Das Judentum
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Das Judentum
Das Judentum Hanna, Swinda, Verena Das Judentum 1. Geschichte Das Judentum entstand vor über 3000 Jahren. Es ist die erste Religion, deren Anhänger nur an einen einzigen Schöpfer glauben: Mose. Von den rund sechs Milliarden Menschen (Stand 2007), die auf der Welt leben, gibt es ca. zwei Milliarden Christen und 1,5 Milliarden Muslime. Doch lediglich 13-15 Millionen Menschen sind Anhänger des Judentums. Hauptsächlich kommen diese, vergleichsweise geringen Zahlen, durch die Vernichtung der Juden während der Zeit des Nationalsozialismus zustande. In Deutschland leben zurzeit circa 100.000 Juden. Als Jude wird man geboren (jüdische Eltern) oder man tritt zum Judentum über und nimmt somit das Bekenntnis der Religion an. Früher gab es für die jüdische Bevölkerung kein nationalstaatliches Gebiet, deshalb leben Juden fast überall auf der Welt. Doch seit 1948 ist der Staat Israel der jüdische Staat. Dies wurde auf der UNOVollversammlung im selben Jahr zur Problematik der Ansiedlung der Diaspora-Juden festgelegt, zusammen mit der uns heute bekannten Flagge des Staates. Das Judentum zeichnet sich dadurch aus, kein geistliches Oberhaupt, keinen Klerus und keine Priester zu haben. Doch die Rabbiner, äußerst gelehrte und vorbildliche Juden, fungieren als Gemeindevorsteher und sind Ansprechpartner für die jüdische Bevölkerung. Im Zuge der Aufklärung (18. Jahrhundert), als man sich kritisch mit den gegebenen Dingen auseinandersetzte und „Modernisierungen“ in allen Bereichen des Lebens anstrebte, entstanden unterschiedliche Richtungen des Judentums. Von nun an gab es orthodoxe, liberale und konservative Juden. Die orthodoxen Juden verstehen die Thora als von Gott offenbart. Die jüdischen Gesetze werden immer befolgt und sie ernähren sich immer koscher. Liberale und progressive Juden verstehen die religiösen Gebote als vom Menschen gemacht und legen diese neu aus. Des Weiteren werden die jüdischen Gesetze kaum beachtet. Liberale Juden passen die Religion der Zeit an. Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender Jüdisches Bildungszentrum ChabadLubawitsch Berlin Das Judentum Hanna, Swinda, Verena Besonders in den USA leben konservative Juden. Sie wollen das jüdische Traditionsgut bewahren, aber trotzdem „Modernisierungen“ durchsetzen. Sie leben also einen Mittelweg zwischen orthodoxem und liberalem Judentum. Nach dem II. Weltkrieg leben in Deutschland hauptsächlich orthodoxe Juden. 2. Synagogen Die Synagoge ist die wichtigste Institution im Judentum. Sie wird für Gottesdienste und für Versammlungen genutzt. Da viele Synagogen eine Bibliothek besitzen, können sie ebenfalls als Lehrhaus genutzt werden. Synagogen sind stets gen Jerusalem (Osten) ausgerichtet. Bei jedem jüdischen Gottesdienst müssen mindestens zehn gläubige Männer anwesend sein, damit ein bestimmtes Gebet (Minjan) abgehalten werden kann. Die alte Synagoge in Potsdam Ehemaliger Standort der Synagoge Das Bild der alten Synagoge in Potsdam wurde am 10.11.1938 aufgenommen. In der Reichskristallnacht wurde dieses Gebäude beschädigt und durch einen Luftangriff im II. Weltkrieg zerstört. Das Judentum Hanna, Swinda, Verena 3. Jüdische Feste Eines der jüdischen Feste ist das Sukko-Fest, vergleichbar mit unserem Erntedankfest. Die Juden danken Gott für die Ernte, singen und beten. Dieses Fest findet im Oktober statt. Ist es noch warm genug, schlafen die Juden in Laubhütten. sogenannten Laubhütte Ein weiteres Fest im Judentum ist das im Frühling stattfindende Pessach-Fest. Es handelt sich dabei um das Hauptfest der Juden. Lämmer und Ziegen werden getötet und deren Blut wird an die Häuser Matzen gestrichen. Dies soll an die Befreiung Israels aus der Sklaverei und den Auszug aus Ägypten erinnern. Bei diesem Fest sitzt die ganze Familie zusammen und es wird viel gegessen. Dabei darf das Matzenbrot nicht fehlen. Im Spätsommer findet das Jom-Kippur-Fest statt. Es ist das heiligste Fest im Jahr der