sommerkino 2001

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sommerkino 2001
CLUB PASSAGE
präsentiert das Sommerkino-Projekt
"Cinema Paradiso"
1. Juli bis 12. September 2001
in der Zschoner Mühle
Das traditionelle Sommerkino-Projekt des CLUBs
PASSAGE beginnt in diesem Jahr mit Leander
Haussmanns „Sonnenallee“ (D 1999), einem
Film, für den wegen fortschreitender Nivellierung
der innerdeutschen Unterschiede und also mangels
authentischer Örtlichkeiten ein kleines Stück DDR
in Babelsberg nachgebaut wurde. Ein Novum
insofern, als das liebevoll rekonstruierte Ensemble
im Rahmen der „Babelsberg-Tour“ auch
künftigen Generationen zu deren Nutz und
Frommen vom Leben in der Zone künden darf.
Der Titel des Films bezieht sich auf Thomas
Brussigs Romanvorlage „Das kürzere Ende der
Sonnenallee“ und meint damit eine Straße
zwischen den Berliner Stadtbezirken Neukölln
und Treptow, die zwischen 1961 und 1989 durch
die Mauer getrennt war.
Auf dem vom Sozialismus und all seinen so
alltäglichen wie kuriosen Erscheinungsformen
geprägten
Stummelstück
durchlebt
Micha
(Alexander Scheer) die typischen Wechselfälle
des Heranwachsens; einen wesentlichen Teil
seiner Zeit widmet er dabei dem Erfinden von
Strategien, die möglichst viele Begegnungen mit
Traumfrau Miriam ermöglichen sollen. Eine
davon ist das Fälschen von Tagebüchern, die der
Angebeteten dann Stück für Stück als Beleg des
Vertrauens zu Füßen gelegt werden.
Als Michas Eltern sind Katharina Thalbach und
Henry Hübchen zu sehen, während Detlev Buck
nicht nur an Buch und Produktion mitwirkte,
sondern auch den ABV der (bis zum Mauerfall
real existierenden) wunderlichen Miniatur-DDR
spielt.
Wer in augenzwinkernden Erinnerungen der
ostalgischen Art schwelgen will, sollte sich
„Sonnenallee“ nicht entgehen lassen, denn
einstweilen gibt es den groß angelegten
„Ossiland-Erlebnis-Park“ noch nicht.
John Maddens bei der 1999er Verleihung der
ACADEMY AWARDS
mit
gleich sieben
goldenen Männchen ausgezeichneter Film
„Shakespeare in Love” (GB/USA 1998)
macht sich die Tatsache zu Nutze, dass über die
Anfänge des englischen Dichters und Dramatikers
kaum etwas bekannt ist. Insbesondere um die
Entstehung der unsterblichen Liebestragödie
„Romeo und Julia“ ranken sich Legenden, die
eigenes Erleben des Meisters mutmaßen.
Ausgangspunkt der spekulativen Story ist eine
Komödie, die der junge William S. (Joseph
Fiennes) für ein Theater zu schreiben hat, und das
sehr schnell.
Leider verlässt den jungen Mann genau in diesem
Moment mit seiner Muse auch die Inspiration. Bei
der Probe für das neue Stück „Romeo und Ethel,
die Tochter des Piraten“ schleicht sich eine junge
theaterbesessene Adlige (Gwyneth Paltrow) als
Junge verkleidet in die Theatertruppe ein. Der
Meister entdeckt bald, dass er es mit einem (Edel)Fräulein namens Viola zu tun hat und verliebt
sich unsterblich, was auch dem Auftragswerk
ausgesprochen förderlich ist. Die Liebe von
William und Viola endet zwar nicht so tragisch
wie die von Romeo und Julia, am Schluss jedoch
muss man sich trennen, weil in der Realität der
damaligen Zeit die Klassenschranken einem
Happy End entgegenstanden.
„And the OSCAR goes to… Julia Roberts !” hieß
es am 25. März 2001 im Shrine Auditorium in Los
Angeles, worauf die anwesenden Gäste und dazu
schätzungsweise 800 Millionen Menschen am
Fernsehschirm
Zeuge
eines
frenetischen
Freudenausbruchs wurden, wie man ihn vom
derzeit
bestbezahlten
weiblichen
Kinostar
erwarten konnte. 20 Mio. Dollar Gage bekam
Julia Roberts für die Hauptrolle in „Erin
Brockovich“ (USA 2000), einem Film, der in
mancher Hinsicht überrascht. Die Roberts war
noch nie in einem Film zu sehen, der trotz seines
Major-Budgets aussieht wie eine kleine
Independent-Produktion, und dass sich ein 130Minutenfilm so weit von Hollywoods Mainstream
entfernt und einen Riesenerfolg hat, ist immer
noch so selten wie der Mut von Produzenten, sich
auf derlei Wagnisse einzulassen.
