"aktiv" Ausgabe Januar/Februar 2013

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"aktiv" Ausgabe Januar/Februar 2013
Foto: © jannoon028 - Fotolia
Mehr Kompetenzen
Mehr Klimaschutz
Berlin | Der Rettungsassistent soll
demnächst zum „Notfallsanitäter“
aufgewertet werden. Eine Gesetzesänderung, die die Johanniter
begrüßen. | Seite 3
Berlin | Umweltbewusstsein fängt
im Kleinen an. Zum Beispiel mit
einem Öko-Stromtarif. Die Bundes­
geschäftsstelle in Berlin hat sich bewusst
dafür entschieden. | Seite 3
Zeitung für die Helfer und Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Ausgabe Januar / Februar 2013
Mehr als heißer Tee
Foto: Kirsten Bulkow
Finsterwalde | „Einmal Haare schneiden,
bitte!“ Für manche ist das aus finanziellen
Gründen purer Luxus. In die Teestube der
JUH, dem sozialen Begegnungszentrum
in Finsterwalde, kommt einmal in der
Woche eine Friseurmeisterin mit ihrem
Team vorbei und schneidet ehrenamtlich
Haare. Das Herzstück des Treffpunkts für
Einwohner der Region ist aber die Hilfe
untereinander. | Seiten 4 und 5
Foto: Tonja Knaak
Mehr Integration
www.johanniter.de
Nürnberg | Kinder mit leichten geistigen
oder körperlichen Behinderungen können
durchaus eine Regelschule besuchen –
davon ist Kevin Schwarzer, Leiter des
Projektes „Schulbegleiter und Integrationshelfer“ von den Johannitern in
­Mittelfranken überzeugt: „Bei den wenigen Dingen, die die Kinder allein nicht
bewältigen können, stehen ihnen unsere
Helfer zur Seite.“ | Seite 5
Mehr Unterstützung
Berlin / Amman | Für hunderttausende
Flüchtlinge aus Syrien wird der Winter
zur ernsten Bedrohung. Im Dezember
2012 verteilten die Johanniter warme
Kleidung, Decken und Kerosin. Um langfristige Hilfe zu ermöglichen, soll in
­Amman, der jordanischen Hauptstadt,
ein Länderbüro der Johanniter eröffnet
werden. | Seite 6
Nah dran an den Menschen (und Tieren) – das ist das Prinzip für die Fotos im neuen „johanniter“-Magazin.
Die Probe-Ausgabe zeigt es.
Frische Gesichter
Neues „johanniter“-Magazin und bald Facelift für „aktiv“
Berlin | Das Mitgliedermagazin „johanniter“
erscheint ab der kommenden Ausgabe im
März in neuer Aufmachung. Besser lesbar,
emotionaler und regionaler spricht die Zeitschrift die Johanniter-Freunde nun an. Und
auch der „aktiv“ wird sein Profil künftig noch
näher am Leser ausrichten.
Worum es geht, hat JUH-Präsident Hans-Peter
von Kirchbach auf den Punkt gebracht: „Mit Zeitschriften ist es so wie mit der Mode: Was gestern
noch zeitgemäß war, ist heute schon abgegriffen
oder nicht mehr funktional. Wir Menschen kleiden
uns in so einem Fall neu ein. Bei einer Zeitschrift
nennt man diese Modernisierung Relaunch.“
Mit diesen Worten im Editorial führte Prä­si­
dent von Kirchbach in die sogenannte Nullnummer des neuen „johanniter“-Magazins ein. Diese
Probe-Ausgabe, bestückt mit bereits veröffentlichten Artikeln in neu gestalteter Aufmachung,
soll das geänderte Konzept der Mitgliederzeitschrift verdeutlichen. 500 Stück wurden gedruckt
und über die Landesverbände an die Regionalverbände verteilt. Möglichst viele Johanniter sollen
sich vorab ein Bild von den Neuerungen machen
können.
Fokusgruppe gesucht!
Ähnlich wie das Mitgliedermagazin soll auch
der „aktiv“ aufgefrischt und moderner werden.
„Unsere Mitarbeiterzeitung erfreut sich zwar
großer Beliebtheit“, so Rohleder, „aber kleine
Verbesserungen können die positive Resonanz sicher noch erhöhen.“
Und darum geht es: Der „aktiv“ soll noch
mehr als bisher die Zeitung der Leser werden
– also der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der JUH in ganz Deutschland. Deshalb
sind nun Sie, werte Leserin, werter Leser, gefragt! Wie kommt der „aktiv“ an? Wie kann zum
Beispiel über den „aktiv“ mehr Dialog stattfinden? Um ein Stimmungsbild der Leser zu
ermitteln und wichtige Anregungen zur Verbesserung der Zeitung zu erhalten, sowohl
inhaltliche als auch gestalterische, hat sich die
Redaktion für eine spezielle Art der Leserbefragung entschieden: Zwei sogenannte Fokus­
gruppen­-Diskussionen sollen Anfang März in
Berlin stattfinden.
Jeweils sechs Leser, darunter Ehrenamtliche
und Hauptamtliche aus verschiedenen JUHArbeitsfeldern und Regionen Deutsch­
lands,
sollen sich in einer Gesprächsrunde über den
„aktiv“ austauschen und gemeinsam ihre
Wunschzeitung entwickeln. Eine externe Agen­
turmitarbeiterin moderiert und leitet die Diskussion. Ein offenes Gespräch ohne gedankliche
Zensur – lediglich die Zeit ist auf eineinhalb
Stunden begrenzt.
Der Vorteil einer solchen Befragung: Die
­Kosten sind niedriger als bei einer groß angelegten Leserbefragung – das schont die Johanniter-Ressourcen. Der Nutzen sei dagegen hoch,
sagen Experten. Eine Fokusgruppen-Diskussion
bringt reflektierte und tiefgehende Ergebnisse.
Sie können dazu beitragen – wir freuen uns
auf Ihre Meinung! | tk
| Wer Interesse hat am „aktiv“ und seiner
Weiterentwicklung, sollte an einer unserer
Diskussionsrunden teilnehmen. Die Fahrt­
kosten nach Berlin und zurück werden selbstverständlich erstattet.
Kontakt: [email protected] oder
Tel. 030 26997-355. Wichtig: Sagen Sie uns,
woher Sie kommen und welche Aufgabe Sie
bei den Johannitern haben.
Und davon gibt es eine Menge: Schrift und
Zeilenabstände sind größer, es gibt mehr Weißraum und Zwischenüberschriften, die das Hineinfinden in den Text erleichtern. Eine übersichtliche Struktur, eine klare Rubrizierung und
Leserführung verbessern die Orientierung. Groß­
for­matige Fotos, insbesondere das Titelbild, sprechen die Emotionen an. Neue Servicerubriken,
Porträts und Kurz­interviews binden auch die Leser
ein. Zudem betonen Landesverbands-Beilagen den
regionalen Charakter: Jeder Landesverband erstellt seine Beilage für jede Ausgabe in Eigenregie. Auch Service-Seiten können darin aufgenommen werden. Eine mögliche Mehrauflage der
Beilagen können Landes- und Regionalverbände
zusätzlich an Kunden und Interessierte verteilen.
Grundlage für den Relaunch war eine genaue
Analyse der bisherigen Zeitschrift. Was ist gut?
Was kann besser werden? Intern wurde eine Auswahl von Johannitern gezielt nach ihrer Meinung
gefragt. Darüber hinaus hat eine externe Agentur
das „johanniter“-Magazin mit kritisch-­distanzier­
tem Blick unter die Lupe genommen, mit anderen
Mitgliederzeitschriften verglichen und konkrete
Verbesserungsvorschläge gemacht. Die Ergebnisse
mündeten schließlich in einer Optimierung, die in
der Nullnummer vorgestellt und in den künftigen
Ausgaben umgesetzt wird.
Präsidium, Bundesvorstand und Landesvorstände zeigten sich von dem Konzept einhellig
überzeugt. „Wir sind sicher, dass wir mit diesen
Änderungen nicht nur eine engere Bindung zur
Hauptlesergruppe, unseren Fördermitgliedern, erreichen können“, bilanziert Bundesvorstandsmitglied Wolfram Rohleder, „wir sind auch dem
Wunsch unserer Verbände nach einer konsequenteren Regionalisierung nachgekommen. | ma
2 | aktiv 01 / 02 2013
Liebe Johanniter,
die Zeit ist ein merkwürdiges Ding. Nicht
nur, dass schon wieder ein Jahr rum ist,
einfach so im Sauseschritt vorübergeeilt.
Es scheint auch so zu sein, wie meine Oma
immer gesagt hat: Je älter man wird,
desto schneller vergeht sie, die Zeit. Als
Teenie konnte ich das nicht recht glauben,
schließlich ist eine Stunde eine Stunde,
egal, ob du 17 oder 70 bist. Inzwischen
aber – meine Oma ist längst tot – begreife
ich allmählich, dass sie wohl Recht hatte.
Jahre können vergehen wie im Flug. Und
ehe man sich versieht, ist die Zeit reif für
Veränderungen.
Einige Beispiele für solche Veränderungen
finden Sie in diesem „aktiv“. Der „johanniter“ erscheint ab der ersten Ausgabe 2013
mit neuem Erscheinungsbild (Seite 1),
auch der „aktiv“ soll aufgefrischt werden
(Seite 1), der neue Beruf des Notfallsanitäters wird aus der Taufe gehoben (Seite 3)
und allerorten setzen die alternativen
Energien ihren Siegeszug fort. Auch in der
Bundesgeschäftsstelle (Seite 3). Lesen Sie
doch mal rein.
Am besten mit
Muße. Die Zeit
vergeht ja ohnehin viel zu schnell.
