HHL launches new MBA Program inhalt

Transcription

HHL launches new MBA Program inhalt
Wintersemester 1999/2000
HHL news
S e m e st e r z e i t u n g d e r H a n d e l s h o c h s c h u l e L e i p z i g
HHL launches new
MBA Program
In October 2000, the first MBA students will start their studies at HHL.
The program has already been presented at the MBA fairs in Frankfurt,
Berlin, Munich and New York and will
be presented at more such events in
the months to follow. Up to now, the
response from potential students has
been very positive. This new program
is a logical continuation of the HHL
philosophy of delivering an international business education based on sound
theoretical knowledge combined with
managerial decision-oriented skills.
Close interaction with the business
world guarantees a constant finetuning
of the program according to the needs
of the international business community. Their strong support can be seen
from the fact, that Preussag AG is the
main sponsor of HHL’s new department of International Management,
the main coordinating body of the
MBA Program.
Since HHL’s MBA Program is not solely
focused on the decision-oriented aspects of management, but also includes,
what can be viewed as the strength of
the German academic system, the
teaching of relevant theoretic and conceptual management fundamentals,
students with very little, internshipbased work-experience can be admitted
to the program. This combination of a
theory and a decision-oriented focus
assures that all students, no matter
how diverse their academic and work
backgrounds might be, learn how to
work with a similar set of managerial
tools and start off on a level playing
field of skills.
The MBA at HHL has a special focus on
“International Management”. It is
mainly targeted to graduates from
non-business fields, who wish to enhance their personal portfolio of skills
with sound business knowledge and
managerial competences. It is entirely
being taught in English in order to allow for international students as well
as lecturers to participate in the program and to make it a truly international affair. The program is being taught
by HHL faculty as well as by reputable
international guest lecturers. This variability of teaching styles and perspectives allows students a well rounded
insight into global business and management. The MBA Program lasts a total of 15 months, which consist of 4
three-month semesters of classroom
study in Leipzig and one semester, in
which students gain relevant managerial experience through a field study
project. In this project, a group of up to
6 MBA students act as consultants to a
company in a foreign country and help
them solve a real-life company
inhalt
Prof. Gert Assmus, Dean of HHL
Carsten Bartsch, Coordinator MBA Program
problem. The international project
adds to the international focus of the
program and is, in some respect, its international peak, since it requires students to work in international teams
together with international managers
at a location in a foreign country.
These practical experiences based on
the classroom knowledge pave the students’ way into corporate management positions.
FURTHER INFORMATION:
Carsten Bartsch, MBA
Coordinator, MBA Program
Tel.: +49 (0) 341/985 16 40
Fax: +49 (0) 341/477 32 43
E-mail: [email protected]
10 JAHRE DANACH S. 2
HHL WORLDWIDE S. 8
RISIKOMANAGEMENT IN FIRMEN
NOCH UNZUREICHEND S. 18
ÜBER VIER STELLENANGEBOTE PRO
ABSOLVENT S. 5
NEUORIENTIERUNG IM
PRIVATKUNDENGESCHÄFT S. 16
HHL UND FORD BRINGEN KARRIEREN
INS ROLLEN S. 20
h i g h l i g h t s
10 Jahre danach
Fünftes Management-Forum von HHL und IZL blickte zurück und voraus
Bürgerkrieg gestanden hatte: 70.000
Demonstranten waren auf den Straßen, 8.000 Ordnungshüter im Einsatz,
die Truppen des MfS und sogar die
NVA standen in Bereitschaft. Die
Geschäfte wurden verriegelt und in
den Krankenhäusern „besondere Vorbereitungen“ getroffen. Allein der
überwältigenden Zahl friedlicher
Demonstranten sowie der zahlreichen
besonnenen Appelle zur Deeskalation
und Gewaltlosigkeit sei zu verdanken
gewesen, dass sich in Leipzig nicht die
Ereignisse des Tianamen-Platzes in
Peking wiederholt haben.
Parteiübergreifender Dialog an der HHL:
Staatsminister Schwanitz und
Ministerpräsident Vogel
Am 8. Oktober 1999 hatten Handelshochschule Leipzig und INSEAD
Zentrum Leipzig Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zum fünften
Mal zu ihrem gemeinsamen Management-Forum eingeladen. Mit dem
Leitthema „10 Jahre danach“ war das
Forum integriert in die vielfältigen
Veranstaltungen rund um den 10. Jahrestag der Wende in der Stadt Leipzig.
Als hochkarätige Referenten konnten
neben den beiden Wirtschaftswissenschaftlern, Prof. Antonio Borges,
INSEAD’s Dean, und Prof. Michael
Burda von der Humboldt-Universität
Berlin, mit dem Ministerpräsidenten
des Landes Thüringen, Dr. Bernhard
Vogel, dem Staatsminister im Bundeskanzleramt, Rolf Schwanitz, und dem
ehemaligen Oberbürgermeister der
Stadt Leipzig, Dr. Hinrich LehmannGrube, prominente Politiker zu dieser
Wendediskussion begrüßt werden.
2
HHL News
Wintersemester 1999/2000
In seiner Begrüßungsansprache legte
der Rektor der HHL, Professor Gert
Assmus, besonderen Wert auf die internationale Ausrichtung der HHL, die
sich durch das Angebot eines internationalen
MBA-Studiengangs
ab
Oktober 2000 noch weiter verstärken
werde. Assmus erinnerte daran, dass
schon in den Anfangsjahren der
Handelshochschule, zu Beginn des
Jahrhunderts, die Zahl der ausländischen Studenten über der Zahl der
deutschen Studenten lag. Mit besonderer Freude begrüßte er daher auch
den amerikanischen und den polnischen
Generalkonsul sowie Vertreter von
weiteren drei Konsulaten zum Management-Forum.
Vor seiner Einführung in den Tagesablauf rief Torsten Griess-Nega,
Präsident des IZL, zunächst ins
Gedächtnis, dass die Stadt Leipzig am
9. Oktober 1989 kurz vor dem
Als erster Referent hatte Dr. Hinrich
Lehmann-Grube das Wort. Auch er erinnerte an die dramatische Situation
des 9. Oktober 1989 und fügte hinzu,
dass die Wende zur friedlichen Revolution „entgegen aller Wahrscheinlichkeit und allen historischen Vorbildern“ herbeigeführt werden konnte.
Anschließend berichtete er von den
Umbruchs- und Aufbaujahren als
Oberbürgermeister Leipzigs. Als eine
der wichtigsten Entscheidungen hob
er das Bekenntnis zur Messestadt hervor. Inzwischen sei Leipzig als Dienstleistungs- und Finanzzentrum und zunehmend auch als Medienstadt wieder
erstarkt und mit der Ansiedlung von
Porsche sei auch der „erste Durchbruch“ im produktiven Gewerbe zu
verzeichnen. Auch das von ihm verfolgte „Leipziger Modell“ der konstruktiven Zusammenarbeit mit allen
im Rat der Stadt vertretenen Parteien
bewertete er positiv. Lehmann-Grube
schloss seinen Vortrag mit der
Aufforderung: „Tragen wir Achtung
vor den Träumen, die wir vor zehn
Jahren träumten!“
Der anschließende Vortrag von Professor Michael Burda galt der wirtschaftswissenschaftlichen Analyse der Wiedervereinigung. Nach dieser Analyse
waren die wirtschaftlichen Folgen des
„Integrationsschocks“, der die Mobi-
h i g h l i g h t s
lität von Arbeit und Kapital in beide
Richtungen ermöglichte, zwangsläufig:
das Kapital wanderte von West nach
Ost (derzeit etwa 150 Mrd. DM im
Jahr), die Arbeitskräfte wanderten in
die umgekehrte Richtung (insgesamt
800.000 Menschen). Beide Ströme haben aber erfreuliche Folgen: durch den
Kapitalimport steigt die Produktivität
der ostdeutschen Industrie. Hierdurch
entstehen erst die Voraussetzungen für
eine selbsttragende Entwicklung.
Umgekehrt haben die zusätzlichen
Arbeitskräfte in Westdeutschland dazu beigetragen, den wirtschaftlichen
Entwicklungstrend hier um zwei
Prozent nach oben zu verschieben. Die
Transfers nach Ostdeutschland seien
Teil des gesamtdeutschen Finanzsystems, von dem in der Vergangenheit schließlich auch andere strukturschwache Länder profitiert haben:
„Man darf sie nicht in Frage stellen.“
Burda schloss mit der optimistischen
Sicht, dass sich die Entwicklung im
Osten langfristig nicht als Mühlstein
erweisen werde, sondern viel eher als
ein trojanisches Pferd, mit dessen Hilfe
sich auch im Westen dringend erforderliche Innovationen transportieren
ließen. Als solche nannte Burda
z. B. die Liberalisierung des Ladenschlusses und die Aufgabe kollektiver
Lohnverhandlungen zugunsten von
Betriebsvereinbarungen, deren Zahl
im Zeitraum zwischen 1991 und 1998
von 450 auf 1765 – also um 450 % – zugenommen hat.
Dr. Bernhard Vogel eröffnete seinen
Vortrag mit einer Referenz an die
Handelshochschule: „Wenn ich Sachsen gegenüber überhaupt neidisch sein
könnte, dann dafür, dass sie diese
Einrichtung hier in Leipzig haben.“ Im
übrigen seien die beiden Länder
Sachsen und Thüringen aber eng verbunden und befänden sich in der
glücklichen Situation „um den ersten
Platz unter den neuen Ländern zu
konkurrieren, je nachdem, welche
Ziffer gerade gefragt wird“. Als
Beispielgrößen nannte Vogel die
Arbeitslosenrate und die Exportquoten in den beiden Ländern und –
darin stimmte Vogel der These des
Wirtschaftswissenschaftlers Burda zu –
„wir haben in den letzten zehn Jahren
Einrichtungen hier in den jungen
Ländern geschaffen, die an Modernität vergleichbaren Einrichtungen im
Westen überlegen sind.“ Als Beispiel
nannte Vogel – neben der Gesundheitsversorgung – auch den Bildungsbereich: „Unsere Abiturienten sind ein
Jahr jünger, wenn sie die Hoch-schulen
aufsuchen, weil das Gymnasi-um bei
uns nach acht Jahren zum Abitur
führt.“ Insgesamt resümierte Vogel,
„dass die letzten zehn Jahre alles in allem
die
erfolgreichsten
zehn
Jahre dieses 20. Jahrhunderts waren“.
Im Anschluss an den thüringischen
Ministerpräsidenten hatte der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Rolf
Schwanitz, das Wort. Auch er stellte
den Veranstaltern des Forums zunächst
ein Lob aus: „Was hier im wissenschaftlichen Bereich durch das IZL geschaffen wurde, ist sicherlich ein Beispiel
für einen sehr, sehr erfolgreichen Weg.“
Schwanitz wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die Ausgangssituation in
den neuen Ländern durch die vorangegangene Misswirtschaft der DDR
geprägt und „überhaupt nicht vergleichbar mit dem Entwicklungsweg
in der alten Bundesrepublik war“. In
einem Geheimbericht der staatlichen
Planungskommission über die reale
Lage der DDR-Wirtschaft war festgestellt worden: „Im Zeitraum seit dem
VIII. Parteitag wuchs insgesamt der
Verbrauch schneller als die eigene
Leistung.“ Das bedeutete – so
Schwanitz – „dass die DDR 18 Jahre
lang aus der eigenen Substanz gelebt
hat. Die DDR stand de facto vor der
Zahlungsunfähigkeit.“ Die Hoffnungen auf ein schnelles Aufholen der
Im Hörsaal versammelten sich über
300 Teilnehmer des Forums
ostdeutschen Wirtschaft beruhte nun
zum Teil auf Fehlinformationen über
die tatsächliche Ausgangslage. Hinzu
kämen Fehlentscheidungen in einigen
Detailfragen, so im Umtauschkurs der
beiden Währungen, in der Eigen-tumsfrage (Rückgabe vor Entschädigung) und in der Treuhandstrategie
der schnellen Privatisierung. Dies alles
führe zu dem nach wir vor anhaltenden Abstand zwischen West und Ost,
insbesondere in Bezug auf die Exportanteile und die Innovationsbasis.
