumaßnahmen wurden in den Jahren 2011 und 2012 alle Fremdfirmen beauftragenden Fachbereiche bezüglich ihrer Auftraggeberverantwortung für Arbeitssicherheit und Umweltschutz geschult. In diesem Zusammenhang wurde eine neue Methode der Fremdfirmeneinweisung durch den Auftraggeber eingeführt, die unter anderem auch die Umweltschutzaspekte, Gefahrstoffmanagement, Verhalten im Störfall, Abfallentsorgung sowie Immissions- und Gewässerschutz beinhaltet. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 43 Gefahrenabwehr bei Umweltschäden Zur Gefahrenabwehr verfügt das Werk über eine anerkannte Werksfeuerwehr. Bei Alarmierung ist die Feuerwehr innerhalb von ein bis zwei Minuten am Einsatzort. Regelmäßige Übungen sichern die permanente Einsatzbereitschaft. Schwerpunkte der Gefahrenabwehr bilden Unfälle mit Chemikalien und die Verhinderung von Folgeschäden durch schadstoffbelastetes Löschwasser. Um einen unkontrollierten Schadstoffeintrag in das öffentliche Kanalnetz der Stadt zu verhindern, werden in solchen Notfällen die Kanalnetze hermetisch abgeriegelt. Während 2011 die Feuerwehr noch wegen 21 Umwelteinsätzen ausrücken musste, lag die Zahl 2012 bei lediglich fünf. Häufigste Ursache dafür ist „Öl aus defektem Pkw-Transporter". Dies sind in der Regel gerissene Hydraulikschläuche. 44 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Kernindikatoren für die Umweltleistung Die Validierung gemäß EMAS III erfordert die Darstellung von Angaben über festgelegte Kernindikatoren. Ziel ist es, mit diesen Angaben die direkten Umweltleistungen unseres Werkes jährlich in der Umwelterklärung zu dokumentieren. Mit den Aussagen über die Produktionsinputs und deren Auswirkung soll eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher Industrien erreicht werden. Diese Art der Berichterstattung erfolgte erstmalig in der Umwelterklärung 2010. Bei der Aufarbeitung der Daten zeichnete sich grundsätzlich die Problematik ab, sämtliche Daten bezüglich der Kernindikatoren sinngemäß zu erfassen, abzugrenzen und entsprechend auszuwerten. Der jährliche Output, gemessen in Tonnen, ist eine rechnerische Größe. Sie ergibt sich aus dem mittleren Fahrzeuggewicht in Tonnen, multipliziert mit der jährlichen Produktion von Fahrzeugen im Werk. Die Energie des Werkes wird komplett fremdbezogen. Der Anteil an den erneuerbaren Energien ergibt sich aus dem Energieträgermix der Stromlieferanten. Die Bewertung der Materialeffizienz berücksichtigt die wesentlichen Hauptkomponenten, die in unserem Werk verarbeitet werden. Zukaufteile werden bei der Materialeffizienz nicht berücksichtigt, da diese keinen Einfluss auf die Materialeffizienz des Werkes haben. Zur Ermittlung der Werksemissionen haben wir das nachfolgende Vorgehen gewählt: Liegen gemessene Werte aus dem Werk vor, so werden diese Werte direkt verwendet oder entsprechend der aktuellen Produktion und des entsprechenden Inputs hochgerechnet. Für das CO2 Äquivalent wurde auf konzerneinheitliche Umrechnungsfaktoren zurückgegriffen, sodass der Wert mit dem Nachhaltigkeitsbericht der Daimler AG korrespondiert. Für die Werte der CO2 Emissionen werden, gemäß der GHG Protokoll Initiative, alle direkten CO2 Emissionen aus stationären Quellen berechnet. Direkte Emissionen aus der Verbrennung von Heizöl, Gas und Flüssiggas werden mit Faktoren gemäß der Deutschen Emissionshandelsstelle berechnet. Für weitere emissionsrelevante Berechnungsfaktoren wurde auf die ProBas-Datenbank des Umweltbundesamtes zurückgegriffen. Bei der Thematik „Abfall" werden das Gesamtabfallaufkommen des Werkes sowie spezielle Abfallkategorien (gefährliche Abfälle, Schrotte / Metallabfälle, Papierabfälle, sonstige Abfälle) als Indikatoren verwendet. Da die Bauabfälle nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Werksproduktion stehen, werden diese separat ausgewiesen. Dabei wird sowohl auf das Gesamtaufkommen der Bauabfälle, als auch auf die Mengen an gefährlichen und nicht gefährlichen Bauabfällen eingegangen. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 45 Indikatoren für die Umweltleistung 2009 2010 2011 2012 Stückzahl 201.820 257.861 313.026 316.621 mittleres geschätztes Fahrzeuggewicht (t) 1,65 1,65 1,65 1,65 Gesamter jährlicher Output (prod.t) 333.003 425.471 516.493 522.425 jährlicher Gesamtverbrauch (MWh) 489.251 584.041 603.401 622.056 Verhältnis zum Output(MWh/prod.t) 1,47 1,37 1,17 1,19 jährlicher Gesamtverbrauch (MWh) 49.862 61.696 68.916 67.500 Verhältnis zum Output (MWh/prod.t) 0,15 0,15 0,13 0,13 jährl. Gesamtverbrauch der vier Hauptkomponenten** (t) 167.705 210.713 217.810 244.858 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,504 0,495 0,422 0,469 jährlicher Gesamtverbrauch (t) 157.359 195.432 194.914 222.156 