Juden. Die Menschen beten in der Synagoge, die Männer tragen einen weißen Gebetsmantel. An diesem Tag wird gefastet. Tallit (Gebetsmantel) Mann mit Tallit Das Judentum Hanna, Swinda, Verena 4. Jüdische Rituale und Gesetze Heiligung des Sabbats An diesem Tag ruhen die Juden, es wird nicht gearbeitet. Der Sabbat beginnt Freitag bei Sonnenuntergang und endet mit dem Sonnenuntergang am Samstag. Strenggläubige Juden verrichten keinerlei handwerkliche Arbeit. Zum Beispiel betätigen sie an diesem Tag keine Lichtschalter und nutzen weder Herd noch Auto. Beschneidung Jeder Junge wird am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten. Mit diesem Ritual ist die Namensgebung verbunden. Die Beschneidung findet heutzutage in einem Festsaal, zu Hause oder im Krankenhaus statt. Um die Beschneidung durchzuführen, müssen mindestens zehn gläubige Männer dabei sein. Koschere Speisen Koscher = tauglich. Im Judentum gibt es bestimmte Speisen, die gegessen (tauglich) und solche, die nicht gegessen werden dürfen. Koschere Speisen sind vor allem Fleischprodukte von Paarhufern und Wiederkäuern (Schaf, Ziege, Rind, Reh). Schweinefleisch, Schalen- und Krustentiere sind verboten. Eine koschere Spezialität ist der Mazzot. Rosch ha Schana Das zwei Tage Neujahrsfest der andauernde Juden ist die Erinnerung an den Bund zwischen Gott und Israel. Die Menschen müssen in sich gehen, sich ihrer Pflichten bewusst werden und sich vom Bösen abwenden. Sie müssen Rechenschaft über ihre Taten ablegen. Eine Posaune (Schofar) Rabbiner mit Schofar dient dazu, sich an die moralischen Pflichten zu erinnern. Das Judentum Hanna, Swinda, Verena Purim Dieses Fest wird im Zusammenhang mit einem historischen Ereignis gefeiert, die Befreiung der persischen Juden im fünften Jahrhundert vor unserer Zeit. Das Buch Megilla (Buch Esther) wird in der Synagoge vorgelesen. Es spiegelt die Geschichte der Befreiung der persischen Juden wider. Bei der Vorlesung der Geschichte wird bei dem Namen „Haman“ Lärm durch viele Lärminstrumente gemacht. „Haman“ soll in der Geschichte den größten Feind der persischen Juden symbolisieren. Freunde und Familie werden mit Geld und Süßigkeiten beschenkt und Lärminstrument den Armen wird etwas Gutes getan. Purim ähnelt etwas dem Fasching, deswegen sind Verkleidungen möglich. Simchat Tora Beim Thorafreudenfest wird die Freude über die göttlichen Weisungen, welche in der Thora aufgezeichnet wurden, stark öffentlich zelebriert. Der Höhepunkt des Festes besteht darin, dass die Thorarollen aus den Schreinen geholt werden und in feierlichen Umzügen durch die Synagoge ums Podium herum getragen werden. Dies nennt man „Hakkafot“. Thorarolle (wichtigste heilige Schrift) Schawout Dieses Fest symbolisiert die Zeit der Verkündung der 10 Gebote am Berg Sinai. Dabei wird der Bund zwischen Gott und dem jüdischen Volk veranschaulicht, als Moses die Gebotstafeln von Gott auf dem Berg Sinai empfing. Moses mit den Tafeln der 10 Gebote Das Judentum Hanna, Swinda, Verena Chanukka Beim sogenannten Lichterfest handelt es sich um ein wichtiges Fest des Judentums. Das Volk Israel wurde vor 2100 Jahren von den Seleukiden beherrscht. Eine kleine Gruppe frommer Juden besiegte wider Erwarten die Besatzer, eine der mächtigsten Armeen zu damaliger Zeit. Sie vertrieben die Seleukiden und befreiten so den Tempel in Jerusalem. Als sie die Menora (siebenarmiger Leuchter) entzünden wollten, war jedoch nur noch ein Krug Olivenöl übrig geblieben, der nicht durch die Griechen verunreinigt war. Dieser würde jedoch nur einen Tag halten und die Herstellung eines neuen Krugs Olivenöl dauerte acht Tage. Doch erstaunlicherweise brannte diese Menge an Olivenöl genau acht Tage. Dann war neues Öl gemäß den rituellen Reinheitsvorschriften hergestellt. Diesem Wunder zum Gedenken wird das Chanuka-Fest gefeiert. Zentrales Ritual ist Chanukia (neunarmiger Leuchter) das Entzünden der Chanukia am Abend. Begonnen wird mit einer Kerze, eine weitere kommt mit jedem weiteren Tag hinzu bis zum achten Abend. 