Schwanitz mahnte, dass die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse
als Verfassungsauftrag und Staatsziel
formuliert wurden und daher auch eingefordert werden könnten. Als Leistungen der Bundesregierung strich er
heraus, dass mit der Konsolidierung
des Staatshaushaltes die Voraussetzungen geschaffen werden, um auch in
Zukunft die finanziellen Leistungen
für den Aufbau Ost bereitstellen zu
können. Hervorzuheben sei ferner der
von der Bundesregierung in Ostdeutschland erfolgversprechend auf
den Weg gebrachte Wettbewerb
„Innoregio“, für den schon über
400 Bewerbungen eingegangen seien.
Daher schloss auch Schwanitz seinen
Vortrag mit einer optimistischen Sicht:
„Mit dem Aufnehmen dieser Zukunftsfelder im innovativen Bereich glaube
ich sehr wohl, wir haben ein Handwerkszeug in der Hand, um den Aufbau Ost in der Tat zu einem Erfolg zu
entwickeln“. Alle Vorträge des fünften
Managementforums werden demnächst in einem Report veröffentlicht.
NÄHERE INFORMATIONEN:
Cathrin Paulsen
Tel.: 0341/98 51 610; e-mail: [email protected]
HHL News
Wintersemester 1999/2000
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h i g h l i g h t s
„Man muss auch tun“
Dr. Albrecht Schmidt als Gastredner bei der Verabschiedung
des vierten Diplomjahrgangs an der HHL
Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 7. August 1999 im Neuen
Rathaus Leipzigs wurden den 28 Absolventen des vierten Diplomjahrgangs
an der HHL die Diplome überreicht.
In seiner Eröffnungsansprache erinnerte Professor Gert Assmus, Rektor
der HHL, zunächst daran, dass seine
eigene Amtszeit im September 1997
zeitgleich mit dem Studium der K4 an
der HHL begonnen hatte. Rückblickend sei der Mut der Studierenden
hervorzuheben, an eine Hochschule zu
wechseln, die zu diesem Zeitpunkt
noch keine Absolventen hervorgebracht hatte und deren erfolgreiche
Zukunft noch ungewiss war. Eine besondere Anerkennung brachte er denjenigen Studenten entgegen, die den
Wettbewerb „Case Challenge“ an der
WHU gewonnen hatten (Fabian
Blank, Sven Schmidt und Matthias
Tomann sogar zweimal, Rafael Moral
y Santiago einmal). Ferner hob
Assmus das Engagement der beiden
Studentinnen Julia Lichtenberg und
Dorothea Hartz hervor, die den Kulturkreis an der HHL sowie den Freundeskreis Ausländischer Studierender
(FAUST) initiiert hatten.
Der anschließende Festvortrag wurde
von Dr. Albrecht Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Hypound Vereinsbank AG gehalten. Unter
dem Titel „Auferstanden aus Ruinen“
zog der Vortrag ein Resümee des ersten Jahrzehnts der Aufbauarbeit in den
neuen Bundesländern. Schmidt, der in
Leipzig
geboren
wurde
und
seine Schulzeit hier verbracht hatte,
leitete seinen Vortrag mit einer
Referenz an die Handelshochschule
und ihre über 100-jährige Tradition
ein: durch die private Trägerschaft
sei die Handelshochschule „zu einem
belebenden Element des Wettbewerbs
in unserem vielfach noch zu statischen Lehr- und Forschungsbetrieb
geworden“.
4
HHL News
Wintersemester 1999/2000
Im Neuen Rathaus Leipzigs nahmen die
28 HHL-Absolventen des vierten Jahrganges
ihre Diplome in Empfang
Schmidt bezeichnete die Entwicklung
der letzten neun Jahre als „großartige
Erfolgsgeschichte“, die sich am augenscheinlichsten dokumentiere in einer
Renaissance der Innenstädte, in einem
so gut wie abgeschlossenen Aufbau
der Infrastrukturen und in einer Verdreifachung der ostdeutschen Kaufkraft. Als Hauptproblem bleibe bestehen, dass der Angleichung der Kaufkraft keine angemessene Angleichung
der wirtschaftlichen Leistungskraft gegenübersteht mit der Folge eines
Leistungsbilanzdefizits und hoher
Transferzahlungen.
Um
diesen
Zustand abzubauen, helfe nur die
Stimulierung eines selbsttragenden
Aufschwungs und die Verbreiterung
der Exportbasis im verarbeitenden
Gewerbe. Als Maßnahmen forderte
Schmidt die Aufhebung der Flächentarifvereinbarungen und schlug als
flankierende Maßnahme eine Kompensation von Lohnanteilen durch stille
Mitbeteiligungen an Unternehmen
vor. Im Anschluss an den Festvortrag
erfolgte die Auszeichnung des besten
Studenten aus der Klasse K3 der HHL
für Tim von der Decken, der sein Preisgeld an den Alumni-Verein stiftete.
Das letzte Wort der Festveranstaltung
hatten traditionsgemäß die Studierenden: Magnus Sprenger verwies in seiner
Ansprache auf das Goethe-Zitat, das
die K4 als Motto ihrer Anzeige in der
FAZ ausgewählt hatte: „Es ist nicht
genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen,
man muss auch tun.“ Die Anwendungsnähe der HHL ziehe sich wie ein roter
Faden durch die Lehrinhalte. Sprenger
hob hervor, dass die Gründungsphase
der HHL für die Studierenden besondere Anreize geboten habe: „Man hat
uns die Chance gegeben, die HHL mitzugestalten“. Sprenger betonte, dass
sich die K4 in dieser Aufbauarbeit auch
als kritischer und bisweilen unbequemer Jahrgang herausgestellt habe. Die
Identifikation mit der Hochschule bliebe aber unberührt: „Heute haben wir
die Diplome erhalten; HHLer bleiben
wir ein Leben lang“.
h i g h l i g h t s
Über vier Stellenangebote
pro Absolvent
Erste Statistik der HHL- Abschlußjahrgänge vorgelegt
ARBEITGEBER DER HHL-ABSOLVENTEN
UNTERNEHMENSBERATUNGEN
8,6%
6,5%
3,2%
PwC Deutsche Revision
McKinsey & Company Inc
Roland Berger
8,7 %
Sonstige
DIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN
4,3%
Bertelsmann AG
6,5%
3,2%
Banken
Medienunternehmen
12,9%
Sonstige
INDUSTRIEUNTERNEHMEN
3,2%
Procter& Gamble
4,3%
3,2%
Automobilindustrie
Nach der Graduierung von inzwischen
vier Abschlussjahrgängen an der HHL,
ist es Zeit, eine Bilanz über die Berufswege der Absolventen zu ziehen. Die
nebenstehende Grafik zeigt das Ergebnis. Fasst man die Unternehmen zu
drei Gruppen zusammen, so zeigt sich:
● die größte Gruppe der Arbeitgeber
stellen die Unternehmensberatungen
(incl. Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften) dar, in denen
zusammengefasst 27 % der HHLAbsolventen beschäftigt sind. Als
einzelne „Adressen“ ragen PwC,
McKinsey und Roland Berger hervor.
● 26,9 % der Absolventen sind in
Dienstleistungsunternehmen beschäftigt. Hier ragt vor allem die Bertelsmann AG heraus, gefolgt von der
Gruppe der Banken.
● 20,4 % der Absolventen sind zu
Industrieunternehmen gegangen. Die
höchste Zahl von HHL-Absolventen
findet sich bei Procter & Gamble.
● Eine weitere Gruppe bilden diejenigen jeweils 6,5 % der Absolventen, die
sich selbstständig gemacht bzw. die
eine akademische Laufbahn eingeschlagen haben und als wissenschaftliche Mitarbeiter oder als Stipendiaten
derzeit an der HHL bzw. anderen
Universitäten promovieren.
Weitere interessante Ergebnisse fördert
eine Befragung der Absolventen zutage, die unter der Leitung von
Professor Harald Hungenberg durchgeführt wurde. Auf der Basis von insgesamt 73 Angaben (Anwortquote:
68 %) zeigt sich: Die HHL-Absolventen haben durchschnittlich 11,5 Bewerbungen geschrieben und dabei 4,5
Angebote erhalten. Die Verteilung der
Einstiegsgehälter ist der untenstehenden Grafik zu entnehmen. Demnach
liegen die Einstiegsgehälter von 71 %
der Absolventen über 80.000 DM.
Im Vergleich hierzu hat eine
Erhebung des Trendence Instituts für
Personalmarketing aus dem Januar
1999 bei ingesamt 21 Studierenden an
der HHL (in Klammern: Vergleichsergebnisse der Gesamterhebung bei 2067
Studierenden an 50 wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland)
ergeben, daß 35 % (23,5 %) ein
Jahresgehalt zwischen 80 und 89 TDM
bzw. 65 % (12,4 %) 90 TDM und mehr
erwarten. Als die drei attraktivsten
Arbeitgeber nannten die HHLStudierenden die Unternehmen Boston
Consulting Group, DaimlerChrysler
und McKinsey & Company.
Konsumgüterindustrie
2,2%
Chemische Industrie
7,5%
6,5%
6,5%
Sonstige
Selbstständige
Promotionen
12,9%
keine Angabe
DATENGRUNDLAGE:
Die ersten vier Jahrgänge zählten insgesamt
93 Absolventen. Angaben über die inzwischen
eingetretene berufliche Situation liegen von
80 Absolventen vor. Von den 12 Absolventen
(12,9 %), zu denen (noch) keine Angaben gemacht werden können, entstammen acht aus
der K4, die im August 1999 graduiert wurde.
Die meisten der noch fehlenden Angaben sind
dabei darauf zurückzuführen, dass sich die
Berufswahl noch verzögert (z. B. durch
Verlängerung von Diplomarbeitsfristen). In
der Grafik wurden alle Unternehmen ausgewiesen, in denen mehr als zwei Absolventen
der HHL beschäftigt sind. Alle anderen
Unternehmen wurden zu Branchen zusammengefasst.
EINSTIEGSGEHÄLTER
HHL News
5%
19%
60 – 70 TDM
über 100 TDM
24%
70 – 80 TDM
19%
90 – 100 TDM
33%
80 – 90 TDM
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5
Unternehmensanzeige
h i g h l i g h t s
Gründungsfieber an der HHL
Auch an der HHL ist inzwischen
das Gründungsfieber ausgebrochen. Im
Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich des Infotages der HHL am
2.12.1999 hat sich Rektor Professor
Gert Assmus hierzu wie folgt
geäußert: „Das ist eine Entwicklung,
die mich persönlich ganz besonders
freut. Wer wäre besser geeignet, Unternehmen zu gründen, als die Absolventen einer Hochschule, deren Anspruch sich in einem Satz zusammenfassen lässt: The Entry to Business.
