Arztezeitschriit für Naturheilverfahren
Transcription
Arztezeitschriit für Naturheilverfahren
H 7775 fc Arztezeitschriit für Naturheilverfahren Physikalische Medizin und Rehabilitation >. Jahrgang 5ft3 ärz 1984 Organ des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e.V. Inhaltsverzeichnis Lomaherpan Creme Die Therapie für Herpes simplex-Patienten. Experimentell erwiesene virustatische Wirkung Phytotherapeutikum ohne Nebenwirkungen Wirtschaftliche Therapie - Tagestherapiepreis ca. DM 0,20/cm2 Hautfläche Verkürzt die Abheilungszeit Verlängert das rezidivfreie Intervall Zusammensetzung 5 g Creme enthalten Trockenextrakt aus Melissenblattern (Droge Extrakt/70 1) 0,05 g Anwendungsgebiete Zur Linderung von Beschwerden bei Herpes Simplex Dosierung Soweit nicht anders verordnet, 2-4 x taglich pro cm2 Hautflache 1 -2 mm bzw 10-20 mg Creme anwenden Aus andejren Verbänden . . .113 Deutschest- Bäderverband . .114 Dr. med. R. Voll 75 Jahre . . 117 G. Königi, Ist Akupunktur Wissenschafft? 121 F. Hopfesr, Geriatrie und Neuraltherapiie 128 Z. Fahmiy, Die Bedeutung und die Therapiemöglichkeiten von Ozon-Saiuerstoffgemischen bei rheumatischen Erkrankungen . 134 R. F. Weiiß, Editorial . . . . I G. C l e m e n s , S i n d nur n o c h Z a h len u n s e r L e b e n ? IV Das Reziept d e s M o n a t s . . . IV Buchbesprechungen VI . . . . L. Fodor,, R e n a i s s a n c e d e s A d e r lasses 145 M. Wiesenauer, Die Behandlungsmöglichkeiten der Akne vulgaris 152 Rezidivfreies Intervall in Monaten Abheilungszeit in Tagen L. Priebe, Thermoregulationsdiagnositik und Diskriminanzanalyse 158 Arthrose - Schicksal oder behandelbrare Erkrankung? . .168 mm Das ges.amte medizinische Wissen verwertbar gemacht für den einzelnen Arzt 173 Vermittlung von Ärzten, Praxen und Samator/en 174 Kariesfrreiheit in 5 Jahren? . . 175 4ü T Aus derr pharmazeutischen Industrie 176 ISSN 01720-6003 Vergleichstherapeutika Lomaherpan® • p <0 001 (einfacher + gepaarter i Test) Vergleichstherapeutika Lomaherpan® i p <0 001 (gepaarter! Test) p <0 025 (einfachert-Test) Neu aus der Lomapharm-Heilpflanzenforschung VERLAG MEDIZINISCH LITERARISCHE VERLACGSGESELLSCHAFT MBH Postfach 120/140 • D-3110 Uelzen 1 Aus anderen Verbänden Die 34. Lindauer Psychotherapiewochen finden vom 24. April bis 5. Mai 1984 statt. Leitung: Dr. Peter Buchheim, Helmut Remmler und Dr. Theodor Seifert. Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Die Tagungssprache ist ausschließlich Deutsch. Weitere Auskünfte erteilt das Sekretariat: Orlandostraße 8/IV, D-8000 München 2 23. Juli bis 3. August 1984 MEDICA MONTREUX 23. Internationaler Seminarkongreß für ärztliche Fortbildung. Veranstalter und Auskunft: MEDICA Deutsche Gesellschaft zur Förderung der medizinischen Diagnostik e.V., Jahnstr. 12, 7000 Stuttgart 70, Tel. 0711/761454 29. und 30. September 1984 in München Münchner Modell für interdisziplinäre Fortbildung, XII. Kongreß „Angiologie", Aktuelle diagnostische und therapeutische Aspekte. Muskuläre tetaimsche Form MAGNESIUM 300 WASPORA1 Die Magnesium-Bilanz sichern... Auskunft: media-concept, Wolfgang-Zimmerer-Str. 6, 8056 Neufahrn. 6. und 7. Oktober 1984 in Ingolstadt Medizinisches Forum Ingolstadt, II. Kongreß „Hypertonie" in Klinik und Praxis. Auskunft: media-concept, Wolfgang-Zimmerer-Str. 6, 8056 Neufahrn. 15. Wildbader Ärztetage am 6. und 7. Oktober 1984 Thema: Entzündliche rheumatische Erkrankungen. Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. med. E.-M. Lemmel, Wrldbad. Informationen: Kurverwaltung Wildbad, Tel. 07081/14223. 10. und 11. November 1984 in München Münchner Symposium für Sporttraumatologie, V. Kongreß „Hüfte und Oberschenkel". Auskunft: media-concept, Wolfgang-Zimmerer-Str. 6, 8056 Neufahrn. 21. bis 24. November 1984 MEDICA '84 — Düsseldorf 16. Internationaler Kongreß mit Ausstellung Diagnostica — Therapeutica — Technica Veranstalter und Auskunft: MEDICA Deutsche Gesellschaft zur Förderung der medizinischen Diagnostik e.V., Jahnstr. 12, 7000 Stuttgart 70, Tel. 0711/761454 1. und 2. Dezember 1984 in München I. Epiphysenfugenkongreß der Orthopädischen Klinik der Universität München „Hormonstörungen und Epiphysenfugenschäden". Auskunft: media-concept, Wolfgang-Zimmerer-Str. 6, 8056 Neufahrn. 8. und 9. Dezember 1984 in München Der Gemeinsame Patient, II. Kongreß der Physikalischen Therapie und seiner Assistenzberufe „Schmerzen im Bereich HWS, Arm und Schulter". Magnesium-Mangelerschieinungen als Risikofaktor bei koronaren Gefäßkranlkheiten, Angina pectoris, Rhythmusstörungen, Infrarktgefährdung. Krampfzustände der glatten, queregestreiften und Herzmuskulatur. Wohlschmeckendes Grarnulat zum Trinken 1 x tag lieh sichert den fMaa nesiumbedarf. Zusammensetzung 1 Briefchen Tri inkgranulat (5 g) enthalt Magnesiumcitrat wasserfr 1830 mng Magnesiumlaevuhnat 90 mg Thiaminnitrat (Vit -B-|) 2 mg Riboflavin i (Vit -B2) 3 mg Pyndoxin HCI (Vit Bg) 3mg Citroonensaure 200 mg (entspr 24 6 mval Magnesium = 300 mg) Kohlenhyddrate 0,2 BE Kontraindikationen Schwere Aussccheidungsstorungen der [Miere Nebenwirkungen kerne Wechselwirkungen mit anderen P Mitteln Magnesium-Präparate sollen nicht gleichzeitig mit Tetracyclmem eingenommen werden sie behindern sich gegenseitig in der Resorption Handelsformen/Preise 10 Bnefcheen ä 300 mg MG DM 9 38 20 Bnefchen ä 300 mg MG DM16 39 Klin -Packg 100 Bnefchen (Preisstand Juli 83) o PROTINA GMBH • 8045 ISMANING Auskunft: media-concept, Wolfgang-Zimmerer-Str. 6, 8056 Neufahrn. Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. 113 Alymphon Reg -Nr 49355 Apothekenpfliohtig Bei lymphatischer und exsudativer Diathese, Anfälligkeit für Infekte und chronische Ekzeme. Bestandteile: Calcium oarb H D 30 Fuous D 6, Graphites D 30, Lycopodium D 30, Sulfur D 30 aa 0 1 g Faex nat 20 g Massa ad 100 g Dosierung Falls nicht anders verordnet Kleinkinder 1 Messerspitze Schulkinder <h Teelöffel, Erwachsene 1 Teelöffel, jeweils 3mal täglich Packung 80 g Granulat DM 11 55 Großpackung 500 g Granulat DM 51 15 JSO-Werk Postfach 74 84 Regensburg 1 Deutscher Bäderverband Stiftung Warentest: Traumnoten für deutsche Heilbäder und Kurorte — sie sind noch besser als ihr Ruf Nur die besten Bewertungen „sehr gut/sehr billig" (7) und „gut/billig" (13) erhielten deutsche Heilbäder und Kurorte von ihren Gästen in der Beurteilung ihres Kuraufenthaltes insgesamt. Und stattliche 87 Prozent der befragten 1113 teil- oder vollzahlenden Kurgäste bejahten die Frage, ob sich ihr Einsatz hierfür an Geld und Urlaubstagen gelohnt habe. Wiederholungsbereitschaft signalisierten 80 Prozent der Selbstzahler; sie wollen auch bei der nächsten Kur wieder voll in die eigene Tasche greifen. Ein weiteres überzeugendes Plädoyer für die Kur: 40 Prozent der Befragten empfanden ihre körperliche Verfassung nach nur zwei Kurwochen als erheblich, weitere 43 Prozent als geringfügig verbessert. Diese hervorragenden Ergebnisse zeitigte eine Untersuchung der teil- oder selbstfinanzierten, sogenannten offenen Badekur mit dem Thema „Kur im Urlaub", die die Stiftung Warentest von Juni bis August 1983 in 20 deutschen Heilbädern und Kurorten sowie in zwei ausländischen durchgeführt hat. Die Auswahl der einzelnen Kurorte erfolgte zufällig, jedoch nach ihrer Struktur (Kriterien: Bädersparte, Betriebsform, Kurgastaufkommen, regionale Verteilung nach Bundesländern) repräsentativ für die Gesamtheit aller deutschen Heilbäder und Kurorte. Dem Test unterzogen wurden acht Mineral- und Moorbäder (Bad Driburg, Bad Füssing, Bad Kissingen, Bad Neuenahr, Bad Oeynhausen, Bad Rappenau, Bad Salzuflen, Bad Soden), vier Seeheilbäder (Borkum, Damp 2000, St. Peter-Ording, Wangerooge), vier Kneippheilbäder (Bad Berleburg, Bad Münstereifel, Überlingen, Bad Wörishofen) und ebenfalls vier Heilklimatische Kurorte (Altenau, Freudenstadt, Hindelang, Winterberg). In jedem Kurort wurden nach dem Zufallsprinzip 51 Befragungen bei Gästen über 18 Jahren mit einer Mindestkurdauer von 21 Tagen durchgeführt, zudem mußten mindestens schon zwei Kurwochen vergangen sein. In einer persönlichen Inspektion durch Prüfer der Stiftung Warentest und mit Hilfe eines für die Kurgäste standardisierten Fragebo- DR. HOTZ gens wurden 54 Einzelmerkmale, wie Ortscharakter, Lage und Umgebung, Wetter- und Klimabehaglichkeit, Kureinrichtungen, medizinische Betreuung, Gästebetreuung und -kontakt, das Sport-, Freizeit-, Hobby- und Unterhaltungsangebot sowie die entsprechenden Preise bewertet. Als Basis diente die bei der Stiftung Warentest übliche FünferSkala mit der Reihenfolge „sehr gut", „gut", „mittelmäßig", „mangelhaft", „sehr mangelhaft". 24 Prozent der Befragten (Struktur: 73 Prozent älter als 50 Jahre, 41 Prozent berufstätig, 60 Prozent breite Mittelschicht) trugen die vollen Kurkosten selbst, bei 60 Prozent übernahm die Versicherung oder Krankenkasse einen Teil der Aufwendungen. Der Anstoß zur Kur kam bei 41 Prozent aller Befragten vom Hausarzt. 71 Prozent organisierten ihren Kuraufenthalt in Eigeninitiative, 20 Prozent ließen sich von der Krankenkasse und 7 Prozent von einem Reisebüro beraten. Bemerkenswert ist auch, daß 39 Prozent der befragten Berufstätigen vollen und 12 Prozent teilweisen Sonderurlaub für die Kur erhielten; ein Drittel opferte reguläre Urlaubstage! Die chronischen Leiden überwogen mit 42 Prozent als Anlaß zur Kur, 26 Prozent machten eine vorbeugende Kur. 82 Prozent aller Befragten bescheinigten ihrem Badearzt, daß er sehr gründlich untersucht hat und sich viel Zeit nahm. Und sogar 73 Prozent fühlten sich von ihm besser beraten als von den bisher behandelnden Ärzten. Krasse Ausnahmen bildeten hierbei die italienischen Bäder Abano und Montegrotto („Fließbanduntersuchungen"), wo 54 Prozent der Gäste der Meinung waren, die ärztliche Betreuung sei „mangelhaft" oder gar „sehr mangelhaft". Die Qualität der Behandlungen in den vorhandenen Kurmitteleinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland fand den vollen Beifall aller Befragten: 40 Prozent beurteilten diese mit „sehr gut" und weitere 55 Prozent mit „gut". Und noch ein gewichtiges Argument, das für eine Kurmaßnahme in den deutschen Heilbädern und Kurorten spricht: Die Hälfte aller Befragten bewerteten ihren Kuraufenthalt insgesamt mit einem klaren „sehr gut" und 43 Prozent mit „gut". — So zu lesen in der Zeitschrift der Stiftung Warentest „test", Ausgabe Januar 1984. SANATO-RHEV® Gelenkrheuma. Lumbago, Ischias, Gicht, Muskelschmerzen und Prellungen aller Art, rheumatische und neuralgische Beschwerden — alterprobtes Einreibemittel — Die gestauten u. schtnerzh. Stellen morgens u. abends gut einmassieren. Arztemuster auf Wunsch Zusammensetzung. 10 ml enth Camph 400 mg Chlorof 480 mg Ol Tereb rect 480 mg Ol pin siiv 480 mg, Methyl salicyl 80 mg, Liqu Ammonncaust 80 mg Rhus tox D 4 80 mg, Sulf D 4 80 mg Ol Arach et Emuig qs — 100-ml-u. 250-ml-Packg. — Dr Hotz Kinder- und Vollbad zur Haut und Körperpflege DR. HOTZ & CO. KG. Nachf. 7053 Kernen bei Stgt. 114 NiNo-Fluid vielseitig belebend und schmerzstillend — äußerlich und innerlich anzuwenden — 1 m! enth Ol menth pip 300 mg Menth Christ 30 mg Spir ad — 10- u. 30-ml-Packg. Über 60 Jahre im Dienste der Volksgesundheit DR. HOTZ Kinder- und Vollbad Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. Professor Dr. Sewering: „Im Urlaub mehr für die Gesundheit tun" schen Tiefstand erreicht hat", heißt es in einem auflagenstarken Blatt. Und: „Sicher stehen dann bald noch andere Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereini- Rezepte auf dem Programm, zum Beispiel der Arzt-Besuch gung in Bayern, Prof. Dr. med. Hans-Joachim Sewering, hat in der Mittagspause. Oder warum dann nicht gleich die sich mit der Empfehlung an die Versicherten gewandt, den Krankheitstage auf den Urlaub anrechnen lassen?" gesetzlichen Urlaub für Kuraufenthalte im Sinne eines „Aktivurlaubs" zu nutzen. Der einzelne solle seine Ferien mehr zur Erhaltung der Gesundheit nutzen, als dies bisher üblich Aus Angst vor Arbeitslosigkeiit nun auch zu spät zum Arzt war, erklärte er vor der Vertreterversammlung seiner Organisation. Weiterhin sei es von entscheidender Bedeutung, Viele Bürger sind bereit, aus Angst vor dem Verlust des Ardaß die Versicherten ihre Lebensgewohnheiten verstärkt beitsplatzes gesundheitliche Risiken auf sich zu nehmen. auf die Gesunderhaltung ausrichten. Die äußerst geringe Zahl der Krankmeldungen verdeutlicht Nach den wiederholten eindringlichen Appellen von Spit- derzeit, daß die Patienten in ziunehmendem Maße Krankheizenpolitikern, notwendige Kurmaßnahmen nicht zu unter- ten verschleppen und erst im einem sehr späten Stadium lassen oder zu verschleppen, ist dies nach dem 79. Deut- den Arzt aufsuchen. Dies stellte der Vorsitzende des Verschen Bädertag 1983 die erste Reaktion von prominenter bandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV), Dr. ärztlicher Seite zum Thema „Kuren". Bekanntlich hatte der Erwin Hirschmann, kürzlich feist und appellierte gleichzeitig Vizepräsident des Deutschen Bäderverbandes Heinz Wade- an alle Patienten, sich trotz Sorge um den Arbeitsplatz nicht puhl seinerzeit alle Beteiligten aufgerufen, das angeschla- zu scheuen, bei gesundheitlichen Störungen den Arzt zu gene Image der Kur zu verbessern, und dafür besonders konsultieren. auch die Standesorganisationen der Ärzteschaft angespro- Damit hat nun das Problem der Angst um den Arbeitsplatz chen. auf ein weiteres wichtiges Standbein unseres GesundheitsObgleich Prof. Sewering — wie aus einem Interview zum systems, die ambulante ärztliche Versorgung, übergegrifgleichen Thema mit einer Illustrierten hervorgeht — die im fen. Mit Blick auf diese Entwicklung haben bekanntlich in Hinblick auf den Gesundheitszustand des einzelnen „nicht letzter Zeit der Bundesminister für Arbeit und Sozialordunbedingt nötigen Kuren" gemeint hat, haben seine Worte nung Norbert Blüm und Repräsentanten seines Ministeribei vielen Verantwortlichen im Gesundheitsbereich und in ums auch wiederholt dringend davor gewarnt, notwendige verschiedenen Pressemedien einige Unruhe ausgelöst. Die Kurmaßnahmen zu verschleppen oder gar zu unterlassen, Forderung, eine (medizinisch indizierte) Kur „doch gefäl- um Gesundheitsschäden zu vermeiden, die dem einzelnen ligst in den Urlaub zu legen, ist schon einigermaßen unver- — aber auch der Versichertengemeinschaft — am Ende froren in einer Zeit, in der die Krankenrate einen histori- teuer zu stehen kämen. Das pflanzliche Cholagogum Ä betnlum stimuliert mobilisiert normalisiert synchronisiert das duodenale Verbundsystem Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. 115 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 25. Jahrgang Heft 3, März 1984 Physikalische Medizin und Rehabilitation Organ des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e.V. Redaktionssekretariat:,,Ärztezeitschrift": P. Frick (Mainz) — W. Gawlik (Bad Tölz) — H. Giesenbauer (BremenVon-Scheffel-Straße 3, 8210 Prien/Chiemsee. Lesum) — R Hansel (Berlin) — H. Harmisen (Hamburg) — H. Huneke (Düsseldorf) — W. H. Kahlert (Bad Salzuflen) — J. Kaiser (Bad Wörishofen) — G. KellSchriftleitung: ner (Wien) — H. Kolb (Wetzlar) — H. Kr.auß (Berlin) — C. C. Schnorrenberger K. H. Caspers, Bad Füssing; L, Fodor, Freyung; K. Schimmel, Prien;(Freiburg) — H. Mensen (Bad Rothenfellde) — W. v. Nathusius (Ortenberg) — R. F. Weiß, Aitrach und R. Wilhelm, Berlin. H. D. Neumann (Buhl) — H. Paul (Bad Godesberg) — A. Rost (Tübingen) — H. Seyfarth (Leipzig) — W. Schauwecker (Bensheim) — R. G. Schenck (Aachen) Wissenschaftlicher Beirat: M. v. Ardenne (Dresden) — H. Bialonski (Bad Godesberg) — J. Brand (Königstein) — F. Brantner (Villach) — N. Breidenbach (Salem-Beuren) — P. Dosch (Schwendt) — H. Fleischhacker (Wien) — K. Franke (Bad Lauterberg — > . , . - • • Dr. med. Reinhold Voll 75 Jahre Am 17. Februar 1984 vollendete Dr. Reinhold Vo//sein 75. Lebensjahr. Im Namen aller meiner Kolleginnen und Kollegen der Internationalen medizinischen Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll entbiete ich ihm auf diesem Weg die herzlichsten Glückwünsche. Vor nunmehr 28 Jahren hat er begonnen, die geistigen und praktischen Grundlagen für seine Elektroakupunktur zu erarbeiten. Es ist daraus ein Lebenswerk geworden. Mit Erstaunen empfindet der die Methode Studierende die Genialität, den beispiellosen Fleiß und die bestechende Gründlichkeit. So entsteht die einmalige Dokumentation einer alternativen Methode in der Medizin. Seine 21 Bücher sind inzwischen in 4 verschiedenen Sprachen veröffentlicht, in seiner Praxis haben Zahnärzte und Ärzte aus 5 Kontinenten, insgesamt aus 32 Ländern, hospitiert. Voll selbst hält über 180 Einführungskurse in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Spanien, der Schweiz, in Los Angeles, San Franzisko, Dallas, Honolulu und im Oktober 1981 auf dem Weltakupunkturkongreß in Sri Lanka. Die zahnärztliche Fortbildung in der Anwendung der EAV findet Schwerpunkte an der zahnärztlichen Fortbildungsakademie in Karlsruhe seit — H. Schilcher (Berlin) — H. Schlüter (Berleburg) — O. Schumacher-Wandersleb (Bad Münstereifel) — R. Voll (Plochimgen) — H. L Walb (Homberg, Kr. Aisfeld) — H. Winterberg (Mannheim) — Wf. Zimmermann (München). 1969, seit 10 Jahren in Davos und im Auftrag der Zahnärztekammer in Hamburg. Ärztliche und zahnärztliche Ausbildung fand an der lateinamerikanischen Akademie für biologische Medizin in Popayan für Kolumbien, für Ecuador, Venezuela. Mexiko und Peru statt. 1982 werden Einführungskurse in 8 amerikanischen Städten, in Kanada und der 1. Kurs in England abgehalten. Anerkennung und Ausbreitung seiner Methode findet auch Ausdruck in über 140 deutschsprachigen Veröffentlichungen, 14 Veröffentlichungen im American Journal of Acupuncture sowie einer Veröffentlichung der orthopädischen Abteilung der Lomonossow Universität in Moskau. Schon im Jahre 1966 zeichnet ihn Papst Paul VI. mit einer goldenen Medaille für seine Verdienste um die leidende Menschheit aus. 1969 wird eir Ehrenmitglied der Akademia Italiania di Medicina Homöopathica in Rom. 1972 wird er Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für Elektroakupunktur, die heute 600 Mitglieder in 16 Ländern umfaßt. 1974 wird ihm die Hufelandmedaille verliehen. 1976 wird er Ehrenmitglied der deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur. 1979 erhält er die Ehrenmitgliedschaft der ärztlichen Akupumkturgesellschaften in Australien, Indonesien und USA. lim gleichen Jahr erhält er das Bundesverdienstkreuz auf Vorschlag des Ministerpräsidenten von Baden-Württembergr. „Durch Ihr persönliches Wirken als Arzt und Wissenschaftler haben Sie sich um das Ansehen des deutschen Arztes iund der deutschen Medizin verdient gemacht." In der führenden Fachzeitschrift für Akupunktur der Volksrepublik China, Herausgeber Prof. Huang Xlen Ming, Schanghai, erscheint im Auigust 1981 eine Zusammenfassung über die EAV, zu der diie Chinesen 12 Arbeiten von Dr. Voll herangezogen haben. Anläßlich des 7. Weltakupiunkturkongresses in Colombo wird Dr. Voll zu einem 4täg|igen Einführungskurs über die EAV eingeladen. In Anerkemnung seines Lebenswerkes erhält er den „Honorary Doctor" vom International College of 117 Acupuncture of Sri Lanka, unterschrieben von den Vertretern der Akupunkturgesellschaften von Australien, Japan, Indien, Korea, Pakistan, Philippinen, Sri Lanka, Taiwan, China. Neben diesen Auszeichnungen, die sicher nicht ohne Grund aus denjenigen Ländern kamen, die eine lange historische Tradition und Erfahrung in der Akupunktur haben, erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Akupunkturgesellschaften von Australien, Indonesien, Mexiko, Osterreich, den USA, Venezuela und der Bundesrepublik. Im Jahre 1983 zeichnet ihn die Societe Internationale de Mediane Acupuncturale, Paris, mit dem Prädikat eines „Professeur international" aus. Dies geschieht auf dem 2. Europäischen Akupunktursymposium in Stockholm. Anläßlich des gleichen Kongresses erhält er von der Societa Medicina alternativa die Goldene Ehrenmedaille. Wenn er an seinem 75. Geburtstag die Entwicklung seiner Elektroakupunktur noch einmal in Gedanken vorüberziehen läßt, so kann er mit Genugtuung und Zufriedenheit feststellen, daß es ihm gelungen ist, ein großes Werk zu vollenden. Mißgunst, Neid und Verleumdung hat auch er erfahren wie alle anderen, die, um Großes zu leisten, ihren eigenen Weg gegangen sind. Demgegenüber stehen vielseitige Anerkennungen und weltweit verteilt seine Freunde, Patienten und über 600 Ärzte und Zahnärzte seiner Internationalen Gesellschaft für EAV. Sein 75. Geburtstag ist nicht nur Anlaß, ihm Glück zu wünschen, sondern auch ihm zu danken. Ein von scharfem Verstand gezügelter Geist, getragen von einer unglaublichen Energie, hat uns ein neues Verständnis für Ganzheit und Kausalität im Umgang mit der Medizin vermittelt. Wenigen ist es gelungen, eine so glückliche Synthese von Theorie und Praxis zu erreichen. Wir danken ihm heute für eine vom Arzt und Zahnarzt anwendbare Methode, die uns in der täglichen Praxis mehr Freude, mehr Erfolg und mehr Erfüllung in unserem Beruf finden läßt. Es ist mir eine angenehme Pflicht, seiner verehrten Frau Gemahlin für alle die Stunden zu danken, die sie zu unseren Gunsten auf ihn verzichtet hat. Und nicht allein durch Verzicht, sondern auch durch ihre tatkräftige Mitarbeit in der täglichen Praxis hat sie einen großen Beitrag geleistet. Dem vorgegebenen Umfang nach kann diese Laudatio vom Inhalt her nicht vollständig sein. Den Jubilar bitte ich dafür um Nachsicht. Wir alle, die wir das Glück haben, seine Schüler, Freunde und Mitarbeiter zu sein, wünschen ihm alles Gute auf seinem weiteren Lebensweg. Gebe Gott, daß ihm noch viele erfolgreiche Jahre in Gesundheit, Schaffenskraft und Freude an seiner für Arzt und Patient so wertvollen Arbeit beschieden sein mögen. Ad multus annos. H. Fehrenbach Der Vorstand des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e.V verlieh Dr. med. Reinhold Voll anläßlich seines 75. Geburtstages für außerordentliche Verdienste die Goldene Ehrennadel des Verbandes. tAV-D«matron W5S* # • Plttintaj flecIranH "SS. 1 • Offizielles Gerät in der ELEKTROAKUPUNKTUR nach DR. VOLL Forschung + Technologie vereint in EAV-Dermatron® ST Neu präzise vereinfachte DIAGNOSTIK und Medikamententestung, sichere, wirkungsvollere THERAPIE - mit Wellenschaukel und Organfrequenzen - durch SYNTHESE und TRANSMITTER. PUNKTSUCHE mit automatischer Hautfeuchtigkeitsanpassung und Optimaldruckanzeige. Informieren Sie sich auch über unsere Thermoregulationsgeräte sowie unser weiteres Geräteprogramm. lllllllj Hill 118 Akademiestraße5 • D-8000 München 40 Telefon (089) 347281, 347007 Arztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. G. König Ist Akupunktur Wissenschaft? Zusammenfassung Jahrhunderte vor der Gründung europäischer Universitäten lehrten die chinesischen Schulen der Traditionellen Medizin bereits die individuelle Akupunktur nach empirisch gefundenen Kombinationen spezieller Reizpunkte, deren Existenz unsere Wissenschaft noch nicht hundert Jahre zur Kenntnis nimmt. Erst technologisches Wissen ermöglicht uns naturwissenschaftliches Erforschen und Verstehen der komplexen Steuerungsmechanismen des uralten chinesischen Naturheilverfahrens, dessen Theorie schon vor unserer Zeitrechnung Bände füllte und heute in einer 8bändigen Enzyklopädie gesammelt ist. Moderne Labors bringen immer neue Entdeckungen z. T. individuell verschiedener zerebraler Interaktionen auf Reizsignale (Nadelschmerz, Wärme) weit entfernter Punkte. Ihr Auftreten beim Tier widerlegt die PlazeboBehauptung. Nur allein durch das Wissen, wie welche Reizkombinationen wirken, kann aufwendige Pharmaka und Apparate ersparen, die für 2 Drittel der Menschheit unzugänglich sind und auch unsere Medizin langsam unerschwinglich zu machen beginnen und deren Nebenwirkungen unser ärztliches Gewissen belasten. Summary Acupuncture has been taught for many centuries in Chinese medical schools before western universities were established. Western knowledge about subcutaneous sensitive points is very young. Kybernetics helped the scientific understanding of empirically applied acupuncture Systems. Recent techniques allow Chemical, physical and electronical proof of the complicated interactions of cerebral reactions on external Signals. The Chinese way of thinking gives way to individual differences instead of abstract etiology. Thus subtile knowhow about the right combinalion of needling points can indeed replace complicated technological and pharmacological therapies not available to two thirds of mankind. Diese Frage klingt auf den ersten Blick „rein akademisch" Sie ist aus mehreren Gründen aber auch für den Praktiker von großem Interesses. 1 Die Gesundheitsbehorden haben zwar nicht klar umrissen, was sie eigentlich im allgemeinen und unter strenger Naturwissenschaft im besonderen verstehen, wollen aber den Arzt verpflichten, nur auf deren Grundlagen Medizin zu betreiben 2 Die Krankenkassen leiten daraus ihr Recht ab, für sich zu entscheiden, welche medizinische Methode sie anerkennen und welche Behandlung sie honorieren 3 Manche Gerichtsmediziner der alten Schule unterstellen der Akupunktur ohne Beweis eine bloße PlazeboWirkung 4 Einzelne Juristen wollen dne Akupunktur nach diesen „Sachverständigengutachten" mit Betrug gleichsetzen, ja sogar als „vorbedachte Körperverletzung" bestrafen Personen mit Vorurteilen, die etwas ablehnen, bloß weil es für sie fremd und neu ist, und s ich aus welchen Gründen immer damit nicht mehr befassen wollen, weil sie „zu ihrer Zeit" noch nichts davon gelernt haben, sind natürlich selbst unwissenschaftlich und behindern jeden echten theoretischen und praktischen Fortschritt Der jahrtausendealte Streit urn die Definition der „Wissenschaftlichkeit" füllt zwar bereits ganze Bibliotheken, ohne bisher jedoch eine alllgemem anerkannte exakte Definition liefern zu können In der Encyclopaedia Britannica 1963 beginnt ein 10 Seiten langer Artikel über den erst 1867 im heutigen Sinn geprägten Begriff „Science" darum so „Ist es möglich zu definieren, was wir unter Science verstehen9 Vielleicht nicht, denn Science ist eine der Hauptaktivitaten unseres Geistes ähnlich Kunst, Religion oder Philosophie Diese können nur aus ihrer Geschichte verstanden werden " Seit Plato und Aristoteles wird im Abendland von der Wissenschaft ein mathematisches System angestrebt, das demonstrativ — aiso beweisbar — ist, in dem aber dennoch die Hypothese eine große Rolle spielt im klassischen Altertum deckte sich der Begriff „Philosophie als methodisches Denken zwecks Erkennen des Seienden" noch mit dem heutigen deutschsprachigen Begriff „Wissenschaft" Nur scheinen manche dogmatische Wissenschaftler von heute zu vergessen, daß ihre „Weltweisheit" vor allem durch Manner und Frauen des praktischen Lebens (vom Staatsmann zum Handwerker, vom Edelmann zum Kaufmann) außerhalb des dogmenbeherrschten spatmittelalterlichen „akademischen" Systems entwickelt wurde und erst langsam an die Universitäten zurückfand, wo die fortschrittlichsten Denker und Forscher oft schwer genug gegen (alte) Vorurteile anzukämpfen hatten Im allgemeinen unterscheidet man reale Wissenschaften, formale Wissenschaften und MetaWissenschaften Unser zunehmendes Wissen hat langst den Rahmen dessen gesprengt, was einem einzellnen noch zugänglich ist Jeder Maturant besitzt heute quanititativ mehr Kenntnisse als frühere Universalgenies — nur nicht in gleicher Qualltat. Der wissenschaftliche „Fortschritt" kann nur noch durch Selbstbeschrankung und Einengung der Fach- und Forschungsgebiete vorangetrieben werden Indem die abendländische „exakte" Naturwissenschaft von vornherein alles Subjektive, „bloß" individuell Gültige ausgeschlossen hat und das Objektive abstrahiert, hat sie oft den Blick dafür 121 König, Akupunktur Arztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. verloren, was eigentlich den Menschen ausmacht, und statt ihm zu dienen, ist sie (wie Wirtschaftswachstum und materieller Fortschritt) Selbstzweck geworden, gegen den sich bereits neue Kräfte mobilisieren. Der Physiker Pietschmann stellt daher in seinem Buch „Das Ende des naturwissenschaftlichen Zeitalters" mit Bedauern fest: „Jeder Fortschritt ist ein Schritt fort vom Menschen." Dieses ständig zunehmende Abstrahieren und Zerlegen in immer kleinere Teile bis in die subatomare Welt läßt das eigentliche, so komplexe Leben des Menschen nicht mehr erkennen. Eine Folge davon ist die Erniedrigung von Menschen zu bloßen Werkzeugen anderer, die man bei Bedarf einkauft und nach Ausnutzung als wertlos wegwirft; letzter „Fortschritt" ist die Neutronenbombe, die nur die störenden Menschen beseitigt und die nützlichen Maschinen verschont. Allerdings hat das zunehmende Wissen in den letzten Jahren die Grenzen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften bereits wieder etwas verwischt. Rupert Riedl gibt in seiner „Biologie der Erkenntnis" auf die provokante Frage: „Sind die Naturwissenschaften geistlos, sind die Geisteswissenschaften unnatürlich?" die versöhnliche Antwort: „Es gibt nur eine Wissenschaft." Die nachhinkende Praxis aber versucht noch immer, nur das Meß- und Wägbare als Gegenstand der strengen Naturwissenschaften gelten zu lassen. Auch die moderne Medizin stellt — mit viel Erfolg — die Krankheit und nicht den Menschen in den Mittelpunkt, weil die individuellen Verschiedenheiten ihr schematisches Denken stören und erschweren. Die Akupunktur: Sie ist primär aus der therapeutischen Erfahrung entstanden und bezieht ebenso wie die noch ältere chinesische Kultur in ihrer ganzheitlichen Medizintheorie auch Subjektives, Unwägbares mit ein: das Fühlen und Empfinden, die Emotionen, die Umweltbeziehungen. Denn die trad. chin. Medizin beruht auf einer jahrtausendealten, kontinuierlichen empirischen Entwicklung, die jetzt vom modernen China auf den Prüfstand westlicher Methodik gestellt, immer wieder die Richtigkeit ihrer „intuitiven", jedoch wohlerprobten Erkenntnisse beweist. Aber auch wenn man vereinfachend definieren wollte, „Wissenschaft ist, was auf den Universitäten gelehrt wird", kann die chinesische Akupunktur und Moxibustionslehre, die seit Jahrtausenden fortentwickelt und seit mindestens 2500 Jahren auch schriftlich aufgezeichnet wurde, durchaus bestehen. Schon in der westl. ZHOU-Dynastie (1100-770 v. Chr.) gab es eine Art zentrales Gesundheitswesen mit einem Prüfungssystem für vier medizinische Fakultäten. 