Herbst 2012 - Sophienschule
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Herbst 2012 - Sophienschule
Der Götterbote Schülermagazin der Sophienschule Hannover ˙ Herbst 2012 ˙ 0,30 Euro Editorial Inhalt Herbst 4 Herbst-ABC 5 Religiöse Feste im Herbst Tipps 6 Buchrezensionen: Kopfüber in den Sommer/ Meine russischen Nachbarn/ Du hast mich auf dem Balkon vergessen/ Eine wie Alaska/ „Im Sommer kistenweise Mangos“ 8 Ich packe meinen Koffer und fahre nach...! 10 Rezept: Asiatisches Gemüsecurry/ Bandvorstellung: Offspring Sophie Intern 11 Die Sophienschule im Exil und unser Direktor im Gefängnis 13 „Dieser Raum ist zu schön für Euch“ 14 Lehrerinterview: Frau Granitza 15 Lehrerinterview: Frau Streckfuß 16 Interview mit Frau Bussas/ Fußballtunier gegen die Schillerschule 17 Estlandaustausch Allgemein 18 The Comford Women 20 Rettet die Tiger! 21 Baustellenwahn/ Unnützes Wissen 22 Organspende: Ja oder Nein? Spaß 23 Comic Udo 24 Candide: Kartenverlosung 26 Impressum Herbst 2012 Liebe Sophienschülerinnen, liebe Sophienschüler, vor Euch liegt die Herbstausgabe des Götterboten. Juhu, bald sind endlich Herbstferien! Damit ihr ohne Schule, an kalten, regnerischen Tagen nicht in Depressionen versinkt, haben wir auf Seite 6 und 7 viele spannende, lustige und nachdenkliche Bücher vorgestellt. Oder Ihr kocht das Rezept auf Seite 10 nach. Oder hört Euch mal in Offspring rein (Bandvorstellung Seite 10). Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Wie immer haben wir aber auch schwierige oder traurige Themen, wie etwa Organspende oder die Ausrottung des Tigers. Wenn auch ihr etwas zu diesen Themen zu sagen habt, freuen wir uns über Leserbriefe in unserem, Briefkasten oder per EMail ([email protected]). Da wir auf dem Umschlag schon ein Redaktionsfoto haben, zeigen wir Euch an dieser Stelle ein paar Impressionen vom Sommerfest. Übrigens gibt es auf jedem Sommerfest und beim Tag der offenen Tür einen GöBo-Stand, bei dem Ihr auch alte Ausgaben erwerben könnt. Vielleicht habt ihr bemerkt, dass diese Ausgabe dünner ist als die vorherigen. Das liegt auf keinen Fall daran, dass uns die Ideen augehen (trotzdem freuen wir uns natürlich über Anregungen, Kritik, usw.), sondern an zwei anderen Gründen. Erstens war die Zeit zwischen Sommer- und Herbstferien in diesem Jahr sehr kurz. Obwohl wir schon in den Sommerferien begonnen haben zu schreiben, - mehr dazu übrigens auf Seite 8 und 9 fehlte uns die Zeit. Zum anderen sind wir zur Zeit ohne Redaktionsraum, wie Euch auch ein Blick auf das Titelblatt oder auf Seite 13 zeigt. Wir freuen uns also mittlerweile nicht mehr nur über eure Mitarbeit, sondern auch über Pfandflaschen als Spende für einen neuen Raum. Die Flaschen könnt ihr gerne im Büro der Schulleitung abgeben. Danke schön! Eure Redaktion Der Götterbote 3 Herbst Herbst - ABC A lles auf Anfang Im neuen Schuljahr kann man wieder bei Null anfangen. Super! B ucheckern Lecker, wenn sie frisch sind! Da macht ein Herbstspaziergang richtig Spaß! C hinesisches Essen ist scharf, doch davon wird einem schön warm. J ubeln Warum nicht auch im Herbst??? Schließlich ist bald Weihnachten... K eine Lust Die härteste Zeit in der Schule ist die Zeit nach den Ferien, weil man nach dem sonnenintensiven Urlaub durchs lange Rumsitzen in Räumen Depressionen bekommt. Und dann muss man auch noch mitarbeiten! T rauern Weil der Sommer wieder vorbei ist. So richtig glauben wollen wir es alle nicht. Vor ein paar Tagen war es doch noch so schön. U nfälle Passieren jetzt wieder häufiger! Also aufpassen! Die Schule zu verpassen ist das nun wirklich nicht wert. L V E M W F N X D rachen steigen lassen Die perfekte Herbstbeschäftigung: Drachen basteln und steigen lassen! rnten Äpfel, Birnen, da kommt so einiges zusammen. Aber egal, schließlich muss man für den Winter vorsorgen. erien Auch wenn wir um die vergangenen Sommerferien trauern: Juhu, es gibt bald Herbstferien! G elb Die Herbstfarbe! Blätter, Bäume, der Boden, Quitscheentchenen... Äh, Moment, da haben wir was mit X vermischt... H esen An verregneten Tagen ein schönes Buch lesen. Aber was? Wir haben da ein paar Vorschläge... alen Geht in die Natur, die bunten Bäume sind doch tolle Motive. eujahr? Im jüdischen Kalender beginnt das neue Jahr, 5773, am 17 September. O P ktober Hahaha! fützen Nach diesem ekelhaften Herbstregen..., aber nun können die Gummistiefel endlich wieder ihre Aufgabe erledigen. erbst Logisch. Ich glaube, darauf wäre auch jeder von euch drauf gekommen. Naja, wir können nicht immer kreativ sein! ual Jeden Morgen zur Schule gehen... Hand hoch, wer was anderes meint! I R gel Sie verstecken sich gerne in Laubhaufen. Die Männchen beginnen mit dem Winterschlaf schon im Oktober, während die Jungtiere erst im November ihre Ruhe finden. Der Grund: Sie müssen sich erst ein Fettpolster anfressen! Achtung: Wenn ihr ein hilfloses Jungtier findet, bringt es sofort zum Igelhaus in Laatzen! 4 Der Götterbote Q erpassen tut man nichts, wenn man im Urlaub sein sollte, was als Schüler ja leider nicht möglisch ist. echselwetter Bis der Herbst seine innere Mitte gefunden hat, fühlt man sich fast wie im April. Regenjacke bereit halten! . Am zehnten November 1969 wird in Amerika zum ersten Mal die Sesamstraße ausgestrahlt. Krrrrrrh! Y Z .M.C.A. Tanzen wärmt bekanntlich auf! ittern Kann man auch im Herbst. Es ist zwar noch nicht so kalt wie im Winter, aber manchmal reicht das auch schon! so, kb egen Im Herbst leider mehr als genug. „P“s entstehen auch zu Haufen dabei. S chule Gibt es leider auch im Herbst und wir müssen uns auch jetzt auf den langen Weg begeben. Aber wenigstens gelten nun wieder mehr Ausreden. Lisa Eiling-Wilke /pixelio.de Herbst Religiöse Feste im Herbst 17. September: Rosch Ha-Schanah, Neujahrstag (Judentum) Rosch Ha-Schana ist das Neujahrsfest (Das Judentum hat einen eigenen Kalender und eine andere Zeitrechnung, nach der wir uns im Jahr 5772 befinden). Zum Gottesdienst wird die Synagoge besucht. Ein Apfel wird mit Honig bestrichen und mit dem Wunsch gegessen, dass das kommende Jahr gut und süß werden möge. Rundes Brot wird gegessen, zum Zeichen des Kreislaufs des Jahres und des Lebens. Das Fest dauert zwei Tage, an denen über das vergangene Jahr nachgedacht wird: Was habe ich erreicht? Was habe ich falsch gemacht? Was war mir besonders wichtig? So überlegt man auch, was man im nächsten Jahr besser machen möchte und was man erreichen möchte. Gott entscheidet je nach dem Verhältnis der guten und schlechten Taten, wie das nächste Jahr wird. In den 10 Tagen bis Jom Kippur hat man Zeit, schlechte Taten wieder gut zu machen und Gott um Vergebung zu bitten. 25. September: Padmasambhava Tag (Buddhismus): Padmasambhava soll wunderbarerweise auf einer Lotosblüte auf einem See zur Welt bekommen sein, ohne dass ihn eine Frau gebar. Ein pakistanischer König nahm ihn als Sohn auf. Er studierte in Indien, wo er Mönch wurde. Legenden zufolge brachte Padmasambhava den Buddhismus nach Tibet und gründete Tibets erstes buddhistisches Kloster. Er gilt als Inkarnation eines Buddhas. 26.September: Jom Kippur, Versöhnungstag (Judentum) Jom Kippur, der Versöhnungstag, ist das wichtigste Fest des jüdischen Jahres. Am Vorabend von Jom Kippur werden Lichter für die Verstorbenen angezündet, die 24 Stunden brennen sollen. Man hofft, dass Gott die Sünden vergibt. Das Urteil über das neue Jahr, das Gott am Neujahrstag gefällt hat, wird gültig. Jom Kippur ist ein Tag der Reue, Buße und Umkehr. Es werden 25 Stunden gefastet, keine Lederschuhe getragen und man muss auf Körperpflege verzichten, nur Hände und Augen dürfen mit Wasser benetzt werden. Der Gottesdienst dauert den ganzen Tag. Der Abschluss des Tages wird vom Schofar, dem Widderhorn, verkündet. Dann wird das Fasten mit einer festlichen Mahlzeit beendet und man wünscht sich ein gutes Jahr. 01. Oktober: Sukkot , Laubhüttenfest (Judentum) Das Laubhüttenfest erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Während dieser Zeit lebten sie in unfesten Hütten. Mit dem Laubhüttenfest beginnt ein sieben-, bzw. neun-tägiges Fest, bei dem die Mahlzeiten in einer Hütte ohne festes Dach eingenommen werden. In wärmeren Regionen wohnt man während des ganzen Festes in der Laubhütte. 