Untitled - Diabetes
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Vorwort 1 1 Analyse der derzeitigen Gruppensituation und Begründung meiner Wahl 2 Themen der Gruppe Begründung meines Themas 3 3 2 Allgemeine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung 3 2.1 Einführung in das Thema 3 2.2 Definitionen 2.2.1 Definition Gesundheit 2.2.2 Definition Bewegung 2.2.3 Definition Ernährung 5 5 5 5 2.3 Ernährungsverhalten im Wandel der Zeit 5 2.4 Essverhalten des Kindes 2.4.1 Entwicklung des kindlichen Essverhaltens 2.4.2 Von Kindern bevorzugte Lebensmittel 2.4.3 Beeinflussung durch Medien 2.4.4 Gesunde Ernährung- Lebensmittelkreis 2.4.5 Problematisches Essverhalten bei Kindern 2.4.5.1 Abbau von Volks-/Wohlstandkrankheiten 2.4.5.2 Krankheiten des Kindesalters, bei denen Ernährung wichtig ist Diabetes mellitus Typ 1 Zöliakie Neurodermitis 3 Verknüpfung von Theorie und Praxis zu Ernährungserziehung im Kindergarten 6 6 7 7 9 9 10 11 11 12 12 13 3.1 Förderung der Gesundheit beim Kind 3.1.1 Praktische Beispiele 3.1.2 Institutionen 13 13 13 3.2 Das Thema „Ernährung“ im Kindergarten – Vorraussetzungen für die Umsetzung 14 3.3 Vorbild und Rolle der Erzieherin 14 3.4 Förderung von gesundheitsbewusstem Essen im Freispiel 15 3.5 Förderung von gesundheitsbewusstem Essen in gezielten Aktivitäten 15 3.6 Elternarbeit 16 4 Persönliche Lernerfahrungen und Zusammenfassung 16 5 Literatur und Quellenangaben und Versicherung mit Unterschrift 18 Anhang 21 Vorwort Ernährungserziehung im Kindergarten - Warum? Mit dieser Überlegung, möchte ich mein Vorwort beginnen. Ja, warum ist Kinderernährung so wichtig? Weshalb schon im Kindergarten? Wozu? Genügt es nicht, wenn man mit diesem Lernthema in der Grundschulzeit beginnt? Diesen und vielen weiteren Fragen möchte ich in meiner Facharbeit nachgehen, die während meines Anerkennungsjahres im Schuljahr 2005/2006 im Kath. Kindergarten St. Anna in Neresheim-Kösingen entstanden ist. Ernährungserziehung ist ein spannendes Thema – beschäftigt es sich doch mit einer Frage, die uns als Erzieherinnen beruflich, permanent betrifft. Darum habe ich mich auch vor und während des Schreibens der Facharbeit ganz praktisch mit diesem Thema auseinandergesetzt. Teilweise konnte ich auf diese Weise praktisch umsetzen, was ich theoretisch erarbeitet hatte. Diese praktische Erprobung erfolgte über ein Projekt nach dem situationsorientierten Ansatz. Noch eine grundsätzliche Anmerkung: Die folgende Arbeit spricht generell von „Erzieherinnen“, da in unserem Beruf der Hauptanteil weiblichen Geschlechts ist. Natürlich sollen die (wenigen) Männer, auch wenn sie nicht jedes Mal ausdrücklich genannt werden, nicht ausgeschlossen sein. 1 Analyse der derzeitigen Gruppensituation und Begründung meiner Wahl Die beschriebene Gruppe und Situation bezieht sich auf die Kinder des katholischen Kindergartens „St. Anna“ in Neresheim-Kösingen. Zu Grunde liegen 2 Beobachtungsphasen, wobei die erste, die Schwerpunktmäßig behandelt werden soll, von Mitte Januar bis Anfang März 2006 reicht. Eine Zweite, sich direkt anschließende Beobachtungsphase, die immer noch andauert, liefert weitere Erkenntnisse, auf die ergänzend eingegangen wird. In der Gruppe, in der ich arbeite, sind derzeit (Stand: März 2006) 22 Kinder im Alter von 3; 1 Jahren bis 6;8 Jahren. In der Gruppe sind 12 Mädchen und 10 Jungen. Die Gruppe setzt sich aus 6 „Große“, welche im kommenden Jahr eingeschult werden, 8 „Mittlere“, welche voraussichtlich im übernächsten Jahr eingeschult werden und 6 Kindern, die in diesem Kindergartenjahr neu in den Kindergarten aufgenommen wurden, zusammen. Diese Kinder sind die jüngsten der Gesamtgruppe. Weitere 2 Kinder, die im vorigen Kindergartenjahr neu in den Kindergarten aufgenommen wurden, gehören ebenfalls der Gruppe der Jüngsten an. Daneben wird zum 1. Mai nochmals ein Mädchen in den Kindergarten aufgenommen, deren Bruder bereits der Gruppe angehört. Alle Kinder der Gruppe tragen die deutsche Staatsbürgerschaft, wobei zu erwähnen ist, dass bei einem Kind ein Elternteil die türkische Staatsbürgerschaft besitzt und bei einem weiteren Kind der Vater russischer Herkunft ist. Die meisten Kinder der Gruppe sind in ihrer Gesamtentwicklung sowie auch in ihrer Körpergröße und ihrem Gewicht ihrem Alter entsprechend entwickelt. Dennoch möchte ich zu 4 Kindern etwas anmerken. Ich beginne mit C.H., welche 6;3 Jahre alt ist. Sie ist mit 1,30 m besonders groß und für diese Größe normalgewichtig. Sie stammt aus einer Familie, welche alle (Mutter und Vater sowie die kleine Schwester) auf mich normalgewichtig, aber alle sehr groß wirken. N.B. ist 5;10 Jahre alt und 1,25 m groß. Er wirkt auf mich etwas pummelig, ist aber dabei, sein Gewicht nach und nach durch gesunde Ernährung zu reduzieren. Die Gewichtsabnahme hat die Mutter mit uns Erzieherinnen besprochen. Seine beiden Geschwister, welche ja ebenfalls der Gruppe angehören, wirken auf mich normalgewichtig. In der Gruppe findet sich noch L.N.. Sie ist 5;0 Jahre alt und ihrem Alter entsprechend normal groß. Was aber auffällig ist, ist ihr extrem schlanker Körperbau. In ihrem Essverhalten ist L.N. unauffällig. Sie isst in normaler bis langsamer Geschwindigkeit, allerdings kleine Mengen. Die Mutter meinte auf Befragung, dass der Vater auch sehr schlank sei. Die Mutter und der Bruder wirken auf mich normalgewichtig. Des weiteren möchte ich J.W. nennen, welche 5;10 Jahre alt ist. Sie ist längenmäßig normal entwickelt, aber ihr Körpergewicht ist extrem erhöht. Gerade wenn wir in den Garten gehen oder jetzt wo es wieder wärmer wird und sie ein Kleid an hat, sieht man deutlich dass der Bauchumfang erhöht ist. Nach Aussage meiner Kollegin wurde das Thema zum Gegenstand mehrerer Elterngespräche, da unseres Erachtens eine ungesunde häusliche Ernährung Auslöser für die Gewichtsprobleme des Kindes sind. Nach diesen Gesprächen gab sich die Mutter wieder etwas mehr Mühe und legte ihr Augenmerk auf die gesunde Ernährung von J., was aber leider nicht lange anhielt. J. isst sehr gerne kalorienreiche und nahrhafte Lebensmittel und meidet Obst oder Gemüse. Die Eltern und die beiden Brüder sind ebenfalls übergewichtig. Themen der Gruppe Neben dem Thema Ernährung beschäftigt die Gruppe Themen, welche ich beispielsweise anhand der Spiele in der Puppenecke sehen konnte. Dort wird die Familiensituation nachgespielt sowie Arztspiele. In der Bauecke ist es das Bauen von Türmen und auf dem Bauteppich das Bauen von Fluggeräten. Außerdem bauen die Kinder in der Kuschelecke gerne Höhlen, um sich darin zu verstecken. Im Außenspielbereich spielen sie gerne Pferd und Kutsche. Begründung meines Themas Ernährungserziehung im Kindergarten - Warum? So habe ich mein Vorwort begonnen. Die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit diesem Thema wird jedem klar, der den 10. Kinder- und Jugendbericht der Bundesrepublik Deutschland kennt. Dieser bringt nämlich zu Tage, was vielen unbewusst ist! Die gesundheitliche Situation der Kinder hat sich in den letzten Jahren massiv verschlechtert. Kinder leiden derzeit mehr den je an Ernährungsfehlverhalten, wie beispielsweise Fett- und Magersucht, oder Bewegungsmangel, an Krankheiten durch Umweltgifte sowie an psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. Dieser Bericht und meine eigenen Beobachtungen in der bereits beschriebenen Gruppe machen deutlich, dass auch für mich hier Handlungsbedarf vorhanden ist. Auch Kinder auf dem Lande, also in einem Dorf wie Kösingen, haben diese Probleme. Einen weiterer Grund für mich ist, dass ich im praktischen Teil den Kindern eine gesundheitsfördernde und gesundheitserhaltende Lebenseinstellung vermitteln möchte. Ich möchte bereits hier bei Kindern im Elementarbereich ansetzten und ihnen eine ausgewogene Ernährung in kindgerechter Form nahe bringen. Weiter möchte ich so erreichen, dass die Eltern zu Hause die Ernährung thematisieren oder auch überdenken. 