Zahnprobleme bei der Katze - Tierarztpraxis Dr. med. vet. Hans

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Zahnprobleme bei der Katze - Tierarztpraxis Dr. med. vet. Hans
00 Publireportage regio.ch, Dienstag, 23. Dezember 2014
Haustierratgeber von Dr. Hans-Peter Frueh, Tierarztpraxis Saland,
www.petandcattlecare.ch
Zahnprobleme bei der Katze
Mehr als 50 Prozent aller Katzen
über sechs Jahren haben Zahnprobleme. Sie zeigen nach aussen hin oft
kaum Beschwerden, leiden stumm,
wirken eventuell unausgeglichener
und sind leicht reizbar. So können
leidvolle und schmerzhafte Monate
vergehen, bis die Tiere gar nicht
mehr fressen und dem Kleintierarzt
vorgestellt werden.
Katzenspezifische Zahnprobleme
Neben den bekannten Zahn- und
Maulhöhlenerkrankungen wie Plaque,
Zahnstein, Zahnfleischentzündung,
Parodontitis, Verletzungen, Tumoren
und Fehlstellungen leidet die Katze
unter zwei weiteren spezifischen
und sehr schmerzhaften Erkrankungen, der Zahnresorptionserkrankung
und der chronischen Maulhöhlenentzündung.
Tooth Resorption (TR),
Zahneinschmelzung
Etwa die Hälfte aller Katzen über
sechs Jahren entwickelt Schmelzschäden an einem oder mehreren
Zähnen. Am häufigsten sind die vorderen Backenzähne betroffen. Die
Entstehungsursache dieser Zahnschmelzschäden ist nicht bekannt.
Die Krankheit ist seit 1920 dokumentiert, somit besteht kaum ein Zusammenhang mit der heutigen Fütterung
mit industriell hergestellter Tiernahrung. Es handelt sich auch nicht um
Karies, da die Schäden nicht das
Ergebnis von säureproduzierenden
­
Bakterien sind. Wenn die Schmelzschäden vom Zahnfleisch bedeckt
sind, verursachen sie zunächst keine
Symptome. Liegen sie jedoch unbedeckt vom Zahnfleisch, zeigen die
Tiere Schmerzen beim Fressen und
dadurch einen herabgesetzten Ap­
petit. Bei fortgeschrittener Krankheit kommt es durch die Auflösung
des Zahnhalses zur Eröffnung des
Wurzelkanals und zum Abbrechen
der Zahnkrone. Die im Kieferknochen verbleibenden Wurzelreste sind
oft die Ursache weiterer Probleme.
Die Behandlung dieser weitverbreiteten und, wie schon erwähnt, sehr
schmerzhaften Zahnerkrankung kann
nur seriös durchgeführt werden,
wenn mit einem intraoralen Zahnröntgen der Zustand der Zahnhälse
und Wurzeln dokumentiert wird.
Dies ist die wichtigste Untersuchungsmethode, weil die klinische
Untersuchung des Zahnes durch Betrachten, Abtasten und Fühlen mit
der Zahnsonde lediglich Erkrankungen im sichtbaren Bereich erkennt.
65 Prozent aller Zahnerkrankungen
liegen aber nicht im Kronenbereich,
sondern im Bereich von Zahnhals
und Wurzel und umgebendem
­Kieferknochen. Ohne Dentalröntgen
wird fast die Hälfte aller Zahnerkrankungen bei der Katze nicht erfasst.
persönlich. erfahren. kompetent.
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Tierarztpraxis Dr. Frueh I Pet and Cattle Care GmbH
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Techpark Eingang C · Sunnehofstrasse 7 · 8493 Saland
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Tel. 052 386 30 00 · Fax 052 386 30 63
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[email protected] · www.petandcattlecare.ch
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Das Leiden geht weiter. Der Zahn erscheint oben intakt und in der Tiefe
spielt sich das schmerzhafte Krankheitsgeschehen, die Wurzelauflösung ab. In gewissen Fällen verknöchert die Zahnwurzel und verbindet
sich mit dem umliegenden Knochen.
Da macht es Sinn, nur die Zahnkrone
zu amputieren und die verbleibende
Wurzel mit einem Zahnfleischlappen
zu übernähen. Ein vorgängiges Zahnröntgen ist dafür die unverzichtbare
Voraussetzung. Unsere Praxis ist mit
einem modernen Dental-Röntgengerät aus der Humanmedizin ausgestattet. Die Bildentwicklung erfolgt
unmittelbar und digital, die Röntgenaufnahmen stehen in kürzester
Zeit zur Verfügung – die Grundlage
für eine effektive und erfolgreiche
Therapie, die in der Entfernung der
erkrankten Zähne besteht.
Chronische Mundhöhlen­
entzündung, Gingivitis-Stomatitis
Eine ausgesprochen schmerzhafte
Entzündung, die neben dem Zahnfleisch die gesamte Mundschleimhaut bis in den Rachen befallen
kann. Die genaue Entstehung der
Krankheit ist bis heute nicht bekannt. Es wird davon ausgegangen,
dass es sich um ein multifaktorielles
Geschehen handelt. Von zentraler
Bedeutung sind dabei immunologische Vorgänge, die durch bakterielle
Antigene, Viren, genetische Faktoren und Lebensbedingungen ausgelöst werden. Calici- und Herpesviren
spielen eine wichtige Rolle bei der
Entstehung des Krankheitsbildes,
aber auch Erkrankungen wie chronisches Nierenversagen oder Diabetes
mellitus können zu erheblichen Ent-
zündungen der Maulhöhle führen.
Die Erkrankung führt zu hochgradiger Inappetenz. Die Katze geht
wohl zum Futternapf und versucht
zu fressen. Plötzlich beginnt sie zu
fauchen und zieht sich zurück, weil
die ­Nahrungsaufnahme so weh tut.
Es kommt schnell zu Gewichts- und
Flüssigkeitsverlust, weil auch das
Trinken schmerzhaft ist.
Die Therapie der Gingivostomatitis
gehört zu den frustrierenden Kapiteln im Praxisalltag und stellt die Geduld von Tierarzt und Patientenbesitzern hart auf die Probe. Grund dafür
ist die multifaktorielle Krankheitsursache. Neben Antibiotika müssen
Immunmodulatoren eingesetzt werden, die orale Verabreichung ist
wegen der Schmerzhaftigkeit der
­
Maulhöhle so gut wie unmöglich und
bei einer Langzeitanwendung können
gravierende Nebenwirkungen auftreten. Wir empfehlen in therapieresistenten Fällen die Reihenextraktion
a­ ller Zähne in zwei Sitzungen. Damit
können die Entzündungsherde, die
häufig vom Zahnfach ausgehen,
­eliminiert werden. Diese radikale und
auch kostenintensive Behandlung
führt in etwa 50 Prozent der Fälle zu
einer Abheilung, in rund 40 Prozent
wird eine Besserung erzielt und die
restlichen zehn Prozent bleiben unverändert schlecht. Leider kann es in
diesen Fällen schon einmal zu einer
Euthanasie kommen, weil sich der Zustand der Patienten nicht auf einem
Niveau mit guter Lebensqualität stabilisieren lässt.
Prophylaxe
Der Gesundheit von Gebiss und
Maulhöhle muss regelmässig Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Dies geschieht sicher in der tierärztlichen Sprechstunde. Ein jährlicher
Gesundheitscheck ist die Voraussetzung, um Probleme rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.
Die vierbeinigen Patienten werden
uns dankbar dafür sein, denn wer
leidet schon gerne unter Zahn479424_3
schmerzen.