Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant
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Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant
GZA/PP 8048 Zürich 30. Jahrgang Donnerstag, 9. Januar 2014 Nr. 1/2 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant «Das Schützenhaus brennt!», lautete der Alarm. Doch als der Küsnachter Feuerwehrkommandant Hans Kägi beim Schützenhaus ankam, wurde ihm schnell klar, zu löschen gab es nichts – höchstens den Durst. Nach 22 Jahren bei der Feuerwehr wollten ihn die Kollegen gebührend verabschieden. Philippa Schmidt Unter einem Baldachin aus Wasserfontänen schritt Kägi – gut geschützt durch einen Regenschirm – dem Schützenhaus entgegen, die Rührung ob der gelungenen Überraschung war ihm anzusehen. Alle waren sie gekommen und alle hatten sie dichtgehalten: die gesamte Küsnachter Feuerwehr inklusive Fuhrpark, der Seerettungsdienst Küsnacht-Erlenbach, die Kommandanten der benachbarten Feuerwehren, der Küsnachter Polizeichef, die Veteranen sowie Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) und die Gemeinderäte Noldi Reithaar, Ueli Schlumpf und Martin Schneider (SVP). Vor Ort war natürlich auch Thomas Bürgin, der das verantwortungsvolle Amt des Feuerwehrkommandanten zum 1. Januar von Hans Kägi übernommen hat. Eingeweiht war auch Kägis Ehefrau Monika: Damit der Gatte nicht auf falsche Ideen kam, hatte sie den Abend im Terminkalender fürs gemeinsame Pizzaessen reserviert. Den Pizzaschmaus mussten die Kägis spä- Foto: Philippa Schmidt Künstlerin an Ball und Puck wird mit Sportpreis geehrt Feucht-fröhlich: Der scheidende Kommandant Hans Kägi wird bei seiner Foto: P.Schmidt Verabschiedung standesgemäss empfangen. ter nachholen. Ganz von der Hand zu weisen war der Alarm mit dem Feuer übrigens nicht: Auf der Wiese neben dem Schützenhaus hatte die Feuerwehr einen kleinen Brand simuliert. Glaubwürdig war der fingierte Alarm zudem, da Hans Kägi davon ausging, dass die Verabschiedung einen Abend später stattfinden werde. «Ja, die Überraschung ist wirklich geglückt», schmunzelte der scheidende Kommandant beim Glühwein-Apéro. Und noch weitere Überraschungen sollten auf den Feuerwehrchef warFortsetzung auf Seite 5 Da konnte sogar eine Powerfrau wie Kathrin Lehmann ihre Rührung nicht ganz verbergen: Am Neujahrsapéro der Gemeinde Küsnacht wurde die weltweit einzige Frau, die sowohl im Fussball als auch im Eishockey den Europapokal gewinnen konnte, mit dem Sportpreis der Gemeinde Küsnacht ausgezeichnet. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP, links) und Gemeinderat Martin Schneider (SVP, rechts), der als Sportfreund und -förderer die Laudatio hielt, überreichten Lehmann in der Heslihalle Urkunde und Blumenstrauss. Angefangen hatte die sportliche Laufbahn der Ausnahmeathletin auf der KEK und auf den Fussballplätzen des FC Küsnacht. Lehmann zeigte nicht nur durch das Tragen eines SCK-Trikots, sondern auch dadurch, dass sie bei den Klängen des Küsnachters Carlo Brunner eifrig mitwippte, Heimatverbundenheit. Doch trotz all der Meister-, Europacuptitel und Olympiateilnahmen, ein Ziel hat Katrin Lehmann nie erreicht. «Das Küsnachter Schüeli konnte ich nie gewinnen», erzählt sie schmunzelnd und ergänzt: «Das ist ein wenig ein Stachel im Fleisch.» Da kommt der Sportpreis als Ausgleich dazu doch gerade recht. (phs.) Artikel Seite 4 Widerstand gegen Entlastungsroute Blick zurück Eisiges Schnuppern bei den Curlern 717 Unterschriften hatten Petitionäre gegen Tempo 50 auf der Seestrassen-Entlastungsroute gesammelt. Die Seestrassen-Sanierung startet am 13. Januar, wie es auf der Entlastungsroute weitergeht, war bei Redaktionsschluss noch unklar. Seite 3 Ein Felssturz, eine Bootstaufe, der Spatenstich für das WPZ Blumenrain, WM-Silber für den Goldküsten-Hockeyaner Luca Cunti, eine neue Konstellation im Küsnachter Gemeinderat: der Rückblick auf die Menschen und Emotionen 2013. Seite 9 Unsere Autorin, eine blutige Anfängerin, lernte nicht nur viel Neues beim Curling, sondern hatte auch viel Spass dabei. Wer selbst einmal übers Eis sliden und wischen will, hat am 16. Januar auf der KEK Gelegenheit dazu. Letzte Seite FONDUE – man sagt: «Das beste der Region» Als FIXFERTIG-Mischung erhältlich Raclette Théodule, Exklusivität Comestibles Weber Molkerei Forchstrasse 199 Zollikerberg Tel. 044 391 68 80 www.gourmet-service.ch www.fondueweber.ch 2 Stadt Zürich Nr. 1/2 9. Januar 2014 AKTUELL Zürich feiert 400 000. Einwohner Von der Öffentlichkeit unbemerkt wächst Zürichs Bevölkerung in diesen Tagen auf über 400 000 Personen an. Gross gefeiert wird später – denn fertig gerechnet und überprüft ist frühestens Ende Februar. Lorenz Steinmann Erstmals seit 1973 hat Zürich wieder über 400 000 Einwohner. Extrapoliert auf die Zahlen, die Statistik Zürich quartalsweise herausgibt, wird die magische Grenze in diesen Tagen überschritten. Doch da Statistik Zü- rich mit einem relativ alten Berechnungssystem arbeitet, stehen total verlässliche Zahlen erst in einigen Wochen zur Verfügung, wie es auf Anfrage heisst. Der ausführliche Quartalsbericht wird jeweils gut zwei Monate später veröffentlicht, also frühestens Ende Februar. Das ist – sinnbildlich gesprochen – wie wenn man von einem fernen Planeten auf die Erde schauen würde. Weil das Licht so lange hat, würde man noch Dinosaurier herumtollen sehen. So arg verspätet geht es in Zürich natürlich nicht zu und her. Immerhin hat das Präsidialdepartement schon einiges in die Wege geleitet, um dem 400 000. Zürcher oder der 400 000. Zürcherin eine gebüh- rende Ehrung zu erweisen, wie es heisst. Primär gehe es aber darum, den Schritt zur 400 000-EinwohnerStadt zu feiern. Vorgehen durchaus korrekt Das kann schliesslich auch verspätet geschehen und wäre immer noch korrekt, auch wenn Zürich dannzumal schon gut 401 000 Einwohner zählen wird. 1962 zählte Zürich eine Bevölkerung von rund 440 000. Experten rechnen damit, dass diese Zahl frühestens 2025 wieder erreicht werden könnte. Einfach ist der Vergleich mit früheren Zahlen nicht. Denn seit 1970 hat in der Stadt Zürich die durchschnittliche Wohnfläche pro Person um 11 Quadratmeter zugenommen. Heute beansprucht ein Einwohner im Mittel rund 41 Quadratmeter Nettowohnfläche. Somit hat der Wohnflächenverbrauch seit 1970 um rund 40 Prozent zugenommen. Das bedeutet massiv mehr Wohnfläche bei gleicher Einwohnerzahl. Peinlichkeiten aus dem Weg gehen Ist sie schon die 400 000. Zürcherin? Unser Foto vom 7. Januar zeigt den Eingang zum Personenmeldeamt Kreis 4. Weil die Datenauswertung dauert, erfolgt die Ehrung erst lange nach Erreichung der «Schallgrenze». ls. Einen Vorteil hat die verspätete Feier der Stadt Zürich: Peinlichkeiten wie in Winterthur können vermieden werden. Dort wurde zwar fast zeitgenau die 100 000. Person – eine Dame – gefeiert. Diese reiste aber wenig später wieder ab. Sie hatte einen Temporärjob als sogenannte Tänzerin angenommen. Bauentscheid FIFA-Museum: Ja, aber ... Die Fifa hat kurz vor Weihnachten und nach langem Warten die Baubewilligung für das Museum am Tessinerplatz erhalten. Bauen darf sie aber erst, wenn sie ein Verkehrskonzept für Reisecars erarbeitet hat. Kurz vor Weihnachten erhielt die Bauherrschaft, die Swiss Life AG, endlich den 33-seitigen Bauentscheid. Doch bis Baubeginn für das schon im April 2013 vorgestellte FIFA-Museum dauert es noch. Denn die städtische Bausektion mit den Stadträten André Odermatt, Ruth Genner und Andres Türler hat der Swiss Life respektive der Fifa eine beschwerliche Hausaufgabe gestellt. «Es bleibt jedoch unklar, wie das Erschliesssungskonzept bezüglich des Reisebusverkehrs und der damit verbundenen Halte- und Parkpositionen der Busse sowie der Besucherströme vorgesehen ist.» Die Bauherrschaft muss nun zusammen mit der Dienstabteilung Verkehr und dem Tiefbauamt ein Konzept entwickeln und vor Baubeginn zur Genehmigung einreichen. Wäre dies nicht früher gegangen? Die von Fifa-Chef Sepp Blatter in Aussicht gestellte Museumseröffnung auf Anfang 2015 ist nun definitiv in weite Ferne gerückt. Der Bauentscheid birgt noch andere interessante Fakten. So ist vorgesehen, 116 Parkplätze aufzuheben, ANZEIGEN Der Youngster und der türkische Familienvater beim Tango. Foto: zvg. Männer in der Midlife-Krise Nach dem letztjährigen Grosserfolg kommt «Mann o Mann» zurück auf die Bühne in Zürich. Vier selbsternannte Prachtskerle, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben ihre Orientierung nicht nur im Alltag verloren, sondern auch auf dem Jakobsweg. Dort treffen die geistig und geografisch umherirrenden Männer zufällig aufeinander. Gezwungen, gemeinsam in der Pampa zu übernachten, teilen sie am Lagerfeuer ihre Ängste, Hoffnungen und Träume. Kein Thema und Klischee der Midlife-Krise wird ausgespart. Verpackt in witzige Dialoge und gespickt mit neu getexteten Ohrwürmern erwartet das Publikum eine weitere hormongeladene und höchst unterhaltsame Show. Präsentiert wird die Show von den Schauspielern Max Gertsch (in der Rolle des typischen Schweizer Bildungsbürgers), Alexander Wipprecht Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Eintritte (Gutscheine) für eine der «Mann o Mann»-Vorstellungen vom 21. Januar bis 2. Februar in der Maag Halle Zürich. Wer gewinnen will, schickt bis spätestens 14. Januar eine E-Mail mit Betreffzeile «Verlosung Mann o Mann» und vollständiger Adresse an: [email protected] Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (als Lebenskünstler und Globetrotter), Stephan Schill (als selbstständiger Bauunternehmer) und Stefan Gossler (als türkischer Angestellter und Familienvater). (mai.) Maag Halle, Hardstr. 219, 8005 Zürich. 21. Januar bis 2. Februar, Di bis Fr und Sa, 1. Febr., 19.30 Uhr, Sa, 25. Jan., und sonntags 15 Uhr. AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Mit richtiger Raumtemperatur Geld sparen Hauptsächlich Glas als Fassadenmaterial: Die Abänderungen führen laut Bauentscheid zu einem neubauähnlichen Umbau der ehemaligen Asbestruine «Engimärt» zum FIFA-Museum mit öffentlichem Restaurant. Foto: ls. das bisherige öffentliche Parkhaus ist also Geschichte. Insgesamt werden 30 2-Zimmer-Wohnungen und 4 3Zimmer-Wohnungen gebaut, und das Gebäude wächst um zwei Stockwerke in die Höhe. Baumpflanzung vorgeschrieben Zwar ist im 2. Obergeschoss ein Aussenrestaurant geplant, doch ist die Stadt wegen fehlender Unterlagen nicht auf diesen Gesuchsteil eingetreten ... auch hier sei ein separates Gesuch einzureichen, schreibt das Amt für Baubewilligungen. Die Fifa will am Tessinerplatz ein Restaurant, eine Bar, eine VIP-Lounge und einen se- paraten Raucherraum erstellen. Immerhin: Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist für den 100-Millionen-Umbau nicht nötig. Zwar werden bis zu 1100 Besucher pro Tag erwartet, nicht aber mehr als 4000 Besucher, was laut UVP einem «Vergnügungspark» mit strengeren Vorschriften entsprechen würde. Als Kompensation für den laut Bauentscheid eigentlich vorgeschriebenen Pflanz- und Freizeitgarten muss freilich ein zusätzlicher Alleebaum an der Seestrasse gepflanzt werden. Dieser Akt wird wohl mit viel Pomp durch Herrn Blatter persönlich erfolgen. (ls.) Wenn die Tage kälter werden, lohnt es sich, die Einstellungen der Wohnungsheizung zu überprüfen. Mit der richtigen Einstellung lässt sich nicht nur Energie, sondern auch Geld sparen. Denn jedes Grad zu viel bedeutet 6 Prozent unnötig verbrauchte Heizenergie, jedes Grad weniger senkt den Verbrauch entsprechend. Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20, 21 Grad betragen. In Nebenräumen wie Küche, wo Kühlschrank, Herd und Spülmaschine mitheizen, kann die Heizung gedrosselt werden. Im Schlafzimmer reichen 17 bis 18 Grad aus. Entscheidend ist hier die individuelle Behaglichkeitstemperatur. Am einfachsten lässt sich die Raumtemperatur über Thermostatventile regulieren. Sie halten die Temperatur in den einzelnen Räumen konstant auf dem gewünschten Wert, auch wenn die Sonne ins Zimmer scheint. Die Stellung drei bedeutet etwa 20 Grad Raumtemperatur. Durch die richtige Nutzung von Ther- Giorgio Giani. Foto: zvg. mostatventilen kann 4 bis 8 Prozent Heizenergie gespart werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass nicht schwere Vorhänge die Thermostatventile verdecken, sonst funktionieren diese nicht ordnungsgemäss. Giorgio Giani, Leiter Baumanagement, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich, Telefon 044 487 18 18. Küsnachter AKTUELL/KULTUR Mit 717 Unterschriften gegen Tempo 50 Als ich vor Kurzem von Itschnach in die Bibliothek Zollikerberg gefahren bin, sah ich am Strassenrand, auf der Wiese, einen Fuchs stehen. In dem Moment, als ich ihn sah, wusste ich, wenn er jetzt losrennt, könnte ich nicht mehr rechtzeitig bremsen. Doch der Fuchs rannte nicht los. Stolz, mit seinem intensiv leuchtenden, ro- Damian Zangger übergibt Markus Ernst die Petition. Unterschriften online erbracht –, sondern eben auch beim Bezirksrat Meilen je einen Rekurs gegen Tempo 50 auf der Entlastungsroute in Erlenbach und in Küsnacht eingereicht. Die Umfahrung wird während der 18-monatigen Sanierungszeit über die Dorf-, Lerchenberg- und Drusbergstrasse in Erlenbach sowie über die Wiesen- und Obere Heslibachstrasse in Küsnacht führen. Grüne fordern Solidarität «Die Petition richtet sich gegen Tempo 50, steht für mehr Fussgängerstreifen, und auch die Veloroute soll aufrechterhalten werden», erklärte Thomas Forrer, Parteipräsident der Grünen Erlenbach, anlässlich der Petitionsübergabe im Gemeindehaus Erlenbach. Er betonte, dass die Anliegen der Anwohner mindestens so wichtig seien wie diejenigen der Autofahrer. «Es gibt einen breiten Konsens, dass die angepeilte Lösung nicht ausgereift ist», führte Forrer aus und ergänzte: «Es haben Partei- phs. Hier führt die Entlastungsroute durch. Plan: zvg. mitglieder von den Grünen bis zur SVP unterschrieben.» Offiziell unterstützt wird die Petition von den Grünen in Erlenbach und Küsnacht, vom Gemeindeforum Erlenbach, der SP Erlenbach und dem Verein «Pro Velo». Forrer liess es sich nicht nehmen, die Autofahrer zur Solidarität aufzurufen: Man solle das Auto während dieser Zeit doch nur im Notfall brauchen. «Chömed ihr go Politik mache», begrüsste Gemeindepräsident Markus Ernst den 5-jährigen Wiliam und den 6-jährigen Louis. Für die Politik fühlten sich dann aber doch eher die erwachsenen Petitionäre zuständig. «Wir haben nicht grundsätzlich ein Problem mit der Seestrasse, die saniert werden muss. Was uns grosse Sorgen macht, ist, dass der Verkehrsfluss nicht vor der Verkehrssicherheit stehen darf», unterstrich Damian Zangger das Anliegen. Die Petition steht denn auch unter dem Titel «Tempo 30 – mehr Sicherheit für alle». «Es ist nicht so, dass sich der Ge- meinderat den Entscheid leicht gemacht hat», entgegnete Ernst. Sie seien aber überzeugt, dass es die richtige Lösung sei, so Ernst. Er gab auch zu bedenken, dass der grossräumige Ausweichverkehr schwierig abzuschätzen sei. «Es ist durchaus denkbar, dass es Anpassungen gibt, wo es möglich ist», erhoffte sich der FDP-Politiker Geduld bis zum Beginn des Baustellenregimes. Grund für Tempo 50 ist die Angst vor einem langen Rückstau auf der Seestrasse während der Stosszeiten. Während für die Seestrasse, eine Kantonsstrasse, der Kanton zuständig ist, sind für die Tempobeschränkung auf der Entlastungsroute laut Petitionärin Asja Rentsch, die Gemeinden zuständig. Eine Einschätzung, die von der Gemeinderatskanzlei Erlenbach auf Anfrage bestätigt wird. Die Entlastungsroute wird voraussichtlich weiter Konfliktstoff liefern, wie sich die Seestrassen-Sanierung in der Praxis auswirken wird, zeigt sich ab dem 13. Januar. Ein Abend voller sinnlicher Klänge Musikgenuss für alle Sinne und verschiedene Geschmäcker – das bieten drei versierte Küsnachter Musiklehrer am 19. Januar im Seehof-Gebäude. Laden in die Aula Buechholz: die drei Musiker mit ihrem Programm «Lili Foto: Simon Egli Pastis Passepartout». Musik, Geschichten und viel Witz Am kommenden Montag treten Cornelia Montani, Daniel Schneider und Christoph Elsaesser mit ihrem Programm «Lili Pastis Passepartout» beim Kulturkreis Zollikon in der Aula Buechholz auf. Cornelia Montani absolvierte nach der Matura die Scuola Teatro Dimitri und wirkt seit vielen Jahren erfolgreich in der Schweiz und im Ausland als Schauspielerin, Musikerin, Autorin und Regisseurin und ist aus der Kleinkunstszene nicht mehr wegzudenken. Daniel Schneider, Klarinettist und Saxofonist, schloss seine Studien in Zürich, Luzern, Wien und in den USA mit dem Solistendiplom ab. Seit jeher be- 3 Philippa Schmidt Philippa Schmidt Ein Konzert, das auch die Lachmuskeln trainiert – das verspricht das Programm «Lili Pastis Passepartout». Am Montag ist dieses in der Aula Buechholz zu sehen. 9. Januar 2014 APROPOS . . . Dicke Post erhielten die Gemeinden Erlenbach und Küsnacht kurz vor Weihnachten: Eine kleine Gruppe von Petitionären überreichte Gemeindepräsident Markus Ernst (Küsnacht) und Gemeindeschreiber Hans Wyler (Erlenbach) 717 Unterschriften gegen Tempo 50 auf der Seestrassen-Entlastungsroute. Dass ab dem 13. Januar auf der Seestrasse saniert wird, steht fest, aber ob die Autos auf der Entlastungsroute dann 30 oder 50 Stundenkilometer fahren werden, war bei Redaktionsschluss noch nicht abschliessend geklärt. Grund dafür ist, dass der Entscheid, ob die Rekurse, die von den Petitionären eingereicht wurden, eine aufschiebende Wirkung haben, noch hängig war. Bis zum 7. Januar hatte das Statthalteramt Meilen den Gemeinden Erlenbach und Küsnacht Zeit gewährt, um zu begründen, warum die Rekurse keine aufschiebende Wirkung haben sollen. Erst nachdem klar ist, ob die Rekurse eine aufschiebende Wirkung haben, wird der Bezirksrat entscheiden, ob Tempo 50 zulässig ist. Die Petitionäre um die Erlenbacher Asja und Christian Rentsch sowie den Küsnachter Damian Zangger hatten nicht nur fleissig Unterschriften gesammelt – neben den 717 Unterschriften auf Papier wurden fast 300 Nr. 1/2 schäftigt er sich mit Klassik, und intensiv auch mit Pop-, Jazz- und Volksmusik. Christoph Elsaesser, Kontrabass und Gesang, schloss seine Studien als Kontrabassist 1998 mit dem Lehrdiplom an der Musikhochschule Zürich ab. Seither regelmässig Auftritte in diversen Ensembles und Projekten der Musikszene. Er ist Kontrabasslehrer an der Musikschule Konservatorium Zürich. Die drei Künstler präsentieren ein komödiantisches Erzählkonzert. «Ungewöhnliche Geschichten von ganz gewöhnlichen Menschen fulminant, kurz und bündig aufgetischt, währschaft räss oder raffiniert delikat. Auf jeden Fall gut bürgerlich gekocht, aber fremdländisch gewürzt. Herzlich, verführerisch und bar jeglicher Vernunft», beschreiben die drei Künstler. (eing.) Veranstaltung: Montag, 13. Januar, 19.45 Uhr. Aula Buechholz Zollikon. Mitglieder Kulturkreis Zollikon und Jugendliche bis 20 Jahre freier Eintritt. Abendkasse ab 19.15 Uhr. Arthur Honegger (1892–1955) war wohl der erfolgreichste Schweizer Komponist des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk verbinden sich französische Leichtigkeit und alemannischer Ernst (der Zürcher Oberländer verbrachte das ganze Leben in Frankreich), eine neuartige Klanglichkeit, Offenheit gegenüber Avantgarde und Populärmusik. Bei aller Vielschichtigkeit strebte Honegger stets nach einer klaren, leicht fasslichen Form. Drei seiner Kammermusikwerke stehen im Zentrum des Konzerts, das die drei Lehrer an der Musikschule Küsnacht, Christian Hertel (Klarinette), Gerhard Pawlica (Violoncello) und Thomas Häusermann (Klavier), in Küsnacht geben. Den Abschluss des Programms bildet ein Werk der französischen Spätromantik. Im Klarinettentrio von Vincent d’Indy (1851–1931), der am Pariser Konservatorium Arthur Honeggers Lehrer in Orchesterleitung war, findet sich das ganze Spektrum des Fin de Siècle: Anklänge an französische Volkslieder, Richard Wagners Chromatik, grosse Emotionen und zarte Lyrik, raffinierter Einsatz der Instrumentalfarben. Kunstvoll sind die vier Sätze durch immer wieder auftauchende Motive zu einem Ganzen verbunden. Die drei Musiker sind in den vergangenen Jahren schon mehrmals erfolgreich im Rahmen der «Konzerte in Küsnacht» aufgetreten. Sie verfügen über eine reiche Konzerterfahrung als Orchester- oder Kammermusiker und unterrichten mit Erfolg an der Musikschule Küsnacht sowie an anderen Musikschulen. (eing.) Konzert: Sonntag, 19. Januar 2014, 17 Uhr. Seehof, Hornweg 28. Patronat: Kulturkommission Küsnacht. Eintritt frei (Kollekte), Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Drei Lehrer der Musikschule Küsnacht spielen im Seehof. Foto: zvg. Mit Geduld ans Ziel ten Fell stand er da und schien auf eine Lücke im Verkehr zu warten. Als ich 20 Minuten später meine Bücher abgeholt hatte und wieder zurückfuhr, befürchtete ich, dass ein Fuchskadaver auf der Forchstrasse liegen würde. Doch es lag kein toter Fuchs auf der Strasse. Offensichtlich hatte das Tier genug Geduld oder Geschick bewiesen, um die passende Lücke abzuwarten. Manchmal scheint es, als würde sich eine Wand vor uns aufbauen, sei sie aus Blech oder aus Problemen, eine Wand, die keine Lücke, keinen Weg offenlässt. Doch oft braucht es nur etwas Geduld, um den richtigen Moment zu erkennen, den Moment, in dem wir eine Chance ergreifen können, in dem wir unseren Weg durch die Wand finden. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein hoffnungsvolles Jahr 2014! Mehr Autonomie für Gemeinden gefordert Zur Abstimmung steht am 9. Februar eine kleine Paragrafenrevision vom Zürcher Planungs- und Baugesetz. Mit einem Ja erhalten die Gemeinden mehr Freiheit und Handlungsspielraum für ihr Gemeindegebiet. Sie könnten damit die Nutzung von einheimischen Energien aus Sonne, Erdwärme oder Holz gebietsweise stärken, sofern die Gemeindeversammlung die Zustimmung gibt. Bisher mussten Neuund grössere Umbauten mindestens 20 Prozent erneuerbare Energien für ihren Wärmebedarf nutzen. Diesen Prozentsatz aus dem letzten Jahrhundert dürften die Gemeinden neu je nach örtlichen Verhältnissen erhöhen. Dieser Paragraf stärkt also nicht nur die Gemeindeautonomie, sondern fördert auch das Mitbestimmungsrecht der lokalen Stimmbürgerschaft. Aus meiner liberalen Sicht ist das eine wertvolle Delegation der Verantwortung an uns Stimmbürger. Regula Baggenstos, Herrliberg «Südstart straight» sorgt für rote Köpfe Nach dem jüngst publizierten Entscheid des Bundesrats, dem Flughafen Zürich unter Umständen den «Südstart straight» zu erlauben, zeigt sich die SP Bezirk Meilen beunruhigt. Sie fordert in einer Mitteilung «eine Flughafenpolitik, die eine sozialverträgliche, nachhaltige Entwicklung des Flughafens Zürich gewährleistet. Bei der Verteilung des Fluglärms sind die Sicherheit, die Bevölkerungsdichte und die Gesamtlärmbelastung zu berücksichtigen. Zudem braucht es eine klar fixierte Nachtruhe und eine Plafonierung der Flugbewegungen». (ks.) 4 Küsnachter Nr. 1/2 9. Januar 2014 AKTUELL Küsnachter wurden ins neue Jahr gejodelt Mit lüpfiger Musik weihten der gebürtige Küsnachter Carlo Brunner und seine Ländlerkapelle das Jahr 2014 in der Küsnachter Heslihalle am Sonntag ein. Dies gefiel nicht nur Sportpreisträgerin Kathrin Lehmann, auch das Publikum spendete eifrig Applaus. Den Küsnachterinnen und Küsnachtern am Neujahrsapéro mit einem Glas Roten zuzuprosten, liess sich Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) nicht nehmen. Ernst hielt Rückschau auf 2013 und bot einen Ausblick auf das neue Jahr. «Die Hochzeit von Tina Turner mit Herrn Bach hat uns ins Zentrum der Regenbogenpresse katapultiert», erinnerte er sich schmunzelnd und spielte augenzwinkernd