Schlaganfall-Behandlung auf der Stroke Unit am

Transcription

Schlaganfall-Behandlung auf der Stroke Unit am
Triemli
Tram 9, 14
Bus 33, 80, 215/245,
220, 350, 235
Haus C
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Baustelle
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Haupteingang
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Frauenklinik
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Pavillon F
Pavillon D
Haus D
Marie-Heim-Vögtlin-Weg
Triemli S10
Marie-Heim-Vögtlin-Weg
Eingang Süd
Schweighof S10
Eingang Pavillon F
Margaretenweg
Behandlungstrakt
So finden Sie uns
Abteilung für Neurologie
– Bushaltestelle Triemlispital (Buslinie 80)
– Tram 9 und 14 sowie Buslinien 33 und 80 bis Triemli
– S10 SZU Haltestelle Triemli (direkt vom Zürich HB)
Schlaganfall-Behandlung auf der
Stroke Unit am Stadtspital Triemli
Stadtspital Triemli Zürich
Birmensdorferstrasse 497
8063 Zürich
Telefon 044 466 11 11
www.triemli.ch
Eine Dienstabteilung des Gesundheits- und Umweltdepartements der Stadt Zürich
xxxx/vvvv/ x.15
Eine Informationsbroschüre für Patientinnen und Patienten
sowie Angehörige
Schlaganfall-Behandlung auf der Stroke Unit
am Stadtspital Triemli
Liebe Patientinnen und Patienten
Liebe Angehörige
Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes
Ereignis. Plötzlich treten neurologische
Symptome auf, die Bewegung, Laufen
oder Kommunikation behindern können.
Die Behandlungsmöglichkeiten eines
Schlaganfalls haben in den letzten Jahren
wesentliche Fortschritte gemacht. Auf unserer speziellen Station für
Schlaganfallpatientinnen und -patienten (Stroke Unit) können Betroffene
optimal betreut und abgeklärt werden. Viele diagnostische und therapeutische Massnahmen werden hier durchgeführt. Verständlicherweise
besteht bei Ihnen während dieser Zeit ein hohes Informationsbedürfnis.
Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen als Patientin oder Patient helfen,
sich bei uns zurechtzufinden und Ihnen die Orientierung in dieser
Situation erleichtern. Wir möchten Sie als Angehörige unterstützen, um
die Situation besser zu verstehen und mit Problemen besser umgehen
zu können.
Freundliche Grüsse
Dr. med. Stefan Wolff
Abteilungsleiter Neurologie
und Leiter Stroke Unit
Inhalt
Seite
Was ist ein Schlaganfall?
– Es gibt zwei verschiedene Arten von Schlaganfällen
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Welche Folgen kann ein Schlaganfall haben?
– Mögliche, schnell bemerkbare Symptome
– Mögliche «versteckte» Symptome
– Wird alles wieder wie vorher?
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Was ist eine Stroke Unit?
– Warum braucht es eine Stroke Unit?
– Wie profitieren unsere Patientinnen und Patienten von
einer Stroke Unit?
– Die Stroke Unit am Stadtspital Triemli
– Wie sieht die Behandlung auf der Stroke Unit aus?
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Welche diagnostischen Massnahmen stehen an?
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Welche rehabilitativen Therapien stehen zur Verfügung?
– Schluckabklärung (Dysphagietherapie)
–Logopädie
–Ergotherapie
–Physiotherapie
– Therapeutische Pflege
–Ernährungsberatung
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Was können Sie zur Genesung beitragen?
– Was muss bei einem Besuch beachtet werden?
– Was können Sie mitbringen?
– Fragen, die noch auftauchen können
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Wie weiter nach dem Akutspital?
– Angebote des Sozialdienstes
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Kontakt11
Was ist ein Schlaganfall?
Welche Folgen kann ein Schlaganfall haben?
Die Folgen eines Schlaganfalls sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Vor allem Ort und Grösse der Durchblutungsstörung haben einen
Einfluss auf die Symptome.
