1 EMAS ‐ Eco Management and Audit Scheme EMAS Bereich
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1 EMAS ‐ Eco Management and Audit Scheme EMAS Bereich
EMAS ‐ Eco Management and Audit Scheme EMAS Bereich Umweltmanagement Titel Eco Management and Audit Scheme Textquelle: Wikipedia deutsch EMAS ist die Kurzbezeichnung für Eco‐ Management and Audit Scheme, auch bekannt als EU‐Öko‐Audit oder Öko‐Audit. EMAS wurde von der Europäischen Union entwickelt und ist ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die EMAS‐Verordnung (Öko‐ Audit‐Verordnung) misst der Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewältigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen eine entscheidende Rolle zu. Zertifiziert werden können Unternehmen, Dienstleister, Verwaltungen etc., aber auch andere Arten von Organisation, einschließlich überstaatlicher Organisationen. EMAS gilt als eines der sogenannten „New environmental policy instruments“ (NEPI ‐ neue umweltpolitische Instrumente). 1 Auditierung An EMAS teilnehmende Organisationen haben eine Umwelterklärung zu veröffentlichen, in der sie u. a. über ihre Auswirkungen auf die Umwelt (direkt oder indirekt), ihre Umweltleistung und ihre Umweltziele berichten. Die Umwelterklärung wird von einem unabhängigen Umweltgutachter, der einer staatlichen Überwachung unterliegt, auf ihre Richtigkeit hin überprüft und ist jährlich zu aktualisieren. Spätestens alle drei Jahre überprüft der Umweltgutachter im Rahmen der sog. Revalidierung u.a. das Umweltmanagementsystem, die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen (legal compliance) und eine konsolidierte Umwelterklärung. Organisationen, die die Überprüfung durch den Umweltgutachter erfolgreich durchlaufen, können sich in das EMAS‐Register eintragen lassen (in Deutschland wird dies bei den zuständigen Industrie‐ und Handelskammern sowie den Handwerkskammern geführt) und dürfen das EMAS‐Logo für ihren betrieblichen Umweltschutz führen. Stärken und Potentiale Die große Stärke der EMAS liegt in der Messung und Veröffentlichung der Umweltauswirkungen des Unternehmens und diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu verbessern. Dies wirkt sowohl im Sinne des reinen Umweltschutzes, als auch unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung der Öko‐Effizienz, die beispielsweise durch Reduzierung von überflüssigen Stoffströmen die ökonomische und ökologische Leistung steigern kann (Öko‐ Effizienz). Schwächen und Probleme Die Umsetzung von EMAS beinhaltet die gleiche Schwierigkeit wie alle Managementsysteme ‐ sie erfordert eine hohe Lern‐ und Organisationsbereitschaft im gesamten Unternehmen. Eine bloß vom Management oder externen Beratern angeordnete Umorganisation wird wenig Erfolg zeigen, wenn die Bereitschaft zur Veränderung nicht vom ganzen Unternehmen getragen, sondern die Zertifizierung nur als ein kosmetisches Siegel verstanden wird. 2 Weiterentwicklung ‐ EMAS II Ziel der alten wie der neuen EMAS‐Verordnung ist die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung eines Unternehmens. Mit EMAS II wurde versucht, die Hauptkritikpunkte an EMAS zu beseitigen. U.a. gab es folgende Änderungen: Erweiterung des bestehenden Anwendungsbereichs (gewerbliche Unternehmen) auf sog. Organisationen. Das sind Gesellschaften, Körperschaften, Betriebe, Unternehmen, Behörden oder eine Einrichtung bzw. Teile oder Kombination hiervon, mit oder ohne Rechtspersönlichkeit, öffentlich oder privat, mit eigenen Funktionen und eigener Verwaltung. Zur Verbesserung der Verbindung an die Industrienorm ISO 14001 wurden die dort genannten Voraussetzungen an das Umweltmanagement Bestandteil von EMAS II. Unternehmen mit verschiedenen Standorten können nun in einem Verfahren validiert werden. 