Unsere Absolventen haben genügend
Praxiserfahrung, sie sind international
orientiert, sie haben gelernt, unter
großem Stress und Erfolgsdruck zu arbeiten, d. h. Strategien zu entwickeln,
Konflikte zu lösen und Geschäftsideen
umzusetzen – und das alles im Team!“
Matthias Jahncke und Ulli Wagner,
zwei Studenten aus der Klasse K1, gaben den Startschuss für die Gründung
eigener Unternehmen. Gemeinsam
mit Prof. Dr. Harald Hungenberg
(ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls
für Strategisches Management an der
HHL) und Dr. Thomas Hutzschenreuter, der sich im Rahmen seiner
Habilitation mit Unternehmenswachstum beschäftigt, gründeten sie bereits
im Mai 1998 die LCG – Leipzig
Consulting Group GmbH. Die LCG
GmbH berät und managt innovative
Unternehmen in Wachstumsbranchen.
Ein Student der K4 (Matthias Tomann)
hat in seinem Unternehmen ebox inzwischen bereits rund 100 Angestellte.
Ebox ist Professional Services Dienstleister und bietet Internet-Unternehmen ein breites Leistungsportfolio
mit System- und Datenbankentwicklung, Webdesign, Callcenterintegration, Vermarktungs-, Analyse- und Beratungsleistungen an. Und: Im Gegensatz zu vielen anderen Internet-Unternehmen macht ebox sogar Gewinn.
„Die Ausbildung an der HHL hat uns
ideal auf die Erfordernisse der schnelllebigen und erfolgsorientierten Internet-Wirtschaft vorbereitet“, sind sich
alle vier Leipziger „amiros“ einig.
Jüngstes Beispiel sind die vier
Studierenden Katrin Luger, Rolf
Schrömgens, Stephan Stubner und
Peter Vinnemeier aus dem Diplomjahrgang 2000 (K5): Sie haben schon
vor dem Abschluss des Studiums ihre
Gründungsidee
umgesetzt.
Mit
amiro.de haben sie eine neue OnlineVerbraucherzentrale aus der Taufe gehoben, die am 2.12.1999 um 0.00 Uhr
ans Netz gegangen ist und von Konsumenten im gesamten deutschsprachigen Raum genutzt werden kann. Das
Prinzip ist ebenso einfach wie erfolgreich. Wer ein Produkt gekauft und
ausprobiert hat, schreibt seine
Meinung über dieses Produkt unter
www.amiro.de ins Internet. Mehr als
20.000 Produkte sind heute schon zur
Beurteilung verfügbar. Der Clou: Der
neue Dienst ist nicht nur kostenfrei,
sondern man kann damit sogar Geld
verdienen. Für jede eigene Beurteilung erhält man jedes Mal, wenn sie
von einem anderen gelesen wird, eine
Vergütung von 10 Pfennig. Das
Konzept der „amiros“, die sich
mittlerweile mit einem Team von Jungunternehmern aus Köln – Absolventen
der WHU Koblenz – zusammengeschlossen haben, findet breiten Anklang. „Unter www.amiro.de steht die
größte und beste Internet-Plattform
für die direkte Kommunikation der
Verbraucher untereinander bereit“,
lobt Harald A. Summa, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen
Internet-Wirtschaft, die Geschäftsidee. Jungunternehmerin Katrin Luger
und Kollegen sind hochzufrieden und
voll des Lobes für ihre „Brutstätte“:
HHL News
Dr. Trippen zum
Ehrensenator ernannt
In Würdigung seiner hohen
Verdienste als Gründungsrektor und später als Präsident
der Handelshochschule Leipzig
wurde Herr Dr. jur. Dr. h. c.
Ludwig Trippen durch den
Senat der Hochschule zum
Ehrensenator ernannt. In der
Laudatio wurde besonders hervorgehoben, mit welchem Elan,
Engagement und Erfolg sich
Dr. Trippen seit Januar 1993
der Aufgabe gestellt hat, eine
neue, wieder privatwirtschaftlich geführte, Handelshochschule in Leipzig aufzubauen.
Seine Leistung wurde auch
charakterisiert als ein beachtenswertes Zeugnis dafür, wie
sich Menschen aus den alten
Bundesländern selbstlos für den
Aufbau in den neuen Bundesländern eingesetzt haben und
einsetzen, was nur möglich ist,
wenn man die historische
und die jüngste Geschichte
Deutschlands begreift und für
die Zukunft über eine Vision
verfügt.
Wintersemester 1999/2000
7
p a r t n e r s h i p
HHL worldwide
Die HHL pflegt gute Beziehungen zu
internationalen Unternehmen und
Universitäten. So waren 22 Austauschstudenten von 14 Universitäten aus
12 Ländern im vergangenen Semester
an der HHL. 30 HHL-Studenten der
K5 kamen von 20 Unis aus 9 Ländern
aus ihrem Auslandssemester zurück,
wobei wieder die USA mit 13 Studenten
den größten Anteil einnahm. Die folgenden Beiträge geben die Eindrücke von 3
HHL-Studenten, die in Paris und
Hongkong das Auslandssemester ver-
bracht haben, wieder. Zuvor beschreiben
die Austauschstudenten aus Atlanta
(Emory), Sydney (AGSM) und Manchester, die an der HHL begrüßt werden
konnten, ihre Erlebnisse. Ab sofort
stehen auch drei neue Partneruniversitäten für die HHL-Studenten als
Austauschmöglichkeit zur Verfügung: in
den USA die Texas A&M University, in
Korea die KDI School of International Policy and Management, und
in Peru die esan – escuela de administración de negocios para graduados.
Im Wintersemester 1999/2000 konnten
22 Austauschstudenten begrüßt werden.
Atlanta, Manchester,
Sydney – Leipzig
Im Austausch an der HHL – drei Gaststudenten berichten.
USA, Atlanta,
Emory University – Goizueta
Business School
After six long years in the healthcare
consulting industry, I felt that my
communication and leadership skills
(“soft” skills) were very strong.
However, there were still some large
gaps in my technical skill set.
Therefore, I made the decision to take
a break from the work world and to
pursue an MBA. In the states, there
are twenty or more very strong business schools, and they are finding it ever
more difficult to differentiate themselves from one another. After reviewing
all of my options for more than a year,
and visiting about a dozen of the best
business schools, I decided on the
Goizueta Business School at Emory
University, in Atlanta, GA.
Like HHL, Goizueta has developed
partnerships with dozens of universities all over the world, and strongly encourages students to pursue a semester abroad during their MBA programs – which is practically unheard
of in the United States. This was
Goizueta’s finest selling point from
my perspective. I was certain that I
wanted to spend a semester or more in
Germany, and Goizueta’s relationship
with HHL was the perfect opportunity. My experiences at HHL have been
extraordinarily positive. I was somewhat nervous in the first few weeks
that I would find it difficult to keep up
with the pace of German-language
lectures. However, both the faculty
and students have made extra efforts
to ensure that my transition into the
German system has been as seamless
as possible.
There are some fundamental differences between the American academic
style and the German, which has been
most interesting to witness firsthand.
It has been my experience that
German academics put a premium on
structure – often, the approach to solving a problem is as important as the
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HHL News
Wintersemester 1999/2000
solution itself. For example, I have
learned it is essential that the structure
of solutions is crystal clear and that all
solutions are “MECE” – mutually
exclusive and collectively exhaustive.
This has proved to be frustrating for
me at times, but I quickly adapted.
I developed a mental checklist that
I apply to all assignments. I ensure that
I have included an outline, that the
problem is clearly defined, that
all arguments are MECE, and most
importantly, that I have developed
(or located in the library) a visual
“model” to illustrate my arguments.
These are the keys to success in the
German system. Only time will tell,
but I have the sense that this approach
has become a part of me now and
I will take it back to the states.
The greatest surprise during my studies at HHL, however, has been the city of Leipzig. My interest in the politics surrounding the cold war drew me
to the city. Also, the fact that a dear friend of mine grew up in Leipzig influenced me as well. But this is no longer
the city my friend grew up in. It is vibrant, beautiful, and alive. I have spent
afternoons running along the river
p a r t n e r s h i p
Pleiße, and many a late night at various
pubs in the “Barfußgässchen”, when I
probably should have been in the library. However, as the weather has gotten colder, one of Leipzig´s finer points
has become clear – it is only a few
hours from good skiing.
Dale Stafford / Emory University
As one of the first exchange students
from MBS to visit Leipzig, could I
thank all the staff and students at HHL
for their friendly welcome. To a long
and fruitful association between HHL
and MBS....
Vive la France!
Zwei Leipziger in Paris
Dr. Rhys Jaggar, Manchester Business
School
Australia, Sydney,
Australian Graduate School
of Management
Great Britain, Manchester,
Manchester Business School
Having spent a year in Austria prior to
my undergraduate degree in 1983, it
has been interesting to return to
German-speaking lands to see how
they have evolved during the historic
changes which Europe has been undergoing in the intervening period.
From the viewpoint of my MBA, it
would also be interesting to see how a
new, ambitious school approached the
education process in comparison to
Manchester Business School, which
has been a leading light in British MBA
teaching since the 1960s. Not surprisingly in this era of globalisation, there
are more similarities than differences.
Case studies are universal, presentations the norm. The different teaching
styles (interactive, empowering, paternalistic, competitive) require a rapid
adaptation to different roles, something that is perhaps less appreciated
by younger students still seeking out
their own limits. The term has been
hard work: the frontloading of the timetable has made the first 5 weeks a
veritable exercise in time management. Such intense learning periods
provide a means for all students to
strengthen their resolve, to learn how
to harness their organisational abilities
to achieve their own personal goals
and to learn to set their own benchmarks for performance within their
own unique priorities.
I wasn’t too sure what to expect at the
Leipzig Graduate School of Management when I first arrived for my
exchange semester. Coming from the
AGSM in Sydney, I was used to sunny
weather and having some of the
world’s best beaches only 15 minutes
walk from the classroom, so coming to
a city in Germany was something I expected to be very different. And it was!
But overall it was a pleasant and worthwhile change from the easy going atmosphere in Australia. For example, I
was very highly impressed by the high
standards set in the initial lectures, and
by the extremely high level of English
demanded of students to whom
English was not, after all, a mother
tongue. The workload was quite heavy
also, though there is no denying the advantage conferred by being able to
read case studies in English in the subjects which were taught in that language.
In conclusion, I am very happy to have
made the choice to come to the
Leipzig HHL. It is worthwhile noting
that the beer in Leipzig is very strong,
and served in large glasses, which
makes it quite cheap!! And the local
people are very friendly and helpful.
I would recommend the experience for
anybody who would like to experience
a different and challenging culture.
Nach zwei harten HHL-Semestern
mit unzähligen Abgabeterminen und
Gruppenarbeiten kamen wir etwas
erschöpft in Paris an. Zu unserer freudigen Überraschung wurde uns dann
in den ersten Tagen jeweils eine
Französin zugeteilt, die uns in das
Leben in Paris und an der ESCP einführen sollte. Eine sehr gute Mensa,
ein umfangreiches Party- und Sportangebot, gekoppelt mit einer französischen Grande Ecole Mentalität der
Lehrkörper / Studenten garantierten
uns umfangreiche kulturelle Studien.