600 n. Chr. wurde an der Chin. Med. Universität eine eigene unabhängige Fakultät für Akupunktur und Moxibustion eingerichtet, die bis in die beginnende Kolonialzeit blühte. Ein halbes Jahrtausend, bevor nach arabischen Vorbildern die ersten europäischen Hochschulen entstanden — Palermo, Salamanca, Paris — wurde dort bereits nach einheitlichen Richtlinien gelehrt und geprüft. Im 6. Jhdt. hatten diese Kenntnisse auch schon die Reichsgrenzen Chinas überschritten. Heute befassen sich die Universitäten, 30 med. Forschungsinstitute und rund 60.000 Spitäler und Krankenstationen Chinas und eines Teiles Ostasiens, die ein Drittel der Menschheit versorgen, mit Akupunktur. In Europa wurde sie bis in unser Jahrhundert verkannt. So dauerte es bis 1882, als unsere physikalische Medizin durch M. Blix und A. Goldschneider von der Existenz selbständiger Kälte- und Wärmepunkte mit 12 bzw. 8 Intensitätsstufen erfuhr, die neben Druck- und Schmerzpunkten bestehen. Daß es außerdem Hunderte Akupunkturpunkte — geordnet nach „Meridianen" und Funktionen — gibt, begann man in Deutschland und Frankreich erst in den 30er Jahren zögernd zur Kenntnis zu nehmen; in englisch sprechenden Ländern mit „chinesischen Konkurrenzärzten" noch später. Seit 1958 wird die Akupunktur von der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen, besonders in den Entwicklungsländern, als einfache Therapie von infektiösen, kardio-vaskulären u. a. Krankheiten gefördert, weil unsere hochtechnisierte und spezialisier- Tab. I Die Wissenschaften können eingeteilt werden in reale Systeme und formale Systeme sowie MetaWissenschaften, die Theorie- und Erkenntnissysteme; bei den realen Systemen ist die Grenze zwischen der Physik als Protobeispiel der Naturwissenschaft zu den Geisteswissenschaften, Psychologie, Soziologie, Sprachwissenschaft u. a. oft eine didaktische, willkürlich vollzogene Teilung Real (Wirklichkeits) System Physik Naturwissenschaft Chemie Biochemie Biologie Anthropologie Psychologie Soziologie Sprachwissenschaft Geisteswissenschaft 122 Wissenschaften Formal (Struktur) System Meta-Wissenschaft Theorie-Erkenntnis Systeme Logik Mathematik Informations-Th Kybernetik Systemtheorie Spieltheorie Erkenntnisund WissenschaftsTheorie formale Sprachtheorie Wuketits, Oeser u. v. a Konig, Akupunktur te Medizin für zwei Drittel der Weltbevolkerung schon aus Kostengrunden nicht realisierbar ist.' Inzwischen sind, vor allem in der Volksrepublik China, aber auch außerhalb, zahlreiche wissenschaftliche Publikationen über diesen Gegenstand erschienen, dessen Erforschung mit klassisch-naturwissenschaftlichen Methoden in den letzten beiden Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht hat. Heute sind viele traditionelle Akupunktur-Therapien nicht nur durch die praktische Erfahrung von über hundert Generationen in China erprobt, sondern mit allen modernen Hilfswissenschaften der Medizin international untermauert, und ihre Wirkung mit elektronischen, chemischen und physikalischen Messungen, auch seitens abendländischer Institute, objektiviert An einer ganzen Reihe europaischer Universitäten ist Akupunktur bereits Lehrgegenstand für die Arzte von morgen geworden. Damit Befürworter und Gegner nicht langer aneinander vorbeireden, wollen wir im folgenden die Begriffe Akupunktur und Wissenschaft stark vereinfacht skizzieren, so wie sie hier verstanden werden. I. Akupunktur Die Akupunktur beruht auf der altchin. Denkweise und ist nur als integraler Bestandteil eines alten tradierten und dabei standig ausgefeilten Medizinalsystems zu verstehen, das genauso gelernt werden kann wie unseres. Akupunktur ist nicht bloß „Nadelstechen", und es wird nicht einfach dort gestochen, „wo es weh tut", sondern auch an bestimmten, oft von der Schmerzstelle weit entfernten Punkten Die ausschließliche Behandlung der Schmerzstelle wird in Europa von vielen Ärzten und auch an vielen Kliniken angewandt; in China galt dies schon vor Jahrtausenden als eine nur sehr einfache symptomatische Therapie, die durch das Wissen über funktionelle Zusammenhange — eben das „Meridiansystem" — durch „Fernpunkte" wesentlich effektiver gestaltet werden kann. Es ist interessant, daß die einfache Methode, „da wo es weh tut", kaum je als unwissenschaftlich angegriffen wurde, wahrend die viel subtileren und viel größere Zusammenhange berücksichtigenden und vor allem deshalb wirksameren chm Methoden vielfach immer noch als „unwissenschaftlich" gelten. Zur Akupunktur-Durchfuhrung gehört. 1. Vor Bestimmung der richtigen Aku.-Therapie ist eine moderne medizinische Diagnose erforderlich, um zu entscheiden, ob Akupunktur indiziert ist oder nicht. 2. Es wird nicht einfach dort gestochen, wo es weh tut, sondern nur an bestimmten, oft von der Schmerzstelle weit entfernten Punkten 3. In der sog. „Neuen Chin. Akupunktur", wie sie heute an den Universitäten Chinas gelehrt wird, muß außer der modernen westlichen Diagnose die trad. chin. Diagnose nach dem chin. Denkmodell erstellt werden Dabei werden bestimmt1 124 Arztezeitschr f. Naturheilverf. 3/84, 25 Jahrg. a) Reizstarke, d h. Leere/Fulle, b) Reizort, d h. die „betroffenen" Meridiane, bzw. die 5 Funktionskreise, c) Reizart, d h. die verschiedenen Reizarten, also nicht nur nadeln, sondern auch lokale Erwärmung, Mikro-Aderlaß, Massage, Schröpfen u. v. a. Das Punktrezept nach einer modernen Diagnose ist gegenüber der überfeinerten Akupunktur der chin. Hofarzte eine ziemlich primitive Form; allerdings ist die ursprüngliche altchin. Akupunktur, wie sie in den antiken Buchern beschrieben ist, im allgemeinen schwer lern- und lehrbar. Die „Neue Chin Akupunktur" kann jedoch durchaus erlernt werden, wie die Erfahrung im heutigen China zeigt. Es scheint vorteilhaft, eine Akupunktur anzuwenden, die von scheinbar unverständlichen und zum Teil mystischen, astrologischen Elementen befreit ist. Diese Akupunktur wird im Sinne einer Ganzheitsmedizin Korper und Psyche als Einheit auffassen, die sich gegenseitig durchdringen und beeinflussen. 4. Die Nadelung bildet in der trad. chin Medizin eine der sog. „äußeren" Behandlungsmethoden neben den erwähnten anderen Reizmethoden. Es wurde also weder die Nadel noch die Akupunktur jemals als Allheilmittel betrachtet. Stets wurden daneben auch noch andere altchin. pharmakologische oder heute auch moderne pharmakologische Behandlungen nach denselben Prinzipien des Yin und Yang und der 5 Funktionskreise vollzogen. Die Akupunktur ist daher keine Konkurrenz, sondern eine ergänzende Erweiterung der modernen Medizin. Nach moderner westlicher Terminologie ist die Akupunktur eine unspezifische Reiztherapie, welche die individuelle Konstitution, den Allgemeinzustand und die zu erwartende Reaktion des Patienten als wichtiger erachtet als die spezifische Atiologie der Krankheit Jahrtausendelange Verfeinerungen dieser Behandlungsmethode bei kontinuierlicher Aufzeichnung darüber ermöglichen Erfolge mit relativ einfachen Methoden, die jedenfalls harmloser und gesicherter sind als manche aufwendigen modernen Heilverfahren, deren Langzeitwirkung oft noch unerprobt ist. Für die Akupunktur und Moxibustion ist charakteristisch, daß 1 die ortliche Reizung einer besonders empfindlichen Stelle wirksamer ist als großflächige Reizungen (z. B. Massage, Warme oder anderer Hautreiz durch Einreibungen) an einer beliebigen, wenig empfindlichen Stelle; 2. die lokale Erwärmung (Moxibustion) an besonders empfindlichen Stellen wirksamer ist als die Erwärmung ganzer Körperteile, 3. der kleine, lokale Aderlaß an bestimmten Stellen wirksamer ist als ein großer Aderlaß an irgendeiner Stelle des Gefaßsystems. Dies erinnert an den Jiu-Jitsu-Effekt: Bei exakter Beobachtung der Bewegungen des Gegners kann man mit kleinen Kräften große Wirkungen erzielen Dies ist auch in der Kybernetik, der Lehre von den Steuerungsmechanismen, der Fall, die ihrerseits eng mit der Informatik zusammenhangt. Ein Eingriff an der Steuerung Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg Konig, Akupunktur z. B. eines Lastkraftwagens wird sehr wohl schon mit kleinen Kräften die Richtung andern, wahrend ein direktes Seitschieben des Lastwagens sehr große Kräfte benotigen wurde. Als Ganzheits- oder Regulationstherapie vermag die Akupunktur nicht nur funktionell reversible Krankheiten zu behandeln, sondern sie kann auch viele andere Krankheitser scheinungen bekämpfen, indem sie die natürlichen Steuerungsmechanismen des Korpers wieder in Gang setzt, Immumsierungsvorgange beschleunigt, die Blutzirkulation fordert, Schmerzen und Krämpfe lindert oder einen herabgesetzten Tonus (z B innerer Organe) wieder normalisiert Selbstverständlich hangt dabei viel von den jeweiligen Gegebenheiten des Patienten und vom Wissen des Therapeuten ab, darum muß jeder Akupunkturbehandlung die mod medizinische Diagnose vorausgehen, um festzustellen, ob im Einzelfall eine Akupunkturbehandlung angezeigt ist Schon daraus erhellt, daß zur wissenschaftlichen Akupunktur sowohl moderne als auch trad chin Fachkenntnisse erforderlich sind empirische Studien, wie Physik, Chemie und Physiologie" definiert Natürlich baut sich, wie Rupert Riedl tabellarisch zeigt, die Welt aus Quarks, Quanten, Atomen, Molekülen, Zellen und Organen zu Individuen, Familien, Gesellschaften und Kulturen auf Natürlich gelten die Naturgesetze der untersten Strukturen auch in den höheren, aber es gelten nicht mehr diese allein Denn zu den Atomgesetzen kommen in höheren Ebenen immer neue Gesetzmäßigkeiten hinzu So wird z B. aus zwei Gasen, Wassterstoff und Sauerstoff, nicht bloß ein neues Gasgemisch, sondern es entsteht etwas völlig Neues Wasser, eine Flusssigkeit „Das Ganze ist mehr als die SSumme seiner Teile", ist ein altes Wissen, ob es sich nun urm eine zerbrochene Vase, eine zerlegte Uhr oder einen sezierten Organismus handelt Trotzdem fallt es vielen Naturwissenschaftlern schwer, Soziologie, Gruppendynamik uind ähnliche Wissenschaften anzuerkennen, solange sie micht mit Meßdaten aufwarten können, und manche versuchen, das Verhalten des Menschen in einer Gruppe so einfach darzustellen, wie jenes der Moleküle in einer chemischejn Verbindung Die Akupunktur umspannt eun viel größeres Gebiet als die Naturwissenschaft im engereen Sinne, die sich auf Meß- und II. Wissenschaft Wagbares beschrankt Da atoer — wie eingangs erwähnt — Nobelpreisträger Konrad Lorenz beschäftigt sich in seinem die sog „exakte" Naturwisseenschaft oft de facto über wahr Hauptwerk „Die Ruckseite des Spiegels" ebenso mit den und unwahr, recht und unrecht entscheiden will, müssen Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis, wie sich jetzt, trotz jahrtausendelanger Empiue und systematidie Wiener Pietschmann und Popper sich um eine einheitli- scher Lehre, die Vertreter der Akupunktur verstärkt auf die Ebene der Physiker und Chesmiker, der Kaninchen und Ratche Wissenschaftstheorie bemühen Das lateinische Wort ten begeben, um so im entgsten naturwissenschaftlichen „scientia" bedeutet nur „Kenntnisse, Wissen" In der MoBereich zu analysieren und zu messen und im Sinne einer derne wurde dieser Begriff eingeengt, aber er reicht immer Grundlagenforschung an den Tieren beweisen und unternoch von subatomaren Reaktionen bis zu geistigen Prozesmauern, was schon seit lamger, langer Zeit am Menschen sen, von den mathematischen Gesetzen der Thermodynabewahrt und für viele selbstverständlich ist. mik bis zur Wirtschaft, von ultramikroskopischen Viren bis Die Vorstellung, „wer heilt, rhat recht", akzeptieren zwar die zu außergalaktischen Sternennebeln, vom Entstehen und meisten Patienten und auch Arzte, wenn sie selbst erkranVerfallen der Atome und Kristalle bis zu jenen der Kulturen ken, aber die Geschichte der Naturheilverfahren zeigt, daß des Universums der bloße Therapieerfolg notch nicht zur wissenschaftlichen Die wissenschaftliche Methode wird in der Encyclopaedia Anerkennung fuhrt Die Erffahrung der Naturheilverfahren, Britannica als „Prozedur zur Gewinnung von Wissen durch Tab II Die reale" Welt wird in verschiedene Schichten oder Ebenen eingeteilt Je einfacher die Teile (dieser Schichten sind umsozahlrei eher treten sie auf (viele Atome — Moleküle u a ) und ye komplexer die Schichten sind umso zahlenamaßig seltener sind sie anzutreffen (nur wenige Kulturen, Gesellschaften) Die Gesetze der einfachen Schichten z B der Atomphysik, gelten wohl in allen Schichten aber je komplexer die höheren Schichten sind umso mehr kommen weitere, nur in den höheren Schichten geltende Gesetzmäßigkeiten dazu (n Fttiedl „Biologie d Erkenntnis ) Kultur Zivilisationen Gesellschaft Familie Gruppe Individuum Organe Zellen Moleküle Atome Quanten Quarks Zahl der Quanten 102 Kulturgesellschaft Soziologie 10 10 103° Bio Mol 10 so Die Pyramide des Schichten baus der realen Welt (reduziert), je komplizierter desto weniger je einfacher desto häufiger vor kommend (Moleküle) Psychologie Biologie Chemie Physik Atomphysik 125 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. König, Akupunktur der Neuraltherapie und vieler anderer empirischer Methoden zeigt dies immer wieder. Darum hat auch China nach der Einführung der westlichen Medizin seine alten traditionellen Erfahrungen durch die neuen modernen Forschungsmethoden ergänzt und damit die Akupunktur wissenschaftlich bereichert. Inzwischen haben auch zahlreiche Wissenschaftler im Westen, anfangs mißtrauisch und zögernd, dann mit zunehmender Erfahrung und auch mit steigendem Interesse das zunächst fremde chinesische Wissen in ihre Medizin aufzunehmen begonnen. Dabei ist die Akupunktur gegenüber anderen Naturheilverfahren stark im Vorteil, weil hinter ihr die Tradition der ältesten ununterbrochenen Hochkultur der Welt und das Gewicht der intensiven naturwissenschaftlichen Forschung der zahlenmäßig größten Nation steht, von deren rund 8000 naturwissenschaftlichen Arbeiten bereits gegen 800 auch in englischer Übersetzung zugänglich sind. Darin sind nicht nur wesentliche Teile der trad. chin. Akupunkturlehre und -therapie bereits nach unseren streng naturwissenschaftlichen Regeln mehr oder weniger bewiesen, sondern es wurden auch zahlreiche neue Aspekte aufgezeigt. Die maßgebenden Gegner der Akupunktur müßten diese umfangreiche Fachliteratur über naturwissenschaftliche Arbeiten und Experimente kennen (oder durch eigene Untersuchungen widerlegen), um zu sehen, daß heute die Akupunktur auch im eigentlichen, engen naturwissenschaftlichen Sinne eine echte Wissenschaft darstellt. Diese Experimente sind zum großen Teil Tierexperimente, weshalb bei ihnen also der Suggestiv-Einwand fortfällt. In China wurden viele der alten wissenschaftlichen Bücher überarbeitet und nachgeprüft, und es sind in den letzten Jahren folgende neue chin. Enzyklopädien erschienen: 1. Enzyklopädie der Trad. Chin. Medizin, die 8 Bände mit über 5 Mill. chin. Schriftzeichen enthält. Sie wertet über 10.000 alte Bücher aus, stellt sie den naturwissenschaftlichen Erfahrungen der Gegenwart gegenüber und verfügt über einen englischen Index (Einteilungsprinzip ist die trad. chin. Medizin). 2. Enzyklopädie der modernen und Trad. Chin. Medizin, die auf 90 Bände angelegt ist und deren erste Bände bereits erschienen sind, 40 weitere sind im Druck (Einteilungsprinzip ist die moderne Medizin). 3. Der Dekan der med. Fakultät der Universität Wien, Professor Auerswald, hat als Herausgeber einen Teil der neuen chin. naturwissenschaftlichen Untersuchungen zur Akupunktur zusammen mit Mitarbeitern und mir in deutscher Sprache erscheinen lassen. Zusammenfassend ist heute festzustellen, daß die anfangs gestellte Frage, ob Akupunktur Naturwissenschaft sei, zu bejahen ist; die Antwort hängt nur davon ab, ob und wie weit jemand die vorhandenen Grundlagenforschungen zu prüfen bereit ist und auch die praktischen Erprobungen nachzuvollziehen imstande ist. Literatur Auerswald, W., G. u. K. König: Ist Akupunktur Naturwissenschaft? Neue chinesische Grundlagenforschung. Verlag W. Maudrich, Wien, München, Bern, 1982. König, G. u. /. Wancura: Theorie und Praxis der Neuen Chinesischen Akupunktur, Band 1. Verlag W. Maudrich, Wien-MünchenBern, 1979; Band 2 erscheint 1983. König, G. und /. Wancura: Neue Chinesische Akupunktur. Verlag W. Maudrich Wien-München-Bern, 1975. Lorenz, K.; Die Rückseite des Spiegels, Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 3. Auflage 1980. Pietschmann, H.: Das Ende des naturwissenschaftlichen Zeitalters Paul Zsolnay Verlag Wien-Hamburg, 1980. Pietschmann, H.: Das Ende des naturwissenschaftlichen Zeitalters in der Medizin. Festvortrag IMA 19. 3. 1981 Wien. Riedl, R.: Biologie der Erkenntnis. P. Parey Verlag BerlinHamburg 1980. Wuketits, F.: Wissenschaftstheoret. Probleme d. Biologie: DunkerVerl. Berlin Verl. 1978. Wissenschaft u. Information, Oldenburg Verl. Wien-München Verl. 1976. Anschrift des Verfassers: Dr. med. G. König, Schwindgasse 3, A-1040 Wien. Neue Trümpfe für das gefährdete Herz Dr. Grandeis Weizenkeimöl plus - auch in Kapselform - die Arzneimittel-Spezialität mit hohem Gehalt an Herz-Vitamin-E und Leistungsfaktor Biocosanol-Komplex natürlicher Herkunft für besseren Herzschutz, bessere Herzleistungen, bessere Herzdurchblutung, zur Stärkung des Herzmuskels. Zusammensetzung: 1QO g bestehen aus 99 g entsäuertem Weizenkeimol und1 g Vitamin-E-Komplex Eigenschaften: Sonderqualltat mit dem Biocosanol-Komplex und dem vierfachen Vitamin-E-Gehalt normalen Weizenkeimoles Alle Zusätze sind natürlicher Herkunft Anwendungsgebiete: Zur Verbesserung der kardiomuskularen (Herzmuskel) und penpheren (Hände, Fuße, gesamtes Hautorgan) Durchblutung, zur Stärkung bei Altersherz, zum Schutz der Lungenbläschen vor oxidierenden Schadstoffen der Atemtuit (Ozon, Abgase, Smog, Stickstoffdioxid Dosierung: 1-3mal täglich einen Tl Ol nach den Mahlzeiten Darreichungsform: Oleum zum Einnehmen Packungsgrößen: 100 ml, 250 ml, 500 ml in Apotheken und Reformhausern KEIMDIÄT GmbH, Postfach 1116 49, 8900 Augsburg 11. Bitte Literatur anfordern 126 F. Hopfer Geriatrie und Neuraltherapie Zusammenfassung 1. Die Neuraltherapie ist ein Regulationsverfahren mit außerordentlichen diagnostischen, differentialdiagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Auf dem Wege einer Herd-Störfeldeliminierung kann sie den Organismus von Belastungen befreien und in eine verbesserte Ausgangsposition bringen. 2. Die Kardinalsorgen der Geriatrie, die Polypathie und die Polypharmakotherapie, können mit Hilfe dieser Methode wesentlich reduziert werden. 3. Damit ist die Neuraltherapie aus einer sinnvoll und biologisch orientierten Altersbehandlung, die nicht auf das utopische Ziel einer Lebensverlängerung, sondern auf das realisierbare Ziel einer verbesserten Lebensqualität ausgerichtet ist, nicht wegzudenken. 4. Wenn auch mit diesem Verfahren vieles zu erreichen ist, so ist es doch zu wenig, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Kombination und die kluge Ausnutzung der verschiedenen medizinischen Disziplinen kann dann bei dem vielschichtigen Bild der Alterserkrankungen das erzielbare Optimum erreichen, bei dem es nicht darum geht, „wie ALT man wird, sondern WIE man alt wird." Summary 1. Neural therapy is a regulative procedure with extraordinary diagnostic, differential diagnostic as well as therapeutic possibilities. By means of an elimination of focal disturbances it is able to bring relief to the organism and Ito improve its initial condition. 2. The principal concems of geriatrics, the polypathy and the polypharmacotherapy, can considerably be reduced with this method. 3. Thus, any reasonable and biologically orientated geriatrics which is not directed to the utopian aim to extend the life but to the realistic aim to improve the quality of life is not thinkable without neural therapy. 4. Although much can be achieved with this procedure, it is still too little in order to meet all requirements. The combination and the prudent utilization of the various medical disciplines may then with the versatile picture of the diseases of old age attain the achievable Optimum the question of which is not „how OLD one gets but HOW one is getting old." Das Interesse an Altersleiden reicht bis in das Altertum zurück, unter anderen beschäftigten sich schon Hippocrates, 128 Aristoteles und Galen von Pergamon damit. Daß aber die Problematik des Alters erst in der Neuzeit wirklich aktuell wurde, wird einem vor Augen geführt, wenn man sich vergegenwärtigt, daß zur Zeit von Perikles die mittlere Lebenserwartung 20 Jahre, um 1875 in Deutschland 35 Jahre und heute 69 Jahre bei Männern und 76 Jahre bei Frauen in der BRD beträgt. So wird auch die Interdisziplinarität in der Betrachtung der Altersprobleme betont und von Gerontologie und Geriatrie gesprochen. Unter dem übergeordneten Begriff der Gerontologie wird die wissenschaftliche Lehre und Forschung vom Alter und seiner Auswirkung auf tierische und menschliche Organismen verstanden. Geriatrie ist die Lehre von den medizinischen Problemen und den Krankheiten der alten Menschen. Schon der Begriff des Altems ist wissenschaftlich schwer zu definieren. Einig ist man sich darüber, daß es ein natürlicher Vorgang ist, der schon um das 20. Lebensjahr einsetzt und der sich auch durch moderne Methoden nicht aufhalten läßt. Eines steht nach dem heutigen Stand der Wissenschaft fest, die genetische Uhr, mit deren Ablauf das menschliche Leben endet, ist im genetischen Bauplan der Desoxyribonukleinsäuremoleküle in den Chromosomen der Zellkerne festgelegt. Damit ist jedem Menschen sein maximales Lebensalter unter günstigen Voraussetzungen schon in die Wiege mitgegeben. Es ist nach den heutigen Erkenntnissen auf rund 100 Jahre vorprogrammiert. Aus den verschiedenen Formulierungen für das Alter wollen wir den bekannten Ausspruch des Freiburger Pathologen Aschoff herausgreifen, nach dem „der Mensch so alt ist wie seine Gefäße". Erinnert soll auch an die erweiterte Definition des Internisten Bürger werden, nach dem „der Mensch so alt ist wie sein Bindegewebe". Uns erscheint es angebracht, den Begriff des Bindegewebes einzuengen und nach Pischinger darunter das weiche zellige Bindegewebe zu verstehen, das nach seiner Auslegung „das vegetative Grundsysfem" darstellt, über das alle Lebensvorgänge ablaufen, auch die des Altems. Damit wird erklärbar, daß sich bei Störungen, vor allem bei Blockierungen in diesem vegetativen Übermittlersystem, Alterserscheinungen vorzeitig einstellen können, daß es zu einer „Voralterung" kommen kann. Umgekehrt wird damit auch vorstellbar, daß nach einer entsprechenden „Entblockierung" in diesem System eine Rückführung aus dem Stadium der biologischen Voralterung in das Stadium des entsprechenden kalendarischen Alters möglich ist. Die Lebenserwartung, bzw. die Langlebigkeit ist von 3 Faktoren abhängig: — von genetischen — von exogenen — von endogenen. Während die genetischen Faktoren bis jetzt nicht korrigierbar sind, können wir einen Einfluß auf die exogenen ausüben, so Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg durch Vermeiden der bekannten Schädigungen, wie Nikotin, Alkohol und Ernahrungsfehler, um nur einige zu nennen Zu den endogenen Faktoren, die die Lebenserwartung und Lebensqualität ganz wesentlich beeinflussen, muß man, von Alterskrankheiten abgesehen, die Herde, bzw Storfelder zahlen Obwohl ihnen eine oft ganz entscheidende Bedeutung bei den Erkrankungen im Alter zukommt, wird ihnen in der Geriatrie keine Beachtung geschenkt. Um Unklarheiten vorzubeugen, erscheint es angebracht, die moderne Storfelddefinition in Erinnerung zu rufen „Unter einem Herd bzw Storfeld werden alle Stellen und Or gane verstanden, die pathologisch verändert sind — bzw einmal pathologisch verändert waren — und die die Eigenschaft angenommen haben, über ihre nächste Umgebung hinaus Erkrankungen auszulosen und zu unterhalten." Gekennzeichnet ist das Alter durch — funktionelle Minderleistungen und — strukturelle Involutionen In der Geriatrie wird zwischen — Erkrankungen im Alter und — Alterserkrankungen unterschieden. Die Erkrankungen im Alter sind die gleichen wie bei jüngeren Menschen Ein Unterschied ist nur im Verlauf festzustel len — der Krankenstand dauert langer — es treten mehr Komplikationen auf — die Wiederherstellung dauert langer Unter die Alterserkrankungen fallen bekannterweise— das Altersherz — die Alterslunge — der Altersdiabetes — das Altershirn und — Veränderungen im Bewegungsapparat, wie Osteoporose, Arthrosen usw 2 für das Alter ganz typische Erscheinungen verdienen un ser Interesse — die Multimorbiditat und — die Polypharmakotherapie Die Multimorbiditat oder Polypathie, das Auftreten mehrerer Krankheiten nebeneinander, ist so häufig, laut Statistik leiden mehr als die Hälfte der alteren Menschen an 3 oder mehr Störungen, daß sie das „typische Problem" der Altersmedizin ist Jede Obduktion bei über 70jahngen ist eine Entdeckungsreise, da 30% mehr Organveranderungen gefunden werden, als klinisch bekannt waren Diese Polypathie ist u a auch ein Grund dafür, daß die Menschen vorzeitig und beschleunigt altern, und sie spielt auch eine Rolle in der Beurteilung der Operabilitat und des Operationsrisikos. Diese Mehrfacherkrankungen fuhren zwangsläufig zum nächsten Problem, zur Polypharmakotherapie Betagte nehmen erfahrungsgemäß zur Linderung ihrer verschiedenen Beschwerden täglich 6-8 verschiedene Medikamente Hopfer, Geriatrie und Neuraltherapie Der Verodnung von Medikamenten für Senioren wurde bisher keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt Wahrend es bei Kindern eine Selbstverständlichkeit ist, die Dosen dem Alter und dem geringeren Gewicht anzupassen, wird bei Senioren bedenkenlos die für Erwachsene übliche Dosis verordnet Es wird auch kaum auf die im Alter veränderte Pharmakokinetik gedacht, so daß sich Wirrkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten aufheben - addieren - oder potenzieren können Damit ist der Vorausjsagbarkeit einer bestimmten Wirkung vielfach enge Grenzen gezogen Interessanterweise haben nurr 18% der Arzte genauere Vorstellungen über mögliche Interaktionen mehrerer, von ihnen zugleich verordneter Medikarmente Das alles zusammen hat zur Folge, daß Nebenwirkungen 7 mal häufiger auftreten als ben jüngeren Erwachsenen Was wird den Senioren vor alllem verordnet? — Herzglykoside — Genatrika — Psychopharmaka und Anailgetika Bei genauerem Eingehen fall t auf, daß öfters „Uberdiagnosen" vorliegen, daß Mittel verordnet werden die überflüssig sind, vor allem Herzglykoside', welche überdies bei einer nur kleinen therapeutischen Brente ein hohes intoxikationsnsiko aufweisen So wird in eiiner Goteborqer Studie aufgezeigt, daß bei nahezu der Hälfte aller Patienten, die mit Herzmitteln behandelt wurdlen, gar keine pathologischen Herzbefunde erhebbar warem Besonders krass ist das Ansiteigen der Psychopharmaka In der BRD von 3 75 Millionen D)M im Jahre 1965 auf 457 Millionen DM im Jahre 1970. Vor lallem geben die januskopfigen Substanzen der Tranquilizer, deren Verkauf sich im Laufe von 5 Jahren verdoppelt hat, Anlaß zu Komplikationen wie Blutdrucksenkung, delirante Zustande und Abhängigkeit Sie werden am häufigsten zru „Scheinlösungen" für innere und äußere Konfliktsituationen herangezogen Die übliche Therapie mit G<enatnka wie Vasodilatoren, üpidsenkern und Forderern deer zerebralen Leistung , ist eher unbefriedigend und bei emetr großen Zahl von Patienten völlig wirkungslos Die Ursacltie für deren Wirkungslosigkeit laßt sich oft in einer „Regulaationsblockierung" des Organismus finden Wenn wir von ewogenen und bestimmten endogenen Faktoren absehen, beispielsweise dem Diabetes mellitus, so liegt die Hauptursacche für eine gestörte Regulation in einer Storfeldbelastung Darauf haben erstmals Wailter Huneke und Berthold Kern 1959 in ihrem Buch „Verjuncgung durch Novocam" hingewie sen Darin haben sie betont,, daß die beobachteten relativen Verjungungseffekte, wie desr Fortfall der „Voralterungszeichen" nicht den ungezielteen Applikationen von Novocam oder den Segmentbehandliungen zuzuschreiben sind, sondern am eindruckvollsten b<ei Storfeldelimimerungen auftreten Übrigens hat Kalcher 11977 in einer wissenschaftlichen Arbeit die signifikante Leistungssteigerung durch Storfeldelimimerungen belegt 129 Hopfer, Geriatrie und Neuraltherapie Wie ist das zu erklären? Einmal damit, daß jedes Störfeld eine permanente Reizquelle darstellt. Zum anderen, daß diese „Dauerstreß-Situation" den Organismus andauernd zu Kompensationen zwingt. Die Folge ist häufig eine Störung der Regulationssysteme, die bis zu deren Erschöpfung, bzw. Blockierung führen kann. Den wissenschaftlichen Nachweis für diese Vorgänge brachte uns unser verehrter Lehrer Prof. Pischinger mit Hilfe der Jodometrie. Wenn man das Herd-Störfeldproblem aus dieser Perspektive betrachtet, losgelöst von den alten und unrichtigen bakteriellen Vorstellungen, so wird verständlich, daß erst nach der Eliminierung dieser störenden Elemente eine Basis geschaffen wird, auf der die Selbstheilungstendenzen des Organismus wieder ansprechbar werden. Auf diesen Überlegungen, die sich zwangsläufig aus den praktischen Erfahrungen ergaben, basiert auch die Erklärung für das Versagen sonst wirksamer Therapien. Das hat selbstverständlich auch für die Geriatrie Gültigkeit und oft werden die bei Behandlungsbeginn insuffizienten, geriatrischen Maßnahmen wie Aslankuren, homöopathische oder zytoplasmatische Anwendungen, Applikationen von Geriatrika usw. erst nach einer entsprechenden Störfeldtherapie wirksam. Diese Fakten sind so eindringlich, daß sie in entsprechenden Fällen zwingend zu einer Revision und zu einem Neuüberdenken des Therapieplanes führen müssen. Aufgaben der Neuraltherapie in der Geriatrie — Klärung der Störfeldsituation — Lokalbehandlung — Umstimmungstherapie 1. Die vordringlichste Aufgabe der Neuraltherapie besteht, wie schon angeführt, in der Exploration und Eliminierung pathogenetischer Störfelder mit dem Ziel der Ursachenbeseitigung für vorliegende Erkrankungen und der Schaffung einer ungestörten vegetativen Ausgangslage. 2. Die Lokalbehandlung, die direkte Anwendung der Neuraltherapeutika, verhilft oft zu eindrucksvollen Therapieerfolgen bei verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen des Alters. Anhand einiger Schwerpunkte sollen diese Möglichkeiten aufgezeigt werden. Beim Altersherz sind schon oft die entsprechenden Quaddelsetzungen kombiniert mit der intravenösen Applikation erfolgreich. Ganz entscheidende Akzente können zur differentialdiagnostischen Abklärung der meist im Vordergrund stehenden funktioneilen Dyskardien gesetzt werden. Sei es, daß sie vertebragener Natur sind, bzw. im Gefolge einer Kosto-Chondro-Dynie auftreten oder thyreogen induziert 130 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. sind. Die entsprechend gesetzten Injektionen geben rasch Auskunft über den Ort der Auslösung und führen zugleich zu der gezielten Therapie. Bei der Alterslunge, der Emphysembronchitis, bringen die wiederholten Quaddelungen über dem „Thorakalen Raum" häufig eine deutliche Erleichterung natürlich nur soweit, wie es anatomisch möglich ist. Relativ oft ist bei dieser Behandlung eine positive Auswirkung auf psychische Verstimmungen zu beobachten. Seit Jahren steht bei mir das Lungenfeld an erster Stelle bei der Fahndung nach den Ursachen bei Depressionen, und in der Akupunktur wird die enge Beziehung der Lunge zur Seele betont. Es ist interessant, wie sich immer wieder die Beobachtungen verschiedener Methoden decken und gegenseitig bestätigen. Ein wichtiger Hinweis bei allen lokalen Behandlungen ist, daß bei deren Unwirksamkeit, vor allem aber bei einer anschließenden vorübergehenden Verschlimmerung, unbedingt eine Störfeldexploration erfolgen muß. Der Verdauungstrakt ist bei alten Menschen oft die Quelle verschiedener Beschwerden, die unter der Bezeichnung „Fermentmangelsyndrom" zusammengefaßt werden. Häufig steckt eine Pankreopathie, eine Cholezystopathie oder Cholangiopathie sowie eine gestörte Symbiose der Darmflora dahinter. Der neuraltherapeutischen Einflußnahme über die verschiedenen Grenzstrangabschnitte kommt dabei eine ganz große Bedeutung zu. Wirkungsintensiv kombiniert werden diese Impulse mit dem „Bauchkranz", den Quaddelungen im ventralen Segment. Aber gerade bei den Senioren soll dabei an die Möglichkeit eines übergeordneten Einflusses von der Schilddrüse her gedacht werden. Die einfachen Injektionen in diese Drüse klären rasch diese Situation. Beim Alterszerebrum bzw. bei vermuteten zerebralsklerotischen Störungen können, wenn auch nicht so eindrucksvoll wie bei anderen Organen, positive Auswirkungen durch die Neuraltherapie beobachtet werden. Im Vordergrund stehen die wiederholten Behandlungen in Form des „Dornenkranzes", den Injektionen unter die Kopfschwarte und an die entsprechenden Akupunkturpunkte am Schädel. Die zusätzliche intravenöse Injektion bringt die Einflußnahme auf das Gefäßsystem. Die Schilddrüse wird in der Geriatrie leider viel zu wenig beachtet, obwohl von seiten der Klinik ganz typische Altersbeschwerden mit ihr in ursächlichen Zusammenhang gebracht werden. Es sind dies die „monosymptomatischen Formen der Hyperthyreose". Darunter fallen: — die Kardiothyreose — gastro-intestinale Beschwerdebilder und — neurologische Störungen in Form der Apathie u. Adynamie. Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg Hopfer, Geriatrie und Neuraltherapie Bei Verdacht auf derartige Altershyperthyreosen muß eine gezielte Labordiagnostik und eine darauf abgestimmte Behandlung durchgeführt werden In diesen Fallen bringt die Injektion von 1 ml des Neuraltherapeutikums in jeden Drusenlappen nicht nur rasch die Bestätigung der Vermutungsdiagnose, sondern bei wiederholter Applikation „nach Bedarf", auch überraschende Dauererfolge. Umgekehrt sind die in solchen Fallen zumeist verordneten Digitalispraparate, Magenmittel und Psychopharmaka nicht nur wirkungslos, son dem darüber hinaus auch eine unnötige Belastung. nach unseren Erfahrungen ein storfeldmduzierter Folgezustand Die Rehabilitation ist ein viel zu wenig betontes Indika tionsfeld der N Th Wenn man die Erkaltungsinfekte herausstellt, so brauchen altere Leute oft sehr lange, um sich davon zu erholen Mit Hilfe dieses Verfahrens kann man überraschend schnell eine Wiederherstellung erzielen u zw durch die Behandllung der an dieser Erkaltung beteiligten Organe, wie Mandeln, Nebenhohlen oder Lungenfeld Das gleiche gilt für die lange Rehabilitationszeit nach Frakturen oder operativen Eingriffen Die technisch ganz einfachen Injektionen an dlie Bruchstellen oder in das Operationsfeld bringen ein© rasche Wende Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, über die ein Großteil dieser Patienten Klage fuhrt, kommen die neuraltherapeutischen Interventionen in der Regel gut an. Die Behandlung dieser Leiden gehört ja zum taglichen Repertoire des Neuraltherapeuten und bei Versagen der 3 Die Umstimmungsverfahren gehören zum festen Bestandteil in der neuraltherapeutischen Tätigkeit Sie ba lokalen Maßnahmen muß selbstverständlich wieder an sieren auf dem Prinzip einer unspezifischen Reizsetzung eine Storfeldsuche gedacht werden und der daran anschließenden Aktivierung der Abwehrmechanismen Im allgemeinen werden sie in Form der Die Reduktion der Polypathien zahlt zu den vordringlichHeilbaderkuren angewendet Wir bedienen uns, weil es sten Aufgaben der Geriatrie Denken wir nur an das fast einfacher, aufwandsarm, wirkungsintensiver, dosierbar obligate Prostataadenom, an die häufigen Trigemmusund besser unter Kontrolle zu halten ist, vorzugsweise und Zosterneuralgien und an die vielen anderen „kleinen der milde wirkenden Vaccinoide aus der Spenglersan Beschwerden" wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Reihe, bzw der kraftiger wirkenden Kutivakzine Paul NoTinnitus usf Sie alle werden fast ausnahmslos symptovum matisch und mit großem medikamentösen Aufwand be Voraussetzung ist wiederum ein nicht in seinen Basishandelt funktionen gestörter oder gar blockierter Organismus Wie kaum eine andere Methode ist die N. Th dafür geeig Diese Mittel werden in die Haut eingebracht und wenn net, bei diesen Zustanden Abhilfe zu schaffen der Patient darauf positiv reagiert, d h sich seine BeBeim Adenom der Vorsteherdruse wird, selbstverständschwerden oder ein Teil von ihnen bessert, werden diese lich nur im Stadium I, durch einen konsequenten Einsatz der N Th das Adenom zwar nicht kleiner, wohl aber desApplikationen fortgesetzt bis der optimal erzielbare Zusen Wachstum gehemmt stand erreicht ist Vor allem aber wird das entzündliche Begleitodem zum Abklingen gebracht, das in erster Linie die Beschwerden auslost Die Zosterneuralgie kann eigentlich nur neuraltherapeutisch erfolgversprechend therapiert werden, sie Anschrift des Verfassers Obermedizinalrat Prof Dr med F Hop hat mit dem Zostermfekt nichts mehr gemein, sondern ist fes, Lederergasse 25, A 1080 Wien pflanzliches Immunstimulans Bei allen Infektionen und gnppalen Infekten. Zur Erhöhung körpereigener Abwehr. • Zusammensetzung Tropfen: 100g enthalten: Echinacea 020.0, Eupatorium 010,0, Baptisia 010,0 China 0)4,0, Bryonia D418,5, Aconitum D418,5, Ipecacuanha C 18.5: Tropfen: 50 ml DM 11,45 • 100 ml DM 20,38 • Tabletten: 50 Stück DM 7,32 Dr Loges+Co GmbH Arzneimittel 2090 Winsen (Luhel 133 z. Fahmy Die Bedeutung und die Therapiemöglichkeiten von Ozon-Sauerstoffgemischen bei rheumatischen Erkrankungen I. Indikation der Ozon-Therapie bei Erkrankung der Gelenke Zusammenfassung Die Ozon-Therapie wird bei verschiedenen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises angewendet. Um diese Therapie sorgfältig durchzuführen, muß die Art der Applikation gewählt werden, entweder als Einzel- oder als Kombinationstherapie. Für diese Applikation muß ein individueller Dosierungsplan erstellt werden, der von klinischen oder laborchemischen Untersuchungen abhängig ist sowie die Dauer der Behandlung festgelegt werden. Auch müssen die Begleiterscheinungen bei der OzonTherapie berücksichtigt werden. Summary The ozone therapy is used in various diseases of rheumatic nature. In order to perform this therapy carefully it is necessary to select the kind of application either as individual or combination therapy. An individual dosage schedule must be made for this therapy which depends on clinical examinations and chemical laboratory investigations. Also the period of time for which the treatment shall last has to be determined and other accompanying diseases must be considered. Bei den Therapiemöglichkeiten mit Ozon bei rheumatischen Erkrankungen müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden: I. Indikation und relative llndikation der Ozontherapie bei rheumatischen Erkrankungen II. Applikation der Ozontherapie bei rheumatischen Erkrankungen III. Die parenteralen Anwendungen der Ozon-Therapie sowie Dosierung und Dauer der Behandlung = 25 Jahre praktikable Ozontherapie Dr. J. Hänsler GmbH Nordring 8 D-7551 Iffezheim 134 Tel. (07229) 2355 + 2522 1. 2. 3. 4. 5. 6. Entzündliche rheumatische Krankheiten Die infektiösen Arthritiden Arthropathien bei Stoffwechselkrankheiten Die posttraumatischen Arthropathien Der extraartikuläre Rheumatismus Der degenerative Rheumatismus oder die Arthrosen Die relative Indikation Die relative Indikation der Ozontherapie bei rheumatischen Patienten mit folgenden Begleiterkrankungen: 1. Allergieneigung mit konstitutionellen Reaktionen 2. Bluterkrankungen mit Tendenz zu Blutungen 3. Essentielle Hypertonie mit Herzinsuffizienz 4. Akute rheumatische Schübe mit viszeralen systemischen Manifestationen II. Applikation der Ozontherapie bei rheumatischen Erkrankungen 1. 2. 3. 4. 5. Die große Eigenblutbehandlung Die intramuskuläre Ozoninjektion Die intraartikuläre Ozoninjektion Die kleine Eigenblutbehandlung Kombinationstherapie der großen Behandlung mit a) intraartikulärer Ozoninjektion b) intramuskulärer Ozoninjektion 6. Kombination der kleinen Blutbehandlung mit a) intramuskulärer Ozoninjektion b) intraartikulärer Ozoninjektion 1, Die große Blutbehandlung mit Ozon (GEB) Man nimmt hier eine Plasmaflasche, in diese kommt der gerinnungshemmende Stoff als 3,8% Natriumzitrat-Lösung 10 ml. Ebenso füllen wir auch 10 ml in den Transfusions- Fahmy, Ozon-Sauerstoffgemisch Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. Tab. I: Die „Große Eigenblutbehandlung Tag1 Tag 3 Tag 5 Tag 8 Tag 13 Tag 21 Tag 28 mit Ozon" Blutmenge Ozonmenge* 50- 80 80-100 100-120 120-150 150-250 250 250 15-20(0,7- 1,6 20-25(1,6- 2,5 20-30 (2,0- 3,6 30-40 (3,6- 6,0 40 (6.0-10,0 20-40 (5,0-10,0 20-40 (5,0-10,0 mg) mg) mg) mg) mg) mg) mg) Danach entnehmen wir 10 ml Blut aus der Kubitalvene mit einer 20 ml Spritze, welche 10 ml Ozon in einer Dosierung von 40-80 bzw. 0,2-1,6 mg enthält, mischen dieses durch gutes Schütteln und injizieren es intramuskulär (Tab. II). Tab. II: Die kleine Blutmenge täglich oder danach: 3 x wöchentlich 2 x wöchentlich * Gamma/ml schlauch. Die Ozonmenge 0,7-10,0 mg ist individuell von Patient zu Patient verschieden. Am ersten Tag nimmt man eine Blutmenge von 50-80 bei einer Ozondosierung von 15-20 Gamma. Die Blutmenge steigert man bis 250 ml. Entsprechend wird die Ozondosierung erhöht (siehe Tab. I). 2. Die kleine Eigenblutbehandlung (KEBO) Die Therapie wird in der I.Woche täglich durchgeführt mit einer Blutmenge von 5-10 ml, in der nächsten Woche 3 x wöchentlich und danach 2 x wöchentlich in einer Zeitspanne von 4-6 Wochen. Eigenblutbehandlung. Ozonmenge* 5-10 40-50 (0,2-0,5 mg) 10-20 10-20 50-60 (0,5-1,2 mg) 60-80 (0,6-1,6 mg) * Gamma/ml 3. Die intraartikuläre Ozoninjektion Nach der Größe der Gelenke (wir unterscheiden kleine, mittlere und große Gelenke) richtet sich die Dosierung und liegt zwischen 20-300 Gamma (siehe Tab. III). In das Gelenk wird es steril intraartikulär injiziert. Diese Therapie wird durchgeführt bei verschiedenen Gelenken, besonders in den Schultergelenken, Handgelenken, Kniegelenken und Sprunggelenken. REPHASTASAN «11 Tropfen und Salbe Handeslformen und Preise Tropfen: Salbe: 75 ml 100 ml 25 g 75 g 17.45 31.78 7.57 15.89 Zusammensetzung: Tropfen: 100 g enth. Extr. Hippocast. e sem. fld. 33,3 g, Extr. Arnicae e flor. fld. 6,6 g, Extr. Hamamelid. virg.e cort. fld. 13,3 g, Extr. Che/idon. fld. 5 g; Carduus mar. 0 5 g, Calc. fluorat. D 8 1,3 g, Symphytum D 3 1,3 g, Lachesis D 8 1 g. Salbe: 100 g enthalten Acetylcholin. chlorat. 2 g, Arnica 0 2 g, Aesculus0 2 g , Symphytum 0 2 g, Hamame/is0 2 g . Indikationen: Alle Formen der arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen; venöse Stase, Varicosis, Phlebo-Thrombosen, Thrombo-Phlebitis, Ulcera cruris, Hämorirhoiden und Darmträgheit; vasomotorisch bedingte Kopfschmerzen und andere Durchblutungsstörungen wie Paraesthesien, Crampi, Frost- und Verbrennungsschäden, /schaemien, skierotische Durchblutungsstörungen; Resorptionsförderung nach stumpfen Traumen mit Schwellungen und Haematom. Dosierungen: Tropfen: 3-5mal täglich 3-5-10 Tropfen werdem unverdünnt oder mit Zucker auf die Zunge gegeben und aiuf der Mundschleimhaut verteilt. Salbe: Je nach Erkrankung leicht auftragen oder einmassieren, mehrmals täglich in einer Menge, die von der Haiut aufgenommen wird. !<y REPHA GmbH, Chem.-pharmaz., Fabrik Postfach 1180, 3012 Langenhagen 135 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. Fahmy, Ozon-Sauerstoffgemisch Tab. III: Die intraartikuläre Tab. V: Die Ozontherapie. Ozonmenge* kleine Gelenke 20- 40 Gamma (Fingergelenke, gelenke) mittelgroße Gelenke 80-100 Gamma (Handgelenke, Ellbogengelenke, Sprunggelenke, Schultergelenke) 200-300 Gamma (Kniegelenke, Hüftgelenke) große Gelenke Zehen- * Gamma/ml Hier wird Ozon in der ersten Woche zwischen 500 bis 1000 Gamma (siehe Tab. 4) täglich intramuskulär injiziert. Man muß hier langsam injizieren, da die Injektion sehr schmerzhaft ist. In der zweiten Woche erfolgt die Injektion 3 x wöchentlich bei einer Dosierung von 1500 bis 2000 Gamma und danach 2 x wöchentlich, variiert individuell von Patient zu Patient. Ozontherapie Ozonmenge * Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4, 5, 6, 7 Kombination der großen Blutbehandlung mit a) intramuskulären Ozon-Injektionen b) intraartikuläre Ozon-Injektionen Kombination der kleinen Blutbehandlung mit a) intramuskulären Ozon-Injektionen b) intraartikulären Ozon-Injektionen 5. Die Kombinationstherapie (Tab. V) 4. Die intramuskuläre Ozoninjektion Tab. IV: Die intramuskuläre Kornbinationstherapie. 500 Gamma (0,5 mg) 500-800 Gamma (0,5-0,8 mg) 800-1000 Gamma (0,8-1,0 mg) 1000 Gamma (1,0 mg) danach: 3 x wöchentlich 1500-2000 Gamma (1,5-2,0 mg) (2. und 3. Woche) 2 x wöchentlich 1500-2000 Gamma (1,5-2,0 mg) (4. Woche und weitere Wochen) *Gamnna/ml Kombination der großen Blutbehandlung mit a) intramuskulären Ozon-Injektionen b) intraartikulären Ozon-Injektionen Kombination der kleinen Blutbehandlung mit a) intramuskulären Ozon-Injektionen b) intraartikulären Ozon-Injektionen Literatur Albers, H.: Aktivierung d. oxidationskatalyt. Eigenschaften des Blutes. Die Therapiewoche 1957/58 Mai 1958; Gäbelein, K.: Therapeutische Eigenschaften der aus Ozongas gebildeten organischen Ozonide. Erfahrungsheilkunde 1974, Heft 5. Viebahn, R.: Physikalisch-chemische Grundlagen der Ozontherapie. Erfahrungsheilkunde 24, 129 (1975). Sachsenmaier, l/l/.; Über die Wirkung von Ozon auf lebende Zellen. Habilitationsschrift, Heidelberg (1961). Wills, E. D.: Effect of unsaturated fatty acids and their peroxides on enzymes. Biochem. Pharmakol. 7, 8-16 (1961). Jaffe, L. S.: The biological effects of ozone on man and animals. Amer. Undustr. Hyg. Assoc. J. 28, 267-277 (1967). Anschrift des Verfassers: Dr. med. Z. Fahmy, Leitender Arzt der physikal.- und rheumatolog. Abteilung, Augusta-Klinik, Kurhausstraße 18, D-6550 Bad Kreuznach. 3t V; = 25 Jahre praktikable Ozontherapie I • % Dr. J. Hänsler GmbH Nordring 8 D-7551 Iffezheim 136 Tel. (07229) 2355 + 2522 Editorial Ist auch der Huflattich kanzerogen? Im Editorial vom Januar 1984 wurde besprochen, wie gegenwärtig immer mehr altbekannte Arzneimittel chemisch-synthetischer Art wegen gefährlicher Nebenwirkungen beanstandet werden und in das Schußfeld des Bundesgesundheitsamtes (BGA) in Berlin geraten sind. So wurden jetzt auch die vielgebrauchten und jedem Arzt geläufigen Arzneimittel Aspirin, Butazolidin und Tanderil massiv angegriffen und der Herstellerfirma der beiden letztgenannten Mittel der Vorwurf gemacht, daß sie trotz der ihr bekannten zahlreichen Todesfälle nach der Einnahme erst jetzt die Konsequenz gezogen habe, den Ärzten zu empfehlen, die Verabfolgung dieser Mittel auf maximal 7 Tage zu begrenzen. Bei dieser Situation ist es nicht verwunderlich, daß sich derartige Bestrebungen, größtmögliche Sicherheit zu erreichen, auch auf die Heilpflanzen erstrecken. Man kann geradezu von einer Reaktion mancher Kreise auf die zunehmende Anerkennung und Verwendung der Phytotherapeutika sprechen. Sie sehen es gleichsam als ihre Pflicht an, daraufhinzuweisen, daß auch viele altbekannte und seit Jahrhunderten gebrauchte Heilpflanzen nicht frei von Gefahren sind. Freilich scheinen sie kaum zu merken, daß sie damit offene Türen einrennen. Im wissenschaftlichen Schrifttum der Phytotherapie finden sich überall die Hinweise, daß man bei vielen Heilpflanzen vorsichtig sein muß und auch die Möglichkeit unangenehmer bis schädlicher Nebenwirkungen zu berücksichtigen habe. Neuerdings ist nun auch der Huflattich, Tussilago farfara, derart angegriffen worden. Man fand in dem Huflattich die Substanz Senkirkin, die sich in Rattenversuchen als karzinogen erwies. Das mag stimmen, hat aber sicher keine praktische Relevanz. Die Mengen an dem gefährlichen Senkirkin im Huflattich sind derart gering, daß sie erst bei so großen Mengen an Huflattich erreicht werden, wie er beim Gebrauch als Heilmittel beim Menschen bei weitem nicht erreicht wird. Die Pharmazeuten und Pharmakologen haben hierüber Berechnungen angestellt, die theoretisch interessant sein mögen, aber so kompliziert sind, daß sie nur noch der spezielle Fachmann versteht. Wie Prof. H. U. Wolf Abteilung Pharmakologie und Toxikologie der Universität Ulm, schreibt, ist beim Menschen mit dem ersten Auftreten eines Sarkoms dann zu rechnen, wenn er in etwa 40 Jahren 80 mg Senkirkin aufgenommen hätte. Dies entspricht einer tolerierbaren jährlichen Aufnahme von 2 mg, d. h. der Senkirkinmengevon 100 Tassen Tee. Dabei ist noch nicht die Annahme berücksichtigt, daß es doch höchst zweifelhaft ist, ob man Rattenversuche ohne weiteres auf den Menschen übertragen kann. (Dtsch. Apotheker Zeitg. 123: 2167, Nr. 14 vom 3. 11. 1983) Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. Hierzu nimmt Prof. F.-C. Czygan, Lehrstuhl für Pharmakologie der Universität Würzburg, Stellung. Unter der Voraussetzung, daß rein rechnerisch die Schlußfolgerung von H. U. Wolf richtig sei, daß bei einem Jahreskonsum von 100 Tassen Huflattichtee der Senkirkin-Gehalt einer Tasse 2 ng (Nanogramm) nicht überschreiten darf, bestehen doch Zweifel, ob die Voraussetzungen für diese Berechnungen nicht wirklichkeitsfremd seien. Es dürfte dann 1 t Droge ( = das Gewicht von einer Tonne!) nicht mehr als 10 mg Senkirkin enthalten. Das wären dann 0,000001%. Um die Unsinnigkeit solcher Berechnungen deutlich zu machen, führt Czygan als Beispiel bewußt provokatorisch die Petersilie an und schreibt dazu -wörtlich: „Petersilie enthält in ihren Früchten 2-6%, in ihren Wurzeln 0,10,3°/b und in den Blättern bis O,3°/oi ätherische Öle mit wechselnden Anteilen (bis zu je etwa 80%) von Apiol und Myristizin. Jeder Apotheker weiß, daß beide Phenylpropane spasmolytisch sowie stark uteruserregend wirken und daß Apiol in höheren Dosen früher gelegentlich als Abortivum mißbraucht wurde. Möglicherweise wirken diese Naturstoffe, in Analogie zum strukturverwandten Safrol, auch zytotoxisch. Es läßt sich sicherlich bei entsprechenden Sicherheitsfaktoren berechnen, daß jede Hausfrau mit dem täglichen oder wöchentlichen Petersilienzusatz zum Mittagessen die Gesundheit ihrer Familie aufs Spiel setzt!" (ebenda, S. 2167). Solche Auseinandersetzungen zwischen den Experimentalwissenschaftlern machen deutlich, daß bei derüblichen Verwendung eines Hustentees mit Huflattich praktisch keine Gefahr besteht. Man lasse sich durch solche theoretischen Betrachrungen nicht irre machen. Die Sachlage ist ähnlich wie etwa bei den Leinsamen, die zwar die hochgiftige Blausäure enthalten, aber doch in so geringen Mengen, daß sie praktisch nicht in Frage kommen, ganz abgesehen davon, daß auch noch im Darm eine chemische Umsetzung erfolgt, die zur Entgiftung der Blausäure führt. Ähnlich liegen die Dinge bei vielen anderen Substanzen, z. B. in der Lebensmitteliindustrie und bei der Untersuchung von Abwässern. Die chemischen Untersuchungsmethoden sind heute so hoch entwickelt, daß sie schon geringste Spuren der verschiedensten chemischen Stoffe aufzeigen, von denen sich manche dann in Tierversuchen als schädlich oder sogar kanzerogen erweisen. Man denke nur an die vor einigen Jahrent großes Aufsehen erregenden Feststellungen von krebs erzeugenden Stoffen in Räucherwaren und sogar in einer vielgebrauchten Biersorte. Darüber ist es heute still geworden, weil sich das Unreale derartiger Untersuchungen längst herausgestellt hat. Nun sind aus den genannten Gründen die Heilpflanzen dran, und hier liegen die Dinge ganz gleichartig. Um dem Gerede von einer möglichen Gefährdung des Menschen durch Huflattichtee beizeiten energisch entgegenzutreten, sei noch auf die Ausführungen von Prof. I W. Müller-Limmroth, Direktor des Instituts für Arbeitsphysiologie der Techn. Universität München, hingewiesen. Er schreibt darüber: „Ein geräucherter Fisch hat eine karzinogene Aktivität wie 356 jug Benzypyren, ein holzkohlengegrilltes 190 g schweres Steak 855 n% Benzpyren und 1 Zigarette etwa 113-375 n% Benzpyren. Das ist unvergleichlich gefährlicher, weil eine einmalige Injektion von 200 jjg Benzpyren/kg Körpergewicht bei der Ratte in 174 Tagen bei 20% der Tiere zu Tumoren führt, während bei der gleichen Tierart eine Injektion von 22.000 n Senkirkin/kg Körpergewicht pro Woche für 4 Wochen und danach lmal pro Woche für 52 Wochen erst 350-450 Tage nach Injektionsbeginn bei 45% der Tiere Lebertumoren entstehen läßt. Die karzinogene Potenz von Benzpyren ist bei der Ratte also mehr als 6.000fach stärker als die von Senkirkin. Die kritische Wertung der Weltliteratur hat ergeben, daß die Beunruhigung der Bevölkerung über schädliche Wirkungen des Huflattichs unbegründet ist und daß Gesundheitsrisiken nicht eingegangen werden, da diese in keiner Relation zur Heilwirkung des Huflattichs stehen." (Zeitschrift für Phytotherapie. 1983, Nr. 6). tung haben. Anerkannte Indikationen sind die koronare Herzkrankheit und die Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen und die arterielle Hypertonie. Ob dagegen die heute so viel propagierte Anwendung der Beta-Blocker bei Angstzuständen, sogar vor Prüfungen und beim Autofahren, berechtigt ist, wird noch eifrig diskutiert. Beim akuten Herzinfarkt galten die Beta-Blocker anfangs als kontraindiziert, werden jedoch heute empfohlen zur Prophylaxe und zur Behandlung tachykarder Rhythmusstörungen. Derart hat sich auch bei dieser modernen und hochinteressanten Arzneimittelgruppe gezeigt, daß es erst längerer Erfahrung bedarf, bis sich der wirkliche Wert und die berechtigten Indikationen herausstellen, also nicht anders als bei den pflanzlichen Heilmitteln. Haben die alten pflanzlichen Volksmittel heute noch eine Berechtigung? Volksheilmittel erfreuen sich heute im Publikum größter Beliebtheit, und auch die Ärzte scheuen sich nicht, solche zu verordnen. Nun wird heute gefragt, ob denn diese Wirrwarr auf dem Gebiet der Beta-Rezeptoren-Blocker Volksheilmittel wirklich einen medizinischen Wert haben, ob sie wirklich wirksam sein können oder ob es sich dabei nur mehr oder weniger um eine Scheinwirkung, also Nicht viel verschieden von dieser Situation bei den Heil- einen sogenannten Placebo-Effekt, handelt. Aber allein pflanzen steht es auch auf anderen Gebieten der heutigen schon die große Verbreitung dieser Heilmittel für die Pharmakotherapie. So sieht sich Prof. E, Mutschier in Selbstmedikation spricht dagegen. Ein bekannter und uneinem Vortrag auf der Therapiewoche in Karlsruhe veran- bestrittener heilkundlicher Satz besagt: Man kann wohl laßt, „Entwirrungshilfen "für die ganz modernen und heute eine kleine Anzahl von Menschen über kürzere Zeit täuvielgebrauchten Beta-Rezeptoren-Blocker zu geben. In der schen, aber nicht eine große Zahl über längere Zeit. Bundesrepublik Deutschland befinden sich über 20 ver- Das Institut für Demoskopie, Allensbach, hat hierzu eine schiedene Beta-Blocker im Handel. Alle wirken durch neue Umfrage veranstaltet und legt nunmehr die Ergebkompetitive Verdrängung von Katecholaminen an beta- nisse vor. Die Frage war dabei: „Kennt der Verbraucher die adrenergen Rezeptoren. Je mehr man sich mit der Frage Grenzen der Selbstmedikation oder muß er vor einer mögbeschäftigt, wodurch sich die Beta-Blocker unterscheiden, lichen Selbstüberschätzung geschützt werden? Wünscht um so deutlicher werden unterschiedliche Auffassungen die Bevölkerung die Abschaffung der Freiverkäuflichkeit und das zunächst klar erscheinende Bild verschwimmt zu- von Naturheilmitteln oder ist sie mit den derzeitigen Vermindest teilweise wieder. Im Wirkprofil unterscheiden hältnissen zufrieden ?" sich die einzelnen Beta-Blocker durch Kardioselektivität, Befragt wurden durch geschulte Interviewer zwischen dem intrinsische sympathikomimetische Aktivität und/oder 10. und 20. Februar 1982 insgesamt 2003 repräsentativ durch eine unspezifische Membranwirkung. In den ver- ausgewählte Personen ab 16 Jahren im Bundesgebiet mit schiedenen Körperorganen befinden sich sowohl Betaj- Westberlin mittels einheitlicher Fragebogen. Der ausfühals auch Beta2 -Rezeptoren. Im Herzen überwiegen die liche Untersuchungsbericht wurde Mitte Juli 1982 abgeBeta! -Rezeptoren. Erwünscht ist bei den Beta-Blockern schlossen. Die Antworten sind sehr aufschlußreich. Es die Blockade von Betai-Rezeptoren im Herzen, um hier ergaben sich dabei folgende Feststellungen: die frequenz- und kontraktilitätssteigernde Wirkung einer gesteigerten Sympathikusaktivität aufzuheben (zu „blok- 1. Immer mehr Menschen greifen heute immer häufiger zu kieren", daher der Name). Unerwünscht ist dagegen die Naturheilmitteln. 1970 waren es 14%, 1980 20% und 1982 27%. Die Zahl hat sich in den vergangenen 12 Jahren Blockierung von Beta2 -Rezeptoren in den Bronchien also praktisch verdoppelt. Heute kaufen 6% der Bevölkewegen der Gefahr einer Bronchokonstriktion, die sich rung „häufig" und 25% „ab und zu" nicht vom Arzt verzumal beim Asthma bronchiale ungünstig auswirkt. Es gibt nun einige Beta-Blocker, die eine höhere Affinität zu schriebene und auch nicht von einer Krankenkasse ersetzte den Betaj -Rezeptoren am Herzen als zu den Beta2-Rezep- freiverkäufliche Naturheilmittel. Weitere 32% tun dies toren in der Lunge haben. Sie besitzen also eine Kardio- „selten". selektivität (Betai-Selektivität). Sie ist allerdings nur rela- 2. Käufer von Naturheilmitteln sind heute in allen Bevöltiv und geht bei höherer Dosierung verloren. Auch die kerungsgruppen zu finden. Der Anteil ist bei Männern Gabe eines kardioselektiven Beta-Blockers kann daher und Frauen etwa gleich. Er überwiegt in den Altersgruppen eine obstruktive Lungenerkrankung verschlechtern. von 30-44 und 60 Jahren und mehr. Beruf und soziale Es ist daher notwendig, daß man sich darüber klar wird, Schicht spielen dabei offensichtlich keine Rolle. Sie sind aufweichen Gebieten die Beta-Blocker wirkliche Bedeu- gleich häufig vertreten. II Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. 3. Naturheilmittel verdrängen chemisch-pharmazeutische Arzneimittel nicht. Die Naturheilmittel werden häufiger neben anderen Medikamenten genommen. Der Kreis derer, die im Krankheitsfalle ausschließlich zu Naturheilmitteln greifen, beschränkt sich auf eine sehr kleine Minderheit von etwa 2-3% der Bevölkerung. 4. Weite Kreise der Bevölkerung einschließlich der Verwender von Naturheilmitteln haben klare Vorstellungen über Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung. Vor allem Alltagsbeschwerden und Befindensstörungen wie Kopfschmerzen, Magenverstimmung, Verstopfung, Ermüdung, Appetitlosigkeit, Nervosität und Schlaflosigkeit werden selbst behandelt, aber nicht ernstere Erkrankungen wie Grippe, Rheuma, zu niedriger oder zu hoher Blutdruck, Blutarmut und Zuckerkrankheit. Die Antworten zeigen, daß sich die Verbraucher der Grenzen einer Selbstmedikation besser bewußt sind, als dies vielfach vermutet wird. 5. Bei Alltagsbeschwerden und Befindlichkeitsstörungen behandeln sich 8 von 10 Bundesbürgern selbst, und jeder 3. greift dabei zuerst zu Naturheilmitteln. Dies zeigt, daß die Selbstbehandlung von leichteren Beschwerden offensichtlich schon jetzt ein wichtiger Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen ist. Dabei spielt die Selbstmedikation mit Naturheilmitteln eine wesentliche Rolle. 6. Von den Käufern der Naturheilmittel sind 67% davon überzeugt, daß diese Mittel helfen, weitere 28% schreiben Naturheilmitteln zumindest eine gewisse Wirkung zu, und nur 2% meinen, Naturheilmittel seien nicht wirksam. eher, feststellen, daß in der Tat Wirkungen vorhanden sind, welche die alte Erfahrung heilkräftiger Wirkungen bestätigen. Allerdings sind diese phyto-chemischen Arbeiten schwieriger als diejenigen mit reinen chemischen Substanzen, denn in den Pflanzen sind in aller Regel nicht einer, sondern mehrere oder sogar viele Wirkstoffe enthalten, die man nicht leicht voneinander trennen und einzeln untersuchen kann. So hat sich bei vielen Heilpflanzen gezeigt, daß erst die Summe verschiedener Wirkstoffe in ihrer natürlichen Form den eigentlichen heilenden Effekt ergibt. (R. F. Weiß, Zeitschrift für Phytotherapie. 1983. Nr. 3) Können wir es uns leisten, auf die Naturheilkunde zu verzichten? Diese aktuelle und heute so viel diskutierte Frage erörtert mit höchst anerkennenswerter Offenheit und Aufgeschlossenheit Dr. Helga Schichtl vom Verlag Urban & Schwarzenberg. Sie kritisierte insbesondere die mangelnde Ausbildung der jungen Ärzte bei ihrem Medizinstudium über die Möglichkeiten und Methoden der Naturheilverfahren und weist darauf hin, daß heute ein guter Heilpraktiker meist mehr von Phytotherapie, Akupunktur, Homöopathie, über Balneologie, Massagen und Krankengymnastik sowie über die psychische Führung von Patienten weiß als so mancher Arzt. Nur von wenigen dieser Methoden ist bisher geprüft worden, was sie wirklich leisten können, und es dürfte der medizinischen Wissenschaft gut anstehen, das endlich nachzuholen. Be- 7. Die Bevölkerung will auf die Naturheilmittel nicht verzichten. 49% der Erwachsenen und 91% der Käufer von Naturheilmitteln halten diese für „sehr wichtig" oder „wichtig" und fordern, daß diese auch in Zukunft zugelassen bleiben. Dabei legt jeder zweite Erwachsene gar keinen Wert auf einen Wirksamkeitsnachweis bei Naturheilmitteln. Sie akzeptieren mit deutlicher Mehrheit die Erfahrung von Ärzten und Verbrauchern. Nach ihrer Meinung sind einheitliche, objektive Prüfverfahren gar nicht notwendig. Jeder zweite Bundesbürger und 64% der Verwender von Naturheilmitteln halten diese selbst dann für wirksam, wenn der herkömmliche streng naturwissenschaftliche Wirksamkeitsnachweis nicht erbracht werden kann. Heute nun will man für alles in der Medizin Beweise haben, so auch für die Wirkung der altbewährten Heilpflanzen. Das neue Arzneimittelgesetz schreibt vor, daß nur noch solche Arzneimittel zulässig seien und amtlich registriert werden, deren Wirkung mit objektiven Methoden belegt werden können. Das trifft, wie für alle Arzneimittel, auch für die Phytotherapeutika zu. Hier hat sich nun ein ganz neuer Wissenschaftszweig entwickelt: die Phyto-Chemie. Es ist in zunehmendem Maße gelungen, in den Heilpflanzen Wirkstoffe zu finden und ihre heilkräftigen Eigenschaften experimentell zu belegen. Beispiele hierfür, gerade aus neuester Zeit, sind Baldrian, Kamille, Melisse und viele andere Arzneipflanzen. Sie haben heute eine neue Wertung erfahren. Man konnte bei vielen, vielfach zur eigenen Überraschung der UntersuÄrztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. Sedovent MAGENTROPFEN Subaz idität, Dyspepsie, Völlegefühl, Meteoirismus. Auch bei Kindern. Zusammensetzung' In 100 g Acid ertric. 0,5 g; 85,5 g aethanoil -wassrig. Auszug aus 0,1 g Cort. Chinae, 1 g Cort- Cinnamomi, 2 g Pencarp Aurantii immat., 3 g Herba Mlillefolii, 4 g Rhiz. Calami, 7 g Rad. Gentianae. Kontraindikation: Hyperaziditat 20 ml 50 ml ARZNEIEN ERNST SCHWORER PHARMAZ FABRIK 6901 WIESENBACH stimmt werden sich wenigstens einige dieser Mittel und Methoden als nützlich erweisen und unser therapeutisches Arsenal erweitern können, „und niemand sage, daß wir das nicht nötig hätten." Wir Ärzte können es uns heute nicht mehr leisten, alle diese Methoden mit einem überlegenen, mitleidigen Lächeln abzutun. Man kann sicher nicht von einem niedergelassenen Arzt erwarten, daß er den Wirksamkeitsnachweis seiner Methode erbringt. Dazu sind wissenschaftliche Untersuchungen notwendig, die kritisch, vorurteilsfrei und mit ausreichender Kenntnis von der jeweiligen Methode durchgeführt werden müssen. Das ist im Grunde eine Banalität, aber es ist durchaus möglich, wenn auch schwierig, denn der Erfolg vieler naturheilkundlicher Verfahren hängt wesentlich von dem persönlichen Wissen und Geschick des Therapeuten ab. Aber das ist bei anderen Fachgebieten der Medizin nicht anders. „Niemand wird an der Effektivität operativer Eingriffe zweifeln, nur weil es ein paar schlechte Chirurgen gibt. Daß es auch schlechte Homöopathen, Akupunkteure Auf den Kongressen der Ärzte für Naturbeilverfahren habe man durchaus den Eindruck, daß diese zu einer Z,usammenarbeit mit der Hochschulmedizin und der Überprüfung ihrer Methoden bereit sind. Letztlich werde man ohne die UnterStützung der forschenden Hochschulmedizin nicht auskommen (Med. Klin. Prax. 78, Nr. 17. 