16. Oktober: Beginn der Navratri (Hinduismus) „Navratri“ bedeutet „neun Nächte“ und ist eins der meist gefeierten hinduistischen Feste. Die ersten drei Tage sind Durga, der Mutter der Götter, gewidmet, die nächsten drei Lakshmi, der Göttin des Reichtums und des Erfolgs, und die letzten drei Saraswati, der Göttin des Wissens. Tagsüber wird gefastet und für Gesundheit und Wohlstand gebetet. Für die Feierlichkeiten in der Nacht werden Süßigkeiten vorbereitet und bunte Kleidung und Schmuck getragen, denn dann wird gegessen und getanzt. Heute ist Navratri in Indien nicht mehr nur religiös motiviert, sondern das Pflegen von alten Traditionen und das Zusammentreffen mit Freunden und Verwandten, die man lange nicht gesehen hat, steht weiter im Vordergrund. 26. Oktober: Eid Al-Addha (Islam) Eid Al-Addha ist das zweitwichtigste muslimische Fest. Es erinnert an Ibrahim (Abraham), der bereit war, seinen Sohn für Gott zu opfern, als Gott ihn dazu aufforderte. Im letzten Moment hielt Gott ihn davon ab und gab ihm stattdessen einen Widder, den er opfern sollte. Der Tag beginnt mit Gebeten in der Moschee und es wird Allah für seinen Segen gedankt. Man trägt die beste Kleidung, die man hat. Man besucht Familie und Freunde. Wer es sich leisten kann opfert ein Schaf oder eine Ziege. Das Fleisch wird mit Familie und Freunden geteilt und ein Drittel geht an Bedürftige. Außerdem wird Geld für Bedürftige gespendet, damit diese sich neue Kleidung und Essen kaufen und auch feiern. er www.zentralratdjuden.de/articles www.bbc.co.uk/schools/religion festivals.iloveindia.com/navratri de.wikipedia.org/wiki/Padmasambhava Der Götterbote 5 Tipps Kopfüber in den Sommer Meine russischen Nachbarn – Wladimir Kaminer Du hast mich auf dem Balkon vergessen – Anna Koch, Axel Lilienblum Wer hat sie nicht, die etwas speziellen Nachbarn? Sie spielen morgens um acht Trompete, grillen auf dem Balkon und spielen in ihrer Wohnung Tennis und tanzen Kasatschok. -„Wir haben gerade bei Ikea 3197 Bleistifte mitgenommen. Bauen jetzt Floß.“ Die Patchies sind die Millionen von Stiefbrüdern, Stiefschwestern und Halbgeschwistern, die meine Eltern andauernd anschleppen.“ Von dieser speziellen Sorte Nachbarn sind bei Wladimir Kaminer gleich zwei eingezogen, eine Russen-WG. Und das bedeutet nie wieder Langeweile: Sie lassen sich in St. Petersburg die Kirche des heiligen Wladimir falschherum auf den Rücken tätowieren und adoptieren Flusskrebse, die gerne Leberwurst essen. Sie laden die Zeugen Jehovas ein, weil sie so gerne Besuch bekommen und signieren alte Ausgaben des Kapital mit „Viel Spaß beim Lesen, mein Mäuschen, dein Marx“, um sie bei eBay als Rarität zu versteigern. So denkt die 12- jährige Annabel von ihrer Familie. Dementsprechend wütend ist sie, als sie erfährt, dass sie über Weihnachten nach Australien zu ihrem Vater und seiner Familie soll. Dort warten auf sie Stiefgeschwister und eine Stiefmutter, die sie alle vom ersten Moment an nicht leiden kann. Auch Australien mag sie nicht. Die Leute sprechen komisch und es ist alles ganz anders als in Amerika. Daher will Annabel so schnell wie möglich nach Hause, doch irgendwann gefällt es ihr doch ganz gut in Sidney. Auch wegen des netten Australiers Ben….. Sie schauen „Big Brother“, um mehr über die deutsche Mentalität herauszufinden. Sie hören Schlager in Endlosschleife und spielen dazu Trompete und freuen sich, wenn die Nachbarn an die Decke klopfen, um sie anzufeuern. Sie versuchen mit einer Hypnose-Kassette Deutsch zu lernen, weil ihr einziger deutscher Satz „Tschüss, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Popkonzert!“ irgendwann nicht mehr reicht. Und wenn sie mit 0,26 Promille im Auto angehalten werden, dichten sie einfach, sobald sie wieder zu Hause sind, einen Beschwerdebrief. „Beatrice braucht eine neue Nappie, Dad“, sagte Lucie. […] „Eine Nappie?“, fragte ich. „Lucie meint damit eine Windel“, sagte er. Wladimir Kaminers „Meine russischen Nachbarn“ ist perfekt für verregnete, dunkle Tage, gegen Langeweile und für Zwischendurch, weil die lustigen Kapitel oft sehr kurz sind und auch einzeln sehr gut zu lesen sind. er „Wenn ihr glaubt, es sei schwierig, das ganze Patchwork meiner Familien zu überblicken, versucht erst mal, ich zu sein. Ich muss damit leben. Der Roman besteht aus zwei Teilen, von dem der erste in Sidney und der zweite in Los Angeles spielt. Es handelt sich um einen fröhlich-frischen Sommerroman, der einem auch an einem verregneten Spätsommertag ein echtes Sommergefühl zurückbringt. kb 6 Der Götterbote -„Hi, ich bin schizophren….. Ich auch.“ - „Hey sorry, aber komm erst in 20 Minuten heim, musste noch wohin. Wartet einfach auf mich. Antwort: Haben wir uns schon gedacht. Wir sitzen vor deiner Glotze. Du hast das Dachfenster offen gelassen, dann sind wir hochgeklettert und eingestiegen. Nicht böse sein.“ Bei dem Buch handelt es sich nicht um einen normalen Roman. Es ist eine Sammlung von lustigen SMS´, die teilweise im nüchternen und teilweise im betrunkenen Zustand verfasst wurden. Die Nachrichten sind nach Uhrzeiten geordnet, sodass sie immer verrückter werden. Die Autoren errichteten eine Website (www.SMSvonGesternNacht.de) auf der man seine SMS veröffentlichen kann und die witzigsten wurden dann abgedruckt. Das Sachbuch ist eine lustige Lektüre für zwischendurch. Man kann es irgendwo aufschlagen und loslesen. Oft erwischt man sich auch beim Lachen und es macht auch sehr viel Spaß, wenn man in einer Gruppe liest und dann gemeinsam über die SMS lacht. kb Tipps Eine wie Alaska – John Green „Im Sommer kistenweise Mangos“: Der kleine König von Bombay – Chandraha Choudhury „Perlen und Halsketten für seine Mutter, (...), und dann Pfefferminzbonbons und kandierte Kirschen, weiße Hemden aus dem Restpostenladen, einen Gürtel mit Drachenschnalle, Lotterielose, im Sommer kistenweise Mangos, dicke Fische, fleischige Hühner, Wolken von Parfum und Deodorant!“ „Später ging ich neben Alaska über die Wiese zu den Schlafsälen zurück. Die Zikaden summten ihr eintöniges Lied, genau wie zu Hause in Florida. Als wir so durch die Dunkelheit tappten, drehte sie sich plötzlich zu mir um. „Kennst du das: manchmal, wenn du nachts draußen bist, kriegst du Panik, auch wenn es total albern und peinlich ist, aber du willst einfach nur nach Hause rennen?“ Irgendwie war das viel zu intim und persönlich, als dass man mit einer praktisch Fremden darüber sprechen konnte; doch ich sagte: „Ja, total.“ Sie schwieg einen Moment. Dann packte sie meine Hand und flüsterte: „Lauf lauf lauf lauf lauf!“ Und sie stürzte los und riss mich mit. Miles, 15, sammelt letzte Worte. Auf der Suche nach dem „großen Vielleicht“ entscheidet er sich, ins Internat Culver Creek zu gehen – raus aus seinem langweiligen, einsamen Leben an der High School in Florida. In Culver Creek trifft er Alaska. Sie diskutiert und raucht gerne, ist philosophisch und launisch, anstrengend und liebenswert. Miles verliebt sich in Alaska. Ein Buch über das „Labyrinth des Leidens“, Sehnsucht, Freiheit und den Wert des Lebens. lf Davon träumt Arzee, Filmvorführer in einem Kino im indischen Bombay. Er will leitender Filmvorführer des Kinos werden und sich mit dem höheren Gehalt seine Träume erfüllen. Doch als er erfährt, dass das Kino geschlossen werden soll, bricht für ihn eine Welt zusammen. Seit 10 Jahren arbeitet er dort jeden Tag und jetzt soll alles vorbei sein? Wie soll er ohne Arbeit und Einkommen überleben? Ihn wird nichts auffangen, weder seine arbeitslose Mutter kann für ihn sorgen, noch wird er S ozi- alhilfe bekommen. In Indien gibt es keine Unterstützung für Arbeitslose, in Bombay lebt die Hälfte der Menschen in Slums und muss täglich ums Überleben kämpfen. Ihm bleiben drei Monate, in denen ihm klar wird, was er wirklich will: Er will das Kino retten - wie auch immer - und er will endlich eine Frau finden. Beides wird nicht einfach, denn Arzee ist kleinwüchsig. Viele haben ihm gegenüber deshalb Vorurteile. Und Arzee hat Schulden, die er nicht zurückzahlen kann. „Der kleine König von Bombay“ ist sehr stimmungsvoll, aber auch oft sehr lustig geschrieben. Der Ausgang der Geschichte bleibt bis zum Schluss sehr spannend, es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Es wird klar, was wirklich zählt und man wird auf merksam für das kleine Glück im Alltag. Wenn man nach 260 Seiten wieder aus Arzees Welt auftaucht, wird man weiter nachdenken. „Der kleine König von Bombay“ ist Chandrahas Choudhurys erster Roman und wurde von der indischen Presse sehr gefeiert. er Der Götterbote 7 Tipps Ich packe meinen Koffer und fahre nach...! Für dieses Jahr sind die Sommerferien schon wieder vorbei. Jetzt wird es Zeit, Fotos zu sortieren, Erinnerungen nachzuhängen und Pläne für den nächsten Sommer zu machen! Als Anregung stellt die Göbo-Redaktion hier ihre Reiseziele in den