Am Flugplatz soll nicht nur das Nachtleben wiederbelebt werden

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Am Flugplatz soll nicht nur das Nachtleben wiederbelebt werden
REGION MOSBACH
Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung
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Am Flugplatz soll nicht nur das
Nachtleben wiederbelebt werden
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Dienstag, 5. März 2013
Mit dem ehrgeizigen Projekt „Airport Mosbach“ will LinkEvents am Flugplatz in Lohrbach durchstarten – Drei „Locations“ in einer
Von Heiko Schattauer
Mosbach und
seine Fürsten
Neues Buch befasst sich mit
städtischer Autonomie
Mosbach. Der spannenden Frage, wie sich
das Herrschaftsverhältnis zwischen den
Pfalzgrafen bei Rhein und ihren Städten
vom Spätmittelalter bis zum „Dreißigjährigen Krieg“ entwickelte, ist Dr.
Christian Reinhardt, Archivrat im
Staatsarchiv Marburg, nachgegangen.
Dabei hat er – exemplarisch für andere
pfälzische Städte – auch die Auswirkungen der kurfürstlichen Städte- und
Landespolitik auf die Stadt Mosbach untersucht, die 1329 als Reichspfandschaft
an die Pfalz gekommen war.
Während die wirtschaftliche Förderung der Städte bei der Bürgerschaft in
der Regel positiv aufgenommen wurde,
war die Integration der Städte in das pfälzische Territorium und die Durchsetzung konfessioneller Änderungen im Zuge der Reformation nicht selten konfliktträchtig, insbesondere wenn die entsprechenden Maßnahmen der Pfalzgrafen und Kurfürsten von der Pfalz mit dem
Verlust städtischer Freiheiten verbunden waren. Welche Handlungsspielräume die Städte, ihre Regierungsgremien
und ihre sozial differenzierte Bürgerschaft hatten, lotet der Autor unter anderem anhand der zur Führungsschicht
gehörigen alteingesessenen Familien aus,
die nicht nur durch ihren Sitz im städtischen Rat politisch partizipieren, sondern auch als kurfürstliche Amtsträger
wichtige Stellen in der Landesverwaltung erlangen konnten.
Buchvorstellung am 18. März
im Unteren Rathaussaal
Die umfangreiche Studie mit dem Titel „Fürstliche Autorität versus städtische Autonomie. Die Pfalzgrafen bei
Rhein und ihre Städte 1449 bis 1618: Amberg, Mosbach, Nabburg und Neustadt an
der Haardt“, die seit kurzem als 186. Band
der Reihe B: Forschungen der „Kommission für geschichtliche Landeskunde
in Baden-Württemberg“ im Druck vorliegt, wird am Montag, 18. März, in Mosbach der Öffentlichkeit präsentiert.
Prof. Dr. Sigrid Hirbodian, Inhaberin
des Lehrstuhls für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Tübingen,
wird den an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promovierten Autor
vorstellen und im Rahmen ihres Vortrags
„Reichsstadt, Residenz und pfälzische
Landstadt: Mosbach und die Pfalzgrafen
bei Rhein im 15. und 16. Jahrhundert“ in
die mit Abbildungen und Karten reich
ausgestattete Publikation einführen. Der
Vorsitzende der Kommission für geschichtliche Landeskunde, Prof. Dr.
Schindling, wird ein Grußwort sprechen.
Die Veranstaltung findet im Unteren
Rathaussaal statt und beginnt um 18 Uhr.
Im Anschluss besteht Gelegenheit zur
Ansicht der Neuerscheinung und zum
Gespräch mit dem Autor.
Zu dieser Veranstaltung laden die
Stadt Mosbach, der Geschichts- und Museumsverein Mosbach und die Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg alle historisch Interessierten ein.
IN ALLER KÜRZE
Diesel aus Lkw-Tank gestohlen
Aglasterhausen. Den Tank eines Lastwagens, der auf dem Pendlerparkplatz in der Helmstadter Straße abgestellt war, hat ein Unbekannter zwischen Samstagmorgen und Sonntagabend aufgebrochen und rund 250 Liter Diesel gestohlen. Hinweise nimmt
das Polizeirevier Mosbach, Telefon
(0 62 61) 80 90, entgegen.
Morgen Schnupperabend
Mosbach. Am morgigen Mittwoch, 6.
