Materialmappe - Landesbühne Niedersachsen Nord

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Materialmappe - Landesbühne Niedersachsen Nord
Regie: Carola Unser
Musikalisches Arrangement: Katharina Hoffmann
Bühne & Kostüme: Gunna Meyer
Dramaturgie: Britta Hollmann
Regieassistenz: Maximilian Schuster
Abendspielleitung: Gabriele Kästner
Inspizienz: Tomasz Winiarski
mit Brit Bartuschka / Sibylle Hellmann / Till Alexander Lang / André Lassen /
Lena Schlagintweit / Emil Schwarz / Clare Sheridan-McGinnity / Metin Turan
Wir danken Angela Stein, der Theaterpädagogin unserer Kooperationsschule
Franziskusschule, für ihre fachliche Unterstützung in allen Märchenfragen.
Premiere: So., 08/11/2015 / 15.00 Uhr / Wilhelmshaven Stadttheater
www.landesbuehne‐nord.de
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Pädagoginnen und Pädagogen, liebe Theaterbegeisterte!
Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht und viele positive Rückmeldungen von
Ihnen bekommen, das Weihnachtsmärchen besonders für die Grundschule zu empfehlen
und die Inszenierung auf das Grundschulalter abzustimmen. Das möchten wir
beibehalten. Auch dieses Jahr gibt es wieder Live-Musik. Die wundervollen Melodien von
Karel Svoboda aus dem tschechischen Märchenfilm werden in einem Arrangement für
Piano zu hören sein.
Den Film werden die meisten von Ihnen kennen, ist er doch schon seit seiner Entstehung
im November 1973 für viele fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Familienrituals.
Er basiert auf der Version des Aschenbrödelmärchens von Božena Nemcová, das in
einigen Punkten von der bei uns bekannten Fassung der Brüder Grimm abweicht. Der
größte Unterschied und auch der größte Reiz für uns liegt darin, dass Aschenbrödel sehr
mutig ist und Dinge kann, die für weibliche Hauptfiguren in Märchen nicht gerade üblich
sind: Sie kann reiten und besser mit der Armbrust umgehen, als die Männer. Außerdem
lässt sie sich trotz ihres traurigen Schicksals nicht unterkriegen. Aber auch der Prinz fügt
sich nicht brav in die ihm zugedachte Rolle. Er lässt sich nicht einfach mit der
nächstbesten Prinzessin verheiraten, sondern geht seinen eigenen Weg.
Diese Materialmappe soll Ihnen helfen, den Theaterbesuch mit Ihren SchülerInnen vorund nachzubereiten. Dafür finden Sie Anregungen zur Textarbeit und Spiele für
szenisches Arbeiten.
Verwenden Sie diese Mappe nicht statisch, sondern machen Sie damit das, was für Ihre
individuellen Vorbereitungen am besten passt!
Wenn Sie ein wenig Unterstützung für Ihren Unterricht brauchen oder Fragen haben,
melden Sie sich. Unser Theaterpädagoge Frank Fuhrmann, Carola Unser, die Leitung der
Jungen Landesbühne und natürlich ich, kommen sehr gerne in Ihre Einrichtung, um
zusammen mit Ihren Kindern und Ihnen den Theaterbesuch vor- oder nachzubereiten.
Viele Grüße
Britta Hollmann
Dramaturgin Junge Landesbühne
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Inhalt
Inhaltsangabe ............................................................................................................................ 3
Vor dem Theaterbesuch ............................................................................................................ 4
Bühnenbild ................................................................................................................................. 5
Kostüme ..................................................................................................................................... 6
Texte ........................................................................................................................................ 14
Spielszene aus DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL ............................................. 14
ASCHENBRÖDEL - Ein Märchen der Gebrüder Grimm .................................................... 16
ASCHENBRÖDEL - Ein Märchen von Božena Nemcová .................................................. 21
Anregungen für den Unterricht .............................................................................................. 25
Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs .................................................................. 25
Nachbereitung des Theaterbesuchs ................................................................................. 28
Informationen zur Darstellern, Regie, Ausstattung und Musikalische Leitung .............. 29
Literaturempfehlungen .......................................................................................................... 33
Buchungsinformationen und Kontakte................................................................................. 33
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INHALTSANGABE
DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL
von Uli Jäckle
für Menschen ab 6 Jahren
„Ein Hütchen mit Federn, eine Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.“
Eines der Rätsel, das das kluge wie wunderschöne Aschenbrödel dem Prinzen stellt.
Basierend auf dem klassischen Märchen vom Aschenputtel, erleben wir die Geschichte
des armen Aschenbrödels, das Dank dreier Wundernüsse und ihrer Klugheit den Klauen
ihrer bösen Stiefmutter entkommt und sich gleich auch noch den wunderschönen Prinzen
angelt.
Ein Märchen, das Mut macht und auf Gerechtigkeit hoffen lässt und mit eingängiger und
feiner Musik versöhnlich und weihnachtlich stimmen wird, wie der wundervolle
Märchenfilm.
Premiere: So., 8. November 2015 / 15.00 Uhr / Stadttheater Wilhelmshaven
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VOR DEM THEATERBESUCH
Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie ins Theater gehen oder Theater sehen. Was
wissen die Kinder überhaupt vom Theater? Da helfen ein paar einfache Fragen:
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Seid ihr schon mal im Theater gewesen?
Was habt ihr da gesehen?
Wie heißen die Menschen, die Theater spielen?
Gibt es bestimmte Regeln, an die wir uns halten müssen?
Und hier finden Sie ein paar nützliche Hinweise, die den Theatergenuss für alle Zuschauer
garantieren:
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Lachen, klatschen, weinen, mitsingen oder mitsprechen ist erwünscht, solange es
die anderen Kinder nicht zu sehr ablenkt. Bitte haben Sie als BetreuerIn ein Auge
darauf.
Vor dem Theaterstück auf Toilette gehen, ist immer super. Die SchülerInnen
können entspannter dem Stück folgen. Toilettengänge während des Stückes sind
dennoch manchmal unvermeidlich. Bitte unterstützen Sie die Kinder dabei, um
unnötige Unruhe in der Gruppe zu vermeiden. Schließlich möchten sich die
anderen weiter auf das Stück konzentrieren.
Den Platz, den sich SchauspielerInnen und Techniker als Bühnenraum abgesteckt
haben, gilt es zu respektieren. Bitte nicht ins Bühnenbild stellen oder dahinter
rumlaufen. Das ist auch in der Pause besonders wichtig.
Während der Vorstellung aufstehen ist in Ordnung, wenn man zu begeistert ist, um
sitzen zu bleiben. Bitten Sie die Kinder, sich wieder zu setzen, wenn andere
Zuschauer wegen eingeschränkter Sicht darunter leiden. Wenn die „Begeisterung“
in der Gruppe zu groß wird, kann kein Kind mehr der Vorstellung folgen. Bitte
wirken Sie in diesem Fall beruhigend auf Ihre Schüler ein, um allen den Genuss
der weiteren Handlung zu ermöglichen.
Wenn sich ein Kind unwohl fühlt oder Angst hat, bringen Sie es lieber hinaus, sonst
wird es den Theaterbesuch immer als unangenehm in Erinnerung behalten.
Essen und Trinken im Zuschauerraum lenkt die DarstellerInnen und vor allem die
anderen Kinder ab.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern eine schöne Vorstellung und
ein paar unvergessliche Theatermomente!
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BÜHNENBILD
Achtung: Wenn Sie die Spannung erhalten und Ihren SchülerInnen nicht zu
viel verraten wollen, sollten Sie die Fotos vom Bühnenbildmodell erst für die
Nachbereitung einsetzen!
Der Gutshof
Im Wald
Vor dem Schloss
Welche Assoziationen habt
Ihr zum Bühnenbild?
Was fällt Euch auf?
Was für einen Ort seht Ihr?
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KOSTÜME
Was ist demnach typisch für die Figuren? Welche Merkmale zeigen, um welche Figur es
sich handelt? Kann man die Persönlichkeit, bzw. bestimmte Charaktereigenschaften der
Figuren an bestimmten Kleidungsstücken ablesen?
ASCHENBRÖDEL
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Prinz
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Stiefschwester
8
Stiefmutter
9
König
10
Königin
11
Lehrer
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Tauben
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TEXTE
Anbei finden Sie Spielszenen aus dem Stück, das Originalmärchen der Gebrüder Grimm,
sowie die tschechische Version des Märchens von Božena Nemcová, Grundlage für den
Film und somit für unsere Bühnenfassung.
Spielszene aus DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL
Die Gutsherrin gefolgt von Dorchen taucht lauthals schnaubend im Saal auf.
GUTSHERRIN aus dem Saal
He! Leg das sofort wieder hin. Gesindel!
Sie verschwindet wieder. Dorle ihr hinterher.
DORCHEN
Halt Mutter warte!
GUTSHERRIN durch die Tür
Dorchen, Liebes, kommst du?
Das Aschenbrödel kommt mit einem Eimer Asche, verschüttet mit etwas Gerumpel ein
wenig Asche. Die beiden Ladies kommen zurück:
DORCHEN
Natürlich das Aschenbrödel!