2 Allgemeine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung 2.1 Einführung in das Thema Das Thema, der gesunden Ernährung im Kindesalter ist ein Thema wie kaum ein anderes, dass sich durch das gesamte Leben zieht. Es beschäftigt und hat Relevanz für alle Menschen der ganzen Erde, ob schwarz, ob weiß, ob jung, ob alt, ob, klein, ob groß,... Aber wozu machen wir uns Gedanken um unsere Ernährung? Ist es nur weil es unser Urtrieb so will? Weshalb soll sich schon ein Kindergartenkind mit dem Thema auseinandersetzen? Auf den Namen „Naschkatze und Suppenkaspar“ bin ich im Zusammenhang mit dem gleichlautenden, immer noch laufenden Projekt im Kindergarten gekommen. Für mich bezeichnet der Titel die Vielfalt der Thematik. Für alle Kinder ist Essen und Trinken im Kindergarten, zu Hause oder später in der Grundschule ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Im Kindergarten treffen sich wechselnde Kleingruppen zur gemeinsamen Frühstücksrunde und tauschen sich dabei über das, was sie derzeit beschäftigt, aus. Zu Hause sind es die vielen verschiedenen Erfahrungen, die von außen herein getragen werden und so beispielsweise am Mittagstisch oder beim Abendessen, welches gemeinsam stattfinden sollte, ausgetauscht werden. Dennoch ist es aber so, dass obwohl wir täglich ziemlich viel Zeit mit Essen und Trinken verbringen, Kinder nur selten die Gelegenheit erhalten, sich bewusst mit dem Thema näher und intensiver zu beschäftigen und auseinandersetzen. Auch für Kinder gibt es Empfehlungen zu Ess- und Trinkmenge, welche empfehlenswert wäre. Dazu gibt es mehrere sehr ansprechend gestaltete Unterlagen diese unentgeltlich über das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum zu beziehen sind. Diese sollen meiner Ansicht nach Eltern die Möglichkeit zur Information geben. Die Empfehlungen einer Broschüre aus der Vielfalt dieser, sollen hier im folgenden dargestellt werden. Kinder im Alter von 4- 6 Jahren sollten 0,8 l, also 800 ml trinken. Dies, um es sich besser vorstellen zu können, sind 4 kleine Tassen oder etwas mehr als eine Flasche Wasser. Für diese Trinkmenge wird Leitungswasser empfohlen, da dies in Deutschland sehr streng geprüft wird. Weiter sind Mineralwasser, Früchtetee, Kräutertee und stark verdünnte Fruchtsäfte geeignet. Jüngeren Kindern, zwischen 2 und 3 Jahren wird eine Trinkmenge von 700 ml empfohlen. Zur Essensmenge konnte ich auch einige Informationen finden. Zunächst wird Kindern empfohlen, 5 mal täglich Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und 5-6 kleine Mahlzeiten täglich zu verzehren. Diese Empfehlung, dass 5- 6 kleine Mahlzeiten erwünscht sind, lässt sich meiner Meinung nach sehr gut umsetzten. Die 1. Mahlzeit ist das Frühstück, welches zu Hause stattfindet, die 2. Mahlzeit findet im Kindergarten bei der Frühstücksrunde statt. Das Mittagessen zu Hause oder im Kindergarten ist die 3. Mahlzeit. Die Zwischenmahlzeit am Nachmittag im Kindergarten bildet die 4. Mahlzeit. Als 5. Mahlzeit kommt das Abendessen Wenn zwischendurch noch etwas gegessen würde, wäre dies Mahlzeit Nummer 6. Es zeigt sich also, dass die ausgesprochene Empfehlung gut im Alltag integriert werden kann. Des weiteren gibt von gesundekids.de „10 Tipps für Kids“ welche ich ich Anhang beigefügt habe. Diese können, neben vielem anderen kindgerechten Infomaterial, mit den Kindern erarbeitet werden. Zu den Nährwertangaben empfiehlt das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Kindern, die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Mengen: Alter (Jahre) 2-3 4-6 reichlich Getränke ml/Tag 700 800 Brot, Getreide(-flocken) g/Tag 120 170 Kartoffeln, Nudeln, Reis, Getreide g/Tag 100 120 Gemüse g/Tag 120 180 Obst g/Tag 120 180 Milch*, Milchprodukte ml(g)Tag 330 350 Fleisch, Wurst g/Tag 50 60 Eier Stücke/Woche 1-2 2 Fisch g/Woche 70 100 g/Tag 15 20 Kuchen, Süßigkeiten g/Tag <50 <50 Marmelade, Zucker g/Tag <10 <10 mäßig sparsam Margarine, Öl, Butter geduldet 2.2 Definitionen 2.2.1 Definition von Gesundheit Gesundheit ist die „Körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden im objektiven Sinne. Dabei sind kleine Schäden, falls sie nicht subjektiv das Wohlbefinden beeinträchtigen, kein Mangel. Die Gesundheit umfasst außerdem die Erbanlagen, die krank sein können, ohne dass dies objektiv in Erscheinung tritt und subjektiv empfunden wird. Die Lehre von der Erhaltung der Gesundheit ist die Hygiene“ (Das moderne Lexikon, Band 7:Seite 46 unten rechts) „Die WHO-Definition von Gesundheit Gesundheit ist ein Zustand des völligen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen. – Präambel der Satzung der Weltgesundheitsorganisation“ (http://www.euro.who.int/AboutWHO/20021122_3?language=German, [Online: 15.04.2006]) 2.2.2 Definition Bewegung „Die Bewegungsenergie, auch kienästhetische Energie genannt, ist einem Körper auf Grund seines Bewegungszustands innewohnende Arbeitsfähigkeit.“ (Das moderne Lexikon, Band 2:Seite 442 Mitte) 2.2.3 Definition Ernährung Ernährung ist „die regelmäßige Zufuhr von Nahrungsmitteln.“ (Das moderne Lexikon, Band 5:Seite 318 Mitte) Für mich drücken die Definitionen jeweils die Ansätze und groben Strukturen des gesamten Thema aus. 2.3 Ernährungsverhalten im Wandel der Zeit Essen war und ist nicht nur ein Mittel zur Lebenserhaltung, sondern auch eines der wichtigsten Kulturgüter die wir haben. Auch Sinnsprüche haben das Essen zum Inhalt: Beispielsweise stammt von Philosoph Ludwig Feuerbach (1804-1872) das Zitat „Der Mensch ist, was er isst“. Mit diesem Satz möchte ich die kleine Reise mit dem Essen durch die Vergangenheit bis in die Gegenwart beginnen. Der Urmensch ernährte sich rein pflanzlich. Als Erklärung dieses Sachverhalts meinen die einen Pflanzenkost sei aus Verdauungsgründen gegessen worden, die anderen meinen, das den Menschen das nötige manuelle Geschick zur Fleischzubereitung damals noch fehlte. Doch spätestens für vor 500.000 Jahren sind in Europa und somit auch in Deutschland, durch Funde von Waffenresten eindeutige menschliche Jagdaktivitäten und damit ein stetig wachsender Fleischanteil in der Ernährung belegt werden. Durch Erhitzen über dem Feuer und der damit verbundener Nahrungszubereitung sowie durch Landwirtschaft, wurde die Ernährung vielfältiger. Diese Form der Ernährung blieb lange Zeit erhalten und wurde durch den Ackerbau erweitert. Dieser hat sich wie bereits vor 500000 Jahren nach und nach zwar verändert, ist aber bis heute so geblieben. Die Menschen aßen Körner, aus welchen sie beispielsweise durch Mahlen, Mehl bekamen, woraus dann Brot beispielsweise gebacken wurde. Es gab Gemüse und Obst je nach Jahreszeit, was so gut wie möglich aufbewahrt wurde. Wenn es im Herbst Äpfel gab, wurden sie an einem kühlen Platz gelagert und nach und nach gegessen. Auch die Bedeutung der Kräuter in der Nahrungszubereitung nahm stetig zu. Aus dem 13. Jahrhundert stammt deshalb der Satz „Dagegen ist ein Kraut gewachsen!