auf die Täschligate-Affäre an: «Zum Glück gibt es in Küsnacht keine Krokoledertaschen zu kaufen.» Als wichtige Ereignisse für das Jahr 2014 nannte der Gemeindepräsident die Gesamterneuerungswahl, die Abstimmung über den Projektie- rungskredit und die Seestrassenbaustelle. Nicht stattfinden wird 2014 das Carlo-Brunner-Dauerkonzert. Dieser hatte nämlich angedroht, dass er, falls er all seine Hits spielen würde, bis zum Neujahr 2015 durchspielen könne. Hits wie «Klänge vom Pilatus», aber auch Mozart und Dixieland gaben die Musiker zum Besten. Mit dem Stück «Häsch Zyt» ehrte Carlo Brunner seinen Vater Ernst Brunner. Das Küsnachter Urgestein liess sich diesen Auftritt seines Sohnes natürlich nicht entgehen. Den Walzer «Sonntagmorgen im Tessin» benannte Brunner kurzerhand in «Sonntagmorgen in Küsnacht» um. An diesem Sonntagmorgen staunten die Küsnachter zumindest nicht schlecht, als Martin Schneider alle Errungenschaften der Sportpreisträgerin Kathrin Lehmann aufzählte. Er schilderte, wie Lehmann zugleich auf höchstem Niveau Eishockey und Fussball betrieb. So war sie Mitglied in beiden Nationalmannschaften – unter anderem auch als Captain –, spielte in der ersten deutschen Bundesliga, gewann 2009 mit dem FCR Duisburg den Europacup. Mit der Eishockeynati gewann sie zweimal an einer WM Edelmetall und nahm an den Olympischen Spielen in Turin und Vancouver teil. Während sie im Eishockey die Goals schoss, versuchte sie diese im Fussball als Goalie erfolgreich zu verhindern. Parallel zum Leistungssport absolvierte sie in Deutschland sowie den USA zwei Studien. Heute ist sie als Dozentin für Sportpädagogik an der TU München tätig. «Eine kleine Anekdote, die ich aus den Anfängen von Kathrins Fussballerinnenkarriere nicht vergessen habe, war, als ich als Schiedsrichter an einem D-Match anhören musste, wie der Gegner über uns lachte, als sie ein Mädchen auf dem Platz entdeckten. Es dauerte etwa 10 Minuten, Katrin, diesmal als Feldspielerin, hatte inzwischen zwei Tore geschossen, hiess es, es sei unfair ein Mädchen einzusetzen», erinnerte sich Schneider an Anfänge der Sportlerin. Dass Kathrin Lehmann immer noch mit Küsnacht verbunden ist, wurde in ihrer Dankesrede schnell klar. Da verriet sie, dass insbesondere die Chilbis, aber auch die Kanonenschüsse am 1. August in ihrem Terminkalender rot angestrichen sind. Den 1. August als freien Tag habe sie sich sogar in jedem Vertrag zusichern lassen, so Lehmann. (phs.) Teamwork bei Carlo Brunner und Philipp Mettler. Foto: Philippa Schmidt ANZEIGEN Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Kehrichtabfuhr Tankstelle Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Unterstützung zu Hause Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Primula AG, Seestrasse 127a, Küsnacht, 044 910 98 99 oder 078 698 98 88, www.primula.ch Gipser- und Stukkaturgeschäft Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Umzüge Hausräumungen Mario Cunti, Gartenstr. 21 Küsnacht 044 910 18 16 M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Küsnachter AKTUELL Nr. 1/2 9. Januar 2014 5 Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant Fortsetzung von Seite 1 ten. Etwa der Einsatz von Flugo. Zu hämmernden Hardrock-Beats schnitzte Flugo alias Toni Flückiger live mit der Motorsäge ein Tanklöschfahrzeug (TLF) aus einem Tannenholzblock. «Ist ja Wahnsinn», entfuhr es Kägi beim Anblick dieses «Kettensägenmassakers» des amtierenden Schweizermeisters der Timbersport Series. Wo genau das fertige TLF hinkommt, darüber waren sich die Kägis an dem Abend noch nicht ganz einig. Wenn irgendwo tatsächlich ein Brand ausgebrochen wäre, wäre dies übrigens kein Problem gewesen. «Es ist immer jemand einsatzbereit», beruhigte Thomas Bürgin. «Feuer immer noch gleich heiss» Auch zur Sprache kamen natürlich die 22 Jahre Hans Kägis bei der Feuerwehr Küsnacht, wovon er sechs Jahre als Kommandant tätig war. Hanspeter Nigg und Fredi Biedermeier, beides langjährige Weggefährten, dokumentierten diese Ära während des Znachts im Schützenhaus mit einer Bildpräsentation. Da wurden Bilder von Übungen, aber auch von Kameradschaften und Ausflügen gezeigt. Dass bei der Ausbildung der Feuerwehrleute auch Fantasie gefragt ist, bewies ein Bild, welches auf der KEK geschossen worden war. Dort testeten die Feuerwehrleute auf Schlittschuhen und mit Atemschutzmasken ihr Durchhaltevermögen. Bei der Präsentation wurde bald offensichtlich, dass sich in den 22 Feuerwehrjahren des Hans Kägi einiges geändert hat: Vom Telefonalarm zum Pager, von den Gummi- zu den Lederstiefeln und auch der gesamte Fuhrpark wurde ersetzt. Aber eines blieb sich gleich. «Das Feuer ist immer noch gleich heiss wie vor 20 Jahren», führte Hanspeter Nigg schmunzelnd aus. Beeindruckend ist auch der Arbeitseinsatz von Kägi: 9023,5 Arbeitsstunden soll er in der Zeit geleistet haben. Nicht mit einberechnet sind darin die vielen inoffiziellen Arbeits- einsätze. «Du warst immer der Erste und der Letzte», charakterisierte Noldi Reithaar den Feuerwehrkommandanten und lobte dessen «väterliche Art». Kägi selbst erinnerte sich im Gespräch besonders an Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten, die ihm eingefahren seien. Doch auch Brände, Tierrettungen oder die Sicherung der Eisdecke des Schübelweiher inklusive Bewirtung der Schlittschuhläufer im Februar 2012 gehörten dazu. Der neue Feuerwehrkommandant Thomas Bürgin konnte es sich nicht verkneifen, seinem Vorgänger ein etwas neckisches Geschenk mit in den «Ruhestand» zu geben. «Du hast immer gesagt, gelbe Schläuche kommen mir nicht ins Haus», so Bürgin mit einem verschmitzten Lachen, als er Kägi einen Schlauch mit den Unterschriften der gesamten Mannschaft überreichte. Hintergrund: Die roten Schläuche haben einen geringeren Durchmesser, weswegen der Wasserschaden jeweils geringer ausfällt. Auch Bürgin durfte etwas entgegennehmen: Sicherheitsvorstand Reithaar heftete ihm die Patten mit den drei Streifen für den Kommandanten an. Zudem durfte Beat Rentsch, der zum Ausbildungschef ernannt wurde, seine neuen Patten in Empfang nehmen. Bürgin, der als Berufswahlschullehrer arbeitet, ist seit dem Jahr 2000 bei der Küsnachter Feuerwehr. Auf den Vater eines zweijährigen Sohnes kommen einige Herausforderungen zu, insbesondere die Nachwuchsrekrutierung. Engagierte Feuerwehrleute, die entweder in Küsnacht wohnen und/oder arbeiten, zu finden, ist nicht immer einfach, aber wichtig. Hans Kägi, der mit 52 Jahren aus Altersgründen zurückgetreten ist, wird es voraussichtlich nicht langweilig: Er hat sich bereits zu einem Fliegenfischen-Kurs angemeldet, wurde ohne Gegenstimme von den Küsnachter Feuerwehr-Veteranen aufgenommen, und auch seine Frau kann sich nun auf mehr Zweisamkeit freuen. Flugo, alias Toni Flückiger, schnitzte mit der Motorsäge ein Tanklöschfahrzeug. Fotos: Philippa Schmidt www.feuerwehr-kuesnacht.ch Mit Atemschutzmaske: Beim Ausdauertraining auf der KEK. Foto: zvg. Hans Kägi bedankte sich per Handschlag bei allen Küsnachter Feuerwehrleuten für die Überraschung. ANZEIGEN Rumänien-Nachmittag in Erlenbach Am 15. Januar ist im Kirchgemeindehaus Erlenbach die Rumänienhilfe des HEKS Thema. Rumänien ist ein Land der Gegensätze. Auf der einen Seite sind es die armen Dörfer, auf der andern Seite faszinieren pulsierende Städte mit einem schönen historischen Kern. HEKS arbeitet seit Jahrzehnten mit der dortigen Reformierten Kirche und ihrer Diakonie zusammen. Matthias Herren, Programmbeauftragter für Rumänien, erzählt, wie sich die Kirche für die Gemeinschaft und gesellschaftliche Anliegen einsetzt. Istvan Nagy wuchs unter Ceausescu in einem reformierten Pfarrhaus in Siebenbürgen auf und flüchtete Hans Kägi mit dem gelben Schlauch, den ihm sein Nachfolger Thomas Bürgin (rechts) überreichte. 1982 aus Rumänien. Nur mit einer Flöte im Gepäck kam er in Zürich an, um dank seiner Musikalität Fuss zu fassen. In über 20 Jahren sammelte er mit Benefizkonzerten zugunsten eines Kinderspitals in Sighet über 4 Million Franken. Istvan Nagy wird über seine Kindheitserfahrungen in einem reformierten Pfarrhaus unter einer grausamen, kirchenfeindlichen Diktatur und über seine Flucht aus Rumänien berichten und die Feier gemeinsam mit Robert Metzger mit fulminanter ungarischer und rumänischer Musik bereichern. (pd.) 15. Januar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus, Schulhausstrasse 40, 8703 Erlenbach. Anschliessend Kaffee und Kuchen. 6 Stadt Zürich Nr. 1/2 9. Januar 2014 AKTUELL Koexistenzprinzip beim Stadtverkehr Tee trinken und den Sommer abwarten beim Zunfthaus Zimmerläuten. Quatschen, tratschen und geniessen. Fotos: Tess Zürcher Frühlingsgefühle mitten im Winter Gemäss Statistik kommt häufig zwischen dem 13. und 24. Januar aufgrund eines Kontinentalhochdrucks die grosse Kälte, die unter gewissen Umständen auch bis Februar anhalten kann. Die zweite Kältewelle folgt oft zwischen dem 16. und 25. Februar. Ob sie auch dieses Jahr innerhalb dieser Statistik liegt, ist fraglich. Das West- bis Südwestwetter wird noch ein paar Tage anhalten. So werden auch die kommenden Tage eher an den Frühling als an einen Hochwinter erinnern. Während einige Menschen mit Sehnsucht Schnee erwarten, freuen sich andere über die ungewohnt angenehmen Temperaturen. Sie geniessen diese am See, beim Kaffeetrinken im Freien oder beim Schachspielen. (pm.) Die Temperaturen laden zu einer Partie Schach auf dem Lindenhof ein. Promenieren am Utoquai. Zur Aufwertung der Stadträume in den Quartierzentren und zur Strassenlärmsanierung hat der Stadtrat ein Konzept für Tempo- und Verkehrsanordnungen beschlossen. Für die Bevorzugung des ÖV sind – wo möglich – Eigentrassierungen vorzusehen. Mit dem Programm «Stadtverkehr 2025» will der Stadtrat die Verkehrssicherheit erhöhen, die Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen des Verkehrs schützen, die Trennwirkung stark belasteter Strassen reduzieren und den öffentlichen Raum aufwerten. «Diese Ziele können unter anderem durch Lösungsansätze im Sinne des Koexistenzprinzips erreicht werden», so der Stadtrat. Dies bedeute ein Miteinander aller Verkehrsarten, was durch Ansätze wie Mischverkehr MIV/ÖV oder Tempo 30 erreicht werden könne. Ausserdem ermögliche Koexistenz auch Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrenden sicheres Vorwärtskommen. Das Konzept legt fest, wo Autoverkehr und ÖV denselben Fahrstreifen teilen, die sogenannten Mischverkehrsstrecken. Dieser Lösungsansatz dient gemäss Stadtrat dazu, den unterschiedlichen Ansprüchen an die Infrastruktur bei knappen Platzverhältnissen gerecht zu werden. Beispiele für geplante Mischverkehrsabschnitte sind das Quartierzentrum Albisrieden, die Stampfenbachstrasse oder die Kraftstrasse. Eine Voraussetzung sind Eigentrasseeabschnitte für Trams und Busse vor und nach diesen Bereichen. Teilweise soll Tempo 30 eingeführt werden. (pd./pm.) KLEINANZEIGEN ANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Küsnachter AKTUELL Nr. 1/2 9. Januar 2014 7 Mit «WATERful» den Menschen im Kongo helfen Mit der «SODIS»-Methode hilft die Urküsnachterin Margrit Mona den Menschen in der Demokratischen Republik Kongo. Ihr Verein «WATERful» zeigt den Kongolesen, wie sie auf einfachem Weg Wasser desinfizieren können, beschäftigt sich aber auch mit Themen wie Mangelernährung und der Einführung von hygienischen Latrinen. Tess Zürcher In Prag, wo sie ihr Studium absolvierte, verliebte sich Margrit Mona einst in ihren kongolesischen Mann. Sie besuchte ihn in den Semesterferien bei seiner Familie, nach dem Studium zog sie zu ihm in den Kongo. Eine Entscheidung, die ihr Leben verändern sollte. Ihre Organisation «WATERful» basiert auf diesen Erfahrungen. Sie steckt ihr Leben, ihr Wissen und ihre Zeit in dieses Projekt und bewirkt damit immer wieder kleine Wunder. Steiniger Weg zum Happy End «Hast du verstanden, wie es geht?»: Mit einfachen Mitteln zu sauberem Trinkwasser dank der «SODIS»-Methode. Foto: zvg. «Sieben Jahre lebte ich da. Der dort vorherrschende Hunger und das grosse Elend verschonten auch mich und meine Familie nicht», erzählt die Frau mit den klaren Augen. Ein Erlebnis sei ihr besonders in Erinnerung geblieben: Ein Mann habe ihr Geld für «ein Bier» in die Hand gedrückt mit den Worten: ‹Nimm es. Wir sind es uns gewohnt, zu hungern. Du nicht!