- Susanne Bergius

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- Susanne Bergius
Kirchenbanken setzen auf Nachhaltigkeit
Die christlichen Kirchen in Deutschland wollen zunehmend ihre Verantwortung als
Kapitalanleger wahrnehmen. Einige der Kirchenbanken sind dabei Vorreiter, manche
bieten auch der breiten Öffentlichkeit spannende nachhaltige Anlageprodukte an.
a
Am Weltspartag Ende Oktober prangerte das Bündnis
»Bankwechsel jetzt!«, eine Allianz aus Nichtregierungsorganisationen, »schmutzige« Geschäfte von Großbanken an:
Investitionen in Atomstrom, Landraub und Rüstung sowie
Verquickungen mit Steueroasen. Wer wissen möchte, was
mit seinem Ersparten finanziert wird, kann seine Hausbank
mit Fragen traktieren – und gegebenenfalls zu Banken wechseln, für die umstrittene Geschäfte tabu sind. Etwa zu den
Nachhaltigkeitsbanken (siehe Artikel eve-Ausgabe 6/12) oder
zu den Kirchenbanken.
Eigene Produkte | Einige Institute nehmen nur kirchlichkaritative Einrichtungen und deren Mitarbeiter an. Offen für
alle Interessenten stehen dagegen die Bank für Orden und
Mission, die Steyler Bank, die Bank für
Kirche und Diakonie (KD-Bank) und
die Evangelische Kreditgenossenschaft
(EKK). Alle katholischen und evangelischen Banken bieten nachhaltige Publikumsfonds an, die sie gemeinsam initiierten und die die
Union Investment managt: »KCD-Union Nachhaltig Renten«, »KCD-Union Nachhaltig Mix«, »KCD-Union Nachhaltig
Aktien«. Einige Institute haben auch selber Fonds aufgelegt.
Viele haben nachhaltige Anlageleitlinien für ihre Eigenanlagen, sodass zugleich festverzinsliche Sparprodukte ethisch
ausgerichtet sind. So beurteilen Kirchenbanken von Anlegern oft begehrte Rohstoffinvestments wegen ökologischer
und sozialer Folgeschäden als nicht nachhaltig und verzichten darauf. Möchte man über eine Kirchenbank andere
(nachhaltige) Produkte erwerben, ist zu bedenken, dass
diese andere Kriterien anlegen. Für welche Anlagen man
sich entscheidet, hängt – wie bei konventionellen Banken –
von individuellen Zielen, Bedürfnissen, Möglichkeiten und
Vorstellungen ab.
ten« zu achten. Dies geschieht seit September 2011 über
einen Nachhaltigkeitsfilter, der alle Anlagemöglichkeiten
nach entsprechenden Kriterien bewertet und gegebenenfalls ausschließt. Im Mai 2012 hat die EKK den Fonds
»EKK-Sustainable Multi Asset Invest UI« aufgelegt, der in
mehrere Anlageklassen investiert, und sie bietet einen
nachhaltigen Sparplan und den 1991 aufgelegten »ÖkoAktienfonds« an.
Die Steyler Bank aus St. Augustin emittierte erstmals
im Oktober 2012 einen Publikumsfonds. Beim »Steyler
Fair und Nachhaltig-Aktien« kontrolliert ein unabhängiger
Ethik-Beirat die Einhaltung der strengen Leitlinien. Handelt
ein im Fonds notiertes Unternehmen unethisch, kann das
Fondsmanagement mit der Firmenleitung sprechen, um
sie zum Umdenken zu bewegen. Der
Aktienfonds soll somit auch ein Mittel
im Kampf der Steyler Missionare gegen
Ausbeutung, Armut und Ungerechtigkeit
werden. Überdies unterscheidet sich die
stark ethisch orientierte Bank von anderen Kirchenbanken
seit ihrer Gründung 1964: Ihre Gewinne fließen in Hilfsprojekte der Missionare – auch die aus den Verwaltungsgebühren des Fonds. Ein Sozialbericht informiert die Anleger über Verwendung und Wirkung der Gelder. Viele Kunden spenden ihre Zinsen. Gleichwohl betont das Institut,
eine nachhaltige Geldanlage müsse nicht auf Kosten der
Performance gehen, wie ihre Palette an Sparprodukten belege. Dazu gehört seit Kurzem auch ein Indien-Sparbrief.