“ Dies kann man auch damit begründen, weil sich die Menschen durch Pflanzen versuchten, gesund zu erhalten. Damit schließt sich hier der Kreis von Gesundheit, Ernährung und Gesunderhaltung. Im Mittelalter kam aus Amerika der Mais zu uns. Davor war er Hauptnahrungsmittel in Ländern wie Nordspanien, Portugal, Italien und auf dem Balkan. Auch die Kartoffel hat zu dieser Zeit im Speiseplan bei uns Einzug gehalten. Auch finde ich interessant, dass es bis zum 16. Jahrhundert kein richtiges Esswerkzeuge bei uns gab. Bis dato gab es beispielsweise nur Löffel aus Holz. Dann kam die Gabel aus Italien. Dennoch hat es weitere 100 Jahre gedauert, bis sie sich als Esswerkzeug durchgesetzt hat. Noch in den 50er Jahren waren die Ernährungsgewohnheiten anders als heute. Dies möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen. Da gab es zum Frühstück beispielsweise ein Butterbrot mit Marmelade. Wenn man Milch wollte, musste man zum Bauern oder in den Stall gehen, um Milch zu holen. Der Rahm von der Milch wurde abgeschöpft und auch oft auf das Brot gestrichen. Die Erwachsenen tranken Malz-Kaffee. Sonntags gab es selbstgebackenen Kuchen. Heute, nur ca. 50 Jahre später sieht dies schon ganz anders aus. Viele essen Müsli oder Flakes mit Milch aus dem Beutel oder einen im Toaster getoastetes Toastbrot mit NussNugat-Creme (z.B. Nutella). Oft gibt es auch Brötchen. Als Getränk meistens Kaba zum Anrühren mit Milch. Für die Erwachsenen Bohnenkaffee aus der Packung. Dieses kleine Beispiel zeigt sehr anschaulich die rasante Entwicklung des Essverhaltens. 2.4 Essverhalten des Kindes 2.4.1 Entwicklung des kindlichen Essverhaltens Das Kind entwickelt sich im Bereich seines Essverhaltens von dem Moment an, wo es geboren ist. Es hat Hunger und Durst und sucht bei der Mutter danach. Saugen an Mutters Brust ist ein Reflex und läuft damit intuitiv und automatisch ab. Ab dem 1. Lebensjahr, wenn das Kind vom Säugling zum Kleinkind wird, gewinnt es mehr und mehr die Reife und Selbständigkeit. Auch körperlich ist es nun so weit, dass das Verdauungssystem feste Nahrung unterschiedlichster Art verträgt. Dies ist auch möglich, da das Kind bereits Zähne zum Kauen besitzt. Außerdem erleichtert und beschleunigt feste Nahrung das Durchbrechen der anderen Zähne (kleine Kinder haben immer was im Mund und wollen darauf herum kauen in dieser Phase.) Des weiteren entwickeln sich im 1. und 2. Lebensjahr wechselnde und nicht lange anhaltende Vorlieben für bestimmte Lebensmittel. Sie lernen verschiedene Aromen und Geschmacksrichtungen kennen. Eine Ablehnung von bestimmten Speisen, ist also keine Festschreibung für immer. In dieser Zeit ist es auch sehr wichtig, dass das Essen nicht durch ständige Ermahnungen begleitet ist, sondern eine angenehme Tischatmosphäre herrscht, da das Kind sonst unbewusst zum Essensverweigerer wird. Es sollte auch schon zu diesem Zeitpunkt das Gefühl haben, am Tisch angenommen und darin aufgenommen zu sein. Das Kind lernt auch hier am besten durch Nachahmung richtiges Verhalten. Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, die hier thematisch interessieren und zur Gruppe der Kleinkinder gezählt werden, sollen im folgenden als Kindergartenkinder bezeichnet werden. Dies scheint mir die beste Formulierung, auch um Verwechslungen auszuschließen. Kinder im Kindergartenalter werden durch die erste Ablösung vom Elternhaus, die ja durch den Eintritt in den Kindergarten geschieht, in ihrer Entwicklung voran gebracht und erlangen dadurch Selbstständigkeit. Der Radius der Aktionen beim Kind, also in dem was es tun darf, wird erweitert und es lernt sich mehr und mehr in eine Gemeinschaft einzugliedern und ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Dies ist ein Teil der Sozialerziehung. Auch lernt das Kind nach und nach, wie die „Großen“, also die Erwachsenen, zu essen und das Besteck zu führen. Dies stellt für das Kind zuerst eine motorische Höchstleistung und Herausforderung dar, die es aber durch immer wiederkehrendes Üben und Unterstützung der Erwachsenen durch Hilfestellung und Lob, irgendwann sicher beherrschen kann. Dem Essen sollte aber nicht zu große Bedeutung zukommen, da dies dazu führt, dass das Kind in falsches Essverhalten rutscht. Essen sollte kein Erziehungsmittel sein. Und dabei sollte noch auf einen weiteren Punkt immer geachtet werden: Eine gesunde Ernährung von Kindern muss den Bedarf an allen essentiellen, das heißt lebensnotwendigen, Nährstoffen decken, die Kinder für Wachstum, Entwicklung und Gesundheit benötigen. Essentielle Nährstoffe sind Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Daneben ist gesunde Ernährung auch Prävention. Dies ist ein wichtiger Punkt, worauf ich später ausführlich eingehen werde. 2.4.2 Von Kindern bevorzugte Lebensmittel Kinder bevorzugen die süßliche Geschmacksrichtung, da diese für das Kind die intensivste ist. Außerdem hat Muttermilch einen deutlich süßlichen Geschmack, so dass die Lust auf Süßes sprichwörtlich schon mit der Muttermilch aufgenommen wird. Dies sollte aber nicht dazu verleiten Kindern nur süße Sachen anzubieten. Kinder sollen die Vielfalt erleben. Daher ist es sinnvoll Kindern im Wechsel beispielsweise bei den Getränken Saftschorle und ungesüßte Tees anzubieten. Zudem lieben Kinder Produkte, welche speziell für sie gefertigt werden. Dazu möchte ich im folgenden Kaptitel, wo ich mit dem Medieneinfluss beschäftigen werde, eingehen. 2.4.3 Beeinflussung durch Medien Kinder lieben diese bunte, süße und stark beworbene Lebensmittel und wollen sie immer wieder haben. Schließlich sehen sie sie täglich im Fernsehen und später beim Einkaufen. Diese Lebensmittel werden auch den Eltern als besonders gesund angepriesen. Aber um dies vorweg zu nehmen „spezielle Lebensmittel für Kinder sind nach dem ersten Lebensjahr nicht mehr erforderlich. Ab einem Jahr können und sollen Kinder am normalen Familienessen teilnehmen.