Für seine Aufgaben benötigt das Gehirn viele Nährstoffe, die vor allem als
Zucker und Sauerstoff mit dem Blut zugeführt werden. Weil das Gehirn
kaum Energie speichern kann, muss es dauernd durchblutet werden.
Zu einem Schlaganfall kommt es, wenn diese Blutversorgung wesentlich
gestört wird.
Mögliche, schnell bemerkbare Symptome:
– Motorische Störungen: Lähmungen oder unkontrollierte Bewegungen
von Armen und Beinen, hängender Mundwinkel
Es gibt zwei verschiedene Arten von Schlaganfällen:
– Beim ischämischen Hirninfarkt oder Schlaganfall, im Volksmund auch
«Schlägli» oder «Streifung» genannt, kommt es zu einer Verstopfung
oder Verengung eines Blutgefässes durch ein Blutgerinnsel. Die Hirnregionen, die durch dieses Blutgefäss versorgt werden, erhalten nicht
mehr genügend Nährstoffe und sterben ab. Ein solches Blutgerinnsel
entsteht entweder direkt im Blutgefäss (Thrombose), oder es wird mit
dem Blut aus dem Herzen, der Hauptschlagader oder einer Halsarterie
ins Gehirn geschwemmt (Embolie). Ischämische Hirninfarkte machen
ca. 80% der Schlaganfälle aus.
– Sprachstörungen: Schwierigkeiten, sich mündlich oder schriftlich
auszudrücken oder Sprache zu verstehen
– Gleichgewichtsstörungen: Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht
beim Gehen, Stehen oder Sitzen
– Schluckstörungen: Essen und Trinken kann schwierig bis
unmöglich sein
– Sensibilitätsstörungen: Eingeschränkter Tastsinn, Berührung der Haut
wird nicht verspürt
– Bei einer Hirnblutung entsteht ein Bluterguss bzw. Hämatom im Hirngewebe. Ursache ist meist ein Reissen oder Platzen eines Blutgefässes.
– Inkontinenz: Unkontrollierter, ungewollter Verlust von Urin oder Stuhl
Auflösung des Blutgerinnsels (Thrombus) mittels Thrombolyse
Symptome eines Schlaganfalls
Thrombus
Körperlähmung
nach der Thrombolyse
Sprachstörung
1
2
Sehstörung
starke Kopfschmerzen
Gesichtslähmung
Was ist eine Stroke Unit?
Mögliche «versteckte» Symptome:
– Eine Stroke Unit ist eine Organisationseinheit innerhalb des Spitals,
in der ausschliesslich Patientinnen und Patienten mit Schlaganfällen
abgeklärt und behandelt werden.
– Betroffene wissen nicht mehr, wer zu Besuch war, ob sie schon gegessen haben oder sie vergessen Termine (Gedächtnisstörungen).
– Wortbedeutung: «Stroke Unit» ist ein englischer Begriff und bedeutet
übersetzt «Schlaganfallstation» (Stroke = Schlaganfall, Unit = Station
in einem Spital).
– Betroffene sind schnell müde, brauchen längere Pausen, um sich zu
erholen (verminderte Belastbarkeit).
– Gegenstände können nicht mehr richtig eingesetzt werden, z. B.
Zähne putzen mit Haarbürste, falsche Reihenfolge beim Anziehen der
Kleider (Planungs- und Handlungsstörungen).
– Kennzeichen einer Stroke Unit ist die Betreuung der Patientinnen und
Patienten durch ein speziell geschultes Team aus verschiedenen
Fachdisziplinen (Pflege, Therapie, Medizin).
– Betroffene können ungewohnt traurig sein und viel weinen
(Depression).
Warum braucht es eine Stroke Unit?
– Körperliche oder psychische Unruhe (Delir).
– Ein Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern und die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung im Erwachsenenalter.
Wird alles wieder wie vorher?
Der Heilungsprozess nach einem Schlaganfall verläuft sehr individuell.
