warum essen wir nicht mehr, was auf den tisch kommt?

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warum essen wir nicht mehr, was auf den tisch kommt?
Februar 2016
CHF 9.80 | eur 9.00
womeninbusiness.ch
Das schweizer wirtschaftsmagazin für Die frau
Good
food
fett im geschäft mit
muskeln: Die exersuissechefin sandra thoma
über effizientes
Krafttraining
Bad
warum essen wir
nicht mehr, was auf
den tisch kommt?
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welt hinaus: wie anna
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«nach immer mehr Leistung
zu streben ist neurotisch!»:
iKea-schweiz-chefin
simona scarpaleggia spricht
Klartext
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 1
Unternehmen
Die Turnhose
ist jetz schick
Outfits zwischen Sport und Fashion – Athleisure – erobern
den Kleiderschrank, prägen das Strassenbild. Angesagt sind längst
nicht mehr nur Adidas, Nike und Co. Junge Labels drängen
mit Erfolg in den Markt und behaupten sich – mit wenig Geld und
viel Spirit. Auch in der Schweiz.
Text Katharina Blansjaar Bilder UNDER ARMOUR, lululemon, Lola Fred
28 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 29
Auftakt
Titelgeschichte
8In unserer Leistungsgesellschaft ist
inzwischen jeder Dritte auf Diät.
16
Warum? Weizen, Zucker und Milch
gelten als Teufelszeug
Rubriken
3000 Mitarbeitende, 1 Milliarde
2
Editorial
Umsatz: Simona Scarpaleggia,
4
Intern
IKEA-Chefin Schweiz, spricht im
6
Auftakt
Interview offen über neurotische
57
Vorschau / Impressum
dene Teams und wie weiblich
Leistungsvorstellungen, zufrie-
21
Verlosung
das schwedische Unternehmen
58
10 Fragen an Marco Baumann,
wirklich ist.
CEO von Rausch
Das Gespräch
16 Simona Scarpaleggia, Chefin von IKEA
Schweiz, über ungesunde Leistungsvorstellungen und Teamgeist
Unternehmen
22Exersuisse ist die Nummer 1 im Land,
wenn es um medizinisches Krafttraining
geht. Die Chefin ist Ärztin und stemmt
selbst gerne mal 200 Pounds
28Einst trainierten wir alle in Nike
oder Adidas. Heute sind kleine Labels
medizinischen Muskeltraining
biomazing.ch. Heute ist ihr Webshop
das Nonplusultra für Bio-Fans
Wer ist die Frau, die mit dem
ihre Nische auf dem hart umkämpften Markt gefunden hat?
Geld & Anlage
40Unsere Umfrage zeigt: Frauen sind
schlecht versichert. Wir zeigen, auf was
zu achten ist
44Beauty-Öle für Haut und Haar
Bei unserer Anlagelösung Mandate geben Sie die Richtung vor:
Sie bestimmen die Strategie – und unsere Anlagespezialisten kümmern sich
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48Ski-in und Ski-out im Aurelio in Lech
2 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
besitzt und führt die 20 Exer­
Absicht gründete Anna Baumgartner
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Eine Ärztin als Chefin einer
auf dem Vormarsch
34Sie wollte etwas Gutes tun. Mit dieser
Ich will meine Strategie
von Anlagespezialisten
umsetzen lassen.
22
46Unterwegs mit dem Lexus NX 300h
50 Kultur
52Wirtschaftsmärchen
54 Shopping-Interview mit Esther Kuhn
von bestsecret.ch
34
Bio für die Haut. Im Schweizer
Onlineshop biomazing.ch gibt es
nur Produkte aus biologischem
Anbau. Gründerin des Winter­
thurer Start-ups ist nicht etwa
eine Kosmetikerin, sondern eine
Juristin und Violinistin.
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 1
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser
W
as ist gut? Was ist schlecht? In einer Zeit
mit so vielen Konfliktherden auf der Welt
stellen wir uns diese Frage öfters, nicht?
Wir fragen uns auch, weil wir gute Menschen sein wollen. Gut sein. Besser werden, besser leben.
Unsere Tendenz zur Selbstoptimierung kommt aber auch
aus einer einfachen Eitelkeit heraus, nicht? Wir wollen
eben nicht nur gut sein, sondern besser (werden). Mir fällt
gerade in dieser Zeit der Saftkuren und der Detox-Diäten
wieder auf, wie wir unsere Ernährung zur Religion machen. Die Welt wird nicht besser und schon gar nicht
grüner, wenn wir Chia-Samen und Goji-Beeren essen. Wir
werden auch nicht gesünder, wenn wir Marathon rennen oder fünfmal die Woche im Kraftraum die Muckis pumpen. Mit diesem Heft
beginnen wir das Jahr und rufen zur Normalität auf. Dieses Exzessive
ist doch genauso anstrengend wie übermässige Verwendung des
Begriffs Work-Life-Balance. Wer sich zu viel um sein Gleichgewicht
kümmert, der steht bestimmt nicht am stabilsten auf den Beinen.
Davon bin ich fest überzeugt.
Mit diesem Heft verabschiede ich mich von Ihnen. Ich bedanke mich
für Ihre Treue und wünsche Ihnen mit WOMEN IN BUSINESS
weiterhin ein bewegtes 2016.
Die nächste WOMEN IN BUSINESS erscheint am 17. März 2016.
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2 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 3
Wirtschafts-
magazin
für frauen
WOMeN IN buSINeSS
Februar 2016
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Februar | 2016
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Vorname
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In Business
Das Autoren-Team dieser Ausgabe
Silvia Aeschbach
Sie trifft sich seit Jahren mit Menschen, um
danach über diese berichten – ob im Print oder
im Fernsehen. In Sachen Menschenkenntnis
hat Silvia Aeschbach definitiv Übung. Bei
ihrem Interview für diese Ausgabe hat sie sich
aber für einmal getäuscht. Ihr Gegenüber war
viel sanfter, fröhlicher und entspannter, als sie
gedacht hatte. Von welcher ambitionierten
Jungunternehmerin die Rede ist, lesen Sie auf
Seite 36.
Kaspar Meuli
Kaspar Meuli ist freier Journalist und lebt in
Biel. Seine Interviews führen ihn regelmässig
in Chefbüros, doch so viel Understate- ment
wie am Arbeitsplatz von IKEA-Schweiz
Chefin Simona Scarpaleggia hat er noch nie
angetroffen. Beim schwedischen Einrichtungsmulti sind Statussymbole verpönt. Fürs
Top-Management gibt es weder reservierte
Parkplätze noch Vorzimmerdamen. Ein
eigenes Kleinstbüro hat Simona Scarpaleggia
nur, damit sie bei Gesprächen die Türe
schliessen kann und ihre Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nicht stört.
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WOMEN'S Talk
Katharina Blansjaar
Im neuen Jahr hat unsere Autorin entschieden, sich zur Yogalehrerin ausbilden zu
lassen. Da kam ihr die Recherche gerade
recht. Wir haben Katharina Blansjaar
nämlich auf die Jagd nach den begehrtesten
Fitness-Labels geschickt. Im Markt, den
lange Zeit nur Nike und Adidas beherrschten, tut sich nämlich ziemlich was. Gerade
für und von Frauen!
Dienstag, 15. März 2016
Geld macht nicht glücklich –
oder doch?!
u
Gäste:
Prof. Dr. Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre fhnw,
Privatdozent Universität St. Gallen, Glücksforscher
Christina Kuenzle, Managing Partner und Executive Coach,
choice ltd. business and executive coaching
Moderation:
Prof. Dr. Sita Mazumder
Beginn:
19.00 Uhr (Türöffnung 18.30 Uhr) – anschliessend Apéro
Location:
The Lion, Oetenbachgasse 6, 8001 Zürich (in der Nähe vom Urania Parkhaus)
Eintritt:
CHF 20.– für NichtabonnentInnen / CHF 10.– für AbonnentInnen, jeweils
inklusive einer aktuellen Ausgabe des Magazins WOMEN IN BUSINESS.
Anmeldung bis am 8. März an [email protected]
(Beschränkte Teilnehmerzahl)
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 5
A u f t a k t_ M e i n u n g _ G e l d -I n te r v i e w _Ve r s c h n a u f p a u s e
«Eine Annahme hat negative Auswirkungen
auf das Zusammenleben und die Wirtschaft»
SP-Nationalrätin Chantal Galladé über die Durchsetzungsinitiative der SVP sowie deren
Konsequenzen bei einem Ja am 28. Februar.
Mein teuerster Lustkauf
Völlig überteuert, völlig vernunftfrei, an
sich überflüssig. Ich sage nicht, was es ist.
Nur so viel: Ich trage es nie. Aber es
weckt Emotionen und Kindheitserinnungen in mir.
Mein grosszügigstes Trinkgeld
Ich honoriere es, wenn ich guten
Service erlebe. In anderer Leute Augen
manchmal vielleicht zu übertrieben.
Aber schon manches Mal hat mir ein
Lächeln, ein freundlicher Satz meinen
Tag verschönert.
Mein mächtigstes Sparpotenzial
Urlaub. Leider trotz aller guten Vorsätze
immer das Erste, das zum Opfer fällt.
Mein letzter Frustkauf
Vier Tüten Gummibärchen
Meine schwerste Einkaufstüte
Ein Teddybär, über einen Meter gross
und entsprechend schwer. Ich habe ihn
durch den Flughafen Zürich geschleppt
und nach Berlin gebracht – zur Erheiterung aller Menschen, denen ich an dem
Tag begegnet bin.
Meine üppigste Spende
Wir Kurden gelten als heimatlos. Ich
habe das Glück, in der Schweiz Heimatgefühl kennenlernen zu dürfen. Viele
von uns in der westlichen Welt sind unendlich gesegnet. Egal wie hoch. Meine
Spenden alleine werden leider nie gross
genug sein, um all das Leid zu mildern,
das den Menschen widerfährt, die auf
dieser Welt in Kriegsgebieten ausharren
und die Zerstörung ihrer Heimat und
den Verlust ihrer Liebsten miterleben
und ertragen müssen.
Mein Geld-Motto
Geld verdirbt den Charakter eines Menschen nicht. Geld zeigt den Charakter
eines Menschen. ★
Chantal Galladé, 43, Nationalrätin und Mitglied
der sicherheitspolitischen Kommission sowie
der NATO-Delegation des Nationalrats.
Um ein mögliches Beispiel zu nennen: Ein in der Schweiz geborener und aufgewachsener Ausländer ohne Bezug zum Heimatland fährt in einer Tempo-30-Zone 50 Kilometer pro Stunde. Wenn er dann später noch einen Apfel aus dem
Nachbarsgarten stiehlt, muss er zwingend ausgeschafft werden, eine Ausnahme ist nicht möglich. Er hat kein Recht darauf, wegen dieser doch eher geringfügigen Delikte vor der
Rechtssprechung gleich behandelt zu werden wie die mit ihm
aufgewachsenen Schweizer Kollegen, wenn sie dasselbe tun.
Die Durchsetzungsinitiative setzt hier lebende, gut integrierte
Ausländer, welche ein relativ geringfügiges Delikt begehen,
mit Kriminaltouristen gleich.
wirkt sein Bleiberecht. Die Annahme der Durchsetzungsinitiative aber wird keinen solchen Fall verhindern und auch keine
andere Rechtssprechung in solchen Fällen bedeuten. Denn
Ausschaffungen für schwere Delikte haben wir schon heute
und daran ändert die Initiative nichts.
Nach den grauenhaften Vorfällen in Köln, welche ich aufs
Schärfste verurteile, schrieb mir eine besorgte Bürgerin, ob sie
nun nicht doch für die Durchsetzungsinitiative stimmen solle,
denn diese Art von Ausländern wäre nicht akzeptabel bei uns.
Sie hat recht, dass dies nicht akzeptabel ist. Für mich sind
Frauenrechte nicht verhandelbar und wer sich so verhält, ver-
Was eine Annahme aber ändern würde, betrifft unser Land
in seinen Grundwerten. Es würde negative Auswirkungen
auf unser Zusammenleben, unsere Wirtschaft und unsere
Demokratie haben. Ein Nein zur Durchsetzungsinitiative
bedeutet ein Ja zu unserem Rechtsstaat, zur Wirtschaft und
zur Demokratie.» ★
6 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Jino Omar, 39, Leiterin Hirslanden International und VR-Präsidentin Acredis Clinic Utoquai,
über ihre grösste Fehlinvestition, Frustkäufe und warum ihre Herkunft sie zur Spenderin macht.
Meine grösste Fehlinvestition
Ich habe viel Geld in eine Ausbildung
investiert, nur um währenddessen festzustellen, dass mein Herz für das
schlägt, was ich bereits mache.
«Seit einigen Jahren setze ich mich intensiv mit der Sicherheitspolitik unseres Landes auseinander und stehe für Recht
und Ordnung ein. Gerade als Frau ist mir Sicherheit ein besonderes Anliegen, weshalb ich mich dafür engagiere, dass der
Staat die Sicherheit aller gewährleistet und genügend Sicherheitskräfte und Ressourcen da sind, um die Menschen zu
schützen. Nur in einem sicheren Staat können die Menschen
sich auch frei und angstfrei bewegen, kann eine Wirtschaft
funktionieren und ist die Lebensqualität gut.
Die Durchsetzungsinitiative der SVP aber ist brandgefährlich. Die bringt nicht mehr Sicherheit, sondern weniger. Denn
sie untergräbt unseren Rechtsstaat. Sie hebelt wichtige Prinzipien der Verfassung aus, wie zum Beispiel die Verhältnismässigkeit, und sie schaltet die Richter aus. Diese werden
faktisch zu Vollzugsbeamten degradiert. Auch die Demokratie wird ausser Kraft gesetzt. Das Parlament hat die vom Volk
angenommene Ausschaffungsinitiative umgesetzt und eine
Härtefallklausel eingefügt, damit die Richter in ganz besonderen Fällen, wenn es die Situation erfordert, Ausnahmen
machen können.
«Geld zeigt den Charakter eines Menschen»
Feierabend in guten Händen
Die Kosmetikerin wählt eine Kombination aus
drei Produkten. Je nach Hauttyp sind diese mit
Zitronen-Thymian, mit grüner Bananenstaude
oder mit Hafer angereichert. Diese Inhaltsstoffe, die erfahrenen Hände der Expertin und die
Serie von Massage-, Drainage- und Druckbewegungen sind das Geheimnis der neuen
Tri-Active Gesichtsbehandlungen von Clarins.
Das Trio an Pflege und Berührungen dauert
60 bis 90 Minuten – je nach Wunsch. Danach
fühlt sich die Haut, gerade jetzt, wenn es
draussen kalt ist, enorm genährt an. Das
Schutzschild soll anhalten, genauso wie das
jugendliche Gefühl. Clarins hat immerhin
60 Jahre Wissen rund um die Haut und die Alterung gesammelt. Die Tri-Active Gesichtsbehandlungen gibts ab sofort in allen Clarins
Skin Spas ab CHF 165.–. clarins.ch
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 7
Titelgeschichte
Good Food –
Bad Food
Was isst du so? Kein Thema bewegt in der Kantine dermassen,
wie das «gesunde» Essen. Wer noch in einen Burger beisst,
gilt als Loser. Was ist los mit uns?
