Mai 2015 - pharmaSuisse

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Mai 2015 - pharmaSuisse
Die offizielle Kundenzeitschrift:
Ein Geschenk Ihres Apothekers
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Mai 2015
«Frauenpower»
Medikamente
sicherer machen
Hautkrebs
erkennen
Intelligent
essen
Seite 6
Seite 11
Seite 26
Fit im Kopf?
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3
05 / 2015
Es war eine kalte Nacht in Odessa, …
liebe Leserin, lieber Leser,
… einer Hafenstadt am Schwarzen Meer, als Eduardo Di Capua kalte Füsse bekam. Die Kühle
seines Hotelzimmers und das Heimweh raubten dem italienischen Komponisten, der sich
mit dem neapolitanischen Staatsorchester 1898 im Gebiet der heutigen Ukraine auf Tournee
befand, den Schlaf. Die ganze Nacht lang sehnte er sich die Sonne herbei, und als sie am
Morgen vor seinem Fenster erschien und ihn erwärmte, kam ihm die weltbekannte Melodie zu
«O sole mio» in den Sinn. Selbst ich kenne sie, jedenfalls die entscheidenden zwei Takte davon.
«O sole mio» – «Meine Sonne», sang er (und danach Weltklassetenöre wie Luciano Pavarotti), fast so, wie ich an einem sonnigen
Tag freudig meine Hände zum Himmel strecke und meine Kinder mit guter Laune überschwemme. Wäre da nicht die Sache mit
dem Sonnenbrand, der Hautalterung, dem Hautkrebs und dem Eincremen …
Das Eincremen. Mit hohem Schutzfaktor. Mehrmals täglich. Das kann mir glatt den Spass verderben. Ich mag nichts Klebriges an
den Händen und nichts an Körperpflege, was länger als zwei Minuten dauert (mal die Anzahl der Kinder). Trotzdem tue ich es (und
vieles andere auch, was länger als zwei Minuten dauert – Sie hätten mich letzten Herbst beim Entlausen meiner Familie sehen
sollen!).
Doch neben dem richtigen Sonnenschutz ist auch das Beobachten der Haut sehr wichtig. Lesen Sie dazu unser Interview zum
Thema Hautkrebs und schmökern Sie in anderen, frauenstarken, vorsommerlichen Themen − der nächste Sommer kommt
bestimmt, und sei es irgendwo beim Strandurlaub im Süden.
Herzlichst,
Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Nicole Boss (35) aus Wohlen bei Bern ist Direktions­
assistentin bei der Schweizerischen Post, wo keine
Aufgabe nach demselben Schema verläuft, denn je
nach Auftraggeber kann die Lösungsfindung sehr
unterschiedlich sein. Das macht jeden Tag zu einer neuen
und interessanten Herausforderung. Die Profiboxerin
betrachtet Gesundheit als unschätzbares Gut, das jeden
Tag geschätzt werden sollte. Als Hausmittelchen empfiehlt
sie warme Milch mit Honig.
Hilft bei
Kopfweh,
Zahn- und
Rückenschmerzen
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Chefredaktorin astreaAPOTHEKE
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05 / 2015
Inhaltsverzeichnis
Dienstleistungen aus der Apotheke
5 Rat vom Apotheker
6Arzneimittelsicherheit
Frauenpower
19Menstruationsbeschwerden
23Wechseljahre
24Nieren-Blasen-Beschwerden
38 Sportverletzungen
41 Schüssler-Tipp für sportlich Aktive
42 Schulstress und Prüfungsangst
Körperpflege
8Hautpflege
11Hautkrebs
14Fusspflege
16Intimpflege
36 Haarausfall
Ernährung
26 Intelligent essen
28Zöliakie
30 Vitamine und Mineralstoffe
34Eisen
Gesundheitspolitik
20Vergiftungsunfälle
25 Medizinische Grundversorgung
Informelles
3Editorial
5Inhalt
45Kreuzworträtsel
46Produktenews
47Impressum
Die offizielle Kundenzeitschrift:
Ein Geschenk Ihres Apothekers
«Nachgefragt beim Apotheker»
Können Sie mir noch einmal erklären, was es mit Generika auf sich hat?
Ein ganz neues Medikament ist durch ein Patent vor Nachahmungen geschützt. Wenn
das Patent abgelaufen ist, können auch andere Anbieter den entsprechenden Wirkstoff
zu Medikamenten verarbeiten. Generika weisen die gleichen Wirkungen auf wie die
entsprechenden Originalmedikamente, können aber andere Hilfsstoffe enthalten. Da
ein grosser Teil der Entwicklungskosten (Wirkstoff) entfallen, muss ein Generikum dann
günstiger sein.
Dr. Andreas U. Schmid, Apotheker
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Arzneimittelsicherheit
Wechselwirkungen zwischen
Medikamenten vermeiden
Manche Substanzen beeinflussen sich gegenseitig auf ungünstige Art. Wer verschiedene
Tabletten und Kapseln gleichzeitig schluckt, sollte deshalb den Arzt und die Apotheke
informieren. Auch den Verdacht auf Nebenwirkungen sollte man melden.
Andrea Söldi
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Wer
sich die Mühe nimmt, die Packungsbeilagen seiner Medikamente eingehend zu
studieren, wird sich vergegenwärtigen,
dass dieser Grundsatz etwas Wahres hat.
Bei den langen Listen von möglichen Komplikationen könnte einem angst und bange
werden. Dabei sind auf den Beipackzetteln,
die für Konsumenten gedacht sind, nicht
einmal sämtliche Nebenwirkungen sowie
Wechselwirkungen mit anderen Substanzen aufgeführt. Immer wieder kommen
neue Erkenntnisse hinzu und viele unerwünschte Effekte bleiben unentdeckt.
Meldezentren sind vernetzt
Rezeptfreie Mittel nicht vergessen
Um die Forschung auf diesem Gebiet
voranzutreiben, gibt es in der Schweiz
sechs regionale Meldezentren, die Verdachtsfällen nachgehen. Sie beurteilen
eingegangene Meldungen und leiten sie
anonymisiert ans Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic weiter. Dieses führt
eine zentrale schweizerische Datenbank
und übermittelt Ergebnisse an die internationale Datenbank der Weltgesundheitsorganisation in Schweden. Zudem betreiben
die Pharmaunternehmen eigene Systeme
und leiten ihre Erkenntnisse ebenfalls in
die offiziellen Kanäle.
Häufig würden unerwünschte Interaktionen entstehen, wenn Patienten verschiedene Medikamente gleichzeitig einnehmen,
sagt Dr. med. MBA Marco Egbring, Oberarzt
an der Klinik für Klinische Pharmakologie
und Toxikologie des Universitätsspitals Zürich (USZ). «Viele Ärzte wissen nicht über
alle Tabletten, Kapseln, Sirupe und Salben
Bescheid, die ihre Patienten einnehmen.»
Besonders rezeptfreie Mittel, die zum Teil
sogar im Supermarkt erhältlich sind, würden oft gar nicht als eigentliche Medikamente wahrgenommen. Doch auch solche
Präparate sind nicht immer harmlos. Viele
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ältere Menschen zum Beispiel schlucken
Kalzium für den Knochenaufbau, um der Osteoporose vorzubeugen. Kalzium-Brause­
tabletten können jedoch die Aufnahme von
Schilddrüsenhormonen und gewissen Antibiotika verschlechtern, wenn sie kurz nacheinander geschluckt werden. Deshalb sollte
man die Substanzen mit möglichst viel zeitlichem Abstand einnehmen.
Entsprechende Wechselwirkungen gäbe
es viele, weiss Herr Egbring. In der Schweiz
nehmen mehr als 40 Prozent der über
65-Jährigen täglich fünf und mehr Medikamente ein, manche gar bis zu 30 verschiedene. Und nicht immer werden alle vom
gleichen Arzt verordnet.
Ein eindrückliches Beispiel
Günstig verlief der Fall einer gut 60-jährigen
Frau, die an Brustkrebs erkrankt war. Bereits
vor der Erkrankung erhielt sie Medikamente wegen ihres hohen Blutdrucks und des
seit Jahren bestehenden Tinnitus. Auch
ein Antidepressivum nahm sie bereits seit
längerer Zeit ein. Um ein erneutes Auftreten des Tumors zu verhindern, musste sie
nach der Chemotherapie und der Bestrahlung ein weiteres Medikament schlucken.
Aufgrund ihrer Krankheit verstärkten sich
die depressive Stimmung und die Ängste.
Zudem machte sie das Antidepressivum
wegen der schlechten körperlichen Verfassung müde und sie vertrug es schlechter
als früher. Deshalb wollte der Hausarzt ein
anderes Medikament gegen die Depressionen verordnen und fragte bei den Onkologen nach, ob es sich mit der aktuellen
Krebstherapie vertragen würde. Er erfuhr
jedoch, dass das betreffende Medikament
die Wirkung des krebshemmenden Mittels stark einschränken kann. Es hätte das
Risiko, erneut an Brustkrebs zu erkranken,
um das Dreifache erhöht und gleichzeitig
die Wirkung des Blutdrucksenkers beeinflusst. Letztendlich konnte ein anderes
Antidepressivum gefunden werden, das
sich mit der Krebstherapie vertrug. Dass
der betreffende Arzt nachgefragt habe, sei
sinnvoll, sagt Dr. Egbring: «Nicht alle denken an mögliche Wechselwirkungen.» Und
in diesem Fall wären die Folgen besonders
fatal ausgefallen: Während Symptome wie
Übelkeit oder Verstopfung sofort als störend auffallen, wäre diese Wechselwirkung
wahrscheinlich erst bemerkt worden, wenn
es bereits zu spät gewesen wäre.
Die Apotheke an vorderster Front
Die Apotheke nimmt eine zentrale Rolle bei
der Vermeidung von Wechselwirkungen
zwischen Medikamenten ein. Bei ihr laufen
Polymedikationscheck
Bereits ab vier dauerhaft verschriebenen Medikamenten
übernimmt die Grundversicherung die Kosten für einen
sogenannten «Polymedikationscheck». Dieses spezielle
Beratungsgespräch mit dem Apotheker findet in einer
diskreten Beratungsecke statt und dauert in der Regel
zwischen 15 und 25 Minuten. Dabei werden alle Fragen rund
um die Dauermedikation geklärt. Die Vorteile:
− Man erklärt Ihnen den richtigen Zeitpunkt der Einnahme
und die korrekte Dosierung jedes Arzneimittels.
– Sie lernen Ihre Medikamente kennen und können sie
voneinander unterscheiden. Sie wissen, welches Mittel
gegen welche Beschwerden eingesetzt wird.
– Neben- und Wechselwirkungen werden verhindert
oder auf ein Minimum reduziert.
– Falls Sie Probleme mit dem Schlucken oder dem Geschmack
Ihres Medikamentes haben, erhalten Sie Tipps zur Einnahme
oder man schlägt Ihnen ein anderes Medikament vor.
– Wenn Sie im Spital neue Medikamente erhalten haben,
wird abgeklärt, welche der alten Medikamente Sie noch
brauchen und welche nicht.
Bei Bedarf wird für Sie ein Wochendosiersystem hergerichtet.
Dabei werden die Tabletten nach Dosierung, Wochentag und
Tageszeit geordnet, in eine Box oder ein Blister abgefüllt.
So wissen Sie genau, welches Mittel zu welchem Zeitpunkt
eingenommen werden muss.
alle Fäden zusammen: Dank elektronischen
Dossiers behält sie stets den Überblick
über sämtliche verschriebenen Therapien,
auch wenn diese von verschiedenen Ärzten, z. B. aus dem Spital und vom Hausarzt,
stammen. Vorausgesetzt natürlich, dass
der Patient alle seine Rezepte in derselben
Apotheke einlöst.
Das Apothekenteam weiss auch, dass rezeptfrei erhältliche Medikamente und
Präparate nicht von einer Prüfung auf
Wechselwirkungen ausgenommen werden
dürfen. Das gilt auch für die sogenannte
«sanfte» Medizin. Selbst pflanzliche Arzneimittel enthalten Stoffe, die die Aufnahme
und Wirkung anderer Medikamente beeinflussen können. Man darf sich deshalb
nicht wundern, wenn man an der Kasse
selbst beim Kauf eines simplen Husten­
sirups nach anderen Mitteln gefragt wird,
die man vielleicht einnimmt oder sogar
nach seinem Namen, damit das Dossier
mit der «Medikamentengeschichte» aufgerufen und auf Wechselwirkungen mit dem
geplanten Kauf untersucht werden kann.
Um mehr Erkenntnisse zu gewinnen, ist
es wichtig, möglichst viele Informationen
über «Zwischenfälle» mit Medikamenten
zu sammeln. Der Verdacht auf eine Wechsel- oder Nebenwirkung sollte stets dem
Arzt, der Apotheke oder direkt dem Meldezentrum mitgeteilt werden (www.swissmedic.ch/marktueberwachung). − Jeder kann
etwas dazu beitragen, Medikamente sichen
rer zu machen!
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Hautpflege
Schöner strahlen
Diesen Sommer ist eine natürliche Ausstrahlung Trumpf! Zentral für den angesagten
Beauty-Look ist taufrische, leuchtende Haut. Um Fältchen, Pickel sowie Rötungen optisch
wegzuzaubern und umweltgeschädigte Haut gezielt zu regenerieren, bietet die Apotheke
eine breitgefächerte Palette an innovativen, gut verträglichen Hautpflegeprodukten an.
Marie-Luce Le Febve de Vivy
Ein gepflegtes Äusseres ist gefragter denn
je. Im heutigen Zeitalter von Karrierestress
und Burnout ist makellose, jugendliche,
strahlende Haut ein wichtiges Attribut,
um vital(er) zu erscheinen. Die klassische
Hautpflege, die dazu dient, die Feuchtigkeitsregulation zu unterstützen und den
Hautschutzmantel zu erhalten, hat in den
vergangenen Jahren einen grossen Wandel durchgemacht. Moderne Frauen erwarten im 21. Jahrhundert weit mehr von
der Hautpflege als früher. Die Laboratoires
Vichy haben eine Studie durchgeführt, um
herauszufinden, was Frauen bei einem Körperpflegeprodukt wichtig ist. Es sind:
– Fortlaufende Befeuchtung, Glättung der
(trockenen) Haut
– Festigkeit und Elastizität der Haut
– Gleichmässiger Hautton
Kurzum: Eine samtige Haut und ein makelloser Teint stehen zuoberst auf der
Wunschliste.
te etwa 15 Jahre jünger als sie tatsächlich
sind. Umwelteinflüsse wie intensive Sonneneinstrahlung, Alkohol, Rauchen, Stress
oder Chemikalien lassen aber ihre Haut oft
vorzeitig altern. Gefragt sind deshalb hochwirksame Pflegeprodukte, die die hauteigenen Reparaturmechanismen aktivieren
und entstandene Schäden ausgleichen.
Dazu gesellt sich der Wunsch nach «verjüngenden Massnahmen». Frauen über
50 Jahre beispielsweise fühlen sich heu-
Von Botoxspritzen über Laserbehandlungen bis zu operativer Hautstraffung bietet
die Schönheitsindustrie (invasive) Möglich-
Teint ist massgebend
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keiten, sich künstlich «verjüngen» zu lassen.
Interessant ist allerdings, dass dies nicht
unbedingt den gewünschten Anti-AgingEffekt bringt. Studien, bei denen Fotos vor
und nach einer Botoxbehandlung gezeigt
wurden, brachten Erstaunliches an den
Tag: Gespritzte Gesichter wurden weder als
jünger noch als schöner empfunden. Entfernte man hingegen Rötungen, Pigmentflecken oder andere Unebenheiten mittels
Bildbearbeitung am Computer, wurden
die abgebildeten Personen um etwa zehn
Jahre jünger eingeschätzt − trotz Falten.
Massgebend ist also ein ebenmässiger,
leuchtender Teint. Oder anders gesagt: Wie
schön und jung wir wahrgenommen werden, hängt davon ab, wie unsere Haut das
Licht reflektiert.
Verstehen, wie die Haut
funktioniert
Die Beauty-Forschung arbeitet intensiv
daran, die Mechanismen der Hautalterung
und der Reparatur von Hautschäden besser
zu verstehen. Sie entwickelt laufend neue
Produkte, deren Wirkstoffe mittels innovativer Technologien noch tiefer in die Haut
dringen und sichtbare Ergebnisse liefern.
Das Rad der Zeit lässt sich selbstverständlich nicht mit Cremes zurückdrehen, dennoch können die Hautzellen heutzutage
mit konzentrierten Wirkstoffen stimuliert
werden, beispielsweise wieder vermehrt
Hyaluronsäure zu produzieren, um Falten
von innen her aufzupolstern.
Welche Hautpflege passt für mich?
Um sich im riesigen Dschungel an Pflegeprodukten zu orientieren, gilt es als Erstes, den eigenen Hauttyp zu kennen bzw.
durch eine Fachperson in der Apotheke
bestimmen zu lassen − weil Pflegeprodukte heutzutage auf klar begrenzte Hautbedürfnisse zugeschnitten sind. Grundsätzlich wird zwischen folgenden Hauttypen
unterschieden:
–Normale Haut: Sie ist glatt, rosig, geschmeidig und besitzt genügend Fett
und Feuchtigkeit.
–Trockene Haut: Sie ist heutzutage weitverbreitet, schuppt und spannt schnell,
kann Feuchtigkeit nicht gut binden und
neigt zu Falten.
