stadtrandlichter

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stadtrandlichter
C 10973 F | No 1/2015 | 3,00 Euro
Kulturzeitschrift für Rock & Pop Musiker
www.musiker-online.tv
Rückblick
Deutscher
Rock & Pop
Preis 2014
Sabho
Musik aus
dem Bauch und
dem Herzen
Dylan’s Dream
Auf dem Ozean der
Dylan-Songs
The Prison
Band
Eine ungarische
Rockabilly-Band erobert
die Welt
Die Historie
der Rock- & Popmusik – Teil 1:
Ry Cooder
Ötteband
Amy Lungu
Hart, rockig, brachial,
aber auch
mit viel Gefühl in der
rauen Seele
Die Geige
ist ihre Stimme
CLUESO
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STADTRANDLICHTER
Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte
TONTECHNIK
INTENSIV
Mit session pro zum richtigen Sound!
Gunter Hauser von DH Records verrät seine
tontechnischen Geheimnisse.
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(keine Vorkenntnisse notwendig):
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18:00 – 21:00
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Kosten: € 39,– pro Person.
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Sa, 09.05.2015, 10:00 – 17:00 Uhr
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EDITORIAL 03
PRESSEECHO
„32. Deutscher Rock & Pop Preis 2014“ in der Siegerlandhalle, Siegen
M
ittlerweile wurden uns durch unseren Ausschnittsdienst und die
teilnehmenden Bands/Interpreten über 200 große, mittlere und kleinere Presseartikel über den „32. Deutschen Rock & Pop Preis 2014“ aus
allen Teilen Deutschlands zugeschickt. Mit einer derartigen außergewöhnlich
umfangreichen Presseflut haben wir in der Bundesgeschäftsstelle des
Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes e.V./der Deutschen Popstiftung
nicht gerechnet! Alle Berichte über die einzelnen Preisträger und diesen
Kulturwettbewerb fielen (ausnahmslos) positiv aus. Das war nicht immer so…
Vor langer, langer Zeit, 1985, organisierte ich gemeinsam mit der Karsten
Jahnke Konzertdirektion aus Hamburg diesen damals drittmaligen Nachwuchswettbewerb unter dem Titel „Bundesrockfestival“ im Hamburger
Stadtpark. Jahnke sorgte für die örtliche Location und Technik, wir für das
Programm etc. Dies war das 3. Bundesrockfestival, beginnend 1983 mit
den typischen Gründungsvoraussetzungen: viel Idealismus, mehr ehrenamtliche Arbeit, keine Finanzen. Dann kam ein selbst ernannter Journalist
aus Hamburg, der in Wirklichkeit erklärter Sympathisant und Linksideologe
des K-Lagers war, und verunglimpfte in 1985 in seinem Bericht in der
„Welt“ dieses ideelle jugendkulturelle Nachwuchsfestival, ohne damals je
etwas selbst kulturell bewegt und organisiert zu haben. Das war der unvergessliche und für mich lehrreiche Beginn des „Deutschen Rock & Pop
Preises“ mit genau einem „Presseartikel“.
Als dann im folgenden Jahr 1986 die Gruppe PUR aus Bietigheim dieses Festival in der Osnabrücker Stadthalle gewann, veröffentlichten anschließend die Osnabrücker Nachrichten gleich eine vollständige Seite mit
Berichterstattung über Festival und Preisträger – diesmal wohlwollend, fair
und objektiv!
In all den Jahren bis heute hat es immer mal wieder journalistische Spinner
gegeben, die nicht nach dem journalistischen Ethos einer wahrheitsgetreuen
Berichterstattung, sondern mit einer selbst erfundenen Boulevardstory
„berichtet“ hatten. Aber die waren unübersehbar in der Minderzahl! Seitdem
mehrten sich die Berichterstattungen über den „Deutschen Rock & Pop
Preis“ von Jahr zu Jahr, Stück für Stück, immer weiter in der Zahl bis heute,
mit einer der bundesweit umfangreichsten kulturellen Berichterstattungen mit
insgesamt über 13 Millionen verbreiteten Auflagen (ca. 200 Tageszeitungen
via Ausschnittsdienst), d. h. potenziellen Lesern. Mit dieser Öffentlichkeit
müssen wir uns heute nicht mehr verstecken! Zwar können „Epigonen“ wie
Dieter Bohlen oder Stefan Raab über die TV-Medien mehr potenzielle
Zuschauer erreichen, allerdings nicht in der Tagespresse. Bis heute ist
ihnen eine derartige Presseflut mit einer einzigen Veranstaltung in den
deutschen Tageszeitungen nicht gelungen. Woher ich das weiß? Unser
Ausschnittsdienst hat uns bis 2010 jährlich alle Berichte geschickt, die in
irgendeiner Art und Weise etwas mit Rock- und Popmusik zu tun hatten.
So waren wir immer sehr genau darüber informiert, was sich in diesem
Kulturbereich in der Musikbranche bewegte und geschah.
Wir werden jetzt in den folgenden Monaten sämtliche Berichterstattungen
über unsere eigene „Heimdruckerei“ digitalisieren und dann gemäß den
Richtlinien der Wettbewerbs- und Mediengesetze einem internen Kreis aller
teilnehmenden Musikgruppen und Musiker/-innen, einem internen Kreis von
Facebook-Freunden/-Freundinnen und einem ausgewählten Kreis von
ca. 12 500 Firmen der gesamten Musikbranche bekannt machen.
Folgende Fernsehsender waren immer mal wieder während des Festivals vor Ort: ZDF (Heute Journal, Aspekte, Titel Thesen Temperamente),
Bayerisches Fernsehen, WDR-TV, eine ca. einstündige Berichterstattung
der ARD, 3Sat, RTL und jetzt beim letzten Festival auch der WDR.
Allerdings sind es die bundesweit veröffentlichten (zum Teil renommierten)
Tageszeitungen, die diesem Festival seit nunmehr 32 Jahren mit ihren Artikeln
und Berichten die Treue halten. Was hat das mit der Relativitätstheorie von
Albert Einstein zu tun? Unter allen Verbänden des Deutschen Musikrates
(ca. 130) zählen die jährlichen „Deutschen Rock & Pop Preise“ in den
bundesdeutschen Tageszeitungen zu den „relativ“ medienwirksamsten
Kulturveranstaltungen im gesamten Musikbereich, gleich ob Klassik oder
Rock und Pop. Und das ohne ein staatlich finanziertes Propaganda- und
Organisationsministerium!
Hier ein kleiner Auszug der bekanntesten bundesdeutschen Tageszeitungen, die in 2014/2015 über den „32. Deutschen Rock & Pop Preis 2014“
berichtet haben:
Heilbronner Stimme, Wetzlarer Neue Zeitung, Neue Ruhr-Zeitung, Allgäuer
Zeitung, Schaumburger Nachrichten, Schaumburger Zeitung, Regensburger
Wochenblatt, Mittelbayerische Zeitung, Aachener Zeitung, Siegerland Kurier,
Siegener Zeitung, Rhein-Zeitung, Musikmarkt, Westfälische Nachrichten,
Main Echo, Darmstädter Echo, Hanauer Anzeiger, Münstersche Zeitung,
Westfalen-Blatt, Passauer Neue Presse, Münchner Merkur, Schwäbische
Zeitung, Fränkischer Tag, Neue Westfälische, Rheinische Post, Kieler
Nachrichten, Eckernförder Zeitung, Holsteiner Kurier, Flensburger Tageblatt,
Rhein-Sieg Rundschau, Berchtesgadener Anzeiger, Fuldaer Zeitung, Bremer
Nachrichten, Weserkurier, Badische Zeitung, Münchner Abendzeitung,
Reutlinger General-Anzeiger, Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten,
Wetzlarer Neue Zeitung, Iserlohner Kreisanzeiger, Westfälische Rundschau,
Mainpost, Lippische Landes-Zeitung, Kölner Rundschau, Siegerländer
Wochenanzeiger, Landsberger Tagblatt, Taunus Zeitung, Nürtinger
Zeitung und ca. 150 Tageszeitungen und Zeitschriften mehr.
Die gesamte gedruckte Pressedokumentation aus 2014 liegt im Mai
2015 in der Bundesgeschäftsstelle des DRMV e.V. vor.
WEB: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/DEUTSCHER-ROCKPOP-PREIS
TEXT: OLE SEELENMEYER
FOTO: © SVORT/FOTOLIA.COM
WWW.FACEBOOK.COM/DRMVEV
WWW.FACEBOOK.COM/MUSIKERMAGAZIN
WWW.FACEBOOK.COM/DEUTSCHER.ROCK.UND.POP.PREIS
DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V.
DEUTSCHE POPSTIFTUNG, MUSIKER MAGAZIN
MUSIKMARKT UND ERPAM
PRÄSENTIEREN:
Preisträger der Hauptkategorien
Sparte Rock: 1. Viola Tamm, 2. KUULT, 3. Knall Heinz; Sparte Pop: 1. Sarah Straub, 2. HörBand, 3. Stereobite;
Sparte Singer/Songwriter: 1. Hanna Meyerholz, 2. KUULT, 3. Uwe Koch; Sparte Singer: 1. Alina Sebastian, 2. Linda Schinkel, 3. Gregor Prinz;
Sparte Hard Rock: 1. Lady Moustache, 2. State of Euphoria; Sparte Alternative: 1. Hands On Deck, 2. Morons All Around, 3. Jaywalk;
Sparte Country: 1. Nobody Knows, 2. Acoustic Garden, 3. So Izzy; Sparte Funk & Soul: 1. DCseven, 2. Hot House; Publikumspreis: KUULT
MUSIKERVERBAND
e.V.
Preisträger der Sonder-, Neben- und Sonderauszeichnungskategorien
Beste Filmmusik: 1.Lewis Heron, 2. SARA DÄHN, 3. Colin B Production;
Bestes Kinderlieder-Album: 1. Mai Cocopelli, 2. Sandra Faryn, 3. Voice over Piano / Bremer Musical Company; Beste Progressivband: 1. KARIBOW, 2. Margin;
Beste Skaband: 1. Wacky Flash; Bester Electronic-Interpret: 1. POND; Beste Elektropopband: 1. B.m.c., 2. Lewis Heron;
Bestes traditionelles Blues-Album: 1. Flat Blues Ltd., 2. Pee Dee River; Beste Cover/Revivalband: 1. Superliquid, 2. Berkhaim & Partner, 3. Die Toten Ärzte;
Beste A-cappella-Band: 1. HörBänd; Beste Punkband: 1. Left Thumb Up; Beste Schlagersängerin: 1. Eva-Christine Keller, 2. Nadine Sieben, 3. Andrea Berg Double;
Bestes zeitgenössisches Weltmusikalbum: 1. POND, 1. Cúl na Mara, 2. Limanja, 3. Lewis Heron; Beste Rocksängerin: 1. Linda Schinkel, 2. SARA DÄHN;
Bester Rocksänger: 1. Chris Meloni, 2. KUULT, 3. SELEN; Bester Rocksong: 1. Robert Walker & The Century Band, 2. DCseven, 3. Chris Meloni;
Beste Popsängerin: 1. DCseven, 2. SARA DÄHN, 3. Hörbie Schmidt Band, 3. SweetLemon, 3. Tabea;
Bester Popsänger: 1. Hieronymus Bach, 2. Hörgerät, 3. KUULT, 3. In Flagranti; Bester Popsong: 1. RHETAIRE, 2. WUNDERWERK, 3. Tabea;
Bestes Popalbum: 1. Sarah Straub, 2. RHETAIRE; Beste Funk-&-Soul-Sängerin: 1. Linda Schinkel; Bester Funk-&-Soul-Song: 1. DCseven;
Bestes Funk-&-Soul Album: 1. Jacuzzi; Bester Hard-Rock-Song: 1. Razzmattazz; Bestes Hard-Rock-Album: 1. Razzmattazz;
Beste Metal-Sängerin: 1. Collision Zero/Becky Gaber; Bester Metal-Sänger: 1. MESMERIZED; Bester Metal-Song: 1. MESMERIZED;
Bestes Metal-Album: 1. Contracrash; Bester Jazz-Rock-Song: 1. Wolfram Klug / Matthias Zimlich / Frank Metzner, 2. DCseven, 3. Michel Ackermann + Band;
Bestes Jazz-Rock-Album: 1. Frank Wölfer, 2. Wolfram Klug; Beste Alternative-Sängerin: 1. Hands On Deck;
Bester Alternative-Sänger: 1. Martin Mos, 2. Hieronymus Bach; Bester Alternative-Song: 1. Hieronymus Bach, 1. Hands On Deck, 2. Martin Mos, 3. Nobody Knows;
Bestes Alternativ Album: 1. Hieronymus Bach, 2. Martin Mos, 3. Nobody Knows; Bester New-Age-Song: 1. Pietro Pittari, 2. Peter Reimer;
Bestes New-Age-Album: 1. Peter Reimer; Beste Rhythm-&-Blues-Sängerin: 1. Hörbie Schmidt Band, 2. So Izzy;
Bester Rhythm-&-Blues-Sänger: 1. Hörbie Schmidt Band, 2. Robert Braun; Beste Rhythm-&-Blues-Band: 1. 3 Dayz Whizkey, 2. Hörbie Schmidt Band;
Bester Rhythm-&-Blues-Song: 1. Alwin Smoke, 2. Hörbie Schmidt Band, 3. LOECK; Bestes Rhythm-&-Blues-Album: 1. Hörbie Schmidt Band;
Beste Latin-Pop-Sängerin: 1. Bossalemania; Beste Folkrocksängerin: 1. Irish Stew, 2. So Izzy; Bester Folkrocksänger: 1. Irish Stew;
Beste Folkrockband: 1. FAEY, 1. Galahad, 2. So Izzy, 3. Irish Stew; Bester Folkrocksong: 1. Cúl na Mara, 2. Galahad, 3. Broom Bezzums;
Bestes Folkrockalbum: 1. Cúl na Mara, 2. Wendrsonn, 3. Irish Stew, 3. Nobody Knows; Beste Country-Sängerin: 1. Ann Doka, 2. Becky Gaber;
Bester Country-Sänger: 1. Dirk Schulze; Bester Country-Song: 1. Barry Malloney, 2. The Five Bullets, 3. Dirk Schulze; Bestes Country-Album: 1. Barry Malloney;
Bester Gospel-Song: 1. Marie-Luise Cassar, 2. Melli/Musikschule melodia, 3. Martin Mos;
Beste Musicalsängerin: 1. Sharon Isabelle Rupa, 2. Lisa Hesener, 3. Lena Poppe;
Bester Musicalsänger: 1. Chris Meloni; Bestes Musicalalbum: 1. Voice over Piano / Bremer Musical Company, 2. SARA DÄHN, 3. Musical Friends;
Bestes Rock-/Pop-Tonstudio: 1. cvmusic film/ton; Bestes kreatives Independent-Label: 1. Triumphton Records; Beste Booking-Agentur: 1. TonART-Promotions;
Erfolgreicher Musikmanager: 1. Joe Ehrhardt – a2k-media & music, 2. TonART-Promotions; Erfolgreicher Musikproduzent: 1. René Münzer;
Kulturpreis für die Förderung der Rock- und Popmusik: 1. Rock + Pop Schule, 2. Chainbreakers vs. Son Black & the Soulbound Liberation;
Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres: 1. Sarah Straub, 2. DCseven, 3. KUULT;
Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig): 1. Ötteband, 2. Hieronymus Bach, 3. Linda Ka;
Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig): 2. DCseven;
Bester Song des Jahres (deutschsprachig): 1. RHETAIRE, 2. Hieronymus Bach, 3. KUULT, 3. Uta Desch;
Bester Song des Jahres (englischsprachig): 1. DCseven, 2. Lischa, 3. Vivien Vanessa; Beste Studioaufnahme des Jahres: 1. Margin, 3. MEG PFEIFFER;
Beste Single des Jahres: 1. Viola Tamm, 2. Chris Meloni; Bestes Musikvideo: 1. MEG PFEIFFER, 2. SECHSERPACK, 3. Stefan von der Osten-Sacken, 3. Vivid Curls;
Bester deutscher Text: 1. Uwe Koch, 2. Eva-Christine Keller, 3. Voice over Piano / Bremer Musical Company;
Bestes Booklet und Inlaycard: 1. POND, 2. Pee Dee River, 3. Mathias Hübner („Cúl na Mara“); Beste Instrumentalband: 1. Drums On Mars, 2. Alwin Smoke;
Bestes Instrumentalalbum: 1. POND, 2. Drums On Mars, 3. Frank Wölfer; Bester Instrumentalsolist: 1. Frank Wölfer, 2. Peter Reimer, 3. Irish Stew;
Bester Gitarrist: 1. Frank Wölfer, 3. Jimmy Gee; Bester Keyborder: 1. Hörbie Schmidt Band;
Bester Schlagzeuger: 1. Drums On Mars, 2. Quinju (Gero Schlender), 3. Irish Stew; Bester Bassist: 1. Christopher Bolte, 3. Hörbie Schmidt Band;
Bester Percussionist: 1. Quinju (Gero Schlender); Bestes Arrangement: 1. Voice over Piano/Bremer Musical Company, 2. HörBänd, 3. Drums On Mars;
Bestes Blasinstrument: 1. Sassan CeltiX, 2. Quinju (Thorsten Schlender), 3. Lena Weinrauch
Das Branchenmagazin
Schirmherren
Steffen Mues – Bürgermeister der Stadt Siegen | Prof. Martin Maria Krüger – Präsident des Deutschen Musikrates
Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung,
des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes e.V. und des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.
Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.
Jährlich publiziert über dpa in über 2.000 Tageszeitungen und Musikzeitschriften.
KONGRESSZENTRUM SIEGERLANDHALLE – SIEGEN – 13. DEZEMBER 2014
32. DEUTSCHER
ROCK & POP PREIS 2014
Beim 32. Deutschen Rock & Pop Preis in Siegen traten mehr als 80 Musiker und
Bands um den Sieg in einer der acht Hauptkategorien an. Insgesamt wurden
im Rahmen des 8-Stunden-Marathon-Events Preise in gut 120 Kategorien vergeben.
N
ur noch wenige Augenblicke bis zum
Auf tritt, doch Sarah Straub und ihre
Bandkollegen wirken entspannt. Zeit für ein
kurzes Gespräch mit dem Musikmarkt. „Das
Besondere am Deutschen Rock & Pop Preis
ist, dass die Jury hier nicht nach kommerziellen Aspekten bewertet, sondern nach musikalischen“, sagt Sarah Straub. In drei Kategorien
tritt sie an beim 32. Deutschen Rock & Pop
Preis in der Siegerlandhalle Siegen: beste PopBand, bestes Pop-Album, bester neuer Rockund-Pop-Künstler.
Nebenan stehen fünf junge Musiker in auffällig blauer Kleidung. Es sind HörBand aus
Hannover, die ebenfalls in der Kategorie beste
Pop-Band antreten. „Wir sind eine A-cappellaBand, machen im Grunde aber auch Pop“, sagt
Josh Bredemeier, der wie seine vier Band-
kollegen momentan noch Musik studiert. Gut
80 weitere Bands und Künstler geben während
des 7-Stunden-Events in jeweils fünf Minuten
vor den Augen einer fünfzehnköpfigen Jury ihr
Bestes. Acht Hauptkategorien und 116 Nebenund Sonderkategorien stehen auf dem Programm. Die Sieger in den Hauptkategorien
werden live vor Ort ermittelt, die Gewinner in
den übrigen Kategorien wurden zuvor aufgrund
der Einreichungen bestimmt, aber ebenfalls live
in Siegen verkündet.
HörBänd schaffen es in der Kategorie beste
Popband aufs Treppchen, kommen mit ihrem
Silbersieg aber nicht an Sarah Straub vorbei,
die den „Deutschen Pop Preis 2014“ erhält.
Viola Tamm aus dem hessischen Pohlheim
wird mit dem „Deutschen Rock Preis 2014“
ausgezeichnet. Die Sieger in den weiteren
Haupt kategorien: Hanna Meyerholz aus
Münster triumphiert in der Kategorie Singer/
Songwriter, Alina Sebastian aus Aldenhoven
erhält den „Deutschen Singer Preis 2014“. In
Sachen Hard Rock entscheidet sich die Jury
für Lady Moustache aus Darmstadt, Hands
on Deck aus Köln siegen in der Kategorie Alternative. Der „Country & Folk Preis 2014“ geht
an Nobody Knows aus Tangermünde, Sieger
in der Kategorie Funk & Soul sind DCseven aus
Aachen. Den Publikumspreis holen sich Kuult
aus Essen.
STÄDTE BEWERBEN SICH
UM AUSRICHTUNG
Präsentiert wird der Deutsche Rock & Pop
Preis traditionell vom Deutschen Rock & Pop
Musikerverband e.V., der Deutschen Pop-
11
stiftung, dem Musiker Magazin, dem Branchenmagazin Musikmarkt und der Versicherungsgesellschaft „erpam“. Schirmherren sind
Musikrat-Präsident Martin Maria Krüger und
Steffen Mues, Bürgermeister der Stadt
Siegen. Erstmals gastierte der Deutsche Rock
& Pop Preis im Sauerland, nachdem er mehrere Jahre im Rhein-Main-Neckar-Raum stattfand.
„Inzwischen bewerben sich die Städte bei uns
um die Ausrichtung“, sagt Ole Seelenmeyer, Initiator des Rock & Pop Preises und Vorsitzender
des Deutschen Rock & Pop Musikerverbands.
Management, Tascam-Vertriebler Lutz Sommer
und Daniel Wieland aus dem Shure Distribution
Marketing. Des Weiteren die Produzenten Mike
van Summeren und Carsten Kaiser, Musikschul-Leiter Steffen Zaha und Prof. Dr. Bernd
Giezek, der unter anderem an der International
School of Management in Frankfurt unterrichtet.
»Das Besondere am
Deutschen Rock & Pop
Preis ist, dass
die Jury nicht nach
kommerziellen Aspekten
bewertet, sondern
nach musikalischen«
DIE HAUPTGEWINNER:
DIE JURY
Fünfzehn Personen umfasste diesmal die
Jury. Darunter die Musiker Julia Neigel, Timo
Hofmann, Karl Schauer, Nicole Hirschmann,
Sylvia Heinz und Ludger Poggel. Außerdem
Labelchef Dr. Oliver Blume, Geschäftsführer
der Alfred Music Publishing Thomas Petzold,
André Scherzer aus dem König-&-Meyer-
WWW.ALINA-SEBASTIAN.DE
WWW.DCSEVEN.DE
WWW.HANDSONDECK.DE
WWW.HANNA-MEYERHOLZ.DE
WWW.KUULT.EU
WWW.LADYMOUSTACHE.DE
WWW.NOBODYKNOWS.DE
WWW.SARAH-STRAUB.DE
WWW.VIOLATAMM.DE
DEUTSCHER ROCK PREIS 2014
„Wir sind noch immer im Schwebezustand“,
schreibt Viola Tamm auf Facebook nach ihrer
Auszeichnung mit dem „Deutschen Rock
Preis“ beim 32. Deutschen Rock & Pop Preis
2014 in Siegen.
Seit drei Jahren macht die Power frau aus
dem hessischen Pohlheim mit ihren vier Jungs
Musik. Frisch veröffentlicht ist die erste Single
„Down“, die in Siegen zudem als „beste Single
2014“ ausgezeichnet wurde. Das erste Album
„It’s Not Logic“ ist gerade in Produktion und soll
im Frühjahr erscheinen. Finanziert wurde es per
Crowdfunding über das Projekt „Kulturmut“. „28
Projekte haben an dem Wettbewerb teilgenommen, wir haben den ersten Platz belegt“, sagt
Viola Tamm.
Ihr ausdrucksstarker Look erinnert an Beth
Dito, sie selbst bezeichnet sich als „Soultante,
die Jungs um mich rum sind Rocker“. 2014
war für sie und ihre Band ein Durchstarter-Jahr.
Beim Saarspektakel in Saarbrücken spielten sie
im Vorprogramm von Nena, es folgte der Sieg
beim Landesentscheid Hessen zum Deutschen Rock & Pop Preis und dann der Triumph
in Siegen. Die Auszeichnung hat für Viola
Tamm eine hohe Wertigkeit. Sie hofft, dass
nun noch mehr Booker auf sie aufmerksam
werden.
8
12
DEUTSCHER POP PREIS 2014
Süddeutsche Zeitung bescheinigt ihr „perfekt
produzierten Mainstream-Pop, der problemlos
in der Heavy Rotation der Formatradios mithalten könnte“. Sarah Straub gilt als Talent mit
Potenzial, 2013 spielte sie beim Bluetone-Festival als Opening-Act von Joe Cocker.
In der Tradition von Künstlerinnen wie Tori
Amos und Katie Melua sieht sich Sarah Straub.
In Siegen wurde sie mit dem „Deutschen Pop
Preis“ ausgezeichnet, gewann aber auch in den
Kategorien „beste neue Rock- und Pop-Künstlerin 2014“ sowie „bestes Popalbum“. Das heißt
„RED“ und wurde im Mai veröffentlicht.
PUBLIKUMSLIEBLINGE
UND WEITERE PREISTRÄGER
„Dieser Preis ist ein unglaublicher Abschluss
für ein verrücktes Jahr“, freut sich Sarah
Straub. Denn es gab weitere Auszeichnungen
für die Sängerin aus Gundelfingen. So wurde sie
in das BY-on-Programm gewählt, ein Spitzenförderprojekt der bayerischen Staatskanzlei für
bayerische Rock- und Popmusiker. Auch die
„Initiative Musik“ hat Sarah Straub in ihr Förderprogramm aufgenommen. Ihre Musik enthält Elemente aus Soul, Folk und R’n’B, die
Als Abräumer des Tages dürfen sicherlich
die drei Jungs von Kuult aus Essen gelten:
Zweiter in der Kategorie „Deutscher Rock
Preis“, Zweiter in der Kategorie „Deutscher
Singer Songwriter Preis“ und Gewinner des
Publikumspreises 2014. „Das war der Preis, den
wir unbedingt gewinnen wollten“, sagt Sänger
Chris Werner. „Wir machen eigentlich Pop,
haben aber Einflüsse aus Rock und spielen
auch sehr reduzierte Stücke“, beschriebt er die
Musik des Trios und erklärt sich so den Durchmarsch in mehreren Hauptkategorien. Die drei
Musiker betreiben gemeinsam eine Musikschule in Essen und spielen erst seit gut einem
Jahr zusammen. 80 Konzerte haben sie in dieser Zeit gespielt, mehr als 4 000 FacebookLikes gesammelt und waren bereits mit Glasperlenspiel und Alexander Knappe auf Tour.
„Wir scheinen mit unserer Musik einen Nerv zu
treffen“, vermutet Chris Werner. Das Debütalbum soll 2015 erscheinen.
