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Tipps zur Vorbeugung von
Spätfolgen bei Diabetes
mellitus
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17.02.2009 15:37:22 Uhr
Auftraggeber: A. Menarini Diagnostics
Autorin: Dr. Karin Bergmann
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17.02.2009 15:37:26 Uhr
Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,
die Diagnose „Diabetes mellitus“
gilt lebenslang. Vor diesem Hintergrund mag es Ihnen vielleicht
merkwürdig vorkommen, trotzdem über Vorbeugung nachzudenken. Gerade aber weil Sie den
Diabetes nicht ablegen können
wie ein altes Kleidungsstück,
müssen Sie versuchen, möglichst
pfleglich mit ihm umzugehen.
Was heißt das?
Wir möchten, dass Sie schon früh
an später denken! Sollten Fragen
auftauchen, steht Ihnen Ihr Praxisteam oder der Kunden-Service
Diabetes von Menarini Diagnostics
Deutschland unter der Rufnummer 01802 – 666 333 (6 Cent pro
Gespräch) mit Rat und Tat zur Seite.
Viel Spaß beim Stöbern in den
Tipps und beim Ausprobieren!
Vorbeugung heißt, jetzt schon was
zu tun! Wir geben Ihnen in dieser
Broschüre Tipps, was Sie konkret
tun können, um die Spätfolgen des
Diabetes mellitus zu vermeiden.
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17.02.2009 15:37:27 Uhr
Den Spätfolgen vorbeugen – warum?
Mit Sicherheit haben Sie in Ihrem
Alltag genug Herausforderungen
und hätten nicht noch eine neue
Aufgabe gebraucht. Aber mit der
Diagnose Diabetes mellitus haben Sie sie quasi gleich mit dazubekommen: die Aufgabe, sich mit
den Spätfolgen dieser Stoffwechselstörung auseinanderzusetzen
und damit, wie Sie ihnen vorbeugen können.
Der Diabetes betrifft Sie lebenslang. Die Therapie des Diabetes
ist deshalb auf die jetzige Behandlung und auf die Verhinderung
von künftigen Spätfolgen ausgerichtet. Für den Erfolg Ihrer vorsorgenden Bemühungen werden
Sie jedoch nicht sofort und direkt
spürbar belohnt. Trotzdem: Je
positiver Ihre Einstellung zur Vor-
beugung von Spätfolgen ist, desto
günstiger wird auch die Prognose
für den Verlauf der Krankheit sein.
Fragen Sie sich doch einmal: Wenn
Sie jetzt sofort die Möglichkeit hätten, ganz ohne Medikamente Ihre
Lebenserwartung zu erhöhen,
würden Sie dann nicht auch motiviert in die Laufschuhe steigen?
Das Thema „Spätfolgen“ ist wichtig für Sie selbst. Wenn Sie Ihren
Lebensstil ändern, stärken Sie sich
selbst, weil Sie die Krankheit jetzt
schon besser in den Griff bekommen. Sie erhöhen Ihre Lebenserwartung und vermindern das Risiko für spätere Komplikationen.
Zwei Dinge empfehlen wir gleich
zu Beginn. Erstens: Am besten legen Sie sich kleine Ziele fest. Ver-
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gessen Sie nicht, sich selbst zu belohnen, wenn Sie Ihr Ziel erreicht
haben. Zweitens: Lassen Sie sich
regelmäßig untersuchen, denn
die moderne Diagnostik lässt die
ersten Anzeichen von Spätfolgen
erkennen, lange bevor Sie sie zu
spüren bekommen. Und dies ist
ja eine Voraussetzung für frühes
Reagieren.
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Ihr regelmäßiges
Untersuchungsprogramm
Nehmen Sie die regelmäßigen
Untersuchungen für Ihre Gefäße,
Nieren, Augen und Beine bzw.
Füße wahr. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, hilft Ihnen der
Gesundheits-Pass Diabetes der
Deutschen Diabetes-Gesellschaft
(DDG). Nutzen Sie die durchdachte
Untersuchungsplanung mit Möglichkeiten zur Dokumentation.
Was an regelmäßigen Untersuchungen auf Begleiterscheinungen und Komplikationen auf
Sie zukommt, ist im folgenden Abschnitt für Sie aufgeführt:
Mögliche Folgeerkrankungen:
Gefäßkomplikationen
Untersuchung der Herz-KreislaufFunktionen; in regelmäßigen Abständen durch den Hausarzt.