Die Prognose, wann und wie gut sich die Patientin, der Patient, erholen
wird, ist in der Akutphase meist schwierig abzuschätzen. Das behandelnde Team gibt in dieser Phase bewusst nur sehr vorsichtig Auskunft.
– Rund 15 000 Personen erleiden in der Schweiz jedes Jahr einen
Schlaganfall.
– Schlaganfallpatientinnen und -patienten benötigen zu Beginn der
Behandlung häufig spezialisierte Therapien (z. B. medikamentöse
Wiedereröffnung von Blutgefässen) und im Verlauf eine intensive
Überwachung.
Zusätzlich können sich der allgemeine Zustand, die Wachheit und die
körperlichen Einschränkungen innerhalb eines Tages oder einer Woche
häufig ändern.
Wenn Sie mehr über den Krankheitsverlauf wissen möchten, wenden Sie
sich bitte an die zuständige Pflegeperson, die behandelnde Ärztin oder
den behandelnden Arzt. Gerne geben wir Ihnen auch weiteres Informationsmaterial über die Krankheit «Schlaganfall» ab.
Das Team aus verschiedenen Fachdisziplinen
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– Regelmässige gemeinsame Visiten durch neurologische und internistische Kaderärztinnen und -ärzte. Einmal wöchentlich gemeinsame
Visite mit einer Rehabilitationsmedizinerin oder einem Rehabilitationsmediziner.
Wie profitieren unsere Patientinnen und Patienten von
einer Stroke Unit?
– Seit November 2012 werden die Betroffenen am Stadtspital Triemli
räumlich am gleichen Ort und durch ein speziell geschultes Team betreut.
– Enger und schneller Kontakt zu anderen Spezialärztinnen und -ärzten:
z. B. Kardiologie, Gefässchirurgie, Neurochirurgie, Radiologie.
– Dadurch werden das ärztliche, pflegerische und therapeutische Knowhow gebündelt, die Abläufe vereinfacht und ein einheitliches Behandlungskonzept angewendet.
Wie sieht die Behandlung auf der Stroke Unit aus?
– Laut Studienlage wird der medizinische Erfolg einer Schlaganfallbehandlung dadurch signifikant gesteigert (Senkung der Sterblichkeitsrate
und der Pflegebedürftigkeit).
Als Akutspital stehen im Stadtspital Triemli primär die medizinischen Abklärungen und Behandlungen im Vordergrund. Insbesondere die Abklärung der Schlaganfallursache ist wichtig, damit eine optimale Langzeittherapie eingeleitet werden kann.
Die Stroke Unit am Stadtspital Triemli
Frühzeitig nach Spitaleintritt werden spezielle pflegerische und rehabilitative Behandlungen begonnen, um die körperlichen Folgen des Schlaganfalls zu minimieren. Die Rehabilitationsphase startet somit bereits im
Akutspital und liefert wichtige Hinweise für die Planung der Nachsorge
(meist Weiterbehandlung in einer Rehabilitationsklinik oder ambulanten Einrichtung, allenfalls ist keine spezielle Therapie nach Spitalaustritt mehr nötig).
– Bettenzahl: 8
− Kontinuierliche Überwachung der grundlegenden Körperfunktionen
(z.B. Blutdruck, Puls, Temperatur, Atmung).
– Multidisziplinäre Betreuung durch speziell geschultes Ärzte-, Pflegeund Therapeutenteam.
Welche diagnostischen Massnahmen stehen an?
– Frühzeitige Einleitung einer Rehabilitationsbehandlung durch Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Sozialdienst, Psychologie, Schlucktherapie, Ernährungstherapie und Hilfsmittelversorgung.
Die Computertomografie (CT) stellt das Gehirn
in dünnen Schichten dar. Es gibt schnelle
Informationen, ob eine Durchblutungsstörung
oder eine Blutung im Gehirn vorliegt. Diese
Untersuchung wird meist bereits auf dem
Notfall durchgeführt.