Bereits seit dreizehn Jahren spielen Nobody
Knows aus Tangermünde bei Stendal zusammen, Sieger in der Kategorie Country. Das
Quintett bezeichnet sich als „Jungfolks einer
neuen Generation“, deutsche Folklore ist ein
Steckenpferd. Erschienen ist 2014 „Kleinstadtrhapsodien“, das erste Album mit ausschließlich eigenen Stücken. Die Band tourt inzwischen deutschlandweit. „In Deutschland wird
man oft noch komisch angeschaut, wenn man
sagt, man macht Folklore, das ändert sich hoffentlich bald“, wünscht sich Sänger Max Heckel.
Hanna Meyerholz aus Münster ist die Siegerin in der Kategorie „Singer Songwriter“, das
Segment mit den meisten Live-Wettbewerbern
beim Finale des Deutschen Rock & Pop Preises
in Siegen. Hanna Meyerholz studiert an der
ArtEZ Hochschule der Künste in Holland und
hat 2014 ihr erstes Album veröffentlicht: „How
To Swim“. Melancholische Songs mit AkustikGitarre sind ihr Markenzeichen. Nach dem
Studienabschluss möchte sie 2015 durch
England und Irland touren und hofft, ihren Traum
von der Musik noch möglichst lange verfolgen
zu können.
MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG
VON MUSIKMARKT
TEXT: SIMON COLIN
FOTOS: LUDWIG CZAPLA
13
BEWERBUNG FÜR 2015
DANKSAGUNG
Alle Hauptpreisträger erhalten ein Jahr lang alle Mitgliedsleistungen
des Deutschen Rock & Pop Musikerverbands. Am 1. März 2015 startet
die Bewerbungsphase für den 33. Deutschen Rock & Pop Preis 2015.
Nachwuchskünstler können sich bis zum 1. Juli mit ihrer Eigenkomposition bewerben. In der Kategorie Song sind auch Cover-Versionen
zugelassen. Die Anmeldegebühr beträgt 30 Euro, für DRMV-Mitglieder
20 Euro. Die Teilnahme am Finale kostet 150 Euro je Hauptkategorie und
100 Euro je Sonder- und Nebenkategorie.
WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/DEUTSCHER-ROCKPOP-PREIS
Der Deutsche Rock & Pop Musikerverband e.V. und die Deutsche Popstiftung möchten sich als Veranstalter des 32. Deutschen
Rock & Pop Preises 2014 bei den Bürgermeister der Stadt Siegen
Herrn Steffen Mues, beim gesamten Team der Siegerlandhalle, bei
DAS ROCK-&POP-PREIS-TEAM
der Branchenzeitschrift „Musikmarkt“, bei der Versicherung
„erpam“, bei allen Helfern und Juroren, bei allen Technikern und
Moderatoren, bei den Musikgruppen und Sänger/-innen für ihren
ehrenamtlichen Einsatz an diesem Kulturfestival sowie bei allen Sponsoren und unterstützenden Firmen bedanken.
Dieses Kulturfestival wurde wie in den Jahren zuvor durch die
beteiligten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Festival,
durch die Mitglieder des Deutschen Rock & Pop Musikerverban-
MODERATION
des, die Deutsche Popstiftung und „erpam“ finanziert. Damit handelt
es sich bei dieser großen Kulturveranstaltung im jugendkulturellen
Bereich der Rock- und Pop musik um das einzige bundesweite
Festival, das von Musikern, Komponisten, Textern für junge, kreative
Ilka Groenewold, Steff Heinken und John Silver
Nachwuchs musiker aus ideellen Gründen und ohne irgendeinen
kommerziellen Hintergrund getragen und organisiert wurde.
MITARBEITER UND HELFER
Ole Seelenmeyer, Diane Bödrich, Amy Lungu, Walter Siegler, Hinrich Vogt,
Katja Rake, Ana Seelenmeyer, Jana Moysich, Ronja Rabe, Heidi
Neumann, Philipp Strunk, Erik Teichmann, Julia Leinung mit Nathalie,
Jan Bockelmann, Thanushanth Anandarajah, Benjamin Behre, Silvia
Matschull, Thomas Eggers, Tobias Aengenheyster, Mirko Graue, Daniel
Brach, Svenja Freise, Yogarajah Garthigeyan, Anne und Dr. Bodo Harders,
Luise Holtz, Diana Knopp, Michael Lippoldt, Edgar Machut, Pascal Ritter,
Normann Seils, Lukas Wilksch u.v.a.
TECHNIK
KAMERA/POSTPRODUKTION: DRMV – www.drmv.de
LEINWANDPRODUKTION: Sina Doering, Milena Doering
und Michael Doering – classic-rocks.de/sina-drums
VERANSTALTUNGSTECHNIK: Session Pro – www.session-pro.de
FOTOS: Ludwig Czapla – www.fotoknips.de
SECURITY: BEWA Security GmbH – www.bewa-security.de
14 STORIES
EINE ERFOLGSGESCHICHTE
D
er 32. Deutsche Rock & Pop Preis 2014
fand in diesem Jahr in Siegen statt. Als renommierter Preis zur Förderung des deutschen
Rock- und Pop-Nachwuchses verschaffte er
schon einigen bekannten Bands und Sänger/innen ein Sprungbrett zum Erfolg. König & Meyer
war und ist die Förderung von Talenten sehr
wichtig. So unterstützen die Wertheimer den Rock
& Pop Preis schon seit vielen Jahren als Sponsor.
»Musik war schon immer
ein zentrales Thema in
meinem Leben. Mein Herz
schlug seit Mitte
der 60er-Jahre für die
Rock- und Popmusik.«
Musik war schon immer ein zentrales Thema
in meinem Leben. Meine musikalische Früherziehung bezog sich zuerst auf einen Kirchen- und
Schulchor sowie Violinunterricht. Doch dann
kamen die Beatles … Schon als Jugendlicher
hörte ich diese Band mit großer Leidenschaft
und rebellierte mit meiner Art gegen mein Elternhaus und die Schule. Mein Herz schlug seit dieser Zeit, Mitte der 60er-Jahre, für die Rock- und
Popmusik.
Die Unterscheidung und der gesellschaftliche
Stellenwert von U- und E-Musik ärgerten mich
schon in den 60er-Jahren so sehr, dass ich es mir
schon damals zum Ziel setzte, dafür zu kämpfen,
dass die Rock- und Popmusik gleichwertig kulturell anerkannt wird.
Als langjähriges Mitglied der Jury hat André
Scherzer (Musiker, König & Meyer Printmarketing) zudem immer einen Gutschein für eine der
Gewinnerbands im Gepäck.
Wie in diesem Artikel von 2013 ( http://blog.km.de/de/rock-pop-preis-km-aktiv-fur-talentforderung/), gab es in den letzten Jahren auch immer
musiker MAGAZIN 1/2015
kleine Berichte zum Event. Heute freuen wir uns
über einen Beitrag von Ole Seelenmeyer, dem
Initiator des Rock & Pop Preises und Gründer
des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes.
Er erzählt von den Anfängen des Musikwettbewerbs, von Kartoffelsuppe mit PUR und der
eigentlichen Vision, die hinter dem Deutschen
Rock & Pop Preis steht.
Der eigentliche Anfang dazu begann nach vielen Versuchen in Lüneburg 1983. In diesem Jahr
gründete ich den Deutschen Rock & Pop Musikerverband e.V. Ich sah es als meine Aufgabe
an, die Rock- und Popmusiker in Deutschland zu
organisieren, ihnen im Musikbusiness mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen, sie untereinander
zu vernetzen und kulturelle Ideen für diesen
Musikbereich zu entwickeln (seit 1981 Musiker
Magazin, 1983 Deutscher Rock & Pop Preis,
2002 Deutsche Popstiftung, 2008 MusikerOnline-Vertrieb, 2014 Musiker-Online.tv etc.).
Im gleichen Jahr, 1983, organisierte ich das
erste „Bundesrockfestival“ in der Lüneburger
Nordlandhalle. Wir schrieben Handzettel, druckten Plakate und schafften es irgendwie, über 600
Musikbegeisterte und Musiker zu mobilisieren, um
STORIES 15
sie an diesem ersten unabhängigen Wettbewerb teilnehmen zu
lassen. Es war ein unvergesslicher Abend und der Startschuss
für den zukünftigen Deutschen
Rock und Pop Preis, der heute
zum ältesten und erfolgreichsten
Musikwettbewerb im Bereich der
Rock- und Popmusik zählt. Zwei
Jahre später konnten wir einen
bekannten Hamburger Konzertveranstalter für uns gewinnen
und veranstalteten das 3. Bundesrockfestival im Hamburger Stadtpark.
ihre musikalische Karriere nutzten. Dazu
gehörten 2001 die Band Juli und 2008
auch die Band Luxuslärm.
Ein Jahr später standen dann PUR in der Stadthalle Osnabrück auf der Bühne, beworben hatten sie sich unter dem Namen Opus. Über 700
Künstler und Bands reichten damals für diesen
Wettbewerb Demobänder plus Schallplatten ein.
Für uns war das ein magischer Moment.
PUR wurden 1986 Bundesrocksieger. Zunächst avancierte diese Band zum Landessieger
in Baden-Württemberg, dann wurde ihnen auch
der Preis als beste Band dieses Wettbewerbs
verliehen. Später saßen PUR bei uns in Lüneburg
am Mittagstisch, und wir aßen gemeinsam Kartoffelsuppe und besprachen, wie es weitergehen
sollte. Ich empfahl einem A&R Manager aus
Stuttgart, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen
– und der nahm sie kurze Zeit später unter Vertrag
(damals Intercord/Stuttgart, dann EMI, heute
Sony). Das war der Beginn ihrer Karriere.
Neben PUR gab es weitere Künstler, die den
Deutschen Rock & Pop Preis als Sprungbrett für
Aber die aus dem Deutschen Rock
& Pop Preis resultierenden bekannten
Rock- und Popstars sind nicht unser
Antrieb oder unser Bestreben, mit diesem kulturellen Wettbewerb weiterzumachen. Unser Fokus liegt darin, Musiker aus ganz Deutschland und aus allen
musikstilistischen Bereichen zusammenzubringen. Der Austausch untereinander, die Vernetzung und die
Neugier und Offenheit, von den anderen zu lernen und sich inspirieren zu lassen, ist unsere Mission. Es ist jedes Mal faszinierend zu sehen, wie unterschiedlichste Menschen
zusammenkommen, mit einander diskutieren,
zuhören oder zusammen Musik spielen.
Seit seiner Gründung vor 32 Jahren wurde der
Deutsche Rock & Pop Musikerverband e.V.
im Hinblick auf seine Satzungsziele und seine
Intentionen auf alle musikstilistischen Bereiche
innerhalb der Popularmusik ausgerichtet. So zählen heute die verschiedensten Musikgruppen,
8
Ein Sound-System,
alle Möglichkeiten
Front Lautsprecher
Kabelloser
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Wunsch mit kabellosen
Rücklautsprechern
Stereo oder Surround Sound auf Wunsch: Die
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16 STORIES
»Es ist jedes Mal
faszinierend zu sehen,
wie unterschiedlichste
Menschen
zusammenkommen,
miteinander
diskutieren, zuhören
oder zusammen Musik
spielen.«
Bands und Einzelinterpreten mit unterschiedlichsten Musikgenres d. h. Musikstilistiken zu seinen
Mitgliedern.
Die Begriffe Rock & Pop sind lediglich musikalische Oberbegriffe des Verbandes. Aus diesen
genannten Gründen spiegelt sich diese musikstilistische Vielfalt der verschiedensten Musikgenres
auch im jährlichen, seit 32 Jahren veranstalteten
Musikwettbewerb „Deutscher Rock & Pop
Preis“ wider. (Vielfalt, Struktur und Aufbau der
Preisauszeichnungen wurden den amerikanischen
Grammy-Verleihungen entliehen.)
Seit 2002 finanziert sich dieser musikalische
Wettbewerb gleichberechtigt aus den Geldern
des gemeinnützigen DRMV e.V., der gemeinnützigen Deutschen Popstiftung sowie den Teilnehmern dieses kulturellen Wettbewerbs. Die
gemeinschaftliche Finanzierung dieser großen
Kulturveranstaltung ist einzigartig in der Musikbranche in Deutschland und im europäischen
Ausland! Alle beteiligten Preisträger und Teilnehmer dieses großen Musikwettbewerbs zahlen eine
Bewerbungs- und Teilnahmegebühr, um den
musiker MAGAZIN 1/2015
Kultur- und Musikwettbewerb mitzufinanzieren.
Im Gegenzug erhalten alle Teilnehmer 50 Freikarten für ihre Familienmitglieder, Freunde und
Fans im Wert von ca. 1 000 Euro.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass verschiedene Musikgruppen mit komplett vollen Bussen
mit bis zu 80 Personen zum Festival fuhren (z. B.
PUR 1986), andere aber wiederum nur mit zwei
oder drei Begleitern kamen.
Die aus den Teilnehmern, deren Freunden und
Fans resultierenden Besucherzahlen haben sich
in den letzten 15 Jahren auf jährlich ca. 1 000 bis
1 500 Festivalteilnehmer eingependelt – Besucher, die im Übrigen nicht alle auf einmal, sondern zu dieser ca. sechsstündigen Kulturveranstaltung – wie bei einer Messe – nach und nach
kommen und gehen …
Der Musikwettbewerb „Deutscher Rock &
Pop Preis“ ist in Organisation, Struktur, Ablauf
und Finanzierung die einzige (!) Kulturveranstaltung
im Bereich der Rock- und Popmusik in den
deutschsprachigen Ländern Deutschland, Öster-
reich und der Schweiz, die von ihren Initiatoren
auf basisdemokratischer Struktur gemeinsam
von allen beteiligten Mitgliedern des Deutschen
Rock & Pop Musikerverbandes e.V., der Deutschen Popstiftung sowie den teilnehmenden
Musikgruppen und Einzelinterpreten auf gemeinnütziger Basis finanziert wird – ohne staatliche
Fördermittel oder Fördergelder seitens Inkasso &
Kulturgesellschaften wie GEMA, GVL, Deutsche
Phonoakademie etc.
Durch dieses „Musiker-Crowd-Funding“ wird –
im Gegensatz zur Vergangenheit – gewährleistet,
dass sich der ausrichtende Verband, der Deutsche Rock & Pop Musikerverband e.V., und die
Deutsche Popstiftung frei, basisdemokratisch und
eigenständig bis heute ohne Bevormundung seitens etwaiger Geldgeber entwickeln konnten.
Am 13. Dezember wurde in Siegen in der
Siegerlandhalle der 32. Deutsche Rock & Pop
Preis veranstaltet. Wir hatten wieder eine Masse
von Bewerbungen erhalten, die ein Team aus
unabhängigen Juroren durchzuhören und zu
bewerten hatte. Die besten ca. 80 Bands und
Solokünstler hatten die Chance, sich live dem
Publikum und einer Fachjury vor Ort zu präsentieren. Fünf Minuten hatte jede/r Band/Künstler
Zeit, sein Bestes zu geben. Die Fachjury, bestehend aus Vertretern der Musik- und Medienbranche, die den Organisatoren ehrenamtlich mit
ihrem Know-how und ihrer Kompetenz zur Seite
stand, suchte die Allerbesten aus diesem Wettbewerb heraus.
Herausragend sind seit ca. 20 Jahren die außergewöhnlich umfangreichen Presseresonanzen der
Printmedien in Deutschland: Konnten bis 1999
jährlich ca. 50 bis 60 Presseartikel nach diesem
musikalischen Wettbewerb für die Pressedokumentation eingesammelt werden, so sind es heute
jährlich etwa 200 zum Teil halb- und ganzseitige
Presseartikel von Gewinnerbands und Interpreten
in bundesweiten Tageszeitungen und Zeitschriften.
Seit dem Jahr 2000 hat der DRMV e.V. / die
Deutsche Popstiftung ca. 4 000 Presseartikel in
jährlichen Dokumentationen zusammengefasst
und gedruckt vervielfältigt.
TEXTQUELLE: BLOG.K-M.DE/DE/DERDEUTSCHE-ROCK-POP-PREIS-EINEERFOLGSGESCHICHTE/
FOTO DRPP 2014: LUDWIG CZAPLA
FOTOQUELLE PUR: UNIVERSAL MUSIC
FOTO JULI: © SVEN SINDT
FOTO LUXUSLÄRM: CARLOS WULFF
Die optimale Lösung für alle Kunden zu
finden, das steht im Mittelpunkt des Nutzfahrzeugverkaufs- und -werkstattteams
des VW-Autohauses Walter Schneider in
der Siegener Fludersbach. Geht nicht, gibt
es in dem Traditionsunternehmen praktisch nicht. Getreu der Philosophie des
Hauses „Von Profis für Profis“ bietet man
maßgeschneiderte Mobilitätsangebote für
jeden Anspruch.
MASSGESCHNEIDERT: INDIVIDUELLE
TRANSPORTLÖSUNGEN FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE
R
und 670 neue und gebrauchte leichte
Nutzfahrzeuge werden jährlich am WalterSchneider-Standort in der Fludersbach verkauft.
Jedes Fahrzeug der ansprechenden VW-Nutzfahrzeugflotte zeichnet sich durch höchste Qualität und Flexibilität aus. Die Palette reicht vom
Caddy über Amarok, Caravelle, Multivan oder
California bis hin zum T5 Transporter und Crafter
und überzeugt durch verschiedene Modell- und
Motorvarianten, auch mit Allradantrieb. Ob Einbauten mit Schubladen- oder Regalsystemen,
Kühlfahrzeuge mit unterschiedlichen Temperaturzonen, rollstuhlgerechte Umbauten für Menschen
mit eingeschränkter Mobilität oder weitere Sonderumbauten – das Angebot wird durch herstellereigene Umbauten beziehungsweise Umbauten vor
Ort jeder Aufgabe gerecht. Die Ausstattungsvielfalt lässt praktisch keine (Sonder-)Wünsche offen.
Darüber hinaus ist das Autohaus Walter Schneider
Fludersbach Taxischwerpunkthändler für Siegen
und Umgebung.
Auf das umfassende Wissen und die kompetente Beratung von vier bestens geschulten und erfahrenen Nutzfahrzeugverkäufern im Außendienst,
eines Gebrauchtwagenverkäufers sowie des Verkaufsleiters können sich die Kunden stets verlassen. Als Mobilitätsberater bieten die Verkäufer
ihren Kunden eine umfassende, bedarfsgerechte
Betreuung, nicht nur bei der Auswahl des passenden Fahrzeugs, sondern auch zu den Themen
Finanzierung, Leasing, Versicherungen und Dienst-
leistungen. Der Kunde erhält somit ein individuell
auf ihn zugeschnittenes Konzept für seine ganz
persönliche Mobilität. Darüber hinaus können auf
Wunsch auch Lösungen für eine optimale Auslastung des firmeneigenen Fahrzeugpools erarbeitet werden.
In Sachen Werkstatt ist das NutzfahrzeugLeistungszentrum ebenso ausgezeichnet aufgestellt. Modern ausgestattet, mit eigenen Lackierkabinen für Nutzfahrzeuge, ist die 120 Meter lange
Werkstatt wohl eine der größten in Siegen. „An
sechs speziellen Nutzfahrzeugarbeitsplätzen sorgt
unsere erfahrene, hoch motivierte und leistungsstarke Mannschaft dafür, dass die Aufenthaltsdauer der Fahrzeuge in der Werkstatt – und damit
die Ausfallzeiten der Fahrzeuge – so gering wie
möglich gehalten werden“, betont Geschäftsstellenleiter Frank Clemens.
Als Partner der Fleetcar + Service Community
(F + SC) stellt das Autohaus Walter Schneider
Fludersbach darüber eine bundesweite Servicebetreuung sicher. Frank Clemens: „Dank der Anbindung an über 60 Kooperationspartner in allen
wichtigen Verkehrsregionen sind unsere Kunden
in den besten Händen und haben an den Standorten sofort einen persönlichen Ansprechpartner.
Eine eigene App zeigt, wo die Partner der F + SC
zu finden sind.“
Dienstleistung wird im Hause Schneider großgeschrieben. Daher kümmern sich die Mitarbeiter,
neben den üblichen Wartungs und Verschleißre-
paraturen, auch um UVV-Prüfung und Führerscheinkontrolle und bieten einen 24-StundenNotdienst, einen Hol- und Bringservice, kostengünstige Smart-Repair-Lösungen, Glas- und
Reifenservice, Kraftstoffmanagement, GEZ- und
Kfz-Steuer-Abwicklung sowie individuelle Versicherungskonzepte an. Gerade das Kraftstoffmanagement ist von großer Bedeutung, da die
Umweltorientierung in der Öffentlichkeit eine große
Bedeutung genießt. „Der Trend zu Fahrzeugen
mit geringer CO2-Emission bietet neben der
positiven Außenwirkung auch Vorteile in den Betriebskosten“, erklärt man im Autohaus Walter
Schneider. Umso wertvoller, dass auch das
Nutzfahrzeug-Angebot des Siegener Autohauses
perfekt in diesen Trend passt.
VON PROFIS FÜR PROFIS, DAS VERKAUFSTEAM IM AUTOHAUS
WALTER SCHNEIDERFLUDERSBACH:
Die Verkäufer Thomas Grumbel, Dennis Lauble, Dirk Beineke,
Manuela Henke und Tobias Holterhof mit Geschäftsstellenleiter
Frank Clemens (v. l.). Nicht im Bild: Verkaufsleiter Torsten Wolf.
WALTER SCHNEIDER FLUDERSBACH GMBH & CO. KG
FLUDERSBACH 118 • 57074 SIEGEN
TELEFON: 0271 2355-0 • WWW.WALTER-SCHNEIDER.DE
1/2015 musiker MAGAZIN
18 STORIES
CLUESO
»STADTRANDLICHTER«
Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte
DIESER TEXT KÖNNTE SO BEGINNEN:
Fünfmal Gold, zweimal Platin, über eine Million verkaufte Tonträger. Thomas Hübner aka Clueso
hat mit Lindenberg, Niedecken, Grönemeyer und den Fanta 4 gespielt, zu seinen Konzerten kommen bis zu 15 000 Besucher. Im Erfurter Güterbahnhof hat er mit seinen Weggefährten ein unabhängiges Netzwerk für Kulturschaffende aufgebaut. Nach knapp 15 Jahren Karriere kehrt er nun zurück
mit seinem sechsten Album “Stadtrandlichter” – erstmalig auf dem eigenen Label „Text und Ton“,
entstanden in völliger Eigenregie.
MM: Obwohl du bereits auf eine lange und erfolgreiche
Karriere zurückblicken kannst, gelang dir mit „Stadtrandlichter“ das erste Mal der Sprung an die Chartspitze. Wie wichtig ist dir dieser Meilenstein?
CLUESO: Es war sehr gut, weil es geschichtlich einfach geil
aussieht – eigenes Label und dann mit dem Album gleich
in den Charts auf Platz eins. Allerdings, wenn ich jetzt wirklich Wert darauf gelegt hätte, dann hätte ich es zu einem
Zeitpunkt herausgebracht, wo es keine starken Gegner gibt.
Das machen viele Bands. Die versuchen, so an die Chartspitze zu kommen, denn wenn du keine Gegner hast oder
in einem Sommerloch herausbringst, dann kannst du auch
auf Platz eins landen. Da kann man tricksen. Wir wollten
das Album aber herausbringen, wenn es fertig ist, und dann
gucken, wer am Start ist. Da kann mal Glück und Pech
haben. Wenn Herbert Grönemeyer gleichzeitig ein Album
herausbringt, dann kann man auf Platz zwei sein oder drei
– waren wir ja schon mal – und ich finde es super. Lenny
Kravitz war, glaube ich, grad draußen, Helene Fischer war
schon seit einer Woche draußen, da hatte man Glück. Und
insofern war das einfach nur geil. Aber das ist für uns nicht
das Ziel, sondern das Ziel ist in erster Linie, dieses Zeitdokument zu machen und die Produktion durch den Verkauf
wieder reinzuholen. Weil ich Labelchef bin, muss es hinhauen. Aber dadurch, dass wir viel selber machen, sind wir
nicht so teuer.
MM: Aktuell herrscht ein regelrechter Hype um
deutschsprachige Künstler und Musik. Wie erklärst du
dir das?
CLUESO: Dadurch, dass es genug Facetten gibt und dass
Leute mit der Sprache spielen und dass, wenn man das
beobachtet, man merkt: Wir brauchen die Amis nicht. 8
musiker MAGAZIN 1/2015
CLUESO OPEN AIR 2015
05. – 07.06.2015
MENDIG | ROCK AM RING
05. – 07.06.2015
NÜRNBERG | ROCK IM PARK
11.07.2015
FREIBURG | ZELT MUSIK FESTIVAL
12.07.2015
MÜNCHEN | TOLLWOOD FESTIVAL
16. – 19.07.2015
CUXHAVEN | DEICHBRAND FESTIVAL
25.07.2015
SINGEN | HOHENTWIEL FESTIVAL
07.08.2015
BAD OEYNHAUSEN | PARKLICHTER
08.08.2015
ROTTENBURG | SOMMER OPEN AIR
04.09.2015
BERLIN | IFA SOMMERGARTEN
@ DIENEUENDEUTSCHPOETEN
CLUESO
„Stadtrandlichter“ (Single)
VÖ: 05.12.2014
„Stadtrandlichter“
VÖ: 19.09.2014
WWW.CLUESO.DE
FACEBOOK.COM/CLUESO.MUSIK
19
DIESER TEXT KÖNNTE ABER AUCH SO BEGINNEN:
Nach über zehn Jahren im Geschäft hatte Clueso, einer der erfolgreichsten Songwriter seiner Generation, ein Stück weit den Überblick verloren.
Über Jahre war er musikalischer Anführer, kreativer Kopf und Leitwolf im zwischenmenschlichen Gefüge seiner Jungs. Musste
immer wissen, wo es langgeht, durfte keine Schwäche zeigen.
Doch diese Rolle engte ihn in seinem geistigen Freiraum ein,
den er zum Musikmachen zwingend braucht. Man kann
es als charmante Eigenschaft von Künstlern interpretieren, wenn sie das Chaos quasi magnetisch anziehen;
nur in diesem konkreten Fall blockierte sie Clueso für
einen kurzen Moment.
Irgendwann kam jedoch ein Song. Einfach so,
ohne dass er darauf geachtet hatte, was die
anderen gerade so machen, welche Styles da
draußen gerade angesagt sind. Der Song war
ganz einfach da, ohne Konzept und ohne Plan.
Der Song „Stadtrandlichter“ war geboren. Ein
Befreiungsschlag. Alte Seile kappen. Alles neu.
Und plötzlich war sie wieder da, die Leidenschaft. Das bisschen Schlampige und Rumpelige, aber auch das Zerbrechliche, Echte und
Schöne, das diese Musik so ausmacht.