Sommerferien 2012 vor. arduemilia/ pixelio.de www.Clearlens-images.de/ pixelio.de Bregenz Bregenz ist eine Stadt in Österreich, befindet sich am Bodensee und somit im Dreiländereck (Deutschland, Österreich, Schweiz). Daher kann man schnell einen Tagesausflug in die Schweiz oder zu anderen Orten machen. Im Sommer kann man im See baden oder am Abend die Bregenzer Festspiele besuchen. Jedes Jahr wird im Sommer auf einer Bühne, die sich im See befindet, eine Oper vorgeführt. Im Winter kann man auf den Pfänder, einen Berg, fahren und dort Skifahren oder Rodeln. Kurz, Bregenz ist eine schöne Stadt, die man zu allen Jahreszeiten besuchen kann. kb 8 Der Götterbote Basel Heidelberg Basel ist eine Stadt in der Schweiz am Drei-Länder-Eck Deutschland-SchweizFrankreich. Das Rathaus ist eines der schönsten Punkte der Stadt. Es gibt noch ein Münster und den Rhein, der durch die Stadt fließt. Das einzige Problem in dieser schönen Stadt ist das ,,Switzerdutsch“Entschuldigung, was haben Sie gesagt??? Heidelberg ist eine schöne Stadt in BadenWürttemberg. Sie liegt im Odenwald im Neckartal. Der Neckar teilt die Stadt in zwei Hälften. Auf der einen Hälfte ist die Touristenzone. Es gibt eine schöne Innenstadt mit vielen alten Häusern und Geschäften. Da rüber erhebt sich ein Berg: der Königsstuhl. Auf halber Höhe liegt das malerische Heidelberger Schloss. Ein Besuch dort lohnt sich immer. sm Tipps Norwegen Norwegen, das heißt riesige Wälder, tiefe Seen, kleine Holzhäuser, rauhe Landschaft, Einsamkeit. Viele Häuser liegen irgendwo allein im Wald (ab und zu kommt aber mal ein Elch vorbei). Die Städte sind klein, aber mit ihren bunten Häusern sehr hübsch. Das Schönste an Norwegen ist wahrscheinlich die Landschaft. Die großen Fjorde und Seen mit kleinen Inseln und zerklüfteten Felsen, die gigantischen Tannen- und Blaubeerwälder und die riesigen Felsen schaffen eine Atmosphäre wie in einem Kinderbuch. Das Land ist für Leute interessant, die gerne draußen sind, die gemäßigten Temperaturen (12-25°C im August) und die Einsamkeit mögen. lf Bella Italia- der Gardasee Einigen mag der See vielleicht bekannt sein, schließlich ist er der größte See Italiens, aber für alle, die ihn nicht kennen stelle ich ihn kurz vor. Der Gardasee (italienisch: Lago di Garda) ist in Norditalien, das ist das Land in Form eines Stiefels, und liegt ca. 65 Meter über dem Meeresspiegel. Der See hat eine Fläche von ca.370 km² und ist an der tiefsten Stelle 346 m tief. In den letzten Jahren ist der Wasserspiegel gestiegen, was einen aber nicht davon abhält, das Wasser als Abkühlung zu benutzen. Ob nun Surfen, Segeln oder Schwimmen, machen kann man dort alles. Es gibt auch Vergnügungsparks wie das Gardaland, was man mit dem Heidepark vergleichen könnte. Für die, die Lust auf Klettern haben, aber es noch nicht an echten Bergen versuchen wollen: einen Klettergarten gibt es auch. Rund um den See sind viele Touristenstädte, neben Torri del Benaco oder Arco auch Riva, Limone und Verona. Dort gibt es übrigens eine beeindruckende OpenAir Oper , was aber nicht der einzige Grund ist, warum man in dieser, wie in den anderen Städten auch, leicht Platzangst bekommt. Man sollte sich gut überlegen, ob man sie an einem Tag mit 45° C besichtigen möchte. Angenehmer ist es da in die nahe gelegenen Berge zu fahren und nach einer Wanderung die kühle Luft auf dem Gipfel zu genießen. Für alle die nicht diese Motivation haben - auf einige Berge fährt auch eine Seilbahn. aus ganz Europa besuchen es und so hat man die Chance, viele neue Bekanntschaften zu machen und so z.B seine Fremdsprachen auszuprobieren. Der Gardasee bietet viele verschiedene Attraktionen und ist nicht zu weit, aber weit genug weg, um entspannen zu können. Man bekommt eine gute Sonnendosis und kommt entspannt zurück. Was will man mehr?! so Cassone (bei Malcesine), mein Ferienplatz, ist ein kleiner, wunderbarer Ort, um den Schulstress hinter sich zu lassen und sich einen Sonnenbrand zu holen. Ebenfalls empfehlenswert ist er, da es dort in der Aril Bar, einem Restaurant, die beste Pizza gibt und die Eisdielen in Malcesine einfach spitze sind. Um wieder zu den wertungsfreien Dingen zu kommen: dieser Teil des Sees ist auch nicht so furchtbar überfüllt und es ist auch nicht so warm wie im Süden. Ich empfehle dieses Ferienziel, weil Italien ein wunderschönes Land mit freundlichen Leuten und netter Kultur ist. Leute Der Götterbote 9 Tipps Rezept: Asiatisches Gemüsecurry Dieses Curry ist sehr schnell und leicht gemacht und schmeckt super. Du solltest es unbedingt einmal ausprobieren! Zusammen mit Reis ist es ein tolles Mittagessen. Das Gemüsecurry ist nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan. Wer es lieber mit Fleisch essen möchte, kann natürlich z.B. Geflügelfleisch hinzufügen. Bambussprossen oder –spitzen und Kokosmilch gibt es meistens im Supermarkt, ansonsten in asiatischen Lebensmittelläden oder im i.SHOP nähe Steintor in der Andreaestraße. Viel Spaß! Du brauchst: 1 Chilischote oder Chilipulver 3-4 Zehen Knoblauch 1 große Zwiebel 3-4 Karotten ca. ¾ l Kokosmilch 300g Chinapilze oder Champignons 1 Dose Bambussprossen 2 Paprikas (eine rote, eine gelbe) Currypulver Salz 1. Du schneidest Chilischote, Knoblauch, Zwiebel, Karotten und Paprika. 2. Du schwitzt Chilischote, Knoblauch und Zwiebel an. 3. Jetzt gibst du Karotten und Kokosmilch dazu und wartest, bis die Karotten weich sind. 4. Danach kommen alle restlichen Zutaten hinzu. Du schmeckst das Gemüsecurry mit Salz und Currypulver ab. er pmkijufa/ pixelio.de The Offspring - tanzen, singen, springen Man hört oft von deutschen Bands, wo die Texte doof sind und englischen Sängern, deren Lieder, wenn man die Texte verstehen würde, in die gleiche Kategorie fallen. Zum Glück gibt es aber auch Bands/ Sänger die, egal ob nun deutsch oder englisch einen einfach begeistern. Und jetzt habe ich etwas für euch, tatatata: The Offspring. Die amerikanische Punkband aus Kalifornien gibt es schon lange, ist aber in Deutschland kaum bekannt – leider! Nicht nur, dass der Sound der Lieder den Boden erzittern lässt, nein, es sind auch 10 Der Götterbote endlich mal sinnvolle Texte dabei. Ich habe nämlich keine Lust mehr, immer zu hören, dass ich in die Pfeife pusten soll! Die Band entstand, weil Bryan „Dexter“ Holland (Gesang, Gitarre) und Greg Kriesel (E-Bass), nachdem sie auf einem Konzert einer Band namens Social Distortion waren, beschlossen, selbst eine Band zu gründen. Momentan besteht sie neben den genannten aus Kevin „Noodles“ Wasserman (E-Gitarre) und Pete Parada (Schlagzeug). Die Band hat seit ihrem Debütalbum „The Offspring“ acht Alben veröffentlicht und ist für ihre vielen Hits wie „Come Out And Play (Keep ‚Em Separated)“ oder „The Kids Aren‘t Alright“ bekannt. Sie spielten über 1000 Konzerte auf der ganzen Welt und ihre Musik wurde bereits als Soundtrack für Filme verwendet und in dem Horrorfilm Idle Hands haben The Offspring einen Gastauftritt. Interessiert? Dann schau doch einfach auf ihre Internetseite www.offspring.com oder höre im Geschäft einfach in die Bast of CD rein, die sehr zu empfehlen ist. so Tipps Die Sophienschule im Exil und unser Direktor im Gefängnis Zeitzeugenberichte vom Kriegsende - zusammengestellt von Ingeborg Bartsch geb. Struck, Abi 1942 an der Sophienschule In Heft 3/2011 des Götterboten hatten wir – Hanne-Lore und ich - berichtet, wie wir den schweren Fliegerangriff auf Hannover am 9. September 1943 erlebt haben. Über das Schicksal der Sophienschule bei diesem Angriff haben wir nichts geschrieben, denn wir wussten überhaupt nichts darüber. Ich wollte es aber gern wissen. Deshalb schickte ich Freiexemplare des Götterboten an die wenigen noch aktiven ehemaligen Jahrgangsmitglieder (Abitur 1942) und fragte, ob jemand etwas über das Schicksal der Sophienschule bei oder nach dem schweren Angriff berichten könne. Als einzige von uns konnte Helene Hirschner antworten, denn sie hatte nach dem Abitur weiterhin Kontakt zu ihrer Haushaltslehrerin, Frau Northe, behalten und von ihr erfahren: 1. Die ganze Sophienschule, Schülerinnen und Lehrkräfte, wurden, um sie vor den Bombenangriffen zu schützen, 1943 im Rahmen der „Kinderlandverschickung“ nach Treseburg im Harz ausquartiert. Sie konnte mir sogar eine Zeitzeugin nennen, denn eine jüngerer Kusine von ihr, Frau Ilse Neugebauer geb. Stoffert, war als Unterstufenschülerin dabei. Sie hat den folgenden Bericht geschrieben. 