GUTSHERRIN
Und jeden Moment kann Majestät hier erscheinen!
Beeilt Euch!
Beide ab. Dann hört man von hinten die Gutsherrin geifern.
GUTSHERRIN (off)
Los! Wird’s bald! Muss ich hier alles selbst machen?
Schneller, schneller, schneller! Aschenbrödel!?
ASCHENBRÖDEL (Asche aufkehrend zu den Zuschauern)
Psst. Das ist die Gutsherrin, meine Stiefmutter.
Hier lebe ich mit ihr und meiner Stiefschwester, dem
Dorchen.
Ein Pferd (Hansi/Franz / Pferdemaske) wiehert.
ASCHENBRÖDEL
Nikolaus, mein Pferd, mein Vater hat es mir
geschenkt, bevor er gestorben ist. Seitdem hat sich
hier alles verändert.
Schlussszene
Gutsherrin und Dorchen verkleidet als Aschenbrödel tauchen auf der Bühne auf.
PRINZ
Ich bin also doch nicht umsonst gekommen. Jetzt lass ich sie
nicht mehr weg.
GUTSHERRIN
Halt!
PRINZ
Zeigen Sie Ihr Gesicht.
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GUTSHERRIN
Warum?
PRINZ
Damit ich Sie erkennen kann.
GUTSHERRIN
Sie trägt alles, wie auf dem Ball, das Kleid, den Schleier ...
PRINZ
Aber warum spricht sie nicht mehr?
GUTSHERRIN
Erst, wenn Sie ihr den Verlobungsring an den Finger stecken.
Die Tauben fliegen herbei.
TAUBE 2
Was ist hier los? Das ist nicht unser Aschenbrödel!
TAUBE 1
Versteht uns denn keiner?
LEHRER
Herr Prinz, sie soll den Schuh probieren.
PRINZ
Möchte Sie nicht wenigstens Ihren eigenen Tanzschuh
anprobieren?
GUTSHERRIN
Begreifen Sie denn nicht. Sie schämt sich. Wollen Sie sie nun
heiraten oder nicht?
PRINZ
Erst wenn sie den Schuh probiert hat.
GUTSHERRIN
Gut ... (sie nimmt den Schuh) ... wir probieren ihn.
Fuß!
Aber nicht unter Euren Blicken. Sie ist schließlich eine
Prinzessin, da ziemt es sich nicht. Los, komm mit!
Die Gutsherrin versucht, Dorchen den Schuh anzuziehen.
GUTSHERRIN
Los Dorchen, du passt da rein, ich weiß es.
DORCHEN
Aua, nein, nicht, Mama!
GUTSHERRIN
Du passt da rein, du passt da rein!
DORCHEN
Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr, ich will keine Königin
mehr werden, ich habs satt, probier den Schuh doch selber!
Sie befreit sich und schubst die Gutsherrin zu Boden.
GUTSHERRIN
Gute Idee, dann heirate ich ihn eben. Los geh schon an, du
vermaledeiter Schuh!
Prinz und Lehrer kommen dazu.
PRINZ
Da sind sie! Nimm den Schleier ab. Du bist es nicht.
Prinz und Lehrer suchen nach dem Aschenbrödel im Schneegetöse.
LEHRER
ungemütlich!
Mein Prinz, es hat keinen Sinn, es wird hier irgendwie
Gehen wir zurück zum Schloss!
PRINZ
Nein! Sie muss hier irgendwo sein, jemand hat sie gefunden,
vielleicht braucht sie unsere Hilfe.
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Schneeflocken umringen den Prinzen. Ein Sturm kommt auf und treibt den Prinzen zu
Aschenbrödel.
ASCHENBRÖDEL
Bringst du mir meinen Schuh wieder?
Der Prinz zieht ihr den Schuh an.
PRINZ
Du bist es.
ASCHENBRÖDEL
Kannst du mir jetzt mein Rätsel lösen? Die Wangen sind mit Asche
beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht.
PRINZ
Das kleine Mädchen im Wald.
ASCHENBRÖDEL
aber
Mmhh ... Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter,
ein Jäger ist es nicht.
PRINZ
Das bist auch du gewesen? Der Zauberschütze auf der Jagd?
ASCHENBRÖDEL
Ball,
Mmhh ... Zum Dritten, ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum
aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr. Wer ist das?
ALLE
Unser Aschenbrödel!
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Aschenputtel
von den Gebrüdern Grimm (Originalfassung von 1813)
Es war einmal ein reicher Mann, der lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Frau, und sie hatten
ein einziges Töchterlein zusammen. Da ward die Frau krank, und als sie todtkrank ward, rief
sie ihre Tochter und sagte: „liebes Kind, ich muß dich verlassen, aber wenn ich oben im
Himmel bin, will ich auf dich herab sehen, pflanz ein Bäumlein auf mein Grab, und wenn du
etwas wünschest, schüttele daran, so sollst du es haben, und wenn du sonst in Noth bist, so
will ich dir Hülfe schicken, nur bleib fromm und gut.“ Nachdem sie das gesagt, that sie die
Augen zu und starb; das Kind aber weinte und pflanzte ein Bäumlein auf das Grab und
brauchte kein Wasser hin zu tragen, und es zu begießen, denn es war genug mit seinen
Thränen.
Der Schnee deckte ein weiß Tüchlein auf der Mutter Grab, und als die Sonne es wieder
weggezogen hatte, und das Bäumlein zum zweitenmal grün geworden war, da nahm sich der
Mann eine andere Frau. Die Stiefmutter aber hatte schon zwei Töchter, von ihrem ersten
Mann, die waren von Angesicht schön, von Herzen aber stolz und hoffährtig und bös. Wie nun
die Hochzeit gewesen, und alle drei in das Haus gefahren kamen, da ging schlimme Zeit für
das arme Kind an. „Was macht der garstige Unnütz in den Stuben, sagte die Stiefmutter, fort
mit ihr in die Küche, wenn sie Brod essen will, muß sies erst verdient haben, sie kann unsere
Magd seyn.“ Da nahmen ihm die Stiefschwestern die Kleider weg, und zogen ihm einen alten
grauen Rock an: „der ist gut für dich!“ sagte sie, lachten es aus und führten es in die Küche.
Da mußte das arme Kind so schwere Arbeit thun: früh vor Tag aufstehen, Wasser tragen,
Feuer anmachen, kochen und waschen und die Stiefschwestern thaten ihm noch alles
gebrannte Herzeleid an, spotteten es, schütteten ihm Erbsen und Linsen in die Asche, da
mußte es den ganzen Tag sitzen und sie wieder auslesen. Wenn es müd war Abends kam es
in kein Bett, sondern mußte sich neben dem Heerd in die Asche legen. Und weil es da immer
in Asche und Staub herumwühlte und schmutzig aussah, gaben sie ihm den Namen
Aschenputtel.
Auf eine Zeit stellte der König einen Ball an, der sollte in aller Pracht drei Tage dauern, und
sein Sohn, der Prinz, sollte sich eine Gemahlin aussuchen; dazu wurden die zwei stolzen
Schwestern auch eingeladen. „Aschenputtel riefen sie, komm herauf, kämme uns die Haare,
bürst uns die Schuhe und schnalle sie fest, wir gehen auf den Ball zu dem Prinzen.“
Aschenputtel gab sich alle Mühe und putzte sie so gut es konnte, sie gaben ihm aber nur
Scheltworte dazwischen, und als sie fertig waren, fragten sie spöttisch: „Aschenputtel, du
gingst wohl gern mit auf den Ball?“ – „Ach ja, wie kann ich aber hingehen, ich habe keine
Kleider.“ – „Nein, sagte die älteste, das wär mir recht, daß du dich dort sehen ließest, wir
müßten uns schämen, wenn die Leute hörten, daß du unsere Schwester wärest; du gehörst
in die Küche, da hast du eine Schüssel voll Linsen, wann wir wieder kommen muß sie
gelesen seyn, und hüt dich, daß keine böse darunter ist, sonst hast du nichts Gutes zu
erwarten.“
Damit gingen sie fort, und Aschenputtel stand und sah ihnen nach, und als es nichts mehr
sehen konnte, ging es traurig in die Küche, und schüttete die Linsen auf den Heerd, da war
es ein großer, großer Haufen. „Ach, sagte es und seufzte dabei, da muß ich dran lesen bis
Mitternacht und darf die Augen nicht zufallen lassen, und wenn sie mir noch so weh thun,
wenn das meine Mutter wüßte!“ Da kniete es sich vor den Heerd in die Asche und wollte
anfangen zu lesen, indem flogen zwei weiße Tauben durchs Fenster und setzten sich neben
die Linsen auf den Heerd; sie nickten mit den Köpfchen und sagten: „Aschenputtel, sollen wir
dir helfen Linsen lesen?“ „Ja, antwortete Aschenputtel:
die schlechten ins Kröpfchen,
die guten ins Töpfchen.“
Und pick, pick! pick, pick! fingen sie an und fraßen die schlechten weg und ließen die guten
liegen. Und in einer Viertelstunde waren die Linsen so rein, daß auch nicht eine falsche
darunter war, und Aschenputtel konnte sie alle ins Töpfchen streichen. Darauf aber sagten
die Tauben: „Aschenputtel, willst du deine Schwestern mit dem Prinzen tanzen sehen, so
steig auf den Taubenschlag.“ Aschenputtel ging ihnen nach und stieg bis auf den letzten
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Leitersproß, da konnte es in den Saal sehen, und sah seine Schwestern mit dem Prinzen
tanzen, und es flimmerte und glänzte von viel tausend Lichtern vor seinen Augen. Und als es
sich satt gesehen, stieg es wieder herab, und es war ihm schwer ums Herz, und legte sich in
die Asche und schlief ein.