– Die Magnetresonanztomografie (MRI) stellt ähnlich wie das CT das Gehirn in dünnen Schichten dar. Es hat eine höhere Auflösung als das CT
und kann Schlaganfälle im Hirnstamm besser erfassen. Diese Untersuchung erfolgt nur bei Bedarf.
– Die Duplexsonographie erzeugt ein Ultraschallbild der Hals- und Hirngefässe und zeigt Kalkablagerungen oder Verengungen (auch Stenosen
genannt) in diesen hirnversorgenden Gefässen an.
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– In der Blutuntersuchung wird geprüft, ob Risikofaktoren für einen
Schlaganfall wie erhöhte Blutzuckerwerte, erhöhte Blutfette oder eine
Gerinnungsstörung vorliegen.
– Durch das Ruhe- und Langzeit-EKG soll herausgefunden werden, ob
Herzrhythmusstörungen vorliegen. Vorhofflimmern ist einer der häufigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall.
Ergotherapie
In vielen Alltagshandlungen kann die Patientin oder der Patient nicht
mehr auf Routinebewegungen und Automatismen zurückgreifen. Das
primäre Ziel der Ergotherapie ist es, die Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit wieder zu ermöglichen, zunächst im Spitalalltag, später auch
in Haushalt und Beruf. Tätigkeiten wie Waschen, Ankleiden oder Essen
müssen den Begebenheiten angepasst und neu erlernt werden.
– Mit dem Herzecho werden die Herzhöhlen und die Herzklappen dargestellt. So können noch andere mögliche Ursachen für einen Schlaganfall erfasst werden.
Welche rehabilitativen Therapien stehen zur
Verfügung?
Physiotherapie
Die Physiotherapie unterstützt die Betroffenen, ihre Haltungs- und
Bewegungsfähigkeit wieder zu erlernen und zu optimieren. Sie fördert
die Mobilität und Eigenverantwortung, damit Bewegungsabläufe wie
sicheres Aufsitzen, Aufstehen und Gehen sicher möglich sind und sich
die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert. Die Fähigkeiten werden
in verschiedene Alltagssituationen unter Berücksichtigung der bisherigen Möglichkeiten integriert. Die Physiotherapie geht auch auf allfällige
Atmungs- und Gelenkbeschwerden ein.
Schluckabklärung (Dysphagietherapie)
– Aufgrund einer Lähmung der Mund- und Rachenmuskulatur kann die
Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme beeinträchtigt sein. Durch diese
Schluckstörungen kann Nahrung unkontrolliert in die Lunge gelangen
und zu einer Lungenentzündung führen. Ein interdisziplinäres Team
klärt deshalb die Schluckfunktion ab und führt gezielte Massnahmen
zu deren Behandlung durch. Die Nahrungs- und Flüssigkeitskonsistenz
wird der Schluckfähigkeit angepasst. Ist die Nahrungsaufnahme
dadurch nicht bedarfsdeckend, werden in Zusammenarbeit mit der
Ernährungsberatung Möglichkeiten besprochen, wie sich die Betroffenen
ausreichend ernähren können (z. B. Einsatz einer Magensonde).
Therapeutische Pflege
Die Pflegenden unterstützen die Patientin oder den Patienten rund um
die Uhr bei alltagsbezogenen Handlungen (z.B. Körperhygiene, Ernährung, Ausscheidung). Dabei werden die Betroffenen gezielt nach ihren
Möglichkeiten gefördert. Wenn nötig wird auch der sichere Umgang mit
Hilfsmitteln geübt (z.B. Rollstuhl, Rollator). Diese werden sparsam, gezielt
und möglichst nur für kurze Zeit eingesetzt. Jederzeit ist die Pflege auch
bereit, ein unterstützendes Gespräch zu führen.
– Bevor Sie Esswaren oder Getränke mitbringen und der Patientin oder
dem Patienten anbieten, fragen Sie bitte das Pflegepersonal, welche
Nahrungsmittel erlaubt sind.