3 Novelle ‐ EMAS III Am 11. Januar 2010 trat eine neue EG‐Verordnung (Nr. 1221/2009, kurz als EMAS III bezeichnet) in Kraft, mit der die zuvor geltenden Regelungen zusammengefasst und verändert wurden. Inhalt Die bedeutendste Änderung durch EMAS III betrifft Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen. Sie müssen ihre Umwelterklärung nur alle zwei Jahre (statt jährlich) aktualisieren und nur alle vier (statt drei) Jahre durch einen Gutachter validieren lassen. Außerdem konkretisiert die EMAS‐III‐Verordnung die Anforderungen an den Inhalt der Umwelterklärung, erweitert den Anwendungsbereich der Verordnung auf Unternehmen außerhalb der EU und verpflichtet die Mitgliedsstaaten, die Verbreitung von EMAS zu unterstützen. Entstehung Die Novelle geht auf einen Vorschlag der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2008 zurück. Die Kommission verfolgte das Ziel, den hohen EMAS‐Standard beizubehalten und zugleich die Attraktivität des Systems und damit auch die Zahl der Registrierungen zu erhöhen. EU‐Normungsexperten von Verbraucherverbänden kritisierten allerdings nach der Verabschiedung der Novelle, ein Unternehmen könne alle EMAS‐Vorschriften befolgen, ohne eine gute Umweltleistung zu erbringen. Umsetzung in Deutschland In Deutschland werden wesentliche Teile der EMAS‐Verordnung durch das Umweltauditgesetz (UAG) umgesetzt. Im UAG ist u. a. das Zulassungs‐ und Aufsichtssystem für die Umweltgutachter geregelt. Außerdem konstituiert es den Umweltgutachterausschuss (UGA), der die Aufgabe hat, das Bundesumweltministerium im Bereich dieses freiwilligen Öko‐Audits zu beraten, Richtlinien zur Anwendung des Umweltauditgesetzes zu erlassen und 4 die Verbreitung von EMAS im Bundesgebiet zu fördern. Im UGA sind die folgenden Interessengruppen vertreten: Wirtschaft, Umweltgutachter, Umwelt‐ und Wirtschaftsverwaltung des Bundes und der Länder, Gewerkschaften und Umweltverbände. Die 25 ehrenamtlichen Mitglieder werden in ihrer Arbeit und ihrem Engagement von einer hauptamtlichen Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt. Im Juni 2007 erhielt der Deutsche Evangelische Kirchentag als erste Seriengroßveranstaltung in Deutschland das EMAS‐Umweltzertifikat. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. Verbreitung Die Zahl der Organisationen, die sich nach EMAS validieren lassen, ist in den alten EU‐ Staaten leicht rückläufig und in den meisten seit 2004 der EU beigetretenen Staaten leicht steigend. Der „Höhepunkt“ der EMAS‐Validierungen lag in den Jahren 2001 und 2002, wobei nach wie vor Deutschland (gefolgt von Italien und Spanien) die meisten EMAS‐Validierungen hat. In Deutschland sind insgesamt 1.395 Organisationen (mit 1887 Standorten) nach EMAS validiert. Europaweit sind es 4.513 Organisationen an 7.738 Standorten (Stand: 30. September 2010). Die Gründe für die schleppende Zunahme der Validierungen sind vielschichtig, dürften aber im Wesentlichen an folgenden Aspekten liegen: Mangelnde internationale Akzeptanz von EMAS. Die internationale Norm ISO 14001 ist weltweit anerkannt, EMAS hingegen ist auf die EU beschränkt. Des Weiteren baut EMAS II auf einem Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 auf und erweitert die Anforderungen um eine verbindliche Rechtskonformität und eine inhaltliche Rechenschaftspflicht durch die Umwelterklärung. Das Registrierungsverfahren ist etwas umfangreicher als bei ISO 14001. Der wirtschaftliche Nutzen für die Unternehmen ist gleich oder sogar höher, da die EMAS‐Validierung bei öffentlichen Beschaffungsvorhaben berücksichtigt werden soll und zusätzlich eine ISO‐14001‐Zertifizierung beinhaltet. 5 Insbesondere in Deutschland wurden den teilnehmenden Unternehmen von Seiten der Politik Erleichterungen (z. B. mehr Eigenüberwachung) und finanzielle Anreize (teilweiser Verzicht auf Gebühren) in Aussicht gestellt. Diese Anreize gelten mittlerweile in der Mehrzahl der Bundesländer, kamen aber womöglich zu spät. In einigen Bundesländern werden bei der Gewährung von Verwaltungs‐ und Gebührenerleichterungen ISO 14001 und EMAS gleichgestellt, so dass dort auch dieser Anreiz entfallen ist. Ob EMAS ein Unternehmen tatsächlich mehr kostet als ISO 14001 ist umstritten, zumal es Pflichtaudittage wie bei ISO‐ Zertifizierungen bei EMAS nicht gibt. Die jüngste Richtlinie der EU