1983). Über diese mutigen und verständnisvollen Ausführungen der Autorin freuen sich die Ärzte für Naturheilverfahren ganz besonders und werden ihnen gerne zustimmen. Aber es fragt sich, ob auch die andere Seite, nämlich die Vertreter der Hochschulmedizin, zu einer solchen Zusammenarbeit bereit sind, ja ob sie bei ihren einseitigen naturwissenschaftlich-materialistischen Einstellungen überhaupt dazu fähig sein werden. Bisher sind die Erfahrungen enttäuschend. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß heute immer häufiger solche Stimmen wie hier hörbar werden, Trotz allem wollen wir daher die Hoffnung nicht aufgeben, daß die seitens der Ärzte für Naturheilverfahren schon immer erstrebte Synthese doch noch zustande- usw. gibt, kann nicht als Beweis für die Unwirksamkeit i>, i i •• « dieser Methoden genügen. kommt. _ n R. r . Weils G. Clemens Sind nur noch Zahlen unser Leben? Allenthalben wird versucht, die Ursachen und Gründe für die zunehmende Unruhe und Ratlosigkeit in der jun- <u i S i f l Q"O S - t S ß - ^ R « 3 Jä «•> "« o S ™ "' 3 PJ 'S jfj ~° U ££,-3 2* " § S^ J « : JH'Ö S ^ "-> u yÜ •ö G «S -ö 4-i y S e£ J3 '5 ? H2 " .5 S Ö S*3 « tJ § U ~ö E ' I ' -§ ^'ißS6^ bo"5 3 -2 ^ s § 'ß | J< 'e "S »I « l l g "c S u "3 ~ u c ü "° ~° ' ^ J2W>rg-a<^S e "o *h ö ^B c S g Ö ö g - ' 4 . w ö .ü g *H i£J Sj •j g ^ ^ 2 S 3 ^ 3 „« § S i * ^ j -g-S Q £-o§:S'^^rS ,, „ P. M <j ^ jjj y .ü J5 -1 Cu S IV . gen Generation - und auch darüber hinaus - zu finden, um Abhilfe schaffen zu können. Da ist nun auch der Arzt aufgerufen, seine Kenntnisse und Beobachtungen beizutragen. Individualpathologie und Sozialmedizin werden Hand in Hand gehen müssen im Rahmen der allgemeinen zivilisatorischen und kulturellen Entwicklung. Diese Entwicklung selbst scheint zu immer größeren Schwierigkeiten auch für die Gesundheit von jung und alt zu führen. Schon seit längerer Zeit wird immer wieder darauf hingewiesen, daß einer der Hauptzüge unseres modernen c h n l zuehmende Rationalsierung Lebens diee immer schneller zunehmende Rationalisierung ist. Rationalisierung ist Quantifizierung und Abstraktion, ein Abwenden vom Sinnlichen und Qualitativen, in dem ur >d mit dem die Menschheit seit eh und je gelebt hat. ^ u n lsi dieser Wandel vom Qualitativen zum Quantitativen nicht erst in unserer Zeit entstanden. Die Anfänge liegen weit zurück, aber erst in unserer Zeit mit weltweiter IndustrialisierungundTechnisierungwirddieserEntwicklungsstrom immer breiter und schneller. Er erfaßt immer mehr Menschen, Jugendliche und Erwachsene, Kinder und Alte. Unsere Welt ist fast völlig nur noch eine Welt für Erwachsene. Wuchsen die Kinder in früheren Generationen in eine Welt hinein, die noch weitgehend naturgemäß war, so ist das heute völlig anders geworden. Für Kinder ist in unserer künstlich veränderten Welt kaum noch Spielraum, in dem sie ihrer Natur entsprechend körperlieh und seelisch reifen können. Sie werden von klein auf in die technische Welt der Erwachsenen hineingestellt. Für den Arzt stellt sich nun immer drängender die Frage, o ^ jjgjg r a s a n t; zunehmende Technifizierung und Quantifizierung des täglichen Lebens - nicht nur in der Arbeitswelt —noch mit unseren ursprünglichen biologischen , Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. • .. o 0 ^ o ~° *""! a o""a ""S"nc *u~cw ti)(Sffl< 3* ' ' . o P o " w - lrt "^ ^o"'^.i « -S <N" g .2 „_§ « • - J R°" ° ? P T i ' S 1! " a S S ö ö S j a s ^ S a <i<;H <; ui . pi ' . • wir eine Zahl, und nur über diesen Umweg kommt manchmal eine Vorstellung zustande. Auch wird bei manchen Adressen schon nicht mehr die Straße angegeben, sondern nur noch eine Postfachnummer. Diese Zählerei zieht immer weitere Kreise. So liest man z. B. in Geschäfts- und Heiratsanzeigen nicht mehr den Namen des Ortes, sondern etwa „im Raum 34", oder ein anderes Beispiel „wenn Deine Vorwahl mit 04 beginnt". Auf manchen Schildern an Baustellen steht heute nur noch der Firmenname, anstelle der Anschrift eine lange Telefonnummer. In Fahrplänen erscheinen die Wochentage nicht mehr mit Namen, sondern als Zahlen. Ist es nicht ein Unterschied, ob ein Kind heranwächst in einer Welt, in der es mit den Worten, mit den Bezeichnungen — hier Orts- und Tagesnamen — geistig etwas Die erste Beobachtung: Immer häufiger sieht man am bildhaft verbinden kann oder ob es: lebt in einer Welt, Arm, gerade bei Jugendlichen, eine Digitaluhr, also eine in der vieles immer mehr — oft gedankenlos — auf Ziffern Uhr mit elektronischer Zeitanzeige ohne rundumlaufenreduziert ist? den Zeiger. Auf diesen seit Jahrhunderten bekannten ZeiEin Kind mit einer Schreib-Leseschwäche sagte: „Bei uns ger kommt es nun bei unseren anthropologischen Überzu Hause rechnen alle". Vielleicht dachte das Kind an legungen an. Der rundumlaufende Zeiger vermittelt das die dauernde Lotto-Toto-Zählerei am Familientisch und Gefühl des Zeitablaufs: Ich kann beim Betrachten einer an die Taschenrechner. derartigen Uhr u. a. die Zeit anschaulich vorausberechEinige der einleuchtendsten Beispiele für die Quantifinen oder zurückrechnen. So kann ich mir mittels der zierung unseres Lebens gibt uns der Sport. Ausgerechnet Sinnesorgane und meines Vorstellungsvermögens ein der Sport — ein Wort, das früher mit dem Wort Spiel aufs „Bild" der Zeit machen. engste verbunden war. Das Wesen des Spiels ist es u. a., Die Digitaluhr hingegen bietet mir nicht ein Bild — eine nicht meßbar zu sein. Darum fällt das Wort „Spiel" in Qualität —, sondern ein Ergebnis, eine Quantität. diesem Zusammenhang heute immer häufiger fort, übrig Meine Sinneswelt wird dadurch ärmer, eine Dimension bleibt Sport, weil er weitgehend meßbar ist. Leichtathmeiner körperlich-seelischen Ganzheit geht verloren, das letik, Schwimmen, Skilaufen und Skispringen sind die freie Spiel der Phantasie wird eingeschränkt. Domänen des Sports, bei denen weniger der Kampf Mann gegen Mann im Vordergrund steht als vielmehr der Kampf Ins Große übertragen läßt sich sagen, daß das Zeitgegegen Zeit und Meter. Der Konkurrent ist dann nur Mittel schehen früher in langen Wellen verlief, jetzt aber in zum Zweck und der Zweck scheint nur noch eine Zahl kleinen, schnell aufeinanderfolgenden Wellenstößen. mit möglichst vielen Stellen hinter dem Komma zu sein. Sprach man bisher vom „Gang" der Zeit, von „ZeitläuAuf diesem Wege befindet sich auch die Gymnastik, die fen", so könnte man jetzt vom Springen der Zeit reden. nun mit der Wettkampfgymnastik ebenso unter das Diktat Es ist wie der Wechsel aus einer großen, weiten, ruhigen der Punktzahlen gerät. Das Spielerische wird verdrängt Landschaft in den hektischen Betrieb einer Stadt. Die durch Ausrichtung auf Leistungssport. Nicht viel anders weite Landschaft, zu Besinnung einladend, wird immer ist es beim Eiskunstlauf. mehr beschnitten zugunsten der turbulenten Stadt. Ähnlich wird es mit unserem Seelenleben sein. Es scheint Ein weiteres Beispiel, das nun allerdings etwas am Rande nicht uninteressant zu sein, daß Digitaluhren bisher vorliegt: am Rande soll auch heißen, daß nur noch verhältwiegend von Männern und männlichen Jugendlichen nismäßig wenige Menschen es wahrnehmen. bevorzugt werden. In den Kirchen hingen bisher überall die schwarzen hölzernen Liedertafeln mit den schönen großen, weißen Die Zahlenbeispiele lassen sich leicht fortsetzen. Da sind Zahlen. In manchen Kirchen hat man sie nun ersetzt die Postleitzahlen. Sicherlich ist ihre Einführung postadurch einen Bildwerfer. Jetzt wind im Gottesdienst die lisch notwendig gewesen. Hat man aber vorher auch geLiednummer durch eine Zahl auf der weißen Wand annau durchdacht, welche Folgen das für den geistigen Hausgegeben. halt eines Volkes haben kann? Und haben sich die Verantwortlichen frühzeitig über Abhilfe oder Ausgleich Technisch, modern, kahl und nüchtern. Waren die alten möglicher schädlicher Einflüsse Gedanken gemacht? Der schwarz-weißen Liedertafeln niclht doch schöner? Es nächste schnelle Schritt auf dem Wege der Rationalisiekommt noch hinzu, und das erscheint mir wichtig, daß rung unseres täglichen Lebens war dann in diesem Bereich man bei der alten Liedertafel schton eine Art Programm die Einführung der Zahlen der Zustell-Postanstalten. für den Gottesdienst hatte: Man konnte sich im GesangFrüher hieß es etwa: Bad Godesberg oder Bethel bei Biebuch einlesen. Jetzt wird technisch alles glatt „erledigt". lefeld, heute heißt es Bonn 2, Bielefeld 13 oder so ähnDiese moderne Änderung läßt an, die Einschränkung der lich. Bisher hatten die Vororte und die Nachbarorte ihre Vorstellungskraft bei Benutzung einer Digitaluhr denken. Namen, jetzt sind sie nur noch Nummern. Konnte man Ich sagte, das Beispiel liegt etwas am Rande unserer Zahfrüher mit den Ortsnamen eine Vorstellung, ein Bild lenbeispiele, aber immerhin handielt es sich auch hier um verbinden, so ist das heute nicht mehr so. Jetzt haben Umgang mit Zahlen. Und es zeigt sich gerade hier am Gegebenheiten zusammenpaßt oder ob es nicht allmählich immer mehr zu körperlich und geistig-seelischen Defiziten und Unerfülltheiten beim Individuum und in der Gesellschaft kommt, die dann schließlich als Krankheit erscheinen. Hier werden nun einige Beobachtungen mitgeteilt, die etwas über die allgemeine Problematik aussagen können. Um Beispiele zu finden, brauchen wir gar nicht erst von den massiven Einwirkungen der modernen Zivilisation, wie zunehmende Motorisierung oder Fernsehen und dgl. auszugehen — die werden genügend diskutiert —, sondern wir wollen hier achten auf weniger auffallende, mehr unterschwellig wirkende Faktoren, die speziell etwas mit der zunehmenden Quantifizierung zu tun haben und die sehr deutlich den Zeitgeist erkennen lassen. Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. falschen Ort die Kalte einer überflüssigen und mißbrauchten Technik Diese technischen Dinge und Prozesse nehmen im Laufe der Zeit einen immer breiteren Raum ein und vereinen sich mit vielen anderen durch die Rationalisierung unseres Lebens entstehenden Prozessen So wird das Leben der Menschen abstrakter, immer starker von den handgreiflichen Dingen des Lebens und von der Natur abgezogen Mit immer mehr Maschinen und Apparaten umstellt sich der Mensch, immer mehr Kunstlichkeit schiebt sich zwischen ihn und das, was wir bisher als Natur kannten In steigendem Maße wird das Qualitative, das nicht Meßund Zahlbare durch das Quantitative verdrangt, zunehmend wird unser Lebensraum durchrationalisiert Der Mensch entwickelt sich mehr und mehr zu einem einseitigen Verstandeswesen, alles, was darüber hinausgeht, aber ebenso lebenswichtig ist, gerat mehr und mehr in Gefahr zu verkümmern Bei all dem muß man sich vor Augen halten, daß ein Leben, Überleben in der Massengesellschaft ohne eine sich weiter entwickelnde Technik nicht möglich ist Da aber der Mensch ein Ganzes ist, also sowohl — vereinfacht gesagt — das Quantitative als auch das Qualitative, und zwar in richtigen Proportionen, sein Leben aufbaut, stellt sich unter den heutigen Umstanden immer dringender die Frage, wie weit sich die Proportionen verschieben können, ohne daß der Mensch starker und starker zu einem einseitig überlasteten und damit auch kranken Wesen wird Wenn wir hören, daß heute jedes 7 Kind in der Bundesrepublik psychisch krankist, wobei dahingestellt sein mag, was hier im einzelnen unter psychisch zu verstehen ist, oder wenn es heißt, daß die Zahl der verhaltensgestorten Kinder laufend zunimmt, so laßt sich der Verdacht nicht von der Hand weisen daß das nicht zuletzt auch auf diese unterschwelligen Umwelteinflusse, wie sie beschrieben wurden, zurückzuführen ist Anschrift des Verfassers Dr med G Clemens, Schwindstr 2, D 4650 Gelsenkirchen Buchbesprechungen Die Mistel in der Krebstherapie. Von H. Dinkelacker/ K. A. Kass. 58 S , kartoniert, DM 15 - K F Haug Verlag Heidelberg Das Bandchen gibt eine kurze aber umfassende Beschreibung der Anwendungsgebiete der Misteltherapie, ergänzt durch praktische Erfahrungen und Fallbeispiele Diese uralte, von Mythologie umrankte Heilpflanze ist weit über die Krebstherapie — m welcher Funktion sie am meisten von sich reden macht —, bei einer Vielzahl von Indikationen ein zuverlässiges und bei richtigem Gebrauch unschädliches Mittel Nur kurz angerissen werden die anthroposophischen Vorstellungen zur Mistelbehandlung, es wird mit Recht auf die Vielzahl vorhandener Publikationen verwiesen Insgesamt ein erfreuliches Buch, dessen Umfang auch einem vielbeschäftigten Praktiker zuzumuten ist G Mund, Rimsting E. L. Dardier: Der Schlaganfallpatient. Frühe therapeutische Maßnahmen Aus dem Englischen übersetzt von W.Stifter. 1982, 136 Seiten, 65 Abbildungen, 1 Tabelle, 15,5 x 23 cm, kartoniert, DM 24,80 Das vorliegende Buch befaßt sich mit früh einsetzenden physiotherapeutischen Maßnahmen bei Schlaganfallpatienten Nach kurzer Beschreibung des klinischen Bildes eines Apoplexie Patienten fuhrt die Verfasserin über allgemeine Behandlung und Pflege bis zur speziellen Therapie von Schlaganfallpatienten hin Das Buch enthalt reichlich VI Abbildungen über die einzelnen Behandlungstechniken Einschränkend muß vielleicht gesagt werden, daß dieses Therapieverfahren in der Praxis weniger zur Geltung kommt als in Sanatorien, Rehabilitationszentren und Hospitalern Trotzdem ist das Buch zu begrüßen, da es sicherlich eine gute Hilfe für diejenigen ist, die zu Hause einen bettlägerigen Schlaganfallpatienten betreuen müssen Aus diesem Grunde kann dieses Buch auch jedem Praktiker für die Bibliothek empfohlen werden L Fodor, Freyung Lehrbuch der chinesischen Medizin für westliche Ärzte. Die theoretischen Grundlagen der chinesischen Akupunktur und Arzneiverordnung Von Claus C. Schnorrenberger. 2 , überarbeitete Auflage Hippokrates Verlag, Stuttgart 1983 DM 124,Der Verfasser hat sich als guter, einfühlsamer Kenner der chinesischen Medizin erwiesen und bringt uns hier seine umfassenden Kenntnisse in Form eines Lehrbuches Sein Anliegen ist es, den westlichen Ärzten die für uns schwer verstandlichen Grundlagen der chinesischen Medizin faßbar zu machen, wie er es auf zahlreichen Vortragen, Seminaren und auf arztlichen Kongressen getan hat Zunächst werden die theoretischen Grundmodelle des Yin und Yang und der fünf Elemente erörtert Dann folgen Ausfuhrungen über die Diagnostik und über die Therapie der häufigsten Erkrankungen Leicht zu verstehen ist es für einen westlichen Arzt nicht, aber er erhalt einen Einblick Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg in die so ganz andere Begriffswelt des Fernen Ostens. Ob und inwieweit er manches davon für seine eigene Auffassung und Tätigkeit verwenden kann, wird individuell sehr verschieden sein. Aber mannigfache Anregungen wird jeder Leser mitnehmen. R p W 'ß Thermoregulationsdiagnostik, Leitfaden und Atlas für die tägliche Praxis. Von Arno Rost, Tübingen, 1983, 136 Seiten, 112 zweifarbige Thermogramme 17 x24 cm (Querformat), gebunden DM 158,—, Hippokrates Verlag, Stuttgart. Nahezu anläßlich des 30. Geburtstages der Thermoregulationsdiagnostik nach Schwamm erscheint erstmals ein wirkliches Lehrbuch dieser Methode mit allen Maßstäben, die man an ein derartiges Werk anlegt. Nach der Einführung, in der anschaulich Wärmephysiologie und Wärmeregulation des Menschen erklärt werden, beweist A. Rost übersichtlich, einprägsam und exakt dargestellt, daß das Wärmemuster des menschlichen Körpers meßbare, dabei gut darstellbare und auch reproduzierbare Werte ergibt. Mit Originalthermogrammen aus eigenen Praxisfällen mit den dazugehörigen Krankheitsverläufen und Gegenüberstellungen wird so eine unschädliche und nichtinvasive Diagnostik vorgestellt, die auch Aufschlüsse über einen Krankheitsverlauf und nicht zuletzt den Therapieerfolg gibt. Das gilt für Vorsorge und Organdiagnostik ebenso wie für chronische Krankheitsverläufe und die Präkanzerose mit ihrem eventuellen Weg in die Malignität. Einen breiten Raum nehmen das Herdgeschehen, (die Objektivierung des Herdes, seine neuraltherapeutische Beeinflussung und das Sanierungsergebnis), wie auch der rheumatische Formenkreis und Funktionsstörungen des Zentralnervensystems ein. Dabei handelt das Lehrbuch für jeden Erkrankungsfall auch subjektive Daten wie das geklagte Beschwerdebild und die Anamnese, aber auch die klinische Diagnose, spezielle klinische und labortechnische Begleituntersuchungen und eime Begründung für erhobene thermodiagnostische Ergebinisse, ab. So ist dieses Lehrbuch sowohl eine Einführung für den Arzt und Zahnarzt, der sich erstmals mit diesem Spezialgebiet befaßt, wie auch Auswertungslhilfe für den in dem Verfahren Erfahrenen. Mit diesem ausgezeichneten Buch für einen großen Kreis interessierter Ärzte schließt sich ein Kreis, der im Dezember 1953 mit der Veröffentlichung von Schwamm und Reeh über die Infrarotstrahlung der menschlichen Haut und ihre diagnostische Bedeutung in der Zeitschrift Hippokrates begann, in die Deutsche Gesellschaft für Thermographie führte, die nun nach 30 Jahren exaktes und wissenschaftlich untermauertes Wissen erarbeitete, das hier seinen Niederschlag fand. R c h Schimmel> prien Thermographie und Thermoregulationsdiagnostik Bearbeitet und herausgegeben von Prof. Dr. med. dent. A. Rost, Tübingen 1980. 192 Seiten, 81 Abbildungen, 25 Tabellen, Format 17x24 cm, gebunden, DM 80,— (ISBN 3-88136-077-8). Die Thermographie basiert auf der Infrarottechnik, die wegen ihrer Bedeutung in der Raumfahrt, Meteorologie und im militärischen Bereich einen hohen technischen Stand erreicht hat. Dort ist sie nicht mehr wegzudenken. In der Medizin ist ihr dieser Durchbruch noch nicht gelungen. Sie wird zwar im In- und Ausland geübt, doch fehlt es unerklärlicherweise an der nötigen Kooperation. Ein Grund hierfür ist wohl darin zu sehen, daß das Problem von verschiedenen Seiten her angegangen wurde. So bevorzugen die Kliniken die Bildtecrmik, die für den in der Praxis tätigen Arzt wegen der sehr hohen Kosten indiskutabel ist. Es ist das Verdienst des Arztes Dr. Ernst Schwamm, gemeinsam mit dem Physiker Dr. J. J. Reeh im Jahre 1953 ein Infrarotmeßgerät auf Bolometerbasis entwickelt zu haben, das sowohl für die Praxis erschwinglich ist als auch den medizinischen Erfordernissen gerecht wird. Zwischen diesen beiden Methoden liegt die Verwendung von Flüssigkristallen in Folienverkapselung, die Plattenthermographie. Elektronische Thermometer vervollständigen in jüngster Zeit die Palette der thermodiagnostischen Möglichkeiten. Es ist höchste Zeit, einen kleinen Extrakt des bisher auf diesem Gebiet Erarbeiteten einmal zusammenzutragen, gegenüberzustellen und dem Interessierten in übersichtlicher Form zur Einarbeitung zur Verfügung zu stellen, denn bei aller Ausbaufähigkeit der Methode liefert sie ums bereits jetzt diagnostische Hinweise, die sie für die Praxis unentbehrlich macht. Die Arbeiten auis den verschiedenen Fachbereichen sollen einen Einblick in die Möglichkeiten der Thermographiie verschaffen. Das Buch kann natürlich nur eine theoretische Hilfe darstellen. Praktisch erlernen kann man diese Methode (wie auch andere klinische Methoden) nur in Lehrgängen und Kursen. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH Postfach 120/140, D-3110 Uelzen 1, Tel. (0581) 808-0 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. VII Das Grunddiät-System. Leitfaden der Ernährungstherapie. 2., überarbeitete Auflage mit 14 Abb. und 30 Tab. Von Dr. Helmut Anemueller. Hippokrates Verlag, Stuttgart. 1982. Geb. DM 48,-. Dr. Anemueller ist uns als Lehrer und Verfechter für eine moderne Diätetik und Ernährungstherapie aus seinem langjährigen Wirken, seinen Büchern und vielen Vorträgen bestens bekannt und allgemein geschätzt. In diesem Buch legt er ein neues ernährungstherapeutisches Konzept vor, das eine Beeinflussung der Grundfunktionen des menschlichen Organismus bietet. Auf einer solchen Grunddiät bauen sich dann zwanglos und sinnvoll die Möglichkeiten einer diätetischen Therapie bei den verschiedensten Krankheiten auf. Hierfür werden Beispiele der Programmierung ernährungstherapeutischer Maßnahmen gegeben, und es folgt dann die Besprechung der Ernährungstherapie bei den einzelnen Krankheiten, beim Diabetes, bei der Arteriosklerose, bei gastroenterologischen Störungen u.a. Dann folgen Ausführungen über die Ernährungstherapie mit Sonderdiäten wie bei der Zöliakie, beim Anus praeter, bei der dekompensierten Leberzirrhose und einer ganzen Reihe anderer ernsterer Erkrankungen. Den Abschluß bilden eine große Zahl von Modell-Kostplänen. Insgesamt ist es eine Darstellung dessen, was man heute als Grunddiät bezeichnet, wie sie praktisch durchgeführt wird und wie sie die Grundlage für das große Gebiet der Ernährungstherapie bei den verschiedensten Krankheiten bietet. Das ist dem Verfasser in anerkennenswerter und leichtverständlicher Weise gelun- Pflanzentafeln. 1945 (Neuauflage 1982). Verlag Otto Walter AG, Olten/Schweiz (Walter-Verlag, 7800 Freiburg), DM 29,-. Was in der Bundesrepublik Pfarrer Kneipp, das war in der Schweiz Pfarrer Künzle: ein „Kräuterpfarrer", der aus dem Volke kam, mit ihm lebte und über die Gabe verfügte, kranke Menschen liebevoll behandeln zu können. Wie Kneipp übte er diese Tätigkeit neben seinem Beruf als Pfarrer aus, obwohl sie aber bald seine hauptsächlichste Beschäftigung wurde. Während Kneipp in umfassender Weise, außer den Heilpflanzen, die Anwendung des Wassers und die ganze Lebensordnung in den Vordergrund seines Wirkens stellte, war Künzle überwiegend auf die Heilpflanzen eingestellt. Er sammelte sie selbst in den Bergen seiner Heimat und verfügte über eine erstaunliche Pflanzenkenntnis. Ebenso wie Kneipp war auch er bald von der Obrigkeit, vor allem von den Medizinalbehörden, angeklagt worden und mußte sich in einer Art „Prüfung" rechtfertigen. Dabei überraschte er die Prüfer durch seine gute Kenntnis, auch der Anatomie und der Physiologie. Nicht zuletzt unter dem Druck der Bevölkerung wurde ihm seine heilerische Tätigkeit wieder freigegeben und er blieb „Naturarzt", eine Bezeichnung, die es in zwei Kantonen der Schweiz noch heute gibt. Sein großes „Kräuterheilbuch", das im Frühjahr 1945 erstmals erschienen war, liegt hier zu seinem 125. Geburtstag in einer unveränderten Neuauflage vor. Es bringt zunächst eine Beschreibung der Anatomie und Physiologie des Menschen und schildert dann die Heilpflanzen und ihre gen Anwendung bei den verschiedensten Krankheiten. Ver' R. F. Weiß, Aitrach ständlicherweise entsprechen die Angaben längst nicht mehr dem heutigen Stand unseres Wissens. Daher kann man das Buch nicht mehr als einen „Ratgeber für Gesunde W. E. Loeckle: Schwimmen wie noch nie, besinnlich, und Kranke" im heute notwendigen Sinne bezeichnen. Sein Wert ist vielmehr ein vorwiegend historischer. Das angstfrei, gesundend. 144 S., EVO Verlag Frankfurt/ Buch zeigt uns, wie schon damals um die JahrhundertMain 1. DM 14,80. wende die Heilpflanzen in der Volksheilkunde eine große Der Frankfurter Frauenarzt („Krebsalarm") hat sich hier in Rolle spielten. Darunter sind viele, die wir heute als obsoder von ihm gewohnten Spracheigenwilligkeit etwas von let betrachten; und andere, die wir inzwischen sehr schätder Seele geschrieben, das man manchem Patienten in die zen gelernt haben, fehlen völlig oder werden nur fast Hand drücken möchte. (Leider ist es nicht zum Weiter- nebenbei behandelt. Noch mehr gelten diese Einschränreichen geeignet, denn es ist so schlecht hergestellt, daß es kungen für das Kapitel über die „Krankheiten und ihre nach einer Lektüre aus fliegenden Blättern besteht.) Loeckle Behandlung". Trotzdem ist es gut und nützlich, ein solmöchte einsehbar und einfühlbar machen, daß das Wasser ches Buch auch heute noch zu lesen, wenn man es mit der uns schlechthin freundlich ist, wenn wir uns in der rechten nötigen Kritik tut. Zwei Tatsachen sind dabei, ebenso wie Weise mit ihm einlassen. Angstlosigkeit und Vertrauen bei Knapp, besonders eindrucksvoll: die große Liebe zur können wir im Wasser erfahren und lernen, ganz beson- Natur und der Drang zum Helfen einerseits, und die gute ders in meditierender Rückenlage im warmen Wasser. — Kenntnis der Heilpflanzen, ihrer botanischen Eigenheiten Neben anthroposophisch-philosophischen und poeti- und ihres Vorkommens andererseits. Man erkennt, wie ein schen Wendungen werden viele therapeutische Möglich- großes, aus eigener Anschauung und Betätigung erworbekeiten erkennbar, so daß das Schriftchen, dem übrigens ein nes Wissen die Grundlage bildet für die WeiterentwickVorwort von Prof. Schilling, dem Chefarzt der Klinik für lung aus der Volksheilkunde zu einer wissenschaftlichen Rheumakranke, Bad Kreuznach, beigegeben ist, in den Phytotherapie. Wenn wir heute, auch bei der Zulassung biologisch-medizinischen Bücherschatz als wertvoll ein- pflanzlicher Heilmittel als Fertigpräparate, der Erfahrung geordnet werden kann. im geläuterten Sinne einer kritischen Empirie eine große R. Wilhelm, Berlin Bedeutung zuerkennen, so sieht man in den Werken von Künzle und Kneipp, wieviel diese schon davon wußten. Wenn wir die Spreu vom Weizen sondern, kann uns daraus manche auch heute noch wertvolle Hilfe erwachsen. Das große Kräuterheilbuch. Ratgeber für gesunde und R. F. Weiß, Aitrach kranke Tage. Von Joh. Künzle. Mit 100 mehrfarbigen VIII Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. L. Fodor Renaissance des Aderlasses Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wird die moderne isovolämische Hämodilution als Wiedergeburt des alten Aderlasses vorgestellt und ihre Anwendungstechnik ausführlich beschrieben. Gleichzeitig wird auch auf die 2. Z. bekannten Gefahrenmomente — wie reaktive Thrombozytose — hingewiesen. Summary In the present paper the modern isovolaemic haemodilution as revival of the old letting of blood is presented and its technical procedure is described in detail. At the same time the presently known risks — as reactive thrombocystosis — are also pointed out. Der Aderlaß ist ein uraltes Therapieverfahren, das schon unter den Griechen großes Ansehen genoß. Analog zu den vier Substanzen „Luft, Wasser, Feuer und Erde", die nach den Philosophen Empedokleus und Aristoteles alle Materie ausmachen, folgerten die griechischen Ärzte, daß es auch vier Formen der Flüssigkeit im menschlichen Körper gibt — Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle. Die schon damals aufgestellte Hypothese, daß sich krankmachende Stoffe im Blut befinden und diese unbedingt ausgeleitet werden müssen, stand im Mittelpunkt der Therapiebemühungen und gewann erst in jüngster Zeit eine erstaunliche Aktualität (2, 3). Mikrozirkulation — Stoffwechsel — Abwehr Die moderne Mikrozirkulationsforschung konnte beweisen, daß zahlreiche Erkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes mellitus, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und zahlreiche pulmonologische Erkrankungen die Fließeigenschaft des Blutes erheblich beeinflussen (1, 13). Wenn aber die Mikrozirkulation beeinträchtigt ist, so wird nicht nur das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen schlechter versorgt, sondern es wird auch die spezifische und unspezifische Abwehr des Organismus entscheidend gestört. Bislang wurde die Abwehr mehr aus der chemischen Sicht gesehen, doch sind die Abwehrvorgänge nur effektiv, wenn sie an Ort und Stelle gelangen können. Diese Erkenntnis hat nicht nur eine dominierende Bedeutung bei entzündlichen Reaktionen, sondern auch bei allen degenerativen Vorgängen im Organismus, was neuerdings auch bei der Krebstherapie eine zentrale Rolle spielt. Die Mikrozirkulation ist somit ein kardinaler Faktor bei allen therapeutischen Bemühungen geworden und ihre Verschlechterung hat eine multifaktorielle Auswirkung auf die ganze Genesung (13). Bei einer klinisch manifesten Mlikrozirkulationsstörung handelt es sich um eine Dekompensation von zahlreichen Regelmechanismen. Nicht selten kommt diese Dekompensation schrittweise zustande, je nach augenblicklicher Belastung, so z. B. bei schlechter Mikrozirkulation im Muskel, was zwar in der Ruhephase ohne Symptomatik toleriert wird, die aber unter Belastung offenkundig wird. Dies äußert sich im Myokard mit Angitna pectoris-Anfällen oder bei peripheren Durchblutungsstörungen an der Wadenmuskulatur mit der wohlbekannten „Schaufensterkrankheit". Schon physiologisch wird die Mikrozirkulation durch Wassereinlagerung im Plasmavolumen und damit HämatokritAbfall beeinflußt, was bei der Schwangerschaft allgemein bekannt ist. Auch bei Marathonläufern widerspiegelt sich diese Selbstregulation mit einer Pseudoanämie (12). Gerade bei Ausdauer-Sportarten entwickelt sich während körperlicher Belastung vorübergehend ein Erythrozyten- und Hämoglobinkonzentrationsabfall, der einen Anpassungsmechanismus darstellt im Hinblick auf eine Verbesserung der Blutviskosität und somit der Fließeigenschaft des Blutes. Diese physiologische Blutverdünnung, die durch Zunahme des Plasmavolumens entsteht, führt entscheidend zur Besserung der Mikrozirkulation und so zur Optimierung der Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff und Glykogen. Es ist eine falsche Annahme, daß das Hämatokrit etwas über die sportliche Leistungsfähigkeit aussagt. Das Hämatokrit ist sicherlich ein verläßlicher Parameter für die Mikrozirkulation, sagt aber nichts über die Sauerstoff-Versorgung des Muskels aus. Man war lange der Ansicht, daß ein erhöhtes Hämatokrit zur besseren Sauerstoff-Bindungskurve führt und so zu einem besseren Sauerstoff-Transport. Man hat die Tatsache verkannt, daß die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff viel mehr vom Fluß des Blutes im Kapillarbereich abhängig ist als von der Sauerstoff-Bindungskurve. Dünnes Blut kann den Kapillarbereich besser durchströmen und damit auch das Gewebe optimaler versorgen (11). Moderner Aderlaß oder Hämodilution Und hier setzt die therapeuti sehe Hebelwirkung des modernen Aderlasses ein — die soig. isovolämische Hämodilution (10). Es wird mit Hilfe diesetr therapeutischen Methode versucht, künstlich eine Blutverrdünnung dadurch zu erreichen, daß man die Zellbestandteike des Blutes reduziert, ohne dabei einen Volumenverlust herbeizuführen. Die leidenschaftliche Ablehinung des Aderlasses im 19. bis hin zum 20. Jahrhundert beruht auf einem Irrtum in hämodynamischer Hinsicht. Man h<at die durch den Aderlaß verursachte und vollkommen harrmlose Anämie mit der lebensgefährlichen Hypovolämie verwechselt (11). Eine Anämie kann sehr oft nützlich sein, und die häufigen Anämiebehandlungen — besonders bei Frauein — sind nicht selten sinnlos. In 145 Anzeige Immuncomplexe verursachen Chronische Polyarthritis Pathogene Immuncomplexe lösen die meisten rheumatischen Entzündungen aus oder provozieren sie. Die Immuncomplexe lagern sich im Gelenkbereich ab oder zirkulieren im Organismus. Sie verursachen lokal oder systemisch vom Organismus nicht mehr kontrollierbare inflammatorische Eruptionen. Die Gelenke und Gewebsbezirke werden zerstört. Immuncomplexe sind somit ursächlich für die chronische Polyarthritis verantwortlich. MULSAL® zerstört Immuncomplexe Der Immunologe Prof. Steffen, Wien, wies nach, daß Immuncomplexe durch hydrolytische Enzymkombinationen (Mulsaf) zerstört werden. Die enzymatische Auflösung der pathogenen Immuncomplexe geht mit einer klinisch erfaßbaren Wirkung gegen chronische Polyarthritis einher. Rheumatherapie Enzymtherapie mit Mulsal® durchgeführt. Erfaßt wurden 238 Arthritiden* 155 Patienten mit Weichteilrheumatismus, 204 Patienten mit rheumatologischen Mehrfachdiagnosen und 407 Arthrosen. Der Befund wurde vor, während und nach der Behandlung protokolliert. Diie Ergebnisse wurden computerisiert und statistisch ausgewertet. Bei den wesentlich gebesserten Fällen stehen Arthritis und Weichteilrheumatismus an der Spitze. Es folgen rheumatologische Mehrfachdiagnose und Arthrose. Eine kürzere Dauer der Erkrankung fördert den guten Erfolg. Der klinische Befund wurde nach fünf Parametern bewertet: Ruheschmerz, Belastungsschmerz, Druckschmerz, Morgensteifigkeit und Funktionseinschiränkung. Die Bewertung wurde vor sowie 1, 2,3 und 4 Wochen nach Behandlungsbeginn vorgenommen. Die Abbildungen sind nach dem 4 Diagnosegruppen geordnet. Sie zeigen die Prozentangaben der klinischen Parameter im Verlauf der 4wöchigen Behandlung. Diese wurden aufgrund einer Punktebewertung errechnet. Die Verträglichkeit von Mulsal® wurde in über 95% sämtlicher Diagnosegruppen mit »sehr gut« oder »gut« beurteilt. MULSAL®: Enzymtherapie bei einem Rheumakollektiv In einer Übersichtsstudie wurde bei 1004 Rheumapatienten eine nach klinischen Parametern übereinstimmend geordnete *ln dieser Diagnosegruppe sind 186 Patienten mit chronischer Polyarthritis enthalten 1 2 3 4 5 ° 100- 90- Ruheschmerz Belastungsschmerz Druckschmerz Morgensteifigkeit Funktionseinschrankung 70- ^ 5 ^2/3 50- ^ 40- j Arthritis Weichteilrheumatismus 30- Rückgang der Beschwerden auf 41 bis 52% vorher ! 