Text Yvonne Zurbrügg Illustrationen Stephan Schmitz
8 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 9
Ecknauer+Schoch ASW
Titelgeschichte
Es ist noch kein Dutzend Jahre her, da sassen die Wirtschaftsmächtigen zwischen 11 und 14 Uhr im Gourmetrestaurant.
Wer danach nicht mit Schlagseite ins Büro wankte, war
ein Loser. Schliesslich hiess die Devise: Auf jeden
Deal wird angestossen, je dicker der Fisch, desto
tiefer wird ins Glas geschaut. Kohlenhydrate hatten damals noch den Ruf, Energiespender zu sein.
Und Zucker galt als Zückerchen fürs Hirn. Heute ist
beides derart verteufelt, dass wer sich wagt, beides zu
essen, ja gar zu kombinieren, klare Mängel aufweist –
wenn nicht im Blut, dann zumindest im Geist. Nämlich einen Mangel an Selbstoptimierungstendenz,
schlichte Laschheit in Zeiten, in denen jeder, der etwas
auf sich hält, Schritte zählt, Verbrennung misst, ChiaSamen in Mandelmilch schlürft und Unsummen ausgibt, um den Monstern namens Laktose und Gluten
auszuweichen.
Was ist passiert mit uns?
Man könnte den Trend zum gesunden Leben einfach daraus ableiten, dass heute in praktisch allen Konzernen
Alkoholverbot herrscht. Und dass die Spesenbudgets
nicht mehr nach oben offen sind für die luxuriösen Gelage
mit den Kunden. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Zwischen dem Mittagessen im Gourmetrestaurant und
dem selbstgemachten Quinoa aus dem Tupperware liegen dann doch so einige kulinarische Stufen. Was ist
passiert mit uns?
Wir sind überinformiert. Werden mit Thesen und Studien bombardiert, sodass wir offenbar nicht mehr
im Stand sind, selbst zu entscheiden, was gut
für uns ist. Lieber lassen wir uns von sogenannten Experten sagen, welche Lebensmittel
die Guten und welche die Bösen sind. «Weizen
10 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
macht fett, herzkrank und depressiv», sagt der US-Kardiologe
William Davis. US-Neurologe David Perlmutter landete mit
seinem Buch «Dumm wie Brot» sogar einen internationalen
Bestseller. Seine Kernthese: Brot ist die Wurzel allen Übels und
sogar für Alzheimer und Demenz mitverantwortlich.
Untergang der Sättigungsbeilage
Nur eine verwöhnte Gesellschaft lässt sich damit ein Grundnahrungsmittel verteufeln. Hätten wir nicht von allem
genug oder zu viel, würden wir weiterhin Brot als Sättigungsbeilage verstehen. Aber allein schon der Begriff Sättigungsbeilage hat ja ausgedient. Wir essen heute nicht, um satt zu werden. Wir essen, um gesund zu bleiben, um unseren
Social-Media-Followern per Bild zu beweisen, dass wir schöne, schlanke, ranke, gesunde, optimierte Menschen sind. Satt?
Das ist was für Ausufernde, die nicht wissen, wann genug ist.
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«Free from» heisst die Hiobsbotschaft von heute. Bedeutet:
frei von Gluten, Laktose und Histamin (siehe Box). Inzwischen findet sich «Free from» als Hinweis auf zig Produkten
im Supermarkt, Migros und Coop verbuchen bei ihren jeweiligen Spezialsortimenten zweistelliges Wachstum. Coop
macht damit über 25 Millionen Franken Umsatz im Jahr.
Kein Wunder, wird das Angebot stetig ausgebaut. Den Nahrungsmittelallergikern macht das das Leben leichter. Fakt ist
aber: Nur gerade 1 Prozent der Bevölkerung hat Zöliakie. So
heisst die extreme Überempfindlichkeit gegenüber Gluten, ➤
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Der Unterschied zwischen einer
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Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Abwehrreaktion des
Körpers gegenüber pflanzlichen und tierischen Eiweissen.
Kleinste Mengen können allergische Reaktionen auslösen.
Diese reichen von harmlosem Juckreiz bis hin zu einem anaphylaktischen Schock, der tödlich sein kann. Allergien können mittels Haut- und Bluttests festgestellt werden.
Schwerwiegende Reaktionen treten besonders bei Nüssen,
Sesamsamen und Meeresfrüchten auf.
Bei einer Lebensmittelintoleranz fehlt dem Körper die Fähigkeit, einen bestimmten Stoff zu verdauen. Häufige Symptome sind Verdauungsbeschwerden. Tests oder eine Diät
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Gleichung unserer Selbstoptimierung. Die
Formel kann beliebig ausgebaut werden.
Fakt ist: Mit der Gesundheit haben wir uns
auf unserem Karriereweg noch nie so auseinandergesetzt
wie heute. Ihre Arbeitskollegin isst jeden Mittag Quinoa
aus dem Tupperware? Der Kollege aus derselben Abteilung trinkt Smoothies, die grüner sind als die Plastikäpfel
im Möbelladen? Willkommen beim Kantinenthema 2.0:
Und was isst du so?
Titelgeschichte
die die Dünndarmschleimhaut schädigt und zu Mangelerscheinungen führen kann. Nur 1 Prozent der Bevölkerung leidet an einer Histaminintoleranz, reagiert also allergisch gegen
Histamin, das in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln
vorkommt, besonders in Wurstwaren, Fleisch, Meeresfrüchten,
Käse- und Gemüsesorten. Für wahre Allergiker kann bei beiden Allergien schon die Einnahme kleinster Mengen lebensgefährlich sein.
Schweizer sind Spitzenreiter – gemäss Selbstdiagnose
Nur sind die wahren Allergiker von den Lifestyle-Enthaltsamen kaum mehr zu trennen. «Es ist fast schon schick, ein
Nahrungsmittel nicht zu vertragen», kommentierte Peter
Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation am Unispital Zürich eine hauseigene Befragung, worin 37 Prozent der
Schweizer Bevölkerung angeben, gewisse Lebensmittel nicht
zu vertragen. Das bedeutet europaweiter Spitzenplatz. Aber ➤
Die drei häufigsten Allergien und Intoleranzen
Laktoseintoleranz
Normalerweise wird der Milchzucker im Dünndarm durch
das Enyzm Laktase gespalten und über den Darm ins Blut
aufgenommen. Statt ins Blut gelangt der Milchzucker bei
Laktoseintoleranz unverdaut in den Dickdarm und wird
dort von Bakterien vergoren. Das ist unangenehm, aber
nicht lebensbedrohlich.
Vorkommen
Milch, Milchprodukte, Fertigprodukte.
Symptome
Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen.
Diagnose
Atemtest oder Blutgentest.
Therapie
In einer ersten Phase sollten sich Betroffene laktosefrei
ernähren. Danach wird während einer Testphase die
Verträglichkeit der Laktose ermittelt. Man kann das
fehlende Enzym Laktase auch in Form von Kapseln oder
Tabletten einnehmen.
Symptome
Müdigkeit, Erschöpfung, Blutarmut, Eisenmangel, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Knochenschmerzen,
Gewichts- und Kraftverlust, Konzentrationsprobleme,
depressive Verstimmungen.
Diagnose
Messung von Zöliakieantikörpern unter glutenhaltiger
Ernährung.
Therapie
Bei Zöliakie hilft nur eine lebenslange glutenfreie Ernährung. Auf diese Weise ist jedoch ein beschwerdefreies
und gesundes Leben möglich.
Histaminintoleranz
Es wird vermutet, dass die Histaminintoleranz durch ein
Missverhältnis zwischen dem Angebot an Histamin und
der eingeschränkten Aktivität der histaminabbauenden
Enzyme entsteht.
Vorkommen
Besonders in Wurstwaren, Fisch, Meeresfrüchten, Käse
und gewissen Gemüsesorten.
Zöliakie
Gluten ist ein Sammelbegriff für Klebereiweisse in
verschiedenen Getreidesorten. Zöliakie ist eine extreme
Überempfindlichkeit gegenüber Gluten, sie schädigt die
Dünndarmschleimhaut. Die Schädigung führt zum Abbau
der Dünndarmzotten. Nährstoffe können zudem weniger
gut aufgenommen werden, was zu einer Mangelerscheinung führen kann.
Symptome
Plötzliche Hautrötungen, Juckreiz, Verdauungsbeschwerden, Blutdruckabfall, chronischer Schnupfen, Kopfschmerzen, Migräne, rote Augen.
Vorkommen
Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Emmer, Grünkern,
Kamut, Einkorn und Triticale (Kreuzung zwischen Weizen
und Roggen).
Therapie
Zuerst muss streng auf histaminarme Ernährung umgestellt werden, um daraufhin gezielt histaminreiche Lebensmittel zu testen und die Verträglichkeit zu ermitteln.
12 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Diagnose
Es gibt keine eindeutigen Diagnosekriterien für Histaminintoleranz.
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 13
Titelgeschichte
«Wir geben dem Essen zu viel Macht»
Psychologin Barbara Beckenbauer über Weglassdiäten und welchem Stress wir uns aussetzen,
wenn wir verlernen zu geniessen.
was heisst denn vertragen? Rund jeder Fünfte in der Schweiz
kennt Blähungen nach dem Konsum von Milchprodukten.
Bei ihnen wird der Milchzucker im Dünndarm nicht durch
das Enzym Laktase gespalten und über den Darm ins Blut
aufgenommen, sondern es geht unverdaut in den Dickdarm
und wird von Bakterien vergoren. Gefährlich ist das nicht,
höchstens unangenehm.
fekt: Die Angst, ein böses Lebensmittel zu essen, sich mit
dem eigenen Genuss zu schaden, kann krank machen. Die
Rede ist von eingebildeten Unverträglichkeiten, so lange
eingeredet, bis der Körper die entsprechenden Lebensmittel
tatsächlich nicht mehr gerne verdaut. Eine antrainierte Unverträglichkeit ist aber nur das
eine. Viele Leute verlieren bei einem freiwilligen Gluten-Verzicht
an Körpergewicht und glauben
erst recht daran, dass dies nur
Teufelszeug sein kann. «Aber es
gibt nichts Magisches an der glutenfreien Diät!», sagt Ernährungsexpertin Katherine Tallmadge, Autorin des Bestsellers
«Diet Simple», «Die Leute fühlen
sich nur gesünder, weil sie Süssigkeiten plötzlich mit Früchten
ersetzen.» Katherine Tallmadge bestreitet trotzdem vehement, dass eine Elimination von Gluten gesund ist. Wichtige Quellen von Ballaststoffen, Eisen, Folsäure, Kalzium, Vitamin B3 und B12, Phosphor und Zink würden bei glutenfrei
verarbeiteten Lebensmitteln oft verloren gehen, allein schon
der raffinierten Getreide wegen. Mangelerscheinungen seien die Folge.
«Es gibt nichts
Magisches an
der glutenfreien Diät!»
Allergien entwickeln sich am häufigsten bereits im Kleinkinderalter. Die Zürcher Kinderärztin Andreina Weil beobachtet, dass ihre
Patienten Allergien auf Milch,
Weizen oder Eier oftmals mit der
Zeit wieder verlieren, also auswachsen. Anders bei Zöliakie: Sie
ist medizinisch gesehen auch keine Allergie, sondern eine immunologische Erkrankung des
Darms. «Aber sowohl die Nahrungsmittelallergie als auch die
Zöliakie können vererbt werden, wobei es sich bei den Nahrungsmittelallergien eher um eine vererbte Bereitschaft handelt, allergisch zu reagieren.»
Wenn der Apfel zur Tablette wird
Wer gesund ist, erklärt dies gerne mit der gesunden Ernährung.
Gleichzeitig wird häufig unter den Nahrungsmitteln der Schuldige gesucht, wenn eine Krankheit auftritt. Andreina Weil beobachtet das besonders bei einer der häufigsten Hauterkrankungen: «Bei Neurodermitis vermuten viele Eltern eine
Nahrungsmittelallergie als Ursache.» Effektiv sei dies aber eher
selten der Fall. In der Hoffnung, endlich eine «Heilung» zu erfahren, führten Eltern bei ihren Kindern sehr oft fragwürdige
Auslassdiäten durch (keine Milchprodukte, keine Weizenprodukte usw.), welche von Bioresonanz-Therapeuten, Kinesiologen oder Naturheilpraktikern empfohlen würden, obschon keine nachweisbare Allergie bestehe. «So sehen wir Kinderärzte
immer wieder Kinder mit Mangelerscheinungen – Kalciumoder Vitamin-D-Mangel – und unterernährte Kinder aufgrund
von unsinnigen Eliminationsdiäten.»
Wissenschaftler, die Perlmutters Theorie, dass Brot nicht
nur dumm, sondern auch dement mache, mit gegenteiligen
Befunden kritisieren, sprechen auch gerne vom Noceboef14 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Die echte Allergie folgt auf die eingebildete
Medizinerin Andreina Weil kommt zum Schluss: «Beim freiwilligen Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel schadet
man in erster Linie seinem Portemonnaie, da glutenfreie Produkte teurer sind als die regulären.» Auch sie warnt vor gesundheitlichen Risiken: «Glutenfreie Produkte können problematische Bestandteile aufweisen. Das häufig enthaltene
Lupinenmehl zum Beispiel zählt zu den 14 wichtigsten Verursachern von Nahrungsmittelallergien.»
Am Ende leidet also plötzlich noch an einer Allergie, wer sie
sich davor nur eingebildet hatte. Soll sich also bloss nicht ins
Bockshorn jagen lassen, wer beim Znüni noch immer lieber in
ein Gipfeli beisst anstatt Goji-Beeren hamstert. Die Psychologin ist übrigens überzeugt: Am gesündesten ist immer noch
der schuldfreie Genuss (siehe Box). Dabei vergisst man zum
Glück auch ganz schnell wieder, wo und wie man sich als
Nächstes hätte optimieren wollen. ★
Was sagen Sie als Psychologin darüber, dass das Essen derart zu einem Leistungsthema geworden ist?
Ich stimme Ihnen zu, Essen wird heutzutage viel zu sehr mit
Leistungsoptimierung in Verbindung gebracht. Es geht beim
Essen nicht mehr wirklich darum, ob es schmeckt, sondern was
es bewirkt. Wir schreiben der Nahrung Dinge zu – wie zum
Beispiel den Super Foods wie Federkohl und Goji-Beeren –, die
für mich teilweise schon an Wunderglaube grenzen.
Mit welchen Konsequenzen?
Unsere natürliche Beziehung zum Essen beginnt darunter zu
leiden. Statt zu geniessen, beginnen wir Lebensmittel ängstlich zu umkreisen und misstrauisch zu beäugen. Das Wenige,
was wir noch für gesund, verträglich und nicht dick machend
halten, macht beim Essen nicht wirklich glücklich und meistens nicht wirklich satt.
Zum Beispiel?
All die Smoothies und Säfte! Bis vor Kurzem kam kein Mensch
auf die Idee, drei Orangen, zwei Handvoll Spinat und zwei Bananen auf einmal zu essen. Kaum wird es gepresst oder püriert,
glauben wir wirklich, dass wir unserem Körper damit geben,
was er braucht – beziehungsweise dass er dies auch richtig verdauen kann. Ausserdem geht etwas anderes Wichtiges verloren. Wir setzen uns nicht mehr hin zum Essen, sondern trinken
das Ganze zwischendurch in drei vier Schlucken runter.