– Mischhaut: Sie ist nicht immer einfach zu
pflegen, da Stirn, Nase und Kinn (T-Zone)
fettig sind, während Wangen, Schläfen
und Augen unter Trockenheit leiden.
–Sensible/allergische Haut: Ihr können
verschiedenste Wirkstoffe zusetzen, wie
Farbstoffe, Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Parabene, Silikone, Mineralöle,
Tenside usw. Wer nicht weiss, was seine
Haut stresst, lässt sich am besten fundiert in der Apotheke oder beim Dermatologen beraten, welche reizarmen
Pflegeprodukte für ihn passen. Die Apotheke bietet die grösste Auswahl an dermokosmetischen Pflegeprodukten für
allergische und sensible Haut an.
>>>
– Fettige Haut: Sie produziert zu viel Talg
und glänzt. Typisch sind grosse Poren,
Unreinheiten und Pickel.
Die Creme Pro-Active Light nährt,
befeuchtet und regeneriert das
Hautgewebe. Die Wirkstoffkombination
mit Biostimulatoren, fragmentierter
Hyaluronsäure, Panthenol, Vitamin A
und E stimuliert und bewahrt die
natürlichen Anti-Ageing Funktionen
der Haut. Leicht parfümiert oder
ohne Parfum erhältlich.
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05 / 2015
Praktische Helfer für schöne Haut
1. Serum anwenden
5. Nach dem Duschen immer eincremen
Seren sind der neue Supertrend in der Hautpflege! Sie
zeichnen sich durch eine hohe Wirkstoffkonzentration
(wie befeuchtende Hyaluronsäure oder Vitamin C) und
eine leichte Textur aus, die sofort und tief in die Haut
einzieht und die Hautregeneration ankurbelt. Das Serum
wird täglich nach der Hautreinigung aufgetragen,
bevor man die Tages- oder Nachtcreme verwendet.
Die Apotheke bietet Seren an, die selbst für sensible
Hauttypen geeignet sind und Sofortfrische schenken.
Auch die Körperhaut dürstet nach befeuchtenden
Streicheleinheiten. Diesen Sommer sind Pflegeöle angesagt. Sie
enthalten ein oder mehrere Öle wie Aprikosenkernöl, Arganöl,
Avocadoöl, Jojobaöl, Macadamiaöl, Mandelöl, Olivenöl, Sojaöl,
Sonnenblumenöl, Traubenkernöl oder Weizenkeimöl. Idealerweise
werden sie nach dem Duschen auf die noch leicht feuchte Haut
aufgetragen.
Exklusiv in der Apotheke erhältlich ist ein neues Körperpflegeöl,
das für einen glanzvollen Auftritt sorgt − dank leuchtendem
Perlmuttschimmer in Gold, Kupfer und Bronze mit WeichzeichnerEffekt.
2. Weichzeichner
Die wenigsten Frauen haben von Natur aus einen
makellosen Teint. Praktisch sind sogenannte «Primer», die
über die Tagescreme aufgetragen werden. Primer lassen
fettige Haut matter wirken, vertuschen Pickel, kaschieren
grosse Poren sowie Unebenheiten und fixieren das Makeup. Allerdings enthalten sie oft viel Silikon, weshalb sie
bei sensibler Haut nur für spezielle Anlässe verwendet
werden sollten. Für eine schöne Ausstrahlung sorgen
auch Foundations (Make-up-Grundierungen) mit
lichtreflektierenden Partikeln.
3. BB- und CC-Cream
Für frisches Aussehen und einen ebenmässigen Teint
eignen sich multifunktionale, feuchtigkeitsspendende,
getönte Pflegeprodukte für das Gesicht, die gleichzeitig
auch Pigmentflecken und Hautunregelmässigkeiten
abdecken, das Hautbild verfeinern, vor UV-Strahlen
schützen und Fältchen mildern.
6. No-Make-up- und Nude-Look 2015
Frische Ausstrahlung und Natürlichkeit sind diesen Frühling
und Sommer Trumpf! Davon zeugen auch Hollywoodstars, die
ungeschminkte Bilder von sich ins Internet stellen. Ziel ist, die
natürliche Schönheit zu verstärken, gleichzeitig aber auf starkes
Make-up zu verzichten. Es geht darum, sich so zu schminken, als
sei man nicht geschminkt. Dazu gehört eine gute BB- bzw. CCCream, die Unebenheiten ausgleicht, ein Concealer, der Augenringe
entschärft, wenig hautfarbenes oder mattgoldenes Augen-Makeup, Mascara auf die natürlichen Augenwimpern sowie etwas
pflegenden Glanz auf die Lippen.
7. Tief durchatmen
Je mehr Sauerstoff in die Zellen gelangt, desto mehr blüht der Teint
auf. Darum sehen Menschen, die regelmässig (Ausdauer-)Sport
betreiben, frischer aus.
8. Clever essen
4. Mikromassage
Elektrische Reinigungsbürsten säubern besonders
gründlich und regen die Durchblutung an. Das lässt die
Haut sofort rosiger strahlen. Gegen den Grauschleier auf
der Haut helfen auch regelmässige Peelings.
Wer jeden Tag fünf Portionen Obst oder Gemüse isst, steigert seinen
Carotinoid-Spiegel. Das verleiht der Haut einen goldenen Teint.
Carotinoide wirken ausserdem antioxidativ und sorgen dafür, dass
die Haut nicht von Schadstoffen angegriffen werden kann. Je mehr
rote und gelbe Pigmenttöne ein Mensch aufweist, desto attraktiver
n
wird er wahrgenommen.
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05 / 2015
Hautkrebs erkennen
«Das zuverlässigste Symptom
ist die Veränderung»
Hautkrebs kann mit blossem Auge erkannt werden und ist fast immer heilbar, wenn er rechtzeitig
entdeckt wird. Das ist ein echter Glücksfall, der uns schon fast verpflichtet, bei der Früherkennung einen
aktiven Part zu übernehmen. Prof. Dr. med. Reinhard Dummer, Klinikdirektor und Leitender Arzt der
Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals Zürich, erklärt im Interview, worum es dabei geht.
Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Die Schweiz hat hinter Australien
und Neuseeland die dritthöchste
Hautkrebsrate der Welt. Wie kann man
sich das erklären?
Prof. Reinhard Dummer: Das ist in der Tat
eine interessante Frage, die noch nicht restlos geklärt ist. Man nimmt an, dass es mit
dem hohen Lebensstandard und der damit
verbundenen hohen Reisetätigkeit zu tun
hat. Ausserdem sind die Menschen, die viel
Geld verdienen, typischerweise Büromenschen, die während der Woche kaum nach
draussen kommen. Dafür gehen sie in ihrer
Freizeit dann umso intensiver in die Sonne:
Segeln, Tennis, die Berge, der Kurztrip ans
Mittelmeer oder in die Karibik haben zur
Folge, dass man in sehr kurzer Zeit sehr
hohe Dosen von UV-Strahlung abkriegt,
und das ist besonders schlecht.
Weil die Haut darauf noch nicht
vorbereitet ist?
Ja. Das Risiko für Hautkrebs steigt mit der
Häufigkeit der einzelnen Sonnenbrände,
aber auch mit der Gesamtdosis an UVStrahlung, die die Haut im Laufe der Zeit
abgekriegt hat. UV-Strahlung verursacht
Schäden im Erbgut der Haut, die nicht unendlich oft repariert werden und je nach
Veranlagung und Lebensumständen früher oder später zu Hautkrebs führen können. Das Lebenszeitrisiko für Hautkrebs
liegt bei eins bis zwei, d. h. dass mindestens
jeder Zweite im Laufe seines Lebens an einer Form von Hautkrebs erkrankt, sofern
er alt genug wird. Deshalb sollte man die
Haut so gut wie möglich vor UV-Strahlung
schützen.
Wie kann das konkret aussehen?
Der Lichtschutzfaktor (LSF) eines Sonnenschutzmittels sollte hoch bis sehr hoch sein,
also mindestens LSF 30 oder 50. Es sollte
auch wasserfest sein. Wenn man sich viel
im Freien aufhält, muss man den Sonnenschutz sicher ein zweites Mal erneuern. Lieber die Haut durch Kleidung und Verhalten
schützen (z. B. in der Mittagszeit drinnen
bleiben) und auf die verbleibenden Stellen
einen guten Sonnenschutz auftragen, als
einen schlechten auf grosser Fläche.
Was wäre ein schlechtes
Sonnenschutzmittel?
Manche billige Sonnencremes blockieren
nur UVB, nicht jedoch UVA. Dadurch gelangt besonders viel UVA auf die Haut, und
>>>
12
05 / 2015
das könnte sich sehr ungünstig auswirken.
Man sollte also nur Sonnenschutzmittel
kaufen, auf denen auch ein UVA-Schutz deklariert ist.
Und wenn die Haut schön braun
geworden ist? Kann man dann auf
einen Sonnenschutz verzichten?
Der Lichtschutzfaktor durch die eigene
Bräune liegt beim Mitteleuropäer nur bei
ungefähr sechs. Man sollte sich also auch
dann weiterhin eincremen, wenn man
schon braun geworden ist.
Sie sind Mitbegründer der
Internetplattform www.skinchecker.ch.
Worum handelt es sich dabei?
Auf der Internetplattform stellen wir eine
Vielzahl von Informationen über Hautkrebsrisiken und Tipps zum richtigen
Umgang mit der Sonne zur Verfügung. Es
besteht u. a. die Möglichkeit, die ABCDEMethode zu erlernen, eine von Dermatologen anerkannte Methode zur Identifizierung von verdächtigen Muttermalen. Wir
wollen zeigen, dass jeder etwas zur Prävention von Hautkrebs bei sich selbst und
den Menschen um sich herum beitragen
kann. Das ist weder aufwendig noch teuer.
Es reicht, seine Haut und die Haut seiner
Nächsten aufmerksam zu beobachten.
Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass wir es uns zur Gewohnheit machen, unsere Haut «mit anderen Augen zu sehen», dass wir sie bewusst wahrnehmen und bemerken, wenn sich darauf
etwas verändert hat. Jeder Hautfleck, der
sich verändert, also z. B. grösser wird, die
Farbe wechselt, blutet oder stark juckt, ist
verdächtig. Alles, was sich nicht verändert,
ist harmlos. Typischerweise entsteht Hautkrebs nicht aus einem vorbestehenden
Muttermal, sondern aus neuen Erscheinungen! Und um solche Veränderungen zu bemerken, schaut man am besten nicht nur
Prof. Dr. med. Reinhard Dummer,
Klinikdirektor und Leitender Arzt der
Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals Zürich
Zwei Dalmatiner, die sich gegenseitig
ihre Flecken untersuchen, sind das
Symbol der Skin-Checker-Initiative, die
uns daran erinnern soll, uns selbst und
unsere Lieben regelmässig auf Haut­
veränderungen zu untersuchen.
einmal im Jahr, sondern regelmässig hin.
Im Monat Mai bieten wir den Leuten dabei
unsere Unterstützung an. Auf www.skinchecker.ch kann man Fotos von Muttermalen einsenden, bei denen man sich nicht
sicher ist. Man muss einfach mit der Digitalkamera oder dem Handy ein Foto machen,
auf der Internetseite ein paar Angaben
dazu eintippen und es dann hochladen,
damit wir es uns ansehen können. Diese
Fotos werden dann von meinem Team und
mir ausgewertet. In der Regel erhält man
so innerhalb von 48 Stunden eine primäre
Einschätzung von einem Hautfacharzt.
Worauf sollte man beim Fotografieren
achten?
Das Foto sollte scharf und ohne Blitz aufgenommen worden sein. Beim Blitzen entstehen glänzende Reflexionen auf der Haut,
und dann kann man andere Dinge unter
Umständen nicht mehr so gut erkennen.
Und wie könnte so eine Beurteilung
durch Sie dann lauten?
Meistens sind die Befunde positiv. Trotzdem dürfen sich die Leute nicht in falscher
Sicherheit wiegen. Wir wollen aber auch
nicht Panik verbreiten. Unsere Botschaft
lautet deshalb: Die Hautkrebserkennung
ist nichts Statisches, das ist etwas Dynamisches, und man muss sich selber über die
Zeit verfolgen. Das wichtigste und verlässlichste Symptom ist die Veränderung. Das
heisst, man muss immer wieder hinschauen und vergleichen. Das kann man auch
sehr gut anhand von alten und neuen Fotos tun. Wir fordern unsere Nutzer also dazu
auf, sich weiterhin zu beobachten und sich
zu melden, wenn sich etwas verändert hat.
Durch kontinuierliches Beobachten der
Haut hat man die besten Chancen, bösartige Stellen rechtzeitig zu identifizieren.
Und wenn Sie einmal eine bösartige
Veränderung auf einem Foto vor sich
sehen?
Dann schicken wir den Patienten zum Arzt.
Wenn man den Krebs frühzeitig erkennt,
kann man ihn mit einem einfachen Eingriff
entfernen, sodass nur eine kleine Narbe
zurückbleibt von drei bis fünf Zentimetern
vielleicht, die an vielen Körperstellen nicht
einmal auffällt. Dann ist die Krankheit geheilt. Das ist das Gute beim Hautkrebs!
Was aber, wenn es dafür bereits zu spät
ist?
Dann sind die Krebszellen bereits in die
Tiefe der Haut hineingewachsen, und wir
sprechen hier vom Millimeterbereich – ein
Millimeter versus zwei, drei oder vier. Je
weiter die Krebszellen in die Haut hineinkommen, desto eher finden die Krebszellen
Anschluss zu Wanderungswegen. Die natürlichen Wanderungswege sind die Blutund die Lymphgefässe. Wenn sie da hineingelangen, können sie sich praktisch im
ganzen Körper verteilen. Und wenn man
Pech hat, lassen sie sich dann irgendwo an
den inneren Organen nieder und bilden
Ableger, sogenannte Metastasen. Und das
kann je nach Lokalisation über kurz oder
lang zu schwerer Krankheit und zum Tod
führen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt
es in einem solchen Fall?
Früher war die Chemotherapie die wichtigste Therapie bei schwarzem Hautkrebs,
dem sogenannten Melanom. Das hat sich
in den letzten vier Jahren aber komplett
verändert. Jetzt sind die wichtigsten Mittel
die Medikamente aus der Immunbehandlungsgruppe und die zielgerichteten Medikamente, die direkt auf die genetischen
Veränderungen im Erbgut abzielen.
13
05 / 2015
Werden Sie Skin Checker
Kümmern Sie sich um Menschen, die Sie umgeben und
werden Sie zum Skin Checker Ihres Nächsten! Schützen
Sie Ihre Liebsten vor Hautkrebs, indem Sie sie auf jeden
seltsamen Fleck hinweisen und sie davon überzeugen,
ihn einem Dermatologen zu zeigen.
Wir lassen Sie
nicht im Stich!
Seit über zehn Jahren führt La Roche-Posay Kampagnen
zur Sensibilisierung für Hautkrebs durch. Wie jedes
Jahr kann parallel dazu im Monat Mai ein kostenloser
persönlicher Hautcheck durchgeführt werden. Einfach
Foto eines verdächtigen Muttermals hochladen, und
schon nach wenigen Tagen erhalten Sie per E-Mail eine
erste Einschätzung durch einen Hautfacharzt.
SENSOLAR Sonnenspray
Weil er einen sofortigen UVA+UVB-Schutz
garantiert, wasser- und schweissresistent ist,
lange auf der Haut verbleibt, nicht in den Augen
brennt, weder Alkohol noch Emulgatoren
enthält, die natürliche Bräunung unterstützt und
von empfindlicher Haut bestens vertragen wird.
Weitere Informationen finden Sie auf
www.skinchecker.ch
Sie forschen ja auch auf diesem Gebiet. Können
Sie uns mit einfachen Worten erklären, wie eine
solche zielgerichtete Therapie funktioniert?
Veränderungen im Erbgut führen dazu, dass Krebszellen unkontrolliert wuchern. Man kann sich das wie bei
einem Aktivierungsschalter vorstellen, der einfach immer an ist – wie bei einer defekten Klingel. Normalerweise läutet die Klingel nur, solange man den Knopf
gedrückt hält und der Kontakt zum Strom besteht.
Sobald man den Knopf loslässt, hört die Klingel auf
zu läuten. Bei manchen Krebsarten ist diese Klingel
nun immer an. Zielgerichtete Medikamente, wie zum
Beispiel sogenannte Kinase-Inhibitoren, passen genau an den Kontakt zwischen dem Klingelknopf und
dem Stromleiter und unterbrechen somit das Signal
bzw. den Klingelton. Und wenn die Klingel aufhört zu
läuten, hört der Tumor auf zu wachsen, oder er wird
sogar wieder kleiner.
50 ml:Pharmacode5718943
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200 ml: Pharmacode4340112
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Weil sie angenehm kühlt und die Haut
regeneriert, Feuchtigkeit spendet und pflegt,
mit Aloe vera, Avocado, und Macadamia-Öl,
weder Alkohol noch Emulgatoren enthält und
empfindliche oder gereizte Haut beruhigt.
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Was ist der Vorteil der neuen Medikamente?
Der Vorteil ist, dass sie besser wirken und nachgewiesenermassen zu längerem Überleben führen. Viele
der ganz neuen Wirkstoffe haben ausserdem deutlich
weniger Nebenwirkungen. Insofern hat das Melanom
eine Art Vorreiterfunktion. Das, was man sich zur Therapie des Hautkrebses erarbeitet, d. h. erforscht und
erprobt hat, kann nun auch auf andere Krebsarten wie
Lungen- oder Blasenkrebs übertragen werden. In der
gesamten Krebsmedizin wird die Immuntherapie eine
immer grössere Bedeutung haben.