März, findet ab 18 Uhr in der MüllerGuttenbrunn-Schule in Mosbach ein
Schnupperabend statt. Nach dem gemeinsamen Teil im Musiksaal besteht
für die Schüler die Möglichkeit, an
Workshops teilzunehmen. Eltern wird
eine Schulhausführung angeboten,
Geschwisterkinder können betreut
werden. Die Schulleitung steht Eltern
für Gespräche zur Verfügung: Mehr
dazu unter www.mgsmos.de oder Telefon: (0 62 61) 1 21 33.
Mosbach/Lohrbach. Der Aufschrei war
laut, als im vergangenen Spätsommer die
„Pulverkammer“ als vermeintlich letzte
„Partylocation“ der Jugend und Junggebliebenen aus Mosbach und Umgebung dicht machen musste. Der Begriff
der Rentnerstadt Mosbach machte da die
Runde, vor allem in den sozialen Netzwerken wurden die Verantwortlichen der
Stadt Mosbach mitunter heftig gescholten. Nun sieht es danach aus, als könne
man das Mosbacher Nachtleben wiederbeleben – „und der Jugend aus Mosbach und Umgebung und den Studenten
in der Stadt wieder etwas bieten“, wie
Oberbürgermeister Michael Jann gestern
bei der Vorstellung des Projekts „Airport Mosbach“ verkündete.
Mit dem Konzept „drei Locations an
einem Standort“ will „LinkEvents“ die
Räumlichkeiten und den Raum rund um
den „Tower“ am Lohrbacher Flugplatz
mit neuem Leben füllen. Aus dem ehemaligen Tanzcafé
soll der „Nonstop“ Musikclub
werden, wo sich
bis vor Kurzem ein
Themenrestaurant
befand ein American
„Charles
Diner“ einziehen.
Und unterhalb des
Flugplatzturms
werden nach dem
Willen der Planer
ab 1. Juni sogar
Palmen wachsen,
umgeben von 2000
Quadratmetern
feinstem Quarzsand in der „Palm Beach
Bar“. Der spezielle „American way of life“ soll unweit der Start- und Landebahn zum Abheben, Ankommen und Dableiben animieren.
„Wir sind vom Konzept und dessen
Tragfähigkeit stark überzeugt“, sagen OB
Michael Jann und Bürgermeister Michael Keilbach unisono. In Gesprächen
mit Eventmanager Dieter Link, mit dem
man seit einigen Jahren bei den Mosbacher WM- und EM-Fußball-Dörfern
durchweg gute Erfahrungen gemacht hat,
Noch sieht es nicht danach aus, aber bis Juni sollen in den Räumen des ehemaligen Tanzcafés und drumherum
gleich drei moderne „Locations“ entstehen, die nicht nur die Jugend anziehen sollen. Fotos: Heiko Schattauer
sei die Idee von
„Airport
Mosbach“
geboren
worden. Die Unterstützung
der
Stadt habe sich
dabei ausschließlich auf konzeptionelle Belange bezogen, finanziell gebe es keinerlei Einsatz oder Entgegenkommen, wie Jann betont. Nach dem (genehmigungsbedingten) Aus für die Pulverkammer sei man
bemüht gewesen, entsprechede Alternativangebote auf den Weg zu bringen.
Die glaubt man bei LinkEvents nun
also gefunden zu haben. Seit 1. Februar
wird am Lohrbacher Flugplatz am Projekt Airport gebastelt: Wände raus, Böden raus, neue Musikanlage, neues Design. Dieter und Bianca Link wollen nicht
kleckern: „Finanziell und logistisch ist
das für uns natürlich eine Herausforderung“, räumt Link ein, der als erfolgreicher Messeveranstalter aber durchaus
gewohnt ist, Dinge mit offenem Ausgang
anzugehen. Zumal er von seinem Konzept absolut überzeugt ist: „Das Ding wird
eine Bombe, weil das Potenzial einfach
da ist“, sagt Link. Seit den Fußballdörfern im Mosbacher Elzpark weiß der
Event- und Gastronomiefachmann, dass
es vor Ort „ohne Ende junge Menschen“
gebe, die man begeistern kann. Der Markt
sei also da, allein das Angebot fehlte zuletzt.