“ (Ernährungserziehung bei Kindern, 2002, 4. völlig neu überarbeitete Auflage, Seite 36, Mitte). In der Weiterführung der Kost des Säuglings werden beispielsweise von den Kindernahrungsherstellern für bis 3 jährige Kinder Fertigmenüs angeboten, welche unter anderem den Übergang zum Familienessen um beträchtliches erschweren. Die Menüs sind stark zerkleinert, was auch für die Zähne darüber hinaus nicht gesund ist, weil nicht gekaut werden muss. Im Geschmack sind sie sehr eintönig und entsprechen darüber hinaus nicht den Ernährungsempfehlungen, was diese zu unnötigem und sogar schlechten Essen macht. Auch die Anreicherung mit Nährstoffen (Calcium, Eisen, Vitamin C) ergibt aus ernährungsphysiologischer Sicht keinen Sinn. Aber auch das Angebot an Kinderlebensmitteln, für Kinder ab dem 3. Lebensjahr ist mittlerweile enorm vielfältig geworden. Diese Lebensmittel greifen genau in die Essensund Geschmacksvorlieben der Kinder. Es finden sich Schokoriegel (z.B. Kinderschokolade) Kekse, Fruchtjoghurt (beispielsweise Fruchtzwerge, Monte), Götterspeisen, ... Die meisten dieser Kinderlebensmittel sind Süßigkeiten. Auch Getränke für Kinder (z.B. Caprisonne) sind extrem gesüßt. Weiter sind eine Vielzahl an Kinderlebensmittel mit Nährstoffen, also Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Es gibt Kinderlebensmittel, die teilweise mit bis zu 11 verschiedenen Nährstoffen angereichert sind. Wären diese nicht so gut „verpackt“, würde kein Mensch sie zu sich nehmen, da es sozusagen „Nährstoffbomben“ sind. Es ist auch beispielsweise so, dass sie die Tagesdosis die gesund ist, überschreiten, und so kann das Gute zu viel sein. Es ist daher für die gesunde Ernährung das beste, die Nährstoffe in ausgewogenen Mengen möglichst über biologisch angebaute und ungespritzte (Obst, Gemüse), natürliche Lebensmittel zu sich zu nehmen bzw. sie dem Kind zu geben. Auch die Zufuhr von Vitaminpräparaten in Tablettenform ist unnötig. Das einzige was für die kindliche Entwicklung förderlich sein kann, ist die Gabe von Vitamin D und Fluorid um Knochen und Zähne zu stärken. Außerdem sollte die Mutter in der Schwangerschaft, Folsäure und Jod zu sich nehmen. Jod sollte bei unserer Ernährung hier im Süden Deutschlands zusätzlich genommen werden, da wir Jod schlechter und weniger aufnehmen als Menschen die nahe am Meer wohnen. Deshalb ist es ratsam, hier jodiertes Speisesalz zu verwenden. Dennoch hat sich die Industrie dies mittlerweile zu Nutze gemacht und setzt für den Endverbraucher, welcher nicht ständig auf die Lebensmittelangabe auf der Verpackung schaut, unbewusst allen möglichen Lebensmittel Jod zu. Dies motiviert wieder dazu, ständig nachzuschauen ob alles noch wie immer ist und vorsichtiger wieder beim Einkauf und Verzehr zu sein, denn auch hier ist eine Überdosierung nicht empfehlenswert. Somit ist zu sagen, dass die Ernährungserziehung heute einen schweren Stand gegenüber dem ausgeklügelten Marketing der Lebensmittelhersteller hat. Dabei werden die Eltern über gesundheitsbezogene Werbeaussagen, wie z.B. Nährstoffanreicherungen, gelockt. Die Kinder werden weiter über die äußerliche, ansprechende Gestaltung und/oder die Beigabe von Spielzeug im wahrsten Sinne „geködert“. Es ist aber möglich über die aktive Einbeziehung und das offene Gespräch ohne Wertungen, die Kinder zu gesunder Ernährung zu führen. Diese ist optimierte Mischkost, bei der alles erlaubt und nichts verboten ist. 2.4.4 Gesunde Ernährung - Lebensmittelkreis Lebensmittel liefern uns Nährstoffe, die unser Körper benötigt, um zu funktionieren. Wir können aber keine Nährstoffe, Vitamine und Ballaststoffe allein zu uns nehmen, was auch nicht sinnvoll wäre, da diese uns isoliert nicht zur Verfügung stehen. Wie bereits erwähnt, wäre dies auch nicht sinnvoll, da wir bzw. unser Körper sie nur in kompletten Nahrungsmittel verarbeiten uns somit verbrauchen kann. Die Auswahl, Menge und Kombination der Lebensmittel stellt die Weichen dafür, ob wir unsere Gesundheit fördern oder ihr schaden. Hilfreich bzw. zur Hilfe genommen werden kann hier der Lebensmittelkreis. Dieser hilft, wenn er im täglichen Leben umgesetzt wird. Der Lebensmittelkreis teilt alle lebenswichtigen Lebensmittel in 7 unterschiedlich Lebensmittelgruppen ein. In der Mitte des Lebensmittelkreises stehen die Getränke, welche für die lebenswichtige Aufgabe stehen, den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Um die Getränke stehen weitere 6 Gruppen, welche Getreide, -produkte und Kartoffeln Fleisch, Wust, Eier, Fisch Milch, - produkte Obst Gemüse Fette, Öle sind. Wer sich ausgewogen ernährt, isst täglich aus jeder der verschieden großen Gruppen etwas. Wer die Empfehlung des Lebensmittelkreises beachtet, erhält alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge und praktiziert das Ernährungsmodell der gesunden Mischkost. Dies kann sowohl für Kinder als auch für Erwachsene angewendet werden. 2.4.5 Problematisches Essverhalten bei Kindern Im Kindesalter werden die Weichen für das spätere Leben gestellt. Dies gilt auch, wenn es um das Ernährungsverhalten geht. Kindliche Fehlernährung ist in zweierlei Hinsicht problematisch. Einerseits für den aktuellen Zustand und anderseits für das weitere Leben des Kindes. Falsches Essverhalten, auch Essstörungen, die aktuell auftreten, kommen meist durch Unstimmigkeiten und Auseinandersetzungen mit der Umwelt des Kindes. Zeitweilige Appetitlosigkeit tritt meist nicht durch die Abneigung von Lebensmitteln auf, sondern beispielsweise durch unregelmäßige Essenszeiten, keine oder nicht genügend Zeit und Ruhe zur Essensaufnahme, wenig ansprechend aussehendes Essen oder zu einseitige Kost, Psychische Belastungen, also Streit und und wenn die Eltern das Kind zum essen zwingen führen unter Umständen zu Essstörungen. Den Zwang zum Essen sehe ich als wichtigen Auslöser an, da jeder Mensch Abneigungen gegen bestimmte Speisen hat und Zwang, dies zu essen, zu Frust und einer noch größeren Abneigung dagegen führt. Es kann hier auch zu Beziehungsproblemen führen. Durch das beim Kind noch erhaltene normale Sättigungsgefühl sollte das Kind auch nie gezwungen werden aufzuessen. Und immer sollte klar beachtet werden in welcher Situation das Kind nicht essen möchte: Wenn es im Kindergarten etwa keine Zeit mehr hat, weil die Freunde schon wieder spielen, etwa weil sie größer sind und schneller essen können als es selbst, sollte versucht werden es zum fertig essen anzuhalten. Wenn ein Kind nur wenig isst, dann isst es eben wenig. Wenn dies aber zu einer Gewichtsabnahme führt, sollte versucht werden, dem Kind Lust auf das Essen zu machen und gegebenenfalls der Kinderarzt zu Hilfe gezogen werden. Wenn ein solches Verhalten als problematisch anzusehen ist, d.h. wenn erkennbar wird, dass eine Über-, Unter- oder Fehlernährung vorliegt, wird das Risiko Zivilisationskrankheiten zu bekommen wesentlich erhöht. Welche diese Krankheiten sind und ob sie durch Ernährungserziehung seltener auftreten, möchte ich im nächsten Punkt erläutern. Bevor ich aber dazu übergehe, möchte ich kurz die vegetarische Ernährung beim Kind darstellen. Auch diese Form der Ernährung ist nämlich als problematisch anzusehen, wenn es sich um Veganer handelt, die keinerlei tierische Produkte zu sich nehmen. Dagegen vertretbar ist die fleischfreie Ernährung (Ovo-Lacto-Vegetarier), welche Milch, Milchprodukte und Eier beinhaltet sowie die Lakto-Vegetarische Form, die Milch und Milchprodukte erlaubt. Es muss dann aber sehr drauf geachtet werden, dass täglich vom Kind Milch und Milchprodukte verzehrt werden und es auch reichlich Gemüse und Getreide (Vollkorn kein Weißmehl) zu sich nimmt.. Dies ist deshalb nötig weil es hier um wichtige Nährstofflieferanten wie Eisen, Zink und um die Gruppe der B-Vitamine geht, die aus tierischen Lebensmitteln besser aufgenommen werden können. 