– Bei Einschränkung der Schluckfähigkeit erfolgt eine Essbegleitung
durch die Pflege. Bitte bieten Sie als Angehörige nicht eigenständig
Getränke und Esswaren an.
Ernährungsberatung
Logopädie
– Nach einem Schlaganfall können Sprachstörungen (Aphasie), Sprechstörungen (Dysarthrie) und Stimmstörungen (Dysphonie) einzeln oder
zusammen auftreten. Für diese Betroffenen wird die Kommunikation
dadurch sehr anstrengend und manchmal fast unmöglich.
– Logopädie behandelt diese Kommunikationsstörungen. Ziel ist es,
Bedürfnisse und Fragen wieder adäquat ausdrücken zu können und
wieder aktiv an Gesprächen im Alltag teilzunehmen.
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Das ernährungstherapeutische Ziel für Patientinnen und Patienten mit
Schlaganfall mit oder ohne Schluckstörung ist das Erreichen und/oder
Beibehalten eines guten Ernährungszustandes. Ein guter Ernährungszustand beeinflusst den medizinischen Verlauf, die Prognose und die
Lebensqualität positiv. Die Ernährungsberatung unterstützt Betroffene
und ihre Angehörigen bei der Umsetzung der nötigen Ernährungsinterventionen. Die Ernährungssituation wird regelmässig neu beurteilt und
die Therapie individuell angepasst. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit
mit der Pflege, den Ärztinnen und Ärzten, der Ergotherapie, der Physiotherapie, der Logopädie sowie der Diätküche.
Was können Sie zur Genesung beitragen?
Was können Sie mitbringen?
Das Behandlungsteam wird die Patientin oder den Patienten oder Angehörigen auch nach persönlichen Informationen fragen. Dazu zählen
Informationen zu Ess- und Schlafgewohnheiten, zur Lieblingsmusik oder
anderen alltäglichen Gewohnheiten. Sie sind für den Genesungsprozess
sehr wichtig und können auf Wunsch in den Spitalalltag einbezogen werden. Unternehmen Sie sicherheitshalber aber nichts, ohne zuerst mit der
zuständigen Pflegefachperson zu sprechen.
– Aktueller Medikamentenplan und eigene Medikamente
(in Originalschachtel), allenfalls Insulinplan und Marcoumarbuch
– Turnschuhe oder andere geschlossene Schuhe
– Eigene Kleidung (zum Beispiel Trainingsanzug oder andere bequeme
Kleidung)
In der Regel sind Angehörige keine medizinischen Fachpersonen. Es
besteht immer die Gefahr, dass Sie sich in dieser anspruchsvollen Zeit
aus bestem Willen zu viel zumuten. Dies kann zur Überforderung der
Patientin, des Patienten und der eigenen Kräfte führen. Die zuständigen
Pflegefachpersonen sind gerne bereit, Sie auch diesbezüglich zu unterstützen und Ihnen mit Rat und Tat beiseite zu stehen.
– Eigene Hilfsmittel, z.B. Hörgerät, Brille, Zahnprothesen, Gehstöcke
oder Rollator
– Persönliche Toilettenartikel und Waschutensilien
– Patientenverfügung, wenn vorhanden
Fragen, die noch auftauchen können:
Was muss bei einem Besuch beachtet werden?
– Das Pflegepersonal kann Ihnen gerne weiteres Informationsmaterial
zum Umgang mit eventuellen körperlichen Einschränkungen, Sprachoder Schluckstörungen geben. Generell können Sie sich bei Fragen
jederzeit an die zuständige Pflegefachperson wenden.
– Besuche sind sehr wertvoll, aber sie können auch anstrengen. Die
Patientinnen und Patienten brauchen lange Erholungsphasen. Darum
empfehlen wir regelmässige, aber kurze Besuche.
– Bitte bedenken Sie, dass kurzfristig angesetzte Untersuchungen oder
Therapien zu berücksichtigen sind.