Welchen Stressfaktor bergen all die freiwilligen und sogenannt gesunden Weglassdiäten – wenn man zum Beispiel
keine Milchprodukte mehr zu sich nimmt?
Kurzfristig kann eine solche Weglassdiät ein gutes Gefühl
geben, eventuell auch von lästigen Symptomen befreien. Das
gute Gefühl entsteht aber vor allem, weil wir uns und unserem Körper Aufmerksamtkeit schenken. Das Befolgen der
Diät gibt besonders Menschen mit einem starken Kontrollbedürfnis das Gefühl: Ich habe mein Leben, meinen Körper im
Griff, ich esse gesund, muss mir keine Sorgen machen. Längerfristig jedoch – sofern keine klare Diagnose besteht, die
eine Weglassdiät verlangt – besteht die Gefahr von Mangelerscheinungen. Und die Lebensqualität sinkt.
Warum?
Die Selbstkasteiung führt zu etwas, das ich doppelte Bestrafung
nenne. Einerseits verzichtet man auf das Genussbringende
Psychologin Barbara Beckenbauer, 45, ist
klinische Psychologin und Coach mit eigener
Praxis in Zürich, barbarabeckenbauer.com
und damit meist auch auf das Wohlgefühl der Sättigung – eine
Botschaft an das Hirn, übrigens, die uns gut fühlen lässt.
Kaum werden wir dann nachmittags in der Cafeteria vor dem
Kuchen, der dort rumsteht, schwach, fühlen wir uns schon als
Versager und werden vom schlechten Gewissen geplagt.
Wie findet man aus dieser Bestrafung heraus?
Wir wissen alle, dass neben der Leistung auch Zeit für Entspannung sein muss, damit wir gesund bleiben. Wenn das Essen
auch noch einen Leistungsaspekt bekommt, dann kommt etwas
Grundlegendes aus der Balance. Das führt zu Erschöpfung und
Unzufriedenheit. Wenn das Leben aus einem Übermass aus
Leistung und Kontrolle besteht, wenn am Vorabend akribisch
vorbereitet werden muss, was am nächsten Tag im Tupperware
mit ins Büro darf, verpasst man viel an Lebensfreude und Entspannung. Den Weg aus der Bestrafung findet man, indem man
sich wieder öfters fragt: «Auf was habe ich Lust?» und weniger
«Ist das denn gesund? Und bekömmlich?» ★
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 15
Das Gespräch
«Nach immer
mehr Leistung
zu streben ist
neurotisch»
IKEA-Chefin Schweiz Simona Scarpaleggia pflegte
Diversity schon, bevor das Wort erfunden war. Die Chefin von
3000 Mitarbeitenden über Motivation, Kunden-Inspiration
und Gleichstellung auf schwedisch.
Interview Kaspar Meuli
16 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 17
A
Das Gespräch
usgerechnet eine junge Frau wie Sie sollte mit
den mit allen Wassern gewaschenen Gewerkschaftern verhandeln?
Ja, denn der Personalchef von Montedison hatte eine Vision. Er sagte sich: Es kann mit diesen
ewigen Zusammenstössen nicht weitergehen. Wir müssen
endlich lernen, so zu verhandeln, dass sich nicht der durchsetzt, der am lautesten schreit,
sondern dass wir Win-win-Situationen herbeiführen. Und
dazu, so war er überzeugt,
brauche es Frauen.
Ich blicke gerne nach vorne. Das gibt mir Kraft. Wenn man
sagt, jetzt ist alles getan, wird es einem langweilig. Ich weiss
allerdings nicht, ob ich über die risikofreudige Ader verfüge,
die es als selbstständige Unternehmerin braucht.
Viele junge Menschen sind nicht mehr bereit, alles für eine
Karriere aufzugeben. Sie träumen viel mehr von einer ausgewogenen
Work-Life-Balance. Beobachten Sie das
auch?
Die Gesellschaft hat sich tatsächlich stark verändert, vor
allem in Europa. Die sogenannten «Millenials» wollen
sichergehen, dass sie ihre
Freiräume haben. Ich finde
das positiv, doch manchmal
höre ich von Leuten meiner
Generation auch negative
Kommentare. Wir waren da
total verschieden – bei uns
ging es vor allem um Karriere
und Opfer. Und ums Nachoben-Drängen. Beide Haltungen haben ihre guten und schlechten Seiten. Manchmal
muss man einfach arbeiten, denn man erhält nicht alles umsonst, und das sollte verstanden werden. Doch andererseits
finde ich diese Mentalität, nach immer mehr Leistung, Leistung und Geld zu streben, neurotisch.
«Es geht darum,
Menschen zu
befähigen –
Frauen und
Männer.»
Ich nahm das Angebot an und
war dann sozusagen das Versuchskaninchen beim Umsetzen dieser Vision. Ich war
sechs Jahre lang für den Kontakt mit den Gewerkschaften
zuständig und habe dabei
wahnsinnig viel gelernt. Während Jahren immer die einzige
Frau am Verhandlungstisch
zu sein war – wie soll ich sagen –, eine ziemliche Herausforderung. Vor allem wenn man
jung ist.
Fühlten Sie sich nicht unheimlich eingeschüchtert?
Ich fühlte mich anders, schwer anders. Ich betrat einen Raum
und alle schauten mich an, schon nur weil ich eine andere Farbe trug. Die Männer steckten alle in ihren dunklen Anzügen.
Wie sind Sie mit dieser Situation fertiggeworden?
Meine grösste Schwierigkeit war, meinen Platz zu finden – und
dies nicht bloss, weil ich jung und unerfahren war. Wir fühlen
uns alle zu Stereotypen hingezogen. Deshalb versucht man als
Frau unter Männern alle weiblichen Seiten zum Verschwinden
zu bringen und wird hart und streng, oder man entwickelt sich
im Gegenteil zum hübschen Dummchen. Ich musste darüber
nachdenken, wer ich wirklich bin und wofür ich einstehe, um
nicht in die Falle dieser Rollenbilder zu tappen.
Sie haben eine Position dazwischen gefunden?
Ja, und das war meine grösste Leistung.
Und wie geht die Entwicklung weiter?
Der nächste Schritt wird sein, sich zu fragen, was wir eigentlich selbst zu einer besseren Gesellschaft beitragen können. In
einer globalisierten Welt kommt niemand umhin, sich solche
Gedanken zu machen.
Sie haben einmal gesagt, Erfolg bedeute, die Welt positiv
verändern zu können. Sind Sie nach Ihren eigenen Massstäben erfolgreich?
Hmmh, ja, ich habe zum Beispiel dieses Unternehmen zu einem besseren Ort gemacht …
Haben Sie eigentlich je daran gedacht, Unternehmerin zu
werden?
Noch nicht. Mir hat bis jetzt die Gelegenheit gefehlt, darüber
nachzudenken.
... war IKEA Schweiz nicht schon vor Ihnen eine gute Firma?
Eine sehr gute Firma, aber es gibt eben immer Verbesserungsmöglichkeiten. Die Stimmung im Unternehmen zum Beispiel
hat sich in den letzten Jahren verbessert, stark verbessert. Das
Kompetenzniveau hat zugenommen, und die Nähe zu den
Kunden ist gewachsen. Für mich sind das drei gute Resultate.
Es ist nie zu spät …
… mir gefällt es, Teil einer grossen Organisation zu sein. Obwohl ich Unternehmergeist sehr schätze. Ich mag es, wenn
Leute Initiative ergreifen, und ich bin selber gerne initiativ.
Aber in einer strukturierten Umgebung. Vor zehn Jahren hätte
ich auf diese Frage klar mit Nein geantwortet, aber wer weiss?
Mit anderen Worten: Sie haben Kunden und Mitarbeiter zufriedener gemacht.
Das war genau meine Absicht, als ich hier anfing und erklärte,
ein «Happy people movement» schaffen zu wollen. Die Kunden haben heute so viele Einkaufsmöglichkeiten, weshalb also
sollten sie immer wieder zu IKEA kommen? Man geht zu ➤
18 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 19
Das Gespräch
IKEA weil man hier inspiriert wird, weil es Spass macht, weil
man nette Leute trifft, weil man Ideen erhält, weil man nicht
gestresst ist. Wir müssen an all diesen Komponenten arbeiten.
Man gewinnt als Brand, als Unternehmen das Vertrauen der
Menschen, wenn man darum bemüht ist, mit ihnen in Beziehung zu treten. Dank diesem Vertrauen kommen sie immer
wieder zurück. Sonst eben nicht.
Und was macht Ihre Mitarbeiter glücklich?
Die Möglichkeit, sich selbst zu sein. In den Diversitäts-Richtlinien von IKEA heisst es «Be yourself». Das unterschreibe ich
total – jeden Tag von Neuem. Wir führen jedes Jahr Umfragen
durch und wissen, dass unsere Mitarbeiter sehr zufrieden und
engagiert sind. Die Schweiz steht in dieser Hinsicht bei IKEA
an der Spitze.
Wie können Sie als oberste Chefin die Zufriedenheit der
Mitarbeiter beeinflussen?
Meine Aufgabe ist es, Inspiration zum IKEA-Leitbild zu vermitteln. Unser Leitsatz lautet: «Den Alltag der Menschen verbessern». Ich sorge dafür, dass alle Mitarbeiter dieses Ziel verstehen und dass sie das Gefühl haben, eine Rolle dabei zu
spielen, es zu erreichen. Meine Funktion als CEO besteht auch
darin, das Potenzial der Mitarbeiter freizusetzen. Die Menschen sollten das tun, was ihnen liegt und was sie gerne tun.
Es geht darum, Menschen zu befähigen – Frauen und Männer.
Ist das auf allen Stufen möglich, können bei IKEA auch
Putzfrauen und Magaziner sich selbst sein?
Ja, davon bin ich absolut überzeugt.
Sie haben sich einen Namen als engagierte Frauenförderin
gemacht. Wie wirkt sich das auf Stellenbewerbungen aus?
Möchten besonders viele talentierte Frauen bei IKEA arbeiten?
Wir erhalten tatsächlich mehr Dossiers von Frauen als andere
Firmen. Das Gute daran ist, dass wir inzwischen wirklich gemischte, sehr gut funktionierende Teams haben – sogar in der
Liegenschaftsabteilung, wo es gewöhnlich nur Männer gibt.
Sogar die Abteilungschefin ist da eine Frau. Der ausgeglichene
Anteil von Frauen und Männern ist bei uns schon fast etwas
Natürliches geworden. Der letzte Verkaufschef zum Beispiel
war ein Mann, jetzt haben wir eine Frau. Die Finanzchefin
wurde von einem Mann abgelöst. Wir sind heute so weit, dass
wir uns nicht mehr darum bemühen müssen, Diversität sicherzustellen, da wir bereits Vielfalt haben. Die Leute werden
nicht eingestellt, weil sie eine Frau oder ein Mann sind. Wir
sehen uns einfach ihren Lebenslauf an.
Hat IKEA seine Ziele bei der Frauenförderung erreicht?
Global gesehen haben wir uns dazu verpflichtet, im ganzen
Unternehmen ein Geschlechterverhältnis von 50:50 zu erreichen. IKEA Schweiz ist in dieser Beziehung Meister. Und viele
andere Ländergesellschaften sind auf guten Wegen. Aber das
war nicht immer so.
20 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Ve r l o s u n g
Was hat den Durchbruch bewirkt?
Als wir vor mehr als zehn Jahren das Geschlechterverhältnis
analysierten, dachten wir, es sei selbstverständlich, bei IKEA
Frauen in allen Positionen zu finden – bei einem schwedischen Unternehmen mit unseren Wertvorstellungen! Doch
dann merkten wir, dass es in den Top-200-Positionen tatsächlich gerademal acht Frauen gab. Alle übrigen Manager waren
Männer, Schweden, aus dem Süden des Landes und Mitte
40 – sogar das Alter war homogen. Das war wirklich ein
Schock. Da hat sich die Geschäftsleitung dazu entschlossen,
dieses Thema an einem siebentägigen Workshop zu diskutieren, zu dem ich das Glück hatte, auch eingeladen zu werden.
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Für das Topmanagement war Frauenförderung also etwas
völlig Neues?
Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit Diversität, und das war
das erste Mal, dass sich eine Geschäftsleitung wirklich mit
dieser Frage auseinandersetzte und Zeit dafür aufwandte.
Wenn sich das Topmanagement sieben Tage mit einem Thema
befasst, bedeutet das für eine globale Firma eine grosse Investition. Doch das Treffen hat eine enorme Verbesserung gebracht: Aus den 4 Prozent Frauen in Spitzenpositionen sind
gegen 50 Prozent geworden. Das zeugt von einem tatsächlichen Bewusstseinswandel.
Lief tatsächlich alles so glatt?
Es gab auch Widerstand. Ich erinnere mich zum Beispiel an
den Chef einer der skandinavischen Ländergesellschaften, der
an diesem Workshop wütend wurde und sagte: Das heisst
wohl nun, dass es mit meinen Karrierechancen vorbei ist! Die
Frauen werden mich verdrängen. Da entgegnete ihm der globale CEO: Du hast immer noch alle Möglichkeiten, Karriere zu
machen, es gibt jetzt bloss mehr Konkurrenz. ★
Simona Scarpaleggia
Die Italienerin Simona Scarpaleggia (55) ist seit 2010
oberste Chefin von IKEA Schweiz. Das Unternehmen erzielt
einen Umsatz von rund einer Milliarde Franken und beschäftigt über 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Scarpaleggia hat Politologie studiert und berufsbegleitend
einen MBA gemacht. Sie stieg im Jahr 2000 bei IKEA Italien
in der Personalabteilung ein und arbeitete danach in verschiedenen Funktionen. Als eine von wenigen erfolgreichen
Karrierefrauen setzt sich Simona Scarpaleggia dezidiert
für Frauenförderung ein. In Italien hat sie das Förderprogramm «Valore D» aufgebaut, und in der Schweiz «Advance – Women in Swiss Business» gegründet. Eine Vereinigung, bei der sich Grossunternehmen wie ABB, SwissRe
und Credit Suisse engagieren. Simona Scarpaleggia ist
verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Ihr Mann betreibt eine eigene Beratungsfirma mit Sitz in Mailand. Sie
wohnt in der Nähe von Zürich.
Seit nunmehr 20 Jahren entwickelt das Familienunternehmen Caudalie natürliche Pflegeprodukte basierend auf der antioxidativen
Kraft von Reben und Trauben. Die neue AntiAging-Linie «Resveratrol Lift» – der Wirkstoff Resveratrol entspringt der Rebenranke –
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 21
Unternehmen
«Muskeltraining
ist wie
Zähneputzen»
Sie hat gerade ihre 20. Muckibude in der Schweiz eröffnet.
Exersuisse-Chefin Sandra Thoma über gestählte
CEO-Körper, effiziente Übungen in 30 Minuten und warum
Frauen nicht so schnell zu Popeye werden.
Text Yvonne Zurbrügg Bilder Paolo Dutto
22 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Z
Unternehmen
um Kaffee gibt es ein Ragusa und zwei Minörli.