Da kann man sie
sich ruhig mal
nehmen, findet
Ihr
Frank ­Markowski
Foto: Tonja Knaak
| editorial
Jubiläum plus eins
Kampagne „60 Jahre“ – was bleibt?
Berlin | Ein besonderes Jahr liegt hinter uns:
das Jubiläumsjahr der JUH. Angefangen vom
Festakt in Berlin über viele kleine Events in den
Verbänden, professionelle Kampagnenfotos und
Anzeigen bis hin zum Abschlussgottesdienst
im Oktober. Seit Januar ist nun das JUH-Logo
wieder ganz das alte, der „60 Jahre“-Schriftzug – passé.
So toll Geburtstagsfeiern sind – so schön ist es
für den Gastgeber, wenn hinterher die Flaschen
weggeräumt, Gläser und Teller im Geschirrspüler,
Müll und Geschenkpapier in den Tonnen verstaut sind. Der Trubel ist vorbei, Ruhe kehrt ein.
Dann ist Zeit für eine Rückschau: Hat das Essen
geschmeckt, der Wein ausgereicht, haben sich
die Gäste amüsiert?
Ähnlich geht es den Johannitern nach ihrem
Sechzigsten: 2012 war ein Jahr mit Aktionen,
Feiern, Veranstaltungen und einer ebenso breit
wie vielschichtig angelegten Werbekampagne.
Diese umfasste unter anderem einen TV-Spot und
eine Sonderausgabe des „johanniter“. Den Helfern
in den Verbänden verlangte das Jubiläum großen
Einsatz ab, vieles musste vorbereitet und organisiert werden. Von JUH-Präsident Hans-Peter von
Kirchbach gab es dafür viel Lob und großen Dank.
Wie erfolgreich die Jubiläumsaktivitäten
­waren, zeigt eine Blitzumfrage im bundesweiten
JUH-Intranet. Rund 160 Johanniter haben ihre
Stimme abgegeben: Gut 38 Prozent der Teil­
nehmer geben den regionalen und überregionalen Aktionen zum 60-jähigen Bestehen eine gute
Note. Neun Prozent sagen sogar, es war „sehr gut“,
was 2012 im Rahmen der Jubiläumskampagne
lief. Etwas mehr als 25 Prozent haben sich für die
goldene Mitte, die Note „befriedigend“, entschie-
16,8 %
Welche Note würden Sie den
Aktionen zum Jubiläumsjahr
„60 Jahre JUH“ geben?
9,0 %
10,6 %
38,3 %
25,1 %
Sehr gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Ungenügend
Quelle: JUH
Stand: 11.01.2013
Foto: © Olivier Le Moal – Fotolia
den. 10,6 Prozent der Antwortenden vergaben die
Note „ausreichend“, 16,8 Prozent ein „Mangelhaft“. Keiner hielt das Ereignis für „ungenügend“.
„Die Online-Befragung kann aufgrund der relativ geringen Teilnehmerzahl und der allgemeinen
Fragestellung natürlich kein differenziertes Bild
zeichnen, sondern nur schlaglichtartig aufzeigen,
wie das Jubiläumsjahr im Durchschnitt bei den
Mitarbeitern ankam“, erklärt Lothar Paul, Fachbereichsleiter Neue Medien in der Bundesgeschäftsstelle. Doch die Tendenz ist klar: Rund
dreiviertel der Umfrageteilnehmer können dem
Geburtstagsjahr viel Positives abgewinnen.
„Dass es unterschiedliche Stimmen zu einer
Kampagne gibt, ist normal“, sagt Claudia Hauptmann, Bereichsleiterin Marketing / Kommuni­ka­
tion in der Bundesgeschäftsstelle. „Die verschiedenen Ideen und Aktionen wurden auf lokaler
Ebene sehr vielfältig umgesetzt.“ Die Verbände
haben den JUH-Geburtstag je nach Kraft, Einsatz
und finanziellen Ressourcen mit Leben gefüllt.
In Erinnerung bleiben wird uns allen die 60
aber auf jeden Fall. Jeder hat seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen abgespeichert. So ist
das mit den runden Geburtstagen. | tk
Zahlen des Jahres
Knapp 470 Meldungen in Zeitungen, Zeitschriften, TV, Radio und Internet haben 2012
auf das Jubiläum der JUH aufmerksam
­ge­macht. Insgesamt sind damit bundesweit
mehr als 30 Millionen Menschen e­ rreicht
wor­den.
Drei Köpfe, drei Meinungen
Daumen hoch oder Daumen runter? Stimmen zum JUH-Jubiläum
3 | eHealth-Projekt ausgezeichnet
Der Niedersächsische Gesundheitspreis
ist an ein elektronisches System gegangen, an dessen Entwicklung auch der
OV Stedingen beteiligt ist. Durch Analyse
akustischer Signale erkennt es Notfälle
und alarmiert den Rettungsdienst.
4 | Helfer gesucht
Hamburg bereitet sich auf den
34. ­Deutschen Evangelischen Kirchentag
vor. Damit vom 1. bis 5. Mai alles glatt
über die Bühne geht, werden noch viele
ehrenamtliche Helfer benötigt.
7 | Pädagogin mit Eigensinn
Seit 2009 ist Gudula von Kalm Mitglied
im JUH-Präsidium. Die ehemalige Lehrerin
denkt gern mal quer. Ein Porträt.
7 | Kluge Kooperationen
Große Unternehmen sichern sich durch
Rahmenverträge mit Zulieferern hohe
Rabatte. Auch die Johanniter können
solche Vorteile aushandeln. Das zeigt
die zentrale Fahrzeugbeschaffung.
Unsere Rubriken
| nachgefragt – Seite 3
| personalien – Seite 4
| medienecho – Seite 5
| termine – Seite 6
| bücher, kino – Seite 7
| ticker – Seite 8
| inhalt
Sabine Eisenhauer,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, RV
Rhein.- / Oberberg:
„Wie können wir uns am
Jubiläum beteiligen? 60
Luftballons steigen lassen? Wer pustet die alle
Fotos: JUH
auf? Was ist, wenn es
regnet? Die lokale Presse
scherzte, sie werde nicht berichten, wenn 60
Kugelschreiber verteilt werden. Wir waren uns
unsicher. Doch dann packten wir es an: Zwei
JUH-Kitas pflanzten eine 60 aus Blumen, Mitarbeiter aus 30 Einrichtungen schickten je 60
Ballons mit Antwortkarten in die Luft. Begeistert
füllten sie die Ballons. Kitaeltern, Hausnotrufkunden und benachbarte Senioren machten bei
der Aktion mit. Die Presse berichtete ausgiebig.
Die 60 eignete sich also hervorragend dazu, das
Wir-Gefühl zu stärken und auf uns aufmerksam
zu machen.“
Daniela Schiefner,
Fachbereichsleiterin
Werbung, BG:
„Unsere Angebote auf den
Punkt zu bringen, war
eine Herausforderung, die
wir in Zusammenarbeit
mit den Landesverbänden
umgesetzt haben. Dabei
entstanden authentische
Bilder, die auf positive Resonanz gestoßen sind.
2013 wollen wir weitere Fotoreihen erarbeiten.
Der Geburtstag hat uns auch Aktionsideen für
den Vertrieb gebracht. Sie wurden so konzipiert, dass sie bundesweit zum Einsatz kommen können. Hier lief nicht alles so perfekt,
aber sicher gibt es noch einmal die Chance, die
Aktionen in der Fläche zu streuen. Mein Fazit:
Gute Vorbereitung, viel Input aus den Verbänden, Engagement und gelungene lokale Veranstaltungen haben unsere JUH als eine selbstbewusste Organisation gezeigt.“
Ingo zum Felde, ehrenamtlicher Ortsbeauftragter OV Buchholz:
„Beim Festabend durfte
ich dabei sein, das hat
mich gefreut. Geärgert hat
mich aber, dass die aktiven
Helfer unterrepräsentiert
waren. Vielleicht wäre es
besser gewesen, an einem
bestimmten Tag bundesweit Feiern für das Hauptund Ehrenamt zu veranstalten? Die Außenwirkung der Kampagne fiel in meinen Augen eher
gering aus. Schade, denn es nützt nichts, wenn
wir uns nur selbst gut finden. Die Kampagnenfotos haben mir gut gefallen – bis auf die Darstellung des Rettungsdienstes, denn wir sind doch
eher in der Boden- als in der Luftrettung aktiv.
Schade fand ich, dass die Jubiläumsartikel im
Johanniter-Kaufhaus so teuer waren. Über die
Aktionen und Veranstaltungen habe ich mich
aber gut informiert gefühlt.“
| App zu „Meine Johanniter“ – es wimmelt auch im neuen Jahr
Heutzutage gibt es Applikationen, die uns den Weg
zeigen, Apps, die den Einkauf erleichtern und solche, die Spaß machen und kreativ sind: so wie die
Johanniter-Wimmelbuch-App. Sie ist eine Ergänzung zum Buch „Meine Johanniter – die Welt der
Johanniter-Unfall-Hilfe“, die nicht nur Kinder anspricht.
Bereits das kleine und das große Printprodukt
haben sich als echte Renner in Johanniterkreisen
und darüber hinaus erwiesen, die digitale Ergänzung für iPad und iPhone bietet sogar noch einiges
mehr: Neben zwölf blätterbaren Seiten sind vier
Mini-Spiele integriert, darunter Memory und Such-
bilder sowie eine Ausmalfunktion. Auch eine Kamera
gehört dazu, mit der man online seinen eigenen
kleinen Film drehen kann.