Was ist Ihr persönlicher Rat im Zusammenhang
mit Hautkrebs und Prophylaxe?
Die Freude am eigenen Körper entdecken, es sich zur
Gewohnheit machen, sich regelmässig anzuschauen.
Oder auch gegenseitig, wenn man einen Partner hat.
Das geht zudem viel einfacher, als wenn man mit zwei
Spiegeln hantieren muss, um überall hinzusehen. Und
es macht auch mehr Spass. Man kann auch Momentaufnahmen machen und diese später mit aktuellen
Fotos vergleichen. So erkennt man Veränderungen
auf den ersten Blick. Dafür muss man kein Experte
n
sein.
SENSOLAR Zero Bite
Weil er hochwirksamen und lang anhaltenden Schutz vor stechenden und
beissenden Insekten bietet, wasserund schweissresistent ist, kein DEET
enthält und auch von Kindern und
Schwangeren angewendet werden kann, angenehm
duftet und der Wirkstoff zur Malariaprophylaxe in den
Tropen von der WHO empfohlen wird.*
*Hinweis: Insektenrepellents sicher verwenden. Vor Gebrauch
stets die Kennzeichnung und Produktinformationen lesen.
Pharmacode 5336130
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14
05 / 2015
Fusspflege und Nagelpilz
Rundum gesunde Füsse
Ob Nagelpilz, rissige Hornhaut, übelriechender Schweiss oder schmerzhafte
Deformationen: Rund 80 Prozent der Erwachsenen hierzulande schreiten
mit havarierten Füssen durchs Leben, weil sie ihren strapazierten Tretern
zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Zeit, dies endlich zu ändern!
Marie-Luce Le Febve de Vivy
Obwohl unsere Füsse täglich Höchstarbeit
leisten, werden sie meist sträflich vernachlässigt. Wir nehmen uns Zeit, unsere Zähne
zu putzen, unser Gesicht zu pflegen, uns
nach dem Duschen einzucremen oder die
Fingernägel zu lackieren. Und gönnen uns
von Zeit zu Zeit ein entspannendes Bad
mit ätherischen Ölen. Die Füsse bleiben
hingegen häufig auf der Strecke. Und werden erst dann «wiederentdeckt», wenn sie
schmerzen. Oder die Aussentemperaturen
steigen und die Lust aufkommt, geschlossenes Schuhwerk gegen luftige Sandalen
einzutauschen.
SOS-Repair-Programm
Es ist nie zu spät, die Schwerarbeiter wieder in Form zu bringen, auch wenn sie während Monaten «vergessen» wurden. Bei
stark wuchernder Hornhaut, Schrunden an
den Fersen oder eingewachsenen Zehennägeln lohnt es sich allerdings, sich vorerst
eine professionelle Pediküre zu gönnen.
Dies gilt insbesondere für Diabetiker.
Wer die Hornhaut selber abtragen will, findet in der Apotheke nebst Feilen, Entfernungssteinen und wirkstoffhaltigen Hornhautpflastern neuerdings auch elektrische
Hornhautentferner mit Diamantpartikeln,
die kreisend über die Hornhaut bewegt
werden, um die Fusshaut zu glätten.
Ein Muss ist die tägliche Feuchtigkeitspflege, und zwar morgens und abends. Denn
die Fusshaut trocknet rasch aus und verdickt sich gerne. Insbesondere an den Stellen, die vermehrtem Druck und Reibung
ausgesetzt sind, sei es durch zu enge Schuhe, langes Stehen oder Übergewicht. Zur
Regeneration von Trockenheit und Hautrissen sind Anti-Hornhaut-Cremes und
Schrundensalben mit hohem Urea-Anteil
zu bevorzugen. Idealerweise enthalten
sie auch Keratin, das die natürliche Haut­
zellerneuerung fördert. Oder pflegende
Sub­stanzen wie Lactat, Panthenol, Olivenöl
und Ringelblume. Eine gute Wahl ist auch
die klassische Hirschtalgsalbe, die Hautverdickungen wieder geschmeidig macht.
Eine besondere Form der Hornhautbildung
sind Hühneraugen auf oder zwischen den
Zehen. Um sie loszuwerden, gibt es Pflaster, Tinkturen und Cremes auf der Basis von
Salicylsäure. Druckschmerzen lassen sich
mit gepolsterten Schutzpflastern lindern.
Herausforderung Nagelpilz
Weiss bis gelbbraun verfärbte, verdickte Zehennägel sind ein Zeichen für Nagelpilz. Am häufigsten sind die grossen
Zehen betroffen. In der Regel braucht es
mehrere Monate Geduld, um die unschöne Verformung loszuwerden, da der Nagel
herauswachsen muss. Bei leichtem bis mittelschwerem und oberflächlichem Befall
können äusserliche Therapien mit antimykotischen Tinkturen und Nagellacken ausreichen. Bei schwerem Befall ist jedoch eine
innerliche Behandlung mit Tabletten nötig.
Plage Fusspilz
Im Gegensatz zum «stillen» Nagelpilz
macht der Fusspilz mit Juckreiz, Brennen,
Hautrötung und eingerissener Haut auf
sich aufmerksam. Er breitet sich zwischen
den Zehen und an den Fusssohlen aus.
Auch hier ist eine medikamentöse Therapie
mit Antimykotika nötig. Gewöhnlich genügt das lokale Auftragen von Cremes, Salben, Sprays oder Lösungen. Eine orale Therapie ist nur in schweren Fällen notwendig.
Um Fusspilz vorzubeugen, gilt:
–Trocknen Sie Ihre Füsse nach dem Waschen gründlich ab, besonders zwischen
den Zehen.
– Tragen Sie im Schwimmbad oder in Wellnessanlagen Badesandalen.
– Waschen Sie Ihre Socken bei mindestens
60 Grad.
– Bevorzugen Sie luftdurchlässiges Schuhwerk.
– Um die Hautbarriere zu stärken, gibt es
Fusspilz-Schutzcremes mit 24-StundenEffekt.
15
05 / 2015
Alltagsprogramm
Auch fitte Füsse freuen sich über Aufmerksamkeit, um längerfristig in Form zu bleiben. Das Grundprogramm für glückliche
Treter umfasst:
Täglich:
Nach dem Duschen werden die Füsse mit
einer leichten Fusscreme verwöhnt, die Socken täglich gewechselt. Gegen allfälligen
Fussschweiss und für Frische sorgen Fussdeos und -gele sowie allenfalls ein Schuhdeo, das Geruch beseitigt und Bakterienwachstum vorbeugt.
Wöchentlich:
Ein warmes Fussbad von rund fünf Minuten weicht die Fussnägel und Hornhautverdickungen auf. Die Zehennägel werden
gerade geschnitten, am besten mit einer
Nagelzange. Um Druck in den Schuhen
oder eingewachsene Nägel zu verhindern,
sollte der Nagelrand gleich hoch sein wie
die Zehenkuppe.
Wann immer möglich:
Barfuss gehen. Ob in den eigenen vier
Wänden, im Garten oder am Strand – Menschen, die ihre Schuhe abstreifen, tun sich
Gutes. Denn der Mensch ist von Natur aus
ein Barfussgänger.
Pflege aus der Apotheke
In Ihrer Apotheke finden Sie eine weitgefächerte Auswahl
an Produkten für gepflegte Füsse und gesunde Fussnägel.
Lassen Sie sich beraten!
– Allgemeine Fusspflege:
Feuchtigkeitscreme, Hirschtalg, Fussbäder (Badesalz oder mit Öl)
–Blasen:
Blasenpflaster für Zehen oder Ferse
– Druck- und Reibungsschmerzen:
Ballen-Schutzpolster, Schaumpflaster, Hammerzehenschutz,
Zehenrichter, Zehenkeile, Druckstellenpflaster, Party-Ballenpolster
(für High Heels), Fersenpolster, Zehenhauben
–Fusspilz:
Cremes, Salben, Sprays oder Lösungen
–Fussschweiss:
Deogele und -sprays, Fusspuder
–Hornhaut/Schrunden:
Fersenrisspflaster, Hornhautpflaster, Anti-Hornhaut-Konzentrat,
Feilen, Hobel, Hornhautentferner, Ölpflegebad, Repair-Salbe,
Schrundensalbe
–Hühneraugen:
Pflaster, Entferner-Stift
–Nagelpilz:
Antimykotische Tinkturen und Nagellacke
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16
05 / 2015
Intimpflege für die Frau
Die empfindliche Mitte
Schönheit und Körperpflege spielten noch nie so eine zentrale Rolle wie heute − auch dort,
wo es meist keiner sieht, im Genitalbereich. Doch aufgepasst: Zu viel bzw. falsche Pflege reizt
die sensible Haut und öffnet Tür und Tor für Infektionen. Scheuen Sie sich nicht, sich in Ihrer
Apotheke beraten zu lassen. Sie bietet eine ungeahnte Auswahl an erprobten Produkten
und Lösungen, die für sicheres Wohlgefühl im weiblichen Intimbereich sorgen!
Marie-Luce Le Febve de Vivy
Der Genitalbereich zählt zu den empfindlichsten Regionen unseres Körpers. Dennoch spricht kaum jemand offen darüber,
wie es um das persönliche Wohlbefinden
im Schritt steht. Zu Unrecht, denn heutzutage existieren unkomplizierte Lösungen,
um vaginaler Trockenheit, Schmerzen beim
Geschlechtsverkehr, Blaseninkontinenz
oder störendem Geruch unkompliziert entgegenzuwirken – ohne den Körper unnötig
mit Hormonen zu belasten.
mehrmals pro Tag duscht (beispielsweise nach dem Sport, vor einem Date oder
an heissen Tagen), sollte aber beachten,
dass exzessive Reinlichkeit den natürlichen Hautschutzmantel stresst, wenn
dabei aggressive Seifen oder parfümierte Duschgele verwendet werden. Scheideninfektionen sind heutzutage eher
auf übertriebene, denn auf mangelnde
Intimpflege zurückzuführen. Tatsache
ist: Der pH-Wert liegt in der Scheide bei
sauren 4 bis 4,5, im äusseren Intimbereich
Richtiger pH-Wert bei der
bei rund 5,2. Herkömmliche Duschgele
Intimpflege
mit einem pH-Wert von 9 bis 11 bringen
In unserem Körperkult-Zeitalter spielt die empfindliche Scheidenflora aus dem
penible Hygiene eine grosse Rolle. Wer Gleichgewicht, da sie zu alkalisch sind.
Ins_GesundheitFrau_d.qxp_Ins_GesundheitFrau_d 30.03.15 12:39 Seite 1
Mögliche Folgen sind Infektionen durch
Hefepilze oder Fremdbakterien.
Tägliche Intimpflege − so geht es
–Zum Waschen reicht klares Wasser aus.
Wer dennoch eine «Seife» benützen will,
greift zu einer milden Waschlotion, die
auf die Intimregion abgestimmt ist, d. h.
der pH-Wert liegt bei maximal 5,5. Für
speziell empfindliche Naturen existieren
auch unparfümierte Waschlotionen mit
einem pH-Wert von 3,5. Für unterwegs
gibt es (einzeln verpackte) Intimtüchlein.
Die meisten Produkte sind mit Milchsäure angereichert, die zu einem ausgewogenen pH-Wert der Intimflora beiträgt.
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Gebrauchsanweisung.
17
05 / 2015
– Am besten wäscht man den Intimbereich
mit der Hand, da Waschlappen einen idealen Nährboden für Keime bieten. Wer
nicht auf einen Waschlappen verzichten möchte, kann Einmalwaschlappen
(ebenfalls in der Apotheke erhältlich) benützen oder sich täglich einen frischen,
bei mindestens 60 Grad gewaschenen
Waschlappen gönnen.
– Den Wasserstrahl der Dusche niemals direkt in die Scheide richten, weil dies Keime in die Vagina schwemmen kann.
– Auf der Toilette gilt: Die Scheide immer
von vorne nach hinten abwischen, nicht
umgekehrt. Ansonsten gelangen Darmbakterien in den Vaginalbereich.
Wenn Jucken
und übler Geruch plagen
Ob nach einem Schwimmbadbesuch, während einer Antibiotikabehandlung oder
in stressreichen Phasen: Schätzungsweise
70 Prozent der Frauen leiden von Zeit zu
Zeit an lästigem Brennen, Jucken oder Ausfluss mit üblem Geruch in der Intimregion.
Ursache ist eine sogenannte bakterielle Vaginose (bakterielle Scheideninfektion bzw.
bakterielles Ungleichgewicht). Heutzutage
muss
man deswegen nicht mehr umgeAnn_Lactacyd_Astrea_d_210x148.5.pdf 1 30.03.2015 15:56:52
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früher nötig war.
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Applikator in die Scheide gedrückt − als
Akuttherapie oder zum Vorbeugen −,
um die vaginale Flora in ein gesundes
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18
05 / 2015
–
Manche Frauen plagt das Gefühl,
unangenehm zu riechen. Fest steht: Jede
Frau hat von Natur aus einen individuellen
Intimgeruch, der völlig normal ist.
Ein stark «fischiger» Geruch kann auf
eine bakterielle Scheideninfektion
hinweisen, Hefe-Geruch ist in der Regel
ein Zeichen einer Pilzerkrankung. Lassen
die Beschwerden trotz Geltherapie
nicht nach, ist eine Untersuchung beim
Gynäkologen angesagt. Von Intimdeos
und Scheidenspülungen raten Experten
hingegen ab.
–Für schlechte Gerüche sorgen auch
Schweiss und andere Flüssigkeiten,
die sich im Intimbereich ansammeln.
Abhilfe
schaffen
luftdurchlässige
Baumwollunterwäsche sowie Hosen und
Strumpfhosen, die nicht zu eng sitzen.
Nachts schläft man unten idealerweise
nackt − ohne Slip.
Den Beckenboden stärken
Hinter unangenehmem Geruch «untenrum» kann auch eine Blaseninkontinenz
stecken. Ob nach einer Geburt oder in
den Wechseljahren: Erschlafft die Beckenbodenmuskulatur, steigt das Risiko, dass
ungewollt Harntröpfchen ins Höschen gelangen − etwa bei heftigem Husten, lautem
Lachen oder beim Heben schwerer Lasten.
Dies ist allerdings kein Grund zur Scham.
Auch wenn niemand darüber redet: Unzählige Frauen sind davon betroffen! Die Stärkung der Beckenbodenmuskulatur lohnt
sich auf jeden Fall, denn sie wirkt nicht nur
der Inkontinenz entgegen, sondern erhöht
zudem die Lust beim Liebesakt.
Vaginale Trockenheit
Zum weiblichen Intim-Wohlbefinden zählt
auch die Scheidenfeuchtigkeit, für die verschiedene Drüsen zuständig sind. Ist die
Scheide zu trocken, wird das Liebesspiel
zum unangenehmen oder gar schmerzenden Akt. Fehlende Feuchtigkeit kann
kleine, schmerzende Risse verursachen.
Darunter leiden nicht nur Frauen in den
Wechseljahren, sondern auch jüngere
Frauen. Als Hauptgründe gelten hormonelle Veränderungen, Infektionen, Geburten
mit medizinischem Eingriff, die Einnahme
bestimmter Medikamente und hormoneller Verhütungsmittel, Stress oder Ängste
sowie vermehrter Konsum von Alkohol
und Nikotin.
Das kann helfen
– Um den Liebesakt als Frau trotz Trockenheit vollumfänglich zu geniessen, stehen
diverse Arten von medizinischen Gleitmitteln zur Wahl. Die gewählte Textur
hängt von den persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben ab.
–Werden beim Liebesakt Kondome oder
Sexspielzeug verwendet, ist ein wasserbasiertes Gleitmittel zu bevorzugen, das
weder Gummi bzw. Silikon angreift.
–Für die tägliche Langzeitanwendung −
sei es nach Geburten, Menopause oder
bei Krebstherapien − eignen sich hormonfreie Befeuchtungsvaginalgele, welche die dünne, verletzliche Schleimhaut
aufbauen.
–Last but not least: Regelmässiger Sex
baut nicht nur Stress ab, sondern
verbessert auch die Blutversorgung in
der Vagina.
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19
05 / 2015
Alternativmedizin
Menstruationsbeschwerden lindern:
Wenn die Regel zu stark ist
Menstruationsbeschwerden sind so vielfältig wie die Frauen selbst –
zu schwache oder zu starke Regelblutungen, ausbleibende
Mens, Mens mit starken Schmerzen. Henriette leidet unter
viel zu starken Blutungen. Sie ist kurz vor der Menopause
und es kommt ihr vor wie ein letztes Aufbäumen. Auf jeden
Fall sind diese Regelbeschwerden ganz schön anstrengend
und können auch schon einmal sehr peinlich sein.
Jacqueline Ryffel, Apothekerin
Wenn Sie unter starken Blutungen leiden,
die stossweise abgehen, heiss und hellrot
sind, aber auch mit dunklen Klumpen vermischt sein können, wenn diese vor allem
bei der geringsten Bewegung stärker werden, sich aber die starken Kreuzschmerzen
beim Gehen verbessern, dann nehmen Sie
fünf Globuli Sabina C 30. Wenn die Blutung
nach zwölf Stunden nicht merklich schwächer wurde, nehmen Sie nochmals fünf
Globuli ein.
