Bayerische Staatsregierung - Bayerisches Staatsministerium für
Transcription
Bayerische Staatsregierung - Bayerisches Staatsministerium für
Bayerische Staatsregierung Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft vom 18. November 2010 Inhalt Präambel 5 1 Schwerpunkte 6 1.1 Klima und Energie Projekte und Zusagen im Bereich Klima und Energie 1.2 Energieeffizientes Bauen und Sanieren Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren 1.3 Energieeffizienz im Produktionsprozess Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizienz im Produktionsprozess 1.4 Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität Projekte und Zusagen im Bereich Alternative Antriebe und E-Mobilität 1.5 Umwelttechnik Projekte und Zusagen im Bereich Umwelttechnik 1.6 Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz Projekte und Zusagen im Bereich Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz 1.7 Managementsysteme Projekte und Zusagen im Bereich Managementsysteme 7 8 13 14 17 17 20 22 26 26 30 31 36 37 2 Arbeitsforen 40 3 Kommunikation und Rahmenbedingungen 41 3.1 Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit Botschafterkonzept Regionalisierung Projekte und Zusagen zur Kommunikation 3.2 Kooperationen 3.3 Teilnehmer und Organisation 3.4 Controlling 3.5 Rahmenbedingungen 41 41 41 42 42 44 45 45 46 Anlage 1: Verfahren zur Ernennung von Botschaftern und Sonderbotschaftern des Umweltpakts Bayern 48 Anlage 2: Grundsätze für die Teilnahme am Umweltpakt Bayern 49 Anlage 3: Organisation und Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern 51 Anlage 4: Unternehmen- und Verbandsverzeichnis 52 Präambel Präambel Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft bekennen sich zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Übergeordnetes Ziel ist es, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Grundlagen der heutigen und der künftigen Generationen in Bayern zu verbessern. Sie sind sich bewusst, dass daraus neue Anforderungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum entstehen. Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft erklären ihre nachdrückliche Überzeugung, dass der Schutz des Klimas und der natürlichen Lebensgrundlagen und die Steigerung der Innovationsfähigkeit sowie die Schaffung investitionsfreundlicher Standort- und Rahmenbedingungen für die Unternehmen eine wesentliche Grundlage für ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum in Bayern bilden. Der Weg des kooperativen Umweltschutzes zwischen Staat und Wirtschaft mit dem Ziel eines umweltverträglichen Wirtschaftswachstums wird in Bayern konsequent seit Mitte der 90er Jahren beschritten. Mit der Unterzeichnung des Umweltpakts Bayern „Miteinander die Umwelt schützen“ am 23. Oktober 1995 wurde deutschlandweit ein Meilenstein gesetzt. Eigenverantwortung, Freiwilligkeit und Kooperation und nicht rigide, enge und bürokratische Vorgaben bilden seit der Erstunterzeichnung die Grundlagen dieser Umweltpartnerschaft und haben wesentlich zu deren Erfolg beigetragen. Aufbauend auf der Initiativkraft und den Erfahrungen der Unternehmen setzt der Umweltpakt auf maßgeschneiderte und effiziente Strategien insbesondere zur kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Im Vordergrund steht dabei die vorausschauende Vermeidung künftiger Umweltbelastungen und nicht deren Reparatur. Der Umweltpakt ist gleichzeitig Impulsgeber für neue Wege, Methoden und Themenfelder mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung Bayerns. Dies spiegelt sich in der Schwerpunktsetzung des neuen Umweltpakts mit den Bereichen Klima und Energie, nachhaltige Mobilität, Umwelttechnik und Ressourceneffizienz wieder. Mit rund 5 500 teilnehmenden bayerischen Unternehmen im vorangegangenen Umweltpakt Bayern ist dieser einer der erfolgreichsten Umweltvereinbarungen Deutschlands. Erklärtes Ziel der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft ist es, diese Erfolgsgeschichte in den nächsten fünf Jahren fortzuschreiben und noch weiter zu intensivieren. Seite 5 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 1 Schwerpunkte Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft haben die Schwerpunktthemen des Umweltpakts 2010 bis 2015 