Mehr hilft mehr? – Eiweiß im Krafttraining

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Mehr hilft mehr? – Eiweiß im Krafttraining
Pressemitteilung 21.3.2016
Mehr hilft mehr? – Eiweiß im Krafttraining
Der Eiweißbedarf im Krafttraining wird von vielen höher eingeschätzt, als er den
aktuellen Empfehlungen nach tatsächlich ist. Viele Fitnessstudio-Besucher
führen trotzdem noch zusätzlich Eiweiß zu, obwohl mit der Nahrung bereits mehr
als genug Eiweiß aufgenommen sind. Eine Bachelor-Arbeit am Studiengang
Diätologie der FH Gesundheitsberufe OÖ untersuchte daher, ob Personen, die
Krafttraining betreiben, über ihren Eiweißbedarf überhaupt Bescheid wissen.
Eiweiße erfüllen im Körper verschiedenste wichtige Aufgaben, u.a. bei Aufbau und Erneuerung
von Köperzellen und Muskelgewebe und als Transportproteine z.B. im Eisenstoffwechsel.
Ungefähr die Hälfte des körpereigenen Proteins befindet sich im Muskelgewebe. Eiweiß wird
mit der Nahrung aufgenommen, wobei eine tägliche Menge von 0,8g pro Kilogramm
Körpergewicht empfohlen wird – auch für Sportler. Diese Mengen sind durch eine
ausgewogene Ernährung relativ leicht zu erreichen. Laut Österreichischem Ernährungsbericht
2012 nehmen Männer im Alter zwischen 18 – 24 Jahren durchschnittlich 1,1g Eiweiß pro kg
Körpergewicht auf, was schon deutlich über dem empfohlenen Richtwert liegt. Kraftsportler
haben meist ein starkes Interesse an geeigneter Sporternährung und erhoffen sich durch eine
hohe Eiweißzufuhr ein gesteigertes Muskelwachstum. Eine hohe Zufuhr ohne entsprechendes
belastungsintensives Training zum Muskelwachstum kann jedoch nicht zum gewünschten
Erfolg führen. Umgekehrt bringt auch intensives Training ohne die entsprechende Ernährung
nichts. Das Informationsangebot zu Sporternährung ist groß. Leider fällt es vielen schwer,
seriöse von unseriösen Informationen zu unterscheiden und die möglichen langfristigen und v.a.
gesundheitsschädlichen Wirkungen einer unreflektierten Eiweißzufuhr werden nur allzu oft
außer Acht gelassen.
Bachelor-Arbeit
Nadine Moser, BSc, Absolventin des Bachelor-Studiengangs Diätologie an der FH
Gesundheitsberufe OÖ, hat sich genau mit dieser Thematik in ihrer Abschlussarbeit beschäftigt.
Dazu hat sie insgesamt 145 krafttrainierende Personen im Alter zwischen 19 bis 25 Jahre in
einem Linzer Fitness-Studio mit einem schriftlichen Fragebogen befragt und die Daten
Landesgericht Linz UID-Nr.: ATU65605302 FN 341992 f, DVR Nr. 4011191
Bankverbindung: Oberbank AG Konto.Nr. 711-2290.54, BLZ 15000, BIC: OBKLAT2L IBAN: AT101500000711229054
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statistisch ausgewertet. Betreut wurde ihre Arbeit von Marianne Tammegger, MBA,
Studiengangsleiterin Diätologie an der FH Gesundheitsberufe OÖ.
„Beratungen bei
Diätologinnen und Diätologen werden leider nur selten von Krafttrainierenden in Anspruch
genommen, obwohl diese qualifizierte Fachkräfte im Bereich Sporternährung sind und
wissenschaftlich fundierte und individuell abgestimmte Empfehlungen für Sportler aussprechen
und v.a. den täglichen Bedarf sowie die Sinnhaftigkeit der Einnahme von Ergänzungsstoffen
berechnen können.“
Mehr hilft nicht mehr und auf die Dosis kommt es an!
Ungefähr die Hälfte der Befragten hat angegeben, ihren Eiweißbedarf zu kennen. Ein Drittel
davon glaubt jedoch, dass ihr Bedarf höher als 2g/kg Körpergewicht ist und dass eine langfristig
hohe Eiweißzufuhr eher unbedenklich ist. Mehr als 80% der Befragten verwendet
Eiweißsupplemente – sogar mehr als 70% der Personen, die angeben, ihren Bedarf überhaupt
nicht zu kennen. In der statistischen Auswertung zeigte sich, dass die Befragten lediglich
glauben, ihren Eiweißbedarf zu kennen, da nur ein Drittel diesen korrekt einschätzen konnte.
Die befragten Personen überschätzen durchwegs das Wirkpotential von Eiweiß und die dazu
notwendigen Mengen und führen trotz eiweißreicher Nahrung noch zusätzliches Eiweiß in Form
von Supplementen zu. Sie verlassen sich dabei auf minderqualifizierte Informationsquellen.
Es wäre also sehr wichtig, die Besucher von Fitness-Studios besser über ihren Eiweißbedarf
sowie die Einnahme von Supplementen aufzuklären. Diese Informationen sollten dabei von
einer qualifizierten Fachkraft wie einer Diätologin vermittelt werden, da sie aufgrund ihres
Studiums
fundierte
Empfehlungen
zur
Sporternährung
aussprechen
und
individuelle
Ernährungspläne erstellen können. Nur so kann der gewünschte Effekt des Muskelaufbaus aus
Ernährungssicht gesund und ohne gesundheitsschädliche Auswirkungen erfolgen und die
unreflektierte Einnahme von Eiweißsupplementen verhindert werden.
Kontakt für Rückfragen:
FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH
Mag. Barbara Tomasits
Leitung Marketing & IT
Semmelweisstraße 34, 4020 Linz
Tel.: 050 344 200-40, Fax.: 050 344 200-99
mailto: [email protected]
Internet: www.fh-gesundheitsberufe.at
Landesgericht Linz UID-Nr.: ATU65605302 FN 341992 f
Bankverbindung: Oberbank AG Konto.Nr. 711-2290.54, BLZ 15000, BIC: OBKLAT2L IBAN: AT101500000711229054
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Fotos:
Nadine Moser, BSc
Fotocredit: privat
Marianne Tammegger, MBA, Studiengangsleitung Diätologie an der FH Gesundheitsberufe OÖ
Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ/Werner Leutner
Landesgericht Linz UID-Nr.: ATU65605302 FN 341992 f
Bankverbindung: Oberbank AG Konto.Nr. 711-2290.54, BLZ 15000, BIC: OBKLAT2L IBAN: AT101500000711229054
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