In der Zentrale von Exersuisse in Zürich-Nord
hält man offenbar nichts vom Kalorienzählen.
Eine kleine Provokation
angesichts der zig Leute, die einen
Stock weiter unten auf 400 Quadratmetern daran schuften,
nicht aus der Form zu gehen.
«Ich bin ein Schoggitiger», erklärt Sandra Thoma und fügt
beinahe entschuldigend hinzu:
«wir haben für unsere Mitarbeiter aber auch Datteln, Orangen
oder Äpfel.»
aufgetischt habe. Mit 14 Jahren begann die Tochter im Studio
der Eltern auszuhelfen und zu trainieren. Nach dem Gymnasium entschied sie sich für ein Medizinstudium.
«Ich halte nichts
davon, alles
gleichzeitig tun
zu wollen.»
Das Geschäft mit dem Schweiss
13 Prozent der Schweizer Bevölkerung betreiben Sport im Fitnessstudio, so eine Studie von Deloitte und der European
Health & Fitness Association. Mehr als eine Million Menschen
also sind Mitglied in einem Fitnesscenter. Trainingswütiger
sind nur die Holländer und die Schweden. Kein Wunder gilt
Zürich weltweit seit Jahren als die Stadt mit der grössten Dichte an Studios. Besondere Trends: die Zunahme der Kundschaft
im Teenie-Alter. Für Sandra Thoma ein «Körperkult, der wohl
auch mit der Selbstinszenierung via Social Media zu tun hat».
Aber auch unter Managerinnen und Managern gilt: je fitter,
desto erfolgreicher. Man sucht extreme Ausgleiche für das extreme Leben. «An irgendwas muss sich der Mensch offensichtlich festhalten», resümiert Thoma, «bei CEOs von Grossunternehmen frage ich mich zwar schon, wo diese die Zeit
hernehmen auch noch im Breitensport in der Elite mitzutun.»
1981 eröffnete Vater Jost Thoma, einst Eishockeynationalspieler, sein erstes Fitnesstudio. Es hiess nicht Exersuisse, sondern
Kieser Training – ein Franchising benannt nach dem Ex-Boxer
Werner Kieser. «Als Kind schämte ich mich zu sagen, was meine Eltern machen. In den Achtzigern war Krafftraining verpönt. Es wurde gespöttelt über die Muckibuden. Das sei nur
etwas für hirnlose Muskelpakete und Körnlipicker», erinnert
sich Sandra Thoma. Umso erstaunter seien ihre Schulgspänli
jeweils am Thomaschen Esstisch gesessen, wenn Mutter gross
24 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Kalender eingetragen wie Sitzungen: «Muskeltraining ist wie
Zähneputzen, das lasse ich auch nicht einfach aus.»
Mit dem neuen Brand ging die Chefin sogleich auf Einkaufstour und erstand Geräte für das exzentrische Muskeltraining.
«Diese innovativen Geräte fordern die Muskeln genau dann
am stärksten heraus, wenn sie am leistungsfähigsten sind – in
der sogenannten exzentrischen Phase der Muskelarbeit, also
beim Herablassen der Gewichte. Dank einem innovativen
Kippmechanismus wird das Trainingsgewicht in der exzentrischen Phase um 40 Prozent erhöht und der Muskel auf diese
Weise optimal trainiert», beginnt Thoma zu erklären. Wenn
sie über die menschliche Muskulatur spricht, wird schnell
klar, wie gern die Unternehmerin ihr Business mit ihrem medizinischen Wissen kombiniert.
Warum Krafttraining kein Sport ist
Viele ihrer Kundinnen und Kunden nutzen das Angebot einer
ärztlichen Betreuung. Oft werden sie und ihre Kollegen gefragt, was denn ein gesundes Training sei. «Die Mythen rund
um Trainings- und Diätmethoden sind unzählig.» Physiologisch seien wir weder für Marathon noch für fünfmal die Woche Krafttraining gemacht. «Krafttraining ist kein Sport», sagt
ausgerechnet die Besitzerin von knapp 1500 monströsen Trainingsgeräten, «Krafttraining ist vielmehr die notwendige Voraussetzung, dass man im Sport leistungsfähig ist und sich weniger verletzt.» Ihre Kundinnen und Kunden werden nach der
Einführung bei jedem zehnten Training von einem Trainer
begleitet. Damit das Ziel – die Stärkung der Rückenmuskulatur zum Beispiel – immer im Auge behalten wird. «Frauen
trainieren oft mit zu wenig Gewicht. Aus Angst vor Muskelbergen», beobachtet Thoma und beschwichtigt «Keine Frau
bekommt einen Bizeps wie Popeye!» Sie zieht dabei die Ärmel
ihres Blazers hoch und ergänzt: «Ich trainiere hart, seit ich
14-jährig bin. Schauen Sie meine Ärmchen an!» Und noch bevor sie die Ärmel wieder runterzieht, fügt sie lachend an:
«aber hängen tut nichts.» Auf dem klassischen Beinstrecker
übrigens stemmt Frau Doktor 200 Pounds. ➤
Die Kundinnen und Kunden von Exersuisse profitieren davon
doppelt: Die Geräte entsprechen den neuesten medizinischen
Erkenntnissen, das Training erfolgt nach dem Prinzip «Mit
dem Minimum das Maximum erzielen». Das Exersuisse-Programm dauert nur 30 Minuten. «Bei uns trainieren Sie so intensiv, nach einer halben Stunde sind Sie ausgepowert, versprochen», ergänzt die Chefin lachend. Das Resultat und damit
das Wohlbefinden sei eine Frage der Regelmässigkeit. Sie trainiert ein- bis zweimal die Woche. Die Termine sind so fix im
Wie aus Kieser Exersuisse wurde
Als Franchisegeber Kieser im Jahr 2010 den Vertrag für die
Vertretung der Marke in der Schweiz nicht verlängert hat, hat
sie sich mit ihrem 180-köpfigen Team nach 30 Jahren unabhängig gemacht. «Das Franchising hat uns viel vorgegeben. Dieses
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unikat
Würde man ihre Fitnesscenter
mit Schokolade vergleichen, dann bietet Sandra Thoma Crémant an. Die pure, schnörkellose, intensive Tafel, die weder
Nuss noch Sultanine enthält. So findet man in ihren 20 Exersuisse-Standorten in der Schweiz weder Fitnessgeräte mit
integriertem Fernseher noch eine Saft- oder Salattheke. Wer
bei Exersuisse trainiert, ist nicht zum Posen da. Dafür fehlt
allein schon die Spiegelwand. Wer hier seine Muskeln aufbaut oder stählt, der tut das nach seinem festen Programm
und nicht im Wettbewerb mit den Buddies am Gerät nebenan. «Damit die Konzentration auf die korrekte Ausführung
der Bewegungen gerichtet ist, läuft bei uns auch keine Musik», sagt Sandra Thoma.
Die junge Medizinerin war gerade mal vier Jahre im Dienst im
Spital, da verunglückte ihr Vater
bei einer Bergtour. Als fatalerweise auch der noch von Jost
Thoma eingesetzte Nachfolger
plötzlich verstarb, stand Sandra
Thoma mit 29 Jahren vor einer
der grössten Entscheidungen
ihres Lebens. «Ich habe mich
dann entschlossen, das Führungsvakuum auszufüllen, obwohl das so nicht geplant war»,
sagt die Unternehmerin in zweiter Generation. Und rund zehn
Jahre später kam der nächste grosse Schritt …
Korsett haben wir abgelegt. Jetzt sind wir völlig frei.» So wurde aus den damaligen Kieser-Betrieben Exersuisse-Betriebe.
«Wenn Sie schon vor dem
Computer essen…»
«…dann wenigstens gesund.»
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 25
Au
U
n ft tear n
k te h m e n
neUe TeCHnIken In DeR äSTHeTISCHen CHIRURgIe
new FACeLIFT:
MInIMAL InVASIV, nATÜRLICH, DAUeRHAFT
Als ich Fotos von mir
anschaute, ist der Ge­
danke an ein Face­
lift erwacht. Während
mehr als 2 Jahren habe
ich gezögert. Ich habe
viele Artikel und auch
Erlebnisberichte darü­
ber gelesen (vor allem
negative). Ja, wir werden alle älter, darüber sind wir uns einig.
Dennoch – in der heutigen Zeit pflegen sich sowohl Frauen wie
Männer. Man kann sagen was man will, das Aussehen spielt
eine sehr grosse Rolle, sowohl für unsere Psyche wie für unse­
re Beziehungen privat und geschäftlich.
Schliesslich, als ich den Entschluss gefasst hatte, sagte ich mir
dass wir alle sowieso viele Dinge tun um zu gefallen: Make
up, Haare färben, Salben und Wässerchen gegen Falten etc.
Warum wird das Facelift so dramatisiert?
Apropos stemmen: Auch in finanziellen Belangen lässt Sandra
Thoma gerne die Muskeln spielen. Das Investieren, das ist Chefsache. 8000 bis 10 000 Franken kostet ein Gerät, an jedem Standort stehen 60 bis 80 Stück. «Ich bin kein Fan von Leasing. Auch
kein Fan von Bankkrediten. Wir finanzieren uns selbst – haben
nur ein gängiges Kontokorrent», so Thoma. Noch immer ist genau jetzt, kurz nach den Neujahrsvorsätzen, die Zeit, in der sich
die Kassen der Fitnessstudios füllen. «Eine Spitze wie einst, als
Januar und Februar noch den halben Jahresumsatz generierten,
gibt es aber nicht mehr. Heute entscheiden die Leute auch während des Jahrs, dass sie fitter werden wollen.»
Lehrer) befeuern, hegt Thoma keine Expansionspläne. Für einen Standort mit guter Lage in der Schweiz hält sie zwar immer genügend Reserven. Zuletzt eröffnete Exersuisse im Dezember 2015 ein erster Studio im Tessin. Ein Sprung ins
Ausland ist hingegen nicht vorgesehen. «Wir sind ein KMU
mit Betonung auf klein. Die neue Dreisprachigkeit ist für uns
schon eine neue schöne Herausforderung», sagt sie und fügt
an: «und schliesslich habe ich Familie.» Ein Jahresabo bei
Exersuisse kostet im Übrigen 1040 Franken, drei Viertel der
Kundschaft besitzt das deutlich vergünstigte Dreijahresabo
für 2470 Franken.
Die grossen Player im Markt
Nach ihrem Anteil im sehr fragmentierten Schweizer Markt
gefragt, erklärt sie: «Keine Ahnung.» Mit rund 20 Prozent ist
hierzulande die Migros Marktleaderin, ihr gehören die Ketten
Activ Fitness (36 Filialen, 11 geplant) und Migros Fitnesspark
(16 Standorte). 40 Prozent der Schweizer Fitnesscenter machen
gemäss Branchenverband SFGV einen Jahresumsatz von über
einer Million Franken. Thoma versteht sich als Nischen-Playerin: «Im gesundheitsorientierten Krafttraining sind wir die
Nummer eins. Das ist uns wichtig.»
Die Unternehmerin privat
Mit ihrem Mann und den zwei Kindern (5- und 10-jährig) lebt
Sandra Thoma in Zürich. Kennt die 45-jährige Unternehmerin
ihr Pensum? «Auf jeden Fall! Ich arbeite 70 Prozent pro Woche.» Geschäft und Familie trenne sie strikte. Zuhause beantwortet sie nur im allerhöchsten Notfall eine Mail, ansonsten
gilt: Das kann warten. «Auf der Notfallstation im Spital habe
ich gelernt, was ein Notfall ist und was nicht.» Ihr Team sei
entsprechend gut organisiert, übernehme Verantwortung und
denke nicht in Gärtchen. Als Führungsperson sei ihr das
wichtig, genauso wie die gute Stimmung oder das Priorisieren: «Ich halte nichts davon, alles gleichzeitig tun zu wollen.»
Sandra Thoma hat die Schokolade aufgegessen. «Von zu strikten Ernährungsphilosophien übrigens auch nicht. Genuss
muss schon sein», sagt sie und lacht. ★
Während mit Basefit und Discountfitness immer mehr internationale Ketten in der Schweiz Fuss fassen und den Markt
mit Billigabos (ab 399 Franken pro Jahr, kein Empfang, keine
Betreuung, Gruppenfitnesskurse mit Videoanleitung anstatt
26 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Es ist nun weniger als 1 Monat her, seit mich Dr. Knutti ope­
riert hat. Ich habe die Klinik nach 24 Stunden verlassen und
bin dann 3 Tage zuhause geblieben. Ab dem 4. Tag habe ich
Freunde besucht und bin einkaufen gegangen. 10 Tage nach
der Operation habe ich die Arbeit wieder aufgenommen. Für
mich wäre es fast unmöglich gewesen, länger von der Arbeit
fern zu bleiben; ich leite 2 zwei grosse Betriebe.
Den Damen, die noch zögern, kann ich nur empfehlen es zu
tun. Ich bin immer wieder überrascht über die positive Verän­
derung, die mir dieses Facelift gebracht hat. Der Umgang mit
Menschen, sei es privat oder beruflich fällt mir viel leichter!
Ich fühle mich glücklich in meiner Haut. Auch wenn ich im­
mer glaubte, selbstsicher und ausgeglichen zu sein, so bin ich
es heute noch viel mehr. Es ist so schön, frisch und jugendlich
auszusehen und nicht mehr diesen müden Gesichtsausdruck
zu haben!
Nicole Dal Zotto, Direktorin
Faceliftchirurgie wird, nicht ganz zu Un­
recht, immer wieder assoziiert mit erhebli­
chen operativen Risiken, langer Heilungs­
phase, unschönen Narben und unnatürlich
gespantem Aussehen. Eine, in den letzten
Jahren entwickelte, schonende Operations­
technik ermöglicht es heute, das Wangen­ und Halsgewebe
sanft in seine ursprüngliche Position zu bringen und es dort
dauerhaft zu verankern. Die Narben sind kurz und kaum
sichtbar. Das Resultat wirkt natürlich frisch und nicht unna­
türlich gespannt. Die Risiken des klassischen Facelifts fallen
weitgehend weg. Der Eingriff wird in der Regel in örtlicher
Betäubung und Dämmerschlaf durchgeführt. Eine postope­
rative Überwachung von wenigen Stunden genügt. Die Pa­
tienten können in der Regel nach 10 Tagen sämtliche Aktivi­
täten, ausser gewisse Sportarten, wieder aufnehmen.
Dr. D. A. Knutti, FMH Plastische und Ästhetische Chirurgie
Bahnhofstrasse 39 | 2502 BIEL | T. +41 32 322 77 83 | www.aesthetische-chirurgie.ch
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 27
Unternehmen
Die Turnhose
ist jetz schick
Outfits zwischen Sport und Fashion – Athleisure – erobern
den Kleiderschrank, prägen das Strassenbild. Angesagt sind längst
nicht mehr nur Adidas, Nike und Co. Junge Labels drängen
mit Erfolg in den Markt und behaupten sich – mit wenig Geld und
viel Spirit. Auch in der Schweiz.