2 •.; Rückgang der Beschwerden auf 34 bis 41% 3 4 Wochen 100- 90- 90- 80- 70- 70- 60- 60- 4 >2/3 50- M -,5 ^sv3 50- 40- 40- Arthrose Mehrfachdiagnosen 30- 30- - Rückgang der Beschwerden auf 50 bis 65% Rückgang der Beschwerden auf 51 bis 59% vo her 1 2 3 4 Wochen Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. vorher 1 2 3 4 V\foche Abb.: Verlauf der klinischen Symptomatik während der Mulsal -Behandlung bei Arthritis, Weichteilrheumatismus, Miehrfachdiagnosen, Arthrose. 147 Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg Fodor, Aderlaß diesem Zusammenhang wurde von dem Englander Elwood eine groß angelegte Studie durchgeführt, wobei er am Ende seiner Untersuchungen zu der etwas provozierenden Meinung kam. ,Die Symptome der sog anamischen Frau sind in Wirklichkeit die Symptome der neurotischen Frau ' Sicherlich ist die Meinung stark übertrieben, doch ist die Behandlung jeder leichten Anämie mit Eisensubstitution gleichsam widersinnig Hämatokrit als multifaktorieller diagnostischer Parameter Neben der Hb-Konzentrations-Bestimmung im Blut ist auch die Hamatoknt-Messung unerläßlich Leider wird diese einfache und schnelle Orientierungshilfe über die Blutfluiditat auch heute noch viel zu wenig genutzt, obzwar die Hamatokntwert-Erhohung nicht nur einen hohen diagnostischen, sondern auch prophylaktischen Aussagewert be sitzt Zahlreiche Krankheiten gehen mit Hamatokrit-Anstieg einher und nicht selten gibt dieser frühzeitig Auskunft über sich anbahnende Mikrozirkulationsstorungen, die dann häufig mit Herzinfarkt, Apoplexie oder penpherem Gefaßverschluß enden (1, 4, 5, 6, 7, 9) Finnische Autoren stellten eine auffallend häufige Infarktentstehung nach Saunagang fest Bei diesen Patienten wird schon vor dem Sauna-Besuch ein hohes Hämatokrit gefunden; durch übermäßiges Schwitzen kommt es zu einer erheblichen Dehydration, die dann letzten Endes den verhängnisvollen Verschluß auslost Gerade die Sauna-Anwendung im hohen Lebensalter — bei allgemein erhöhtem Hamatokntwert — ist neben bestehen Hamatokrit [%] den Koronarkrankheiten eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle Es ist uberlegenswert, ob nicht grundsätzlich gefährdete Patienten vor Sauna-Anwendung durch HamatokritwertBestimmung kontrolliert werden sollten. Die Durchfuhrung der Hamatokntbestimmung ist heute mit der sog Mim-Hamatokritzentrifuge mit Hilfe von Kapillaren, wofür ein Tropfen Blut der Fingerspitze ausreichend ist, sehr einfach und vor allem nicht kostenintensiv Die Normalwerte des Hamatorknt bei Mannern 46%±1,5% Frauen 41% ±1,5% Der stark erhöhte Hamatokntwert bei Neugeborenen ist physiologisch durch die Polyglobulie bedingt Soll der Hamatokntwert auf den Normbereich gesenkt oder sogar unter die Norm reduziert werden, so spricht man entweder von einer isovolamischen oder hypervolamischen Hamodilution. Die isovolamische Hamodilution ist ein Verdünnungsverfahren, bei dem der zellulare Anteil des Blutes zwar reduziert wird, ohne dabei aber das Plasmavolumen zu verringern Technik der isovolamischen Hamodilution Die hypervolamische Hamodilution ist eine ZellbestandteilReduktion im Blut bei gleichzeitiger Volumenvermehrung Die hypervolamische Technik ist gerade bei kardial geschadigten Patienten wegen der zu erwartenden Druckerhohung nicht unproblematisch, demgegenüber ist die isovolami- Thrombozyten [x 1000] 400 Hämatokrit Thrombozytenzahl 60 300 50 I T k \ - 2Q0. / /} - 40_ [250 ml Dext ca 1450 ml Blut 0 148 , • öc iqp_ 30_ -h"'-1 la <0,01 1 Wo 2 Wo 3 Wo 4 Wo 5 Wo 6 Wo Abb 1 Verhalten von Hämatokrit und Thrombozytenzahl nach ein maliger isovolamischer Hamodi lution Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. Fodor, Aderlaß sehe Hämodilution unter strengen Kautelen auch ambulant leicht durchführbar (8). Folgendes Verfahren hat sich im ambulanten Bereich am besten bewährt: Beim liegenden Patienten werden durch eine Einser-Braunüle 450 ml Blut innerhalb von 30 Min. langsam entnommen. Anschließend folgt die periphere Venendruckmessung mit Hilfe eines Tonometers — zur Orientierung über den augenblicklichen Volumenverlust. Danach folgt die Infusion, je nach Bedarf entweder mit einer Volumenersatzlösung oder kristalloiden Lösung. Als Volumenersatzlösung hat sich gerade bei mikrozirkulatorischen Problemen die niedermolekulare Dextranlösung — Rheomakrodex — besonders bewährt. Da es bei Dextranen — wenn auch selten, so doch immer wieder einmal — zu einem anaphylaktischen Schock kommen kann, sollte man vor der Infusion mit einer Dextran-Ampulle die Unverträglichkeitsreaktion auf Dextran im Körper blockieren. Am besten hat sich hier die Promit-Ampulle bewährt. Trotzdem sollte man nach Promit-Applikation eine Vor-Infusionsprobe mit ein paar Tropfen Rheomakrodex durchführen und erst nach zweiminütiger Reaktionslosigkeit die normale Infusion fortsetzen. Es muß nicht extra betont werden, daß eine medikamentöse Bereitschaft zur Bekämpfung einer evtl. auftretenden anaphylaktischen Reaktion gwährleistet sein muß. Sicherlich ist die Komplikation relativ selten, aber trotzdem muß man bei Rheomakrodex-Infusionen darüber Bescheid wissen. Die Infusionszeit beträgt durchschnittlich bei 250 ml Rheomakrodex ca. 90-120 Min. Hier sei noch vermerkt, daß wir es bei Dextran mit einem echten Plasmaexpander zu tun ha- Hämatokrit [%] ben, wobei 250 ml Dextran etwa 500 ml effektiver Volumensubstitution im Plasmaraum entsprechen. Über die Frequenz der Hämodilution gibt es verschiedene Meinungen. Eine Richtlinie ist einzig und allein der vorhandene Hämatokritwert. Aber gerade hier ist man uneinig, da manche Autoren eine radikale Hämatokritsenkung bis 30% empfehlen, während andere sich mit hochnormalen Werten von 38 bis 40% begnügen. Indikationen der Hämodilution Die Indikationen zu einer isovolämischen Hämodilution sind primär periphere und zerebrale Durchblutungsstörungen und ausgeprägte Polyglolbulien. Die Häufigkeit der hirnischäm ischen Attacken hat gerade in den letzten Jahren durch die steigende Lebenserwartung zugenommen; sie ist ambulant mit der Hämodilution äußerst positiv beeinflußbar geworden (4, 5, 9). Die Befürchtung, daß die kompensatorische Polyglobulie bei pulmonalen Erkrankungen nach Hämodilution weitere pathophysiologische Probleme mit sich bringt, wurde weitgehend ausgeräumt. Es wurden gerade im Gegenteil bei respiratorischen Störungen wie z. B. bei den in letzter Zeit stark zunehmenden chronisch-obstruktiven Ventilationsstörungen mit pulmonaler Hypertonie, nicht nur pulmonal sondern auch zerebral durch Besserung der Sauerstoffaufnahme und -Versorgung auffallend gute Ergebnisse erzielt. Geistige Wachsamkeit, leichtere Motivation und dadurch gebesserte Patientencompliance und auffallende Zunahme des arteriellen pO2 sind die Folge. Throrrtbozyten [x 1000] 60 _ 500_ Hämatokrit Thrombozytenzahl 50 400 40 300_ 2 er <0,01 30 200. 6 Wo Abb. 2: Verhalten von Hämatokrit und Thrombozytenzahl während zweimaliger isovolämischer Hämodilution. 149 Fodor, Aderlaß Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg Inwieweit prophylaktisch die Hamodilution bei Infarktgefahrdeten einsetzbar ist, wird sich in Zukunft erweisen Bei der Indikation sollte man nicht zuletzt auch an die Karzinom-Patienten denken, bei denen eine allgemeine Abwehrmobihsation ohne gute MikroZirkulation doch völlig illusorisch erscheinen muß. Über Kontraindikationen ist noch relativ wen\g bekannt Nach dem oben beschriebenen Aderlaß kommt es nicht selten zu einer reaktiven Thrombozytose (10). Deshalb sollte man wahrend der Hamodilution die Thrombozytenzahl möglichst engmaschig kontrollieren und unter Umstanden eine antiaggregative Therapie einleiten. Um über die Verhaltensweise des Hamatokrit und Thrombozytenzahl wahrend isovolamischer Hamodilution besser informiert zu sein, wurde bei zwei Patientengruppen von je 15 Patienten das Hamatokrit und die Thrombozytenzahl über 6 Wochen lang kontrolliert und die Effektivität der einmaligen Hamodilution gegenüber der zweimaligen, alle drei Wochen durchgeführten Hamodilution verglichen Wenn man die isovolamische Hamodilution mit 1 x 250 ml Dextran-Gabe bei 450 ml Blutentnahme durchfuhrt, so sieht man erst einen hochsignifikanten Hamatokritabfall bei gleichzeitigem signifikantem Thrombozytenanstieg nach einer Woche; erst nach etwa sechs Wochen senkt sich allmählich die Thrombozytenzahl auf die Norm und erreicht der Hamatontwert wieder seinen Ausgangspunkt (Abb. 1). Fuhrt man nach drei Wochen eine erneute Blutverdunnung mit derselben Menge durch, so bleibt der Hamatokritwert auch nach sechs Wochen weit unter dem Ausgangswert. Die Thrombozytenzahl steigt aber insbesondere nach der zweiten Verdünnung stark an und es scheint, daß hier dann unbedingt mit einer antiaggregativen Therapie begonnen werden muß (Abb. 2). Eine Uberfullung des Kreislaufs, besonders bei Plasmaexpander-lnfusionen, braucht man nicht zu befurchten, wenn die Therapie sorgfaltig durchgeführt und die hamodynamischen Faktoren wie Venendruck sorgfaltig überwacht werden Hamodilution ist ein Paradebeispiel für die Wiederentdeckung von Therapieverfahren, die oft jahrhundertelang praktiziert wurden, dann aber in der modernen Medizin wegen fehlender Beweiskraft verdrangt worden waren. Der altbekannte, bewahrte Aderlaß hat seine Renaissance erlebt und in unsere moderne Medizin Einzug gehalten Wir erleben das Jahrhundert der Analyse und werden vielleicht zu häufig aufgrund verifizierbarer Tatsachen und oft fraglicher Zahlen verleitet, dabei vergessen wir nicht selten, daß medizinisches Wirken nicht nur aus meßbaren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht, sondern auch die empirischen Tatsachen bei unseren taglichen Bemühungen zum Wohle des Patienten unerläßlich sind. Literatur 1 Ahnefeld, F W, C Burn, W Dick, M Halmagyi Klinische Anasthesiologie und Intensivtherapie Bd 5 — MikroZirkulation Springer Verlag Berlin Heidelberg, 1974 2 Dallibor, K Aderlaß ist wieder modern ZFA, 1983, S 1609-1611 3 Dallibor, K Aderlaß Mediziner verkünden ,blutige Wahrheit' Der Kassenarzt 22, 4660-61 (1982) 4 Gottstein, U Einfluß der Hamodilution sowie der Blutviskositat auf die zerebrale Zirkulation mit Konsequenzen auf die Therapie Arzneimittel-Forsch/Drug Res 31(11), Nr 11a (1981)2028-32 5 Moultas, R et al Hamatokrit erhöht Schlaganfall droht Medical Tribüne 43, S 40 (1982) 6 Rieger, H Penphere Durchblutungsstörung Wann Blutverdunnung sinnvoll ist Medical Tnbune 43, S 40-42 (1982) 7 Rieger, H et al Vorläufige Ergebnisse einer Feldstudie über das Verhalten Theologischer Parameter bei Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit und klinisch gesunden Kontrollpersonen unter Berücksichtigung verschieden kombinierter Risikofaktoren MikroZirkulation und Blutrheologie Therapie der penpheren arteriellen Verschlußkrankheiten Hrsg Muller-Wiefel, H , Verlag G Witzstrock, Baden-Baden, 1980 8 Rieger, H Hemodilution (HD) in Patients with IschemicSkin Ul cers Kim Wochenschr 57, 1153-1161 (1979) 9 Rieger, H Stromungsmodell zur Untersuchung Theologischer Einflüsse auf die Hamoperfusion definierter Stenosen In Thrombose und Atherogenese Pathophysiolgie und Therapie der arteriellen Verschlußkrankheiten Hrsg Breddin, K, Verlag G Witzstrock Baden Baden, 1981 10 Rieger, H Induzierte Blutverdunnung (Hamodilution) als neues Konzept in der Therapie penpherer Durchblutungsstörungen Internist (1982) 23 375-382) 11 Schmid Schonbein, H Aderlaß kommt zu neuen Ehren Munch med Wschr 123 (1981), Nr 38, 1392-94 12 Dressendorfer, R H, C E Wade und E A Amsterdam J Am Med Ass 246 (1981) 1216 13 ,Rheologische Aspekte bei der medikamentösen Therapie penpherer, arterieller Durchblutungsstörungen', Rundtischgespräch der Searle GmbH in Cannes, 4-6 6 82 Anschrift des Verfassers Dr med L Fodor, Schulgasse 7a, D-8393 Freyung FREMA - Magnetfeld-Therapiegeräte Das bewährte Programm vom spezial Handmagneten bis zum Hochleistungsgerat! Entwicklungs-Labor 150 Max Zehetner Bräuwies 8, 8104 Grainau Telefon (08821) 8732 M. wiesenauer Die Behandlungsmöglichkeiten der Akne vulgaris Zusammenfassung Die Behandlung der Akne vulgaris nach homöotherapeutischen Gesichtspunkten orientiert sich unter Berücksichtigung der Simileregel an den morphologischen Hauterscheinungen, was sich auch und gerade in den differentialtherapeutischen Erwägungen widerzuspiegeln hat. Es werden verschiedene Homootherapeutika nach Herkunft, Indikation und Dosierungsrichtlinien besprochen und anhand kasuistischer Beiträge erläutert; Kombinationsmöglichkeiten mit einer Lokaltherapie werden vorgestellt. Die Arbeit soll nicht zuletzt auf die praxisrelevante Erweiterung des aktuellen dermatotherapeutischen Spektrums hinweisen. Summary The treatment of acne vulgaris according to homoeotherapeutic points of view is orientated at the morphological Symptoms of the skin and that taking into account the simile rule. This has also and especially be reflected in the considerations as to differential therapy. Various homoeotherapeutics are discussed with regard to their origin, indication and dosage guide-lines and explained on the basis of casuistic contributions; possibilities of a combination with local therapy are presented. Finally, this paper is intended to emphasize the extension of the actual dermatotherapeutic array which is relevant to the doctor's practice. Die Behandlung dermatologischer Erkrankungen demonstriert einmal mehr die Möglichkeiten, die sich dem Therapeuten mit einer gezielten Homöotherapie anbieten. Sie dokumentiert darüber hinaus, daß der Einsatz homöopathischer Arzneimittel trotz der Vielfältigkeit unseres therapeutischen Arsenals keinesfalls als obsolet bezeichnet werden kann. Vielmehr repräsentieren die Homöotherapeutika in Abhängigkeit des Krankheitsbildes — und das sei betont — eine tatsächliche Erweiterung des aktuellen Therapiespektrums. Und gerade bei der Akne vulgaris, die z. T. recht schwierig zu therapieren ist und häufig einen langwierigen Verlauf nimmt, ist die Anwendung eines Homöotherapeutikums oftmals eine situative Notwendigkeit. Die Vielschichtigkeit der Homöopathie, ausgehend von rein organotropen und histiotropen Verordnungsweisen bis hin zur Personotropie veranschaulicht per se die differenzierten Angriffspunkte homöopathischer Arzneimittel. Ihre Anwendung orientiert sich an empirischer, d. h. praktisch-ärztlicher Erfahrung; eine praxisrelevante Auswahl nebst kasuistischer Beiträge soll im folgenden am Beispiel der Akne vulgaris vorgestellt und diskutiert werden. 152 Juglans regia Juglans regia, die Walnuß, war ursprünglich in Asien beheimatet und wurde durch die Römer nach Deutschland gebracht. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Juglandaceae und darf nicht mit Juglans cinerea verwechselt werden, deren Hauptwirkungsrichtung die Leber ist. In der Literatur wird immer wieder auf die gute Wirkung von Juglans regia bei Hauterkrankungen verwiesen. Schon bei dem bekannten Naturarzt Johann Gottfried Rademacher (1772-1850) finden sich Hinweise, wonach Walnuß-Blätter bei Hautgeschwüren verwendet wurden. Bei der Arzneimittelprüfung am Gesunden zeigten sich im Gesicht, Nacken, Schulter und Rücken kleine rote Pickel und Mitesser, also Hauterscheinungen, die als akneartige Effloreszenzen zu bezeichnen sind. Analog dazu wird nun Juglans regia bei einem Hautkranken mit den geschilderten Effloreszenzen eingesetzt, was zugleich eine Bestätigung der Simile-Regel als Arbeitshypothese ist. Das Arzneimittelbild von Juglans regia erinnert also an die typische Hautsymptomatik, die mit der klinischen Diagnose „Akne juvenilis" korreliert. Und daher besitzt Juglans regia in der Homöopathie die Bedeutung eines Routinemittels im Sinne einer „festständigen Therapie". Wenn ein so erfahrener Kenner der homöopathischen Materia medica wie Julius Mezger darauf hinweist, wonach bei Akne die Walnuß zu den bevorzugten Heilmitteln geworden ist, dann sollte dieses Mittel stets in die differentialtherapeutischen Erwägungen vorrangig mit einbezogen werden. Juglans regia wird in tiefen Potenzen, die sich zwischen D 2 bis D 4 bewegen als Dilution (2 bis 3 x 7 Tropfen/die) verordnet. Zur Herstellung der Urtinktur werden die Blätter und die grünen Schalen der unreifen Nüsse verwendet. Sulfur jodatum Von Scnoe/er stammt der Ausdruck, daß die Homöopathie auch als angewandte Toxikologie zu verstehen ist. Ein gutes Beispiel dafür ist Sulfur jodatum. Dieses Homöotherapeutikum ist eine Mischung der beiden Polychreste Jod und Schwefel. Daß mit beiden Stoffen, in hohen Dosen appliziert, eine Hautsymptomatik provoziert werden kann, ist aus der lang dauernden Verwendung von schwefelhaltigen Dermatotherapeutika bekannt. Andererseits evozieren Jod und seine Derivate Aknepusteln, die unter dem Begriff Halogenakne subsummiert werden. Die Effloreszenzen der beiden Stoffe Jod und Schwefel ähneln sehr der Furunkulose; sie entsprechen mithin Grad II und IM der Akneklassifizierung nach Plewig: Neben den Komedonen, Papeln und Pusteln treten furunkelähnliche, sehr hartnäckige Knoten mit Neigung zur Abszedierung auf. Liegt nun ein solches Symptomenbild vor, kann Sulfur joda- Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg turn D 4 bis D 6 (2 x 1 Tablette/die) eingesetzt werden St/egele und Quilisch berichten von guten Erfolgen mit Sulfur jodatum bei Akne conglobata Das Arzneimittelbild von Sulfur jodatum gründet sich neben diesen genannten Erkenntnissen aus der Toxikologie insbesondere auf die Anwendung beim Kranken (ex usu in mor bis) Im übrigen scheint bei Sulfur jodatum die Gefahr eines Jodismus ausgeschlossen, wie verschiedene Beobachter mitteilen In diesem Zusammenhang ist auch auf die experimentelle Untersuchung mit Schwefel durch Prof Bier hinzuweisen Dabei wurde mit einer auf der Haut getragenen Silberplatte erfaßt, welche Mengen an Schwefel ein Gesunder täglich ausscheidet Es zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Schwefel-Ausscheidung, sobald Sulfur D 3 appliziert wurde Demgegenüber war bei einem Hautkranken unter Sulfur die ausgeschiedene Menge noch um ein Vielfaches großer Derartige Untersuchungen demonstrieren auch die experimentell verifizierbare Wirkung eines homöopathischen Mittels Im übrigen stammt von Bier, der von Stiegele auf Sulfur jodatum aufmerksam gemacht wurde, die Empfehlung, das Mittel bei der Furunkulose einzusetzen Über die Reproduzierbarkeit dieser therapeutischen Empfehlung wird immer wieder berichtet Der folgende kasuistische Beitrag zeigt den Verlauf einer Akne-Therapie mit Sulfur jodatum unter besonderer Berücksichtigung des dafür typischen morphologischen Hautbildes (AMB), auf die individualisierende Dosierung sei hingewiesen. Wiesenauer, Akne vulgans Zahl der hoch akut entzündlichen und eitrigen Efflceszenzen an allen betroffenen Bereichen deutlich vermindert hatten Interessant ist noch der Hinweis, wonach laut Aussage des Patienten in den ersten Tagen eine Verschlechterung eingetreten sei Ob es sich dabei um eine in der Homöopathie häufiger zu beobachtende Ersttverschlimmerung gehandelt hatte, kann nicht definitiv beurteilt werden, der Verdacht ist zumindest naheliegend Aufgrund einer Dosierungsemipfehlung von Julius Mezger, bei Sulfur jodatum Therapiepaiusen einzulegen, sollte unser Patient wahrend der folgendem 10 Tage die Sulfur jodatumTabletten absetzen, um sich danach wieder vorzustellen Wahrend dieser therapiefreiem Zeit blieb der Hautbefund unverändert, mit ein Hinweis dafür, daß die Wirkung eines Homootherapeutikums regelrecht „nachklingt" In den darauffolgenden 4 Wocthen erhielt der Patient wiederum Sulfur jodatum in der Arzmeistarke D 6 (2 x 1 Tabl./die), nach dieser Zeit war insgesamit ein deutlicher Ruckgang der Effloreszenzen festzustellen Es fanden sich nur mehr vereinzelt entzündliche Herde, die sonst oft langanhaltende Rötung einzelner Aknestellen war deutlich abgeklungen, die Haut sah rein aus In der Folge nahm der Patient nur noch 1 x pro Tag eine Sulfur jodatum D 6-Tablette ein, wobei er nach jeweils 3 bis 4 wochiger Medikation eine Therapiepause einlegte Die Behandlung konnte nach etwa 6 Monaten mit eindeutigem Erfolg beendet werden Epikritisch bleibt festzustellein, daß der doch recht charakteristische Verlauf anschaulich die Besonderheiten zeigt, wie sie eine effiziente Homootherapie postuliert Kasuistik Es stellt sich uns ein 17jahnger männlicher Patient vor Die klinische Diagnose lautet Akne vulgans Grad Il-Ill Insbesondere im Gesicht, teilweise im Rucken-, Schulter-Bereich, weniger im oberen Brustbereich fallen die zahlreichen Akne-Effloreszenzen auf Komedonen, Papeln und Pusteln sowie einige wenige abszedierende Knoten Der Patient berichtet, daß er seit etwa 3 Jahren darunter zu leiden habe Zunächst habe er in der Apotheke einige „Hautmittel" (Salbe und Tinktur, d Verf) gekauft, die jedoch nichts gebracht hatten Im Gegenteil, seine Haut habe sich danach ausgetrocknet und sehr gespannt angefühlt Daraufhin sei er von einem Facharzt mit verschiedensten Hautpraparaten (Hautkortikoide; d Verf) behandelt worden, zunächst seien die entzündlichen Hautstellen zwar abgeklungen, dann aber immer wieder neu entstanden Zuletzt war vom Dermatologen ein kortikoidfreies Dermatotherapeutikum verordnet worden Diese Lokaltherapie wurde auch wahrend der folgenden Behandlung unverändert beibehalten, um einer möglichst objektiven Aussage über die von uns durchgeführte Therapie machen zu können Im Hinblick auf die Hautsymptomatik erhielt der Patient Sulfur jodatum D 6 (2 x 1 Tabl /die) mit der Anweisung, sich nach etwa 4 Wochen wieder vorzustellen Bereits zu diesem Zeitpunkt war objektiv festzustellen, daß sich insbesondere die Berberis aquifolium Bei der Besprechung des nächsten Mittels — es handelt sich um Berberis aquifolium — sind einige botanische Vor bemerkungen notwendig In der Homöopathie gebrauchlich sind das in diesem Zusammenhang interessierende Berbe ris aquifolium sowie auch Berberis vulgans, der Sauerdorn In der homöopathischen Literatur ist häufig nur Berberis erwähnt, wobei jedoch Berberis vulgans gemeint ist Dies verdient insofern der besonderen Erwähnung, als die Wir kungsrichtung von Berberis vulgans Niere und ableitende Harnwege sowie Leber uncd Gallenblase sind Hingegen wird Berberis aquifolium vorzugsweise bei Hauterkrankun gen eingesetzt Berberis aquifolium, der Maltiomenstrauch, gehört zur Familie der Berbendaceae und isit in Nordamerika beheimatet, in Europa wird er als Zierstrauich angebaut Die Urtinktur wird aus der getrockneten Rinde; hergestellt Berberis aquifolium zeigt im seinem Arzneimittelbild jene Hauteffloreszenzen, wie sie* für die Akne vulgans Grad I typisch sind Neben Papeln umd Pusteln sind es insbesondere Komedonen, die die Haut pnckelig und rauh erscheinen lassen Hier trifft die klinische Diagnose „Akne comedonica" zu Die folgende Kasuistik 'vermag dies zu dokumentieren 153 Wiesenauer, Akne vulgaris Kasuistik Es handelt sich um einen 20jährigen, männlichen Patienten. Anamnestisch ergibt sich eine Akne vulgaris seit dem 14. Lebensjahr, die bis etwa zum 18. Lebensjahr bei typischem Verlauf unterschiedlich ausgeprägt war und anderweitig zur Zufriedenheit des Patienten behandelt werden konnte. Seit etwa V2 Jahr jedoch würden vermehrt Komedonen im Gesicht auftreten. Die Inspektion und Palpation ergibt zahlreiche Mitesser, teilweise weißliche Talgretentionszysten als Zeichen verstopfter Ausführungsgänge mit nachfolgender Auftreibung. Vereinzelte eitrige Effloreszenzen sowie Exkoriationen deuten auf eine falsch durchgeführte mechanische Reinigung der Haut hin. Der Patient erhielt Berberis aquifolium D 2 dil. mit der Anweisung, morgens und abend 5 Tropfen einzunehmen. Erneute Vorstellung nach 4 Wochen-. Patient und Arzt waren sich in der Beurteilung des Therapieverlaufes einig: Eine Besserung ist nicht eingetreten. Deshalb wurde unter Beibehaltung des Mittels lediglich die Arzneistärke sowie die Dosierung gewechselt. Während der nächsten 4 Wochen sollte der Patient Berberis aquifolium 1 x täglich 5 Tropfen einnehmen und in Abhängigkeit der Hautreaktion bis auf 10 Tropfen täglich steigern. Nach 4 Wochen stellte sich der Patient wieder vor mit der Angabe, daß er 10 Tropen für die optimale Dosis halte, was sich im wahrsten Sinne des Wortes in seinem Gesicht widerspiegelte. Die Haut sah glatt und gepflegt aus, die Komedonen waren nur noch an einzelnen Stellen vorhanden. Demzufolge war der Patient nur schwer zu einer 10tägigen Therapiepause zu bewegen, um danach für weitere 4 Wochen die Medikation fortzusetzen. Bei erneuter Vorstellung erwies sich eine Fortsetzung der Berberis aquifolium-Therapie als nicht mehr notwendig. Der Patient stellte jedoch die Frage, ob eine interne Behandlung möglich sei, um die nach mechanischer Entfernung der restlichen Komedonen auftretenden Exkoriationen schneller zur Abheilung zu bringen. Mit der intermittierenden Applikation eines anderen Homöotheapeutikums konnte auch dies zu seiner Zufriedenheit erzielt werden; es hatte sich dabei um Ruta gehandelt. Ruta graveolens Ruta graveolens (Farn. Rutaceae) mit der deutschen Bezeichnung Garten- oder Weinraute ist in Italien und auf der Balkan-Halbinsel beheimatet; in Mitteleuropa wird sie in Gärten angebaut. Zur Herstellung der Urtinktur dient das frische, vor Beginn der Blüte gesammelte Kraut. In der Homöopathie gilt Ruta als das große Wundheilmittel und konkurriert hier mit Arnika. Ruta kann somit bei allen Zuständen nach Traumen aufgrund seiner antiphlogistischen Eigenschaften wirkungsvoll eingesetzt werden. Darüber hinaus haben experimentelle Untersuchungen gezeigt, daß die perorale Applikation von Ruta die Abheilungszeit 154 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. von Hautabschürfungen (Exkoriationes) deutlich verkürzt: Ruta scheint die Regenerationsvorgänge zu beschleunigen. Diese Befunde konnten durch therapeutische Beobachtungen verifiziert werden. Im Hinblick auf die beim AknePatienten üblicherweise sichtbaren Sekundär-Effloreszenzen — Krusten, Erosionen, Exkoriationen — gewinnt die systemische Ruta-Therapie dabei weitere Bedeutung, zumal diese Hauterscheinungen von den Betroffenen als kosmetisch sehr störend empfunden werden. Ruta graveolens hat sich in der Arzneistärke D 3 bei 2 x täglicher Einnahme von 7 Tropfen bewährt. Das Mittel kann sowohl intermittierend — also während der Therapiepause des eigentlichen Aknemittels — als auch zur Nachbehandlung eingesetzt werden. Dosierungshinweise Gerade bei der Homöotherapie ist das individualisierende Herantasten an die Dosis optima wesentlich; sie hat sich an der Reaktionsfähigkeit des erkrankten Organismus zu orientieren. Das indizierte Homöotherapeutikum sollte — wie die Kasuistiken es gezeigt haben — im angegebenen Potenzbereich für ca. 4 Wochen verordnet werden bei 2 x täglicher Applikation von 7 Tropfen entsprechend 1 Tablette. Danach sollte eine etwa 7- bis 10tägige Therapiepause eingelegt werden, um danach unter Berücksichtigung des aktuellen Befundes mit gleicher oder veränderter Arzneistärke (Potenz) dieselbe Therapie fortzusetzen. Ein evtl. Nichtansprechen des Therapeutikums ist zunächst über einen Potenzwechsel zu korrigieren. Lokaltherapie Ihrem Prinzip entsprechend geht die Homöopathie von einer internen Behandlung der Krankheiten aus, also auch der verschiedenen Hauterkrankungen. Dies schließt jedoch nicht aus — und hier muß auf die Erfahrungen aus der Praxis hingewiesen werden —, daß auch eine adäquate lokale Behandlung zur Unterstützung der internen Therapie durchgeführt werden kann; diese Möglichkeit ist als eine adjuvante Therapiemaßnahme zu verstehen. Ein aus Calendula officinalis, der Ringelblume, hergestellter Extrakt wird mit abgekochtem Wasser 1:10 verdünnt und morgens und abends die betroffenen Hautareale damit abgerieben. Bewährt hat es sich auch, auf stark entzündete und auf die nach mechanischer Reinigung besonders entzündungsgefährdeten Hautstellen einen mit Calendula getränkten Wattebausch aufzulegen, um sie anschließend mit Echinacea-Salbe einzureiben. Echinacea besitzt nämlich eine deutlich antiinflammatorische Wirkung. Um ein Trokkenheits- und Spannungsgefühl der Haut zu vermeiden, ist anschließend Natrium muriaticum-Salbe dünn aufzutragen. Auf eine weiterführende Behandlung im Sinne einer biologischen Hautpflege sei verwiesen. Wiesenauer, Akne vulgaris Arztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. Personotropie Mit den besprochenen Therapiemaßnahmen ist eine gezielte und zugleich effiziente Behandlung der Akne vulgaris möglich. Die genannten Therapeutika sind als Basismittel zu verstehen und sollen dem Anfänger in der Homöopathie eine Anregung dafür sein, auch bei solchen Erkrankungen derartige Präparate einzusetzen. Nicht zuletzt sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Behandlungsmöglichkeiten und damit die Therapieerfolge, welche die Homöopathie als solche bietet, auch und gerade durch die Miteinbeziehung personotroper Gesichtspunkte bei der Verordnung zu erweitern sind. Abschließend soll dies am Beispiel einer Kasuistik (zit. nach Stubler) dargestellt werden. Kasuistik Eine Mutter brachte ihre 18jahrige Tochter am 31.1.1966 in die Sprechstunde. Die Tochter war offenbar ein haßliches kleines Entchen, bloß daß sie nicht klein, sondern groß, und nicht dünn, sondern dick war. Die ganze Haut war mit Ak- «*-***»*.. neknoten bedeckt, speziell natürlich im Gesicht, Nacken und Brust, und das seit dem 6. Lebensjahr. Die Periode kam zu früh, alle 20 Tage, und dauerte 5 Tage stark und lang. Der Stuhlgang neigte zu Verstopfung. Der Hals wurde dicker, das Korpergewicht nahm rapid zu, sie wog 80 kg bei 173 cm Große. Der akute Anlaß zu der Konsultation war nun eine Bronchitis mit verstopfter Nase, Schnupfen und Heiserkeit. Zu Erkältungserscheinungen neigte sie sehr. Die Diagnose wird einem schwer. Natürlich kann die Diagnose „Akne" gestellt werden ; ebenso kann auch die Diagnose einer Hypothyreose gesttellt werden, wozu aber die zu häufige und starke Regel nichit ganz passen will; auch die Diagnose einer Anfälligkeit deir oberen Atemwege mit chronischer Rhmitis und Bronchitis kann gestellt werden. Mit alledem werden wir jedoch dem Menschen nicht gerecht. Für die Mutter stand etwas anderes im Vordergrund; sie stieß sich hautpsachlich an der Trägheit und an der traurigen Gemütslage ihrer Tochteir, welche von der der Mutter sehr zu ihrem Nachteil abstaclh. — Nach der alten Temperamentenlehre von Hippokrates befinden wir uns hier zweifellos auf dem Gebiet des Phlegma; bezüglich derTemperaturqualitaten also im Bereich des Feuchten und Kalten; bezüglich der Elemente im Bereich; des Wassers. Einige Fragen nach den Modalitäten konnten dies leicht aufklären. Das PASCOSAB AI wirkt frei von unerwünschten Nebenwirkungen • spasmolytisch • diuretisch • entzündungshemmend Auf natürliche Weise wirkt Pascosabal gegen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und der Prostata. Die Diurese wird angeregt Entzündungen und Ödeme werden gehemmt, Spasmen abgebaut. Indikationen: Prostatitis, Prostatahyp>ertrophie, Prostataneurosen, Miktionsbeschwerden des Prostatikers, Urethritis. Zusammensetzung: 100 g enthalten: Saba\ serrulat. D 1 3,0 g, Belladonna D 3 1,0 g, Berberis 0 1,0) g, Pimpinella alba D 1 1,2 g, Juniperus commun. 