Am andern Morgen kamen die zwei Schwestern in die Küche, und als sie sahen, daß
Aschenputtel die Linsen rein gelesen, waren sie böse, denn sie wollten es gern schelten, und
da sie das nicht konnten, huben sie an von dem Ball zu erzählen und sagten: „Aschenputtel,
das ist eine Lust gewesen, bei dem Tanz, der Prinz, der allerschönste auf der Welt hat uns
dazu geführt, und eine von uns wird seine Gemahlin werden.“ – „Ja, sagte Aschenputtel, ich
habe die Lichter flimmern sehen, das mag recht prächtig gewesen seyn.“ – „Ei! wie hast du
das angefangen,“ fragte die älteste. – „Ich hab’ oben auf den Taubenstall gestanden.“ – Wie
sie das hörte, trieb sie der Neid und sie befahl, daß der Taubenstall gleich sollte
niedergerissen werden.
Aschenputtel aber mußte sie wieder kämmen und putzen; da sagte die jüngste, die noch ein
wenig Mitleid im Herzen hatte: „Aschenputtel, wenns dunkel ist, kannst du hinzugehen und
von außen durch die Fenster gucken!“ – „Nein, sagte die älteste, das macht sie nur faul, da
hast du einen Sack voll Wicken, Aschenputtel, da lese die guten und bösen auseinander und
sey fleißig, und wenn du sie morgen nicht rein hast, so schütte ich dir sie in die Asche und du
mußt hungern, bis du sie alle herausgesucht hast.“
Aschenputtel setzte sich betrübt auf den Heerd und schüttete die Wicken aus. Da flogen die
Tauben wieder herein und thaten freundlich: „Aschenputtel, sollen wir dir die Wicken lesen?“
„Ja, –
die schlechten ins Kröpfchen,
die guten ins Töpfchen.“
Pick, pick! pick, pick! gings so geschwind, als wären zwölf Hände da. Und als sie fertig waren,
sagten die Tauben: „Aschenputtel, willst du auch auf den Ball gehen und tanzen?“ – „O du
mein Gott, sagte es, wie kann ich in meinen schmutzigen Kleidern hingehen?“ – „Geh zu dem
Bäumlein auf deiner Mutter Grab, schüttele daran und wünsche dir schöne Kleider, komm
aber vor Mitternacht wieder.“ – da ging Aschenputtel hinaus, schüttelte das Bäumlein und
sprach:
„Bäumlein rüttel und schüttel dich,
wirf schöne Kleider herab für mich!“
Kaum hatte es das ausgesagt, da lag ein prächtig silbern Kleid vor ihm, Perlen, seidene
Strümpfe mit silbernen Zwickeln und silberne Pantoffel und was sonst dazu gehörte.
Aschenputtel trug alles nach Haus, und als es sich gewaschen und angezogen hatte, da war
es so schön wie eine Rose, die der Thau gewaschen hat. Und wie es vor die Hausthüre kam,
so stand da ein Wagen mit sechs federgeschmückten Rappen und Bediente dabei in Blau
und Silber, die hoben es hinein, und so gings im Gallop zu dem Schloß des Königs.
Der Prinz aber sah den Wagen vor dem Thor halten, und meinte eine fremde Prinzessin käme
angefahren. Da ging er selbst die Treppe hinab, hob Aschenputtel hinaus und führte es in
den Saal. Und als da der Glanz der viel tausend Lichter auf es fiel, da war es so schön, daß
jedermann sich darüber verwunderte, und die Schwestern standen auch da und ärgerten
sich, daß jemand schöner war wie sie, aber sie dachten nimmermehr, daß das Aschenputtel
wäre, das zu Haus in der Asche lag. Der Prinz aber tanzte mit Aschenputtel und ward ihm
königliche Ehre angethan. Er gedachte auch bei sich: ich soll mir eine Braut aussuchen, da
weiß ich mir keine als diese. Für so lange Zeit in Asche und Traurigkeit lebte Aschenputtel
nun in Pracht und Freude; als aber Mitternacht kam, eh’ es zwölf geschlagen, stand es auf,
neigte sich und wie der Prinz bat und bat, so wollte es nicht länger bleiben. Da führte es der
Prinz hinab, unten stand der Wagen und wartete, und so fuhr es fort in Pracht wie es
gekommen war.
Als Aschenputtel zu Haus war, ging es wieder zu dem Bäumlein auf der Mutter Grab:
„Bäumlein rüttel dich und schüttel dich!
nimm die Kleider wieder für dich!“
Da nahm der Baum die Kleider wieder, und Aschenputtel hatte sein altes Aschenkleid an,
damit ging es zurück, machte sich das Gesicht staubig und legte sich in die Asche schlafen.
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Am Morgen darauf kamen die Schwestern, sahen verdrießlich aus und schwiegen still.
Aschenputtel sagte: „ihr habt wohl gestern Abend viel Freude gehabt“ – „Nein, es war eine
Prinzessin da, mit der hat der Prinz fast immer getanzt, es hat sie aber niemand gekannt und
niemand gewußt, woher sie gekommen ist.“ – „Ist es vielleicht die gewesen, die in den
prächtigen Wagen mit den sechs Rappen gefahren ist?“ sagte Aschenputtel. – „Woher weißt
du das?“ – „Ich stand in der Hausthüre, da sah ich sie vorbeifahren,“ – „In Zukunft bleib bei
deiner Arbeit, sagte die älteste und sah Aschenputtel böse an, was brauchst du in der
Hausthüre zu stehen.“
Aschenputtel mußte zum drittenmal die zwei Schwestern putzen, und zum Lohn gaben sie
ihm eine Schüssel mit Erbsen, die sollte sie rein lesen; „und daß du dich nicht unterstehst
von der Arbeit wegzugehen,“ rief die älteste noch nach. Aschenputtel gedachte: wenn nur
meine Tauben nicht ausbleiben, und das Herz schlug ihm ein wenig. Die Tauben aber kamen
wie an dem vorigen Abend und sagten: „Aschenputtel, sollen wir dir die Erbsen lesen?“ – „Ja,
die schlechten ins Kröpfchen,
die guten ins Töpfchen.“
Die Tauben pickten wieder die bösen heraus, und waren bald damit fertig, dann sagten sie:
„Aschenputtel, schüttele das Bäumlein, das wird dir noch schönere Kleider herunter werfen,
geh auf den Ball, aber hüte dich, daß du vor Mitternacht wieder kommst.“ Aschenputtel ging
hin:
„Bäumlein rüttel dich und schüttel dich,
wirf schöne Kleider herab für mich.“
Da fiel ein Kleid herab noch viel herrlicher und prächtiger als das vorige, ganz von Gold und
Edelgesteinen, dabei goldgezwickelte Strümpfe und goldene Pantoffel; und als Aschenputtel
damit angekleidet war, da glänzte es recht, wie die Sonne am Mittag. Vor der Thüre hielt ein
Wagen mit sechs Schimmeln, die hatten hohe weiße Federbüsche auf dem Kopf, und die
Bedienten waren in Roth und Gold gekleidet. Als Aschenputtel ankam, stand schon der Prinz
auf der Treppe und führte sie in den Saal. Und waren gestern alle über ihre Schönheit
erstaunt, so erstaunten sie heute noch mehr und die Schwestern standen in der Ecke und
waren blaß vor Neid, und hätten sie gewußt, daß das Aschenputtel war, das zu Haus in der
Asche lag, sie wären gestorben vor Neid.
Der Prinz aber wollte wissen, wer die fremde Prinzessin sey, woher sie gekommen und wohin
sie fahre, und hatte Leute auf die Straße gestellt, die sollten Acht darauf haben, und damit
sie nicht so schnell fortlaufen könne, hatte er die Treppe ganz mit Pech bestreichen lassen.