Paris als Stadt trug natürlich ebenfalls
wesentlich zu intensiven Erfahrungen
bei. Die erste Hürde war jedoch die
anfängliche Sprachbarriere. Nachdem
diese halbwegs überwunden war,
konnten wir uns in das allgemeine
„ca va“-Geplänkel der Franzosen einschalten. Als man uns dann am Gare
du Lyon Brot und Kaffee an Obdachlose verteilen sah, war uns auch
bereits die Fraternität in Fleisch und
Blut übergegangen. Paris war super!
Ulrich Bannmüller
Mirko Wolters (K5)
Alex Kruglov / AGSM Sydney
HHL News
Wintersemester 1999/2000
9
p aa rr tt nn ee rrs shhi ip p
Doing Business in China
Als HHL-Studentin in Hongkong
bieten... Das war’s dann aber auch an
Einrichtung und kostete knapp 800 DM
im Monat. Aber solche Kleinigkeiten
werden dann bedeutungslos, wenn
man sich die unbegrenzten Kontaktmöglichkeiten ansieht, die sich aus
einer solchen Unterkunft ergeben. Mit
meinen drei Mitbewohnerinnen verbinden mich seit dieser Zeit unvergessliche Erlebnisse.
Der beeindruckende Campus der Hongkong
University of Science and Technology (UST)
“Welcome to HKUST, it’s a pleasure to
have you here!” war das Erste, was ich
nach zwölfstündigem Flug bei strahlendem Sonnenschein an der Hongkong University of Science and
Technology (UST) zu hören bekam.
Diese freundliche Begrüßung wurde
beispielhaft für mein Auslandssemester, das ich an der School of Business
and Management der UST im MBA
Programm verbracht habe. Die noch
junge Universität, 1992 mit massiver
finanzieller Unterstützung des wohlhabenden und einflussreichen Hongkong Jockey Clubs gegründet, hat sich
in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf unter den asiatischen Top-Universitäten erworben.
Die Plätze im kleinen aber feinen
MBA Programm mit etwa 40 MBAs
und 15 Austauschstudenten sind begehrt und genießen einen guten Ruf.
Der wunderschöne Campus in den
New Territories direkt an der Küste
macht die UST zusätzlich attraktiv.
Aus einem umfassenden Kursangebot
entschied ich mich für Kurse (u. a.
10
HHL News
Wintersemester 1999/2000
Doing Business in China), bei denen
möglichst viel über die wirtschaftlichen,
rechtlichen und gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen Hongkongs zu
lernen war. Unterrichtet wurde in
Englisch, und durch zahlreiche praktische Beispiele, z. B. in Form von
Fallstudien lokaler Firmen, wurde den
Studenten ein außergewöhnlicher Einblick in die wirtschaftlichen Mechanismen Hongkongs und Mainland Chinas
ermöglicht.
Wohnen ist in Hongkong ein Problem.
Nicht
zu
Unrecht
wird
von
„Käfighaltung“ gesprochen, womit renovierungsbedürftige Wolkenkratzer
gemeint sind, in denen Tausende
Hongkonger in einigen Quadratmetern zusammengepfercht leben, wenn
sie Glück haben mit Klimaanlage und
einem kleinen Fenster. Mein kleines
Zimmer hatte 6 Quadratmeter in einer
4er Wohngemeinschaft
in
den
University Apartments auf dem
Campus der UST und musste Platz für
Bett, Schreibtisch, Schrank und Stuhl
Diese 5 Monate in Hongkong haben
mir akademisch und beruflich wertvolle Kenntnisse und Kontakte gebracht und haben mich in eine Welt
eingeführt, deren Kultur, Lebensverständnis und Wertesystem völlig unterschiedlich von allen westlichen
Standards ist. Ich habe versucht, die
Menschen und ihre Lebensweise so
gut wie es mir möglich war, zu verstehen und habe festgestellt, dass mein
großer Traum, für einige Zeit in
Südostasien zu leben und zu arbeiten,
realistisch geworden ist. Doch was am
allerwichtigsten ist: Ich habe unendlich viel Spaß gehabt.
Katrin Luger (K5)
p a r t n e r s h i p
HHL-Partnerschaft kennt keine Grenzen
Neue Kooperationen mit Unis in Korea, Peru und den USA
Korea, Seoul,
KDI School of International
Policy and Management
Peru, Lima,
ESAN – escuela de administración de
negocios para graduados
KDI School of International Policy and
Management was established to develop and train the next generation
of government and business leaders.
The multinational student body will
provide an environment for a rich
cross-fertilization of ideas and a valuable future international networking
opportunity. The Korea Development
Institute's 27 years of accumulated
knowledge and expertise in developing
policies for the Korean government
and its worldwide networks with international and regional organizations
will be fully leveraged to enrich the
educational program.
ESAN is a vital institution, created to
improve the well being of our society.
We consider that the responsibility to
continue building our school is a privilege and a challenge that we are prepared to achieve with our academic
community sharing the standards of
excellence and ideals of the founders.
Today our institution is one of the leading graduate schools in Latin
America, actively involved in the globalization of its activities, striving to
generate and transmit knowledge, and
to promote through graduate training,
research and consulting the development of Peru and the region.
The KDI School offers programs in the
following areas of concentration:
International Economic Policy, International Relations, Strategy and International Management, Growth and
Development Studies. The faculty consists of first-rated international experts
with outstanding policy research and
practical experience. Teaching emphasis is placed on analyzing real-world
policy issues through in-depth case
studies, interactive class discussions,
and on-site field projects. In addition
to the core faculty members, prominent individuals from the government,
business, and other research and academic institutions are invited as guest
lecturers or visiting scholars.
The student body is drawn from a
selected pool of high-potential government officials, business managers and
international students from Korea and
abroad. The School strives to attract
students who are actively seeking an
international perspective during their
course of study. All courses are conducted in English.
USA, Texas,
Texas A&M University
Lowry Mays College and Graduate
School of Business at Texas A&M
University is the home of one of the
most progressive and effective MBA
programs in the world. Today’s business world places new demands on
business professionals not only to keep
up with local and global change, but
also to develop and sharpen the leadership and interpersonal competencies required to work with people at
all organizational levels. In addition,
today’s managers must be able to address global opportunities, competition, and regulatory issues; utilize the latest technology in production, controls, and communications; and interact productively with internationally
diverse customers, employees, and
suppliers. This is the real world for managers today. The Mays MBA Program
is committed to providing the education and global experiences you need to
succeed in it.
If you enter the MBA program as
exchange student, you will gain the
capability to anticipate and manage
change, conceptual and analytical
competencies, a global vision and understanding, breadth of knowledge in
various functional areas, an ability to
act strategically at both the local and
global levels, interpersonal and multicultural teamwork competencies, communication and presentation competencies, an understanding of the latest
technologies, a commitment to ethical
and legal business practices, and practical business experience.
Year after year solid facts confirm our
leadership in management education.
We have built one of the finest graduate schools of management in Latin
America. The academic programs are
practical and action oriented, responding to the challenges of today’s and
future top management practice:
Master in Business Administration,
International
Executive
MBA;
Advanced programs for Corporate
Management, Specialized Programs
for Executives, Advanced Top
Management Seminars, Specialized
Management Seminars and TaylorMade Management Programs. ESAN
and HHL now offer a Double Degree
Program to all students that fulfill the
requirements. True, solid facts that only a top level graduate school of business like ESAN can deliver.
HHL News
Wintersemester 1999/2000
11
a c t i v i t i e s
Finance on tour
BCG Workshop "Shareholder Value Management und Corporate Finance"
Die Boston Consulting Group (BCG)
hat am 12./13. November 1999 den
Lehrstuhl Finanzmanagement und
Banken sowie sieben ausgewählte
Studenten aus der K5 und K7 zum
Workshop “Shareholder Value Management und Corporate Finance” nach
München eingeladen. Der Workshop
begann mit einer gemeinsamen Veranstaltung am Freitagabend, während
der sich die zahlreich anwesenden
BCG-Berater und die HHL-Delegation
näher kennenlernen konnten. Der in-
haltliche Teil des Workshops fand am
Samstag in der Münchener Niederlassung der internationalen Beratungsgesellschaft statt. Prof. Dr. Bernhard
Schwetzler und Niklas Darijtschuk
trugen Forschungsergebnisse des
Lehrstuhls aus den Bereichen Diskontierung unter Unsicherheit, implizite
Kapitalkosten und Unternehmensbewertung vor.
Die Vorträge der BCG-Berater erlaubten den anwesenden HHLern span-
nende Einblicke in die Probleme der
Beratungspraxis auf dem Gebiet der
Corporate Finance. Hochinteressant
war insbesondere die Vorstellung eines
alternativen Verfahrens zur Unternehmensbewertung (TCTF), welches
im Anschluss an die Präsentation intensiv diskutiert wurde. Für alle
Teilnehmer war der BCG-Workshop
in München eine außerordentlich gelungene und interessante Veranstaltung,
die hoffentlich in der Zukunft wiederholt werden kann.
podium
HHL- Ringvorlesung
Arthur Andersen übernimmt Schirmherrschaft im Sommersemester 2000
Die Ringvorlesung an der HHL ist
inzwischen zu einer guten Tradition
geworden. Renommierte Vertreter aus
Wirtschaft und Politik sprechen zu
aktuellen Problemstellungen und stehen
im Anschluss für eine Diskussion mit
dem Publikum zur Verfügung. Dabei
spricht die HHL mit der Ringvorlesung einen breiten Zuhörerkreis
an, denn die Vorlesungen sind öffentlich, neuerdings sogar im Cyberspace.
Die Ringvorlesung des Wintersemesters 1999/2000 unter dem Leitthema
„Informations- und Technologiemanagement“ umfasste folgende Vorträge:
Frank Bachmann
Springer & Jacoby Werbeagentur
GmbH, Hamburg:
Die Verbindung von Kommunikationsund Technologiemanagement am
Beispiel der Markteinführung der
A-Klasse von Mercedes-Benz
Dr. Alfred Tacke
Staatssekretär im Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie:
Innovationsförderung und Wirtschaftswachstum
12
HHL News
Wintersemester 1999/2000
Arnulf Ganser
Leiter des Zentralbereiches Informationsmanagement bei der Deutschen
Telekom AG:
Informationsmanagement bei der
Deutschen Telekom AG
Günther Klementz
Corporate Knowledge Officer (CKO)
der Siemens AG:
Informations- und Wissensmanagement in einem globalen Unternehmen
Peter Würtenberger
Geschäftsführer der Yahoo!
Deutschland GmbH:
Aufbau und Etablierung eines
globalen Internet-Medienhauses
Ausführliche Zusammenfassungen der
einzelnen Vorlesungen finden sich auf
der Homepage der HHL (www.hhl.de).
Mit dem Vortrag von Peter Würtenberger konnte die HHL eine weitere
Neuerung erstmals erproben: der Vortrag wurde live im Internet übertragen.
Auch dieser Mitschnitt kann auf der
HHL-Homepage abgerufen werden.
Die Ringvorlesung im Sommersemester 2000 steht erstmals unter
der Schirmherrschaft von Arthur
Andersen als Sponsor der HHL. Das
Leitthema der Arthur AndersenRingvorlesung wird „Internationales
Management“ sein. Zur Eröffnung
der Vorlesungsreihe spricht Prof. Dr.
Claus-Peter Weber, Country Managing
Partner von Arthur Andersen am
27.04.2000 zu dem Thema „Die Auswirkungen der Globalisierung auf die
Rechnungslegung“. Zugesagt haben
bisher Dr. Rainer Bastian, Vorsitzender
der Geschäftsführung von Procter
& Gamble, für den 16.05.2000 zu dem
Thema „Beschleunigtes Wachstum
durch Struktur- und Kulturwandel“,
sowie Peter Eigen, Geschäftsführer
von Transparency International.