2.4.5.1 Abbau von Volks-/Wohlstandkrankheiten Krankheiten, die durch Wohlstand entstehen, werden als Volkskrankheiten oder wie oben bereits bezeichnet, als Zivilsationskrankeiten bezeichnet, da sie gehäuft in industriellen Ländern auftreten und wie oben bereits erklärt durch falsche Ernährung verstärkt auftreten. Hier ist zuerst Adipositas (massives Übergewicht) zu nennen, da sich hier am klarsten der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gewicht zeigt. Adipositas führt zu weiteren Zivilisationskrankheiten, wie Hypertonie (Bluthochdruck) und Diabetes mellitus Typ 2 (früher wurde dieser Typus als Alterzucker oder Altersbrand bezeichnet). Darüber hinaus gibt es Erkrankungen, die durch Fehlernährung ausgelöst werden. Hier sind die Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Gicht, Gallensteine, Osteoporose, Karies und Vitaminmangelerkrankungen (Hypovitaminose, Avitaminose) zu nennen. Aber auch Erkrankungen des Bewegungsapparats treten durch fehlerhafte Ernährungsgewohnheiten auf. Wer übergewichtig ist, bewegt sich nicht so gerne wie ein Mensch, der normalgewichtig ist, da es dem Übergewichtigen durch die vermehrte Anstrengung schwerer fällt sich zu bewegen. Es bedarf also einer erhöhten Anstrengung. Aber auch wenn er sich bewegt, werden die Gelenke mehr abgenutzt als bei normalgewichtigen Menschen. Schließlich sind auch noch Allergien zu nennen, die auch schon bei Kindern sehr relevant sind Häufig werde sie durch übertriebene Hygiene und auch einen Mangel an Nährstoffen ausgelöst. Das Gegenstück ist aber hier wieder die Lebensmittelunverträglichkeit, bei welchem Nahrungsmittel, die Allergien auslösen, gemieden werden müssen. Bei der Kinderernährung sollte immer darauf geachtet werden, dass sie keine Zusatzstoffe enthält. Diese sind beispielsweise alle, die mit einem „E“ gekennzeichnet sind. Diese Stoffe stehen in laut EU Verdacht für Krankheiten wie Asthma als Auslöser oder zumindest als Verstärker zu agieren. (Quelle zu dieser Passage: [ONLINE) 08.02.2006 http://www.stiftungwarentest.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/1129755.html) 2.4.5.2 Krankheiten des Kindesalters, bei denen Ernährung wichtig ist Diabetes mellitus Typ 1 Diabetes mellitus Typ 1, früher auch als jugendlicher Diabetes bezeichnet, welcher zu 99% der Fälle von Beginn an insulinpflichtig ist, ist eine Autoimmunerkrankung, die auf eine Selbstzerstörung der körpereigenen Zellen beruht. Beim Diabetes mellitus Typ 1, sind dies die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, genauer gesagt die Langerhanschen Inseln. Diese produzieren das lebensnotwendige Hormon Insulin, dass für die Senkung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist. Fehlt dieses Hormon und der Blutzuckerspiegel steigt dadurch stark an, treten Symptome wie starker Durst, häufiger Harndrang, rapide Gewichtsabnahme und zuletzt Übelkeit und Erbrechen (Dies tritt meist kurz vor dem diabetischen Koma auf, welches auch als Ketoazidose bezeichnet wird. Dabei entstehen im Körper durch das Fehlen des Insulins über die Verbrennung von Fett, Ketone) auf. Diese Ketone führen zu einer starken Übersäuerung des Blutes. Kinder, aber auch Erwachsene mit Diabetes mellitus Typ 1 können wie alle anderen Menschen leben und sind genauso leistungsfähig wie alle anderen. Sie müssen nur ein paar „Spielregeln“ beachten. Diese beziehen sich unter anderem auch auf die Ernährung. Da in sehr vielen Lebensmittel Zucker enthalten ist (Monosacharide sprich Einfachzucker, Disacharide d.h. Zweifachzucker und Polysacharide also Vielfachzucker wie beispielsweise Stärke) und dieser den Blutzuckerspiegel erhöht, benötigt der Körper um diesen Zucker in die Zellen zu bringen einen „Schlüssel“. Dieser Schlüssel ist das Insulin. Wenn das Insulin wie bereits oben erwähnt, nicht mehr vorhanden ist, wie es beim Diabetes mellitus Typ 1 der Fall ist, muss es künstlich zugeführt werden. Da aber das Hormon Insulin wie viele anderen Hormone von unserer stark sauren Magensäure (pH0) zerstört werden würde, muss Insulin gespritzt werden. Dies geschieht heute über Einmalspritzen oder Insulinpens, oder über sogenannte Insulinpumpen, welche kontinuierlich Insulin in den Körper transportieren. Diese haben im Vergleich zu noch vor ein paar Jahren extrem dünne Kanülen, die dadurch die Insulingabe fast schmerzfrei machen. Da aber Hormone sehr geringe Dosen zum Wirken benötigen muss Insulin vorsichtig dosiert werden. Bei Überdosierung besteht die Gefahr, in eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) zu rutschen, welche dann zu kaltem Schweiß und Verwirrtheit führt. Dies führt wieder zurück zum Thema Ernährung. Bei einer Hypoglykämie müssen dem Kind schnell wirksame Kohlehydrate (wie bereits oben bei den Zuckerarten beschrieben, denn Zucker ist ein Kohlenhydrat) etwa in Form von Saft, Traubenzucker oder Gummibärchen gegeben werden. Kinder, natürlich auch Erwachsene, mit Diabetes mellitus Typ 1 benötigen heute keine speziellen Lebensmittel mehr. Sie dürfen und können alles essen was andere Menschen auch essen. Es ist aber sinnvoll und auch sehr empfehlenswert, dass sie die gesunde, optimierte Mischkost praktizieren. Auch „normalen“ Zucker der ja bis vor ein paar Jahren noch verteufelt wurde, in der Therapie des Diabetes ist mittlerweile erlaubt. Kinder mit Diabetes haben meistens eine Therapieform mit der Insulinpumpe oder nach dem „Basis-Bolus-Modell“ d.h. sie bekommen ein Langzeitinsulin, das je nach Sorte bis zu 24 Stunden wirkt und den Grundbedarf des Körpersohne Nahrungsaufnahme deckt. Dies wird als Basis oder als Basalbedarf bezeichnet. Dazu wird zu jeder Mahlzeit ein kurzwirksames Insulin benötigt, welches, je nach dem was gegessen wird, berechnet wird. Die Berechnung erfolgt mit den sogenannten Broteinheiten. 1 Broteinheit kurz BE genannt, hat zwischen 10 g und 12 g Kohlenhydrate und entspricht beispielsweise einem kleinen Joghurt, einer kleinen Kartoffel, oder einer halben Scheibe Brot. Bevor dieses kurzwirksame Insulin gespritzt wird und auf jeden Fall zu jeder Mahlzeit, manchmal auch zwischendurch wird der Blutzuckerspiegel mittels eines Messgeräts bestimmt. Hierzu pickst das Kind und dabei wäre es wünschenswert, wenn die Erzieherin dabei helfen bzw. ihm helfend zur Seite stehen würde, in den Finger und gibt diesen minimalen Blutstropfen auf einen Teststreifen in einem Gerät. Je nachdem wie der Wert ist, wird das zusammen mit dem was es isst, dosiert. Wenn der Wert tief ist, wird weniger Insulin gespritzt, als wenn der Wert hoch ist, um den Blutzuckerspiegel auf sein Normalniveau (zwischen 80mg/dl und 120 mg/dl) auszugleichen. Bei der Insulinpumpe läuft es ziemlich ähnlich ab nur mit dem Unterschied, das nur alle 2-3 Tage gepiekst werden muss, beim Katheterwechsel, und nur 1 Insulin im Einsatz ist. Dies ist ein kurzwirksames Insulin welches zu den Mahlzeiten bei der anderen Therapieform gespritzt wird oder ein Normalinsulin, das etwas anders wirkt. Der Basisteil wird kontinuierlich abgegeben und der Bolus, welcher ja zu den Mahlzeiten erfolgt wird, per Knopfdruck abgerufen. Da der Basisteil kontinuierlich abgegeben wird, erübrigt sich das Langzeitinsulin hier. Es gibt aber auch Lebensmittel, welche ohne Berechnung verzehrt werden können wie beispielsweise Gemüse (ohne Mais), Fleisch ohne Panade oder Wurst. Aber auch Obst enthält Kohlenhydrate. 