Aschenputtel tanzte und tanzte mit dem Prinzen, war in Freuden und gedachte nicht an
Mitternacht. Auf einmal, wie es mitten im Tanzen war, hörte es den Glockenschlag, da fiel
ihm ein, wie die Tauben es gewarnt, erschrak und eilte zur Thüre hinaus und flog recht die
Treppe hinunter. Weil die aber mit Pech bestrichen war, blieb einer von den goldenen
Pantoffeln festhängen, und in der Angst dacht es nicht daran, ihn mitzunehmen. Und wie es
den letzten Schritt von der Treppe that, da hatt’ es zwölf ausgeschlagen, da war Wagen und
Pferde verschwunden und Aschenputtel stand in seinen Aschenkleidern auf der dunkeln
Straße. Der Prinz war ihm nachgeeilt, auf der Treppe fand er den goldenen Pantoffel, riß ihn
los und hob ihn auf, wie er aber unten hinkam, war alles verschwunden; die Leute auch, die
zur Wache ausgestellt waren, kamen und sagten, daß sie nichts gesehen hätten.
Aschenputtel war froh, daß es nicht schlimmer gekommen war, und ging nach Haus, da
steckte es sein trübes Oel-Lämpchen an, hängte es in den Schornstein und legte sich in die
Asche. Es währte nicht lange, so kamen die beiden Schwestern auch und riefen:
„Aschenputtel, steh auf und leucht uns.“ Aschenputtel gähnte und that als wacht es aus dem
Schlaf. Bei dem Leuchten aber hörte es, wie die eine sagte: „Gott weiß, wer die verwünschte
Prinzessin ist, daß sie in der Erde begraben läg! der Prinz hat nur mit ihr getanzt und als sie
weg war, hat er gar nicht mehr bleiben wollen und das ganze Fest hat ein Ende gehabt.“ –
„Es war recht, als wären alle Lichter auf einmal ausgeblasen worden,“ sagte die andere.
Aschenputtel wußte wohl wer die fremde Prinzessin war, aber es sagte kein Wörtchen.
Der Prinz aber gedachte, ist dir alles andere fehlgeschlagen, so wird dir der Pantoffel die
Braut finden helfen, und ließ bekannt machen, welcher der goldene Pantoffel passe, die solle
seine Gemahlin werden. Aber allen war er viel zu klein, ja manche hätten ihren Fuß nicht
hineingebracht, und wären die zwei Pantoffel ein einziger gewesen. Endlich kam die Reihe
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auch an die beiden Schwestern, die Probe zu machen; sie waren froh, denn sie hatten kleine
schöne Füße und glaubten, uns kann es nicht fehlschlagen, wär der Prinz nur gleich zu uns
gekommen. „Hört, sagte die Mutter heimlich, da habt ihr ein Messer, und wenn euch der
Pantoffel doch noch zu eng ist, so schneidet euch ein Stück vom Fuß ab, es thut ein bischen
weh, was schadet das aber, es vergeht bald und eine von euch wird Königin.“ Da ging die
älteste in ihre Kammer und probirte den Pantoffel an, die Fußspitze kam hinein, aber die
Ferse war zu groß, da nahm sie das Messer und schnitt sich ein Stück von der Ferse, bis sie
den Fuß in den Pantoffel hineinzwängte. So ging sie heraus zu dem Prinzen, und wie der sah,
daß sie den Pantoffel anhatte, sagte er, das sey die Braut, führte sie zum Wagen und wollte
mit ihr fortfahren. Wie er aber ans Thor kam, saßen oben die Tauben und riefen:
„Rucke di guck, rucke di guck!
Blut ist im Schuck: (Schuh)
Der Schuck ist zu klein,
Die rechte Braut sitzt noch daheim!“
Der Prinz bückte sich und sah auf den Pantoffel, da quoll das Blut heraus, und da merkte er,
daß er betrogen war, und führte die falsche Braut zurück. Die Mutter aber sagte zur zweiten
Tochter: „nimm du den Pantoffel, und wenn er dir zu kurz ist, so schneide lieber vorne an den
Zehen ab.“ Da nahm sie den Pantoffel in ihre Kammer, und als der Fuß zu groß war, da biß
sie die Zähne zusammen und schnitt ein groß Stück von den Zehen ab, und drückte den
Pantoffel geschwind an. Wie sie damit hervortrat, meinte er, das wäre die rechte und wollte
mit ihr fortfahren. Als er aber in das Thor kam, riefen die Tauben wieder:
„Rucke di guck, rucke di guck!
Blut ist im Schuck:
Der Schuck ist zu klein,
Die rechte Braut sitzt noch daheim!“
Der Prinz sah nieder, da waren die weißen Strümpfe der Braut roth gefärbt und das Blut war
hoch herauf gedrungen. Da brachte sie der Prinz der Mutter wieder und sagte: „das ist auch
nicht die rechte Braut; aber ist nicht noch eine Tochter im Haus.“ „Nein, sagte die Mutter, nur
ein garstiges Aschenputtel ist noch da, das sitzt unten in der Asche, dem kann der Pantoffel
nicht passen.“ Sie wollte es auch nicht rufen lassen, bis es der Prinz durchaus verlangte. Da
ward Aschenputtel gerufen und wie es hörte, daß der Prinz da sey, wusch es sich geschwind
Gesicht und Hände frisch und rein; und wie es in die Stube trat, neigte es sich, der Prinz aber
reichte ihr den goldenen Pantoffel und sagte: „probier ihn an! und wenn er dir paßt, wirst du
meine Gemahlin.“ Da streift es den schweren Schuh von dem linken Fuß ab, setzt ihn auf den
goldenen Pantoffel und drückte ein klein wenig, da stand es darin, als wär er ihm
angegossen. Und als es sich aufbückte, sah ihm der Prinz ins Gesicht, da erkannte er die
schöne Prinzessin wieder und rief: „das ist die rechte Braut.“ Die Stiefmutter und die zwei
stolzen Schwestern erschracken und wurden bleich, aber der Prinz führte Aschenputtel fort
und hob es in den Wagen, und als sie durchs Thor fuhren, da riefen die Tauben:
„Rucke di guck, rucke di guck!
Kein Blut im Schuck:
Der Schuck ist nicht zu klein,
Die rechte Braut, die führt er heim!“
20
Aschenputtel
von Božena Nemcová
übersetzt von Dr. Peter Hrivnák
Es war einmal ein schönes Mädchen, das
wurde Aschenputtel genannt, weil es von
früh bis spät in Ruß und Schmutz alle
Hausarbeiten verrichten musste. Es hatte
einen Vater, der es liebte, aber eine böse
Stiefmutter und eine noch schlimmere
Stiefschwester, die ihr alles ersinnliche
Herzeleid antat. Die Stiefmutter gab alles
Schöne ihrer eigenen Tochter, alles übrige
aber Aschenputtel. Ihre Tochter hatte
schöne Kleider, aber Aschenputtel musste
in einem Kittel aus rauhem Leinen
umherlaufen. Darum konnte es auch nicht
unter die Leute gehen, die Stiefmutter
erlaubte es nicht, ja nicht einmal in die
Kirche durfte es gehen, und von Morgen
bis Abend musste es schwere Arbeit tun.
Doch Aschenputtel war immer guter Laune
und klagte nicht, obwohl ihm nur Leid
geschah.
Eines Tages zog der Vater zur Messe, da
fragte er seine Töchter, was er ihnen aus
der Stadt mitbringen sollte. Dora, die
Stieftochter, wollte schöne Kleider und
Perlen und Edelsteine, wie sie kein zweites
Mädchen hätte. "Und was soll ich dir, mein
liebes Kind mitbringen?" sprach der Vater
zu Aschenputtel. "Ach, lieber Vater",
antwortete Aschenputtel bescheiden, "ich
wünsche mir nichts anderes als das erste
Reis, das Euch auf dem Weg ins Gesicht
schlägt."
"Nun, mein liebes Kind, wenn's weiter
nichts ist, diese Bitte kann ich dir erfüllen",
sprach der Vater. Die Stiefmutter und Dora
jedoch lachten sie wegen ihrer Dummheit
aus.
Der Vater zog also zur Messe, und als er
das Seine erledigt hatte, kaufte er um des
lieben Friedens willen der Stieftochter, was
sie sich gewünscht hatte, obwohl er es
lieber Aschenputtel geschenkt hätte. Der
Heimweg führte ihn durch einen Wald. In
Gedanken versunken, ging er dahin, sah
weder nach rechts noch links, da streifte er
einen Haselbusch, und ein Haselreis schlug
ihm ins Gesicht. Da dachte er an seine
Die Leute waren schon drinnen, und der
junge Fürst konnte es kaum erwarten. Er
achtete nicht sehr auf die Messe. Auch
Aschenputtel sah ihn an, aber nur ein klein
wenig von der Seite, und als die Messe zu
Ende war, lief es sofort hinaus. Der Fürst
war diesmal schneller, aber was half es
ihm - Aschenputtel verschwand vor seinen
Augen. Er war betrübt, weil er sie nicht
hatte halten können, ja gar nicht wusste,
woher sie kam. Da entschloss sich der
Fürst zu einer List.