INFORMATIONEN ZUM AKTUELLEN
PROGRAMM DER RINGVORLESUNG:
Petra Spanka
Tel.: 0341/98 51 640
Internet: www.hhl.de
Unternehmensanzeige
a c t i v i t i e s
Volto in amore il
Martial Talento
Die erste Musik-CD unter dem Label
einer Business-School
Die Handelshochschule Leipzig schätzt
sich glücklich, die erste Business
School zu sein, die unter ihrem eigenen Label eine Musik-CD herausgegeben hat. Dabei handelt es sich um eine
Aufnahme aus der Nikolaikirche zu
Leipzig mit barocken Kompositionen
in einer Besetzung für zwei Trompeten
und Orgel. Die CD geht zurück auf
eine Initiative von Albrecht Enders,
HHL-Alumnus aus der K2, der sowohl
als Trompeter als auch als Hauptinitiator diese Produktion durchgeführt
hat. Albrecht Enders schloss im
Sommer 1998 sein Studium ab und
promoviert seitdem an der HHL als
Stipendiat der Studienstiftung des
Deutschen Volkes. Seit dem 10. Lebensjahr spielt er Trompete und nahm
Unterricht bei Solotrompetern des
Orchesters der Beethovenhalle in
Bonn sowie des Minnesota Orchestra,
USA. Bereits 1994 spielte er eine CD
mit Werken für Trompeten und Orgel
in der Bonner Münster Basilika ein.
Für sein neues Projekt hat Albrecht
Enders mit dem Trompeter Andreas
König, Postgraduate Student an der
Royal Academy of Music in London,
und Jürgen Wolf, Organist und Kantor
der Nikolaikirche, zusammengearbeitet und sich im Juli 1999 fünf
Nächte lang zu den Aufnahmearbeiten
in die Nikolaikirche zurückgezogen.
Eingespielt wurden vornehmlich Originalkompositionen von Komponisten
des 17. und 18. Jahrhunderts, u. a. von
Johann Sebastian Bach, dessen Kantaten größtenteils in der Leipziger
Nikolaikirche uraufgeführt wurden.
Nicht nur wegen der schon von Bach
geschätzten Akustik war die Nikolaikirche der ideale Ort für diese Aufnahme. Weiterhin bot sich die Nikolaikirche auch deshalb an, weil sie vor genau zehn Jahren, im Herbst 1989, der
14
HHL News
Wintersemester 1999/2000
VOLTO IN AMO
RE
MARTIAL TALE
NTO
TROMPETEN UN
D
IL
ORGEL · TRUMP
ETS AND ORGA
N
BAROCKMUSIK
AUS ST. NIKOLAI
ZU LEIPZIG
BAROQUE MUSIC
FROM ST. NICHO
LAS IN LEIPZIG
Albrecht End
Andreas König •
LEIPZIG GRADUATE
SCHOOL OF MANAGE
ers • Jürgen Wolf
MENT
Ausgangspunkt für die friedliche
Revolution in der DDR war, die
schließlich zur Wiedervereinigung der
beiden deutschen Staaten führte.
Darauf spielt auch der Titel der CD an,
der einem italienischen Sonett aus
dem 17. Jahrhundert entstammt: Volto
in Amore il Martial Talento (In Liebe
verwandelte kriegerische Gabe).
Diese CD ist ein lebhafter Beleg dafür,
dass an der HHL nicht nur Leistung,
sondern auch soziale Kompetenz, gesellschaftliches Engagement und kulturelles Interesse gefordert und gefördert werden. Erfreulicherweise erhielt
dieses
Projekt
die
freundliche
Unterstützung von Sponsoren aus der
Wirtschaft, namentlich von Arthur D.
Little, A.T. Kearney, Bertelsmann,
BMW AG (NL Leipzig), Booz Allen &
Hamilton, KPMG und von Felix
Schoeller, durch deren Kooperation
die Durchführung der Aufnahme erst
möglich wurde. Aus der ersten Auflage
der CD erhielten alle derzeitigen
Studenten und Mitarbeiter der HHL
sowie die Mitglieder des AlumniVereins je ein Exemplar als Geschenk.
Beziehen kann man die CD zum Preis
von DM 25,– (plus Versand-kosten)
bei Stefanie Franke an der HHL (Tel.
0341/98 51 642).
Praxistest bei Henkel
Die enge Verbindung zwischen
praktischen Erfahrungen und
theoretischen Kenntnissen spielt
an der HHL eine zentrale
Rolle. In diesem Zusammenhang konnten die Teilnehmer
der Veranstaltung „Internationale Marketingstrategien und
Marketingimplementierung“ des
Wahlfachs Marketingmanagement am 22. November 1999
den vorab vermittelten Stoff
am Beispiel der Henkel KGaA
in Düsseldorf kritisch prüfen.
Neben einer Werksbesichtigung, die als Höhepunkt an
einer Anlage zur Herstellung
von Wasserglas vorbeiführte,
fanden eine Reihe von Gesprächen mit Unternehmensvertretern statt. Besonderes
Interesse fand die Bearbeitung
einer Fallstudie zum Produkt
„Fa“, bei dem die Studenten unter dem Motto „Managing a
global brand“ ihre Erfahrungen
zum Einsatz bringen konnten.
a c t i v i t i e s
Seminar „Service- und
Tourismusmarketing“
mit Fachdialog bei der
Lindner Hotel Gruppe
Problemstellungen des Tourismusmanagements waren Gegenstand des Seminars zum
Marketingmanagement im aktuellen Wintersemester. Die
Teilnehmer des Seminars hatten mit Referaten und Präsentationen ein breites Themenspektrum, wie z. B. „Preisbündelungsstrategien von Reiseveranstaltern“, „Burnout-Phänomene im Servicemarketing“ bis
hin zu „Konzepten des Sanften
Tourismus“ zur Diskussion gestellt. Ein Blick hinter die
Kulissen des Lindner Hotelbetriebes vermittelte allen
Seminarteilnehmern wichtige
Erkenntnisse über die Abläufe
von Serviceprozessen im Hotel.
Als Dialogpartner aus der
Praxis berichteten Frau Eckern,
Geschäftsführerin des Lindner
Hotels in Leipzig und Herr
Schrumpf, Geschäftsführer vom
Leipzig Tourist Service in einer
gemeinsamen
Abendveranstaltung über ihre Erfahrungen
und die aktuellen Herausforderungen im Hotel- und
Tourismusmarketing.
Unternehmenspräsentation von Nestlé
HHL-Studenten bringen ihre Karriere ins Rollen
Melitta – Markenstrategie
als Erfolgsfaktor
Dr. Thomas Bentz als Gastreferent zum Marketingdialog
Die Melitta Gruppe gehört zu den erfolgreichen und traditionsreichsten
Markenherstellern in Deutschland. In
der Veranstaltung „Internationale Marketingstrategie und Marketingimplementierung“ berichtete Dr. Thomas
Bentz, Mitglied der Geschäftsleitung
der Melitta-Gruppe eindrucksvoll
über die neuen Herausforderungen
und Ansätze der Markenstrategie des
Unternehmens. Angesichts des zunehmenden Anteils der Eigenmarken des
Handels müssen sich die Herstellermarken immer wieder durch Innovationsvorteile im harten Wettbewerb
mit den Handelsmarken behaupten.
In den Geschäftsfeldern Kaffeefiltertüten, Staubsaugerbeutel, Kaffeemaschinen für Haushalt und Großverbraucher sowie Röstkaffee ist der
Melitta Gruppe die Etablierung erfolgreicher Einzelmarken gelungen.
Mit einem Längsschnittvergleich des
kommunikativen Auftritts der Marke
„Melitta“ verdeutlichte Bentz, welche
Gratwanderung zwischen Kontinuität
und Evolution durch eine moderne
Markenführung notwendig ist, um
trotz sich wandelnder Wertvorstellungen und Bedürfnisse Marken
als Identitäts- und Vertrauensanker im
Markt bestehen zu lassen.
Handelsmarketing und
E-Commerce live erleben
Kooperationsveranstaltung mit der SAP-Retail-Solution
Im Wahlfach Marketingmanagement
standen Fragestellungen des Handelsmarketing und E-Commerce im
Mittelpunkt einer neuen Veranstaltung. Eine Erfolgsstory vermittelte
Dipl.-Kfm. Albert Hirsch, Marketingleiter der Hussel GmbH. Die Hussel
GmbH gehört zur Douglas Holding
AG und hat eine Erfolgsposition im
deutschen Süßwarenfacheinzelhandel
inne. Deutlich wurde bei den
Ausführungen, dass sich Hussel mit
profilierten Handelsmarken ein unverwechselbares Sortimentsprofil aufgebaut hat. Das Unternehmen nutzt auch
neue Distributionsformen wie das ECommerce.
Live
konnten
die
Teilnehmer der Veranstaltung aus dem
Hörsaal eine Online-Bestellung aufgeben und dabei die Chancen
und Probleme des Einsatzes von
E-Commerce mit dem Praxisvertreter
diskutieren. Neben den Grundlagen
des Handelsmarketing hatten die
Veranstaltungsteilnehmer im RetailCenter bei der SAP Retail Solution in
St. Ingbert die Möglichkeit, sich in
kompetenter Weise mit den Grundlagen und den aktuellen Entwicklungen
des E-Commerce im Business to
Business- und Business to CustomerBereich auseinanderzusetzen. Einen
ganzen Tag lang konnten sich
Studenten der HHL unter Anleitung
von SAP-Beratern mit dem System
SAP R3 und Problemlösungen für die
Einrichtung von Internetshops auseinandersetzen.
HHL News
Wintersemester 1999/2000
15
a c t i v i t i e s
Neuorientierung
im Privatkundengeschäft
10. Bankenforum an der HHL
„Die Lage ist suboptimal, aber ich
blicke optimistisch in die Zukunft“,
meinte Dr. Peter Gloystein, Mitglied
des Vorstands der Commerzbank AG
und Referent des 10. Bankenforums
an der Handelshochschule Leipzig
(HHL) am 7. Oktober 1999 in seinem
Vortrag zum Thema „Tendenzen im
deutschen und internationalen Privatkundengeschäft“.
Zur Förderung des Dialogs zwischen
Theorie und Praxis am Bankenplatz
Leipzig hatte der Lehrstuhl Finanzmanagement und Banken an der HHL
im Jahre 1996 das Bankenforum ins
Leben gerufen, welches Führungskräften der örtlichen Wirtschaft, insbesondere der ansässigen Kreditinstitute, die Möglichkeit bieten soll,
aktuelle Fragen der Finanzwirtschaft
mit renommierten Referenten aus
Wissenschaft und Praxis zu diskutieren.
In seiner Begrüßung stellte Prof. Dr.
Bernhard Schwetzler, Inhaber des
Lehrstuhls für Finanzmanagement
und Banken an der HHL, die Aktualität des Vortragsthemas vor dem
Hintergrund der jüngst gescheiterten
Verhandlungen über die Zusammenlegung des Filialgeschäfts zwischen
der Dresdner Bank AG und der
Deutschen Bank AG heraus.