Was kommt auf Sie zu?
Zum Beispiel:
• Messung des Blutdrucks
• Elektrokardiogramm (EKG)
• Blutuntersuchung auf Fettstoffwechselwerte
• Messung des Gefäßstatus
• Dopplersonographie
• Untersuchung auf
Mikroalbuminurie
• Prüfung des Pulses an den
Füßen
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Nierenkomplikationen
Untersuchung der Nierenfunktion
bei Erstdiagnose; danach ein Mal
pro Jahr.
Was kommt auf Sie zu?
Zum Beispiel:
• Urinuntersuchung auf
Eiweißgehalt
• Blutuntersuchung auf
Kreatiningehalt
• Blutuntersuchung auf
Harnstoffgehalt
Augenkomplikationen
Untersuchung der Augen bei Erstdiagnose; danach mindestens ein
Mal pro Jahr.
Was kommt auf Sie zu?
Zum Beispiel:
• Sehtest
• Untersuchung des
Augenhintergrunds
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Fußkomplikationen
Tägliche Selbstkontrolle; regelmäßige Untersuchung durch den
Arzt auf Anzeichen einer Nervenschädigung.
Was kommt auf Sie zu?
Zum Beispiel:
• Suche nach Bereichen veränderten Empfindens
• Suche nach Zeichen von Druckbelastungen und Wunden
• Suche nach Veränderungen der
Fußform
• Prüfung des Pulses an den
Füßen
• Prüfung der Reflexe in Knie und
Fußknöchel
Häring, H. U. ; Matthai, S.: Behandlung des
Diabetes mellitus Typ 2, DDG Praxisleitlinie,
Diabetologie 2006.
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Zusätzlich sollten Sie regelmäßig
einen Zahnarztbesuch einplanen.
Denn Diabetiker haben eine erhöhte Kariesanfälligkeit und plagen sich häufig mit Zahnfleischerkrankungen herum. Eine akkurate
Mundpflege mit einer gleich bleibenden Systematik beim Putzen
hilft, Karies und Entzündungen
in der Mundhöhle zu vermeiden.
Gesunde Ernährung, Zahnpasta
mit Fluor und – falls nötig – eine
Raucherentwöhnung leisten zusätzlich positive Beiträge zum
Schutz der Zähne.
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17.02.2009 15:37:41 Uhr
Den Lebensstil umstellen
Zur Schulung gehen, sich bewusst
ernähren und mehr bewegen,
Zeit für regelmäßige Arztbesuche
aufbringen … Das ist nicht wenig
als Wochenprogramm. Denken
Sie dabei an eines: Es geht nur in
kleinen Schritten, die Sie selbst
nicht überfordern. Viele Ihrer lieben Gewohnheiten können Sie
beibehalten und einiges sollte
Ihnen wirklich wichtig sein. Die
Hauptsache ist, dass Sie auf eine
günstige Ernährungsweise, einen
körperlich aktiven Alltag und auf
regelmäßige Selbstkontrolle (z. B.
Blutzucker, Anzeichen von Unterzuckerung, Gewicht) achten.
Gewichtskontrolle
Wer normalgewichtig ist, sollte alles daran setzen, dass es so bleibt.
Übergewichtigen Diabetikern raten wir, die Energieaufnahme zu
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reduzieren und den Energieverbrauch zu steigern. Ein Maß für
die Gewichtskontrolle ist der so
genannte Body Mass Index (BMI).
Den können Sie selbst berechnen:
BMI =
Ihr Körpergewicht in kg
Ihre Körperlänge in m x
Körperlänge in m
Ihr BMI sollte im empfohlenen Bereich von 18,5 bis 24,9 kg/m2 liegen. Bereits eine geringfügige Reduktion des Gewichts hilft schon,
den Stoffwechsel zu entlasten.
Wenn Sie bisher Raucher waren,
sollten Sie außerdem unbedingt
versuchen, wieder vom Rauchen
abzukommen. Das ist erwiesenermaßen absolut hilfreich, Langzeitschäden durch den Diabetes zu
vermeiden.