zu öffentlichen Vergaben (2004/18/EG) gibt eindeutig Unternehmen mit EMAS den Vorzug, was zur weiteren Verbreitung beitragen soll. 6 EPEAT ‐ Electronic Product Environmental Assessment Tool EPEAT Bereich IT Geräte Zertifikat Titel Electronic Product Environmental Assessment Tool Textquelle: Wikipedia englisch The Electronic Product Environmental Assessment Tool (EPEAT) is a method for consumers to evaluate the effect of a product on the environment. It is assessing lifecycle environmental standards and ranks products as gold, silver or bronze based on a set of environmental performance criteria. It is managed by the Green Electronics Council, itself a programme of the International Sustainability Development Foundation (ISDF) which 'envisions a world where commerce, communities and nature thrive in harmony'. To qualify products to the IEEE 1680 family of 'green electronics' standards and identify products as EPEAT Bronze, Silver or Gold the organisation has signed an MOU (Memorandum of Understanding) with a group of technical and environmental assessment organisations. The Council evaluates computing equipment on 51 criteria ‐ 23 required and 28 optional ‐ that measure a product's efficiency and sustainability attributes. Products are rated Gold, Silver, or Bronze, depending on how many optional criteria they meet. On January 24, 2007, President George W. Bush issued Executive Order 13423, which requires all United States Federal agencies to use EPEAT when purchasing computer systems. 7 In January 2010 Amazon.com has begun to use EPEAT to identify greener electronic products on its website. In April 2011 their draft environmental standards was sent to the general membership of the IEEE Standards Association for review and voting, which is still in balloting process. The international expert organization Dekra provides a network of local EPEAT experts in Europe, China, and South America to help in training electronics manufacturers and suppliers, purchasers and other interested parties since May 2011. 8 LEED ‐ Leadership in Energy and Environmental Design LEED Bereich Gebäudezertifikat, USA, international Titel Leadership in Energy and Environmental Design Textquelle: Wikipedia englisch Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) consists of a suite of rating systems for the design, construction and operation of high performance green buildings, homes and neighborhoods. Developed by the U.S. Green Building Council (USGBC), and spearheaded by Robert K. Watson, Founding Chairman LEED Steering Committee from 1995 until 2006, LEED is intended to provide building owners and operators a concise framework for identifying and implementing practical and measurable green building design, construction, operations and maintenance solutions. Since its inception in 1998, the U.S. Green Building Council has grown to encompass more than 7,000 projects in the United States and 30 countries, covering over 1.501 billion square feet (140 km_) of development area. The hallmark of LEED is that it is an open and transparent process where the technical criteria proposed by USGBC members are publicly reviewed for approval by the almost 20,000 member organizations that currently constitute the USGBC. The Green Building Certification Institute (GBCI) was established by USGBC to provide a series of exams to allow individuals to become accredited for their knowledge of the LEED rating system. This is recognized through either the LEED Accredited Professional (LEED AP) 9 or LEED Green Associate (LEED Green Assoc.) designation. GBCI also provides third‐party certification for projects pursuing LEED. 10 DGNB – Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB Bereich Gebäudezertifikat, Deutschland Titel Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen Textquelle: DGNB Das DGNB Nachhaltigkeitskonzept. Das DGNB System bewertet Gebäude und Stadtquartiere, die Nachhaltigkeitskriterien in herausragender Weise erfüllen. Das Nachhaltigkeitskonzept des DGNB Systems ist weit