Unterleibsschmerzen vor oder zu Beginn
der Menstruation treten gehäuft im Zusammenhang mit stressigen Lebenssituationen auf. Dafür verantwortlich sind die
hormonellen Schwankungen, die sich bei
Stress, Schlafmangel oder Kummer verstärkt auswirken. Hier hat sich das Gemmomittel Rubus idaeus bewährt, denn die östrogenartige Wirkung der Blattknospe des
Himbeerstrauches harmonisiert den Spiegel der weiblichen Hormone und gleicht
Blattknopse des Himbeerstrauches
vor allem stressbedingte Schwankungen
aus. Nehmen Sie dreimal drei Sprühstösse
Rubus idaeus Glycerolmazerat über mehrere Monate regelmässig ein.
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20
05 / 2015
Tox Info Suisse
Die Top drei der Vergiftungsunfälle
Sechzig- bis hundertsechzigmal am Tag klingelt das
Telefon bei Tox Info Suisse, weil jemand eine Vergiftung
erlitten hat oder zumindest der Verdacht besteht.
Silvia Weigel, pharmaSuisse
Im Notfall handeln viele Menschen automatisch – und leider manchmal falsch. Das
stellt Apothekerin Saskia Lüde bei ihrer
Arbeit bei Tox Info Suisse* immer wieder
fest. Unter der Notfallnummer 145 wurde
im vergangenen Jahr 37 426-mal wegen
Fragen zu Vergiftungen angerufen. Saskia
Lüde ist eine von 20 Fachpersonen, die den
Anrufern im Notfall beistehen. Aus Erfahrung sagt sie: «Wir merken immer wieder,
dass Eltern ihre Kinder erbrechen lassen,
wenn sie etwas geschluckt haben. Das ist
aber die falsche Reaktion.» Kinder verschlucken sich dabei leicht, wodurch das Erbrochene in die Lunge geraten und eine Lungenentzündung auslösen kann. Bei Säuren
und Laugen wird die Speiseröhre durch das
Erbrechen nur noch stärker gereizt. Wird
eine Salzlösung benützt, um das Erbrechen
auszulösen, besteht zusätzlich die Gefahr
einer Salzvergiftung. Auch das Trinken von
Milch kann die Situation noch verschlimmern, da der Körper fettlösliche Gifte durch
das Milchfett noch schneller aufnimmt.
Flüssigkeit und Aktivkohle
Besser ist es, der Person ein Glas Wasser
oder Tee zu geben, bei Kindern reicht ein
halbes Glas. Die Flüssigkeit spült reizende
Stoffe von den Schleimhäuten ab. Die Ausnahme sind schäumende Haushaltsprodukte wie Wasch- oder Reinigungsmittel. In
diesen Fällen sollte vor der Verabreichung
von Flüssigkeit ein Schaumhemmer aus
der Apotheke (Mittel gegen Blähungen mit
Simeticon) verabreicht werden, um eine
Lungenentzündung durch verschluckten
Schaum zu verhindern.
Sind die Augen mit einem giftigen oder
reizenden Stoff in Berührung gekommen,
müssen sie sofort zehn Minuten lang unter
fliessendem Wasser ausgespült werden.
Die Augen müssen dabei offen gehalten
werden.
Aktivkohle-Suspension aus der Apotheke
bindet giftige Stoffe und verhindert so,
dass der Körper sie aufnimmt. Je nach Substanz und Menge wird die Gabe von einem
Gramm pro Kilogramm Körpergewicht Aktivkohle innerhalb einer Stunde nach Einnahme empfohlen.
Wichtig ist aber in jedem Fall, unverzüglich die Notfallnummer 145 anzurufen, um
sich über das jeweils richtige Vorgehen im
konkreten Fall zu erkundigen. «Hilfreich ist
es, wenn die Anrufer das Produkt zur Hand
haben, wenn sie anrufen. So kann die Situation besser eingeschätzt werden.» Leidet
die betroffene Person bereits an schweren
Symptomen wie Atemnot, Krampfanfällen
oder ist sie gar bewusstlos, muss sofort via
die Nummer 144 die Ambulanz gerufen
werden.
Weitere Informationen unter
www.toxinfo.ch bzw. [email protected]
Pflanzen
Bilanz: 3 056 Vergiftungen 2014 –
Platz drei der Vergiftungsfälle bei Kindern (2 430 Anrufe).
Der beste Schutz:
Sich über die Pflanzen in Haushalt und Garten informieren und
sie, wenn nötig, ausserhalb der Reichweite von Kindern aufstellen/
einpflanzen. Nur Pilze und Beeren essen, die man hundertprozentig
kennt, andernfalls vor dem Verzehr eine Fachperson um Rat fragen.
Insbesondere Tollkirschen, Herbstzeitlose oder Pilze führen aufgrund
von Verwechslungen immer wieder zu teils schweren oder sogar
tödlichen Vergiftungen. Aber auch im Haushalt finden sich Pflanzen,
die giftig sind und insbesondere für Kinder eine erhebliche Gefahr
darstellen. Problematisch ist vor allem, dass Eltern oft nicht wissen,
dass ihre Pflanzen giftig sind.
* Das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum (STIZ) heisst seit dem 1. Januar 2015 Tox Info Suisse. Die 1966 vom Apothekerverband
gegründete private Stiftung ist nicht gewinnorientiert und wird von pharmaSuisse, scienceindustries, santésuisse, SUVA und FMH getragen.
21
05 / 2015
Haushaltsprodukte
Mit 8 429 Anrufen 2014 auf Platz eins der Vergiftungen bei
Kindern (5 658 Anrufe) und bei den Erwachsenen auf Platz
zwei (2 759 Anrufe).
Der beste Schutz:
Gefahrensymbole beachten! Chemische
Produkte sorgsam anwenden und ausserhalb der Reichweite von Kindern lagern!
Keinesfalls chemische Substanzen in Lebensmittelbehälter umfüllen!
Zurückgebliebener Entkalker in Wasserkocher oder Kaffeemaschine verursacht häufig Reizungen. Am besten ist es, in solchen
Fällen ein Glas Wasser oder Tee zu trinken,
um den Entkalker von den Schleimhäuten
zu spülen und ihn zu verdünnen.
Ein anderer, sehr häufiger Anrufgrund
bei Tox Info Suisse ist die Einnahme von
schäumenden Produkten durch Kinder.
Bei diesen Unfällen kommt es meist nur
zu leichten Symptomen. Gefährlicher können die Liquid Caps für Geschirrspüler
oder Waschmaschine sein. Wenn Kinder
die bunten Päckchen für Süssigkeiten halten und hineinbeissen, kann das hochkonzentrierte Flüssigwaschmittel zu starken
Magen-Darm-Symptomen oder sehr selten
sogar zu Bewusstlosigkeit führen. Wenn
die Flüssigkeit in die Augen spritzt, kann
es zu Verletzungen der Hornhaut kommen;
wenn sie in die Lunge gerät, kann sich eine
Lungenentzündung entwickeln.
Auch gefährlich für Kinder sind ätherische
Öle aus Duftlampen oder zur äusserlichen
Anwendung. Besonders gefährlich sind
Kampfer-, Eukalyptus- und Nelkenöl, da
diese Krampfanfälle auslösen können. Die
Fläschchen sollten nicht zusammen mit
Medikamenten zum Einnehmen aufbewahrt werden, da es sonst leicht zu Verwechslungen kommen kann.
Medikamente
Mit 11 938 Anrufen 2014 die häufigste Quelle von Vergiftungen bei Erwachsenen
(6 604 Anrufe), die zweithäufigste bei Kindern (5 319 Anrufe).
Der beste Schutz:
Anweisungen des Apothekers oder des
Arztes und die Packungsbeilage beachten!
Arzneimittel korrekt, in der Originalverpackung und ausserhalb der Reichweite
von Kindern lagern. Medikamente nicht
vor Kindern einnehmen, um den Nachahmungseffekt zu vermeiden.
Schmerzen schlicht nicht beachten. Problematisch kann es aber auch sein, dass derselbe Wirkstoff in unterschiedlichen Dosierungen verfügbar ist – Paracetamol gibt es
beispielsweise sowohl als 500-MilligrammTabletten als auch in Form von 1-GrammTabletten. Eine Verwechslung kann dazu
führen, dass am Ende das Doppelte der
maximalen Tagesdosis eingenommen
wird. Das kann gefährlich werden, denn
überdosiert schädigt Paracetamol die Leber. Mefenaminsäure, ein anderer weitverbreiteter Wirkstoff gegen Schmerzen, kann
bereits in einer geringen Überdosierung
Krampfanfälle auslösen.
Vergiftungsfälle durch Medikamente betreffen sehr oft Schmerzmittel. Zu Vergiftungen kommt es häufig, weil Patienten
die Einnahmehinweise und die maximale
Tagesdosis aufgrund der andauernden
Bei Kindern kommt es immer wieder zu
Medikamentenvergiftungen, weil sie Arzneimittel der Eltern oder Grosseltern erwischen, zum Beispiel im Nachttisch oder in
der Handtasche.
>>>
22
05 / 2015
«Viele Unfälle passieren aus Leichtsinn»
Fünfzehn Kilogramm chemische Produkte lagern im durchschnittlichen Schweizer Haushalt.
Der sorglose Umgang mit ihnen führt immer wieder zu Unfällen. Neue Gefahrensymbole und
eine Informationskampagne sollen die Bevölkerung für die Risiken sensibilisieren und somit
schützen. Peter Krähenbühl, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesamt für Gesundheit,
erklärt, welche Gefahren von Haushaltsprodukten ausgehen können und wie man sich schützt.
Wieso passieren immer wieder Unfälle
mit chemischen Haushaltsprodukten?
Peter Krähenbühl: Aus Unachtsamkeit.
Leider weiss ein Grossteil der Bevölkerung
nichts von den Gefahrensymbolen und ihrer Bedeutung. Deshalb kommt es immer
wieder zu Zwischenfällen. Es gibt Produkte, die manch einem vollkommen harmlos
vorkommen mögen, die aber sehr gefährlich oder gar tödlich sein können.
Welche sind das?
Zum Beispiel die Öllampe auf dem Wohnzimmertisch, die ätherischen Öle im Badezimmer oder die Waschmitteltabs in der
Küche. Das Paraffinöl in der Öllampe kann,
wenn man es einnimmt, bereits in kleinsten Mengen zu lebensgefährlichen Entzündungen der Lunge führen. Es reicht sogar
schon, wenn ein Kind nur am Docht saugt.
Jedes Jahr kommen in der Schweiz Kinder
wegen solcher Vergiftungen ins Spital. An-
dere Unfälle passieren aus Leichtsinn, weil
Chemikalien wider besseres Wissen falsch
gehandhabt werden.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Immer wieder füllen Menschen chemische
Produkte in Lebensmittelbehälter ab. Das
ist extrem gefährlich. Ich erinnere mich
noch gut an den Fall eines Mannes, der in
einem Lokal Natronlauge getrunken hat
und daran gestorben ist. Der Wirt hatte den
Rest eines Putzmittels in eine Weinflasche
umgefüllt.
Wie kann man sich und seine Kinder
schützen – muss man alle neun
Gefahrensymbole auswendig kennen?
Nein, das ist nicht nötig. Aber man muss
darauf achten, ob ein Produkt mit einem
solchen Symbol versehen ist. In diesem Fall
muss man unbedingt die Gefahren- und
Sicherheitshinweise lesen und beachten.
Peter Krähenbühl
Ausserdem muss man ein paar Grundregeln beachten. Dazu gehört, dass man
chemische Produkte niemals in Lebensmittelbehälter umfüllen darf, weil so etwas fast
zwangsläufig zu Unfällen führt. Wichtig ist
auch, dass solche Produkte innerhalb der
Reichweite von Kindern nichts zu suchen
haben. Das gilt insbesondere auch für Liquid Caps, Mega Caps oder Folienkapseln
für die Spül- oder Waschmaschine.
In der Beilage dieser Ausgabe der
astreaAPOTHEKE finden Sie eine
Karte mit den neuen Symbolen und
Informationen zum Aufhängen
im Putzschrank.
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sowie die Möglichkeit, gratis Handschuhe
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23
05 / 2015
Wechseljahre
Wenn’s draussen warm ist, sind Hitze­
wallungen besonders unangenehm
Die hormonelle Umstellung während der Wechseljahre ist häufig
von unangenehmen Beschwerden begleitet.
Die Werbung zeichnet gerne das Bild einer überaus schwungvollen Frau in ihren
Fünfzigern: Sie ist fit und unternehmungslustig. Jetzt, da die Kinder aus dem Haus
sind, hat sie endlich Zeit, sich selbst zu
verwirklichen. Sie ist selbstbewusst und
befreit sich allmählich auch vom Zwang,
gängigen Schönheitsidealen entsprechen
zu müssen. Alles schön und gut, aber die
Realität ist häufig eine andere. Während
dieser Lebensphase finden bei der Frau die
sogenannten Wechseljahre statt. Wenn die
Eierstockfunktion nachlässt und weniger
Geschlechtshormone produziert werden,
kämpfen viele Frauen mit unangenehmen
Begleiterscheinungen.
Die Liste der Symptome ist beeindruckend:
Am häufigsten sind Hitzewallungen mit
Schweissausbrüchen und vaginale Trockenheit. Weitere Symptome sind Schlaf-
störungen oder Stimmungsschwankungen
bis hin zu Depressionen.
Wechseljahre: So hilft die Natur
Obwohl der hormonelle Abbau ein natürlicher Prozess ist, wird vielen Betroffenen
in der Schweiz zur Hormonersatztherapie
geraten. Diese lindert erwiesenermas­
sen die Beschwerden, vergrössert aber
nachweislich die Gefahr, an Brustkrebs zu
erkranken. Bei der Langzeiteinnahme ab
fünf Jahren bei einer kombinierten Gabe
von Östrogen und Gestagen erhöht sich
das Risiko um 26 Prozent. Der Einsatz einer
Hormonersatztherapie muss deshalb sehr
sorgfältig abgewogen werden und bedingt
regelmässige Kontrollen. Deshalb erachten
viele Gynäkologen eine pflanzliche Alternative für sinnvoll.
Auf der Suche nach einem langfristig
verträglichen Mittel haben Forscher den
Salbei wiederentdeckt. Die Heilpflanze
ist schon seit Jahrhunderten als schweisshemmendes Mittel anerkannt. Aktuelle
Studien haben ergeben, dass Salbei die
Anzahl und Intensität von Hitzewallungen
und Schweissausbrüchen nachweislich reduziert. Es gibt sogar Hinweise dafür, dass
andere Wechseljahrbeschwerden genauso
gelindert werden können: etwa innere Unruhe, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit.
Weitere Tipps gegen
Wechseljahrbeschwerden
Den Lebensstil zu ändern, kann die Symp­
tome zusätzlich erleichtern. Bewegung und
eine ausgewogene Ernährung sind wichtig. Täglich mindestens zwei Liter kalzium­
reiches Mineralwasser tinken, Wechselduschen, frische Luft und der Verzicht auf
scharfe Lebensmittel, Alkohol, Koffein und
Zigaretten lassen den Körper die hormonelle Umstellung besser bewältigen.
n
Wechseljahre?
tte
1 Table g
pro Ta
Eine Antwort der Natur.
• Gegen übermässiges Schwitzen
• Bei aufsteigendem Wärmegefühl
• Aus frischen Salbeiblättern
Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
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24
05 / 2015
Spagyrik
Frühlingsgefühle statt
Nieren-Blasen-Beschwerden
Wenn die Tage länger werden, lädt der Frühling zum lieblichen
Verweilen ein. Die Frühlingsromantik wird jedoch geschmälert,
wenn man sich vor lauter Angst, sich die Blase zu verkühlen,
nicht hinzusetzen getraut. Probleme mit Blasenentzündungen
können auch das Liebesglück beeinträchtigen. Hier hilft
die natürliche und sanfte Heilmethode der Spagyrik.
Christine Funke, Apothekerin
Spagyrische Arzneimittel sind sorgfältig
aufbereitete Naturheilmittel, die in optimaler Form die ganze Kraft der Pflanze sowie
lebenswichtige Mineralien enthalten. Die
nachfolgend aufgeführten Hauptmittel
können einzeln, zusammen oder mit Ergänzungsmitteln eingenommen werden.
Sie gleichen körperliche und psychische
Beschwerden aus, wodurch der Unterleib
erwärmt, Entzündungen gelindert und der
Harnfluss schmerzfrei erlebt wird.
Standardtherapie wird und trotzdem keine langfristige Besserung eintritt, hilft die
spagyrische Essenz Goldrute. Sie nimmt die
Entzündung bei schmerzhaften Symptomen, entkrampft und reinigt die Harnwege
inklusive Niere vor fremden Mikroorganismen.
Sie nimmt auch Schmerzen beim mentalen
Loslassen, sodass Partnerschaft und soziales Leben wieder freudvoll genossen werden können.
Entzündungshemmend: Goldrute
Wärmend: Rosmarin
(Solidago virgaurea)
Wenn Harnwegsinfektionen immer häufiger auftreten, die Antibiotikaeinnahme zur
(Rosmarinus officinalis)
Wenn die Energie durch wiederholende
Harnwegsinfektionen entschwindet, der
Druck auf Höhe der Nieren zunimmt und
innerlich die Wärme fehlt, hilft die spagyrische Essenz Rosmarin. Diese erwärmt Nieren, Unterleib und Harnwege, bringt sie auf
Touren und lässt zusätzlich verdauen, was
emotional zu verdauen ist. Sie können sich
emotional durchsetzen, indem Sie mit Begeisterung und innerlicher Wärme wieder
in den sozialen Lebensfluss kommen.