Zu Beginn seines Vortrags an der
HHL, die er als „wesentliche Säule der
Attraktivität der Stadt Leipzig“ erachtet, wies Gloystein auf die Hauptprobleme des nationalen Privatkundengeschäfts hin. Vor allem auf dem
deutschen Markt habe die unzureichende Rentabilität dieses Kundensegments der Banken in der letzten
Zeit insbesondere vor dem Hintergrund des Shareholder-Value-Gedankens zu heftigen Diskussionen geführt.
Weiterhin verwies Gloystein auf den
zunehmenden internationalen Kon-
16
HHL News
Wintersemester 1999/2000
kurrenzdruck besonders um den profitablen Teilsektor des Private Banking,
der ebenfalls Druck auf die Margen im
Einlagengeschäft bringe und das
Mengenwachstum dämpfe. Trotz der
genannten Probleme fühlt sich die
Commerzbank gut präpariert für die
Zukunft. Dies brachte Dr. Gloystein
den ca. 60 anwesenden Zuhörern, unter ihnen auch Dr. Ludwig Trippen,
Aufsichtsratsvorsitzender der HHL
und langjähriges Mitglied des Vorstands
der WestLB, sowie Dr. Christian
Milow, Präsident der Landeszentralbank Sachsen/Thüringen, in seinen
folgenden Ausführungen zur strategischen Neuorientierung der Bank im
Privatkundengeschäft näher.
Die Grenzen zwischen den Teilsegmenten Mengengeschäft, Individualund Geschäftskunden sowie Private
Banking seien durchlässig, trotzdem
müsse getrennt auf diese Segmente geschaut werden. Die Commerzbank
verfolgt diesbezüglich im Mengengeschäft eine Strategie der vollen
Integration von Front End Bereich
und Back Office, unterstützt durch ein
professionelles Data-Warehouse, welches die Kenntnis über den Kunden
verbessert und eine optimale Vorbereitung der Beratung ermöglicht. Im
Bereich
der
Individualund
Geschäftskunden soll mit einer umfassenden Allfinanzberatung, dem sogenannten Financial Planning, der
Mehrwert für den Kunden sichtbar gemacht werden. Die positiven Verbundeffekte im Bereich des Privatkundengeschäfts seien nach Einschätzung der Commerzbank so wichtig, daß eine Zusammenlegung des
Filialgeschäfts mit dem einer anderen
Bank nicht in Frage komme. Auch die
Trennung von Direkt-Bank-Aktivitäten
und Filialgeschäft habe sich bisher als
erfolgreich erwiesen.
In der regen Diskussion im Anschluss
an den Vortrag des Bankvorstands
wurde vor allem auf die Zukunft des
Zahlungsverkehrs hingedeutet. Nach
dem Ende des klassischen Euro-Scheck
wird sich, so Gloystein, die jetzige ECKarte zu einer reinen Debit-Karte entwickeln. Zumindest von der graphischen Gestaltung sei die Karte der
Commerzbank allen Konkurrenzprodukten überlegen, meinte Gloystein,
und zeigte zum Beleg seine eigene
EC-Karte.
NÄHERE INFORMATIONEN
ZUM BANKENFORUM:
[email protected]
Dr. Peter Gloystein, Prof. Dr. Bernhard Schwetzler, Dr. Ludwig Trippen und
Torsten Griess-Nega (von rechts) mit HHL-Studenten beim EC-Kartenvergleich
Unternehmensanzeige
r e s e a r c h
Risikomanagement
in Firmen noch
unzureichend
HHL-Studie nahm die interne Revision
unter die Lupe
Promotionen
An der HHL wurden im Zeitraum Juli bis
Dezember 1999 folgende Promotionsverfahren abgeschlossen:
7/99 Michael von der Horst
Bewältigung von Unternehmenskrisen
(LS STRATEGISCHES MANAGEMENT)
9/99 Thorsten Clausing
The Logical Modelling of Reasoning
Processes in Games
(LS MIKROÖKONOMIE)
10/99 Peggy Kreller
Auch 18 Monate nach Einführung des
Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen (KonTraG)
werden die Vorschriften des Gesetzgebers nur von den wenigsten Unternehmen erfüllt. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Untersuchung am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und
Controlling der HHL unter der
Leitung von Prof. Dr. Thomas Fischer.
Im Rahmen der Studie, die mit finanzieller Unterstützung durch die
Wirtschaftsberatungsgesellschaft PwC
Deutsche
Revision
durchgeführt
wurde, haben die Mitarbeiter des
Lehrstuhls 113 der größten 600 deutschen Industrie-, Handels- und
Dienstleistungsunternehmen sowie der
führenden Banken und Versicherungen befragt. Mit dem KonTraG – für
das die Übergangsfrist 2000 ausläuft –
soll die Risikoüberwachung anstelle
einer auf die Vergangenheit bezogenen
Überprüfung betrieblicher Abläufe
auf ein Risiko- und Organisationsmanagement ausgerichtet werden, welches
künftig anfallende Risiken berücksichtigt.
Trotz der nur schleppenden Einführung von Risikomanagementsystemen
hat das Gesetz deutliche Auswirkungen auf die Organisation und Arbeitsweise der internen Revision. Während
sich heute Revisionsabteilungen vor
allem mit der traditionellen operationalen Revision und der Ordnungsmäßigkeitsrevision beschäftigen, wird
sich dieser Anteil in Zukunft zu Lasten
der IT-Revision vermindern. Zu den
Aufgaben
der
internen
Revision werden verstärkt aber auch Risikomanagement, Management Audits, die
18
HHL News
Wintersemester 1999/2000
Beteiligung an Projekten und die allgemeine Beratung gehören.
Die Untersuchung zeigt auch, dass die
Revisionsabteilungen im Durchschnitt
in 14 Ländern tätig sind, wobei sich die
regionale Zuständigkeit auf 17 Länder
erhöhen wird. Die Prüfungsbereiche
der internen Revision werden zunehmend internationaler und umfangreicher. Allen Revisionsabteilungen der
befragten Unternehmen steht ein
Budget zwischen einer und 4,9 Millionen DM zur Verfügung. Dabei
rechnen ca. 40 Prozent aller Revisionsabteilungen mit einer Erhöhung ihres
Budgets, 54 Prozent gehen vom gleichen Stand aus und sechs Prozent
werden die Kosten verringern.
Welche Aufgaben hat die Interne
Revision im Unternehmen und welchen
Anteil haben diese Aufgaben im Verhältnis zu den gesamten Aufgaben
dieser Abteilung?
Einkaufsstättenwahl von
Konsumenten – ein präferenztheoretischer Erklärungsansatz
(LS MARKETINGMANAGEMENT)
12/99 Torsten Wulf
Verlauf und Einflussfaktoren der
Entwicklung von Unternehmen im ostdeutschen Transformationsprozess
(LS STRATEGISCHES MANAGEMENT)
Gegenwärtig gibt es an der HHL:
Intern: 9 Promotionsstudenten
Extern: 13 Promotionsstudenten
Habilitationen
Im Rahmen des HHL-Forschungskolloquiums
stellte Dr. Thomas Hutzschenreuter erste
Ergebnisse seines Habilitationsprojektes
zum Thema „Wachstumsstrategien –
Unternehmenswachstum durch
Diversifikations- und Internationalisierungsstrategien“ vor.
Er erläuterte die Bestandteile eines integrativen Bezugsrahmens, mit dem Wachstumsstrategien erklärt werden können.
r e s e a r c h
HHL-Professoren und Mitarbeiter auf Konferenzen
Vortrag Dr. Peter Kesting:
Vortrag Prof. Dr. Bernhard Schwetzler:
„Handlungsalternativen“
„Höhere Transparenz der Researchberichte am Neuen Markt durch DVFAStandards – Allgemeine Anforderungen“
Institut für Philosophie und Forschergruppe
Kommunikatives Verstehen der Universität
Leipzig, Philosophisches Kolloquium
Vortrag Dr. Peter Kesting:
aktuelle arbeitspapiere
Frankfurt/Main, Symposium der Deutschen
Vereinigung für Finanzanalyse und
Anlageberatung e.V. (DVFA)
“Vision, Revolution, and Classical
Situation. Schumpeter’s Theory of
Scientific Development”
Vortrag Prof. Dr. Bernhard Schwetzler:
Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich,
European Society for the History of Economic
Thought, 4. Jahrestagung zu dem Thema:
Is There A Progress?
Dresden, Eröffnung des ON-Zentrum für
Unternehmens-Zukunft
Nr. 29
„Finanzierung und Bewertung von innovativen Unternehmen“
Prof. Dr. Bernhard Schwetzler
Stochastische Verknüpfung
und implizite bzw. maximal
zulässige Risikozuschläge bei
der Unternehmensbewertung
(1999), 21 Seiten
lesenswert
Nr. 30
Neue Methoden in der Kostenanalyse
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Heribert Meffert
Veröffentlichung von Prof. Dr. Thomas M. Fischer
zur Entwicklung im Kostencontrolling
Marketingwissenschaft im
Wandel – Anmerkungen zur
Paradigmendiskussion
(1999), 36 Seiten
In diesem Werk werden fundierte und
verständliche Informationen zu den
vielfältigen Aspekten eines zeitgemäßen und umfassenden Kostencontrollings vermittelt. Es werden Ansätze
zur Ermittlung von Kapitalkosten sowie Transaktions- und Agency-Kosten
dargestellt und kritisch beurteilt.
Ausgehend von der Voll- und Grenzkostenrechnung werden die BreakEven-Analyse, Methoden zur Ermittlung von Ziel- und Prozesskosten sowie Lebenszykluskosten in das Kosten-
controlling mit einbezogen. Weiterhin
erfolgt eine ausführliche Analyse der
Funktions-, Logistik-, Ökologie-, Komplexitäts-, Qualitäts-, Zeit-, Informations- und Kommunikationskosten.
Prof. Dr. Bernhard Schwetzler/
Niklas Darijtschuk
Unternehmensbewertung,
Finanzierungspolitiken und
optimale Kapitalstruktur
(1999), 20 Seiten
Nr. 32
Dr. Claudia Löhnig
Wirtschaftliche Integration
im Ostseeraum vor dem
Hintergrund der
Osterweiterung der
Europäischen Union:
eine Potentialanalyse
Zur gesellschaftlichen
Verantwortung von Unternehmen
In Zeiten, die durch globalen Wettbewerb, einen rasanten Technologiewandel und eine zunehmende Individualisierung der Gesellschaft gekennzeichnet sind, tritt die Rolle der
Unternehmen und ihrer ethischen
Verantwortung häufig in den Hintergrund. Dabei stellen gerade diese
Entwicklungen besondere Ansprüche
an das ethische Verhalten und die
Normen jedes Einzelnen. Das Buch
„Unternehmen, Gesellschaft und
Ethik“, herausgegeben von den HHLProfessoren Harald Hungenberg und
Bernhard Schwetzler, beleuchtet gesellschaftliche und ethische Anforde-
Nr. 31
(1999), 29 Seiten
rungen an Unternehmen aus ganz
unterschiedlichen Blickwinkeln. Namhafte Experten aus Wissenschaft und
Praxis kommen zu Wort. Ein Werk für
Wissenschaftler, Praktiker und Studierende. Erschienen ist das Buch im
Verlag Dr. Th. Gabler.