Text Katharina Blansjaar Bilder UNDER ARMOUR, lululemon, Lola Fred
28 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 29
D
Unternehmen
as neue Jahr wird ein grosses Jahr für den
Sport – und für die Hersteller von Sportbekleidung. Denn 2016 ist ein Olympiajahr, und ein
solches beschert der Industrie jeweils steigende
Umsätze. Ach ja, und Fussball-EM ist auch noch,
es könnte kaum schöner sein. Besonders die Kapitäne von Adidas freuen sich auf das Kicker-Grossereignis, ist doch der
Fussball einer der stärksten Märkte für die Herzogenauracher.
Im Rahmen der letzten EM in
Deutschland war der Umsatz während der Sommermonate 2012 um
15 Prozent gestiegen. Adidas
wächst – 2014 stieg der Umsatz um
6 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro –
aber Adidas wächst langsamer als
die Konkurrenz. Die Lücke zum
Marktführer Nike vergrössert sich
stetig, und mit Under Armour
kämpft seit einigen Jahren ein neuer Konkurrent aus den USA merklich um Marktanteile.
ve Wear» oder «Performance Wear», die Yogahose eignet sich
auch zum Shopping. Der Trend, Sport und Mode zu verquicken, heisst Athleisure – eine Verballhornung von Athletics
(Sport) und Leisure (Freizeit).
So macht man sich Fans: Das kanadische Label
lululemon lädt regelmässig zu OutdoorYogasessions ein. Wie hier anlässlich eines
Halbmarathons in Vancouver 2014.
Der Hype inspiriert auch Designer der Luxusgüterindustrie:
Stella McCartney, Rick Owens oder Mary Katrantzou etwa
designen für Adidas. Der Amerikaner Alexander Wang zeigt
Kollektionen
mit
SportswearTouch. Chanel verkauft LuxusSneakers und Net-a-Porter lancierte 2014 einen Ableger namens Neta-Sporter. Hier gibt es zum Beispiel
die Leggings des britischen «luxury althletic wear»-Labels Lucas
Hugh zu kaufen, für bis zu 400
Franken das Paar.
«Sport und
Alltag werden
nicht mehr
voneinander
getrennt.»
Der Sportbekleidungsmarkt ist
komplex. Auf den ersten Blick
scheint der Fall klar: Nike ist Leader, liegt mit 30,6 Milliarden
US-Dollar Umsatz pro Jahr weit vor allen andern. Adidas folgt
auf Platz zwei. Beide Marken wachsen und bleiben ehrgeizig:
Nike will in den nächsten Jahren zweistellig zulegen, dank
China, dort läuft das Geschäft derzeit sehr gut.
Das Geschäft ist aber kein Selbstläufer, der Markt mit Sportbekleidung ist hart umkämpft. Vor allem der klassische Sporthandel bekommt das zu spüren: Weltmarken generieren einen
immer grösseren Anteil ihres Umsatzes mit eigenen Stores und
online. Zudem drängen immer mehr Anbieter in den Markt.
Hersteller klassischer Oberbekleidung zum Beispiel und Fashionkonzerne wie H&M. Dieser bietet schon längst ein eigenes
Sportbekleidungssortiment, baut dieses seit 2013 stetig aus und
forciert den Absatz off- und online: Im Schweizer Onlineshop
wird die Sportkollektion intensiv beworben, in den Läden
Laufhosen und Sport-BHs prominent platziert. Auch die spanischen Marken Mango und Desigual greifen mit eigenen Sportlinien nach Marktanteilen. Und der amerikanische GAP-Konzern hat mit Althleta gleich eine komplett neue Sportmarke ins
Leben gerufen. Filialen in Europa gibt es bisher zwar nur wenige, übers Internet lässt sich aber auch aus der Schweiz alles
kaufen. Prominenter Abwesender in diesem Reigen ist Zara.
Über allfällige Pläne, ebenfalls sportlich zu werden, ist nichts
zu erfahren – was nicht bedeuten muss, dass Inditex hier nichts
in petto hat.
Gemeinsam ist allen Sportlinien der grossen High-Street-Labels, dass sie Sport und Bewegung mit einer urbanen, modernen Lebensweise zu verbinden versuchen. Sport und Alltag
werden nicht mehr voneinander getrennt, die beiden Bereiche fliessen nahtlos in einander über. Die Mode heisst «Acti30 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Vorreiter von Athleisure sind die
USA. Die boomenden LifestyleSportarten Fitness, Running und
Yoga haben dem kanadischen Label
Lululemon innert wenige Jahre
Kultstatus beschert – inzwischen
reissen sich die Hipster auch hier um die gestylte Funktionskleidung. Der Erfolg der Kanadier gründet nicht auf ausufernden Werbebudgets oder teuren Markenbotschaftern, sondern
auf einer treuen Kundschaft, der «Community»: Hunderte Yogabegeisterte konnte das Unternehmen für einen gemeinsamen Sonnengruss vor dem Whistler Mountain in Kanada zusammentrommeln. Der Event wurde fotografiert, gefilmt und
dann via Social Media und Firmenwebsites und -blogs verbreitet. Das Feedback war gewaltig, das Prozedere wurde bei der
Eröffnung des Berliner Showrooms mit 300 Yogis auf dem
Dach des Bikini-Hauses wiederholt und nochmals bei der
Shop-Eröffnung mit den Stars der Szene, den «Boys of Yoga». Auch im 2015 eröffneten ersten Schweizer Showroom im Zürcher Niederdorf wurde auf die Community gesetzt. Mehrmals
pro Woche finden dort oder auch in anderen angesagten Fitness- und Yogastudios Events statt, die danach auf der Facebook-Seite des Showrooms dokumentiert werden – zusammen
mit Hinweisen auf bevorstehende Veranstaltungen. Um vor
Ort auch kommerziell Fuss zu fassen, holt das kanadische Label lokale Yogalehrer und Fitnessstudios zu sich ins Boot,
schmiedet Partnerschaften.
Doch ganz gradlinig ist der Aufstieg von Lululemon nicht verlaufen. Zwar wuchs das erst seit 2007 an der Börse kotierte Unternehmen auch im ersten Halbjahr 2015 zweistellig und korrigierte daraufhin seine Umsatzprognose von 1,97 auf 2,05
Milliarden Dollar, doch im September musste die Aktie einen
empfindlichen Einbruch hinnehmen, weil Investoren sie für
überbewertet hielten. Schon früher kämpfte Lululemon mit
Problemen. 2013 machte eine zu durchsichtige Yogahose international Schlagzeilen, und im gleichen Jahr musste ➤
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 31
«Unser Kunde
will mehr als
nur Kleidung»
Das schweizer wirtschaftsmagazin für Die frau
CHF 9.80 | eur 9.00
womeninbusiness.ch
Dabei: Im boomenden Happiness- und Yogasegment spielen
Aspekte wie Nachhaltigkeit und Fairness von Produkten eine
wichtige Rolle. Doch auch bei Athleisure gilt: Grosse Stückzahlen und internationaler Erfolg lassen sich nur schwer mit
einer fairen und nachhaltigen Firmenpolitik vereinbaren. Das
schafft Platz für kleine Labels, für die weniger mehr ist: Ein
Beispiel dafür ist das Zürcher Unternehmen Lola Fred, das seit
2012 einen eigenen Shop in der Europaallee führt. Auch hier
geht es wie bei den Grossen der Branche um Community (der
Laden verwandelt sich mehrmals täglich in ein Yogastudio)
und um die Integration von Sportbekleidung in den urbanen
Alltag. Lola Fred unterscheidet sich aber in einem wichtigen
Punkt von den internationalen Anbietern: Die Marke hat
Nachhaltigkeit zum fixen Element ihrer DNA erklärt und bewirbt ihre Shirts und Pants auch damit. Produziert werden die
Artikel aus innovativen Naturfasern oder Biobaumwolle, gefertigt wird in Europa, streng bewacht von den beiden Grün32 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Alles in Stein gemeisselt? «Die Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Wachstum wird uns irgendwann beschäftigen,
denn ab einer gewissen Grösse wird es schwierig, alle Abläufe und Herstellungsschritte zuverlässig zu überwachen»,
sagt Jasmin Heeb. Und auch das bisher rasante Wachstum
der Marke habe seine Grenzen: «Das Potenzial in der Schweiz
ist nicht unbeschränkt, und irgendwann werden wir uns Gedanken über den Schritt ins Ausland machen.» Bereits jetzt
liefert Lola Fred via Webshop in die ganze Welt. Konkrete
Massnahmen für eine weitere Expansion ins Ausland gibt es
aber zurzeit nicht, denn noch biete, so Heeb, der Schweizer
Markt genug Wachstumspotenzial: «Wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht.» ★
fett im geschäft mit
muskeln: Die exersuissechefin sandra thoma
über effizientes
Krafttraining
Von winterthur in die
welt hinaus: wie anna
Baumgartner mit Bio
big im Beauty-Business
werden will
«nach immer mehr Leistung
zu streben ist neurotisch!»:
iKea-schweiz-chefin
simona scarpaleggia spricht
Klartext
Das schweizer wirtschaftsmagazin für Die frau
warum essen wir
nicht mehr, was auf
den tisch kommt?
dezember 2015 | Januar 2016
Das schweizer wirtschaftsmagazin für Die frau
Februar | 2016
derinnen und Geschäftsinhaberinnen Jasmin Heeb und Susanne Spirig. Die Ernsthaftigkeit, mit der die beiden
Unternehmerinnen für ihre Werte einstehen, wird von der
urbanen Kundschaft durchaus geschätzt: Lola Fred hat gemäss Jasmin Heeb «jedes Jahr im zweistelligen Bereich»
wachsen können – und auch die Ankunft von Lululemon in
der Schweiz unbeschadet überstanden. «Das hatte keine negativen Auswirkungen auf unsere Verkaufszahlen», sagt Jasmin Heeb, «unsere Kunden wollen definitiv mehr als nur
Kleidung.» Die Firmenphilosophie wird zur Erfolgsquelle,
bei sich bleiben zum Erfolgsrezept: Jasmin Heeb und Susanne Spirig verzichten derzeit bewusst darauf, Lola Fred von
Sporthändlern vertreiben zu lassen. Ihre Ware gibt es nur in
ihrem eigenen Laden und in ihrem eigenen Online-Shop.
Good
food
«Wir schaffen das»
2015 & 2016: schicksalsjahre für angela merkel
interview-spezial: monika ribar, nadja schildknecht, christa de carouge, marianne
Janik, Kecia Barkawi, micaela serafini und tanja frieden über das, was wirklich zählt
november 2015
Women In bUSIneSS
Firmengründer Chip Wilson von seinem Posten zurücktreten, weil er einen Internet-Shitstorm ausgelöst hatte. Wilson
hatte, nachdem sich Kundinnen über die übermässige Fusselbildung bei einer Yogahose beschwert hatten, die Schuld
bei den Trägerinnen selbst geortet. Manche Frauen, so sagte
er sinngemäss, sollten einfach keine Yogahosen von Lululemon tragen, weil sich dabei die Schenkel zu sehr aneinanderreiben. Bereits früher hatte Wilson für Kontroversen gesorgt
mit ungeschickten Äusserungen zum Thema Kinderarbeit in
Drittweltländern.
SEPTEMBER 2015
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Das schweizer wirtschaftsmagazin für Die frau
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UNTER 40
Jung, zielstrebig, engagiert:
Diese frauen bewegen die schweiz
november | 2015
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WOmen In buSIneSS
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Februar 2016
janine Händel
Die ceO der roger federer
foundation über spendenirrtümer und wirtschaftsflüchtlinge
CHalet im sCHnee
Der traum von der zweitwohnung:
was geschieht nach der initiative?
Die erfolgreichsten
Frauen der Schweiz
wirtschaft
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 33
Au
U
n ft tear n
k te h m e n
«Ich bin
eine Nomadin»
Zuerst Violinistin, dann Doktor iur. mit 22 Jahren.
Richtig glücklich ist Anna Baumgartner aber erst in ihrer
dritten Karriere als Bio-Unternehmerin in Winterthur.
Auch weil sie dabei ständig unterwegs sein kann.
Text Silvia Aeschbach Bilder Johannes Diboky
34 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 35
Unternehmen
D
ie Stimme am Telefon klingt forsch. Auch der
österreichische Schmäh kann ihr eine gewisse
Schärfe nicht ganz nehmen.
Wenige Tage später stehe ich in der Lobby eines
Zürcher Luxushotels und schaue mich nach meiner Interviewpartnerin um: Meine Intuition sagt mir, dass die Frau, die ich
hier treffen werde, eine Karrierefrau der strengeren Sorte ist.
Ich nehme Platz und schaue mich um, aber keine der anwesenden Damen nimmt Blickkontakt auf. Da stürmt ein junges
Mädchen in die Lobby, das lange, braune Haar etwas zerzaust,
die Gestalt zierlich, die Gesichtszüge fein.
«Hallo», sagt das ätherische Wesen, dessen Händedruck sympathisch fest ist. Und auf den zweiten Blick steht hier auch kein
Mädel, sondern eine junge Frau.
Erst Ende 20 hat sie schon zwei
Karrieren hinter sich und eine
dritte in Angriff genommen.
die bisherige Karriere der jungen Österreicherin: Mit zwölf
Jahren begann sie ein sechsjähriges Violinstudium, das viele
Konzerte beinhaltete. Mit 18 beschloss sie, die Konzertkarriere
an den Nagel zu hängen – «um zu überleben, hätte ich auch
unterrichten müssen, und das wollte ich zu diesem Zeitpunkt
nicht» – und begann Jura zu studieren. Mit 22 schloss sie mit
einem Doktorat ab, ging für ein Jahr in die USA an die Harvard Law School. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie als Anwältin
in der Schweiz und in Liechtenstein, bis es für sie Zeit war,
«neue Wege zu gehen».
Anna Baumgartner suchte nach etwas, mit dem sie sich «total
identifizieren» konnte. So sehr sie die Musik und ihren Beruf
als Anwältin geliebt hatte, ihr habe eine bestimmte Art der
Kreativität immer gefehlt. «Ich war schon immer neugierig
auf die verschiedensten Dinge, aber am wichtigsten war
mir, etwas zu verändern.» Innerlich und äusserlich. «Als
ich vor einigen Jahren von
den USA in die Schweiz kam,
war ‹Green Beauty› hier noch
in den Kinderschuhen. Heute
ist die nachhaltige Pflege zu
einer breiten Bewegung geworden. Es geht nicht mehr nur um Kosmetik, sondern um
ein ganzheitliches Lebensgefühl», fasst sie zusammen.
«Am wichtigsten
war mir, etwas
zu verändern.»
Anna Baumgartner hat 2010
eine Firma für die Vermarktung von Bio-Kosmetik gegründet. Biomazing verkauft Produkte aus dem Beauty-,
Wellness- und Pflegebereich einerseits im Webshop, andererseits in einem Laden in Winterthur. Punkto Auswahl und
Fachkunde gilt das junge Unternehmen als eines der besten
auf dem Schweizer Naturkosmetikmarkt – mit Produkten
aus aller Welt.