›.» Nach sieben Jahren kehrte Margrit Mona in die Schweiz zurück – der Bildung ihrer Kinder zuliebe. Hier gebar sie auch ihr drittes Kind. Der Vater war nachgekommen, hielt es aber nicht lange aus und zog wieder in seine Heimat. 20 Jahre später, im Jahr 2001, hörte die Küsnachterin zum ersten Mal von der «SODIS»-Methode (englisch solar desinfection system) der ETH. Mona erkundigte sich, beschaffte sich alle relevanten wissenschaftlichen Unterlagen und liess sich zeigen, wie sie diese Methode der kongolesischen Bevölkerung glaubhaft demonstrieren konnte. Da für die «SODIS»-Methode nur PET-Flaschen und Sonnenlicht gebraucht werden, eignet sich dieses Verfahren besonders gut für Entwicklungsländer. Wasser in durchsichtigen PET-Flaschen wird für die Dauer von sechs Stunden in die Sonne gelegt. Die im Sonnenlicht enthaltenen UV-A-Strahlen töten Viren und Bakterien im Wasser ab. In Ländern wie dem Kongo, in denen Durchfall ein ernstes Gesundheitsproblem darstellt, ist sauberes Trinkwasser überlebenswichtig. Mit diesem Wissen reiste Margrit Mona in den Kongo. Auch Ihr Mann, von dem sie seither getrennt lebte, war in ihr Vorhaben eingeweiht. Ein Grüppchen aus fünf Akademikern war Feuer und Flamme für diese Idee, die breite Bevölkerung blieb hingegen vorerst misstrauisch. Doch Mona glaubte an eine Zukunft dieser Methode im Kongo. Zurück in der Schweiz rief sie eine Or- breiten, sind wichtige Informationen zum täglichen Leben. Wir bieten eine Anlaufstelle, kommen müssen die Leute selber. Aber Hilfe finden sie immer», macht Mona deutlich. «Ich habe noch einiges vor!», sagt diese zielstrebige Frau mit ihrer bewegten Vergangenheit. Neuerdings möchte sie die noch weit verbreiteten offenen Gruben im Kongo durch Latrinen ersetzen helfen, um der Grundwasserverschmutzung Vorschub zu leisten. Die erforderlichen Informationen beschafft sie sich im Moment gerade. In diesem Bereich arbeitet «WATERful» mit Helvetas zusammen. «Ich möchte eben auch Toiletten für körperlich behinderte Menschen anbieten», erklärt Margrit Mona. Ihre Augen strahlen dabei. Die Vorzüge des Moringabaums Ein besonderes Anliegen der dreifachen Mutter ist es, die Vorzüge des Moringabaums, auch Wunderbaum genannt, bekannter zu machen. Seit Jahrhunderten wissen Menschen über den Wert dieses Baumes Bescheid. Ein Wissen, das jedoch schläft. Wenn man Tabletten schlucken kann, warum sollte man etwas von einem Baum nehmen? Doch für ein Land, das Hunger leidet, in dem die ökonomischen Mittel knapp sind und das von Krankheiten heimgesucht wird, ist der Moringa ein Geschenk. Alles, ob Rinde, Blätter, Wurzeln, Samen oder Blüten, kann verwendet werden. Zur Herstellung von Ölen, Gewürzen, Arzneimitteln oder sogar als Antibiotikum dient dieser Baum. «Das muss verbreitet werden. Die Bevölkerung muss davon wissen und die Möglichkeit zur Pflanzung einer Baumschule erhalten», ist die Schweizerin überzeugt. Sooft es Margrit Mona die finanziellen Mittel erlauben, reist sie in den westlichen Kongo und engagiert sich vor Ort. Die Küsnachterin ist mithilfe des Vereins «WATERful» eine der Personen, die etwas bewegen, die die Welt ein Stückchen hoffnungsvoller machen. Informationen, Spenden: «WATERful», Florastrasse 11, 8700 Küsnacht, Tel. 044 910 83 82, [email protected], PC 8787889-7, IBAN 0900 0000 8708 7889 7. «WATERful» freut sich auch über Aktivmitglieder. Jeder kann mitmachen. Herrliberg: Neue Alterswohnungen und neue Erschliessungsstrasse geplant Der Gemeinderat Herrliberg hat dem Zürcher Architekturbüro Bob Gysin und Partner den Zuschlag für den Bau von neuen Alterswohnungen gegeben. Holten Silber an den SM: Shaline Rüeegger und Nurullah Sahaka. Foto: zvg. Doppelte Ehre für EC Küsnacht Grosser Erfolg für den EC Küsnacht bei den Junioren-Schweizermeisterschaften in Genf: Shaline Rüegger und Nurullah Sahaka brachten zwei Silbermedaillen nach Hause. Die beiden Jüngsten bei den Damen bzw. Herren mussten sich nur von den erfahreneren Matilde Gianocca (CP Bel- ganisation ins Leben, damit sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnte. Schliesslich brauchte sie Geld, um im Kongo eine Partnerorganisation aufzubauen. «Wissen Sie, nur so konnten wir an die Bevölkerung herankommen. Das Misstrauen war gross», schildert die «WATERful»Gründerin die Situation und verdeutlicht: «Aber wenn ihnen die eigenen Leute diese Methode erklärten und ihnen eine Anlaufstelle für Fragen, Anliegen oder Probleme boten, dann hatte dieses Vorhaben eher Erfolg.» Die Partnerorganisation, die sich in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongos, befindet, bemühte sich, an die Bevölkerung heranzukommen, sie für Seminare zu versammeln und für die Themen Hygiene, sauberes Trinkwasser sowie die «SODIS»-Methode zu interessieren. «Es klingt jetzt so, wie wenn alles ohne Zwischenfälle verlaufen wäre. Das ist aber nicht so. Die Regierung ist korrupt, und sie beuten die Ärmsten der Armen noch heute aus», beschreibt die Entwicklungshelferin die Schwierigkeiten und fügt an: «Mein Mann ist unglaublich mutig, oft zu ehrlich und offen. Das bringt ihn immer wieder ins Gefängnis. Anfangs mussten wir sehr behutsam und vorsichtig vorgehen, um die Regierung nicht vor den Kopf zu stossen. Schliesslich bekamen die Armen durch uns eine Stimme – fatal in den Augen der kongolesischen Regierung. Gott sei Dank stieg unser Bekanntheitsgrad rasch, sodass wir nicht mehr einfach ohne Weiteres von der Bildfläche hätten verschwinden können.» Sauberes Wasser war im Kongo immer ein grosses Problem gewesen. Doch die Lösung einer Problematik in einem Land der Dritten Welt zieht einen Rattenschwanz von weiteren Problemen nach sich, denen sich «WATERful» stellen musste. «Heute klären wir nicht mehr nur über gesundes Trinkwasser und Hygiene auf. Heute sind Mikrokredite, Unterstützung in der Landwirtschaft sowie Wissensweitergabe zur Verbesserung der Mangelernährung Themenbereiche, die an uns herangetragen werden», erklärt Mona. Um diese Probleme angehen zu können, arbeitet «WATERful» eng mit Schulen, Dorfgemeinschaften, Stammesführern und Kirchen zusammen. Aber was unterscheidet diese Organisation von anderen? «Die Partner-Organisation im Kongo geniesst das Vertrauen der Bevölkerung. Sie besteht ausschliesslich aus Kongolesen», führt Margrit Mona aus. Diese arbeiten hauptsächlich im westlichen Teil des Kongos – im östlichen Teil toben brutale Unruhen. «‹WATERful› verschenkt nichts. Was wir der Bevölkerung nebst der ‹SODIS›-Methode bieten, sind Informationen zu verschiedenen Problemen, Mikrokredite zum Aufbau und Umsetzung einer Idee. Das hebt uns ab: Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe und hoffen dabei, irgendwann überflüssig zu werden», erklärt Margrit Mona das Konzept. «Und noch etwas ist entscheidend anders bei ‹WATERful›: Die Bevölkerung wird ermutigt, von sich aus aktiv zu werden, uns aufzusuchen und Unterstützung beziehungsweise Hilfe zu holen. Was wir versuchen zu ver- linzona) und Tim Huber (EC Heuried-Zürich) geschlagen geben. An seiner ersten SM-Teilnahme beeindruckte Sahaka Preisrichter und Publikum mit nicht weniger als vier Dreifachsprüngen. Eine weitere ECK-Juniorin, Larissa Scholz, erreichte in Genf den 8. Platz. (mai.) Das Projekt sieht zwei erdgeschossig verbundene Bauvolumen mit voraussichtlich 35 Alterswohnungen neben dem Alters- und Pflegeheim im Rebberg vor. Machbarkeitsstudie und Studienkredit sind bereits vor einem Jahr von der Gemeindeversammlung bewilligt worden. Wie der Gemeinderat mitteilt, beginnt nun die Suche nach einer privaten Trägerschaft, damit Ende Jahr eine Urnenabstimmung möglich wird. Herrliberg plant zudem eine neue Erschliessungsstrasse im Gebiet Schlatt, auf Grundeigentum der Gemeinde sowie einer Erbengemeinschaft. Dabei gehe es um eine Stichstrasse (Sackgasse mit Wendemöglichkeit für Fahrzeuge) ab der Forch- So sollen die Alterswohnungen dereinst aussehen. strasse, schreibt der Gemeinderat. Entgegen erster Pläne werde es also keine durchgehende Verbindung von der Langacker- bis zur Forchstrasse geben. Die baurechtliche Bewilligung hat der Gemeinderat dem Strassenprojekt bereits am 10. Dezember erteilt. Auch eine Bewilligung des Kantons liege vor. Die Unterlagen für die Anpassung an die Richt- und Nutzungsplanung im Gebiet Schlatt können noch bis 11. Februar im Gemeinde- Visualisierung: zvg. haus öffentlich eingesehen werden. An der Gemeindeversammlung vom kommenden 11. Juni soll dann die Entscheidung fallen. Mit dem Bau der Strasse sowie der noch fehlenden Groberschliessung (Wasser, Kanalisation, Strom) würden erst begonnen, wenn ein konkretes Bauvorhaben der Erbengemeinschaft vorliege, betont der Gemeinderat. Seitens der Gemeinde seien keine Bauabsichten vorhanden. (pd./ mai.) 8 Küsnachter Nr. 1/2 9. Januar 2014 AKTUELL Küsnachter Jahrheft 180 Jahre Küsnachter Seminargeschichte, Glaubensfragen und die aktuelle Dorfchronik im Fokus: Das ist das neue Küsnachter Jahrheft. Unter dem Motto «Kunst in Küsnacht» erscheint ein Interviewporträt der seit einigen Jahren in Küsnacht heimischen Künstlerin Barbara Babo, die, eine schöne Skulptur nach der andern schaffend, kompromisslos ihren eigenen unverwechselbaren Weg verfolgt. Und was bisher in den Küsnachter Jahrheften gefehlt hat, wird in diesem Jahrgang endlich nachgeholt, nämlich eine Gesamtdarstellung der wechselvollen Geschichte jener Institution, die sich während anderthalb Jahrhunderten «Seminar Küsnacht» nannte und die seit rund einem Vierteljahrhundert «Kantonsschule Küsnacht» heisst. Der Zolliker Adrian Michael, selbst einstiger Absolvent, zeichnet in verdienstlicher Weise den ganzen Werdegang des «Semis» von dessen Gründung im Jahre 1832 bis zum heutigen Tag nach. Erstaunlich viele Leserinnen und Leser haben die Chance genutzt, sich auf ganz persönliche Weise über Glaubensfragen auszusprechen. Wie in allen Vorgängerheften ist auch im neusten Heft die reich illustrierte 20-seitige «Dorfchronik» kaum zu übersehen. Sie ist dazu bestimmt, den Leserinnen und Lesern in Wort und Bild vor Augen zu führen, wie verblüffend viel sich im Zeitabschnitt eines einzigen Jahres in Küsnacht zu ereignen pflegt. Selbstverständlich wird auch im nun vorliegenden Heft in grosser Dankbarkeit einer Reihe verstorbener Küsnachterinnen und Küsnachter gedacht, deren Bedeutung und Ausstrahlung in manchen Fällen weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinausreichte. (e) Küsnachter Jahrheft 2013, 53. Jahrgang, herausgegeben vom Verein für Ortsgeschichte Küsnacht (VOK). Erhältlich in der Buchhandlung Wolf sowie Papeterie Köhler. Preise neu: Abo Fr. 22.–, Laden Fr. 25.–. Zu Gast bei «In Küsnacht angetroffen»: Analytiker Jürg Acklin. Foto: phs Heutige Rollenbilder im Fokus Im Rahmen von «In Küsnacht angetroffen» unterhält sich Redaktorin PhilipFoto: zvg. Küsnacht: Chlausschwimmen bei klirrender Kälte pa Schmidt am 19. Januar mit dem Küsnachter PsyBei 7 Grad Wassertemperatur veranstalteten die Seeretter Küsnacht-Er- choanalytiker Jürg Acklin. der im 21. Jahrhundert». Auch die Eidgenossenschaft kommt bei «In Küsnacht angetroffen» nicht zu kurz, denn es stellt sich die Frage: «Steckt die Schweiz in einer Identitätskrise?». Nicht zuletzt wird Jürg Acklin auch exklusiv von seinem neuen Roman erzählen. Das Publikum ist herzlich eingeladen mitzudiskutieren. (eing.) lenbach und die Feuerwehr Küsnacht am 8. Dezember ihr eigenes Chlausschwimmen. Nicht fehlen durfte natürlich auch Sicherheitsvorsteher Noldi Reithaar (vorne mit Chlausmütze). Grund für das eigene Chlausschwimmen war die Tatsache, dass am Samichlausschwimmen der Stadt Zürich keine Gruppen mehr teilnehmen können. Gesichert wurden die Schwimmer übrigens von zwei Tauchern.