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Ein Schulungsprogramm und der
Austausch mit anderen helfen Ihnen, alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Partner und Familie sollten in die Umstellung mit
einbezogen werden. Denn auch
die Unterstützung der Familie ist
gefragt, wenn Sie den Diabetes
bewältigen wollen.
chen können. Ermitteln Sie Ihren
Energiebedarf mit nachfolgend
aufgeführter Faustregel.
Essen und Trinken
Zu viel, zu süß und zu fett zu essen ist heute schon fast ein Gesellschaftstrend. Sehen Sie den Diabetes als Chance, sich diesem Trend
nicht hinzugeben. Die wichtigsten
Grundregeln sind sehr einfach:
Klasse statt Masse lautet das Motto. Und so setzen Sie dieses Motto
in die Praxis um:
Bei wenig Bewegung im Alltag
(z. B. weniger als fünf 30-minütige
Spaziergänge pro Woche)
->Tageskalorienbedarf (in kcal)
= Ihr Gewicht in kg x 30 kcal
Bei viel Bewegung im Alltag
(z. B. mehr als fünf 30-minütige
Spaziergänge pro Woche)
->Tageskalorienbedarf (in kcal)
= Ihr Gewicht in kg x 35 kcal
Die ermittelten Tageskalorien verteilen Sie möglichst regelmäßig
über den Tag. Zwischenmahlzeiten sollten nicht mehr als 10 % der
täglichen Energiemenge haben.
Bei der Energiemenge achten Sie
am besten darauf, dass Sie nicht
mehr essen, als Sie auch verbrau-
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Hier ein Beispiel:
Eine Frau mit 65 kg und wenig
Bewegung im Alltag kommt auf
einen Kalorienbedarf von 1950
kcal pro Tag. Dann sollte eine Zwischenmahlzeit nicht mehr als 195
kcal haben. Dies entspricht ungefähr einer mittelgroßen Banane
plus einer Scheibe Landbrot oder
einem Fruchtjoghurt (3,5 % Fett)
plus einem mittelgroßen Apfel.
Zwischenmahlzeiten sind in Bezug auf den Diabetes ein zweischneidiges Schwert. Sie sind empfehlenswert für Diabetiker, die zu
Unterzuckerungen neigen. Die offiziellen Institutionen empfehlen
Gesunden fünf Mahlzeiten am Tag,
weil sie unter anderem Heißhungerattacken vermeiden. Wenn Unterzuckerungen oder Heißhungerattacken Ihr Problem sind, essen
Sie kleine Mahlzeiten zwischendurch. Achten Sie aber darauf, dass
die Portionen klein bzw. der Energiegehalt gering ist. Ansonsten
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besteht die Gefahr, dass Zwischenmahlzeiten im Kaloriengehalt sehr
zu Buche schlagen. Obst, Gemüse,
ein kleines Vollkornprodukt dazu –
das genügt schon.
Essen Sie möglichst fünf Mal am
Tag Obst und Gemüse: Fünf Hände voll sind ein gutes Maß. Obst
und Gemüse versorgen Sie mit
wichtigen Mineralstoffen und
Vitaminen und sind zudem nicht
so energiehaltig wie tierische
Lebensmittel.
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Sparen Sie am Fett und wenn Sie
Fett benutzen, ist das pflanzliche
Fett die bessere Wahl. Raps- und
Olivenöl weisen ein günstiges Verhältnis von einfach und mehrfach
gesättigten Fettsäuren auf. Aber
auch Maiskeimöl und Sonnenblumenöl sind empfehlenswert. Pro
Tag sollte ein erwachsener Mann
mit wenig körperlicher Bewegung
nicht mehr als 60 Gramm Fett essen. Das sind zirka 6 Esslöffel voll,
wobei die versteckten Fette in
Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukten oder Back- und Süßwaren hier mit eingerechnet werden
müssen.
Sie sehen schon: Eigentlich täten
diese Grundregeln allen Menschen gut, nicht nur Diabetikern.
Allerdings können die hier aufgeführten Grundsätze der Ernährung
eine qualifizierte Ernährungsberatung nicht ersetzen. Am besten,
Sie besprechen sich mit Ihrem
Arzt oder holen entsprechende
Informationen über qualifizierte
Diabetes- bzw. Ernährungsberater
bei Ihnen vor Ort ein.
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Körperliche Aktivität
Es gibt keinen Zweifel an den positiven Effekten körperlicher Bewegung auf den Verlauf des Diabetes.