1 Apfel hat beispielsweise auch 1 BE. In der Tageseinrichtung ist deshalb drauf zu achten, dass das Kind nicht nebenher nascht und wenn es nascht, dass dies berücksichtigt wird. Nun möchte ich noch kurz darauf eingehen, wie das Kind reagieren kann, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist (Überzuckerung oder auch Hypergylykämie ). Dann kann das Kind unter anderem zornig und wütend werden oder es kann ihm schlecht werden. Es ist immer zu beachten, dass wenn dies passiert, mit den Eltern Rücksprache zu halten ist. Zöliakie Zöliakie, eine insbesondere bei Kindern und jungen Frauen auftretendes Malassimimilationssyndrom (Wort aus: Mensch, Körper, Krankheit 2. überarbeitete Auflage 1995, Gustav Fischer Verlag). Das Malassimimilationssyndrom ist eine Erkrankung, bei welcher nur eine verminderte Aufnahme an Nährstoffen aus dem Darm in den Blutkreislauf gewährleistet ist. Sie zählt medizinisch zu den Autoimmunerkrankung, bei welcher der Körper Antikörper gegen das Eiweiß Gluten (Klebereiweiß) bildet. Diese Antikörper zerstören die Zotten des Dünndarms. Dadurch können Vitamine und Mineralstoffe die beim gesunden Menschen so aufgenommen werden, sehr viel schlechter oder gar nicht resorbiert werden. Dies führt zu einer Mangelernährung, wodurch das Wachstum und die Gewichtszunahme beim Kind sehr verlangsamt wird. Außerdem treten Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Zöliakie wird auch als einheimische Sprue bezeichnet. Zudem kann es bei weiterem Verzehr dieses Eiweißes zu einer Erkrankung an Darmkrebs kommen. Kinder (und auch Erwachsene) die diese chronische Erkrankung haben, müssen sich ihr Leben lang vollkommen glutenfrei ernähren. Das heißt sie dürfen keinerlei Weizen, Dinkel, Grünkern, Hafer, Gerste und Roggen zu sich nehmen, da diese Getreidesorten alle das bereits genannte Klebereiweiß enthalten. Glutenfrei sind dagegen Mais, Reis, Sojabohnen, Hirse, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eier sowie Milch und Milchprodukte. Neurodermitis „Neurodermitis ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Etwa 13 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind betroffen. Zum Glück lässt sich die Hautkrankheit fast immer gut behandeln.“ (http://www.eltern.de/gesund_schoen/gesundes_kind/neurodermitis.html , online am 06.04.2006) Neurodermitis wird medizinisch als Atopische Dermatitis oder Endogenes Ekzem bezeichnet und ist eine chronische, also immer wiederkehrende Entzündung der Haut bei welcher Juckreiz, Rötungen, Nässen, Schuppungen und Krustenbildungen der Haut auftreten. Meistens sind die Gelenkbeugen, das Gesicht, Hals und Nacken am stärksten betroffen. Dies passiert, weil bei diesen Menschen ,also auch bei diesen Kindern eine Unterfunktion der Talg- und Schweißdrüsen besteht und die Haut deshalb trocken erscheint und sich auch so anfühlt. Die Ursachen sind auch hier wie bei den bereits benannten Erkrankungen noch zum Großteil unbekannt. Eine spezielle Neurodermitisdiät gibt es nicht. Nur Lebensmittel, die erwiesenermaßen beim jeweiligen Patienten zu Unverträglichkeitsreaktionen führen, sollten weggelassen werden. Radikale Diätvorschriften (z. B. ganz ohne tierisches Eiweiß) können zu Mangelerscheinungen führen und besonders bei Kindern fatale Folgen haben. Wenn das Kinder auf viele verschiedene Lebensmittel reagiert, kann es aber auch sehr schwierig sein, das tägliche Leben zu gestalten. Dies kann beispielsweise bei einem Kind, das keinerlei Milchprodukte und Einfachzucker zu sich nehmen darf, zu einer sozialen Ausgrenzung beispielsweise an Kindergeburtstagen führen. Aber auch durch die offenen Hautstellen, welche unansehnlich sind, kann es dazu führen, dass andere Kinder nicht mit ihm spielen wollen, aus Angst sich anzustecken. Dies kann, für das Kind, eine psychische Belastung sein. Daher muss immer versucht werden einen Mittelweg zu finden, um dem Kind eine normale Entwicklung zu ermöglichen. Zudem kann das Problem durch fettende Salben, und wenn nichts mehr anderes hilft durch kortisonhaltige Cremes, verbessert werden. 3 Verknüpfung von Theorie und Praxis zu Ernährungserziehung im Kindergarten 3.1 Förderung der Gesundheit beim Kind 3.1.1 Praktische Beispiele Das Thema der gesunden Ernährung im Kindesalter kann in der Tagesseinrichtung über ein Projekt erarbeitet werden. Ich praktiziere dies derzeit mit den Kindern des Kindergartens St. Anna in Neresheim- Kösingen, in welchem ich mein Anerkennungsjahr absolviere. Hierbei sehe ich es als wichtig an, das Thema nicht als einfach ein Thema abzuarbeiten sondern es als Teil des Lebens anzusehen. Es ist eben auch hier wichtig das die „Verpackung“ des Themas stimmt. So habe ich es „Naschkatze und Suppenkasper“ genannt, was schon den Witz dieses Sachthemas in sich birgt. Das Projekt habe ich wie in der Schule theoretisch vermittelt, nach allen Kriterien des situationsorientierten Ansatzes geplant. So habe ich mich beispielsweise an den Bedürfnissen und Fragen der Kinder orientiert. 3.1.2 Institutionen Wenn es um gesunde Ernährung im Kindesalter geht, kann helfend das Gesundheitsamt zur Seite stehen, wie auch beim Thema der Zahngesundheit, welche sich ja im weiteren Sinne auch mit gesunder Ernährung beim Kind beschäftigt. Zudem gibt es vom Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg, sogenannte BeKi- Fachfrauen die es in jedem Landkreis gibt und die im Ostalbkreis beispielsweise über die Telefonnummer 0 79 61/ 90 59-40 erfragt werden kann. Ich habe diese Telefonnummer über das oben genannte Ministerium erfragt. Über dieses Ministerium kann auch Infomaterial beantragt werden. Auch ist zum Thema Ernährung im Kindesalter immer der Kinderarzt Ansprechpartner. 