Geschäftsbericht 2007
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Geschäftsbericht 2007
Inhaltsverzeichnis Editorial 5 Gemeinderat 6 Stadtrat 8 Geschäftsleitung 12 Einwohnerdienste + Soziales 14 Finanzen + Logistik 22 Lebensraum + Sicherheit 26 Bildung + Kind 32 Freizeit + Sport 36 Gesundheit + Alter 42 Friedensrichteramt 44 Impressum 45 3 Editorial ■ Geschäftsberichte haben die Eigenschaft, dass sie rückwärts gerichtet sind und in der Regel auf die Ereignisse eines Jahres zurückblicken. Eigentlich möchte ich lieber vorwärts schauen, die Zukunft gestalten. Nicht, dass mir das Jahr 2007 in schlechter Erinnerung ist. Nicht, dass ich glaube, unsere Stadt hätte keine Erfolgserlebnisse aufzuzeigen. Doch Ausblick wäre besser als Rückblick. Wenn ich aber all die Berichte auf den folgenden Seiten über die vielfältigen Tätigkeiten der Stadt Kloten lese, erfüllt es mich doch mit grosser Zufriedenheit. Dabei wächst in mir die Überzeugung, dass es falsch wäre auf dieses interessante Inventar der Ereignisse zu verzichten. Hut ab vor dem, was in allen Bereichen geleistet wurde, sei es von Verwaltung oder Politik. Nicht zu vergessen alle Freiwilligen. Es ist mir ein Anliegen, allen Involvierten für ihr vorausschauendes Mitdenken und das überlegte Handeln, verbunden mit viel persönlichem Einsatz, zu danken. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt meinen Stadtratskollegen bzw. meiner Stadtratskollegin für ihr Engagement und die harten aber immer fairen Diskussionen sowie der Geschäftsleitung der Stadtverwaltung Kloten für die operative Entlastung der Milizpolitiker. Viele Ereignisse des Jahres 2007, kleinere und grössere, wichtige und weniger wichtige, bleiben mir in Erinnerung. Sei es die spektakuläre erfolgreiche Playoff Viertelfinalserie der Kloten Flyers gegen Lugano und das Ausscheiden im Halbfinal gegen den späteren Meister HC Davos. Sei es das bereits traditionelle, unbeschwerte Stadtfest und der unmittelbar darauf folgende Spatenstich der Zentrumsüberbauung Square. Ebenfalls erfreulich in Bezug auf Klotens Standortqualität ist der 3. Platz im Kinderbetreuungsindex des Kantons Zürich. Auf der anderen Seite erinnere ich mich an die unendlichen Diskussionen im Rahmen des SILProzesses mit dem ständigen Abwägen zwischen den Interessen und dem Schutz der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens. Dann die erfreuliche Meldung, dass die «stadteigene KMU» Industrielle Betriebe Kloten AG im Herbst erfolgreich den Gashahn öffnen konnte. Zum Stichwort KMU fallen mir auch die vielen Besuche bei den prosperierenden Firmen unserer Stadt ein, verbunden mit den angenehmen, bereichernden Kontakten mit deren Exponenten. Die Projektierung des Stadtplatzes ist soweit gediehen, dass die Kreditvorlage zu Beginn des neuen Jahres dem Parlament überwiesen werden kann. Die Sportstadt Kloten hat gegen viel Konkurrenz den Zuschlag für die Eishockey WM 2009 erhalten. Diese beiden Tatsachen geben mir Gelegenheit, die Gedanken wieder in die Zukunft zu richten. Spannende Zeiten stehen uns bevor. René Huber, Stadtpräsident 5 Gemeinderat Präsidium 2007/2008 Ratspräsident 1. Vizepräsident 2. Vizepräsident Christoph Fischbach, SP Benno Ehrensperger, SVP Mark Wisskirchen, EVP Ratssekretärin Petra Wicht Aus dem Ratsbetrieb ■ Im Amtsjahr 2007 haben im Gemeinderat zwei neue Mitglieder Einsitz genommen. Mark Wisskirchen, EVP und Brigitt Koller, SVP haben Erich Forster, EVP und Ruedi Zöbeli, SVP ab 1. Januar 2007 ersetzt. Mark Wisskirchen wurde zudem an der Konstituierungssitzung vom 8. Mai 2007 als 2. Vizepräsident in die Ratsleitung gewählt. Per Ende September hat Angelika Hasler, SVP ihren Rücktritt aus dem Gemeinderat bekannt gegeben. An ihrer Stelle ist Walter Beer in die SVPFraktion nachgerückt. Mitglieder des Gemeinderates Ende 2007 Ackeret Beer Bitterlin Cedraschi Eberhard Egg Ehrensperger Ferber Fischbach Gnädinger Grütter Häfliger Herrli Isler Isler Kaeser-Stöckli 6 Manuel Walter Urs Livio Heinz Karl Benno Christian Christoph René Rachel Ruth Roland Hansruedi Leo Regula SD SVP GP FDP SVP SP SVP FDP SP SP SVP EVP EVP SVP SVP GP Koller Kuratli Lanz Lobefaro Neukom Probst Schmid Seiler Graf Sigg Frank Steiner-Kraus Steiner Streuli Stump Suter Weiner Wisskirchen Brigitt Gaby Christian Luzia Daniel Susanna Giorgio Priska Babette Marianne Patrick Ueli Peter Fritz Maja Mark SVP CVP GP SP SP CVP SP SP CVP CVP SVP SVP SVP SVP FDP EVP Der Gemeinderat betätigt sich zeitweise sogar als parteiübergreifende Partnervermittlung. Das führte dazu, dass sich am 22. September Marianne Kraus, CVP und Patrick Steiner, SVP in der katholischen Kirche Kloten das Ja-Wort gaben. In der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission haben sich in diesem Jahr keine Veränderungen ergeben. In die Bürgerrechtskommission ist anstelle der ausgeschiedenen Angelika Hasler, SVP, Brigitt Koller, SVP gewählt worden. Die Zusatzaufgabe als Sekretärin hat neu Marianne Steiner-Kraus übernommen. Die Bürgerrechtskommission Ende 2007: Maja Weiner (FDP), Präsidentin Marianne Steiner-Kraus (CVP), Sekretärin Ruth Häfliger (EVP) Regula Käser (GP) Brigitt Koller (SVP) Aus den Ratsverhandlungen Strategie und Leitlinien ■ In diesem Jahr hat sich der Gemeinderat erneut intensiv mit den Strategien der Stadt Kloten auseinandergesetzt. Vor seinem StrategieReview lud der Stadtrat die Strategiedelegation des Gemeinderates zum Gespräch ein. Die Vertreter aus den verschiedenen Fraktionen hatten so Gelegenheit, eine erste Rückschau auf die Massnahmen zu halten, die von Stadtrat und Verwaltung zur Erreichung der strategischen Ziele eingeleitet oder weiterverfolgt worden sind. Die Gemeinderäte zeigten sich bei dieser Gelegenheit mehrheitlich zufrieden über den Rechenschaftsbericht der Exekutive. Auch bei der Abnahme der Rechnung 06 und des Voranschlags 08 wurden nicht mehr nur die Zahlen und Konten studiert. Es standen verstärkt die qualitativen Jahresziele und Indikatoren im Vordergrund. Diese wurden zum Teil auf Antrag des Gemeinderates angepasst. Während des Jahres hat der Stadtrat die Gemeinderatssitzungen auch genutzt, um dem Gemeinderat beleuch- tende Berichte über aktuelle Thematiken zu liefern. Die Präsentationen der Ressortvorstände betrafen u.a. folgende Themen: Massnahmen zur Standortförderung, Alimentenbevorschussung, Strategieziele der Schule Kloten, alt werden in Kloten und anderes. Ebenfalls als Meilenstein kann die Behandlung der neuen Bauund Zonenordnung angesehen werden. Es hat sich auch gezeigt, dass ein Parlamentarischer Vorstoss am rechten Ort etwas bewirken kann: Das Postulat von Priska Seiler Graf, SP, hat dazu geführt, dass heute der gesamt anfallende Biomüll zur Gasgewinnung in entsprechende Anlagen überführt wird. Dies ist ein weiterer Schritt zum Label Energiestadt, welches sich die Stadt Kloten zum Ziel gesetzt hat. Einbürgerungen Der Gemeinderat hat in diesem Jahr 55 (Vorjahr 38) Einbürgerungsgesuche behandelt. Eingereichte und überwiesene Vorstösse im 2007: ▪ Regula Käser, GP; Postulat Einführung Ökopreis in Kloten ▪ Gaby Kuratli, CVP; Interpellation zu Öffnungszeiten Infoschalter ▪ Daniel Neukom, SP; Kleine Anfrage zu Steueramt/Stadtbüro ▪ Priska Seiler Graf, SP; Postulat Kompogas in der Gemeinde 7 Stadtrat Im 2007 stand für den Stadtrat die Stadtentwicklung im Zentrum. Sowohl die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) als auch das Projekt Stadtplatz konnten zur Beschlussreife gebracht werden. Auch in Bezug auf die anderen strategischen Ziele ist der Stadtrat auf Kurs. Dies zeigte sich anlässlich des ersten Strategie-Reviews der Legislatur im Herbst. Strategie ■ Im Rahmen des Strategieprozesses hat der Stadtrat im Frühjahr anlässlich eines Workshops seine strategischen Budgetvorgaben für die Geschäftsleitung formuliert. Darauf gestützt wurde der Voranschlag 2008 erarbeitet. Im September hat der Stadtrat im Rahmen seines jährlichen StrategieReviews überprüft, ob und wie seine strategischen Ziele erreicht werden und ob im Rahmen des Controllingprozesses Massnahmen zu ergreifen sind. Dabei hat sich ergeben, dass in allen Bereichen in die gewünschte Richtung gearbeitet wird und die strategischen Leitlinien und Ziele weiterhin ihre Gültigkeit behalten. Flughafenpolitik ■ Im SIL-Koordinationsprozess (Sachplan Infrastruktur Luftfahrt) für den Flughafen Zürich sind die Arbeiten zur Optimierung der Betriebsvarianten im Gang. Das Ergebnis dieser Phase wird Thema des dritten Koordinationsgesprächs sein, das im 8 April 2008 stattfindet. Die Wahl der künftigen Betriebsvarianten ist im Anschluss an das Koordinationsgespräch vorgesehen. Die Stadt Kloten wird als Standortgemeinde des Flughafens in diesem Prozess angehört. Die Interessen der Stadt werden durch den Stadtpräsidenten und den Ressortvorstand Raum und Umwelt vertreten. Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) ■ Die BZO-Revision ist für die Stadt Kloten von ausserordentlicher Bedeutung. Sie ist nötig, um trotz knapper Baulandreserven und zunehmender Fluglärmbelastung, eine Siedlungserneuerung und Verdichtung, sprich zusätzlichen Wohn- und Gewerberaum, zu ermöglichen. Die Organisation Stadtradt 2006 – 2010 • Präsidiales • Flughafen • Natürliche Ressourcen R. Huber, Stadtpräsident Wirtschaft • Bevölkerungsdienste • Freizeit und Sport • Kultur P. Seiler Ressourcen • Personelle Ressourcen • Bauliche Ressourcen • Finanzielle Ressourcen U. Studer Soziales • Soziales • Alter M. Christen Bevölkerung M. Eberhard Raum und Umwelt • Natur und Umwelt • Bau- und Raumplanung • Forst- und Landwirtschaft • Versorgung • Werterhaltung und Nachhaltigkeit • Wirtschaft Gewerbe und Arbeit • Jugend • Gesundheit F. Boller Sicherheit • Sicherheit • Verkehr • Entsorgung C. Thomet Bildung • Bildung • Familien Umstrukturierung und Aufwertung des Zentrums und angrenzender Bereiche spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Sie soll aber auch die Bautätigkeit in den bereits erschlossenen und erneuerungsbedürftigen Liegenschaften fördern. Auf Antrag des Stadtrates hat der Gemeinderat die revidierte BZO am 2. Oktober 2007 genehmigt. Gegen diese Revision ist von Unique Zürich Flughafen AG ein Rekurs eingegangen, der die mögliche Inkraftsetzung der BZO verzögert. Der Rekurs richtet sich ge- gen die angestrebte Verdichtung der Wohnnutzung in bestehenden Bauzonen und damit gegen die Kernelemente der BZO-Revision. Der Stadtrat hält an seiner Revisionsvorlage unverändert fest. Stadtplatz / Zentrumsentwicklung ■ Der Stadtplatz ist eines der zukunftsweisendsten Projekte der Stadt – sowohl in Bezug auf die Wohn- und Lebensqualität wie auf das Stadtbild. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat und schliesslich dem Volk einen Kredit von 9,12 Millionen Franken. Mit diesem Projekt soll das meist genannte Manko der Flughafenstadt, dass ihr ein richtiges Zentrum fehle, beseitigt werden. Der Stadtplatz ist so konzipiert, dass er nahtlos an den im Bau befindlichen, privaten Square-Komplex anschliesst und sich als gestalterisch hochwertiges Verbindungselement zur Stadthauspassage und zur Schaffhauser- und Dorfstrasse einfügt. Baumreihen führen vom Bahnhof und vom Stadthaus auf den Stadtplatz und halten ihn in einer grünen Kammer. Das segelähnliche Dach ist gleichzeitig Blickfang wie praktisches Element, denn es kann ohne grossen Aufwand zum MaxiFestzelt umfunktioniert werden. Der überdeckte Teil führt über sanfte Stufen einer Treppenrampe hinunter zum offenen, multifunktionalen Platzteil, der für Grossanlässe wie ein Stadtfest gleich gut geeignet ist wie für einen Markt oder Freiluftanlass. Glänzende Wassersteine und Sitzquader aus schwarzem Naturstein in locker gestreuter Anordnung sind Anziehungspunkt, Aufenthalts- und Spielbereich zugleich. Sie betonen zusätzlich die Querverbindung Lirenächer / Migrospassage. Abgeschlossen wird der Platz im Norden von grosskronigen von einer Hecke umfassten Linden. Damit weicht der über Jahrzehnte gewachsene, ungeordnete und spärlich gestaltete zentrale öffentliche Bereich einem richtigen Stadtzentrum mit einer völlig neuen Aufenthaltsqualität. Stimmen Gemeinderat und Volk im 2008 der Vorlage zu, wird im Frühjahr 9 2009 mit den Bauarbeiten begonnen und das Riesenfestzelt könnte für das nächste Stadtfest im Sommer 2010 bereits in Betrieb genommen werden. Weitere Details zu den drei Projekten im Kapitel Lebensraum + Sicherheit. Standort- und Wirtschaftsförderung ■ Der Stadtrat hat sich im Frühjahr als Austragungsort der Eishockey Weltmeisterschaft 2009 beworben und engagiert um den Zuschlag gekämpft. Gross war deshalb die Freude über die Entscheidung der Organisatoren der Eishockey-WM 2009, Kloten neben dem Hauptaustragungsort Bern als zweite Spielstätte für das hochkarätige Turnier ausgewählt zu haben. Kloten ist Sportstadt und die Flughafenstadt bietet nebst Stadion und Sportinfrastruktur insbesondere wegen der Nähe zu Zürich und den hervorragenden Verkehrsanbindungen optimale Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf der Qualifikationsspiele. Das Stadion Schluefweg wird so einmal mehr zum Austragungsort eines Einbürgerungen Der Stadtrat hat folgende Einbürgerungen vorgenommen 2007 2006 Einbürgerungen (Gesuche) in eigener Kompetenz 61 (72 Pers.) 43 (51 Pers.) An den Gemeinderat weitergeleitete Gesuche 57 (122 Pers.) 46 (99 Pers.) Vorläufig sistierte Gesuche 6 7 Ablehnungen 8 3 Dem Gemeinderat zur Ablehnung empfohlene Gesuche 7 0 4 Pers. 3 Pers. 0 0 Bürgerrechtserteilungen Entlassung aus dem Klotener Bürgerrecht wichtigen internationalen Turniers. Die Sportstadt Kloten freut sich ausserordentlich auf ein grosses Sportfest und viele einheimische und internationale Gäste im Frühling 2009. Zur Wirtschaftsförderung gehören unter anderem die Besuche, die der Stadtpräsident zusammen mit dem Verwaltungsdirektor bei Gewerbe- In Zahlen: Im Rahmen seiner regelmässigen Sitzungen hat der Stadtrat 148 Beschlussgeschäfte im summarischen Verfahren und 24 Einzelbeschlussgeschäfte beschlossen. Weiter hat der Stadtrat 17 Beratungsgeschäfte behandelt. 