Das Hormon Insulin wirkt besser
im Körper, die Behandlung mit
Medikamenten kann hinausgezögert und die Menge an Tabletten
oder Insulin vermindert werden.
Das Beste am Sport aber ist, dass er
Ihnen auch lange inaktive Pausen
nicht nachträgt. Auch wenn Sie
sich schon immer für einen „Sportmuffel“ hielten, Sport wirkt positiv,
sobald Sie damit beginnen.
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Erwachsene sollten mindestens
30 Min. täglich moderate körperliche Aktivität ausüben. „Moderat“ bedeutet, dass man etwas
schwerer atmen muss als üblich –
so wie beim „strammen“ Spazierengehen oder beim Radfahren.
Zusätzlich wären für Gesunde
drei Ausdauertrainingseinheiten
(20 bis 60 Min. je Einheit) und
zwei kraft- und beweglichkeitsorientierte Trainingseinheiten pro
Woche optimal.1
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RKI-Empfehlung für Gesunde: „Körperliche Aktivität“
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Übersicht: Alltagstipps zur Bewegung
• Das Grundprinzip heißt, Spaß
an der Bewegung zu haben.
Wenn Sie lange keinen Sport
betrieben haben, sollten Sie
beim Wiedereinstieg eine Sportart auswählen, die Sie schon
in der Kindheit oder Jugend
gemocht haben. Zusätzliche
Aktivität sollten Sie realistisch in
Ihrem Lebensalltag unterbringen können, wenn möglich gemeinsam mit der Familie oder
Bekannten. So können Sie sich
besser dauerhaft motivieren.
• Steigern Sie sich kontinuierlich
in kleinen Schritten. Jeden Tag
ein paar Minuten länger zu trainieren ist für die meisten besser,
als gleich ein Profiprogramm
umzusetzen.
• Sich richtig rüsten: Die richtige
Ausrüstung beim Sport hilft,
dabeizubleiben. Vor allem das
Schuhwerk und die Socken
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sollten so gestaltet sein, dass Sie
keine Druckstellen, Schmerzen
oder Blasen bekommen. Diese
demotivieren und erhöhen das
Risiko für Folgeschäden an den
Füßen.
• Messen Sie vor dem Freizeitsport Ihren Blutzucker und
sorgen Sie – falls nötig – mit
Kohlenhydratmahlzeiten und/
oder reduzierter Medikamenteneinnahme vor. Vergessen
Sie nicht, die Not-BE (z. B. 4-5
Plättchen Traubenzucker oder
zuckerhaltiges Getränk) mitzunehmen.
• Probieren Sie es auf einfache
Art aus, wie Bewegung den
Blutzucker senkt. Zum Beispiel
könnten Sie mit Freunden, Kindern oder Enkelkindern einen
30-minütigen Spaziergang in
Ihrer unmittelbaren Umgebung
machen. Messen Sie vor dem
Spaziergang den Blutzucker
und gleich danach. Sie werden
eine wichtige Erfahrung machen: Bewegung wirkt!
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• Den gleichen Effekt haben auch
andere Aktivitäten wie:
Treppen steigen, Gymnastik im
Sportverein ausprobieren, Tanzen, mal wieder ein Springseil
benutzen, Luftballons möglichst
lange in die Luft stupsen, Pilze
sammeln mit Familie und Bekannten, die Zeitung selbst am
Kiosk holen, sich einen Schrittzähler schenken lassen und
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ihn täglich einsetzen, einfach
wieder mit einem Ball spielen,
Jonglieren mit zwei Tennisbällen, abends noch eine Runde
Fahrrad fahren, eine Kneipp-Anlage in der Nähe suchen und
ausprobieren, einen Vorgarten
in der Nachbarschaft mit pflegen, eine öffentliche Grünfläche
regelmäßig zur Pflege übernehmen („Grünpartnerschaft“), mit
einem Hund spazieren gehen,
Schwimmen oder Wassergymnastik. Lassen Sie es ruhig
angehen!