gemeinsam erarbeitet und festgelegt: • • • • • • • Klima und Energie Energieeffizientes Bauen und Sanieren Energieeffizienz im Produktionsprozess Alternative Antriebstechnologien und Elektromobilität Umwelttechnik Integrierte Produktpolitik und Ressourceneffizienz Managementsysteme Die Auswahl der Schwerpunktthemen stand unter der generellen Zielsetzung, Antworten auf die drängenden umweltpolitischen Herausforderungen wie Klimawandel, nachhaltige Mobilität und begrenzte Verfügbarkeit von Rohstoffen zu geben und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in Bayern zu leisten. Die Schwerpunkte wurden dort gesetzt, wo die Wettbewerbsfähigkeit und die Chancen für die Unternehmen durch innovative Lösungen gesteigert, die größten Energieeinspar- und Treibhausgasreduktionspotenziale wirtschaftlich erschlossen und dem Arbeitsmarkt spürbare Impulse gegeben werden können. In sieben Arbeitsgruppen haben Vertreter der Bayerischen Wirtschaft und der Bayerischen Staatsregierung gemeinsam diese Schwerpunktthemen ausgearbeitet. Seite 6 Klima und Energie 1.1 Klima und Energie Die Partner des Umweltpakts Bayern nehmen die klimapolitischen Herausforderungen an, um den Klimawandel wirksam begrenzen und bewältigen zu helfen. Die Bayerische Wirtschaft unterstützt die Bayerische Staatsregierung im Rahmen des Umweltpaktes bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele. Nur durch gemeinsames Handeln können die Folgen für die Unternehmen begrenzt und andererseits der Klimawandel auch als Chance genutzt werden. Die Bayerische Staatsregierung hat mit dem „Klimaprogramm Bayern 2020 (KLIP 2020)“ die Bayerische Klimaschutzstrategie im November 2007 fortgeschrieben und hierzu insgesamt 350 Mio. Euro für den Zeitraum 2008–2011 bereitgestellt, um die Anstrengungen auf internationaler und nationaler Ebene (Integriertes Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung und Umsetzungsgesetze, nationales Klimaschutzprogramm) gezielt zu ergänzen und zu verstärken. In dem Wissen, dass direkte und indirekte Folgen des Klimawandels jeden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Sektor betreffen können, hat die Bayerische Staatsregierung im September 2009 die „Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (BayKLAS)“ vorgestellt. Übergeordnetes Ziel ist die Motivation aller Akteure, sich selbständig für die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zu engagieren. Dies soll durch moderne und praxisnahe Instrumente wie Vernetzung aller Beteiligten, Dialog und Information, zielgerichtete Forschung, Aus- und Fortbildung sowie finanzielle Förderung erfolgen. Die Bayerische Staatsregierung ergänzt damit zielgerichtet die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“, die im Dezember 2008 vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Nachhaltiger Klimaschutz in Bayern erfordert die konsequente Durchsetzung einer Doppelstrategie. Konsequente Verminderung von Treibhausgasemissionen insbesondere durch eine intelligente Energiepolitik als Motor für Innovation und Beschäftigung auf der einen Seite, Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien an die unvermeidbaren Auswirkungen der Klimaveränderung auf der anderen Seite sind hier wichtige Schwerpunkte. Bayerische Klimaschutzziele im Bereich Reduktion bis 2020: • • • • • • • • • Verringerung der jährlichen energiebedingten CO2-Emissionen auf deutlich unter 6 Tonnen je Einwohner (vorausgesetzt: weitere Nutzung der Kernenergie), Steigerung der Energieproduktivität um 30 % (Bezug 2008), Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 %, Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 30 %, Nutzung des Potentials zur Steigerung der Stromerzeugung aus Wasserkraft unter Berücksichtigung der Belange von Wasserwirtschaft und Naturschutz, Erhöhung des Beitrags der Geothermie auf jeweils 1 bis 2 % an der Stromerzeugung und Wärmeversorgung, Erhöhung des Anteils der Biomasse am Primärenergieverbrauch auf 8 %, Verdoppelung des Anteils der Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung (abhängig von künftigen Rahmenbedingungen auf EU- und Bundesebene) (Bezug 2008), Verringerung des Anteils fossiler Energieträger an der Stromerzeugung Seite 7 