10 betrieben, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen in Kloten unternommen hat. Dabei geht es darum, die Kontakte mit den Unternehmen zu pflegen, so dass anstehende Probleme jederzeit offen und unkompliziert gelöst werden können. glow.das Glattal ■ Unter dem Namen «glow.das Glattal» bilden die acht Gemeinden Kloten, Opfikon-Glattbrugg, Wallisellen, Dübendorf, Dietlikon, WangenBrüttisellen, Bassersdorf und Rümlang einen Verein. Mit diesem Verein wird auf bescheidenem Niveau eine gemeinsame Standortförderung betrieben. Im Rahmen dieser Standort- förderung fand im Zentrum Schluefweg in Kloten die 3. Tischmesse statt. Eine weitere gemeinsame Veranstaltung bildete das 7. Wirtschaftsforum in der EMPA Akademie in Dübendorf, zu dem Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft aus der ganzen Region eingeladen wurden und welches sich einer zunehmenden Beliebtheit erfreut. Um die Organisation an die Zukunft anzupassen hat der Verein glow.das Glattal auch eine Reorganisation der eigenen Vereinsstrukturen vorangetrieben. Damit wird eine bessere Verankerung in den einzelnen Mitgliedsgemeinden erzielt. Label Energiestadt ■ Der Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Stadt Kloten bis im Jahre 2009 mit dem Energiestadtlabel ausgezeichnet werden soll. Die Stadt selbst will eine Vorbildfunktion übernehmen und bei eigenen Anlagen und Gebäuden den Energieverbrauch eindämmen sowie verstärkt den Einsatz von erneuerbaren Energien fördern. Auf dem Weg zum Label Energiestadt hat die Stadt Kloten im Dezember 2007 eine wichtige Voraussetzung erfüllt: Es liegt ein Energieplan vor. Dieser zeigt auf, in welchen Stadtgebieten welche ungenutzten Potenziale an erneuerbaren Energien eingesetzt werden könnten und wo eine Energieversorgung mit Erdgas sinnvoll ist. Bevölkerung – Kloten als ideales Domizil für Menschen mit hohen Mobilitätsanforderungen profilieren – Lebendiges Stadt- und Quartierleben mit breitem Freizeitangebot pflegen – Vorbildliche Kinderbetreuungsstrukturen anbieten – Grosses Sportangebot – für Aktive und Fans – Unterdurchschnittlichen Steuerfuss festigen – Grünes Naherholungsgebiet pflegen und erhalten Wirtschaft – Kloten als europäisch zentralen Standort profilieren – Vernetzte Verkehrsdrehscheibe vorteilhaft nutzen – Internationalität und Flughafennähe hervorheben – Bestausgebildetes Fachpersonal zur Verfügung stellen – Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen – Attraktiven Steuerfuss als Standortfaktor nutzen – Lebendige Gewerbevielfalt unterstützen – Konferenz- und Kongressqualitäten unterstreichen Flughafenpolitik – Bestehende und geplante Synergien nutzen – Offenen Dialog mit Flughafenbetreibern intensivieren – Gegenseitigen Goodwill fördern – Arbeitsplätze sichern – Interessen der Bevölkerung einbringen – Aktiv und sachlich informieren – Positive und negative Wechselwirkungen ausloten – Konstruktiv mitwirken bei Zukunftsentwicklungen Siedlungspolitik – Attraktiven Wohnraum fördern und schaffen – Zentrumsentwicklung vorantreiben – Projekt Stadtplatz realisieren – Städtebauliche Qualität pflegen – Verdichtetes Bauen fördern – Bauliche Verdichtung nach innen fördern – Bauliche Umnutzung von bestehenden Arealen vorantreiben – Langfristig: neue Bauzonen schaffen Sozial- und Bildungspolitik – Gesunden Bevölkerungsmix anstreben – Hohe Lebens- und Bildungsqualität fördern – Zukunftsperspektiven für Jugendliche entwickeln – Lebenskompetenz von sozial Benachteiligten steigern – Integrierte Altersbetreuung organisieren – Sozialpolitischen Missbrauch bekämpfen – Finanzielle und soziale Ressourcen sichern 11 Geschäftsleitung Im Herbst legte die Geschäftsleitung (GL) dem Stadtrat anlässlich des ersten Strategie-Reviews der Legislaturperiode Rechenschaft über die Umsetzung der Strategischen Leitlinien ab. Bei den Geschäften in ihrer eigenen Kompetenz lagen die Schwerpunkte bei der Personalpolitik. Die GL hat ein Personalpflegekonzept verabschiedet sowie ein Personalcontrolling eingeführt. Angesichts der anziehenden Wirtschaftslage und der Entspannung auf dem Arbeitsmarkt sind dies wichtige Elemente, um eine hohe Mitarbeiterqualität bei der Stadtverwaltung bewahren zu können. ■ Zu den ordentlichen Geschäften der GL gemäss Verwaltungsreglement gehören Kreditgenehmigungen zwischen Fr. 10'000 (wiederkehrende Ausgaben ausserhalb des Voranschlags) und Fr. 250'000 (gebundene Ausgaben). Im 2007 hat die GL 16 Kredite und 11 Arbeitsvergaben in eigener Kompetenz bewilligt. Die Vor-Abnahme von Rechnung und Budget zu Handen des Stadtrats gehören ebenfalls dazu. In ihrem ganzen Handeln hat sich die GL nach den strategischen Leitlinien des Stadtrates zu richten. Strategie-Review ■ Die GL übernimmt die Hauptverantwortung für die Umsetzung der strategischen Leitlinien des Stadtrats. Einmal im Jahr, im Rahmen des Strategie-Reviews, legt sie Rechenschaft darüber ab, welche Massnahmen sie in die Wege geleitet hat und welche Wirkung damit erzielt wurde. 12 Anlässlich des Strategie-Reviews wurde einmal mehr deutlich, wie vernetzt die Themen sind und wie die politischen Ressorts ineinandergreifen. Genauso haben dieselben strategischen Ziele verschiedene Massnahmen in diversen Bereichen ausgelöst. Der Stadtrat hat der GL ein gutes Zeugnis ausgestellt und die Arbeit in den Bereichen gewürdigt. Ausserdem hat er von der GL offene Fragen entgegengenommen, wo für die Verwaltungsführung inhaltliche Unklarheiten zur Umsetzung einzelner Ziele bestanden. Unter anderem hat der Stadtrat das Ziel «Lebenskompetenz von Jugendlichen und jungen Familien» neu definiert und der GL einen entsprechenden Auftrag erteilt. Neue Öffnungszeiten im Stadthaus ■ Nach längerer Evaluationsphase hat die GL beschlossen, neue Öffnungszeiten für das Stadthaus ein- zuführen. Mit der Flexibilisierung will sie den veränderten Bedürfnissen der Kundschaft – insbesondere jenen der berufstätigen Klotenerinnen und Klotener – entgegenkommen. Verlängerungen in die Mittagszeit sowie einmal abends und einmal morgens, bieten Alternativen zu den ursprünglich täglich gleichen Blockzeiten. Um die verlängerten Öffnungszeiten mit den gleichen personellen Ressourcen abdecken zu können, steht die Verwaltung an zwei Halbtagen (Donnerstagmorgen und Freitagnachmittag) nur nach Terminvereinbarung zur Verfügung. Die Zeit ohne Publikumsverkehr wird für Weiterbildungen und Teambesprechungen oder für eine effizientere Pendenzenbearbeitung genutzt, was sich wiederum positiv für die Kundschaft wie die Steuerzahlenden auswirkt. Eine Umfrage hat gezeigt, dass die Öffnungszeiten an den Randstunden für die Kundinnen mehr wert sind, als sie die Einschränkung stören würde (mehr dazu unter E+S). Personalpflege und -controlling ■ Nach dem Personalentwicklungskonzept von 2006, das die Grundsätze einer einheitlichen Führungskultur und bezüglich Weiterbildung zusammenfasst, genehmigte die GL im 2007 einen weiteren Baustein in ihrer Personalpolitik: Das Konzept über Gewinnung und Erhaltung motivierter Mitarbeitenden (Personalpflegekonzept). Angesichts der Entspannung auf dem Arbeitsmarkt und dem Korsett, welches das öffentlich-rechtliche Anstellungsverhältnis in manchen Situationen mit sich bringt, ein sehr wichtiges Element, um an der Attraktivität der Stadtverwaltung als Arbeitsplatz zu arbeiten. Das Personalcontrolling hingegen dient der GL zur Steuerung und Beobachtung der Ressource Personal, mittels Indikatoren wie Abwesenheiten, Absenzen aber auch Fluktuation und Struktur des Personalbestandes. Dazu gehört auch die Überprüfung der Lohngleichheit zwischen Mann und Frau (weitere Details unter F+L, Personalwesen). Lohnpolitik ■ Das Thema Lohn ist wieder in den Vordergrund gerückt, insbesondere jetzt, wo es der Privatwirtschaft wieder gut geht und das Lohnniveau Kommunikation Marilena Amato allgemein steigt. Die Stadtverwaltung Kloten ist an den kantonalen Einreihungsplan gekoppelt und stösst immer wieder an Grenzen, wenn es um individuelle Lohnanpassungen geht. Das «Korsett» bietet oft zu wenig Flexibilität, welche in einem sich so schnell verändernden Markt notwendig wäre. Insbesondere im Rahmen des generellen Stufenanstiegs, der im 2007 erstmals seit mehreren Jahren wieder gewährt werden konnte, zeigten sich die Schwächen des Systems. Die GL überprüft deshalb die Möglichkeiten einer Aktualisierung des Lohnsystems samt den Funktionseinreihungen. Direktionssekretariat Susanne Zbinden Sekretariat Gemeinderat Petra Wicht Verwaltungsdirektor Thomas Peter Geschäftsleitung Finanzen + Logistik Einwohnerdienste + Hans Baumgartner Soziales Marilena Amato Lebensraum + Sicherheit Martin Mengis Bildung + Kind Daniel Bachmann Freizeit + Sport Hans Schmid Gesundheit + Alter Simon Kuppelwieser Finanzverwaltung Fredi Streule Stadtbüro Marilena Amato a.i. Raum + Umwelt Martin Mengis Schulverwaltung Elsbeth Fässler Marketing / Verkauf / Admin. Jeanette Hugentobler Pflege Ralf Meier Personaldienst Erika Joss / Rolf Aeby Betreibungsamt Marco Schmid Sicherheit Thomas Grädel Jugendarbeit Anita Egg Stadion Erwin Mensink Ökonomie Isabelle Meier Liegenschaften Anton Düggelin Zivilstandsamt Rita Häderli Forst / Unterhalt + Ordnung Walter Klingler Informatik Rosario Campagiorni Sozialdienst Beat Schneider Baupolizei Heinz Kuster Hort-/KrippenHallen- und Freibad betriebe Daniel Weiss Conny Hummel, Stv. Mab für Lehrkräfte Claudia Ehlers Vormundschaft Ruth Eigenmann Schulpsych. Dienst Georg Birchmeier Asylkoordination Martin Bärtschi Familienergänzende Betreuung Gaby Schuker Kulturelle Betriebe Alice Aeberhard Altersbeauftragter Roland Keil Administration Beatrice Flükiger Stand 31.12.2007 13 Einwohnerdienste + Soziales Die Einführung neuer Öffnungszeiten für das Stadthaus und die Umsetzung der sozialpolitischen Ziele des Stadtrats, darunter erste Erfahrungen mit dem Einsatz externer Ermittler gegen Sozialhilfemissbrauch waren die einschneidendsten Neuerungen im Bereich E+S. Stadtbüro ■ Das Stadtbüro umfasst das Steueramt, die Einwohnerkontrolle, die Durchführungsstelle für Zusatzleistungen und den Info-Schalter. Fliessende Schnittstellen und ein gemeinsames Dienstleistungsverständnis prägen den Charakter des Stadtbüros. In drei gemeinsamen Workshops zum Thema Dienstleistungsorientierung haben die Mitarbeitenden u. a. Wege gesucht, wie das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Abteilungen noch effizienter gestaltet werden kann. Flexible Öffnungszeiten Der Infoschalter als erste Anlaufstelle sowie die Einwohnerkontrolle mit der zahlreichsten Laufkundschaft im Haus waren am stärksten von der Umstellung der Öffnungszeiten betroffen. Aus einer Kundenbefragung der Einwohnerkontrolle geht hervor, dass die Stadtverwaltung mit dem neuen Modell den richtigen Weg eingeschlagen hat. So stossen die ver- 14 längerte Öffnungszeit über Mittag bis 12.30 Uhr und an den Randstunden am Donnerstagabend bis 19 Uhr und Freitagmorgen ab 07.15 Uhr auf grosse Zustimmung. Vor allem die berufstätigen Einwohner/innen schätzen das Modell sehr, denn wer am Montag zwischen acht und halb fünf Uhr arbeitet, tut dies meist an den anderen Tagen auch. Verhältnis im Steuerertrag zwischen natürlichen und juristischen Personen Bei der einfachen Staatssteuer Total 2007 2006 42’998’454 42’615’543 natürliche Personen 30’223’613 (70 %) 29’639’110 (69.55 %) juristische Personen 12’774’841 (30%) 12’976’433 (30.45 %) Jahresabschluss Zusatzleistungen zur AHV/IV Jahr / Aufwendungen in Franken Ergänzungsleistungen Beihilfen Total 2007 2006 8’170’736.00 7’565’687.69 784’202.00 798’892.00 8’954’938.00 8’364’579.69 abzüglich Subvention Bund / Kanton -3’081’517.00 -2’891’873.00 abzüglich Prämienverbilligung -1’883’998.09 -1’803’123.58 3’989’422.91 3’669’583.11 zu Lasten der Stadt Kloten zuzüglich Gemeindezuschüsse Total 921’130.95 910’010.15 4’910’553.86 4’579’593.26 Dass die Verwaltung dafür am Donnerstagmorgen und Freitagnachmittag nur nach Termin zur Verfügung steht, scheint für die Kundinnen und Kunden vertretbar. Auch solche, die an besagten Halbtagen ohne individuellen Termin und vor geschlossenen Türen gestanden haben, sprachen sich – im Nachhinein befragt – zum grössten Teil für das neue Modell mit alternativen Öffnungszeiten aus. Steueramt Aufgrund des Austritts des Leiters Stadtbüro/Steuersekretär per Ende Mai, musste für die Leitung des Steueramtes über eine externe Temporär- Einwohnerkontrolle Einwohnerzahl per 1. Januar 2007 2006 17’727 17’634 - Zuzüge 1’919 1’795 - Wegzüge 1’874 1’783 17’857 17’727 Niedergelassene 9’209 = 51,6% 9’204 = 51,9% Ortsbürger 3’451 = 19,3% 3’429 = 19,3% 266 = 1,5% 246 = 1,4% 12’926 = 72,4% 12’879 = 72,6% 3’131 = 17,5% 3’066 = 17,3% 1’351 = 7,6% 1’271 = 7,2% Einwohnerzahl per 31. Dezember Schweizer Bürger Wochenaufenthalter Total Schweizer Bürger Ausländer Niedergelassene (C) Jahresaufenthalter (B) Vorläufig Aufgenommene (F) 94 = 0,5% 97 = 0,6% 229 = 1,3% 324 = 1,8% Asylsuchende (N) 39 = 0,2% 39 = 0,2% Übrige 87 = 0,5% 51 = 0,3% 4’931 = 27,6% 4’848 = 27,4% 17’857 17’727 Kurzaufenthalter (L) Total Ausländer Einwohnerzahl per 31. Dezember Zivilstand 2007 2006 ledig 7’475 7’329 verheiratet 7’962 8’062 geschieden 1’642 1’570 766 766 verwitwet in eingetragener Partnerschaft Total 12 – 17’857 17’727 Herkunft Kontinent Europa 16’434 16’405 Amerika 235 236 Afrika 256 195 Asien 914 873 Australien 14 14 Staatenlos 4 4 17’857 17’727 105 103 Total Total Nationen Firma eine Zwischenlösung gefunden werden. Diese erhielt gleichzeitig den Auftrag, einen Qualitätsbericht über alle Arbeitsprozesse und die Organisation im Steueramt zu verfassen. Der Bericht stellte dem Steueramt und seinen Mitarbeitenden, trotz Verbesserungspotenzial bei einigen Abläufen, ein zufriedenstellendes Zeugnis aus. Der neue Leiter übernahm das Team im Oktober mit der Aufgabe, die Abläufe zu prüfen und insbesondere im Steuerbezug weiter zu optimieren. Zusatzleistungen zur AHV/IV Nach einem Kostenschub von 20 % im 2006 steigen die Ausgaben für Zusatzleistungen zur AHV und IV noch einmal um fast 9 %. Das ist einerseits auf die weiterhin wachsende Fallzahl (im 2007 um 6 %), aber auch auf die immer höher werdenden Lebenshaltungs- und Pflegekosten zurückzuführen. Neben den Kosten steigen auch die Ansprüche der Klienten. Die Vereinsamung allein stehender alter Menschen nimmt zu. Viele sind nicht mehr in der Lage, ihre finanziellen Angelegenheiten selber zu bewältigen. Für die Durchführungsstelle bedeutet das zunehmend mehr Aufwand, da auch die Unterlagen für die ZL nicht richtig oder gar nicht eingereicht werden. Verschiedentlich mussten Beistandschaften oder sonstige Hilfe in die Wege geleitet werden. Schliesslich mussten im 2007 viele Neuberechnungen durchgeführt werden, einerseits wegen der Mietzinserhöhungen im Herbst, die sich auf 15 die Lebenskosten auswirken. Anderseits haben die Krankenkassen Neuerungen bei den Beiträgen an die Pflegekosten beschlossen, was sich ebenfalls auf die Höhe des Anspruchs auf Zusatzleistungen auswirkt. Betreibungsamt ■ Im 2007 sind 4'916 Betreibungsregisterauszüge ausgestellt worden (Selbst- und Drittauskünfte). Das Betreibungsregister soll Dritten Auskunft über die Kreditwürdig- und Zahlungsfähigkeit einer Person geben. Das Einsichtsrecht bzw. die Erteilung des Betreibungsregisterauszuges ist in Art. 8a des Bundesgesetztes über Schuldbetreibung und Konkurs geregelt. Es verlangt, dass jede Person, die eine Betreibungsauskunft einholen will, ein glaubhaftes Interesse nachweisen muss. Dieses ist insbesondere dann gegeben, wenn das Auskunftsgesuch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Abschluss oder Abwicklung eines Vertrages erfolgt. Was heisst «ein Interesse glaubhaft machen»? Bei der Glaubhaftmachung eines Interesses spricht man vom sogenannten Interessennachweis. Ein strenger Nachweis ist diesbezüglich nicht erforderlich, wohl aber ernsthafte Indizien für das Be- 16 stehen eines behaupteten besonderen und gegenwärtigen Interesses (Bundesgerichtsrechtsprechung). Blosse Neugier genügt somit nicht. Als Interessennachweis kann ein vom angefragten unterschriebenes Schriftstück, wie z. B. ein Kreditgesuch, Leasingantrag, Kaufvertrag, Anmelde-/Bewerbungsformular (Mietbewerbung / Stellenbewerbung) oder Bestellschein, vorgelegt werden. In vielen Fällen handelt es sich um Personen, die Vertragsverhandlungen aufgenommen haben und somit ein legitimes Interesse an der Abklärung der Bonität des zukünftigen Vertragspartners haben. Wer für sich selbst einen Betreibungsregisterauszug haben will, muss sich ausweisen. Wird der Auszug im Auftrag eines anderen verlangt, muss zusätzlich dessen schriftliche