Aschenputtel aber eilte nach Hause,
verbarg sein Kleid in der Nuss. Die Nuss
legte es unter einen zweiten Stein am
Brunnen, und als die Mutter nach Hause
kam, lag es wieder in der Asche. Alle
sprachen über die schöne Jungfrau und
den Fürsten, wie er nach ihr geforscht
hätte, und Aschenputtel wurde rot wie eine
Rose und dann blas wie eine Lilie, aber
niemand sah es unter dem grauen Tuch,
das es um seinen schönen Kopf gebunden
hatte. Alle sprachen über den Fürsten und
die unbekannte Jungfrau, und jeder, der
kam, wusste auch nichts anderes zu
erzählen. Die Stiefmutter aber zischte wie
eine Schlange, Aschenputtel sei es nicht
wert, als es bat, es möchte die schöne
Jungrau gerne sehen.
Da kam der dritte Sonntag, und wieder bat
Aschenputtel die Stiefmutter, sie möge es
doch in die Kirche mitnehmen. Aber die
Stiefmutter schalt und schüttete
Hanfsamen in einen Bottich Asche und
befahl ihm, die Samenkörner wieder
auszuklauben. Aschenputtel sagte weder ja
noch nein, ließ die Stiefmutter mit der
Schwester weggehen, und dann ging es
allein zum Brunnen, wo der Frosch schon
wartete und die letzte Nuss im Maul hatte.
"Öffne sie, und was du findest, das soll dir
gehören; mich aber siehst du nicht mehr",
sprach der Frosch. "Ach, mein liebes
Fröschlein, mein Brüderchen, wie soll ich
dir danken?" "Das ist dein, weil du gut zu
uns gewesen bist, und darum sollst du
21
Tochter, brach das Reis ab und nahm es
mit. Als er nach Hause kam, liefen ihm die
Töchter entgegen. Dora fragte ihn sogleich,
was er ihr mitgebracht hätte, doch
Aschenputtel war froh, dass der Vater
zurückgekommen war. Sie dachte nicht
mehr an ihren Wunsch, und als der Vater
die schönen Kleider und die Edelsteine
vergeben hatte, nahm sie das Haselreis mit
solcher Freude, als wäre es aus purem
Gold. "Was hast du nur für ein wertvolles
Geschenk bekommen!" Die Stiefmutter und
die Schwester lachten, doch Aschenputtel
achtete ihrer nicht und verbarg das Reis in
ihrem Kittel.
Der nächste Tag war ein Feiertag, und alle
Leute gingen zur Kirche, nur Aschenputtel
musste daheim bleiben. Es bat die
Stiefmutter, ihr doch ein Kleid zu geben,
damit es auch in die Kirche gehen könne,
doch die schalt sie und sprach: "Wie, du
garstiges Aschenputtel, du bist voll Staub
und Schmutz und möchtest in die Kirche?
Du bleibst daheim, und ich will dir eine
Arbeit geben, die soll fertig sein, wenn wir
nach Hause kommen", befahl die
Stiefmutter und schüttete eine Schüssel
Linsen in die Asche, damit Aschenputtel sie
auslese.
Als die Stiefmutter und ihre Tochter
fortgegangen waren, ging Aschenputtel
weinend zum Brunnen, denn es wollte sich
waschen, bevor die Mutter nach Hause
kam. Es neigte sich zum Brunnen nieder,
und da fiel ihr das Reis mit den
Haselnüssen in das Wasser. Da schrie
Aschenputtel vor Schreck auf und wollte
gar hinterher springen. "Ach, mein liebes
Reis", jammerte es, "wie bekomme ich dich
wieder." Wie es so weint und um das
verlorene Geschenk jammert, kommt ein
Frosch aus dem Brunnen gekrochen. Er
sprang auf den Brunnenrand, blickte
Aschenputtel an und legte eine Haselnuss
auf den Brunnenrand. "Ach, Fröschlein,
mein Brüderchen, hast du mir die
Haselnuss gebracht?" Aschenputtel freute
sich und griff nach der Nuss. "Dir habe ich
sie gebracht", antwortete der Frosch und
ließ die Nuss in Aschenputtels Hand
gleiten, "öffne sie, und was du drinnen
findest, ist dein." Mit diesen Worten sprang
er zurück in den Brunnen.
Aschenputtel öffnete die Nuss, und
auch glücklich werden!" Nach diesen
Worten sprang der Frosch wieder in den
Brunnen.
Aschenputtel öffnete die Nuss und fand
darin ein Sternenkleid, das sah aus, als
wäre es aus lauter Edelsteinen
zusammengelegt. "O, ist es schön!" rief
Aschenputtel erfreut aus, "und ihr, liebe
Täubchen, meine Schwesterchen, wollt ihr
mir helfen, es anzuziehen?" "Gewiss helfen
wir dir, und auch die Arbeit wollen wir für
dich tun, weil du so gut zu uns gewesen
bist", antworteten die Täubchen und
flatterten vom Dach ins Zimmer. Drei zogen
Aschenputtel an, und drei lasen die
Samenkörner aus der Asche. Und als
Aschenputtel fertig war, waren die
Samenkörner aus der Asche. Und als
Aschenputtel fertig war, waren die
Samenkörner fein säuberlich ausgelesen.
Da dankte Aschenputtel ihnen, so lieb es
es vermochte, und sprach: "Nebel vor mir,
Nebel hinter mir, über mir die Sonne!" und
ging aus der Tür und eilte in die Kirche.
Voller Sehnsucht wartete der Junge Fürst,
voller Neugierde die Leute, ob die schöne
Jungfrau wieder kommen würde, und - da,
da war sie auf einmal, und niemand hatte
sie kommen hören - stand vor dem Altar
wie der klare Abendstern, wenn er in der
Dämmerung am Himmel aufleuchtet. Der
Fürst freute sich, denn diesmal sollte sie
ihm nicht entkommen, und auch
Aschenputtel sah ihn mehrmals an, denn
es dachte, es wäre das letzte Mal, dass es
ihn sehe. Er gefiel ihm, und warum auch
nicht, der Fürst war jung und schön und
gefiel allen Menschen. Doch auch diesmal
eilte sie vor allen Leuten aus der Kirche.
Aber noch schneller war der Fürst. Er trat
zu der Jungfrau und bat sie, sie solle ihm
doch sagen, woher sie käme und ob er sie
nach Hause begleiten dürfe. Aschenputtel
aber, es wusste selbst nicht, warum,
schüttelte den Kopf und konnte kein
einziges Wort hervorbringen. Auch als er es
bat, es solle ihm doch erlauben, ihm von
weitem zu folgen, schüttelte es den Kopf,
ließ vor und hinter sich Nebel fallen und
verschwand aus den Augen. Doch etwas
ließ es dennoch zurück - ihr kleiner
goldener Pantoffel war in dem Pech
stecken geblieben, mit dem der Fürst die
Straße vor der Kirche hatte bestreichen
22
beinahe hätte sie sie vor Freude und
Schreck wieder in den Brunnen fallen
lassen. In der Nuss lag ein Sonnenkleid.
"Ach, ist es schön!" rief Aschenputtel, "und
es soll mir gehören. Ob ich es nur anziehen
kann. O weh, ich muss ja die Arbeit
verrichten, die mir die Stiefmutter
aufgetragen hat!" sprach Aschenputtel
traurig zu sich selbst und eilte ins
Häuschen zurück. Da flatterten sechs
Täubchen vom Dach herunter und ins
Zimmer. Drei von ihnen klaubten die Linsen
aus der Asche, die drei anderen zogen
Aschenputtel an. Als es sich gewaschen
und das Sonnenkleid angezogen hatte,
glitzerte es, dass es eine Freude war. Die
drei Täubchen hatten unterdessen alle
Linsen aus der Asche gelesen,
Aschenputtel dankte ihnen von Herzen,
und sie setzten sich wieder aufs Dach.
"Vor mir Nebel, hinter mir Nebel, über mir
die Sonne!" sprach Aschenputtel, als es
aus dem Tor trat, und dann eilte es in die
Kirche. Wie es in die Kirche kam, wandten
sich alle Augen nach ihm um, und einer
fragte den anderen: "Wer mag das sein?"
Doch niemand kannte es, weder der Vater,
noch die Stiefmutter, noch die Schwester.
In der Kirche war auch der junge Fürst, und
der ließ seine Blicke nicht von
Aschenputtel. Als die Messe zu Ende war,
ging er ihm nach. Doch kaum war es über
die Schwelle getreten, verschwand es. Er
fragte alle, wer denn die schöne Jungfrau
sei, aber keiner wusste eine Antwort. Da
nahm er sich vor, am nächsten Sonntag
recht achtzugeben, damit sie ihm nicht
wieder entkäme.Aschenputtel aber sprach
vor der Kirchentür: "Vor mir Nebel, hinter
mir Nebel, über mir die Sonne!" und
entkam unbemerkt.
Zu Hause zog es das Sonnenkleid aus,
versteckte es in die Haselnuss und trug
diese unter einen Stein am Brunnen und
rief in den Brunnen: "Fröschlein, mein
Brüderchen, gib gut acht darauf!" Dann lief
es schnell nach Hause, zog sich den
groben Kittel an, band sich das graue
Kopftuch um. Und als die Stiefmutter nach
Hause kam, war nichts mehr zu sehen, und
die Stiefmutter wunderte sich, dass
Aschenputtel mit seiner Arbeit fertig war.