HHL News
Wintersemester 1999/2000
19
s u p p o r t
HHL übernimmt Mehrheit am IZL
INSEAD und HHL beschließen neuen Kooperationsvertrag
Die beiden Partner des IZL, The
European Institute of Business Administration INSEAD und die Handelshochschule Leipzig (HHL) haben per
Gesellschafterbeschluss mit Wirkung
zum 1.1.2000 einen neuen Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser sieht
vor, die bisherige INSEAD GmbH
Management-Fortbildungszentrum für
Mittel- und Osteuropa als IZL
gGmbH Management-Zentrum an der
HHL ab 1.1.2000 weiterzuführen. Das
IZL Management-Zentrum an der
HHL wird anteilig durch die Partner
finanziert: 52 % durch die HHL und 48
% durch INSEAD. Nachdem in der
Aufbauphase des IZL die Mehrheit
der Anteile noch von INSEAD getragen wurde, übernimmt nunmehr die
HHL den größeren Anteil. Das
gemeinsame Projekt von HHL und
INSEAD, Weiterbildungsprogramme
für Manager anzubieten, läuft seit
April 1997 mit dem Start des
ersten „General Management Program
(GMP)“. Seitdem haben fünf GMP’s
stattgefunden, die von insgesamt
82 Führungskräften aus 40 verschiedenen Unternehmen der Wirtschaft, des
Dienstleistungsbereiches und der
öffentlichen Verwaltung besucht wurden. Im Januar und Juni 2000 werden
am IZL die beiden nächsten General
Management Programme beginnen.
Dabei wird die bewährte Struktur in
sechs Basismodulen beibehalten: Führung und Führungsverhalten; Unternehmensstrategie; Marketingstrategien;
Internationales Management; Controlling/Unternehmensrechnung; Unternehmensplanspiel. Die Module finden
in der Regel jeweils von Donnerstag
bis Samstag statt, was Führungskräften auch bei hoher zeitlicher Beanspruchung im allgemeinen die Teilnahme ermöglicht. Das Referententeam setzt sich weiterhin aus Professoren
von INSEAD und der Handelshochschule Leipzig (HHL) zusammen. Alle
Module werden in deutscher Sprache
durchgeführt. Sollte sich ein entsprechender Bedarf ergeben, kann das Pro gramm ebenso in englischer Sprache
stattfinden. Eine wichtige Neuerung
ist die Option zur Belegung der beiden
inhaltlich fokussierten Teilprogramme
„Marktorientierte Unternehmensführung“ und „Wertorientierte Unternehmensführung“, die anstatt sechs
nur jeweils drei Basismodule des GMP
enthalten. Erstmals wird ferner zu
allen Programmen ein Zusatzmodul
„Kommunikations- und Präsentationstechniken“ angeboten. Außerdem
führt das IZL für verschiedene Unternehmen seit geraumer Zeit firmenspezifische Seminare durch, die in
enger Zusammenarbeit mit den Personalentwicklern konzipiert werden.
NÄHERE INFORMATIONEN:
Cathrin Paulsen
Tel.: 0341/98 51 610;
Fax:0341/98 51 615;
e-mail: [email protected]
HHL und Ford bringen
Karrieren ins Rollen
Das Henry Ford-Stipendium
Am 2.12.1999 haben der Rektor der
HHL, Professor Gert Assmus und
Reinhard Zillessen, Vertriebsleiter Ost
der Ford Werke AG in Leipzig eine
Vereinbarung über das Henry FordStipendium an der HHL unterzeichnet, das im Sommersemester 2000 erstmals vergeben wird.
Mit dem Henry Ford-Stipendium steht
Studierenden an ostdeutschen Universitäten ein exklusives Tor zur HHL
offen. Das Stipendium richtet sich dabei besonders an Studierende, die
Interesse an einem Karriereweg in der
Automobilindustrie haben. Das Engagement von Ford besteht darin, die
Gebühren für einen Studienplatz an
der HHL voll zu finanzieren und dem
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HHL News
Wintersemester 1999/2000
Stipendiaten oder der Stipendiatin attraktive Praxiserfahrungen und Einstiegschancen bei der Ford Werke AG
anzubieten.
Das Stipendium wird zukünftig in jedem Sommersemester je einmal vergeben. Die Henry Ford-Stipendiaten absolvieren im Anschluss an das erste
HHL-Semester ein Projektpraktikum
mit dem thematischen Focus „Innovationen bei Ford“. Eine schriftliche
Arbeit rundet dieses Praktikum ab
und kann mit den „Henry FordInnovationspreis“ ausgezeichnet werden. Dieser Preis beinhaltet ein einmonatiges Executive Shadowing auf
Vorstandsebene der Ford Werke AG.
Für das erste Henry Ford-Stipendium
können sich Studierende der Fächer
BWL, VWL oder Wirtschaftsingenieurswesen, die ihr Grundstudium an
einer Universität in den Ländern
Berlin, Brandenburg, MecklenburgVorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt
oder Thüringen abgeschlossen haben,
noch bis zum 03.03.2000 bewerben.
Dabei gelten die an der HHL üblichen
Aufnahmekriterien.
NÄHERE INFORMATIONEN:
Kathrin Troks
Tel.: 0341/98 51 691;
Internet: www.hhl.de
s t u d i e s
praxisprojekte
LS UNTERNEHMENSRECHNUNG
LS MAKROÖKONOMIE
LS STRATEGISCHES MANAGEMENT
UND CONTROLLING
BUSINESSPLAN FÜR EINEN
EXISTENZGRÜNDER AUS DEM
BEREICH PHYSIK/OPTIK
UND ORGANISATION
Praxispartner: Siemens AG, München
Im Rahmen der Weiterbildung von
Führungskräften gehen immer
mehr Unternehmen neue Wege,
die aufgrund der Entwicklungen
der neuen Medien möglich werden.
Stichwörter wie Computer Based
Trainings, Distance Learning,Teletutoring, virtuelle Klassenzimmer
usw. kennzeichnen ein Stück weit
diese neuen Wege. Der Lehrstuhl
für Unternehmensrechnung und
Controlling der HHL ist eingebunden in ein Entwicklungsprogramm
für Führungskräfte der Siemens AG,
in welchem unter Einsatz der neuen
Medien neue Wege des Lehrens und
Lernens beschritten werden. Der
Lehrstuhl verantwortet innerhalb
dieser Fortbildungsmaßnahme das
Thema „Unternehmensrechnung
und Controlling“ und betreut die
teilnehmenden Führungskräfte
in einem Teletutoring.
Ziel des Praxisprojektes ist es, die
Qualität der im Teletutoring angebotenen Lehrinhalte und -methoden
zu evaluieren sowie Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Die
Kenntnis der Qualität und der
Erfolgsfaktoren ist die Grundlage
einer kontinuierlichen Verbesserung. Hierzu sind Messkonstrukte für die Erfassung der
Qualität zu entwickeln, mögliche
Erfolgsfaktoren zu identifizieren
und mittels Kennzahlen zu operationalisieren und schließlich ist eine
schriftliche Befragung der teilnehmenden Führungskräfte durchzuführen und auszuwerten.
Praxispartner: Dr. Heino Wolters,
Universität Halle-Wittenberg
In diesem Projekt kooperiert
das Studententeam mit einem
Existenzgründer aus der Physik.
An der Uni Halle wurden „MultiSchiefspiegler-Teleskope“ entwickelt und im Juni 1999 patentiert. Gegenüber den am Markt
bereits existierenden Teleskopen
sind die neuen Optiken um 40%
kompakter und erheblich lichtstärker. Zudem besteht ein deutlicher Gewichtsvorteil gegenüber
Konkurrenzprodukten. Das Projekt
mit dem Ziel der Existenzgründung
wird vom Land Sachsen-Anhalt im
Rahmen des Programms „Junge
Innovatoren“ gefördert.
Der Projektpartner will optische
Spezialgeräte fertigen und verkaufen und sucht Unterstützung bei
der Entwicklung eines Businessplans für seine Geschäftsidee.
Mit diesem kann sich der Projektpartner bei Eigen- und Fremdkapitalgebern präsentieren und
an öffentlichkeitswirksamen und
lukrativen Businessplan-Wettbewerben teilnehmen, wie z. B. dem
bundesweiten BusinessplanWettbewerb „Start Up“, der von
McKinsey, den Sparkassen und
dem „Stern“ veranstaltet wird.
HHL News
STRATEGISCHE UND
OPERATIVE OPTIMIERUNG
DER KOOPERATION DER
FLUGHÄFEN DRESDEN
UND LEIPZIG/HALLE
Praxispartner: Flughafen Leipzig/Halle
Die Flughäfen Dresden und
Leipzig/ Halle stehen durch eine
gemeinsame Trägerschaft in einem
engen Verbund. In dem Praxisprojekt soll hinterfragt werden,
wie dieser Verbund optimal auszugestalten ist und welche Verbesserungspotentiale sich zur
bisherigen Praxis aufzeigen lassen,
insbesondere:
· An welchen Stellen können aus
dem Verbund Synergien erzielt
werden und wie lassen sich diese
am besten ausnutzen?
· Wie lassen sich Transaktionskosten
des Verbundes minimieren?
· Wie ist ein gemeinsamer Marktauftritt (z. B. die Bedienung des
südostdeutschen Raumes)
zu gestalten?
Praxisprojekte im Wintersemester 1999/2000
QUALITÄTSCONTROLLING
IM VIRTUELLEN LERNEN
Wintersemester 1999/2000
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s t u d i e s
Gastprofessoren
und Lehrbeauftragte
im WS 1999/2000
LS MARKETINGMANAGEMENT
praxisprojekte
LS FINANZMANAGEMENT UND BANKEN
BUSINESSPLAN FÜR EIN
JUNGES BIOTECHNOLOGIEUNTERNEHMEN“
Praxispartner: ACGT ProGenomics, Halle
Praxisprojekte im Wintersemester 1999/2000
In diesem Projekt kooperiert das
Studententeam mit einem Existenzgründer aus der Biotechnologie.
Das in Gründung befindliche
Unternehmen ACGT ProGenomics
im Biozentrum Halle verknüpft
dabei Entwicklungen aus der Bioinformatik, der Diagnostik und der
Gentherapie. Mittelfristig könnten
beispielsweise Testverfahren zur
Diagnose der Creutzfeld-JacobErkrankung oder eine Tumortherapie
entwickelt werden. Für das junge
Unternehmen ACGT ProGenomics
soll ein Businessplan erstellt werden. Mit diesem kann sich das
Unternehmen bei Eigen- und
Fremdkapitalgebern präsentieren
und an öffentlichkeitswirksamen
und lukrativen Businessplan-Wettbewerben, wie z. B. dem bundesweiten Businessplan-Wettbewerb
„Start Up“, der von McKinsey, den
Sparkassen und dem „Stern“
veranstaltet wird, teilnehmen.
Die Bearbeitung des Projektes ist
eng mit den Aktivitäten des Vereins für Innovation, Existenzgründung und Wachstum (VIEW)
an der HHL e.V. verbunden.
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HHL News
Wintersemester 1999/2000
MARKETINGSTRATEGIE
EINES TECHNIK-CENTERS
Praxispartner:
Technikcenter Leipzig (TCL)
(Förderverein Museum für Industrie
und Arbeit Leipzig-Plagwitz e.V.)
Das Projekt beschäftigt sich mit
der Marketingkonzeption des TCL.
Im Zuge der mit der politischen
Wende verbundenen Auflösung
vieler Betriebe in den neuen
Bundesländern konnten eine
Vielzahl „historischer“ Maschinen
und Anlagen der industriellen
Produktion als Zeitzeugen der
technischen Entwicklung aufgearbeitet werden. Das TCL, das 1994
aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen ist, hat auf dieser Basis
Angebote erarbeitet, die diese geschichtlichen Relikte modernster
Technik gegenüberstellen, um
damit insbesondere Kindern und
Jugendlichen einen interaktiven
Zugang zum technischen Ablauf
der Industrieproduktion sowie zu
aktuellen Leistungsprofilen regionaler Unternehmen zu bieten.