20 STORIES
Es gibt den Proll-Hip-Hop, da gibt es einen,
der ganz oben ist, dann gibt es den Happy-HipHop, da gibt es einen, der ganz oben ist, und
genauso im Rock, dann gibt es schlagerartige
Songs, Leute, die sich als Rock tarnen – es gibt
alle Facetten. Und in Amerika ist es genauso. Da
gibt es den Country, es gibt eine Art Schlager, wo
die Texte immer die gleiche Sehnsucht abspulen,
es gibt den deepen Hip-Hop, es gibt alles Mögliche und große Acts. Und wir haben inzwischen,
Acts, die live funktionieren. Der eigentliche Hype
ist nur durch Wellen erklärbar. Neue deutsche
Wellen gab es viele. Dann ganz große Leute wie
Grönemeyer, Lindenberg, Westernhagen, Nena
– es gab schon einmal so einen Boom. Das ist
für mich gar nichts Neues. Das ist einfach nur eine
Weile weg gewesen, weil wir von dem amerikanischen Markt überschwemmt wurden. Der deutsche Markt ist für Amerika sehr interessant, weil
die hier sehr gut verkaufen.
Album mit sehr vielen beseelten Werken, aber
auch sehr nachdenklichen Sachen. Da fehlt etwas
Lockeres.
MM: Du hast zwei Jahre an dem Album gearbeitet. Welche Entwicklungsphase nahm
dabei die meiste Zeit in Anspruch und warum?
CLUESO: Lieder suchen, also sich zu entscheiden
und zu sagen jetzt beginnt ein Album, ist eine
lange Zeit. Vorher ist man frei, man kann ausgehen, Sachen machen, leben und versuchen, die
Prozesse einfach laufen zu lassen. Und irgendwann entscheidet man sich und sagt: Ich mache
jetzt ein Album. Ich wollte eigentlich ein Reisealbum machen, habe das angefangen, abgebrochen und gemerkt, ich möchte mir das noch einmal angucken, weil Songs wie „Stadtrandlichter“
kamen, Songs wie „Alles leuchtet“, die Power
haben. Ich dachte, die schlagen durch, die
»Ich finde, Streaming ist die Zukunft.
Allerdings finde ich die Vergütung für Künstler auf
Streaming-Portalen nicht so geil bis total scheiße
und denke, dass sich Bands wehren und vielleicht eine
Allianz bilden müssen.«
MM: Wie viele Songs sind im Zuge der Produktion entstanden und wonach entscheidest
du, welche Songs endgültig auf das Album
kommen?
CLUESO: Das ist eine gute Frage. Ich weiß es
nicht genau. Es ist mehr die Entscheidung von
den Songs selber. Es ist so, dass ich pausenlos
Songs schreibe und es welche gibt, die drücken,
weil sie näher an einem Zeitgeschehen sind. Die
müssen dann raus, weil ich das erzählen will. Das
spiegelt mich am besten wider. Es gibt Songs,
die gammeln, die einen ganz bestimmten, modernen Sound haben, der auch in eine Zeit reinpasst, wo man Angst hat und denkt, in drei Jahren
ist das vielleicht nicht das Gleiche. Es gibt aber
Songs wie „Paris“, das ist ein unveröffentlichter
Song, der auf einem kleinen Album, das ich vielleicht noch machen will, rauskommt, wo ich
merke, der gammelt nicht. Ich kann den spielen,
der ist zeitlos. Ich gehe nach Songs, die beseelt
sind. Diese beseeltesten Stücke versuche ich zu
sammeln, und ich schaue, dass ich welche habe,
die mich ein bisschen piesacken. Die geben das
Album dann wie eine Art Mixtape vor. Aber das
muss man auflockern. „An und für sich“ ist ein
musiker MAGAZIN 1/2015
drücken dieses charmante, kleine Reisealbum
beiseite. „Stadtrandlichter“ ist ein Pop-Album, wo
die Band Bock und Energie hatte. Die längste Zeit
war aber die Lernphase. Ich wollte Produzieren
lernen und das war wie eine Fremdsprache lernen. Ich habe viel gelernt, mir viele Tutorials reingezogen, viel gelesen, und als ich das zum ersten
Mal angewendet habe, ohne dass ich darüber
nachgedacht habe, einfach so intuitiv, da wusste
ich: Jetzt habe ich eine eigene Handschrift, jetzt
dauert es nicht mehr lange. Vorher dauert es halt
sehr lange.
MM: Dein neues Album ist zurzeit nicht auf
Musik-Streaming-Portalen verfügbar.
Warum hast du dich dagegen entschieden?
CLUESO: Ich finde, Streaming ist die Zukunft.
Ich glaube, und das sage ich auch sehr oft, dass
die CD keine Renaissance erleben wird, dass wir
weiterdenken müssen. Allerdings finde ich die Vergütung für Künstler auf Streaming-Portalen nicht
so geil bis total scheiße und denke, dass sich
Bands wehren und vielleicht eine Allianz bilden
müssen. Ich habe erst einmal, da die Diskussion
ganz frisch ist, wir auf Tour sind und das noch
gar nicht ausdiskutieren konnten, alles von
Spotify und vielen Streaming-Portalen runtergenommen und bin auf iTunes gegangen, weil mir
meine Musik etwas wert ist. Wenn man das musikgeschichtlich betrachtet, waren Musiker schon
einmal Leibeigene für irgendwelche Fürsten und
haben sich ein Urheberrecht erkämpft. Das umschiffen jetzt viele Streaming-Plattformen, indem
sie ein Minusgeschäft provozieren, einem sagen,
dass nicht mehr viel übrig bleibt, wenig abgeben
und die Gewinne an der Börse wieder reinholen.
Das ist ein Geschäftsmodell, das nur zugunsten
von Streaming-Plattformen ist und Künstler nicht
viel davon sehen. Das ist uncool, weil es ja die
Zukunft ist. In dieser Aufbauphase muss man sich
das kritisch angucken. Das heißt für mich aber
nicht, dass ich nicht dort stattfinden will und mir
vielleicht auch einen Zwischenweg überlege und
STORIES 21
auch mal mit denen rede, Kommunikation suche.
Denn die jungen Leute greifen darauf zurück, und
ich habe eine Botschaft und muss überlegen,
was mehr wert ist.
MM: Das Album ist als erste Veröffentlichung
unter deinem 2013 gegründeten Label „Text
und Ton“ erschienen. Wieso war das der
ideale Zeitpunkt für die Gründung?
CLUESO: Die Möglichkeit zu haben, ein Label zu
gründen, heißt, dass man vertragsfrei ist. Das war
der beste Zeitpunkt, weil das der Fall war. Vorher
war ich an Verträge gebunden. Das funktioniert
ja meist so in der Musikwelt, dass man sich Geld
bei einer Plattenfirma leiht, dann eine Produktion
macht und das mit CD-Verkäufen wieder reinholt. Ein Act, der sich gerade selbst aufbaut oder
von der Plattenfirma aufgebaut wird, kann das
natürlich gar nicht wieder reinholen, deswegen
steht der immer in der Kreide und unterschreibt
immer wieder einen neuen Vertrag. Wir haben in
Zeiten, wo wir Luft holen konnten, die Hand nicht
so weit offen gehalten und haben gesagt, wir wollen kurze Verträge und weniger Geld. Irgendwann
waren wir draußen und dann hatten wir die Möglichkeit, überhaupt zu entscheiden. Ich finde es
ganz geil, weil Andreas Welskop, mein Manager,
und mein Anwalt, Olaf Meinking, mit denen wir
das Label zusammen machen, mir freie Wahl gelassen haben. Die hatten total Bock darauf, haben
aber nie gesagt: Mach das mit dem eigenen Label,
sondern: Höre dich um und suche dir Angebote.
MM: Neben dir sind Andreas Welskop und
Olaf Meinking für das Label verantwortlich.
Wie koordiniert ihr die anstehenden Auf gaben?
CLUESO: Andreas Welskop und Olaf Meinking
machen die Organisation und das Geschäftsmodell, die ganze Verwaltung, und ich treffe am
Ende die Entscheidungen von vielen Dingen, zum
Beispiel so etwas wie Spotify. Da muss ich ein
paar Tage schwanger gehen und sagen, ich vertage das und gebe die Botschaft raus, überlege
mir etwas oder ich entscheide mich klar. Oder
welche Wege wir gehen, wie viel wir ausgeben und
so weiter – das sind meine Entscheidungen. Ich
habe mich bei dem Album entschieden, dieses
Album zu machen, und gleich auch das Reisealbum. Ich bin in erster Linie Musiker. Also ich will
in erster Linie Musik machen. Das Gute an einem
eigenen Label ist: Solange man keine Musik in
1/2015 musiker MAGAZIN
8
22 STORIES
der Hand hat, kann ein Label nicht arbeiten. Das
heißt, mein Kreativprozess ist nicht beeinflusst.
Das finde ich sehr gut. Ich muss keine Labelentscheidung treffen, während ich Musik produziere.
Das finde ich ganz gut. Das war für mich ein
Hauptgrund: zu wissen, dass ich in meinem
Kreativprozess nicht zu krass beeinträchtigt bin.
MM: Welche positiven Effekte haben die
Arbeit und Veröffentlichung unter einem
eigenen Label?
CLUESO: Erst einmal die Freiheit, selber entscheiden zu können. Jeder versucht, etwas für sich zu
erreichen, und man wird als Künstler oft umgangen. Die Leute müssen jetzt den Dialog direkt mit
uns führen und das ist schon mal etwas anderes,
als wenn sie mit einem Label reden. Man diskutiert nicht um die Chefposition herum. Sie müssen direkt zu mir kommen und das mit mir ausdiskutieren. Das ist eine große Freiheit. Das macht
sich bemerkbar, wenn man vor Ort an der Location
steht, einen Partner hat, an dem man auch Interesse hat, der aber versucht, seine Interessen
durchzudrücken, und da sagt man: Du musst zu
mir kommen, ich möchte das nicht oder gute Idee.
MM: Auf welche Herausforderungen seid ihr
gestoßen und wie seid ihr damit umgegangen?
CLUESO: Scheiße viel Arbeit – das ist die größte
Herausforderung. Man hat viel zu tun und der Tag
hört nicht auf, die Leute werden müde, die Spannung und der Druck steigen, es gibt Abgabetermine, ständig sind Sachen auf dem Schreibtisch,
die nicht verschoben werden können, weil Arbeiten, die man davor geleistet hat, wochenlang
gefährdet sind. Es gab Momente, wo kein Land
mehr in Sicht und mein Team sehr kaputt war. Wir
machen das zum ersten Mal, müssen entscheiden.
Unter Hochdruck Prioritäten herauszufiltern ist eine
große Schwierigkeit für ein Team, das eine Sache
zum ersten Mal macht, finde ich. Alles ist super
wichtig. Jeder, der irgendetwas möchte, drückt
und sagt: Das muss jetzt fertig sein, das ist
superwichtig. Dann zu entscheiden, was das
Aller wichtigste ist, ist eine große Aufgabe. Ich bin
da knallhart, weil ich einen festen Freundeskreis,
mein Team und einen Schwerpunkt habe: Musik.
Ich bin so happy, Musik machen zu können.
MM: Wird es in Zukunft auch Veröffentlichungen anderer Künstler unter „Text und Ton“
geben?
CLUESO: Ich habe darüber nachgedacht, aber
aufgrund der vielen Arbeit kann ich mir nicht vor-
musiker MAGAZIN 1/2015
» Ich halte nicht viel davon,
lange Verträge
zu unterschreiben.
Das kann die ganze Zukunft
beeinflussen. «
stellen, noch jemanden herauszubringen. Wenn
man das macht, muss man sich in die Musik vergucken. Aber sollte das der Fall sein, dass ich
mich in eine Musik verliebe, dann wäre der Schwerpunkt Text und Ton, also die Lyrik in Deutsch und
die Musik, die mich berührt.
verkauft gehabt, aber da waren sehr viele
Deutsche, und ansonsten geht es nicht viel weiter.
Ich habe Freunde, die englische Musik machen,
und die können in Paris spielen. Ich bin an den
deutschen Raum gebunden. Das finde ich manchmal schade.
MM: Von Oktober bis Ende Dezember können
deine Fans dich wieder in vielen Städten
live erleben. Neben zahlreichen Terminen in
Deutsch land geht es für dich auch nach
Luxem burg und Amsterdam. Wie schafft
man den Sprung über Deutschland hinaus?
MM: Nach der langen Liveabstinenz – worauf freust du dich am meisten?
CLUESO: Keine Ahnung. Ich glaube, dass die
Leute sich informieren, dass man über das Internet
schnell ein Profil von Künstlern kriegt und weiß:
Die sehen so aus, die machen diese Art von Musik,
das schaue ich mir mal an. Dann ist es so, dass
die Benelux-Länder sehr interessiert an deutscher Musik sind. Wir haben in Amsterdam aus-
CLUESO: Das Coolste ist diese angenehme Unsicherheit, die sich an verschiedenen Abenden
entlädt. Es gibt Abende wie in Berlin, da will man
es sehr gut machen und man geht auf die Bühne
und es geht alles Mögliche schief. Es ist eine Art
Perlentauchen. Es gibt Konzerte, da wird die Luft
knapp, man weiß nicht, ob man es schafft, aber
man findet dann doch diese Perle und die Leute
sind begeistert. Das ist genau das, wofür ich angetreten bin. Ich gehe nicht als Showact, der alles
wegmäht, auf die Bühne, sondern ich möchte die
STORIES 23
Leute kennenlernen. Ich möchte, dass sie mich kennenlernen. Es ist meine
Aufgabe zu erspüren, wo die Leute herkommen, wie ihr Tag war, wie gut
sie drauf sind, und sie dann zum Vergessen zu bewegen. In dieser Rolle
gefalle ich mir. Ich fühle mich da zu Hause und ernähre mich davon.
MM: Gibt es einen Leitsatz, der deine Karriere begleitet hat, den
du an Nachwuchsmusiker weitergeben kannst?
CLUESO: Ich halte nicht viel davon, lange Verträge zu unterschreiben. Das
kann die ganze Zukunft beeinflussen. Auch wenn man von der Musik
leben will, muss man nicht das Erstbeste nehmen, sondern man kann
versuchen, sich durchzufressen und Leute zu fragen. Das ist extrem
wichtig. Man muss an die Zukunft denken. Was hat man in Zukunft vor?
Will ich schnell Erfolg, will ich bekannt werden, möchte ich lange durchhalten, brauche ich den Fame mehr als die Musik, schreibe ich meine
Texte selber, kostet es mich viel Kraft, Texte zu schreiben und so weiter.
Spielt live und schart Freunde um euch, die kritisch sind.
WEB: WWW.CLUESO.DE
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN
FOTOS: CHRISTOPH KOESTLIN
THE headphone company
24 STORIES
SABHO
Musik aus dem Bauch
und dem Herzen
S
abho ist ein musikalisches Allround-Talent.
Egal ob Gitarre, Klarinette oder das DJPult – Sabho weiß zu überzeugen. Dazu kommt
eine unverwechselbare Stimme, mit der sie ihre
selbst geschriebenen Lieder vertont. Im Ge spräch hat sie uns von ihrer Berufung als Musiker erzählt.
MM: Du machst schon lange Musik und
hattest mit 14 deine erste Band. Schon
damals hast du deine eigenen Songs geschrieben und komponiert. Was hat sich
denn geändert, von damals zu heute?
SABHO: Früher war das Grunge-Musik, das war
richtig hart, da ging es noch richtig hart zur
Sache. Heute ist es doch ein bisschen ruhiger
geworden, und heute schreibe ich auch deutsche Texte. Früher haben wir gemeinsam englische Texte geschrieben.
MM: Ich habe bei dir auch wirklich das Gefühl, dass du jemand bist, der ist aus dem
Mutterbauch rausgekommen und hat Musik
gemacht und nichts anderes. Zumindest ist
das mein Gefühl. Wann kam bei dir der
Wunsch auf, dass du das haupt beruflich
machen möchtest? Oder war das schon
immer so?
SABHO: Das war eigentlich genau so, wie du
es vermutet hast: rausgekommen und gleich war
der Wunsch auch mit geboren. Also ich kenne
eigentlich gar nichts anderes, der Wunsch war
immer schon da, aber nicht immer umgesetzt.
Ich habe auch erst mal einen normalen Beruf
erlernt.
MM: Was Anständiges.
SABHO: Genau, was Anständiges. Aber so mit
der Zeit und der eigenen Entwicklung hat es sich
einfach gezeigt, dass es gut ist, wirklich auf zwei
Beinen in der Branche zu stehen.
MM: Es ist schon gut, wenn man als Musiker auch ein Instrument beherrscht, um komponieren zu können.
SABHO: Ja, so Notenkenntnis ist von Vorteil,
aber bei mir passiert eigentlich auch viel aus
dem Bauch. Ich habe mir die Gitarre überwiegend selber beigebracht, von daher denke ich,
was aus dem Bauch und aus dem Herzen
kommt, ist eine gute Sache, und so bleibe ich
auch dabei.
musiker MAGAZIN 1/2015
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN
AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND
WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV
MM: Du bist schon zweimal angetreten beim
Deutschen Rock & Pop Preis. Mit welchen
Erwartungen bist du da rangegangen?
SABHO: Also ich muss sagen, beim ersten Mal
supernaiv. So „Juhu, ich bin dabei!“ Ich habe
mich auf die tolle Bühne gefreut, auf das ganze
Event. Ich habe einfach gedacht, ich probier’s
mal und gucke einfach mal, was passiert. Ich
hatte noch gar nicht so geglaubt, dass man so
anerkannt wird, dass die Leistung gesehen wird
und gesagt wird: „Mensch, das ist gut, das ist
gut, was du gemacht hast.“ Und ich finde die
ganze Veranstaltung fantastisch, und das ist
eine der wenigen Veranstaltungen, die ich auch
richtig wertschätze. Deswegen habe ich mich
gefreut, dass ich dabei war und dass ich auch
noch einen Preis bekommen habe …
MM: Worauf dürfen wir uns in naher Zukunft
freuen?
SABHO: Es wird auf jeden Fall dieses Jahr noch
ein paar Konzerte geben und es sind auch noch
ein paar Sachen in Planung. Aber dazu kann
ich jetzt noch nichts sagen. Man weiß ja nie,
wie sich das am Ende alles umsetzt.
WEB: WWW.SABHO-MUSIC.DE
INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER
FOTO: ANA SEELENMEYER
STORIES 25
HEJOE
SCHENKELBERG
Akkordeon & mehr …
HEJOE SCHENKELBERG
„Out of Paris“
VÖ: 2013
HEJOSCHE.DE
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN
AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND
WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV
Z
usammen mit seinem Akkordeon besuchte
uns HeJoe in unserem RockTV-Studio. Mit
Hannah sprach er über den Weg vom RockbandKeyboarder zum Akkordeonisten und seine bisherigen Werke als Musiker.
MM: Du spielst bereits seit längerer Zeit
Akkordeon, hast aber mit dem Klavier angefangen. Wie kamst du zum Akkordeon?
HEJOE: Da hatte ich gerade einen Stillstand in der
Rockmusik als Keyboarder, dann habe ich alles
verkauft und war für ein paar Tage in Paris. Und
dann habe ich am Centre Pompidou eine Frau
gesehen, die an dem Platz gespielt hat, mit einem
Pianoakkordeon. Dann habe ich gesehen, dass
es auch tolle Musik mit dem Akkordeon gibt. Die
Seite mit den Tasten kann ich ja eh schon und
dann habe ich mir drei Wochen später ein kleines
Akkordeon gekauft.
MM: Woran liegt es, dass das Akkordeon so
ein unterrepräsentiertes Instrument ist?
HEJOE: Das war speziell in Deutschland so, das
ist mittlerweile auch anders. Aber als ich angefangen habe, haben sich die Leuten schon Gedanken gemacht, wie ich denn von der Rockmusik
zum Akkordeon komme. Aber inzwischen durch
Tango oder auch YouTube kommen auch die Ein-
flüsse aus Frankreich, Südamerika, wo das Akkordeon ganz anders angesehen wird, zu uns.
MM: Was gefällt dir denn so am Akkordeon?
HEJOE: Supergut ist, dass man es tragen kann,
dass es keinen Strom braucht. Es kann überall
spielen, ich bin beweglich. Ich kann mich im
Grunde selber begleiten.
MM: Mit dem Akkordeon hebst du dich ja
schon von der Masse ab. Ist es denn auch
was, was die Leute hören wollen? Ist die
Nachfrage auch groß?
HEJOE: Es gibt Publikum dafür. Natürlich gibt es
Leute, denen stehen die Nackenhaare hoch, wenn
sie das Wort „Akkordeon“ nur hören, weil sie das
zum Beispiel nur vom Schlager kennen. Ich spiel
ja eigene Sachen, aber auch Sachen, die die
Leute schon kennen. Und das Schönste ist, wenn
dann jemand nach einem Auftritt zu mir kommt
und sagt: „Ich konnte Akkordeon ja eigentlich nie
leiden, aber jetzt habe ich mal gehört, dass es
auch anders geht.“
MM: Du hast ja früher als Keyboarder in
größeren Formationen gespielt. Nun bist du
meistens solo unterwegs. Wo ist denn da für
dich der Unterschied?
HEJOE: Der Vorteil als Keyboarder in einer Band
ist, dass man meistens irgendwo hinten steht
und in einem geschützten Rahmen ist. Ich wollte
eigentlich nie alleine solo auf der Bühne stehen.
Ich hab die Sänger früher in der Hitparade immer
insgeheim bewundert, dass die da alleine stehen
vor den ganzen Leuten. Und irgendwann hat sich
das dann so ergeben, weil es gerade kein Bandprojekt gab. Und da Leute mir immer wieder
gesagt haben, das Akkordeon höre sich aber
schön an, habe ich so langsam mal hier und mal
da was gemacht.
MM: Dein Album „Out of Paris“ hast du quasi
wieder ausgegraben. Wie kam das zustande?
HEJOE: Ich habe das 14 Jahre vorher gemacht
und es war auch gemastert, aber es war nicht so,
wie ich es haben wollte, weil es teilweise auch
schludrig von mir eingespielt wurde. Dann habe
ich letztes Jahr einen Musiker kennengelernt und
mir gedacht: Das muss jetzt noch einmal richtig
gut werden. Ich hab dann vom Deutschen Rock
und Pop Preis gelesen und dachte, das passt ja.
Und dann habe ich es neu aufgenommen und
eingeschickt.
INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER
FOTO: CECILIA SILBERMAN
1/2015 musiker MAGAZIN
26 STORIES
AMY
LUNGU
AMY LUNGU
„Amy“
VÖ: 01.01.2014
WWW.AMYLUNGU.DE
FACEBOOK.COM/AMYLUNGU
MM: Amy, seit fast 25 Jahren spielst du Geige. Was ist für dich das Besondere an diesem
Instrument?
AMY: Die Geige ersetzt meine Stimme und somit
kann ich mit ihr genau wie mit meiner Stimme
musikalisch Gefühle ausdrücken. Eine Geige ist
ein sensibles und hochkompliziertes Instrument,
sowohl von der Schwierigkeit als auch von der
Ausübung her. Deswegen nennt man sie auch
die Königin aller Instrumente.
MM: Dein erstes Album „AMY“ ist ein Klassikalbum. In deinem nächsten Projekt „AMY –
Pop Rock“ willst du dein Repertoire erweitern
und auch mit Sängern zusammenarbeiten.
Wie bist du auf diese Idee gekommen?
AMY: Ich höre schon seit langer Zeit Pop- und
Rockmusik. Eigentlich bin ich für alle Richtungen
musiker MAGAZIN 1/2015
offen, solange es gute Musik ist. Ich liebe es, wenn
zwei Sänger als Duett ein Stück interpretieren, und
genau so möchte ich es auch gern mit Geige
und Gesang machen. Geige und Gesang sollen
ein Duett bilden. Ich habe es schon mit einigen
guten Sängern ausprobiert und es klingt fantastisch. Es ist eine ganz besondere Klangmischung.
MM: Was erwartet uns bei „AMY – Pop Rock“?
AMY: Ich habe meinen ersten Pop-Rock-KlassikSong „AMY“ schon die vergangenen zwei Jahre
auf verschiedenen Events und Konzerten gespielt.
Dieser Song ist von mir und meinem Vater zusammen komponiert worden. Außerdem sind
auch noch einige andere Lieder in Arbeit und
fast fertig. Ich möchte gern meinen eigenen
Fingerabdruck, mein Markenzeichen, meinen Stil
und meine Interpretation an die Menschen weitergeben. Ich glaube, oft werden wir Instrumen-
talisten kaum in diesem Bereich wahrgenommen.
David Garrett spielt bekannte Titel und stellt mit
seinem Team ein fantastisches Programm zusammen. Jedoch glaube ich, dass man nach authentischen Kompositionen und Interpretationen von
Musikstücken suchen muss. Ich liebe es, einfach
frei zu improvisieren und auf der Bühne mit Musikern zu stehen, die dasselbe Gefühl mit mir teilen.
Das Gefühl nämlich, den Menschen die Liebe an
der Musik nahezubringen. Für das neue Album
würde ich sehr gerne einen Titel mit Peter Maffay
zusammen spielen und aufnehmen.
Ich habe ihn 2013 im Sommer kennengelernt,
weil ich mit seiner Stiftung und der TabalugaStiftung musikalisch zu tun hatte. Er ist ein sehr
bodenständiger Mensch mit viel Herz und einem
großartigen musikalischen Background. Außerdem
hat er eine sehr gefühlvolle Stimme, die bei uns
Zuhörern einfach ankommt und das Herz berührt.
STORIES 27
»Die Geige ersetzt
meine Stimme
und somit kann ich
mit ihr genau wie
mit meiner Stimme
musikalisch Gefühle
ausdrücken.«
A
na-Maria Lungu wurde 1985 in Bukarest
geboren und lebt seit 1990 in Neckarsulm. Ihren ersten Geigenunterricht erhielt sie bereits mit fünf Jahren von ihrem Vater Ioan Lungu,
der für sie auch zahlreiche Stücke komponiert
hat. Während ihrer Schulzeit hat sie an verschiedenen Wettbewerben wie „Jugend musiziert“ erfolgreich teilgenommen – und in mehreren Jugendsinfonieorchestern gespielt.
Neben ihren vielfältigen konzertanten und
pädagogischen Aktivitäten spielt sie bei den
Heidelberger Sinfonikern und sammelt Erfahrungen im Musikmanagement als Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Kulturvereins Schloss Assumstadt.
Sie arbeitet gerade an ihrem MBA-Abschluss
(Master of Business Administration) an der GGS
(German Graduate of Management & Law) in
Heilbronn in Zusammenarbeit mit dem Präsidenten Prof. Dr. Dirk Zupancic.
Das ist meiner Meinung das Wichtigste: Dass man
seine Empfindungen und Gefühle nachfühlen kann.
MM: Was hörst und spielst du privat lieber –
Klassik oder Pop?