„Rund um die Figuren des Wimmelbuchs bietet
die Applikation Kindern die Möglichkeit, spielerisch verschiedene Fähigkeiten am Computer zu
trainieren“, sagt Daniela Schiefner, Fachbereichsleiterin Werbung in der Bundesgeschäftsstelle. Geeignet ist die App für Kinder ab fünf
Jahren.
| Download kostenfrei im iTunes-Store oder
über www.johanniter.de/wimmelapp
aktiv 01 / 02 2013 | 3
„Keine große Sache“
Wie die Öko-Bilanz günstig optimiert werden kann
Berlin | Klimaschutz fängt im Kleinen an.
Zum Beispiel mit einem anderen Stromlieferanten. Oder noch einfacher: gleicher Anbieter,
aber Öko-Tarif. So hat es die Bundesgeschäftsstelle in Berlin gemacht.
Der Umwelt
zuliebe:
Ökostrom ist
gut – zusätzlich
mit dem Strom
haushalten
noch besser.
Umweltschutz? Find ich gut! Sagt jeder. Aber
selbst handeln? Da scheiden sich die Geister.
Nicht so in der BG. Seit Ende 2011 werden dort
die guten Vorsätze schrittweise in die Tat umgesetzt. Zunächst wurde die Stromversorgung
unter die Lupe genommen. Bilanz: teuer und nicht
umweltgerecht. Lösung: Wechsel des Stromanbieters. „Günstig sollte es sein und Öko-Strom“,
berichtet Christiane Ziervogel, damals die zuständige Assistentin des Bundesvorstandes.
Gesagt, getan: Ziervogel holte von diversen
Stromlieferanten Angebote ein und zog gleichzeitig das Online-Vergleichsportal verivox zu Rate.
„Im Prinzip war das keine große Sache“, erinnert
sich die 31-Jährige, die mittlerweile in Elternzeit ist. Aber ein paar Dinge sollten beim Wechsel
des Stromanbieters schon beachtet werden:
Nicht immer ist das billigste Angebot das beste.
„Neben dem Preis sind auch Laufzeit und Kündigungsfrist wichtige Kriterien“, so Ziervogel.
Umsicht sei bei einem etwaigen Neukunden-­
Bonus geboten. „Der fällt im zweiten Jahr meist
weg.“ Dann wird es teurer. Mögliche Alternative:
ein erneuter Wechsel oder, wie im Fall der BG,
ein mehrjähriger Vertrag mit Preisgarantie.
So wichtig der Kostenvergleich ist, auch der
Umweltgedanke zählt. Öko-Strom kommt zwar
aus derselben Leitung wie herkömmlicher Strom,
ist meist sogar etwas teurer, aber der Abnehmer
fördert damit die erneuerbaren Energien. „Wir
haben das sorgfältig abgewogen“, so Ziervogel.
„Am Ende haben wir uns für den alten Anbieter,
aber den Öko-Tarif entschieden. Ein guter Kompromiss.“
Doch das soll nur der erste Schritt sein. Noch
leichter als ein Wechsel des Stromanbieters ist
nämlich eins: Energiesparen. Hier eröffnet sich
ein großes Potenzial unentdeckter Möglichkeiten.
Profis helfen weiter: Energieberater ermitteln die
Energiebilanz von Gebäuden und machen konkrete Verbesserungsvorschläge. Die BG hat bereits
einen solchen Experten engagiert. „Er analysiert
die Einsparmöglichkeiten in der BG; wir prüfen
dann, was wir umsetzen wollen und können“,
sagt Helvi Seehafer. Sie ist Ziervogels Nachfol-
gerin – als Vorstandsassistentin und in Sachen
Öko-Bilanz-Optimierung. | ma
Preis für
Kooperationsprojekt
44 000 Päckchen
für Osteuropa
Studierende feierlich
verabschiedet
Notfallsanitäter –
wie ist der Stand,
Herr Strate?
Die Bundesregierung plant, den Beruf
des Rettungsassistenten aufzuwerten.
Die neue Bezeichnung soll „Notfall­
sanitäter“ lauten. Ein entsprechendes
Gesetz wird gerade ausgearbeitet.
aktiv Was wird das neue Gesetz bringen?
Leander Strate Die Kompetenzen der
Notfallsanitäter werden größer sein als
die der Rettungsassistenten. Sie werden
zum Beispiel invasive Maßnahmen am
Patienten umfassen, also kleinere Eingriffe wie Injektionen oder das Legen
von venösen Zugängen. Diese sind im
Moment dem Notarzt vorbehalten.
Die Details wird die Ausbildungs- und
Prüfungsordnung festlegen.
Leander Strate
(50), ist Fach­
bereichsleiter
Rettungsdienst
in der Bundesgeschäftsstelle
der JUH.
Foto: © CBF – Fotolia
| Ist auch Ihr Verband aktiv in Sachen Umweltschutz? Dann schreiben Sie uns, wir berichten
gern über Ihr Projekt: [email protected]
Foto: Johanniter
Tipp
Auch die Umwelt braucht ehrenamtliche
Helfer. Jeder kann etwas beitragen: nach
Arbeitsschluss einfach Licht, Computer und
andere elektronische Geräte ausschalten. Das
schont Etat, Umwelt und auch das Gewissen.
Foto: Antje Heilmann
Foto: Claudia Doenitz
Foto: Dagmar Müller
Die Sozialministerin (2. v. re.) überreicht den Preis an
die Gewinner – auch Johanniter sind darunter.
Die ehrenamtlichen Fahrer übergeben die Päckchen
an Kinder mit lachenden Gesichtern.
Erfolgreicher Abschluss: Die Studierenden des
„Emergency Practitioner“ erhalten ihr Zeugnis.
Hannover / Berne | Wimmern, Husten, Stürze:
Ein neues System analysiert akustische Signale,
erkennt Notsituationen und alarmiert den Rettungsdienst. Die Entwickler des Projektes „SonicSentinel“ – neben einer Fraunhofer-Gruppe und
der Ilper-Elektronik GmbH auch der OV Stedingen
der JUH – wurden im Dezember in der Kategorie
„eHealth – Lösungen für ein selbstbestimmtes
Leben im Alter“ mit dem Niedersächsischen
­Gesundheitspreis ausgezeichnet. Das Preisgeld in
Höhe von 5.000 Euro fließt zurück in das Projekt;
überreicht wurde es von Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan. Sie betonte, wie wichtig
die Weiterentwicklung von Konzepten sei, wie die
des Johanniter-Hausnotrufes, der SonicSentinel
zugrunde liegt. „Das neue auf Schall reagierende
Notrufsystem wurde mit Blick auf die Situation in
der stationären und häuslichen Pflege entwickelt“,
erklärt Thorsten Müller, Fachbereichsleiter Soziale
Dienste im LV Niedersachsen / Bremen. Vor allem
Menschen mit Einschränkungen wie Demenz profitieren davon, dass sie nicht mehr selbst den Notrufknopf drücken müssen. Dafür werden Mikrofone im Raum eingebaut. Um die Privatsphäre
zu gewährleisten, filtert das System informationsrelevante Signale heraus. Weiter Infos: alexander.
[email protected] | juh
Unterschleißheim | Die Weihnachtstrucker-Aktion der bayerischen Johanniter hat 2012 bereits
zum 19. Mal stattgefunden. Mehr als 44 000
Päckchen mit Grundnahrungsmitteln und Hygie­
neartikeln brachte die Johanniter im vergangenen
Dezember mit 34 LKW und Begleitfahrzeugen
zu bedürftigen Familien nach Osteuropa. 13 000
Kilometer fuhren die 84 Fahrer und Begleitfahrer.
Ein Konvoi ging nach Albanien, einer nach Bosnien,
drei weitere nach Rumänien. An Silvester kehrten
alle Teilnehmer wohlbehalten zurück. „Die Fahrt
war anstrengend, aber wenn man dann die Päckchen an die Familien überreicht, weiß man, dass
es sich gelohnt hat“, sagt Christian Haberkorn,
Leiter des Albanien-Konvois. „So ein Paket ist für
die Menschen hier nicht einfach ein Paket mit
feinen Sachen. Es ist für die Armen ein Zeichen
der Solidarität“, sagt Klosterschwester Christina
aus dem albanischen Shkoder, „und eine Zusage,
dass diese Menschen in ihrem Elend nicht vergessen sind.“ Während der gesamten Adventszeit waren dank einer enormen ehrenamtlichen
Unterstützung Päckchen gesammelt worden. „Die
Dankbarkeit der Menschen vor Ort war beeindruckend. Unsere Aktion hat den armen Familien
vor Ort unglaublich viel Kraft gegeben“, so Haberkorn. | mw
Berlin | Die Akkon-Hochschule hat die ersten sieben Studierenden des Studiengangs „Emergency
Practitioner“ am 15. Dezember feierlich verabschiedet. Bachelor-Hüte zierten die Köpfe der
Absolventen, die nach drei Jahren Studium Abschlussnoten zwischen 1,5 und 2,7 vorlegten. In
einem Berliner Restaurant wurden sie von Hoch­
schul- und Johanniter-Vertretern mit Sekt und
Glühwein herzlich empfangen. Prof. Dr. Horst
Wilms, Präsident der Akkon-Hochschule (re.), und
Akkon-Professor Dr. Gerald Ripberger überreichten
die Bachelor-Urkunden. JUH-Präsident Hans-Peter
von Kirchbach verabschiedete die frischgebackenen Emergency Practitioner und hob dabei ihren
Fleiß hervor. Neben ihrer schweren Arbeit hätten
sie einen großen Teil ihrer Freizeit dem Studium
gewidmet. Nun hätten sie beste Chancen für ihren
weiteren Berufsweg. Von Kirchbach dankte auch
den Familien der ehemaligen Studierenden für
deren Unterstützung. Glückwünsche zum erfolgreichen Abschluss kamen ebenfalls von Bundesvorstandsmitglied Wolfram Rohleder. Neben dem
„Emergency Practitioner“ bietet die Akkon-Hochschule die Studiengänge „Internationale Notund Katastrophenhilfe“ sowie „Gesundheits- und
Pflegemanagement“. Rund 120 Studierende sind
eingeschrieben. | dm
aktiv Welche Haltung hat die JUH dazu?