Schmerzlindernd: Eisenphosphat
(Ferrum phosphoricum)
Die spagyrische Eisenphosphat-Essenz
lindert im Akutzustand die Entzündung,
wenn das Wasserlassen schmerzt.
Wenn Sie auf zwischenmenschlicher Ebene
zu schnell reagieren, ohne mit dem Gegenüber im Austausch Lösungen zu finden,
fehlt Ihnen womöglich Sauerstoff im Blut.
Die spagyrische Essenz Ferrum phosphoricum gibt Ihnen die notwendige Energie,
bei sich zu bleiben, um in Gelassenheit mit
dem Partner oder sozialen Umfeld das Leben mit innerer Freiheit zu gestalten.
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Sehr gut lässt sich die Spagyrik mit ätherischen Ölen kombinieren, die in Form von
Raumsprays in die Raumluft gesprüht eine
positiv wirkende Energiewolke kreieren.
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Raumsprays mit
spagyrischen Essenzen
Erstmals werden spagyrische Mineralstoff-Elemente-Essenzen, spagyrische
Aroma-Essenzen und natürliche ätherische Öle zu einem wohlriechenden
und wohltuenden Raumspray vereint.
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Aufenthaltsraum optimal zu energetisieren, bestimmte Eigenschaften gezielt
zu fördern oder ganz einfach, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen.
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25
05 / 2015
Gesundheitspolitik
«Die Apotheker sind bereit,
mehr für ihre Kunden zu tun»
Eine Nationalrätin, ein Arzt und ein Apotheker steigen zusammen in den Boxring und
liefern sich einen leidenschaftlichen Schlagabtausch – natürlich nur im übertragenen
Sinn. Angezettelt hat den sehenswerten Kampf TV-Moderator Geri Staudenmann.
Silvia Weigel, pharmaSuisse
Düster ist es, als die Kombattanten die
Treppe zum Boxkeller von BoxenBern hinabsteigen. «So lerne ich die Unterwelt von
Bern kennen», sagt die Aargauer Nationalrätin Ruth Humbel (CVP). Dass sie gleich
mit zwei Männern in den Ring steigt, beunruhigt sie aber kein bisschen. Jürg Schlup,
Präsident des Ärzteverbands FMH und
Apothekerpräsident Fabian Vaucher sind
es, die mit ihr an dieser ungewöhnlichen
Diskussionsrunde teilnehmen – es ist die
erste Sendung von Geri Staudenmann, die
im Boxring aufgezeichnet wird. «Zwischen
einem Arzt und einem Apotheker bin ich
bestens aufgehoben», sagt die Nationalrätin lachend – wohlwissend, dass es emotional zu- und hergehen kann, wenn es um
die neue Rollenverteilung bei der medizinischen Grundversorgung geht.
Herzchirurgen, die den Boden
putzen?
Tatsächlich machen sich bald Emotionen
bemerkbar, als Geri Staudenmann den Ring
freigibt. Nachdem Apothekerpräsident
Fabian Vaucher erklärt hat, dass die Apotheker willens und fähig sind, in Zukunft
noch mehr für ihre Kunden zu tun – sei es
beim Impfen, Blut abnehmen oder bei der
Abgabe gewisser rezeptpflichtiger Medikamente, hat Ärztepräsident Jürg Schlup
wenig Freude. Dass er hier einen Verlust
beklagt, kann wiederum Nationalrätin Ruth
Humbel nicht verstehen: «Ich verstehe diese Haltung nicht. Hier geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren, es geht darum, dass
Kompetenzen optimal ausgenutzt werden,
sodass jeder das tut, was er qualitativ hochwertig und zu einem niedrigen Preis kann»,
sagt die Nationalrätin und gemahnt daran,
dass doch das Wohl des Patienten im Vordergrund stehe. Das sieht Apothekerpräsident Fabian Vaucher genauso: «Wir müssen
die hervorragende Ausbildung der Apotheker und den niederschwelligen Zugang
zum Gesundheitswesen, den sie bieten,
nutzen – alles andere wäre eine Verschwendung von Steuergeldern. Wir brauchen
schliesslich auch keine Herz­chirurgen, die
dann den Boden putzen.»
Am Ende klettern alle Parteien heil und
ohne blaue Augen über die Seile und geben sich die Hand. Der Moderator ist zufrieden: «Eine gute und faire Diskussion in toller Atmosphäre.» Dass die Premiere seiner
Sendung vom neuen Drehort reibungslos
über den Ring ging, freut ihn ganz besonders. Denn Geri Staudenmann nutzt den
Boxkeller nicht nur, um rhetorische Schläge
auszuteilen. Seit 25 Jahren trainiert er bei
BoxenBern und vor rund einem Jahr hat er
die Leitung des Traditionsclubs gemeinsam mit seinem Sohn übernommen.
n
Sendungen online ansehen
Die gesundheitspolitischen Diskussionssendungen mit
Geri Staudenmann, inklusive der ersten Sendung aus
dem Boxring zum Thema «Grundversorgung – Fragen Sie
Ihren Apotheker?», laufen wöchentlich auf verschiedenen
Deutschschweizer Regionalsendern. Für die Romandie gibt
es ein französischsprachiges Äquivalent mit Julia Moreno.
Die archivierten Sendungen sind zu sehen auf
www.santemedia.ch ➜ Gesundheitspolitische Sendungen.
26
05 / 2015
Gewichtskontrolle
Mit emotionaler Intelligenz
zur Wunschfigur
Ist Ihnen eine gesunde Ernährung wichtig?
Und greifen Sie vor allem im Stress zu
zucker- und fetthaltigem Essen?
Nicole Zurbuchen
Schwarzer Tee
Er enthält Antioxidantien und Aminosäuren, die auf die Botenstoffe im Gehirn einwirken. Diese Botenstoffe reduzieren auf
natürliche Weise die Menge des Stresshormons Cortisol, das Gelüste nach Zucker
und Fett auslöst.
Spinat
Dieser ist reich an Magnesium, das eine
Schlüsselrolle bei der Regulierung des Blutdrucks spielt. Unter Stress ist der Blutdruck
oft erhöht.
Dunkle Schokolade
Sie fördert die Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin. Essen Sie jeden Tag ein
kleines Stück (grössere Mengen enthalten
leider zu viel Zucker und Fett).
Den Teufelskreis durchbrechen
Dann sind Sie nicht alleine. Stellen Sie sich
im Geist folgendes Bild vor: Ein Platz, auf
dem mehrere Hundert kluge und beruflich
erfolgreiche Schweizer Frauen versammelt
sind. Alle diese Frauen sind motiviert, haben viel Eigeninitiative und können ihre
Meinung gut vertreten. Sie alle müssen viele wichtige Entscheidungen treffen − sei es
im Beruf oder in der Kindererziehung − und
sie meistern diese Herausforderungen gut.
Trotzdem sind viele dieser intelligenten
und rational denkenden Frauen bei einer
ganz bestimmten, simplen Entscheidung
überfordert: Nämlich dann, wenn sie im
Stress entscheiden müssen, was sie essen
sollen.
Snacks oder Mahlzeiten. Wir versuchen,
unsere schlechten Gefühle mit Schokolade
oder Chips zu betäuben oder auszuschalten. Leider ist das auf die Dauer ziemlich
ungesund.
«Warum weiss ich, wie man richtig isst und
kriege es nicht hin, es zu tun? Das ist die
Frage, die mir meine Klienten immer wieder stellen», schreibt die Psychologin Susan
Albers, die seit mehr als zehn Jahren Menschen hinsichtlich ihrer Ernährung berät. In
ihrem Buch «Erhöhen Sie Ihren EatQ» (siehe
Buchtipp) erklärt die Autorin, was für eine
ungeheure Macht unsere Emotionen haben: Oft entscheiden die Gefühle und nicht
der Hunger, was wir essen.
Wer sich gestresst, wütend oder frustriert fühlt, greift viel eher zu ungesunden
Haferflocken
Die Macht der Gefühle
Essen gegen den Stress
Der Drang, in Stresssituationen etwas Ungesundes zu essen, ist leider − zumindest
teilweise − biologisch angelegt. Dummerweise wird der Wohlfühl-Botenstoff Dopamin ausgerechnet dann freigesetzt, wenn
wir süsses oder fettiges Essen zu uns nehmen. Doch zum Glück gibt es auch ein paar
gesündere Nahrungsmittel, die den Körper
beruhigen und uns weniger stressanfällig
machen.
Sie sind reich an komplexen Kohlehydraten, welche die Ausschüttung von Serotonin fördern. Dieser Botenstoff spielt eine
wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung und Appetit und hilft, Essgelüste in
Schach zu halten.
Magermilch
Sie enthält Tryptophan, eine Aminosäure,
die für ein entspanntes, schläfriges Gefühl
sorgt. Trinken Sie einen Viertelliter, wenn
Sie nicht schlafen können.
Die erwähnten Lebensmittel können helfen, die Essgelüste zu zügeln. Um den
Teufelskreis des emotional gesteuerten
Essens zu durchbrechen, braucht es jedoch vermutlich mehr. «Damit dies gelingt,
muss man lernen, seine Gefühle richtig zu
erkennen und zu steuern», erläutert Susan
Albers. Wichtig sei, dass man das Gefühl
genau benenne und in Worte fasse. Zum
Beispiel: «Ich bin rasend wütend auf meinen Partner.» Wenn anschliessend das Gefühl «Ich muss jetzt einfach etwas essen,
ich kann nicht anders» auftauche, soll man
sich darauf einlassen, indem man eine kluge Wahl trifft.
Die amerikanische Psychologin macht ihren Leserinnen und Lesern bewusst, dass
sie selbst in einer solchen Situation noch
verschiedene Wahlmöglichkeiten haben.
Zum Beispiel die Wahl, eine Familienpackung Guetzli zu verschlingen. Oder sich
zu sagen: Ich gönne mir einen halben
Milchshake. Oder eine gesunde Zwischenmahlzeit. Oder ich verschiebe das Essen auf
später und mache stattdessen einen Waldspaziergang oder rufe eine Freundin an.
Kleine Worte, grosse Wirkung
Manchmal üben auch Worte eine gros­
se Macht auf uns aus. Wenn jemand den
Drang verspürt, sich am Kiosk ein Eis zu
kaufen, macht es einen grossen Unterschied, ob er sich sagt: «Ich darf jetzt kein
Eis essen!» oder «Ich entscheide mich, jetzt
kein Eis zu essen.» Der erste Satz tönt wie
ein von aussen auferlegtes Verbot. Der
zweite Satz dagegen fühlt sich wie eine innere Entscheidung an.
«Küchen-Intelligenz»
Susan Albers hat im Laufe der Jahre vielen
Klienten geholfen, ihre Beziehung zum Es-
27
05 / 2015
sen und ihre Lebensqualität entscheidend
zu verbessern. In dem von ihr entwickelten
Modell «EatQ» bringt sie drei Forschungsbereiche und ihre Ergebnisse zusammen:
emotionale Intelligenz, emotionales Essen
und Achtsamkeit. Ihr Ansatz ist erfrischend
praxisnah: Im ersten Kapitel erklärt sie beispielsweise, wie sich die Fähigkeiten, die
Führungskräfte in Seminaren über emotionale Intelligenz lernen, auf einfache Weise
auf den Küchenbereich übertragen lassen.
Ein Beispiel: Im Berufsleben können Menschen, die über eine hohe emotionale Intelligenz verfügen, gut mit unerwarteten
Ereignissen umgehen. Aufs Essen übertragen bedeutet das, dass man auch dann
vernünftige Essensentscheidungen treffen
kann, wenn sich die Routine plötzlich ändert − etwa weil der Partner auswärts essen
gehen will.
Und selbstverständlich darf man dabei das
Essen immer noch geniessen. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar gross, dass einem
das noch besser gelingt, wenn man seine
Speisen bewusster auswählt.
Buchtipp:
«Erhöhen Sie Ihren EatQ»,
Susan Albers, 2014, Knaur Verlag,
München,
Fr. 28.90.
Unterstützung aus der Apotheke
Jetzt im Frühling fragen wieder viele Kunden,
die ein paar Kilo verlieren möchten, in der
Apotheke um Rat. Die Apothekerin Silvia Brand
versucht dann herauszufinden, wo das Problem
liegt. «Es kommen auch viele Frauen zu mir,
die klagen, dass sie Jahr für Jahr zugenommen
haben, seit sie in den Wechseljahren sind»,
sagt die Inhaberin der Vereina Apotheke in
Klosters. «Leider ist das hormonell bedingt,
der Stoffwechsel verlangsamt sich in den
Wechseljahren. Das bedeutet, dass man weniger
Kalorien zu sich nehmen darf, wenn man sein
Gewicht halten will.»
Silvia Brand, Apothekerin
Drinks, Cremes und Suppen, die eine Mahlzeit ersetzen, können die
Gewichtsreduktion erleichtern. Silvia Brand bespricht mit jeder Kundin
individuell, ob es eher Sinn macht, eine oder alle Mahlzeiten zu ersetzen.
Der Vorteil solcher Produkte ist, dass sie wenig Kalorien haben, jedoch einen
hohen Eiweissgehalt aufweisen und sämtliche Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente enthalten, die der Körper benötigt. Schleckmäulern, die gern
Süsses mögen, empfiehlt Silvia Brand, statt einem Mittag- oder Abendessen
einen Schokolade- oder Vanille-Drink zu trinken oder einen Schokoladenriegel
zu essen.
Günstig beeinflussen kann man den Gewichtsverlust ausserdem mit der
Einnahme von Fett- oder Kohlehydratbindern. Die darin enthaltenen Wirkstoffe
absorbieren einen Teil des aufgenommenen Fettes beziehungsweise der
Kohlehydrate, sodass diese unverdaut wieder ausgeschieden werden.
n
ALMASED – MEHR ALS NUR ABNEHMEN
Publireportage
Neue Wege zur Therapie von
Übergewicht und Diabetes
Mehr Fett verbrennen: Während herkömmliche Diäten viele wichtige Körperfunktionen auf Sparflamme stellen, bringt Almased Stoffwechsel und Fettverbrennung in
Schwung. Bei der Almased-Diät bekommt der Körper alles,
was er für ein gesundes Funktionieren braucht. Almased erhält die Muskeln und stabilisiert die Schilddrüsenfunktion
– so bleibt das Gewicht auch nach Ende der Diät unten. Der
Ghrelin-Spiegel – Impulsgeber für das Sättigungsgefühl –
bleibt nach einer Almased-Mahlzeit signifikant länger niedrig. Man fühlt sich rund vier Stunden lang gesättigt.
Almased bei Typ-2-Diabetes: Typ-2-Diabetes ist oft verbunden mit Übergewicht. Und wegen ihres hohen Insulinspiegels haben es Betroffene besonders
schwer, abzunehmen – es sei denn, sie
probieren es mit Almased. Dann nehmen sie nicht nur zügig ab, sondern fühlen sich dabei gut gelaunt,
fit und aktiv.
15 Jahre AlmasedForschung: In zahlreichen
Studien haben renommierte Forscher alle Kern­
aussagen zu Almased in
Studien belegt.
HOCHWERTIGES SOJAPROTEIN. Almased verwendet eine spezielle Sojaproteinqualität aus traditionellem Anbau (GMO-frei), die auch zur Herstellung
von Säuglingsnahrung zugelassen ist.
WA
S
I
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ALMSTECKT
Wirkungen des Sojaproteins und wirkt positiv
ASE
D?
auf das Immunsystem.
ENZYMREICHER HONIG. Er gibt Almased
PROBIOTISCHER JOGHURT. Er verstärkt die
den wohltuend süssen Geschmack. Er wirkt positiv auf die Gewichtsentwicklung, auf das Schlafverhalten sowie auf das Immunsystem. Honig wirkt
präbiotisch. Die natürlichen Enzyme im flüssigen, naturbelassenen Bienenhonig aus Naturschutzgebieten Mexikos sind wichtig für den Herstellungsprozess.
WAS GARANTIERT NICHT DRIN IST: Neuere Forschungen zeigen, dass Lebensmittelzusatzstoffe das hormonelle System stark irritieren können. Auch deshalb enthält
Almased keine künstlichen Aromen, Süssstoffe und
Füllstoffe. Almased ist glutenfrei und enthält keinen
zugesetzten Zucker. Eine Almased-Mahlzeit verleiht
Energie und sättigt für vier bis 5fünf Stunden – und
das bei geringer Kalorienzahl und einer Vielzahl
hochwertiger Inhaltsstoffe. Gleichzeitig werden
wichtige hormonelle Regelkreise harmonisiert.
28
05 / 2015
Ernährung
Leben mit Zöliakie
Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten. In der Schweiz ist etwa ein Prozent der Bevölkerung von
Zöliakie betroffen, allerdings geht man davon aus, dass nur zwei von zehn Betroffenen überhaupt
davon wissen und die entsprechende Diagnose erhalten haben. Im Zöliakie-Monat Mai finden diverse
Aktivitäten statt, um Bevölkerung und Lebensmittelproduzenten für das Thema zu sensibilisieren.
Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Bei Zöliakie handelt es sich um eine
Unverträglichkeit des Dünndarms gegenüber Gluten. Gluten ist ein Sammelbegriff für eine bestimmte Art von
Proteinen, sogenannte Klebereiweisse,
die in den Getreidesorten Dinkel, Gerste, Grünkern, Hafer, Roggen und Weizen
enthalten sind.