Dora sprach über nichts anderes als über
die schöne Jungfrau in der Kirche, doch als
lassen. Aschenputtel hatte es nicht
bemerkt, war in das Pech getreten - und ihr
schöner zierlicher Pantoffel war hängen
geblieben.
Aschenputtel ließ ihn zurück und lief in
einem Pantoffel nach Hause. Kaum hatte
es das Kleid ausgezogen und verborgen,
kamen auch die Stiefmutter und Dora nach
Hause. Aus ihrer Rede wusste nun
Aschenputtel, dass der Fürst eine List
gebraucht hatte, und es wäre ihm gern
böse gewesen, aber sein gutes Herz ließ es
nicht zu. Es hatte nur ein Paar Schuhe, das
bei dem Sonnenkleid gewesen war, und
das hatte es dann mit den anderen
Kleidern getragen, und so tat es ihm leid,
dass es nun die Kleider nicht mehr werde
tragen können.
Nicht lange, so wurde bekannt, der junge
Fürst gehe von Haus zu Haus, und jedes
junge Mädchen müsse den Pantoffel
anziehen. Und die sollte seine Frau werden,
der er passte, denn der Fürst dachte nicht
anders, als dass es die Rechte sein müsse.
"Ob er mir nur passen wird, Mutter?" fragte
Dora. "Du hast zwar eine große Zehe, mein
Kind, aber das soll dich nicht anfechten.
Wenn der Pantoffel dir zu klein ist, haue die
Zehe ab", sprach die Mutter.
Als der Fürst schon in jedem Haus gewesen
war und nirgends die Jungfrau gefunden
hatte, der der Pantoffel gepasst hätte, kam
er auch in die Hütte, in der Aschenputtel
wohnte. Auch Aschenputtel wollte in die
Kammer kommen, doch die Stiefmutter
vertrieb es und versteckte es unter einen
Bottich. Da zog sich Dora den Pantoffel an,
und weil er zu klein war, hieb die Mutter ihr
die Zehe ab. Das Mädchen verbiss den
Schmerz, ging hinaus in die Kammer und
setzte sich wie eine Königin an den Tisch.
Der Fürst sah, dass sie den Pantoffel trug,
und weil er nicht wusste, dass sie sich die
Zehe abgehauen hatte, dachte er, es wäre
vielleicht doch die Rechte, wenn sie auch
nicht der schönen Jungfrau glich. "Andere
Töchter habt Ihr nicht?" fragte er die Mutter
noch einmal. "Nein, nur diese eine",
antwortete die Stiefmutter, und der alte
Vater hätte gern gesagt, dass er noch eine
schöne Tochter habe, aber er fürchtete sich
vor seiner Frau.
Da krähte der Hahn auf der Tenne: "Kikiriki,
die Rechte, die ist auch hie!" Die
23
Aschenputtel sie fragte, wer das denn
gewesen sei, sprach sie: "Was geht's dich
an, du liederliches Ding, kümmere du dich
um deine Asche, das ist nicht deine Sache!"
Aschenputtel wusste darüber mehr als alle
anderen, doch es schwieg und verriet
selbst dem Vater nichts, aber von da an
war es nicht mehr so traurig wie früher.
Am nächsten Sonntag bat Aschenputtel
wieder die Stiefmutter, sie möge es doch in
die Kirche mitnehmen, doch wie immer
sprach die Stiefmutter, es gehöre nicht
dorthin; aber es solle Mohn aus der Gerste
lesen, und damit ging sie mit ihrer Tochter
zur Kirche. Kaum war die Stiefmutter aus
dem Hause, lief Aschenputtel zum
Brunnen, und es musste nicht einmal rufen
- der Frosch saß schon auf dem
Brunnenrand und hatte eine Haselnuss im
Maul, die reichte er Aschenputtel und
sagte, es solle die Nuss aufmachen, und
was es dort fände, gehöre ihm. Dann
sprang der Frosch wieder in den Brunnen,
und Aschenputtel öffnete die Nuss. Es fand
darin ein Mondkleid, das glitzerte und
glänzte wie pures Silber. "Ach, ist das
schön!" rief Aschenputtel verwundert aus,
"aber wie soll ich es nur anziehen. Oder
wollt ihr mir, Täubchen, meine
Schwesterchen, wieder helfen?" Und die
sechs Täubchen flatterten wieder vom
Dach und ins Zimmer. Drei zogen
Aschenputtel an, die anderen drei klaubten
den Mohn aus der Gerste. Und als
Aschenputtel fertig war, waren auch die
drei Täubchen mit dem Mohn fertig.
Aschenputtel dankte ihnen, und die Tauben
flogen wieder aufs Dach. Aschenputtel
machte Nebel vor sich, Nebel hinter sich
und über sich die Sonne und eilte in die
Kirche.
Stiefmutter verjagte den Hahn, aber der
Fürst hatte wohl verstanden, was er
geschrieen hatte, und befahl dem Vater,
auch die andere Tochter herbeizuschaffen.
Da rief der Vater Aschenputtel unter dem
Bottich hervor, doch das lief schnell zum
Brunnen und sagte, dass es sich waschen
wolle. Schnell öffnete es die Nuss, in der
das Sonnenkleid lag. Die beiden anderen
Nüsse versteckte es im Leibchen, und
betrat mit einem Pantoffel an den Füßen
die Kammer, wo der Fürst das versteckte
Mädchen kaum erwarten konnte.
Und siehe da - die schöne Jungfrau trat ins
Zimmer, und nun erkannten sie in ihr alle
das Aschenputtel. Der alte Vater weinte vor
Freude über sein Aschenputtel, und der
Fürst trat zu ihm, nahm es an der Hand und
wollte es nicht mehr von sich lassen. Dora
und die Mutter wurden bleich vor Ärger, als
sie das sahen und als sie hörten, wie
Aschenputtel zu den schönen Kleidern
gekommen war. Dora musste den Schuh
ausziehen und Aschenputtel saß er wie
angegossen.
Der Fürst bat sie, sie solle doch seine Frau
werden, denn eine bessere Frau könnte er
nie und nimmer finden. Auch Aschenputtel
fand an dem schönen Fürsten Gefallen,
und so gab ihnen der Vater seinen Segen.
Als Aschenputtel sich in den Wagen setzte,
drehte es sich noch einmal nach dem
Brunnen um und dankte dem guten
Fröschlein - der Hahn und die Täubchen
aber kamen herbei, und der Hahn setzte
sich auf den Wagen, die Täubchen flogen
über der Kutsche. Auch den alten Vater
nahm der Fürst mit sich, und in der Hütte
blieben die böse Stiefmutter und Dora
allein zurück - ohne Liebe und ohne
Freude.
aus: Božena Nemcová: Der König der Zeit;
übersetzung von Dr. Peter Hrivnák; Verlag
Mladé letá; Bratislava 1978; S. 80 - 86
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ANREGUNGEN FÜR DEN UNTERRICHT
Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs
Aneignung des Textes
Unterrichtsempfehlung
Deutsch
Text lesen
Lesen Sie mit den SchülerInnen gemeinsam die Spielszenen aus DREI HASELNÜSSE FÜR
ASCHENBRÖDEL. Jeder liest dabei der Reihe nach einen Satz. Alle Schülerinnen sind nun
auf dem gleichen Kenntnisstand und jeder hat etwas dazu beigetragen.
Text lesen mit verteilten Rollen
Die Kinder sollen sich zu dritt zusammenfinden und den Text mit verteilten Rollen lesen,
zuerst ganz neutral. Danach können sie mit Gefühlen experimentieren: Wie kann man den
Text noch lesen? Aggressiv, ängstlich, wütend, glücklich, müde, hysterisch, verliebt …
Welches Gefühl stimmt mit dem Inhalt der Szene überein, welches nicht?
Ermuntern Sie die Klasse auch körperlich in die Emotion zu gehen. Welche Gesten,
welche Haltungen und welche Mimik sind den verschiedenen Emotionen zueigen?
Das Märchen „Aschenputtel“
Lesen Sie mit den SchülerInnen gemeinsam das Märchen oder lesen Sie es den jüngeren
Kindern vor. Diese Fragen können Sie im Anschluss stellen:
Warum ist die Stiefmutter so gemein zu Aschenbrödel?
In welcher Situation habt ihr euch schon Mal ungerecht behandelt gefühlt?
Was denkt ihr, woher kommen die Zaubernüsse?
Wer sind die besten Freunde von Aschenbrödel?
In welchen Situationen helfen Tiere Menschen?
Nachdem Sie das Originalmärchen oder die Originalmärchen mit den SchülerInnen
gelesen und unser Stück angeschaut haben, können Sie einige der Fragen vergleichend
stellen.
Und: Welches sind die Unterschiede, welches die Gemeinsamkeiten in der Geschichte
zwischen Märchen und Theaterstück?
Literarisches Arbeiten
Biografien schreiben und/oder erzählen
Die Schauspieler haben sich gemeinsam mit der Regisseurin eine Geschichte für ihre
Figuren ausgedacht. Wenn man mehr von der Figur weiß, die man spielt, fällt es einem
leichter, sich auszudenken, wie sie reagiert.