0 1,6 g, Carduus mar. 0 5,4 g, Colocynthis D 3 5,4 g, Ol. Terebinthinae D 2 5,4 g , Hydrangea arboresc D 2 5,4 g, Ammi Visnaga 0 10,4 g Dosierung: 3 mal täglich 20 Tropfen im etwas warmem Wasser. Handelsform: O P 50 ml und 100 ml Preise: 50 ml DM 8,40 inkl MwSt, 100 ml DNVi 14,60 inkl MwSt PHARM. PRÄPARATE GMBH 155 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. Fodor, Aderlaß Mädchen hatte ein großes Verlangen nach Wärme; Hände und Füße waren immer kalt, außerdem hatte sie eine große Abneigung gegen das Wasser und gegen das Baden. Im Bereich des Stuhlgangs gehört die Verstopfung dazu, im Bereich des Stoffwechsels oft die Hypothyreose mit ihrer Übergewichtigkeit, den groben Gesichtszügen und dem traurigen und trägen Wesen. In der Schule ging es entsprechend nicht besonders flott vorwärts. Das Hauptvergnügen des Mädchens war das Essen. Das Mittel, welches es brauchte, wird, etwas derb, aber treffend, gekennzeichnet durch die 4 F: Fett, faul, frostig und „f"-erstopft. Man könnte vielleicht noch das fünfte F hinzufügen: „f"-erfressen! Das Arzneimittel ist Graphites. Unsere Patientin bekam es in D 6. Sie war zuletzt am 26. 8.1966 in der Sprechstunde wegen eines Schnupfens. Bis dahin hatte sie auf 74 kg abgenommen, die Periode kam nach 24 Tagen und war etwas schwächer geworden. Ihr ganzes Benehmen war anders, schon die Kleidung, sie war heiter, lustig, übermütig, wie es den 18 Jahren zukommt. Von den Aknepusteln hatten sich keine neuen mehr nachgeschoben, die alten vertrockneten langsam, waren aber noch deutlich sichtbar. Überraschenderweise waren auch die Warzen an den Fingern verschwunden. Die Schilddrüse war noch etwas betont. Im ganzen war sie ein anderer Mensch geworden. Die Diagnose zu stellen, fällt schwer; für den homöopathischen Mittelkenner ist die Diagnose: Graphites. Graphites oder das Reisblei besteht im großen und ganzen aus Kohlenstoff und ist somit ein Bruder des Diamanten, daneben enthält es gewisse Verunreinigungen. Wir nähern uns hier der konstitutionellen Behandlung, wobei sich die Konstitutionszeichen im Bereich des Körperlichen, aber auch im Bereich des Seelischen und Gemüthaften entdecken lassen. Behandelt werden Prozesse, die sich im Arzneimittelbild des Graphit zeigen und die sich bei diesem Mädchen darstellen. Dabei bauen wir auf die Erfahrungen von Generationen von Ärzten seit Hahnemanns Zeit, also seit einem Raum von etwa 150 Jahren. Die homöopathischen Arzneimittelbilder bleiben ja glücklicherweise immer gleich und verändern sich nicht wie die Medikamente der Schule alle paar Jahre. So kann jede Generation etwas Neues dazu beitragen, und wir kommen in den Genuß all der Erfahrungen der Generationen vor uns, stellt Stübler pragmatisch fest. Die Behandlung der Akne vulgaris nach homöotherapeutischen Gesichtspunkten orientiert sich unter Berücksichtigung der Simileregel an den morphologischen Hauterscheinungen, was sich auch und gerade in den differentialtherapeutischen Erwägungen widerzuspiegeln hat. Insgesamt betrachtet, stellen die besprochenen Arzneimittel unter Beachtung ihrer jeweiligen Indikation (Anwendungsbereich i. S. des Arzneimittelbildes) eine sinnvolle Bereicherung des dermatotherapeutischen Spektrums dar. Literatur 1. Becker-Reinhardt, H.-J.: Pathogenetisch orientierte Therapie der Akne. Therapiewoche 30 (1980) 6188-6202. 2. Gabler, H.: Die homöopathische Behandlung einiger Hautkrankheiten. Mod. Leb.-Nat. Heil. 99 (1974) 171-178. 3. Goldmann, P.: Homöopathie und Hautkrankheiten. Zschr. f. Haut- u. Geschlechtskrankheiten 37 (1962) 242-263. 4. Kabisch, M.; Streiflichter aus der homöopathischen Praxis. Allg. hom. Zeitg. 196 (1951) 33-46. 5. Mössinger, P.: Beiträge zum Neuaufbau der praktischen Medizin. Haug 1964. 6. Pleuger, R.: Homöopathische Vor-, Neben- und Nachbehandlung. Dtsch. hom. Monatsschr. 9 (1958) 222-237. 7. Plewig, G.: Neuere Therapie der Akne. Therapiewoche 30 (1980) 5370-5376. 8. Quilisch, W.: Kurze Rezepte für die Behandlung von Hautkrankheiten mit homöopathischen Mitteln. Der Landarzt 28 (1952) 410-412. S.Schoeler, H.: Wer blieb und was bleibt? Allg. hom. Zeitg. 220 (1975) 89-97. 10. Schoeler, H.: Über die wissenschaftlichen Grundlagen der Homöopathie. Sonderdruck Deutsche Homöopathie-Union, Karlsruhe. 11. Schreiber, H.-U.: Gibt es eine Anti-Akne-Kost? Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 21 (1980) 617-622. 12. Stiegele, A.: Beiträge zur Homootherapie der Haut. Dtsch. hom. Monatsschrift 1 (1950) 3-18. 13. Stübler, M.: Das Erlernen der Homöopathie. Sonderdruck Deutsche Homöopathie-Union, Karlsruhe. 14. Vogel, H.-H.: Die Haut. Waia-Schriftenreihe. 15. Wiesenauer, M.: Experimentelle Untersuchungen mit Ruta graveolens. Unveröffentlichte Ergebnisse. 16. Wiesenauer, M.: Therapie als allgemeinmedizinische Forschung. Hippokrates 1981. Weitere Literatur beim Verfasser. Anschrift des Verfassers: Dr. med. M. Wiesenauer, Ibisweg 3, D-7000 Stuttgart 50. M A G N E S I U M VERLA® für Sportler erhöht körperliche Leistungsfähigkeit verhindert Wadenkrämpfe und Muskelzittem 156 Magnesium Verla® Verla-Pharm, Tutzing y. 1 Biajee enthalt Magnesium l_ hydrogenglu tamat 100 mg Magnesiumcitrat tert 3 H2O 230 mg, Magnesiummkoti nat 5 mg Magnesium Gehalt 3,3 mva! (1,65 mmol) Konzentrat: 1 Beutel (5 g) enthalt Magnesium L hydrogenaspartat 1803 mg Thiaminmtrat (Vit B-|j 2 mg Riboflavm (Vit B2) 3 mg, Pyndoxin HCI (Vit B6) 3 mg Magnesium Gehalt 10 irwal (5 mmol) Verdauliche Kohlen hydrate 2,8 9 Kontrazeptiva, Eklampsie, Praeklampsie, vegetative Dystonie mit spasmo philem Symptomenkomplex, latente und normocalcamische Tetanie Myal gie, nacffil Wadenkrampfe Spasmen zerebraler und penpherer Getane, Mi grane Adjuvans bei Cephalgie, stenokardischen Beschwerden, essent Hy pertome Zur Prophylaxe bei Calciumoxalatstein Diathese, Thrombosege tahrdung, metabolisch bedingten Myokardnekrosen Zusatztherapie bei Pankreatitis Leberzirrhose Hypercholestermamie, Artenosklerose Kontraindikationen: Niereninsuffizienz, Anurie, Exsikkose Ampullen: 1 Ampulle (10 ml) enthalt Magnesium L hydrogenglutamat 1 g Magnesium Gehalt 6 3 mval (3 15 mmol) Ampullen: Myasthenia gravis AV Block Niereninsuffizienz, Anurie Exsik kose Die Injektion von Magnesium Verla bei gleichzeitiger Herzglykosidthe rapie ist nur in Fallen von Tachykardie bzw Tachyarrhythmie angezeigt Indikationen: Magnesiummangel bei Ernährungsstörungen Diät, chron AI koholabusus, wahrend der Schwangerschaft, Stillzeit bei Einnahme von Nebenwirkungen: Ampullen: Brarjykardie, Uberleitungsstorungen penphere Gefalierweiterungen Handelsformen und Preise: 20 Dragees DM 3,52 50 Dragees DM 7 95, 100 Dragees 14,46 150 Dragees DM 19,60 Konzentrat 20 Beutel DM 11,19 50 Beutel DM 24,90, 100 Beutel DM 40 46 3 Ampullen D M 5 69 10 Ampullen D M 16 95 VERLA-PHARM TUTZING L. Priebe Thermoregulationsdiagnostik und Diskriminanzanalyse Zusammenfassung Die Thermoregulationsdiagnostik (TRD) ist als ein Test des vegetativen Nervensystems anzusehen, bei dem die thermophylaktische Einstellung in der Körperschale zum Zwecke der Temperaturregulierung im Körperkern in Untersuchung steht. Wenn die Kaltreizung nicht zu groß gewählt wird, ist eine einfache Funktionsdiagnose des Vegetativums möglich. Das ist theoretisch begründbar. Die theoretische Grundlegung einer organbezogenen Diagnose, die eine Krebsdiagnose sein kann, ist dagegen schwierig. Eine viszerale Steuerung kutikutaner Reflexe durch gestörte Organe ist zwar denkbar. Bisher fehlen dafür aber noch die konkreten Beweispunkte. Die vorstehende Einschränkung berührt natürlich nicht die thermographischen Diagnosemöglichkeiten. Wenn Organe mit gestörtem Metabolismus und/oder anormaler Durchblutung durch „thermische Projektion" das stationäre Temperaturfeld an der Hautoberfläche signifikant verändern, so kann das thermographisch registriert und diagnostisch ausgewertet werden. Ein heuristisches Diagnoseverfahren kann nun gewonnen werden, wenn eine Personengruppe mit eindeutigem Krankheitsbefund (z. B. Mammakarzinom) sich durch eine Reihe von bestimmten und meßbaren Merkmalen von einer gesunden aber sonst gleichartigen Personengruppe unterscheidet. Mit Hilfe der Diskriminanzanalyse gewinnt man in einem einmaligen Verfahren, bei dem möglichst große Personengruppen mit signifikant eindeutigem Unterschiedsbefund krank-gesund eingeführt werden, ein kombiniertes Gesamtmerkmal. Damit sind beide Gruppen optimal diskriminiert und im Einzelfall kann eine Entscheidung krank-gesund mit bestimmtem Wahrscheinlichkeitswert getroffen werden. In der vorliegenden Arbeit wird die theoretische Konzeption des Verfahrens beschrieben. Über die Einzelheiten des praktischen Vorgehens ist anderswo berichtet worden (1). Summary Thermoregulation diagnostics (TRD) has to be considered a test of the vegetative nervous System in which the thermophylactic regulation in the peripheral regions of the body is determined for the purpose of temperature regulation in the core of the body. If the cold irritation is not too strong, then a simple diagnosis of the functions of the vegetative nervous System is possible. This can theoretically be established. The theoretical foundation of any organ related diagnosis, which can be a cancer diagnosis, is, on the other hand, difficult. Any visceral regulation of cuticutaneous reflexes by disturbed Organs is, however, think- 158 able. But till now, the concrete evidence for such regulation is still missing. The above restriction does, of course, not touch the thermographic possibilities for diagnosis. If organs with disturbed metabolism and/or abnormal blood circulation significantly change the stationary temperature field at the surface of the skin by „thermic projection", it can thermographically be registered and utilized for diagnostic purposes. A heuristic procedure can now be obtained for diagnosis, if a group of persons with clear findings of any disease (e.g. carcinomata of the mammae) differs in a number of certain and measurable characteristics from a healthy but otherwise the same kind of group of individuals. Then one will obtain a combined total feature by means of discriminant analysis and that in one Single procedure in which as big as possible groups of persons with significantly clear differences in the findings ill - healthy are used. Thus, both groups are at Optimum discriminated and in the individual case a decision ill - healthy can be made with definite probability. The theoretical procedure is described in the present paper. The details of the practical procedure are described elsewhere (1). Die Praxis der Thermoregulationsdiagnostik (TRD) besteht im wesentlichen darin, daß an der unbedeckten Haut des ruhenden Menschen an verschiedenen und für den jeweiligen Diagnosezweck passenden Stellen Temperaturen gemessen werden. Bei der Diagnose des Mammakarzinoms z. B. werden Meßstellen gewählt, die vorwiegend im Mammabereich liegen. Die Temperaturverteilung an der thermisch gereizten oder auch ungereizten Haut liefert zwar auch Informationen über die Aktivitätslage des vegetativen Nervensystems. Im allgemeinen führen diese Informationen aber, wenn man von der Feststellung eines Fieberzustands einmal absieht, diagnostisch nicht weiter. Anders verhält es sich dagegen mit der sogenannten Regulationsamplitude. Hierbei handelt es sich um eine Temperaturdifferenz die durch zweimalige Messung der Temperatur an einer bestimmten Hautstelle gewonnen wird. Die Temperatur T, ist die vor einer Reizung zu messende und T2 soll die Temperatur sein, die sich während oder nach der Reizphase als optimale Antwort des regulierenden Systems am gleichen Meßort einstellt. Der Reiz, der bei der Thermoregulationsdiagnostik eingesetzt wird, ist thermischer Natur. Er wird im allgemeinen durch Kaltwasserreizung an einer oberen Extremitat realisiert. Reizdauer und Wassertemperatur müssen dabei so gewählt werden, daß man von einer Standardreizung sprechen kann, die eine optimale Temperaturantwort folgen Pnebe, Thermoregulationsdiagnostik Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg laßt Da das thermische Reizmuster impulsformig ist, kann man erwarten, daß die Temperaturantwort als Folge der konsensuellen Vasokonstriktion bei Kaltreizung durch einen fallenden und einen anschließend wieder steigenden Verlaufsanteil gekennzeichnet ist Das genaue Zeitmuster der Temperaturantwort ist von Meßstelle zu Meßstelle verschieden und hangt natürlich in entscheidendem Maße von der Aktivitatslage des vegetativen Systems ab Für den TRD-Praktiker ist es eine der wichtigsten Fragen, die letztlich über Sinn und Unsinn der diagnostischen Messung entscheidet, ob er nämlich für die Zweitmessung den richtigen Zeitpunkt gewählt hat Es soll hier im einzelnen nicht auf die Vielzahl von Faktoren eingegangen werden, die aus biophysikalischer, physiologischer und auch aus psychologischer Sicht bei der Messung der Hauttemperaturen bzw der Regulationsamplituden zu beachten sind Dennoch erscheint es sinnvoll und aus be stimmten Gründen auch zwingend, wenn in einer kurzen Aufzahlung diese Faktoren dem Leser nahegebracht werden Für den kundigen Betrachter der Thermoregulationsdiagnostik-Szene spiegelt sich darin zusätzlich auch die Palette von Ansichten, Meinungen, Irrwegen und Hoffnungen aller derjenigen, die sich seit langem um eine optimale Gestaltung des TRD Diagnoseverfahrens bemuhen Nachstehend wird eine Auflistung aller Faktoren, die für eine optimale Gestaltung der Thermoregulationsdiagnostik zu beachten bzw die mit dieser Zielsetzung seit einiger Zeit diskutiert werden, durchgeführt Die Liste ist nicht als eine Rangordnung zu verstehen, aus der die unterschiedliche Wichtigkeit der einzelnen Faktoren für die diagnostische Ef fizienz des TRD Verfahrens abzulesen ist 1 Temperaturmeßverfahren Kontaktmessung, kontaktlose Messung (Infrarotstrahl lungsmessung) 2 Optimale Wahl der Klimaparameter in der Umgebung 3 Notwendigkeit einer psychologischen Einstellung des Patienten vor der TRD-Diagnose 4 Parameter der thermischen Standardreizung 5 Wahl des Zeitpunktes für die Temperaturmessung nach der Reizung 6 Physiologisch-klinische Vorgeschichte des Patienten, physiologische Langzeit Parameter 7 Kalt- oder Warmreizung Die Möglichkeit einer nichtthermischen Reizung des Organismus z B mit Medikamenten oder die mit elektrischem Strom ist in der Liste nicht aufgeführt worden Augenblick noch sehr schwierig Von einer Thermoregula tionsdiagnostik kann aber auf jeden Fall keine Rede sein, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, mit nichtthermischen Reizen arbeitet Wenn eine Irritation des Vegetativums mit nichtthermischen Mitteln zu Änderungen der Hauttemperatur und/oder auch der Kerntemperatur fuhrt, so werden damit im allgemeinen natürlich auch thermoregulatonsche Prozesse angestoßein Wesentlich ist jedoch, daß alle übrigen Vorgange, die durrch die Irritation des Vegetativums ausgelost werden, eime korrelative Zuordnung von Krankheit bzw deren Ursachesfaktoren mit den pseudoregulativen Bewegungen der H.auttemperaturen erschweren bzw ganz unmöglich machetn Es soll nicht verschwiegen werden, daß in der Vergangenheit häufig allem der Umstand, daß mit dem Einsatz v/on Medikamenten, die entwe der über die Haut in das Gewebe und in den Blutkreislauf gelangten oder auch oral verrabreicht wurden, relativ hohe Temperaturanderungen verbunden waren, eine ausreichende Indikation für das thermische Diagnoseverfahren lieferte. Ein methodisches Vorgehen dieser Art ist abzulehnen Aus physiologischen und auich aus anderen Gründen kann daher nur geraten werden, in der Thermoregulationsdiagnostik die Regulationsamplituden ausschließlich mit thermischen Reizen auszulosen In der Auflistung der Faktorein, die in der TRD Praxis von Bedeutung sind, ist ein Faktor, und zwar der wichtigste ausgelassen worden Gemeint ist die Frage, wie man aus der Vielzahl der Regulationsamplituden *' = T '. • " J 2 , , i = 1- n n = Anzahl der Meßorte, die an verschiedenen Hautstellen gemessen werden, zu einer diagnostisch relevantem Aussage gelangt Gemeint ist hier eine Aussage über die prakanzerotische oder auch kanzerotische Situation in einem bestimmten Organbereich Bei der Interpretation der Daten, die mit der Thermoregulationsdiagnostik und bei entsprechender Wahl der Hautmeßorte gewonnen werden, mulß die Frage nach dem primären Ort der Krebserkrankung irm allgemeinen offen bleiben Es gibt eine Reihe von kausaltheoretischen Überlegungen, die eine Schwächung der tonischen Aktivität des Vegetativums, die im Dienste der Thiermoregulation steht, bzw eine Reduzierung der Regulationsamplituden mit einer Krebserkrankung in Korrelation seihen Für die praktische Auswer tung der TRD-Meßwerte, dne über die häufig geübte Praxis der Nachbestatigung eines mit anderen Mitteln eindeutig erhobenen Diagnosebefundes wesentlich hinausgeht, sind diese Erkenntnisse zur Zeitt noch wenig hilfreich Hauttemperaturänderungen und Vegetativum Mit diesen Reizmitteln ist im allgemeinen eine Irritation des vegetativen Nervensystems verbunden, die mit Temperaturanderungen in der Haut gekoppelt sein kann Inwieweit aus den reizbedingten Bewegungen der Temperatur allerdings diagnostische Schlüsse gezogen werden können, das soll hier nicht naher erörtert werden Eine kausaltheoreti sehe Begründung für eine Folgerung dieser Art erscheint im Thermoregulationsdiagnosttik und Stoffwechseldynamik Trotz dieser einschränkenden Bemerkung ist die Thermoregulationsdiagnostik als eune sehr interessante Diagnosemethode zu bezeichnen Uind das nicht nur deswegen, weil die Verfahrenspraxis den IPatienten so gut wie nicht belastet und beliebig oft wiederrholt werden kann Wesentlich ist 159 Priebe, Thermoregulationsdiagnostik vielmehr der theoretische Hintergrund, wobei daran zu denken ist, daß die TRD ein Testverfahren des Vegetativums darstellt. Neben der tonischen Aktivität des Vegetativums, welche die Höhe der Regulationsamplituden bestimmt, gibt es nämlich noch eine pulsatorische Aktivitätskomponente. Diese vermag über die Rhythmisierung der peripheren Durchblutung die intrazellulären Oszillationen auf der metabolischen Reaktionsebene zu synchronisieren. Die Länge der Perioden bei beiden Rhythmen liegt im Minutenbereich. Durch die rhythmische Wechselbeziehung zwischen Kreislauf und metabolischen Reaktionen wird ein ganzheitlicher Zusammenhang zwischen dem vegetativen Nervensystem und der Dynamik aller Körperzellen hergestellt. Die rhythmische Zeitstruktur der meisten Stoffkomponenten im Zellinnern, die von den periodischen Durchblutungsschwankungen mitgenommen werden, kennzeichnet die Normalsituation einer vitalen Zelle. Bei bestimmten Werten von Amplitude und Frequenz der vegetativ induzierten Kreislaufrhythmik kann es aber auch zu einer vollkommmenen Zerstörung der rhythmischen Zeitordnung in der Zelle, d. h. zum Chaos kommen. Es ist naheliegend, daß eine Schwächung des Vegetativums, aus welchen Gründen auch immer, sowohl durch einen Ausfall der rhythmischen als auch der tonischen Aktivität im Dienste der Thermoregulation angezeigt wird. Die chaotische Veränderung der intrazellulären Rhythmusordnung auf der metabolischen Reaktionsebene wird infolge der stöchiometrischen und rhythmischen Kopplungen zu einer Störung des Struktur- und des Stoffaufbaus führen, der auf der epigenetischen Reaktionsebene stattfindet. Es ist sehr wahrscheinlich, daß dann auch die Proliferationsmechanik entartet ist. Der Verfall der rhythmischen Ordnung in der Zelle, der durch eine Fehleinstellung des Vegetativums eingeleitet wird, kann als ein karzinogenetischer Schritt von ganzheitlicher Dimension gesehen werden. Warum im konkreten Fall meistens ein bestimmtes Organ von Krebs befallen wird, bedarf einer zusätzlichen Erklärung. Für die Thermoregulationsdiagnostik ist es im Augenblick wichtig, daß dem Praktiker eine Verfahrens- und vor allem eine Auswertungstechnik in die Hand gegeben wird, die es ihm erlaubt, auf ein und dieselbe Weise eine Vielzahl von TRD-Ergebnissen mit genauen Fallzuordnungen zu sammeln. Nur so wird man im Laufe der Zeit zu einem Gesamtbild der diagnostischen Möglichkeiten gelangen. Außerdem kann man erwarten, daß bei einem derartigen Vorgehen auch bestimmte kausaltheoretische Zusammenhänge aufgehellt werden. Die Forderung, daß der Praktiker stets auf eine und dieselbe Weise die TRD-Ergebnisse gewinnt, ist nicht nur mit den speziellen Fragen der thermometrischen Meßtechnik gekoppelt, sondern auch mit den Fragen der Auswertung. Nach allen bisherigen Erfahrungen ist gerade hier der Einsatz einfacher Tischrechner nicht nur eine Hilfe, sondern einfach das Mittel, welches eine fehlerfreie Auswertung für jeden einzelnen Fall überhaupt erst möglich macht. Es ist zu erwähnen, daß es TRD-Praktiker gibt, die seit vielen Jahren mit der Thermoregulationsdiagnostik beschäftigt sind und sich in der Lage fühlen, mit geübtem Blick und 160 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. mit einer gesunden Portion Intuition aus der räumlichen Verteilung der Regulationsamplituden bestimmte Krankheitsphänomene diagnostisch einwandfrei erkennen zu können. Leider zeigt die Erfahrung aber, daß solche sehr häufig an die Person gebundenen Fähigkeiten schwer lehrbar und im allgemeinen noch weniger lernbar sind. Diskriminanzanalyse Die Auswertungs- und Interpretationstechnik, die für die Thermoregulationsdiagnostik eine besondere Bedeutung hat, basiert auf dem statistischen Verfahren der Diskriminanzanalyse (4). Im einfachsten Falle handelt es sich hierbei um ein Trennverfahren, bei dem eine numerische Größe (Trennkoordinate) zu finden ist, mit dem die Vertreter von 2 Gruppen mehr oder weniger eindeutig der einen oder der anderen Gruppe zugeordnet werden können. Es ist wichtig zu wissen, daß das nachfolgend beschriebene Verfahren quasi die Meßschablone darstellt, an die der TRD-Praktiker seinen einzelnen diagnostischen Fall bzw. die bei diesem Fall erhobenen Meßwerte anzulegen hat. Die Diskriminanzanalyse ist also ein Verfahren, dessen Erledigung dem TRDPraktiker nicht obliegt. Sie wurde an zwei ausgesuchten Gruppen von Krebsgesunden und Krebskranken vorher erledigt, mit dem Ergebnis bestimmter Eckdaten, die dem TRDPraktiker in Verbindung mit einem Programm für einen Tischrechner bekanntgemacht werden. Die wesentliche Voraussetzung für die Diskriminanzanalyse ist die Existenz von 2 Gruppen, deren einzelne Vertreter sich durch ein alternatives Paar von Grundmerkmalen krebsgesund — krebskrank voneinander unterscheiden. Die Gruppe A (krebsgesund) umfasse N A Probanden, die Gruppe B (krebskrank) Nß Probanden. In jedem Fall (Proband, Patient) werden n Merkmale X| gemessen (i = 1,2...n). Diese Merkmale X| sind zunächst einmal die an n Meßstellen eines Probanden bzw. Patienten ermittelten Regulationsamplituden (x-, = #-,)• Später wird dieser Satz von Merkmalen mit Merkmalen eines anderen Typs erweitert. Um die Diskriminanzanalyse auch durch bildliche Hilfen etwas verständlicher zu machen, wird die Anzahl der Merkmale pro Fall auf die Anzahl 2 reduziert. Konkret heißt das z. B.: Bei jedem Probanden und Patienten wird die Regulationsamplitude z. B. am Oberbauch (x.,) und an der linken Ellenbeuge (x2) gemessen. Ideal, aber leider irreal wären bei'zwei Merkmalen je Fall drei Merkmals-Verteilungen, die in Abb. 1 dargestellt sind. Hier wäre keine Diskriminanzanalyse notwendig. In der Situation I genügt allein die Messung von x,, um die Vertreter der beiden Gruppen voneinander zu trennen. In der Situation II leistet das gleiche Merkmal x2 und in der Verteilungssituation IM sind beide Merkmalswerte (x„ x2) allein oder gemeinsam für die Gruppentrennung ausreichend. Die Realität sieht leider anders aus. In Abb. 2 kann man diese erkennen. Es handelt sich dabei dennoch um einen relativ günstigen Fall, da die Merkmalspunkte (x,, x2) noch relativ gut entmischt sind. Man erkennt leicht, daß eine Trenn- Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg Pnebe, Thermoregulationsdiagnostik wobei n die Anzahl der je Fall (Proband, Patient) gemessenen Meßwerte (Regulationsamplituden) ist (2) Die Bestimmung der b,- Werte ist dis eigentliche Aufgabe der Disknminanzanalyse Im anschaulichen Demonstrationsfalle mit zwei Merkmalen xn und x2 sind zum Zwecke der mathematischen Findung der b-Werte zwei Forderungen zu erfüllen a Der seitliche Abstand der X-Durchschnitte auf der X-Skala (XA, Xß) soll maximal sein, d h die Maximader beiden Haufigkeitsverteilungskurven liegen so weit wie möglich auseinander, b die „Breiten" der Haufigkeitsverteilungskurven sollen so schmal wie möglich seim *2 £o°ooo Mit der numerischen Bestimmung der b-Werte ist die erste Aufgabe der Disknminanzanallyse erledigt Hierbei sind jedoch noch zwei wesentliche Firagen zu beantworten, die bei der praktischen Erledigung dieser Aufgabe eine wichtige Rolle spielen o o o_ O 01 OO o oo A A A - Gruppe A o - Gruppe B 1 Welche Rohdaten (Merkmale x,) sind für die Disknminanzanalyse a priori zu wählen9 2 Werden alle diese Merkmale Xj schließlich auch für die Disknminanzanalyse (Bestimmung der b-Werte) benötigt? Als Rohdaten stehen in der TRD Praxis zunächst einmal die Regulationsamplituden x, zur Verfugung Ihre Anzahl je Fall (Proband, Patient) ist n (n = Anzahl der Hautmeßstellen) Abb 1a Merkmal Verteilungen für die Trennung der beiden Grup Zum anderen besteht aber auch die Möglichkeit, mit Hilfe pen A und B ist in den drei dargestellten Merkmals Verteilungen der direkt gemessenen Merkmale x, geeignete Funktionen keine Disknminanzanalyse notwendig (siehe Text) zu bilden, von denen man von vorneherein weiß bzw annehmen kann, daß sie einen starken Beitrag zur Trennung der beiden Gruppen liefern können Ein Beispiel möge das erläutern Bei der Thermoregulationsdiagnostik des Mammakarzinoms werden im Bereich der linken und rechten Mamgerade a b konstruiert werden kann, so daß alle Falle einer ma an bestimmten Meßstellen mit symmmetnscher OrtsverGruppe links und die der anderen Gruppe rechts davon zu liegen kommen Das gelingt in dem dargestellten Fall vollstandig Gleichzeitig wird deutlich, daß mit der Trenngeraden a-b auch eine neue Merkmal-Skala X definiert ist (3) Diese ver lauft senkrecht zur Trenngeraden a-b Jedem Merkmalspunkt (x„ x2) kann nun eine Trennkoordinate X zuge ordnet werden Die Anzahl von Fallen, die zu einem bestimmten X-Wert gehört, stellt die sogenannte Häufigkeit dar So entstehen die Häufigkeitsverteilungen für beide Gruppen über der X-Skala Da die Falle der beiden Gruppen durch die Trenngerade a-b vollständig getrennt werden, liegen die beiden Verteilungen der Häufigkeit ohne Überlappung nebeneinander Die Verteilungskurven besitzen gleiX -Skala che Maximumshohen, sie sind normiert Die X Skala kann im Falle von zwei Merkmalen durch eine lineare Konstruktion + b2 x 2 X = gebildet werden Im allgemeinen Falle, der für die TRDPraxis zutreffend ist, gilt X = E b, x„ i = 1 A o Gruppe A Gruppe B Abb 2a Trennung der beiden Gruppen A und B durch eine Trennge rade a b Daraus folgt eine neue Merkmal Skala X Nach (3) 165 Priebe, Thermoregulationsdiagnostik teilung zur Korperlangsachse die Regulationsamplituden gemessen Danach werden die Meßstellen mit negativen und positiven Regulationsamplituden im linken und rechten Mammabereich ausgezahlt Es entstehen so vier Werte Bildet man danach die jeweiligen Differenzen rechts links der Anzahlen positiver und negativer Regulationsamplituden, so reduziert sich die Menge der Anzahlswerte auf zwei Bei symmetrischer Verteilung der Regulationsamplituden besitzen beide den Wert null Die Anzahl der positiven/negativen Regulationsamplituden ist in den beiden Mammabereichen gleich Wird diese Symmetrieregel durchbrochen, so kann mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auf einen Masto pahtie oder Krebsstatus geschlossen werden Es erscheint daher sinnvoll, wenn man diese beiden Merkmale, die An zahldifferenz der positiven und der negativen Regulationsamplituden in den beiden Mammabereichen rechts links, als einen primären Rohdatenwert in die Diskriminanz analyse einfuhrt Wenn verschwindende Regulationsamplituden auftreten sollten, so müssen diese als separate Anzahlgruppen zusätzlich in die Betrachtung einbezogen wer den Abschließend zum ersten Punkt kann also gesagt werden, daß die Merkmale x p mit der die Disknminanzanalyse gestartet wird, aus zwei Quellen stammen a Direkt gemessene Regulationsamplituden x„ i = 1 — n, b Funktionen X| der gemessenen Regulationsamplituden f, I = (n + 1) - p 1 : X2 p = Gesamtanzahl der Rohdaten im erweiterten Satz der Merkmale Der so erweiterte Satz von Rohdaten Xj ist also X, = { X„ X, } j = 1 - p, d h der erweiterte Satz von z B 30 Merkmalen Xj (j = 1 30) besteht aus 20 gemessenen Regulationsamplituden x, (i = 1 20) und aus 10 Funktionen x, (I = 21 30) der gemessenen Werte x. Anschließend wird gezeigt, daß dieser erweiterte Satz von a prion-Merkmalen durch einen sinnvollen Algorithmus auf eine ausreichende Menge von trennmachtigen Merkmalen reduziert werden kann Gleichzeitig wird dabei eine Trennkraft-Rangordnung der letztendlich in der Analyse verbleibenden Merkmale angegeben Diese Eliminationsopera tion ist nicht nur aus praktischen Gründen von besonderer Bedeutung Art und Rangordnung der in der Analyse verbleibenden Merkmale kann auch dazu dienen, einen Beitrag zur kausaltheoretischen Klarung des Krebsproblems zu liefern Wie funktioniert das Eliminationsverfahren? Der Algonth mus der Disknminanzanalyse, die wegen der umfangrei chen Rechenarbeit im allgemeinen mit großen Rechnern durchgeführt werden muß, liefert mit dem erweiterten Satz von Rohdaten (Regulationsamplituden und Funktionen der Regulationsamplituden) einen Satz von b-Werten Gleichzei tig wird ein Quahtatsmaß für diesen Satz von b-Werten gebildet, z B der Maximumabstand der beiden Haufigkeits Verteilungen auf der X-Skala Anschließend wird mit einem neuen Satz von Rohdaten, der nur um ein bestimmtes Merkmal gemindert ist, die Disknminanzanalyse wiederholt Es X| = 166 Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg entsteht dann ein neuer Satz von b-Werten Wenn das damit ermittelte Qualitatsmaß nur wenig von dem zuerst gewönne nen Qualitatsmaß abweicht, so kann das zunächst Willkür lieh eliminierte Merkmal ausgeschlossen werden Jedem willkürlichen Eliminationsakt eines Merkmals folgt also eine algorithmische Ja/Nein Aussage, die über Verbleiben oder Nichtverbleiben des Merkmals im Satz der Rohdaten ent scheidet Die Eliminationsoperationen mit dem Ziel, die Anzahl der Rohdaten, mit denen schließlich ein endgültiger Satz von b Werten gewonnen werden kann, zu reduzieren, wiederholt der