AMY: Ich bin mit der Klassik aufgewachsen, und ich
denke, das hat mich doch sehr geprägt. Die Gefühle und die differenzierten Interpretationen hätte
ich ohne die Klassik nicht gehabt und gelernt. Ich
liebe aber am meisten die Epochen Klassik und
Roman tik beziehungsweise die Spätromantik.
Trotzdem kann ich sagen, dass ich mich viel freier
fühle, wenn ich Lieder aus dem Bereich Pop und
Rock spiele, denn dann ist es mir überlassen, was
ich machen möchte, welche Nuancen ich dem Stück
geben möchte und was ich damit ausdrücken
möchte. Bei der Klassik ist das alles doch etwas
strenger gehalten. Oder, wie viele meinen, wirkt die
Musik steif.
8
28 STORIES
MM: Wie bist du dazu gekommen, dein Hobby
zum Beruf zu machen?
AMY: Mein Vater Ioan Lungu hat mich durch seine
Liebe für die Musik einfach mit angezogen. Er war
von klein auf mein musikalischer Mentor, bis ich
dann in die Hochschule kam. Ich habe bis dahin
in sehr vielen Jugendsinfonieorchestern und verschiedenen Jungen Philharmonien gespielt.
»Ich möchte gerne meine Art und Weise zu spielen
mit anderen teilen, musikalisch
viele neue Wege kennenlernen und am liebsten
einfach mit fantastischen Musikern
auf der Bühne stehen und gemeinsam einzigartige
musikalische Momente kreieren.«
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN
AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND
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Natürlich sind wir auch sehr viel gereist und
haben viele Nationen und Menschen kennengelernt. Das hat meinem Leben viel gegeben. Das
will ich weiterhin machen.
MM: Du sagst, dein Vater habe dich sehr
geprägt. Inwiefern? Welche weiteren Personen waren Vorbilder und Unterstützer für
dich?
MM: Was möchtest du mit deiner Musik erreichen?
AMY: Vorbilder waren für mich am Anfang als
Geiger Ion Voicu, Schüler von Yehudi Menuhin,
bei dem ich als Elfjährige Unterricht hatte und ich
auf seiner Stradivari spielen durfte. Die Geige
klang himmlisch und, wenn ich ehrlich bin, spielte sie eigentlich von alleine. Ein unvergesslicher
Moment. Dann hat mich ein anderer Lehrer
namens George Moradian sehr unterstützt, der
leider 2004 verstarb. Danach kam ich zu meinem
Professor Conrad von der Goltz nach Würzburg,
der mit mir an meiner Technik sowie an der musikalischen Interpretation gearbeitet hat. Er hat mir
AMY: Ich möchte gerne meine Art und Weise zu
spielen mit anderen teilen, musikalisch viele neue
Wege kennenlernen und am liebsten einfach mit
fantastischen Musikern auf der Bühne stehen und
gemeinsam einzigartige musikalische Momente
kreieren. Mein Ziel ist es, mit AMY als Personal
Brand, als einzigartige Marke, in der Musikbranche
mit meiner Geige angenommen und beliebt zu
sein.
musiker MAGAZIN 1/2015
menschlich auch sehr viel gegeben und mich
Werte wie Liebe, Respekt und Geduld ge lehrt.
Daneben hatte ich das Glück, meinen heutigen
Pianisten kennenzulernen. Das ist Christoph
Weinhart, bei dem ich Musiktheorie gelernt habe.
Er ist aber zugleich ein fantastischer Komponist
und Pianist. Mein Glück war es, dass wir angefangen haben, vor meinem Abschluss zusammen zu musizieren und er mich auch bei meinem
Diplom begleitet hat. Seitdem hat er mir musikalisch sehr viel beigebracht. Er ist der Pianist auf
meiner ersten CD „AMY“. Da er musikalisch im
Musical-Bereich arbeitet und in Amerika an der
Chapman University in Orange, California, unterrichtet, haben wir nun vor, in diesem Bereich ein
Programm aufzubauen.
STORIES 29
MM: Eines deiner Ziele ist es, den Menschen zu zeigen, was dir
deine Geige bedeutet. Wie genau machst du das?
Indem ich beim Musizieren voll und ganz mit der Geige beim Spielen
verschmelze. Ein Instrument zum Klingen zu bringen, ist nicht so leicht
wie eine Stimme, die in dir selbst als Mensch schon vorhanden ist. Man
muss viel mehr daran arbeiten, um seine Gefühle und seine Empfindungen mit der Geige ausdrücken zu können. Ich glaube, durch unseren
Alltagsstress können wir nicht mehr so schnell zur inneren Ruhe kommen.
Alles vergeht zu schnell und wir vergessen oft, was es heißt, Zeit für sich
zu haben, um auch mit anderen Menschen, die einem viel bedeuten, zu
teilen. Dabei ist das doch eines der wichtigsten Dinge in seinem Leben.
Ich liebe Balladen, die auch mehr ausdrücken als nur Worte, deshalb liegen mir auch die romantischen Stücke sehr am Herzen.
MM: Die Nachwuchsförderung ist dir eine Herzensangelegenheit.
Warum findest du es wichtig, gerade Jugendliche an die Klassik
heranzuführen?
AMY: Ich habe die Nachwuchskonzerte in meinem Kulturverein Schloss
Assumstadt, das ich leite, mitaufgebaut, sodass junge Musiker lernen,
warum es wichtig ist, früh schon richtig zu üben und die Technik richtig
zu beherrschen, um dann auch so musizieren zu können, wie man es
sich vorstellt. Denn die Technik zu beherrschen ist die Voraussetzung,
um seine Gefühle oder seine Ideen musikalisch umsetzen zu können. Viele
denken, ich habe doch alle Noten richtig gespielt, aber es geht nicht
darum, Noten spielen zu können, sondern darum, Musik zu machen.
Und das heißt für mich, Gefühle richtig herüberzubringen durch Kompositionen, die als Schrift eben die Noten hat. Musik lebt von Gefühlen.
Deswegen sind Musiker vielleicht auch sensibler – das sind eben Künstler.
Die jungen Musiker müssen schon früh erleben, was es heißt, auf der
Bühne zu stehen, sich dafür vorzubereiten, richtig zu üben und dann
das Ergebnis, den Applaus, als Dankeschön und als Würdigung zu genießen. Dann werden wir auch in der Zukunft noch so gute Musiker erleben können. Ansonsten wird irgendwann diese Tradition der Live-Musik
und der Klassik verschwinden. Und das wäre sehr schade.
Stabil kann
so leicht sein
MM: Durch David Garrett haben Klassik und insbesondere die
Violine eine Aufwertung in der Populärkultur erfahren. Wie bewertest du diesen Hype?
Die neue Generation:
AMY: Ich finde, er hat es marketingtechnisch klasse gemacht. Es ist für
uns alle eigentlich super, dass man so auch die Geige wieder etwas modernisiert hat in der breiten Gesellschaft. Natürlich geht das nicht ohne ein
gut aufgestelltes Team im Management. Ich glaube, es ist ein Wiederkommen gewesen, nachdem Vanessa Mae vom Markt verschwunden
ist. Sie war so die moderne Geigerin in meiner Jugend. Ich denke, für die
Zukunft ist es wichtig, nicht nur wie David Garrett bekannte Musikstücke
solo zu spielen, sondern dem Publikum den authentischen Musiker durch
eigene Musikstücke oder eigene Interpretationen von Songs zu zeigen.
Ein Personal Brand, also ein Markenzeichen, hat eigentlich jeder, aber es
kommt auch darauf an, wie stark und wie authentisch dieses Markenzeichen und der Musiker dann werden. Ich glaube, unsere Gesellschaft
möchte nicht mehr nur Perfektion, sondern auch wieder etwas Menschlichkeit dabei spüren. Deshalb ist es wichtig, einfach authentisch zu sein.
WEB: WWW.AMYLUNGU.DE | FACEBOOK.COM/AMYLUNGU
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN | Fotoquelle: AMY LUNGU
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30 STORIES
MM: Wie kommt es, dass die meisten eurer
Songs deutsche Texte haben?
STEPHAN: Ich kann mich in meiner Muttersprache
am besten ausdrücken. Da kommen keine Zweifel
auf und man nimmt mir meine Gefühle ab. Wenn
ich in einer anderen Sprache singe, wo ich eventuell noch nicht einmal genau weiß, was ich da singe.
Jeder Song ist eine wahre Geschichte. Es ist wirklich passiert. Keinen Song habe ich erfunden. Ich
habe mal Namen verändert oder die Situationen
abgeschwächt, aber es sind reine Tatsachen. Das
war schon damals mit den Balladen so.
MM: Viele Musiker haben Probleme mit der
Härte der deutschen Sprache. Hast du Probleme damit?
STEPHAN: Ich habe dann wochenlang schlaflose
Nächte, bis ich das Wort gefunden habe. Da mach
ich mir richtig Gedanken und Arbeit, bis ich den
Text fertig habe. Er muss rund sein und der Stimmung entsprechend müssen die Worte gewählt
werden.
MM: Ihr bezeichnet eure Musik als BerlinPop. Was kann ich mir darunter vorstellen?
STEPHAN: Mitreißender als jeglicher Pop. Er begeistert, spielt aber in der Realität. Ehrlich und zeitgemäß verpackt. Nicht immer nur tragisch, es soll
Pop sein, es soll Spaß machen.
MM: Was war euer größter Erfolg in euer
noch recht jungen Bandgeschichte?
MELANIE: Am Brandenburger Tor war eine
Gewerkschaftsveranstaltung, wo wir die Möglichkeit hatten aufzutreten. Das war großartig.
STEPHAN: Dort waren etwa 20 000 Menschen.
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN
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Melanie und Stephan bilden das
Berlin-Pop-Duo LaRu
M
it Hannah Thalhammer sprachen sie über
ihr Kennenlernen und ihre musikalischen
Pläne. Außerdem erfuhren wir, was sich hinter der
außergewöhnlichen Genre-Bezeichnung verbirgt.
MM: Wie ist LaRu entstanden?
MELANIE: Stefan hat eine CD von mir gehört und
die hat ihm gefallen. Seitdem machen wir Musik.
2000 haben wir uns das erste Mal gesehen, dann
war eine Zeit lang Pause und seit einem Jahr
machen wir aktiv Musik und treten auf.
musiker MAGAZIN 1/2015
MM: Stefan, was hat dir an der Stimme von
Melanie so gefallen?
STEPHAN: Gedacht habe ich: Wow, damit kann
ich arbeiten. Ich hab eine tiefe Stimme und dieser Kontrast zu meiner Stimme hat mich fasziniert.
Angefangen haben wir mit Gitarre und Balladen.
Dadurch haben wir uns kennengelernt und so
hat sich auch die Musik verändert. Wir sind von
Balladen weg, hin zu populärer Musik. Und nun
sind wir so weit, dass unsere erste eigene CD
dieses Jahr noch rauskommt.
MM: Ihr seid mitten in der Produktion eures
Albums. Worauf darf man sich freuen?
STEPHAN: Auf zwölf deutsche neue Songs von
LaRu. Es ist durchweg poppig bis rockig. Und eine
wunderschöne CD auch von dem CD-Design. Wir
machen alles selbst, vom ersten Ton bis zum
letzten Punkt.
MM: Was ist eine wichtige Fähigkeit, die man
mitbringen sollte, um in der Musikbranche
bestehen zu können?
MELANIE: Dass man von sich selbst überzeugt ist.
STEPHAN: Auf jeden Fall Selbstdisziplin. Jederzeit
an sich arbeiten. Auf seine Kolleginnen und Kollegen achten und mit ihnen arbeiten. Alleine ist niemand ein Star. Und dass jeder seinen Platz in der
Band hat. Aber auch Disziplin und Pünktlichkeit.
INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER
FOTOQUELLE: LARU
STORIES 31
Folk trifft Country –
Western Swing trifft Blues.
Die Celtic Cowboys
beschränken sich nicht
auf eine Musikrichtung,
sondern bieten
ein Crossover quer
durch die
Musiklandschaft.
D
ie sechs Musiker schreiben und komponieren ihre Songs selbst und wurden schon mit
dem Deutschen Rock und Pop Preis belohnt.
MM: Wenn man euren Namen hört, denkt
man, ihr macht Country. Allerdings steckt viel
mehr dahinter. Wie würdet ihr eure Musikrichtung nennen?
CC: Wir machen ein Crossover aus Folk und
Country. Gehen noch hinein in den Western Swing
und haben ein paar Blues-Ansätze.
MM: War es von Anfang an klar, dass ihr euch
nicht auf eine Richtung festlegen wollt?
CC: Entstanden sind wir aus einer Band, die sich
aufgelöst hat. Da haben zwei von uns mitgespielt
und die haben Irish und Scottish Folk gespielt.
Wir beide konnten nach der Auflösung nicht aufhören, Musik zu machen, aber die alte Band einfach kopieren wollten wir auch nicht. Und dann
haben wir überlegt, was man machen könnte.
Weg von nur einer Sache und hin zum Crossover.
MM: Wollt ihr mit euren Outfits ein Klischee
bedienen oder ist es wirklich ein persönliches
Lebensgefühl, das ihr verkörpert?
CC: In der Country- und Bluegrass-Musik ist es oft
so, dass die Bands solche Anzüge anhaben. Und
da haben wir gesagt: „Da müssen wir auch auf-
CELTIC COWBOYS
Greengrass meets Bluegrass
springen.“ Damit ist auch optisch ganz klar, in
welche Richtung das geht. Also haben wir uns
entschieden, Hüte und dementsprechend Hemden
zu tragen.
sicherlich auch immer ein bisschen Glück dazu.
Du musst die richtigen Leute treffen und das richtige Umfeld haben. Aber am Ende liegt es an dir:
Mach was!
MM: Ist es durch die spezielle Musikrichtung
schwer, Auftrittsmöglichkeiten zu finden?
CC: Am Anfang war es etwas merkwürdig, weil wir
selber gar nicht wussten, wie wir die Musik beschreiben sollen. Allerdings hatten wir immer wieder den Eindruck, dass die Musik ganz gut ankam,
und dadurch kamen immer mehr Auftrittsmöglichkeiten. Das geht von Stadtfesten über Festivals bis
hin zu privaten Veranstaltungen.
MM: Seid ihr denn noch auf der Suche nach
einem Produzenten oder macht ihr alles
selbstständig?
CC: Das machen wir selbstständig. Wenn ein
großer Manager kommt und uns auf die Bühne
holen will, dann ist der eine oder andere sicherlich nicht abgeneigt. Dann werden die Karten
aber auch neu gemischt. Momentan stellt sich
diese Frage nicht.
MM: Ist es heutzutage als Musiker essenziell,
auf Facebook vertreten zu sein, weil einem
das auch mehr Aufmerksamkeit verschafft,
oder ist es eher einer Spielerei?
CC: Wir haben schon einige Auftritte durch
Facebook bekommen. Muss jeder selbst wissen, aber wir finden es wichtig.
MM: Was ist das Ziel mit den Celtic Cowboys?
CC: Dass das ein oder andere Stück mal im Radio
läuft, das würde uns schon gefallen. Also dass man
ein Stück weit damit Geld verdienen kann.
MM: Habt ihr einen Tipp, den ihr jungen Musikerkollegen mitgeben könnt?
CC: Sich selbst treu bleiben und Spaß an den
Dingen haben, die man tut. Es wird immer Tiefen
und Höhen geben, aber man soll sich da auf keinen Fall aus der Spur bringen lassen. Es gehört
WEB: CELTIC-COWBOYS.DE
INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER
BEARBEITUNG: JANA MOYSICH
FOTOQUELLE: CELTIC COWBOYS
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN
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1/2015 musiker MAGAZIN
32 STORIES
DYLAN’S DREAM – FOREVER YOUNG
Auf dem Ozean der Dylan-Songs
O
b Rock, Country oder Blues – bei DYLAN’S
DREAM kommt keine Musikrichtung zu
kurz. Mit ihren ungewohnten Instrumentalisierungen von Bob-Dylan-Songs begeistern sie Fans in
ganz Europa.
MM: Wie seid ihr zu der Musik von Bob Dylan
gekommen?
DD: Dylan war immer schon da. Ob es die Beatles,
Stones, Led Zeppelin oder Pink Floyd war, was
angesagt war. Immer gab es einen Dylan-Song,
der gar nicht in die Zeit passte und aus dem Mainstream hervorstach. Und das war das Interessante
dabei. Auch in unseren anderen Bands haben
wir schon Dylan gespielt. Darin fühlen wir uns
wohl.
MM: Euer Erfolg kam erst, als ihr euch auf
Dylan spezialisiert habt.
Könnt ihr mutmaßen, woran das liegt?
DD: Das liegt an der Band. Wir haben immer viel
Freude und das merken die Leute während der
Konzerte. Auch die Vielfalt der Musikrichtungen:
Bei Dylan ist es ein ganz weites Feld, von Swing
über Jazz, Blues, Rock, Folk bis zum Country
können die Leute alles innerhalb eines Konzertes
hören.
musiker MAGAZIN 1/2015
MM: Für Veranstaltungen kann man euch als
komplette Band, aber auch als Duo oder Trio
buchen. Worin unterscheiden sich die einzelnen Auftritte?
DD: Das ist natürlich eine Sache der Instrumentalisierung. Das funktioniert in kleinerem Rahmen
mit Gitarre und Keyboard. Am liebsten sind wir
aber mit der ganzen Band unterwegs. Das ist das,
was wir machen wollen. Da ist die Soundvielfalt
viel größer und der Spaß auch.
MM: Gibt es gewisse Regeln, die ihr beim
Covern beachten müsst?
DD: Vom Künstlerischen sollte man gar keine
Regeln beachten. Man sollte Freude an dem Stück
haben und es verstehen. Es ist nicht einfach, was
GEMA und so weiter betrifft, denn da muss alles
angemeldet werden. Aber beim Covern und Bearbeiten der Stücke sollte man erst mal keine
Regeln beachten, außer, dass die Substanz des
Stückes erhalten bleibt.
MM: Die meisten Texte haben einen tiefen
emotionalen Hintergrund für den Verfasser.
Könnt ihr das beim Covern immer nachvollziehen?
DD: Das sind immer Geschichten des Lebens,
von Aufstieg und Fall. Die sind immer wahr und
bleiben auch immer aktuell. Das ist das Leben,
da geht es hoch und wieder runter. Alles andere
wäre langweilig.
MM: Ihr habt noch einen achten Mann im
Bunde, der sich um Tontechnik und eurer
Management kümmert. Wieso kümmert sich
da ein externes Mitglied drum?
DD: Wir brauchten jemanden, auf den wir uns verlassen können. Und wollen, dass es vorne gut
klingt, was man als Musiker nicht immer in der Hand
hat. Er erzieht uns auch, was die Disziplin auf der
Bühne betrifft. Da haben wir einen absoluten Profi.
INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER
FOTOQUELLE: DYLAN’S DREAM
DYLAN’S DREAM
„Welcome Home“
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34 STORIES
THE PRISON BAND
„Heavy Tool Guys“
VÖ: 06.02.2015
LABEL: VAMPIRETTE MUSIC
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THE PRISON BAND
Eine ungarische Rockabilly-Band erobert die Welt
V
or acht Jahren gründeten vier junge Ungaren
eine Rockabilly-Band, heute bespielen sie
als The Prison Band ganz Europa. Auf ihrer Tour
spielen sie nicht nur Rockabilly-Klassiker, sondern interpretieren auch Songs von Ricky Martin
bis zu AC/DC neu. Frontmann Cactus hat uns im
DRMV-Studio besucht – stilecht im Häft lings over all.
musiker MAGAZIN 1/2015
MM: Cactus, kannst du deine Band einmal
vorstellen?
TPB: Ja, da gibt es einmal mich, „Cactus“, den
Sänger. An der Gitarre ist „Trucker“, der wirklich
Lastwagenfahrer ist und dadurch diesen Spitznamen hat. Unser Bassist heißt „Szappan“, was
übersetzt Seife bedeutet, wegen des berühmten
Gefängnis-Seifen-Mythos. Und hinter dem Schlag-
zeug sitzt „Lufi“, was so viel wie Luftballon bedeutet. Woher dieser Spitzname kommt, weiß ich
allerdings nicht.
MM: Ihr spielt eigene Songs, covert aber auch
sehr viel. Wie wählt ihr die Songs aus, die ihr
covert?
TPB: Nicht jeder Song hört sich gut an, wenn
STORIES 35
man ihn im Rockabilly-Stil spielt. Am schwierigsten ist es, dass Tempo an Rockabilly anzupassen.
Große Rockabilly-Fans beschweren sich manchmal, warum wir Songs von Ricky Martin oder
Depeche Mode spielen. Wir antworten dann, dass
es uns egal ist, von wem der Song ist. Wenn wir
einen Song mögen, dann versuchen wir es einfach.
MM: Kannst du Rockabilly in ein paar Worten
beschreiben?
TPB: Es gibt mindestens zwei Arten von Rockabilly. Einmal den Oldschool-Rockabilly aus den
50ern und den neuen Rockabilly, der moderner
ist. In unseren Shows haben wir einen Teil, in dem
wir alten Rockabilly spielen. Da spielen wir zum
Beispiel auf Waschbrettern oder anderen alten
Gegenständen. Aber hauptsächlich spielen wir
den neuen Rockabilly. Der zeichnet sich dadurch
aus, dass er kraftvoll, schnell und melodisch ist.
MM: Auf der Bühne tragt ihr Gefängnisoveralls. Wo bekommt ihr die her?
TPB: Wir haben zwei verschiedene. Die einen
haben wir vor Jahren in einem Bekleidungsgeschäft gekauft. Die anderen Overalls sind inspiriert
von dem Jailhouse-Rock-Musikvideo und wurden
von meiner Frau, die Designerin ist, gemacht.
MM: Du hast es bereits erwähnt, eurer Bandname wurde inspiriert von Elvis Presleys
„Jailhouse Rock“. Was bedeutet dieser Song
für euch als Band?
TPB: Dieser Song ist sehr bedeutend in der Rocka-
billy-Geschichte. Er ist ein bisschen anders als die
sonstigen Lieder. Ich denke, in der Zeit, in der dieses Lied entstanden ist, war es ziemlich merkwürdig, dass sie ein Gefängnis in ihrem Musikvideo
hatten. Ich mag diesen Song einfach sehr und
singe ihn schon seit etwa 20 Jahren. Und als es
dann darum ging unsere Band zu benennen, ist
uns dieser Song eingefallen in dem es zu Beginn
heißt: „The Prison Band was there and they began
to wail“. Seitdem sind wir The Prison Band.
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PRODUZENT: STEFAN BRAUN
INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER
ÜBERSETZUNG: JANA MOYSICH
FOTOQUELLE: THE PRISON BAND
5575LE
DAS original
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LiMiTED EDiTioN
das MiKrofon.
Das 5575LE Unidyne Limited Edition ist eine Hommage
an eines der wohl bekanntesten Mikrofone der Welt – das
55 Unidyne, auch bekannt als Elvis-Mikrofon. Es wurde
auf unzähligen Bühnen sowie von zahlreichen bekannten
Künstlern eingesetzt. Durch sein charakteristisches Design
und den herausragenden Sound ist es zum Synonym für
die Marke Shure geworden. Anlässlich des 75. Jubiläums
erscheint die Limited Edition in einer nummerierten
Auflage von 500 Stück.
www.shure5575.com
© 2014 Shure Incorporated
36 STORIES
TEIL 1: RY
I
ch liebe Musik! Doch etwas einschränken
muss ich es schon: Rock-Musik. Und wenn
ich es recht überlege, schlägt mein Herz am meisten für den Blues-Rock. Doch auch der hat so
viele Facetten bis hin zu balladenhaften Stücken,
sodass diese Musik sich letztlich einer passgenauen Kategorisierung entzieht und ein wunderbares Beispiel für Grenzenlosigkeit von Kunst ist.
Als Mitte der 1960er-Jahre mein Interesse an PopMusik erwachte und man meistens von BeatMusik sprach, wurde sie ganz schnell von der
Elterngeneration als „Krach Langhaariger“ abqualifiziert. Diese „Typen“ hängten sich doch „eben
nur mal“ eine E-Gitarre um und veranstalteten
Lärm, dem „Halbstarke“ allzu schnell verfielen.
„Warum hörst Du nicht etwas Anständiges, vielleicht einen schönen deutschen Schlager? Lys
Assia?“ Doch schon nach dem Kauf meiner
ersten Beatles-Single „A Hard Day’s Night“ waren
meine Weichen gestellt.
Blues ist sicherlich eine der grundlegenden
Seelen der Rock-Musik. Ohne ihn gäbe es nicht
den Rhythm and Blues, nicht den Rock ’n’ Roll
musiker MAGAZIN 1/2015
COODER – Slide deluxe
und daher auch nicht das unendlich farbige Feld
der Rock-Musik, aus der man heute schöpfen
kann. Eines der zentralen Instrumente der RockMusik ist die Gitarre, schon als Konzert-Gitarre ein
Instrument faszinierender Möglichkeiten. Doch
die Elektrifizierung der Gitarre war geradezu eine
musikalische Revolution. Die Möglichkeiten des
Instruments wurden erweitert und fügten ihm völlig
neue Elemente hinzu. Gewiss spielt die Lautstärke
eine Rolle, aber vor allem technische Farb tönungen, Effekte und Verzerrungen haben das
Spektrum der Gitarre bereichert. Dazu kommt der
rasante Fortschritt der Verstärker-Anlagen-Technik, die aus heutiger Sicht die Ära bis etwa 1967
in die technische Steinzeit zu verweisen scheint.
Dennoch ist das wohl zu kurz gegriffen. Denn in
die Zeit fällt eine kreative Explosion in der RockMusik, die bis etwa zum Ende des Jahrzehnts
andauerte. Unglaublich, wie sich damals ein besonderes musikalisches Ereignis an das andere
reihte.
Rock-Musik speist sich aber nicht nur aus den
Blues-Wurzeln. Zum Blues mit seinem bitteren
Hintergrund der Versklavung von Afrikanern traten andere ethnisch-folkloristische Elemente
hinzu, der sich vom Blues ableitende Jazz und
der Reggae treffen auf die Rock-Musik, ganze
Stilrichtungen verschmelzen miteinander. Ein unglaubliches Füllhorn von Kombinationen mit
Variationen voller Grooves, die große Emotionen
bis hin zu rauschhaften Erlebnissen auszulösen
vermögen.
Die Beherrschung der Instrumente und die
Virtuosität der Musiker stehen selbstverständlich
im Vordergrund. Aber Fingerfertigkeit allein schlägt
den Zuhörer nicht in den Bann. Musikalische Ideen
sind die Basis der Erlebnisreisen, die zu magischen Ereignissen werden können. Zum Glück
hat die Aufnahmetechnik so etwas festgehalten
und macht Sternstunden wiedererlebbar. Natürlich
ist das alles eine Frage des Geschmacks, über
den sich bekanntlich nicht streiten lässt. Aber
wenn man auf den Geschmack gekommen ist,
ist das Erleben dieser Musik etwas Unvergleichliches. Und immerhin gibt es Gleichgesinnte. Es
ist wie bei Filmen: Schaut man sich einen urko-
STORIES 37
mischen Streifen allein an, bleibt das eigene
Lachen eher verhalten. In der Gemeinschaft aber
teilt man das Erlebnis, das sich dabei verstärkt,
bis das Lachen hinausgeprustet wird.