Baumgartner kommt gerade von einer mehrwöchigen Reise
aus dem Ausland zurück. «Wenn ich unterwegs bin, dann immer auch für meine Firma», sagt sie. «Ich recherchiere, treffe
Lieferanten und suche aussergewöhnliche Rohstoffe und kleine Beauty-Brands, die ich in mein Sortiment aufnehmen könnte», erzählt sie mit leiser, warmer Stimme, die so ganz anders
tönt, als ich sie vom Telefon in Erinnerung hatte. Es hat aber
auch noch einen anderen Grund, dass die 29-Jährige so viel
reist: Ihr Partner tritt als Cellist überall in Europa auf, und
Baumgartner begleitet ihn: «Ich bin eine Nomadin, am liebsten
immer in Bewegung.» Ihr Job erlaube es, von überall auf der
Welt aus arbeiten zu können. «Ich funktioniere nicht gut,
wenn ich ständig an einem Ort klebe», sagt sie und bestellt einen Schwarztee, von dem sie wissen will, ob er biologisch sei.
Anna Baumgartner spricht schnell und leise und strahlt eine
leicht nervöse Energie aus. Ihr Partner wird in einer knappen
Stunde in der Zürcher Tonhalle auftreten; natürlich wird sie
dabei sein, darum ist die Zeit fürs Interview begrenzt. So lückenlos sich ihre Terminplanung zeigt, so zügig verlief auch
36 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Gestartet hatte sie das Unternehmen mit einer Geschäftspartnerin, doch nach einem Jahr trennte sich das Duo. Wenn die Österreicherin über die Anfänge ihrer Beauty-Firma spricht, leuchten
ihre Augen und ihre Wangen sind gerötet. Ein Gedanke war ihr
besonders wichtig: Sie wollte nicht nur Produkte anbieten, «ich
wollte meine Kundinnen auch beraten». Denn schnell hatte sie
erkannt, dass es im Dschungel der Naturkosmetik an Orientierung fehlt. «Es braucht eine neutrale Person, die mit Rat und Tat
beiseite steht, und das bin ich», sagt sie selbstbewusst.
Biokosmetik macht erst einen kleinen Anteil im riesigen weltweiten Beauty-Segment aus. Bis vor 15 Jahren hatte Öko-Kosmetik einen «Kupfer-Wolle-Bast»-Ruf, ein schwer alternatives
Image. Sie wurde in Reformhäusern und Dritte-Welt-Läden
verkauft, die Qualität liess häufig zu wünschen übrig. Doch
mittlerweile hat sich die Situation grundlegend geändert. Seit
der Jahrtausendwende boomt die Branche in Europa mit jährlichen Wachstumsraten bis zu 20 Prozent. Und längst werden
die Produkte auch in Drogerien, Apotheken und schicken
Concept Stores verkauft. Oder eben bei Biomazing. Mit Erfolg.
Diesen hat sich Anna Baumgartner selbst erarbeitet: «Ich stamme aus einer Musikerfamilie und bin in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Ich habe mir alles selber erarbeitet», erzählt sie stolz. ➤
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 37
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U
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k te h m e n
«Ich muss lernen abzugeben, was nicht einfach ist, wenn man
so perfektionistisch ist wie ich», sagt sie.
Anna Baumgartner ist eine leidenschaftliche Frau. Egal ob
als Musikerin, Anwältin oder Unternehmerin war und ist
sie voll engagiert. Gibt sie auch im Privaten immer 100 Prozent? Sie lächelt: «Mein Partner und ich sind schon lange ein
Paar. Ich nenne es ein erarbeitetes Glück, für das ich jeden
Tag dankbar bin.» Trotzdem ist für sie das Heiraten, im Gegensatz zu Kindern, kein Thema: «Die Vorstellung, sich
ewig zu binden, engt mich ein. Wenn eine Liebe ein Leben
lang hält, dann ist das toll, aber wenn nicht, dann ist es eben
so.» Und flotten Schrittes macht sich Anna Baumgartner auf
in Richtung Tonhalle. Von hinten wirkt sie wieder wie ein
junges Mädchen. ★
Facts & Figures
Sortiment: 1500 Produkte von über 60 Brands
Anzahl Mitarbeiter: 10
Kunden: Kundenstamm im letzten Jahr um 150 % gewachsen
Umsatz: Jedes Jahr seit der Gründung hat sich der Umsatz
ca. verdoppelt
Sitz: Winterthur; Tochtergesellschaft in Österreich
Besitzer: Anna Baumgartner (100 %)
Auszeichnungen: 2 BioStar Awards 2014,
4 BioStar Awards 2015
Showroom: Stadthausstrasse 55, 8400 Winterthur
Besuch auf Voranmeldung, Telefon 078 608 64 47
oder E-Mail [email protected]
Webshop: shop.biomazing.ch
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Was treibt die junge Frau an? Sie beschäftige sich schon seit
Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. «Mir ist bei meiner Arbeit vor allem der ganzheitliche
Ansatz wichtig. Anhand der Wertschöpfungskette will ich aufzeigen, wie viel Handarbeit hinter
biologischen Produkten steckt.»
Die Brands, die sie verkauft, entdeckt sie meistens in ländlichen
Gebieten. Sie könnte sich aber
durchaus auch vorstellen, selber
Rohstoffe einzukaufen, um dann
eine eigene Linie daraus zu entwickeln. Doch dies ist für die Violinistin, die in ihrer Freizeit immer noch regelmässig spielt, «Zukunftsmusik».
ich wusste, dass sie Interesse an diesem neuen Trend haben».
Mit diesem Sampling-Service hatte sie einen guten Riecher.
Lange bevor grosse Firmen wie
Pink Box Beautyprodukte im Abo
verschickten, erschloss sie sich so
eine
hauptsächlich
weibliche
Stammkundschaft. Und dies ohne
jegliches Marketingbudget nur
durch Social Media, Blogs und
Mund-zu-Mund-Propaganda. Doch
nach einer Weile spürte Baumgartner die Konkurrenz. «Wir wurden
richtiggehend abgetrocknet.» Aber
mit leichtem Trotz im Unterton fügt sie an: «Meine Kundinnen
wollten eh keine Muster mehr kaufen, sondern Produkte.»
Handarbeit investierte Baumgartner auch am Anfang ihrer
Unternehmerinnenkarriere. Sie verschickte eigenhändig kleine Päckli mit Proben von Biokosmetik an «Frauen, von denen
Und diese Produkte will Baumgartner mit Biomazing nun
auch in Deutschland und Österreich auf den Markt bringen.
Doch sie hat gelernt, dass sie nicht alles allein machen kann.
«In Bio steckt
Handarbeit
drin.»
38 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
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Richtig
versichert
Auto, Hausrat, Reisen, Unfall: Sie können fast alles
versichern lassen – aber nicht alles lohnt sich.
Besonders Frauen sollten sich vermehrt mit dem
Thema Versicherungen befassen. Das zeigt eine exklusive
Studie im Auftrag von Women in Business.
Text Lara Surber, Ingrid Diener, Simon Bietenhader
F
rauen verlassen sich in Versicherungsfragen weniger auf sich selbst als Männer. Das zeigt eine von
WOMEN IN BUSINESS in Auftrag gegebene Umfrage von Marketagent.com. Für die Studie wurden 502 Personen aus der Schweiz im Alter von
14 bis 65 online befragt. Drei Viertel der befragten Frauen suchen externen Rat bei einem Versicherungsberater, bei Familie
oder Freunden. Bei den Männern sind es mit 59 Prozent der Befragten deutlich weniger. Auch wenn Inputs von aussen hilfreich sein können: Es lohnt sich, sich selbst mit dem Thema zu
befassen. Denn nicht jede Versicherung macht für alle Personen
Sinn. In vielen Fällen gibt es noch Optimierungspotenzial.
Doppelt zahlen bringt nichts
Gemäss der repräsentativen Befragung sind für 15 Prozent der
Befragten Versicherungen sehr wichtig. Und sie sind lieber
über- als unterversichert. Doch egal, wie gross das eigene Sicherheitsbedürfnis ist: Die mehrfache Absicherung gegen dasselbe Ereignis ist unnötig. Häufiges Beispiel eines redundanten Schutzes ist die Unfallversicherung: Angenommen, Ihre
Tochter hat soeben ihr Studium abgeschlossen und ihre erste
Stelle angetreten. Für die Unfallversicherung bei ihrer Krankenkasse zahlt sie weiterhin 250 Franken im Jahr. Nötig wäre
das nicht. Mit mehr als acht Arbeitsstunden in der Woche ist
sie bereits über ihren Arbeitgeber gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert. Sie sind TCS-Mitglied, um Pannenhilfe
in Anspruch nehmen zu können? Informieren Sie sich über die
Leistungen Ihrer Motorfahrzeugversicherung. Der Pannenschutz ist mitunter bereits in der Haftpflicht- oder Kaskoversicherung enthalten. Pannenschutz wird zum Teil auch von
Herstellern schon angeboten.
Wie wichtig ist es für Sie ganz generell, Versicherungen abgeschlossen zu haben? Welche Aussage
trifft am ehesten auf Sie zu?
Auch eine Wertsachenversicherung ist in vielen Fällen überflüssig. Denn grundsätzlich sind Wertgegenstände in der Hausratversicherung mitversichert. Die Teilnehmenden der WOMEN-IN-BUSINESS-Befragung sind sich dessen wohl bewusst.
Nur 17 Prozent haben eine Wertsachenversicherung abgeschlossen. Eine Wertsachenversicherung macht dann Sinn,
wenn Sie wertvollen Schmuck, ein teures Musikinstrument
oder kostbare Kunstobjekte besitzen. Auch wenn Sie die Versicherungssumme Ihrer Hausratversicherung dem effektiven
Wert angepasst haben, gibt es nämlich beispielsweise bei
Schmuck oftmals Entschädigungslimiten. Ein weiterer Vorteil
der Wertsachenversicherung liegt in ihrem Deckungsumfang:
Mit ihr lassen sich auch der Verlust und die Beschädigung von
Gegenständen versichern. Erkundigen Sie sich in jedem Fall vor
Abschluss einer neuen Versicherung genau über deren Leistungskatalog. Welche Leistungen nehmen Sie schon über eine
andere Versicherung in Anspruch? Welche nicht? So werden Sie
sich bewusst, welche zusätzlichen Versicherungen für Sie wirklich Sinn machen und vermeiden eine Doppeldeckung.
Risiken und Kosten abwägen
«In der Schweiz besteht die Tendenz, alle erdenklichen Risiken
zu versichern, meist ohne oder mit geringem Selbstbehalt –
auch wenn es im Einzelfall durchaus sinnvoll wäre, die Risiken
selbst zu tragen», beobachtet Tatjana Merz-Kursawe vom VZ
VermögensZentrum. Machen Sie sich Gedanken über die finanziellen Folgen eines Ereignisses. Könnten Sie die monetären Konsequenzen selbst tragen? Dann rät Merz-Kursawe
grundsätzlich vom Abschluss der entsprechenden Versicherung ab. Beispiele sind eine Ski- und Snowboard-Bruchversicherung oder die Kaskoversicherung für Haushaltgeräte. Ein ➤
Wie informieren Sie sich über Versicherungen?
(Mehrfachnennungen möglich)
Ich informiere mich ausschliesslich selbst.
Sehr wichtig –
ich bin lieber über- als unterversichert und habe viele
Versicherungen abgeschlossen.
Eher wichtig –
ich bin gefühlsmässig für alles Wichtige versichert.
68,0%
63,9%
Ich informiere mich bei Familie/Freunden.
16,1%
25,5%
Ich informiere mich ausschliesslich bei meinem Berater.
Eher unwichtig –
ich versichere mich nur für das Notwendigste.
14,6%
18,0%
14,1%
13,8%
Sonstiges
Sehr unwichtig –
ich interessiere mich gar nicht für Versicherungen.
40 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Ich informiere mich selbst und bei meinem Berater.
28,6%
35,2%
15,4%
14,9%
2,0%
3,1%
42,0%
31,2%
2,7%
2,0%
Ich informiere mich gar nicht.
3,1%
2,8%
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 41
Geld & Anlage
Die Schweizerinnen und Schweizer versichern sich nicht nur
gegen alle erdenklichen Gefahren. Ein grosser Teil überblickt
auch seine Versicherungsausgaben nicht. Und das obwohl
Herr und Frau Schweizer durchschnittlich 7000 Franken im
Jahr für ihre Sicherheit ausgeben. Die WOMEN-IN-BUSINESSStudie zeigt: 24 Prozent der Teilnehmenden wissen nicht, wie
viel Geld in ihrem Haushalt für Versicherungen ausgegeben
wird. Auch hier gibt es geschlechterspezifische Unterschiede.
Fast ein Drittel der weiblichen Befragten haben keine Ahnung
über die Versicherungsausgaben ihres Haushaltes (gegenüber
20 Prozent der Männer).
Welche Versicherungen lohnen sich?
Auch das Gegenteil von Überversicherung ist jedoch ein Risiko. Gewisse Versicherungen sollten in jedem Fall abgeschlossen werden, auch wenn sie nicht obligatorisch sind. Tatjana
Merz-Kursawe empfiehlt beispielsweise, unbedingt eine Privathaftpflichtversicherung abzuschliessen. Diese deckt Personen- und Sachschäden, die Sie versehentlich einer anderen
Person zufügen. Notwendig ist gemäss Merz-Kursawe auch
eine Hausratversicherung für die Deckung von Schäden am
Hausrat durch Feuer, Wasser und Diebstahl. In manchen Kantonen ist die Gebäudeversicherung nicht obligatorisch. Doch
kommt sie beim Eigenheim für Schäden durch Elementarereignisse und Feuer an Gebäuden und Gebäudebestandteilen
auf und ist deshalb fast zwingend. Für die VZ-Expertin ist eine
Welche Versicherungen haben Sie in Ihrem Haushalt
aktuell abgeschlossen?
Invaliditätsversicherung zudem für Personen sinnvoll, die
nicht in der 2. Säule versichert sind: zum Beispiel Kinder, Jugendliche, Hausfrauen und -männer. Zudem rät die Versicherungsspezialistin zu einer Versicherung für Zahnstellungskorrekturen bei Kindern.
Achten Sie auf das Kleingedruckte
Verfallen Sie aber keinesfalls in einen Abschlusswahn. Prüfen
Sie sorgfältig die unterschiedlichen Angebote und wählen Sie
mit Bedacht aus. Denn der Teufel liegt im Detail: Stellen Sie
sich etwa vor, Ihre Familie ist bei Freunden eingeladen. Sie
kennen den Weg nicht. Deshalb fahren Sie Ihrer erwachsenen
Tochter hinterher, die mit dem eigenen Auto unterwegs ist.
Plötzlich muss sie abrupt bremsen und Sie kollidieren mit ihrem Auto. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Doch
die meisten Autohaftpflichtversicherungen decken einen derartigen Schaden nicht. In solchen Fällen kann die Versicherung oft eine Ausschlussklausel für nahe Verwandte geltend
machen. Diese schliesst Sachschäden zwischen Eltern und
Kindern aus. Solche kleingedruckten Klauseln stehen oft versteckt in den allgemeinen Versicherungsbedingungen.