gefasst und reicht über das bekannte Dreisäulenmodell hinaus. Es betrachtet durchgängig alle wesentlichen Aspekte des nachhaltigen Bauens. Diese umfassen die sechs Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort. Dabei fließen die ersten vier Themenfelder gleichgewichtet in die Bewertung ein. Damit ist das DGNB System das einzige, das dem wirtschaftlichen Aspekt des nachhaltigen Bauens ebenso große Bedeutung zumisst wie den ökologischen Kriterien. Die Bewertungen basieren stets auf dem gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Im Fokus steht natürlich auch das Wohlbefinden des Nutzers. Entscheidend: Die DGNB bewertet keine einzelnen Maßnahmen, sondern die Gesamtperformance eines Gebäudes bzw. Stadtquartiers. 11 Das DGNB Zertifizierungssystem. Zertifizierungssysteme für nachhaltiges Bauen gibt es einige. Das DGNB System ist einzigartig. Es dient der objektiven Beschreibung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden und Stadtquartieren. Bewertet wird die Qualität im umfassenden Sinne, über den kompletten Gebäudelebenszyklus hinweg. Die Grundsystematik zur Bewertung der Nachhaltigkeitsqualität von Gebäuden wurde gemeinsam von DGNB und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) entwickelt. Während das BMVBS diese Grundlage passgenau für die Eigenbewertung von Bundesbauten präzisiert hat, entwickelte die DGNB daraus ein vollständiges Zertifizierungssystem für verschiedenste Gebäudenutzungen. Das DGNB Zertifizierungssystem ist international anwendbar. Aufgrund seiner Flexibilität kann es präzise auf unterschiedliche Gebäudenutzungen und sogar länderspezifische Anforderungen angepasst werden. Zertifiziert wird die herausragende Erfüllung von bis zu 50 Nachhaltigkeitskriterien aus den Themenfeldern Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle Aspekte, Technik, Prozessabläufe und Standort. Sind die Kriterien über die Norm erfüllt, vergibt die DGNB das DGNB Zertifikat in Bronze, Silber, Gold. Zudem gibt es die Möglichkeit der einfachen Vorzertifizierung in der Planungsphase. 12 Kriterien. Die DGNB bewertet keine einzelnen Maßnahmen, sondern die Gesamtperformance eines Gebäudes bzw. Stadtquartiers. Die nachhaltige Gesamtperformance eines Gebäudes wird anhand von rund 50 verschiedenen Kriterien bewertet, wie z. B. Thermischer Komfort, Barrierefreiheit und Schallschutz. Besondere DGNB Kriterien kommen bei der Zertifizierung von Stadtquartieren hinzu: die Veränderung des Stadtteilklimas, Artenvielfalt und Vernetzung, soziale und funktionale Vielfalt, u. a. m. Werden diese Kriterien in herausragender Weise erfüllt, erhält das Gebäude oder das Stadtquartier ein Zertifikat/Vorzertifikat in Gold, Silber oder Bronze. Die DGNB entwickelt ihr Zertifizierungssystem laufend weiter und passt es an nationale und internationale Normen und Gesetzgebungen an. 13 ISO 26000 DIN ISO 26000 Bereich Wirtschaftsethik Titel Leitfaden gesellschaftlicher Verantwortung Textquelle Wikipedia, deutsch Die ISO 26000 ist ein Leitfaden, der Orientierung und Empfehlungen gibt, wie sich Organisationen jeglicher Art verhalten sollten, damit sie als gesellschaftlich verantwortlich angesehen werden können. Der Leitfaden wurde im November 2010 veröffentlicht und seine Anwendung ist freiwillig. In Deutschland ist diese Norm als DIN ISO 26000 mit Ausgabedatum Januar 2011 veröffentlicht. ISO 26000 ist keine zertifizierbare Managementsystem‐Norm wie ISO 9001 oder ISO 14001. In der Zielsetzung des Leitfadens (Dokument N191, Kopenhagen, Mai 2010) heißt es dazu: „This International Standard is not a management system standard. It is not intended or appropriate for certification purposes or regulatory or contractual use. Any offer to certify, or claims to be certified, to ISO 26000 would be a misrepresentation of the intent and purpose and a misuse of this International Standard. As this International Standard does not contain requirements, any such certification would not be a demonstration of conformity with this International Standard.