· Foto: © Anton Brandl – Dank an JUST MUSIC GmbH / München
Angesichts der enormen Vielfalt
der Rock-Musik gelange ich schnell
zu Künstlern, die sich einfachen
Kategorisierungen entziehen, weil
sie so vielseitig sind. Solche Musiker
schöpfen gleichsam traumwandlerisch auch dann Neues, wenn sie
sich auf scheinbar ausgetretenen
Pfaden bewegen. Einer dieser Ausnahme-Musiker ist der 1947 geborene Ry(land) Cooder. Für ihn scheint
es auf der Gitarre keine Grenzen zu
geben, und von seiner Musik, welcher Art auch immer, geht oft große
Faszination aus. Von sich hat er einmal gesagt, dass er sich auf der Suche nach „the
big note“ befindet. Ich glaube, mit seinem einzigartigen Slide-Spiel, das alles auslotet von einem
breiten, fetten Sound bis hin zu Filigranem, ist er
seinem Ziel ziemlich oft nahegekommen. Man
kann schon mit offenem Mund staunen, wenn
Cooder mit dem Slide seiner E-Gitarre mitreißen-
de Töne und Klangfolgen auch noch kurz vorm
Steg mit den Saiten-Reitern entlockt. Fingerpicking
auf der akustischen Gitarre beherrscht er selbstredend grandios, worüber zum Beispiel sein Album
JAZZ von 1978 ein Zeugnis ablegt.
Besonders bekannt geworden ist Cooder in
Deutschland wahrscheinlich durch die WimWenders-Filme PARIS TEXAS aus dem Jahr
1985 (die Filmmusik stammt von ihm) und
BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1998). Letzterem
war das 1996 von Cooder produzierte gleichnamige Album vorausgegangen, für das er Vetera-
nen der kubanischen Musik aufgespürt und denen
er unter seiner Mitwirkung ein international viel
beachtetes Bühnen-Comeback verschafft hatte.
Das ist aber nur ein Schlaglicht seines musikalischen Schaffens, zu dem unter anderem zwei
Hits („Little Sister“, 1979, und
„Get Rhythm“, 1987) und das erste
digital aufgenommene Rock-MusikAlbum, die Perle „Bop ‘Til You
Drop“ (1979), gehören. Die Beschäftigung mit dem Ausnahmekünstler führt durch über 100 Tonträger, Bootlegs nicht gerechnet.
Ähnlich wie sein berühmter Gitarren-Kollege Jimmy Page hatte Ry
Cooder eine beachtliche Karriere als
Session-Musiker in den 1960erJahren hinter sich, als er 1970 sein
erstes Solo-Album bei Warner
Brothers veröffentlichte. Auf dem Weg dahin war
alles Mögliche an Musikrichtungen vertreten,
immer geprägt von Cooders Gitarren-Parts mit
besonderen Tupfern, Schlenkern und jazzigen Einlagen. Man stößt auf Bands (mitunter aus dem
psychedelischen Bereich) wie Ceyleib People,
Eve, Fusion, Harpers Bizarre, Gordon Lightfoot,
So heiß ist weiß
Es ist an der Zeit für ein Statement:
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für Deinen extravaganten Auftritt! SNOW, das sind
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8
38 STORIES
Scott McKenzie, Phil Ochs, Buffy Sainte-Marie
und John Sebastian, und auch auf Größen wie
Arlo Guthrie, Taj und Neil Young. Die Rolling
Stones hatten Cooder, der mit ihnen einige Stücke
einspielte, schon als Ersatz für Brian Jones im
Auge.
Beginnend mit seinem Solo-Debüt erwies
Cooder sich als kundiger Interpret höchst unterschiedlicher Songs, die er durch seine Bearbeitung und seine Virtuosität gleichsam zu neuer
Musik werden ließ. Seien es Songs aus der USamerikanischen Depressionszeit über Menschen,
die sich mehr schlecht als recht durchs Leben
schlagen, seien es Tex-Mex-Stücke, für die
Cooder besonders bekannt ist, oder eben auch
der Blues – überallhin entführt Cooder, und man
geht mit ihm ziemlich sicher auf eine musikalische Erlebnisreise. Das Hurra-Lied „Rally
‘Round The Flag“ aus dem US-amerikanischen Sezessionskrieg erfährt auf Cooders
Album „Boomer’s Story“ (1972) eine besonders
ergreifende Bearbeitung: Die gebrochenen
Helden sind müde geworden, und so wird der
Text gleichzeitig ironisch gebrochen. Wenn
Cooder mit seiner Band und seinem Sänger
Terry Evans „Down In Mississippi“ live spielt, entsteht das Blues-Delta, wie es kaum erdiger und
intensiver nachempfunden werden kann. Begleitet Cooder seinen Akkordeon-Spieler Flaco
Jimenez auf dessen Solo-Ausflügen in die Sphäre
der Polka, kommt alles andere als eine Gassenhauer-Vorstellung heraus. Auf zwei Alben mit dem
hawaiianischen Slack-Key-Gitarristen Gabby
Pahinui von 1976 ist Cooder ebenso zu Hause,
genauso auf den Feldern afrikanischer, indischer
und japanischer Musik! Und es läuft einem schlicht
ein Schauer den Rücken herunter, wenn Cooder
mit unglaublicher Intensität und unterstützt von
seinem Gesangstrio Terry Evans, Bobby King
und Arnold McCuller oder Eldridge King Songs
wie „One Meet Ball“ und „The Dark End Of The
Street“ interpretiert oder solo Woody Guthries
„Vigilante Man“. Aber auch Experimenten geht er
nicht aus dem Weg, wie das sicherlich gewöhnungsbedürftige Album „Fascinoma“ des Trompeters und Fusion-Musikers Jon Hassell aus dem
Jahr 1999 belegt.
Zwei Songs haben es Cooder besonders
angetan, denn er hat sie immer wieder neu gestaltet: „Jesus On The Mainline“ und „Crazy
’bout An Automobile“. Auf Cooders Album
„Paradise And Lunch“ (1974) meint man bei
„Jesus On The Mainline“, die Heilsarmee zu
hören, und dann, in Konzerten, wird das Stück
zu einer emotionalen Slide-Übung par excellence.
Ein sehr schönes Beispiel ist auf dem Live-Album
musiker MAGAZIN 1/2015
„Showtime“ (1977) zu finden, das überhaupt einen
wunderbaren Einblick in Cooders Bühnenauftritte gibt, unter anderem mit einer atemberaubenden Slide-Version von „The Dark End Of The
Street“. Der Rock’n’Roller „Crazy ’bout An
Automobile“ kommt mal in rauer Schale daher,
sei es solo oder in voller Band-Besetzung (so
zum Beispiel 1992 furios mit der All-Star-Band
Little Village), und mal als Tour-de-force-Stück, in
dem sämtliche musikalischen Register gezogen
werden und der Refrain nacheinander elektrisierend von Tenor, Bariton und Bass gesungen wird.
Diese Version lässt den Zuhörer nur schwer los.
Leider ist sie nur auf dem als Promo-LP erschienenen Album „Borderline“ von 1980 zu finden, das auch wunderschöne Live-Versionen von
„Teardrops Will Fall“ und „Why Don't You Try Me
Tonight“ enthält.
Ich glaube, es lässt sich erahnen, welche
Bandbreite Cooders umfangreiches Werk besitzt
und das sich daher in einem Artikel nicht erschöpfend umreißen lässt. Ein Album-Titel erscheint mir besonders kennzeichnend für das,
was diese Musik dem Zuhörer beschert:
„Chicken Skin Music“ (1976), mit einem fröhlichen Posada-Skelett auf dem Cover, das sich
gerade mit einer üppigen Schönen vergnügt.
Gänsehaut pur! Die musikalische Vielfalt dieses
Albums ist enorm und berührend zugleich: Neben
Blues, Hawaii-Musik und einer Jukebox-Atmosphäre, wie Cooder sie in dem Song „He’ll Have
To Go“ lebendig werden lässt, eine absolut fantastische Version des Ben-E.-King-Hits „Stand
By Me“. Mit anderen Worten: mitten drin im
musikalischen Abenteuer – „Smack Dab In The
Middle“. Auch von dem eher verkannten Album
„Jazz“ wird man spätestens nach mehrfachem
Hören kaum noch loskommen, besonders nachhaltig wirkt Cooders Bearbeitung von „Nobody“.
Als Cooder 1987 mit „Get Rhythm“ für lange
Zeit sein für viele Jahre letztes Album mit bewährten Band-Mitgliedern vorlegte und mit den
Moula Banda Rhythm Aces eine letzte Tournee
bis ins Jahr 1988 unternahm, war dies für die
Freunde seiner Musik ein geradezu schmerzlicher Einschnitt. Leider gibt es aus der Zeit bis
dahin nur wenige offiziell gefilmte Zeugnisse auf
Videokassetten oder auf DVD, immerhin Ausschnitte aus Cooders Rockpalast-Konzert in der
Hamburger Markthalle von Anfang 1977. Untätig
blieb Cooder freilich nicht. Schon früh hatte er
begonnen, Filmmusiken zu schreiben, zu arrangieren und einzuspielen. Dabei sind ihm Soundtracks gelungen, die auch als eigenständige
Alben funktionieren, die aus der Hand zu legen
schwerfällt. Zwei herausragende sind „The
Border“ von 1981 und „Crossroads“ (1986). Den
Songwriter John Hiatt, der mit Cooder als zweiter Gitarrist auf der Tournee zum Album
„Borderline“ (1980) unterstützt hatte, begleitete
er gemeinsam mit dem Bassisten Nick Lowe und
der Drummer Jim Keltner auf dessen 1987erAlbum „Bring The Family“, das mit hervorragenden Songs bestückt ist. Unter die Haut geht vor
allem „Alone In The Dark“ durch Cooders absolut erdige Slide-Gitarre – was auch zu den Höhepunkten bei Live-Auftritten der vier Musiker als
Little Village zählte. Über die Jahre hat Cooder
einige politisch-kritische Konzeptalben produziert, zuletzt „Election Special“ von 2012. Der
Gitarrist war außerdem weiterhin ein gefragter
Gastmusiker oder produzierte Alben anderer
Künstler. Darunter finden sich einige ausgezeichnete Beispiele von Blues und Rhythm and Blues,
denen Cooder auch mit seiner Gitarre besonderes Flair verliehen hat, ganz besonders auf einigen Alben seines Background-Baritons Terry
Evans: „Puttin’ It Down“ (1995), „Come To The
River“ (1997) und „Walk That Walk“ (2000). 2013
erschien dann sogar der Mitschnitt „Live In San
Francisco“ – ein Konzert, mit dem seine Fans
schon gar nicht mehr gerechnet hatten. Umso
größer die Freude, dass Cooder mit seiner Band
Corridos Famosos in aller Frische an seine LiveAuftritte der 1980er-Jahre anknüpfte. Womit wird
er als Nächstes überraschen?
(ES FOLGT: „CANNED HEAT – BOOGIE ON“)
TEXT: DR. NORBERT APING
FOTOS: SUSAN TITELMAN; WARNER MUSIC
DR. NORBERT APING
Geboren 1952, Buchautor
und Leiter des Amtsgerichts
in Buxtehude.
STORIES 39
ÖTTEBAND – »Als wenn das alles wär«
Hart, rockig, brachial, aber manchmal auch mit viel Gefühl in der rauen Seele
D
ie ÖTTEBAND, gegründet 1997, kann auf eine erfolgreiche und
bewegende Bandgeschichte zurückblicken, die im Jahr 2007
zunächst zu Ende ging. Das Comeback 2013/2014 … Sieben Jahre nach
dem letzten Studioalbum und fünf Jahre nach dem tränenreichen Abschiedskonzert kehrt die ÖTTEBAND 2013 mit neuen Songs zurück. Markus
„Scholle“ Scholz (bass), Jan „Jey Pee“ Purfürst (git) und Ötte (voc) trommeln die Band zusammen, heuern mit Dave Groewer einen ambitionierten
Rock’n’Roll-Drummer an und wagen das Comeback. Deutschsprachige
Rockmusik mit Themen aus dem Leben, mit sehr viel persönlicher Note
und klaren Bekenntnissen. Rock’n’Roll mit Schmackes, Gitarrenriffs mit
Eiern, eine Stimme mit Charisma und Wiedererkennungsnote sowie krachende Bass & Drum Grooves für Bauch, Beine und Seele.
natürlich gefreut. Aber noch mehr haben wir uns über den persönlichen
Anruf von eurem „Mastermind“ Ole Seelenmeyer gefreut. Ihm scheint ja das
Album wirklich sehr gut zu gefallen, wie er mir versicherte.
MM: Ötte, eure Band gibt es seit 18 Jahren. Wie habt ihr es geschafft,
derart lange am Ball zu bleiben?
MM: Ihr könnt auf zahlreiche Auftritte in Clubs und bei großen Events
wie dem DFB-Pokal-Finale zurückblicken und bezeichnet euch als
Partyrockband. Was macht für euch das Besondere bei einem LiveAuftritt aus?
ÖTTE: Hey, krasse Frage. Aber ganz so alt sind wir ja doch nicht. Wir haben
uns 2007, also nach zehn recht bewegten und erfolgreichen Jahren, aufgelöst. Die Luft war einfach raus. Zwischenzeitlich hatten wir aber immer
Kontakt gehalten, und es stand für uns fest, dass wir eines Tages noch einmal unter der ÖTTEBAND-Flagge eine CD aufnehmen werden. Das Comebackjahr ließ sich auch super an. Wir hatten tolle Auftritte und last but not
least konnten wir ja beim Deutschen Rock & Pop Preis den ersten Platz in
der Kategorie bestes CD-Album deutschsprachig belegen. Das hat uns
MM: Fünf Jahre nach eurem Abschiedskonzert seid ihr im vergangenen Jahr mit einem neuen Album auf die Bühne zurückgekehrt.
Wie kam es dazu?
ÖTTE: Wie schon angedeutet, hatten wir über Facebook Kontakt gehalten.
Und irgendwann haben wir uns die ersten Songfetzen und Texte hin- und
hergeschickt. Dann war der Prozess nicht mehr aufzuhalten. Der Spaß an
der ÖTTEBAND war zurückgekehrt.
ÖTTE: Die Zeit als Partyband ist eigentlich lange vorbei. Man sollte wissen,
dass wir zu Beginn deutsche Rock- und Party-Songs auf „links“ gedreht
und diese feucht-fröhlich verrockt haben. Dieses Konzept ging schnell auf
und so kamen wir meist über Empfehlungen auch auf größere Bühnen. Bei
uns war der Drang allerdings zu eigener Musik größer und irgendwann
hing uns diese Partynummer gehörig zum Hals raus. Leider sind wir nie so
1/2015 musiker MAGAZIN
8
40 STORIES
richtig aus dieser Schublade rausgekommen. Daher auch wohl das Ende
im Jahr 2007. Jetzt nach dem Comeback fühlen wir uns besser und denken und handeln als eigenständige Band mit eigenen Gedanken, Songs
und Texten.
»Also muss man das „Hobby“ Musik
anders finanzieren. Entweder
mit Sponsoren oder mit einer reichen,
hübschen Freundin oder so.
Aber beides ist gar nicht so einfach.«
MM: Ihr habt euch im vergangenen Jahr entschieden, ein Studioalbum auf CD herauszubringen. Wie schätzt du die Zukunftschancen
des Mediums CD ein – gerade in Bezug auf das sich immer mehr
verbreitende Streaming?
ÖTTE: Schwere Sache. Die Verkaufszahlen sind schon weit heruntergegangen. Das ist eine üble Entwicklung. Und beim Streaming bleibt ja für die
Künstler kaum etwas hängen. Also muss man das „Hobby“ Musik anders
finanzieren. Entweder mit Sponsoren oder mit einer reichen, hübschen
Freundin oder so. Aber beides ist gar nicht so einfach.
MM: Inwiefern sind eure Songs mit euch gealtert und gereift?
Schämst du dich für frühere Songs?
ÖTTEBAND
„Als wenn das alles wär“
VÖ: 23.03.2014
WWW.OETTEBAND.DE
MM: Wie seid ihr dazu gekommen, auf großen Festivals und Events
zu spielen?
ÖTTE: Oft sind es persönliche Kontakte und Empfehlungen gewesen. Zum
Beispiel würden wir uns freuen, wenn uns die renommierten Festival-Veranstalter jetzt mit unseren eigenen Songs auch mal die Chance geben würden
aufzutreten. Vielleicht liest das ja der ein oder andere hier. Wir zahlen zurück
mit einer fetten Portion Rock’n’Roll. Und live, so glaube ich, sind wir einfach
noch einmal eine Portion besser als auf einer statischen CD. Das ist halt so.
MM: Dir liegt Authentizität am Herzen. Was bedeutet authentisch
sein für dich und wie lebst du das auf der Bühne und privat?
ÖTTE: Sich einfach nicht verstellen. Das Leben geht weiter auch ohne Band.
Wichtig ist doch, erst einmal gesund zu bleiben und sich um seine Familie
zu kümmern. Wenn man dann noch in einer Band Musik machen kann und
darf, dann ist das einfach eine tolle Sache. Und da geht man dann raus und
hat Spaß. Ich denke, die Leute merken schnell, dass wir so etwas wie die
Kumpels aus der Stammkneipe sein könnten. Und last but not least ist es
immer wichtig, auch ein Auge auf seine Mitmenschen und auf seine Umwelt
zu werfen.
musiker MAGAZIN 1/2015
ÖTTE: Also, da gibt es bestimmt eine Reihe an Songs oder auch Aktionen,
die wir gemacht haben, für die man sich schämen sollte. Aber aus dem
Alter sind wir jetzt raus. Wir sagen jetzt immer, das gehörte zu unserem
Reifeprozess. Na, und gut lachen kann man auch über die ein oder andere
Nummer.
MM: Euer aktuelles Album trägt den Titel „Als wenn das alles wär“.
Können wir noch mehr erwarten? Wie siehst du die Zukunft von
ÖTTEBAND?
ÖTTE: Wir wollen bestimmt noch einmal Material nachlegen. Ob das allerdings nochmal eine CD wird, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht suchen wir
einen Sponsor und hauen die Songs so raus, oder wir machen eine VinylScheibe oder was weiß ich. Aber eine klassische CD in der Form wird es
wohl nicht mehr geben. Na, und dann suchen wir natürlich Gigs. Aber
ordentliche. Die Jugendhausnummer vor 15 Leuten ohne Spritgeld und so
weiter – das brauchen wir nicht mehr. Aber es ist eben nicht einfach. Wenn
uns da jemand wie gesagt weiterhelfen kann und möchte: Wir stehen in
den Startlöchern.
TEXT: JANINA HEINEMANN | FOTOQUELLE: ÖTTEBAND
STORIES 41
DRMV UND ERPAM – EINE SICHERE
VERBINDUNG
Mit diesem Artikel beginnt eine kleine Artikelserie
zum Thema Versicherungen
»Bis heute hat sich an der Leidenschaft von erpam
nichts geändert, daher wurden und werden im
Laufe der Jahre die Konzepte nahezu perfektioniert«
U
ns ist bewusst, dass es gerade für
Musiker fast kein Thema gibt, das noch
langweiliger und undurchsichtiger ist als die Absicherung im Rahmen von Versicherungen.
Tag zu legen. Auch der persönliche und lockere
Umgang mit den Mitarbeitern und Kunden gehört
zur Philosophie des Hauses.
Wenn etwas kaputt ist, hätte man es zwar
schon gerne ersetzt, aber Geld dafür bezahlen,
da ja meistens doch nichts passiert, möchte keiner. Wenn man sich ein wenig in den verschiedenen Internetforen etc. umsieht, ist zudem eine
große Unsicherheit bei diesem Thema festzustellen. Was zum einen daran liegt, dass diese Materie
besonders undurchsichtig ist und man sich mit
dem Kleingedruckten nicht auskennt, und zum
anderen der Versicherungsmarkt im Allgemeinen
sowieso einen schlechten Ruf hat. Ein Grund
hierfür ist mit Sicherheit, dass die beiden beteiligten Seiten die Sprache des jeweils anderen nicht
verstehen.
Christian Raith, geschäftsführender Gesellschafter von Eberhard, Raith & Partner GmbH –
erpam beantwortet und erläutert in unserer Reihe
die wichtigsten Punkte. Er selbst spricht seit mehr
als 20 Jahren die Sprache der Musiker und ist
seit 25 Jahren im Versicherungsgewerbe tätig.
Gemeinsam mit Bernhard Eberhard leitet er das
Unternehmen und versteht sich mit seinen 25
Mitarbeitern als der etwas „andere“ Versicherungsmakler. Den Inhabern geht es nicht um das
schnelle Wachstum des Unternehmens, sondern
vielmehr darum, Qualität und Know-how an den
unfalls. Bis heute hat sich an der Leidenschaft
von erpam nichts geändert, daher wurden und
werden im Laufe der Jahre die Konzepte nahezu
perfektioniert und ständig an die technischen
Entwicklungen der Zeit angepasst.
Einige Konzepte sind mittlerweile auch von Mitbewerbern übernommen worden. Aber wie heißt
es so schön: Nur Gutes wird kopiert.
Übrigens, die Firma Eberhard, Raith & Partner
GmbH – erpam ist seit 2014 Mit-Präsentator und
Sponsor des Deutschen Rock & Pop Preises.
Nach unserer Vorstellung in diesem Magazin
gehen wir auf die einzelnen Themen ein, beginnend ab der nächsten Ausgabe.
HIER MÜSSEN ERST EINMAL EIN PAAR
GRUNDLEGENDE DINGE GEKLÄRT WERDEN:
Der DRMV kann bereits auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit erpam zurückblicken.
Durch den regen Gedankenaustausch wurden
zahlreiche Versicherungslösungen maßgeschneidert, die so am Markt nicht erhältlich waren.
Eberhard, Raith & Partner GmbH war und ist hier
Vorreiter für spezielle Branchenlösungen. Man
muss sich vorstellen, dass früher nur Deckungen
für die Instrumente unter Ausschluss der Nachtzeit
(22 – 6 Uhr) am Markt erhältlich waren. Ein Unding
für uns Musiker, denn gerade zu dieser Zeit finden die Auftritte statt und die damit verbundenen
Risiken des Diebstahls oder Transport mittel -
Ihre Instrumente sind nicht über die Hausratversicherung versichert und Ihre Tätigkeit als
Musiker ist auch nicht über Ihre Privathaftpflicht
abgedeckt!
Warum das so ist? Würden wir jetzt schon
alles erklären, würde es ja nicht „Artikelserie“ heißen. Daher freuen wir uns auf zahlreiche Leser in
der nächsten Ausgabe zum Thema „Musikinstrumente“.
WEB: WWW.ERPAM.COM
TEXT- UND FOTOQUELLE: ERPAM
1/2015 musiker MAGAZIN
44 MUSIKBUSINESS
SELBSTVERMARKTUNG FÜR MUSIKER
»Die Tatsache, dass
du Musiker bist,
deine Musik
vielleicht sogar
selbst aufnimmst,
macht dich
anders als die
meisten anderen.«
WARUM DU ALS MUSIKER IMMER
DEINE KAMERA DABEIHABEN
SOLLTEST!
WENN CONTENT ERSTELLEN
SO ZEITINTENSIV IST,
WARUM SOLLTE ICH DAMIT MEINE
MUSIK VERMARKTEN?
deine bestehende Fanbase dazu kultivierst,
deinen Content mit ihren Freunden zu teilen
und somit dich und deine Musik viral zu
machen.
Diese Frage geistert mir schon länger im Kopf
herum. Erst mal sollte man sich klarmachen, wozu
… Aber die Krux an diesem Ratschlag ist, wie man Content überhaupt braucht. Auf’s Wesentzum Teufel toller Content aussieht, wie man sich liche heruntergebrochen hat das Posten von
täglich motiviert, Content zu erstellen, und wie man Content zwei Zwecke:
das möglichst zeitsparend tut.
 CONTENT GENERIERT NEUE BESUCHER
UND DAMIT NEUE FANS
Viele von euch sind im Studium, haben einen
Content, den du in deine Social-MediaJob oder vielleicht sogar eine Familie. Euer Tag hat
Kanäle postest, kann neue potenzielle Fans
auch nur 24 Stunden und Content erstellen kann
auf deine Website oder Facebookseite leiten.
manchmal sehr aufwendig sein. Ein Musikvideo,
Ist das nicht der Sinn und Zweck von Facebook? Ja, im Prinzip schon. Deshalb steigen
Like-Zahlen auf Fanpages an. Content, der auf
einer Fanpage geteilt wird, führt neue Besucher auf
eben diese Fanpage. Ein Bruchteil dieser neuen
Besucher klickt dann auf den Like-Button.
Wenn du dich in der Vergangenheit bereits
darüber erkundigt hast, wie du deine Musik besser vermarktest, dann hast du bestimmt immer
wieder gehört, dass du deine Fans mit spannendem Content über deine Social-Media-Kanäle
versorgen sollst.
ein neuer Song, die Akustikversion deiner Single
ist nichts, was man nebenbei nach Feierabend
ab 17 Uhr erstellen kann.
musiker MAGAZIN 1/2015
 CONTENT KULTIVIERT DEINE FANBASE
Das funktioniert gerade dann gut, wenn du
Warum schlafen dann so viele FacebookBandpages nach einigen Hundert Likes ein?
Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen funktioniert Viralität auf Social-Media-Kanälen wie
Facebook erst dann, wenn eine ausreichend große
Zahl (der sogenannte Tippingpoint) überschritten
ist. Es ist Facebooks Aufgabe, den Newsfeed
MUSIKBUSINESS 45
seiner Nutzer mit dem besten Content wie nur
irgendwie möglich zu versorgen. Kleine Bandpages haben hier kaum eine Chance, selbst bei
denen, die ihren Like für sie abgegeben haben.
Wenn der Content dann aber doch im Newsfeed deiner Fans landen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er geteilt wird extrem gering. Plattformen wie Facebook oder YouTube bieten einfach zu viele Handlungsalternativen. Deshalb wird
nur zu oft über deinen Content hinweggescrollt.
Wie löst man das Problem? Indem man:
Besucher IMMER mit Hyperlinks auf die
eigene Homepage leitet und dort nach den
E-Mail-Kontaktdaten möglicher Fans im Austausch gegen kostenlose Songs fragt ...


Content IMMER über diese neu erworbene
E-Mail-Liste zuerst verteilt, um die uneingeschränkte Aufmerksamkeit deiner Fans im geschützten Raum ihres Postfaches zu erhalten.