Jeder Schüler sucht sich eine Figur aus und erfindet seine Lebensgeschichte. Wie sieht
ein ganz normaler Tag aus? Wie alt ist er oder sie? Was sind ihre oder seine Hobbys?
Was isst er oder sie am liebsten?
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Spielen
Figurenstandbild / Foto
Drei SchülerInnen aus der Klasse bauen ein Standbild des Verhältnisses der Figuren
untereinander. Zwei Schüler sind die beiden Protagonisten, einer der Arrangeur. Der
Arrangeur soll die beiden anderen so stellen, wie er sie gerne auf einem Foto haben
möchte und so müssen sie stehen bleiben.
Wie ist das Verhältnis der Figuren zueinander? Nimmt einer von ihnen deutlich einen
höheren Status ein als der andere? Gibt es eine abweichende Meinung zu dem
Standbild? Eine andere Gruppe soll ein weiteres Standbild bauen. Sprecht über die
unterschiedliche Wahrnehmung.
Kann man das Gefundene in eine kurze Szene verpacken? Improvisieren Sie mit Sprache
und Bewegung.
Das Märchen spielen
Grundlage ist das Originalmärchen. Lesen Sie es vor oder lassen Sie es Ihre Schüler
abwechselnd laut vorlesen. Teilen Sie die Schüler in Gruppen zu 3-4 Kindern ein. Welche
Figuren werden benötigt, um das Märchen nachzuspielen? Wer übernimmt welche
Rollen? Welche Dinge benötigt man als Requisiten oder um die verschiedenen Orte
darzustellen? Regen Sie Ihre SchülerInnen zum kreativen Umgang mit den Dingen an, die
sich im Klassenzimmer befinden.
Märchenfiguren raten
Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind, das sich eine Märchenfigur ausgedacht hat, spielt
sie pantomimisch vor. Die anderen müssen raten. Sollte die Figur zu schwer zu erraten
sein, kann ein Hinweis gegeben werden, z.B. „Eine Königstochter“. Bei jüngeren Kindern
können Sie zur Unterstützung symbolische Märchengegenstände, z.B. einen Apfel, einen
Schuh mitbringen, die die Kinder zum Vorspielen benutzen können.
Der Märchenball (Stopptanz)
Der Märchenball findet auf dem königlichen Schloss statt. Alle Figuren aus dem Stück,
ganz viele Hofdamen und die Freunde des Prinzen sind eingeladen. Jedes Kind sucht sich
eine Figur aus, dann wird Musik gespielt und alle Kinder tanzen. Doch eine böse Fee hat
die Musik und die Märchenballgäste verhext: Die Musik stoppt und alle Tänzer bleiben
unbeweglich stehen. Wer sich bewegt, scheidet aus. Gewonnen hat das Kind, das zuletzt
übrig bleibt.
Schlagwörter
Diese Aktion eignet sich hervorragend, um eine Brücke zwischen der Aufführung und den
Unterrichtsstunden zu schlagen.
Jeder schreibt vor und nach dem Theaterbesuch je ein Wort zum Stück auf eine
Karteikarte. Wie hat sich die Wahrnehmung der einzelnen Schüler verändert? Sprechen
Sie über erfüllte und unerfüllte Erwartungen, veränderte Einstellung zur Thematik und den
Einfluss der Spielweise auf die Wahrnehmung von Problemen.
26
Nachbereitung des Theaterbesuchs
Was habe ich gesehen - Fragenkatalog zur Reflexion des Stückes
Wie sah das Bühnenbild aus?
Was konnte das Bühnenbild über die Atmosphäre der Inszenierung verraten?
Sind die Kostüme den Figuren angepasst?
Wie sieht die Ausgangssituation des Stückes aus?
Wurden die Figuren immer vom selben Schauspieler gespielt?
Sind die Schauspieler auch aus der Figur ausgebrochen?
Haben sich die Schauspieler direkt an die Zuschauer gewandt?
Hatten die Schauspieler selbst Spaß an der Geschichte?
Wie wurde Musik eingesetzt? Wurde mit ihr gespielt, wurde sie live gemacht, hat sie zum
Fortgang der Handlung beigetragen oder hat sie „nur“ Atmosphäre erzeugt?
Wie wurde mit Konflikten umgegangen?
Konntet Ihr der Geschichte gut folgen?
War der Schluss offen, so dass Ihr selbst noch nachdenken musstet, oder hat er alle
Fragen beantwortet?
Lieblingsmomente
Jeder findet zu seinem Lieblingsmoment im Stück eine Bewegung und ein Geräusch, ein
Wort oder einen Satz – je einfacher und klarer, desto besser. Die anderen raten, welcher
Moment dargestellt wurde. Wenn jeder seinen speziellen Moment gefunden hat, kann
man je 5 Spieler auf die Bühne bitten und gemeinsam mit allen die Momente in die
richtige Reihenfolge bringen. Mit diesem Spiel wird das Theaterstück wieder lebendig und
die ganze Gruppe erinnert sich.
27
Eine Schneekugel zum Selbstbasteln
Unterrichtsempfehlung
Kunst
Dazu benötigt man:
Kleine Plastikfigürchen oder selbst aus Fimo oder wasserfester Modelliermasse
hergestellte Figuren aus dem Märchen
Papier und Buntstifte
Ein leeres Marmeladenglas
Wasser und entweder einige Tropfen Babyöl oder Glycerin aus der Apotheke
wasserfesten Klebstoff
Glitter oder Dekoschnee aus dem Bastelgeschäft
Und so wird's gemacht:
Auf den Deckel des Marmeladenglases innen die Figur oder die Figuren mit
wasserfestem Klebstoff festkleben. Trocknen lassen. Nun das Glas mit Wasser und
Babyöl bzw. Glycerin füllen und den Glitter oder Dekoschnee dazugeben. (Das Glycerin
bewirkt, dass der Glitter nach dem Schütteln nicht so schnell absinkt.) Dann den Deckel
mit der Figur einschrauben. Jetzt umdrehen und schütteln: eine Zauberlandschaft
entsteht.
Tipp:
Eine Hintergrundlandschaft lässt sich ganz einfach herstellen, indem man außen auf das
Glas „hinter“ die Figuren ein gemaltes Bild oder ein Foto aufklebt.
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DIE DARSTELLER
Aschenbrödel / Brit Bartuschka
Brit Bartuschka wurde in Jena geboren und studierte von 1995 bis
1999 an der Folkwang Hochschule in Essen Schauspiel. Sie spielte
unter anderem bereits am Theater Luzern, am Schnawwl am
Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Oldenburg. An der
Landesbühne war sie bereits seit 2007 in mehreren Produktionen
zu sehen, zuletzt im Weihnachtsmärchen HÄNSEL UND GRETEL.
Gutsherrin, Aschenbrödels Stiefmutter / Sibylle Hellmann
Sibylle Hellmann absolvierte ihre Schauspielausbildung bei Anne
Marcks Rocke in Hamburg. Seit 2000 spielt sie an der
Landesbühne. Zuvor stand sie unter anderem am Thalia Theater
Hamburg, dem Ronacher Wien, am Rheinischen Landestheater
Neuss, dem Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel, der Oper
Köln, Schmidt’s Tivoli, der Comödie Bochum und dem Wolfgang
Borchert Theater Münster auf der Bühne
Dorchen, Aschenbrödels Stiefschwester / Lena Schlagintweit
Lena
Schlagintweit
wurde
in
München
geboren.
Ihre Schauspielausbildung schloss sie 2012 am Hamburger
Schauspielstudio Frese ab. Sie spielte bereits auf Kampnagel und
am LICHTHOF Theater Hamburg. Als Gast spielte sie „Frau Pfeffer“
in DER LEBKUCHENMANN und „Hubert“ in BREMER STADTMUSIK –
LIVE! bevor sie in der letzten Spielzeit ins feste Ensemble der
Landesbühne wechselte. In dieser Spielzeit ist sie als Gast im
Weihnachtsmärchen zu sehen.
Prinz / André Lassen
André Lassen absolvierte seine Schauspielausbildung von 2007 bis
2010 am Schauspielstudio Frese in Hamburg. Bevor er in der
Spielzeit 2011/2012 für zwei Jahre festes Ensemblemitglied der
Landesbühne wurde, war er bereits am Schauspielhaus Hamburg
dem St. Pauli Theater und den Zeisehallen in Hamburg auf der
Bühne zu sehen. Seit 2013 ist er freiberuflich tätig und spielte am
Thalia Theater Hamburg, dem Ohnsorg Theater und auf Kampnagel
29
Hamburg.
König / Emil Schwarz
Emil Schwarz wurde in Osnabrück geboren. Er schloss sein
Schauspielstudium am Theater der Keller, Köln dieses Jahr ab.
Während des Studiums spielte er bereits an den Wuppertaler
Bühnen und am Theater der Keller, Köln. Nach seinem Studium
spielte er den „Mozart“ im Stück „Amadeus“ bei den
Schlossfestspielen Amöneburg.