Leander Strate Wir begrüßen die geplante
Aufwertung des Berufsbildes, der Stellenwert des Rettungsfachpersonals wird
damit ausgebaut – auch zum Wohle des
Patienten. Der Rettungsdienst ist in der
Regel vor dem Notarzt am Unfallort.
Künftig dürfen unsere Mitarbeiter dann
mehr lebenswichtige Maßnahmen vornehmen als jetzt. Gut ist auch, dass der
Gesetzentwurf angemessene Übergangs­
regelungen für Rettungsassistenten
vorsieht. Aber natürlich gibt es Fragen,
die noch nicht geklärt sind.
aktiv Welche sind das?
Leander Strate Notfallsanitäter müssen
gegen haftungs- und strafrechtliche
Risiken gesichert sein. Nicht geklärt ist
ebenfalls, wie die Ausbildung zum Notfallsanitäter finanziert wird. Die Johanniter setzen sich dafür ein, dass die Bundesländer die Ausbildungskosten dem
Rettungsdienst zurechnen. Damit würden
diese Kosten quasi umgelegt. Außerdem
sieht der Gesetzentwurf vor, dass Notfallsanitätern bei gesundheitlichen Einschränkungen die Berufsbezeichnung
aberkannt werden kann. Das darf nicht
sein. Nicht zuletzt sollte der weitere
Einsatz von Rettungsassistenten in den
Landesrettungsdienstgesetzen fixiert
sein, was noch nicht der Fall ist. Wir
begleiten das Gesetzverfahren deshalb
sehr eng, bringen unsere Wünsche und
Forderungen gezielt ein.
aktiv Was kommt auf die jetzigen
­Rettungsassistenten zu?
Leander Strate Wollen sie als Notfall­
sanitäter im Rettungsdienst tätig sein,
müssen sie sich für die höhere Qualifizierung fortbilden. Unter Umständen
kommt auch eine Gesundheitsprüfung
auf sie zu. Es werden aber keine unüberwindlichen Hürden aufgebaut.
aktiv Wie ist der aktuelle Stand des
­Gesetzgebungsverfahrens?
Leander Strate Nach der Lesung im
Bundestag hat der Bundesrat Nachbesserungsbedarf gesehen. Aktuell ist der
Entwurf im Vermittlungsausschuss. Bis
März 2013 sollten die letzten Hürden
genommen sein.
Die Fragen stellte Frank Markowski.
| nachgefragt
4 | aktiv 01 / 02 2013
In der Teestube der JUH in Finsterwalde unterstützen sich Be
Preis für Jurij Ils
Foto: Antje Heilmann
Hannover / Wittmund | Für seine außergewöhnliche Biographie und sein heraus­
ragendes Engagement ist Jurij Ils, Leiter
des Sozialen Lernstudios der JUH in Wittmund, am 19. November mit dem Integrationspreis „Angekommen“ der Niedersächsischen CDU ausgezeichnet worden.
Ils, selbst Aussiedler, betreut mit seinen
Helfern rund 200 Kinder und Jugendliche
mit und ohne Migrationshintergrund.
Johanniter seit 25 Jahren
Berlin | Jörg Lüssem,
hauptamtliches
Vorstandsmitglied
in den LV Berlin /
Brandenburg und
Sachsen-Anhalt / Thüringen, feiert am
1. Februar sein
25-jähriges Dienst- Foto: Johanniter
jubiläum. Der Sozialbetriebswirt begann seine Laufbahn im
heutigen RV Mittlerer Niederrhein. 1999
wechselte er in die BG. Dort verantwortete
er Rettungsdienst und Katastrophenschutz.
Später war er bis 2007 als Assistent des
Bundesvorstandes tätig.
Helfer geehrt
Soest | Ralf Wischnewski ist einer von
fünf Preisträgern des
Ehrenamtspreises
2012 des Kreises
Soest. Der Johan­
niter habe sich als
Foto: Johanniter
Helfer in vielen
Notsituationen bewiesen und engagiere
sich generationsübergreifend. Am 3.
­Dezember 2012 ­erhielt er die ­Ehrung
­zusammen mit 400 Euro Preisgeld.
Günther Wermke verstorben
Stuttgart | Die Johanniter trauern um
Günther Wermke, der am 10. November
im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Als
ehrenamtlicher Bundesarchivar baute er
das Bundesarchiv der Johanniter auf.
1995 ernannte ihn das Präsidium zum
Ehrenmitglied der JUH. Für sein Engagement wurde Wermke mit dem Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. Der Bundespräsident ehrte ihn mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Präsident begleitet Großspender
Foto: Anne Schmidt
Berlin | JUH-Präsident Hans-Peter von
Kirchbach (li.) ist im November drei Tage
zu einer Gruppe von 36 Großspendern der
Johanniter dazugestoßen. Die Spender
nahmen anlässlich des JUH-­Jubiläums an
einer von der BG organisierten Reise nach
Malta teil. Von Kirchbach informierte über
den Johanniterorden und seine Werke.
| personalien
Mehr als ein Kaffeekränzc
Finsterwalde | Vor fünf Jahren haben die Johanniter in Südbrandenburg die Teestube als
soziales Begegnungszentrum gegründet. Die
Räume des ehemaligen Arbeitsamtes sind
heute ein bunter und lebendiger Mittelpunkt
für viele Einwohner der Region, die sich gegenseitig unterstützen und helfen. Evelin Benschus
leitet die Teestube mit unermüdlichem Einsatz.
Laut geht es hier zu. Kinder toben
durch die Flure von einem Raum zum
nächsten, vorbei an den drei provisorisch aufgestellten Friseurstühlen, auf
denen sich in diesem Moment ein
kleiner Junge und zwei erwachsene
Frauen die Haare schneiden lassen.
Dazwischen ist das Klappern der Kochtöpfe aus der Küche zu hören, das fast
im Stimmengemurmel untergeht, aber
doch unverkennbar auf das bevorstehende Mittagessen hinweist. Von irgendwo her erahnt man das Summen
einer Nähmaschine. Die Teestube in
Finsterwalde ist ein Ort der Begegnung.
Kinder und Eltern kommen hier her, Alt
und Jung, Frauen und Männer, Deutsche und Spätaussiedler. Oftmals ist
der Weg nicht weit von der Lebensmittelausgabe der Tafel in den unteren
Räumen des zweigeschossigen Bürogebäudes hoch in das bunte Treiben der
Teestube. Vorher war hier das Arbeitsamt ansässig, dann übernahmen die
Johanniter das leerstehende Gebäude
in mietfreier Erbpacht.
Evelin Benschus leitet das karitative Projekt von Anfang an: „Als ich
das erste Mal in den leeren Räumen
stand, konnte ich mir nicht vorstellen, was da­
raus werden sollte. ‚Machen Sie da ‘ne Teestube
draus und füllen Sie die Räume mit ­Leben‘, hat
mir mein Regionalvorstand gesagt. Also habe
ich die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt.“
Dass es bei einer Teestube nicht nur um geselliges Beisammensein bei Tee, Kaffee und Kuchen
gehen sollte, war klar. Die Räume wurden neu
eingerichtet und die Teestube so aus der Taufe gehoben. „Erst kürzlich hat uns das Finanzamt
Schränke überlassen, die wir dringend brauchten“, erzählt die resolute Mittfünzigerin. Schnell
haben die Menschen aus der strukturschwachen
Region das Angebot der Johanniter angenommen
– und gemeinsam weiterentwickelt.
Zu ­ihnen gehört auch Heike Hafra. Seit Mai
2011 kommt die 41-jährige Mutter mit
ihren zwei Kindern regelmäßig aus dem
zwölf Kilometer entfernten DoberlugKirchhain in die Teestube. Ihre Kinder
nutzen die Freizeitangebote der Johanniter in der Tee­stube gern. Ausflüge
zum Beispiel, aber auch gemeinsames
Kochen, Ferienspiele, Kinderfeste und
den Lumpenball. Heike Hafra kann ohne
Unterstützung nicht leben. Ihr Mann
ist als Lackierer lediglich saisonabhängig beschäftigt. Sein Einkommen reicht
für die Familie nicht aus.
Lange hat Heike Hafra selbst als
gelernte Bekleidungsfertigerin gear­
beitet, nach der letzten Elternzeit hat
sie dann keinen Job mehr gefunden.
„Viele aus meiner Familie sind von hier
weggegangen“, erzählt die Hartz IVEmpfängerin. Sie selbst kann sich nicht
vorstellen, die Heimat zu verlassen.
„Aber selbst wenn ich einen Job finden würde, wäre ich weiter vom Staat
abhängig.“
Dass sie ihre Fertigkeiten in der
Teestube sinnvoll einsetzen kann, freut
Heike Hafra sehr: „Ich habe mich selbst
Fotos: Kristin Bulkow
angeboten, weil ich gesehen habe, wie
viele Leute mit zerrissenen Klamotten
Stillhalten und genießen: Auch die Kleinen bekommen in der Teestunde
herkommen. Dabei sollte doch eigentkostenfrei einen neuen Haarschnitt.
Hamburg 2013: Wir sind dabei!
Kirchentag, ein großes Fest mit Freunden
Hamburg | Planen, organisieren, bedenken, umdenken, absprechen: Vor jedem Kirchentag
rauchen die Köpfe der Verantwortlichen und es
geht hoch her. Schließlich soll der Deutsche
Evangelische Kirchentag (DEKT) wieder ein
tolles Gemeinschaftserlebnis für alle Beteiligten werden und ein Erfolg für die Johanniter.