Dein Content wirkt außerdem viel persönlicher, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass
deine Fans ihn teilen. Mal ganz davon abgesehen kannst du jeden deiner Fans persönlich auffordern, dich zu unterstützen.
WIE BEKOMME ICH ALS MUSIKER
CELEBRITY-STATUS?
Jetzt haben wir zwar geklärt, wie und warum
man Content postet. Das ändert aber nichts an
der Tatsache, dass viele von euch keine Zeit
haben, um täglich Content zu erstellen. Das wird
sich ab heute ändern!
Lass mich dich mit dem psychologischen Phänomen des Celebrity-Status bekannt machen.
Warum folgen Millionen Menschen Promis auf
Facebook, Twitter & Co. Warum wollen sie alles
über ihr Leben erfahren? Ganz einfach: Weil sie
einen komplett anderen Alltag pflegen als Normalsterbliche. Menschen hatten schon immer eine
Sehnsucht danach, dem Alltag zu entfliehen. Das
Leben der Celebrities bedient diese Sehnsucht.
Die bahnbrechende Neuigkeit, die ich dir jetzt
verkünde, ist, dass auch du diese Sehnsucht bei
deinen Fans bedienen kannst. Die Tatsache, dass
du Musiker bist, deine Musik vielleicht sogar selbst
aufnimmst, macht dich anders als die meisten
anderen.
Ein übergewichtiger Fischer, der an einem
Hafen in Wales einen Fußball gekonnt jongliert,
wurde während der Fußball-Weltmeisterschaft
2014 ständig in einem Werbespot ausgestrahlt.
Ein kanadischer Junge, der seine tägliche Jam-
Session mit seiner Laptop-Cam filmte, ist heute
Superstar. Stars, die durch YouTube hervorgebracht wurden, beweisen, dass heute jeder, der
ein wenig außergewöhnlich ist, die Herzen vieler
Menschen gewinnen kann.
Wirst du in deinem privaten Umfeld dafür gemocht, wenn nicht sogar geliebt, dass du Musiker
bist und mit Leidenschaft an deiner Musik arbeitest? Dann mit Sicherheit, weil du wegen deiner
Passion anders bist als viele anderen. Mit anderen
Worten: Du hast schon einen kleinen CelebrityStatus. Diesen kannst du für deinen Content
nutzen:
DURCHBRECHE DAS
RAUM-ZEIT-KONTINUUM!
Die einfachste Art und Weise für dich, Content
zu erstellen, liegt darin, dein Smartphone optimal
für dein Leben als Musiker zu nutzen. Wann immer
du an neuen Songs arbeitest oder mit deiner Band
backstage abhängst: Film es. Lass nichts aus deinem Leben aus, was mit Musik zu tun hat.
Du wirst dich wundern, wie viele der Dinge, die
dir mittlerweile als selbstverständlich vorkommen,
in Wirklichkeit außergewöhnlich sind.
Durchbreche das Raum-Zeit-Kontinuum, indem
du passiv Content erstellst. Das heißt, erstelle Content, während du Dinge tust, die etwas mit dir und
deiner Musik zu tun haben. Diese kannst du vielleicht rudimentär mit einer App zusammenschneiden und an deine E-Mail-Liste veröffentlichen.
Erwähne nach jeder Filmsession, dass diejenigen, die deine Musik noch nicht kennen, jetzt auf
deiner Website kostenlose Songs/Videos etc.
herunterladen können. Rufe sie dazu auf, sich in
deinen Newsletter einzutragen, und füge den Link
zu deiner Internetseite an. Deine Fans werden es
lieben, an deinem Leben teilzuhaben und hinter
die Kulissen zu blicken. Während du neue Fans
gewinnst, baut deine bestehende Fanbase eine
stärkere Beziehung zu dir auf.
Gerade in unserer heutigen Zeit, in der der
Markt mit kostenloser Musik geflutet ist, kommt
es mehr denn je darauf an, wie du mit deinen Fans
interagierst. Mit anderen Worten: Deine Persönlichkeit, das, was dich als Mensch ausmacht, zählt
mindestens genauso viel wie deine Musik. Und
wie könntest du deine Persönlichkeit besser vermitteln, als wenn du mit der Kamera deine Arbeit
an deiner Musik einfängst?
TEXT: MARK WINTERBERG
WEB: MUSIKVERMARKTEN.DE
FOTOS: © STOCKROCKET/FOTOLIA.COM
46 MUSIKBUSINESS
MUSIKER SEIN IST EIN BERUF
Dir fehlt die Ausbildung
W
er hat schon einmal etwas Ähnliches erlebt? Eine befreundete Band veröffentlichte vor kurzem ihr neues Album, aber die Verkäufe
hielten sich leider in Grenzen. Von 1 000 CDs bekamen sie nicht einmal bei ihrer Release-Party
50 Stück los – und das, obwohl sie alles professionell aufgenommen hatten. Online kaufte auch
nach mehreren Wochen niemand!
In einem Gespräch mit dem kreativen Kopf der
Band wurde ich gefragt, ob es vielleicht ein Fehler
war, so viel Geld in ein so langes Album (anstatt
beispielsweise in eine 5-Track-EP mit den besten
Songs) zu investieren, und ob es nicht besser
gewesen wäre, vielleicht lieber ein Musikvideo zu
drehen, um damit Werbung für das Album zu
machen.
musiker MAGAZIN 1/2015
Offensichtlich verlief der Release etwas planlos und hat mir eine traurige Wahrheit vor Augen
geführt: Musiker haben das Pech, dass sie fast
niemals wissen, ob es das Richtige ist, was sie tun.
Woher auch? In fast jedem Job bekommt man
eine ordentliche, langjährige Ausbildung, seien
es Lehrer, Ärzte, Informatiker, Manager, usw.
Selbst Athleten haben einen Trainer, der sie zu
Höchstleistungen anspornt und sie für Wett kämpfe vorbereitet.
Klar, als Musiker haben wir vielleicht VocalCoaches, einen Gitarrenlehrer oder eventuell auch
einen Booker. Aber niemand sagt einem Musiker,
was man braucht und tun muss, um erfolgreich
im Job „Musiker” zu sein. Vielleicht imitieren des-
halb die meisten Bands ihre musikalischen Vorbilder und schreiben Radiostationen, Labels,
Manager, Festivalveranstalter an, weil sie in Wirklichkeit nicht wissen, was sie sonst tun sollen?
Klar, es kann nicht schaden, sich an bekannten Bands ein Beispiel zu nehmen. Menschen
vergessen aber gerne eine Sache: Wenn wir das
be trachten, was unsere Lieblingsbands tun,
dann sehen wir einzig und allein das Ergebnis
und nicht die eigentliche Entwicklungsarbeit, die
zuvor stattgefunden und zu diesem Ergebnis geführt hat. Wir sehen: Die Band hat ein tolles Label,
also brauchen wir auch eins. Die Band spielt auf
einem großen Festival, also müssen wir auch auf
Festivals spielen. Die Band veröffentlicht mit ihrem
MUSIKBUSINESS 47
»Wenn wir das

betrachten, was unsere
Lieblingsbands tun, dann
sehen wir einzig und
allein das Ergebnis
und nicht die eigentliche
Entwicklungsarbeit.«
■
■

Album ein Musikvideo zu ihrer neuen Single, also
müssen wir als Band und Musiker auch ein Musikvideo drehen.
Über die Zeit vor ihrem kommerziellen Erfolg
wissen wir nicht besonders viel, und deshalb vergessen oder ignorieren wir die grundlegendsten
Entwicklungsstufen, die ein Künstler vorher durchlaufen haben muss. Jede Band, die wir lieben, hat
folgende vier Entwicklungsstufen bereits durchlaufen:

Kreiere eine Marke. Wer bist du? Wofür stehst
du? Gibt es einen Markt für das, was du zu
bieten hast? Vor welchem Künstler würdest
du als Vorband spielen?
Identifiziere deinen Markt. Erschaffe dir einen
Avatar! Das sind fiktive Personen, die deine
Zielgruppe definieren. Avatare können Menschen in deinem Bekanntenkreis sehr ähnlich
sein. Je genauer du diesen Avatar mit eigenen
Worten umschreibst, desto besser. Damit
klärst du ein für alle Mal grundlegende Fragen:
Wer gehört zu deiner Zielgruppe?
Wer gehört nicht zu deiner Zielgruppe?
Baue eine Beziehung zu deiner Zielgruppe
auf. Vermehre die Anzahl deiner Fans und
intensiviere deine Beziehung zu ihnen. Und
zwar auf täglicher Basis. Du brauchst eine
dreigliedrig gestaffelte Liste an Fans. Zu der
ersten Liste gehören diejenigen, die zufällig
auf deine Facebook-/Soundcloud-/YouTubeSeite gekommen sind und dort ihren Like
abgegeben haben. Der Content, den du dort
veröffentlichst, sollte darauf abzielen, deine
First-Level-Fans auf die nächste Fanebene
zu katapultieren. Das sind die Fans, die in
deiner E-Mail-Liste, beziehungsweise deinem Newsletter, sind. Sie bekommen die
Behind-the-Scenes-Infos, die Vorteile & Vergütungen wie kostenlose Songs, die du ihnen
als treue Second-Level-Fans bietest. Wenn
sie deine E-Mail-Kampagne durchlaufen
haben, sollten sie absolute Super-Fans von
deiner Band bzw. deiner Musik sein und bereit
sein, den letzten Schritt zu gehen.

Verkaufe! Ganz richtig. Zeige deinen Superfans, dass deine Kunst etwas wert ist. Wenn
du es richtig gemacht hast, dann werden sich
deine Fans freuen, in deine Musik zu investieren. Du musst außerdem beweisen, dass
deine Musik sich verkauft. Sonst wird sich kein
großer Fisch in diesem Business für dich interessieren.
Sei dir sicher, dass alle deine musikalischen
Vorbilder schon Tausende CDs verkauft haben,
bevor eine Plattenfirma auf sie aufmerksam wurde.
Und sei dir auch darüber im Klaren, dass das
heute, wo der Markt mit Musik geflutet ist, noch
100-mal mehr zählt. Leider überspringen die meisten Bands, die ich kenne, Schritt 2 und 3. Sie
nehmen ein Album auf, das ihr musikalisches
Genre widerspiegelt, und versuchen verzweifelt,
es zu verkaufen, ohne sich über ihren Markt oder
den Aufbau einer starken Fanbase Gedanken zu
machen. Ich hoffe, dass ich diesen Bands mit diesem Artikel helfen konnte.
TEXT: MARK WINTERBERG
FOTO: © OLLY/FOTOLIA.COM
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HD7 DJ
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48 MUSIKBUSINESS
zweifelhaften Programme haben wir nach Abschnitt IV Ziff. 4 Abs. 5 AB-A (sämtlich) von der
Verrechnung zurückgestellt.“
GEMA:
RECHTSSTAATSWIDRIG?
Teil 1
VON OLE SEELENMEYER
Immer mehr Gerichtsurteile von Landes-, Oberlandesund Kammergerichten, aber auch des Bundesgerichtshofes,
scheinen von der GEMA in ihren Aktivitäten gegenüber
ihren ca. 65.000 Mitgliedern nicht beachtet zu werden.
Aus diesem Grunde haben wir eine Urteilssammlung der
verschiedenen Gerichte zusammengestellt und
ausgewertet, um diesen Vorwurf gegen die GEMA zu prüfen.
Die Nichtbeachtung dieser zum Teil höchstrichterlichen
Urteile haben für wahrscheinlich Hunderte GEMA-Mitglieder
fatale und existenzbedrohende Auswirkungen,
die hier beschrieben werden sollen.
➲
FALL 1:
Im Frühjahr dieses Jahres schrieb die GEMA
einem Mitglied des Deutschen Rock & Pop
Musikerverbandes e.V. (DRMV), dass gemäß Abschnitt IV Ziff. 4 Abs. 2 der Ausführungsbestimmungen zum Verteilungsplan für das Aufführungsund Senderecht nur Programme zur Verrechnung
gelangen, die den Tatsachen entsprechen.
„Besteht der Verdacht, dass falsche Programme
zur Verrechnung eingereicht werden, sind wir
(die GEMA) als Treuhänderin aller Berechtigten
verpflichtet, die Programme zurückzuweisen und
haben auf den vollen Nachweis der Richtigkeit
der Programmangaben zu bestehen. Bei routinemäßigen Kontrollen am … in der … in der Stadt …
haben wir festgestellt, dass Veranstaltungen mit
Live-Musik nicht stattgefunden haben. Dennoch
wurden von ihnen unterschriebene Programme zur
Verrechnung eingereicht.“
musiker MAGAZIN 1/2015
„Diese Programme entsprechen nicht den Tatsachen und nehmen deshalb nicht an der Verrechnung teil.“
WEITER:
„Aufgrund unserer Kontrollfeststellungen bestehen berechtigte Zweifel, dass die eingereichten
Programme (Musikfolgebögen) für das Geschäftsjahr 2012, die sie als Veranstalter und Musikleiter
ausweisen, inhaltlich richtig sind. Zweifel an der
Richtigkeit der Programmangaben haben wir ferner, da nach unseren Erkenntnissen eine enge
Verbindung zwischen den am Aufführungsgeschehen beteiligten Personen und den in den
Programmen benannten Berechtigten besteht
und die Programme vieler Werke von Berechtigten enthalten, die von unabhängigen Dritten (von
anderen Bands etc., d. R.) oder überhaupt nicht
oder nur im geringen Maße genutzt werden. Die
„Wir fordern Sie auf, den Nachweis der Richtigkeit der Programmangaben zu erbringen. Ein
Nachweis kann z. B. dadurch erfolgen, dass neutrale und unbeteiligte Dritte aus eigener Wahrnehmung detailliert darlegen, dass die Angaben
im Programm richtig sind. Geeignet können dabei
Bestätigungen von Zuhörern oder Vertretern der
Veranstaltungsorte sein, ebenso Belege einer
geordneten Buchhaltung, aus denen sich die
Einnahmen aus Eintrittsgeldern o. Ä. für die einzelnen Veranstaltungen ablesen lassen. Der
Nachweis ist für jede Veranstaltung einzeln zu
erbringen.“
„Wird der Nachweis nicht innerhalb der nächsten sechs Monate erbracht, sind die zweifelhaften Programme gem. Abschnitt IV Ziff. 4 Abs. 5
ABVPA endgültig von der Verrechnung ausgeschlossen!“
WEITER:
„Ihre Mitgliedskonten haben wir vorläufig gesperrt, um etwaige Vermögensschäden von den
übrigen GEMA-Mitgliedern abzuwenden, sowie
zur Sicherung etwaiger Rückforderungsansprüche. Eine Rückforderung gezahlter Tantiemen und
Wertungszahlungen für die vergangenen Ge schäftsjahre (2008, 2009, 2010, 2011, 2012, d. R.)
behalten wir uns vor. Mit der Kontosperre bestreiten wir, dass die (sämtliche, d. h. alle(!), d. R.) uns
gemeldeten Werknutzungen tatsächlich stattfanden. Eine Zahlung von Tantiemenansprüchen
kommt nur in Betracht, wenn der volle Nachweis
erbracht wird, dass die gemeldeten Werknutzungen (d. h. alle, d. R.) tatsächlich stattfanden.“
Diesem Mitglied des DRMV und einer größeren Anzahl anderer Mitglieder wurden aufgrund
zweier einzelner Stichpunkt-Kontrollen (!) und
zweier einzelner Konzerte sämtliche Konzertverrechnungen für das gesamte Jahr 2012 (d. h. alle
Konzerte) gesperrt und die daraus resultierenden
Auftrittstantiemen nicht ausgeschüttet. Nachdem
daraufhin eines dieser betroffenen Mitglieder der
GEMA in einem Schreiben detailliert und mit
Zeugenangaben mitgeteilt hat, dass diese Konzerte stattfanden und die in den Musikbögen
aufgeführten Werke/Songs gespielt wurden, hat
die GEMA es bis heute unterlassen, auf diesen
von ihr selbst geforderten Nachweis der Richtigkeit der Programmangaben zu antworten (seit ca.
vier Monaten).
(FORTSETZUNG IN DER AUSGABE 2/2015)
FOTO: © ANDREAS HAERTLE/FOTOLIA
:
“Ich war auf der Suche nach einer kleinen bis
mittelgrossen Akustikgitarre, die kraftige
Mitten anbietet und dabei noch warm und
organisch klingt. Ich hab viele ausprobiert, doch
meine Larson stellt sie alle in den Schatten.
Definitiv eine meiner neuen Lieblingsgitarren, die
bei jedem Anschlag einfach nur Spass macht.”
Johannes Strate (Revolverheld)
WWW.LARSONBROS.COM
WWW.FACEBOOK.COM/LARSONBROS
VERTRIEB: IMUSIC NETWORK E.K. · AM REHBERG 15 · D-97268 KIRCHHEIM
TEL (0 93 66) 99979 · [email protected] · WWW.I-MUSICNETWORK.COM
50 MUSIK & RECHT
YOUTUBE, SOUNDCLOUD, BANDCAMP
Endlich ist es so weit: Die ersten Tonaufnahmen mit eigener Musik sind im
Kasten und ein Masterband liegt vor euch. Doch wie bekommt ihre eure Musik
jetzt schnell zu den Fans und zu denen, die es noch werden sollen?
N
eben den „klassischen“ Verbreitungswegen
wie zum Beispiel der Bemusterung von
Radiosendern und Magazinen, kann Musik heute
auch digital für jedermann bereitgestellt werden,
sei es als Download oder als Stream. Gerade im
Bereich des Streaming gibt es zahlreiche Anbieter, die die dafür notwendige Technologie zur
Verfügung stellen – und das in den meisten Fällen
für den Anwender sogar kostenlos. Jedenfalls auf
den ersten Blick, denn „bezahlt“ wird hier nicht mit
Geld, sondern mit Rechten, die der Musiker dem
Portalbetreiber für die Nutzung seiner Dienste
einräumt.
musiker MAGAZIN 1/2015
»Im Bereich des
Streaming wird nicht mit
Geld, sondern mit
Rechten, die der Musiker
dem Portalbetreiber
für die Nutzung
seiner Dienste einräumt,
„bezahlt“.«
Moment … Rechte einräumen? Ja, das ist unumgänglich, denn sonst wäre der Dienst, den die
Portale anbieten, schlicht und einfach nicht legal
möglich. Ein gründlicher Blick in die Nutzungsbedingungen lohnt sich also allemal, um zu sehen,
was die Anbieter der Streaming-Dienste mit der
eigenen Musik alles anstellen dürfen.
Das größte Streaming-Portal ist YouTube
(www.youtube.com). Da es sich bekanntermaßen
um eine Video-Plattform handelt, können hier
keine reinen Sounddateien hochgeladen werden,
sondern eben nur Videos. Da es aber keines
MUSIK & RECHT 51
» Wird ein Musikstück
einmal mit einer CC-Lizenz
veröffentlicht, kann es
danach nicht mehr
großen Aufwands bedarf, die eigene Musik zum
„Soundtrack“ eines Lyricvideos zu machen, ist
YouTube ein gängiges Mittel, um Musik der breiten Masse zugänglich zu machen. Die mögliche
Reichweite ist enorm. Allerdings nimmt sich das
zu Google gehörende Portal dafür auch einiges
heraus.
Neben dem Recht der Nutzung, der Reproduktion, des Vertriebs und weiterer wird YouTube
das Recht zu Herstellung derivativer (= abgeleiteter) Werke eingeräumt. YouTube darf also das
Material nehmen und daraus selber neues Material herstellen. Und zwar nicht nur im Zusammenhang mit dem Betrieb der Website, sondern auch
„im Zusammenhang mit YouTubes Geschäften“.
Einerseits etwas restriktiver, andererseits noch
weitergehend stellt sich die Rechteeinräumung
bei den reinen Musik-Stream-Anbietern SoundCloud und Bandcamp dar. Bei SoundCloud stellt
die rechtliche Möglichkeit, dass Bandcamp die
eingeräumten Nutzungsrechte an einen Dritten
überträgt, ohne dass eine weitere Zustimmung
des Rechteinhabers notwendig ist.
durch die GEMA verwertet
werden.«
sich die Situation der Rechteeinräumung an den
Dienst ganz ähnlich dar wie bei YouTube.
Bandcamp hingegen lässt sich nicht nur die
Nutzungsrechte an der Musik wie bei den anderen Anbietern, sondern auch gleich an Marken,
Slogans und Logos einräumen. Hinzu kommt
noch, dass die Rechteeinräumung an Bandcamp
„transferable“, also übertragbar ist. Damit besteht
Neben der Nutzung solcher Dienste ist es
auch möglich, seine Musik über die eigene Website anzubieten. Hier bieten sich viele Möglichkeiten der Lizenzgestaltung gegenüber den Nutzern, beispielsweise eine CC-Lizenz (Creative
Commons). Dabei ist nur zu beachten: Wird ein
Musikstück einmal mit einer CC-Lizenz veröffentlicht, kann es danach nicht mehr durch die GEMA
verwertet werden.
TEXT: RA CHRISTIAN KOCH
WEB: METAL-ANWALT.DE
FOTO: © ROBERT KNESCHKE/FOTOLIA
GRAFIKQUELLE: WWW.WIKIPEDIA.DE
52 PRODUKT-NEWS
Klaus Porath – „The Piano Man“
SCHNELLER MIKROFON-WECHSEL MIT KÖNIG & MEYER
KUNST ODER KEKSE
DIE GESCHICHTE(N) EINES ANONYMEN
MUSIKERS
Neue Möglichkeiten für den schnellen Wechsel
von Mikrofonen auf der Bühne und im Studio
bietet König & Meyer jetzt mit dem QuickRelease Adapter 23910. Der zweiteilige Adapter wird zwischen Mikrofonklammer und Stativ
geschraubt. Mit leichtem Druck auf die Verriegelung ist dann im Live-Einsatz die Mikrofonklammer samt Mikro sekundenschnell vom
Stativ getrennt.
Ein langwieriges Abschrauben entfällt. Beide
Adapterhälften verbleiben dann jeweils am
Stativ bzw. an der Mikrofonklammer. Mehrere
Adapter würden somit ein schnelles, flexibles
Umbauen von diversen Mikrofonen und Stativen gewährleisten. Auch für weiteres Zubehör
mit 3/8"-oder 5/8"-Gewindeanschluss ist der
Einsatz denkbar. Der Quick-Release Adapter
23910 ist aus hochwertigem, schwarz eloxierten Aluminium gefertigt. Für den Einsatz
mit 5/8"-Anschluss ist ein Reduziergewinde
im Lieferumfang enthalten.
Weitere Informationen: www.k-m.de
GITARRENSTÄNDER „HELI 2“ VON KÖNIG & MEYER
„KANN MAN DAVON LEBEN?“
Klaus Porath, Jg. 1966, hat seinen Traum wahr gemacht:
Er ist seit 20 Jahren Berufsmusiker! Und das ganz ohne
„Jodeldiplom“ (© Loriot, gemeint: Abschluss an einer Musikhochschule) oder jemals einen 63. Platz in der Hitparade
belegt zu haben. Auf ihn und seinesgleichen treffen wir –
ob wir wollen oder nicht – in schummrigen Kneipen oder auf
Tante Heidis 60. Geburtstag. Denn dort verdienen Berufsmusiker wie er ihr Geld!
Durch dieses Buch erfährt die Weltöffentlichkeit zum allerersten Mal, was diese Menschen am Tag tun (schlafen und
Veranstaltern hinterhertelefonieren), was sie aus dem bürgerlichen Leben riss und in die Fänge der Musik trieb. Sie
erfahren, wie man zum unbekannten Popmusiker wird. Und
wie man es bleibt: Noch mehr Veranstaltern hinterhertelefonieren …
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Klaus Porath, Im Ginsterbusch 2b, 22457 Hamburg
Weitere Informationen: www.thepianoman.de
musiker MAGAZIN 1/2015
Komplett überarbeitet und mit innovativen Features und
modernem Design präsentiert sich die neue Version des
bekannten K&M-Gitarrenständers „Heli“. Eine in die Gummierung integrierte Struktur sorgt für gepolsterte Auflageflächen und schont das Instrument.
Durch einen neu entwickelten Faltmechanismus lässt sich
der Ständer noch schneller zusammenklappen oder aufstellen. Zudem ist der „Heli 2“ nun einfacher und komfor-
tabler in der Breite verstellbar. Wie schon sein Vorgänger
hat der Ständer ein geringes Eigengewicht und ist zusammengelegt sehr kompakt und flach. Eine praktische Sicherung hält den „Heli 2“ in Transportstellung.
Ein weiteres Feature sind die zwei integrierten Plektrenhalter. Der Gitarrenständer ist in mehreren Farben erhältlich
(Schwarz, Blau, Rot sowie Kork).
Weitere Informationen: www.k-m.de
PRODUKT-NEWS 53
MOMENTUM GEHT WEITER
Wireless gibt es ebenfalls in
Schwarz und Ivory, den MOMENTUM On-Ear zudem in den Farben Silber und Braun.
Mit der neuen Generation seiner MOMENTUM-Serie präsentiert Sennheiser
erstmals auch Wireless-Modelle
DIE WIRELESS-ZUKUNFT HAT BEGONNEN
Für den neuen MOMENTUM Wireless und den MOMENTUM
On-Ear Wireless verwendet Sennheiser NFC-Technologie,
die in Kombination mit NFC-fähigen Mobilgeräten bequemes und schnelles Pairing via Bluetooth ermöglicht. Einfach
den MOMENTUM in die Nähe des Endgeräts halten – fertig.
Wird der Kopfhörer darüber hinaus mit einem Bluetooth®apt-X®-kompatiblen Gerät verbunden, liefert der apt-X®
codec unverfälschten Premium-Sound.
Die MOMENTUM-Wireless-Modelle sind darüber hinaus mit
der aktiven Geräuschunterdrückung NoiseGard™ ausgestattet. Das Antischallsystem basiert auf vier Mikrofonen, die
Umgebungsgeräusche zuverlässig herausfiltern und selbst in
sehr lauten Umgebungen perfekten Hörgenuss garantieren.
Speziell fürs Unterwegs-Hören besitzen die Wireless-Modelle
leistungsstarke Akkus, die mit einer Laufzeit von 22 Stunden
besonders langen Musikgenuss garantieren.
NEUE FARBEN UND EDELSTE MATERIALIEN
Die Modelle der neuen MOMENTUM-Generation sind in
elegantem Schwarz und Ivory erhältlich. Zusätzlich launcht
Sennheiser den für Apple-iOS-Geräte optimierten MOMENTUM in klassischem Braun. Den MOMENTUM On-Ear
Die neuen faltbaren MOMENTUMKopfhörer lassen sich unterwegs
ganz einfach im mit ge lieferten
Case verstauen. Edle, leichtgewichtige Edelstahlbügel stellen
dabei sicher, dass die Kopfhörer
nichts vom puristischen Design ihrer Vorgänger einbüßen.