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz • Bestmögliche Anpassung aller klimasensitiven und verwundbaren Bereiche in Bayern an die Folgen des Klimawandels bis 2020. Die richtige Antwort auf die weltweiten Herausforderungen der Klimaveränderung ist ein globales Klimaschutzabkommen mit langfristigen absoluten Emissionsminderungszielen für alle Industrieländer und angemessenen Beiträgen der Schwellen- und Entwicklungsländer. Auch wenn der Anteil Bayerns an den weltweiten Treibhausgasemissionen gering ist, muss Bayern seiner Vorbildfunktion gerecht werden. Der Klimawandel als globale Herausforderung kann nur begrenzt werden, wenn auch alle Industriestaaten außerhalb der EU nachhaltigen Klimaschutz betreiben und auch Schwellen- und Entwicklungsländer einen angemessenen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die bayerische Wirtschaft braucht für ihre Planungssicherheit und zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen ein globales Klimaschutzabkommen. Sicher verfügbare, umweltverträglich erzeugte und bezahlbare Energie gehört in einer Welt konkurrierender Wirtschaftsstandorte zu den Standortfaktoren, die wesentlich mit über Investitionen und Arbeitsplätze entscheiden. Jeder Energieträger hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Gerade der von Rohstoffimporten abhängige Industriestandort Bayern kann es sich nicht leisten, die vorteilsoptimierende und risikominimierende Elementarstrategie eines ausgewogenen Energiemix zu relativieren oder gar aufzugeben. Dabei sollte stets sorgfältig abgewogen werden, an welcher Stelle der jeweiligen Wertschöpfungskette der ökologische Vorteil begrenzt verfügbarer, nachwachsender Rohstoffe überwiegt: Eine primär stoffliche Nutzung (gegebenenfalls sogar über mehrere Wertschöpfungsstufen) erlaubt anschließend die zusätzliche Nutzung des energetischen Potentials. Umgekehrt schließt die primäre energetische Nutzung eine weitere stoffliche Wertschöpfung aus. Projekte und Zusagen im Bereich Klima und Energie 1. Energie Campus Nürnberg Um die Energieforschung und -entwicklung voranzutreiben wird die Bayerische Staatsregierung mit insgesamt 50 Mio. € unter dem Dach des Energie Campus Nürnberg die wissenschaftlichen Kompetenzen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, der regionalen Institute der Fraunhofer Gesellschaft für Integrierte Schaltungen (IIS) und für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) sowie des Bayerischen Zentrums für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) bündeln und damit einen deutlich sichtbaren Forschungsstandort im Bereich der Energieforschung schaffen. Durch die Kooperation der verschiedenen Forschungseinrichtungen und eine starke Einbindung der Wirtschaft ist zu erwarten, dass der Energie Campus Nürnberg Synergieeffekte schafft, sodass Wissen unmittelbar in neue Produkte umgesetzt werden kann. Die Innovationskraft und technologische Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen am Standort Nürnberg und in ganz Bayern wird dadurch gestärkt und die allgemeinen Standortbedingungen im Raum Nürnberg-Fürth verbessert. Seite 8 2. Eintreten für ein globales Klimaschutzabkommen Die Bayerische Staatsregierung wird sich auf internationaler und nationaler Ebene für den Abschluss eines globalen Klimaschutzabkommens mit langfristigen absoluten Emissionsminderungszielen für alle Industrieländer und angemessenen Beiträgen der Schwellenund Entwicklungsländer einsetzen. Aus Sicht der Bayerischen Wirtschaft und der Bayerischen Staatsregierung besteht bei Fehlen eines internationalen Klimaschutzabkommens die Gefahr einer einseitigen Belastung europäischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb und eines Rückschritts bei den internationalen Klimaschutzanstrengungen. 3. The Climate Group Die Bayerische Staatsregierung wird sich im Rahmen ihrer Mitgliedschaft bei „The Climate Group“, einem internationalen und renommierten Verbund von Regionen, Nichtregierungsorganisationen und Wirtschaftsunternehmen dafür einsetzen, dass die Regionen besser in die internationalen Verhandlungen eingebunden werden. Klima und Energie 4. Ausgestaltung des Emissionshandels Aktuell laufen die Verhandlungen auf EU-Ebene über eine Ausgestaltung der dritten Emissionshandelsperiode von 2013 bis 2020. Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft werden sich auf internationaler und nationaler Ebene dafür einsetzen, dass es im Rahmen der Verteilung der europaweiten Gesamtmenge an Zertifikaten (EU-Gesamtcap) nicht zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der bayerischen Wirtschaft kommen wird. Ziel ist es, das Carbon LeakageRisiko in Bayern, das heißt Produktionsverlagerungen in Staaten außerhalb des Emissionshandelssystems mit entsprechenden Arbeitsplatzverlusten, möglichst gering zu halten. 5. Pilotprojekt CDM-Offensive Bayern Die Bayerische Wirtschaft und die Bayerische Staatsregierung setzen sich gemeinsam für die Durchführung von Pilotprojekten zum Klimaschutz im Bereich „Clean Development Mechanism (CDM)“ und „Joint Implementation (JI)“ ein. Sie führen gemeinsam ein Pilotprojekt CDM-Offensive Bayern durch. 6. Klimadialog Eine zukunftsfähige Anpassung an neue gesetzliche Vorgaben kann durch einen ständigen Dialog zwischen Wirtschaft und Staat entscheidend unterstützt werden. Die Bayerische Staatsregierung und co2ncept plus – Verband der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz planen daher gemeinsam das Netzwerk „Klimadialog“ mit dem Ziel, den Unternehmen die entstehenden Chancen aufzuzeigen, auf zu erwartende Problemstellungen frühzeitig hinzuweisen, Wünsche und Anregungen offensiv zu diskutieren und mit befürchteten Benachteiligungen offen umzugehen und tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Das Netzwerk „Klimadialog“ soll insbesondere den bayerischen Mittelstand intensiv mit einbeziehen. 7. Projekt Klimafolgen und Anpassungsstrategien Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und die Bayerische Staatsregierung haben gemeinsam eine groß angelegte Studie durchgeführt, in welchem Umfang Unternehmen sich vom Klimawandel betroffen sehen, wie die Unternehmen auf die Folgen des Klimawandels reagieren, was sie von politischen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel erwarten und welche branchenspezifischen Unterschiede es dabei gibt. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Studie werden die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft den Informationsaustausch zwischen den Akteuren weiter intensivieren. Als weiteren Schritt werden die Bayerische Staatsregierung und der Bayerische Industrie- und Handelskammertag ein gemeinsames Projekt zum Thema Klimafolgen und Anpassungsstrategien – Chancen, Risiken und Handlungsoptionen durchführen. 8. Erstellung des Energie-Atlas Bayern Die Bayerische Staatsregierung erstellt den EnergieAtlas Bayern als wichtigen Baustein für eine klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung in Bayern. Der Energie-Atlas wird als Internetportal konzipiert und wie ein Routenplaner Wege zur Erschließung der in Bayern vorhandenen Potenziale von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz aufzeigen. Hierfür nutzt er die E-Government-Dienste der Geodateninfrastruktur Bayern. Es wird insbesondere eine Plattform zur Darstellung von Abwärmepotenzialen, als Hilfestellung für die Unternehmen zur Vermarktung ihrer Abwärme, sowie von Energieeffizienzpotenzialen in Produktionsprozessen geschaffen. 9. KLIMA plus – Handwerk Der Bayerische Handwerkstag und die betroffenen Fachverbände erarbeiten gemeinsam branchenspezifische beispielhafte Klimaschutzmaßnahmen durch Handwerksbetriebe (Kriterienliste: KLIMA plus – Handwerk) und machen diese bei Betrieben bekannt. Setzt ein Betrieb ausreichende Klimaschutzmaßnahmen um, kann er Umweltpaktteilnehmer mit dem Zusatz KLIMA plus – Handwerk werden. 10. Pilotprojekt Energie-Kennzahlen im Handwerk Die Handwerkskammern starten ein Pilotprojekt zur Erhebung handwerksspezifischer Energie-Kennzahlen und erarbeiten maßnahmenbezogene „BerechnungsTools“ zur Abschätzung von Energieeinsparpotenzialen in Handwerksbetrieben. 11. Pilotprojekt intelligente Stromnetze Die Bayerische Staatsregierung fördert ein Pilotprojekt des Landesamtes für Umwelt für intelligente Stromnetze („smart grids“), das eine bessere und wirtschaftliche Integration erneuerbarer Energien und besseren Ausgleich von Angebot und Nachfrage mit den Möglichkeiten moderner und hoch energieeffizienter Gebäude kombiniert. Durch neue Wege in der Regelungstechnik sollen hoch energieeffiziente Gebäude mit hoher thermischer Pufferfähigkeit in die Netzregelung eingebunden werden, in dem z. B. Wärmepumpen zur Beheizung flexibel betrieben werden. 