2. Unser damaliger Direktor, Herr Dr. Bartels wurde, weil er sich einem unsinnigen Befehl der damaligen Regierung widersetzt hatte, gegen Ende des Krieges inhaftiert. Seine Tochter Gunhild gehörte zu unserem Jahrgang (Abitur 1942). Auf meine Anfrage nannte sie mir ein paar Stichworte, aus denen ich einen zusammenhängenden Text formulierte. Sie las ihn und bestätigte, dass alles sachlich richtig ist. Erinnerungen an KLV (Kinderlandverschickung) 1943/44 Lang, lang ist’s her: Es war im Herbst 1943, noch im Krieg, als die Luftangriffe auf Hannover immer häufiger kamen. Die Schulen in der Stadt wurden evakuiert, wir, von der Sophien-Schule, nach Treseburg/Harz in den „Forellenhof “. Meine Schwester (11) ging auf die Elisabeth Granier-Schule und kam nach HannMünden in Privatquartiere. Mein Bruder (15) besuchte die Leibniz-Schule, wurde als Flak-Helfer nach Garbsen in Baracken untergebracht und musste nachts bei Luftangriffen einen Such-Scheinwerfer bedienen. Die Landverschickung war kein Zwang, aber Eltern wollten ihre Kinder ja nicht den Luftangriffen aussetzen und Schulunterricht gab es in Hannover nicht mehr. Für uns Kinder war das alles auch wie ein großes Abenteuer, ohne dabei Gedanken an die Zukunft zu haben. Den Eltern versprachen wir, jede Woche einen Gruß zu schicken, und von ihnen bekamen wir Nachricht, wie es ihnen selbst und den Geschwistern ging. Die Familie nicht beisammen zu haben machte den Eltern in der so schon schweren Zeit zusätzliche Sorgen. Weil es in Treseburg nicht genügend Platz für alle Klassen hatte, wurde ich mit meiner und der Parallelklasse nach Hasselfelde ausquartiert. Drei damals schon oder fast schon pensionierte Lehrerinnen, Frl. Richter, Frl. v.Bothmer und Frl. ?, kamen mit uns in einen einfachen aber gut geführten Landgasthof. Wie damals üblich gab es für alle Zimmer auf der Etage nur 1 Bad und 1 Toilette, die anderen WC lagen im Hof. Die Zimmer waren mit zweistöckigen „Luftschutzbetten“ und 2 oder 3 Spinden ausgestattet. Im Bad waren Bänke aufgestellt mit Emailschüssel und Zahnputzbecher für jede von uns. Für Waschlappen und Handtuch gab es 2 Haken an der Wand. Die Badewanne war für den Notfall mit Löschwasser gefüllt und durfte nicht benutzt werden. Morgens gab es zimmerweise je ¼ Stunde Zeit zum Waschen. Eine Lehrerin war immer als Aufsicht da. Wer Frühdienst hatte und im Speisesaal eindecken musste kam im Waschraum zuerst dran. Drei Schwestern, denen das Haus gehörte, kochten für uns. Da es alles nur auf Lebensmittelmarken gab, war es mit dem heute üppigen Essen nicht zu vergleichen, aber wir wurden satt. Nach dem Frühstück waren die Betten zu machen und die Tische im Speisesaal für den Unterricht umzustellen. Es gab nur Deutsch, Englisch, Mathematik, Biologie, Erdkunde und Geschichte. Als Sport hatten wir bei gutem Wetter auf dem Platz bei der Kirche Völkerball und Treibball gespielt. Um 1 Uhr gab es Mittagessen, danach waren die Hausaufgaben zu erledigen. Bei gutem Wetter gingen wir gerne miteinander los und erkundeten die Umgebung. Mal suchten wir Beerenblätter für Tee, mal ließen wir uns in der nahen Holzfirma Stücke für Bastelarbeiten schneiden. Im Frühjahr wurde auf dem Anger Girsch gepflückt, im Garten ein wucherndes Unkraut, was es für uns dann als Spinat-Ersatz gab. Wir hatten immer etwas vor und wenn eine mal Heimweh hatte, wurde sie mit irgendeiner Arbeit abgelenkt. Die Kameradschaft war sehr gut und konnte auch trösten. Wir waren ja noch Kinder und weit von daheim zu sein, ohne mal verwöhnt zu werden, ohne mal telefonieren zu können, ist heute nur schwer vorstellbar. Der Götterbote 11 Sophie Intern Einmal im Monat war Waschtag. Da mussten wir unsere Wäsche selbst einweichen, kochen, waschen, spülen und aufhängen. Waschmaschine und Trockner gab es nicht. Wer eine Zahnspange hatte, konnte alle 3 Monate zu einem Arztbesuch nach Hause. Das musste vom Ortsvorsteher bewilligt werden, um eine Fahrkarte für die Bahn zu bekommen. So eine Reise konnte ein Abenteuer werden denn die kleinen Bummelzüge mit 3. Klasse und Holzbänken fuhren mit Dampf-Lokomotive und waren für die Jagdflieger der Engländer und/oder Amerikaner ein beliebtes Ziel. Zwei mal habe ich es selbst erlebt, dass die Fahrgäste wegen „Fliegeralarm“ aussteigen und sich im Wald verstecken mussten. Dann kam der Tag „X“, als es hieß, dass von Osten her die Russen immer näher kommen. Der Ortsvorstand wollte uns „Panzerfäuste“ zur Verteidigung geben. Die Schulleitung hat sich dagegen aber gewehrt und uns mit unseren sieben Sachen in offenen Eisenbahnwagons zurück nach Hannover verfrachtet. Es war eine abenteuerliche Fahrt mit zusammengeschnürten Bündeln. In Hannover angekommen mussten wir zu Fuß durch die Trümmer nach Hause gehen. Ich habe nie gewusst, wie lang die Alte-Celler-Heerstraße ist und dann auch noch die Podbielski-Straße bis nach Bothfeld. Wegen der näher rückenden Front hatten die Eltern länger nicht von uns gehört und wussten nichts von meinem Kommen. Die Freude war groß, aber die Sorge um meine Schwester und meinen Bruder blieb noch über 14 Tage, bis dann die Familie wieder zusammen war. Von Hasselfelde hatte ich eine schwere Diphterie mitgebracht, die zur Folge hatte, dass unser Haus unter Quarantäne kam und nicht von der Besatzungsmacht belegt werden konnte. Ilse Neugebauer, geb. Stoffert 12 Der Götterbote Die Verhaftung unseres Direktors Der Inhalt des folgenden Textes ist für Angehörige eurer Generation sicher nicht ohne weiteres verständlich. Hier nur ein paar Vorbemerkungen dazu (mehr dazu findet man im Internet): 1. Die „Panzerfaust“ ist eine Nahkampfwaffe; Sie ist sehr schwer, wird auf der Schulter getragen und kann erst dann abgeschossen, wenn der feindliche Panzer ziemlich nahe ist, so dass man dabei von ihm aus gesehen werden kann. 2. „Defätismus“ (Zweifel am Erfolg): Während des ganzen Krieges wurde in den Medien der Glauben vermittelt, dass Deutschland in diesem Krieg mit Sicherheit siegen werde, - auch dann noch, als das Vordringen der englischen, amerikanischen und russischen Truppen nicht mehr zu leugnen war. Es galt als verbrecherisch („wehrkraftersetzend“, defätistisch), Zweifel am Endsieg der deutschen Truppen zu äußern oder sich entsprechend zu verhalten, auch dann noch, als die Niederlage schon ganz offensichtlich war. Allenfalls mit guten Freunden konnte man gelegentlich hinter vorgehaltener Hand seine Meinung dazu äußern. Aber auch dabei war man vorsichtig, denn wer wusste, ob der „gute Freund“ nicht doch ein verkappter Nazi war! 3. „Horst Wessel“ Den Namen kennt jeder, der damals vor 1945 im damaligen Deutschland gelebt hatte, denn das Horst-Wessel-Lied („Die Fahne hoch ,...“) war damals die zweite Nationalhymne, die bei allen Veranstaltungen (sogar oft auch nach Elternabenden in der Schule) anschließend an das Deutschlandlied („Deutschland, Deutschland über alles,...“) mit erhobenem Arm („Deutscher Gruß“) gesungen wurde. Horst Wessel, der den Text zu diesem Lied gedichtet hatte, war 1930 von einem Mitglied der kommunistischen Partei erschossen worden und galt damals als Nationalheld. Wie alle Lehrer und Lehrerinnen wohnte unser Direktor, Herr Dr. Bartels, damals in Treseburg und erteilte dort Unterricht (Deutsch, Geschichte, Religion). Seine Frau, Gertrud Bartels-Brüsing, war eigentlich Pianistin; aber sie hatte ihn begleitet, in Treseburg Musikunterricht erteilt und auf Wunsch auch Klavierunterricht gegeben. Als im Frühjahr 1945 englische und amerikanische Truppen von Westen und russische Truppen von Osten in Deutschland eindrangen, erhielt Dr. Bartels den Befehl, die Sophienschülerinnen in Treseburg und Hasselfelde an der Panzerfaust zum Nahkampf ausbilden zu lassen, damit sie ihre Heimat verteidigen sollten. Er weigerte sich, diesem unsinnigen Befehl zu folgen. Dazu gehörte Mut. Er wurde auch prompt wegen „Wehrkraftzersetzung“ verhaftet, im Gefängnis in Blankenburg inhaftiert und sollte erschossen werden. Aber eine der Lehrerinnen in Treseburg, Fräulein Richter, konnte sich für ihn einsetzen. Sie war die Tante von Horst Wessel und eine überzeugte Nationalsozialistin, wollte aber die schikanöse Behandlung unseres beliebten Direktors nicht hinnehmen. Mit dem Argument: „Sie werden doch für eine Tante von Horst Wessel Zeit haben“ ermöglichte sie sich den Zugang zum Gefängnisdirektor, fand bei ihm Gehör und konnte unserem Direktor die Freiheit verschaffen. Aber Schuldirektor konnte er nun nicht mehr bleiben. Gunhild Koch, geb. Bartels, formuliert von Ingeborg Bartsch geb. Struck Sophie Intern „Dieser Raum ist zu schön für euch.“ Der Götterbote wird enteignet Der Götterbote war bereits zweimal Preisträger des Juniorenpressepreises. Zuletzt wurde er 2011 mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Natürlich freuen wir als Redaktion uns über so eine positive Rückmeldung unserer Arbeit und wir haben Spaß daran, diese, eine der ältesten Schülerzeitungen Hannovers, Jahr für Jahr durch unsere Artikel am Leben zu erhalten. Umso mehr freuen wir uns über rege Mitarbeit der Schüler aller Jahrgänge. Auf der Website der Sophienschule leiten folgende Sätze unsere Seite ein: „Immer montags um 13.30 Uhr dasselbe Bild: Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge sitzen im Redaktionsraum in der 3. Etage des Haupthauses.“ Nun allerdings hatten wir, nachdem wir herausgefunden hatten, dass dieser Redaktionsraum, neben seiner Funktion als Abstellkammer, auch zur Fotoentwicklung genutzt wird (plötzlich ergaben auch die schwarz angestrichenen Fenster Sinn!) und so natürlich mit Chemikalien getränkt ist, um einen Raum gebeten, der gefahlos benutzbar ist. Also: An alle, die gerne bei uns mitarbeiten wollen, kommt doch einfach montags nach der 6. Stunde dahin. Eine Lösung wurde gesucht. Für uns kam zum Beispiel der Kursraum im 3. Stock in Frage, der war aber (anonymes Originalzitat) „zu schön für euch“. Wir konnten uns dann auf den kleinen Raum neben der Milchbar einigen, der jedoch auch die Größe einer Abstellkammer hat. Mit dieser Variante war der Hausmeister allerdings nicht zufrieden. Doof gelaufen, denn nun stehen wir mit diesem wunderschönen Raum da (siehe unten). Und an die Schulleitung: Es tut uns ja sehr leid, aber in nichts können wir einfach nicht arbeiten! Vielleicht seid ihr ja irgendwelche Hypergenies, die einen nicht existierenden Redaktionsraum finden können. Also ich sag mal: Gutes Gelingen! Die Red. Der Götterbote 13 Sophie Intern Lehrersprüche Herr Zwake zu Herrn Zeidler: „Alles klar, Schatzi!“ Schüler: „Haben Sie ihn gerade Schatzi genannt?“ Herr Zeidler: „Tja, jetzt ist es raus.“ Herr Zeidler: „Dann komme ich Sie bei Ihren Projekten besuchen...“ *Horrorfilmmusik aus einem Nebenraum* Schüler: „Haben Sie die Special Effekts vorbereitet?“ Herr Zeidler: „Ja, das habe ich heute den ganzen Vormittag gemacht. Herr Zwake sitzt schon mit einer Nebelmaschine vor der Tür.“ Herr Degner: „Ich bin ja nicht Heidi Klum!“ Herr Grimm zum Ende der ersten Stunde nach den Sommerferien: „Ja dann, schöne Ferien!“ Herr Grimm nach den Sommerferien: „Sagt mal, sehen die neuen Lehrerinnen eigentlich gut aus? Frau Streckfuß find ich ja ganz hübsch.“ Herr Isl: „Wir schreiben die Klausur am 27. November....kurz vor Dezember..... kurz vor Nikolaus!!!“ Lehrerinterview: Frau Granitza sonderes an sich und ihren Mitschülern erkennen Meine größte Versuchung: Schokoladenkekse Wie viel Paar Schuhe besitzen Sie? Vielleicht 18- 20 Das bringt mich auf die Palme: Hintergangen werden. Alter: In Wahrheit und gefühlt 31. Selbstbeschreibung in einem Satz: Ich bin ein fröhlicher Mensch, der sehr zielstrebig ist, was mich oft ungeduldig werden lässt. Beziehungsstatus: verheiratet Größter Wunsch in der Rente: Gesund und aktiv bleiben. Unterrichtsfächer: Deutsch, Geschichte, Darstellendes Spiel Traumberuf als Kind: Musical-Darstellerin Abi-Schnitt: 2,3 Welche Gabe hätten Sie gerne? Fotografisches Gedächtnis Lebensmotto: Den Menschen zu sehen und nicht nur die Fassade. Wenn Sie drei Wünsche frei hätten… 1. Gesundheit in der Familie; 2. Keine Gewalttätigkeit mehr unter den Menschen; 3. Und mehr Toleranz gegenüber Andersdenkenden! Himmel auf Erden: Meine Familie Ein Ereignis, bei dem Sie gerne dabei gewesen wären? Mauerfall Wie kommen Sie zur Schule: Fahrrad oder Auto? Mit dem Auto. Lieblingsfilm: Henry V. Beatles oder Rolling Stones? Von den Beatles die Musik und von den Rollingstones die Performance. Vielen Dank für das Interview! Was wollen Sie Ihren Schülern unbedingt beibringen? Respektvollen Umgang und dass sie Be- 14 Der Götterbote sm Sophie Intern Lehrerinterview: Frau Streckfuß Lehrersprüche Wie viel Paar Schuhe besitzen Sie? Muss ich erst mal überlegen… so in etwa 20. Das bringt mich auf die Palme: Oberflächlichkeit und Ignoranz. Selbstbeschreibung in einem Satz: Ich bin ein aufgeschlossener und begeisterungsfähiger Mensch. J. Grimm Alter: In Wahrheit 27, gefühlt aber 25. Beziehungsstatus: Freund Unterrichtsfächer: Englisch und Sport Abi-Schnitt: 2,5 Größter Wunsch in der Rente: Eine Wohnung in London. Herr Isl: Die richtige Erklärung ist wieder so einfach, dass ein Grundkurs das eigentlich nicht verstehen kann. Herr Isl erklärt Vektor am Beispiel Klasse und Klassensprecher, Schüler: „Also ist a die Klasse und der Pfeil der Klassensprecher.“ Schülerin: „Meine Sonnencreme hat glaub ich FSK 30!“ Wenn Sie drei Wünsche frei hätten… 1. Einen Tag lang Musicaldarsteller sein; 2. Fallschirmspringen; 3. und New York sehen! Lieblingsmusik: Alles Mögliche Herr Zeidler: „Das wird dann mit so ´ner komischen Knete aufgeklebt!“ Schüler: „Meinen Sie Pattafix?“ Herr Zeidler: „Ähm, ja, genau.“ Herr Degner: „Es soll ja einen Kollegen an dieser Schule geben, der für den Satz ´ Ich sehe alles´ bekannt ist...“ Beatles oder Rolling Stones? Weder noch Vielen Dank für das Interview! Place to be in Hannover: Auf dem Turm vom Neuen Rathaus Herr Isl: Um 10 Uhr startet hier die Party!!! sm Frau Tönsmann: „Can you explain that?“ Schüler: „Yes, it´s easy to understand, because it´s not...ähm... was heißt „kryptische Ausdrucksweise?“ Ein Ereignis, bei dem Sie gerne dabei gewesen wären? Mauerfall Was wollen Sie Ihren Schülern unbedingt beibringen? Toleranz und Offenheit. Ein guter Arbeitstag beginnt für mich mit: Mit trockenem Wetter und lernwilligen Schülern. Meine größte Versuchung: Reisen Der Götterbote 15 Sophie Intern Interview mit Frau Bussas: „Es ist toll, die Entwicklung der Schüler zu sehen.“ Seit wann sind Sie an der Sophienschule? Seit ca. 10 Jahren. Also, eine ziemlich lange Zeit. nötigt werden. Meistens wollen die Schüler zu Hause anrufen, oder sie brauchen einen Schwamm, Kreide oder Papier. Bei der Wahl der zweiten Fremdsprache oder AGs wird manchmal gefragt, in welchen Kurs oder ob man mit der Freundin/ dem Freund zusammen kommt. Und seit wann sind Sie Sekretärin in der Außenstelle? Hier bin ich seit Dezember 2011. Gefällt es Ihnen denn immer noch an unserer Schule? Ja (lacht), mir gefällt es immer noch. Mit den Kleinen ist es hier sehr schön, obwohl der Umgang natürlich anders ist. Sie kommen mit anderen Anliegen, z.B. sind sie öfter krank oder verletzt. Welche Aufgaben haben Sie an der Sophie? Also, als Sekretärin betreue ich Personalangelegenheiten, die Anmeldungen von den neuen Fünftklässlern oder Ab- und Anmeldungen durch Umzüge. Außerdem formelle Dinge wie Post, Briefe und das Telefon/ Anrufe. Mit welchen Fragen oder Anliegen können die Schüler zu Ihnen kommen? Mit fast allem, aber nicht, wenn technische Dinge wie Beamer oder Laptop be- Fußballturnier gegen die Schillerschule Dieses Jahr fand zum ersten Mal ein Fußballturnier gegen die Schillerschule statt. Das Ergebnis war leider nicht so erfreulich, da wir, trotz des Anfeuerns unserer Cheerleader, alle Spiele verloren. Vielleicht hätten unsere Lehrer ja die Schillerschule besiegen können und wir hoffen für das nächste Jahr (falls es ein weiteres Turnier geben wird), dass es ein Ergebnis geben wird, über das wir uns sehr freuen!!! Hier einige Erinnerungen an das Turnier! kb 16 Der Götterbote Dieter Schütz/ pixelio.de Was hat Ihnen bis jetzt besonders gut gefallen? Schön sind immer die Schnuppertage und manche Schüler habe ich praktisch von der Anmeldung bis zum Abitur begleitet. Es ist toll, die Entwicklung der Schüler zu sehen. Vielen Dank für das Interview! so, lf, kb Sophie Intern Estlandaustausch Sieben Tage lang in einer anderen Familie, estnische Kultur und Schule kennenlernen und neue Freundschaften knüpfen. Wir haben so viel in dieser Woche erlebt und kennengelernt beim Austausch mit dem deutschen Gymnasium in Tallinn, dem Tallinna Saksa Gümnaasium. Gut vorbereitet von Herrn Zeidler, der den Austausch organisiert und betreut hat, und Herrn Zwake und Frau Baack, die uns in Estland begleitet haben, trafen wir uns am Mittwoch, den 12.09.2012 mittags am hannoverschen Flughafen. Ein bisschen hatten wir unsere Austauschschüler schon per facebook, skype oder E-Mail kennengelernt, waren jetzt aber natürlich umso gespannter, unsere neuen Freunde endlich zu treffen. Als wir in Tallinn am Nachmittag angekommen waren, wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien empfangen und lernten endlich unsere Austauschschüler und ihre Familien kennen. Viele wohnten in der Nähe der Schule, in dem ältesten der drei Neubaugebiete Tallinns, andere wohnten außerhalb. Unsere Austauschschüler konnten sehr gut Deutsch, weil sie es ab der zweiten Klasse lernen und viele Fächer auf Deutsch unterrichtet werden. Um acht Uhr abends trafen sich alle, um gemeinsam mit den Esten die Altstadt Tallinns zu erkunden. führt, der von der gewaltlosen Revolution in Estland handelte, durch die Estland nach Jahrhunderte langer Besatzung durch verschiedene Länder als eigenständiges Land anerkannt wurde, nachdem es zuletzt zur Sowjetunion gehört hatte. Danach führte uns die Deutschlehrerin Kaya Reissar durch die Altstadt und zeigte uns das Rathaus Tallinns. Nach der Führung trafen wir uns mit den Esten am Wasserflugzeugmuseum, wo wir nach deutscher bzw. estnischer Führung Zeit hatten, z.B. Flugsimulatoren auszuprobieren oder in ein U-Boot zu klettern. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Reisebus in den Nationalpark Lahema zu verschiedenen Herrenhöfen, und wir sahen an der Ostsee riesige Findlinge. Am Wochenende unternahmen viele Ausflüge mit den Gastfamilien oder trafen sich mit den anderen Leuten vom Austausch. Am nächsten Tag wurden wir von der Schulleitung begrüßt, während die Klasse unserer Austauschschüler normal Unterricht hatte, Wir wurden durch die Schule geführt, die eine eigene Schwimmhalle und eine Mensa hat. Anschließend wurde uns der Film „singing revolution“ vorge- Am Montag spielten wir im Wald bei der Schule ein Sport-Spiel, aßen in der Schulkantine und die Esten hatten eine Stadtführung zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt vorbereitet. Danach besichtigten wir Schloss und Präsidentenpalast und die Sängerwiese, wo alle vier Jahre das traditionelle Gesangs- und Tanzfest stattfindet. Außerdem wurden uns alte Denkmäler au der Sowjet-Zeit gezeigt, unter anderem von Lenin. Die alten, teilweise kaputten Sowjetische Denkmäler Blick aus dem Tallinna Saksa Gümnaasium Denkmäler lagen auf einem Haufen hinter einem Museum. Um acht trafen wir uns in der Schule zum Abschlussabend mit Spielen. Die Esten hatten Essen für ein Buffet mitgebracht. Am Dienstag fuhr die deutsche Gruppe früh morgens mit der Fähre nach Helsinki, während unsere Austauschschüler Unterricht hatten. In Helsinki schauten wir die die Stadt, die beeindruckende Felsenkirche und den Bahnhof an. Dann hatten wir sehr viel Freizeit, um mit der Straßenbahn die Stadt zu erkunden, Souvenirs zu kaufen und shoppen zu gehen. Spät abends wurden wir dann von unseren Austauschschülern wieder am Hafen abgeholt. Am letzten Tag durften wir den Unterricht in verschiedenen Klassen angucken, bevor wir zum Flughafen fuhren und uns von unseren estnischen Freunden verabschieden mussten. Nächstes Jahr im Mai findet der Gegenbesuch statt und unsere Austauschschüler kommen für eine Woche nach Hannover. Bei Herrn Zeidler, Herrn Zwake und Frau Baack möchten wir uns für den tollen Austausch sehr bedanken! Allen kommenden Jahrgängen wünsche ich, dass auch sie die Möglichkeit haben werden, diesen tollen Austausch mitzuerleben! er Tallinns Altstadt Der Götterbote 17 Allgemein The Comfort Women Comfort women, oder auf Deutsch Trostfrauen, sind Frauen und Mädchen, die während des Zweiten Weltkrieges von japanischen Soldaten entführt und zur Prostitution gezwungen wurden. Noch wird diskutiert, wie groß die Zahl der Opfer ist, doch Schätzungen gehen von 100.00 bis 410.00 betroffenen Mädchen und Frauen aus. In Japan spricht man von 10.000 bis 200.000 Opfern, jedoch gibt es in China allein schon 200.000. Die meisten Opfer stammten aus Korea und China, aber auch aus anderen besetzten Gebieten wie Indonesien, Malaysia, Philippinen und Taiwan. Die „comfort women“ wurden eingeführt, weil mit Prostitution in Japan offen umgegangen wurde und dies als Konsequenz erachtet wurde, organisierte Prostitution für die japanische Armee bereitzustellen. Die japanische Regierung versprach sich dadurch eine bessere Moral der Soldaten und damit eine effizientere Armee. Des Weiteren wollte man damit die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten unter den Soldaten eindämmen und sie sollte außerdem Vergewaltigung an der Zivilbevölkerung verhindern. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden viele Dokumente, die diese Zwangsprostitution dokumentierten, aus Angst vernichtet. Auch wurden viele Frauen vom japanischen Militär ermordet oder an der Heimkehr gehindert. Viele von denen, die zurückkamen, schwiegen aus Scham über ihre Vergangenheit oder wurden gebrandmarkt und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Bei den Kriegsverbrecherprozessen wurde die Zwangsprostitution nicht thematisiert. Zu Beginn des Krieges schalteten Mittelsmänner Anzeigen in japanischen Zeitungen, die in den Kolonien Korea, Taiwan, Mandschuko und China verbreitet waren. Diese Methoden bewährten sich aber nicht lange, 18 Der Götterbote da die Anzahl der freiwilligen Prostituierten sehr gering war. Da das Außenministerium die Ausstellung der Reisevisa für japanische Prostituierte einstellte, begann das Militär „Trostfrauen“ außerhalb Japans, speziell Korea und dem besetzten Teil Chinas, zu suchen. Viele Frauen wurden auch durch Betrug zu Prostituierten gemacht. Ein Bericht der US-Armee berichtet, nach einem Interview mit 20 solcher Frauen, dass denen von japanischen Offizieren hohe Geldsummen für „Auslandsdienste“ versprochen wurden, die ihnen aber nie gezahlt wurden. Stattdessen wurde ihnen ein Abschlagsbetrag von einigen hundert Yen gegeben. che Geschichte von der schlimmsten Verletzung der Menschenrechte durch die Japaner während des Zweiten Weltkrieges. Die Geschichte der Trostfrauen, der jugun ianfu, und wie diese Frauen gegen ihren Willen gezwungen wurden, den Mitgliedern der japanischen kaiserlichen Armee sexuelle Dienste zu leisten. In den sogenannten Trostzentren wurde ich Tag und Nacht systematisch geschlagen und vergewaltigt. Sogar der Arzt, der uns regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten untersuchte, vergewaltigte mich jedes Mal, wenn er ins Bordell kam, um uns zu untersuchen.“ Die verantwortlichen Offiziere wurden von japanischer Seite dafür „Ich möchte meine Jugend zurück! Ich wollte heiraten, Kinder kriegen und ein glückliches Leben führen!“ Da im Laufe des Krieges der „Nachschub“ an Prostituierten nicht mehr ausreichte, begannen die japanischen Truppen, sich durch Plünderung etc. selbst zu versorgen. Vor allem in Gebieten, in denen die Bevölkerung den japanischen Truppen feindlich gegenüber stand, vergewaltigten und entführten die japanischen Soldaten Frauen aus der Bevölkerung. Dadurch entstand in den japanisch besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkrieges eines der größten historisch bekannten und systematisch aufgebauten Netzwerks von Zwangsprostitution. Ein Soladt namens Yasuji Kaneko sagte aus: „Die Frauen schrien, aber uns war egal, ob die Frauen lebten oder tot waren. Wir waren des Kaisers Soldaten. Ob in Militärbordellen oder in Dörfern – wir vergewaltigten, ohne zu zögern.“ Auch Schläge und Folter seien üblich gewesen. Vor einem Komitee des US Repräsentantenhauses bezeugte Jan RuffO´Hearn: „Viele Geschichten sind erzählt worden von dem Schrecken, der Brutalität, dem Leid und dem Hungern der Frauen in japanischen Gefangenenlagern. Aber eine Geschichte wurde nie erzählt, die schändli- bis zum Ende des Krieges nie bestraft. Nach dem Krieg wurden nur elf japanische Offiziere durch den Kriegsgerichtshof Batavia für schuldig erklärt und einer davon hingerichtet. 1990 wurde das Thema erstmals im japanischen Parlament besprochen, doch dort hieß es, dass eine Entschuldigung oder Entschädigung nicht notwendig sei, weil Privatpersonen und nicht der japanische Staat oder das japanische Militär für die Zwangsprostitution verantwortlich seien. 1993 hat die japanische Regierung die Tatsache offiziell anerkannt. Beweise, die ein Jahr zuvor gefunden wurden, drängten die Regierung auch dazu, dieses Thema 1994 in die Schulbücher aufzunehmen. Doch hat in den vergangen Jahren eine Gruppe von liberaldemokratischen Politikern erfolgreich darum gekämpft, alle Hinweise auf das Verbrechen aus den Büchern zu löschen. 