Gleichzeitig sind sie robust genug, um Musikliebhaber jederzeit unterwegs zu begleiten.
Die neuen MOMENTUM-Modelle besitzen eine im Kabel integrierte Bedieneinheit mit Mikrofon für die bequeme Steuerung
von Musik und Anrufen. Sie sind ab Januar 2015 wahlweise
für Apple-iOS- oder für Windows- und Android-Geräte erhältlich. Bei den ebenfalls ab Januar 2015 verfügbaren WirelessModellen können Musik und Anrufe direkt über den Kopfhörer
gesteuert werden. Ihnen liegen zudem ein Kabel zum Aufladen und ein Flugzeugadapter bei.
Weitere Informationen: www.sennheiser.de
Versicherungen für alle Eventualitäten®
Eberhard, Raith & Partner GmbH · Assekuranz Makler · Telefon +49-(0)89-54 01 63-0 · [email protected]
Christian Raith und www.milk-and-honey.de
Kompromisslos guter Sound, minimalistisches Design und
edelste Materialien: Mit der MOMENTUM-Linie hat Sennheiser
neue Standards gesetzt. Auf der CES 2015 in Las Vegas
präsentiert der Audiospezialist nun die nächste Generation
seiner erfolgreichen Premium-Kopfhörer. Diese umfasst mit
dem MOMENTUM Wireless und dem MOMENTUM On-Ear
Wireless erstmals auch drahtlose Varianten mit aktiver Geräuschunterdrückung – für alle, die etwas mehr MOMENTUM möchten. Alle neuen Modelle bieten darüber hinaus
einen noch höheren Tragekomfort und sind mit faltbaren
Kopfbügeln ausgestattet.
54 PRODUKT-NEWS
TASCAM
VERWANDELT KUNDENWÜNSCHE
IN AUFGEWERTETEN
MEHRSPURRECORDER
SHURE FUNKMIKROFONE – JETZT AUCH IN FARBE
Sechs verschiedene Farboptionen
für ausgewählte Handsender der PG-, SM- und Beta-Funksysteme
Der 8-Spur-Feldrecorder DR-680 MKII bietet gegenüber
seinem Vorgänger Verbesserungen bei der Aufnahme,
Speicherkapazität und Batterielaufzeit. Basierend auf
Kundenwünschen wurden etwa Operationsverstärker und
andere Komponenten ausgetauscht, um die Klangqualität
von Aufnahmen zu verbessern. Das neue Modell erzeugt
einen genaueren Systemtakt für die präzise Synchronisation
mit Videorecordern. Und die Zweifachaufnahme-Funktion
erlaubt es, zur Sicherheit parallel eine zweite Aufnahmedatei mit verringertem Pegel zu erstellen.
Darüber hinaus akzeptiert der DR-680 MKII SDXC-Karten
bis 128 GB und unterstützt Lithium-Batterien, die ihm zu längeren Betriebszeiten bei Aufnahmen im Freien verhelfen.
Weitere Informationen: www.tascam.de
Shure bietet sechs neue, optionale Handsender-Gehäuse
für ausgewählte Mikrofonoptionen der digitalen und analogen PG-, SM- und Beta-Funksysteme in den Farben Weiß,
Silber, Gold, Pink, Blau und Rot an – eine simple Möglichkeit,
unverwechselbar und einzigartig auf der Bühne zu sein. Die
einfache Montage der robusten Gehäuse macht das Aus-
DANIEL SCHRÖFEL WIRD NEUER SALES MANAGER NORD/
NORD-WEST BEI SHURE DISTRIBUTION
Seit dem 1. Dezember 2014 verstärkt Daniel Schröfel das
Vertriebsteam der Shure Distribution GmbH als neuer Sales
Manager für die Region Nord/Nord-West Deutschland. In
dieser Rolle zeichnet Schröfel unter anderem für den Vertrieb des gesamten Markenportfolios bei Shure Distribution
verantwortlich, das neben Shure auch Produkte von QSC
Audio, DIS, Radial, Countryman und Winradio umfasst.
Nach dem Bachelor of Science in Angewandter Informatik
und dem Master of Arts in Elektronische Medien, beide Abschlüsse mit Schwerpunkt Medientechnik, arbeitete Schröfel
als Account Manager bei Riedel Communications GmbH &
Co. KG. Dort war er für die deutschlandweite Kundenbetreuung im Event- & Entertainment-Segment zuständig. Sein
Aufgabengebiet lag verstärkt auf dem Verkauf und der Vermietung von Echtzeitmediennetzwerken sowie der Kundenberatung im Bereich Mediennetzwerke über Glasfaser und
Ethernet/IP.
„Daniel Schröfel verfügt über langjährige Erfahrung im
Vertrieb und in der Planung von Medientechnik und Audionetzwerken. Durch diese Erfahrungen kann er das Vertriebsteam der Shure Distribution optimal unterstützen. Wir freuen
uns, Daniel Schröfel als engagierten und motivierten Mitarbeiter an Bord zu haben“, so Torsten Haack, Director System
Group, Shure Distribution.
Weitere Informationen auf www.shure.de
musiker MAGAZIN 1/2015
tauschen zwischen unterschiedlichen Farbdesigns kinderleicht. Die stabilen, farbigen Handsender-Gehäuse sind für
PG58-, SM58- und Beta-58A-Handsender der analogen und
digitalen PG-, SM- und Beta-Funksysteme verfügbar und ab
Februar erhältlich.
Weitere Informationen auf www.shure.de
PRODUKT-NEWS 55
TASCAM-AUDIORECORDER FÜR DSLR
WIRD PROFESSIONELLEN ANSPRÜCHEN GERECHT
Mit dem DR-70D stellt Tascam einen kompakten Audiorecorder vor, der es dem ambitionierten DSLR-Nutzer ermöglicht, parallel zu seinen Filmaufnahmen Audioaufnahmen
in sehr hoher Qualität zu erstellen. Der Recorder kann dabei
direkt zwischen Stativ und Kamera oder auf der Kamera
montiert werden, wodurch eine kompakte Einheit entsteht.
Mit seinen zwei eingebauten Mikrofonen ist der DR-70D in
Standardsituationen sofort einsatzbereit. Zudem stellt er
vier Kombibuchsen XLR/Klinke bereit, über die Sie mithilfe
von Profi-Mikrofonen vier Audiokanäle in hervorragender
Klangqualität aufzeichnen können. Dank Kameraausgang
und -eingang lässt sich einerseits das Stereosignal des
Recorders auch auf der Kamera aufzeichnen, was das spä-
tere Schneiden des Materials in Verbindung mit der Klappensignal-Funktion des Recorders erleichtert. Andererseits
können Sie das Tonmaterial der Kamera über den Recorder
abhören.
C.A.S.S.R.O.L.L. – DIE LEGENDE
LEBT WEITER
Zu den Ausstattungsmerkmalen des DR-70D gehören übersteuerungsfeste, gut klingende Vorverstärker mit zuschaltbarem Tiefenfilter und Limiter, die Verarbeitung von Mikrofonsignalen im Mitte-/Seite-Format, Phantomspeisung mit
24 oder 48 Volt für Kondensatormikrofone sowie viele übliche und nicht so übliche Funktionen, die das Aufnehmen,
Abhören und spätere Weiterverarbeiten der Tonspuren erleichtern.
Weitere Informationen: www.tascam.de
Hier ein kleiner Ausschnitt unseres Lebens, was der Alkohol
mit uns angestellt hat. Der Alkohol begleitet uns unser ganzes Leben. Von Geburt bis zum Tod, von der Firmung bis zur
Hochzeit, vom Geburtstag bis Weihnachten und Silvester.
Es fällt schwer, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen.
TASCAM-STUDIOMONITOR VEREINT GENAUIGKEIT UND WERTIGKEIT
Tascam stellt mit dem VL-S5 ein neues Modell in der Reihe
hochwertiger Studiomonitore vor. Er ist für die Bedürfnisse
von Heimstudios konzipiert und soll sich ideal mit Audiointerfaces wie dem US-2x2 und US-4x4 verwenden lassen.
Ich schlepp mich durch die Zimmer,
mein Zustand wird immer schlimmer,
der Magen er hebt sich, mein Kopf er verdreht sich,
ich glaub ich bin ein Karussell.
Wo ist denn mein Bett?
Ich kann es nicht finden.
Mein Geist und die Sinne sie schwinden und schwinden,
auf einmal muss ich mich übergeben,
torkle ins Klo und ziele daneben.
Ach wie schrecklich ist diese Pein,
oh könnt ich doch schnell wieder nüchtern sein.
• Basslautsprecher mit hochfester Kevlar-Membran und
1-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöner für überragende, natürliche Wiedergabe
• Symmetrischer XLR-/TRS-Eingang für rauscharme Verbindung
„ALKOHOL“
Freitagabend bin ich nach Haus gekommen,
habe mit Not die Treppen erklommen,
sperre oben die Haustüre auf,
auf einmal haut mich von hinten was drauf.
Mein Film war gerissen, mich hat es hingeschmissen,
ich hörte nur noch ein Geschrei.
Saufkopf, Hurenbock wie kommst du denn heim,
du Säufer willst mein Ehegatte sein,
ich lass mich scheiden und das sofort.
Der VL-S5 zeichnet sich aus durch makelloses, natürliches
Ansprechen seines Kevlar-Basslautsprechers und seines
5-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöners. Jede Komponente wird
von einem separaten Verstärker angesteuert. Dabei sorgt
die Trennfrequenz von 3,2 kHz für maximale Effizienz der
beiden Treiber und verschiebt zugleich Phasenprobleme
aus dem kritischen Mittenbereich. Das System bietet einen
ebenen Frequenzverlauf von 60 Hz bis 22 kHz. Symmetrische
Anschlüsse verringern Rauschen und ermöglichen die Verbindung mit professionellen Komponenten.
• Getrennte Verstärker mit 40 Watt (Tiefton) und 30 Watt
(Hochton)
Wieder 99,9% Deutsch, 100 % kein Schlager,
echter Krautrock
• Magnetisch geschirmte Komponenten für die sichere
Platzierung in der Nähe von Computern und Röhrenbildschirmen
Weitere Informationen: www.tascam.de
Dass es euch nicht gehet so wie mir,
meidet Wein, Schnaps und Bier.
Werdet mit jemandem anders gut Freund
und fühlt euch wohl.
Sagt ade zum Alkohol.
1/2015 musiker MAGAZIN
56 PRODUKT-NEWS
40 JAHRE NEUTRIK
PHILIPP KONOWSKI/PETER KELLERT
2015 feiert Neutrik ganze vier Dekaden voller
Innovation, Erfindergeist und Leidenschaft!
MODERN ROCK STYLES
Hard Rock, Indie Rock, Heavy Metal, Nu Rock, Nu Metal, Punk Rock, Alternative Metal u.a.
Der Begriff Modern Rock beschreibt keinen offiziellen
Musikstil. Modern Rock ist alles, was sich seit etwa 1970
in der Rockszene entwickelt hat. Deshalb wird mit diesem
Buch erst gar nicht der Versuch unternommen, Ordnung in
das stilistische Chaos zu bringen; es wurden wichtige Bands
und Musiker ausgewählt, um deren Stil, Spielweise und
Sound anhand von zehn typischen Songs vorzustellen.
Was vor 40 Jahren als kleiner Zweimann-Betrieb in einem
alten Bauernhaus in der Obergass 16 in Schaan begann, ist
heute der weltweit führende Anbieter von Audio-, Koaxial-,
Strom- und Rundsteckverbindern.
Du kannst schon Gitarre spielen und interessierst dich für
spezielle Spieltechniken oder für einen bestimmten Musikstil. Dieser neue Band in der Reihe GUITAR LESSONS trägt
den Titel „Modern Rock Styles“. Darin werden die wichtigsten Gitarren-Spieltechniken aus Hard Rock, Indie Rock,
Punk Rock, Heavy Metal, Nu Rock, Nu Metal, Alternative
Metal u.a. gezeigt.
Mit innovativen Ideen im Bereich Steckverbinder und Steckverbindersysteme für die professionelle Unterhaltungsindustrie konnte die Neutrik AG von Anfang an rund um die
Welt Kunden begeistern und sich einen guten Namen in
diesem Marktsegment erarbeiten. Heute – 40 Jahre später
– dürfen wir mit Stolz sagen: Neutrik setzte Standards!
Das erste Domizil der Neutrik AG befand sich in der
Obergass 16 im liechtensteinischen Schaan in einem alten
Bauernhaus, in dem die Besitzerwohnung die Büros darstellte und die Scheune in ein Lager umgebaut wurde. Der
ehemalige Stall diente als Werkstätte und Montageraum.
Bis zum heutigen Tag befindet sich der Neutrik-Firmensitz
in Schaan, nur ein paar Straßen vom ursprünglichen Gründungsgebäude entfernt.
Weitere Informationen: www.neutrik.de
FRANCOIS ROUSIES
ÜBERNIMMT
KABELHERSTELLER CORDIAL
Francois Rousies übernimmt im Rahmen eines
Management-buy-out den
deutschen Kabelhersteller
CORDIAL als alleiniger Inhaber.
CORDIAL wurde vor 20
Jahren von Neutrik-Partner
Heinz Schneckenaichner gegründet und ist heute weltweit
mit einem breiten Sortiment hochwertiger Kabel aus den
Bereichen Audio/Video/Licht vertreten.
Francois Rousies wurde bereits 2005 zum Geschäftsführer
bei CORDIAL berufen und verfolgte seither konsequent den
eingeschlagenen Weg, erstklassige Qualität zu fairen Preisen anzubieten. Sein strategisches Ziel ist es, den Markenauftritt zu verfeinern, Vertriebspartner und Kunden perfekt
zu beraten und als verlässlicher Logistikpartner anspruchsvolle Kunden schnell und kostengünstig zu beliefern.
Weitere Informationen: www.cordial.eu
musiker MAGAZIN 1/2015
Die Autoren orientieren sich dabei an den Spieltechniken
der Gitarristen von Bands wie Slipknot, Korn, Metallica,
Nickelback und vielen anderen. Auch Fans des Vintage
Rock im Stile von Black Sabbath, Nirvana, Led Zeppelin,
Deep Purple oder Guns’n’Roses kommen auf ihre Kosten.
Die Geburtsstunde der heutigen Rockmusik war in den
Jahren um 1960, als sich der gute alte Rock’n’Roll hörbar
veränderte. Der Sound der Bands wurde härter und aus dem
Shuffle-„Roll“ wurde immer mehr ein gerader Backbeat„Rock“. Vor allem die Texte veränderten sich. Die junge
Generation verkündete ihren politischen Unmut in Songs wie:
Street Fighting Man (The Rolling Stones) oder Revolution
(The Beatles). Give Peace a Chance von John Lennon wurde
zum Soundtrack der ersten Friedensbewegung. Die Gesellschaft veränderte sich und die Rockmusik hatte ihren verdienten Anteil daran.
Höhepunkt der Protest- und Friedensbewegung war 1969
das legendäre Woodstockfestival. Die wichtigsten Bands
der ersten Rock Generation zwischen 1960 und 1970 hießen: The Beatles, The Who, The Rolling Stones und Led
Zeppelin.
Neugier, Experimentierlust und der Drang nach musikalischer Veränderung machten es möglich, dass sich die Rockmusik in nur acht Jahren von Love me do (The Beatles) hin
zu Paranoid (Black Sabbath) entwickelte. Aus heutiger Sicht
ein Riesensprung. Ob Klassik, Jazz, Blues oder Folklore,
kein Stil war vor dem Pioniergeist der Rockmusiker sicher.
Die musikalischen Ergebnisse haben nicht selten zu neuen
Strömungen geführt. Es entstanden Stile wie: Classic-Rock,
Jazz-Rock, Heavy Metal, Dark- und Speed-Metal, SkaterPunk, Melodycore, Alternativ-Rock, Progressiv Metal und es
kommen ständig neue hinzu. Die wichtigsten Bands der heutigen Generation sind: Korn, Limp Bizkit, Slipknot, Dream
Theater, Nirvana, Nickelback, Metallica und Greenday.
Mit 10 Songs kann trainiert werden. Jeder Song ist komplett transkribiert und in Noten und Tabs abgebildet. Es gibt
Vorübungen zu den wichtigsten Riffs, für die Rhythmusgitarre steht bei jedem Song das wichtigste Rhythmuspattern,
das man dann zur Comping-Version üben kann. Melodie
und Solo werden zur Playback-Version geübt, die MP3-CD
enthält jeweils die Listening-, Playback-, Comping- und
Soloversionen.
PHILIPP KONOWSKI, Jahrgang 1961, studierte Gitarre an
der Swiss Jazz School in Bern. Als viel gefragter Live- und
Studiomusiker wirkte er bei zahlreichen CD-, Rundfunkund Fernsehproduktionen mit, unter anderem mit Louisiana
Red und John Kirkbright. Gemeinsam mit Peter Kellert ist er
Co-Autor der Bücher Tapping, Sweeping und Modern Blues
Styles aus der Reihe Guitar Lessons. Seit 1990 unterrichtet er an der Kunst- und Musikschule in Böblingen den Jazzund Popularbereich.
PETER KELLERT, Gitarrist, Arrangeur und Komponist.
Ausbildung u. a. bei Jerry Bergonzi (Boston) und Henning
Brauel (Hannover). Er arbeitet als Komponist und Produzent
für etliche Plattenfirmen, schreibt Filmmusiken und Werbespots. Als Dozent ist er an Musikschulen und bei Workshops tätig. Für den Leu Verlag schrieb er unter anderem
„E-Gitarre Basics“,“Gitarre lernen“, „Guitar Lessons Vol. 1 –
6“, „Improvisieren“, „Arrangieren & Produzieren“, „Rockgitarre
Hard&Heavy“ sowie „Harmonielehre & Songwriting“.
Weitere Informationen und Bestellung: www.leu-verlag.de
ISBN 978-3-89775-154-5
88 Seiten, 22,– Euro inkl. MP3-CD
PRODUKT-NEWS 57
STROM UND DMX VEREINT – CORDIAL HYBRIDKABEL CPH
Wertvolle Aufbauzeit sparen war die Vorgabe für die Komposition der neuen CPH-Hybridkabel des deutschen Kabelherstellers CORDIAL.
die CPHs fur eine durchschleifende Verbindung z.B. von
DMX-gesteuerten Scheinwerfern, LED-Wänden und
Dimmerpacks.
CPH-Kabel kombinieren eine Stromversorgung mit Neutrik
powerCON Power-In/Power-Out und ein DMX-Kabel mit
Neutrik XLR Male/Female-Steckverbindern. Die Wahl eines
präzisen 110-Ohm-Wellenwiderstandskabels prädestinieren
Lieferbare Längen: 1,5 / 3 / 5 und 10 Meter
Empfohlener VK inkl. MwSt.:
z. B. CPH_DMX 1 PWR 1, 1,5-m-Variante 59,90 Euro
Weitere Informationen: www.cordial.eu
Jean-Michel Guesdon, Philippe Margotin
BEATLES TOTAL
DIE GESCHICHTEN HINTER DEN SONGS
4 Jungs, 211 Songs, über 1 Milliarde verkaufter Tonträger
weltweit: Die Beatles sind eine der erfolgreichsten Musikbands aller Zeiten! John Lennon, Paul McCartney, George
Harrison und Ringo Starr schrieben die Geschichte der Popmusik neu, veränderten die musikalische Landschaft der
Sechzigerjahre und wurden zu Musik-, Mode- und Frisurikonen. Kein Wunder: Ihre Lieder trafen und treffen die Gefühlsebene mehrerer Generationen.
F.R.E.I. VERÖFFENTLICHT DAS NEUE ALBUM „SHOWTIME“
Seit dem aufsehenerregenden Start mit dem Debütalbum
GRENZENLOS im Februar 2013 jagt ein Highlight das andere. F.R.E.I. begeisterten auf den letzten Konzerttourneen in
mehr als 40 Städten und vor ausverkauften Häusern u. a. an
der Seite von UNHEILIG und PUR über 300 000 Menschen mit
ihrer Musik.
F.R.E.I. gewannen 2013 zudem noch den „31. Deutschen
Rock & Pop Preis 2013“ in den Kategorien „Beste PopBand 2013“ & „Bestes Popalbum 2013“.
Euphorisiert von diesen turbulenten ersten Jahren haben
die Jungs von F.R.E.I. nun ihr zweites Album kreiert. Das
Album SHOWTIME spiegelt all ihre Erfahrungen, Emotionen
& Erlebnisse wider und hat am 23.01.2015 das Licht der
Welt erblickt. Die erste Single AUGENBLICK aus dem neuen
Album wurde ebenfalls am 23.01.15 veröffentlicht.
Der Graf von Unheilig sagt über F.R.E.I.: „Ihr habt das Zeug
dazu, es bis ganz nach oben zu schaffen …“
Vier unterschiedliche Musiker, die ein ungewöhnliches
Ganzes ergeben – das sind Frontmann Daniel Wagner und
seine aus Spitzenkräften der deutschen Musikszene bestehende Band F.R.E.I. Sicherlich gehört Daniel heute schon zu
den besten Frontmännern im Land. Seine erfrischend mitreißende und freche Performance begeistert und schafft
einen einzigartigen Unterhaltungsfaktor!
Dieses Buch versammelt Anekdoten, Entstehungsgeschichten von Songs und Alben, Analysen und Details aus
den Studios und von Tourneen. 672 Seiten Genuss pur für
alle Beatles-Fans:
• Entstehungsgeschichte aller Songs in einem Buch
• Hintergrundinformationen aus den Studios und von den
Konzerttouren
• Informationen hauptsächlich aus erster Hand – inklusive
Quellenangaben
• seltene Fotos
• dem Buch liegen außerdem 3 Beatles-Poster bei
ISBN: 978-3-7688-3881-8, 2. Auflage 2014, 672 Seiten,
66 Farbfotos, 275 S/W-Fotos, 4 farbige Abbildungen, 3
Poster, Format 22,1 x 27,6 cm, gebunden mit Schutzumschlag, Delius Klasing
Weitere Informationen und Bestellung:
www.delius-klasing.de/ buecher/Beatles+total. 191774.html
• Ihr Klangrezept? Eine erfrischende Mischung aus elegantgefühlvollem Pop und kraftvollem, mitreißendem Rock mit
starken Melodien – F.R.E.I. – die Metro-Pop-Band.
• Die Texte? Deutsch, unprätentiös, mit Worten, die jeder
versteht, Emotionen, die jeder erlebt, und Bildern voller
Kraft und Poesie.
• Ihr Style? Glamourös. Elegant. Rockig. Sexy. Metro-Pop
vom Feinsten!
Weitere Infos unter: f-r-e-i.com und www.musicstore.de
1/2015 musiker MAGAZIN
58 PRODUKT-NEWS
ONLINE-HANDELS-AWARD 2015 FÜR DAS MUSIKHAUS THOMANN
Thomann hat sich nach der Auszeichnung letzten Jahres
wiederholt den Online-Handels-Award in der Kategorie Sport
& Hobby verdient. Der Familienbetrieb setzt sich damit
gegen Konkurrenten wie Globetrotter und Nike durch. Laut
der zugrundeliegenden Kundenzufriedenheitsstudie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Deutschlands Top-OnlineShops Vol. 4“ mit über 10 600 befragten Online-Shoppern
ist das Musikhaus Thomann der Gesamtsieger im Bereich
„Service“. Mit insgesamt 83,5 Punkten in verschiedenen
Kriterien wie Website-Gestaltung, Versand und Lieferung
sowie Sortiment setzte sich laut Studie Thomann kategorieübergreifend als Erstplatzierter an die Spitze der Top-OnlineShops und des Zufriedenheitsindex. Über 97 Prozent der
befragten Kunden bestätigen laut Kundenbindungsindex
der Studie eine hohe Gesamtzufriedenheit, Wiederkaufabsicht und Weiterempfehlungsbereitschaft.
Im Rahmen des 11. Jahreskongresses Online Handel am
21. und 22. Januar in Bonn kürten der Handelsverband
Deutschland (HDE), der ECC Köln und das Management
Forum des Handelsblatts die Top-Online-Shops 2015. Die
Grundlage der Online-Handels-Awards-Verleihung ist
die größte Studie des E-Commerce „Erfolgsfaktoren im
E-Commerce – Deutschlands Top-Online-Shops“ des Instituts
für Handelsforschung. Mehr als 10 600 Online-Käufer
bewerteten ihr Einkaufserlebnis bei den 105 wichtigsten
Online-Händlern in 12 unterschiedlichen Kategorien von
Generalisten über Fashion bis Apotheken anhand von 60
Einzelkriterien.
„Dem Online-Shop von Musikhaus Thomann gelingt es in
besonders vorbildlicher Weise, den Erwartungen der eigenen Kunden zu entsprechen. Die sehr hohe Kundenzufriedenheit hinsichtlich der wichtigsten Erfolgsfaktoren im
Online-Handel – Websitedesign, Usability, Sortiment,
Service, Preis-Leistung, Bezahlung und Check-Out und
Versand & Lieferung – bestätigt die hervorragende
Leistung“, urteilen die Veranstalter ECC Köln, Handelsverband und Management Forum.
Quellen: Handelsblatt vom 22.01., S. 21, und die Homepage des ECC Köln http://goo.gl/VrUkvB.
Weitere Informationen: www.thomann.de
ULTRASONE IQ PRO: EINZIGARTIGES IN-EAR-MONITORING-SYSTEM MIT DUAL-TREIBER-KONZEPT
Mit dem iQ Pro stellt der bayerische Kopfhörerspezialist
Ultrasone ein einzigartiges In-Ear-Monitoring-System für
Musiker und Bühnenkünstler vor, die bei ihrer Performance
auf exzellenten, linearen Monitoring-Klang angewiesen sind.
Im Inneren des soliden Metall-Chassis befinden sich wie
bei einem konventionellen Lautsprecher zwei Treiber – ein
Hochleistungs-Balanced-Armature-Modell sowie ein dynamischer Speaker. So werden Hoch- und Tief-/Mitteltonbereich optimal reproduziert. Ein exzellenter Tragekomfort
wird über die patentierten Comply Foam™ Earpads gewährleistet, die Over-Ear-Kabelführung sorgt für einen besonders stabilen Sitz, selbst bei bewegungsintensiven Performances.
Ultrasone erreichte seit der Vorstellung des iQ von vielen
Seiten der Wunsch, den In-Ear zu einer professionellen
Monitoring-Variante weiterzuentwickeln. Diesem Wunsch
entspricht der bayerische Kopfhörerspezialist und stellt mit
dem iQ Pro eine professionelle Version vor, die in Zusam-
musiker MAGAZIN 1/2015
menarbeit mit vielen erfahrenen Bühnenmusikern entwickelt
worden ist. Im Dialog mit den Künstlern wie Sängerinnen
und Sängern, Gitarristen, Drummern sowie Dirigenten entstanden viele einzigartige Detaillösungen, die den Praxiseinsatz optimieren.