Die Reifezeit spricht schon einmal für
das Konzept: Fast ein dreiviertel Jahr beschäftigte man sich bei der Stadt und bei
LinkEvents mit dem Projekt. Zwei seiner Leute hätten sich volle zwei Monate
um nichts anderes als die Konzeption von
„Airport Mosbach“ gekümmert, konkretisiert Link.
Sechs Tage in der Woche sollen American Diner, Beach Bar und Musikclub
geöffnet sein, von Dienstag bis Sonntag,
von mittags bis in die Nacht hinein (zumindest im Club). Das Areal am Flugplatz soll sich nicht nur für Nachtschwärmer, sondern auch als Ausflugsziel für Familien etablieren.
„Wenn nicht alles schief geht, hat das
eine Zukunft“, glaubt OB Michael Jann,
den insbesondere die drei verschiedenen
Komponenten des Konzepts überzeugen.
Um Akzeptanz für das Projekt zu schaffen, habe man im Vorfeld bereits im Ortschafts- und Gemeinderat informiert –
und positive Resonanz erhalten. Wie die
Resonanz der Bevölkerung ausfällt (vor
allem der jungen), wird sich zeigen. Der
Countdown zählt nicht nur auf der bereits
eingerichteten
Internetseite
www.airport-mosbach.de runter. Am 1.
Juni will man am Flugplatz abheben ...
Der Landrat will „sich nicht alles bieten lassen“
Dr. Achim Brötel protestiert vehement und mit deutlichen Worten gegen die Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes
Neckar-Odenwald-Kreis. Auf die jüngsten Entwicklungen bei der medizinischen Notfallversorgung in der Region
reagierte gestern Landrat Dr. Achim Brötel via Pressemitteilung. Die Art und Weise, wie die Kassenärztliche Vereinigung
(KV) in Stuttgart bei der Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes ganz offenbar heimlich, still und leise weitere Fakten zu Lasten der Menschen des NeckarOdenwald-Kreises schaffe, habe Brötel
dazu veranlasst, sich erneut direkt an die
zuständige Ministerin Katrin Altpeter zu
wenden, die mit dem Sozialministerium
Baden-Württemberg die Rechtsaufsicht
über die KV führt. Entgegen aller Lippenbekenntnisse der KV zu einer „offenen, transparenten und zeitnahen Information“ sei Kommunikation dort
nämlich auch weiterhin ein Fremdwort.
Dass der HNO-Notdienst bereits gekündigt worden sei und der augenärztliche Notdienst auf dem Prüfstand stehe,
erfahre man vor Ort genauso beiläufig
über dritte Kanäle wie die Tatsache, dass niertesten Kritiker der Bereitschaftsdie KV inzwischen ihren eigenen Kreis- dienstzentrale Adelsheim. Die Botschaft,
beauftragten für den ärztlichen Not- die hinter dieser Personalie stecke, sei abfalldienst, Dr. Paul Kalmbach aus Mos- solut klar. „Durchsichtiger kann man das
bach, kurzerhand abgesetzt hat. Und dies Ganze nicht mehr gestalten“, findet Brönur weil dieser für den Erhalt der Be- tel. Eine nach der Notfalldienstordnung
reitschaftsdienstzentrale Adelsheim ein- sogar ausdrücklich vorgeschriebene Anhörung der Ärzte vor Ort
getreten sei, die KV diese für
habe seines Wissens dabei
die Menschen im Bauland
nicht stattgefunden,
zentral wichtige EinrichMeinungsfreiheit auch
weil sie vermutlich ebentung aber schließen will.
gestrichen?
falls zu einem der KV unHier solle, so Brötel, offenerwünschten Ergebnis gebar jemand mundtot geführt hätte. Im Klartext
macht werden, weil er wie
auch alle anderen Ärzte im Einzugsbe- heißt dies nach Worten des Landrats:
reich der Bereitschaftsdienstzentrale „Streiche freie Meinungsäußerung und
Adelsheim eine Meinung vertritt, die der verantwortungsvolles Handeln und setze
realitätsfernen KV-Führung in Stuttgart dafür Kadergehorsam.“
Überhaupt werde seitens der KV monicht in den Kram passe.