1995 wurde von der japanischen Regierung ein privater Fond mit dem Namen Asian Women´s Fond eingerichtet, um den betroffen Frauen eine finanzielle Entschädigung auszuzahlen. Von den elf Millionen Euro bekamen 360 ehemalige Zwangsprostituierte Allgemein Geld. Die Regierung betonte aber, dass das Geld nur für „medizinische Unterstützung und Sozialhilfe“ sei und nicht als Entschädigung betrachtet werden soll. Viele frühere Zwangsprostituiert weigerten sich aufgrund des inoffiziellen Charakters des Fonds, diese Entschädigung zu beantragen. Viele erwarten und verlangten eine direkte Entschuldigung und Entschädigung vom japanischen Staat. Die japanische Regierung behaart aber auf dem Standpunkt, dass das Thema mit den Friedensverträgen nach dem Krieg bereits erledigt worden sei. Am 01. März 2007 sagte der japanische Premierminister Shinzo Abe: „Es gibt keinen Beweis dafür, dass Zwang auf Frauen ausgeübt wurde, wie es zunächst geheißen hatte.“ Dem waren Pläne für eine Resolutin des US-Kongresses vorausgegangen, in der gefordert werden sollte, dass Japan formell die Verantwortung für das diesen „Trostfrauen“ zugefügte Leid anerkennen soll. Nach heftiger Kritik erneuerte Abe am 26. März 2007 die japanische „Entschuldigung“, die zuvor von seinem Vorgänger Koizumi 2001 ausgesprochen wurde. Bisher gab es neun große Sammelklagen gegen die japanische Regierung, die alle scheiterten. Ende April 2007 entschied auch Japans höchstes Gericht, dass die „Trostfrauen“ keinen Anspruch auf Entschädigung haben. Auf internationaler Ebene wurde sexuelle Gewalt gegen Frauen im Krieg erstmals auf der UN-Menschenkonferenz 1993 in Wien und auf der Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking thematisiert. Im November 1996 gab die UNO bekannt, dass die Handlungen des japanischen Militärs als Kriegsverbrechen gilt. Somit hätten die Opfer das Recht auf Einzelentschädigung. Die Regierung in Tokio wurde aufgefordert, die moralische und rechtliche Verantwortung für die an den Frauen verübten Menschenrechtsverletzungen zu übernehmen, sich bei ihnen offiziell zu entschuldigen, sie finanziell zu entschädigen und diejenigen vor Gericht zu stellen, die Frauen zwangsrekrutiert und misshandelt hatten. Die japanische Regierung widersprach dem. In Deutschland wurde ein Antrag vom Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe im Bundestag eingereicht, dass zur Anerkennung und Wiedergutmachung der Zwangsprostitution durch das japanische Kaiserreich im Zweiten Weltkrieg aufrief. Am 25. April 2012 wurde dieser Antrag von dem Bundestag abgelehnt. „Es sei nicht er- Davidlohr Bueso, „vietnam portraits“, CC-Lizenz (BY 2.0) http://creativecommons.org/ licenses/by/2.0/de/deed.de Foto stammt aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de sichtlich, warum dieses Thema ausgerechnet jetzt auf die Tagesordnung gehoben werde“, hieß es von CDU/CSU. Auch sei nicht nachvollziehbar, warum der Fokus auf Japan gelegt werde. Zwangsprostitution in Kriegen gebe es auf der ganzen Welt. „Das furchtbare Leid und die Schuld ist unbestritten“, sagte eine Abgeordnete der FDP-Fraktion. Als außenstehende Nation sei es aber immer schwierig, einen gesellschaftlichen Diskurs in einem Land anzustoßen. In Japan begann offiziell eine Diskussion über dieses Thema in den 1970er Jahren. In Südkorea meldeten sich ab Ende der 1980er Jahre nach und nach ehemalige Zwangsprostitutierte in der Öffentlichkeit zu Wort und am 08. Januar 1992 begannen sie, jeden Mittwoch vor der japanischen Botschaft in Seoul mit den Worten zu protestieren: „Es ist die japanische Regierung, die sich schämen muss, nicht wir!“ Diese Leute demonstrieren jetzt schon seit über 20 Jahren. Am 14. Dezember 2011 war ihre 1000 Demonstration, bei der sie das „Friedensmonument“ einweihten, welches ein junges Mädchens auf einem Stuhl zeigt. Sie demonstrieren für eine angemessene Entschädigung und Entschuldigung der japanischen Regierung, für das was geschehen ist und hoffen bewirken zu können, dass sich so etwas in Zukunft nicht wiederholt. Während den Demonstrationen gibt es oft klagevolle Reden wie: „Ich möchte meine Jugend zurück! Ich wollte heiraten, Kinder kriegen und ein glückliches Leben führen!“ oder „Sagt der japanischen Regierung, dass sie sich entschuldigen müssen, bevor wir alle sterben. Hört ihr uns?“ Die japanische Regierung hat trotz 20 Jahren Demonstration keine Entschuldigung geäußert. ae Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Comfort_women; http://en.wikipedia.org/wiki/Comfort_women; http://www.youtube.com/ watch?v=VRhyErYUdSA Der Götterbote 19 Allgemein Rettet die Tiger!!! Jeder kennt Tiger. Doch insgesamt gibt es nur noch 3000- 5000 von ihnen auf der Erde. In Asien besiedeln die Tiger etwa 7% ihrer ursprünglichen Verbreitungsfläche. Sie leben nur noch in Nordchina, Indien, Nepal, Buthan, Bangladesch, Ostrussland und anderen einzelnen Provinzen Südostasiens. hat deshalb das Geld einer Anzeige an eine Organisation gespendet. Wenn ihr auch Lust habt, etwas für die Rettung der Tiger beizutragen, dann informiert euch doch beispielsweise beim WWF über Spendemöglichkeiten. Hoffen wir, dass wir nicht auch wie die Tiger aussterben! sm Doch warum sterben die Tiger eigentlich aus? Ganz einfach: Die natürlichen Lebensräume der Tiere werden zerstört und die Raubkatzen werden illegal gejagt. Der GöBo wollte den Tigern helfen und Lothar Henke/ pixelio.de Henry Zimmermann/ pixelio.de Zum Aussterben geboren 5 Euro, damit sie leben. Retten Sie mit: wwf.de S* Sende per SM TIGER 81190 mer an die Rufnum Schon mit 5 Euro im Monat schützen Sie das Leben und den Lebensraum der letzten 3.200 frei lebenden Tiger. Mehr Infos unter: wwf.de Einmalig spenden an den WWF: Konto 2000, Bank für Sozialwirtschaft Mainz, BLZ 550 205 00. Stichwort: Tiger. Oder per SMS*. *Eine SMS kostet 5 Euro, davon gehen 4,83 Euro direkt an den WWF. Kein Abo; zzgl. Kosten für eine SMS. 210x99_Tiger_Anzeige.indd 1 20 Der Götterbote 29.07.2010 11:23:12 Uhr Allgemein Baustellenwahn – früher war alles schlecht Unnützes Wissen Jeder kennt sie und wenn nicht, solltet ihr das lustige Schild mit dem schwarzen Männchen auf weißem Grund mit Schaufel, umgeben von Rot, das nächste Mal genauer betrachten. Kaugummi wurde in den USA so beliebt, weil William Wrigley ihn kostenlos zu jeder Dose Backpulver beilegen ließ. Irgendwie hat sich Hannover dazu entschlossen, die Buddelkisten als neue Touristenattraktion ins Sortiment zu nehmen. Eigentlich wollte ich die Haussanierung, die den halben, nein ich untertreibe, dreiviertel des Gehweges an der Kreuzung Saalstraße – Marienstraße einnahm in meinen Artikel als Aufhänger nehmen, dummerweise ist diese aber vor den Sommerferien tatsächlich fertiggestellt worden. Im Amazonas leben rosa Flussdelfine. Anders als das schöne Kunstwerk am schwarzen Bären im Stadtteil Linden, wo seit 2008 fleißig Pause gemacht wird. Die Männer in den orangen Westen hatten es aber auch schwer – und das meine ich ernst - denn Petrus meinte es nicht wirklich gut mit ihnen. Schnee, Regen, Schnee, Hagel, Regen... Ich würde gerne mal die Leute im schwarzen Kostüm, die sich diese wunderbaren Baupläne ausdenken, auf der Straße ackern sehen. Keinen Stein könnten sie heben und hätten Angst sich schmutzig zu machen! Erst war es nur die Brücke, die um 21 Meter verbreitert wurde, dann kam die Schizophrene gähnen so gut wie nie. Idee zum Hochbahnsteig. Immerhin ist die eine Brückenseite mittlerweile wieder freigegeben, dauern soll es aber trotzdem noch bis 2014 bis der Hochbahnsteig fertig ist und Kaugummis kleben schon jetzt wieder am Geländer. Ähnliche Genies müssen die Geldkalkulation beim Umbau des Ihmezentrums gemacht haben. Seit 2009 stehen dort die Bagger still. Wo eigentlich eine ShoppingMall, der sogenannte Linden–Park, entstehen sollte, sind die Mieter der durchaus schönen Wohnungen innen nun von Bauschutt und Asche umhüllt. Wenigstens verzieren bunte Stellwände mit Sprüchen wie: „ Hannover – grünste Stadt der Niedersachsens“, das Desaster. Das mag zwar sein, besser machen tut es das aber nicht. Aber warum beschwere ich mich eigentlich? Wenigstens ist es am Kröpke bald wieder schön. Spätestens dann, wenn P&C die Werkzeugkiste aus der Hand legt. Hannover befindet sich im Wandel. Koste es, was es wolle! so Der Weltrekord im rückwärts Fahrradfahren und währenddessen Geige spielen liegt bei 60,45 Kilometern in 5 Stunden und 9 Minuten. In England gibt es eine extra Telefonhotline für Richter, die Straftaten begangen haben. 