5. Weitere Symbole des Judentums Flagge Israels (Davidstern) Der aus zwei übereinander gelegten Dreiecken bestehende Stern – auch Hexagramm genannt – hatte nicht schon immer einen Bezug zum Judentum. Erst im Laufe der Zeit bekam dieser Stern eine symbolische Bedeutung. Als religiöses Symbol hat das Hexagramm verschiedene Bedeutungen. Zum Beispiel verbildlicht der Stern die Beziehung zwischen Menschen und Gott: Der Mensch hat sein Leben von Gott erhalten (nach unten weisendes Dreieck), und der Mensch wird zu Gott zurückkehren (nach oben weisendes Dreieck). Außerdem sollen die zwölf Ecken des Sterns die zwölf Stämme Israels darstellen. Daneben stehen die sechs Dreiecke auch noch für die sechs Schöpfungstage. Das große Sechseck in der Mitte steht für den siebten Tag (Ruhetag). Das Judentum Hanna, Swinda, Verena Der Davidstern ist nach dem König David benannt, welcher in der Bibel der König von Juda und auch von Israel war. Er gilt als Verfasser zahlreicher Psalmen. Davidstern wird er genannt, weil der von gläubigen Juden sehnsüchtig erwartete Messias „aus dem Hause David“ kommen soll. Davidstern Flagge Israels Menora Dieser hebräische Leuchter erinnert mit seiner Form an einen Baum mit sieben Ästen. Der Lichterbaum erstrahlte auf dem Altar in der Synagoge als Symbol für die Zuversicht und Erkenntnis. Eine siebenarmige Menora stand im 1. Tempel, den König Salomon in Jerusalem erbauen ließ und ist ein wichtiges Symbol des Judentums. Menora Kippa Das Tragen dieser Kopfbedeckung ist eines der bekanntesten und zugleich wichtigsten jüdischen Gebetssymbole. Die meisten Juden tragen jedoch die Kippa, um sich öffentlich zu ihrem Jüdisch-Sein zu bekennen. Die Kippa Kippa hat eine Bedeutung. ausschließlich emotionale Das Judentum Hanna, Swinda, Verena Orthodoxe Männer tragen ständig eine Kopfbedeckung, da sie ihren Alltag mit Lobsprüchen durchweben und so während des Tages in vielen Situationen Gebete sprechen. Da die Kippa auf kein Gebot zurückgeht, sondern lediglich ein Brauch ist, ist es üblich, dass alle Gäste in einem Gottesdienst sich diesbezüglich dem Brauch der jeweiligen Gemeinde anpassen. Auch nichtjüdische Gäste tragen daher eine Kopfbedeckung, wenn sie sich in einer Synagoge befinden. Klagemauer in Jerusalem Die Klagemauer ist eine religiöse Stätte des Judentums. Die Klagemauer stellt die frühere Westmauer des Plateaus des zweiten Jerusalemer Tempels dar. Sie ist 48 Meter lang und 18 Meter hoch. Sie stellt für viele Juden ein Symbol für den ewig bestehenden Bund Gottes mit seinem Volk dar. Viele stecken aufgeschriebene Gebete in die Ritzen und Spalten der Mauer. Das Judentum Hanna, Swinda, Verena 6. Quellen Literatur planet-wissen.de/politik_geschichte/juden/weltreligion_judentum/mizwot.jsp planet-wissen.de/politik_geschichte/juden/weltreligion_judentum/synagoge.jsp eso.cidsnet.de/braeuch.html planet-wissen.de/politik_geschichte/juden/weltreligion_judentum/ de.wikipedia.org/wiki/Judentum helles-koepfchen.de/artikel/2480.html goisrael.de/Tourism_Ger/Tourist%20Information/Jewish%20Themes/Jewish%20Site s/Seiten/The%20Western%20Wall%20and%20the%20Temple%20Mount%20jew.as px Bilder europa-mediation.eu/wp-content/uploads/Alte-Synagoge-Platz-der-Einheit.jpg joniunterwegs.files.wordpress.com/2010/09/sukkot.jpg juedisches-museum.org/jmf-blog/files/2011/08/Pessach.jpg potsdamwiki.de/index.php/Datei:Standort_der_ehem._Potsdamer_Synagoge;_2007.jpg upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/76/Prayer_Shawl.JPG/220pxPrayer_Shawl.JPG schule.judentum.de/projekt/gebetskleidung2.JPG jg-berlin.org/judentum/rabbiner/rab-y-teichtal.html bundesregierung.de/Content/DE/Archiv16/Fotoreihen/2008/2008-05-14-israel/03zwei-generationen-orthodoxer-juden-beten-an-der-klagemauer-injerusalem.jpg%3F__blob%3Dposter%26v%3D2 redensarten.net/Bilder/Menora.jpg augsburger-allgemeine.de/img/21714006-2092544663/topTeaser_kippa-flashmobi.jpg gesichtspunkte.de/wp-content/uploads/2011/02/israel_flag.jpg breslev.co.il/FilesUpload/Books/9524.jpg