Stressabbau
Stress hat einen nachweislichen
Effekt auf den Stoffwechsel. Zeitdruck, Sorgen und Ärger, körperliche und psychische Überlastung
setzen Anpassungsreaktionen in
Gang. Der Körper konzentriert sich
zuerst verstärkt auf die Versorgung
von Gehirn und Nervensystem
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mit dem Brennstoff Zucker. In den
entlegenen Regionen des Körpers sind die Zellen dann weniger
empfindlich für das Hormon Insulin und können sich für die bereitgestellte Glukose nicht öffnen. Der
Blutzucker steigt. Gesunde können
dies ausgleichen. Diabetiker reagieren mit Abgeschlagenheit,
Müdigkeit, unstillbarem Durst und
anderen akuten Symptomen. Eine
neue Stressphase beginnt. Abgesehen von den physiologischen
Nachteilen, die Stress mit sich
bringt, gehen in einem stressigen
Alltag auch die Therapiemaßnahmen für den Diabetes schnell mal
unter: Das Blutzuckermessen wird
vergessen, die Medikamente werden vielleicht später als sonst genommen, das Essen wird heruntergeschlungen, weil der nächste Termin schon drängt ...
Versuchen Sie, das zu vermeiden.
Ob Entspannungsverfahren wie
autogenes Training oder Yoga die
Blutzuckerlage direkt beeinflussen
können, ist bisher zwar nicht zweifelsfrei erwiesen. Aber Maßnahmen
zur Stressbewältigung sind für Sie
genauso wichtig wie für Menschen
ohne Diabetes. Wenn das Dringende ständig das Notwendige in
Ihrem Leben verdrängt, schalten
Sie erstmal einen Gang zurück und
überlegen Sie, wie Sie sich selbst
entlasten können.
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Selbstbeobachtung
Geben Sie gut auf sich Acht! Bisher hat es Ihnen vielleicht genügt,
wenn Sie morgens und abends
mit einem kurzen Blick in den
Spiegel Ihr Äußeres überprüften.
Aber jetzt brauchen Sie zusätzliche
Informationen über die Vorgänge
in Ihrem Inneren. Denn eine regelmäßige und gewissenhafte Selbstbeobachtung ist ein wesentliches
Element der Langzeittherapie des
Diabetes. Sie umfasst:
Wer sich selbst gut beobachten
kann, hat viele Vorteile im Umgang mit dem Diabetes. Mit Hilfe
der Diabetikerschulung und sich
mittelfristig einstellender Erfahrungswerte können Sie Teile der
Verlaufskontrolle und der Diabetestherapie selbst übernehmen.
Es ist ein Gewinn an Selbstbestimmung und Lebensqualität, der
erfahrungsgemäß den Behandlungserfolg Ihres Diabetes erheblich fördert.
•
•
•
•
•
•
die Kontrolle des HbA1c
die Blutzuckerselbstkontrolle
die Fußinspektion
die Gewichtskontrolle
die Blutdruckmessung
die Kontrolle des Zustands der
Haut (Trockenheit, Rötungen,
Veränderungen)
• die Kontrolle des Zustands
der Einstichstellen beim
Insulinspritzen
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Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,
jeder Ratgeber braucht auch einen „Ratnehmer“. Jetzt sind Sie
dran! Natürlich werden Sie nicht
alle Tipps sofort und auf einmal
umsetzen können. Nehmen Sie
sich Zeit und überdenken Sie in
Ruhe, welche Tipps in Ihrem eigenen Alltag besonders wichtig und
einfach umsetzbar sind.
Lebensstilveränderungen brauchen ihre Zeit. Versuchen Sie,
Ihre Familie mit für dieses Ziel zu
gewinnen. Mit mehr Bewegung
und energiebewusster Ernährung
vorzubeugen, ist für die meisten
von uns sinnvoll. Dennoch kann es
deshalb passieren, dass Sie an einzelnen Tagen nicht so konsequent
vorbeugen können, wie Sie es sich
eigentlich wünschen. Lassen Sie
sich dann nicht frustrieren, setzen
Sie kurz mal aus und am nächsten
Tag einfach wieder ein: mit einer
guten Selbstbeobachtung und Ihren drei persönlichen Tippfavoriten.
Wichtig ist, dass der Alltag stimmt:
Bei der Vorbeugung von Spätfolgen verkraftet der Körper einzelne
„Feiertage“ leichter, als wenn Sie
ständig über die Stränge schlagen!
Alles Gute wünscht Ihnen
der Herausgeber
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Wir sind gerne für Sie da!
Kunden-Service Diabetes
01802 - 666 333 (6 Cent pro Gespräch)
A. Menarini Diagnostics
Glienicker Weg 125
12489 Berlin
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