Großveranstaltungen haben ihre ganz eigenen
Gesetze und bergen besondere Herausforderungen. Dass der Kirchentag eine der spannendsten
und verbindendsten Veranstaltungen dieser Art ist,
sagen die, die es wissen müssen.
Zum Beispiel Regina Bamgratz. Die Rettungssanitäterin aus dem RV München war 1993 zum
ersten Mal für die JUH bei einem Kirchentag dabei,
sieben weitere Male folgten. Auf Hamburg freut
sich die 37-Jährige schon: „Dann werden wieder
Johanniter vom Alpenrand Hand in Hand mit Kollegen von der Küste arbeiten – das ist einmalig.“
Die Bayerin schätzt zudem das Vertrauen der
Einsatzplaner: „Sie übertragen uns die Verantwortung für einen Einsatzabschnitt fern unserer
Heimat und verlassen sich darauf, dass wir uns
auf die Gegebenheiten einstellen und alle Überraschungen meistern. Und das gelingt wunderbar“,
erzählt sie.
Vom Kirchentagsvirus infiziert ist auch Wolfgang Herold vom RV Dresden: „Man muss es erlebt
haben, dieses Wir-Gefühl innerhalb der bunten
Johanniter-Helferschaft“, sagt der Mann von der
Rettungswache Dohna / Heidenau. Beim großen
Fest der Christen in Dresden 2011 war er im Stab
für den Sanitätsdienst verantwortlich. Die Herausforderungen und die Dynamik bei den Akti-
ven, das reizt den 43-Jährigen besonders. „Man
muss flexibel sein, denn manchmal ändern sich
Planungen des Veranstalters. Aber dann zeigt
sich umso mehr, dass wir alle an einem Strang
ziehen.“ Am Ende stehe das gute Gefühl, etwas
erreicht zu haben – und nebenbei auch das Wissen, dass der Mensch einen gepflegten Schlafmangel gut kompensieren kann.
stemmt werden, das ist
klar. Schon für die Eröffnungsgottesdienste und den Abend
der Begegnung am 1. Mai werden Sanitäter für
acht Unfallhilfsstellen gebraucht. Ab 2. Mai sind
Einsatzabschnitte zum Beispiel auf der Reeperbahn, in der Hafencity, am Rathausmarkt oder
am ­Hopfenmarkt geplant. Mehr als 70 Sanitäter
Foto: Gerhard Bieber
Foto: Johanniter
Regina Bamgratz aus München engagierte sich nicht nur beim DEKT
2009 in Bremen – Hamburg 2013 wird bereits ihr neunter Kirchentag.
Kirchentagshelfer zu sein, bedeutet aber nicht,
rund um die Uhr Dienst zu schieben. „Neben den
Aufgaben im Sanitäts- und Fahrdienst bleibt
genug Freiraum, um mit der Gruppe oder Kollegen
aus anderen Verbänden das Treiben rund um den
Kirchentag und in der Unterkunft zu erleben. Das
macht Spaß und verbindet“, sagt die Retterin
aus München. Ohne motivierte Helfer wie Bamgratz und Herold kann das Großprojekt nicht ge-
Der Kirchentag ruft! Auch wieder
Wolfgang Herold vom RV Dresden.
kommen beim Abschlussgottesdienst am 5. Mai
mit rund 125 000 Besuchern zum Einsatz.
Mitmachen lohnt sich! Oder wie‘s bei den Olympischen Spielen heißt: „Dabei sein ist alles!“ | tk
| Hier geht’s zur Helferanmeldung:
www.johanniter.de/kirchentag. Passwort: „dekt34“.
Dort sind auch die Einsatzabschnitte zu finden,
für die sich die Helfer entscheiden können.
aktiv 01 / 02 2013 | 5
edürftige gegenseitig
chen
lich jeder ordentlich auf der Straße rumlaufen“.
Einmal pro Woche, mittwochs von neun bis
dreizehn Uhr, setzt sich die Näherin an ihre
Maschine in den Räumen der Teestube, näht
aufgerissene Hosen zusammen oder fertigt
Neues an. Gleich gegenüber dem Raum, der als
Kleiderkammer mit Kleiderspenden eingerichtet
wurde. „Ich möchte Leuten helfen, denen es noch
schlechter geht als mir.“ Ein bis vier Euro
kostet eine Änderung. Damit deckt Heike
Hafra gerade einmal die Kosten für Nähgarn und Material. Die Nähmaschine bringt
sie jede Woche selbst mit. An einen Auftrag erinnert sich Hafra besonders gern
zurück: „Das erste Kleidungsstück, das
ich geändert habe, war ein Brautkleid“.
70 Bedürftige kommen jede Woche
in die Teestube. In den Ferien kümmert
sich Evelin Benschus zusätzlich um
weitere 30 Kinder. Dabei wird nicht
zwischen Hilfsempfänger und Personal
unterschieden. „Die gehören alle dazu“,
bemerkt die Leiterin. „Nur gemeinsam können wir die Teestube zu dem machen, was sie ist.“
Russische Frauen tauschen in Finsterwalde mit
Foto: Stephan Beschle
Die Johanniter in den Medien
NDR „SH-Magazin 18:00 Uhr,
9. Januar 2013
Lernen fürs Leben: In Kooperation mit
dem Jugendring und dem Lübecker Lernzentrum kochen sozial benachteiligte
Jugendliche ein Mal in der Woche mit
den Lübecker Johannitern. Dabei lernen
die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 17 und 23 Jahren viel mehr als
nur kochen. Der NDR informiert sich bei
der Johanniterin Sandra David über das
Jugendprojekt.
MDR „Sachsenspiegel“,
3. Januar 2013
Leiterin Evelin Benschus ist die gute Seele des Treffpunkts. Und Heike Hafras (li.) bringt ihr Talent zum Nähen ein.
deutschen Frauen Kochrezepte. Eine Waschmaschine steht den Familien zur Verfügung, die
selbst keine haben. Aber auch Obdachlose, die in
dem extra eingerichteten Gästezimmer für eine
Nacht schlafen können, waschen ihre wenigen
Anziehsachen gern in der Teestube. Eine Friseurmeisterin kommt einmal pro Woche mit ihrem
Team vorbei und schneidet ehrenamtlich die Haare.
Alleinstehende Männer bleiben zum Essen und
werden danach bei handwerklichen Tätigkeiten
voll mit eingespannt. Kinder suchen zu Ostern Eier
im Garten vor dem Haus, fahren in den Streichelzoo, besuchen ihre Vorbilder, zum Beispiel die
Feuerwehr, und singen zusammen das „Johanniter-
Teestuben-Lied“, das sie sich ausgedacht haben.
Auch wenn viele der Ideen für die Teestube
von den Menschen selbst kommen, das alles kostet Geld. „Ich kann nur das weitergeben, was ich
habe“, so Evelin Benschus. „Viele neue Ideen können wir nicht verwirklichen, weil wir die Mittel
dazu nicht haben.“
Heute finanziert sich die Teestube vor allem
quer über andere Dienste der Johanniter und
über Spendengelder. Aber die Zahl der Hilfsempfänger, die die Teestube der Johanniter in Finsterwalde aufsuchen, wächst. Und damit auch die
Hoffnung, das Angebot in Zukunft für weitere
Menschen öffnen zu können. | sb
Die Johanniter im RV Leipzig / Nordsachsen nehmen Sachsens größten Rettungs­
wagen für Intensivpatienten in Betrieb.
Michael Alten, Fachbereichsleiter Rettungsdienst / Katastrophenschutz / Fahrdienste der Landesgeschäftsstelle, erläutert im „Sachsenspiegel“ das Konzept.
WDR „Lokalzeit Dortmund 19.30“,
20. Dezember 2012
Fest integriert
Helfer unterstützen, begleiten und entlasten
Mittelfranken | Sie heißen Schulbegleiter oder
Integrationshelfer und sie kümmern sich liebevoll um Kinder mit Handicap, damit diese
eine Regelschule besuchen können. Seit Sommer 2010 gibt es diesen Dienst bei den Johannitern in Mittelfranken. Mit zwei Freiwilligen
fing alles an, heute sind es schon 13.
Der WDR begleitet zwei Spendensammler
der Johanniter bei ihrer Arbeit. An der
Haustür informieren sie über die Aktivitäten der Johanniter-Unfall-Hilfe und
werben freundlich für eine Fördermitgliedschaft.
Die Kinder und Jugendlichen haben das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder sind hyperaktiv,
manche leiden an Autismus-Spektrumsstörungen, haben das Down-Syndrom oder körperliche
Einschränkungen. Sie wollen trotzdem dazugehören, mit zur Klassenfahrt oder am Projekttag teilnehmen. Ohne eine Integrationshilfe wäre das
fast undenkbar – doch die Schulbegleiter der
Johanniter in Mittelfranken machen es möglich.
„Uns ist es wichtig, dass betroffene Kinder und
Jugendliche die Schule ganz normal besuchen
können. Bei den kleinen Dingen, die sie nicht allein
bewältigen können, stehen ihnen unsere Helfer
zur Seite“, erklärt Kevin Schwarzer, Leiter des
Projektes Schulbegleitung. Bei jeder Betreuung
legt er Wert auf eine intensive Abstimmung mit
Eltern und Lehrern.
Die Begleiter unterstützen die Kinder zum
Beispiel bei der schriftlichen und mündlichen
Mitarbeit im Unterricht und helfen ihnen, sich im
räumlichen und sozialen Umfeld zu orientieren.