Betroffene reagieren auf das Gluten mit
einer Autoimmunreaktion: Gluten provoziert die Bildung von Antikörpern,
die sich gegen den Dünndarm richten.
Dadurch werden die Darmzotten zerstört, die der Aufnahme von Nährstoffen
dienen. Als Folge davon kommt es zur
Minderversorgung des Körpers mit Vitaminen und Mineralstoffen.
Symptome
Es ist nicht einfach, die Symptome richtig
zu deuten, denn sie sind sehr vielfältig
und treten auch in anderen gesundheitlichen Zusammenhängen auf. Erwachsene und ältere Kinder leiden häufig unter
Müdigkeit, Erschöpfung, Eisenmangel
und anderen Mangelzuständen, Gewichtsverlust, Durchfall, Verstopfung,
Blähungen, psychischen Veränderungen,
Bauch- und Knochenschmerzen, Konzentrationsproblemen usw. Bei kleinen
Kindern fallen vor allem Gewichtsverlust,
Wachstumsstillstand oder Entwicklungsverzögerungen auf. Auch sie können mit
Durchfall und Blähungen reagieren und
in ihrer seelischen Verfassung weinerlich
oder gereizt sein.
Zöliakie kann relativ einfach diagnostiziert werden, indem man die entsprechenden Antikörper im Blut nachweist.
Aber Achtung! Vor der Blutabnahme
sollte keine glutenfreie Diät eingehalten
werden, das würde den Nachweis erschweren.
Therapie
Die Therapie besteht in einer glutenfreien Ernährung. Das bedeutet, dass
lebenslang auf Brot, Teigwaren und alle
Produkte, die auf der Basis von Getreide
hergestellt werden, verzichtet werden
muss, es sei denn, es handelt sich um
glutenfreie Spezialprodukte.
Sofern glutenhaltige Nahrungsmittel
konsequent aus dem Speiseplan gestri-
Glutenfrei geniessen mit Semper.
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29
05 / 2015
© IG Zöliakie
Deklaration
Bei vorverpackten Lebensmitteln müssen alle Zutaten und Zusatzstoffe auf
der Verpackung angegeben werden.
Das gilt uneingeschränkt für Zutaten,
die Allergien auslösen können. Befinden sich auf der Zutatendeklaration
Wer an Zöliakie leidet, muss auf glutenfreie Lebensmittel wie beispielsweise Mais ausweichen
von zusammengesetzten Lebensmitteln
keine glutenhaltigen Zutaten und kein
Hinweis auf eine mögliche Kontamination mit Gluten (z. B. «Kann Gluten enthalten» oder «Kann Spuren von Gluten
enthalten»), so darf davon ausgegangen
werden, dass es sich um ein glutenfreies
Produkt handelt.
Ganz auf Nummer sicher geht man bei
Produkten mit der Bezeichnung «glutenfrei» bzw. solchen, die das «GlutenfreiSymbol» mit der durchgestrichenen Ähre
im Kreis auf der Verpackung tragen. Das
«Glutenfrei-Symbol» wird von den europäischen Zöliakie-Gesellschaften Firmen
im Rahmen eines Lizenzvertrages verge-
ben. Mit dem Glutenfrei-Symbol können
nur Produkte ausgezeichnet werden, die
ausschliesslich aus glutenfreien Zutaten
bestehen, welche vom Feld über alle Verarbeitungsschritte bis in die Verpackung
garantiert nicht mit glutenhaltigen Rohstoffen in Berührung kommen.
Glutenfreie Spezialprodukte
Inzwischen gibt es eine gute Auswahl an
glutenfreien Spezialprodukten, sodass
weder aufs Frühstückmüsli noch auf
Pasta verzichtet werden muss. Sie sind
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chen werden, können sich die Darmzotten regenerieren und die Nährstoffe wieder in ausreichender Menge vom Körper
aufgenommen werden. Hält man sich an
die strenge Diät, lebt man gesund und
beschwerdefrei. So gesehen ist Zöliakie
keine eigentliche Krankheit, sondern
eine vorgegebene genetische Eigenart, die nach einer speziellen Ernährung
verlangt. Von Natur aus glutenfrei sind
Amaranth, Buchweizen, Hirse, Kartoffeln,
Mais, Reis, Teff und Quinoa, ausserdem
Gemüse und Früchte, Nüsse, Milch, Fisch,
Fleisch und Geflügel.
30
05 / 2015
Vitamine und Mineralstoffe
Lebenselixiere
unseres Körpers
Wenn die Balkonblumen der Nachbarin besonders gut gedeihen, so liegt das
meist am verwendeten Spezialdünger und nicht allein an ihrem «grünen
Daumen». Auch das glänzende Fell des Hundes kommt eher vom empfohlenen
Futtermittelzusatz als vom sprichwörtlichen Hundeleben. Können aber auch
wir Menschen durch gezielte Zusatzstoffe unsere Vitalität erhöhen?
Irene Strauss, Apothekerin
Rein chemisch gesehen, besteht der
menschliche Körper aus den Grundelementen Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Wenn wir Kohle­
hy­
drate, Fette und Eiweiss essen und Wasser
trinken, führen wir uns diese Elemente zu
und bauen daraus, je nach körperlicher
Betätigung, Muskeln oder Fettpölsterchen
auf. Sie machen aus uns also grob gesagt
jenen Menschen, den wir tagtäglich im
Spiegel begutachten.
Konsumieren wir zu wenig dieser sogenannten Makronährstoffe (makros = gross),
so merken wir das schnell: Wir bekommen
Hunger, werden schwach und verlieren Gewicht.
Das peppt uns auf
Gemeinsam sind sie stark
Neben den Makronährstoffen braucht
unser Köper aber auch noch weitere Substanzen, die quasi für den Feinschliff unseres Organismus verantwortlich sind. Nicht
alle dieser lebensnotwendigen Materialien
kann unser Körper aber selbst herstellen.
So müssen wir noch etwa 45 Mikronährstoffe (mikros = klein) über die Nahrung,
z. B. mit Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und
Getreide, zuführen. Zu ihnen zählen Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch
Vitamine, Fett- und Aminosäuren. Eine Unterversorgung an diesen Mikronährstoffen
wird in der Regel nicht so schnell bemerkt,
sondern erst, wenn durch einen längerfristigen Mangel der Körper erkrankt.
Diese 45 essenziellen Nährstoffe dienen
uns als zusätzliche Baustoffe, Werkzeuge,
Schutzstoffe und Reinigungstrupp.
Kurz: Sie sorgen dafür, dass unser Körperhaushalt reibungslos funktioniert
und wir uns rundum wohlfühlen. So
hält z. B. ein Kilo Kalzium das Skelett eines Erwachsenen stabil, aber auch auf
die 0,03 Gramm Iod, die wir für den Aufbau
unserer Schilddrüsenhormone brauchen,
könnten wir nicht verzichten. Magnesium
wiederum ist ein richtiger «WerkzeugAllrounder» in unserem Körper, wie ein
Sackmesser mit verschiedensten Funktionen. Wir brauchen diesen Mineralstoff z. B.
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Körper besser aufgenommen und verarbeitet werden.
Eisen ist notwendig für die Blutbildung, für den Transport
von Sauerstoff in die Gewebe zur Energiegewinnung und es
trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
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31
05 / 2015
Nährstofftipps für Kinder und Jugendliche
− Als beste Mikronährstoffquelle gilt auch für Kinder eine regelmässige und
ausgewogene Mischkost mit viel Obst und Gemüse.
− Zwölf- bis Sechzehnjährige haben grundsätzlich einen höheren
Nährstoffbedarf als Erwachsene. Das gilt vor allem für Kalzium, Phosphor,
Eisen und Vitamin B1.
− Gute Eisenquellen sind z. B. mageres Fleisch, Fisch oder grünes Blattgemüse.
Trinkt Ihr Kind dazu Orangensaft, kann die Eisenaufnahme erhöht werden,
während Milch sie vermindert.
− Ein zweijähriges Kind braucht fast gleich viel Kalzium wie ein Erwachsener.
Gute Kalziumlieferanten sind Milch- oder Sojaprodukte und Mineralwasser.
− Fast Food, Snacks und Softdrinks liefern zwar Energie in Form von Fett und
Zucker, enthalten aber zu wenig Mikronährstoffe; man spricht deshalb von
«leeren» Kalorien.
− Setzen Sie Ihr Kind jedenfalls nicht unter Druck, wenn es sich falsch ernährt,
sondern gehen Sie lieber mit gutem Beispiel voran und essen Sie selbst
gesund. Das wirkt ansteckend!
− Besonderheit Vitamin D: Säuglinge und Kinder bis zum dritten Geburtstag
sollten dieses Vitamin täglich in Tropfenform erhalten. Es stärkt die Knochen
und verbessert die Infektabwehr.
Enzyme, um vor allem Energie in den Muskeln und im Herzen zu gewinnen. Eisen ist
unser unschlagbarer Sauerstofftransporter
im Blut. Mangelt es uns an Eisen, fühlen wir
uns schnell müde, können uns nicht richtig
konzentrieren oder werden blass. Vitamin C
fängt freie Radikale ab und unterstützt unser Immunsystem, aber auch Zink ist als
körpereigener Schutzstoff unerlässlich. Selen hingegen verdrängt Schwermetalle wie
Cadmium und Blei und dient uns somit als
tadelloser Saubermacher.
Hab ich auch genug davon?
Menschen, die sich gesund und ausgewogen ernähren und sich energiegeladen
fühlen, brauchen in der Regel keine ergänzenden Vitamin- und Mineralstoffprä-
parate, es sei denn, ihr Lebensstil führt zu
einem gesteigerten Bedarf. So geht man
z. B. davon aus, dass eine Zigarette ca.
25 Milligramm Vitamin C verbraucht, man
also pro gerauchter Packung einen Mehrbedarf von 500 Milligramm hätte.
Doch Achtung: Wenn man sich trotz gesunder Ernährung nicht wohlfühlt, könnte es
auch daran liegen, dass der Körper z. B. wegen einer Darmentzündung zu wenig von
den essenziellen Nährstoffen aufnimmt.
Umgekehrt kann man sich auch trotz einseitigem Fast Food pudelwohl fühlen und
erst nach einigen Jahren Mangelerscheinungen entwickeln. Will man also Sicherheit über seine aktuelle Nährstoffbilanz, so
liefern Blut- und Haaranalysen Gewissheit.
Das frisst Ressourcen
Stress und übertriebene sportliche Betätigung, aber auch Erkrankungen oder die
Einnahme von Medikamenten, können ei>>>
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32
05 / 2015
nen erhöhten Bedarf bedeuten und somit
eine zusätzliche Einnahme von Nährstoffen
rechtfertigen. Man weiss heute, dass die
Antibabypille ein Folsäureräuber ist. Frauen, die nach Absetzen der Pille schwanger
werden wollen, sollten dies unbedingt beachten, denn ein Folsäuremangel erhöht
das Risiko für ein Baby mit offenem Rücken
(Spina bifida).
Individuelle Bedürfnisse
Kinder haben durch ihr schnelles Wachstum besondere Ansprüche. Einige Tipps,
wie Sie Ihr Kind vernünftig mit Mikronährstoffen versorgen können, finden Sie in der
Box auf Seite 31.
ausschliessen zu können. Oft kann es nämlich schon reichen, durch einen vermehrten Vitamin-C-Konsum die Eisenaufnahme
aus der Nahrung zu verbessern, manchmal
hingegen sind höher dosierte Eisenpräparate oder -infusionen notwendig.
Auch Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Nährstoffbedarf. Sie müssen
schliesslich zwei Organismen versorgen. So
ist z. B. ihr Bedarf an Eisen besonders hoch.
Frauen sind generell doppelt so häufig von
einem Eisenmangel betroffen wie Männer.
Ursache und Intensität dieses Defizits sollten ärztlich abgeklärt werden, um Krankheiten wie eine chronische Magen-DarmErkrankung oder falsche Dosierungen
Wenn Sie dieses Jahr also Ihre Balkonblumen auf Anraten Ihrer Nachbarin mit einem
Spezialdünger verwöhnen, dann denken
Sie bei dieser Gelegenheit auch an Ihren
eigenen Mineralstoffhaushalt. Am liebsten
hat Ihr Körper gesundes Essen und wenig
Stress, doch wenn Sie ihm das nicht bieten können, dann fragen Sie lieber in der
Apotheke nach. Dort findet man bestimmt
auch für Sie das passende Lebenselixier.
Pflegen. Nähren. Schützen.
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hingegen die Aufnahme von Vitamin B12,
was depressive Verstimmungen oder kognitive Störungen mit sich bringen könnte.
Cholesterinspiegelsenker aus der Familie
der «Statine» können hingegen zu verringerten Q10- Spiegeln führen, was Herz und
Muskeln schaden könnte.
33
05 / 2015
Fünf Tipps für 45 Mikronährstoffe
− Entscheiden Sie sich für eine Einnahme von Mikronährstoffen, so sollten Sie diese mindestens
über drei Monate nehmen, um Ihre Speicher ausreichend aufzufüllen.
− B-Vitamine sind Teamplayer und sollten deshalb in Kombination eingenommen werden.
B-Komplex-Produkte sind vor allem in stressigen Zeiten empfehlenswert.
− Eisen wird besonders gut aufgenommen, wenn man es zusammen mit Vitamin C einnimmt.
Milch und Milchprodukte sowie Kaffee verringern hingegen die Eisenresorption.
− Je nach Erkrankungsbild oder Lebensstil werden von diversen Herstellern durchaus sinnvolle,
fixe Mineralstoffmischungen z. B. für gesunde Augen, Sportler oder Schwangere angeboten.
− Einige Apotheken bieten sogar individuelle Mischungen an. Hier werden die Mikronährstoffe
ganz auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und extra für Sie zusammengestellt.
Gegen welche Beschwerden?
Welche Vitalstoffe können helfen?
Beispiele für gute Nahrungsquellen
Erkältungen, Infektanfälligkeit
Vitamine C und A, Zink
Frisches Obst und Gemüse
Osteoporose
Kalzium, Mangan, Vitamin D
Milchprodukte, fette Fische, ausserdem
Sonnenlicht und Bewegung
Erhöhtes Cholesterin
Vitamin E
Weizenkeimöl, Nüsse und Samen
Allergien
Zink, Kalzium, Mangan, B-Vitamine
Vollkornprodukte, Weizenkeime,
Milchprodukte
Müdigkeit, Stress
B-Vitamine
Fleisch, grüne Blattgemüse, Bierhefe
Verdauungsbeschwerden
Vitamin A als Betacarotin,
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34
05 / 2015
Eisen
Unser täglich Eisen
Eigentlich brauchen wir gar nicht so viel davon: Vier bis fünf Gramm Eisen im Körper reichen,
damit genug Blut gebildet wird und der Stoffwechsel richtig funktioniert. Verluste müssen
über die Ernährung wieder ausgeglichen werden. Und das ist gar nicht so einfach.
Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Mit dem Eisen ist es wie mit einem Bankkonto. Solange die Einnahmen die Ausgaben decken, ist alles in Ordnung. Wer
kann, häuft Eisenreserven an, von denen in
Notzeiten gezehrt wird. Ist das Speichereisen – das Ferritin – dann aber vollständig
aufgebraucht, wird es kritisch. Der Körper
kann nicht mehr ausreichend Blut produzieren, und es kommt zur Eisenmangelanä­
mie («Blutarmut»), was der Arzt an einem
zu tiefen Hämoglobinwert erkennt.
Wenn dem Körper Kraft fehlt
Diese Blutarmut wird von verschiedenen
Symptomen begleitet: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche, Depression, Kopfschmerzen, Atemnot bei Anstrengung, Schwindel und Schlafstörungen.
Weil der Körper Eisen aber nicht nur zur
Blutbildung braucht, sondern für viele
weitere Stoffwechselvorgänge, glauben
immer mehr Experten, dass man mit einer
Behandlung nicht warten sollte, bis die
Speicher völlig entleert sind und sich eine
Blutarmut entwickelt hat. Viele der Eisenmangelsymptome treten nämlich schon
vorher auf. Möglicherweise sollte sich die
Entscheidung für eine Eisenbehandlung
besser am Ferritinwert, also am Speichereisen, als am Hämoglobinwert orientieren.
Der Bedarf variiert
In bestimmten Lebensumständen ist der
Eisenbedarf erhöht. Das gilt z. B. für Frauen mit Regelblutung, da mit jeder Blutung
etwas Eisen verloren geht. Auch während
der Schwangerschaft und in der Stillzeit
wird mehr Eisen benötigt, deshalb sollten
die Eisenspeicher idealerweise bereits bei
vorhandenem Kinderwunsch aufgefüllt
werden. Bei Kindern im Wachstum, Sportlerinnen und Sportlern sowie Seniorinnen
und Senioren muss ebenfalls auf eine ausreichende Eisenzufuhr geachtet werden.
Chronische Krankheiten nicht
verpassen
Wenn Frauen nach den Wechseljahren
oder aber Männer an Blutarmut leiden,
muss nach den genauen Ursachen gesucht
werden. Magengeschwüre beispielsweise führen durch versteckte Blutungen zu
unbemerkten Blutverlusten. Auch bei entzündlichen Darmerkrankungen oder bei
Krebs entsteht häufig eine Blutarmut. In
solchen Fällen muss natürlich nicht nur der
Eisenmangel, sondern auch die zugrunde
liegende Krankheit behandelt werden.