Rechner so oft wie notwendig Dabei ist aber zu beachten, daß eine endgültige Elimination eines Merkmals nicht mit einer einzigen Ja/Nein-Entscheidung gekoppelt ist Die Disknminanzanalyse muß vielmehr mit jeder möglichen Kombination aller Merkmale durchgeführt werden Ge rade diese Operationen erfordern eine große Speicherkapa zitat und sind zeitraubend, so daß auch aus diesem Grunde nur große Rechner für diese Aufgabe eingesetzt werden können Es ist so, daß im Algorithmus der Diskrimmanzana lyse die Trennkraft eines Merkmals nicht nur von dem Merk mal selbst, sondern auch von der Kombinationswirkung mit den anderen Merkmalen abhangig ist Je machtiger die Trennkraft eines Merkmals ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß es durch unterschiedliche Kombinationen mit anderen Merkmalen aus dem Satz der Rohdaten eh miniert werden kann Die Ergebnisse der Analyse können wie folgt zusammenge faßt werden 1 Optimale Auswahl eines reduzierten Satzes von Rohda ten (Merkmale Xj j = 1m m<p) 2 Rangordnung der trennkraftigen Rohdaten 3 Darstellung des mit dem reduzierten Satz von Rohdaten gewonnenen Satzes von b-Werten (Anzahl der b-Werte = Anzahl der Rohdaten im reduzierten Satz) Nach der Analyse folgt nun die Klassifikation Hierunter ver steht man die Konstruktion numerischer Werte, mit denen die Zuordnung der einzelnen Falle zu den beiden Gruppen A (krebsgesund) und B (krebskrank) durchgeführt werden kann Ein erster Schritt ist die Bildung der Trennkoordinaten X = b ^ + b2x2 + bmxm m = Anzahl der Rohdaten im reduzierten Satz der Merkma le Neben den Trennkoordinaten X können natürlich auch die Häufigkeiten angegeben werden, d h die Anzahl der Falle in den beiden Gruppen, welche zu einem bestimmten XWert gehören Die beiden Verteilungen über der X-Achse stellen die Schablone dar, mit der die Zugehörigkeit eines neuen Diagnosefalles zu der einen oder anderen Gruppe er mittelt werden kann Auf der X Achse wird ein Nullpunkt angegeben, dessen Lage dadurch definiert ist, daß z B die gleiche Anzahl von unterschiedlichen Fallen (krebsgesund, krebskrank) beider seits zum Nullpunkt zu liegen kommen Es gibt aber auch noch andere Nullpunkt Definitionen, die sich im Ergebnis nicht wesentlich voneinander unterscheiden Negative X Die Vitamine-Palette von ratiopharm J*C= A+EVitamineOP 50 Dragees DM11,80 Vitamin B,- OP6 Amp a 100mg ratiopharm® OPiOOTabl a200mg Vitamin B-Komplex forte ratiopharm19 OP100 Dragees DM17,40 Vitamin B5- OP 100 Lacktabl a 40 mg DM 13,40 ratiopharm OP6Amp a100mg DM 4,25 ratiopharm A + E Vitamine-ratiopharm®Drag Zusammensetzung 1 Drag Enthalt Vitamin A acetat30 000IE Vitamin E acetat70 mg Dosierung tagl 1 Drag Indikation Störungen der mtestinalen Fettresorption Nachtblindheit Akne vulgans artenosklerotische Ciiono retinopathien Innenohrschwerhongkeit Ohrensausen Schalltraumen Kon tramdikation Schwangerschaft Niereninsuffizienz Hinweis empfohlene Dosierung nicht längere Zeit überschreiten DM 6,20 DM20,60 Vitamin B,2-OP 6 Amp a 1mg D M 8,25 ratiopharm OP 100 Lacktabl a 1 mg DM 18,55 Schaftsneuritis Paraesthesien Depressionen Kontraindikation furi m und i v In) bekannte Vitamin B Unverträglichkeit Vitamin B-Komplex forte-ratiopharm Drag Vitamin B6-ratiopharm® 40 Lacktabl Vitamin Bfi-ratinpharm 100 Amp Zusammensetzung 1 Drag enthalt Vitamin B mtrat 15 mg Vitamin B2 15 mg Nicotinsaureamid 15 mg Calcium D pantothenat 25 mg Vitamin B6 hydrochlond 10 mg Vitamin ß i 2 Cyanokomplex 10 (jg Biotm 015 mg Dosle rung Erw 1-3 x tagl 1-2 Drag Indikation Rekonvaleszenz und Erschop fungszustande Leberparenchymschaden Mangelzustande unter Chemothe rapie mtestmale Resorptionsstomngen verminderte Nahrungsmittelzufuhr Kontraindikation keine Hinweis nicht mit L Dopa kombinieren Zusammensetzung 1 Lacktabl bzw 1 Amp enthalten Pyridoxinhydrochlond 40 mg bzw 100 mg/2 ml Dosierung 1-4xtagl 1 Lacktabl Akute Falletaglicb 1-6 Amp i m öden v Indikation Bg Mangelzustande Zusatzl zu Tuöerkulo statika Ovulationshemmern D Pemciilamm hochdos Ostrogenen bei Strab tenkater Hyperemesis Kontraindikation keine Hinweis Vitamin Bs hoch dosiert schwächt die Wirkung von L Dopa bei M Parkinson ab Vitamin Brratiopharm 100 Amp Vitamin B,-ratiopharm 200 Tabi Zusammensetzung 1 Amp enthalt Aneurinchlond hydrochlond 100 mg 1Tabl enthalt Aneunnchlond hydrochlond 200 mg Dosierung tagl 1-2Amp bzw lab) Indikation Neuntiden Polyneuropathte bei Alkoholabusus diabe tische Polyneiintis Ischias Intercostalneuralgie Herpes zoster Schwanger Vitamin B12-ratiopharm 1000 Lacktabl /Amp Zusammensetzung 1 Amp zu 1 ml bzw 1 Lacktabl enthalten Vitamin B12 Cyano/csmp/ex t mg Dosierung anfangs tag} 1 Amp spater wöchentlich 1 Amp oder Übergang zu Tabl (tagl 1) Indikation zur Therapie von permzio ser Anämie fumcularer Myelose Vitamin B12 sensiblen Nervenschmerzen Bei gleichzeitiger Gabe von Biguamden Paraammosalizylsaure (PAS) hohen Dosen Vitamin C Kt>«tnmdikat«m kerne Werte gehören danach zu den Krebspatienten, positive zu den Krebsgesunden. Gleichzeitig kann zu jedem X-Wert die Wahrscheinlichkeit angegeben werden, mit der der ermittelte X-Wert den diagnostischen Fall der einen oder der anderen Gruppe zuordnet. Die im vorstehenden dargestellte Diskriminanzanalyse wurde vor einiger Zeit mit zwei repräsentativen Personengruppen (krebsgesund, krebskrank) in Heidelberg (M. Blohmke u. a.[1]) durchgeführt. Es wurde dabei die Gruppe Krebskranker (Frauen) mit einem konkreten Krebsbefund, z. B. Mammakarzinom, in die Analyse eingeführt. Alte diskriminanzanalytischen Daten, die dabei gewonnen werden konnten, sind auf einer Diskette für Tischrechner gespeichert. Der TRD-Praktiker sollte bei seiner Diagnose möglichst die gleiche thermometrische Meßmethode als auch das gleiche thermische Reizverfahren einsetzen, mit der die diskriminanzanalytischen Normdaten gewonnen wurden. Die gemessenen Temperaturen vor und nach der Reizung werden bei jedem einzelnen Meßakt dem Tischrechner automatisch mitgeteilt. Nach den Temperaturmessungen wird der Rechner einmal aus den gespeicherten Meßwerten die Regulationsamplituden bilden und nach Programmvorgabe hier- 9 Vitaminekoimplex ratiopharm9 OP 50 Kapseln DM15,— 9 Vitamine-Tnopfen- ratiopharm OP Tropfen 20 ml DM 6,20 9 Vitaminekompllex-ratiopharm® Kaps Zusammensetzung 11 Kaps enthalt Vitamin A 7 500 I E Vitamin B mtrat 20 mg Vitamin B215 rag Nicotinsaureamid50mg Panthenol 20 mg Vitamin BB hydrochlond 15 rmg Vitamin B 2 Cyanokomplex 300 pg Vitamin C 200 mg Vitamin E aceetat 30 mg Dosierung Erw u Schulkdr tagl 1 Kaps Indikation Prophylaxte und Therapie von Vitaminmangelerscheinungen Kon tramtlikation kerne Hinweis empfohlene Dosis nicht längere Zeit über schreiten 9 Vitamine-Trnpffen-ratiupharm Zusammensetzung f ml (ca 30 Tropfen) enthalt Vitamin A palmitat 5 000 I E Vitamin EB, chloridhydrochlond 5 mg Vitamin B2 5 phosphat natnum 0 7 mg Niciotinsaureamid 10 mg D Panthenol 2 mg Vitamin Bs bydrochlond 1 mg Vjftamjn B,2 Cyanokomplex 5 pg Vitamin C 25 mg Vita mm D31000 1E Dossierung Klemkdr u Saugl 30 Tropfen täglich mit den Mahlzeiten evtl in imehreren Einzelportmnen Indikation Prophylaxe und Therapie von Vitarmin Mangelerschemungen Kontraindikation keine Hinweis 9 Vitamine Tropfen enthalten Vit D3 in ausgewogener Menge Die empfohlene Dosis deswegen nicht wesentlich unter oder überschreiten ratiopharm GmbH Airznernitttel, Postfach ^ 56 7902 Blaubeuren aus einen bestimmten Satz von Funktionen, die von allen oder auch nur von einem Teil der Regulationsamplituden abhangig sein können. Mit Hilfe des so entstehendien Satzes von Merkmalen und den disknminanzanalytischen Normdaten kann der Tischrechner dann die Entscheidung krebsgesund — krebskrank für den jeweiligen Diagnosef all treffen. Gleichzeitig gibt der Rechner die Wahrscheinlichkeit an, mit der diese Ja/NeinEntscheidung als richtig anerkannt werden kann. Literatur 1 Blohmke, M., G Heim, P Sitof Thermoregulations-Diagnostik. Bild der Wissenschaft 8 (19832), 2-7 2 Linder, A. Statistische Methoden für Naturwissenschaftler, Mediziner und Ingenieure 3 Auflage, Basel 1960. 3. Uberla, K Faktorenanalyse 2. Auflage, Springer, Berlin 1971 4 Weber, Erna Grundriß der biologischen Statistik 7 Auflage, Fischer, Stuttgart 1972. Anschrift des Verfassers Prof Dr L Pnebe, Institut für Physiologie, Philipps-Universität, Deutschlandstraße 2, D-3550 Marburg 167 Arthrose — Schicksal oder behandelbare Erkrankung? Erkenntnisse — Ausblick Zu diesem Thema fand am 30 9./1 10 1983 unter der Leitung der Herren Dr med l/l/ Miehle, Chefarzt der Klinik Wendelstein, Rheumazentrum der BfA, Kolbermoorer Str 56, 8202 Bad Aibhng, und Prof Dr med l/l/ Puhl, Orthopädische Klinik und Poliklinik der Universität Heidelberg, Schlierbacher Landstraße 200a, 6900 Heidelberg 1, in Garmisch-Partenkirchen ein Symposium mit Kapazitäten aus dem In- und Ausland statt Im folgenden soll darüber berichtet werden Eine chondroprotektive Therapie kann am Chondrozyten (Tab I) ansetzen, die qualitative Verbesserung der Synovia anstreben, die Gelenkdestruktion bremsen, die Balance des Gelenkstoffwechsels wiederherstellen und vielleicht substituierend wirken Zusammenfassend sind folgende Forderungen an eine chondroprotektive Therapie zu stellen Chondroprotektiva sollen den enzymatisch-katabolen Abbau des Gelenkknorpels hemmen, die Syntheseleistung der Chondrozyten steigern und die Substratversorgung des Knorpels verbessern Arthritis Arthrosis Die medikamentöse Therapie einer Krankheit bekämpft entweder ihre bekannten Ursachen oder ihre Symptome, im besten Fall beides (Miehle) Bei den Krankheiten des rheumatischen Formenkreises ist vielfach die Atiologie nicht ausreichend bekannt, die Symptome werden im breiten Umfang angegangen. Solange die entzündliche Komponente fehlt und offenbar ein zeitlich begrenztes Geschehen vorliegt, kommt man mit Analgetika gut aus Wenn die Arthrose stets, entsprechend angelsachsischer Nomenklatur (Osteoarthntis), von einer, wenn auch noch so geringen Entzündung begleitet ist, müssen den Medikamenten, die möglicherweise den Verlauf der Arthrose verandern (Chondroprotektiva), vorrangig Antiphlogistika und erst spater reine Analgetika folgen Knorpelprotektion Die medikamentöse Therapie der Arthrosen ist sehr in Be wegung geraten. Es wurde betont, daß für Arumalon auf eine in vitro lückenlose Dokumentation antiarthrotischer Eigenschaften verwiesen werden kann Mögliche therapeutische Ansätze der Chondroprotektiva ergeben sich aus dem pathophysiologischen Ablauf im Gelenkknorpelstoffwech sei Eine Langzeittherapie ist schwierig objektivierbar Die Bradytrophie des Knorpelstoffwechsels erschwert die Dokumentation und Objektivierung eindeutiger Erfolge der chondroprotektiven Therapie ebenso, wie sie z B den Nachweis der Arthroseinduktion durch nichtsteroidale Antirheumatika behindert Die Objektivierung beider Vorgange ist — wenn überhaupt — nur über sehr lange Zeiträume möglich und stoßt auf sehr viele Imponderabilien (Miehle) In einer Zeit, in der der Wind des grünen Trends das Gesprächsklima zwischen schulmedizinisch orientiertem Arzt und Patient manchmal sehr zugig macht, nehmen die meisten Patienten den Vorschlag, den Knorpel medikamentös zu schützen, sehr positiv auf Wesentlich erscheint eine intensive Information des Patienten, die die Grundlage zur unabdingbaren Motivation (Compliance) legen soll. Die immer sehr langfristig angelegte Therapie sollte mit dem Satz „einmal ist keinmal" beginnen Der Indikationsbereich umfaßt Arthrosen aller Gelenke, die rontgenmorphologisch reaktionsfähigen Knorpel nachweisen lassen — also vor allem Fruhstadien der Arthrosen Auch scheint es vernunftig, vorwiegend primäre Arthrosen anzugehen Diese Indikationseingrenzung gründet sich vor allem darauf, daß entsprechend den heutigen Kenntnissen Tab I Knorpelschutzsubstanzen, ihre Applikation, mögliche Nebenwirkungen Substanz Handelspraparat/ Hersteller GAG Peptid Komplex Applikation Mögliche Neben Wirkungen Vorsichtsmaßnahmen Kontrollen Arumalon® Robapharm i m Allergie Klinische Untersuchung Inspektion Bei Unverträglichkeit absetzen Mukopolysacchand schwefelsaureester Arteparon® Luitpold i m i a Allergie Heparmoide Nebenwirkungen Sensibilisierung Throm bozytenabfall Übelkeit Schweißausbruch Tachy kardie Selten Haarausfall Nicht bei paralleler Anti koagulanthientherapie hamor rhagischer Diathese, schwerer Hypertonie Klinische Untersuchung Inspek tion Anamnese Thrombozytenzahlung Bei Unverträglichkeit absetzen Glukosamin Verbindungen Dona 200 S® Opfermann i m i a Allergie Klinische Untersuchung, Inspektion Bei Unverträglichkeit absetzen 168 9, Sonderheft der Internationalen medizinischen Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll Chronische Appendizitis Ein Krankheitsbild mit vielseitiger Symptomatologie I.Teil Über 220 Fälle von chronischer Appendizitis mit Anamnese, ätiologisch diagnostiziert durch die Medikamententestung der Elektroakupunktur nach Voll mit den Nosoden Appendicitis und chronische Appendicitis, bestätigt durch Operationsbefunde und über 40 histologische Befunde von Dr. med. G. Irmer 2. Teil Darstellung und ursächliche Erklärung der vielseitigen, scheinbar unzusammenhängenden Symptome der chronischen Appendizitis von Dr. med. R. Voll 204 Seiten, broschiert, ISBN 3-88136-083-2, DM 7 5 , - Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH VERLAQ Postfach 120/140, D-3110 Uelzen 1, Tel. (0581) 808-0 1. SUPPLEMENTBAND zum vierbändigen Werk „Topographische Lage der Meßpunkte der Elektroakupunktur" von Dr. med. R. Voll 1978, 48 Seiten, broschiert. ISBN 3-88136-057-3, DM 40,-. Der 1. Supplementband beinhaltet die Darstellung auf anatomischen Tafeln und Lagebeschreibung folgender Meßpunkte: 12 Gehirnnerven einschließlich Kontrollmeßpunkt, 4 parasympathische Kopfganglien, einschließlich Kontrollmeßpunkt, Meßpunkt 9. Unterkieferodonton bzw. retromolarer Raum, Meßpunkte für die Diagnostik des Costen- und Sludersyndroms. Die 7 Horizontalen und 8 Vertikalen zum Aufsuchen der Meßpunkte im Gesicht. Meßpunkte der 11 Kieferabschnittspunkte pro Kopfseite mit ihren horizontalen und vertikalen Linien zum erleichterten Aulsuchen der Punkte. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH VE nLAG 170 Postfach 120/140, D-3110 Uelzen, Tel. (0581) 808-0 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. Symposium Arthrose Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. Tab. II: Mögliche Arzneimittelkombinationen: Antiarthrotika und andere Medikamente. Kombination Indikation Postulierte Wirkmechanismen Antiarthrotika + nichtsteroidale Antirheumatika Arthrose aktivierte Arthrose Hemmung der katabolen Eigenschaften nichtsteroidaler Antirheumatika durch parallel applizierte Antiarthrotika Antiarthrotika + Glukokortikoide (intraartikulär) aktivierte Arthrose Die „arthrosefordernden" (katabolen) Glukokort ikoideigenschaften werden durch Antiarthrotika gemildert oder aufgehoben Antiarthrotika + Orgotein {intraartikular) aktivierte Arthrose Glukokortikoidfreie Entzündungshemmung und chondroprotektive Eigenschaften der Antiarthrotika Antiarthrotika + Tribenosid Arthrose Synergismus von chondroprotektiven und positiv vasotropen Wirkungen der Pathogenese der Arthrose eine Heilung oder Wiederherstellung arthrotisch zerstörten Gewebes nicht möglich ist. Die Fingerpolyarthrose, für viele Patienten nicht nur kosmetisch störend, sondern Spannungsgefühl, deutlich Kälteempfindlichkeit und Parästhesien verursachend, spricht gut auf Chondroprotektiva an. Zwar lassen sich bereits bestehende Veränderungen durch die Therapie nicht zurückbilden, jedoch verschwindet häufig das Spannungsgefühl, die Intervalle zwischen den vom Patienten empfundenen „Schüben" erweitern sich, und das Kältegefühl mindert sich deutlich. Ansatzpunkte für zumindest in der Theorie vernünftige und mögliche Kombinationen von Antiarthrotika mit anderen Medikamenten zeigt Tab. II. Die orale Gabe von Glukosaminsulfat (Dona 200) führt bisherigen Meinungen nach möglicherweise zu ungenügenden Konzentrationen in der Synovia. Synovialis: Glukosamin wird — nach oraler Applikation — besonders in der Leber zu Glukosamin-6-phosphat umgewandelt, das hauptsächlich in die Glykoproteinsynthese eingeht. Chondroitinsulfat (Structum), oral appliziert, wird nur gering enteral absorbiert. einzusetzen. Allerdings kann auch die physikalische Therapie für sich allein nur bei jahrelanger stetiger Behandlungskontinuität zum (partiellen) Eirfolg führen. Jeder niedergelassene Arzt hat ihre Gren;zen der Beeinflussung von Schmerz und Progression dies arthrotischen Prozesses schon häufig erlebt. Wenn auch die symptomatische Therapie mit NSAR, seien sie analgetisch oder überwiegend antiphlogistisch akzentuiert, und/oder mit reinen Analgetika sowie GlukokortikoidKristallsuspensionen und Org.otein z. Z. noch unverzichtbar, und vernünftig erscheint (Schrmerzbekämpfung, Möglichkeit zur Krankengymnastik, mögliche arthritische Komponente), rücken dennoch die therapeutischen Formen in den Mittelpunkt des Interesses, die ©in „echtes" therapeutisches Agieren ermöglichen — undl die langfristig gesehen den noch unerforschten arthrotischen Prozeß wahrscheinlich beeinflussen können. Die Mischung beider Therapieprinzipien geht, zumindest zur Zeit, den goldenen Mittelweg und verkörpert die Therapie der Wahl für das Spektrum dler Arthrosen (Miehle). Konservative Langzeittherapie der Koxarthrose Physikalische Therapie Natürlich gilt diese Therapie unbedingt als Therapie der Wahl: Vorwiegend aktive, aber auch passive Methoden sind Knorpelprotektion ist ein schwer dokumentierbares Vorhaben. Um so mehr erstaunt dlie Langzeitstudie von Prof. V. Rejholec, Dpt. Rheumatologjie an der Karls-Universität in Bei Schmerzzuständen COSMOCHEMA © Neuralgietropfen Gelsemium wirkt mit Coffea, China, Bryonia sowie weiteren Naturstoffen bei dem Symptomenko>mplex der Nerven- und Rheumaschmerzen. Dadurch wird nicht nur eine symptomatische, sondern auch eine kausale Wirkung erreicht. 'COSMOCHEMA® Neuralgietropfen Zusammensetzung: 100 ml enthalten Gelsemium D 2, Menyanthes D 1, Bryonta D 2, China 0, Thuja D1, Kalium bichromicum D 6, Spigelia D 4, Thendion curassavicum D 10, Coffea D 3, Berbens D 10, Aconitum D 10, Kalmia D 8 Sanguinana D 4, Silicea D 6, Stannum D 10, Cerebrum D 8 ana 1 ml Enthalt 45 Vol -% Alkohol Anwendungsgebiete: Neuralg/sch-rheumatische Schmerzen verschiedener Art und Lokahsation, wie z B Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Schulter-Armschmerzen, Schmerzen im Bereich des ischiasn&rven Dosierungsanleitung: Soweit nicht anders verordnet, bei Schmerzzustanden alte 10—15 Minuten 10 Tropfen (wenn mogfich otine Flüssigkeit) einnehmen Die Behandlung sollte nach Abklingen noch 3 - 4 Tage fortgeführt werden mit 3mal täglich 10 Tropfen Zur Langzeitbehandlung 2 bis 4mal täglich 10 Tropfen Einzelgabe bei Kindern ab 6 Jahren 10 Tropfen % Darreichuncgsform und Packungsgrroßen: Tropfen zumi Einnehmen Packungen rmit 30 ml DM 8,38, mit 100 ml DIM 23,37 (Stand Juli V983) 7570 Baden-Baden Symposium Arthrose Prag, die jetzt auf 15 Jahre Erfahrung mit Arumalon zurückblicken kann. Fazit der Studie: Nach zwei- bis vierjähriger Behandlung beginnen sich unter Arumalon drastische Erfolge abzuzeichnen. Das betrifft die Parameter: Röntgenbefund, Gelenkbeweglichkeit, Irritationssymptome, Gehfähigkeit und Antirheumatika-Bedarf. Das Institut Health Econ, Basel, hat nach den Rejholec-Angaben ausgerechnet, daß unsere Volkswirtschaft jährlich 1,5 Milliarden DM allein bei der Langzeittherapie der Koxarthrose durch konsequenten Einsatz des Chondroprotektivums Arumalon einsparen könnte. Wer schützt die Knorpelfabrik? Auflösung und Ausscheidung von Ablagerungen aus Gelenk, Gewebe und Gefäß, besonders Harnsäure und Harnsäurekristalle. Der hyaline Knorpel besteht zu 70 Prozent aus Wasser. Seine Stabilität erhält er durch Chondroitinsulfat, einem Produkt des Chondrozyten. Der aktive Chondrozyt ist als einziges lebendes Element im Knorpel der Dreh- und Angelpunkt künftiger Arthroseforschung. Vom Stoffwechsel des Chondrozyten, von seiner Nährstoffversorgung, hängt es ab, ob der Gelenkknorpel auch im Alter seine Funktion erfüllen kann. Antirheumatika und Antiarthrotika werden wohl künftig danach bewertet, wie sie auf den Chondrozyten wirken (Frau Dr. A. Annefeld, Zentrum für Rheumapathologie, Breidenbacherstraße 13, 6500 Mainz). AffTHROPHON Anwendungsgebiete: Arthritis, Arthrosis, Arthrosis deformans Ischias, Lumbago Rheuma, Neuralgien Gegenanzeigen: Keine Zusammensetzung: 100 ml enthalten 10 ml wäßriges Destillataus 437,5 mg Bolus alba mittels Acidum sulfuricum D 2 11 ml Antimomum crudum D 8,7 ml Arnica e flonbus D 2,5 ml Arsenicum album D 4,3 ml Aurum chloratum D 5 1 mrScillaD4, 6 ml wäßrige Losung von 10,2 mgCamphora, 2 mr**Colocynthis D4, 4 ml athanolhaltiges Destillat aus 100 mg Corallium rubrum und 50 mg Kalium nitncum 10 ml Cuprum sulfuricum D 4, 3 ml" Digitalis D 4, 9 ml Helleborus vindis ex herbis D 4, 8 ml* Mercunus Sublimat corrosiv D 6, 2 ml Plumbum aceticum D 4, 3 ml*** Raphanus sativus 0 = D 1 5 ml Solidago Virga aurea ex herbis 0 — D 1, 5 ml Stellana media ex herbis 0 = D 1, 6 ml athanolhaltiges Destillat aus 33,3 mg Tartarus crudus * = cum Äthanol 30% (ml/ml) parat ** = cum Äthanol 45% (ml/mQ parat *** = cum Äthanol 25% (mV ml) parat Nebenwirkungen/Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bisher nicht bekanntgeworden Hinweise Erstverschlimmerungen sind im Sinne biologischer Wirkungsweise als gunstige Reaktion zu werten Satzbildung beeinträchtigt die Wirkung des Präparates nicht Keine Metall-Loffel oder -Gefäße zur Einnahme verwenden Wirkungsweise: ARTHROPHON wirkt losend auf die Ablagerungen m Gelenk, Gewebe und Gefäß, insbesondere auf Harnsaure und Harnsaurekristalle Dosierung: 4mal täglich 20 Tropfen Packungsgroßen/Apotheken-Verkaufspreise: 50 ml DM 12 36, 100 ml DM 20 08 Stand 2/82 Die Therapie nach Paracelsus mit Arzneimitteln von heute. PHÖNIX LABORATORIUM GMBH, 7031 Der jugendliche Knorpel wird noch über den Knochen ernährt; sobald die Epiphysenfuge verschlossen ist, erfolgt die Nahrungszufuhr ausschließlich über den Gelenkspalt, es gibt keine direkt versorgenden Gefäße mehr. Proteine und Elektrolyte müssen durch das Knorpelgewebe zum Chondrozyten diffundieren. Dieser Weg ist natürlich störanfällig. Schon eine verstärkte Basalmembran kann zur Unterernährung der Chondrozyten führen. Bestimmte NSAR haben sich im Tierversuch als direkt chondrozytenschädigend erwiesen (Prof. D. A. Kalbhen, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Reuterstr. 2, 5300 Bonn). Die Folgen sind: Schrumpfung der Chondrozyten, Anhäufung von Glykogen, kurz, die Knorpelfabrik steht still. Auch Mangel an Bewegung mindert die Nährstoffversorgung der Chondrozyten. Insofern ist physikalische Therapie und Bewegungstraining unter Analgesie indirekt chondroprotektiv. Knorpelschutzsubstanzen, wie das Arumalon sollen den Chondrozyten durch Substitution Baustoffe zuführen (Proteoglykane, Mukopolysaccharide, Prokollagen), die Syntheserate steigern, die Degeneration hemmen, eine Verschiebung vom katabolen zum anabolen Milieu herbeiführen. Das geht deshalb so langsam vor sich, weil z. B. der Proteoglykanumsatz im Knieknorpel des Erwachsenen rund 400 Tage beträgt. Bondorf Die in jeder Hinsicht gelungene Veranstaltung wurde von der Firma Deutsche Robapharm GmbH., Postfach 520, 7847 Badenweiler 3, unterstützt und mitorganisiert. 172 Arztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. Das gesamte medizinische Wissen verwertbar gemacht für den einzelnen Arzt Jährlich erscheinen weltweit mindestens eine Million medizinische Arbeiten. Es gibt aber auch Schätzungen, die eine weit höhere Zahl angeben. Dazu kommen mehr als 1OOOO medizinische Monographien, schließlich die Referate aus Kongressen, Tagungen usw. In 10 Jahren sammeln sich also nach dem heutigen Stand wenigstens 10000000 medizinische Arbeiten und 100000 Monographien medizinischen Inhalts. Man schätzt, daß das Wissen der Medizin sich in vier bis fünf Jahren verdoppelt. Weit höhere Zahlen ergeben sich bei anderen Zweigen der Wissenschaft und Wirtschaft. Dieses zunächst ungeordnete Wissen nützt dem einzelnen nichts. Lehrbücher sind bereits beim Erscheinen veraltet. Sie können nur die Grundlagen eines Wissensgebietes bilden, niemals aber den neuesten Stand der medizinischen Forschung angeben. Der Arzt jedoch hat die Verpflichtung, den Kranken den neuesten Stand der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Das gilt besonders für den Chefarzt jeder Klinik, der ja auch jüngere Ärzte ausbilden muß, aber ebenso für den niedergelassenen Facharzt und den Praktiker. Die Anwendung des Computers hat es ermöglicht, eine gewisse Ordnung in diese extrem ungeordnete oder zumindest nur sehr wenig geordnete Masse des Wissens zu bringen. Es gibt zur Zeit über 500 — die Zahl wächst ständig — Datenbanken, in denen das Wissen gespeichert wird. Diese werden in über 20 großen Einheiten verschiedener Größe zusammengefaßt. Die Einheiten sind privatwirtschaftliche Unternehmen, zuweilen mit staatlicher finanzieller Unterstützung. Es gibt kleinere Datenbanken, die sich auf begrenzte Wissensgebiete auch in der Medizin, spezialisiert haben. Dieses gespeicherte Wissen kann gekauft werden. Es wird auch gekauft, denn Wissen ist Macht und „informiert sein" ist Vorsprung vor den anderen. „Es fällt zwar meistens nicht auf, wenn man keine Informationen hat, aber die Folgen sind oft unabsehbar", sagte ein bekannter Computerfachmann. Vor diesem verwickelten System von Informationsnetzen ist der einzelne hilflos, denn er hat keinen Vertrag mit den Datenbanken, kennt nicht die verschiedenen Abfragearten, weiß nicht, in welcher der vielen Datenbanken das verlangte Wissen gespeichert ist. Hier hat sich der neue Beruf des Informationsbrokers herausgebildet, der für den einzelnen die gewünschten Informationen beschafft. In der Bundesrepublik Deutschland ist die neu gegründete Med-Info-München die erste privatwirtschaftliche Gesellschaft gegründet, die als medizinischer Informationsvermittler für die Ärzte tätig ist. Ihir Gründer und Leiter ist Herr Dr. med. Leo Krutoff, Internist in München, gleichzeitig 2. Vorsitzender der Ärztegesellschaft für Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie e. V., die dem Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. korporativ angeschlossen ist. Das Bestreben dieser Gesellschaft ist es, möglichst individuell die gewünschten Informationen zu liefern. Während früher nur die Titel der einzelnen Veröffentlichungen zur Verfügung standen, werden heute bereits abstracts, d. h. ausführliche Zusammenfassungen, im Durchschnitt ca. eine Schreibmaschinenseite lang geliefert. Die Abfrage kann sowohl nach dem Titel, nach dem Autor, als auch nach dem Textinhalt erfolgen, denn der Computer kann den Text durchsuchen und so auch wissenschaftliche Arbeiten finden, in denen das gewünschte Stichwort oder die Stichwortgruppe zwar nicht im Titel, wohl aber im Text erscheinen. Selbst die Med-Info-München liefert, wenn nichts anderes gewünscht, zuerst 20 der zuletzt erschienenen als neueste abstracts. Sie gibt gleichzeitig an, wieviele andere Arbeiten zu diesem Thema gespeichert sind. Oft sind es viele Tausend. Der Abfrager kann dann sein Thema einengen und so eine immer bessere Antwort erhalten. Die Med-Info-München kann auch die neuesten Arbeiten über ein bestimmtes Gebiet im Dauerauftrag liefern. So ist die Möglichkeit zu medizinischer Information in unserem Lande erheblich intensiviert worden. Man kann sagen, daß mit der Med-Info-München die Deutsche Ärzteschaft einen Informationsstand erreichen kann, der nur wenigen Ländern zur Verfügung steht. Wer sich interessiert, wende sich an: Med-Info-München, z. Hd. von Herrn Dr. med. Leo Krutoff, Oüostraße 6, Aufgang I, 8000 München 2, Tel. Nr. 089/ 592494. Remedium Adiposum EKF Schlankheitstropfen zum Einnehmen Anwendungsgebiete: Remedium Adiposum ist ein biologisches Mittel, das systematisch das Übergewicht abbauen hilft. Es regt nicht an, stört den Schlaf nicht und beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit nicht. Zusammensetzung: 140 ml enthalten je 10 ml: Zincum metallic. D12, Graphites D10, Apooynum D2, Carduus marian D1, Calc carbonic. D12, Berberis D1, Apis meilific. D3, Bovista D3, Fucc vesioul.D2, Lachesis D10, Thuja D12, Glandul. Thyreoid. D8, Hypophysis D8, Diencephalon D5. Apothekenpfliichtig Reg.-Nr. 0337r372 Dosierung: 3 bis 5xtäglich 15 Tropfen, bei Schlankheitskurern stündlich 15 Tropfen. Kinder die Ha/fte Die Tropfean sollen vor dem Essen mit etwas Wasser eingenommen werden. Die Einnahme muß längere Zeit fortgesettzt werden. #* Gegenanzeige: Keine. Handefsform: 50 ml DM 11,95 250 ml DM 33,05 1000 ml DM 120,— EKF-LABOR DR.F.REUTHER 8210 PRIEN TELEFON (08051)11037 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84,25. Jahrg. 173 Kariesfreiheit in 5 Jahren? Die Gottinger Zahnarzte haben sich viel vorgenommen Sie sollen in einem Funfjahresplan die Schulanfänger kariesfrei haben, also frei von den zivilisationsbedingten Zahnschaden, der Zahnfaule Sie wollen nicht mehr nur bohren, füllen, extrahieren und kieferorthopadieren Sie wollen urgesunde Zahne haben, die ein Leben lang halten, wenn . und da fangt die Sache an, ihre Schwierigkeiten zu offenbaren, die ja seit drei Generationen hinlänglich bekannt sind und das große Gottinger Abenteuer charakterisieren Wortführer ist Prof Dr med et med dent Wolfgang Kruger (s AZ 209/83). Das Programm lautet genau und wörtlich. „Gesunde Zahne vom ersten Milchzahn an". Alle jetzt 18 Monate alten Kinder aus dem Gottinger Raum sollen an dem Vorsorgeprogramm teilnehmen, damit nicht spater die Totalprothese winkt, die ja für den größten Teil aller Menschen üblich geworden ist und als unvermeidlich hingenommen und toleriert wird, ohne jedoch ein Krankheitsgefühl zu empfinden Das soll jetzt anders werden. Zu dem Zweck und Ziel wird an folgenden Punkten angesetzt — Milchgebißpaß für ca 1000 Kinder — Liste der beteiligten Zahnarzte für die Eltern — Leitfaden für die Mundhygiene mit dem Imprimatur der Gottinger Universitätsklinik — halbjährliche Kontrolle des Milchgebisses durch den Zahnarzt eigener Wahl — Eintragung in den Paß und Beratung der Eltern — Entscheidend der Verzicht auf Süßigkeiten, wo immer möglich — Ausschaltung der gesüßten Babynahrung der Industrie — Ausschaltung der zuckerhaltigen Getränke des Marktes — Entwöhnung des Süßen (bringt keine Entwicklungsnachteile) —Süßigkeiten als Trost oder Belohnung sind ein großer Fehler — regelmäßige Einnahme von Fluortabletten. Die AOK Gottingen zieht mit urnd zahlt 450000,— DM, für jedes Kind 1300,— DM und meint, diese Investition wurde sich spater auszahlen Das konnte sein, wenn die durchgreifende Ernahrungsumstellung auf die Vollwertemaihrung nach Bircher Benner, Kollath, Anemulier, denen Verfasser sich in vollem Umfang anschließt, gelange, in deren Mittelpunkt der Vollgetreidebrei mit Milch und Obst steht Dann wird der Verzicht auf Süßes leicht, die intensive Zahnpflege sinnvoll und die Flu orsubstitution überflüssig, weil die Vollwertkost dieses Mineral in ausreichender Menge von Natur aus spendet. Dem Gottinger Modell, so es denn eines wird, ist ein durchschlagender Erfolg zu wünschen Es konnte der Musterfall für die Bundesrepublik Deutsichland werden und Anschluß an das Schweizer Modell in Blasel gewinnen Prof Dr meid Herbert Warning, Saarbrücken HYPERFORAT Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne. Vegetativ stabilisierend, frei von Nebenwirkungen. Zusammensetzung: Tropfen 100 q enthalten Extr fl Herb Hypenciperf 100 <g stand auf 0 2 mg Hypencin* pro ml Dragees. 