Die Assistenz richtet sich ganz nach dem Bedarf
der Schützlinge. Brigitte Maul ist von Beginn an
im Team der Johanniter-Schulbegleiter und weiß
die gute Zusammenarbeit mit den Schulen zu
schätzen: „Alle Beteiligten ziehen an einem
Strang. Wir Helfer werden von den Lehrern und
RBB „Brandenburg aktuell“,
21. November 2012
Foto: Nadine Brantl
Gemeinsam klappt‘s besser: Schulbegleiterin Brigitte Maul und Schülerin Lisa kleben ein Bild.
Schulleitern nicht als Eindringlinge gesehen,
sondern als Kollegen.“
Als zertifizierter Anbieter von Kinderbetreuungen stehen die Johanniter den Familien der
Region sowie den örtlichen und überörtlichen
Sozialhilfeträgern als Ansprechpartner zur Verfügung. Und nicht nur im Schulalltag engagieren
sich die Integrationshelfer, sie können bei Bedarf
auch im privaten Umfeld für Entlastung sorgen.
So ist das Angebot in jedem Falle auch für die
Eltern ein Gewinn. Doris Wittig-Moßner, Mutter
einer 17-jährigen Tochter, freut sich, dass sie
durch den Austausch mit der Schulbegleiterin
mehr über das Schulleben erfährt: „Unsere Tochter kann sich nur schlecht artikulieren, deshalb
fehlte uns lange der Einblick in ihren Alltag.“
Die ausgebildeten Helfer wissen um ihre verantwortungsvolle Aufgabe. Wenn die Kinder beispielsweise gesundheitsbedingt ein Tief haben,
dann versuchen sie sie bestmöglich aufzufangen.
Mutter Doris Wittig-Moßner ist dafür sehr
dankbar: „Für uns ist es einfach beruhigend zu
wissen, dass unserer Tochter jemand zur Seite
steht.“ | nb
Jeder Notarzt versucht täglich, viele
Menschenleben zu retten – und doch
wird er regelmäßig mit dem Tod konfrontiert. Anlässlich der ARD-Themenwoche „Leben mit dem Tod“ begleitet
„Brandenburg aktuell“ Notarzt Dr. Frank
Mieck aus dem RV Südbrandenburg bei
der Arbeit. | vg
| medienecho
6 | aktiv 01 / 02 2013
Eine Chance für Flüchtlinge
Johanniter verteilen Hilfsgüter in Jordanien
Amman | Erbarmungslos kämpfen in Syrien die
Bürgerkriegsparteien gegeneinander. Mehr als
60 000 Menschen fielen bisher der Gewalt zum
Opfer, Hunderttausende flohen. Auch Maen
und Muna sind mit ihren Kindern ins sichere
Jordanien gekommen. Hier haben sie von den
Johannitern dringend benötigte Hilfsgüter
erhalten.
Als die Wand des Wohnzimmers über ihr zusammenbrach, saß Muna mit ihren sechs Töchtern gerade vor dem Fernseher. Eine Bombe der
syrischen Armee hatte das Haus des Nachbarn
getroffen und die Wucht der Detonation verschonte auch das Haus der 29-jährigen Mutter
und ihrer Familie nicht. Nur ein Trümmerfeld
fand Maen, der Vater der Familie, wenige Stunden
später vor, als er von der Arbeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb nach Hause kam.
„Ich habe stundenlang nach meiner
Durch die JUH-Hilfs­
lieferungen können
zahlreiche syrische
­Familien den harten
­Winter über­stehen.
Im Februar eröffnen die
Johanniter in Amman
ein eigenes Büro, damit
langfristige Hilfe möglich ist.
Fotos: Stephan Beschle
niter nicht helfen wür­den, hätten wir keine andere Wahl: Wir müssten zurück nach Syrien
gehen.“ Dabei tobt gerade in Dera’a, der Heimat
der Familie südlich von Damaskus, der Bürgerkrieg zwischen Truppen des Präsidenten Assad
und der Opposition beson­ders heftig.
Maens Familie hatte noch Glück. Mit Hilfe der
Freien Syrischen Armee war ihr die dramatische
Flucht nach Jordanien gelungen, zunächst versteckt in einem Gemüsetransporter, die letzten
Kilometer zur Grenze dann zu Fuß zusammen
mit 60 weiteren Familien. „Die anderen Männer
haben meine verwundeten Töchter getragen, sonst
wären wir nie bis hierhin gekommen“, erzählt
Maen. Im Krankenhaus von Dleil wurden die verwundeten Mädchen medizinisch versorgt. Nur
durch einen Trick gelang es dem behandelnden
Arzt, dass die unverwundeten Töchter bei der
Familie bleiben konnten. Sonst wären die beiden
Elf- und 13-Jährigen allein im nahegelegenen
Flüchtlingslager Zatariy untergebracht worden
– einer stetig wachsenden Zelt- und Containerstadt, in der mittlerweile fast 40 000 Syrer leben
und in der Not vorherrscht.
Derselbe Arzt konnte der Großfamilie die
Wohnung vermitteln, in der die Familie heute
F­ amilie ­gesucht“, erinnert sich der 36-Jährige.
In einem provisorischen Feldlazarett fand Maen
seine Frau und vier seiner Kinder mit Quet­
schungen, Schnittwunden und gebrochenen
­Armen und Beinen vor: „Überall war Blut.“ Nur
zwei Töchter hatten den Angriff unverwundet
überstanden. Heute wohnt die Familie in Zarqa,
30 Kilometer von der jordanischen Hauptstadt
Amman entfernt, in einer heruntergekommenen Wohnung an der Hauptstraße.
An Maens Familie und rund 600 weitere
Familien haben die Johanniter in der jordanisch-syrischen Grenzregion gemeinsam mit
der lokalen Organisation „JHAS“ Hilfsgüter wie
Winterjacken und Kerosinkanister verteilt. Dazu
sogenannte E-Fuel-Cards, mit denen sich die
Flüchtlinge an Tankstellen Kerosin im Wert von
etwa 100 Euro kaufen können. Denn auch in
Jordanien ist der Winter bitterkalt. „Wir sind
dankbar, dass sich jemand an uns erinnert und
uns hilft“, sagt Maen. Trotz der schwierigen Lebensumstände ist er froh: „Wenn uns die JohanDie Töchter von Muna und Maen freuen sich über ihre
neue Bleibe und die Unterstützung der Johanniter.
Drei Jahre nach dem Beben
lebt. Die umgerechnet 100 Euro Miete werden
von ihm und seinen Kollegen getragen, die 250
Euro Lebensunterhalt muss sich die Familie jeden
Monat von Freunden und Verwandten borgen, die
ebenfalls nach Jordanien geflohen sind. Arbeiten und Geld verdienen darf der Familienvater
in Jordanien nicht.
Deshalb möchte Maen auch, wenn der Bürgerkrieg vorbei ist, zurück in seine Heimat. „Obwohl
Syrien zerstört sein wird, wenn wir zurückkommen“, sagt der Familienvater. Doch er weiß: Ohne
die Hilfe von Organisationen wie den Johannitern
werden die syrischen Flüchtlinge in den nächsten
Monaten, vielleicht sogar Jahren, nicht leben
können. | sb
Türkei
Syrien
Libanon
Irak
Damaskus
Israel
Zarqa
Amman
Jordanien
Saudi
Arabien
Haiti: JUH setzt auf nachhaltiges Engagement
Berlin | Seit der Erdbebenkatastrophe im Januar 2010 engagieren sich die Johanniter in vielfältigen Projekten in Haiti. Die
Schwerpunkte liegen auf der basismedizinischen Versorgung,
der Rehabilitation von Menschen mit körperlichen Behinderungen sowie der Katastrophenvorsorge.
„Wer in Haiti etwas bewegen will, braucht einen langen Atem und
starke Partner. Unsere kontinuierliche Präsenz in Haiti zeigt Erfolge, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns“, sagt Jutta Meissner,
Haiti-Verantwortliche bei der Johanniter-Auslandshilfe. Es ist deshalb geplant, das Engagement in Haiti mindestens bis ins Jahr
2015 fortzuführen.
Was konnten die Johanniter bis heute im ärmsten Land der
westlichen Hemisphäre bewegen? In den Distrikten Léogâne und
Petit Goave gibt es heute fünf Gesundheitsstationen. Sie sichern
die medizinische Grundversorgung für 63 000 Menschen. Ziel ist es,
die Zentren schrittweise in die Hände des haitianischen Gesundheitsministeriums zu übergeben.
Die nach dem Beben eingerichtete mobile Orthopädiewerkstatt
der Johanniter wurde mittlerweile zu einem erdbebensicheren
Rehabilitationszentrum ausgebaut. Im Frühjahr findet die Eröff-
nung statt. Die Patienten erhalten hier nicht nur Prothesen und andere orthopädische Hilfsmittel, sondern
auch eine physiotherapeutische Betreuung.
Auch im Bereich der Katastrophenvorsorge engagieren sich die Johanniter in Haiti. Seit 2011 wurden rund
175 Haitianer zu haupt- und ehrenamtlichen Trainern
in Erster Hilfe ausgebildet. Diese haben seitdem mehr
als 30 000 Menschen darin geschult, wie man sich im
Kata­strophenfall angemessen verhält.
Ein besonderes Vorhaben der Auslandshilfe betrifft
den Aufbau eines nationalen Rettungsdienstes. Finan­ziert
durch Gelder der Deutsche Bank Stiftung unterstützen
die Johanniter das haitianische Gesundheitsministerium dabei, zunächst in der Hauptstadt Port-au-Prince
und später landesweit eine einheitliche Rettungskette
aufzubauen.