– Der Sozialdienst beantwortet Ihnen gerne Fragen zu anstehenden
Rehabilitationsaufenthalten oder finanziellen Belangen wie z. B. Erwerbsersatzeinkommen.
– Nach den Therapien oder Untersuchungen müssen Ruhezeiten
respektiert werden.
– Der ärztliche Dienst beantwortet gerne Ihre medizinischen Fragen bei
der Visite (täglich zwischen 9.00 und 10.30 Uhr) und bei Bedarf in
einem persönlichen Gespräch. Auskünfte über Diagnosen oder Untersuchungsergebnisse sollten nur in Ausnahmefällen telefonisch gegeben
werden.
– Die Dauer des Besuches richtet sich letztendlich nach dem jeweiligen
Befinden der Patientin, des Patienten.
– Es sollen nicht zu viele Personen zeitgleich bei der Patientin oder dem
Patienten sein. Tipp: Rufen Sie sicherheitshalber vor Besuchen die
Pflegeabteilung an oder sprechen Sie sich mit Freunden und Familienangehörigen ab.
– Zu Beginn des Aufenthalts auf der Stroke Unit erfolgt die Unterbringung häufig in einem Mehrbettzimmer. Sie profitieren hier von den
optimalen Überwachungs- und Behandlungsmöglichkeiten. Falls Sie
als zusatzversicherte Patientin oder Patient Anspruch auf die Unterbringung in einem 1- oder 2-Bettzimmer haben, bemühen wir uns
gerne im Verlauf des Aufenthalts, ein entsprechendes Zimmer bereit
zu stellen.
– Besuchszeiten auf der Stroke Unit: täglich von 13.00 – 20.00 Uhr.
– Für Besuche ausserhalb der Besuchszeiten oder weitere Fragen können Sie sich jederzeit telefonisch beim Pflegepersonal der Stroke Unit
melden: Tel.-Nr. 044 466 19 93 (auch nachts und an Wochenenden).
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Wie weiter nach dem Akutspital?
Die Art der Weiterbehandlung nach der Akutbehandlung im Spital hängt
davon ab, ob und in welchem Grad sich Betroffene erholt haben und wie
die Möglichkeiten zur weiteren Erholung eingeschätzt werden. Grundsätzlich bestehen folgende Möglichkeiten:
− Meist hat die oder der Betroffene nach einem Schlaganfall trotz guter
Erholung noch relevante körperliche Einschränkungen. Dann folgt in
der Regel eine stationäre Weiterbehandlung in einer Klinik für Neurorehabilitation oder einer ähnlichen Institution.
− Erholt sich die oder der Betroffene schnell und gut und stimmt das
Umfeld (familiäre Situation, Wohnsituation), kann er direkt nach Hause
entlassen werden. Weitere nötige Abklärungen und Therapien können
ambulant erfolgen.
− Bei grösserem Pflegebedarf besteht die Möglichkeit, in ein Pflegezentrum verlegt zu werden (z. B. zur Übergangs- oder Langzeitpflege).
Diese Optionen werden vom Behandlungsteam individuell abgewogen
und diskutiert. Es schlägt der Patientin oder dem Patienten und den
Angehörigen die sinnvollste Form der Weiterbehandlung vor.
Angebote des Sozialdienstes
Die Fachpersonen des Sozialdienstes organisieren und begleiten den
Übertritt in eine Nachfolgeinstitution. Dafür wird sich der Sozialdienst mit
Patientinnen, Patienten und Angehörigen in Verbindung setzen.
Bei komplexen Situationen bezieht eine Beratung des Sozialdienstes die
Patientin oder den Patienten und sein soziales Umfeld mit ein. Es werden
gemeinsam die vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten ergründet.
Zusätzlich bietet der Sozialdienst psychosoziale Beratung in der Bewältigung von schwierigen Lebenslagen an. Er beantwortet dabei Fragen
betreffend Finanzen, Sozialversicherungsrecht, Unterstützungsmöglichkeiten zu Hause und anderen Wohnformen.
Kontakt
Stroke Unit: 044 466 19 93
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