“ Das bedeutet sinngemäß: „Diese Internationale Norm ist keine Managementsystem‐Norm. Sie ist für Zertifizierungszwecke oder für die Nutzung in staatlichen Regelsetzungen oder Verträgen weder vorgesehen noch geeignet. Zertifizierungsangebote oder Erklärungen, nach ISO 26000 zertifiziert zu sein, stellen eine Fehleinschätzung von Zielsetzung und Zweck sowie einen Missbrauch dieses Internationalen Standards dar. Weil diese Internationale Norm keine Anforderungen beschreibt, wäre jede derartige Zertifizierung keine Konformitätsaussage zu dieser Internationalen Norm.“ 14 Geschichte und Ziele Der Leitfaden umfasst „erstrebenswerte beispielhafte Anwendungen“ (Best Practices) gesellschaftlich verantwortlichen Handelns von Organisationen. Er ist sowohl mit den Richtlinien der Vereinten Nationen UN als auch mit denen der internationalen Arbeitsorganisation ILO verträglich. Die Zweckmäßigkeit eines solchen Leitfadens kristallisierte sich im Jahr 2002 in der Arbeitsgruppe ISO/COPOLCO heraus und deren Umsetzung wurde im Jahr 2004 offiziell gestartet. Zuletzt arbeiteten über 90 Länder und über 40 Organisationen in der ISO 26000 Arbeitsgruppe. Den Vorsitz hatten die ISO‐Mitgliedsländer Brasilien und Schweden. Der Leitfaden soll helfen, Organisationen von der guten Absicht zur guten Praxis zu bewegen. Da ISO 26000 jedoch ‐ anders als bisherige Normen z.B. aus den Bereichen „Umwelt“ (wie ISO 14001) oder „Soziales“ (wie SA8000) ‐ nicht als zertifizierbarer Managementsystem‐Standard konzipiert ist, wird diskutiert, welchen Beitrag der Leitfaden zur Durchsetzung von gesellschaftlicher Verantwortung liefert und ob es sich hierbei unter Umständen sogar um einen vollständig neuen Standardtypus handelt. Inhalt der ISO 26000 Als wesentliche Praktiken zur Verankerung gesellschaftlicher Verantwortung macht die ISO 26000 zwei Punkte aus: 1. Anerkennung der gesellschaftlichen Verantwortung und 2. Identifizierung und Einbringung der Anspruchsgruppen. Weiter beschreibt sie innerhalb von sieben Kernthemen diverse Handlungsfelder und gibt entsprechende Empfehlungen. Als gedankliche Leitlinie dienen dabei wiederum sieben Prinzipien gesellschaftlicher Verantwortung. Bei den Kernthemen handelt es sich um: 1. Organisationsführung, 2. Menschenrechte, 3. Arbeitspraktiken, 4. Umwelt, 5. faire Betriebs‐ und Geschäftspraktiken, 6. Konsumentenanliegen und 7. Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft. 15 Das Kernthema Organisationsführung nimmt insoweit eine Sonderstellung ein, dass es selbst Kernthema ist und andererseits aber auch Voraussetzung für die anderen sechs Kernthemen. Zu jedem Kernthema führt die ISO 26000 Handlungsfelder an und stellt dazu entsprechende Handlungserwartungen an gesellschaftlich verantwortliche Organisationen auf. Die Prinzipien lauten: 1. Rechenschaftspflicht, 2. Transparenz, 3. ethisches Verhalten, 4. Achtung der Interessen der Stakeholder, 5. Achtung der Rechtsstaatlichkeit, 6. Achtung internationaler Verhaltensstandards sowie 7. Achtung der Menschenrechte. 16 ISO 14001 DIN EN ISO 14001 Bereich Umweltmanagement Titel Umweltmanagementsysteme, Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung Textquelle Wikipedia, deutsch Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest und ist Teil einer Normenfamilie. Diese Normenfamilie beinhaltet zahlreiche weitere Normen zu verschiedenen Bereichen des Umweltmanagements, unter anderem zu Ökobilanzen, zu Umweltkennzahlen bzw. zur Umweltleistungsbewertung. Sie kann sowohl auf produzierende als auch auf dienstleistende Unternehmen angewendet werden. Es geht nicht klar hervor, wann und ob eine solche Überprüfung wiederholt werden muss bzw. wie lange sie gültig ist. Ziel der Norm Die ISO 14001 legt einen Schwerpunkt auf einen Kontinuierlichen Verbesserungsprozess als Mittel zur Erreichung der jeweils definierten Zielsetzung in Bezug auf die Umweltleistung einer Organisation (Unternehmen, Dienstleister, Behörde, etc.). Der kontinuierliche Verbesserungsprozess beruht auf der Methode Planen‐Ausführen‐Kontrollieren‐Optimieren (Plan‐Do‐Check‐Act, PDCA): Planen: Festlegung der Zielsetzungen und Prozesse, um die Umsetzung der Umweltpolitik der Organisation zu erreichen Ausführen: die Umsetzung der Prozesse Kontrollieren: Überwachung der Prozesse hinsichtlich rechtlichen und anderen Anforderungen sowie Zielen der Umweltpolitik der Organisation; ggfs. Veröffentlichung der Umweltleistung (des Erfolgs der Organisation in Bezug auf ihre Umweltschutzmaßnahmen) 17 Optimieren: Falls notwendig müssen die Prozesse korrigiert (angepasst) werden Hierzu soll ein Unternehmen eine betriebliche Umweltpolitik, Umweltziele und ein Umweltprogramm festlegen sowie ein entsprechendes Managementsystem aufbauen, das bei der Zielerreichung hilft. Als Unterstützung zur Beschreibung von Umweltauswirkungen hat sich die Stoffstromanalyse bewährt. Der Ansatz von Cleaner Production hilft, auf der Basis der Analyse von Stoff‐ und Energieströmen Optionen und Ziele zur Reduktion von Abfällen, Abwasser und Emissionen zu erarbeiten. Um die gewünschte Umweltleistung erzielen zu können, soll die Organisation basierend auf ihrer Umweltpolitik (also ihren Zielsetzungen hinsichtlich Umweltschutz) im ersten Schritt ein Umweltmanagementsystem aufbauen und umsetzen. Durch regelmäßige Überprüfung der gesetzten (Umwelt)ziele und des Umweltmanagementsystems soll die kontinuierliche Verbesserung erreicht werden. In der Norm wird ausdrücklich betont, dass sie keine absoluten Anforderungen für die Umweltleistung festlegt. Sie fordert aber die Einhaltung der Verpflichtungen, die sich die Organisation selbst in ihrer Umweltpolitik auferlegt hat. Allerdings, und das ist neu in der überarbeiteten ISO 14001, muss man zusagen, auch geltende rechtlichen Verpflichtungen einzuhalten. Die tatsächliche Einhaltung ist nicht erforderlich ("Commitment to Compliance" anstatt "Compliance" im Originaltext). Weiterentwicklung Die ISO 14001 ist 1996 erstmals von der Internationalen Organisation für Normung veröffentlicht worden (14001:1996). Am 16. Juni 2000 wurde in Stockholm die Überarbeitung der Norm beschlossen. Im Wesentlichen wurden mit dieser Überarbeitung zwei Ziele verfolgt: eine höhere Kompatibilität mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und die Beseitigung von Unklarheiten und damit eine größere Anwenderfreundlichkeit Am 15. November 2004 wurde die überarbeitete internationale Fassung (ISO 14001:2004) veröffentlicht. Neben der internationalen (nur in englischer Sprache vorliegenden) Fassung gibt es noch weitere Fassungen dieser überarbeiteten Norm, nämlich die europäischen Fassungen. 18 Europäische Fassungen An der Bezeichnung EN der jeweiligen Fassung der ISO 14001 erkennt man, dass die von der ISO herausgegebene Norm vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) als europäische Norm (EN) übernommen worden ist. Hiermit besteht für alle Mitglieder der CEN die Verpflichtung, diese Norm unverändert zu übernehmen. Im deutschsprachigen Raum sind dies das Deutsche Institut für Normung (DIN) mit der DIN‐Norm DIN EN ISO 14001:2009‐ 11 bzw. ISO 14001:2009 das Austrian Standards Institute (ASI) mit der ÖNORM EN ISO 14001:2009‐08 bzw. ÖNORM EN ISO 14001:2009 die Schweizerische Normen‐Vereinigung (SNV) mit der SN EN ISO 14001:2005‐01 bzw. SN EN ISO 14001:2005 Die fett geschriebene offizielle Bezeichnung der Norm zeigt das länderspezifische Veröffentlichungsjahr und den Monat an. Die derzeit aktuelle deutsche Norm DIN EN ISO 14001:2009‐11 wurde am 1. November 2009 veröffentlicht. Zertifizierung Die Zertifizierung erfolgt durch akkreditierte Zertifizierer, z. B. in Deutschland durch Bureau Veritas, DEKRA, DQS, SGS oder TÜV. Nach Angaben der International Organization for Standardization (ISO) wurden bis Ende 2009 mindestens 223 149 Zertifikate basierend auf dem Regelwerk ISO 14001 international in 155 Ländern erteilt. 19 Zu ergänzen: ISO 20121 (Events) Herausgeber: International Organization for Standardization Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 20 GRI (Global Reporting Organisation), diverse Dokumente