Angeblich soll, so Brötel weiter, die KV mentan alles getan, um dem gesetzlichen
auch bereits einen Nachfolger als Kreis- Sicherstellungsauftrag in der Fläche
beauftragten für den Notfalldienst er- nicht mehr gerecht zu werden. Aber, so
nannt haben. Dabei handele es sich dem der Landrat: „Man darf sich von der KV
Vernehmen nach um einen der expo- doch nicht alles bieten lassen!“ Deshalb
Die Inselschreiberin kommt und liest
Heimatverein will mit Lesungen junger Autoren die Begeisterung für Schrift und Sprache wecken
Neckarelz. Seit einigen Jahren veranstaltet der Heimatverein Neckarelz-Diedesheim
in Kooperation mit dem Auguste-Pattberg-Gymnasium
Autorenlesungen mit jungen
Schriftstellerinnen
und
Schriftstellern. Nach Benedict Wells und Annika Scheffel ist nun – am kommenden
Dienstag, 12. März – Katharina Hartwell zu Gast.
1984 geboren, studierte
Hartwell zunächst Anglistik
und Amerikanistik in Frankfurt am Main und anschließend am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2010 erschien der Erzählungsband
„Im Eisluftballon“. 2009 erhielt sie den Kurzgeschich- Nach Wells und Scheffel kommt Hartwell – auf Einladung des Heitenpreis des Mitteldeutschen matvereins Neckarelz gastiert Autorin Katharina Hartwell am APG.
Rundfunks, 2010 war sie Finalistin des „Open Mike“ der
Literaturwerkstatt
Berlin.
Außerdem erhielt sie das Arbeitsstipendium des LCB (Literarisches Colloqium Berlin)
sowie der Jürgen-Ponto-Stiftung, Aufenthaltsstipendien im
Künstlerdorf
Schöppingen
(2011) und in Prag (Hessisches
Literaturstipendium
2012).
2013 ist sie die Sylter Inselschreiberin. Sie lebt in Leipzig
und Berlin.
Die Lesung findet am 12.
März um 19 Uhr im Seminarraum des Auguste-PattbergGymnasiums in Neckarelz
statt.
Literaturinteressierte
und alle, die sich angesprochen fühlen, sind willkommen.
Der Eintritt ist frei.
sei hier jetzt das Sozialministerium gefordert. Dass die Rechtsaufsicht letztlich
nur ein stumpfes Schwert sei, ist ihm dabei sehr wohl bewusst. Was hier geschehe, verletze aber nicht nur sein Rechtsempfinden zutiefst und könne so schlicht
und ergreifend nicht mehr toleriert werden. Letztlich stehe hier noch sehr viel
mehr auf dem Spiel: Wenn man die KV
weiter ohne Rücksicht auf Gesetz und
Recht gewähren lasse, müsse man damit
rechnen, dass die Bereitschaftsdienstzentrale Adelsheim wie auch der HNONotdienst schon in diesem Jahr geschlossen werden.
Der Landrat befürchtet ohnehin, „dass
das Ganze jetzt sehr schnell geht“. Leidtragende dieser Entwicklung seien einmal mehr die Menschen. Gewinnoptimierung, so Brötel, könne und dürfe nicht
alles auf der Welt sein. Er werde deshalb
weiterhin mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg halten und für den Erhalt
bewährter Strukturen vor Ort kämpfen.
Erinnerungen an
das alte Mosbach
Mosbach. Das Seniorenwerk St. Cäcilia
lädt zu einer Filmvorführung mit „Mofac“ am kommenden Donnerstag, 7. März,
um 16.30 Uhr und um 19.30 Uhr in den
Gemeindesaal St. Cäcilia ein.
Mit dieser Veranstaltung greift das
Seniorenwerk St. Cäcilia den Wunsch
vieler Mitbürger auf, mit Mofac an die
Jahrzehnte nach 1950 zu erinnern. Der
Filmclub zeigt Filme aus den 60er- und
70er-Jahren – natürlich andere Ausschnitte als beim letzten Filmabend. Die
meisten Bürger können sich wohl kaum
noch erinnern, wie es damals in Mosbach
ausgesehen hat.
Von großem Interesse dürfte dieser
Filmabend daher auch für Neubürger
oder jüngere Mitbürger sein. Ältere Mosbacher dürfen ihre Erinnerungen an das
alte Mosbach auffrischen. Der Eintritt ist
frei. Für eine kleine Bewirtung sorgt das
Seniorenwerk.