Bei Kirchenbanken
zählen christliche
Werte im Geschäft
Aktive Banken | Im Oktober 2012 hat die EKK aus Kassel
als erste deutsche Kirchenbank die »Prinzipien für verantwortliches Investieren« der Vereinten Nationen unterzeichnet. Damit verpflichtet sie sich, bei ihren 2,5 Milliarden
Euro an Eigenanlagen aktiv und nachweislich »auf die Einhaltung ökologischer und sozialethischer Standards sowie
auf die Wahrung der Menschenrechte durch die Emitten-
Nachhaltige Eigenanlagen | Zu den Pionieren zählt die
Bank für Kirche und Caritas (BKC) aus Paderborn. Sie hat
bereits seit Herbst 2003 als Herzstück ihrer Strategie einen
Nachhaltigkeitsfilter, um christliche Werte im Bankgeschäft
umzusetzen. Zu den Kriterien für die Eigenanlagen gehören
neben ökosozialen auch ökonomische Indikatoren, was
sie von anderen Instituten unterscheidet. Mit Ausschlusskriterien für Unternehmen und Staaten will sie unverantwortbare Investments vermeiden: »Hierzu zählen Staatsanleihen von Ländern, die die Menschenrechte systematisch und dauerhaft verletzen, oder Unternehmen, denen
ausbeuterische Kinderarbeit nachgewiesen werden
konnte.« Da für die Eigenanlagen der Nachhaltigkeitsfilter
GRÜNES GELD | eve 1.13 | 52
Gezielte Kredite | Manche Anleger erwerben bewusst Sparbriefe, etwa bei der Bank im Bistum Essen (BIB), weil sie Kredite vor allem an Wohlfahrtspflegeträger gibt. Kirchenbanken
finanzieren traditionell Einrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäuser oder Seniorenheime – wählt man ihre festverzinslichen Anlagen, weiß man, was mit seinem Geld geschieht. Die
BIB handhabt für ihre Eigenanlagen nur Negativkriterien wie
Glücksspiel, Rüstung, Alkohol und Tabak. Aber sie managt
selbst ein Festgeld, das gezielt Umwelt- und Energieprojekte
finanziert. Und sie hat 2011 als erstes Institut ein Mikrofinanzsparbuch aufgelegt und kümmert sich selbst um die Vergabe
der Minikredite im Ausland. Beides sind einlagengesicherte,
risikofreie Investitionen.
Die meisten Kirchenbanken sind Genossenschaften und
gehören wie jede Volks- und Raiffeisenbank der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung an. Sie schützt die Einlagen
privater und institutioneller Kunden zu hundert Prozent. Bei der
Steyler Bank sind die Kunden dagegen über das Einlagensicherungssystem des Bundesverbandes deutscher Banken geschützt. Hier gibt es eine Haftungsobergrenze für Sparer. ■ sbe
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Angebot gilt nur für einen Verbrauch unter 10.000 kWh/Jahr und Endkunden im bundesdeutschen Stromnetz. Ab
einem Verbrauch von 10.000 kWh/Jahr unterbreiten wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot.
3. Angaben zur Stromversorgung
(Die Angaben finden Sie in Ihrer letzten Stromrechnung oder auf Ihrem Stromzähler.)
naturstrom für meine jetzige Wohnung / mein jetziges Haus:
Zählernummer
Mein Jahresstromverbrauch in kWh
Bisheriger Stromversorger
Oder:
Neueinzug (Hier bitte das Datum und ggf. den Zählerstand eintragen, ab dem Sie die Stromkosten übernehmen.)
Zählernummer
Mein Jahresstromverbrauch in kWh
Datum des Einzugs
Zählerstand (ggf. nachreichen)
Name Vormieter/-in
GELD
4. Auftragserteilung
Ich beauftrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhe
meines Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauftrage und
bevollmächtige die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtig mit dem bisherigen Stromversorger bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichen Verträge mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen.
Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und
Rechnungsbeträge von folgendem Konto einzuziehen:
Grüner Deal im
Namen Gottes
greift, kann auch dieses Institut alle Spar- und Bankeinlagen als
nachhaltige Anlagen anbieten. Zudem hat es 2010 den Nachhaltigkeitsfonds »BKC Treuhand Portfolio« aufgelegt.
Die Dortmunder KD-Bank hat seit 2008 ebenfalls einen
Nachhaltigkeitsfilter für Eigenanlagen. Neben Ausschlusskriterien wendet sie das Best-in-class-Prinzip an, um in die Unternehmen zu investieren, die innerhalb einer Branche die
relativ gesehen besten ökologischen und sozialen Leistungen
erbringen. Der Filter basiert auf dem strengen Rating der Ratingagentur Oekom Research in München. Überdies hat die
KD-Bank 2010 mit der GLS Bank und Union Investment einen
Mischfonds mit speziellem Fokus aufgelegt: Für den »Fairworldfonds« haben die Hilfsorganisation Brot für die Welt und
das wissenschaftliche Südwind Institut über 50 entwicklungspolitische Kriterien formuliert. Der Fonds investiert auch in
Mikrofinanzfonds.
Name des Geldinstituts
Bankleitzahl
Kontonummer
Name Kontoinhaber/-in (nur falls abweichend von Auftraggeber/-in)
GG0123
Unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) finden Anwendung. Diese sind wie unser Stromherkunftsnachweis unter
www.naturstrom.de einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage per Post oder E-Mail.
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Susanne Bergius | Unsere Autorin ist mehrfach
ausgezeichnete Journalistin für nachhaltiges
Wirtschaften. Sie schreibt für Tages- und
Fachmedien und realisiert das »Handelsblatt
Business Briefing Nachhaltige Investments«.
Der Newsletter ist kostenfrei erhältlich unter
www.handelsblatt-nachhaltigkeit.de.
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Ort, Datum
Unterschrift Auftraggeber/-in
Widerrufsbelehrung: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail)
widerrufen. Die Frist beginnt, sobald Sie die Bestätigung über den Vertragsabschluss erhalten haben. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige
Absendung des Widerrufs. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße. 43, 40237 Düsseldorf.
Bitte senden oder faxen Sie diesen Vertrag an:
NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße 43, 40237 Düsseldorf , www.naturstrom.de
Kundenservice-Center (mo. bis fr. von 8 bis 18 Uhr), Tel 0211-77900-300, Fax 0211-77900-599
Ökologisches Engagement
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Im Test: 19 Ökostromtarife
Ausgabe 2/2012