Ermächtigung vorgelegt werden. Das Einsichtsrecht Dritter erlischt fünf Jahre nach Abschluss des Verfahrens. Von dieser Regel ausgenommen sind die einstigen Parteien, der Schuldner selbst sowie die Gerichts- und Verwaltungsbehörden, im Interesse eines hängigen Verfahrens. Statistik Betreibungsamt Gegenüber dem Vorjahr haben die eingeleiteten Betreibungen um 8,12 % und die Pfändungen um 15,84 % abgenommen. Dies deutet auf eine Entspannung der Wirtschaftslage hin und ist grundsätzlich erfreulich. Betreibungsamt Zahlungsbefehle Steuerbetreibungen Konkursandrohungen Pfändungen Erfolglose Pfändungen Lohnpfändungen Verwertung Eigentumsvorbehalte Bestand der Eigentumsvorbehalte Ende Vorjahr Neueintragungen im Berichtsjahr Total Löschungen während Berichtsjahr Bestand Eigentumsverhältnisse Ende Berichtsjahr Kaufsumme der Neueintragungen 2007 6’089 963 121 2’323 992 1’280 1’465 2006 6’627 1’080 167 2’760 1’269 1’437 1’634 2007 96 2006 90 14 110 0 110 8 98 2 96 1’642’553 79’585’569 Zivilstandsamt – Statistik 2007 2007 2006 131 66 65 51 26 25 182 125 65 60 48 27 21 173 Eheschliessungen in der Gemeinde beide Einwohner ein(e)/beide Auswärtige(r) 88 46 42 92 47 45 Eheschliessungen auswärts 23 13 7 7 0 – – – 22 15 103 48 55 9 6 3 112 86 36 50 7 3 4 93 Geburten Schweizer - männlich - weiblich Ausländer - männlich - weiblich Total Registrierungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften männlich weiblich Namenserklärungen nach Scheidung Todesfälle in der Gemeinde Schweizer - männlich - weiblich Ausländer - männlich - weiblich Total Sozialbehörde ■ Nebst ihren gesetzlichen Aufgaben übernimmt die Sozialbehörde Kloten auch eine Rolle im Strategieprozess des Stadtrates: Sie liefert Inputs und Grundlagen für die sozialpolitischen Zielsetzungen des Stadtrats und ist infolge dafür verantwortlich, dass die vom Stadtrat beschlossenen Ziele umgesetzt werden. Für die Strategiearbeit sind zwei halbtägige Workshops pro Jahr vorgesehen. Im Februar beschloss die Behörde, mit welchen Massnahmen die drei Schwerpunkte der Sozialpolitik des Stadtrates: berufliche Reintegration, soziale Reintegration und Missbrauchsbekämpfung verfolgt werden sollen. Den Hauptfokus legte sie auf die beruflichen Reintegrationsmassnahmen. Mit weniger finanziellen Mitteln, aber genauso gezielt, soll auf soziale Beschäftigungsangebote, im Sinne der Gegenleistungspflicht, gesetzt werden. In Sachen Missbrauchsbekämpfung entschied die Behörde, nicht einen Sozialinspektor anzustellen, sondern eine externe Ermittlungsfirma beizuziehen. Dafür hat der Stadtrat Mitte Jahr 50'000 Franken gesprochen. Davon wurden gut 20’000 in Anspruch genommen. Im Herbst fand der erste StrategieReview statt, an welchem die Verwaltung Rechenschaft über die Kosten- und Fallzahlenentwicklung sowie über die Erfolgsquote bei Missbrauchsbekämpfung und Reintegration ablegte. Ausserdem kam als Pendenz und Input für den Strategiereview des Stadtrats das Thema «Lebenskompetenz von Jugendlichen und jungen Familien» auf das Tapet. Als Folge daraus hat der Stadtrat die Geschäftsleitung beauftragt, bereichsübergreifend ein Konzept zum Thema zu erarbeiten. Sozialdienst ■ Die Anzahl der Unterstützungsfälle in der Sozialhilfe hat im 2007 erstmals seit der Jahrtausendwende abgenommen und das um 12 %. Dies ist einerseits auf die gute Wirtschaftslage, andererseits auf die professionelle Umsetzung der Unterstützungsrichtlinien zurückzuführen. Während der Fallbestand per Ende Jahr abgenommen hat, bleibt die Zahl der über das Jahr behandelten Fälle hoch. Dies ist auf die hohe Fluktuationsrate bei Sozialhilfeempfängern zurückzuführen. Auch die Gesamtkosten der Sozialhilfe sind nur geringfügig zurückgegangen. Der Hauptgrund dafür liegt bei den deutlich höheren Investitionen für berufliche und soziale Integration. Integrationsmassnahmen für Sozialhilfeempfangende Die Bruttoausgaben für Einsatzplätze und Beschäftigungsprogramme liegen im Jahr 2007 mit rund Fr. 900'000 gut 60 % über dem letzt- 17 jährigen Wert. Der Grossteil der Investitionen erfolgte für berufliche Integrationsmassnahmen. Für soziale (Re-)Integration wurden ca. Fr. 100'000 ausgegeben. Einerseits wurden Einsatzplätze bei anerkannten externen Anbietern (sog. EG-AVIG-Programme) eingekauft. Andererseits stellte die Stadt Kloten innerhalb der Verwaltung und in verschiedenen Aussenbetrieben wie im Pflegezentrum Spitz, Zentrum Schluefweg, Hort- und Krippenbetriebe und in der Stadtbibliothek, interne Einsatzplätze zur Verfügung, um arbeitsfähigen, motivierten Sozialhilfeempfangenden eine bessere Chance für deren (Wieder-)Einstieg in eine reguläre Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre sind positiv. Ein erhöhtes Selbstwertgefühl, Bewahren von bestehenden und Entwickeln von neuen Fähigkeiten und ein besseres Wohlbefinden sind Auswirkungen, die fast bei allen Personen festgestellt werden. Erfreulich ist, dass von den 37 im Verlauf der Jahre 2006/2007 abge- Unterstützungsfälle im Sozialdienst seit 2001 2007 2006 2005 2004 2003 2002 Total behandelt 670 665 623 578 536 460 391 Bestand am 31.12. 391 444 437 375 349 287 239 Entwicklung der Gesamtkosten bei der gesetzlichen wirtschaftlichen Hilfe seit 2001 18 2001 schlossenen Einsätzen 16 Personen (43%) eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt gefunden haben. Die Hälfte davon ist jedoch nach wie vor auf eine ergänzende Unterstützung durch die Sozialhilfe angewiesen, da ihr Teilzeiteinkommen oder ein niedriger Vollzeitlohn nicht Existenz sichernd sind. Bei den stadtinternen Einsatzplätzen liegt die Erfolgsquote mit 50 % noch höher als bei den Externen mit 33 %. 14 Personen haben ihren Einsatz erfolgreich abgeschlossen, aber im Anschluss daran keine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Nur gerade sieben Einsätze mussten vorzeitig abgebrochen werden. Dies zeigt einerseits eine gute Einschätzung der Fähigkeiten dieser Personen durch den Sozialdienst, andererseits aber auch die gute Qualität des gewählten Einsatzplatzes und der dort verantwortlichen Vorgesetzten. Ebenfalls als Erfolg zu werten ist die Tatsache, dass bei einigen Personen die Aufforderung zur Teilnahme an einem Einsatzprogramm dazu führt, dass diese überraschend selber eine Erwerbstätigkeit finden, allenfalls den Kontakt zum Sozialdienst abbrechen oder wegziehen und somit von der Sozialhilfe abgelöst werden. In gewissen Fällen setzt der Sozialdienst dieses Mittel bewusst ein, um eine Reaktion zu provozieren oder eine vermutete Schwarzarbeit aufzudecken. Soziale Integration Bei der sozialen Integration geht es darum, Personen, die nicht oder noch nicht in der Lage sind, einer regulären Erwerbstätigkeit nachzugehen, eine Tagesstruktur zu geben. Im Sinne einer Gegenleistungspflicht werden auch teilweise schlecht motivierte Personen zur Teilnahme aufgefordert. Dies schafft für den Sozialdienst in manchen Fällen die konkreten Voraussetzungen, um bei einer ungenügenden Teilnahme oder Verweigerung, die notwendigen Sanktionen zu verfügen (Kürzung der finanziellen Unterstützung oder gar Einstellung sämtlicher Unterstützungsleistungen). Es gibt aber auch Personen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbar sind, aber bereit sind, Freiwilligenarbeit zu leisten. Für solche vermittelt das Projekt HEKS-Visite Einsatzplätze. Missbrauchsbekämpfung Unrechtmässiger Leistungsbezug oder Zweckentfremdung der Mittel gelten in der Sozialhilfe als Missbrauch. Unrechtmässiger Leistungsbezug liegt vor, wenn unvollständige oder unwahre Angaben zu den wirtschaftlichen Verhältnissen oder zur Wohnsituation gemacht oder Veränderungen in der Einkommens- oder Vermögenssituation zu spät gemeldet werden. Die Falschangaben können aus Versehen oder Vergesslichkeit, aber auch bewusst und vorsätzlich gemacht worden sein. Ist das so, kann Betrug im Sinne von Art. 146 des Strafgesetzbuches, also ein Delikt vorliegen. Betrug führt als Offizialdelikt sofort zur Strafanzeige. Zweckentfremdung der Mittel liegt vor, wenn jemand die ihm rechtmässig zustehende Sozialhilfe nicht bestimmungsgemäss verwendet, zum Beispiel indem das Geld für die Rückzahlung von Schulden anstatt für die Bezahlung der laufenden Miete verwendet wird. Beides hat eine Rückforderung der ausbezahlten Sozialhilfe zur Folge. Externe Ermittler Die Strategie des Stadtrates gibt in der Sozialpolitik das klare Ziel vor, Missbräuche aufzudecken und diese aktiv zu bekämpfen, so auch durch den Einsatz von Sozialdetektiven. Dieses externe Mittel ergänzt die Kontrollmechanismen des Sozialdienstes, die sich schon länger bewährt haben. Letztere setzten auf eine umfassende, detaillierte Abklärung bei der Fallaufnahme, aber auch auf eine professionelle Beratung und Betreuung. Trotz Kontrolle stellt der Sozialdienst verschiedent- lich Missbräuche fest, die sanktioniert werden müssen. Dabei handelt es sich um Beträge zwischen wenigen Hundert und mehreren Zehntausend Franken. Seit Beginn des Jahres 2007 werden alle Missbräuche statistisch erfasst: Jahr Anzahl Fälle Totalbetrag 2007 29 (4,3%) Fr. 147'465.10 (1,8%) Dies bedeutet, dass bei 4,3 % aller im Jahr 2007 behandelten Unterstützungsfälle ein Missbrauch aufgedeckt worden ist. Die gesamte Deliktsumme von Fr. 147'465.10 entspricht 1,8 % der Bruttoausgaben. Diese Missbrauchsquote liegt deutlich unter den Zahlen, die in den Medien herumgeboten werden. Konkrete Vergleichszahlen mit anderen Städten/Gemeinden sind leider nicht vorhanden. Einsatzplätze 2006/2007 (berufliche Integration) bei Stadt Kloten bei externen Anbieter TOTAL Personen in Einsatzplätzen 2006/07 34 17 noch laufend per 31.12.2007 12 2 abgeschlossen im Verlauf von 2006/07 22 15 ABGESCHLOSSENE Einsätze 2006/07 22 15 - existenzsichernd 6 2 - ergänzende Sozialhilfe 5 3 - existenzsichernd 1 2 - ergänzende Sozialhilfe 6 5 Einsatz vorzeitig aufgelöst/abgebrochen 4 3 Anstellung auf dem 1. Arbeitsmarkt Bezug von Arbeitslosentaggeldern 19 Im Sinne der Strategie des Stadtrates hat die Sozialbehörde bei vier Unterstützungsfällen aufgrund konkreter Verdachtsmomente die Überprüfung durch externe Ermittler beschlossen. Konkrete Ergebnisse liegen zum heutigen Zeitpunkt noch nicht vor. Es zeigt sich aber, dass solche Ermittlungen in jeder Hinsicht (zeitlich und finanziell) sehr aufwändig sind. Ein Erfolg, d.h. die Aufdeckung eines Missbrauchs, der rechtswirksam bewiesen werden kann, ist schwer voraussehbar und schon gar nicht garantiert. Eine fundierte Auswertung wird Ende 2008 vorliegen. Vormundschaftswesen 2007 ■ Erneut hat sich die Anzahl vormundschaftlicher Massnahmen leicht erhöht. Mit der Führung der Massnahmen werden fast ausschliesslich professionelle Mandatsträger beauftragt. Die Betroffenen haben das Recht eine Person ihres Vertrauens als Mandatsträger vorzuschlagen. Die Führung eines vormundschaftlichen Mandates ist jedoch aufwändig und anspruchsvoll. Es zeigen sich nur wenige Angehörige bereit ein solches Amt zu übernehmen. Für Kinder werden ausschliesslich Fachpersonen des Jugendsekretariates als Mandatsträger eingesetzt. Alle Mandatsträger führen ihr Amt weitgehend selbständig aus, stehen jedoch unter 20 Aufsicht der Sozialbehörde. Sie haben der Behörde über ihre Tätigkeit regelmässig Bericht zu erstatten und über die Einkünfte und Vermögen der betreuten Person abzurechnen. Wichtige Rechtsgeschäfte, z.B. Kauf oder Verkauf von Liegenschaften, Führung von Prozessen und Abschluss von Vergleichen, Erbteilungen, Gewährung oder Aufnahme von Darlehen, können Mandatsträger/innen nicht in eigener Kompetenz erledigen. Diese bedürfen der Zustimmung der Vormundschaftsbehörde. Neben der Anordnung, Kontrolle und Überwachung dieser Massnahmen gehörten die Prüfung und Genehmigung der ordentlichen Berichte, die Prüfung und Genehmigung von Alimentenbevorschussung und Kleinkinderbetreuungsbeiträgen zu den weiteren Hauptaufgaben im Vor- mundschaftswesen. Die Sozialbehörde ist zuständig für die Klärung von Vaterschaft und Unterhalt bei Kindern unverheirateter Eltern. Seit Revision des Scheidungsrechtes kann unverheirateten oder geschiedenen Eltern die gemeinsame elterliche Sorge zugeteilt werden. Die Sozialbehörde entscheidet auch über das Besuchsrecht unverheirateter Eltern und über die Neuregelung des persönlichen Verkehrs geschiedener Eltern. Solche Besuchsrechtsregelungen sind aufwändig, die Verfahren sehr oft strittig. Asylkoordination ■ Anfang des Berichtjahres traten verschiedene Änderungen des revidierten Asylgesetzes in Kraft. Deren Auswirkungen betrafen vor allem neu eingereiste Asyl Suchende und waren in den Gemeinden nicht spürbar. Vormundschaftliche Massnahmen für Kinder und Erwachsene per Ende Dezember 2007 Kinder 2007 2006 Vormundschaften 1 1 Beistandschaften 62 69 Prozessbeistandschaften 15 9 Erwachsene Vormundschaften 30 31 Beistandschaften einschliesslich solcher für juristische Personen 79 68 4 4 191 182 Beiratschaften Total Seit mehreren Sparrunden von Bund und Kanton steht der Asylbereich auch in der Stadt Kloten unter Druck. Mit verschiedenen Massnahmen konnte das Defizit weiter reduziert werden. So wurden auch im 2007 keine Asyl Suchenden freiwillig aufgenommen. Die Anzahl der unterstützten Personen hat leicht abgenommen. Hauptsächlich dank erlangen wirtschaftlicher Unabhängigkeit oder eines ordentlichen Aufenthaltsstatus. Zwei Personen mussten die Schweiz verlassen, freiwillige Rückreisen in die Heimat fanden keine statt. Die wirtschaftliche Unterstützung der Klientinnen und Klienten der Asylkoordination erfolgt nach kantonalen Empfehlungen. Der Grundbedarf für den Lebensunterhalt liegt weit unter dem der öffentlichen Fürsorge. Der Sparhebel musste deshalb verstärkt bei den Nebenleistungen wie Kursund Ausbildungsbeiträgen oder Haushaltmaterial angesetzt werden. Auch bei diesen Kürzungen der Klientenbudgets ist die Schmerzgrenze erreicht. Andere Kostenfaktoren können nicht beeinflusst werden. So ist es kaum mehr möglich, in Kloten günstigen Wohnraum zu finden. Ältere Liegenschaften wurden renoviert, was zu erheblichen Mietzinserhöhungen führte. Ende 2007 wurden von der Asylkoordination 89 Personen aus 15 Nationen unterstützt (Vorjahr: 98). 22 Personen stammen aus Bosnien-Herzegowina, 13 aus Somalia, je 12 aus Kosovo und Sri Lanka, 11 aus Syrien sowie Vereinzelte aus Äthiopien, Angola, Georgien, Guinea, Iran, Kongo, Libanon, Nigeria, Uganda und der Ukraine. Statistik KundA Total Betriebstage 312 Total KlientInnen-Kontakte 2424 7,7 Personen im Tag Total bezogene Mahlzeiten 1489 4,7 Mahlzeiten im Tag Davon wurden: - 221 durch Abgabe von Essgutscheinen vergütet - 738 von KlientInnen bar bezahlt - 391 von KlientInnen mittels Tätigkeit abverdient - 139 als befristete Essschulden vermerkt Kondomabgabe Ca. 250 Stk. Dient zur HIV- und Hep.-C-Profilaxe Spritzen tauschen bzw. kaufen 199 Stk. 0 Set - wurden 1:1 gratis getauscht - wurde verkauft Kontakt- und Anlaufstelle ■ Es war ein Jahr geprägt von Beständigkeit, Vertrauen aber auch von Wünschen seitens der Klientel an das niederschwellige Angebot. Zudem arbeitete eine von Stadtrat Studer eingesetzte Arbeitsgruppe an der Weiterentwicklung bzw. Anpassung des Betriebsangebotes an die veränderten Klotener Bedürfnisse. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen im Jahre 2008 umgesetzt werden. Der Neubau hat sich bisher in jeder Hinsicht durch Energieeffizienz, Qualität und Funktionalität bewährt. Die oft unzähligen «Kinderkrankheiten», die Neubauten mit sich bringen, blieben fast gänzlich aus. Die anfänglichen Bedenken und Klagen der BenutzerInnen über das neue städtische Rauchverbot, das auch vor der KundA nicht halt machte, konnte mittlerweile vom Personal durch das Aufzeigen von Vorteilen und das Einrichten eines wettergeschützten Raucherplatzes eingedämmt werden. Obwohl die «Neue KundA», wegen der Reorganisation im 2008, auf das Auflegen eines Flyers verzichtete, hat die gesamt NutzerInnenzahl um 14 % zugenommen. Ob die Zunahme dem neuen Gebäude, dem erhöhtem Bedürfnis nach niederschwelliger Hilfe oder dem intensivierten Kontakt mit der Sozialbehörde zuzuschreiben ist, kann nicht abschliessend beantwortet werden. 21 Finanzen + Logistik Im Bereich Finanzen + Logistik geht es um Ressourcen und Infrastruktur. Eine Hauptrolle spielte im vergangenen Jahr dabei das Zentrum und Stadion Schluefweg. Kaum waren die Sanierungsarbeiten um das Hallenund Freibad abgeschlossen, steht die Sanierung im Eisstadion an. Der Personaldienst beschäftigte sich im Auftrag der GL mit der Erarbeitung eines Personalpflegekonzepts. Im Rechnungswesen feilt man noch an den Feinheiten des Controlling-Systems Cockpit. Rechnungswesen ■ Die Darstellung von Voranschlag und Jahresrechnung mit dem Konzept «Controlling» leidet noch unter Kinderkrankheiten. Bereits zu Beginn der Arbeiten stand fest, dass sowohl die Definition der Ziele wie auch der zugehörigen Indikatoren anspruchsvolle Arbeiten darstellen würden. Die innerhalb der Führungsstrukturen angelaufenen, materiellen Auseinandersetzungen mit den Vorgaben und Werten dürfen jedoch als nutzbringend und weiterführend taxiert werden. Einen ebenfalls wichtigen Beitrag leistet die Bereitschaft des Gemeinderates, sich an der Diskussion zu beteiligen. Aus formellen Gründen sind entsprechende Änderungen durch den Stadtrat zu beschliessen. Mindestens bei Korrekturen, die auch über die Veränderung von Budgetkrediten durchsetzbar sind, werden sich dabei jedoch kaum Schwierigkeiten ergeben. 22 Die Erhebung der Indikatoren-Werte durch die verantwortlichen Stellen ist Bestandteil des Führungsprozesses. Für die geforderte «Revisionstauglichkeit», d. h. die vollständige und einheitliche Erfassung der Werte, sind entsprechende Instrumente bereitzustellen. Diese Arbeiten werden in klassischen Organisationen durch ausserhalb der Linienfunktionen stehende Controlling-Verantwortliche unterstützt. Durch das Fehlen einer solchen Unterstützung gestaltet sich der Aufbau schwieriger und kann zu Verzögerungen führen. Durch eine verstärkte interne Weiterbildung soll die Qualität der Daten nunmehr gefördert werden. Für die meisten Verantwortlichen ist der Umgang mit den Cockpit-Indikatoren Neuland. Entsprechend stellt vor allem der Ausweis von unter dem Soll liegenden Werten eine Herausforderung dar. Um einer dabei naheliegenden Infragestellung der Eig- nung der Indikatoren vorzubeugen, können diese nur begründet und mit Zustimmung der Geschäftsleitung durch andere als geeignet erkannte ersetzt werden. Das Gleiche gilt für die Änderung von Zielen. Endgültig festgesetzt werden solche Anpassungen mit der Kenntnisnahme des Controlling-Berichtes durch den Stadtrat. Selbstverständlich wird angestrebt, sowohl Ziele wie auch deren Indikatoren dahingehend zu optimieren, dass sich daraus im weitesten Sinne Leistungsaufträge ableiten lassen. Eine kritische Auseinandersetzung ist deshalb für die Fortentwicklung notwendig. Mit der neuen Darstellung wurde gleichzeitig versucht, dem Voranschlag sowie der Jahresrechnung den Ruf von «Zahlenfriedhöfen» zu nehmen, ohne damit die Aussagekraft zu schmälern. Bedingt durch die noch nicht durchgehend erfolgte Definition von Zielen in Controlling- Objekten mussten dabei Konzessionen gemacht werden, welche den angestrebten Nutzen (noch) nicht erkennbar machten. Eine weitergehende Auseinandersetzung mit diesem Thema bleibt deshalb pendent. Informatik Stabile Systeme und ständige Modernisierung ■ Das heutige Herzstück der Klotener Verwaltungs- und Unternehmenskommunikation ist das Rechenzentrum mit 30 HP-Servern. Auf diese Systemplattform greifen regelmässig etwa 30 Organisationseinheiten und rund 260 Benutzer und Benutzerinnen zu. Eine intelligente Betriebssystemoberfläche mit dem Produktenamen Citrix Metaframe erleichtert seit 2002 den Benutzerzugriff, die Betreuung und die Wartung der Applikationen. Im Herbst 2007 konnte ein längeres Systemupdate von Citrix Metaframe und MS Office im Rechenzentrum schrittweise und erfolgreich abgeschlossen werden. Fällig war auch die Modernisierung eines alten Personal-Zeitmanagementsystems. Dieses Projekt wurde im Juli und August 2007 realisiert. Nebst Planung der Informatikarchitektur, deren Entwicklung und Aktualisierung, gilt es auch eine hohe Verfügbarkeit des Gesamtsystems zu gewährleisten. Die Ziele, die dabei primär angestrebt werden sind stabile Informatiksysteme und wenige Systemstörungen. Das angesteuerte Resultat ist eine hohe Systemverfügbarkeit. Das bedeutet, dass ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit, die Wartung, und den Unterhalt gelegt werden muss. Diese Faktoren, der ökonomische Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und die technologische Entwicklung sind in ein bestmögliches Gleichgewicht zu bringen. Für die heutigen Mitarbeitenden im Unternehmen ist es ausserordentlich wichtig, dass für ihren Verantwortungsbereich und ihre Arbeit die richtigen Arbeitsmittel wie PC und Software zur Verfügung stehen und ihre privaten Mobilen Geräte wie Organizer (Personal Digital Assistant), Natel, Notebook usw. zeitgemäss unterstützt werden. Die Informatik liefert ihnen dann nicht nur den nötigen Support, sondern sorgt auch dafür, dass sich die MitarbeiterInnen sicher und vertraut mit dem System und dem Regelwerk zurechtfinden. Liegenschaften Schulhaus Nägelimoos / Erweiterungsbau ■ Für den in der Schulraumplanung ausgewiesenen Erweiterungsbau wurde ein Architekturwettbewerb mit Vorausscheidung durchgeführt. Aus über 50 Interessenten bestimmte die Jury acht Architekturbüros für die Teilnahme am Wettbewerb. Das Siegerprojekt «DIANTU» überzeugte das Preisgericht mit einer harmonischen und ausgewogenen Ergänzung der bestehenden Schulanlage. Die Ausarbeitung des definitiven Bauprojektes ist bereits in Arbeit, damit der benötigte Schulraum auf den Schulbeginn im August 2010 zur Verfügung steht. Nach Inbetriebnahme erfolgt die Sanierung der bestehenden Schulanlagen. Schulhaus Nägelimoos / Provisorium Bis bei der Schulanlage Nägelimoos der Erweiterungsbau realisiert ist, besteht kurz- und mittelfristig ein Schulraumproblem. Deshalb soll auf das Schuljahr 2008/2009 ein Provisorium erstellt werden. Im Oktober hat der Stadtrat die Submissionsunterlagen genehmigt. Die Ausgaben sind in der Investitionsplanung 2008 enthalten. Stadion Schluefweg Das mit der Sanierung des Stadions Schluefweg beauftragte Architekturbüro Müller+Suter, welches auch die Kostenschätzung für den Ersatz der Kälteanlagen und der Eispiste erstellt hatte, teilte 2006 überraschend mit, dass das Architekturbüro aus Altersgründen aufgegeben wird. Somit können sie den Architekturauftrag zur Sanierung des Stadions nicht mehr übernehmen. Die Bestimmung eines neuen Architekten, eine Einsprache gegen die Wahl des Architekten und die Tatsache, dass sich das neue Architekten-Team, ARGE Isler Architekten AG und Thomet Bauleitungen und Planungen, zuerst in die Gegebenheiten dieser komplexen Anlage einarbeiten mussten, führte schlussendlich zu einer Verlegung der geplanten Bautätigkeit auf Sommer 2008. In der Zwischenzeit hat aber das Architekten-Team das Bauprojekt überund ausgearbeitet und die Kosten berechnet. Für den Ersatz der Kälteanlage, der neuen Eispiste innen inkl. der Absenkung um 60 cm, der neuen Schmelzgrube, die Umrüstung des 23 Ausseneisfeldes auf das neue ZweiKreiskältesystem (Wasser-Glykolsole) sowie den Einbau eines Liftes für eine behindertengerechte Erschliessung, sind mit Kosten von knapp Fr. 6,6 Mio zu rechnen. Der entsprechende Kredit wurde im Dezember durch den Stadtrat in eigener Kompetenz (gebundene Ausgaben) bewilligt. Auch liegt in der Zwischenzeit die dafür notwendige Baubewilligung vor. Zentrum Schluefweg / Gebäudesanierung Die Sanierungsarbeiten konnten nach kurzem Unterbruch über die Jahreswende termingerecht im Januar weitergeführt werden. Vor der Eröffnung der Badesaison im Mai wurde die Liegewiese neu angesät und die Beach Volleyball Felder wurden neu konzipiert. Die Schwerpunkte lagen jedoch bei der Erstellung der neuen Ruhezone über den Freibadgarderoben, dem neuen Verpflegungsstand/Kiosk vor den Damengarderoben sowie der Installation des Blockheizkraftwerkes im Heizraum. Die Fertigstellung der Gesamtsanierung des Zentrums wurde mit einem zweitägigen Einweihungsfest Mitte Juni gefeiert. Als letzte Arbeit wurde für den Saunabetrieb an zen- 24 traler Lage im Erdgeschoss ein Massageraum erstellt. Ende Oktober nahm die IBK das Gasnetz in Betrieb. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch die Betriebsaufnahme des Blockheizkraftwerkes. Personalwesen ■ Ein Unternehmen ist nur so gesund und leistungsfähig wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unter diesem Motto ist ein Personalgewinnungs- und -erhaltungskonzept für die Stadtverwaltung Kloten entstanden. Worum geht es in diesem Konzept? Die Massnahmen zur Personalerhaltung (Personalpflege) umfassen ein weites Spektrum, das beispielsweise von Sportangeboten, über die Initiierung von CoachingProzessen bis hin zur Überprüfung der Arbeitsmittel von Mitarbeitenden gehen kann. Selbstverständlich übernehmen auch die Vorgesetzten darin eine wichtige Rolle. Durch die Anwendung und Umsetzung von vorhandenen Führungsinstrumenten wie z.B. der Mitarbeiterbeurteilung mit Zielvereinbarungen fordern und fördern sie ihre Mitarbeitenden. Im persönlichen Kontakt bringen sie ihre Wertschätzung für die erbrachten Leistungen zum Ausdruck und unterstützen mit einer offenen Kommu- nikation eine vertrauenstärkende Zusammenarbeit. Das Personalpflege-Konzept zeigt die Zielrichtung der Personalarbeit auf längere Sicht auf. Es stellt damit ein Grundlagen- und Arbeitspapier für die Geschäftsleitung dar. Bereits vorhandene Reglemente, Konzepte, Richtlinien etc. erhalten mit dem Personalpflegekonzept einen Rahmen, der eine kontinuierliche Weiterentwicklung unterstützt. Im Rahmen der Kaderausbildungen werden die kurzfristigeren Ziele sodann vermittelt und die Umsetzung initiiert. Psychosoziale Aspekte Ein professioneller Personaldienst unterstützt Vorgesetzte und Mitarbeitende mittels Beratung und Coaching in Prozessen zur Lösungserarbeitung. Ausserdem fördert die Stadt Kloten durch eine offene und zielgerichtete Kommunikationspolitik das Vertrauen auf allen Ebenen. Sie ist ausserdem dafür besorgt, dass die Mitarbeitenden in einem vertrauensvollen und angstfreien Klima optimale Leistungen erbringen können. Eine gezielte Personalentwicklung stellt sicher, dass sich die Mitarbeitenden der Stadt Kloten weiterentwickeln können, um in ihrer Tätigkeit optimale Leistungen zu erbringen. Zudem wird durch eine zielgerichtete Weiterbildung auch die Nachfolgeplanung sichergestellt. Funktionale-organisatorische Aspekte Die Stadt Kloten ist bestrebt ihre Organisations- und Funktionsstruktur zu hinterfragen und im Bedarfsfall anzupassen. Die Geschäftsleitung sowie der Personaldienst sind wichtige Gefässe zur Sicherstellung und Einhaltung wichtiger Aspekte wie Lohngleichheit sowie eine Durchmischung des Personals im Sinne von Diversity-Management, das bei der Stadt Kloten einen hohen Stellenwert geniesst. Aspekte der Sozialen Sicherheit Die Stadt Kloten betreibt eine faire und transparente Lohnpolitik. Personalverordnung sowie eine arbeitnehmerInnen freundliche Personalpolitik sorgen für einen fairen und sozialverträglichen Umgang mit den Mitarbeitenden im Sinne der Arbeitsplatzsicherheit. Frauen und Männern wird in verschiedenen Lebenslagen ermöglicht, das Arbeitspensum zu reduzieren (z. B. nach Mutterschaftsurlaub oder vor Pensionierung). Gesundheitsfördernde Aspekte / Physikalische Arbeitsumgebung und Arbeitssicherheit Die Stadt Kloten bekennt sich selbstverständlich zu rauchfreien Arbeitsplätzen und leistet so einen Beitrag an die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Sie unterstützt sportliche Aktivitäten und achtet bewusst darauf, dass die Mitarbeitenden die Work- Life-Balance einhalten (Jahresarbeitszeit, Arbeitszeitkontrolle, unbezahlter Urlaub usw.). Zurzeit wird in einer Projektgruppe abgeklärt, wie die Mitarbeitende gezielt und unter Berücksichtigung der verschiedensten Anspruchsgruppen in der Gesundheitserhaltung und -förderung unterstützt werden können. Personalcontrolling ■ Im Dezember hat die GL auch ein Personal-Controlling eingeführt. Dieses stellt ein ergänzendes Element zum Finanz-Controlling dar und bietet ein Instrument, das die Beobachtung und Steuerung der Ressource «Personal» bereichsübergreifend unterstützen soll. Beim strategischen Controlling wird die Entwicklung in den Vordergrund gestellt. Dabei werden die einzelnen Bereiche (in Ermangelung externer Werte) den Durchschnittswerten der GesamtVerwaltung gegenübergestellt. Daraus können Hinweise u. a. für die Rekrutierung abgeleitet werden. Entsprechend der im PersonalpflegeKonzept vorgezeichneten Stärkung des Personaldienstes hat dieser die allenfalls notwendigen Korrekturen einzubringen. Zu dieser Kategorie Controlling ist auch die Überprüfung der Lohngleichheit zwischen Frau und Mann zu zählen. Beim operativen Controlling sollen Besonderheiten herausgeschält werden, wie Krankheits- und Unfallstunden oder das Arbeitszeitverhalten der Mitarbeitenden. 25 Lebensraum + Sicherheit Im Hinblick auf die Umsetzung der strategischen Ziele in der Flughafen-, Siedlungs- und Standortpolitik sind wichtige Schlüsselprojekte im Bereich Lebensraum + Sicherheit angesiedelt: So die Zentrumsplanung, die Revision der BZO und die Bestrebungen, aktiv auf den zukünftigen Betrieb des Flughafens Einfluss zu nehmen. Trotz Hürden und Rückschlägen konnten auch Höhepunkte gefeiert werden, allen voran die Projektierung des Stadtplatzes. Raum und Umwelt Zentrumsgestaltung und Stadtplatz ■ Momentan sind es die Kräne der beeindruckenden Baustelle «Square», die das Zentrum der Stadt markieren. Wenn alles nach Plan abläuft, so stehen dort im 2009 Jahr die Baumaschinen, die den Stadtplatz errichten. Das vorliegende Projekt ist das Resultat einer langen und detaillierten Planung. Darin wurden die städteplanerischen Aspekte, die Bedürfnisse des öffentlichen und des Individualverkehrs, sowie die anhand von Umfragen identifizierten Bedürfnisse aus Gewerbetreibenden und der Bevölkerung berücksichtigt. Durch die Gliederung des Stadtplatzes in einen Freibereich und einen überdeckten Bereich, können darauf temporäre Veranstaltungen sowohl unter freiem Himmel als auch geschützt unter dem Dach stattfinden. Auf der Freifläche können problemlos Installationen (z. B. Riesenrad, 26 Autoscooter, kleiner Zirkus, etc.) errichtet werden. Die Form des aus Beton fabrizierten Daches erinnert an Segel. Diese überspannen die gesamte Platzbreite und lassen einen grosszügig gedeckten Bereich mit vielen Nutzungsmöglichkeiten zu. Dank der nur bis zu 10 cm dicken Betondecke wirkt das Ganze leicht und luftig. Die Masten werden durch ihre Reihung zu einem raumbildenden Element, das zudem die technische Versorgung aufnimmt (Beleuchtung Platz / Strasse und Dach, Trinkwasser, Elektrizität, Vorrichtung Fahnenstange, Stütze Dach, Dachentwässerung). Für Veranstaltungen, welche ein Zelt benötigen (z. B. im Frühling oder Herbst), kann das Dach mit einfachen Mitteln zum Veranstaltungszelt umfunktioniert werden. Zwischen Freibereich und Dach wird ein schneckenförmiges Gebäude errichtet, das einen separaten Tiefgaragen-Abgang sowie ein öffentliches WC aufnimmt. Dieses ist eines der vielen Elemente, die aus den Ergebnissen der Bedürfnisumfrage in Bevölkerung, Gewerbe und Vereinen hervorgegangen ist. Der Stadtrat beantragt für die Realisierung des Projekts einen Kredit von 9,12 Millionen Franken. Dieser muss zuerst vom Gemeinderat dann vom Volk genehmigt werden. Stimmen beide zu, so könnten die Bauarbeiten ein Jahr später in Angriff genommen und der Stadtplatz im 2010 realisiert werden (siehe Foto Kapitel Stadtrat). Verzögerung bei BZO-Revision Der Gemeinderat hat am 2. Oktober 2007 die Festsetzung der neuen Bau- und Zonenordnung (BZO) beschlossen. Dagegen wurden jedoch drei Rekurse eingereicht. Einer der Rekurse wiegt schwer: Er richtet sich gegen die angestrebte Verdichtung der Wohnnutzung in bestehenden Bauzonen und damit gegen die Kernelemente der BZO-Revision. Er verlangt, dass in allen Gebieten mit einer Fluglärmbelastung über dem Planungswert auf eine Erhöhung der Wohnnutzung verzichtet wird. Dies würde bedeuten, dass nirgends – mit Ausnahme von Egetswil, Gerlisberg und Buchhalden – zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden kann. Die Tragweite der Forderungen befremdet. Dass bei der Erarbeitung der Vorlage im Besonderen der Fluglärmbelastung Rechnung getragen werden musste, liegt auf der Hand. Die Stadt verzichtet deshalb grösstenteils auf Aufzonungen für Wohnraum in Gebieten mit einer Lärmbelastung über dem Immissionsgrenzwert. Die im Rekurs erwähnten Argumente gegen die Verdichtung des bestehenden Wohnraums sind objektiv (SIL) ist das zentrale Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes für den Infrastrukturbereich der Zivilluftfahrt und seiner Luftfahrtpolitik. Im Rahmen des laufenden SILProzesses Flughafen Zürich werden die Grundlagen für den zukünftigen Flugbetrieb des Flughafens bestimmt. In diesem gegenwärtig laufenden Verfahren arbeitet das federführende Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL eng mit dem Kanton Zürich, der Flughafen Zürich AG und den betroffenen Nachbarkantonen zusammen. Obwohl die Gemeinden und damit auch die Stadt Kloten nicht direkt in den SIL-Prozess einbezogen werden, setzt sich der Stadtrat und die Verwaltung in Verhandlungen mit nicht nachvollziehbar. Die Verzögerung, die deswegen entsteht, ist bedauerlich, vor allem für Bauherren, deren Projekte bereits auf die neue BZO ausgerichtet sind. Der Festsetzungsbeschluss des Gemeinderats vom 2. Oktober 2007 unterstand dem fakultativen Referendum, welches nicht benutzt wurde. Am 9. November 2007 begann die 30-tägige Rekursfrist. Alle 3 Rekurse wurden fristgerecht eingereicht. Mit einem Entscheid der Baurekurskommission ist erst im Frühjahr / Sommer 2008 zu rechnen. Sachplan Infrastruktur Luftfahrt SIL Der Sachplan Infrastruktur Luftfahrt Statistik Baupolizei 2007 Baupolizei 2007 2006 2005 2004 188 169 146 120 - ordentliches Verfahren 33 34 45 41 - Anzeigeverfahren 88 104 71 67 - Bundesrecht 67 31 30 12 Baubewilligte Wohnungen (in Neubauten) 95 135 30 19 Erteilte Baubewilligungen, davon Fertig erstellte Wohnungen Abgebrochene Wohnungen (inkl. Umnutzungen) Wohnungsbestand Ende Jahr - davon am 1. Juni leerstehend - Leerwohnungsbestand in % Einwohner inkl. Wochenaufenthalter - Einwohner je Wohnung Ende Jahr im Bau befindliche Wohnungen Bewilligte, aber Ende Jahr noch nicht angefangene Wohnungsbauten Private und öffentliche Bautätigkeit (inkl. Flughafen, Hoch- und Tiefbau, inkl. baulicher Unterhalt) 10 20 16 11 -17 0 -28 -85 8’648 8’655 8’635 8’647 82 76 84 46 0,95% 0,88 % 0,97 % 0,53 % 17’482 17’727 17’634 17’795 2,02 P/E 2,05 P/E 2,04 P/E 2,06 P/E 174 10 8 9 54 135 28 13 2006 2005 2004 2001 135,9 Mio. 101,5 Mio. 194,2 Mio. 701,0 Mio. Mit der Fertigstellung der wesentlichen Bauteile der 5. Flughafen-Ausbauetappe reduzierte sich die gesamte Investitionstätigkeit auf dem Gemeindegebiet auf das übliche Mass der vergleichbaren Vorjahre. Die Wohnbautätigkeit zeigt im Vergleich zu den Vorjahren einen klaren Aufwärtstrend. Ungebrochen ist auch die Sanierungstätigkeit an älteren Bausubstanzen. 27 dem Kanton im Rahmen sogenannter SIL-Perimetergespräche intensiv dafür ein, dass • die durch den Betrieb des Flughafens erwachsenden Lärmbelastungen möglichst minimiert werden, gleichzeitig aber • der Flughafen seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten kann. Es ist damit zu rechnen, dass im Rahmen des SIL-Prozesses bereits im 2008 erste Entscheide über die zukünftigen Betriebsvarianten gefällt werden. Die Verabschiedung des «SIL-Objektblattes Flughafen Zürich» durch den Bundesrat ist aber erst Ende 2009 zu erwarten, erst anschliessend kann ein neues Betriebsreglement für den Flughafen erarbeitet werden. Auf dem Weg zum Label Energiestadt Im Rahmen des Projekts Energiestadt wurde ein Energieplan erarbeitet. Dieser zeigt auf, in welchen Stadtgebieten welche ungenutzten Potenziale an erneuerbaren Energien eingesetzt werden könnten und wo eine Energieversorgung mit Erdgas sinnvoll ist. Trotz Einschränkungen wegen dem Grundwasserschutz, liegt nebst der Sonnenenergie das grösste ungenutzte Potenzial in der Erdwärme. Der Verkehr und die Haushalte sind die wichtigsten Verbrauchergruppen. Die wichtigsten Energieträger sind 28 Treibstoffe, Erdölbrennstoffe und Elektrizität. Gemessen am Energieverbrauch liegt das grösste Einsparungspotenzial beim Wärmebedarf von Gebäuden. Dieser könnte schon halbiert werden, wenn bei Neubauten und Renovationen konsequent auf den Minergie-Standard gesetzt würde. Er könnte fast durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Ausgezeichnete Noten erhält die Stadt Kloten bei der Nutzung von Holz und Biomasse (Grüngutverwertung). In diesen Bereichen ist das Potenzial so gut wie ausgeschöpft. Obwohl auf grossen Teilen des Stadtgebietes wegen des Grundwasserschutzes keine Erdwärmesonden erlaubt sind, könnte fast sechsmal so viel Energie aus Erdwärme genutzt werden als bis anhin. Hier liegt grosses Potenzial für Hausbesitzer an Hanglage. Bis zu sechzigmal mehr Energie liesse sich aus der Sonne schöpfen. Sicherheit öffentlicher Verkehr – Busanbindung an den Flughafen ■ Mittelfristig kann wegen Kapazitätsengpässen auf dem Schienennetz nicht damit gerechnet werden, dass die S7 vom heutigen Halbstundenauf einen Viertelstundentakt verdichtet wird. Deshalb beantragte der Stadtrat Kloten beim ZVV, dass das Zentrum von Kloten mit einem Bus im Viertelstundentakt an den Flughafen angeschlossen wird. Dadurch könnte die Klotener Bevölkerung die ausgezeichnete Bahnerschliessung des Flughafens besser nutzen. Seit 10. Dezember 2006 ist bereits die Obstgartenstrasse mit der Buslinie 759 in einem Versuch von 06.35 bis 19.35 Uhr durchgehend mit dem Flughafen im Viertelstundentakt angeschlossen. Die Erfahrung zeigt, dass die Buslinie 759 im 2007 die Fahrgastzahlen steigerte. Auf welchen Abschnitt dies jedoch zurückzuführen ist, zeigt erst die genaue Analyse des ZVV im Frühling. Feuer...wehr Feuer, Feuer, Feuer... hiess es im 2007 nur zu oft auf den Pagern der Feuerwehrleute. Mehrere grosse Schäden sind entstanden, so auch Ende Juli, wo es innert weniger Tage im Wohnquartier Hohrainli mehrmals zu unheimlichen Szenen kam. Die Feuerwehreinsätze 2007 2006 Bienen 29 25 Autom. Brandalarm 50 28 Brandalarm 30 21 Hilfeleistungen Mensch/Tier 20 16 Öl-/Chemiewehr 6 14 Wassereinsätze 16 12 Sturmschäden 8 13 Verkehrsunfälle 2 1 Stützpunkteinsatz 3 3 164 133 Total Feuerwehr rückte jeweils mit Grossaufgeboten von rund 70 Feuerwehrleuten aus und nahm die Bekämpfung der im Keller ausgebrochenen Feuer auf. Bei ihrer Ankunft waren die Treppenhäuser der Liegenschaften bereits voller Rauch. Die Türen, die vom Keller in die Treppenhäuser führen, standen offen, so dass diese wie Kamine wirkten. Wegen der starken Rauchentwicklung mussten mehrere Bewohner zum Teil über Leitern und die Autodrehleiter evakuiert werden. Einige mussten mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital gebracht werden. Weitere Personen, darunter auch Feuerwehrleute, wurden an Ort und Stelle durch die Feuerwehrsanität betreut. Die grosse Hitze machte die Brandbekämpfung schwierig und langwierig. Durch die Flammen entstand in den Liegenschaften beträchtlicher Schaden. Russ und Rauch zogen auch Treppenhäuser und Wohnungen in Mitleidenschaft. Sanitätsequipen sowie die Kantonspolizei Zürich standen ebenfalls im Einsatz. Nicht zu vergessen sei an dieser Stelle das beherzte Zupacken einiger Armeeangehöriger aus der nahe gelegenen Kaserne. Die Abklärungen der Brandermittler der Kantonspolizei deuten auf Brandstiftung hin, eine Person konnte in unmittelbarer Nähe des Brandortes durch die Stadtpolizei Kloten und die Kantonspolizei Zürich verhaftet werden. Stadtpolizei Sicherheitseinsätze bei den Eishockeyspielen ■ In diesem Jahr standen bei den meisten Eishockeyspielen fast alle Stadtpolizisten im Einsatz, um für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im und um das Stadion Schluefweg zu sorgen. Besonders während der Playoffspiele war das nicht immer einfach. Da die Stadtpolizei mit ihrem kleinen Polizeikorps nicht allei- ne allfällige Ausschreitungen vermeiden kann, stellten die Kloten-Flyers eigene Leute für die Sicherheit im Stadion ein und engagierten einen privaten Sicherheitsdienst für Ordnungseinsätze. Trotzdem reichen auch diese Massnahmen bei Risiko- Aus dem Aufgabenbereich der Stadtpolizei Ordnungsbussen Privatanzeigen Verfügungen Androhungen Haftumwandlung davon vollzogen Fundrapporte Fahrrad Motorfahrrad Kontrollschilder Allgemein (Natel usw.) Anzeigen/Rapporte (Übertretungen) durch die Stadtpolizei direkt Betäubungsmittel Entwendung Motorfahrrad/Kleinmotorrad Entwendung Fahrrad Verkehr (keine Ordnungsbussen) Allgemein Anzeigen/Rapporte (Übertretungen) über die Stadtverwaltung an die Stadtpolizei Anzahl Verhaftungen Anzahl Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen Anzahl Gemeinsame Patrouillen Hardwaldverbund mit Bassersdorf, Opfikon und Wallisellen Anzahl Aufträge vom Betreibungsamt Kloten 2007 2006 5021 4763 417 295 1209 1294 322 373 1 0 2007 2006 18 45 2 2 23 10 5 2 2007 2006 17 26 6 5 53 68 77 70 441 312 2007 2006 53 22 2007 2006 341 318 2007 2006 373 319 2007 2006 182 195 2007 2006 Zustellungen Zahlungsbefehl 278 242 Vorführungsaufträge 402 422 29 spielen nicht aus. Früher wusste die Polizei, welche Spielpaarungen zu Problemen führen konnten. Heute kann es bei jedem Match zu Ausschreitungen kommen, deshalb muss die Polizei im Vorfeld intensive Vorabklärungen tätigen. Führen diese Ermittlungen zu negativen Ergebnissen, wird die Kantonspolizei Zürich um Unterstützung gebeten. Über die Kostenübernahme für die Hilfeleistungen der Kantonspolizei ist der Stadtrat noch in Verhandlung. Auch für die Kloten-Flyers ist der Sicherheitsaufwand gestiegen. Doch durch die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und der Videoüberwachung beim Stadion, konnten bis anhin Ausschreitungen unterbunden werden. Ausserdem hilft den Einsatzkräften die für die Euro08 eingeführte und vom Bund genehmigte Datenkartei. Die Kartei registriert Personen, welche national ein Stadion- oder Rayonverbot bekommen haben. Mit all diesen Massnahmen sollte die Sicherheit für die Zuschauer und Anwohner auch in Zukunft gewährleistet sein. Zivilschutz Unterstützungseinsatz in Graubünden ■ Im Bündneroberland, in Sevgein und Pitasch, leisteten 50 Angehörige der ZSO Kloten vom 30. Mai bis 16. Juni Dienst. Es galt Unwetterschäden aus den Jahren 2003 und 2005 30 zu beheben. So standen der Bau einer Viehtränke-Wasserleitung und eines Notstalles auf einer Alp, die Instandstellung von Strassen und Wegen, Hangsicherungen, Freilegen von Plätzen und Geländesanierungen auf dem Programm. Der Einsatz förderte die Kameradschaft und erbrachte die Genugtuung, sinnvolle Arbeit geleistet zu haben. Die Gemeindeverantwortlichen zeigten sich ob der Leistung der Zivilschutz-Angehörigen hoch erfreut und dankbar. Weil aus Prioritätsgründen andere Geschäfte vordringlich behandelt werden mussten, fehlte in den Berggemeinden das Geld für die Beseitigung der Unwetterschäden. Forst / Unterhalt + Ordnung Forstwesen ■ Nach dem Sturm «Lothar» vom Dezember 1999 war zu befürchten, dass sich in den Folgejahren grössere Käferpopulationen entwickeln könnten. Brutplätze waren in den vom Sturm teilweise zerstörten Wäldern genügend vorhanden. Mit dem konsequenten Entfernen der besonders gefährdeten Fichten und der nicht immer günstigen Witterung für die Vermehrung der Käfer, blieb eine grössere Katastrophe aus. Im Sommer 2003, mit der andauernden Schönwetterperiode und Hitzerekorden, veränderte sich die Ausgangslage für die Entwicklung und Verbreitung des Borkenkäfers schlag- artig. Die Bäume fielen durch das Ausbleiben der Wasserzufuhr in einen Schockzustand und konnten sich gegen den Käferangriff nicht mehr wehren. Betroffen waren nicht nur vom Sturm angeschlagene Bäume, sondern starke und gesunde Fichten, die einen grösseren Wasserhaushalt beanspruchten. In den Brutstätten, die nicht in jedem Fall sofort entdeckt werden können, entwickelten sich Millionen von Käfern. Da der Borkenkäfer im Winter überleben kann und die Witterung in den darauffolgenden Jahren ebenfalls günstig war, konnte der Befall nicht gestoppt werden. Mit regelmässigen Kontrollen und raschem Entfernen der befallenen Bäume gelang es, die Population einzudämmen. Obwohl im Frühjahr 2007 heisse Tage zu verzeichnen waren, bewirkte die nasskalte Witterung in den Sommermonaten praktisch einen Stillstand in der Käfervermehrung. Die im Wald stehengebliebenen Fichten erholten sich allmählich und werden einen nächsten Angriff wieder besser abwehren können. Als Fazit daraus gilt, dass die Natur eigene Gesetze kennt, deren Ablauf nicht in jedem Fall durch Menschenhand gesteuert werden kann. Als Positives kann man feststellen, dass die gleiche Natur in den Kahlflächen einen schönen, gemischten Jungwald heranwachsen lässt. Strassenunterhalt / Tiefbau ■ Im Rahmen der Erarbeitung des Entwässerungsplanes Generellen (GEP) wurden sämtliche öffentlichen Kanalisationsleitungen mit der TVKamera (Kanalroboter) aufgenommen, die Videos anschliessend gesichtet, ausgewertet und die schadhaften Stellen in Dringlichkeitsstufen eingeteilt. Nachdem die Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten im Jahr 2005 erfolgte, konnte im Jahr 2006 das Sanierungspaket 1 umgesetzt werden. In diesem Paket wurden sämtliche Schäden der höchsten Dringlichkeitsstufe saniert. Im Jahr 2007 erfolgte nun ein erster Teil des Sanierungspaketes 2. Bautechniken Die Industrie hat unterschiedliche Systeme entwickelt, um eine Kanalisation instand zu setzen bzw. zu sanieren ohne dass das ganze Kanalisationsrohr ausgewechselt oder eben ersetzt werden muss. Das Ziel der Instandsetzung ist, dass die Kanalisation nach der Schadensbehebung bezüglich Nutzung und Sicherheit wieder den gestellten Anforderungen entspricht. Als eines der Instandsetzungsverfahren ist in der Folge das häufig verwendete Roboterverfahren näher erläutert: Der Kanalroboter wird sowohl als Instandsetzungsmassnahme an sich oder aber auch für Vorarbeiten und das Wiederherstellen von seitlichen Anschlüssen bei Sanierungsverfahren eingesetzt. Der Kanalroboter wird über den nächstgelegenen Kontrollschacht in den defekten Kanalabschnitt eingeführt und vom Operateur im Einsatzfahrzeug mit Hilfe des Kanalfernsehens an die einzelnen Schadstellen gefahren. Die Behebung der Schäden erfolgt mit Spezialgeräten, die über verschiedene Module am Roboter angebracht werden können. Mit Hilfe dieser Geräte ist der Roboter in der Lage, verschiedene Arbeitsgänge wie Fräsen, Bohren, Spachteln, usw. auszuführen. Die Kanalisation erfährt durch diese Instandsetzung keine Querschnittsreduktion. Je nach Anfall muss das Abwasser während der Bauphase umgeleitet werden. eingezogen. Dieser verhindert u. a. das Austreten des Harzes in die Umgebung und in seitliche Anschlüsse. Beim Schlauchrelining entsteht eine muffenlose, eng am bestehenden Rohr anliegende Auskleidung, durch die der Querschnitt nur minimal verkleinert wird. Sanierung Darunter versteht man Massnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes schadhafter Kanäle durch deren technische Veränderung, unter Erhalt ihrer Substanz. Ziel der Sanierung ist es, eine Leitung so zu erhalten, dass sie bezüglich Qualität, hydraulischer Leistungsfähigkeit und Lebensdauer annähernd einem Neubau entspricht. Sanierungen gelangen bei sich wiederholenden, örtlich begrenzten Schäden oder bei umfangreichen Schäden zur Anwendung. Als eines der Sanierungsverfahren ist in der Folge das häufig verwendete Schlauchreliningverfahren näher erläutert: Ein harzgetränkter, werkseitig vorgefertigter Trägerschlauch aus Filz, Glasvlies oder -gewebe wird über einen Kontrollschacht mittels Druck (Luft-, Dampf- oder Wasserdruck) im Umstülpverfahren in die Haltung eingebracht oder mit Seilwinden in den Kanalabschnitt eingezogen. Die Aushärtung kann durch Wärme, UV-Licht oder kalt erfolgen. Bei einigen Systemen wird vorgängig zum Trägerschlauch ein sogenannter Pre-Liner 31 Bildung + Kind Im Rahmen der Umsetzung der neuen Volksschulgesetzgebung müssen innert vier Jahren zehn grössere Projekte umgesetzt werden, welche die Strukturen und das Leistungsangebot der Schule stark verändern. Im ersten Umstellungsjahr 2007 stand die Einführung der geleiteten Schulen und die damit verbundene Reorganisation im Zentrum der Aktivitäten. Weiter wurde das Klotener Modell der familienergänzenden Betreuung umgesetzt. Dieses ermöglicht, dass auch bei privaten Krippen subventionierte Betreuungsplätze angeboten werden können. Dank dieser Massnahmen nimmt die Stadt Kloten Platz zwei im kantonalen Vorschulbetreuungsindex ein. ■ Die wichtigsten Projekte im Bereich Bildung + Kind betreffen die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes. Die Einführung der geleiteten Schulen und die damit verbundene Erarbeitung der neuen Geschäftsordnung standen dabei im Mittelpunkt. In einem zweiten Schritt musste diese Geschäftsordnung mit ihren rund 80 Geschäftsprozessen per August 2007 in die Praxis umgesetzt werden. Die operative Umstellung ist erfolgreich verlaufen. Der mit der Reorganisation verbundene Kulturwandel muss nun allerdings im Alltag noch verstärkt gelebt werden – so können die beabsichtigten positiven Veränderungen voll zum Tragen kommen. Eine weitere Herausforderung stellt der Betrieb der Geschäftsleitung der Schule Kloten dar. Diese besteht aus einem Delegierten der 32 Schulleiter und dem Bereichsleiter Bildung + Kind. Sie stellt einerseits die Schnittstelle zwischen der Schulpflege und den Schulen resp. Diensteinheiten dar. Andererseits ist sie für die ordentliche Abwicklung der Prozesse der Schule Kloten verantwortlich. Schulpflege ■ Die Schulpflege Kloten hat im Berichtsjahr zwei Projekte abgewickelt, die für alle Beteiligten grössere Veränderungen mit sich gebracht haben. Vor dem Hintergrund der Einführung der geleiteten Schulen musste sich die Schulpflege neu organisieren. Die operativen Aufgaben der früheren Schulpflege-Kommissionen wurden mit der neuen Geschäftsordnung an die Geschäftsleitung, die Schulleiter und die Verwaltungsstellen übertragen. Neu organisiert sich die Schulpflege nun in strategisch beratenden Ressorts. Weiter hat die Behörde im Rahmen eines Workshops ihre strategischen Ziele festgelegt, welche sie bis Ende Schuljahr 2009/2010 verfolgen will. Als zentrale Punkte aus dieser Strategie sind hier zu nennen: Die Qualitätssicherung trägt dazu bei, den Unterrichtserfolg weiter zu optimieren und die Schule weiterzuentwicklen. Den Bedürfnissen der Gesellschaft soll mit den Blockzeiten und den Tagesstrukturen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten entgegengekommen werden. Weiter will sich die Schule den Herausforderungen der heutigen Zeit stellen und Schwerpunkte in der Partizipation, der Integration und der Schulsozialarbeit legen. Primarstufe und Kindergärten Die Einführung der geleiteten Schule führte zu den vier Schuleinheiten Dorf-Feld, Hinterwiden, Nägelimoos und Spitz. Die einzelnen Kindergärten und das Schulhaus Gerlisberg wurden diesen Schuleinheiten zugeteilt. Nach den Wahlen der zuständigen Schulleiter starteten die vier Primarschuleinheiten Ende August als operativ eingeständige Schulen. Neben Grossprojekten in einzelnen Schuleinheiten, wie der Projektwoche «Schweizerreise», dem Gewaltpräventionstag, unzähligen Sportanlässen und Exkursionen, steht für alle eine optimale Förderung der Schulkinder weiterhin im Mittelpunkt. Alle Lehrkräfte sind bei der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes beachtlich gefordert. Gegenseitige Schulbesuche (Hospitation), die Einführung des neuen Zeugnisses an der Primarschule und die frisch eingeführten Abläufe auf der operativen Ebene sind nur einige Beispiele mit denen sich die Kollegien intensiv beschäftigen. Oberstufe Neben dem normalen Schulbetrieb fanden an der Oberstufe erneut eine Vielzahl ausserordentlichen Schülerprojekte und Aktivitäten statt. So hat zum Beispiel der Schweizerische Fussballverband mit seinem Projekt «Fussball macht Schule» an der Oberstufe Spitz Halt gemacht. Zur Freude der Schülerinnen und Schüler waren der ehemalige GCZ-Torhüter Fabio Coltorti und die FreiburgMittelfeldspielerin Martina Moser kurz anwesend. Die Oberstufe Nägelimoos hat zum Auftakt der Badesaison wieder den beliebten Nägi-Triathlon durchgeführt. Das Sommerfest kurz vor den Ferien war ein toller Schlusspunkt des Schuljahres. Während den Eistrainings für das traditionelle Eishockeyturnier der Oberstufe Kloten waren die Kaderspieler Robin Grossmann und Domenico Pittis der Kloten Flyers mit von der Partie. Neu konnten seit den Herbstferien an den beiden Oberstufenschulhäusern Schulhaussprechstunden des BIZ eingerichtet werden. Eine Fachperson ist jeweils jeden zweiten Montagmorgen anwesend, um Kurzberatungen für Dritt- und Zweitoberstufenschüler anzubieten. Kleingruppenschule (KGS) Im vergangenen Schuljahr ist es ge- Schulpflege (strategische Leitung) Ressort Finanzen und Infrastruktur Ressort Personelles Ressort Präsidiales und Öffentlichkeit Ressort Schulentwicklung Ressort Schülerbelange Geschäftsleitung (operative Leitung) Bereichsleiter B+K Schulverwaltung Personalentwicklung Dienststellenleiterkonferenz schulergänzende Betreuung Erwachsenenbildung Sonderpädagogik SPD / SSA Vertretung Schulleiter Dorf / Feld Primar Gesamt-, Stufenund Fachkonvente Hinterwiden Primar Nägelimoos Primar Nägelimoos Sekundarstufe Schulleiterkonferenz Berufswahlschule Spitz Primar Spitz Sekundarstufe Musikschule Kleingruppenschule 33 lungen, mehrere Schüler/-innen wieder in die Regelschule zu integrieren, bei weiteren konnte der entsprechende Reintegrationsprozess gestartet werden. Dank der Einführung der geleiteten Schulen verläuft diese Wiedereingliederung in die Regelklassen nun merklich einfacher. Trotz aller Bemühungen gab es aber auch in diesem Schuljahr wieder Überweisungen in externe Institutionen. Berufswahlschule (BWS) Die BWS hat im Rahmen des strategischen Controllings fünf Leistungsziele formuliert wie z. B. «Hohe Platzierungsquote bei der Berufsintegration» oder «Training von Arbeits- und Sozialverhalten». Zu jedem wurden Messgrössen und Ziele definiert. Bei der «Berufsintegration» z.B. liegt der Sollwert bei 90 %. Eine Evaluation hat gezeigt, dass die BWS ihren Hauptauftrag mit 94 % Platzierungen gut erfüllt hat. Damit können die Tätigkeiten der BWS übersichtlich und nachvollziehbar dokumentiert werden. Die Wirksamkeit des allgemeinbildenden Unterrichts, die Akzeptanz des Regelsystems bei den Jugendlichen, die gesundheitsfördernden Projekte bis hin zur Erfüllung der Qualitätspflichten für Lehrpersonen: Alle Informationen sind auf einen Blick ersichtlich. 34 Musikschule An der Musikschule wurden im Jahr 2007 gegen 1200 Schüler/-innen unterrichtet, wovon 697 Kinder der 1. und 2. Primarklassen die Musikalische Grundausbildung besuchten. Gesamthaft fanden 25 öffentliche Musikschulkonzerte in Kloten, Bassersdorf, Neerach und Bülach statt. Am Stadtfest Kloten wirkten Musik- lehrpersonen und die Schulleitung beim Songcontest «Kloten sucht den Musicstar» mit. Dank der Aufstockung der Sekretariatsstelle um 50 % konnte der Musikschulleiter merklich entlastet werden und sich auf die eigentlichen Leitungsaufgaben und die anstehenden Projekte konzentrieren. Statistik der Schule Kloten 2007/08 Kindergarten Primarstufe Oberstufe Total Primarlehrkräfte inkl. IF und Kleinklassenlehrkräfte 2006/07 366 357 1’011 1’005 451 491 1828 1853 69 67 Oberstufenlehrkräfte inkl. IF 27 28 Kindergärtnerinnen 20 24 Musiklehrer/-in 38 37 Handarbeitslehrer/-in 17 16 Berufswahlschullehrer/-in 13 13 DaZ-Lehrer/-in (DfF-Lehrer/-in) 6 7 Sport- und Schwimmlehrer/-in 14 12 Kindergärtnerin DaZ (Ergänzungskindergärtnerin) 12 10 Therapeut/-in Logopädie 8 6 Hauswirtschaftslehrer/-in 5 5 Mus. Grundschullehrperson 8 8 Therapeut/-in Psychomotorik 2 2 Sprachheilkindergärtnerin 2 2 Schulsozialarbeiter/-in 5 6 Therapeut/-in Wahrnehmung 0 1 Therapeut/-in Legasthenie/Dysk. 4 4 Theaterpädagoge/-pädagogin BWS Gesamtergebnis 1 1 135 130 Schulverwaltung ■ Die Einführung der geleiteten Schulen bedeutete auch für die Schulverwaltung eine Neuausrichtung. Zwar blieb der Aufgabenumfang der Schulverwaltung gleich, jedoch änderten sich die Entscheidungsträger und -wege. War in der Vergangenheit die Schulpflege Auftraggeberin und Entscheidungsinstanz für die häufigsten Aufgaben der Schulverwaltung, so sind dies neu die Geschäftsleitung und die zehn Schulleiter/-innen. Die Strukturen und Prozesse mussten angepasst und die Verantwortlichkeiten und Aufgaben neu verteilt werden. Seit dem Schuljahr 2007/2008 wurden die Aufgaben in zwei Gebiete aufgeteilt: Personalbelange und Schülerbelange. Die beiden Teams arbeiten eng mit den Schulleitungen zusammen. Im Weiteren unterstützt die Schulverwaltung die Schulbehörde wie bisher bei der strategischen Leitung der Schule, arbeitet bei den Prozessen der Geschäftsleitung mit und ist Auskunftsstelle für Eltern und die Öffentlichkeit. Mitarbeiterbeurteilung für Lehrkräfte und Therapeut(inn)en ■ Unter der operativen Leitung der MAB-Verantwortlichen fanden im Be- richtsjahr insgesamt 38 Mitarbeiterbeurteilungen (MAB) mit Lehrpersonen der Stadt Kloten statt. Auch dieses Jahr konnte wieder eine hohe Akzeptanz des aktuellen Verfahrens bei den Lehrkräften festgestellt werden. Schulpsychologischer Dienst (SPD) ■ Im aktuellen Kalenderjahr gingen deutlich mehr Anmeldungen zur Abklärung beim SPD ein, als in den vergangenen Jahren. Zwischen Januar und August 2007 wurden bereits mehr Abklärungen durchgeführt, als im ganzen Jahr 2006. Dank der Jahresarbeitszeit und Teilzeitpensen konnte diese Mehrbelastung aufgefangen werden. Gegen Ende des Jahres bewegte sich das Arbeitsvolumen wieder im normalen Rahmen. Familienergänzende Betreuung ■ Das Vereinbaren von Familie und Erwerbsarbeit ist heute ein zentrales Anliegen vieler Eltern. Eine gute Betreuungsinfrastruktur gehört seit Jahren zu den strategischen Zielen des Stadtrats. Vor diesem Hintergrund können Familien nun auch Subventionen für private Krippenplätze beantragen, sofern diese den Qualitätskriterien der Stadt Kloten (Schulvorbereitung, Sozialisation und Integra- Schülerzahlen Musikschule: Musikalische Grundausbildung Instrumentalunterricht Schüler in Zusammenspielgruppen Schüler im Kinderchor Orchester Total FS 2006/07 FS 2005/06 699 439 35 25 0 762 491 23 17 51 1198 1298 tion) entsprechen. Mit diesem Modell gehört die Stadt Kloten zu den drei fortschrittlichsten Gemeinden des Kantons Zürich. Hort- und Krippenbetriebe ■ Nach den Sommerferien nahm der Hort im Primarschulhaus Spitz seinen Betrieb auf. Er wird als Zweigstelle des seit Jahren bestehenden und voll belegten Horts in der Looren geführt. Die angebotenen zehn Plätze für die Ganztagesbetreuung (11:00 bis 18:30) und die weiteren zehn Mittagstischplätze entsprechen einem Bedürfnis der Bevölkerung und konnten so bereits im ersten Betriebsmonat gut ausgelastet werden. Der Hort Spitz dient als Pilotprojekt im Hinblick auf die vom Gesetz geforderte, flächendeckende schulergänzende Betreuung. Nach 2 Jahren wird entschieden, in welcher Form dieser Hort weitergeführt wird und ob weitere Schulhorte folgen werden. Jugendarbeit ■ Im Mai fand die erste Jugendarena im Stadtsaal statt. Hauptverantwortlich für den Anlass war dabei die städtische Jugendarbeit, welche eng mit der Schulsozialarbeit zusammengearbeitet hat. 46 Jugendliche in fünf Gruppen haben je ein Projekt ausgearbeitet, welches sie in der öffentlich zugänglichen «Arena» präsentierten. Das Siegerprojekt wurde realisiert: Die erste Hardcore Metal Night ging über die Bühne des Stadtsaales. Als weitere Premiere wurde auf «Sommerschnee» aus der Eishalle der erste Slopestyle-Contest in der Badi durchgeführt. Dabei zeigten Snowboarder ihre Tricks auf der Kunstschneepiste. 35 Freizeit + Sport Freude herrschte, als die Stadt Kloten, gemeinsam mit der Stadt Bern, den Zuschlag zur Durchführung der Eishockey-Weltmeisterschaft 2009 erhielt. Eine willkommene Herausforderung, der internationalen Eishockeygemeinschaft nicht nur das Zentrum und Stadion Schluefweg, sondern die ganze Stadt Kloten von ihrer besten Seite zu zeigen. Die Umstellung von Heizöl auf Gas und die Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks im Zentrum Schluefweg sind die technischen Höhepunkte des Jahres. «Frisch gebaut» hiess es bei der Eröffnungsfeier des sanierten Zentrums – Parallelen zum Architekten Max Frisch wurden dabei aufgedeckt. Das Stadion Schluefweg ist rauchfrei – und die Eismeister gewinnen den Swiss Icemaster Award zum dritten Male in Folge. Die VFK ist erfolgreich, dank Freiwilligenarbeit. Auf der Fussballanlage Stighag sind immer mehr nationale und internationale Teams zu Gast. Schluefweg Eishockey-WM 2009 in Kloten! ■ Um der Rolle als Gastgeber für ein internationales Eishockeyturnier der höchsten Spielklasse gerecht zu werden, galt es primär sicherzustellen, dass sämtlichen baulichen Vorgaben und Vorschriften des internationalen Eishockeyverbandes entsprochen werden kann. Glücklicherweise mussten nur einige wenige bauliche Anpassungen in das für den Sommer 2008 ohnehin vorgesehene Sanierungsprogramm einfliessen. In der zweiten Jahreshälfte wurden die Verhandlungen mit der «Organizing Committee 2009 IIHF World Championship AG» aufgenommen. Die Erfüllung der genau definierten Anforderungen an Räumlichkeiten und Ab- 36 läufen sowie der extrem hohen technischen Ansprüche der Fernsehproduzenten erforderten und erfordern auch weiterhin zahlreiche Stadionbegehungen und Besprechungen. Für die Betriebsleitung gilt es, die Vorbereitungsarbeiten der am WM09-Projekt beteiligten Firmen und Spezialisten optimal zu unterstützen und ihr technisches und organisatorisches Know-how in die Vorbereitungsarbeiten einfliessen zu lassen. Von Heizöl zu Gas und CO2-Label für Schluefweganlage Zum zweiten Mal wurde der Schluefweg mit dem CO2-Label der EnAW ausgezeichnet. Dieses Label weist seinen Besitzer als aktives Unter- nehmen im freiwilligen Klimaschutz aus. Es übermittelt die Botschaft, dass sich das Zentrum und Stadion Schluefweg für einen nachhaltigen Klimaschutz einsetzt, indem die CO2-Emmissionen bei verbesserter Energieeffizienz reduziert werden. Gegen 1000 Tonnen wird der Schluefweg aufgrund von Berechnungen seinen CO2-Ausstoss senken. Mit der Verpflichtung zur Energie-Effizienzsteigerung und der Erreichung der Zielvorgaben der Benchmarkgruppe «Sportanlagen Schweiz» kann das Zentrum Schluefweg von einer allfälligen CO2-Abgabe befreit werden. Dank der vollzogenen Sanierungen im Zentrum und der geplanten Sanierungen im Stadion gehört der Schluefweg zu den Vor- reitern in Sachen CO2-Reduktion, was nicht zuletzt zu namhaften Energieeinsparungen führen wird. Mit dem Wechsel von Heizöl zu Gas in der Heizung und der Inbetriebnahme des mit Gas betriebenen Blockheizkraftwerks wurde die energetische Sanierung des Zentrums Schluefweg beendet. Der Schluefweg kann für sich beanspruchen, der erste Gasverbraucher der Stadt Kloten am neuen Gasnetz zu sein. In der zweiten Jahreshälfte galt der volle Einsatz des technischen Teams der bevorstehenden Sanierung der Kälteanlage und Eispisten im Stadion Schluefweg, welche von März bis September 2008 geplant ist. Rauchfreier Vollbetrieb im Stadion Bedingt durch das Vordringen der Kloten Flyers in die Playoff-Halbfinalspiele zum Abschluss der Eishockeysaison 2006 / 07 wurde der Eisbetrieb später als üblich eingestellt. Zuvor brachte die Grossveranstaltung «Nussknacker on Ice» mit dem St. Petersburger Staatsballett für einmal klassische Musik und Eleganz aufs Schluefwegeis, eine willkommene Abwechslung zum etwas weniger rhythmischen Eishockeyballett der vielen Eishockeymannschaften und Vereine, die auf dem Schluefwegeis trainieren und ihre Matchs austragen. Für die später als geplant in Angriff genommenen Revisionsarbeiten blieb wenig Zeit, da die Sommereissaison in diesem Jahr bereits zwei Wochen vor Sommerferienbeginn, das heisst zwei Wochen früher als ursprünglich geplant, mit einem internationalen Eishockeytrainingslager eröffnet wurde. Rechtzeitig zum Saisonbeginn konn- ten die zwei Raucherzonen, je eine im Stehplatz- und Sitzplatzbereich, eröffnet werden. Um das neu in allen öffentlichen Räumen und Anlagen geltende Rauchverbot auch im Stadion durchsetzen zu können, waren diese baulichen Massnahmen notwendig geworden. Bereits nach den ersten Heimspielen der Kloten Flyers war klar: Die Zeit der stark verrauchten Stadionumgänge in den Spielpausen war vorbei! Icemaster zum Dritten, Dinner on Ice und «good bye Zamboni» Gleich zweimal wurde die Eisarena für Dinners on Ice umfunktioniert. Eine Seminargruppe verlegte ihr Nachtessen aufs Eis und genoss diese ungewöhnliche Umgebung bei mehreren Gängen. Auch die Stadtverwaltung feierte ihr jährliches Weihnachtsessen einmal nicht im Stadtsaal, sondern im Stadion. Zum dritten Male in Folge gewann das Eismeisterteam den «Swiss Icemaster Award» für das beste Eis der ganzen Nationalliga. Damit ging der grosse Pokal, bei der Ehrung von den Eismeistern glücklich in die Höhe gestemmt, endgültig in den Besitz des Schluefwegteams über. Wie aus Eismeisterkreisen zu vernehmen ist, soll der Titel auch ein drittes Mal verteidigt werden. Abschied nehmen hiess es hingegen von der alten Zamboni-Eismaschine, welche an über 4500 Nationalliga-A-Heimspielen, an zahlreichen Länderspielen, an der U18-Weltmeisterschaft, am Olympia-Qualifikationsturnier, bei der Erlangung von vier Schweizermeister-Titeln der Kloten Flyers, während Tausender anderer Eishockeyspiele, vor und nach Zehn- tausenden von Trainings nun altershalber einer neuen Eismaschine weichen musste. Frisch gebaut De schnällscht Chlootener Fisch, Rundgänge durch das frisch sanierte Zentrum Schluefweg, Familienplausch-Wettkämpfe, Show Synchronschwimmen und Turmspringen, Tischtennisturnier und Beachvolleyball: All diese Aktivitäten umrahmten die Eröffnungsfeier zur Einweihung des frisch sanierten und umgebauten Zentrums unter dem Titel «Frisch gebaut». Auf den Tag genau war es nämlich 58 Jahre her, seit am 16. Juni 1949 der Zürcher Architekt Max Frisch seine Gäste durch das von ihm gebaute «städtische Volksbad» Letzigraben führte, welches zwei Tage später feierlich eröffnet wurde. In Verbindung zum berühmten Schweizer Schriftsteller mit seiner beruflich bedingten engen Bindung an ein öffentliches Zürcher Bad, lasen vor geladenen Gästen zwei Schauspieler, darunter der Klotener Mathias Ettlin, Mitarbeiter der Stadtbibliothek Kloten, Texte von Frisch. Einige hundert Neugierige nahmen an den geführten Rundgängen durch die sanierten Räumlichkeiten und die modernisierten Technikräume teil. Applaus bei Jung und Alt erntete die Idee der Baukommission, die kahle Wand in der Schwimmhalle mit einem Wandbild einer Klotener Landschaft zu verschönern. Im und neben dem Wasser läuft es rund – und unfallfrei! Hochbetrieb während den Sommerferien: Viele der zahlreichen 37 Sommerferien-Aktionen der VFK fanden im Freibad statt, vier openair Kinoabende lockten zahlreiche Neugierige an und eine «Magic Night» ermöglichte genussvolles Schwimmen bis Mitternacht. Das Freilichttheater des Kantons Zürich gastierte erneut mit einer Aufführung im Schwimmbad, bei schönstem Sommerwetter. Auch im Hallenbad herrschte Hochbetrieb. Die Mitglieder des Wassersportclubs Kloten führten ihr jährliches Schluefweg-Meeting der Wasserballer, die Clubmeisterschaften der Schwimmer und das traditionelle Schluefi-Meeting durch. Übers ganze Jahr verteilt spielten die Wasserballer rund zehn Meister- Eisbetrieb Betriebszeiten Halle 2007 2006 01.01. – 05.04.07 / 02.07. – 31.12.07 01.01. – 09.04.06 / 17.07. – 31.12.06 Aussenfeld 01.01. – 04.03.07 / 08.10. – 31.12.07 01.01. – 03.03.06 / 16.10. – 31.12.06 Betriebsdauer offen von / bis 2007 2006 Halle 01.01. – 05.04.07 14 01.01. – 09.04.06 14 02.07. – 31.12.07 26 17.07. – 31.12.06 24 Aussenfeld 01.01. – 04.03.07 9 01.01. – 03.03.06 9 08.10. – 31.12.07 12 16.10. – 31.12.06 10 Wochen offen von / bis Wochen schaftspiele im Hallen- und Freibad. Die bereits traditionelle H2O-Party entwickelt sich immer mehr zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender des Badbetriebs. Trotz relativ kühler und regnerischer Witterung vergügten sich gegen 300 Badegäste im und ums Wasser. Erstmals wurde dabei, wetterbedingt, auch das Hallenbad in den Event mit einbezogen. Die beiden zum Zentrum Schluefweg gehörenden Sportanlagen, die Beachvolleyballanlage und die Turnhalle, wurden rege genutzt. Der Volleyballclub ZüriUnterland organisierte mehrere Beachvolleyballturniere. Die Anlage wird inzwischen vom Volleyball-Club als Stützpunkt der regionalen Nachwuchsmannschaften genutzt. Der TTC Kloten spiele seine TischtennisMeisterschafts- und Cupspiele in der Eisvermietung Benützer Total Betriebsstunden EHC Kloten Sport AG EHC Verein 2007 Stunden Anteil in % 5’548.00 2006 Stunden Anteil in % 5’457.62 745.50 13.44 709.25 13.00 1’066.25 19.22 1’166.42 21.37 Schulen 254.42 4.59 327.58 6.00 Eislaufclub Kloten 401.50 7.24 389.29 7.13 Curling-Club Kloten Dorf 88.25 1.59 92.42 1.69 Glattbrugg / Bassersdorf / Swissair 441.25 7.95 392.00 7.18 weitere Ortsvereine 239.58 4.32 217.67 3.99 Öffentlicher Eislauf 889.00 16.02 863.25 15.82 Eisaufbereitung 667.00 12.02 699.50 12.82 9.00 0.16 16.25 0.30 Skating 193.25 3.48 127.75 2.34 Leerstunden 553.00 9.97 456.25 8.36 Eishockeyverband Mit 1’200 Gratiseisstunden für den EHC-Kloten-Verein und mit 400 kostenlosen Eisstunden für den Eislauf-Club Kloten, zulasten des Stadion Schluefweg, unterstützt die Stadt diese Vereine jedes Jahr unter dem Titel «Nachwuchsförderung». 38 Turnhalle. Die Turnhalle wird auch von anderen Klotener Vereinen genutzt und ist an sieben Tagen in der Woche praktisch ausgebucht. Erneut kam es, glücklicherweise, auch in diesem Jahr zu keinem ernsthaften Badeunfall, obwohl die Badmeister mehrere Male aktiv eingreifen mussten. Dank der Tatsache, dass die Schluefweg-Badmeister ihrer Wasseraufsichtpflicht peinlich genau nachkommen und nicht auch zuletzt dank der immer wieder durchgeführten Rettungsschulungen konnte bei Zwischenfällen rechtzeitig eingegriffen und dank richtiger Reaktion Schlimmstes verhindert werden. Zurück zum Alltag hiess es nach vollzogenen Sanierungsarbeiten für das Konferenzzentrum. Trotz der Sanierung konnten alle geplanten Anlässe problemlos durchgeführt werden. Die Gesamtzahl der Anlässe hat gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen. Höhepunkt war ein fünftägiges internationales Meeting mit Abschlussdinner im Stadion Schluefweg. Mit den neuen Geranten der Restaurantbetriebe wird eine enge Zusammenarbeit gesucht und aufgebaut. Ziel ist es, gemeinsam mit den Gastrobetrieben wieder vermehrt Kunden für Firmenevents zu gewinnen. VFK – erfolgreich dank Freiwilligenarbeit ■ Die VFK hat auch im Jahr 2007 ihren Leistungsauftrag gegenüber der Stadt Kloten vollumfänglich erfüllt. Dazu haben nicht zuletzt die vielen Freiwilligen mit ihrer tatkräftigen Unterstützung beigetragen. Das Jahr stand ganz im Zeichen der Ludothek. Diese feierte ihr 25-jähriges Bestehen in den neuen, vergrösserten Räumlichkeiten im Zentrum Schluefweg, welche nun auch kinder- und rollstuhlgerecht sind. Seit der Gründung der Ludothek am 28. August 1982 ist deren Angebot stetig gewachsen und umfasst heute rund 1800 Artikel. Die Betreuung der Ludothek wird durch ein zwölfköpfiges Team von Freiwilligen sichergestellt, die zusammen über 1500 Arbeitsstunden leisten. Ein Jubiläum feierte auch das Seifenkistenrennen. Bereits zum 40. Mal fand die wilde Fahrt den Holberg hinunter statt. Anlässlich des runden Geburtstags fuhren in diesem Jahr nebst den 55 regulären Teilnehmern, den 15 Sponsoren und Promis auch Veteranen, das heisst Teilnehmer des ersten Seifenkistenrennens vor 40 Jahren, mit. Erstmals lockte ein VIP-Zelt die rund 60 geladenen Gäste mit Sushi und einem EishockeyWM-Drink. Ein weiteres Highlight waren wie immer die Sommerferienaktionen. Mit rund 780 Freiwilligenstunden wurde sichergestellt, dass sowohl die 55 Aktionen, wie auch das Ferienkafi und der Abschlusstag mit Flohmarkt und Steckenrösslirennen pannenfrei durchgeführt werden konnten. Erneut gastierte der Kinderzirkus Pipistrello im Freibad. Die Teilnahme am Zirkusprogramm ist bei den Kindern besonders beliebt, haben sie doch Gelegenheit gemeinsam mit den Zirkusartisten ein richtiges Zirkusprogramm auf die Beine zu stellen. Insgesamt lockten die Sommerferienaktionen der VFK 1600 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Wenn die Tage kürzer und kälter werden, werden auf dem Vorplatz des Schluefwegs die Kerzenzieh-Zelte aufgebaut. Seit vielen Jahren gehört dieses ständige VFK-Angebot zur Vorweihnachtszeit und ist aus dem Klotener Eventkalender kaum mehr wegzudenken. Ausserhalb des Leistungsauftrags der Stadt konnte die VFK mit Hilfe von Sponsorengeldern das traditionelle Eierfärben und Osterschmuck herstellen sowie das äusserst beliebte Frühlingslager anbieten und durchführen. Kulturelle Betriebe Stadtbibliothek: Umbau und Erweiterung ■ Die letztjährige Kundenumfrage hat ergeben, dass die Dienstleistungen der Stadtbibliothek bei den Besuchern sehr gut ankommen und deshalb eine Steigerung des Angebotes gewünscht wurde. Also waren für die Bibliothek «Umbauen» und «Erweitern» die zentralen Themen im Jahr 2007. Nebst dem Archivraum, der umorganisiert und neu möbliert wurde, fanden weitere Umbauarbeiten statt. Die Ausgabentheke wurde angebaut und ergänzt, um mehr Raum für zu verstauende CDs zu gewinnen. Passend dazu wurden in den entsprechenden Regalen zusätzliche Tablare eingefügt. So konnte das Platzangebot für die sehr beliebten CDs, Hörbücher und DVDs vergrössert werden. Der alte Server musste ersetzt werden. Im gleichen Arbeitsgang wurde die neue Software für Bibliotheken eingeführt. Zurzeit gibt es bei diesen Programmen noch einige Anfangsschwierigkeiten auszumerzen und nützliche Ergänzungen einzubauen, aber sonst sind die 39 Stadtbibliothek 2007 2006 2005 135’844 143’518 143’725 davon Bücher + Zeitschriften 79’759 82’388 83’960 Eingeschriebene Kundschaft 5’552 4’873 4’430 Aktive Benutzer 3’731 2’316 2’960 Ausleihen total Neuerungen ein Gewinn. Als direkte Folge dieser Erweiterungen blieb die Bibliothek im 2007 lediglich an 247 Tagen offen, verglichen mit 250 Tagen im Vorjahr und 252 Tagen im Jahr 2005. Als kleine Entschädigung dafür und als Dank für treue Kundschaft bot die Bibliothek im Dezember wieder Gratiskaffee an, versüsst mit kleinen Leckereien und um einzelne geschlossene Tage zu kompensieren blieb die Bibliothek vom 27. – 29. Dezember offen. Verschiedene Veranstaltungen und Kurse zur Weiterbildung wurden besucht und der Weiterbildungstag führte das Team an die Buchmesse in Basel. Ein sehr interessantes Ziel, mit lukrativen Angeboten für alle. Die Generalversammlung der Bezirkskommission fand am 16. April in den Räumen der Stadtbibliothek Kloten statt. 2006 wurden fünf Veranstaltungen und zwei Ausstellungen erfolgreich durchgeführt. Im März fand der beliebte und schon frühzeitig ausverkaufte Krimizmorge mit Roger Graf und Michael Schacht statt, gefolgt von der Veranstaltung «Literatur- 40 Tango» im Juni. Ende August lud die Bibliothek zu einem Schlangenvortrag mit Roger Aeberhard ein, wobei die mitgebrachten Schlangen die Hauptrolle spielten. Vergnügt krochen die Reptilien durch das Publikum und genossen die grosse Aufmerksamkeit. Ende Oktober schliesslich lud die Bibliothek zusammen mit der Buchhandlung Hibou zur wohl letzten Harry Potter-Nacht ein. Dann war das Kasperlitheater zu Gast. Mit zwei verschiedenen Vorstellungen konnten über 250 vorwiegend junge Gäste erfreuen werden, ein rundum gelungener Anlass. Im Frühjahr stellte Ursula Zuppinger ihre faszinierenden Fotos über die weisse Wüste aus und im September fand die Gedenkausstellung für Kurt Habegger statt. Seine feinen und stimmigen Bleistift- und Tuschezeichnungen fanden grosse Beachtung beim Publikum. Im vergangenen Jahr wurden 13 Klassenführungen angeboten und für weitere 4 Klassen wurden Themenkisten zu den folgenden Sachgebieten zusammengestellt: Ritter, Zoo – Elefanten, Römer sowie Feste feiern. Obwohl mehr Kunden gewonnen wurden, weist der Ausleihbetrieb in einzelnen Bereichen leicht rückläufige Zahlen aus. Vor allem Sachbücher für Erwachsene sind weniger gefragt. Hier spielt wohl das Internet eine zunehmend wichtigere Rolle. Wenn man dort jederzeit die aktuellsten Informationen zu den verschiedensten Spezialgebieten finden kann, ist das eine echte Konkurrenz für das Sachbuch. Wie bei der Musikbranche, gab es auch in der Bibliothek bei den Musik CDs einen leichten Rückgang. Vermutlich deshalb, weil immer mehr aktuelle Musikstücke direkt aus dem Internet heruntergeladen werden. Mit regelmässigen Medienbesprechungen im Stadtanzeiger versuchten wir, auf unser vielfältiges Angebot aufmerksam zu machen. Beliebtes Büecheler Hus In der Galerie des Büecheler Hus fanden erneut zahlreiche Kunstausstellungen statt. Immer wieder rühmten auswärtige Galeriebesucher, oft zum ersten Mal in Kloten, den Charme dieses Hauses. Rege Nachfrage erfuhr der Veranstaltungssaal im Büecheler Hus, der durch den Infoschalter im Stadthaus vermietet wird. Ob das Heimat- und Ortsmuseum mit seiner ständigen Ausstellung (und zwei zusätzlichen Spezialausstellungen im Jahr 2007) noch zeitgerecht ist, ist unter anderem eines der Themen, welches in der Fachkommission «Kultur in Kloten» diskutiert wird. Unter dem Titel «neues Leben unter ein altes Dach» zeigt eine externe Studie Massnahmen auf, wie aus dem jetzigen Heimat- und Ortsmuseum wiederum ein moderner Museumsbetrieb entstehen könnte. «Kultur in Kloten – wie weiter?» Diese Frage stellt sich eine aus Gemeinderätinnen und Gemeinderäten bestehende Fachkommission. Nachdem die Kommission dem Stadtrat eine Bestandesaufnahme über Organisation und Angebot der Kulturkommission und über die generelle Situation des Kulturangebotes in der Stadt Kloten vorgelegt hatte, wurde sie vom Stadtrat beauftragt, ein Kulturkonzept zu erarbeiten. Sportanlagen Der Stighag wird national / international ■ Nebst dem täglichen Trainingsund Matchbetrieb gastierten auf der Fussballanlage Stighag erneut nationale und internationale Teams. Nachdem bereits im Vorjahr ein Länderspiel zwischen den Damen-Nationalmannschaften der Schweiz und Wales der neuen Fussballanlage einen internationalen Touch verliehen hatte, waren in diesem Jahr die Nationalmannschaft der Damen, die U19und U18-Nationalmannschaften der Herren und die österreichische Nationalmannschaft für Trainings zu Gast im Stighag. Wiederum leistete der FC Kloten über 1600 Freiwilligenstunden, wobei 650 Stunden von der Stadt vergütet wurden. Im Gegenzug übernahm der Verein einen Anteil an den Kosten des Platzwartes. Sporthalle Ruebisbach: Immer mehr Teams brauchen Hallenstunden! Die Pächterin der Sporthalle Ruebisbach, die WM Event GmbH, hatte bei der Vergabe der Hallenstunden eine äusserst heikle und anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen. War die Ruebisbachhalle vor zehn Jahren für die drei Hauptbenutzer (Unihockey, Handball, Volleyball) gerade noch gross genug, reicht das Platzangebot heute nicht mehr aus, um die Nachfrage der Vereine zu decken. Die Vereine sind gewachsen und investieren in ihre Juniorenabteilungen. Demzufolge beanspruchen immer mehr Teams Platz in der Halle. Dies bedingt eine immer intensivere und genauere Koordination der Matchund Trainingsstunden. 41 Gesundheit + Alter Im Bereich Gesundheit + Alter wurde intensiv an der Umsetzung der Strategie des Stadtrates gearbeitet. Im April bestätigte der Stadtrat die Altersplanung 2007 – 2011. An dieser orientieren sich sowohl der Pflegealltag als auch die strategische Arbeit des Bereichs Gesundheit + Alter. Gegen Ende des Jahres hat der NFA zu reden gegeben. Einzelne Entscheidungen wurden durch den Regierungsrat getroffen, andere sind noch ausstehend. Die Auswirkungen für die Stadt Kloten sind noch nicht in ihrer ganzen Tragweite ersichtlich. ■ Der Stadtrat hat in der Altersarbeit neue Schwerpunkte gesetzt. So will er auf entstehende Alterswohnungen situationsgerecht mit ergänzenden Angeboten reagieren, um der älteren Generation zu ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben zu können. Die demografische Entwicklung erhöht die Anforderungen an solche ergänzenden Angebote, die den Betroffenenen zur Verfügung stehen sollen. Dabei sind die Angebote durch die öffentliche Hand als Ergänzung zu den bestehenden Dienstleistungen zu betrachten. Ein weiterer Punkt betrifft die Zusammenarbeit zwischen Pflegezentrum im Spitz und Spitexverein Kloten. Diese muss intensiviert werden. Die ersten Gespräche haben stattgefunden und werden unter Berücksichtigung der Neugestaltung des Finanzausgleiches (NFA) und dessen Auswirkungen weitergeführt. Daneben ist auch eine 42 regionale Abstimmung der Angebote, unter anderem mit dem Krankenheimverband Zürcher Unterland, im stationären Bereich anzustreben. Pflegezentrum im Spitz Die Auslastung im Pflegezentrum im Spitz war im 2007 gut. Immer wieder passiert es jedoch, dass ältere, hilfsbedürftige Menschen nicht wie gewünscht zum benötigten Zeitpunkt oder im geeigneten Zimmer aufgenommen werden können. Die Tendenz der letzten Jahre, die eine schleichende Veränderung der Kundenbedürfnisse mit sich bringt, zeigte sich auch im abgelaufenen Jahr. Die unterschiedlichsten Krankheitsbilder und komplexen Patientensituationen fordern eine hohe Flexibilität und Kompetenz der Mitarbeitenden. Das Projekt «Hygienekonzept» konnte mit einer ersten Überprüfung abgeschlossen werden. Im abgelaufe- nen Jahr wurden die Weichen für die Erarbeitung des Qualitätssicherungskonzeptes erarbeitet. Das Alters- und Spitexzentrum ASZW in Wallisellen und das Pflegezentrum im Spitz werden das Konzept mit Unterstützung der Fachhochschule Bern gemeinsam erarbeiten. Personell war eine normale Fluktuation zu verzeichnen, wobei sich die Besetzung der qualifizierten Stellen als sehr schwierig erwies. Die Belastung der Mitarbeitenden nimmt zu. Demzufolge wird auch das Thema Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz noch wichtiger. Im 2008 wird eines der Jahresziele dieses Thema ins Zentrum rücken, denn nur gesunde, motivierte Mitarbeitende können zu einem tragenden, beziehungsorientierten Wohnklima im Pflegezentrum beitragen und die Forderung nach qualitativ guten, kundenorientierten Dienstleistungen erfüllen. Neuer Heimarzt Per 1. Dezember hat Dr. med. Georges Seiler sein Amt als Heimarzt aufgegeben. Sein Nachfolger ist Dr. med. Anton Kälin. Die Heimleitung und der Stadtrat verdankten die wertvollen Dienste Dr. Seilers wie von ihm gewünscht nur mit einer bescheidenen Feier. Mit Herr Dr. Kälin konnte ein kompetenter, engagierter Nachfolger gefunden werden. Pflegestation Chasern Die Altersplanung bestätigte die Notwendigkeit einer baulichen Anpassung der bestehenden Pflegestation an die heutigen Anforderungen. Aktuell erarbeitet eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem zuständigen Ressortvorstand, dem Liegenschaftsverwalter der Stadt Kloten, dem Bereichsleiter Gesundheit + Alter sowie zwei Vertretern der Genossenschaft Altersiedlung Chasern, ein mögliches Raumkonzept, das eine zweckmässige, gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten im Sinne der älteren Menschen der Pflegestation und den Mietenden ermöglichen soll. Pflegestation Gerbegasse Das Projekt «neue Pflegestation Gerbegasse» wird weiterverfolgt. Damit könnte die wahrscheinliche Bettenreduktion in der Pflegestation Chasern kompensiert werden. Zudem würde ein weiterer Pflegestützpunkt im Zentrum der Stadt Kloten entstehen. Altersbeauftragte/r Frau Margo Gysling wurde Ende Juni pensioniert. Mit dem Abschluss des Projektes Zukunftswohnen, konnte sie vor ihrem Abschied ein grosses und erfolgreiches Projekt abschlies- sen. Mit Herr Roland Keil konnte die Stelle mit einer kompetenten Persönlichkeit neu besetzt werden. Seniorenkommission Die Seniorenkommission hat sich im abgelaufenen Jahr mit der Überarbeitung des Altersleitbildes beschäftigt. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Schwerpunktthemen bearbeitet und vertieft. Das neue Altersleitbild wurde Ende Jahr fertig gestellt und wird Anfang 2008 dem Stadtrat unterbreitet. Es besteht aus drei Teilen: dem eigentlichen Altersleitbild, dem Alterskonzept und der Altersplanung. Altersarbeit im Netz Auf Initiative der Interessengemeinschaft Altersarbeit Zürcher Unterland ist die Internetplattform «Gerinet» gestartet. Gerinet ist eine Dienstleistung welche die Suche nach Pflegeund / oder Betreuungsangeboten unterstützt. Die hier publizierten Institutionen geben ihr Angebot und ihre Möglichkeiten bekannt und es kann schneller und einfacher das Richtige für die Situation des betroffenen Menschen gefunden werden. Auch das Pflegezentrum im Spitz wird sich auf dieser Internetseite (www.gerinet.ch) präsentieren. Gesundheitspolitik KZU ■ Der Krankenheimverband Zürcher Unterland (KZU) hat einen Entscheid darüber getroffen, wo das neue Pflegezentrum entstehen soll. Die Delegierten entschieden sich für den Standort Embrach. Ausstehend ist nun noch der Entscheid des Regierungsrates. MRI für Spital Bülach Das Spital Bülach konnte am Tag der offenen Tür die renovierten und umgebauten Räumlichkeiten präsentieren. Die Baulichkeiten sind auch mit dieser Bauetappe noch nicht abgeschlossen. Der Stadtrat hat eine Beteiligung an der MRI-Zentrum Spital AG beschlossen. Den Betrieb wird die MRI-Zentrum Spital AG Anfang 2008 aufnehmen. Notfalldienst Beim Ärztenotfalldienst wird sich 2008 für den Hilfebenötigenden nichts ändern, die Finanzierung wird neu grösstenteils durch die Stadt getragen. Es wurde eine Leistungsvereinbarung mit dem Ärztefon abgeschlossen. ZüriMed, der Ärzteverband der Bezirke Zürich und Dietikon, ist ein Zusammenschluss der Hausärztinnen und Hausärzte sowie der Spezialistinnen und Spezialisten in freier Praxis und an den Spitälern. Das Ärztefon ist eine Nonprofitorganisation. Der ärztliche Notfalldienst der Stadt Kloten wird über die Telefonnummer 044 421 21 21 des Ärztefons, deren Träger der Verband ZüriMed ist, organisiert. Vortragsreihe Im November und Dezember fand eine Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der reformierten und katholischen Kirche und der Pro Senectute statt. Die Veranstaltungen zu den Themen Altern, Alzheimer Erkrankung und Schlaganfall fanden grossen Anklang. 43 Friedensrichteramt Im Jahr 2007 wurden 271 Klagen eingereicht. Davon konnten erfreulicherweise 154 einvernehmlich erledigt werden. Für Beratungen oder Hilfeleistungen mussten aber über 140 weitere Termine vereinbart werden. Die Bewältigung von eskalierenden Konfliktsituationen, bedeutet eine täglich neue, anspruchsvolle Herausforderung. Anstieg der Zivilklagen, erfreulich hohe Erledigungsquote ■ Die Geschäftslast 2007 hat im Zuständigkeitsbereich Stadt Kloten und Flughafen von 255 Fällen im Vorjahr auf 271 zugenommen. Rund 56 % der Zivilklagen konnten durch Vergleich, Rückzug oder Anerkennung definitiv erledigt werden. Diese hohe Erledigungsquote kommt indessen nicht nur den Gerichten zugute, sondern vor allem auch den Rechtsuchen- Verfahren Art der Klagen Sühnverfahren Zivilklagen Ehescheidungen den, werden so doch oft unnötige Prozesse vermieden und zusätzlich hohe Verfahrenskosten gespart. Die arbeitsrechtlichen Klagen sind von 56 im Vorjahr auf 63 angestiegen. In 53 Fällen hat der Arbeitnehmer Klage eingereicht, in 2 Fällen stellte der Arbeitgeber selbst ein Rechtsbegehren. Die Betriebe im Zentrumsgebiet der Stadt Kloten und jene am Flughafen halten sich hier bezüglich der Anzahl Fälle die Ba- Anzahl pro Art Verfügung1 28 20 Vaterschaft, Unterhalt arbeitsrechtliche Klagen übrige Zivilklagen Zivilprozesse Forderungen bis CHF 500.– Sühnverfahren Strafklagen Ehrverletzungen etc. Total Klagen Audienzen (Auskünfte, Beratungen etc.) 1 2 3 44 Einigung: Verfügung bzw. abschliessender Vergleich beim Friedensrichter Prozess in Kompetenz Friedensrichter keine Einigung: Weisung zu Handen Bezirks- oder Handelsgericht lance. Als Hauptklagepunkte sind zu vermerken: Lohn, Provisionen, fristlose Kündigung, Überzeitentschädigung, Arbeitszeugnisse etc. Die Klagen auf Scheidung verzeichnen einen Rückgang von 33 im Vorjahr auf 28 im Geschäftsjahr. Davon konnten 20 Ehepaare im Sinne von Mediation soweit beraten werden, dass sie anlässlich der Verhandlung für eine Umwandlung der ursprünglichen Klage in ein auch finanziell Urteil2 Weisung3 Total 2007 erledigt i.Vergleich 2006 8 28 33 5 4 1 5 3 63 38 25 63 56 165 85 80 165 151 5 4 1 5 3 5 3 0 2 5 9 271 154 1 116 271 255 140 145 interessanteres, gemeinsames Begehren auf Scheidung gewonnen werden konnten. Die Vaterschafts- und Unterhaltsklagen erfuhren gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 3 auf 5 Fälle. Bei den Ehrverletzungsklagen (Beschimpfung, Verleumdung, üble Nachrede etc.) konnten erstinstanzlich 3 von 5 Klagen positiv vermittelt werden. Orte des Geschehens: Treppenhaus, Strassenkreuzung, Nachbarschaft etc. Konflikte des täglichen Lebens Der Hauptanteil der eingereichten Klagen betrifft unter dem Titel «übrige Zivilklagen» 165 Fälle (Vorjahr 151). Bei diesen Klagen sind zu erwähnen: Geldstreitigkeiten aus privaten und / oder geschäftlichen Beziehungen aus Kaufvertrag, Auftrag, etc., erbrechtliche Klagen (Testamentsanfechtung, Erbteilungsklagen), Bauhandwerkerpfandrechte, Rückforderungen, Anfechtung von Generalversammlungsbeschlüssen, Verantwortlichkeitsklagen Verwaltungsräte etc. Scheinbare Bagatellen Erwähnenswert sind auch ein paar vorgetragene Fälle, welche mindestens im ersten Moment für einen Aussenstehenden eher als Bagatellen erscheinen: «Herausgabe der Röntgen-Aufnahmen», «Occasions-Auto entspricht nicht seinerzeitigem Beschrieb im Internet», «Nachbars Sohn hat mir Früchte gestohlen», «Bestelltes Mobiliar nicht termingerecht geliefert, kann ich zurücktreten?», «Mein gestohlener Hund wurde auf einer Alp im Tessin gesehen, wer holt ihn?» «Wer in der Familie zahlt den Grabunterhalt?», etc. Auskünfte, Beratungen Nebst den erwähnten 271 Klagen ersuchten weit über 100-mal Privatpersonen, Familien oder auch Firmen um einen Termin für eine Auskunft oder Beratung. Auskunft wurde insbesondere über den Ablauf einer Klage, über Fristen, mögliche Konsequenzen bei einer Trennung / Scheidung, Folgen von Anordnungen nach Impressum Herausgeber: Satz + Druck: Fotos: Papier: häuslicher Gewalt etc. eingeholt. Vereinzelt meldeten sich auch Einwohnerinnen oder Einwohner, welche sich aus ihrer Sicht momentan in einer aussichtslosen Situation befanden. Erneuerungswahlen, Eidgenössische Zivilprozessordnung (EZPO) Anfang 2009 finden im Kanton Zürich die Erneuerungswahlen der Friedensrichterinnen und Friedensrichter statt. Nebst den umfangreichen Vorbereitungsarbeiten für die Ausbildung der neuen Amtsinhaber sind erste Vorarbeiten bezüglich der Einführung der EZPO zu leisten. Im Hinblick auf diese arbeitsmässig aufwändige Zeit musste das Team verstärkt werden. Anlässlich der Generalversammlung des KantonalVerbandes der Friedensrichterinnen und Friedensrichter wurde Paul Hug, Friedensrichter von Kloten einstimmig in den Vorstand gewählt. Stadt Kloten, Kirchgasse 7, 8302 Kloten Spross Print Media AG, Kloten Anzeiger der Stadt Kloten Munken Lynxx, Umweltlabel Nordischer Schwan www.kloten.ch Kloten, März 2008 45