Regisseur Steven Soderbergh erzählt in seinem
Film, der sich im dokumentarischen Look des
New Hollywood der frühen 70er präsentiert, eine
wahre Geschichte: Erin Brockovich (J. Roberts)
ist zweifache Mutter und dreimal geschieden. Als
sie
nach
einem
Verkehrsunfall
keine
Entschädigung bekommt, setzt sie ihren Anwalt
unter Druck; er soll ihr wenigstens einen Job als
ungelernte
Hilfskraft
in
seiner
Kanzlei
verschaffen. So geschieht es, aber der Chef ist der
einzige, der dem schroffen Charme –und der nicht
minder offensiven Aufmachung- der jungen Frau
etwas Sympathie entgegen bringt, allerdings ist er
nicht unfroh, als er sie mit einem Karton in
Heimarbeit entlassen kann.
Erin entdeckt jedoch in einem unscheinbaren
Immobilienfall ungeahntes Konfliktpotenzial: In
einer kleinen kalifornischen Wüstenstadt hat ein
Großkonzern das Grundwasser verseucht und die
Einwohner (die zum Teil schon schwer erkrankt
sind) im Unklaren darüber gelassen. Erin setzt
alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel ein, um
im Alleingang die Betroffenen und die
Hinterbliebenen zu einer Sammelklage zu
ermutigen – mit Erfolg.
Die Geschichte vom hier zu Lande (wie auch zu
Wasser...) weniger bekannten „kopflosen Reiter“
gehört in den USA zu den klassischen
Gruselmärchen und damit nicht nur zum
nationalen literarischen Erbe, sondern sogar zum
planmäßigen
Lehrstoff
der
dortigen
Grundschulen. Erdacht hat die Novelle „The
Legend Of Sleepy Hollow“ Washington Irving,
verfilmt wurde die Gruselstory 1999 von Tim
Burton, der sich bereits durch Filme wie „Edward
mit den Scherenhänden“ oder „Nightmare before
Christmas“ als Liebhaber düster-romantischer
Stimmungen und Sets auswies. Das Drehbuch zu
„Sleepy
Hollow“
(GB/USA)
schrieb
„Sieben“- Autor Andrew Kevin Walker, der
damit dem Ex-Disney-Zeichner Burton die
Vorlage zu einem Stück reinster Kino-Romantik
lieferte, in welchem vor allem Köpfe rollen.
Diesem im Jahre 1799 stattfindenden kopflosen
Treiben auf den Grund zu gehen, ist angetreten
Ichabod Crane (Johnny Depp), ein New Yorker
Polizist. Der mit modernsten Mitteln der
Spurensicherung arbeitende Ermittler hält an den
Errungenschaften der Wissenschaft fest – bis ihm
selbst der „kopflose Reiter“ begegnet, dem im
Städtchen Sleepy Hollow eine bestialische
Mordserie zugeschrieben wird. Solange der
Geköpfte nicht in den Besitz seines eigenen
Hauptes gelange, so muss Crane erfahren, werde
er weiterhin die ehrbaren Bürger des Dorfes um
die ihren bringen...
Bereits 1949 machte Walt Disney aus Washington
Irvings Erzählung einen halbstündigen Trickfilm;
damit sich das Publikum trotz des ziemlich
grausig in Szene gesetzten kopflosen Reiters
jedoch nicht allzu stark grusele, wurde ein
singender Erzähler angeheuert - sein Name: Bing
Crosby.
Das Leben des irischen Schriftstellers Oscar
Wilde war bereits mehrfach Gegenstand von
Kinoproduktionen, die weniger den Schriftsteller,
dafür aber umso mehr das gesellschaftliche enfant
terrible in den Mittelpunkt ihres Interesses stellte.
Auch der britische Regisseur Brian Gilbert
(„Nicht ohne meine Tochter“) konzentrierte sich
in seinem1997 entstandenen Film „Oscar
Wilde“ (GB) auf die skandalumwitterte Vita des
Dichters und beschreibt Aufstieg und Fall des
Poeten und Individualisten. Oscar Wildes
(Stephen John Fry) Roman „Das Bildnis des
Dorian Grey“ hat den Schriftsteller im
spätviktorianischen England zum unumstrittenen
Darling der Londoner Salons gemacht.