(phs.) Moderatorin und Journalistin Philippa Schmidt unterhält sich mit dem Autor von Büchern wie «Vertrauen ist gut», «Defekt» und «Froschgesang» über «Herr und Frau Schweizer – Rollenbil- Streichquartett in Herrliberg Erlenbach: Migros wird umgebaut Olivia Schenkel und Brigitta Barandun, Violine, Astrid Leuthold, Viola, und Jeanne Freléchoux, Violoncello, bilden ein Streichquartett, das für Überraschungen aufgelegt ist. Die klassisch ausgebildeten «A la Q’Art»-Musikerinnen haben viel Spass am spielerischen Überschreiten der traditionellen Grenzen zwischen «ernster» Musik und Unterhaltungsmusik. Die Programme von A la Q’Art bieten alles, was das musikliebende Herz begehrt, von erlesenen Werken der klassischen Streichquartettliteratur über Walzer- und Zigeunerklänge bis hin zu besinnlichen und heiteren Opern- oder Jazzarrangements. Gemeinsame Basis aller Darbietungen sind musikalischer Witz, Charme – und natürlich der einzigartige Klang des Streichquartetts. (pd.) Kulturkreis Herrliberg, 16. Januar, 20 Uhr, Vogtei Herrliberg, Zehntensaal. Billette in der Dorf-Drogerie Herrliberg, Tel. 044 915 21 15, oder Abendkasse ab 19.30 Uhr. Die Migros-Filiale in Erlenbach soll laut einem Baugesuch umgebaut werden. Die Migros-Filiale in Erlenbach soll modernisiert werden. Vom 28. Mai bis zum 28. September wird das Geschäft gemäss eines Artikels in der «Zürichsee-Zeitung» umgebaut. Platzmässig soll alles beim Alten bleiben. Während des Umbaus wer- «In Küsnacht angetroffen»: Chrottegrotte Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27. 19. Januar, Kaffee/Tee und Gipfeli ab 10 Uhr, Beginn des Gesprächs um 11 Uhr. Ab 12.15 Uhr Ausklang beim Frühschoppen mit Snacks. de es ein Migros-Provisorium auf dem Parkplatz nahe der Seestrasse geben. Noch auf der Suche nach einem Provisorium ist die Erlenbacher Denner-Filiale, die unterhalb der Migros-Filiale liegt. Im schlimmsten Fall könnte diese vier Monate geschlossen werden. Rekurse gegen die Baueingabe seien noch nicht bekannt, erklärte Migros-Sprecher Andreas Reinhart in der «Zürichsee-Zeitung». (pd./phs.) Küsnachter JAHRESRÜCKBLICK Nr. 1/2 9. Januar 2014 9 Das Jahr 2013 in der Region Menschen, Geschichten, Schlagzeilen Foto: Philippa Schmidt Fotos: zvg. 250-Tonnen-Brocken stürzt ins Küsnachter Tobel Stabswechsel in Küsnacht Er erhitzte oder besser gesagt erschütterte die Gemüter in Küsnacht: Am 23. April stürzte ein 250-Tonnen-Felsen ins Küsnachter Tobel. Verletzt wurde zum Glück niemand, doch zwischenzeitlich stand sogar die Gefahr im Raum, dass der Nagelfluh-Brocken aus Sicherheitsgründen abgebaut werden könnte. Schliess- lich waren nur einige kosmetische Änderungen sowie die Anhebung des Weges notwendig, um den Stein zu stabilisieren. In einem Namenswettbewerb, den der «Küsnachter» gemeinsam mit der Gemeinde organisierte, kürte die Jury den Namen «Drachenkopf», was eine feierliche Taufe im Herbst zur Folge hatte. Stabswechsel im Küsnachter Gemeindehaus. Gemeindepräsident Max Baumgartner (FDP, o.l.) trat aus beruflichen Gründen auf den 31. Januar zurück. FDP-Kandidat Markus Ernst (o.r.) wurde mangels Gegenkandidaten in stiller Wahl bestätigt und trat das neue Amt am 4. März an. Zu einer Rochade kam es auch in der Küsnachter Verwaltung: Deren oberster Chef, Gemeindeschreiber Peter Wettstein (u.l.), verliess auf Ende 2012 nach fast zehn Jahren Küsnacht, um in Illnau-Effretikon Stadtschreiber zu werden. Kein Aprilscherz war der Antritt von Hannes Friess (u.r.) als neuer Gemeindeschreiber am 1. April. Friess war zuvor 15 Jahre als Gemeindeschreiber in Männedorf tätig. Foto: Philippa Schmidt Foto: Urs Berli Honegger hört auf 38 Jahre leitete Franz Honegger die Jugendmusik Unterer Rechter Zürichsee. Im Januar schwingt er beim Jubiläumskonzert nochmals den Taktstock. Mittlerweile gibt Christian Bachmann beim JUMURZ den Takt an. Container kommen Ab 1. Februar gilt es ernst: Trotz einer Petition mit 711 Unterschriften dagegen wird das Container-Obligatorium umgesetzt. Bei einer «Güseltour» konnte der «Küsnachter» nur noch einzelne lose Säcke entdecken. Diese werden nicht mehr entsorgt. Foto: zvg. Foto: Lawrence Gahler Foto: Philippa Schmidt «Schportfäscht» für alle Siegreicher Naturstrom Acht Vereine organisierten am 10. März das erste «Schportfäscht» im Fallacher. Die Vielfalt zum Ausprobieren war gross: Eishockey, Fussball, Tennis, Curling, Eisstockschiessen, Schlittschuhlaufen. Der Entscheid war klar: Am 25. März stimmten die Küsnachter der Naturstrom-Initiative an der Gemeindeversammlung zu. Prioritär behandelt wird dieser nicht nur in Erlenbach, sondern 2013 neu auch in Zollikon. Shaline wird Schweizermeisterin Shaline Rüegger vom EC Küsnacht errang im Februar den Schweizermeistertitel in der Kategorie «Jugend und Mini». Die 14-Jährige bewegt sich eleganten Schrittes in Richtung Elite-Karriere. Ein weiterer Trumpf im ECK-Ärmel ist der Eiskunstläufer Mikael Redin. Der 24-Jährige, der bereits an zwei Weltmeisterschaften teilgenommen hat, trainiert auf der KEK für weitere Auftritte an internationalen Turnieren. 10 Küsnachter Nr. 1/2 9. Januar 2014 JAHRESRÜCKBLICK Foto: Tess Zürcher Tina Turner tauft und heiratet in Küsnacht Die Überraschung war geglückt, als Tina Tuner im April das neue Schiff des Seerettungsdienstes Küsnacht-Erlenbach auf den Namen Tina taufte. Meeresgott Neptun gab seinen Segen dazu. Doch die wahre Sause fand am 21. Juli statt, als der Weltstar auf ihrem Küsnachter Anwesen ihrem Lebensgefährten Er- win Bach das Jawort gab. Die Gäste waren vor Neugierigen durch einen roten Vorhang geschützt, dennoch fluteten Paparazzi und Fans Küsnacht. Im Einsatz war an diesem Tag auch das Seeretterboot Tina, um seine Taufpatin vor all zu neugierigen Fans und ungebetenen Gästen zu schützen. Foto: Annemarie Schmidt-Pfister 40 Jahre Musikschule Küsnacht Mit einem grossen Fest feierte die Musikschule im März ihr 40-jähriges Bestehen. Vom Kindermusical (Bild) über afrikanische Weisen des Musikschullehrers Joseph Matare bis zu rockigen Klängen der Band «Most of the Time». Stimmungsvoll war auch das klassische Konzert in der katholischen Kirche. Während die Musikschule 1973 mit 300 Schülern startete, musizieren mittlerweile über 900 junge Küsnachter hier. Foto: Philippa Schmidt Foto: Philippa Schmidt Silber an der Goldküste Kantonalschwingfest in Zollikon wird ein Hit Die ganze Goldküste jubelte, als die Schweizer Eishockeynati an der WM in Schweden und Finnland im Mai die Silbermedaille erkämpfte. Einzig Schweden konnte die Schweiz stoppen. Mit dabei war auch der ZSC-Stürmer Luca Cunti, der in Küsnacht aufgewachsen ist und heute in Zollikon wohnt. Sportlich ging es am Rechten Zürichseeufer weiter: Am 5. Mai enterten in Zollikon die Bösen die Arena. Beim Kantonal-Schwingfest fieberten über 5000 Zuschauer mit den starken Männern im Sägemehl mit. Foto: Willy Neubauer Foto: Philippa Schmidt Fotos: Philippa Schmidt Küsnachter Gewerbeausstellung begeistert Drei Tage lang wurde in Küsnacht gewerkelt, präsentiert und gestaunt: Die Gewerbeausstellung vom 14. bis zum 16. Juni zog 12 000 Besucher an. Diese konnten beispielsweise mit einem Bagger Wasser in Auch Bundespräsident und Schwingfan Ueli Maurer liess sich einen Abstecher nach Zollikon nicht nehmen. Muni Gorbatschov, den Hauptpreis, konnte der Thurgauer Daniel Bösch entgegennehmen. einen Becher giessen – oder es zumindest probieren. Auch hier schaute Bundespräsident Maurer vorbei. Ob die guten Beziehungen von OK-Chef und SVP-Nationalrat Gregor Rutz zu Maurer den Ausschlag gaben? Jörghaus bleibt Benefizkonzert Die Aufregung in Zumikon ist gross: Das Jörghaus neben dem Schulhaus Farlifang soll Parkplätzen weichen. Die Aufregung über den Abriss und «Eltern-Taxis» ist gross. Doch Anfang Juni informieren Schul- und Politische Gemeinde, dass es einen Abrissstopp gebe. Das Festzelt tobte: Kurz vor Auftakt der Küsnachter Chilbi traten Philipp Fankhauser, Lilly Martin, Iris Moné und Bhukarest bei «Singers&Songs» auf. Das Beste: Der ganze Erlös – insgesamt 25 000 Franken – kam der Kispex zugute. Küsnachter JAHRESRÜCKBLICK Nr. 1/2 9. Januar 2014 11 Visualisierung: Pöyry Infra AG, Illiz Architektur Foto: Philippa Schmidt Matti entscheidet den Wahlkampf für sich Erlenbach: Wogen gingen hoch Der Wahlkampf um den frei gewordenen Gemeinderatssitz in Küsnacht prägte das Jahr 2013. Nachdem Gemeindepräsident Max Baumgartner zu Jahresbeginn zurückgetreten war, stellte dessen Nachfolger Markus Ernst das Gemeindepräsidentenamt zur Verfügung. Dieses versuchten Marc Lindt (FDP, links) sowie die beiden Parteilosen Walter Matti (rechts) und Walter Hohl zu erobern. Themen wie Fluglärm, Zentrum und Wohnungspreise bewegten. Während Hohl im ersten Wahlgang einen Achtungssieg erringen konnte, überzeugte Walter Matti im zweiten Wahlgang am 22. September und übernahm in der Folge das Tiefbauressort. Am 22. September stimmten die Erlenbacherinnen und Erlenbacher mit 57,8 Prozent einem Kredit für den Bau eines Kleinschwimmbeckens über 7,425 Millionen Franken im Allmendli zu. Zuvor gingen die Wogen hoch, da die RPK aufgrund der Kostenungenauigkeit und der Höhe des Kredits die Ablehnung empfohlen hatte. Das Kleinschwimmbecken wird für die Schule und Gruppen zur Verfügung stehen. Hintergrund ist, dass das Schwimmbecken im Gehren wegfällt. Visualisierung: Urbanplus Foto: Philippa Schmidt Foto: Philippa Schmidt Zentrum nimmt Hürde Wechsel im Ortsmuseum Gemeinsamer Polizeiposten Die Küsnachter Zentrumentwicklung nimmt mit der Zustimmung der Gemeindeversammlung zum Privaten Gestaltungsplan eine entscheidende Hürde. Am 23. September sprechen die Küsnachter dem Projekt «Schulze und Schultze», das den Parkplatz an der Zürichstrasse ersetzen soll, ihr Vertrauen aus. Voraussichtlich im März kommt der Projektierungskredit vors Volk. Mit der viel beachteten Ausstellung «Eugen Bleuler. Ein Zolliker schreibt Psychiatriegeschichte» feierte Mirjam Bernegger, die neue Leiterin des Ortsmuseums Zollikon, im Oktober ihren Einstand. Sie löste Lisa Brun ab, die beispielsweise mit ihrer Bruno-Giacometti-Ausstellung in Erinnerung bleibt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. Juli 2014. Der erste gemeinsame Polizeiposten von Kantons- und Gemeindepolizei im Kanton Zürich liegt in Küsnacht an der Alten Landstrasse 135. Die Kantonspolizei für Küsnacht, Erlenbach und Zollikon sowie die Gemeindepolizei Küsnacht sind seit dem 1. Oktober hier beheimatet. Die Eröffnung liess sich auch Regierungsrat Mario Fehr (SP) nicht entgehen. Mit dem Posten ging ein lang gehegter Traum des Küsnachter Gemeinderats und Ex-Polizist Martin Bachmann (SVP) in Erfüllung. Foto: Philippa Schmidt Farbiges Kunstspektakel in Herrliberg Im Oktober erobert die Bildmaschine von Tullio Zanovello die Herrliberger «kulturschiene». Begleitet von Klängen der Musikgesellschaft Fehraltorf feierte das Polyptychon Uraufführung. Ein Spektakel, dass sich auch Christoph Vitali, ehemaliger Direktor «Haus der Kunst», nicht entgehen liess. Foto: Philippa Schmidt Spatenstich für WPZ Blumenrain Foto: Philippa Schmidt Foto: Annina Just Küsnacht ehrt Egli Gegen Tempo 50 Der Küsnachter Kulturpreisträger 2013 heisst Alfred Egli. Mit Egli ehrt die Gemeinde nicht nur einen versierten Dorfhistoriker, sondern auch einen Querdenker. Im November informieren Kanton und Gemeinden über die Seestrassensanierung in Erlenbach und Küsnacht. Es formiert sich Widerstand gegen die Entlastungsroute. Bei strömendem Regen erfolgte am 6. November der Spatenstich fürs WPZ Blumenrain in Zollikon. Mit einem beherzten Stich weihten Gesundheitsvorstand Urs Fellmann, Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz (beide FDP), WPZ-Bewohnerin Eleonora Tarass und Architekt Thomas von Ballmoos die gigantische Baustelle ein. Im März 2013 hatten die Zolliker dem Baukredit mit grosser Mehrheit zugestimmt. Bei diesem handelt es sich mit 52 Millionen Franken um den grössten Einzelkredit, den der Zolliker Souverän je abgesegnet hat. Wenn die Bauarbeiten planmässig verlaufen, ist das WPZ 2016 bezugsbereit. 