Eisen ist nicht gleich Eisen
Frauen im fruchtbaren Alter sollten täglich 15 Milligramm Eisen mit der Nahrung
zu sich nehmen. Diese Menge ist notwendig, weil vom Körper letztendlich nur etwa
ein Zehntel davon aufgenommen werden
kann. Das Eisen aus Fleisch gelangt am
besten in den Körper, das Eisen aus pflanz-
35
lichen Lebensmitteln hingegen deutlich
schlechter. Vegetarier müssen besonders
gut darauf achten, pflanzliche Nahrungsmittel mit hohem Eisengehalt zu konsumieren.
Wenn mehr Eisen benötigt wird, als die
Ernährung liefern kann, kommen Eisenpräparate zum Einsatz. Es gibt sie in oraler Form (zum Schlucken) oder intravenös (zum Spritzen). Die oralen Präparate
existieren in fester und flüssiger Form. Sie
kommen der natürlichen Eisenaufnahme
am nächsten und sind günstiger als andere
Darreichungsformen.
Eisenhaltige Tabletten und Säfte müssen
täglich während drei bis sechs Monaten
und am besten nüchtern eingenommen
werden. Es braucht also neben eiserner
Disziplin auch etwas Geduld.
Für schwere Fälle: Infusionen
Die intravenösen Eisenpräparate sind eigentlich reserviert für schwere Fälle von
Blutarmut, entzündliche Darmerkrankungen oder wenn die orale Therapie versagt.
Die Eiseninfusionen werden aber immer
Eisenhelfer
+
Eisenräuber
-
Sie fördern die Aufnahme von
Eisen aus der Nahrung.
Sie reduzieren die Aufnahme
von Eisen aus der Nahrung.
Am besten mit der Eisenquelle
konsumieren!
Nicht zu den Eisenquellen
konsumieren!
−Vitamin C
−Kaffee
−Orangesaft
−Schwarztee
−Fruchtsaft
−Milch
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−Antazida (Mittel gegen
Magensäure)
populärer. Das Eisen muss nur wenige
Male direkt ins Blut gespritzt werden, wirkt
rascher und oft zuverlässiger als die geschluckte Version. Trotzdem behält die Einnahme von Eisenpräparaten ihren Platz in
der Therapie von Eisenmangel. Denn der
Trend zur «Eiseninfusion für alle» ist nicht
ganz ungefährlich. Viel häufiger als bei
oralen Eisenpräparaten kommt es dabei zu
einer Eisenüberladung. Und zu viel Eisen
ist genauso schädlich wie zu wenig Eisen.
− Ein nicht nur kostbares, sondern auch
etwas eigenwilliges Element, dieses Eisen.
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36
05 / 2015
Haarausfall
In Hülle
und Fülle?
Haare spriessen häufig dort, wo es uns
nicht passt. Wo wir gerne eine üppige
Haarpracht hätten, werden sie hingegen
mit zunehmendem Alter rar. Wer der Natur
nicht ihren Lauf lassen will, hat einige
Möglichkeiten, den Prozess zu bremsen.
Andrea Söldi
Manche Männer tragen ihren kahlen Schädel mit Selbstbewusstsein zur Schau. Seit
man weiss, dass häufig das Testosteron für
den Haarausfall verantwortlich ist, wird die
Glatze von manchen geradezu als spezielles Attribut der Männlichkeit angesehen.
Doch nicht alle nehmen es auf die leichte
Schulter, wenn sich die Haarpracht lichtet.
Besonders schwer daran zu kauen haben
Frauen. Denn schöne, dichte Haare gelten
seit jeher als erotisch und verkörpern Lebenskraft.
Dass das Kopfhaar mit zunehmendem Alter etwas rarer wird, ist naturgegeben. Wieso das so ist, weiss man nicht. Denn an anderen Köperstellen nimmt die Behaarung
im Alter eher zu – meist dort, wo sie nicht
erwünscht ist.
Ein gewisser saisonaler Haarausfall ist nicht
beängstigend. Die natürliche Erneuerung
der Haare verläuft nicht immer gleichmäs­
sig, sondern manchmal schubweise. Wenn
die Haare jedoch gleich büschelweise ausfallen, sollte man nicht untätig zuschauen.
Vererbter Haarausfall
In den meisten Fällen ist Haarausfall genetisch bedingt, man spricht vom androgenetischen Haarausfall. Er beginnt meist
zuoberst oder vorne am Kopf, weil die
Haarwurzeln dort am empfindlichsten auf
das männliche Geschlechtshormon Testo-
steron reagieren. Es ist ein wenig paradox,
dass das Testosteron zu Haarausfall führt,
denn an anderen Körperstellen regt es die
Behaarung erst richtig an: In der Pubertät
beginnen Bart-, Achsel- und Intimhaare
zu wachsen. Auch auf die Behaarung am
Hinterkopf hat das Testosteron zunächst
keinen Einfluss. Meist beginnt die Glatze
mit sogenannten Geheimratsecken an den
Schläfen, die sich immer weiter nach hinten ausdehnen.
Da auch Frauen eine kleine Menge Testosteron produzieren, können auch sie betroffen sein. Doch bei ihnen werden andere
Stellen angegriffen: Der Haarwuchs lichtet
sich eher am Scheitel. Wieso die Haarwurzeln an verschiedenen Stellen so unterschiedlich reagieren, ist nicht bekannt.
Den Haarverlust bremsen
Dieser sogenannte androgenetische
Haarausfall ist endgültig. Es werden keine
neuen Wurzeln gebildet. Heutzutage sind
jedoch Medikamente verfügbar, die den
Prozess etwas verlangsamen oder gar stoppen. Apotheken bieten die betreffenden
Mittel in Form von rezeptpflichtigen Tabletten an. Alternativ bietet sich die Anwendung von haarwuchsfördernden Mitteln
wie Minoxidil direkt auf der Kopfhaut an.
Diese Lösungen müssen zweimal täglich
auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Bei
regelmässiger Anwendung tritt die Wirkung meist nach zwei bis vier Monaten ein.
Begleitend können koffeinhaltige Tinkturen oder Shampoos eingesetzt werden.
Es gibt Hinweise darauf, dass Koffein die
Durchblutung der Kopfhaut anregt, worauf
sich die Haarwurzeln besser gegen das Testosteron schützen können. Dafür muss der
Stoff jedoch in hoher Konzentration direkt
auf die betreffende Stelle einwirken. Kaffee
trinken nützt in diesem Fall nichts.
Sobald die Medikamente abgesetzt werden, setzt sich der Haarverlust jedoch fort.
Deshalb gilt: Je früher man mit der Behandlung anfängt, desto besser!
Krebskrank – und auch noch kahl
Gefürchtet ist auch der radikale Haarausfall
bei Chemotherapien. Obwohl er objektiv
betrachtet eigentlich eine der harmloseren Nebenwirkungen der Behandlung einer Krebserkrankung ist, macht er vielen
Betroffenen schwer zu schaffen. Sie fühlen
sich nackt und gezeichnet, weil sie so als
Krebskranke erkennbar sind. Meistens beginnen die Haare nach wenigen Wochen
wieder zu spriessen. Manche Betroffene
behelfen sich in der Zwischenzeit mit Mützen und Kopftüchern, andere lassen sich
eine Perücke anfertigen, die der vorherigen
Frisur nahekommt.
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05 / 2015
Haarausfall bei Frauen
Wenn sich die Haarpracht bei Frauen lichtet – häufig nach der Menopause – kann
die Einnahme von weiblichen Hormonen
hilfreich sein. Viele Frauen lassen auch
nach der Schwangerschaft Haare. Das Phänomen ist hormonell bedingt und meist
unbedenklich, da nur vorübergehend. Der
erhöhte Östrogenspiegel während der
Schwangerschaft lässt die Haare länger als
üblich leben. Sinkt der Spiegel nach der
Geburt ab, holt der Körper das Abstossen
älterer Haare nach. Der gleiche Effekt kann
beim Absetzen der Antibabypille eintreten, da diese dem Körper sozusagen eine
Schwangerschaft vortäuscht. In der Stillzeit
kann der Haarausfall jedoch auch auf Mangelerscheinungen zurückzuführen sein. In
solchen Fällen helfen Aufbaupräparate mit
Vitaminen und Mineralien.
Nicht unnötig strapazieren
Bei Verdacht auf Stress und Mangelernährung helfen Produkte mit Hirseextrakt und
Weizenkeimöl. Zudem braucht empfindliches Haar spezielle Pflege. Wichtig sind milde Shampoos mit hautähnlichem pH-Wert.
Das gibt es nicht unbedingt im Supermarkt. Zudem sollte man eine weiche Bürste verwenden, nicht zu heiss föhnen und
Haarige Facts
Die Menge machts
Menschen mit normaler Haarfülle haben durchschnittlich 75 000 bis
150 000 Haare auf dem Kopf, pro Quadratzentimeter etwa 200. Die
Lebensdauer der Haarwurzel beträgt sechs bis acht Jahre. Dann fällt das
Haar aus und macht einem neuen Platz. Ein Verlust von 60 bis 100 Stück
pro Tag ist deshalb normal. Ein Kopfhaar wächst im Monat etwa einen
Zentimeter.
Der Querschnitt entscheidet
Ob die Haare glatt, gewellt oder gekraust sind, hängt von der
Beschaffenheit ab: Ist der Querschnitt des einzelnen Haares rund, wie bei
den meisten Asiaten, so ergibt sich eine glatte Frisur. Bei einem ovalen
Querschnitt bilden sich Locken. Das Kraushaar von Afrikanern rührt von
einem stark elliptischen Querschnitt her.
Die Funktion variiert
Die Behaarung hat die Aufgabe, den Körper vor Hitze, Kälte, UV-Strahlung
und Nässe zu schützen. Dabei leistet auch der Talg seine Dienste; das
fettende Sekret wird von der Talgdrüse an der Haarwurzel ausgesondert.
Für Menschen mit stark fettenden Haaren mag dies lästig sein; für
Tiere, die sich bei tiefen Temperaturen im Wasser aufhalten, ist der Talg
überlebenswichtig.
auf zusätzliche chemische Belastungen wie
Färbe- oder Dauerwellenmittel verzichten.
Ein Fall für den Arzt
Eine spezielle Form des Haarausfalls sind
kreisrunde nackte Stellen. Den Grund für die-
se Art von Haarausfall kennt man nicht. Vermutet wird eine Störung des Immunsystems.
In solchen Fällen und generell bei unklaren
Ursachen sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Denn Haarausfall kann auch eine Folge
von diversen Krankheiten sein.
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38
05 / 2015
Sportverletzungen
So ein Pech!
Sport ist gesund, aber er führt manchmal auch zu Verletzungen. Wie sieht
eine gute Vorbereitung aus? Und vor allem: Wie beugt man Sportverletzungen
vor? Hier unsere Tipps, damit Sport ein Vergnügen bleibt.
Dr. pharm. Sophie Membrez, Apothekerin
Checkliste Sportler-Apotheke
– Entzündungshemmer in Tablettenform, als
Patch oder Salbe, um Schmerzen oder Traumata
verschiedener Intensität zu lindern
– Homöopathika zur Behandlung von Prellungen
(z. B. Arnica montana C9) und zur Vermeidung
von Muskelkater (z. B. Cuprum metallicum C9)
– Kühlpacks oder kühlende Produkte auf
Levomenthol-Basis zur Anwendung bei
Verletzungen, um die Entzündungsreaktion zu
begrenzen
– Bandagen zur Stilllegung verletzter Gliedmassen
– Magnesium zur Vorbeugung von Krämpfen
– Isotonische Getränke oder Energieriegel zur
Einnahme während des Sports
– Krampflösende Gele oder Salben zum Einmassieren
mit entspannender Wirkung
– Produkte auf L-Carnitin- oder L-Glutamin-Basis zur
Einnahme einige Tage vor einer grossen sportlichen
Anstrengung zur Unterstützung der muskulären
Leistungsfähigkeit
39
05 / 2015
In der Schweiz ereignen sich jedes Jahr rund 300 000 Unfälle im Zusammenhang mit Sport. Die Disziplinen Fussball (18,3 %), Ski alpin
(14,3 %), Snowboard (8 %) und Radsport (11,2 %) verzeichnen dabei
mit Abstand die höchste Verletzungsrate.
Seit 1921
Die häufigsten Sportverletzungen sind Prellungen, Verrenkungen
oder Zerrungen (35,5 %), gefolgt von Knochenbrüchen und Verstauchungen (28,4 %), dann Sehnen-, Bänder- oder Muskelverletzungen
(21,3 %), offene Wunden (8 %), Weichteilverletzungen (7,2 %), Zahnverletzungen (4 %), Gehirnerschütterungen (2,9 %) und Luxationen
bzw. Verrenkungen (2 %).
Fehlendes Aufwärmen oder mangelhafte Ausrüstung
Die meisten Läsionen treten an den Beinen auf und werden durch
Kontaktsportarten (Fussball, Hockey, Boxen, Rugby usw.), akrobatische Sportarten (Schneesurfen, Skateboarding usw.) sowie Schnellstart-Sportarten (Tennis, Basketball, Sprint usw.) hervorgerufen.
Unregelmässiges Sporttreiben und fehlendes Aufwärmen zählen
zu den Hauptgründen für Verletzungen bei «Sonntagssportlern».
Viele kennen ausserdem nicht ihre Grenzen und neigen zum Überschätzen ihrer Fähigkeiten und zum Unterschätzen von Risiken. Art
und Zustand von Equipment, Sportgeräten und Infrastruktur spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Interview
«Die Vorbereitung
ist am wichtigsten»
Wie kann man das Risiko für Sportverletzungen
reduzieren? – Ein Interview mit Physiotherapeut Stefano
Spina , Absolvent der Ecole Cantonale Vaudoise de
Physiothérapie*, der gerade eine «Swiss-Olympic»Fortbildung für Sportphysiotherapie abgeschlossen hat.
Mit welchen Sportverletzungen haben Sie am
häufigsten zu tun?
Stefano Spina: Die häufigsten Verletzungen im
Sportbereich sind mit grossem Abstand Bänderzerrungen (am Knöchel oder Knie beim Fussball;
beim Skifahren besteht ein hohes Risiko für vordere
Kreuzbandrisse). Auch Muskelverletzungen kommen regelmässig vor; sie reichen von der simplen
Überdehnung bis hin zur Muskelzerrung. Danach
kommen die Frakturen, allerdings weniger häufig.
Unterscheiden sich Sportverletzungen, je
nachdem, ob es sich um einen Breiten- oder
einen Spitzensportler handelt?
Sie unterscheiden sich nicht, kommen aber bei Ersteren häufiger vor. Ein Spitzensportler profitiert von
seiner körperlichen Vorbereitung, durch die er manche Verletzungen in Situationen vermeiden kann, in
denen ein weniger gut trainierter Amateur ein hö>>>
*Schule für Physiotherapie des Kantons Waadt
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Zerrungen?
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40
05 / 2015
heres Verletzungsrisiko hat. Ausserdem ermüdet ein Amateursportler schneller als ein Spitzensportler, und Ermüdung ist ein
wichtiger Risikofaktor für Verletzungen.
Bei Läufern treten häufig Muskelkrämpfe auf. Wie lassen
sie sich vermeiden?
Am besten lassen sich solche Komplikationen durch eine gute
körperliche Vorbereitung vermeiden. Aufwärmen ist nach wie
vor wichtig, um kleineren Blessuren vorzubeugen. Doch man
sollte sich auch bei starken oder wiederkehrenden Muskelbeschwerden nicht überanstrengen und sich Regenerationszeiten
gönnen zum Ausruhen.
Wie behandelt man Sportverletzungen heute?
Das kommt ganz auf die Verletzung an. Direkt nach dem Unfall
ist die folgende Regel sinnvoll: Eis, Kompression, Hochlagern
und Ruhe. Anschliessend sollte man je nach Schweregrad einen
Arzt aufsuchen, damit dieser eine Diagnose stellt.
Welche Indikationen gelten für die Kältebehandlung von
Sportverletzungen?
Eis ist direkt im Anschluss an eine Verletzung nützlich, um
Schwellungen und Blutergüsse zu vermeiden. Es eignet sich
auch zur Schmerzlinderung, denn es hat eine lokal betäubende
Wirkung. Man sollte aber darauf achten, das Eis nicht direkt in
Kontakt mit der Haut zu bringen, da sonst ein Erfrierungsrisiko
besteht. Und natürlich ist Eis bei offenen Wunden kontraindiziert.
Welche Verletzungsarten behandelt man am häufigsten
mit dieser Methode?
Midro_105x148_dfi_v2_Midro_105x148_dfi_neu_v2 27.01.14 10:54 Seite 1
Vor allem Knöchel- oder Knieverrenkungen sowie Muskelüberdehnungen oder -zerrungen.
Wann darf man nach einer Verletzung wieder Sport
treiben?
Auch das hängt ganz von der Verletzung und ihrem Schweregrad ab. Eine einfache Verrenkung benötigt drei bis vier
Wochen Ruhezeit. Bei einer schwereren Verrenkung sollte
man mit einer Sportpause bis zu zwei Monaten rechnen. Bei
Muskelverletzungen erfordert eine Überdehnung drei bis
vier Wochen Sportpause, eine Zerrung zwei bis drei Monate.