3.2 Das Thema „Ernährung“ im Kindergarten – Vorraussetzungen für die Umsetzung Voraussetzung für dieses Thema ist die Offenheit der Erzieherin, der Eltern und natürlich der Kinder für dieses Thema. Besonders wir Erwachsenen müssen an dieses Thema ohne Vorurteile und vorgefertigte Meinungen herangehen. Wichtig ist auch, dass allen, die an der Ernährung in der Kindertagesstätte, welche ja der Überbegriff zum Kindergarten ist, eindeutig klar ist, was und wie das Thema angegangen werden soll und was es erreichen soll. Es ist daher sinnvoll, sich vor Beginn des Projekts über die Ziele auszutauschen. Die Ziele müssen für die Gruppe realistisch formuliert sein. Erziehung zu gesunder Ernährung ist viel mehr als nur die Lehre vom Essen. Vielmehr ist sie Förderung zur Selbstständigkeit, umfassende und ganzheitliche Sinnesschulung, Sprachförderung, Lernort für Sozialverhalten, Motorikschulung, Kennenlernen von Lebensmitteln, sowie Lernort für den Schatz der Erde, der uns alles bietet, was wir brauchen (Wertschätzung). Zudem ist Voraussetzung, die Regeln, die schon vor dem Projekt bestanden. Dies ist hier im Kindergarten, dass die Kinder keine sogenannten Trinkpäckchen mitbringen sollen oder dass keine Süßigkeiten zum Frühstück bzw. zur Zwischenmahlzeit am Nachmittag mitgebracht werden dürfen. Dennoch ist es immer wieder schwierig auch hier klar zu sagen was, Süßigkeit ist, und was nicht. Worunter fällt z.B. Milchschnitte? Ist es eine Milchmahlzeit wie in der Werbung verkündet wird oder eine Süßigkeit? Solche Lebensmittel, insbesondere Kinderlebensmittel gibt es viele und es muss klar sein, dass Verbote die Lust darauf nicht vertreiben können. Dennoch bin ich der Meinung, dass eine grobe Linie vorhanden sein muss, um den Kindern die Kontinuität im Kindergarten zu bieten. Wir haben und beispielsweise dafür entschieden, dass Fruchtjoghurts, wie es Fruchtzwerge sind, und Nutellabrote in Ordnung sind, aber Milchschnitte und Kinderpingui nicht mitgebracht werden sollten. Klar ist die Regelung, wenn es um Gummibärchen geht. Diese dürfen von den Kindern nicht mitgebracht werden. 3.3 Vorbild und Rolle der Erzieherin in diesem Prozess Wie bei allem, was das tägliche und weitere Leben des Kindes bestimmt, so ist es auch beim Thema Ernährung im Kindesalter so, dass das Kind sehr viel durch Nachahmungslernen lernt. Es schaut sich die Eltern, aber auch die Erzieherin an. Es nimmt wahr, was die Erzieherin bzw. der Erzieher zum täglichen Frühstück dabei hat, fragt danach, wenn es dies nicht kennt, will es probieren, und möchte es über alle Sinne erfahren. Wie immer bei der täglichen Arbeit im Kindergarten ist es auch hier so, dass sich die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeitsweise an den Kindern (Kindzentriert) orientieren soll. Das bedeutet, dass man sich daran orientieren soll, wie und wo das Kind lebt, an seiner Lebenssituation, seinen Bedürfnissen und Befindlichkeiten, den finanziellen Mitteln der Eltern (Kinder aus einem armen Stadtteil mit sehr viel Arbeitslosigkeit essen und trinken andere Dinge als Kinder aus einem Stadtteil und einer Familie mit mehr Geld und Bildung der Eltern). Es spricht also den normalen Planungsablauf des „situationsorientierten Ansatzes“ an welcher sich ja auch auf die didaktischen Prinzipien wie beispielsweise der Lebensnähe bezieht. Es ist daher sinnvoll, die beobachteten Situationen aufzugreifen und mit den Kindern über ein Projekt zu bearbeiten. Aber auch außerhalb eines Projekts ergeben sich immer wieder Situationen in denen das Thema „Ernährung“ zum Tragen kommt. Dies sind dann Gespräche, beispielsweise am Esstisch beim gemeinsamen Frühstück mit den Kindern zusammen oder bei Spielen, Festen oder Spaziergängen. Hier gilt es, gleichermaßen kindgemäße Erfahrungen und Informationen zu vermitteln. Generell gilt auch in diesem Zusammenhang: Die Erzieherin muss nicht alles wissen, sie muss nur wissen, wo sie sich Informationen besorgen kann. Diese Erfahrung habe ich selbst in meiner praktischen Arbeit erfahren. 3.4 Förderung von gesundheitsbewusstem Essen im Freispiel Im Freispiel wird es auch immer wieder Thema der Kinder sein. Hautsächlich, und so erlebe ich es auch, wird sich dies am Esstisch abspielen, indem die Kinder sich gegenseitig über das, was sie dabei haben und was sie gerne bzw. ungern essen austauschen. Auch regt es die Kinder durch die Gemeinschaft an, sich an Neues, Unbekanntes heran zu trauen, was sie bisher noch nicht gegessen haben. Gezielt kann dies auch wieder im Freispiel von der Erzieherin dahin gelenkt werden, wie beispielsweise beim Aktiven eingehen auf Fragen. Ich konnte beispielsweise eine rege Diskussion der Kinder bebachten, in der es darum ging, ob Toastbrot oder dunkles Vollkornbrot denn nun gesünder sei. Ich habe die Frage daraufhin mit den Kindern thematisiert und weiter ausgeführt. 3.5 Förderung von gesundheitsbewusstem Essen in gezielten Aktivitäten Die Förderung in gezielten Aktivitäten läuft meines Erachtens am besten innerhalb eines zusammenhängendem Projekts über mehrere Wochen ab und sollte wie bereits oben beschriebene, situationsorientiert und auf kindgerechten Informationen beruhen. Ich habe als Einstig ins Projekt beispielsweise mit allen möglichen Lebensmitteln aus Lebensmittelkettenprospekten, die jede Woche ins Haus flattern, mit den Kindern gemeinsam bearbeitet, was wir den alle so essen und trinken. Dies lief ohne Wertung ab. Es war ein einfaches Sammeln. Weiter haben wir dann alle Lebensmittel in die Gruppen des Lebensmittelkreises eingeteilt. Dann folgte anhand des richtigen Ernährungskreises (Siehe Anhang) nach dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum die Einteilung in die verschieden großen Segmente. Dies zeigte wie die anderen Aktivitäten den Kindern anschaulich und für sie verständlich, welche Lebensmittel es gibt und in welchen Mengen sie für uns gut sind. Des weiteren habe ich und werde ich mit Geschichten und Spielen das Thema untermauern. Mir ist aber auch einfach die praktische Erfahrung von gesunder Ernährung wichtig. Dies kann z.B. über ein gemeinsam hergerichtetes gemeinsames gesundes Frühstück ablaufen. Neben dem Projekt hatten wir eine Fachfrau von der „Jugendzahngesundheit“ im Kindergarten zu Besuch, welche mit den Kindern das Thema nochmals von einer anderen Richtung her bearbeitete. 3.6 Elternarbeit Im Bereich der Elternarbeit stellt dieses Thema hohe Ansprüche an die Erzieherin und die Eltern. Es liegt einerseits an der Wichtigkeit dieses Themas, anderseits an unserer heutigen Lebenswelt wie auch an unterschiedlichen Erfahrungen und Überzeugungen der Personen. Hier spielen persönliche Essvorlieben eine große Rolle und wie man selbst geprägt ist. Dennoch muss ein gemeinsamer Weg, also eine gewisse Kontinuität vorhanden sein, um dem Kind, das zwischen Elternhaus und Kindertageseinrichtung steht, Sicherheit zu geben, um sich in der Umwelt orientieren zu können. Schon beim Aufnahmegespräch des Kindes in den Kindergarten kann das Thema angesprochen werden, wenn es darum geht Gepflogenheiten und Gewohnheiten allgemein zu besprechen, kann man auf Ernährungsgewohnheiten eingehen. Es sollte aber das Kennenlernen im Mittelpunkt stehen, um ein freundlichschaftliches Miteinander und eine vertrauensvolle Basis zu schaffen. Auch kann Elternarbeit hier bedeuten, dass die Eltern mit den Kindern einfach mal einen Tag im Kindergarten mit erleben und so sehen wie hier die Nahrungsaufnahme abläuft. Es eignet sich auch besonders wenn ein Projekt geplant ist bzw. gerade läuft, einen themenzentrierten Elterabend mit einem Referenten zu organisieren oder selbst Auskunft über das Projekt und dessen Ziele zu geben. Aber auch an Festen im Kindergarten gibt es meist etwas zu essen und so kann auch dies dazu genützt werden, um Gesprächsstoff zu haben. Zu alledem ist es eine gute Möglichkeit, welche ich in einem anderen Kindergarten mitbekommen habe, dass die Mütter zu Muttertag in den Kindergarten zu einem gemeinsamen gesunden Frühstück eingeladen wurden. So konnte hier die Verbindung zwischen Kindergarten und Elternhaus, aber auch das Thema der gesunden Ernährung und deren Umsetzung verbunden werden. Ich finde diese Aktion eine schöne und andere Möglichkeit als das sonst so gebräuchliche Kaffee trinken und Kuchen essen an solchen Festen. 