Taube Hansi / Clare Sheridan-McGinnity
Clare Sheridan-McGinnity schloss ihre Schauspielausbildung 2013
am Hamburger Schauspielstudio Frese ab. Sie stand bereits auf
Kampnagel Hamburg, dem Monsun Theater Hamburg und am
Theater für Niedersachsen in Hildesheim auf der Bühne.
Taube Franz, Königin, Lehrer, u.a. / Metin Turan
Metin Turan studierte er am Schauspielstudio Frese in Hamburg.
Bereits während seines Studiums gastierte er als Schauspieler im
Deutschen Schauspielhaus Hamburg, im Theater Kiel und im
Lichthoftheater Hamburg. Sein Debüt an der Landesbühne gab
Metin Turan in TSCHICK und war außerdem in TRÜMMER DES
GEWISSENS, COWBOYS UND PFERDE und in der Uraufführung von
JIMI SUPERHELD oder DER ANGRIFF DER IwiDiPatina zu sehen.
Taube Erich, 6 Hofdamen, Vaclaw, u.a. / Till A. Lang
Till Alexander Lang wurde in Hamburg geboren. Von 2010 bis 2015
studierte er an der Schauspielschule Bern. Während des Studiums
spielte er bereits am Theater Basel. An der Landesbühne war er
letzte Spielzeit in WIE IM HIMMEL zu sehen. Diese Spielzeit steht er
außerdem noch in EIN SOMMERNACHTSTRAUM auf der Bühne.
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INFORMATIONEN ZUR REGIE, AUSSTATTUNG UND MUSIKALISCHER LEITUNG
REGIE & TEXTFASSUNG
Carola Unser studierte, nach einer Ausbildung zur Landwirtin, Diplom-Pädagogik und
Theologie. Neben dem Studium absolvierte sie eine Ausbildung zur Spiel- und
Theaterpädagogin in Frankfurt. Sie arbeitete in verschiedenen Projekten im
soziokulturellen Bereich und im Kulturmanagement, bevor sie von 2004 bis 2008 an der
Theaterakademie Hamburg Regie studierte. Im Rahmen des Studiums inszenierte Carola
Unser am Thalia Theater Hamburg, im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses sowie
auf Kampnagel und wurde mit ihren Inszenierungen zu diversen Festivals eingeladen. Bis
2011 leitete Carola Unser die bühne e.V., das Theater der TU Dresden, wo sie mit der
Inszenierung „Vision Impossible“ nach Motiven von Anton Tschechows „Der Kirschgarten“
mit dem Neuberin-Preis 2009 ausgezeichnet wurde. Bis heute arbeitet sie als Dozentin
an der Spiel- und Theaterwerkstatt Frankfurt, an der KFH Mainz und am SchauspielStudio Freese in Hamburg, wo sie mit der Abschlussinszenierung „Ein paar Leute suchen
das Glück und lachen sich tot“ den Friedrich-Schütter-Ensemblepreis gewann.
Für die Inszenierung des „Der WONDERFUL Zauberer von Oz“ 2013 erhielt sie und ihre
Compagnie BOND Grrrls den Rolf-Mares-Preis der Hamburger Theater.
In der Spielzeit 2012/13 hat sie die Leitung der Jungen Landesbühne übernommen und
inszenierte
bereits
TSCHICK,
DER
SATANARCHÄOLÜGENIALALKOHÖLLISCHE
WUNSCHPUNSCH, COWBOYS UND PFERDE, NO UND ICH, DER LEBKUCHENMANN,
BREMER STADTMUSIK – LIVE!, DAS DING, HÄNSEL UND GRETEL und PUNK ROCK.
BÜHNE & KOSTÜME
Gunna Meyer wuchs in Niedersachsen auf. Sie studierte Modedesign an der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und ging als DAAD-Stipendiatin an das St.
Martin’s College of Art and Design in London. Als Modedesignerin arbeitete sie drei Jahre
lang für das Label „Closed“ in Hamburg. Anschließend wirkte sie als Kostümassistentin
unter anderem an der Volksbühne Berlin, am Thalia-Theater Hamburg und bei den
Wiener Festwochen. Eigene Kreationen als Kostümbildnerin zeigte sie etwa am HAU in
Berlin, am Thalia-Theater Hamburg, an den Münchner Kammerspielen, am Kampnagel
Hamburg, am Theater Heidelberg, am Deutschen Theater Göttingen und am
Schauspielhaus Kiel. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Nino Haratischwili, Nina Pichler,
Patrick Wengenroth, Neco Celik, Uli Jäckle und Joachim Schlömer zusammen.
Gunna Meyer erarbeitet außerdem Fashion Performances, Installationen und
Ausstellungen. Sie lebt als freischaffende Kostümbildnerin in Hamburg. Sie arbeitet
schon länger mit Carola Unser zusammen, an der Jungen Landesbühne stattete sie
bereits BREMER STADTMUSIK – LIVE! und DAS DING aus.
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MUSIKALISCHES ARRANGEMENT
Katharina Hoffmann studierte Schulmusik in Dresden. Seit 2010 ist sie freischaffend tätig
im Bereich Musikpädagogik, Theater- und Filmmusik (u.a. die buehne Dresden,
projekttheater Dresden). Außerdem macht sie Live- Musik für Improvisations- und
Figurentheater. Weitere Spezialitäten sind Freie Improvisationen und Performances.
Katharina Hoffmann ist Sängerin bei lindgruen, der „leisesten band der Welt“.
Sie leitete bereits zwei mal den Workshop Musik während der theaterfabrik der Jungen
Landesbühne. Für das Weihnachtsmärchen DER LEBKUCHENMANN vor zwei Jahren
komponierte und arrangierte sie alle Lieder, studierte sie mit dem Ensemble ein und war
selbst als lebendige Spieluhr live auf der Bühne zu sehen und zu hören. Beim
letztjährigen Weihnachtsmärchen HÄNSEL UND GRETEL komponierte sie die Lieder und
übernahm die musikalischer Einstudierung und beim Brückenstück PUNK ROCK war sie
letzte Spielzeit als Pianistin live auf der Bühne zu erleben.
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Literaturempfehlungen
Brigitte vom Wege, Mechthild Wessel: Das Märchen-Aktionsbuch. Verlag Herder
Freiburg im Breisgau, 2008.
Rufus Beck: Kinder lieben Märchen und entdecken Werte. Knaur Ratgeber Verlag
München, 2007.
Buchungsinformationen und Kontakte
DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL
von Uli Jäckle
Premiere: Sonntag, 8. November 2015 / 15 Uhr / Stadttheater Wilhelmshaven
Wir spielen DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL bis zum 22. Dezember
2015 und empfehlen das Stück für Menschen ab 6 Jahren und die gesamte
Grundschule.
Für alle inhaltlichen Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung:
Britta Hollmann
Dramaturgin Junge Landesbühne
Tel. 04421.9401-34
[email protected]
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Die JUNGE LANDESBÜHNE der Landesbühne Niedersachsen Nord GmbH.,
Wilhelmshaven, spielt im STADTTHEATER Wilhelmshaven
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
nach Uli Jäckle nach dem gleichnamigen tschechisch-deutschen Märchenfilm,
Musik von Karel Svoboda
Weihnachtsmärchen für die ganze Familie
Sonntag
Donnerstag
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08. November 2015
10. Dezember 2015
13. Dezember 2015
14. Dezember 2015
15. Dezember 2015
16. Dezember 2015
20. Dezember 2015
21. Dezember 2015
22. Dezember 2015
15.00 Uhr
Premiere
08.45 Uhr und 11.00 Uhr
15.00 Uhr
08.45 Uhr und 11.00 Uhr
08.45 Uhr und 11.00 Uhr
08.45 Uhr und 11.00 Uhr
15.00 Uhr
08.45 Uhr und 11.00 Uhr
10.00 Uhr
Die Dauer der jeweiligen Aufführung beträgt ca. 1 ½ Stunden, incl. Pause.
Die Kartenpreise für Gruppen für die angegebenen Aufführungen betragen:
I. Platzgruppe
II. Platzgruppe
III. Platzgruppe
Lehrkräfte
8,10 €
7,30 €
6,70 €
2,00 €
I. Platzgruppe
II. Platzgruppe
III. Platzgruppe
8,70 €
7,80 €
7,30 €
Einzelkarten-Preise:
Die Vergabe der Plätze erfolgt nach Eingangsdatum Ihrer telefonischen Voranmeldung. Sie können ab dem 07. September 2015 Ihre telefonische Bestellung im
Servicecenter des Stadttheaters, Telefon 04421/94 01 14, werktags von 09.30 bis
15.30 Uhr, vornehmen.
Schriftliche Anmeldungen (Brief oder Fax) können aus organisatorischen
Gründen nicht berücksichtigt werden.
Bitte beachten Sie bereits bei Ihrer Planung, dass nach pünktlichem Vorstellungsbeginn im Interesse aller anderen Zuschauer kein Einlaß mehr erfolgen kann.
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