Bei einer Fraktur sollte man sechs bis acht Wochen zur Stabilisierung sowie je nach Verletzung eine spezifische Reha
einplanen.
Ein Grundprinzip der Sportmedizin ist die Prävention,
um sich gar nicht erst zu verletzen. Welche Tipps geben
Sie einem Sportler, um Verletzungen zu vermeiden?
Eine angemessene und regelmässige körperliche Vorbereitung sowie eine gesunde Lebensführung sind am wichtigsten, um Verletzungen vorzubeugen. Auch eine vernünftige
Regeneration nach dem Sport gehört mit zur Prävention.
Die Aufwärmphase vor dem Sport und das Dehnen
danach sind sehr wichtig. Können Sie uns erklären, wie
sie korrekt durchgeführt werden sollten?
Am wichtigsten ist es, den Muskel vor dem Sport regelrecht «aufzuwärmen». Es ist also wichtig, vor jedem Sport
oder Wettkampf ein vorbereitendes Training zu absolvieren.
Möglich ist z. B. leichtes Joggen mit kleinen Sprints oder ein
paar muskelstabilisierende Übungen. Ich empfehle auch ein
Stretching nach dem Sport oder am Tag danach. Diese Bewegungen dehnen die wichtigsten Muskelgruppen vor der
vollständigen Ruhe. Sie sind notwendig und unverzichtbar
für eine vernünftige Regeneration nach einem Wettkampf
oder Training.
PECH-Regel
Pause
Sofort nach der Verletzung sollte der betroffene
Körperteil ruhiggestellt und nicht mehr belastet werden.
Eis
Durch die Kühlung werden Blutungen, Schwellungen
und Schmerz gelindert. Aber Achtung: Eis und
Kältepackungen sollten niemals auf die nackte Haut
gelegt werden, da es zu Kälteschäden kommen kann.
Individuell dosierbar
Compression
Wird der Kompressionsverband rasch angelegt,
verlangsamt er die Ausdehnung von Blutungen und
Schwellungen.
Gelegentlich verstopft?
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Bitte lassen Sie sich von einer Fachperson
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Durch Hochlagern des verletzten Körperteils, wenn
möglich über Herzhöhe, reduziert sich der Blutdruck
in der Verletzung. Schwellung und Schmerzen werden
gelindert, und es dringt weniger Blut in das umliegende
Gewebe.
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Hochlagern
Ausnahme: Bei Muskelkrampf sollte man nicht kühlen.
Besser ist es, den befallenen Muskel zu strecken und zu
dehnen, bis der Muskelkrampf aufhört.
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41
05 / 2015
Schüssler-Tipp
Schüssler-Salze
für sportliche Aktivitäten
Helga Grafe
Bewegung und Sport sind für unsere Gesundheit und unser Wohl­
befinden wichtig. Doch körperliche Leistung ist erst dann möglich,
wenn unser Körper auch über die notwendigen Mineralstoffe verfügt.
Helga Grafe, Apothekerin, Autorin und Schüssler-Dozentin
Der Körper braucht, neben den grobstofflichen Mineralien, wie sie in der Nahrung
und in den herkömmlichen Mineralstoffpräparaten vorkommen, auch feinstoffliche
biochemische Substanzen, um die Zellaktivität zu erhalten und zu verbessern. Auch
hier gibt es wieder eine Dreierkombination von Schüssler-Salzen, das sogenannte
«Sport-Trio». Es enthält die Schüssler-Salze
Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 5 Kalium
phosphoricum und Nr. 7 Magnesium phosphoricum.
Nr. 3 Ferrum phosphoricum: Eisen ist einer
der wichtigsten Stoffe unseres Körpers. Es
hilft unter anderem, das Immunsystem zu
stärken und ist ein wichtiger Sauerstoffträger.
Nr. 5 Kalium phosphoricum ist bei allen
Erschöpfungszuständen körperlicher, seelischer und geistiger Natur angesagt und
wirkt im Organismus antiseptisch.
Nr. 7 Magnesium phosphoricum wirkt
krampflösend, schmerzlindernd und stoffwechselfördernd. Gerne wird es auch als
das Nährsalz des vegetativen Nervensystems bezeichnet.
Dosierung und Anwendung
Je zehn Tabletten in einer Wasserflasche
von einem halben bis einem Liter auflösen
und vor, während und nach der sportlichen
Betätigung einnehmen.
Neu und einzigartig gibt es jetzt die
«Schüssler Sport-Mischung» Magnesium
phosphoricum Nr. 7 plus in praktischen
Sachets, die sich im Handumdrehen in
Wasser auflösen lassen. Ein Sachet enthält
die Pulvermischung der erwähnten Salze.
Ein Sachet entspricht dreissig Tabletten,
also zehn Tabletten pro Mineralstoff.
Eine sinnvolle und clevere Ergänzung ist
das Creme-Gel Ferrum plus 3 & 8 – ideal
für die Haus-, Wander- und Reiseapotheke
sowie für die Sporttasche. Mit Nr. 3 Ferrum
phoshoricum, dem Hauptmittel bei Verletzungen, Verstauchungen, Prellungen,
Quetschungen und Rötungen, und Nr. 8,
dem Hauptmittel bei Verbrennungen und
Sonnenbrand ergibt sich gemeinsam mit
Magnesium phosphoricum Nr. 7 plus eine
ideale Kombination bei sportlichen Aktivitäten.
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Biochemische Mineralstoffe nach Dr. Schüssler
Die starken
Nummern.
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42
05 / 2015
Schulstress und Prüfungsangst
Mit der Belastung besser umgehen
Immer mehr Stoff muss bewältigt werden und jederzeit abrufbereit sein. Während des Unterrichts
müssen Sie einmal kreativ, dann wieder analytisch und selbstverständlich sportlich sein, tausend Fakten
auswendig lernen und doch Ihre eigene Meinung entwickeln. Sie sollen sich den Lehrpersonen unterordnen,
aber sich zugleich Sozial- und Selbstkompetenz aneignen, mit den Klassenkameraden auskommen,
aber dem Gruppendruck standhalten. Sie sollen herausfinden, wer Sie gerne sein möchten und dabei
auch noch die Erwartungen Ihrer Eltern erfüllen. Kein Wunder, wird manchmal einfach alles zu viel.
Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Als Stress empfinden junge Menschen vor
allem die Mehrfachbelastung durch Hausaufgaben, Prüfungen, familiäre und andere
ausserschulische Verpflichtungen und persönliche Probleme. Der permanente Leistungsdruck durch die zahlreichen Prüfungen und Lernkontrollen kann einem den
Spass am Lernen so richtig verderben.
Vor einem Test ist jeder ein wenig nervös
und ängstlich. Im Grunde genommen ist
Angst eine Abwehrreaktion, die dem Eigenschutz dient. Ein gewisses Mass an
Angst kann deshalb auch positiv sein, weil
dadurch die Aufmerksamkeit und Konzen-
tration gefördert wird. Wenn die Leistungsfähigkeit stattdessen jedoch beeinträchtigt
wird, spricht man von Prüfungsangst. Das
grösste Problem dabei ist, dass die Angst
einem förmlich lähmt, sodass man nicht
mehr zeigen kann, was eigentlich in einem
steckt.
Stress und Angst bekämpfen
Es gibt zwar kein Patentrezept, aber doch
einige Methoden, die Nervosität und Stress
reduzieren. Dieselben Prinzipien gelten
sinngemäss für jüngere Schülerinnen und
Schüler. Sie können mithilfe der Eltern ler-
Gelassen und stark durch den Tag
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nen, wie sie mit Stress umgehen und sich
selbst organisieren können. Ein wichtiges
Prinzip dabei ist Lob. Ermutigung und
Wertschätzung fördern die Motivation,
während Kritik und Misserfolg die Angst
verstärken und zu Demotivation und Resignation führen können. Die Schwierigkeiten in einem Fach sollen nicht dazu führen, dass man Angst davor hat. Menschen
haben unterschiedliche Talente, und die
Schwächen in einem Bereich werden durch
die Stärken in einem anderen bei weitem
kompensiert.
43
05 / 2015
Anti-Schulstress-Strategie
1. Stellen Sie
einen Plan auf.
Stellen Sie eine Prioritätenliste bzw. eine
Reihenfolge auf, in der die Hausaufgaben
erledigt und Prüfungen gelernt sein
müssen. Versuchen Sie abzuschätzen, wie
viel Zeit Sie für die jeweiligen Aufgaben
benötigen, und legen Sie genau fest, an
welchem Tag, zu welcher Zeit und wie
lange Sie dafür arbeiten werden. Planen
Sie auch Reserven und Freizeit ein. Es
braucht ein wenig Disziplin, sich an diese
Planung zu halten, dafür können Sie
sicher sein, das Wichtigste zu schaffen und
dennoch Zeit für sich zu haben.
2. Bereiten Sie sich gut vor.
Lernen Sie den Prüfungsstoff und informieren Sie sich wenn möglich über die
Vorlieben und Besonderheiten des Prüfers. Wer sich gut vorbereitet hat und
den Stoff grundsätzlich beherrscht, geht selbstbewusst und zuversichtlich an
die Prüfung, und das kann manchmal matchentscheidend sein.
TONOGLUTAL N
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für Körper und Geist
Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz
www.wild-pharma.com
44
05 / 2015
3. Denken Sie positiv.
Horrorszenarien und Katastrophenfantasien kosten Sie nur unnötig
Energie. Sagen Sie «Stopp!» und ersetzen Sie negative Gedanken durch
positive Affirmationen wie «Ich kann das!» und «Ich schaffe das!».
Sie können noch einen Schritt weitergehen, indem Sie das schlechte
Bild in Ihrem Kopf durch ein positives ersetzen. Stellen Sie sich die
Prüfungssituation genau vor, wie sich Ihre Nervosität legt, wie Sie sich
darüber freuen, dass Sie die Fragen beantworten können und wie gut Sie
sich dabei fühlen. Führen Sie sich diese Erfolgsgeschichte immer wieder
vor Augen.
4. Sorgen Sie
für Entspannung.
Die Stresshormone im Körper müssen abgebaut
werden, das geschieht zum Beispiel während Sie Sport
treiben oder Entspannungsübungen durchführen (z. B.
autogenes Training, progressive Muskelentspannung
nach Jacobson). Entspannungsübungen können
mithilfe von CDs oder in Kursen erlernt werden und
wertvolle Begleiter für das ganze Leben sein. Einige
Übungen können auch vor Ort, also unmittelbar vor
einer Prüfung oder währenddessen, durchgeführt
werden.
Den Lernstoff in Portionen aufteilen, Zwischenerfolge feiern:
So macht lernen Spass!
5. Machen Sie sich bereit.
Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. In Zeiten erhöhter
Belastung können Ergänzungsmittel aus der Apotheke
sinnvoll sein, um die Leistungsfähigkeit und Konzentration zu
fördern. Gegen Nervosität und Angst können auch pflanzliche
Arzneimittel, Bachblüten oder Schüssler-Salze helfen. Sorgen
Sie für ausreichend Schlaf, denn im Schlaf wird das Gelernte
gefestigt.
Last but not least: Lassen Sie sich von Misserfolgen nicht
unterkriegen; sie gehören zum Leben dazu. Wenn Sie nicht
wüssten, wie sich ein Misserfolg anfühlt, könnten Sie auch das
Hochgefühl nach einem Erfolg nicht geniessen.
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BRAIN POWER
Gincosan® unterstützt die geistige
Leistungsfähigkeit bei:
- Gedächtnisschwäche
- Konzentrationsmangel
- Vergesslichkeit
Lesen Sie die Packungsbeilage.
45
05 / 2015
Die Lösung des Rätsels aus astreaAPOTHEKE
April 2015 finden Sie auf Seite 47.
Die Gewinnerinnen und Gewinner aus
astreaAPOTHEKE März 2015 haben
ihre Preise bereits erhalten.
Die Lösung lautete: KRAFTTRAINING
Die Lösung dieses Rätsels wird in der nächsten
Ausgabe von astreaapotheke veröffentlicht.
eines
Gewinnen Sie
kten
von 15 Produ
im Wert von je
CHF 68.50
Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich
benachrichtigt.
Korrespondenz wird keine geführt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wirkt aktiv
gegen Falten
Sagen Sie uns das Lösungswort per Telefon.
Sie können Ihr Lösungswort über die
Telefonnummer 0901 800 100 (ohne Vorwahl) angeben.
Sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse auf das Band.
Der Anruf (inkl. Gesprächstaxe) kostet Sie 90 Rappen.
Oder Sie schreiben das Lösungswort auf eine Postkarte,
bringen diese in Ihre Apotheke oder senden sie direkt an:
astreaAPOTHEKE, Gewinnrätsel,
Baarerstrasse 112, 6302 Zug.
Oder online mitmachen auf www.astrea-apotheke.ch
Einsendeschluss: 30. Mai 2015
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Packung Lubex anti-age® die Krebsliga
Schweiz im Programm Brustkrebsprävention
mit einem Franken.
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46 Produktenews
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Sonnenschutz für Kinder.
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und chemischen UVA- und UVB-Filtern
gewährleistet einen hohen Schutz vor
UV-Strahlen. Dank der extra leichten,
flüssigen Textur lässt sich Kids Sun
Protection Fluid 50 einfach verteilen,
zieht schnell ein, fettet und klebt nicht.
Es hinterlässt ein angenehm weiches
und geschmeidiges Hautgefühl.
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wasserfest und enthält
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Blaue Flecken? Venenprobleme?
Hier hilft Hirudoid® forte. Dank seinem
Wirkstoff MPS (Mucopolysaccharidpolysulfat) lässt Hirudoid® forte Blutergüsse
schneller verschwinden und hilft schon
bei ersten Anzeichen von Venenbeschwerden. Spannungsgefühle und die damit
verbundenen Schmerzen lassen nach,
Schwellungen gehen zurück und die
Schwere in den Beinen wird gelindert.
Wandern, Biken, Klettern, … die Schweiz
ist ein Volk von Hobbysportlern. Doch
egal ob jugendlicher Freizeitsportler
oder aktive Seniorin: Manchmal geht
einem die Puste aus, die Beine werden schwer, es wird einem schwarz
vor Augen, der eigene Akku ist leer.
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Hirudoid® forte ist als Creme oder Gel in
Apotheken und Drogerien erhältlich.
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Kalzium brauchen
Mit insgesamt 11 Mikronährstoffen enthält
OsteoVital forte alle wesentlichen Mikro­
nährstoffe für gesunde Knochen und
Zähne. Es unterstützt somit den Knochenstoffwechsel umfassend und optimal.
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pflanzlichen Quelle,
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Vitamine: Vitamin
D3, aktives Vitamin
K2, Vitamin C,
Vitamin B6, Folsäure
Spurenelemente:
Zink, Mangan,
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kann selbstverständlich langfristig
und regelmässig eingenommen werden
und ist gluten- und laktosefrei.
Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie
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Bei Konzentrationsmangel und
Müdig­keit im Alltag: Gincosan®
Die pflanzliche Kombination des
standardisierten Ginkgo- und GinsengExtrakts verbessert kognitive Funktionen
wie geistige Kapazität und Ausdauer.
Gincosan® hilft Studenten und gestressten
Berufstätigen bei Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Gedächtnis­
schwäche oder einem generellen Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit.
Lesen Sie die Packungsbeilage.
Hier kann Gly-Coramin® rasch und effektiv
helfen. Gly-Coramin® wird bei Ermüdungserscheinungen durch körperliche
Anstrengungen sowie Beschwerden in der
Höhe empfohlen. Es spendet Energie und
regt die Atmung sowie den Kreislauf an.
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Textur und neuem Duft
Moderner und
frischer präsentiert
sich die Körperemulsion.
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Hautgefühl. Der Wirkstoff Pentavitin
sorgt für noch mehr Feuchtigkeit, die
lange anhält – er wird auch als Feuchtigkeitsmagnet bezeichnet. Das Pentavitin
geht mit dem Keratin (Hornsubstanz)
der Haut eine natürliche Bindung ein
und überträgt dabei das Feuchthaltevermögen auf die oberste Hautschicht.
Weitere Informationen unter:
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47
05 / 2015
Die offizielle Kundenzeitschrift:
Ein Geschenk Ihres Apothekers
Gesamtauflage:188 438 Exemplare
(WEMF-beglaubigt 2014)
Nummer:
Rätsellösung aus
astreaAPOTHEKE Nr. 4, April 2015
05 – Mai 2015
Herausgeber:
Healthcare Consulting Group AG
Baarerstrasse 112, 6302 Zug
Telefon 041 769 31 40
[email protected]
Das Lösungswort lautete:
GAENSEBLUEMCHEN
Im Auftrag von pharmaSuisse,
Schweizerischer Apothekerverband
(SAV)
Verlag/Anzeigen/Leserdienst:
Healthcare Consulting Group AG
Redaktion:
Dr. pharm. Chantal Schlatter
(Chefredaktorin)
[email protected]
Layout und Gestaltung:
Healthcare Consulting Group AG
Titelfoto:
Mike Niederhauser,
www.merlinphotography.ch
Druck und Versand:
ib-Print AG
Seetalstrasse 2, 5703 Seon
Die nächste Nummer von astreaAPOTHEKE liegt
ab dem 1. Juni 2015 in Ihrer Apotheke für Sie bereit.
Copyright: Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ist
ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen und multimedialen Systemen.
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WUNDE wirkt antimikrobiell, fördert
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Die komplette Lösung für Zähne, Zahnfleisch und die Kariesprophylaxe.
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Schnittwunden, Verbrennungen und
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