4 Persönliche Lernerfahrungen und Zusammenfassung Nun möchte ich noch kurz meine persönlichen Erfahrungen, die für mich und mein weiteres Leben Ausschlag gebend sind, anmerken. Des weiteren möchte ich aber nun meine Erfahrungen, die sich auf die Praxisstelle und deren Veränderungen beziehen eingehen. Kurze Zusammenfassung Abschließend möchte ich zum Ausdruck bringen, dass besonders über das praktische Erleben und Umsetzen der Facharbeit, und hier ist besonders der praktische Teil der Facharbeit zu nennen mir sehr viel Freude gebracht haben und es gut war, sich als Hintergrundwissen für ein Projekt auf so einen großen Fundus von Informationen zurückgreifen zu können. Auch die Gruppe hat sich während dieser Zeit verändert. Es wurde wie bereits in der Situationsanalyse angedeutet, zum 1. Mai nochmals ein Kind aufgenommen, welches ich aber auch als seinem Alter entsprechend entwickelt ansehe. Zu den 4 Kindern auf welche ich in der Situationsanalyse näher eingegangen bin möchte ich auch nun zum Abschluss meiner Arbeit etwas anmerken: C.H. hat in der Zeit mit Interesse am Projekt teilgenommen wie alle anderen Kinder auch, aber ein besonders starkes oder intensives Interesse dran gezeigt. An ihr merkte man keine Veränderung diesbezüglich. Anders bei N.B.. Er war von Beginn des Projekts an sehr interessiert und hoch motiviert und wollte sehr viel wissen. Er war das Kind, von dem ich denke, dass es am meisten aus dem Projekt mitnimmt. L.N. hat sich auch für das Projekt interessiert war aber ähnlich wie C.H. nicht außerordentlich engagiert dabei. Auch konnte ich wiederum bei J.W: einen gewissen Erfolg sehen, indem sie beispielsweise nun auch mal gerne Obst isst und etwas offener für gesunde Sachen ist und sie nicht mehr ganz ablehnt. Ich denke, dies kann als Erfolg gewertet werden und wenn dies, was ich mir für sie wünschen, weitergetragen würde besonders vom Elternhaus, für sie die Zukunft im Bereich ihres Körpergewichts und somit Gesamtentwicklung positiv wäre. Obwohl sie gegenüber gesunden Lebensmitteln offener geworden ist, stieg auch während der Zeit ihr Körpergewicht. Dies zeigt sich mir am äußerlichen Erschienungsbild. Eine schöne Situation war in diesem Zusammen auch als wir Obstsalat machten, und sie fragte ob sie nochmals etwas haben könne, ihr würde es total gut schmecken. Die Beobachtung mit dem Bauchumfang, die ich in der Situationsanalyse beschrieben habe, ist weiterhin konstant. Aber auch bei ihr konnte ich kein herausragendes Interesse bemerken, dennoch war sie mit Freude dabei. Ich bin auch mehr denn je für mich der Entscheidung sicher geworden, dass das Thema gut und richtig ausgewählt ist und es diesen Kindern in ihrer gesamten Entwicklung weiterhilft. Persönliche Erfahrungen beim Schreiben der Facharbeit Ich habe über das Projekt mein eigenes Wissen zu gesunde Ernährung erweitert und bin selbst wieder sensibler für die Thematik rund um gesundheitsbewusstes Essen geworden. Zudem bin ich wieder hellhöriger und offener für jegliche Diskussionen geworden, da ich mich nun in das Thema eingearbeitet habe. Mir fiel es anfangs schwer, aus der Fülle der Informationen die richtigen Dinge auszuwählen, denke aber, dass ich mit dieser Auswahl und mit dieser Ausarbeitung, den Punkt getroffen habe und eine Vielzahl an unterschiedlichen Informationen und Eindrücken zusammengebracht habe. Ich bin mir sicher, dass dieses Thema mich auch in Zukunft intensiver wie davor begleiten wird. Literatur und Quellenangaben und Versicherung mit Unterschrift 2 Literatur und Quellen 10. Kinder- und Jugendbericht der Bundesrepublik Deutschland Abele, Kristina Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Das moderne Lexikon Das moderne Lexikon Das moderne Lexikon Degel-Lang, Christiane Erkert, Andrea [ONLINE]http://66.249.93.104/search?q=cache:z-qcNeflhJcJ: www.gsf.de/flugs/Kindergesundheit.pdf+10.+Kinderund+Jugendbericht+der+Bundesrepublik+Deutschland+ Ern%C3%A4hrung+&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=1&client=firefox-a Stand: 10.05.2006 Vorlage des Raster für Gliederung Essstörungen...was ist das? Chronische Erkrankungen im Kindesalter – ein gemeinsames Thema von Elternhaus, Kindertagesstätte und schule, Informationen für Eltern, 2. Auflage Das moderne Lexikon, band 2, 1. Auflage, 1977, Seite 442 Mitte rechts (Definition von Bewegung) Das moderne Lexikon, band 5, 1. Auflage, 1977, Seite 318 Mitte rechts (Definition von Ernährung) Das moderne Lexikon, band 7, 1. Auflage, 1977, Seite 45 rechts unten (Definition von Gesundheit) Entdeckungskiste, Fachliteratur für Vorschul-Pädagogik, Ausgabe September/ Oktober 1996, Kindergarten-Fachversand, St. Ingbert Naschkatze & Suppenkaspar, 1. Auflage, Münster, Ökoutopia Verlag Münster 2005 Institut für soziale Skripten der Ak-Treffen und Mitschriebe Berufe, Ellwangen Ministerium für Ernährungserziehung im Kindergarten, Druckerei Kaiser, Salach Ernährung und Ländlichen Raum BadenWürttemberg Ministerium für Ernährungserziehung bei Kindern, 3. Auflage, Studio Druck Nürtingen, Ernährung und 1992 Ländlichen Raum BadenWürttemberg Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum BadenWürttemberg Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum BadenWürttemberg Postfach 10 34 44, 70029 Stuttgart Broschüre: Ernährungs-Info 2/ Kindgerechtes essen Mensch, Körper, Krankheit, 2. Auflage 1995, Gustav Fischer Verlag Schäffler, Arne Schmidt, Sabine Stiftung Warentest von Wege, Brigitte Wessel, Mechthild WHO ohne Verfasser ohne Verfasser Ernährungserziehung bei Kindern, 2002, 4. völlig neu überarbeitete Auflage, Pfitze Druck GmbH, Renningen Zu viel Chemie [ONLINE) 08.02.2006 http://www.stiftungwarentest.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/1129755.html) Das große Ernährungsbuch für Kita und Kindergarten, 1. Auflage, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 2002 So arbeiten wir [Online] ohne Datum, (http://www.euro.who.int/AboutWHO/20021122_3?language=German (Stand: 15.04.2006) Allgemein [online] ohne Datum, http://www.zoelikids.de/allgemein.html (Stand: 05.04.2006) als Infos zu Zöliakie Den Juckteufel bändigen [online] ohne Datum, http://www.eltern.de/gesund_schoen/gesundes_kind/neurodermitis.html (Stand: 06.04.2006) Versicherung: Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst habe. Alle Zitate und Quellen sind sauber angegeben. Außer den angegebenen Quellen habe ich keine weiteren Hilfsmittel verwendet. Datum: Unterschrift der Anleiterin: Unterschrift: Bewusste Ernährung für gesündere Kinder Ernährungskreis aus Kindgerechtes Essen des Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Stuttgart