Wichtige Säulen für jede Hilfe der JUH sind die enge
Zusammenarbeit mit den lokalen Stellen sowie die Ausbildung einheimischer Fachkräfte durch Experten. Denn
der Leitsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht für die Johan­
niter-Auslandshilfe an oberster Stelle. | tr
Foto: Birte Steigert /ADH
In den Gesundheitsstationen der Johanniter-Auslandshilfe erhalten Kranke und
Verletzte notwendige Medikamente oder Verbandsmaterial.
Termine der Johanniter-Akademie
08. – 10.03. Psychosoziale Notfallversorgung Helfer (Köln)
16. – 17.03. Lehrkräftefortbildung Erste Hilfe am Kind (Köln)
09. – 10.03. / 16. – 17.03.
Qualifikation zum Ausbilder, Grundlagenseminar
Modul 1A, zwei Wochenenden (Münster)
13. – 14.04. Lehrkräftefortbildung Realistische Unfalldarstellung (Leipzig)
Qualifikation zum Ausbilder, Fachdidaktisches Seminar Modul 1B (Münster)
09. – 10.03.
17. – 18.04. Tipps und Tricks 1 – NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren)
und Suggestopädie (Münster)
Informationen und Anmeldungen | Servicestelle: Tel. 0251 97230 - 230, Fax -140, [email protected], www.johanniter-akademie.de
| termine
aktiv 01 / 02 2013 | 7
Rabatt für alle
Sparen durch zentrale Fahrzeugbeschaffung
Hannover | Kostensparen durch Synergien hat
nicht zwangsläufig Einschnitte zur Folge.
Manchmal ist es einfach nur alternativlos
günstig. Und schafft sogar Arbeitsplätze. Zum
Beispiel beim Autokauf.
Die Rechnung ist einfach: Angenommen, ein Wagen kostet 30.000 Euro. Ein Großabnehmer, der
pro Jahr 50 davon bestellt, zahlt aber nur 25.000
Euro pro Stück – oder noch weniger. Je stärker die
Marktmacht, desto besser die Verhandlungsposition. Große Unternehmen sichern sich so hohe
Rabatte.
Für die Johanniter ist die Situation schwieriger.
Die Mitglieder ihrer Familie, die neben Johanniterorden und JUH auch Johanniter GmbH, Johan­
niter-Seniorenhäuser, Schwesternschaft und Hilfsgemeinschaft umfasst, wirtschaften autonom.
Bei der JUH kommt eine ausgeprägte regionale
Struktur hinzu. Wenn die Familie jedoch geschlossen auftritt, ist sie ebenso stark wie ein
großes Unternehmen. Und erhält ebenso hohe
Rabatte.
Genau das ist das Prinzip der gemeinsamen
Fahrzeugbeschaffung der Johanniter. Im LV Niedersachsen / Bremen läuft sie bereits seit 2009.
Klug kalkuliert:
Die Arbeit von
Melanie Gue
hilft der Johanniter-Familie,
Geld zu sparen.
Foto: Antje Heilmann
Auf Anregung des Bundesvorstandes wurde das
Projekt 2011 ausgedehnt. Seither können deutschlandweit alle Einrichtungen der Johanniter ihre
Fahrzeuge günstig über den LV in Hannover bestellen – ob Pkw, Kleintransporter oder Lkw mit
Anhänger. „Es muss sich allerdings um Marken
des VW-Konzerns handeln“, schränkt Melanie Gue,
die zuständige Fachbereichsleiterin, ein. „Für die
haben wir Rahmenverträge ausgehandelt.“ Nachlässe gebe es auch bei Ford und Mercedes. „Als
Großkunde haben wir darüber hinaus Vorteile bei
Service und Kulanz“, so Gue. Das gelte für neue
Fahrzeuge genauso wie für gebraucht gekaufte,
die auch zentral bestellt werden können.
Das Verfahren ist festgelegt:
Die Johanniter-­Einrichtung, die
ein Fahrzeug kaufen möchte,
wendet sich an den LV Niedersachsen / Bremen. Bei Bedarf berät
Melanie Gue bei der Auswahl von
Typ, Modell und Ausstattung. Sind
diese Fragen geklärt, holt Gue das Angebot ein, hält noch einmal Rücksprache mit
dem Besteller und ordert schließlich das Fahrzeug. Dieses wird dann vom Verkäufer direkt an
den Besteller geliefert.
Außer dem Rabatt, den alle bekommen, hat der
LV Niedersachsen / Bremen übrigens keinen Vorteil
von seinem Service für die Johanniter-­Familie.
Eine Vergütung bekommt er dafür nicht. „Wir verstehen das als Dienstleistung“, sagt Gue.
Eine Dienstleistung, die allen Johannitern hilft,
Kosten zu sparen. Und die sogar einen weiteren,
nicht alltäglichen Synergieeffekt hat: Melanie
Gues Arbeitsplatz. Und den ihrer Fachbereichskollegen. Ohne zentrale Fahrzeugbeschaffung
würde es diese Stellen nicht geben. | ma
| Details zur Fahrzeug­beschaffung unter
T­ el. 0511 67896-580, melanie.gue@­johanniter.de
Im Gegenwind
Das Präsidium der JUH im Porträt – diesmal: Gudula von Kalm
Braunschweig | Sie ist Ortsbeauftragte des
OV Braunschweig, Mitglied des Johanniter-­
Schulausschusses, seit 2009 zudem im Präsidium. Und gern denkt Gudula von Kalm auch
mal quer.
Es ist nicht so, dass sie ihn sucht, den Gegenwind.
Aber wenn er denn weht, stört sie das wenig.
Mit ihren 68 Jahren hat sich Gudula von Kalm
daran gewöhnt, dass ihre Ansichten und Handlungen nicht immer konform gehen mit denen
ihrer Umgebung.
„Das war schon immer so“, erzählt sie. „Ich
kann es schwer ertragen, eingeengt zu sein.“ Sie
spricht das locker aus, doch diese Erkenntnis
musste lange reifen – und beinhaltet durchaus
Selbstkritik. „Ich bin eben auch schwierig“, sagt
sie mit selbstironischem Seufzen, „das habe ich
ja inzwischen eingesehen“.
Als Kind war sie renitent, erinnert sie sich. Als
junge Frau musste sie sich dann vom Vater, einem
Soldaten alter Schule, emanzipieren. Und schließlich auch von sich selbst. „Meine Mädchenträume“, sagt sie, „sahen so aus: Beruf lernen, Heirat,
Kinder und dann Hausfrau und Mutter“. Zuerst
ging alles nach Plan: Nach dem AbiSache, die Pädagogik, vertritt
tur studierte sie Sonderpädagogik
sie immer noch, nun bei den
und Religion, heiratete mit 23, beJohannitern. Im Schulausschuss
kam zwei Töchter. Danach aber kam
diskutiert sie über die Ausrichalles anders. Gudula von Kalm arbeitung der Johanniter-­
Schulen
tete als Lehrerin – und stellte fest,
und ­Kooperationen mit staatdass der Beruf Spaß macht und sie
lichen Schulen. Ideen hat sie
ihn nicht aufgeben will. In der Ehe
genug: Hortbetreuung, Nachdagegen fühlte sie sich beengt. Nach
mittagsangebote an sozialen
13 Jahren ließ sie sich scheiden. Das
Brennpunkten, Schulsanitätswar 1979, als die Worte „geschieden“
dienst und natürlich ihre Vision:
und „alleinerziehend“ für eine Frau
eine ­Bekennt­nisschule, in der
noch mit Scham und Makel behaftet
evan­ge­lisch-­christliche Grund­
waren. Gudula von Kalm setzte sich
sätze gelebt werden.
darüber hinweg.
Die Pädagogin setzt die
Auch in ihrer Partei, der CDU,
Stichworte mit Verve und
Foto: Frank Markowski
eckte sie in jungen Jahren kräftig an.
glänzenden Augen. „Schule ist
In Sachen Umweltschutz vertrat sie Unkonventionell: Gesetzte Pensionärin ist Gudula von Kalm nur auf ihrem Balkon.
eben mein Fachgebiet“, sagt
als Mitglied des Gifhorner Stadtrasie. Auf der anderen Seite ist
tes eher grüne Positionen. Doch damals, in den der Anlage her nicht unbedingt strukturiert da natürlich die Realität. In der, hat sie gelernt,
frühen 80ern, galten die Grünen bei etablierten bin“, gibt sie schmunzelnd zu. „Aber ich habe sind Fortschritt und Bewegung viel träger, als sie
Politikern als Chaoten und Träumer. Gudula von einen hohen Intuitionswert.“ Dem kann sie ver- sich das wünscht. Aber dafür kann sie ja streiten,
Kalm lernte menschliche Untiefen und Ausgren- trauen, das weiß sie.
eloquent und eigensinnig, wie sie eben ist. „Immer
zung kennen – und setzte sich auch darüber
Über die Jahre ist die Streitbare ruhiger ge- dem Wind auszuweichen“, sagt Gudula von Kalm,
hinweg. Leicht war das nicht. „Zumal ich von worden. Die Lehrerin ist pensioniert, aber ihre „dazu hätte ich keine Lust.“ | ma
Sonntagskind mit Hindernissen
„Staub auf unseren Herzen“
„Watschen“, „Mutzköpfe“ und „Hau-mich-blau“ – das ist
Anitas Kindheit, Misshandlung anno 1950. Geschenkt wird
dem Sonntagskind nichts, vor allem keine Liebe: Als Älteste
betreut sie die Geschwister mit, schuftet und spurt, sonst
gibt es Prügel. Mit zwölf ist sie „müde und ausgebrannt wie
eine alte Frau“. Anita Lompa erzählt ihre Lebensgeschichte
ganz einfach, aber lebendig und fesselnd. Ein Leben dramatischer als jede Seifenoper. Die Geschichte einer Einzelkämpferin, die sich irgendwie durchwurschtelt, mit ihrer Familie
aus Ostpreußen flieht, als Haushaltshilfe arbeitet, mit einem eigenen Laden pleite geht
und fortan in Spielhallen arbeitet. Die zwei Männer hat, die nichts taugen, und zwei
Töchter, zu denen sie ein zwiespältiges und später gar kein Verhältnis mehr hat. Die
wieder allein dasteht. Bei aller Verbitterung hat Anita Lompa Halt im Glauben gefunden.
Und in ihrer Arbeit als Rettungssanitäterin – für die Johanniter. | cs
Was darf Liebe? Was hält sie aus? Wie weit darf eine Mutter gehen,
die „das Beste“ für ihr Kind will? Kathis Mutter geht zu weit. Als ob
Kathi, 30, alleinerziehend und als Schauspielerin erfolglos, nicht
genug Sorgen hätte. Hanna Dooses Regiedebüt „Staub auf unseren
Herzen“ hat bereits Preise abgeräumt, darunter den First Steps
Award als bester abendfüllender Spielfilm. Verdient. Für den Mut, auf
Improvisation zu setzen. Und eine überzeugende Besetzung. Stephanie
Stremler spielt in diesem tragikomischen Mutter-Tochter-Drama die
Kathi mit quälender Langsamkeit. Ein Blatt im Wind. Mal will man
sie schütteln, mal ihr den Rücken stärken. Doch vor allem zeigt der
Film die großartige, im Juli verstorbene Susanne Lothar in ihrer letzten großen Rolle. Sie verkörpert
die übergriffige Mutter unglaublich emotional, ist herb und unnahbar, zugleich selbst verletzlich.
Ein mutiger Film, der nachhallt. | cs
Anita Lompa
Sonntagskind mit Hindernissen. Autobiografische Erzählung.
Frieling-Verlag, 128 Seiten
Preis: 7,90 Euro
ISBN: 978-3-8280-2297-3
„Staub auf unseren Herzen“
Drama, Deutschland
Verleih: Movienet, Laufzeit: 91 Minuten
Start: 17. Januar
| bücher, kino
Spenden-Siegel
­erhalten
Zeichen für Vertrauen
8 | aktiv 01 / 02 2013
Berlin | Die Johanniter
haben Ende 2012 erneut das DZI-Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstitutes
für soziale Fragen erhalten. Damit wurde
die JUH zum achten Mal in Folge als förderungswürdig eingestuft. Die Verleihung des
Spenden-Siegels attestiert einen gewissenhaften Umgang mit den ihr anvertrauten
Spendengeldern. Maßstab für die Bewertung ist unter anderem der angemessene
Anteil von Werbe- und Verwaltungskosten
an den Gesamtausgaben.
Präsident trifft Präsident
Foto: BILDSCHÖN
Berlin | JUH-Präsident Hans-Peter von
Kirchbach (Mitte) ist am 10. Januar von
Bundespräsident Joachim Gauck in dessen
Berliner Amtssitz Schloss Bellevue begrüßt
worden. Gauck hatte zusammen mit seiner
Lebenspartnerin Daniela Schadt Politiker,
Verbandsvertreter und verdiente Bürger
zum traditionellen Neujahrsempfang geladen. Im Namen der JUH überbrachte
von Kirchbach gute Wünsche für 2013.
Preis für Christoph Life
Gemeinsam aufs Treppchen
Silber bei „Helfender Hand“
Berlin | Bei der „Helfenden Hand“,
dem Preis des Bundesinnenministeriums zur Förderung des Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz,
haben die vier großen Hilfsorganisationen mit einem Gemeinschaftsprojekt Platz zwei belegt.
Arbeit vorweisen. Geleistet von 943
Helfern in den Bereichen Katastrophenschutz, Sanitätsdienst, Ausbildung und Rettungsdienst. Einen
Durchschnittslohn von rund 26 Euro
zugrunde gelegt, entspräche das
knapp 1,3 Millionen Euro. Beachtliche Zahlen, die von den Projektpartnern über die regionalen Medien gezielt veröffentlicht wurden.
„Im nächsten Jahr werden wir
das Bündnis fortsetzen“, berichtet
Schröder-Hörster. Geplant sind unter
anderem ein gemeinsamer Jahresbericht und gemeinsame Einsätze.
Nicht zu vergessen: die weitere Förderung des Ehrenamtes. Der soll das
Preisgeld zugutekommen.
„Bevölkerungsschutz ist Teamarbeit“, lobte Bundesinnenminister
Dr. Hans-Peter Friedrich auf der
Verleihung. Nicht nur Haupt- und
Ehrenamt müssten dazu zusammenarbeiten, sondern auch die verschiedenen Organisationen. Die Münste­
raner haben gezeigt, wie’s geht –
am Ende sogar mit Auszeichnung vor
hochrangigen Gästen: Sowohl JUH-­
Präsident Hans-Peter von Kirchbach
verfolgte die Preisverleihung als
auch Bundesvorstandsmitglied Dr.
Arnold von Rümker, Friedrich Riechmann, Bundesbeauftragter für Auslands- und Katastrophenhilfe, sowie
Hans Theodor Freiherr von Tiesenhausen, Mitglied des nordrhein-­
Zusammenarbeit kann sinnvoll sein.
Dies haben Johanniter, Deutsches
Rotes Kreuz, Malteser-Hilfsdienst
und Arbeiter-Samariter-Bund einmal mehr bewiesen. Ihre Aktion
„Gemeinsam für Münster“, die in
der Kategorie „Innovative Konzepte“
nominiert war, hat die Jury der
„Helfenden Hand“ voll überzeugt.
Neben Urkunde und Auszeichnung
für den 2. Platz gab es bei der Preisverleihung am 30. November in der
Bayerischen Landesvertretung in
Berlin einen Scheck über 4.500 Euro.
„Mit unserem Projekt wollen wir
das Bewusstsein der Menschen für
die Bedeutung des Ehrenamtes speziell in unserer Region stärken“, so
Udo Schröder-Hörster, Vorstandsmitglied im beteiligten RV Münsterland / Soest. „Und natürlich wollen
wir alle Münsteraner ermuntern, sich
ehrenamtlich zu engagieren.“
Das Bündnis „Gemeinsam für
Münster“ hat dafür einfach mal zusammengezählt: Die vier Hilfsorganisationen können für 2011 insgesamt 48 842 Stunden ehrenamtliche
westfälischen Landesvorstandes.
Paten der diesjährigen „Helfenden Hand“ waren übrigens Carolin
Leonhardt und David Storl, zwei,
die aus eigener Erfahrung wissen,
dass auch ein zweiter Platz eine
Riesensache ist: 2012 bei den
Olympischen Spielen in London
holten beide eine Silbermedaille für
Deutschland. In ihrem Beisein hat
Münster nachgelegt – auch dort
ist der Erfolg nun silbern. | ma
| Mehr unter www.gemeinsam-fuer-­
muenster.de und www.helfende-­
hand-foerderpreis.de
Foto: Maike Müller
Foto: Andreas Pein / vBMI
4.500 Euro fürs gemeinsame Projekt: Bundesinnenminister Friedrich (3. v. re.) gratuliert dem Bündnis „Gemeinsam für Münster“ zum Erfolg bei der „Helfenden Hand“.
Johanniter-Preisrätsel
von
Wichtigkeit
„Pusteblume“ preisgekrönt
Potsdam | Der Ambulante Kinderhospizdienst „Pusteblume“ des RV Südbrandenburg hat am 30. November vom brandenburgischen Sozialminister Günter Baaske
den Familienpreis des Landes erhalten.
Aus 32 Kandidaten hatte eine Jury unter
anderen die Südbrandenburger Johanniter
ausgewählt, die als Gewinner eines Hauptpreises mit 1.000 Euro belohnt wurden.
In dem Projekt betreuen 40 Vereinsmitglieder ehrenamtlich Familien mit
schwerstkranken Kindern.
Neue Kursbuchung
Berlin | Eine neue Buchungsfunktion für
Breitenausbildungskurse ist seit Dezember
2012 unter www.johanniter.de eingestellt.
Die Redakteure können die Termine leichter
einpflegen, die Kurs­interessenten erhalten
nach ihrer Buchung zusätzlich eine E-Mail,
mit der sie die Anmeldung bestätigen müssen. Bereits 51 JUH-Verbände nutzen die
neue Kurs­buchung.
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oder per E-Mail an:
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Fax 030 26997-359
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Tel. 030
Autoren:
Stephan Beschle (sb)
Nadine Brantl (nb)
Dagmar Müller (dm)
Therese Raatz (tr)
Claudia Schreiber (cs)
Verena Götze (vg)
Miriam Wolf (mw)
Gestaltung u. Satz:
COXORANGE
Kreative Gesellschaft
Naturwissenschaft
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Auflösung des Rätsels
Zeichen für Vertrauen
Hannover | „Ausgewählter Ort 2012“ – das
ist seit Dezember 2012 die San-Arena in
Hannover, genauer ihr Hubschrauber-Simulator Christoph Life von der Johanniter-­
Akademie Bildungsinstitut Hannover und
der Traumastiftung der Medizinischen
Hochschule Hannover. Die Auszeichnung
erhielt der Simulator, der zur besseren Ausbildung von Luftrettern dient, im bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der
Ideen“ der Initiative „Deutschland – Land
der Ideen“ für seinen innovativen Vorbildcharakter.
Der Rechtsweg ist ­ausgeschlossen.
Lösung der Ausgabe November / Dezember 2012: GEWISSENSFREIHEIT
Gewonnen haben: Stefan Digel (Esslingen), Maria Weis (Stolberg), Mathias Schreiber (Bad-Schlema)
Druck:
hofmann druck Nürnberg
Redaktionsschluss für die Ausgabe
März / April 2013 ist der 25. Februar 2013.
| impressum