12 Stadt Zürich Nr. 1/2 VW überholt GM Volkswagen hat 2013 zum ersten Mal nach neun Jahren in China wieder mehr Autos ausgeliefert als General Motors (GM). Beide Hersteller haben ihr Ziel, drei Millionen Einheiten auf dem chinesischen Markt abzusetzen, erreicht. Volkswagen hatte diese Marke bereits am 5. Dezember 2013 übertroffen, GM rund eine Woche später. In den ersten elf Monaten des zu Ende gehenden Jahres habe Volkswagen gegenüber dem US-Hersteller immer einen Vorsprung von 70 000 Einheiten halten können, meldete kürzlich die «Detroit Free Press». Insgesamt hat Volkswagen in China von Januar bis November einen Zuwachs von 17 Prozent verzeichnet. Toyota wurde auf dem chinesischen Markt im selben Zeitraum von Ford überholt. (zb.) Dachbox frisst Sprit Wer mit einer Dachbox unterwegs ist, zahlt beim Tanken deutlich drauf. Der deutsche ADAC hat in einem grossen Praxistest bei Autobahntempo einen Mehrverbrauch von zwei Litern gemessen. Weiter verbrauchen Sitzheizung, Front- und Heckscheibenheizung sowie ein beheizbares Lenkrad bis zu einen Extraliter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Selbst Schnee auf dem Dach führt zu höheren Tankrechnungen. (zb.) E-Mobile sammeln insgeheim Daten Renault hat seinen kleinen NSASkandal: Die E-Mobile der Franzosen übermitteln gemäss einem Bericht in der «Auto-Bild» umfangreiche Daten zur Batterie an den Hersteller – etwa zum Ladezustand. Die Datenübertragung erfolgt regelmässig über ein GPS-Modul und soll laut Renault auch dem Kunden zugutekommen, der dieselben Daten zur Kontrolle der Batterie via Smartphone und Computer nutzen kann. Die Renault-Bank, bei der die Batterie von den Autokäufern gemietet wird (wie das kaufpreissenkende Modell der Franzosen funktioniert), kann die Batterie sogar aus der Ferne sperren, wenn die Ratenzahlungen ausbleiben. Der Übertragung der Daten kann der Kunde nicht widersprechen. Sie würden aber nach jeweils drei Wochen gelöscht, sagt eine Unternehmenssprecherin. (zb.) AUTONEWS Sichere Volvos Das US-Institut für Verkehrssicherheit hat die Volvo-Limousine V80 mit dem Titel «Top Safety Pick+ 2014» ausgezeichnet. Vorausgegangen waren umfangreiche Tests, bei denen etwa eine Frontalkollision simuliert wurde. Der V80 ist nach S60, XC60 und XC90 bereits das vierte Modell der Schweden, das die Auszeichnung erhält. Opels Plakette Der deutsche TÜV hat dem Opel Meriva die goldene Plakette verliehen. Mit einer äusserst geringeren Mängelquote von 4,2 Prozent setzte sich der kompakte Van der Rüsselsheimer in der Kategorie der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge gegen seine Mitbewerber durch und setzte im TÜV-Report die Bestmarke. 9. Januar 2014 AUTOMOBIL Motor City zeigt viele Neuigkeiten Am 13. Januar nimmt das Autojahr 2014 erstmals mächtig Fahrt auf: An der North American International Auto Show (NAIAS) zünden die Hersteller ein Premierenfeuerwerk. Vor allem Deutsche und Amerikaner geben Vollgas, wie unsere Vorschau zeigt. Marc Leutenegger Die stolze Motor City Detroit ist nicht mehr, was sie einst war. Zwar hat sich der dort ansässige GM-Konzern von den Turbulenzen mit Insolvenz, Verstaatlichung und erneuter Privatisierung einigermassen erholt. Die Stadt aber steckt tief in der Krise. Detroit wandelt sich Die Bevölkerungszahl schrumpfte in den letzten Jahren stetig auf wenig mehr als 700 000 Einwohner. Und kürzlich musste die hoch verschuldete Stadt Detroit Insolvenz anmelden, es ist die grösste Pleite einer Stadt in der US-Geschichte. Gleichzeitig wird Detroit immer mehr zum Anziehungspunkt für eine junge Kunstszene, die in den alten, für wenig mehr als nichts zu erwerbenden Industriebauten ideale Voraussetzungen für ihre Ateliers findet. Mit den Künstlern verändert sich das Lebensgefühl. Fahrräder halten Einzug in jener Metropole, in der einst der erste Kilometer Strasse des amerikanischen Kontinents geteert wurde. Regelmässig finden Demonstrationsfahrten der Radler statt – das sind heute die Realitäten in der Mo- Neues Modell zum 50. Geburtstag: Der Muscle Car Mustang ist auch mit einem Vierzylinder unterwegs. Fotos: zvg. tor City. Wer ab dem 13. Januar die North American International Auto Show (NAIAS) besucht, wird solche Veränderungen höchstens am Rand bemerken. BMW und Mercedes trumpfen auf In den Messehallen dreht sich die Welt, wie sie sich immer drehte. An der grössten amerikanischen Automesse jagen sich die Neuheiten. Vor allem die Deutschen spielen ganz gross auf. So hat BMW den neuen M3, den M4, einen gelifteten X1, das 2er-Coupé sowie den Mini John Cooper Works am Start. Mercedes zeigt – endlich vor Publikum – die neue CKlasse, mit der die Schwaben im Segment der kleinen Limousinen wieder Mercedes zeigt in Detroit seine neue C-Klasse. auf Touren kommen wollen. Porsche wiederum wird die lang ersehnte Targa-Version des 911ers enthüllen. Und VW, munkelt man, könnte einen Vorgeschmack auf den neuen Phaeton bieten. Das Highlight aus amerikanischer Sicht setzt der neue Ford Mustang, der rechtzeitig zum 50. Geburtstag des Ponycars lanciert wird. Bemerkenswert: Die sechste Generation wird zum ersten Mal in der Modellgeschichte mit einem Vierzylindermotor bestellbar sein. Gerüchteweise soll Ford an der Messe auch den neuen, mit einer Aluminiumkarosserie um 340 Kilogramm abgespeckten Pick-up F-150 enthüllen – wobei einige Branchenkenner meinen, das wäre ein Paukenschlag zu Eher schwach auf der Brust scheinen in Detroit die asiatischen Marken. Immerhin: Hyundai zeigt den neuen Genesis, und von Lexus wurde eine neue F-Version angekündigt. Ansonsten sind vor allem Studien zu sehen: von Infiniti der sportliche «Eau Rouge», von Kia eine 2+2-plätzige Sportwagenstudie und von Nissan ein Coupékonzept im Stil des Audi A7. Unliebsame Möhrenernte Mitte Januar zeigt BMW in Detroit den neuen M3 und M4 dem Publikum. Zum Warmlaufen haben die Bayern ein paar verheissungsvolle Bilder in Umlauf gebracht. Leichter und stärker als der Vorgänger: Das neue Coupé heisst M4. deutlich: Die neuen Vertreter des MLabels werden extrascharf. Das gilt fürs Design, aber auch für den Antrieb. Unter der Haube verrichtet ein 431 PS starker, neu entwickelter Reihensechszylindermotor mit Twinpower-Turbo seinen Dienst. Und der macht die mit Leichtbauteilen wie einer Gelenkwelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff bestückten M3 und M4 zu martialischen Ge- Zeigt Lexus F-Version? Kleiner Kraftprotz: Der Mini John Cooper Works. «M» wie besonders martialisch Die North American International Auto Show (NAIAS) markiert traditionellerweise den Start ins Autojahr. Das ist auch 2014 nicht anders. Ab dem 13. Januar zeigen wieder mehr als 200 Aussteller in der angeschlagenen Auto-City Detroit, was sie zu bieten haben. Einen nachhaltigen Auftritt plant BMW: Die Deutschen zeigen in den USA nicht weniger als drei Weltpremieren, und darunter sind mit der neuen M3-Limousine und dem neuen M4-Coupé gleich zwei Ikonen der Marke. Von beiden Fahrzeugen hat BMW vorab eindrückliche Bildstrecken publik gemacht. Sie machen viel. Mit Sicherheit einen Pick-up vorstellen wird aber GMC, nämlich den Nachfolger des in den USA beliebten Canyon. Ausserdem dürfen sich USCar-Fans auf die verschärfte Corvette Z06 und eine Coupéversion des Cadillac ATS freuen. F: zvg. schossen – mit einem Sprintwert von 4,3 Sekunden auf Tempo 100 beim Coupé. Als dritte Weltneuheit zeigen die Bayerischen Motoren Werke (BMW) das 2er-Coupé, das es in Versionen mit bis zu 326 PS geben soll. Ausserdem am Messestand in Detroit zu sehen sein werden der überarbeitete BMW X1 sowie der BMW Z4 im sogenannten Pure-Fusion-Design. (mcl.) Immer im Dezember verleiht die deutsche Zeitung «Auto-Bild» die «Möhren des Jahres» an jene Autos, die den Lesern am meisten Kummer bereitet haben. Für die Auswertung werden die Kummerzuschriften mit detailliertem Schadenbefund gezählt und mit der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge jedes Typs verrechnet. Keine Freude am Resultat kann dieses Jahr Klassenprimus Volkswagen haben. Wegen der Probleme mit der Steuerkette landet der VW Scirocco nämlich auf Platz eins. Und weil diese Steuerkette auch im Skoda Yeti zum Einsatz kommt, sichert sich der VW-Konzern auch gleich die bronzene Möhre. Auf Platz zwei rangiert der Chevrolet Captiva, der Probleme mit dem Zahnriemen hat. Nach Herstellern am schlechtesten abgeschnitten hat Alfa Romeo vor Skoda, Dacia und Kia. Am besten bewährte sich Land Rover vor Nissan, Renault und Mitsubishi. (mcl.) Stadt Zürich Nr. 1/2 9. Januar 2014 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Die ehemalige TV-Ansagerin Silvia von Ballmoos (links) zusammen mit Mina Goodman, Tochter der Londoner Fotos: zvg. Unternehmerin Susan Goodman, an der Charity-Gala im Engadiner Nobelhotel Carlton. Seit 2013 im Eheglück: Der langjährige Junggeselle John Schnell (85), Ex-Society-Zahnarzt, und Christina Vögeli. Zeev Rotstein, Generaldirektor Chaim Sheba Medical Center. Zürcher Schmuckdesignerin Tatjana Hoffmann und Partner Andrea Bihrer, Banker. Rolf Sachs (links, Sohn von Gunter Sachs) und der Zürcher Entertainer Christian Jott Jenny. Stardesigner Carlo Rampazzi mit Peggy Bien, Verlegerin des «Senses»-Magazins. Renate Gräfin von Rehbinder (rechts) mit Freundin Alberta Ferretti, Modedesignerin. Zürcher VIPs an der Sheba-Gala in St. Moritz Der stolze Betrag von rund 300 000 Franken kam an der Charity-Gala im Engadiner Nobelhotel Carlton in St. Moritz zusammen. Das Geld kommt dem Sheba Medical Center zugute. Die anwesenden Zelebritäten öffneten Herz und Portemonnaie für das grösste Gesundheitszentrum in Israel, wo jährlich über eine Million Menschen, unabhängig von Herkunft, Nationalität und Religion, behandelt werden. Zur 9. Sheba-Gala hatten Professor Zeev Rotstein, Generaldirektor des Sheba Medical Centers und das Gala-Ehrenkomitee unter dem Vorsitz von Ellen Ringier, die ANZEIGEN selber nicht anwesend sein konnte, geladen. Mitglieder im Komitee sind neben anderen auch Verleger Jürg Marquard und Rolf Sachs. Das Motto des Abends lautete «Hot Party in the Snow». Die frischgebackene Ehefrau des ehemaligen Promi-Zahnarztes John Schnell (die beiden haben 2013 nach siebenjähriger Beziehung geheiratet) nahm das Motto ganz wörtlich und erschien in einem reizenden, transparenten Mini-Spitzenkleidchen. Ebenso Renate Gräfin Rehbinder, die in einem Vintage-Kleid ihrer Freundin, der Modedesignerin Alberta Ferretti, für ei- nen Hingucker sorgte, gleichwohl wie das knallrote Outfit der ehemaligen TV-Lady Silvia von Ballmoos, die glückliche Singlefrau ist. Alexandra Polzin moderierte den Abend, Christiane Gräfin zu Rantzau leitete die Auktion, und für Stimmung sorgte die Band «The Quai St. Tropez Team» – extra aus Südfrankreich angereist – mit brasilianischem Sound. Das St. Moritzer Carlton Hotel, das diese Saison sein 100-jähriges Bestehen begehen kann, ist ein Treffpunkt der internationalen High Society. Das Superior-Hotel ist von Star-Designer Carlo Rampazzi gestaltet. 14 Küsnachter Nr. 1/2 9. Januar 2014 Veranstaltungen & Freizeit SPIEL MIT DR. GAMBLE Thomas W. Enderle Es muss nicht immer Yahtzee sein Würfelspiele gab es schon in der römischen Antike. Und sie erfreuen sich auch heute grosser Beliebtheit. In den letzten Jahren erlebten die im Gesellschaftsspiel-Bereich oft als blosses Glücksinstrument verpönten Würfel wieder eine Renaissance. Dr. Gamble stellt zwei dieser Spiele vor. Mars Würfel Die Spieler gehen unter die Ausserirdischen. Als Marsianer haben sie die Erde entdeckt. Und welch interessante Lebensformen sich hier befinden. Besonders die Menschen, Hühner und Kühe haben es uns angetan. Diese gilt es zu fangen. Doch die Erdlinge wehren sich mit Panzern. Dagegen helfen nur Todesstrahlen. Gleich mit 13 Würfeln darf der Spieler werfen. Jeden Panzer muss er beiseitelegen. Nun muss er sich für ein weiteres gewürfeltes Motiv entscheiden. Mit Todesstrahlen kann man die Panzer abwehren, jedoch bringen nur Lebensformen Punkte. Mit den anderen darf nun weitergewürfelt werden. Am Ende des Zuges gibt es Punkte – allerdings nur, wenn genug Strahlen gesammelt wurden. Dr. Gamble meint: Mars Würfel ist ein amüsantes, kurzweiliges und schnell erlerntes Spiel. Es eignet sich gut als Reisespiel. Dr. Gambles Urteil: Mars Würfel, Pegasus Spiele, ab 2 Spieler, ab 8 Jahren. Im Wandel der Zeiten Wir befinden uns in der Bronzezeit. Jeder Spieler ist für sein Reich zuständig. Die Würfel repräsentieren die Städte, die Waren, Nahrung, Arbeiter oder Geld produzieren. Im Laufe eines Zuges würfelt man bis zu drei Mal. Dabei zeigen die gewürfelten Symbole an, was gerade produziert wird. Beliebig darf man jedes Mal Würfel beiseitelegen – Ausnahme bilden dabei die Schädel. Diese geben zwar gleich zwei Waren, führen aber bei mehr als einem zu Katastrophen und Punkteverlust. Nach dem Würfeln kann der Spieler seine Symbole einsetzen, um neue Städte zu bauen, Monumente zu errichten (gibt Punkte) oder Geld und Waren für besondere Errungenschaften ausgeben. Diese bringen ab sofort interessante Vorteile beim Würfeln. Alles wird auf dem eigenen Spielblatt notiert. Dr. Gamble meint: Ein etwas umfangreicheres Würfelspiel, das interessante Entscheidungen fordert. Die Errungenschaften, die Vorteile wie mehr Geld oder Schutz vor Katastrophen bieten, sind dabei das Salz in der Suppe und verändern das Spiel im Laufe der Partie. Dr. Gambles Urteil: Im Wandel der Zeiten, Pegasus Spiele, 1–4 Spieler, ab 8 Jahren. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 9. Januar 10.00–11.00 Dalcroze-Rhythmik für Senioren: Ideales Rhythmikangebot für ältere Menschen. Schulhaus Farlifang (Singsaal), Farlifangstrasse 30, Zumikon. 18.30–20.15 Matrix Live: Erlebnisabend mit Livedemonstration und Diskussionsrunde. Erlengut, Erlengutstrasse 1a, 8703 Erlenbach. 19.00–20.15 Podiumsdiskussion: Zur Masseneinwanderungsinitiative Doris Fiala (FDP) und Balthasar Glättli (Grüne) auf der Contraseite diskutieren mit Thomas Matter und Christoph Mörgeli (beide SVP) auf der Proseite. Vogtei, Herrliberg. 19.00–20.00 Ski-Fit 2013/14: Skiturnen für jedermann, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Keine Anmeldung nötig. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, [email protected], 044 912 08 33, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Unt. Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht. Freitag, 10. Januar 18.00–21.00 Vernissage: Natalia Wüst. Öl, Collagen, Multimediabilder. Ausstellung bis 31. März. Restaurant Triangel, Zumikon. Samstag, 11. Januar 17.00–19.30 2. Liga Eishockeymeisterschaft: SCK – EV Dielsdorf-Niederhasli. 2.-Liga-MeisterschaftsHeimspiel des SC Küsnacht auf der KEK. Matchkassen sind 45 Minuten vor Spielbeginn geöffnet. ANZEIGEN Saisonkarte online unter sckuesnacht.ch/index. php/fanzone/saisonkarte.html. Eishalle KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht. Sonntag, 12. Januar 11.00–12.00 Finissage: Mit Apéro. Ausstellung von Agnieszka Tyblewski (Bilder) und Brigitte Jauch (Skulpturen). Tertianum Residenz Zollikerberg (Kunstforum), Sennhofweg 23, Zollikerberg. Montag, 13. Januar 7.35-19.00 Wanderung zu den Silvesterchläusen: Gut ausgerüstet fahren die Teilnehmer mit dem Zug nach Urnäsch. Barbara Hutzl-Ronge erzählt, warum dort dieser Tag als «Alter Silvester» gefeiert wird und die Silvesterchläuse den Bauern «e guets Neus» wünschen. Auskunft und Anmeldung bis 9. Januar an: Pfr. Brigitte Crummenerl, Tel. 044 910 40 51, E-Mail: [email protected] 19.45 «Lili Pastis Passepartout»: Ein komödiantisches Erzählkonzert. Cornelia Montani präsentiert zusammen mit Daniel Schneider und Christoph Elsaesser ungewöhnliche Geschichten von gewöhnlichen Menschen mit Liedern aus den Schweizer Alpen bis zu Klezmermelodien. Ein musikalisch-theatralischer Leckerbissen. Aula Buechholz, Buechholzstrasse 9, Zollikon. Dienstag, 14. Januar 9.30–11.30 Café International: Neue Einwohner in Zumikon können im Café neue Leute kennenler- nen und ihr Deutsch verbessern. Güügellounge, Dorfplatz, Zumikon. 12.00–17.00 Fondueplausch: Fondue isch guet und git e gueti Luune. Fondue, Wein, Brot, Tee, Fruchtsalat, Kaffee und Guetzli, Kosten, all inclusive: 30 Franken, mit Anmeldung. Organisiert durch Ref. Kirche Zumikon. Kontakt: Tel. 044 918 10 17, EMail: [email protected]. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse, Zumikon. 18.30–20.00 «Ein wirklich schönes und freies Leben, Anna Z.»: Anna Z. berichtet 1916 scharfsichtig über ihr Leben als Patientin der Anstalten Burghölzli und Rheinau. Sie gibt den Lesern Einblick in ihr unruhiges Leben, indem sie Unabhängigkeit, Beruf, Heirat, Sexualität und Mutterschaft zu vereinen versuchte. Katrin Luchsinger, Kunsthistorikerin und Kuratorin der Sammlung Rheinau, stellt ihre Publikation «Anna Z., Schneiderin» vor. Die Platzzahl ist beschränkt. Bitte anmelden bis Montag, 17. Januar, via E-Mail an ortsmuseum@ zollikon.ch oder telefonisch unter 044 395 31 11. Ortsmuseum Zollikon, Oberdorfstrasse 14, Zollikon. 20.00–22.00 Eishockey NLB: GCK Lions – HC Thurgau. Es findet kein Vorverkauf statt. Matchkasse 1 Stunde vor Spielbeginn geöffnet. Eishalle KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht. Mittwoch, 15. Januar 15.00 und 16.00 «Figurentheater Lupine»: «Ida hat einen Vogel, sonst nichts». Ab 5 Jahren und Erwachsene. Aula Buechholz, Buechholzstrasse 9, Zollikon. Klassisches in Zumikon Zu einem Solistenkonzert unter Leitung von Philip A. Draganov lädt der Kulturkreis Zumikon am 15. Januar ein. Musikfreunde dürfen sich auf die Flötistin Tania Pimenoca freuen. Sie wurde 1987 in Puschkin, Russland, geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung zur Flötistin am Lyceum des St. Petersburger Konservatoriums und am Staatlichen Rimskij-Korsakow Konservatorium. Seit 2007 studierte sie bei Maria Goldschmidt an der ZHK. Begleitet wird die Musikerin vom Youth Classics Orchestra. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Schubert und Grieg. (pd.) 15. Januar, 19.30 Uhr, Gemeindesaal Zumikon. Karten 25/20/12 Franken Jugendliche unter 18 Jahren Eintritt frei. Vvk bei Clientis, Filiale Zumikon, Mo–Fr 8.15 bis 12 Uhr. Abendkasse ab 18.45 Uhr. www.zumikerkulturkreis.ch. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg Taufe des Herrn Samstag, 11. Januar 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 12. Januar 10.30 Eucharistiefeier 18.00 Santa messa nella cripta Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 12. Januar 9.00 Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 11. Januar 18.30 Eucharistiefeier Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’734 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.06/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Philippa Schmidt (phs.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willi Glogger (glo.), Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Passion Mittelmeer in Herrliberg Der Berner Maler Alex Zürcher bringt die Faszination der Mittelmeerländer auf die Leinwand: Ihre Farben, ihre Formen und ihre lebensfrohe Atmosphäre. Ab dem 12. Januar stellt er in der Herrliberger Galerie Vogtei aus. Über Jahrhunderte hat der Süden Nordländer in den Bann gezogen. Dutzende Künstler, darunter Berühmtheiten wie Dürer, Lorrain oder Goethe, haben sich zur «Grand Tour» nach Italien aufgemacht und voller Begeisterung darüber berichtet, in Worten und in Bildern. Der Süden lockt noch immer und hat auch in Alex Zürcher eine tiefe Passion geweckt. In fast ruheloser Reisetätigkeit zieht es ihn seit vielen Jahren mit Skizzenblock, Stiften und Pinseln in die Länder am Mittelmeer: Andalusien, die Provence, die griechischen Inseln und immer wieder Italien wirken wie Magnete. Er zeichnet mit schnellen Strichen die Formen, notiert die Farben, erfasst das Licht, hält die Eindrücke so oft fest, bis sich ihm der Charakter eines Ortes erschliesst. Tausende Skizzen hat er nach Hause gebracht. Zurück im Berner Atelier lässt sich Alex Zürcher dank seiner Zeichnungen und Aquarelle an den Entstehungsort zurückversetzen; in die PoEbene zum Beispiel, wo die Reisfelder in herrlichem Gelb leuchten, oder in die Provence, wo sich mit rotem Mohn übersäte Wiesen bis an den Horizont ausbreiten, oder nach Andalusien, wo die Landschaft wegen der Olivenplantagen einem riesigen geometrischen Muster gleicht. Skizzen und Erinnerungen sind die Grundlagen, die eine erlebte Empfindung wieder zum Leben zu erwecken. Daraus entstehen die grossformatigen Horizontbilder, die der Farbige Horizonte: Alex Zürcher malt mediterrane Landschaften. Künstler im Januar in der Galerie Vogtei zeigt. Viele Landschaften sind auf Farbfelder reduziert, wirken dadurch umso intensiver. Sie bewegen sich im Grenzbereich zur Abstraktion, was beim Betrachter Raum für eigene Interpretation lässt. Schräge Dörfer In Griechenland sind es vor allem die leuchtend weissen, eng ineinander verschachtelten Dörfer, die Alex Zürcher faszinieren. Auffallend – und als eine Art Markenzeichen zu verstehen – ist das Phänomen, dass seine Ortschaften alle leicht Schlagseite haben. Das komme daher, dass er beim Zeichnen so schnell arbeite, dass der Stift einen Drall erhalte und die naturalistische Geometrie zugunsten von Spontaneität zurücktreten müsse, erklärt der Künstler. Durch die Beibehaltung der schrägen Gliederung auf dem grossen Akrylbild bleibt die Ursprungsenergie erhalten und verschafft ihm darüber hinaus eine witzige, individuelle Note. Neben den Reisebildern aus dem Süden beschäf- Bild: A. Zürcher tigt sich Alex Zürcher mit dem Lebensraum unserer heimischen Fische. Als passionierter Fischer steht er stundenlang in Bächen, verbindet das Naturerlebnis mit etwas Abenteuer. Vor allem aber interessieren ihn die Merkmale und Verhaltensweisen der verschiedenen Fischarten. Auch hier führt der Weg über unzählige Studien am lebenden und toten Objekt und über Informationen aus der Fachliteratur zum Bild. Ist das Wesen des Fisches erfasst, bringt er ihn auf die Leinwand, manchmal originell durch die Köder illustriert, mit denen er überlistet wird. Alex Zürchers Bilder spiegeln Lebendigkeit und Lebensfreude. Sie bringen einen gelungenen Mix aus Realität, Fantasie und Farbenfreude in jeden Raum. Besonders jetzt, im Winter, verströmen sie Kraft und Optimismus. (pd.) 12. Januar bis 9. Februar, Alex Zürcher, Bilder. Öffnungszeiten: Do 18–20, Sa 15– 17, So 11.30–15.30 Uhr. Galerie Vogtei, Pfarrgasse 41, Herrliberg, www.galerievogtei.ch. Frischer Wind aus den Bergen In der jüngsten Ausstellung «Mountain Breeze» zeigt die Erlenbacher Python Gallery ab dem 10. Januar Kunst von zwei international angesagten Künstlern, die sich beide mit der Bergwelt auseinandersetzen. Der Münchner Georg Küttinger fotografiert Bergpanoramen und Landschaften und setzt diese zu neuen Kompositionen zusammen, die dem Betrachter einmalige Einblicke bieten, die es real gar nicht gibt. Aus der vermeintlichen Klarheit von Raum und Ordnung wird bei Küttingers Fotokunst schillernde Irritation. So setzt der Fotograf zum Beispiel die Aletschregion aus bis