Aus für Pfaff! - IG Metall

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Aus für Pfaff! - IG Metall
IG Metall Kaiserslautern - Pfaff1
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Aus für Pfaff!
Gang in die Insolvenz!
Alles Verhandeln, alle Zugeständnisse haben nichts genutzt: der Nähmaschinenhersteller
Pfaff in Kaiserslautern kann die Pleite nicht abwenden. Am Nachmittag teilte das
Unternehmen mit, es werde in die Insolvenz gehen.Laut Pfaff scheiterte der
Sanierungsplan daran, daß die Investoren absprangen.
Die Eigentümer-Gesellschaft GCI hatte seit Wochen versucht, ihre Mehrheit in
Kaiserslautern zu verkaufen.
Damit bleibt von den ganzen mühsamen Verhandlungen nicht mehr übrig als der gute
Wille: die Banken wollten auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten und
Betriebsrat und Gewerkschaft sogar einem Stellenabbau zustimmen.
Die wechselvolle Pfaff-Geschichte
Der 1862 gegründete Nähmaschinenbauer Pfaff in Kaiserslautern hat wechselvolle
Zeiten hinter sich.
Am Donnerstag musste das Unternehmen bereits zum zweiten Mal innerhalb von zehn
Jahren Insolvenzantrag stellen.
1987: Im Jahr des 125-jährigen Bestehens beschäftigt Pfaff noch rund 10 000
Mitarbeiter.
1997: Das Unternehmen Singer übernimmt die Mehrheit der Pfaff- Anteile, es entsteht
der Pfaff/Singer-Konzern. Die Fertigung wird zum Teil nach Russland und China
verlagert.
1999: Pfaff muss Insolvenzantrag stellen. Singer steigt wieder aus. Pfaff verkauft in
Folge der Insolvenz seine Haushaltssparte an Husqvarna Viking und konzentriert sich
auf Industrienähmaschinen und Schweißmaschinen.
2001: Der italienische Nähmaschinenhersteller Rimoldi steigt bei Pfaff ein, ein Jahr
später aber bereits wieder aus.
2002: Das italienische Unternehmen Bianchi Marè übernimmt den größten Teil der Pfaff
-Anteile.
Dezember 2005: Der Finanzinvestor GCI übernimmt Pfaff. Das Unternehmen
beschäftigt noch 750 Menschen, davon 540 am Stammsitz in Kaiserslautern.
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16. März 2006: Unternehmen und rheinland-pfälzische Landesregierung geben den Bau
eines neuen Pfaff-Werkes in Kaiserslautern bekannt. Der Neubau werde Platz für die
derzeitige Belegschaft ‚‚plus x’’ bieten.
14. November 2006:: Das Unternehmen gibt den Abbau von rund 120 Arbeitsplätzen in
Kaiserslautern bekannt. Die verbliebenen 400 Mitarbeiter erhalten eine
Beschäftigungsgarantie bis Ende 2010.
17. Januar 2007: Die Aktien der Pfaff Industrie Maschinen AG werden wieder an der
Börse notiert. Im gleichen Monat beginnt Pfaff die Fertigung von Basisnähmaschinen
am neuen chinesischen Standort Taicang.
30. April 2008: Pfaff gibt bekannt, dass Vorstandschef Peter Schwenk seinen Posten
aufgibt, ‚‚in bestem Einvernehmen’’, wie es heißt.
4. August 2008: Pfaff meldet, dass Finanzvorstand Jean-Marie Naegele sein Amt
aufgegeben hat. Der Pfaff-Mehrheitsgesellschafter GCI kündigt an, die Mehrheit an dem
Unternehmen abgeben zu wollen.
8. August 2008: Pfaff-Vorstandschef Josef Kleebinder bezeichnet die Lage des
Unternehmens auf der Hauptversammlung als ernst.
4. September 2008: Pläne des Unternehmens werden bekannt, mit dem neuerlichen
Abbau von 100 bis 180 Arbeitsplätzen eine drohende Insolvenz verhindern zu wollen.
Außerdem sollen die Gläubiger auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten.
11. September 2008: Nachdem die Rettungsbemühungen gescheitert sind, muss die
Pfaff Industrie Maschinen AG Insolvenzantrag stellen.
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