Der NDR – das Beste am Norden
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Der NDR – das Beste am Norden
NDR 23 Ende 2004 hat sich der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff mit seiner Kritik am Norddeutschen Rundfunk hervorgetan und gedroht, den NDR-Staatsvertrag zu kündigen. Wulff hat im Kern drei Forderungen. Er verlangt, dass der Rundfunkrat verkleinert wird, wünscht mehr Regionalberichterstattung und möchte, dass der Verwaltungsrat künftig politisch besetzt wird. ie neu gegründete Initiative für einen unabhängigen NDR hat Wulffs Kritik als „ungerechtfertigt und unangebracht“ bezeichnet und vor einer Kündigung des NDR-Staatsvertrages gewarnt. Die Initiative, die ver.di angeschoben hat, wendet sich entschieden gegen politische Eingriffe in das Programm und die Personalpolitik, die zu einem Staatsfunk führen würden. Der Initiative gehört neben dem DGB auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen an. Weitere Mitstreiter sind neben den Gewerkschaften das Bildungswerk ver.di e.V., connexx.av, der niedersächsische Verband deutscher Schriftsteller, die Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste, die Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V., der BUND Niedersachsen, der Sozialverband Deutschland, die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V., der Landesseniorenrat und die Landtagsfraktionen von SPD und Bündnis90/DIE GRÜNEN. Foto: Joachim Tiemer D Die CDU/FDP-Landesregierung droht mit einer Kündigung des Staatsvertrages für die VierLänder-Anstalt NDR. Eine neu gegründete Initiative aus Gewerkschaften, Verbänden und Parteien wendet sich gegen politische Eingriffe in das Programm und die Personalpolitik des Senders. NDR muss unabhängig und staatsfern bleiben Der NDR – das Beste am Norden Widerstand gegen die Kündigung des NDR-Staatsvertrages Eine Kündigung des NDR-Staatsvertrages würde eine Zerschlagung der bewährten Vier-Länder-Anstalt bedeuten. Als öffentlich-rechtlich verfasster Sender gehört der NDR zum Besten, was der Norden zu bieten hat. Unter den Medienunternehmen in Deutschland nimmt er durch Profil, Kompetenz und Professionalität eine Spitzenposition ein. Dies ist nur gelungen, weil parteipolitischer Klüngel durch die Arbeit der demokratisch legitimierten Gremien konsequent aus dem Sender herausgehalten wurde. Wenn Christian Wulff Anregungen oder Kritik einbringen möchte, so kann er dies jederzeit tun. Drohungen mit der Kündigung des Staatsvertrages sowie unbewiesene Unterstellungen sind für konstruktive Gespräche belastend. Hinter der Forderung Wulffs nach einer Verkleinerung der Gremien steht offensichtlich der Wunsch der Politik, in die Programmgestaltung des Senders direkt einzugreifen. Durch die geplante Reduzierung der Mitglieder des Rundfunkrates beabsichtigt die Landesregierung Vertreterinnen und Vertreter von kritischen gesellschaftspolitischen Gruppen wie Gewerkschaften, Frauen- und Umweltverbänden auszuklammern. Unseren Toten zum Gedächtnis Wir werden ihr Andenken stets in Ehren halten. Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Niedersachsen Ferdinand Dolgopol Hannover geb. am 27.09.1949 gest. am 19.08.2004 Wolfgang Hoelter Osnabrück geb. am 20.07.1950 verstorben Helmut Ströer Hannover geb. am 16.03.1954 gest. am 20.12.2004 Hermann Müller Barnstorf geb. am 03.03.1927 gest. am 18.01.2005 Albert Levermann Wildeshausen geb. am 16.06.1920 gest. am 14.02.2005 Außerdem plant Wulff, die Hälfte der Mitglieder des Verwaltungsrats, der als Aufsichtsgremium über Personal- und Finanzentscheidungen fungiert, von den Landesregierungen ernennen zu lassen. Momentan werden alle zwölf Mitglieder vom Rundfunkrat gewählt. Der Initiativkreis befürchtet, dass Minister und Staatssekretäre in den Verwaltungsrat berufen werden, wie es bereits beim ZDF und beim Südwestrundfunk (SWR) der Fall ist. Diese würden dann beispielsweise den Intendanten, den Programmdirektoren oder die Wellenchefs direkt mitbestimmen. Diese aus Albrechts Zeiten in Niedersachsen bekannte CDU-Politik konnte in den vergangenen 15 Jahren im NDR zugunsten von Sach- und Kompetenzentscheidungen zurückgedrängt werden. Eine solche Re-Politisierung würde jedoch ein unabhängiges Arbeiten der Journalisten unmöglich machen. „Mehr Niedersachsen im Programm“ verlangt der Ministerpräsident, weil die meisten Gebührenzahler in Niedersachsen leben. Programmwünsche und Kritik sollten aber von eben diesen Gebührenzahlern kommen und nicht, einhergehend mit einer Drohung, den Staatsvertrag zu kündigen, von der Landesregierung. Wenn Minister und Staatssekretäre jetzt auch noch unser Radio- und Fernsehprogramm bestimmen, geht der Einfluss der Politik viel zu weit. NIEDERSACHSEN 3/2005