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,473 0,459 0,377 0,425 jährlicher Gesamtverbrauch (t) 2.080 3.875 11.004 9.838 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,006 0,009 0,021 0,019 jährlicher Gesamtverbrauch (t) 3.866 4.857 5.545 5.552 Verhältnis zum Output (m3/prod.t) 0,012 0,011 0,011 0,011 jährlicher Gesamtverbrauch (t) 4.400 6.549 6.347 7.312 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,013 0,015 0,012 0,014 Jährlicher Output Jährlicher Input und Verhältnis zum Output Energieeffizienz direkter Verbrauch erneuerbare Energie* Materialeffizienz Materialeffizienz Stahl Aluminium Kraftstoff gesamt Lack *Errechnet aus dem Energieträgermix der Stromanbieter ** 4 Hauptkomponenten: Stahl, Aluminium, Kraftstoffe, Lack 46 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Indikatoren für die Umweltleistung 2009 2010 2011 2012 jährlicher Gesamtverbrauch (m³)* 479.933 578.482 593.857 576.851 Verhältnis zum Output (m³/prod.t) 1,44 1,36 1,15 1,10 jährliche Menge (t) 90.827 101.096 119.527 126.423 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,27045 0,23935 0,23142 0,24199 jährliche Menge (t) 2.022 2.530 3.215 3.361 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,00607 0,00595 0,00623 0,00643 jährliche Menge (t) 83.397 93.351 109.522 115.601 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,25044 0,21941 021205 0,22128 jährliche Menge (t) 1.297 1.645 1.672 1.927 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,00389 0,00387 0,00502 0,00578 jährliche Menge (t) 3.345 4.311 5.117 5.537 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,01005 0,01013 0,00991 0,01060 jährliche Menge (t) 915 421 52.806 25.864 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,00275 0,00099 0,10224 0,04951 jährliche Menge (t) 621 0 4.079 2.327 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,00186 0,00000 0,00790 0,00445 jährliche Menge (t) 294 421 48.727 23.537 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,00088 0,00099 0,09434 0,04505 Wasser Wasser Abfall** gesamtes Abfallaufkommen (ohne Bauabfälle) gefährliche Abfälle Schrotte / Metallabfälle Papierabfälle Sonstige Abfälle Bauabfall** Bauabfälle gefährliche Bauabfälle nicht gefährliche Bauabfälle * Wert 2009 aufgr. eines Übertragungsfehlers korrigiert ** finale, bestätige Mengen für 2009 bis 2011, vorl. Mengen 2012 (Stand 11.02.2013) Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 47 Indikatoren für die Umweltleistung 2009 2010 2011 2012 Gesamte Fläche (m²) 1.396.000 1.396.364 1.503.400 1.503.434 Verhältnis zum Output (m²/prod.t) 4,19 3,28 2,91 2,88 bebaute Fläche (m²) 535.000 535.000 583.617 587.000 Verhältnis zum Output (m²/prod.t) 1,61 1,26 1,13 1,12 CO²-Äquivalent (t) 15.956 18.839 22.710 23.295 Verhältnis zum Output (t/prod.t) 0,0479 0,0443 0,0440 0,0446 jährliche Emission (t) 0,500 0,602 0,870 0,750 Verhältnis zum Output (kg/prod.t) 0,001501 0,001415 0,001684 0,001436 jährliche Emission (t) 17,5 20,7 24,9 25,5 Verhältnis zum Output (kg/ prod.t) 0,0525 0,0487 0,0482 0,0488 jährliche Emission (t) 6,62 8,46 10,28 10,39 Verhältnis zum Output (kg/prod.t) 0,0199 0,0199 0,0199 0,0199 gesamt (t) 247 327 376 471 Verhältnis zum Output (kg/prod.t) 0,742 0,769 0,728 0,902 biologische Vielfalt Werksfläche gemessen am Flächenverbrauch Emissionen jährliche Gesamtemission von Treibhausgasen* Schwefeldioxid* Stickoxide* Staub* Lösemittel * neu berücksichtigt: Emissionen aus der Heizölverbrennung (rückwirkend ab 2009) 48 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Gültigkeitserklärung Der Unterzeichnete, Dr. Andreas Riss, EMASUmweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0115, akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung von Kraftfahrzeugen (NACECode 29.1), bestätigt, begutachtet zu haben, ob der Standort Mercedes-Benz Werk Bremen der Daimler AG, wie in der Umwelterklärung mit der Registrierungsnummer DE-112-000001 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass Diese Erklärung kann nicht mit einer EMASRegistrierung gleichgesetzt werden. Die EMASRegistrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Die vorgelegte Umwelterklärung wurde geprüft und für gültig erklärt. • die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, • das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, • die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung des Standorts ein verlässliches und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten des Standorts innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben. Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen | 49 50 | Umwelterklärung 2013 - Mercedes-Benz Werk Bremen Daimler AG Mercedes-Benz Werk Bremen Mercedesstr. 1 28309 Bremen www.daimler.de