1647 schaffte das englische Parlament Weihnachten ab. Die meistgesprochene Sprache der Welt ist Putonghua - eine standardisierte Form des Mandarin und Amtssprache in China. Aufgrund der hohen Schwefelkonzentration im Boden der Anden gibt es in Peru Hühner, die Eier mit blauer Schale legen. Donald Ducks zweiter Name lautet »Fauntleroy«. Donald Duck-Comics waren in Finnland lange Zeit verboten. Der Grund: Der Erpel trägt keine Hosen. Solltest du unter Doromanie leiden, so hast du das unbezähmbare Bedürfnis, Geschenke zu machen. Die Amerikaner essen pro Tag im Durchschnitt etwa 73.000 Quadratmeter Pizza. Die Freiheitsstatue hat eine Schuhgröße von 3.500. Eine Ehefrau in Saudi-Arabien kann sich scheiden lassen, wenn sie von ihrem Mann keinen Kaffee bekommt. www.unnuetzeswissen.info www.unnützes-wissen.de Der Götterbote kb 21 Allgemein Organspende – Ja oder Nein? Organspende ist ein Thema, mit dem man sich nicht gerne auseinandersetzt. Es kann einem Angst machen, weil man sich dazu mit dem Tod beschäftigen muss. Trotzdem lohnt es sich, denn ab 16 Jahren habt ihr das Recht, darüber zu entscheiden, ob ihr wollt, dass eure Organe nach dem Tod weitergegeben werden. Ab 14 dürft ihr einer Entnahme widersprechen. Man kann auch nur für bestimmte Organe einer Spende zustimmen oder widersprechen. Das Spendeverfahren läuft folgendermaßen ab: Wenn ein Patient stribt, stellen zwei erfahrene Ärzte unabhängig voneinander seinen Tod fest. Wenn der Patient ein Spender ist, werden Tests durchgeführt, um herauszufinden, ob die Organe sich zur Spende eigenen. Wenn ja, werden seine Daten an Eurotransplant, die europäische Vermittlungsstelle für Organspende, geschickt. Der Empfänger wird danach ausgesucht, ob die Blutgruppe übereinstimmt, bestimmte Antigene vorhanden sind und wie dringend die Operation ist. Außerdem spielt eine Rolle, wie lange der Empfänger auf ein Organ gewartet hat und wie weit die Entfernung zwischen Entnahmeort und Transplantationsort ist. So soll gewährleistet werden, dass die Vergabe an die Patienten auf der Warteliste gerecht verläuft. Dann werden Organe entnommen und mit Flugzeug und Krankenwagen zum Transplantationsort gebracht. Gegen die Spende sprechen oft weltanschauliche Gründe, etwa wenn die Religion eine Spende für falsch hält. Die christliche Kirche hat übrigens die Position, dass „der Mensch nicht nach Belieben über den Körper verfügen kann, ihn aber nach sorgfältiger Gewissensprüfung aus Nächstenliebe einsetzen kann.“ Auch die Angst, dass sie schneller und vielleicht sogar voreilig für tot erklärt werden, wenn sie Organspender sind, bringt manche dazu, einer Entnahme zu widersprechen. Die 22 Der Götterbote Frage nach der Organspende wird grundsätzlich aber erst nach der Feststellung des Hirntodes gestellt. Den Tod müssen zwei erfahrene Ärtze unabhängig voneinander feststellen. Außerdem sind die verschiedenen „Stationen“ der Transplantation organisatorisch und personell voneinander getrennt. Die Ärzte, die den Tod festgestellt haben, dürfen nicht an der Transplantation beteiligt sein. Dies ist im Transplantationsgesetz festgelegt. Es gab auch in letzter Zeit Skandale um Organspenden. Der Chef der Chirugie an der Universitätsklinik in Regensburg hatte Unterlagen gefälscht, um Patienten bei der Auswahl für die Transplantationen zu bevorzugen. Die Angst, dass ihre Organe für kriminelle Zwecke missbraucht werden oder das Auswahlverfahren manipuliert wird, hält ebenfalls Menschen von einer Spende ab. Für die Spende spricht, dass mit den für den Spender nutzlos gewordenen Organen jemand anderem das Leben gerettet werden kann. Auch man selbst wünscht sich ja, dass man ein Organ bekommen würde, wenn man es benötigt. Der Handel mit Organen ist verboten. Dass es trotzdem zu Handel mit Organen und Skandalen in der Transplantationsmedizin kommt, hält viele davon ab, ihre Organe zu spenden. Der illegale Handel entsteht aber, weil es zu wenig Organe für die Patienten auf der Warteliste gibt. Nicht alle, die bereit sind, nach ihrem Tod Organe zu spenden, eignen sich auch dafür. Man braucht also viel mehr potentielle Organspender als Patienten. Vor allem Spendernieren gibt es zu wenige. 2008 standen 7.703 Patienten auf der Warteliste, aber nur 2.753 Patienten bekamen ein Spenderorgan. Da bei Nieren auch eine Lebendspende möglich ist – der Mensch hat zwei Nieren, kann aber mit einer überleben – ist der Transplantationstourismus entstanden: Einige Patienten machten sich die Armut in Ländern der „Dritten Welt“ zunutze und zahlten Menschen dort viel Geld für ein Spenderorgan. Wenn man sich für eine Spende nach dem Tod entscheidet, kann man helfen, die Transplantationskriminalität zu verhindern. Wie man sich auch entscheidet, wichtig ist es, seine Entscheidung schriftlich festzuhalten. Dazu braucht ihr einen Organspendeausweis. Auf diesem werden eure persönlichen Daten vermerkt (Name, Geburtsdatum, Wohnort). Auf der Rückseite gebt ihr eure Erklärung ab, indem ihr eine der Möglichkeiten auswählt: „Ja, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden.“, „Ja, ich gestatte dies, jedoch nur für folgende Organe/ Gewebe: _____“, „Ja, ich gestatte dies, mit Ausnahme folgender Organe/ Gewebe: ______“, „Nein, ich widerspreche einer Entnahme.“ oder „Über Ja oder Nein soll folgende Person entscheiden: ____“. Weitere Informationen erhaltet ihr bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.organspendeinfo.de). Dort könnt ihr auch den Organspendeausweis bestellen. lf Quellen: „Wie ein zweites Leben“, herausgegeben von der BzgA im Jahr 2009, Zeit Online: http://www.zeit.de/wissen/2012-08/organspende-transplantation-betrug, http://www. transplantationverstehen. de/etappen/die-wartezeit/postmortale-organspende.html?step=stage.1.3postmortal_donation.3 Spaß Na und? Ich kann mich auch in eine Muschel stellen und du malst ein hübsches Bild von mir! Guck mal, Udo, die Venus! O.k.,wenn du das gerne möchtest... Das wärs doch! Also du musst schon stillhalten... Nein! So lässt sich Kunst leben! Der Götterbote 23 Spaß Candide Der GöBo verlost zwei Karten für das Theaterstück „Candide“! Candide - eine Ballade für Optimisten von Voltaire I Junges Schauspiel | ab 14 Das Einzige, was Ihr tun müsst, ist diesen Satz beenden: „Der GöBo ist...“ Wohl behütet wächst Candide im Schloss seines Onkels in Westfalen auf. Seine Erziehung ist gediegen, seine Bildung umfassend. Bis er sich heillos in seine Cousine verliebt, ist er überzeugt, er lebe in der besten aller denkbaren Welten. Doch der erste Kuss führt zur Vertreibung aus dem Schloss – und damit aus dem Paradies eines unerschütterlichen Optimismus. Eine bizarre Reise führt ihn durch eine alles andere als ideale Welt. Dann schreibt ihr Euren Satz in eine EMail oder auf einen Zettel. Bitte gebt auch euren Namen und Eure Klasse, sowie das Stichwort „Candide“ an! Ihr erreicht uns dann über den GöBoBriefkasten im Foyer oder über [email protected]. Viel Glück! Nach und nach zwingen ihn seine Erlebnisse, von den Vorstellungen seiner Jugend Abschied zu nehmen. Er erkennt die Notwendigkeit, »seinen Garten zu bestellen«, seinem Leben durch Arbeit Sinn zu geben – er wird erwachsen. Für das diesjährige Jugendtheaterprojekt vom Jungen Schauspiel und Kooperationspartner enercity konnten die amerikanischen Theatermacher Denny Partridge und Steve Friedman gewonnen werden, die den großen Stoff mit Jugendlichen als Spektakel mit Masken und Musik auf die Bühne bringen werden. Arzu Sandal 24 Der Götterbote Arzu Sandal Der Götterbote 25 ei zs ga n e tig ge ze i An uc ke re i Dr Impressum Ausgabe Herbst 2012 Redaktion: Katharina Bartscher (kb, 11), V.i.S.d.P. Lina Fesefeldt (lf, 11). V.i.S.d.P. Saskia Opatz (so, 11) Aylin Emanetoglu (ae, 11) Manon Wilts (mw, 11) Maxine Moesta (mm, 11) Esther Rümelin (er, 10) Sophie Müller (sm, 8) Freie Mitarbeiterinnen: Ingeborg Bartsch (Abi-Jahrgang 1942) Gunhild Koch, geb. Bartels Ilse Neugebauer, geb. Stoffert Helene Hirschner Titelbild: Katja Kapellmann (11) Die Redaktion 26 Der Götterbote Layout: Saskia Opatz Lina Fesefeldt Lektorat und Finanzen: StD Matthias Zeidler Netzausgabe: http://www.sophienschule.de/ schueler-goetterbote.htm Herausgeber: Die Redaktion Auflage: 300 Mail: [email protected] Kontakt: Sophienschule Hannover/ Der Götterbote Seelhorststr. 8 30175 Hannover Die einzelnen Artikel müssen nicht zwangsläufig der Meinung der gesamten Redaktion entsprechen. Verantwortlich ist die jeweilige Druck: Printgallery Donaulände 20a 93055 Regensburg Redakteurin. © 2012 by „Der Götterbote“ Weitersagen! EFS e.V. − Verein der Eltern und Freunde der Sophienschule Viele Mitglieder | Viele Möglichkeiten | Viele Maßnahmen Ohne EFS wäre an der Sophie vieles anders. Treten Sie ein und unterstützen Sie uns. 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