Mit Ehefrau Constance (Jennifer Ehle) und seinen
beiden geliebten Söhnen residiert der irische
Dandy in großbürgerlichem Chic – bis er durch
ein homosexuelles Abenteuer die Liebe zum
eigenen Geschlecht entdeckt. Als sich der Dichter
in den jungen Lord Alfred Douglas (Jude Law)
verliebt und mit dessen Vater aneinander gerät,
nimmt das Verhängnis seinen Lauf: 1895 klagt
man ihn in einem Aufsehen erregenden Prozess
wegen seiner –im Britannien jener Zeit strafbarenNeigung an und verurteilt ihn. Zwei Jahre
Zuchthaus mit Zwangsarbeit – eine Strafe, die
dazu angetan war, stärkere Naturen als die seine
zu brechen.
„Tough Guy“ Clint Eastwood wagte sich 1995
unerschrocken
an
die
Verfilmung
des
Weltbestsellers „The Bridges Of Madison
County“ und vollbrachte als Regisseur und
Darsteller ein Wunder: Aus einer relativ
sentimentalen Story wurde unter dem Titel „Die
Brücken am Fluss“ (USA) eine stille und
zutiefst rührende Leinwandromanze.
Es ist Herbst 1965; Francesca Johnson (Meryl
Streep) lebt als Farmersfrau (verheiratet, zwei
Kinder) in einem Provinznest in Iowa. Ihr von
Normalität und Eintönigkeit geprägtes Leben
ändert sich unversehens, als ein Fotograf
auftaucht, der für den legendären „National
Geografic“ die alten holzüberdachten Brücken
von Madison County ablichten will. Francesca,
deren Mann und Kinder für einige Tage zu einer
Landwirtschaftsausstellung gefahren sind, fühlt
sich von Robert Kincaid (als romantischer
Liebhaber mit großem Erfolg gegen den Strich
besetzt: Clint Eastwood) magisch angezogen und
beschließt, ihn selbst zu einer in der Nähe
gelegenen alten Brücke zu führen.
Um die Abreise des sie faszinierenden Mannes zu
verzögern, lädt sie ihn zum Abendessen ein und
zwischen
beiden
entspinnt
sich
eine
leidenschaftliche, heimliche Affäre, die nur vier
Tage dauern darf: Als Francescas Familie zurück
kehrt, muss sich die Farmerin zwischen Liebe und
Pflicht entscheiden...
Der Film wird in Rückblenden aus der Sicht von
Francescas Kindern erzählt, die nach dem Tod der
Mutter deren Tagebücher erhalten. Nach
anfänglicher Enttäuschung über den Ehebruch
sind sie schon bald voller Respekt über das Opfer,
welches ihre Mutter seinerzeit für sie gebracht hat.
Die süßen Dinge des Lebens sind es, die Lasse
Hallström („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) in
den Mittelpunkt seines Films „Chocolat“ (USA
2000) stellt.
Die nostalgische Geschichte spielt Ende der 50er
Jahre in dem kleinen französischen Städtchen
Lansquenet-sous-Tannes. Dorthin verschlägt es
während der Fastnacht die zauberhafte Vianne
(Juliette Binoche) mit ihrer kleinen Tochter
Anouk (Victoire Thivisol). Vianne mietet ein leer
stehendes Haus gegenüber der Kirche und eröffnet
bald darauf eine Chocolaterie. Selbige wird rasch
zum Mittelpunkt des Ortes, denn Vianne hat nicht
nur die Gabe, für jeden Kunden die
Schokoladenkreation zu erraten, die am besten zu
dessen Persönlichkeit passt, sondern vor allem
mögen die Menschen die lebensfrohe junge Frau
und teilen ihr beim Genuss der süßen Delikatessen
ihre Kümmernisse, Sorgen und Wünsche mit.
Comte
De
Reynaud
(Alfred
Molina),
Bürgermeister und selbsternannter Sittenwächter
der frommen Gemeinde, sieht in der bekennenden
Atheistin Vianne eine Abgesandte des Teufels, die
seine Schäfchen in Versuchung führt. Er ruft zum
Boykott der Chocolaterie auf, und als Vianne sich
mit Roux (Johnny Depp), dem sensibel-wilden
Anführer
eines
Flussboote
bewohnenden
Abenteurervölkchens einlässt, kochen die Gefühle
über...
Die romantische Komödie basiert auf dem von
Joanne Harris geschriebenen Roman „Schokolade
– eine himmlische Verführung“ und wurde von
Robert Nelson Jacobs für den Film adaptiert.
Wiewohl die Schauspieler mit wenigen
Ausnahmen keine Franzosen sind und fast
ausschließlich in England gedreht wurde,
verbreitet „Chocolat“ doch etwas von dem
französischen Flair der literarischen Vorlage. Und
wer den Film mit möglichst vielen Sinnen
genießen möchte, dem sei während der
Vorstellung statt des Verzehrs von Popcorn der
von Schokolade empfohlen...
Die “Geschichte des Musikers Johannes Elias
Alder, der zweiundzwanzigjährig sein Leben zu
Tode brachte, nachdem er beschlossen hatte, nicht
mehr zu schlafen” erzählt der 1992 erschienene
und in kürzester Zeit zu einem Stück Weltliteratur
avancierte Roman „Schlafes Bruder” von
Robert Schneider. Unter gleichem Titel verfilmt
wurde das Werk in Deutschland von 1995 Joseph
Vilsmaier („Comedian Harmonists“), dem ein
Etat von immerhin 15 Mio. DM zur Verfügung
stand, wobei ein Zehntel dieser Summe allein für
die Errichtung des Filmdorfes in den Hochalpen
benötigt wurde. Daselbst nämlich erblickt 1803
unter widrigen Umständen ein Mensch das Licht
der Welt, der schon als Säugling seine Eltern
erschreckt und fürderhin von der Gemeinschaft
abgesondert wird. Der
Knabe Elias (André
Eisermann) besitzt nicht nur gelbe Pupillen und
die Gabe, seltsame Töne auszustoßen, er besitzt
auch eine genialische Auffassungsgabe für Musik,
was ihm in einer sichtlich vom Inzest
degenerierten Dorfgemeinschaft nicht von Nutzen
ist – er bleibt ein Außenseiter.
In einer engen und engstirnigen Welt gibt es für
den
„geistig
erhabenen“
Elias
keinerlei
Entwicklungsmöglichkeit. Dazu kommt, dass
seine große Liebe zu Elsbeth (Dana Vávrová)
scheitert, vor allem auch daran, dass er sie seiner
Angebeteten nie klar gesteht...
In einer seltsamen Verbindung von Selbstaufgabe
und Selbstverwirklichung verweigert er bis zum
Tod den Schlaf, denn: „wer schläft, der liebt
nicht“ beziehungsweise umgekehrt.
Die Geschichte des Erwachsenwerdens eines
Jungen im Italien des Faschismus und zugleich die
Tragödie einer Frau, die für ihre Schönheit büßen
muss, erzählt Giuseppe Tornatore („Cinema
Paradiso“),
der
große
Nostalgiker
des
italienischen Kinos, in seinem Film „Der
Zauber von Malena“ (It./USA 2000). Im
Frühjahr 1941 feiern die italienischen Faschisten
Mussolinis Kriegserklärung an England und
Frankreich. Der Jubel der Menge hallt auch durch
das sizilianische Küstenstädtchen Castelcuto, in
dem allerdings nicht nur die Politik des Duce die
Gemüter erregt. Wenn Malena Scordia (Italiens
neuer Superstar Monica Bellucci) durch die
Straßen schreitet, eine Mischung aus natürlicher
Schönheit und schweigender Unnahbarkeit,
erweckt sie damit erotische Fantasien in den
Köpfen der Männer jeglichen Alters. Auch der
13jährige Renato (Giuseppe Sulfaro) verehrt
Malena, deren Mann als Soldat in Afrika kämpft,
wie eine Göttin. Dies ist für seine Eltern eine
„perverse“ Obsession, von der sie ihn mit Hilfe
eines Priesters, eines Exorzisten und schließlich
sogar einer Prostituierten heilen wollen. Malena
wird nach der fälschlichen Nachricht vom Tod
ihres Mannes als Hure beschimpft und aus der
Stadt getrieben. Als ihr Mann aus der
Kriegsgefangenschaft heimkehrt, kann nur Renato
helfen...
Penny Marshalls 1990 gedrehtes Klink-Melodram
„Zeit des Erwachens“ beruft sich auf die
Beschreibungen des englischen Arztes Dr. Oliver
Sacks, der 1966 auf der neurologischen Abteilung
eines New Yorker Krankenhauses fast 100
Menschen mit einem Medikament aus einer Art
Lähmungszustand holte, der von einer jeweils im
Kindesalter erworbenen Infektion mit dem Virus
der Europäischen Schlafkrankheit herrührte.
Im Mittelpunkt des Films steht der Patient
Leonard (Robert De Niro), der nach der
Anwendung des Medikaments feststellen muss,
dass ihm 25 Jahre seines Lebens entgangen sind.
Während der Vorbereitung zu den Dreharbeiten
fuhr method actor De Niro nach London und
sprach dort mit den letzten überlebenden
Patienten. Er studierte ihre Krankengeschichte,
verschlang alle greifbare Fachliteratur zum Thema
und ließ sich Filmaufnahmen und Tonbänder des
Neurologen Oliver Sacks vorspielen.. Der Arzt
und Forscher, von dem die Vorlage zum Film
stammt, beobachtete De Niro bei den
Dreharbeiten: „Manchmal dachte ich, jetzt ist er
wirklich durchgedreht“, meinte er und stellte fest,
Dank De Niro habe er etwas über Pathologie
dazugelernt...
“Eine
Art
Western-Road-Movie
durch
Mecklenburg-Vorpommern, mit Pferden und so!”
nannte der Schleswig-Holsteiner Bauernsohn und
Diplomlandwirt Detlev Buck seinen Film „Wir
können auch anders“ (D 1993) und ließ ihn
folgerichtig in der ehemals den ostdeutschen
Ureinwohnern gehörenden Prärie spielen. Die
Gebrüder Kipp und Most (Joachim Król und Horst
Krause) aus Westdeutschland –nicht gerade die
Hellsten- haben von ihrer "Omma" ein Haus in
einem Ostsee-Provinznest in der Nähe von
Schwerin geerbt und machen sich nun mit einem
Trauerkranz für Großmutter auf den Weg in den
Wilden Osten. Während der Fahrt in einem
abgewrackten Diesel-LKW stößt der russische
Soldat Viktor (Konstantin Kotljarow) zu den
beiden, indem er sie (weil der deutschen Sprache
unkundig) mit vorgehaltener Kalaschnikow
zwingt, ihm beim Desertieren zu helfen.
Was sich indessen sehr kompliziert gestaltet, denn
die mehr als nur sanft vertrottelten Wessis können
weder schreiben noch lesen, weshalb weder
Autobahnschilder noch Landkarten weiter helfen.
Das durch den nördlichen Osten irrende deutschrussische Trio rückt angesichts einer Truppe
wegelagernder (Wege lagernder – wie lagert man
Wege?) Zonen-Rocker zusammen und versenkt
die Bande kurzerhand in einer Kiesgrube. Weil
dies
aber
–unbeabsichtigtleider
mit
beträchtlichen Kollateralschäden einher geht, sind
die County-Sheriffs bald auf der Jagd nach dem
halbdebilen Kleeblatt Kipp, Most und Viktor, dem
sich aus diesem Grunde bald ein viertes Blatt in
Gestalt der Geisel Nadine (Sophie Rois)
anschließen muss.
„Wir können auch anders“ wurde ein
Riesenerfolg und heimste 1993 gleich vier
Filmbänder in Gold ein: für die beste Regie, für
Joachim Król und Horst Krause als beste
Darsteller und für die Musik von Detlev Petersen.
B.R.
CLUB PASSAGE
präsentiert das Sommerkino-Projekt
"Cinema Paradiso"
1. Juli bis 12. September 2001
in der Zschoner Mühle
01.07. bis 04.07. "Sonnenallee"
Deutschland 1999
95 '
08.07. bis 11.07. "Shakespeare in Love"
England/USA 1998
123 '
15.07. bis 18.07. "Erin Brockovich"
USA 2000
130 '
22.07. bis 25.07. "Sleepy Hollow"
England/USA 1999
120 '
29.07. bis 01.08. "Oscar Wilde"
England 1997
117 '
05.08. bis 08.08. "Die Brücken am Fluss"
USA 1995
132 '
12.08. bis 15.08. "Chocolat"
USA 2000
121 '
19.08. bis 22.08. "Schlafes Bruder"
Deutschland 1995
127 '
26.08. bis 29.08. "Der Zauber von Malena"
Italien/USA 2000
96 '
02.09. bis 05.09. "Zeit des Erwachens"
USA 1991
09.09. bis 12.09. "Wir können auch anders"
Deutschland 1993
120 '
91 '
Beginn jeweils 21.00 Uhr * Einlass 20.30 Uhr
Eintrittspreise: 8.- DM / ermäßigt 6.- DM
in der Kleinkunstscheune der Zschoner Mühle
Zschonergrund 2 * 01462 DresdenDresden-Podemus
Bus: 92 bis Ockerwitz - 5 min. zu Fuß oder Bus
Bus 80: bis Omsewitz - 15 min. zu Fuß
Auf dem Parkplatz der Zschoner Mühle sind ausreichend Stellplätze vorhanden!