Basis des iQ Pro ist ein aufwendiges 2-Wege-Hybrid-Treiberkonzept, das auf separate Lautsprecher für Tief-/Mitteltonund Hochton-Bereich zurückgreift. Diese Kombination aus
Balanced-Armature-Treiber und einem dynamischen 8-mmSchallwandler ermöglicht eine noch präzisere HochtonAbbildung. So wird eine detailgetreue Frequenzabbildung
von 17 Hz bis 21 kHz erreicht. Die lineare Abstimmung
ermöglicht es dem Künstler, die Musik über das In-EarMonitoringsystem genau so wahrzunehmen, wie sie auch
in die Halle übertragen wird. Die hohe Pegelfestigkeit ermöglicht eine optimale Wiedergabe, egal ob der iQ Pro
besonders leise oder mit hohen Lautstärken genutzt wird.
Der iQ Pro ist durch die einzigartige Materialmischung der
Comply Foam™ Earpads besonders komfortabel zu tragen
und hält sicher im Ohr – auch bei intensiver Bewegung auf
der Bühne. Gleichzeitig sorgt das atmungsaktive Material
auch nach Stunden noch für einen bequemen Sitz. Die Materialdichte gewährleistet zudem eine angenehme Reduzierung der Außengeräusche.
Die Comply Foam™ Earpads lassen sich schnell und einfach wechseln – so können sie schnell ersetzt werden.
Darüber hinaus lassen sich auch andere Eartips einsetzen.
Der Ultrasone iQ Pro ist ab Oktober 2014 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 449,00 Euro im Fachhandel erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich eine hochwertige Transportbox, 2 Paare Comply Foam™ TX-100 Earpads in den Größen M und L sowie 5 Paare Silicon-Eartips in
den Größen S, M, L, M (long) und L (long). Ultrasone gewährt
eine Garantie von 2 Jahren.
Weitere Infos: www.ultrasone-headphones.com/de
CD-REZENSIONEN 59
wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen. Die Einrichtungen bieten tägliche Mahlzeiten, Hausaufgabenhilfe,
Sport- und Musikangebote und vor allem ganz viel Aufmerksamkeit. Als ganz persönlicher Bonus darf man, dank dieses Albums, auch noch mal Kind sein für fast 40 Minuten.
M.D.
http://giraffenaffen.de
GENTLEMAN
»MTV Unplugged«
Der Osnabrücker Reggae-Musiker GENTLEMAN reiht sich
nun also auch in die Riege der Musiker ein, die ein
Unplugged-Album auf den Markt bringen. Manche finden
diese Variante der Interpretierung nicht besonders originell,
doch es kann den Liedern auch neues Leben einhauchen.
Satte 28 Stücke bekommt der Hörer hier geboten, darunter
bekannte Hits wie „Different Places“ oder „You Remember“.
Eine große Anzahl von Gastmusikern (u.a. Marlon Roudette,
Shaggy) sind hier vertreten und die geben den Stücken
noch eine besondere Würze. Die Frage, die sich jetzt stellt,
ist die, ob die Mission Unplugged gelungen ist. Dies kann
man nur mit einem klarem Ja beantworten. Eben jene neuen
Interpretationen verleihen diesem Werk, das übrigens auch
als DVD und Blu-Ray erhältlich ist, einen wunderbaren
Glanz. Flügel, Flöten, Bass und Streicher fügen sich auf
geschmackvolle Weise in die Songs ein und tragen im Vergleich zum Original zu einer relaxteren Atmosphäre bei, die
dennoch groovt. Das Unplugged-Album kann also nicht einfach als fader Aufguss alter Songs gelten, sondern als
neues, eigenständiges Werk, das Lust macht auf ein weiteres dieser Art.
mtv-unplugged.gentleman-music.com/int/
M.D.
FRAGILE
»Josephine’s Melody«
Die Berliner FRAGILE sind schon fast alte Hasen im Musikgeschäft und mit „Josephine’s Meloldy“ kommt nun ihr
fünftes Album auf den Markt. Die Stimme von Petra
Woisetschläger zeigt so viele Facetten auf, dass es einem
den Atem raubt. Hier werden Klassiker neu interpretiert,
und da muss man immer auf der Hut sein, denn man kann
sich leicht die Finger verbrennen an Coverversionen. Aber
FRAGILE hauchen den Liedern neues Leben ein. So zum
Beispiel würde man den Rock-Klassiker „Urgent“ von
Foreigner nicht wiedererkennen, wenn nicht auf dem
Backcover stünde, von wem das Lied eigentlich im Original
stammt. Besonders heikel wird es bei der Mission, „Sweetest
Taboo“ von der einzigartigen Sade neu zu interpretieren. Hier
kann man fast eigentlich nur auf den zweiten Platz verwiesen
werden. Aber auch dieses Stück kommt in einer wunderschönen Version daher. Es ist ein lustvolles Stöbern und Stochern
in akustischen Traditionen, ein halb intellektuelles, halb
intuitives Arrangieren von kanonisierten Versatzstücken,
die sauber aus dem historischen Kontext herausgearbeitet
und neu interpretiert werden. Und genau in dieser übergreifenden Strategie offenbaren FRAGILE ihre Klasse.
www.fragile-music.com
M.D.
VARIOUS ARTISTS
»Giraffenaffen 3«
Die Giraffenaffen gehen jetzt schon in die dritte Runde.
Bekannte deutsche Stars wie Henning Wehland von den HBlockx, Schandmaul oder die Söhne Mannheims wählten
ihre Lieblings-Kinderlieder aus und verwandeln diese mit
viel Gefühl und Phantasie in einen wunderschönen zeitgemäßen Sound. Erfreuen Sie sich an angenehmen Gesangsstimmen, die man wirklich gerne hört. Geben sie „Hey
Pippi Langstrumpf“, „Auf der Mauer“ oder das altbekannte
„Schlaf Kindlein schlaf“ und viele, viele mehr auf diesem
Weg weiter an Ihre Kinder. Dies sind Stücke, die man selbst
noch aus der Kinderzeit kennt. Die Künstler, die die Lieder
wiedergeben, haben alle etwas gemeinsam: Sie lieben
Kinder. Deshalb geht ein Teil der Einnahmen von „Giraffenaffen“ an das Kinder- und Jugendwerk „Die ARCHE“ e.V.,
dessen Ziel es ist, Kinder von der Straße zu holen und sie
J MOON
»Melt«
Hinter J MOON verbirgt sich die italienische Singer-Songwriterin Jessica Einaudi, die aber inzwischen in Berlin lebt.
„Melt“ ist ihr erstes Album, und man ist schon erstaunt,
denn von der Produktion bis zum Songwriting klingt alles
nach einer erfahrenen Musikerin. Die Lieder sind meist ruhig
als auch beständig, und die Synthies erzeugen weiche Klangteppiche. Auch Jessicas nachdenkliche und zum Teil sogar
resignierende Texte tragen ihren Teil zu der Gesamt- 8
1/2015 musiker MAGAZIN
60 CD-REZENSIONEN
atmosphäre von „Melt“ bei. Wobei zwei Highlights der
Platte, nämlich das gefühlvolle „Hidden Garden“ sowie der
Schlusstrack „Faces“, durchaus herausstechen. „Faces“ bildet eine Nummer, die berührt und beinahe episch wirkt. J
MOON erschaffen Atmosphäre mit einem Hauch von Mystik.
Dabei setzen sie ganz auf Minimalismus, der hypnotisiert und
fasziniert. Die Musikwelt wird von diesem Beben wohl noch
sehr lange etwas spüren. „Melt“ erzeugt eine fesselnde
Leere, in die man sich immer und immer wieder fallen lassen
will – am besten in der U-Bahn, auf dem Weg zum nächsten
Glühweinstand, während man sich zwischen den warmen
Winterjacken versteckt und die Platte schluchzend ins Herz
schließt.
M.D.
http://jmoonmusic.com
BROTHERS OF SANTA CLAUS
»Navigation«
Wie weit geht der Vollbart-Trend denn noch – denkt man
bei einem solchen Bandnamen wie dem der BROTHERS OF
SANTA CLAUS. Dabei täte man den Protagonisten Unrecht,
hat doch nur einer der fünf gut aussehenden Jungs eine
Komplettbehaarung des Gesichts vorzuweisen. Das Debütalbum der Freiburger heißt „Navigation“ und ist ein Sextant
für New-Folk- und Akustik-Inde-Rock-Liebhaber. Aus deutschen Landen hört man dies kaum in einer solchen Güte.
Nicht so countrylastig wie die deutschen Dinosaur Truckers
und nicht so poplastig wie Mumford and Sons. Dafür erinnert Sänger Maximilian Bischofberger an einen anderen
Bruder: An Caleb, einen der Brüder Followill und Sänger der
Kings Of Leon. Effektvoll wird bei all den akustischen Erzählungen auch immer wieder eine E-Gitarre eingesetzt, so
in „Dry“, einer emotionalen Achterbahnfahrt mit souligen
Nuancen in den Vocals. „Interlude“ haben sie in einem Hausgang aufgenommen. Dass sie dabei auch noch toll klingen –
geschenkt! So können die BROTHERS OF SANTA CLAUS gut
ganzjährig mit oder ohne brauner Koffeinbrause bestimmt
auch live genossen werden. Bart ab oder dran – diese Musik
hat Charakter.
C.S.
www.brothersofsantaclaus.de
ARETHA FRANKLIN
»Sings The Great Diva Classics«
Es kann nur eine geben: Aretha Franklin. Die eine Queen of
Soul. Ihr Schaffenswerk umspannt mehr als fünf Jahrzehnte.
Mit ihren gerade mal 72 Jahren legt sie uns ein neues Album
vor. Nicht etwa eine Retrospektive oder eine „Best Of“ ihrer
Hits. Dabei könnte sie eine eigene Spitzenkompilation der
Soulmusik vorlegen – allein mit ihren eigenen Songs. Man
musiker MAGAZIN 1/2015
tempo verortet und dampfhammerartige Produktion erahnt.
Dann ist das „OK“, singen sie, und ich schließe mich voll
an, wenn ich die Silberscheibe höre.
C.S.
www.melloy.de
erinnere sich nur an „Call Me“, „Think“ und ihre famosen
Versionen von „I Say A Little Prayer” sowie das Duett mit
George Michael „A Rose Is Still A Rose“. Vielfältige GrammyAuszeichnungen ehren die Soul-Diva. Das Musikmagazin
Rolling Stone setzte sie auf Platz eins der Allzeit-Top-Liste der
besten Sänger. Umso überraschender, dass sie sich nun dem
Werk anderer bekannter Soul-Interpretinnen gewidmet hat.
Auf dem vorliegenden Longplayer versucht sie sich an den
größten Hits derer, die sie oft als Vorbild nannten. Dabei hat
sich Aretha aller Dekaden des weiblichen Soul bedient. Von
Adeles „Rolling In The Deep“ bis hin zu Etta James’ „At Last“,
von Gloria Gaynors „I Will Survive“ bis Sinead O’Connors, von
Prince geschriebenem „Nothing Compares 2 U“. Aretha singt
Songs, die sie, wie sie sagt, selbst mit ihrem Produzenten
Clive Davis ausgesucht hat und zu denen sie besonderen
Bezug hat. Alicia Keys etwa wünschte sich eine Version ihres
„No One“ mit einem Reggae Vibe. Aretha hatte so etwas
nie zuvor versucht. Ausgesprochener Wunsch Arethas war
es, „You Keep Me Hangin’ On“ von Diana Ross und den
Supremes zu singen. Sie sei selbst ein großer Fan der
Motown Hits und von Diana. Ihr selbst und dem Hörer bereitet Aretha eine wahre Freude mit dem Album, das ein modernes Produktionsgewand trägt. Darüber schwebt ihre einzigartige Stimme, die Eine, die Größte.
www.arethasings.com
C.S.
STORAGE 5
»Finest Garage Noise«
Die Bielefelder Alternative-Rocker STORAGE bringen mit
„Finest Garage Noise“ ihr schon lang erwartetes Debüt heraus. Die Jungs gehen dabei ziemlich schnörkellos zur Sache.
Ob man jetzt den Opener „Doing Wrong“ oder ein Stück wie
„Song For You“ nimmt, ist im Grunde genommen egal. Denn
sie haben alle nur ein Ziel dem Hörer feinsten Rock um die
Ohren zu hauen. Harte, runtergestimmte Riffs am Anfang,
dann setzt der Gesang ein und steigert die Songs bis zum
Refrain zu Bombast-Hymnen, ohne dabei allerdings peinlich
zu klingen. Über das ganze Album hinweg behält man die
harte, düstere Gangart auch im Refrain bei und zeigt die
Zähne. STORAGE 5 fügen mit „Finest Garage Noise“ keine
neuen, völlig überraschenden Bausteine oder Erkenntnisse
ins Klanguniversum der heutigen Musik ein. Das soll aber
bitte nicht falsch verstanden werden, denn ebenso wie auf
„Finest Garage Noise“ nichts völlig neu klingt, klingt auch
nichts alt, im Sinne von retro, langweilig oder öde, es kommt
vielmehr familiär daher. Man trifft einen alten Freund, in
diesem Fall „Sound“, nach langen Jahren wieder und es ist
so, als sei er nie fort gewesen.
www.facebook.com/Storage5
M.D.
MELLOY
»Deine kleine Welt«
Engst, Ron, Yuri und Görn aus Berlin machen deutsche
Rockmusik – ganz ohne Deutschrock. Wie geht das? Wie
ist das Rezept? Gibt’s bei keiner Kochshow! Dabei haben
sie doch schon Hallen zum Kochen gebracht neben den Emil
Bulls, Itchy Poopzkid und Die Happy. MELLOY wollen keine
Phrasendrescherei betreiben und ehrlich rüberkommen.
Das tun sie vor allem mit ihrem druckvollen und Punktauglichen Sound aus Gitarren, Vollgas-Rhythmussektion
und Stimmungsrefrains, die mit Bommerlunder Trinkliedern
und Westerland-Urlaubshits locker mithalten können. Sie
stellen eine „kleine Welt“ in den Mittelpunkt, weil ja Zusammenhalt das Schönste auf der Welt sei, sagen sie. „Laut,
ehrlich und tanzbar“, bemüht man dann doch noch eine
Phrase. Der Sound ist damit treffend beschrieben, wenn
man diesen eingängigen Melodic Punk im oberen Mittel-
DEEP’N’HIGH
»Sofa Songs«
DEEP’N’HIGH, das sind Thomas Dirr, der verantwortlich ist
für das fantastische Bassspiel, und die Sängerin Claudia
Kocian. Wie sehen DEEP’N’HIGH musikalisch auf ihrem Debüt
„Sofa Songs“ unsere Welt? Dunkel ist es in dieser Welt, dunkel und verwunschen. Manchmal dringt fahles Licht durch
die Löcher am Himmelszelt. Sie nennen es Sterne. In Wahrheit aber ist nur das nachtschwarze Leichentuch von Motten
zerfressen. Es liegt von Anbeginn über der Welt, weil alles,
alles sterben muss. Sogar die Motten. Die ewige letzte Frage
bleibt allerdings, wer das Licht am Ende von allem abdreht.
Der Opener „Love In Every Season“ spiegelt dies alles in
CD-REZENSIONEN 61
3:40 Minuten wider, aber diese Stimme von Claudia ist der
Gegenpol zu diesem fast schon traurigen Gefühl, das sich
unfreiwillig bei einem einschleicht. Claudia Kocian schwebt
dabei wie ein Geist durch die Songs und haucht dem Hörer
immer wieder gespenstische Zeilen ins Ohr. Nach der Qualität
des dargebotenen Materials hätte sich ein Wagnerianischer
Wahnwitz-Abschluss mit Pauken und Trompeten zwar angeboten, ist aber nicht zwingend notwendig.
http://deepnhigh.de
M.D.
mit seiner Freundin Brigitte Grafe aufgenommen hat, bringt
er uns ein Album, das man als eine Art Soundtrack betrachten kann. Loops und Keyboards, mit leichten Gitarrenlängen,
beherrschen hier das Geschehen. Wenn man sich auf die
Musik einlässt, kommt es einem vor, als fliege man wie in
einem Rausch über unendliche Landschaften. Sanfte Beats,
stoisch wiederholte Synthie-Loops, beschwörend und von
unvergleichbarer, hypnotischer Intensität werden einem hier
ins Ohr geflößt. So ist man schließlich erschlagen, aber
stolz, diesen Berg erklommen zu haben. Von seinem Gipfel
aus wirkt der Horizont größer, die Welt zwar nicht verständlicher, aber klarer und besser erträglich, und schließlich erkennt man: Weit und breit ist kein zweiter Berg in Sicht, dessen Höhe sich auch nur annähernd mit „Loopings“ messen
lassen könnte.
brokensilence.de/kuenstler/detail/?artist=cinema&i=367
M.D.
CINEMA
»Loopings«
Jürgen Krutzsch ist schon lange im Musikgeschäft. Bereits
in den 70ern war er Gitarrist der Krautrockband Tibet. Aber
wie viele seiner Musikerkollegen haben sich ehemalige
Krautrockmusiker im Laufe der Zeit der elektronischen
Musik zugewandt. Jetzt mit „Loopings“, das er zusammen
INGO HÖRICHT & MICHAEL
BERGER
»Moments Aimés«
Ingo Höricht an der Violine und Michael Berger am Piano
und heraus kommt „Moments Aimés“, was so viel wie „Geliebte Momente“ heißt. Hierzu braucht man keinen Gesang,
nein, der würde diese einzigartige Atmosphäre nur zerstören.
Hier lässt man sich von den beiden Meistern und ihrer verträumten Musik einfach nur tragen. Musikliebhaber des
gepflegten Klangs werden ihre helle Freude an Stücken wie
„Impromptu“ oder dem wohl schönsten Stück des Albums
„Collegato“ haben. Welche Wirkung und welche Farbigkeit
die Musik von des Duos nun hat, lässt sich sicherlich nicht
allgemein beantworten, sondern muss von jedem Einzelnen
in Erfahrung gebracht werden. Die wunderschönen Klaviermelodien und die mit viel Gefühl gespielte Violine, die sich
zu einem immer größer werdenden, in sich stimmigen Sound
zusammenwälzen, tragen einen einfach nur davon. Die Wirkung auf der Gefühlsebene ist ihnen jedenfalls schon sicher,
Gänsehaut bleibt beim Hören von „Moments Aimés“ nicht
aus. Keine Ahnung, ob die Musikwelt auf „Moments Aimés"
gewartet hat. Eins ist aber schon mal sicher: Ohne diese
Platte wäre sie auf jeden Fall ein ganzes Stück bornierter.
www.ingo-hoericht.de
M.D.
8
62 CD-REZENSIONEN
Widmann klingt so logisch, so teilten sie sich tatsächlich in
Mainz die Bühne. Widmann hat auch mitproduziert. FALK
macht es dem Hörer nicht leicht, er ist eben kein Pop!
C.S.
www.facebook.com/liedermacherfalk
REVOLVERHELD
»Immer in Bewegung«
Eine deutsche Band, ständig auf Tour, dauernd unterwegs und
viel auf der Bühne. Dieses Jahr auch noch den Bundesvision
Song Contest gewonnen. Gold für das Album „In Farbe“. Das
sind REVOLVERHELD. Deshalb heißt ihr aktuelles Werk
„Immer in Bewegung“ und beschreibt ihren Aktionsradius, der
groß ist. Und wie! Deswegen erscheint das Album als Tour
Edition in der Kombination von Studioalbum zusammen mit
der Aufnahme des Live-Konzerts ihres denkwürdigen Tourabschlusses in der ausverkauften Hamburger Sporthalle im
März 2014. Die begeisterten Fans feiern auf der Live-Scheibe
die Hits der Band ab, darunter „Bands deiner Jugend“, dem
Mitsingteil „Das kann uns keiner nehmen“ und die Ballade
„Halt dich an mir fest“. Klar, dass die Fans „Spinner“ mitgrölen – ohne Limits. Die Songs sind einfach echtes Gefühl, wie
in „Worte die bleiben“. Ist das eine Liga mit den Sportfreunden, Echt oder eher den Sternen? Der Hörer darf wie
immer selbst entscheiden! Damit wird die Erfolgsstory von
Chris, Niels und Johannes mit Sicherheit weitergehen.
www.revolverheld.net
C.S.
FALK
»Mama«
Bei Liedermachern ist es wie mit der Literatur: Verstehst
Du’s nicht, ist es zu schwer. Ist es zu leicht, ist es schon Pop.
Der FALK macht keinen Pop und schon gar keine Comedy.
Bei diesem Wortwitz und diesen beredten, unvorhersehbaren Wendungen. Er erzählt Zwischenmenschliches, Gefühlvolles und Böses bis zum „Kotzen“. Er vergeht sich an der
Schwester seiner Freundin und macht weiter mit politisch
unkorrekter Kritik an Kindern, so in „Kinderlied“, wo er sich
über das unreife künstlerische OEuvre unseres Nachwuchses
lustig macht. Wer im Glashaus sitzt … möchte man denken.
Welches Trauma verarbeitet der Interpret hier nur? Es drängt
sich schon Mitleid auf. Er greift zum Ritalin. FALK geht einen
schmalen Grat, bleibt zynisch böse, lässt neben der Gitarre
ein Piano klimpern. Ein Cello erklingt. Auch mal in Bandbesetzung mit Schlagzeug. Aber FALK verzaubert auch mit
blutiger Melancholie, wie in „Bernstedt“. Eine MassakerBallade, die Steigerung zu Nick Caves „Murder Ballads“.
Mein Favorit: „Manchmal“, Tiefgang vor dem Abgang: „Ich
wollt noch so viel sagen“. Die Nähe zum Punk-Poeten Götz
musiker MAGAZIN 1/2015
einst Topas – ja die von Michael Cretu, mit ihren mehrstimmigen Chorergüssen, wie wir sie von der Little River Band noch
kennen. Ein deutschsprachiger Song mit dem Titel „Plan B“
hat es auf die Scheibe geschafft. Das ist sehr laid back im Stil
und Deutschrock pur. Anspiel-Top-Titel sind der Titeltrack „Let
It Run“, eine Midtempo-Rocknummer, und „Better Me Better
You“, das an Tom Petty erinnert. Die BROTHERS überraschen
nicht, aber sie überzeugen.
www.thebrothers.de
C.S.
PETER SIMON
»Who I Am«
Peter Simon, seines Zeichens Arrangeur und Studiomusiker,
ist hierzulande bekannter Singer und Songwriter und zeigt
sich mit einem Live Album nebst Video Aufzeichnung seines Konzerts im Lübecker Schuppen. Der Gründer der Folkband Glenfiddle, die in ganz Europa ein Begriff wurde, präsentiert uns auf der neuen CD und DVD Eigenkompositionen
mit aufwendiger Besetzung. Streicher, Bläser und Chor gesellen sich zu szenebekannten Musikern aus Lübeck. Simon
verlässt gewohnte Folk-Pfade, um weiter hinaus zu entführen. Er bedient sich bei Rock und Weltmusik, Flamenco und
arabischen Klängen. Wunderbar orientalisch in „El Corazon“.
Dazu spielt er selbst Saiteninstrumente, neben der Gitarre
auch Geige, Mandoline und Bouzouki. Er macht ein ernstes
Gesicht, ihm ist der Auftritt ernst. Die Musiker aus dem Umfeld der Musikhochschule begeistern mit ihrer Spielfreude
und kontaktieren das Publikum, wollen es mitreißen – in
„Stones“. Durch das hochklassige Arrangement und die
Menge an Künstlern werden die Songs zu wahren Juwelen.
Allesamt sind sie erwähnenswert, wie der Klarinettist, die
Streicherinnen und Streicher, sein kongenialer Sologitarrist.
Dazwischen fast stoisch schwelgend: Simon. Man hört dann
doch wieder diese Roots heraus, die Folk Roots des Peter
Simon, einst Student in Schottland.
www.peter-simon.com
C.S.
HARRY COLLIN
»Deep Inside«
Der Berliner Harry Collin veröffentlicht zwei neue Lieder, und
zwar „Deep Inside“ und „You Make Me Wonder“. Zwei leicht
bluesig angehauchte Stücke, die doch einen sehr hohen Pop/Rock-Faktor aufzuweisen haben. Seine gefühlvolle Stimme
veredelt zudem noch diese beiden Stücke. Aber er ist nicht
nur ein hervorragender Sänger – nein, auch sein Gitarrenspiel
ist bemerkenswert. Es erinnert einen ein bisschen an die Art
von Mark Knopfler. Genau wie diese Legende, bringt er es fertig, mit seinem relaxten, aber doch nie langweiligen Gitarrenspiel den Pegel der Aufmerksamkeit hochzuhalten. Wieder
einmal beweist Harry Collin, was er draufhat: Seine neuen
Songs sind sehr vielfältig und die Musik weiß zu gefallen.
www.harry-collin-band.de
M.D.
BLUTSBRÜDER
»Höllenfeuer«
THE BROTHERS
»Let It Run«
Sie spielten auf Mamas und Papas Instrumenten. Die Brüder
begannen Ende der 70er, als Band Musik zu machen. Sie
mögen die Beatles. Sie nahmen den Weg über die Straße als
Straßenmusiker. Sie kommen ohne große Effekthascherei aus
und sie stellen die Songs in den Mittelpunkt. Die BROTHERS
sind wieder da. „Let it run!“ heißt das aktuelle, in Weiß und
Rot gehaltene Studiowerk. Sänger Coco Buchholz und Eroc ist
eine Produktion im Stil des „Adult Oriented Rock“, kurz AOR,
gelungen. Die Songs laufen durch die Gehörknöchelchen, wie
Aus Anlass des 20-jährigen Bandjubiläums gibt es von den
BLUTSBRÜDERN eine wahrhaft heiße Live-Scheibe. Die fünf
Musiker eint der Heavy Metal und der Rock ’n’ Roll in der
dreckigsten Form. Die deutschen Texte sind versaut, wie einst
bei den Straßenjungs. Das weibliche Geschlecht steht auf
„Höllenfeuer“ buchstäblich im Mittelpunkt, weshalb eindeutige Zitate an dieser Stelle unerwähnt bleiben müssen. Kein
Wunder, dass man schon die Bühne mit J.B.O. geteilt und
diverse Metalfestivals gerockt hatte. Wichtig zu erwähnen:
Die BLUTSBRÜDER haben vor Jahren eine Unterstützer-CD
für den Harzer Eishockey produziert. Der dazu passende Song
ist als Bonustrack mit drauf. Mein Anspieltipp: „Nein!“, ein
Song mit Punk-Attitüde. Der ganze Silberling weist überdies
Heavy-Riffs und Soli feinster Güte ab, sodass bei all der
Stimmung auch musikalisch Vollgas gegeben wird.
www.blutsbrüder.net
C.S.
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