Ein weiterer oft verbreiterter Trugschluss ist der Zusatz «Führen fremder Motorfahrzeuge» in der Privathaftpflichtversicherung. Der Zusatz schützt vor Schäden am geborgten Fahrzeug. Doch nicht in jedem Fall: Angenommen, der
Mitbewohner Ihrer Tochter leiht sich gelegentlich das Auto
Ihrer Tochter aus. Weil er kein eigenes Auto besitzt, hat er in
seiner Privathaftpflichtversicherung den Zusatz «Führen
fremder Motorfahrzeuge» miteingeschlossen. Eines Tages
streift er beim Parken eine Säule. Er möchte die peinliche An-
Wie viel geben Sie in Ihrem Haushalt pro Jahr für
Versicherungen aus (ohne Sozialversicherungen,
die direkt von ihrem Lohn abgezogen werden)?
Bis CHF 1000
Rechtsschutzversicherung
7,9%
9,6%
40,1%
47,8%
CHF 1001 – CHF 2000
15,1%
11,2%
CHF 3001 – CHF 4000
CHF 2001 – CHF 3000
Reiseversicherung
29,1%
32,9%
9,2%
9,6%
11,3%
19,2%
CHF 5001 – CHF 6000
CHF 4001 – CHF 5000
Wertsachenversicherung
12,1%
20,8%
7,1%
10,8%
5,9%
5,2%
CHF 7001 – CHF 8000
CHF 6001 – CHF 7000
3,3%
2,4%
42 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Weiss ich nicht
Mehr als CHF 8000
Gar keine
3,2%
2,0%
5,4%
2,0%
6,3%
10,4%
28,5%
19,6%
gelegenheit selber erledigen und teilt seiner
Privathaftpflichtversicherung den Schaden
mit. Diese weigert sich – trotz des Zusatzes –
den Schaden zu übernehmen. Denn die Versicherung ist nichtig, wenn das Fahrzeug regelmässig
genutzt
wird
oder
der
Fahrzeugbesitzer im gleichen Haushalt lebt.
Bei manchen Versicherungen gilt bereits das
Ausleihen des Wagens für eine Urlaubsreise
als regelmässig.
Versicherungen passen nicht ein Leben lang
Selbst wer sein Versicherungsportfolio richtig
zusammengestellt hat, ist nicht vor bösen
Überraschungen gefeit. Der Grund: Der Versicherungsbedarf verändert sich im Laufe des
Lebens. Darum müssen die Policen regelmässig überprüft und angepasst werden. Ein Beispiel: Angenommen, Ihr Sohn hat sich ein
neues Auto gekauft. Er bezahlt jährlich 2000
Franken für die Versicherung des Wagens.
Die 600 Franken Vollkasko-Zuschlag lohnen
sich für den Neuwagen. Sie selbst haben für
Ihr Familienauto auch eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen. Nur ist das zehn Jahre her. Und das Auto soll in absehbarer Zeit
ersetzt werden. Für Sie dürfte sich der Wechsel auf eine Teilkasko-Lösung lohnen. Denn
bei einem Totalschaden verringert sich die
ausbezahlte Summe jedes Jahr. Die zu zahlende Prämie bleibt jedoch unverändert hoch,
sobald der Lenker auf der günstigsten Bonusstufe angelangt ist.
Sie sollten Ihre Versicherungen zudem bei
wichtigen Lebensereignissen wie Umzug,
Heirat, Nachwuchs regelmässig überprüfen.
Die Versicherungssumme der vor 20 Jahren
abgeschlossenen Hausratversicherung beispielsweise deckt vielleicht nicht mehr Ihren
aktuellen Besitz. Achten Sie immer auf die
geltenden Fristen. Die Änderung des Versicherungsmodells und die Kündigung der
Grundversicherung bei der Krankenkasse
müssen beispielsweise bis am letzten Arbeitstag im November erfolgen. Für die meisten
anderen Versicherungen ist der Zeitpunkt des
Vertragsabschlusses ausschlaggebend. Sie
müssen zwingend die im Vertrag genannte
Kündigungsfrist einhalten. Schliessen Sie
deshalb Ihre Versicherungen mit einer möglichst kurzen Vertragsdauer ab. So sind Sie
nicht jahrelang an eine bestimmte Versicherung gebunden und können sich rascher an
mögliche Veränderungen Ihrer Lebenssituation oder neue Erkenntnisse anpassen. ★
Das Advanced
Management Program
(AMP-HSG) der
Universität St. Gallen
4 Modulwochen:
Unternehmensentwicklungskompetenz,
Sozial- und Persönlichkeitskompetenz
Start: 30. Mai 2016
Ende: 28. Oktober 2017
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Unternehmern und erfahrenen Führungskräften in den
Mittelpunkt. Strategische, wirtschaftliche und persönliche Fragestellungen werden von Experten aufgegriffen,
mit viel Fachwissen reflektiert und anhand vieler Praxis­
beispiele diskutiert und vertieft. Das sind Wissen und
Erfahrungen, die ich bei der täglichen Arbeit bei mir im
Unternehmen nicht mehr missen möchte.“
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Zeppelin Industrie Services GmbH
Frühbucherrabatt bei Anmeldung bis 11. März 2016
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weiteres Beispiel ist die Mietkautionsversicherung. «Wenn Sie
die Kaution nicht bezahlen können, sollten Sie sich vor Abschluss einer Mietkautionsversicherung grundlegende Gedanken über Ihre Finanzlage machen», so Merz-Kursawe.
Nadja Barthel M.A., Programmleiterin
Tel. 071-224 7501
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS
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44 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 45
G e n i e s s e n_ A u to
Geräuschloses,
sanftes Raumschiff
Eine Testfahrt mit dem neuen Hybrid SUV NX 300h von Lexus.
Ein luxuriöser Flüsterer.
Das futuristische Innenleben des Lexus NX 300h mit Touchpad in der Mittelkonsole (links) und Hybridantrieb.
N
ormalerweise drücke ich
gerne gleich das Gaspedal.
Aber das Touchpad in der
Mittelkonsole macht mich
gwundrig. Mit dem Zeigefinger wische ich durchs Menu. Anders als
beim iPhone bekommt mein Finger durch
eine leichte Vibration sogar die Rückmeldung, sobald ich etwa Navigation oder
Musik anwähle. Kaum habe ich mein Ziel
eingegeben, lenkt mich das farbige Headup-Display, das auch mein Tempo anzeigt.
Los gehts! Ein leichtes Tippen aufs Gaspedal, und der Lexus kommt in Bewegung – zu
meinem Erstauenen komplett geräuschlos,
vom knackenden Eis unter den Winterpneus
mal abgesehen. Im Lexus NX kommt zuerst
ausschliesslich ein Hybridantrieb zum Einsatz. Ergänzt wird der 143 PS starke Elektromotor von einem 2,5-Liter-Saugbenziner.
Mit dem NX 300h mischt Lexus erstmals in
46 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
derselben Grössenliga wie der Audi Q5 oder
der BMW X3 mit. Das futuristische Aussenleben gab schon zu reden, als er noch nicht
mal fertig entwickelt war. Wie fährt sich
denn das moderne Raumschiff auf der Autobahn? Windgeräuschpegel sehr niedrig,
Komfort sehr hoch, Verbrauch leider auch
etwas hoch. Wenn der Hybrid kein Stromer
sein darf, schluckt er bei 120 km/h knapp
über 8 Liter und fährt deutlich hochtouriger
als die Konkurrenz mit Dieselmotor. Soviel
zur Leistung im normalen Fahrmodus. Stelle ich den Wahlschalter auf Sport, fällt das
Überholen leichter, weil sofort die maximale
Antriebskraft aktiviert wird. Und die Effizienz-Anzeige verwandelt sich urplötzlich
in einen Drehzahlmesser. Wähle ich den
EV-Modus, fährt der Lexus rein elektrisch.
Damit kommt man rund 2 Kilometer weit.
Und macht dann denn Autobahnverbrauch
wieder wett.★
WOMEN IN BUSINESS
Tauglichkeits-Check
Sicherheit
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Komfort
x x x
Design
x x x
Handling
x x x
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Beschleunigung: von 0 auf 100 in 9,3 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 180 km / h
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 47
G e n i e s s e n_ Re i s e n
Unsere Weinexperten
empfehlen:
König am Hang
Verschnaufpause im kleinen Luxushotel Aurelio in Lech.
An diesem Hang hoch über dem Dorfzentrum des Vorarlberger Skiorts stand zuvor eine Herberge. Nach Investitionen
im zweistelligen Millionenbereich ist das Aurelio nicht wiederzuerkennen. Zwar ist die Fassade des Chalets auch heute noch
schlicht, dahinter versteckt sich aber eine Gemütlichkeit aus
feinstem Zwirn. Besitzer und Manager ist der Sohn der Lechner
Hoteldynastie Pfefferkorn. Die Gastfreundschaft im Blut, legt
Axel Pfefferkorn offenbar auf zwei Dinge besonders Wert: die
Küche und das Wohlfühlen. Die Küche ist ausgezeichnet mit
17 Punkten Gault Millau und drei Hauben. Die Küchenchefs
Christian Rescher und Markus Niederwanger wissen, wie sie
die regionalen und urtümlichsten Produkte und Gerichte zu
Kunstwerken machen. Gegessen wird in der heimeligen Stube.
Dabei ist das Chalet mit maximal 40 Gästen so klein, dass man
sich ausserhalb der Hochsaison zu Gast bei Freunden fühlt.
Stein, Holz, flauschige Stoffe, ein Feuer im Kamin, Bergfotos an
den Wänden: Im Aurelio weiss man, wie sich die Gäste in den
Valais AOC
Amigne de Vétroz
J.-R. Germanier,
75 cl
Bergen gerne einnisten. Fast besser noch als ein Saunagang
oder eine Massage nach dem Skifahren ist ein gepflegter
Sundowner in der Bar. Oder wers flauschiger mag: im Bademantel auf dem Privatbalkon, Champagner hats in der Minibar. Morgens, wenn einen die Sonne im grossen Bett
weckt, sollte man weder das sensationelle Brot noch die
frischen Säfte, die täglich wechseln, verpassen. Bei der Abreise gucken einen die Alpakas im Garten lange nach. Als
würden sie fragen: Kommt ihr wieder? ★
CHF 19.95
(10 cl = 2.66)
Hotel Aurelio, Lech am Arlberg
19 Zimmer und Suiten (55 bis 110 qm²). Ab 880 Euro inklusive
Freundinnen
einladen, Geschmack
beweisen.
Halbpension im Doppelzimmer für zwei Personen.
Tannberg 130, A – 6764 Lech am Arlberg
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Einer der besten Walliser Weissweine. Goldgelb, mit Aromen von
Pfirsich und Melone und schöner
mineralischer Note. Für leichte
Gerichte oder zum Apéro. Weitere
Weinempfehlungen finden Sie auf
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Skiarena
Freeride & Freeski
Total Spa
Lech Zürs zählt zum erlesenen
Neben den 350 Pistenkilome-
Im 1000 m2 grossen Spa vom
Kreis der zwölf Best-of-the-
tern
Zürs
Aurelio gibts neben Indoor-Pool,
Alps-Mitgliedsorte. Kaum wo ist
200 km hochalpine Tiefschnee-
Fitnesscenter und Saunaland-
Winter- und Sommersport schö-
abfahrten auf die Ski- und
schaft auch Behandlungsange-
ner – so das Credo. Lech Zürs
Snowboardcracks. Bestes Wer-
bote. Unter anderem mit Thera-
gehört
den
begesicht für das Powdereldo-
pien und Molecular Cosmetics
Die
rado ist die einheimische Vize-
von Dr. Barbara Sturm, der Anti-
Wintersaison dauert 2016 bis
Weltmeisterin
Aging-Expertin mit eigener Pra-
sage und schreibe 24. April.
Lorraine Huber.
xis in Düsseldorf.
bestofthealps.com
lech-zuers.at
aureliolech.com
ausserdem
schneesichersten
48 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
zu
Orten.
warten
in
im
Lech
Freeriden
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D r e i T i p p s f ü r Le c h Z ü r s
Coop verkauft keinen Alkohol
an Jugendliche unter 18 Jahren.
Erhältlich in grossen Coop
Super märkten und im Internet
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 49
G e n i e s s e n_ K u l t u r
Der Kulturfrühling beginnt
im Frauenkleid
Die wahre Geschichte einer transsexuellen Künstlerin um 1925 in
Kopenhagen, 100 Jahre Dada in Zürich und Meryl Streep in Berlin.
Mein Highlight
Für Sabine Schaschl, Direktorin und Kuratorin des Haus Konstruktiv, bedeutet der
Februar 2016 in Sachen Kunst vor allem eines:
Dada. «Der Dadaismus wird nächstes Jahr 100
Jahre alt. Aus diesem Anlass finden in Zürich,
dem Gründungsort der Bewegung, über mehrere Monate zahlreiche Ausstellungen und
Veranstaltungen zu dieser künstlerischen
und literarischen Bewegung statt.» Sabine
Schaschl freut sich besonders auf «Dada anders» im Haus Konstruktiv. Die Ausstellung
zeigt das Werk der drei Hauptvertreterinnen
der Bewegung: Sophie Taeuber-Arp, Hannah
Fantasy im Februar
Das kann Königin Levana, Herrscherin des
Mondes, nicht dulden: Der Zauber ihrer Stieftochter wird immer mächtiger. Wie geht es
weiter im vierten Teil der Luna-Chroniken,
mit denen Marissa Meyer einen Riesenbestseller gelandet hat? Das verraten wir hier
nicht. Nur so viel: Marissa Meyer, Namensvetterin von Yahoo-Chefin Marissa Mayer,
kann Fantasy für klein und gross. Ihr Debüt
wurde mittlerweile in 27 Ländern verkauft.
Jetzt gibts den vierten Teil auch auf Deutsch.
In Frauenkleidern
Kopenhagen 1925: Der dänische Landschaftsmaler Einar Wegener führt mit seiner Frau
Greta, ebenfalls eine Malerin, ein bewegtes
Künstlerleben und eine glückliche Ehe. Bis
Greta ihren Mann bittet, in Frauenkleidern
für sie Modell zu stehen. Einar verwandelt
sich in Lili und schon bald wird aus dem Spiel
Ernst. Die wahre Geschichte einer unerhörten
Liebe feiert gerade Kinoerfolg. Damit kommt
«Das dänische Mädchen», David Ebershoffs
Erstling aus dem Jahr 2000, für den er mehrfach ausgezeichnet wurde, zurück in den
Buchladen.
Höch und Baroness Elsa von FreytagLoringhoven. (ls)
5. Februar – 28. März 2016 | Landesmuseum,
Zürich | nationalmuseum.ch
11. – 21. Februar 2016 | Berlin | berlinale.de
18. – 19. Februar 2016
| Bern | konzerttheaterbern.ch
50 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Februar
La Traviata
5. Februar – 13. April 2016
Verdis Geschichte über die Liebe zwischen der todkranken Violetta Valéry
und Alfredo Germont ist eine der beliebtesten Opern der Welt. «La Traviata»
wird im Palace in Biel und im Stadttheater Solothurn aufgeführt.
tobs.ch
Illusionen
12. Februar – 6. März 2016
Berlinale
Die Berlinale ist einer der wichtigsten Anlässe der internationalen Filmindustrie. Über 300 000 Eintrittskarten werden jeweils für den Anlass verkauft. Im
Rahmen des öffentlichen Programms werden in Berlin rund 400 Filme in über
20 verschiedenen Spielstätten gezeigt. Über die Vergabe des Goldenen und der
Silbernen Bären entscheidet die Jury dieses Jahr unter der Leitung von Meryl
Streep. Der Goldene Ehrenbär geht an den deutschen Director of Photography
Michael Ballhaus. (ls)
Bruckners Romantische
Das Berner Symphonieorchester und sein Dirigent Mario Venzago sind schon
lange bekannt für ihre Interpretationen des oberösterreichischen Komponisten
Anton Bruckner. Jetzt dirigiert Venzago Bruckners vierte Symphonie, «Die Romantische». Der französische Harfenist Xavier de Maistre spielt am 8. Symphoniekonzert des Orchesters ausserdem das Konzert C-Dur für Harfe und Orchester von François Boieldieu. (ls)
im
848 Seiten | Carlsen Verlag
Ausstellung
Konzert
Kulturkalender
Bücher
384 Seiten | Goldmann Verlag
Film
Ma ma
Schon einmal hat Magda (Penélope Cruz) den
Brustkrebs erfolgreich besiegt. Jetzt ist sie
schwanger und überglücklich. Bis die Hiobsbotschaft kommt: Der Krebs ist zurück und
jetzt ist auch die andere Brust betroffen. Magda könnte ob der Ungerechtigkeit des Schicksals in Selbstmitleid verfallen. Doch sie entscheidet sich zu kämpfen und der Krankheit
die Stirn zu bieten. (ls)
Kinostart 11. Februar 2016
Drama Spanien, 2015
Regie Julio Medem
Hauptdarsteller Penelope Cruz, Luis Tosar,
Asier Etxeandia
In Iwan Wyrypajews Stück «Illusionen»
vertrauen sich vier Menschen am Ende
ihres Lebens noch einmal ihren Partnern
an. Sie erzählen, bis die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Einbildung langsam verschwinden.
theatersg.ch
Chinese Whispers
19. Februar – 19.Juni 2016
Der ehemalige Schweizer Botschafter Uli
Sigg besitzt eine der umfangreichsten
Sammlungen chinesischer Gegenwartskunst. In der Ausstellung «Chinese Whispers» werden Teile davon ausgestellt.
kunstmuseumbern.ch
Kodo
25. – 28. Februar 2016
«Kodo» ist ein japanisches Trommel-Ensemble. Die Inszenierung «Mystery» ist
eine bunte Mischung aus Drachen, tanzenden Fabelwesen und mitreissenden
Rhythmen.
kkl.ch
Richard Tuttle
27. Februar – 24. Juni 2016
Die Ausstellung «Kalli rroos» (griechisch
für «schön-fliessend») im Kunstmuseum
Winterthur ist die Antwort des amerikanischen Künstlers Richard Tuttle auf die
Werke von Hans Arp im selben Museum.
kmw.ch
agenturamflughafen.com
Geniessen
Die Schwäne des Königs
Zusammen stark.
Ein wahres Märchen
Männer stehen zum Netzwerken bereit.
Text Elisabeth Rizzi
E
s war einmal in einem Land mit hohen Bergen
ein König, der Schwäne züchtete. Er züchtete sie
so, dass ihre Schwänze rot wurden mit einem
weissen Kreuz. So wussten alle, wem die Schwäne gehörten. Das war wichtig, denn die Schwäne
legten goldene Eier.
Der König sammelte die goldenen Eier und verteilte sie an seine Untertanen. So wuchs der Wohlstand im Land. Und alle
waren stolz auf die Schwäne mit den roten Schwänzen und
den weissen Kreuzen.
Dem König gefiel der Wohlstand. Deshalb kaufte er noch mehr
Schwäne aus der ganzen Welt dazu; aus Österreich, der Türkei, Portugal, Frankreich, Belgien, Italien, Polen, Deutschland
und Südafrika. Leider legten diese aber keine goldenen Eier.
Dafür frassen sie den Schwänen des Königs das Futter weg.
Zudem waren sie krank und steckten die stolzen Schwäne mit
den roten Schwänzen und den weissen Kreuzen an. Sie wurden immer schwächer und hörten auf, goldene Eier zu legen.
Der König legte seine Stirn in Falten. Doch das Gold blieb aus.
Und das Volk wurde mürrisch. Es kam zum Aufstand. Das
Volk vertrieb den König aus seinem Palast. Mit Schmährufen
und Steinwürfen eingedeckt, floh der König aus dem Land, in
dem der Gold­regen versiegt war.
Es kam ein neuer König, der sich um die kränkelnden Schwäne
kümmern sollte. Doch nach bloss zwei Wochen gab er dem Volk
sein Zepter und die Krone zurück. «Ich kann die Schwäne nicht
retten», sagte er und verliess das Land ebenfalls. Das Volk wurde
immer verzweifelter. Denn die Schwäne wurden immer kränker. Es holte einen dritten König, einen Spezialisten für Schwanenfutter. Dieser sah sich die Herde an und begann, sie wieder
aufzupäppeln. Doch ein unerwarteter Wirbel­sturm machte die
ganze Ernte des Landes zunichte. Nicht nur das Volk darbte.
Auch für die Schwäne gab es plötzlich kein Futter mehr.
Und so kam es, dass die Schwäne ihr Ende nahen sahen. Jene,
die ausgeflogen waren, kehrten zurück in den Palast. Jene, die
52 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
10 000
zu schwach waren zum Fliegen, legten
sich im Hof zur Ruhe. Bald war der
ganze Palast voll von Schwänen. Von
ferne schon bot sich ein trauriger
Anblick: ein weisses Meer voller roter Punkte. Man schrieb
den 2. Oktober 2001.
Das Volk weinte. Da geschah ein Wunder: Im
Westen gab es ein kleines Fürstentum. Der
Fürst war ein guter
Freund des ersten Königs im Land. Er züchtete ebenfalls Schwäne
mit weissen Kreuzen auf
den Schwänzen.
67
Weiterbildungs- und
Netzwerkveranstaltungen pro Jahr.
2200
Frauen in Führungspositionen sind bereits
Mitglied bei uns.
Der Fürst hatte von der schrecklichen Schwanenkrankheit gehört und
hatte ein Medi­k ament entwickeln lassen, um seine eigenen
Vögel im Falle einer Ansteckung zu schützen. Nun sah er,
dass er der Plage ein Ende setzen könnte. Schnell liess er einen Boten mit der Medizin zum Palast der sterbenden Schwäne reiten.
Volk und König hiessen den Retter freudig willkommen.
Denn von den stolzen Schwänen war inzwischen kaum ein
Dutzend mehr übrig ge­blieben. Schon nach wenigen Tagen
zeigte sich jedoch Linderung: Die Schwäne be­gannen wieder
zu fressen, und erste legten bereits wieder goldene Eier. Als
alle wieder gesund waren, liess der König seine Schwäne mit
der Herde des Fürsten zusammenlegen, sodass wieder eine
grosse und gesunde Schwanenherde wachsen konnte. Gemeinsam züchteten sie aus den Schwänen eine neue Rasse.
Und wenn die Schwäne nicht gestorben sind, dann sehen Sie
vielleicht hie und da einen Vogel mit rotem Schwanz und
weissem Kreuz am Himmel vorbeiziehen. ★
Die SKO ist mit 2200 aktiven Damen das wohl grösste
Frauennetzwerk und zugleich die bedeutendste Plattform für Führungskräfte in unserem Land. Falls Sies
nicht schon sind, werden Sie jetzt Mitglied.
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 53
G e n i e s s e n_ B e a u t y-I n te r v i e w
Vo r s c h a u
«Anfänglich habe ich
wöchentlich etwas bestellt»
WOMEN IN BUSINESS
Esther Kuhn hat die deutsche Shopping-Community BestSecret in die
Schweiz geholt. Die Headhunterin über Fashionportale, Zollgebühren
und ihr eigenes Shopping-Fieber.
Impressum
Ausgabe: Nr. 02/2016
Erscheinung: monatlich, 10-mal im Jahr
Druckauflage: 10 000 Exemplare
E
sther Kuhn, wer kann bei
bestsecret.ch einkaufen?
Wir sind eine geschlossene
Community. Um sich anmelden zu können, brauchen Sie
eine Freundin oder eine Bekannte, die Sie
empfiehlt. Erst mit dem richtigen Code bekommen Sie Zugang zu Kleidern und
Acessoires von über 1000 Designern.
Und Sie sind Ihre beste Kundin?
In den ersten Monaten gehörte ich tatsächlich dazu. Ich habe
sicher wöchentlich unter dem Vorwand, Lieferprozesse zu
prüfen, etwas bestellt. Mein Schrank ist jetzt am Limit. Aber
ausgegeben habe ich letztes Jahr trotzdem weniger Geld für
mehr Kleidung..
bestsecret.ch bietet auf das ganze Angebot Rabatte bis zu
80 Prozent an. Wie funktioniert das?
BestSecret ist die Tochterfirma des Textilhandelsunternehmens
Schustermann & Borenstein, welches vor 20 Jahren begann,
Überproduktionen von Designern in einer Boutique in München
zu verkaufen. Inzwischen gibt es drei solcher Boutiquen. Zugang hat nur, wer in Besitz einer Mitgliedskarte ist. Die Nachfrage ist so gross, dass das Konzept auch online umgesetzt wurde.
54 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
17. März 2016
Verleger
Daniel Kaczynski
Chefredaktion
Yvonne Zurbrügg (yz)
[email protected]
Esther Kuhn, 46, ist nach
beruflichen Stationen unter
anderem bei Unilever, Mars
und HP heute als Headhunterin in Dübendorf tätig.
Neuerdings amtet sie auch
als Country Managerin
Schweiz der deutschen
Shopping-Community
BestSecret.
Redaktion
Eva Wirth (ew)
[email protected]
Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe
Katharina Blansjaar, Kaspar Meuli, Silvia Aeschbach,
Iris Kuhn-Spogat, Lara Surber, Ingrid Diener,
Simon Bietenhader, Elisabeth Rizzi
Korrektorat
Ruth Rybi
Verlagsleitung | Anzeigenleitung
Christine Lesnik
[email protected]
Lebhafte Designs
quietschbunte Tapeten,
Retromöbel und Wanddekorationen aus Moos: die
heissesten Trends der IMM,
der internationalen Einrichtungsmesse in Köln.
Art Direction | Bildredaktion
Nicole Senn
[email protected]
Warum die Hürde?
Wir wollen unser Angebot exklusiv halten. Darum finden Sie unsere Sachen auch
nie auf den Preisvergleichsportalen.
Einmal drin, fühlt sich die Kundin so auserwählt, dass sie bestimmt gleich was bestellt. Ein cleverer Marketingtrick …
Ich sage Ihnen, Sie können sowieso nicht
anders! Unser Webshop ist aufgebaut als
Shop in Shop. Gleichzeitig können Sie gezielt nach Ihrem
Wunschteil suchen. Sie sparen damit nicht nur Geld, sondern
auch Zeit.
wiB
Die nächste WIB
erscheint am
Illustrationen
Stephan Schmitz
Bilder
Adrian Bretscher, Paolo Dutto, UNDER ARMOUR,
lululemon, Lola Fred, Johannes Diboky, Berlinale, Marco
Borggreve, Sophie Taeuber-Arp (König Hirsch: Clarissa,
1918 Zürcher Hochschule der Künste). Alle Bilder, soweit
nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber.
Und die Ware ist von der letzten Saison?
Wir haben auch ein grosses Angebot an akutellen Kollektionen. Die sind im Shop auch entsprechend gekennzeichnet.
Sie sind eigentlich Headhunterin. Wie sind Sie zu diesem
Job gekommen?
Ich hatte als Headhunterin den Auftrag, für den Aufbau von
bestsecret.ch die geeignete Person zu finden. Für mich war
schnell klar, dass ich das am liebsten selber machen würde.
Aber der Luxusgütermarkt ist neu für Sie?
Alles war ziemich neu für mich. Ich habe Ende der 1990er-Jahre bei Mars zwar erste E-Commerce-Erfahrungen gesammelt,
doch seither ist das Online-Geschäft natürlich weit komplexer
geworden. Besonders beschäftigt haben mich Fragen nach Import, Export und Zoll, damit wir eine Lieferfrist von durchschnittlich fünf Arbeitstagen bieten können und unsere Kundinnen keinen Zoll bezahlen müssen, obschon die Ware von
München aus verschickt wird. ★
Verkauf
Rita Nock
[email protected]
Innendienst
Livia Meier
[email protected]
Herausgeber
Swisscontent AG
Hottingerstrasse 12
8032 Zürich
044 245 45 15
[email protected]
www.womeninbusiness.ch
Abonnemente
[email protected]
Einzelpreis: CHF 9.80
Jahresabo: CHF 79.–, Ausland CHF 99.–
Probeabo: (3 Ausgaben) CHF 18.–
Ausland CHF 35.–
Shopping 2.0
Die Zürcher Bahnhofstrasse
ist ein Ödland aus grossen
Ketten. Derweil mausert
sich das Niederdörfli zum
Bummel-Place-to-be. Von
Pop-up-Boutiquen und
anderem Neuland in den
alten Gassen und warum
Offline-Shopping noch
lange nicht tot ist.
Marken des Verlages:
WOMEN IN BUSINESS | Women’s Talks
www.womeninbusiness.ch
Druck und Vertrieb: AVD GOLDACH AG
Haftungsausschluss: Der redaktionelle
Inhalt stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung
zum Abschluss einer Finanztransaktion dar und
entbindet den Leser nicht von seiner eigenen Beurteilung.
FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 55
1 0 Fr a g e n
Männersicht
Marco Baumann, 69, CEO & Inhaber der Rausch AG Kreuzlingen, seit 47 Jahren passionierter Kräuter-, Haar- und Menschenfreund, Vater von 2 Söhnen, lebt in Bottighofen am Bodensee.
Das Schweizer Familienunternehmen feierte jüngst sein
125- jähriges Bestehen.
1.
Welcher ist der beste Duft, der sich in der Natur finden lässt?
3.
Worüber könnten Sie sich immer wieder die Haare raufen?
5.
16.– 20. MÄRZ
MESSE
ZÜRICH
Das beste Hausmittelchen für die Haare ist?
2 .
4.
LEBEN
IM GARTEN
Welche ist die beste Karriereentscheidung, die Sie je gefällt haben?
Y
FRIDA
A
N
I
r
GIARD
22 Uh
6 | 17 –
rz 201
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ne
1
alle Sin
r
ü
f
is
Erlebn
Sind Sie schon mal um ein Haar verhaftet worden? Wenn ja, warum?
6.
Wie sah Ihre grösste Frisurensünde aus?
7.
Wo finden Sie garantiert immer ein Haar in der Suppe?
8.
Wer hat die schönsten Haare überhaupt?
9.
Welchem Schönheitstrend können Sie nichts abgewinnen?
10. Welche Eitelkeit würde man Ihnen nicht zutrauen?
56 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016
Die Giardina zählt zu Europas führenden Indoor-Veranstaltungen für hochstehende Gartenkultur.
Erleben Sie einen einzigartigen Abend mit allen fünf Sinnen: Am GiardinaFRIDAY – dem Abend der Gärten – können Sie inmitten
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FEBRUAR 2016 · WOMEN IN BUSINESS 3
Auftakt
4 WOMEN IN BUSINESS · FEBRUAR 2016