1 Dragee a 0 5 g enthalt Extr sicc Herb Hypenci perff 40 mg, stand auf 0,05 mg Hypencin* Vit B-Komplex 1 mg Ampullen 1 Ampulle a 1 ml enthalt Extr fl aquos Herb Hypenci perf stand auf 0 05 mg Hypencin* piro ml *) und verwandte Verbindungen berechnet auf Hypencin Kontraindikationen: Photosensibilisierung Dosierung: Tropfen 2-3xtaghch 20-30 Tropfen vor cdem Essen in etwas Flüssigkeit einnehmen Dragees 2-3x täglich 1-2 Dragees vosr dem Essen einnehmen Ampullen taglich 1-2 ml im (tief intraglutaal) odcer langsam i v injizieren Zur Beachtung Bei Kindern entsprechend genngger dosieren Die letzte tägliche Einnahme möglichst vor dem Abend Heaufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam Handelsformen und Preise incl. MWSt: Tropfen: 30 ml DM 9 27 50 ml DM 14 417 100 ml DM 24 46 Dragees: 30 St DM 7 48 100 St DM 183 96 Ampullen: 5x1 ml DM 10 93 10x1 ml D»M 19 97 Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenfforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzzwald Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg 175 Aus der pharmazeutischen Industrie Therapiehilfe für die tägliche Praxis Der Rheumatismus Unter dem Thema „Biologische Therapie mit Oligoplexen" wird zur Zeit bzw in den nächsten Monaten eine Informationsserie an Arzte für Naturheilverfahren verschickt Die Informationsreihe beinhaltet neben den ausführlichen Angaben zu jeweils einem bestimmten Oligoplex und seinen spezifischen Indikationen auch illustrierte anatomische Abbildungen von künstlerischem Wert sowie Fotos von Arzneipflanzen, die Bestandteile dieses Oligoplexes sind Gerade heute erinnert man sich wieder mehr und mehr der naturge maßen Heilmethoden Die Oligoplexe, die aus pflanzlichen und mineralischen Einzelstoffen zusammengesetzt sind, kommen diesen Therapieauffassungen entgegen Sie haben sich seit vielen Jahren bei den verschiedensten Krankheitsbildern bewahrt Ausführliche Informationen über die „Biologische Therapie mit Oligoplexen ' enthalt ein Kompendium, welches die Firma Dr Madaus & Co, Köln, auf Anfrage gerne zusendet, ebenso wie die bereits herausgegebenen Folgen der eingangs erwähnten Informationsreihe Die Oligoplexe gibt es als Liquida und teilweise in Tablettenbzw Ampullenform (Einzelheiten siehe Kompendium'} wird heute als Bindegewebskrankheit erklart und nach Vogler und anderen modernen Autoren als nosologische Einheit betrachtet Rheuma ergreift den gesamten Organismus und setzt ausschließlich an dessen mesenchymalem Apparat an Beim Kind dominiert der viszerale, kardiale Typ, Geienksymptome sind selten Beim Erwachsenen herrscht die viszerale und penphere Form vor (klassisch polyarthntisch) mit Gefäß- und Gelenkbeteiligung Im Senium sind penpherdie Glieder befallen (Muskeln, Sehnen und Gelenke), hier kommt auch neuraler Rheumatismus vor Immer ist die Massivität des Infektes für Ausdehnung und Ablauf der Krankheit von Bedeutung Die hormonelle Umstellung im Kli maktenum tormt die Reaktionen auf den kausalen Infekt, aber auch nur im Sinne der mesenchymalen Infektbewaltigung Auch beim chronischen Rheumatismus ist die Herzbeteiligung großer als gemeinhin vermutet Deshalb sind SCHWOROCARD( + ) Crataegus cps Schworer(-t-) oder z B auch SCHWOCURIN( + ) (die ses in vorsichtiger Anfangsdosierung) stets mit einzusetzen Über Art, Umfang und Zeitpunkt der Sanierung entscheidet die klinische Situation des Patienten Nach Sanierung des Herdinfektes stehen SCHWOROTOXTropfen(-t-) und Ampullen zur Verfugung, zur lokalen Behandlung des rheumatischen Gewebeschadens als perorales Basismittel SCHWORHEUMAL( + ) Thermodynamische Regulationsdiagnostik Das einfache und effektive Meßverfahren zur richtigen Diagnose und Therapie Nach den seit einiger Zeit bekannten Zusammenhangen zwischen den Disharmonien im Grundregulationssystem des Organismus mit seinen möglichen chronischen und degenerativen Verlaufsgeschehen, scheint die neueste Medizin-Technik jetzt Gerate anzubieten, welche reproduzierbare Werte und damit eine zuverlässige Diagnose in Aussicht stellten Den neuesten Stand dieser Diagnose-Technik bietet ein von der Firma ERTI Digital-Elektromk entwickelter und patentierter Meßwertaufnehmer Dieser erfaßt durch einfachen Knopfdruck die elektrischen und thermischen Informationssignale der korpennneren Regulationsablaufe an den topografischen Punkten des Dermatoms Über einen Signalverstarker werden die Melidaten am Registnerge rat oder am Terminal dargestellt Diese Werte ermöglichen dem Arzt einen schnellen und umfassenden Überblick über die Situation korrelativer, pathologischer Zusammenhange Das Auffinden der elektrisch-thermischen Meßpunkte bei einer therapeutischen Verlaufskontrolle erfolgt durch eine elektronische Ortung Damit wird sichergestellt, daß die Messungen bei Erst und Zweitmessungen stets an denselben Punkten durchgeführt werden Der thermostatisierte Meßwertaufnehmer berücksichtigt die physikalischen Bedingungen einer belastungsfreien Meßmethode Die Zuverlässigkeit der diagnostischen Aussage ist in der Praxis bestätigt Informationen darüber sowie Gerateunterlagen und die Seminartermine erhalten Sie über ERTI DIGITAL ELEKTRONIK, Dietrich Bonhoeffer Weg 20, 6903 Neckargemund, Tel (06223)3556 BENIF Revital-Kur Darreichungsform 40-Tage-Kurpackung 20-Tage-Packung pharma jFcm 176 Beim Muskelrheumatismus wie steifem Hals, Hexenschuß, Ruckenschmerzen u a bringt SCHWORALGAN( + ) rasch Erleichterung Bindegewebsmassage, Heusack oder heiße Kartoffelpackungen erganzen hier oft die Segmentinjektion Strenges Fasten mit täglichen Schwitzpackungen ist in akuten Fallen wichtig Chronischer Muskelrheumatismus erfordert 1 2mal wöchentlich ein ansteigendes Vollbad mit anschließender Trockenpackung bis zum ergiebigen Schweißausbruch Vegetarische Kost ist vorzuschreiben Die meist chronisch-rheumatischen Gelenkleiden sind nicht minder energisch zu behandeln Hier besonders sind säuernde Nahrungsmittel zu vermeiden Bei Nervenrheuma darf nicht massiert werden Eigenblutbehandlung ist zu erwägen Für geregelten Stuhlgang ist durch ALASENN-GRANULAT( + ) zu sorgen, welches auch bei normaler Darmfunktion 1 x wöchentlich zur Auslegung dient Örtlich heiße oder kalte Hellpackungen, nachfolgend kalter Guß Halb- oder Ganzfasttage einschieben ( + ) = O P Ernst Schworer, Pharmazeutische Fabrik, 6901 Wiesenbach bei Heidelberg Löwe-Komplex-Mittel OP INFIRMARIUS-Rovit ohne Aristolochia wieder im Handel Lowe-Komplex Nr 7 Uva ursi Nieren-Blase Lowe-Komplex Nr 12 Aesculus Venöse Stauungen Alle Lowe-Komplex-Mittel von Nr 1-14 sind jetzt auch neben den bekannten 30 ml-Flaschen in 100 ml Flaschen zu haben die natürliche Regeneration... Bienenwirkstoffe + Vitamine + Pflanzenwirkstoffe D 8037 Olchmg/Munchen Postfach 1245 8 (0 81 42) 1 58 19 Fordern Sie Informationsmatenal an Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg Über 60 jähre im Dienste der Volksgesundheit Ursprung und Entwicklung Der Begründer, Dr. Wilhelm Hotz, geb. am 13. Juli 1870, war Arzt und beschäftigte sich schon frühzeitig neben seiner ärztlichen Tätigkeit mit der Arzneipflanzenforschung und mit der Zusammenstellung von Rezepturen, die zur späteren Herstellung pharmazeutischer Spezialitäten führte. Er war u. a. verlegerisch tätig und gründete die Zeitschrift „Gesundes Leben", die als Organ der Deutschen Volksgesundheitsbewegung sehr bekannt ist. Es erschien ein vielbeachtetes Kräuterbüchlein: „746 Kräuter", ihre Bedeutung und Verwendung, er gab den „Kinderarzt" heraus, die „Gesundheitswoche", veröffentlichte ein Kochbuch für Gesunde und Kranke — „Wie werde ich gesund" — Licht, Luft und Wasser, um nur einige zu nennen. — Die menschliche Lebensweise war ein Teil seiner Forschung und seiner ärztlichen Arbeit, in die er als Arzt für Naturheilverfahren hineingestellt wurde. Über sie und durch sie konnte er die Grundlagen sammeln für das nun zu gründende Laboratorium zur Erprobung und Herstellung von Phytopharmaka im Jahre 1921 in Rudolstadt/Thür. Unternehmenszweck und Ziel Zweck dieser Einrichtung war nicht nur die Forschung, sondern auch die Herstellung und Entwicklung gutwirkender biologischer Erzeugnisse, die unter seiner Leitung ständig verbessert wurden und auch im Herstellungsverfahren sich solider Verfahrensweise bediente, wie sie damals sich entwickelte. Er erweiterte dabei auch seine Basis auf kosmetische und diätetische Erzeugnisse, wenn er auch daneben sich mit einigen Erfindungen im medizinischen und haushaltstechnischen Bereiche befaßte, die die Grundlage für die spätere physikalische Medizin mitbegründete. All dies sind Bestandteile der Ganzheitsmedizin. Prof. Dr. med. Vogel nannte daher Dr. Wilhelm Hotz in seinem med.-biol. Taschenjahrbuch einen hervorragenden Wegbereiter der biologischen Heilweise. Die Erzeugnisse des Hauses Hotz gingen von Rudolstadt/Thür. schon bald in alle Teile Deutschlands. Die Entwicklung konnte durch die Verhält- nisse nach dem 2. Weltkrieg nur aufgehalten, aber nicht gestoppt werden. Der Betrieb wurde Ende 1952 nach Wertheim/Main, der Geburtsstadt des Gründers, verlegt, wo er dann auch alsbald starb (9.4.1953). Die Erben verkauften den Betrieb an den jetzigen Inhaber Dipl.-Kfm. Dr. rer. pol. Walter Maschlanka am 5. Dezember 1954. Zum 1. 1. 1981 wurde die Firma in eine Familien-KG umgewandelt. Unter neuer Führung Der Betrieb wurde zunächst von Wertheim nach Fellbach bei Stuttgart verlegt und wenige Jahre später (1960) nach Stetten i. R„ jetzt Kernen i. R„ bei Stuttgart. In nunmehr fast 30 Jahren wurde der Betrieb aus den kleinsten Anfängen Hieraus Schritt für Schritt weiterentwickelt und ein marktfähiges Programm aufgestellt. Auch die Fa. Sanato-Bossert KG aus Neuwiied am Rhein wurde in das HotzProgramm durch Zukauf integriert (1961). So entwickelte sich nach und nach das heute bestehende fProgramm mit 21 ausgewählten Spezialitäten, die nach dem Stanid der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen Erfahrung produziert werden. Unter Beachtung arzneimittelrechttlicher Vorschriften, insbesondere auch der GMP-Richtlinien, erfoligt die Herstellung und Nachkontrolle. Nach den gesetzlichen Voirschriften des AMG (1. 1. 1978) sind unsere Präparate registriert iund zum Verkehr zugelassen. Während sich noch 1955 ein kleinees Labor in Fellbach befand, entstand 1960 in Stetten — jetzt Kerrnen — ein neues Gebäude, das nach 17 Jahren zu klein wurde, so daß 1977 nunmehr ein weiteres großes Gebäude mit rund 1600 nrv2 Fläche errichtet werden mußte, das im Juli/August 1977 seiner Bestimmung übergeben wurde. In den Jahren 1960-1977 wurden hohe Investitionen für einen so kleinen Betrieb vorgenommen.. 1960 Bauinvestitionen rund 100000,— DM; 1060-1975 Betriebsinvestitionen rund 100000,— DM; 1975-1977 Bauinvestitionen riund 1 Million DM; Betriebsinvestitionen rund 200000,— DM. Weiteire Betriebsinvestitionen sind geplant. Der Umsatz entwickelte sich in diieser Zeit von rund 100000,— DM auf über 1 Million DM jährlich. Auch am Export sind wir beteiligt, z. B. nach Osterreich, Schweiz, Belgien, England, Übersee u. a. mgK Geräte -Generation für die Universelles Ozonbehandllungsgerät Hypsrbora-Ozonthsropk maforr Verbund«! durch ozQnresijjente Leistungen mit dejfjp» BiozomaniT oder einem hÄdmmlichen medizinfsctifit'*" Ozon-Generator kann die H ^ p r b a ^ wendet werden Ä ^ocgelstungs-OJzon-Generator mit zwei Elemen1 ?Konzentraticonsbereich% K b 2- 6 0 / l mitt •51?lji|-y m t ^ j S S j f ^ J - ' "^I?*5!? •!%o 60,ug/ml * """*"* «s?^§^>--^___^ .*|ijjitalanzeige EEmgebauter, wiederaufladbarer Herkömmlicher tt<tJPlrat2*ess<S~---. „',.jt*Sauerstoffspeictiher Halbautomatische Spritzenspulung Geuringes Gewicht für mobile Hypsrix>ra-OzonMwrap« Einsatze In Verbbindung mit Biozomaf Anwendung der I Hyperbaren Ozontherapie Für alle Ozontherapie-Behandlungsgeräte liefern wir die notwendigen Einmal Artikel möglich in Verbindung mit An der Hajune 10 6430 Badi Hersfeld Tel. 0 6621/61058 medizinische Vertriebs GmbH Telex 4931119 I IlfSteonl Ozontechnik Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg. 177 Praparateubersicht 1 Aruto Magenpulver 2 Aruto-Magenpulver-forte 3 Aruto-Magentabletten 4 Cardibisana 5 Hypercard 6 Junisana 7 Femisana 8 Femisana-forte 9 Leferdivin 10 Nervosana 11 Pasivital HELIXOR Ein Krebstherapeutikum mit - Selektiver Zytostase transformierter Zellen in vitro - Kanzerostase in vivo Indikationen: - Maligne solide Tumoren Prophylaxe nach Operationen Maligne Hamoblastosen Maligne Lymphome Knochenmarkinsuffizienz, auch unter zytotoxischer Chemotherapie - Definierte Prakanzerosen Bewirkt: - Verlängerung des Lebens - Palleation bei tumorbedingtem schlechtem Allgemeinzustand - Reduktion von subjektiven und objektiven toxischen Nebenwirkungen der Zytostase Nebenwirkungen: Lokaireaktionen an der Einstichstelle der subkutanen Injektionen, die nur am Anfang der Behandlung auftreten und spater vollstandig verschwinden, erfordern die Beachtung der Richtlinien für die Therapie mit HELIXOR® Kontraindikationen: keine Zusammensetzung: Wäßriger Auszug aus der frischen Pflanze Viscum album, Subspecies abietis, mall, pmi Nach speziellen rhythmischen pharmazeutischen Verfahren ohne jede denaturierenden Einflüsse hergestellt und stabilisiert Handelsformen und Preise: Serienpackungen ä 7 Ampullen Originalpackungen ä 8 A m p (OP) 1-20 mg DM 41,72 30 mg DM 49,56 50 mg DM 57,39 100 mg DM 100,65 Zulassungs-Nr. des BGA: HELIXOR® A HELIXOR® M HELIXOR® P I II IM IV DM DM DM DM 37,46 40,36 37,46 44,02 Khnikpackungen ä 5 0 A m p (KL) 1-20 mg DM 222,30 30 mg DM 266,76 50 mg DM 311,22 100 mg DM 592,80 Nr 1008 00 00-1008 06 00 Nr 1015 00 00-1015 06 00 Nr 1001 00 00-1001 06 00 Information, Literatur, Preisliste, Auslieferung HELIXOR Heilmittel GmbH Hofgut Fischermuhle 178 7463 Rosenfeld Tel (0 74 28) 10 26 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Pasisana Vasesana-Vasoregulans Vitasana-Lebenstropfen NiNo-Fuid Sanato-Lax Sanato-Lax forte Sanato-Rhev Dr Hotz-Kmderbad Dr Hotz-Voflbad Nocodont Anschrift Fa Dr Hotz&Co K G Nachf (Dr W Maschlanka), Wielandstr 11b, Postfach 2104, 7053 Kernen i R (2) Die Echtrosept -Therapie — Säulen für die biologische Infektabwehr Echtrosept liqu , Gurgeltinktur, Tabletten und Echmacea ComplexAmpullen wurden gezielt für drei Hauptwirkungsbereiche entwickelt 1 Gegen Entzündungen und Infektionen verschiedener Genese (Echtrosept liqu , Echinacea-Complex-Ampullen), 2 Gegen Erkaltungen des Mund- und Rachenraumes (EchtroseptGurgeltinktur), 3 Gegen Magen- u Darminfektionen (Echtrosept Tabl) Hierbei stehen zwei Wirkungsnchfungen im Vordergrund Einmal eine Steigerung der körpereigenen Abwehr und zum anderen eine antibiotische Wirkung Der Hauptbestandteil von Echtrosept-Tropfen bzw Tabletten und Echmacea-Complex-Injektionslosung ist die Urtmktur bzw D 1-Verreibung von Echmacea purpurea (roter Sonnenhut) Die therapeutische Verwendung dieser Pflanze geht auf die Indianer zurück, die sie als Wundheilmittel, auch gegen Insektenstiche und Schlangenbiß, verwendeten Das wirksame Prinzip von Echmacea ist in der Lage, die vegetative Gesamtumstimmung (1) auszulosen Neben einer deutlichen Erho hung der Korpertemperatur werden besonders die Leukozyten aktiviert Das Echinacea-Prinzip regt die Leukozyten zur Phagozytose an Dabei umfließen die weißen Blutkörperchen Bakterien und andere fremdartige Korpuskel, nehmen sie in sich auf und zerstören sie Dieses Phänomen erinnert so sehr an das Fressen von Bakterien, daß man diese Zellen Phagozyten nannte Jedoch sind die sich dabei abspielenden Vorgange sehr viel komplizierter Es werden dabei sehr aktive Enzyme zum Abbau eingesetzt, welche nicht nur die Bakterien erreichen, sondern auch oft Bestandteile von Leukozyten, die in der Folge davon platzen Dann treten die wirksamen Stoffe in die Umgebung der Leukozyten über, und man konstatiert ein Ansteigen der bakteriziden Fähigkeit im Serum Die dadurch entstehenden antibaktenellen Wirkstoffe sind sehr zahlreich und werden fortlaufend aufgeklart Bereits besser bekannt geworden ist das Properdin, das lange als der unspezifische Antikörper angesehen wurde Darüber hinaus wird auch angenommen, daß unter der Einwirkung von Echinacea-Extrakt in Zellen Interferon gebildet wird, das Virusinfektionen hemmt Des weiteren wird der Echmacea eine Hemmung der Hyaluromdas e ( = Hyaluron-Lyase) zugeschrieben Das ist ein Enzym, das die Hyaluronsaure, eine interzellulare Kittsubstanz des Binde- und Stutzgewebes, depolymensiert Durch diese Eigenschaft wird ein Ausbreiten der Infektion verlangsamt Damit ergibt sich durch Echinacea-Wirkstoffe eine gute phytotherapeutische Behandlungsmoglichkeit von bakteriellen und viralen Infekten Bryonia ist m der Homöopathie eines der Hauptmittel bei akuten fieberhaften Erkrankungen katarrhalischer oder rheumatischer Natur In der Allopathie wird Bryonia in neuerer Zeit mit gutem Erfolg bei subakuter und subchronischer Polyarthntis rheumatica angewandt (2) Der Droge kommt aufgrund des Gehaltes an Bryoresm (ein Harz) auch eine Abfuhrwirkung zu Arztezeitschr f Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg Das in Tropaeolum majus (Kapuzinerkresse) enthaltene Benzylisothiocyonat (Benzylsenfol) zeichnet sich durch seine antibiotische Wirksamkeit besonders aus Dabei wirkt das Benzylsenfol nicht nur gegen grampositive und gramnegative Bakterien, sondern auch gegen Rickettsien, Viren und Pilze (Soor) Aufgrund der leichten Resorption in den oberen Abschnitten des Verdauungstraktes wird eine Kollision mit wichtigen symbioti sehen Darmkeimen vermieden Pharmakologische Nebenwirkungen beschranken sich auf ein durch das Senfol in der Magengegend verursachtes Warmegefühl Das Benzylsenfol wirkt auch gegen Gnppeviren und erzeugt über die Schleimhaut des Verdauungstraktes eine typische Reizwirkung, welche sich in einer Steigerung der unspezifischen Abwehr äußert Apis mellifica enthalt das Insektengift Mellitin Der Auszug aus der Honigbiene gilt sowohl als Antirheumatikum und Antiallergikum als auch als Mittel mit antibaktenellen Eigenschaften Ebenso wurden bei Lachesis, dem Gift der sudamerikanischen Buschmeisterschlange, antibaktenelle Aktivitäten nachgewiesen Die Zellmembranen werden abgedichtet und die Permeabilität herabgesetzt, was zu einer Verminderung der Erregbarkeit fuhrt Unterstutzend wirken im Echtrosept ferner ätherische Ole aus Eupatorium perf. und Thuja, welche leicht exhaliert werden und damit ihre antibaktenelle Wirkung in den tiefsten Abschnitten des Respirationstraktes ausüben können Zur parenteralen Applikation wurden Echinacea-Complex-Ampullen entwickelt, wobei die besprochenen Wirkstoffe in eine injizierbare Form gebracht wurden Echtrosept-Gurgeltinktur ist eine vorwiegend biologisch abgestimmte Kombination von Wirkstoffen, die sich zur Behandlung von Entzundungszustanden im Mund- und Rachenraum eignet Auch hier ist der Saft der Echinacea purpurea enthalten und be wirkt so eine Hebung der allgemeinen körperlichen Resistenz Außerdem wird durch die ätherischen Ole aus einer Reihe von Heil pflanzen (Arnika, Kamille, Salbei, Anis, Fenchel, Pfefferminze) die Abwehrkraft der Mund- und Rachenschleimhaute angeregt Tropaeolum majus (Kapuzinerkresse) zeichnet sich durch seine antibiotische Wirkung aus Eine Wiederherstellung des abwehrkraftigen sauren Milieus der Schleimhäute erfolgt durch Milchsaure und kleine Mengen Salzsaure Die altbewahrten Heilpflanzen Myrrhe und Ratanhia besitzen eine adstringierende, die Schleimsekretion hemmende Wirkung 1) Hoff, F Fieber, unspezifische Abwehrvorgange, unspezifische Therapie, Stuttgart 1957 2) Gessner/Orzechowski Gift- u Arzneipflanzen von Mitteleuropa, Verlag Carl Winter, Heidelberg, 1974, 206 Echtrosept-Tropfen Zusammensetzung 100 ml enthalten Apis mell 0 0,4 ml, Bryonia 0 1 ml, Echinacea purp 0 25 ml, Eupatonum perf 0 1 ml, Lachest dil D 8 2 ml, Thuja 0 0,2 ml, Tropaeolum majus 0 10 ml, Corrigentia ad 100 ml Anwendungsgebiete steigerung Entzündungen, Infektionen zur Resistenz- Dosierung und Anwendungsweise 3 x täglich 30 Tropfen mit Flüssigkeit einnehmen In akuten Fallen kann die Dosis auf stündlich 15-20 Tropfen gesteigert werden Handelsformen und Preise 30 ml — Apoth -Verkauf DM 8,25 Zum Schutz vor Sodbrennen, Blähungen, Übersäuerungen und Völlegefühl Packung zu 100 g und 200 gPuh er 60 und 120 Tabletten Gegenanzeige Nebenwirkungen Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt Bei Nieren und Lebererkrankungen sowie gleichzeitiger Einnahme von Digitalis (Fingerhut)Praparaten sollte der Arzt betragt werden Erhältlich in Ihrem neuform-Reformhaus Verlangen Sie auch Prospekt und Gratisprobe Hersteller: FLUGGE-DIAT GMBH Nagoldstraße 57 7000 Stuttgart 50 (Munster) Assistent(in)/Nachf. für (na.turheilkundlich orientierte) Allgemem-Praxis in hess llndustnestadt (15 km von Uniklmik und Kurort) gesucht. Angebote unter Chiffre 182/84 an den Verlag 50 ml — Apoth Verkauf DM 13,55 100 ml — Apoth -Verkauf DM 21,30 Echtrosept-Tabletten Zusammensetzung 1 Tablette enthalt Apis mell trit D 12 10 mg, Bryonia tnt D 2 7,5 mg, Echinacea purp trit D 1 62,5 mg, Eupatonum perf trit D 2 17,5 mg, Lachesis trit D 8 10 mg, Pimpinella alba trit D 1 7,5 mg, Thuja tnt D 1 0,5 mg, Tropaeolum trit D 1 30 mg, Terra sanans 7,5 mg Anwendungsgebiete Magen- u Darminfektionen, gnppale Infekte Dosierung und Anwendungsweise men 3 x taglich 1 2 Tabletten einneh Handelsform und Preise 70 Tabl — A p o t h Verkauf DM 11,25 Echtrosept-Gurgeltinktur Zusammensetzung 100 g enthalten Acid hydrochloncum dil 3,5g,Acid lacticum 38,6 g, Anisi 0,005 g, Ol Foeniculi 0,05 g, Ol Menthae pip 0,4 g, Phenylum Salicylum 0,15 g, Succ Echinaceae purp 2,5 g, Succ Liquintae dep 2,5 g, Succ Lycopi europ 0,3 g, Succ Tropaeoli 5,5 g, Tinct Arrnicae 2 g, Tinct Caryophylh 1 g , Tmct Chamomillae 2,5 dg, Tmct Myrrhae 3 g, Tinct Pimpinellae 2 g, Tinct Ratanhiae 3 g, Tinct Salviae 2 g, Urea pura 1 g, Vanillinum 0,1 g Anwendungsgebiete Entzundunigszustande im Mund und Rachen, wie Mandelentzündung (Anginai tonsillans), Rachenkatarrh (Pharyngitis), Mundschleimhautentzzundung (Stomatitis), Schluckbeschwerden, Prothesendruckstelllen Dosierung und Anwendungswense Zum Gurgeln mehrmals täglich 3 4 kraftige Spritzer in ein Glas rmit warmem Wasser Zum Emspruhen in die Mundhohle Echtroseppt-Gurgeltinktur mit warmem Was Bei Darmträgheit und Sf uhlgan g-Sorgen Dr Grandel's Dr Grandel's Diätkleie gereinigte Weizenschalenkleie, standardisiert, fermentiert, frei von Zusätzen, enthalt alle notwendigen Quell- und Ballaststoffe für unseren täglichen problemlosen Stuhlgang. w k m f Bei Darrmträgheit, zur Normalisierung und Lotckerung des Stuhls, unentbehrlicrh in der Schlankheits- und Entschllackungsdiät. Großen Sonderprospekt anfordern! KEIMDIÄT GmbH, POSTFACH 1116419,8900 AUGSBURG 11 Arztezeitschr f Naturheilverf 3/84,25 Jahrg 179 ser im Verhältnis 1:2 verdünnen. Prothesendruckstellen pinsele man mit der unverdünnten Tinktur mittels eines kleinen Wattestäbchens 2- bis 3mal täglich ein und spule außerdem die Mundhohle mehrfach mit der angegebenen Verdünnung zum Gurgeln. Handelsform und Preise: 50 g Tinktur — Apoth.-Verkauf DM 13,55 Echinacea-Complex — Injektionslosung Zusammensetzung: 1 Ampulle zu 2 ml enthält: mit wäßriger Kochsalzlösung bereitete Apis mellifica dil. D 3 0,05 ml; Bryonia dil. D 2 0,06 ml; Echinacea purpurea dil. D 2 1 ml; Eupatorium perfoliatum dil. D 2 0,04 ml; Lachesis dil. D 10 0,24 ml; Thuja dil. D 2 0,01 ml; Tropaeolum majus dil. D 2 0,6 ml. Dosierung und Anwendungsweise: Bis zu täglich 1 Ampulle intramuskulär, intravenös oder subkutan injizieren. Anwendungsgebiete: Entzündungen, Infektionen, Erkältungskrankheiten, Grippe, Gippeprophylaxe, zur Resistenzsteigerung. Handelsformen und Preise: 5 x 2 ml Ampullen — Apoth.-Verkauf DM 7,35 50 x 2 ml Ampullen — Apoth.-Verkauf DM 45,95 100 x 2 ml Ampullen — Apoth -Verkauf DM 81,50 Hersteller: Vogel & Weber GmbH, Biologische Arzneimittel, Herrschinger Straße 33, 8084 Inning/Ammersee Stand: 10/83 Herausgeber: / Die Firma Bionorica GmbH, Nürnberg, spendete der „Natur und Medizin e.V./Förderungsgesellschaft für Erfahrungsheilkunde" zur Finanzierung der Aufbauphase einen größeren Geldbetrag. Die Übergabe an die I.Vorsitzende, Frau Dr. med. Veronica Carstens, erfolgte in der Villa Hammerschmidt, Bonn. Im Bild Dr. Veronica Carstens im Gespräch mit den Inhabern v.l.n.r. Dr. med. Hans-O. Popp, Apothekerin Erna Popp sowie Frau Ruth Popp. Zentralverband der Arzte für Naturheilverfahren eV, Sitz Stuttgart Geschäftsstelle Eichelbachstraße 61, 7290 Freudenstadt-Kmebis, sowie die dem Zentralverband angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften Internationale medizinische Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Dr Voll e V, Deutsche Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e V, Deutsche Arztegesellschaft für Akupunktur e V Internationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft für HOT (fotobiologische Oxydationstherapie e V, Internationale Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxischeTherapie e V , Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e V, Deutsche Gesellschaft für Thermographie e V , Arbeitsgemeinschaft für Symbioselenkung, Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge, Arbeitsgemeinschaft für Phytotherapie, Arbeitskreis für Homöopathie, Arztegesellschaft für Naturheilverfahren (Physiotherapie) e V Berlin , Erfahrungen aus der Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung der Schnftleitung dar ' Editoriais drucken die persönliche Meinung des Autors, jedoch nicht unbedingt die von Herausgeber oder Schnftleitung aus Alle Manuskripte werden von der Schriftleitung nach medizinisch-wissenschaftlichen und vom Lektor des Verlages nach stilistisch-sprachlichen Gesichtspunkten redigiert Die Nennung von Markenbezeichnungen laßt keinerlei Rückschlüsse zu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt Bei Leserzuschriften behalten wir uns die Veröffentlichung oder Kürzung aus redaktionellen Gründen vor Schriftleitung: Dr med K H Caspers, Sonnenstraße 40, 8397 Bad Fussing 1, Dr med L Fodor Schulgasse 7a, 8393 Freyung, Dr med K Schimmel, Von-Scheffel-Str 3, 8210 Prien/Chiemsee, Dr med R F Weiß, Vogelherd 1, 7971 Aitrach/Wurttemberg Dr med R Wilhelm Schmarjestraße 1 8, 1000 Berlin 37 Nachdruck: Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit genauer Quellenangabe gestattet und bedarf bei Origmalbeitragen der schriftlichen Genehmigung des Verlages Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigung gilt das Rahmenabkommen des Borsenverems des Deutschen Buchhandels mit dem BDI vom 14 6 1958 (10-Pf-Wertmarke pro Seite) Mitteilung der Schriftleitung: Zuschriften mit Onginalien (wissenschaftlichen Beitragen), Referate, redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an das Redaktionssekretariat der Arztezeitschnft für Naturheilverfahren, Von-Scheffel-Straße 3, 8210 Pnen/Chiemsee, erbeten Onginalien und Beitrage, die zuir Veröffentlichung kommen, werden honoriert die Schriftleitung behalt sich jedoch den Zeitpunkt der Veröffentlichung vor Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen Alle Manuskripte sind direkt an die Schnftleitung zu richten Grundsätzlich werden nur solche Arbeiten angenommen, die vorher weder im Inland noch im Ausland veröffentlicht worden sind Die Manuskripte dürfen auch nicht gleichzeitig anderen Blattern zum Abdruck angeboten werden — Mit der Annahme des Manuskriptes erwirbt der Verlag für die Dauer der gesetzlichen Schutzfrist die ausschließliche Befugnis zur Wahrnehmung der Verwertungsrechte im Sinne des § 15f des Urheberrechtsgesetzes - Übersetzung Nachdruck - auch von Abbildungen - , Vervielfältigung auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege oder in Magnetton-Verfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen — auch auszugsweise — sind nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlages gestattet — Für den persönlichen Gebrauch dürfen von Beitragen oder Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt werden — Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte Kopie dient im Sinne von § 54, Abs 2 UrhG gewerblichen Zwecken und ist gebührenpflichtig Die Gebuhr betragt DM -,40 je vervielfältigte Seite Sie wird entrichtet entweder durch Anbringen einer entsprechenden Wertmarke oder durch Bezahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 8000 München, von der weitere Einzelheiten zu erfragen sind Die Beitrage dürfen daher nicht in gleichem oder ähnlichem Wortlaut an anderer Stelle veröffentlicht werden - Jede Arbeit soll eine Zusammenfassung enthalten, die beim Abdruck dem Text vorgeschaltet wird Diese wäre von Ihnen selbst zu verfassen Sie sollte aber 10 Druckzeilen nicht überschreiten Die Schriftleitung wird ohne Kosten eine englische Übersetzung veranlassen, sofern Sie es nicht vorziehen, diese selbst zu verfassen - Die Arbeit sollte von den Charaktenstika des mundlichen Vortrages befreit und noch vom Autor so bearbeitet werden daß sie druckreif vorliegt - I n der Regel gilt als maximale Lange für jede Arbeit 8-10 Schreibmaschinenseiten (11/2-zeilig, 70 Anschlage pro Zeile) - Pro Arbeit sollten maximal 2 Abbildungen zur Publikation vorgelegt werden Arbeiten, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen wir Ihnen leider als unvollständig zurückreichen Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen, Rucksendung erfolgt nur, wenn Ruckporto beigefugt ist Arbeiten unter der Rubrik 180 Sonderdrucke: Von Origmalbeitragen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Sonderdrucke kostenlos Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrucklich vermerkt werden Wird eine höhere Stuckzahl gewünscht, so erfolgt für diese eine Berechnung Verlag: Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH Postfach 120/140, D-3110 Uelzen 1, Tel (05 81) 808-0 Anzeigenverwaltung: Marlis Jess, Postfach 120/140, D-3110 Uelzen 1 Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr 21 Erfüllungsort und Gerichtsstand Uelzen Erscheinungsweise: Einmal in Monat Bezugsbedingungen: Der Bezugspreis betragt jahrlich 80,— DM einschl UST, zuzüglich Versandkosten Einzelhefte werden zum Preis von je 10,— DM abgegeben Abonnementsgebuhren sind nach Rechnungserhalt fällig oder zahlbar netto Kasse Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Ersatz oder Ruckerstattung eingezahlter Bezugsgebuhren Die Kündigung des Jahresabonnements kann nur schriftlich mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende beim Verlag erfolgen Im Falle höherer Gewalt oder bei Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Kürzung bzw Ruckzahlung des Bezugsgeldes Haftung: Sämtliche Angaben in diesem Heft sind nach bestem wissenschaftlichen Können der einzelnen Autoren gemacht Eine Gewahr übernimmt der Verlag für diese Beitrage nicht Im Einzelfall bleibt es dem Leser überlassen, diese Aussagen einer eigenen Prüfung zu unterziehen Die Arzneimittel- und Geratehersteller haften selbst für ihre in den Anzeigen gemachten Angaben Ebenfalls übernimmt der Verlag keine Haftung für Schaden, die durch fehlerhafte oder unterbliebene Ausfuhrung im Text oder in den Anzeigen entstehen Zahlungen: Auf das Postscheckkonto Hamburg 2 392 16-201, Kreissparkasse Uelzen 5 405 BLZ 258 501 10 Gerichtsstand Uelzen Druck: C Beckers Buchdruckerei GmbH & Co KG , Groß üederner Straße 45, 3110 Uelzen 1 Diese Ausgabe umfaßt 76 Seiten und Umschlag Arztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/84, 25. Jahrg.