12. Einsatz neuartiger Gasturbinentechnologie Nach dem erfolgreichen Verlauf des Testbetriebs für die neue und weltgrößte Gasturbine von Siemens, haben sich die E.ON Energie AG und die Siemens AG auf den weiteren Ausbau der Anlage zum effizientesten Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) der Welt mit einem Wirkungsgrad von über 60 Prozent verständigt. Der Prototyptestbetrieb für die Gasturbine dauerte insgesamt 18 Monate und war im August 2009 abgeschlossen. Der Umbau der reinen Gasturbinenanlage zum Gas- und Dampfkraftwerk wurde direkt im Anschluss im Herbst 2009 begonnen und der gesamte Umbau wird bis Mitte 2011 abgeschlossen sein. Die Anlage wird dann eine Leistung von 555 MW brutto im so genannten geschlossenen Kreislauf, also mit einer Gasturbine und einer Dampfturbine, erlangen. Durch den hohen Wirkungsgrad, der unter anderem auf der neuartigen Gastubinentechnologie beruht, leistet die Anlage einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. 13. Umwelt- und naturverträgliche Wasserkraftnutzung Mit den Wasserkraftwerken der E.ON Wasserkraft GmbH und der Rhein-Main-Donau AG leistet der E.ON-Konzern bereits heute einen wesentlichen Beitrag zur CO2-freien Stromerzeugung in Bayern. E.ON wird daher auch in Zukunft in die umweltverträgliche Nutzung der Wasserkraft investieren. Der Bau von Deutschlands höchster Fischtreppe am Wasserkraftwerk Kaufering, die weitere Beteiligung am Projekt Seite 9 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz „Kies für den Lech“, die Aktion „Fishing and Moving“ zum Schutz der Aalbestände am Main sowie Investitionen in die Erforschung fischfreundlicher Rechen- und Turbinenanlagen verdeutlichen dieses Engagement. Daneben wird weiterhin angestrebt, die in der Wasserkraftpotenzialstudie Bayern 2009 aufgezeigten Potenziale unter Beachtung der politischen Ziele und geltenden Rechtsvorschriften zu heben. 14. Ausbau Biomassenutzung Die E.ON Bayern AG realisiert zusammen mit der REWAG bis Ende des Jahres 2010 eine Bioerdgasanlage in Kallmünz/Eich mit einer Leistung von 3 700Nm /hHs Bioerdgas. Bioerdgas kann in das Erdgasnetz eingespeist werden und ermöglicht z. B. in Kombination mit Bioerdgas-Blockheizkraftwerken eine grüne und CO2-neutrale Wärmeversorgung. E.ON Bayern betreibt bereits vier solcher BHKWs in Wackersdorf, Ebersberg, Taufkirchen und Puchheim, die durch die größte deutsche Bioerdgasanlage in Schwandorf versorgt werden. Zudem wird in Lichtenfels ein Biomasse-Heizkraftwerk mit einer Leistung von 1.200 kW errichtet, das ab Oktober 2010 die klimaneutrale Erzeugung aufnehmen wird. 15. Verstärkte Nutzung Geothermie E.ON Bayern verfolgt mehrere Geothermie-Projekte. In Poing ist bereits eine Anlage in Betrieb, die mit einer Leistung von etwa 7 MW Industrie- und Gewerbekunden, aber auch Privatkunden mit Wärme versorgt. Des weiteren gehen Wärmepumpen in Furth im Wald und Fürstenfeldbruck mit einer Leistung von 400 kW bzw. 70 kW in Betrieb. 16. Energiewende Garching E.ON Bayern Wärme beteiligt sich an der Energiewende Garching (Projektpartner Stadt Garching und ARRecycling). Es wurde bereits ein Geothermie-Projekt realisiert, das die Garchinger Bürger, Forschungseinrichtungen und Gewerbe mit Fernwärme versorgt. Zudem wird ein Biomasse-Heiz(kraft)werk errichtet, das in einer ersten Phase Industrieprozesswärme zur Verfügung stellt und in der zweiten Phase zusätzlich die überschüssige Wärme in klimafreundlichen Strom umsetzt. 17. Einsatz für „Grüne Logistik“ Der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. fördert das Thema Grüne Logistik. Insbesondere die CO2-Reduktion im Straßengüterverkehr durch den Einsatz höherrangiger Motorklassen (Euro V) wird unterstützt. Der LBS setzt sich außerdem für die Verkehrsverlagerung von der Straße in Richtung KombiVerkehr und Binnenschifffahrt ein und fördert bei seinen Mitgliedsbetrieben den betrieblichen Umweltschutz, beispielsweise durch den Einsatz von Photovoltaik auf Lagerdächern. 18. