Untitled - Diabetes

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Untitled - Diabetes
Vorwort
1
1 Analyse der derzeitigen Gruppensituation und Begründung meiner Wahl
2
Themen der Gruppe
Begründung meines Themas
3
3
2 Allgemeine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung
3
2.1 Einführung in das Thema
3
2.2 Definitionen
2.2.1 Definition Gesundheit
2.2.2 Definition Bewegung
2.2.3 Definition Ernährung
5
5
5
5
2.3 Ernährungsverhalten im Wandel der Zeit
5
2.4 Essverhalten des Kindes
2.4.1 Entwicklung des kindlichen Essverhaltens
2.4.2 Von Kindern bevorzugte Lebensmittel
2.4.3 Beeinflussung durch Medien
2.4.4 Gesunde Ernährung- Lebensmittelkreis
2.4.5 Problematisches Essverhalten bei Kindern
2.4.5.1 Abbau von Volks-/Wohlstandkrankheiten
2.4.5.2 Krankheiten des Kindesalters, bei denen Ernährung
wichtig ist
Diabetes mellitus Typ 1
Zöliakie
Neurodermitis
3 Verknüpfung von Theorie und Praxis zu Ernährungserziehung im
Kindergarten
6
6
7
7
9
9
10
11
11
12
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3.1 Förderung der Gesundheit beim Kind
3.1.1 Praktische Beispiele
3.1.2 Institutionen
13
13
13
3.2 Das Thema „Ernährung“ im Kindergarten –
Vorraussetzungen für die Umsetzung
14
3.3 Vorbild und Rolle der Erzieherin
14
3.4 Förderung von gesundheitsbewusstem Essen im Freispiel
15
3.5 Förderung von gesundheitsbewusstem Essen in gezielten
Aktivitäten
15
3.6 Elternarbeit
16
4 Persönliche Lernerfahrungen und Zusammenfassung
16
5 Literatur und Quellenangaben und Versicherung mit Unterschrift
18
Anhang
21
Vorwort
Ernährungserziehung im Kindergarten - Warum? Mit dieser Überlegung, möchte ich mein
Vorwort beginnen.
Ja, warum ist Kinderernährung so wichtig? Weshalb schon im Kindergarten? Wozu?
Genügt es nicht, wenn man mit diesem Lernthema in der Grundschulzeit beginnt?
Diesen und vielen weiteren Fragen möchte ich in meiner Facharbeit nachgehen, die
während meines Anerkennungsjahres im Schuljahr 2005/2006 im Kath. Kindergarten St.
Anna in Neresheim-Kösingen entstanden ist.
Ernährungserziehung ist ein spannendes Thema – beschäftigt es sich doch mit einer
Frage, die uns als Erzieherinnen beruflich, permanent betrifft.
Darum habe ich mich auch vor und während des Schreibens der Facharbeit ganz
praktisch mit diesem Thema auseinandergesetzt. Teilweise konnte ich auf diese Weise
praktisch umsetzen, was ich theoretisch erarbeitet hatte.
Diese praktische Erprobung erfolgte über ein Projekt nach dem situationsorientierten
Ansatz.
Noch eine grundsätzliche Anmerkung:
Die folgende Arbeit spricht generell von „Erzieherinnen“, da in unserem Beruf der
Hauptanteil weiblichen Geschlechts ist. Natürlich sollen die (wenigen) Männer, auch wenn
sie nicht jedes Mal ausdrücklich genannt werden, nicht ausgeschlossen sein.
1 Analyse der derzeitigen Gruppensituation und Begründung meiner
Wahl
Die beschriebene Gruppe und Situation bezieht sich auf die Kinder des katholischen
Kindergartens „St. Anna“ in Neresheim-Kösingen. Zu Grunde liegen 2
Beobachtungsphasen, wobei die erste, die Schwerpunktmäßig behandelt werden soll, von
Mitte Januar bis Anfang März 2006 reicht. Eine Zweite, sich direkt anschließende
Beobachtungsphase, die immer noch andauert, liefert weitere Erkenntnisse, auf die
ergänzend eingegangen wird.
In der Gruppe, in der ich arbeite, sind derzeit (Stand: März 2006) 22 Kinder im Alter von
3; 1 Jahren bis 6;8 Jahren. In der Gruppe sind 12 Mädchen und 10 Jungen. Die Gruppe
setzt sich aus 6 „Große“, welche im kommenden Jahr eingeschult werden, 8 „Mittlere“,
welche voraussichtlich im übernächsten Jahr eingeschult werden und 6 Kindern, die in
diesem Kindergartenjahr neu in den Kindergarten aufgenommen wurden, zusammen.
Diese Kinder sind die jüngsten der Gesamtgruppe. Weitere 2 Kinder, die im vorigen
Kindergartenjahr neu in den Kindergarten aufgenommen wurden, gehören ebenfalls der
Gruppe der Jüngsten an. Daneben wird zum 1. Mai nochmals ein Mädchen in den
Kindergarten aufgenommen, deren Bruder bereits der Gruppe angehört.
Alle Kinder der Gruppe tragen die deutsche Staatsbürgerschaft, wobei zu erwähnen ist,
dass bei einem Kind ein Elternteil die türkische Staatsbürgerschaft besitzt und bei einem
weiteren Kind der Vater russischer Herkunft ist.
Die meisten Kinder der Gruppe sind in ihrer Gesamtentwicklung sowie auch in ihrer
Körpergröße und ihrem Gewicht ihrem Alter entsprechend entwickelt.
Dennoch möchte ich zu 4 Kindern etwas anmerken.
Ich beginne mit C.H., welche 6;3 Jahre alt ist. Sie ist mit 1,30 m besonders groß und für
diese Größe normalgewichtig. Sie stammt aus einer Familie, welche alle (Mutter und Vater
sowie die kleine Schwester) auf mich normalgewichtig, aber alle sehr groß wirken.
N.B. ist 5;10 Jahre alt und 1,25 m groß. Er wirkt auf mich etwas pummelig, ist aber dabei,
sein Gewicht nach und nach durch gesunde Ernährung zu reduzieren. Die
Gewichtsabnahme hat die Mutter mit uns Erzieherinnen besprochen. Seine beiden
Geschwister, welche ja ebenfalls der Gruppe angehören, wirken auf mich
normalgewichtig.
In der Gruppe findet sich noch L.N.. Sie ist 5;0 Jahre alt und ihrem Alter entsprechend
normal groß. Was aber auffällig ist, ist ihr extrem schlanker Körperbau. In ihrem
Essverhalten ist L.N. unauffällig. Sie isst in normaler bis langsamer Geschwindigkeit,
allerdings kleine Mengen. Die Mutter meinte auf Befragung, dass der Vater auch sehr
schlank sei. Die Mutter und der Bruder wirken auf mich normalgewichtig.
Des weiteren möchte ich J.W. nennen, welche 5;10 Jahre alt ist. Sie ist längenmäßig
normal entwickelt, aber ihr Körpergewicht ist extrem erhöht. Gerade wenn wir in den
Garten gehen oder jetzt wo es wieder wärmer wird und sie ein Kleid an hat, sieht man
deutlich dass der Bauchumfang erhöht ist.
Nach Aussage meiner Kollegin wurde das Thema zum Gegenstand mehrerer
Elterngespräche, da unseres Erachtens eine ungesunde häusliche Ernährung Auslöser für
die Gewichtsprobleme des Kindes sind.
Nach diesen Gesprächen gab sich die Mutter wieder etwas mehr Mühe und legte ihr
Augenmerk auf die gesunde Ernährung von J., was aber leider nicht lange anhielt. J. isst
sehr gerne kalorienreiche und nahrhafte Lebensmittel und meidet Obst oder Gemüse. Die
Eltern und die beiden Brüder sind ebenfalls übergewichtig.
Themen der Gruppe
Neben dem Thema Ernährung beschäftigt die Gruppe Themen, welche ich beispielsweise
anhand der Spiele in der Puppenecke sehen konnte. Dort wird die Familiensituation
nachgespielt sowie Arztspiele. In der Bauecke ist es das Bauen von Türmen und auf dem
Bauteppich das Bauen von Fluggeräten. Außerdem bauen die Kinder in der Kuschelecke
gerne Höhlen, um sich darin zu verstecken. Im Außenspielbereich spielen sie gerne Pferd
und Kutsche.
Begründung meines Themas
Ernährungserziehung im Kindergarten - Warum? So habe ich mein Vorwort begonnen. Die
Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit diesem Thema wird jedem klar, der den 10.
Kinder- und Jugendbericht der Bundesrepublik Deutschland kennt. Dieser bringt nämlich
zu Tage, was vielen unbewusst ist! Die gesundheitliche Situation der Kinder hat sich in
den letzten Jahren massiv verschlechtert. Kinder leiden derzeit mehr den je an
Ernährungsfehlverhalten, wie beispielsweise Fett- und Magersucht, oder
Bewegungsmangel, an Krankheiten durch Umweltgifte sowie an psychischen und
psychosomatischen Erkrankungen. Dieser Bericht und meine eigenen Beobachtungen in
der bereits beschriebenen Gruppe machen deutlich, dass auch für mich hier
Handlungsbedarf vorhanden ist.
Auch Kinder auf dem Lande, also in einem Dorf wie Kösingen, haben diese Probleme.
Einen weiterer Grund für mich ist, dass ich im praktischen Teil den Kindern eine
gesundheitsfördernde und gesundheitserhaltende Lebenseinstellung vermitteln möchte.
Ich möchte bereits hier bei Kindern im Elementarbereich ansetzten und ihnen eine
ausgewogene Ernährung in kindgerechter Form nahe bringen. Weiter möchte ich so
erreichen, dass die Eltern zu Hause die Ernährung thematisieren oder auch überdenken.
2 Allgemeine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema
Ernährung
2.1 Einführung in das Thema
Das Thema, der gesunden Ernährung im Kindesalter ist ein Thema wie kaum ein anderes,
dass sich durch das gesamte Leben zieht. Es beschäftigt und hat Relevanz für alle
Menschen der ganzen Erde, ob schwarz, ob weiß, ob jung, ob alt, ob, klein, ob groß,...
Aber wozu machen wir uns Gedanken um unsere Ernährung? Ist es nur weil es unser
Urtrieb so will? Weshalb soll sich schon ein Kindergartenkind mit dem Thema
auseinandersetzen?
Auf den Namen „Naschkatze und Suppenkaspar“ bin ich im Zusammenhang mit dem
gleichlautenden, immer noch laufenden Projekt im Kindergarten gekommen.
Für mich bezeichnet der Titel die Vielfalt der Thematik. Für alle Kinder ist Essen und
Trinken im Kindergarten, zu Hause oder später in der Grundschule ein
selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Im Kindergarten treffen sich wechselnde
Kleingruppen zur gemeinsamen Frühstücksrunde und tauschen sich dabei über das, was
sie derzeit beschäftigt, aus. Zu Hause sind es die vielen verschiedenen Erfahrungen, die
von außen herein getragen werden und so beispielsweise am Mittagstisch oder beim
Abendessen, welches gemeinsam stattfinden sollte, ausgetauscht werden.
Dennoch ist es aber so, dass obwohl wir täglich ziemlich viel Zeit mit Essen und Trinken
verbringen, Kinder nur selten die Gelegenheit erhalten, sich bewusst mit dem Thema
näher und intensiver zu beschäftigen und auseinandersetzen.
Auch für Kinder gibt es Empfehlungen zu Ess- und Trinkmenge, welche empfehlenswert
wäre. Dazu gibt es mehrere sehr ansprechend gestaltete Unterlagen diese unentgeltlich
über das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum zu beziehen sind. Diese sollen
meiner Ansicht nach Eltern die Möglichkeit zur Information geben.
Die Empfehlungen einer Broschüre aus der Vielfalt dieser, sollen hier im folgenden
dargestellt werden.
Kinder im Alter von 4- 6 Jahren sollten 0,8 l, also 800 ml trinken. Dies, um es sich besser
vorstellen zu können, sind 4 kleine Tassen oder etwas mehr als eine Flasche Wasser. Für
diese Trinkmenge wird Leitungswasser empfohlen, da dies in Deutschland sehr streng
geprüft wird. Weiter sind Mineralwasser, Früchtetee, Kräutertee und stark verdünnte
Fruchtsäfte geeignet.
Jüngeren Kindern, zwischen 2 und 3 Jahren wird eine Trinkmenge von 700 ml empfohlen.
Zur Essensmenge konnte ich auch einige Informationen finden. Zunächst wird Kindern
empfohlen, 5 mal täglich Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und 5-6 kleine Mahlzeiten
täglich zu verzehren.
Diese Empfehlung, dass 5- 6 kleine Mahlzeiten erwünscht sind, lässt sich meiner Meinung
nach sehr gut umsetzten. Die 1. Mahlzeit ist das Frühstück, welches zu Hause stattfindet,
die 2. Mahlzeit findet im Kindergarten bei der Frühstücksrunde statt. Das Mittagessen zu
Hause oder im Kindergarten ist die 3. Mahlzeit. Die Zwischenmahlzeit am Nachmittag im
Kindergarten bildet die 4. Mahlzeit. Als 5. Mahlzeit kommt das Abendessen Wenn
zwischendurch noch etwas gegessen würde, wäre dies Mahlzeit Nummer 6. Es zeigt sich
also, dass die ausgesprochene Empfehlung gut im Alltag integriert werden kann.
Des weiteren gibt von gesundekids.de „10 Tipps für Kids“ welche ich ich Anhang beigefügt
habe. Diese können, neben vielem anderen kindgerechten Infomaterial, mit den Kindern
erarbeitet werden.
Zu den Nährwertangaben empfiehlt das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
Kindern, die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Mengen:
Alter (Jahre)
2-3
4-6
reichlich
Getränke
ml/Tag
700
800
Brot, Getreide(-flocken)
g/Tag
120
170
Kartoffeln, Nudeln, Reis, Getreide
g/Tag
100
120
Gemüse
g/Tag
120
180
Obst
g/Tag
120
180
Milch*, Milchprodukte
ml(g)Tag
330
350
Fleisch, Wurst
g/Tag
50
60
Eier
Stücke/Woche
1-2
2
Fisch
g/Woche
70
100
g/Tag
15
20
Kuchen, Süßigkeiten
g/Tag
<50
<50
Marmelade, Zucker
g/Tag
<10
<10
mäßig
sparsam
Margarine, Öl, Butter
geduldet
2.2 Definitionen
2.2.1 Definition von Gesundheit
Gesundheit ist die
„Körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit, Leistungsfähigkeit
und Wohlbefinden im objektiven Sinne. Dabei sind kleine Schäden,
falls sie nicht subjektiv das Wohlbefinden beeinträchtigen, kein
Mangel. Die Gesundheit umfasst außerdem die Erbanlagen, die krank
sein können, ohne dass dies objektiv in Erscheinung tritt und subjektiv
empfunden wird. Die Lehre von der Erhaltung der Gesundheit ist die
Hygiene“ (Das moderne Lexikon, Band 7:Seite 46 unten rechts)
„Die WHO-Definition von Gesundheit Gesundheit ist ein Zustand des völligen körperlichen, psychischen
und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit
oder Gebrechen.
– Präambel der Satzung der Weltgesundheitsorganisation“
(http://www.euro.who.int/AboutWHO/20021122_3?language=German,
[Online: 15.04.2006])
2.2.2 Definition Bewegung
„Die Bewegungsenergie, auch kienästhetische Energie genannt, ist
einem Körper auf Grund seines Bewegungszustands innewohnende
Arbeitsfähigkeit.“ (Das moderne Lexikon, Band 2:Seite 442 Mitte)
2.2.3 Definition Ernährung
Ernährung ist „die regelmäßige Zufuhr von Nahrungsmitteln.“
(Das moderne Lexikon, Band 5:Seite 318 Mitte)
Für mich drücken die Definitionen jeweils die Ansätze und groben Strukturen des
gesamten Thema aus.
2.3 Ernährungsverhalten im Wandel der Zeit
Essen war und ist nicht nur ein Mittel zur Lebenserhaltung, sondern auch eines der
wichtigsten Kulturgüter die wir haben. Auch Sinnsprüche haben das Essen zum Inhalt:
Beispielsweise stammt von Philosoph Ludwig Feuerbach (1804-1872) das Zitat „Der
Mensch ist, was er isst“. Mit diesem Satz möchte ich die kleine Reise mit dem Essen
durch die Vergangenheit bis in die Gegenwart beginnen.
Der Urmensch ernährte sich rein pflanzlich. Als Erklärung dieses Sachverhalts meinen die
einen Pflanzenkost sei aus Verdauungsgründen gegessen worden, die anderen meinen,
das den Menschen das nötige manuelle Geschick zur Fleischzubereitung damals noch
fehlte. Doch spätestens für vor 500.000 Jahren sind in Europa und somit auch in
Deutschland, durch Funde von Waffenresten eindeutige menschliche Jagdaktivitäten und
damit ein stetig wachsender Fleischanteil in der Ernährung belegt werden.
Durch Erhitzen über dem Feuer und der damit verbundener Nahrungszubereitung sowie
durch Landwirtschaft, wurde die Ernährung vielfältiger.
Diese Form der Ernährung blieb lange Zeit erhalten und wurde durch den Ackerbau
erweitert. Dieser hat sich wie bereits vor 500000 Jahren nach und nach zwar verändert, ist
aber bis heute so geblieben. Die Menschen aßen Körner, aus welchen sie beispielsweise
durch Mahlen, Mehl bekamen, woraus dann Brot beispielsweise gebacken wurde. Es gab
Gemüse und Obst je nach Jahreszeit, was so gut wie möglich aufbewahrt wurde. Wenn es
im Herbst Äpfel gab, wurden sie an einem kühlen Platz gelagert und nach und nach
gegessen.
Auch die Bedeutung der Kräuter in der Nahrungszubereitung nahm stetig zu.
Aus dem 13. Jahrhundert stammt deshalb der Satz „Dagegen ist ein Kraut gewachsen!“
Dies kann man auch damit begründen, weil sich die Menschen durch Pflanzen versuchten,
gesund zu erhalten. Damit schließt sich hier der Kreis von Gesundheit, Ernährung und
Gesunderhaltung.
Im Mittelalter kam aus Amerika der Mais zu uns. Davor war er Hauptnahrungsmittel in
Ländern wie Nordspanien, Portugal, Italien und auf dem Balkan. Auch die Kartoffel hat zu
dieser Zeit im Speiseplan bei uns Einzug gehalten.
Auch finde ich interessant, dass es bis zum 16. Jahrhundert kein richtiges Esswerkzeuge
bei uns gab. Bis dato gab es beispielsweise nur Löffel aus Holz. Dann kam die Gabel aus
Italien. Dennoch hat es weitere 100 Jahre gedauert, bis sie sich als Esswerkzeug
durchgesetzt hat.
Noch in den 50er Jahren waren die Ernährungsgewohnheiten anders als heute. Dies
möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen.
Da gab es zum Frühstück beispielsweise ein Butterbrot mit Marmelade. Wenn man Milch
wollte, musste man zum Bauern oder in den Stall gehen, um Milch zu holen. Der Rahm
von der Milch wurde abgeschöpft und auch oft auf das Brot gestrichen. Die Erwachsenen
tranken Malz-Kaffee. Sonntags gab es selbstgebackenen Kuchen.
Heute, nur ca. 50 Jahre später sieht dies schon ganz anders aus. Viele essen Müsli oder
Flakes mit Milch aus dem Beutel oder einen im Toaster getoastetes Toastbrot mit NussNugat-Creme (z.B. Nutella). Oft gibt es auch Brötchen. Als Getränk meistens Kaba zum
Anrühren mit Milch. Für die Erwachsenen Bohnenkaffee aus der Packung.
Dieses kleine Beispiel zeigt sehr anschaulich die rasante Entwicklung des Essverhaltens.
2.4 Essverhalten des Kindes
2.4.1 Entwicklung des kindlichen Essverhaltens
Das Kind entwickelt sich im Bereich seines Essverhaltens von dem Moment an, wo es
geboren ist. Es hat Hunger und Durst und sucht bei der Mutter danach. Saugen an Mutters
Brust ist ein Reflex und läuft damit intuitiv und automatisch ab.
Ab dem 1. Lebensjahr, wenn das Kind vom Säugling zum Kleinkind wird, gewinnt es mehr
und mehr die Reife und Selbständigkeit. Auch körperlich ist es nun so weit, dass das
Verdauungssystem feste Nahrung unterschiedlichster Art verträgt. Dies ist auch möglich,
da das Kind bereits Zähne zum Kauen besitzt. Außerdem erleichtert und beschleunigt
feste Nahrung das Durchbrechen der anderen Zähne (kleine Kinder haben immer was im
Mund und wollen darauf herum kauen in dieser Phase.)
Des weiteren entwickeln sich im 1. und 2. Lebensjahr wechselnde und nicht lange
anhaltende Vorlieben für bestimmte Lebensmittel. Sie lernen verschiedene Aromen und
Geschmacksrichtungen kennen. Eine Ablehnung von bestimmten Speisen, ist also keine
Festschreibung für immer.
In dieser Zeit ist es auch sehr wichtig, dass das Essen nicht durch ständige Ermahnungen
begleitet ist, sondern eine angenehme Tischatmosphäre herrscht, da das Kind sonst
unbewusst zum Essensverweigerer wird. Es sollte auch schon zu diesem Zeitpunkt das
Gefühl haben, am Tisch angenommen und darin aufgenommen zu sein. Das Kind lernt
auch hier am besten durch Nachahmung richtiges Verhalten.
Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, die hier thematisch interessieren und zur Gruppe der
Kleinkinder gezählt werden, sollen im folgenden als Kindergartenkinder bezeichnet
werden. Dies scheint mir die beste Formulierung, auch um Verwechslungen
auszuschließen. Kinder im Kindergartenalter werden durch die erste Ablösung vom
Elternhaus, die ja durch den Eintritt in den Kindergarten geschieht, in ihrer Entwicklung
voran gebracht und erlangen dadurch Selbstständigkeit.
Der Radius der Aktionen beim Kind, also in dem was es tun darf, wird erweitert und es
lernt sich mehr und mehr in eine Gemeinschaft einzugliedern und ein Teil dieser
Gemeinschaft zu sein. Dies ist ein Teil der Sozialerziehung.
Auch lernt das Kind nach und nach, wie die „Großen“, also die Erwachsenen, zu essen
und das Besteck zu führen. Dies stellt für das Kind zuerst eine motorische Höchstleistung
und Herausforderung dar, die es aber durch immer wiederkehrendes Üben und
Unterstützung der Erwachsenen durch Hilfestellung und Lob, irgendwann sicher
beherrschen kann.
Dem Essen sollte aber nicht zu große Bedeutung zukommen, da dies dazu führt, dass das
Kind in falsches Essverhalten rutscht. Essen sollte kein Erziehungsmittel sein.
Und dabei sollte noch auf einen weiteren Punkt immer geachtet werden:
Eine gesunde Ernährung von Kindern muss den Bedarf an allen essentiellen, das heißt
lebensnotwendigen, Nährstoffen decken, die Kinder für Wachstum, Entwicklung und
Gesundheit benötigen. Essentielle Nährstoffe sind Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Daneben ist gesunde Ernährung
auch Prävention. Dies ist ein wichtiger Punkt, worauf ich später ausführlich eingehen
werde.
2.4.2 Von Kindern bevorzugte Lebensmittel
Kinder bevorzugen die süßliche Geschmacksrichtung, da diese für das Kind die
intensivste ist. Außerdem hat Muttermilch einen deutlich süßlichen Geschmack, so dass
die Lust auf Süßes sprichwörtlich schon mit der Muttermilch aufgenommen wird. Dies
sollte aber nicht dazu verleiten Kindern nur süße Sachen anzubieten. Kinder sollen die
Vielfalt erleben. Daher ist es sinnvoll Kindern im Wechsel beispielsweise bei den
Getränken Saftschorle und ungesüßte Tees anzubieten.
Zudem lieben Kinder Produkte, welche speziell für sie gefertigt werden. Dazu möchte ich
im folgenden Kaptitel, wo ich mit dem Medieneinfluss beschäftigen werde, eingehen.
2.4.3 Beeinflussung durch Medien
Kinder lieben diese bunte, süße und stark beworbene Lebensmittel und wollen sie immer
wieder haben. Schließlich sehen sie sie täglich im Fernsehen und später beim Einkaufen.
Diese Lebensmittel werden auch den Eltern als besonders gesund angepriesen.
Aber um dies vorweg zu nehmen „spezielle Lebensmittel für Kinder sind nach dem ersten
Lebensjahr nicht mehr erforderlich. Ab einem Jahr können und sollen Kinder am normalen
Familienessen teilnehmen.“ (Ernährungserziehung bei Kindern, 2002, 4. völlig neu überarbeitete
Auflage, Seite 36, Mitte).
In der Weiterführung der Kost des Säuglings werden beispielsweise von den
Kindernahrungsherstellern für bis 3 jährige Kinder Fertigmenüs angeboten, welche unter
anderem den Übergang zum Familienessen um beträchtliches erschweren. Die Menüs
sind stark zerkleinert, was auch für die Zähne darüber hinaus nicht gesund ist, weil nicht
gekaut werden muss. Im Geschmack sind sie sehr eintönig und entsprechen darüber
hinaus nicht den Ernährungsempfehlungen, was diese zu unnötigem und sogar schlechten
Essen macht.
Auch die Anreicherung mit Nährstoffen (Calcium, Eisen, Vitamin C) ergibt aus
ernährungsphysiologischer Sicht keinen Sinn.
Aber auch das Angebot an Kinderlebensmitteln, für Kinder ab dem 3. Lebensjahr ist
mittlerweile enorm vielfältig geworden. Diese Lebensmittel greifen genau in die Essensund Geschmacksvorlieben der Kinder. Es finden sich Schokoriegel (z.B.
Kinderschokolade) Kekse, Fruchtjoghurt (beispielsweise Fruchtzwerge, Monte),
Götterspeisen, ... Die meisten dieser Kinderlebensmittel sind Süßigkeiten. Auch Getränke
für Kinder (z.B. Caprisonne) sind extrem gesüßt. Weiter sind eine Vielzahl an
Kinderlebensmittel mit Nährstoffen, also Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Es
gibt Kinderlebensmittel, die teilweise mit bis zu 11 verschiedenen Nährstoffen angereichert
sind. Wären diese nicht so gut „verpackt“, würde kein Mensch sie zu sich nehmen, da es
sozusagen „Nährstoffbomben“ sind. Es ist auch beispielsweise so, dass sie die
Tagesdosis die gesund ist, überschreiten, und so kann das Gute zu viel sein.
Es ist daher für die gesunde Ernährung das beste, die Nährstoffe in ausgewogenen
Mengen möglichst über biologisch angebaute und ungespritzte (Obst, Gemüse), natürliche
Lebensmittel zu sich zu nehmen bzw. sie dem Kind zu geben.
Auch die Zufuhr von Vitaminpräparaten in Tablettenform ist unnötig. Das einzige was für
die kindliche Entwicklung förderlich sein kann, ist die Gabe von Vitamin D und Fluorid um
Knochen und Zähne zu stärken. Außerdem sollte die Mutter in der Schwangerschaft,
Folsäure und Jod zu sich nehmen.
Jod sollte bei unserer Ernährung hier im Süden Deutschlands zusätzlich genommen
werden, da wir Jod schlechter und weniger aufnehmen als Menschen die nahe am Meer
wohnen. Deshalb ist es ratsam, hier jodiertes Speisesalz zu verwenden. Dennoch hat sich
die Industrie dies mittlerweile zu Nutze gemacht und setzt für den Endverbraucher,
welcher nicht ständig auf die Lebensmittelangabe auf der Verpackung schaut, unbewusst
allen möglichen Lebensmittel Jod zu. Dies motiviert wieder dazu, ständig nachzuschauen
ob alles noch wie immer ist und vorsichtiger wieder beim Einkauf und Verzehr zu sein,
denn auch hier ist eine Überdosierung nicht empfehlenswert.
Somit ist zu sagen, dass die Ernährungserziehung heute einen schweren Stand
gegenüber dem ausgeklügelten Marketing der Lebensmittelhersteller hat. Dabei werden
die Eltern über gesundheitsbezogene Werbeaussagen, wie z.B. Nährstoffanreicherungen,
gelockt. Die Kinder werden weiter über die äußerliche, ansprechende Gestaltung und/oder
die Beigabe von Spielzeug im wahrsten Sinne „geködert“. Es ist aber möglich über die
aktive Einbeziehung und das offene Gespräch ohne Wertungen, die Kinder zu gesunder
Ernährung zu führen. Diese ist optimierte Mischkost, bei der alles erlaubt und nichts
verboten ist.
2.4.4 Gesunde Ernährung - Lebensmittelkreis
Lebensmittel liefern uns Nährstoffe, die unser Körper benötigt, um zu funktionieren. Wir
können aber keine Nährstoffe, Vitamine und Ballaststoffe allein zu uns nehmen, was auch
nicht sinnvoll wäre, da diese uns isoliert nicht zur Verfügung stehen.
Wie bereits erwähnt, wäre dies auch nicht sinnvoll, da wir bzw. unser Körper sie nur in
kompletten Nahrungsmittel verarbeiten uns somit verbrauchen kann.
Die Auswahl, Menge und Kombination der Lebensmittel stellt die Weichen dafür, ob wir
unsere Gesundheit fördern oder ihr schaden.
Hilfreich bzw. zur Hilfe genommen werden kann hier der Lebensmittelkreis. Dieser hilft,
wenn er im täglichen Leben umgesetzt wird.
Der Lebensmittelkreis teilt alle lebenswichtigen Lebensmittel in 7 unterschiedlich
Lebensmittelgruppen ein. In der Mitte des Lebensmittelkreises stehen die Getränke,
welche für die lebenswichtige Aufgabe stehen, den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen.
Um die Getränke stehen weitere 6 Gruppen, welche
Getreide, -produkte und Kartoffeln
Fleisch, Wust, Eier, Fisch
Milch, - produkte
Obst
Gemüse
Fette, Öle
sind.
Wer sich ausgewogen ernährt, isst täglich aus jeder der verschieden großen Gruppen
etwas. Wer die Empfehlung des Lebensmittelkreises beachtet, erhält alle
lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge und praktiziert das
Ernährungsmodell der gesunden Mischkost. Dies kann sowohl für Kinder als auch für
Erwachsene angewendet werden.
2.4.5
Problematisches Essverhalten bei Kindern
Im Kindesalter werden die Weichen für das spätere Leben gestellt. Dies gilt auch, wenn es
um das Ernährungsverhalten geht.
Kindliche Fehlernährung ist in zweierlei Hinsicht problematisch. Einerseits für den
aktuellen Zustand und anderseits für das weitere Leben des Kindes.
Falsches Essverhalten, auch Essstörungen, die aktuell auftreten, kommen meist durch
Unstimmigkeiten und Auseinandersetzungen mit der Umwelt des Kindes. Zeitweilige
Appetitlosigkeit tritt meist nicht durch die Abneigung von Lebensmitteln auf, sondern
beispielsweise durch unregelmäßige Essenszeiten, keine oder nicht genügend Zeit und
Ruhe zur Essensaufnahme, wenig ansprechend aussehendes Essen oder zu einseitige
Kost,
Psychische Belastungen, also Streit und und wenn die Eltern das Kind zum essen
zwingen führen unter Umständen zu Essstörungen. Den Zwang zum Essen sehe ich als
wichtigen Auslöser an, da jeder Mensch Abneigungen gegen bestimmte Speisen hat und
Zwang, dies zu essen, zu Frust und einer noch größeren Abneigung dagegen führt. Es
kann hier auch zu Beziehungsproblemen führen. Durch das beim Kind noch erhaltene
normale Sättigungsgefühl sollte das Kind auch nie gezwungen werden aufzuessen. Und
immer sollte klar beachtet werden in welcher Situation das Kind nicht essen möchte: Wenn
es im Kindergarten etwa keine Zeit mehr hat, weil die Freunde schon wieder spielen, etwa
weil sie größer sind und schneller essen können als es selbst, sollte versucht werden es
zum fertig essen anzuhalten.
Wenn ein Kind nur wenig isst, dann isst es eben wenig. Wenn dies aber zu einer
Gewichtsabnahme führt, sollte versucht werden, dem Kind Lust auf das Essen zu machen
und gegebenenfalls der Kinderarzt zu Hilfe gezogen werden.
Wenn ein solches Verhalten als problematisch anzusehen ist, d.h. wenn erkennbar wird,
dass eine Über-, Unter- oder Fehlernährung vorliegt, wird das Risiko
Zivilisationskrankheiten zu bekommen wesentlich erhöht. Welche diese Krankheiten sind
und ob sie durch Ernährungserziehung seltener auftreten, möchte ich im nächsten Punkt
erläutern.
Bevor ich aber dazu übergehe, möchte ich kurz die vegetarische Ernährung beim Kind
darstellen. Auch diese Form der Ernährung ist nämlich als problematisch anzusehen,
wenn es sich um Veganer handelt, die keinerlei tierische Produkte zu sich nehmen.
Dagegen vertretbar ist die fleischfreie Ernährung (Ovo-Lacto-Vegetarier), welche Milch,
Milchprodukte und Eier beinhaltet sowie die Lakto-Vegetarische Form, die Milch und
Milchprodukte erlaubt. Es muss dann aber sehr drauf geachtet werden, dass täglich vom
Kind Milch und Milchprodukte verzehrt werden und es auch reichlich Gemüse und
Getreide (Vollkorn kein Weißmehl) zu sich nimmt.. Dies ist deshalb nötig weil es hier um
wichtige Nährstofflieferanten wie Eisen, Zink und um die Gruppe der B-Vitamine geht, die
aus tierischen Lebensmitteln besser aufgenommen werden können.
2.4.5.1 Abbau von Volks-/Wohlstandkrankheiten
Krankheiten, die durch Wohlstand entstehen, werden als Volkskrankheiten oder wie oben
bereits bezeichnet, als Zivilsationskrankeiten bezeichnet, da sie gehäuft in industriellen
Ländern auftreten und wie oben bereits erklärt durch falsche Ernährung verstärkt
auftreten.
Hier ist zuerst Adipositas (massives Übergewicht) zu nennen, da sich hier am klarsten der
Zusammenhang zwischen Ernährung und Gewicht zeigt. Adipositas führt zu weiteren
Zivilisationskrankheiten, wie Hypertonie (Bluthochdruck) und Diabetes mellitus Typ 2
(früher wurde dieser Typus als Alterzucker oder Altersbrand bezeichnet).
Darüber hinaus gibt es Erkrankungen, die durch Fehlernährung ausgelöst werden. Hier
sind die Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Gicht, Gallensteine, Osteoporose, Karies
und Vitaminmangelerkrankungen (Hypovitaminose, Avitaminose) zu nennen.
Aber auch Erkrankungen des Bewegungsapparats treten durch fehlerhafte
Ernährungsgewohnheiten auf. Wer übergewichtig ist, bewegt sich nicht so gerne wie ein
Mensch, der normalgewichtig ist, da es dem Übergewichtigen durch die vermehrte
Anstrengung schwerer fällt sich zu bewegen. Es bedarf also einer erhöhten Anstrengung.
Aber auch wenn er sich bewegt, werden die Gelenke mehr abgenutzt als bei
normalgewichtigen Menschen.
Schließlich sind auch noch Allergien zu nennen, die auch schon bei Kindern sehr relevant
sind Häufig werde sie durch übertriebene Hygiene und auch einen Mangel an Nährstoffen
ausgelöst. Das Gegenstück ist aber hier wieder die Lebensmittelunverträglichkeit, bei
welchem Nahrungsmittel, die Allergien auslösen, gemieden werden müssen.
Bei der Kinderernährung sollte immer darauf geachtet werden, dass sie keine Zusatzstoffe
enthält. Diese sind beispielsweise alle, die mit einem „E“ gekennzeichnet sind. Diese
Stoffe stehen in laut EU Verdacht für Krankheiten wie Asthma als Auslöser oder zumindest
als Verstärker zu agieren. (Quelle zu dieser Passage: [ONLINE) 08.02.2006 http://www.stiftungwarentest.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/1129755.html)
2.4.5.2 Krankheiten des Kindesalters, bei denen Ernährung wichtig ist
Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes mellitus Typ 1, früher auch als jugendlicher Diabetes bezeichnet, welcher zu
99% der Fälle von Beginn an insulinpflichtig ist, ist eine Autoimmunerkrankung, die auf
eine Selbstzerstörung der körpereigenen Zellen beruht. Beim Diabetes mellitus Typ 1, sind
dies die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, genauer gesagt die Langerhanschen Inseln.
Diese produzieren das lebensnotwendige Hormon Insulin, dass für die Senkung des
Blutzuckerspiegels verantwortlich ist. Fehlt dieses Hormon und der Blutzuckerspiegel
steigt dadurch stark an, treten Symptome wie starker Durst, häufiger Harndrang, rapide
Gewichtsabnahme und zuletzt Übelkeit und Erbrechen (Dies tritt meist kurz vor dem
diabetischen Koma auf, welches auch als Ketoazidose bezeichnet wird. Dabei entstehen
im Körper durch das Fehlen des Insulins über die Verbrennung von Fett, Ketone) auf.
Diese Ketone führen zu einer starken Übersäuerung des Blutes.
Kinder, aber auch Erwachsene mit Diabetes mellitus Typ 1 können wie alle anderen
Menschen leben und sind genauso leistungsfähig wie alle anderen. Sie müssen nur ein
paar „Spielregeln“ beachten. Diese beziehen sich unter anderem auch auf die Ernährung.
Da in sehr vielen Lebensmittel Zucker enthalten ist (Monosacharide sprich Einfachzucker,
Disacharide d.h. Zweifachzucker und Polysacharide also Vielfachzucker wie
beispielsweise Stärke) und dieser den Blutzuckerspiegel erhöht, benötigt der Körper um
diesen Zucker in die Zellen zu bringen einen „Schlüssel“. Dieser Schlüssel ist das Insulin.
Wenn das Insulin wie bereits oben erwähnt, nicht mehr vorhanden ist, wie es beim
Diabetes mellitus Typ 1 der Fall ist, muss es künstlich zugeführt werden. Da aber das
Hormon Insulin wie viele anderen Hormone von unserer stark sauren Magensäure (pH0)
zerstört werden würde, muss Insulin gespritzt werden. Dies geschieht heute über
Einmalspritzen oder Insulinpens, oder über sogenannte Insulinpumpen, welche
kontinuierlich Insulin in den Körper transportieren. Diese haben im Vergleich zu noch vor
ein paar Jahren extrem dünne Kanülen, die dadurch die Insulingabe fast schmerzfrei
machen. Da aber Hormone sehr geringe Dosen zum Wirken benötigen muss Insulin
vorsichtig dosiert werden. Bei Überdosierung besteht die Gefahr, in eine Unterzuckerung
(Hypoglykämie) zu rutschen, welche dann zu kaltem Schweiß und Verwirrtheit führt.
Dies führt wieder zurück zum Thema Ernährung. Bei einer Hypoglykämie müssen dem
Kind schnell wirksame Kohlehydrate (wie bereits oben bei den Zuckerarten beschrieben,
denn Zucker ist ein Kohlenhydrat) etwa in Form von Saft, Traubenzucker oder
Gummibärchen gegeben werden.
Kinder, natürlich auch Erwachsene, mit Diabetes mellitus Typ 1 benötigen heute keine
speziellen Lebensmittel mehr. Sie dürfen und können alles essen was andere Menschen
auch essen. Es ist aber sinnvoll und auch sehr empfehlenswert, dass sie die gesunde,
optimierte Mischkost praktizieren. Auch „normalen“ Zucker der ja bis vor ein paar Jahren
noch verteufelt wurde, in der Therapie des Diabetes ist mittlerweile erlaubt.
Kinder mit Diabetes haben meistens eine Therapieform mit der Insulinpumpe oder nach
dem „Basis-Bolus-Modell“ d.h. sie bekommen ein Langzeitinsulin, das je nach Sorte bis zu
24 Stunden wirkt und den Grundbedarf des Körpersohne Nahrungsaufnahme deckt. Dies
wird als Basis oder als Basalbedarf bezeichnet. Dazu wird zu jeder Mahlzeit ein
kurzwirksames Insulin benötigt, welches, je nach dem was gegessen wird, berechnet wird.
Die Berechnung erfolgt mit den sogenannten Broteinheiten. 1 Broteinheit kurz BE genannt,
hat zwischen 10 g und 12 g Kohlenhydrate und entspricht beispielsweise einem kleinen
Joghurt, einer kleinen Kartoffel, oder einer halben Scheibe Brot.
Bevor dieses kurzwirksame Insulin gespritzt wird und auf jeden Fall zu jeder Mahlzeit,
manchmal auch zwischendurch wird der Blutzuckerspiegel mittels eines Messgeräts
bestimmt. Hierzu pickst das Kind und dabei wäre es wünschenswert, wenn die Erzieherin
dabei helfen bzw. ihm helfend zur Seite stehen würde, in den Finger und gibt diesen
minimalen Blutstropfen auf einen Teststreifen in einem Gerät. Je nachdem wie der Wert
ist, wird das zusammen mit dem was es isst, dosiert. Wenn der Wert tief ist, wird weniger
Insulin gespritzt, als wenn der Wert hoch ist, um den Blutzuckerspiegel auf sein
Normalniveau (zwischen 80mg/dl und 120 mg/dl) auszugleichen. Bei der Insulinpumpe
läuft es ziemlich ähnlich ab nur mit dem Unterschied, das nur alle 2-3 Tage gepiekst
werden muss, beim Katheterwechsel, und nur 1 Insulin im Einsatz ist. Dies ist ein
kurzwirksames Insulin welches zu den Mahlzeiten bei der anderen Therapieform gespritzt
wird oder ein Normalinsulin, das etwas anders wirkt. Der Basisteil wird kontinuierlich
abgegeben und der Bolus, welcher ja zu den Mahlzeiten erfolgt wird, per Knopfdruck
abgerufen. Da der Basisteil kontinuierlich abgegeben wird, erübrigt sich das
Langzeitinsulin hier.
Es gibt aber auch Lebensmittel, welche ohne Berechnung verzehrt werden können wie
beispielsweise Gemüse (ohne Mais), Fleisch ohne Panade oder Wurst. Aber auch Obst
enthält Kohlenhydrate. 1 Apfel hat beispielsweise auch 1 BE.
In der Tageseinrichtung ist deshalb drauf zu achten, dass das Kind nicht nebenher nascht
und wenn es nascht, dass dies berücksichtigt wird.
Nun möchte ich noch kurz darauf eingehen, wie das Kind reagieren kann, wenn der
Blutzuckerspiegel zu hoch ist (Überzuckerung oder auch Hypergylykämie ). Dann kann
das Kind unter anderem zornig und wütend werden oder es kann ihm schlecht werden.
Es ist immer zu beachten, dass wenn dies passiert, mit den Eltern Rücksprache zu halten
ist.
Zöliakie
Zöliakie, eine insbesondere bei Kindern und jungen Frauen auftretendes
Malassimimilationssyndrom (Wort aus: Mensch, Körper, Krankheit 2. überarbeitete Auflage
1995, Gustav Fischer Verlag). Das Malassimimilationssyndrom ist eine Erkrankung, bei
welcher nur eine verminderte Aufnahme an Nährstoffen aus dem Darm in den Blutkreislauf
gewährleistet ist. Sie zählt medizinisch zu den Autoimmunerkrankung, bei welcher der
Körper Antikörper gegen das Eiweiß Gluten (Klebereiweiß) bildet. Diese Antikörper
zerstören die Zotten des Dünndarms. Dadurch können Vitamine und Mineralstoffe die
beim gesunden Menschen so aufgenommen werden, sehr viel schlechter oder gar nicht
resorbiert werden. Dies führt zu einer Mangelernährung, wodurch das Wachstum und die
Gewichtszunahme beim Kind sehr verlangsamt wird. Außerdem treten Übelkeit, Erbrechen
und Durchfall auf. Zöliakie wird auch als einheimische Sprue bezeichnet.
Zudem kann es bei weiterem Verzehr dieses Eiweißes zu einer Erkrankung an Darmkrebs
kommen.
Kinder (und auch Erwachsene) die diese chronische Erkrankung haben, müssen sich ihr
Leben lang vollkommen glutenfrei ernähren. Das heißt sie dürfen keinerlei Weizen, Dinkel,
Grünkern, Hafer, Gerste und Roggen zu sich nehmen, da diese Getreidesorten alle das
bereits genannte Klebereiweiß enthalten. Glutenfrei sind dagegen Mais, Reis,
Sojabohnen, Hirse, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eier sowie Milch und Milchprodukte.
Neurodermitis
„Neurodermitis ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Etwa 13
Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind betroffen. Zum Glück lässt sich die
Hautkrankheit fast immer gut behandeln.“
(http://www.eltern.de/gesund_schoen/gesundes_kind/neurodermitis.html , online am 06.04.2006)
Neurodermitis wird medizinisch als Atopische Dermatitis oder Endogenes Ekzem
bezeichnet und ist eine chronische, also immer wiederkehrende Entzündung der
Haut bei welcher Juckreiz, Rötungen, Nässen, Schuppungen und
Krustenbildungen der Haut auftreten. Meistens sind die Gelenkbeugen, das
Gesicht, Hals und Nacken am stärksten betroffen. Dies passiert, weil bei diesen
Menschen ,also auch bei diesen Kindern eine Unterfunktion der Talg- und
Schweißdrüsen besteht und die Haut deshalb trocken erscheint und sich auch so
anfühlt. Die Ursachen sind auch hier wie bei den bereits benannten Erkrankungen
noch zum Großteil unbekannt.
Eine spezielle Neurodermitisdiät gibt es nicht. Nur Lebensmittel, die
erwiesenermaßen beim jeweiligen Patienten zu Unverträglichkeitsreaktionen
führen, sollten weggelassen werden. Radikale Diätvorschriften (z. B. ganz ohne
tierisches Eiweiß) können zu Mangelerscheinungen führen und besonders bei
Kindern fatale Folgen haben.
Wenn das Kinder auf viele verschiedene Lebensmittel reagiert, kann es aber auch
sehr schwierig sein, das tägliche Leben zu gestalten. Dies kann beispielsweise bei
einem Kind, das keinerlei Milchprodukte und Einfachzucker zu sich nehmen darf,
zu einer sozialen Ausgrenzung beispielsweise an Kindergeburtstagen führen.
Aber auch durch die offenen Hautstellen, welche unansehnlich sind, kann es dazu
führen, dass andere Kinder nicht mit ihm spielen wollen, aus Angst sich
anzustecken. Dies kann, für das Kind, eine psychische Belastung sein.
Daher muss immer versucht werden einen Mittelweg zu finden, um dem Kind eine
normale Entwicklung zu ermöglichen.
Zudem kann das Problem durch fettende Salben, und wenn nichts mehr anderes
hilft durch kortisonhaltige Cremes, verbessert werden.
3 Verknüpfung von Theorie und Praxis zu Ernährungserziehung im
Kindergarten
3.1 Förderung der Gesundheit beim Kind
3.1.1 Praktische Beispiele
Das Thema der gesunden Ernährung im Kindesalter kann in der Tagesseinrichtung über
ein Projekt erarbeitet werden. Ich praktiziere dies derzeit mit den Kindern des
Kindergartens St. Anna in Neresheim- Kösingen, in welchem ich mein Anerkennungsjahr
absolviere.
Hierbei sehe ich es als wichtig an, das Thema nicht als einfach ein Thema abzuarbeiten
sondern es als Teil des Lebens anzusehen. Es ist eben auch hier wichtig das die
„Verpackung“ des Themas stimmt. So habe ich es „Naschkatze und Suppenkasper“
genannt, was schon den Witz dieses Sachthemas in sich birgt.
Das Projekt habe ich wie in der Schule theoretisch vermittelt, nach allen Kriterien des
situationsorientierten Ansatzes geplant. So habe ich mich beispielsweise an den
Bedürfnissen und Fragen der Kinder orientiert.
3.1.2 Institutionen
Wenn es um gesunde Ernährung im Kindesalter geht, kann helfend das Gesundheitsamt
zur Seite stehen, wie auch beim Thema der Zahngesundheit, welche sich ja im weiteren
Sinne auch mit gesunder Ernährung beim Kind beschäftigt.
Zudem gibt es vom Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg,
sogenannte BeKi- Fachfrauen die es in jedem Landkreis gibt und die im Ostalbkreis
beispielsweise über die Telefonnummer 0 79 61/ 90 59-40 erfragt werden kann. Ich habe
diese Telefonnummer über das oben genannte Ministerium erfragt. Über dieses
Ministerium kann auch Infomaterial beantragt werden.
Auch ist zum Thema Ernährung im Kindesalter immer der Kinderarzt Ansprechpartner.
3.2
Das Thema „Ernährung“ im Kindergarten –
Vorraussetzungen für die Umsetzung
Voraussetzung für dieses Thema ist die Offenheit der Erzieherin, der Eltern und natürlich
der Kinder für dieses Thema. Besonders wir Erwachsenen müssen an dieses Thema ohne
Vorurteile und vorgefertigte Meinungen herangehen.
Wichtig ist auch, dass allen, die an der Ernährung in der Kindertagesstätte, welche ja der
Überbegriff zum Kindergarten ist, eindeutig klar ist, was und wie das Thema angegangen
werden soll und was es erreichen soll. Es ist daher sinnvoll, sich vor Beginn des Projekts
über die Ziele auszutauschen. Die Ziele müssen für die Gruppe realistisch formuliert sein.
Erziehung zu gesunder Ernährung ist viel mehr als nur die Lehre vom Essen. Vielmehr ist
sie Förderung zur Selbstständigkeit, umfassende und ganzheitliche Sinnesschulung,
Sprachförderung, Lernort für Sozialverhalten, Motorikschulung, Kennenlernen von
Lebensmitteln, sowie Lernort für den Schatz der Erde, der uns alles bietet, was wir
brauchen (Wertschätzung).
Zudem ist Voraussetzung, die Regeln, die schon vor dem Projekt bestanden. Dies ist hier
im Kindergarten, dass die Kinder keine sogenannten Trinkpäckchen mitbringen sollen oder
dass keine Süßigkeiten zum Frühstück bzw. zur Zwischenmahlzeit am Nachmittag
mitgebracht werden dürfen. Dennoch ist es immer wieder schwierig auch hier klar zu
sagen was, Süßigkeit ist, und was nicht. Worunter fällt z.B. Milchschnitte? Ist es eine
Milchmahlzeit wie in der Werbung verkündet wird oder eine Süßigkeit? Solche
Lebensmittel, insbesondere Kinderlebensmittel gibt es viele und es muss klar sein, dass
Verbote die Lust darauf nicht vertreiben können.
Dennoch bin ich der Meinung, dass eine grobe Linie vorhanden sein muss, um den
Kindern die Kontinuität im Kindergarten zu bieten. Wir haben und beispielsweise dafür
entschieden, dass Fruchtjoghurts, wie es Fruchtzwerge sind, und Nutellabrote in Ordnung
sind, aber Milchschnitte und Kinderpingui nicht mitgebracht werden sollten. Klar ist die
Regelung, wenn es um Gummibärchen geht. Diese dürfen von den Kindern nicht
mitgebracht werden.
3.3
Vorbild und Rolle der Erzieherin in diesem Prozess
Wie bei allem, was das tägliche und weitere Leben des Kindes bestimmt, so ist es auch
beim Thema Ernährung im Kindesalter so, dass das Kind sehr viel durch
Nachahmungslernen lernt. Es schaut sich die Eltern, aber auch die Erzieherin an. Es
nimmt wahr, was die Erzieherin bzw. der Erzieher zum täglichen Frühstück dabei hat, fragt
danach, wenn es dies nicht kennt, will es probieren, und möchte es über alle Sinne
erfahren.
Wie immer bei der täglichen Arbeit im Kindergarten ist es auch hier so, dass sich die
Schwerpunkte der pädagogischen Arbeitsweise an den Kindern (Kindzentriert) orientieren
soll. Das bedeutet, dass man sich daran orientieren soll, wie und wo das Kind lebt, an
seiner Lebenssituation, seinen Bedürfnissen und Befindlichkeiten, den finanziellen Mitteln
der Eltern (Kinder aus einem armen Stadtteil mit sehr viel Arbeitslosigkeit essen und
trinken andere Dinge als Kinder aus einem Stadtteil und einer Familie mit mehr Geld und
Bildung der Eltern).
Es spricht also den normalen Planungsablauf des „situationsorientierten Ansatzes“ an
welcher sich ja auch auf die didaktischen Prinzipien wie beispielsweise der Lebensnähe
bezieht. Es ist daher sinnvoll, die beobachteten Situationen aufzugreifen und mit den
Kindern über ein Projekt zu bearbeiten.
Aber auch außerhalb eines Projekts ergeben sich immer wieder Situationen in denen das
Thema „Ernährung“ zum Tragen kommt. Dies sind dann Gespräche, beispielsweise am
Esstisch beim gemeinsamen Frühstück mit den Kindern zusammen oder bei Spielen,
Festen oder Spaziergängen. Hier gilt es, gleichermaßen kindgemäße Erfahrungen und
Informationen zu vermitteln. Generell gilt auch in diesem Zusammenhang: Die Erzieherin
muss nicht alles wissen, sie muss nur wissen, wo sie sich Informationen besorgen kann.
Diese Erfahrung habe ich selbst in meiner praktischen Arbeit erfahren.
3.4
Förderung von gesundheitsbewusstem Essen im Freispiel
Im Freispiel wird es auch immer wieder Thema der Kinder sein. Hautsächlich, und so
erlebe ich es auch, wird sich dies am Esstisch abspielen, indem die Kinder sich
gegenseitig über das, was sie dabei haben und was sie gerne bzw. ungern essen
austauschen. Auch regt es die Kinder durch die Gemeinschaft an, sich an Neues,
Unbekanntes heran zu trauen, was sie bisher noch nicht gegessen haben.
Gezielt kann dies auch wieder im Freispiel von der Erzieherin dahin gelenkt werden, wie
beispielsweise beim Aktiven eingehen auf Fragen. Ich konnte beispielsweise eine rege
Diskussion der Kinder bebachten, in der es darum ging, ob Toastbrot oder dunkles
Vollkornbrot denn nun gesünder sei. Ich habe die Frage daraufhin mit den Kindern
thematisiert und weiter ausgeführt.
3.5
Förderung von gesundheitsbewusstem Essen in gezielten
Aktivitäten
Die Förderung in gezielten Aktivitäten läuft meines Erachtens am besten innerhalb eines
zusammenhängendem Projekts über mehrere Wochen ab und sollte wie bereits oben
beschriebene, situationsorientiert und auf kindgerechten Informationen beruhen.
Ich habe als Einstig ins Projekt beispielsweise mit allen möglichen Lebensmitteln aus
Lebensmittelkettenprospekten, die jede Woche ins Haus flattern, mit den Kindern
gemeinsam bearbeitet, was wir den alle so essen und trinken. Dies lief ohne Wertung ab.
Es war ein einfaches Sammeln. Weiter haben wir dann alle Lebensmittel in die Gruppen
des Lebensmittelkreises eingeteilt. Dann folgte anhand des richtigen Ernährungskreises
(Siehe Anhang) nach dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum die Einteilung
in die verschieden großen Segmente. Dies zeigte wie die anderen Aktivitäten den Kindern
anschaulich und für sie verständlich, welche Lebensmittel es gibt und in welchen Mengen
sie für uns gut sind. Des weiteren habe ich und werde ich mit Geschichten und Spielen
das Thema untermauern.
Mir ist aber auch einfach die praktische Erfahrung von gesunder Ernährung wichtig. Dies
kann z.B. über ein gemeinsam hergerichtetes gemeinsames gesundes Frühstück
ablaufen.
Neben dem Projekt hatten wir eine Fachfrau von der „Jugendzahngesundheit“ im
Kindergarten zu Besuch, welche mit den Kindern das Thema nochmals von einer anderen
Richtung her bearbeitete.
3.6 Elternarbeit
Im Bereich der Elternarbeit stellt dieses Thema hohe Ansprüche an die Erzieherin und die
Eltern. Es liegt einerseits an der Wichtigkeit dieses Themas, anderseits an unserer
heutigen Lebenswelt wie auch an unterschiedlichen Erfahrungen und Überzeugungen der
Personen. Hier spielen persönliche Essvorlieben eine große Rolle und wie man selbst
geprägt ist.
Dennoch muss ein gemeinsamer Weg, also eine gewisse Kontinuität vorhanden sein, um
dem Kind, das zwischen Elternhaus und Kindertageseinrichtung steht, Sicherheit zu
geben, um sich in der Umwelt orientieren zu können.
Schon beim Aufnahmegespräch des Kindes in den Kindergarten kann das Thema
angesprochen werden, wenn es darum geht Gepflogenheiten und Gewohnheiten
allgemein zu besprechen, kann man auf Ernährungsgewohnheiten eingehen. Es sollte
aber das Kennenlernen im Mittelpunkt stehen, um ein freundlichschaftliches Miteinander
und eine vertrauensvolle Basis zu schaffen.
Auch kann Elternarbeit hier bedeuten, dass die Eltern mit den Kindern einfach mal einen
Tag im Kindergarten mit erleben und so sehen wie hier die Nahrungsaufnahme abläuft.
Es eignet sich auch besonders wenn ein Projekt geplant ist bzw. gerade läuft, einen
themenzentrierten Elterabend mit einem Referenten zu organisieren oder selbst Auskunft
über das Projekt und dessen Ziele zu geben.
Aber auch an Festen im Kindergarten gibt es meist etwas zu essen und so kann auch dies
dazu genützt werden, um Gesprächsstoff zu haben.
Zu alledem ist es eine gute Möglichkeit, welche ich in einem anderen Kindergarten
mitbekommen habe, dass die Mütter zu Muttertag in den Kindergarten zu einem
gemeinsamen gesunden Frühstück eingeladen wurden. So konnte hier die Verbindung
zwischen Kindergarten und Elternhaus, aber auch das Thema der gesunden Ernährung
und deren Umsetzung verbunden werden. Ich finde diese Aktion eine schöne und andere
Möglichkeit als das sonst so gebräuchliche Kaffee trinken und Kuchen essen an solchen
Festen.
4 Persönliche Lernerfahrungen und Zusammenfassung
Nun möchte ich noch kurz meine persönlichen Erfahrungen, die für mich und mein
weiteres Leben Ausschlag gebend sind, anmerken. Des weiteren möchte ich aber nun
meine Erfahrungen, die sich auf die Praxisstelle und deren Veränderungen beziehen
eingehen.
Kurze Zusammenfassung
Abschließend möchte ich zum Ausdruck bringen, dass besonders über das praktische
Erleben und Umsetzen der Facharbeit, und hier ist besonders der praktische Teil der
Facharbeit zu nennen mir sehr viel Freude gebracht haben und es gut war, sich als
Hintergrundwissen für ein Projekt auf so einen großen Fundus von Informationen
zurückgreifen zu können.
Auch die Gruppe hat sich während dieser Zeit verändert. Es wurde wie bereits in der
Situationsanalyse angedeutet, zum 1. Mai nochmals ein Kind aufgenommen, welches ich
aber auch als seinem Alter entsprechend entwickelt ansehe.
Zu den 4 Kindern auf welche ich in der Situationsanalyse näher eingegangen bin möchte
ich auch nun zum Abschluss meiner Arbeit etwas anmerken:
C.H. hat in der Zeit mit Interesse am Projekt teilgenommen wie alle anderen Kinder auch,
aber ein besonders starkes oder intensives Interesse dran gezeigt. An ihr merkte man
keine Veränderung diesbezüglich.
Anders bei N.B.. Er war von Beginn des Projekts an sehr interessiert und hoch motiviert
und wollte sehr viel wissen. Er war das Kind, von dem ich denke, dass es am meisten aus
dem Projekt mitnimmt.
L.N. hat sich auch für das Projekt interessiert war aber ähnlich wie C.H. nicht
außerordentlich engagiert dabei.
Auch konnte ich wiederum bei J.W: einen gewissen Erfolg sehen, indem sie
beispielsweise nun auch mal gerne Obst isst und etwas offener für gesunde Sachen ist
und sie nicht mehr ganz ablehnt. Ich denke, dies kann als Erfolg gewertet werden und
wenn dies, was ich mir für sie wünschen, weitergetragen würde besonders vom
Elternhaus, für sie die Zukunft im Bereich ihres Körpergewichts und somit
Gesamtentwicklung positiv wäre. Obwohl sie gegenüber gesunden Lebensmitteln offener
geworden ist, stieg auch während der Zeit ihr Körpergewicht. Dies zeigt sich mir am
äußerlichen Erschienungsbild. Eine schöne Situation war in diesem Zusammen auch als
wir Obstsalat machten, und sie fragte ob sie nochmals etwas haben könne, ihr würde es
total gut schmecken.
Die Beobachtung mit dem Bauchumfang, die ich in der Situationsanalyse beschrieben
habe, ist weiterhin konstant.
Aber auch bei ihr konnte ich kein herausragendes Interesse bemerken, dennoch war sie
mit Freude dabei.
Ich bin auch mehr denn je für mich der Entscheidung sicher geworden, dass das Thema
gut und richtig ausgewählt ist und es diesen Kindern in ihrer gesamten Entwicklung
weiterhilft.
Persönliche Erfahrungen beim Schreiben der Facharbeit
Ich habe über das Projekt mein eigenes Wissen zu gesunde Ernährung erweitert und bin
selbst wieder sensibler für die Thematik rund um gesundheitsbewusstes Essen geworden.
Zudem bin ich wieder hellhöriger und offener für jegliche Diskussionen geworden, da ich
mich nun in das Thema eingearbeitet habe.
Mir fiel es anfangs schwer, aus der Fülle der Informationen die richtigen Dinge
auszuwählen, denke aber, dass ich mit dieser Auswahl und mit dieser Ausarbeitung, den
Punkt getroffen habe und eine Vielzahl an unterschiedlichen Informationen und
Eindrücken zusammengebracht habe. Ich bin mir sicher, dass dieses Thema mich auch in
Zukunft intensiver wie davor begleiten wird.
Literatur und Quellenangaben und Versicherung mit Unterschrift
2
Literatur und Quellen
10. Kinder- und
Jugendbericht der
Bundesrepublik
Deutschland
Abele, Kristina
Bundeszentrale
für gesundheitliche
Aufklärung
Bundeszentrale
für gesundheitliche
Aufklärung
Das moderne
Lexikon
Das moderne
Lexikon
Das moderne
Lexikon
Degel-Lang,
Christiane
Erkert, Andrea
[ONLINE]http://66.249.93.104/search?q=cache:z-qcNeflhJcJ:
www.gsf.de/flugs/Kindergesundheit.pdf+10.+Kinderund+Jugendbericht+der+Bundesrepublik+Deutschland+
Ern%C3%A4hrung+&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=1&client=firefox-a
Stand: 10.05.2006
Vorlage des Raster für Gliederung
Essstörungen...was ist das?
Chronische Erkrankungen im Kindesalter – ein gemeinsames Thema
von Elternhaus, Kindertagesstätte und schule, Informationen für Eltern,
2. Auflage
Das moderne Lexikon, band 2, 1. Auflage, 1977, Seite 442 Mitte rechts
(Definition von Bewegung)
Das moderne Lexikon, band 5, 1. Auflage, 1977, Seite 318 Mitte rechts
(Definition von Ernährung)
Das moderne Lexikon, band 7, 1. Auflage, 1977, Seite 45 rechts unten
(Definition von Gesundheit)
Entdeckungskiste, Fachliteratur für Vorschul-Pädagogik, Ausgabe
September/ Oktober 1996, Kindergarten-Fachversand, St. Ingbert
Naschkatze & Suppenkaspar, 1. Auflage, Münster, Ökoutopia Verlag
Münster 2005
Institut für soziale Skripten der Ak-Treffen und Mitschriebe
Berufe, Ellwangen
Ministerium für
Ernährungserziehung im Kindergarten, Druckerei Kaiser, Salach
Ernährung und
Ländlichen Raum
BadenWürttemberg
Ministerium für
Ernährungserziehung bei Kindern, 3. Auflage, Studio Druck Nürtingen,
Ernährung und
1992
Ländlichen Raum
BadenWürttemberg
Ministerium für
Ernährung und
Ländlichen Raum
BadenWürttemberg
Ministerium für
Ernährung und
Ländlichen Raum
BadenWürttemberg
Postfach 10 34 44, 70029 Stuttgart
Broschüre:
Ernährungs-Info 2/ Kindgerechtes essen
Mensch, Körper, Krankheit, 2. Auflage 1995, Gustav Fischer Verlag
Schäffler, Arne
Schmidt, Sabine
Stiftung
Warentest
von Wege,
Brigitte Wessel,
Mechthild
WHO
ohne Verfasser
ohne Verfasser
Ernährungserziehung bei Kindern, 2002, 4. völlig neu überarbeitete
Auflage, Pfitze Druck GmbH, Renningen
Zu viel Chemie [ONLINE) 08.02.2006 http://www.stiftungwarentest.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/1129755.html)
Das große Ernährungsbuch für Kita und Kindergarten, 1. Auflage,
Herder Verlag Freiburg im Breisgau 2002
So arbeiten wir [Online] ohne Datum,
(http://www.euro.who.int/AboutWHO/20021122_3?language=German
(Stand: 15.04.2006)
Allgemein [online] ohne Datum, http://www.zoelikids.de/allgemein.html
(Stand: 05.04.2006) als Infos zu Zöliakie
Den Juckteufel bändigen [online] ohne Datum,
http://www.eltern.de/gesund_schoen/gesundes_kind/neurodermitis.html
(Stand: 06.04.2006)
Versicherung:
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst
habe. Alle Zitate und Quellen sind sauber angegeben. Außer den
angegebenen Quellen habe ich keine weiteren Hilfsmittel verwendet.
Datum:
Unterschrift der Anleiterin:
Unterschrift:
Bewusste Ernährung für gesündere Kinder
Ernährungskreis aus Kindgerechtes Essen
des Ministerium für Ernährung und Ländlichen
Raum, Stuttgart