zu 1000 Einzelbildern neu zusammen. Bei dem von ihm in Anlehnung an die Musik «Remix» genannten Verfahren zerlegt er eine Landschaft oder ein Panorama in Einzelbilder und verdichtet diese dann zu einem neuen Ganzen. Die humorvollen, hochwertig gearbeiteten und farblich mutigen Skulpturen des Südtiroler Bildhauers Willy Verginer werfen einen ganz anderen Blick auf Schnee, Kälte und Bergwelt. Verginers Figuren sind cool, ver- Das Werk «Aletsch» des Fotografen Georg Küttinger. Bilder: © pythongallery.ch schmelzen mit Schnee und Gipfeln und muten etwas schräg an. Die Motive der Skulpturen von Verginer zeigen die Bewohner und Gäste der Alpen: Kühe und Touristen. Und genauso ist es auch gemeint: mit einem deutlichen Augenzwinkern! Willy Verginer hat sich mit seiner Kunst in Deutschland und Italien bereits einen Namen gemacht. Nicole Python zeigt ihn nun erstmals in der Schweiz. Die Ausstellung ist vom 10. Januar bis zum 21. März zu sehen. Am 5. Februar findet in der Galerie zudem ein öffentliches Podiumsgespräch statt. Zu Gast: der bekannte Walliser Bergführer und Hotelier Art Furrer. (pd.) Vernissage: 10. Januar 18 bis 21 Uhr, Ausstellung bis 21. März. Podiumsgespräch mit Art Furrer und Georg Küttinger: 5. Februar, 19.00 Uhr, Eintritt 20 Fr. Python Gallery, Dorfstrasse 2, Erlenbach. «Bergluft» von Willy Verginer. Nr. 1/2 9. Januar 2014 15 16 Küsnachter Nr. 1/2 9. Januar 2014 SPORT ERFAHRUNGSBERICHT Schnuppern, wischen, sliden, curlen ... Curling, das ist für mich die Sportart mit dem Besen. Besen assoziiere ich mit Putzen, und Putzen ist für mich lästige Pflicht. Dass Curling aber noch viel mehr als Wischen ist, durfte ich beim Curling Club Küsnacht (CCK) erfahren – wer es mir gleichtun will, hat am 16. Januar Gelegenheit zu schnuppern. Philippa Schmidt «Ziehhhhhhhhh!», hallt es durch die Curlinghalle auf der KEK in Itschnach. Ein Skip steht im Haus, also auf der markierten Zielfläche, während sich der Curlingstein mit hohem Tempo dorthin bewegt. Die Adressaten des Kommandos, die beiden Wischer, sorgen mit ihren Besen dafür, dass der Stein noch mehr Tempo aufnimmt. Dass das, was die Spieler beim vom Curling Club Küsnacht organisierten Crystal Cup kurz nach Weihnachten aufs Eis legen, nicht so einfach ist, wie es aussieht, lerne ich einige Tage später beim Selbsttest. Thomas Brunner, der Leiter der Curlingschule, oder einfach nur Thomas – beim Curling ist man per du – führt mich in die Geheimnisse des Curlings ein. Da es leicht nieselt, lerne ich gleich zu Beginn einen der Vorteile dieses Wintersports kennen: Curling wird in der Halle gespielt. Wer aufs Eis will, der sollte saubere Turnschuhe mitbringen. Doch während die Begehung der Eisfläche mit Turnschuhen noch relativ stabil ist, wird es mit der passenden Curlingsohle für eine blutige Anfängerin wie mich «schlieferig». Erfahrene Spieler wie Thomas Brunner tragen sogar Curlingschuhe mit passender Sohle. Für mich wird indes bereits der erste Gang übers Eis zur Rutschpartie. Sonderlich elegant kann es nicht aussehen, wie ich mit ausgebreiteten Armen versuche, die Balance zu halten. Insgeheim bin ich froh, dass ich als Schnuppertag den 2. Januar und nicht Neujahr vorgeschlagen habe, denn mit dem Restalkohol von Silvester wäre meine erste Curlingstunde schwierig geworden. Bezüglich des Outfits habe ich mich an den Ratschlag gehalten, keine Jeans zu tragen. Diese seien zu unflexibel, wurde mir beschieden. So wage ich mich mit meiner dicken Snowboardjacke und einer Jogginghose aufs Glatteis – die Strumpfhose darunter darf bei 4,6 Grad aber nicht fehlen. Nie den Stein aufheben Bevor ich an die Curlingsteine darf, erläutert Thomas die drei goldenen Regeln des Curlings: «1. Es ist strikt verboten, rückwärts zu laufen. 2. Man darf keinen Stein aufheben. 3. Nie mit einem Körperteil auf dem Eis liegen bleiben.» Nun kanns losgehen, ich bin gespannt! Thomas erklärt mir, wie ich Schwung holen muss, und drückt mir zwei blaue Steine in beide Hände. Als ich übers Eis gleite – oder slide, wie es in der Curlingsprache heisst –, merke ich, wie schwer die Curlingsteine sind. «20 Kilo wiegt ein Stein», erzählt der Förchler. Dadurch, dass ich mit beiden Händen einen Stein steuere, kann ich das Gleichgewicht besser halten. Sonderlich weit komme ich bei meinem ersten Versuch der Steinabgabe, auch Sliding Delivery genannt, noch nicht. «Wer nicht ein totaler Koordi- So wie hier beim Crystal Cup sieht eine gute Steinabgabe aus. Die Wischerin macht sich derweil bereit. Körperteilen geschmolzen, ist, kann dies im Spiel aber zu Ungerechtigkeiten führen. Doch allfällige Schäden sind hinfällig, wenn einmal im Monat neues Wasser auf die Eisfläche aufgebracht wird. «Je weniger Kalk das Wasser enthält, desto schneller ist das Eis», erörtert Thomas. Ab diesem Winter hätten sie in der KEK neu Seewasser, welches qualitativ besonders gut sei. Nun lerne ich, wie ich den Stein als Spielerin loslasse. «Wenn man ihnen einen kleinen Dreh gibt, dann curlen sie», lehrt mich Thomas. Mit der richtigen Drehbewegung, dem perfekten Winkel und genug Schwung schafft es ein Curlingstein bis ins Haus – meiner freilich noch nicht. Ziel des Spiels ist es, die Steine im Haus möglichst nah am Zentrum (tee) zu platzieren. Gegnerische Steine werden zu diesem Zweck wenn möglich weggespielt. Ich habe inzwischen gelernt, worauf ich achten muss: Das Knie muss weiter runter und der Fuss auf dem «Hock» dafür weiter rauf. Und siehe da, mit etwas Schwung schafft es mein Stein fast bis zur gegenüberliegenden Hogline. «Das sieht doch schon sehr gut aus», lobt Thomas, und ich platze fast vor Stolz. Immerhin, nachdem ich anfangs reichlich unbeholfen übers Eis gerutscht bin, werden nun die ersten Fortschritte sichtbar. «Schön Spiel» und «Gut Stein» Es wird eifrig gewischt: Das Team Steiesel aus Baden war beim Crystal Cup auf der KEK siegreich, während das Fotos: Philippa Schmidt Team Dolder und das erste Küsnachter Team den zweiten und dritten Platz belegten. nationstubel ist, lernt Curling relativ schnell», beruhigt mich Thomas. Zuerst sei es für alle ganz grauenhaft, aber nach acht Mal sei man schon turnierbereit. Um aber dermassen elegant übers Eis zu gleiten wie die Spieler beim Crystal Cup, müsste ich noch viel üben. Gelegenheit dazu hätte ich in der Curlingschule des CCK: Beim Schnupperabend am 16. Januar auf der KEK können die Teilnehmenden nicht nur die technischen Grundlagen lernen, sondern bereits ein erstes Match spielen. «Der Schnupperabend bietet einen ersten Einblick, wies geht, die Technik ist da erst sehr rudimentär. Wer es richtig lernen will, kann danach in die Curlingschule kommen», berichtet Thomas Brunner. Die Curlingschule mit Abschlussturnier findet jeden Donnerstag vom 23. Januar bis zum 13. März statt. Der Spieler schiebt im Curling den Stein an und gibt ihm damit die Richtung vor. Die beiden Wischer bringen je nachdem, was der Skip, der Kapitän der Mannschaft, für Anweisungen gibt, mit den Besen die bearbeitete Eisfläche zum Schmelzen. «Durch das Wischen verlängert sich auf der einen Seite die Bahn des Steins, auf der anderen Seite wird der Kurvenradius verzögert», begründet der Curlinglehrer den Einsatz mit dem Besen. Bei diesem handelt es sich selbstredend nicht um einen handelsübli- chen Haushaltsbesen, sondern um ein Sportgerät mit weichem Kunststoffkopf. «Beim Wischen muss man fest drücken und die Kadenz ist wichtig», klärt Thomas auf und demonstriert, wie ein erfahrener Curler möglichst effizient wischt. Ein wenig erinnert die Bewegung ja schon an Hausarbeit, ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen, und Thomas gibt zu: «Das ist das, was meist belächelt wird.» Grund, den Besen zu belächeln, gibt es aber keinen: Am Turnier konnte ich beobachten, wie schnell viele Spieler direkt vor dem curlenden Stein wischten. Derart nah vor dem rasant gleitenden Stein zu wischen, ohne diesen berühren zu dürfen, braucht eine schnelle Reaktionsgabe und eine gute Koordination. Aber was passiert, wenn der Besen den Stein trotz aller Vorsicht berührt? «Es gibt keine Schiedsrichter. Wenn ein Spieler den Stein versehentlich berührt, sagt er das, und der Gegner entscheidet, ob der Stein gilt», so Thomas Brunner. Geselliger Sport Fairness wird im Curling überhaupt grossgeschrieben. «Ein faires und korrektes Auftreten gehört beim Curling einfach dazu», schildert der 55Jährige die Philosophie des Sports und fügt an: «Wenn man einen schönen Stein spielt, bricht man nicht in Jauchzer aus, und in der Beiz zahlt der Sieger die Rechnung.» Es geht nicht nur um den Sport an sich, sondern auch ums gemütliche Beisammensein. «Einerseits ist es eine Präzisionssportart, andererseits geht es um Taktik, aber auch das Gesellige gehört dazu», so Thomas. Ich muss mich derzeit noch alleine durchschlagen. Denn nun probiere ich die Abgabe mit einem Stein. Während ich ihn mit der rechten Hand anschiebe, strecke ich das rechte Bein nach hinten aus und winkle das linke Bein beim Sliden an. Links stütze ich mich mit dem Besen auf dem Eis ab. Dann geht alles plötzlich ganz schnell: Ich verliere das Gleichgewicht, reisse in meiner Panik den Stein nach oben, der kurz später mitsamt Redaktorin wieder aufs Eis plumpst. Dieses Mal habe ich zwar genügend Schwung genommen, aber gleich zwei oder zumindest anderthalb der goldenen Regeln verletzt: Da, wo mein Stein auf den Boden gefallen ist, sind im farbig markierten Haus weisse Spuren zu sehen. «Wenn der Stein auf dem Boden fällt, macht er das Eis kaputt», warnt Thomas. Ich nehme mir vor, es beim nächsten Mal besser zu machen. Da ich sogleich wieder aufgestanden bin, hat mein Körper hingegen keine Spuren hinterlassen. Wer länger liegen bleibt, riskiert, dass das Eis schmilzt: Menschen in der Horizontalen wirken auf der Curlingbahn wie 36 Grad warme Öfen. Wenn die Eisfläche uneben, weil durch das Aufliegen von Wie es aussieht, wenn Absolventen der Curlingschule curlen, kann ich anschliessend beobachten: Die Curler, die im letzten Oktober angefangen haben, spielen nach meiner persönlichen Schnupperstunde ein kleines Turnier. Ich muss zugeben, es sieht bereits sehr gekonnt und elegant aus. Auch die Kameradschaft wird offensichtlich. «Ihr seid die ganzen Armen, die kein Ferienhaus in St. Moritz oder Davos haben», frotzelt einer der Leiter. Dann gilt es ernst: «Schön Spiel» wünschen sich die Gegner, «Gut Stein», die Teamkameraden. «Beim Curling haben ältere gegen jüngere Spieler oder Frauen gegen Männer keinen Nachteil, wie dies bei anderen Sportarten der Fall ist», betont Thomas Brunner. Einzig die Erfahrung könne von Vorteil sein. Es wird gelost, welches Team bestimmt, wer anfängt. Thomas’ Team lässt den Gegner zuerst ran. Wie sich später zeigen soll, eine weise Entscheidung, denn während das eine Team den ersten Stein hat, hat das andere Team den letzten Stein und dieser ist meist entscheidend. So auch in diesem Fall, als es das gelbe Team schafft, den gegnerischen Stein aus dem Haus zu schiessen. Nicht nur am rechten Zürichseeufer, in der ganzen Schweiz ist die Begeisterung für Curling gross. Derzeit sind die Schweizer Männer amtierende Europameister. Die Frauen holten bei der EM im norwegischen Stavanger die Bronzemedaille. Während in der kleinen Schweiz über 40 Curlinghallen zur Verfügung stehen, gibt es im grossen Deutschland deutlich weniger Möglichkeiten zum Curlen. Und wer weiss, vielleicht werden es nach dem Schnupperabend noch ein paar Curler mehr? Für mich ist nach der Schnupperstunde eines klar: Ich wusste gar nicht, wie viel Spass man mit einem Besen haben kann! Gratis-Schnupperabend am 16. Januar, 20 Uhr, Curlingschule vom 23. Januar bis 13. März, in der Curlinghalle auf der KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht. Informationen: [email protected], www. cck.ch, www.facebook.com/cckuesnacht.