Kohlenstoffoxide, Boudouard-Gleichgewicht
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Kohlenstoffoxide, Boudouard-Gleichgewicht
Kohlenstoffoxide, Boudouard-Gleichgewicht, Prinzip des kleinsten Zwanges Kohlenstoffoxide: • Kohlenstoffmonoxid: (CO) ë Å Lewisformel: IC ≡ OI Es ist ein farbloses, giftiges, geruchloses Gas. Die Schmelztemperatur beträgt -205 °C. Die Siedetemperatur liegt bei -191 °C. Herstellung im Labor: Erhitzen von Ameisensäure in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure (wasserentziehend) HCOOH ô CO + H2O Verwendung: Herstellung von Essigsäure, Ameisensäure; Reduktionsmittel für Eisenerz im Hochofen Wirkung auf den Menschen: CO reagiert mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin und blockiert den Sauerstofftransport • Kohlenstoffdioxid: (CO2) Lewisformel: O ═ C ═ O Es ist ein farbloses und geruchloses Gas, das in der Luft zu 0,03% vorkommt. Die Sublimationstemperatur beträgt -78,5°C Wirkung auf den Menschen: CO2 verdrängt den Sauerstoff in der Lunge CO2 ist schwerer als Luft und kann sich z.B. in Weinkellern in Bodennähe sammeln Boudouard Gleichgewicht: • Chemisches Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffdioxid und Kohlenmonoxid CO2 + C ô 2 CO • Die Reaktion von links nach rechts ist eine endotherme Reaktion, das heißt es wird Energie verbraucht • Über die Temperatur kann die Lage des chemischen Gleichgewichts gesteuert werden: o Bei Temperaturerhöhung auf 1000°C liegt das Gleichgewicht bei CO o Bei Temperaturabsenkung auf 400°C liegt das Gleichgewicht bei CO2 und C • Anwendung: Hochofenprozess, Katalysator Prinzip des kleinsten Zwanges (Le Chatelier): • Wird auf ein chemisches Gleichgewicht ein äußerer ein Zwang ausgeübt (Temperaturänderung, Druckänderung oder Stoffmengenänderung) verschiebt sich das Gleichgewicht so, dass diesem Zwang entgegengewirkt wird. 1. Temperaturänderung: o Eine exotherme Reaktion wird bei Wärmeentzug (bei tiefer Temperatur) begünstigt, das heißt bei tiefer Temperatur verschiebt sich das Gleichgewicht auf die Produktseite, beim Erwärmen auf die Eduktseite o Eine endotherme Reaktion wird durch Wärmezufuhr begünstigt. 2. Druckänderung: o Ändert sich bei einem chemischen Gleichgewicht die Teilchenanzahl, bewirkt eine Druckänderung eine Verschiebung des Gleichgewichtes. o Bsp.: Stickstoff und Wasserstoff reagieren zu Ammoniak: N2 + 3H2 ô 2NH3 Aus 4 Gasmolekülen auf der linken Seite entstehen 2 Gasmoleküle auf der rechten Seite. Bei Druckerhöhung wird die Bildung von Ammoniak begünstigt (weniger Teilchen). 3. Stoffmengenänderung: o Erhöht sich die Konzentration einer Substanz, so verlagert sich das Gleichgewicht so, dass die betreffende Substanz verbraucht wird und sich deren Konzentration wieder senkt. o z.B.: H2 + I2 ô 2HI (Jodwasserstoff) Wird die H2-Konzentration erhöht, weicht das Gleichgewicht aus, indem mehr Jodwasserstoff gebildet wird. Wenn sich das Gleichgewicht wieder eingestellt hat, ist die HI Konzentration größer als am Anfang. Fragen: 1. Durch welche Faktoren kann man das Boudouard-Gleichgewicht beeinflussen? 2. Was versteht man unter dem Prinzip des kleinsten Zwanges? 3. Welche Kohlenstoffoxide gibt es? Geben Sie die Lewisformeln an und nennen Sie wichtige Eigenschaften dieser Oxide.