Für die weitere Etablierung des
Centers (ca. 115.000 Besucher seit
1994, nationale und internationale
Präsentationen und Ausstellungen)
ist der Umzug des TCL in den ehemaligen Leipziger Industriestadtteil Plagwitz und die damit verbundene Überarbeitung und
Neukonzeption der Unternehmensstrategie geplant.
Das Ziel des Praxisprojektes
besteht einerseits in der Identifikation, Analyse und Bewertung
ähnlicher Konzepte im deutschen
als auch europäischen Raum
(Benchmarking). Parallel dazu
dient die Ausarbeitung von
Marketingansätzen als Grundlage für ein durch das Center zu
erstellendes Marketingkonzept.
Dr. Ariane Berthoin Antal
International Management
Wissenschaftszentrum Berlin
Prof. Robert Z. Aliber
International Finance
University of Chicago
Prof. Shantanu Bhattacharya
Operations Management
INSEAD Fontainebleau
Dr. Viktor J. Friedman
International Management
Ruppin Institute, Israel
Univ.-Prof. Dr. Arnd Huchzermeier
Production Management
WHU Koblenz
Prof. Dr. Wolfgang Lassmann
Wirtschaftsinformatik
Martin-Luther-Universität Halle
Prof. Pablo Martin De Holan Ph. D.
Strategic Management
INCAE, Costa Rica
Prof. Dr. Dr. h.c. Heribert Meffert
Dienstleistungs- und
Handelsmarketing
Westfälische WilhelmsUniversität Münster
Prof. Dr. Ludo Van der Heyden
Operations Management
INSEAD Fontainebleau
Prof. Dr. Ed Vos
Finance
University of Waikato
Neuseeland
Prof. Dr. Stephan Zelewski
Produktionsmanagement
Universität Essen
B a c k g r o u n d
Neue Leitung des Lehrstuhls Strategisches
Management und
Organisation
Dr. Hagen Lindstädt (33) ist seit
dem Wintersemester 1999/2000
kommissarischer Leiter des
Lehrstuhls für Strategisches Management und Organisation. Er
studierte Wirtschaftsmathematik an der Universität Hamburg.
Nach dem Diplom 1992 begann
Lindstädt bei McKinsey & Co.
und beriet dort national und international Elektronikindustrie,
Banken und Versicherungen,
ab 1996 als Projektleiter.
Funktional lag sein Schwerpunkt auf der Erarbeitung von
Produkt- und Marktstrategien,
Neuausrichtung von Organisationen sowie der Konzeption
und praktischen Einführung
neuer Produkte und Vertriebskanäle. Während einer Freistellung zur Promotion 1994 erarbeitete er an der Universität
Frankfurt/Main eine entscheidungstheoretische,
modellhafte Analyse der Qualität von
Gruppenentscheidungen. Seine
Habilitationsschrift, die sich derzeit in ihrer Schlussphase befindet, analysiert das Verhalten
von Individuen bei information
overload, zu hoher Komplexität
oder Unbestimmtheit der vorliegenden Informationen sowie
die Gestaltung von Organisationen, die sich mit derartigen
Situationen konfrontiert sehen.
Forschungsschwerpunkte von
Hagen Lindstädt sind Entscheidungstheorie und -unterstützung, Informationsökonomie
und Organisationsgestaltung.
Neue wissenschaftliche Mitarbeiter
an der HHL
Dipl.-Kfm. Carsten Reimund arbeitet seit 1. September 1999
als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzmanagement und Banken. Sein
Grundstudium der Wirtschaftswissenschaften absolvierte er
an der Universität-Gesamthochschule Paderborn, parallel
zu einer Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank
Paderborn eG. Zum Hauptstudium wechselte er an die
Handelshochschule Leipzig und
beendete dort im August 1999
sein Studium. Ein einsemestriger Studienaufenthalt führte
ihn an die Graduate School
of Business der University
of Sydney in Australien.
Praktische Erfahrungen zusätzlich zu seiner Ausbildung
sammelte er während eines
Praktikums bei der DG Bank
AG in Hongkong. Nach Oliver
Klante ist er der zweite
Absolvent, der der HHL als
wissenschaftlicher Mitarbeiter
erhalten bleibt.
Dipl.-Kffr. Julia Wenzel arbeitet
seit dem 16. August 1999 am
Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling,
Revisions- und Treuhandwesen.
Sie hat zunächst ihr Grundstudium der BWL an der
Friedrich-Schiller Universität
in Jena absolviert, um anschließend an die Katholische
Universität Eichstätt zu wechseln und für ein Auslandssemester an das University College Dublin/Irland. Ihr Hauptstudium hat sie im Jahr 1999 an
der Ludwig-Maximilians-Universität in München abgeschlossen. Praktische Erfahrungen hat sie im Allgemeinen
Krankenhaus Hamburg-Harburg im Bereich Finanz- und
Rechnungswesen sowie bei der
Siemens AG und der BTR
GmbH in München gesammelt.
HHL News
Dipl.-Volkswirt Patrick Matschoss arbeitet seit Mitte
November am Lehrstuhl für
Makroökonomie. Er hat von
1990 bis 1991 die Elkhart Central High School in Elkhart, In.
USA
besucht.
An
der
Universität Münster hat er sein
Grundstudium und an der Universität Rostock das Hauptstudium der Volkswirtschaftslehre absolviert. Praktische
Erfahrungen sammelte er beim
Umweltbundesamt in Berlin
im Frühjahr 1996.
Dipl.-Ökonom Peter Nischalke
arbeitet seit dem 1. Januar 2000
als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für strategisches
Management
und
Organisation. Sein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolvierte er an der BergischenUniversität-Gesamthochschule
Wuppertal, wo er auch ein Jahr
als studentische Hilfskraft tätig
war. Zuvor hat er bei der
Kaufhof Warenhaus AG, Köln
eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel durchlaufen. Dort sammelte er dann
weitere Praxiserfahrung in einer
Fortbildung zum Abteilungsleiter-Assistenten.
Kurz notiert
Andreas Grandinger, Associate,
Stern Stewart GmbH, München
referierte am 16. November im
Rahmen der Vorlesung „Entscheidungsorientierte Kostenanalyse und Wertorientierte
Anreizsysteme“ zum Thema
„EVA® Management- und
Incentivesystem“.
Das Seminar „Risiko-Management“ beschäftigte sich am
5./6. November in Altenburg
mit den Auswirkungen der Vorschriften des KonTraG auf die
risikoorientierte Steuerung und
Prüfung von Unternehmen.
Partner des Seminars war
Ernst & Young, Stuttgart.
Wintersemester 1999/2000
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&
f i g u r e s
VIEW jetzt auch online
Im Rahmen der Arbeit des
Vereins für Innovation, Existenzgründung und Wachstum
(VIEW) an der HHL e.V. wurden für das Wintersemester
1999/2000 wieder zwei junge
Unternehmer und Existenzgründer für Praxisprojekte an
der HHL vermittelt. Seit dem
16. November 1999 ist VIEW
auch im Internet erreichbar.
Hier kann man sich über die
Tätigkeit des Vereins, die
Existenzgründerforen, Vorträge
und Praxisprojekte informieren.
Internet: www.hhl.de/view
E-mail: [email protected]
Prof. Schwetzler
forscht am INSEAD
Anfang November 1999 hat
Prof. Dr. Bernhard Schwetzler,
Lehrstuhl für Finanzmanagement und Banken, die HHL in
Richtung Frankreich verlassen,
um den Rest des Wintersemesters 1999/2000 als Research
Fellow am Europäischen Institut
für
Unternehmensführung
INSEAD in Fontainebleau zu
verbringen. Er forscht dort auf
den Gebieten der Kapitalstrukturtheorie, der Performancemessung und des internationalen Finanzmanagements.
Schmalenbach-Scholars
an der HHL
Jedesmal zum Semesterende
würdigt der Senat der HHL
zwei Studierende für ihre hervorragenden Studienleistungen
und herausragenden Beiträge
im akademischen Leben in
Einheit mit einem vorbildlichen
Wirken für die Hochschule und
die Studentenschaft durch eine
Auszeichnung mit dem Titel
„Schmalenbach-Scholar“.
Die ersten Preisträger
im Sommersemester 1999:
• Ralph Dietrich (K6)
• Timo Voswinckel (K6)
im Wintersemester 1999/ 2000:
• Ulrich Bannmüller (K5)
• Christa v. Waldthausen (K7)
Ludo Van der Heyden
Honorarprofessor
an der HHL
Der Senat der Hochschule verlieh mit Beschluss vom 10. Dezember 1999 Herrn Prof. Dr.
Ludo Van der Heyden – Professor am INSEAD Fontainebleau/Frankreich – den Titel
„Honorarprofessor für Produktionsmanagement an der Handelshochschule Leipzig“. Damit
wurde die über dreijährige umfangreiche Lehrtätigkeit von
Prof. Van der Heyden am Lehrstuhl für Produktionsmanagement, Energie- und Entsorgungswirtschaft, den er im gesamten Zeitraum auch kommissarisch leitete, gewürdigt. Beide
Tätigkeiten wird Prof. Van der
Heyden an der HHL auch fortsetzen.
vo r s c h a u
f a c t s
Graduierungsfeier der K5 mit
Festvortrag von Dr. Arend Oetker,
Geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Arend Oetker
Holding GmbH & Co.
HHL-Studenten berichten
über ihre Praktika
HHL worldwide
1. Henry Ford-Stipendium
vergeben
Albrecht Enders
gewinnt EFMD-Case
Study Wettbewerb
Neben seinem Engagement als
Musiker hat Albrecht Enders
während seines Promotionsstudiums auch im wissenschaftlichen Bereich erste Erfolge erzielt. In Zusammenarbeit mit
Professor Tawfik Jelassi von der
Euro-Arab
Management
School in Granada, Spanien,
entwickelte er im vergangenen
Jahr eine Case Study im
Bereich E-Commerce, die die
Geschäftsmodelle der Internet
Buchhändler Amazon.com und
Bol.de vergleicht. Bei dem von
der European Foundation for
Management
Development
(kurz EFMD) ausgeschriebenen Case Study Wettbewerb
1999, an der europäische Business Schools wie z. B. INSEAD,
IMD und die Cranfield School
of Management teilnehmen, gewann diese Fallstudie in der
Retailing Category den ersten
Preis.
impressum
HERAUSGEBER: Handelshochschule Leipzig
(HHL), Jahnallee 59, 04109 Leipzig,
Tel.: (+49) 03 41/98 51 60,
Fax: (+49) 03 41/4 77 32 43,
e-mail: [email protected], Internet: www.hhl.de
REDAKTION:
Hans Georg Helmstädter
Leiter PR an der HHL
KM WOLFF LEIPZIG
KONZEPT/GESTALTUNG: KM WOLFF LEIPZIG
V.I.S.D.P.: Prof. Gert Assmus, Ph.D.,
Rektor der HHL
ANZEIGEN-SERVICE: KM WOLFF LEIPZIG,
Lampestraße 9, 04107 Leipzig,
Tel.: (03 41) 1 4 1 00-0, Fax: (03 41) 1 41 00- 14
ERSCHEINUNGSWEISE: 1 x im Semester
AUFLAGE: 5.000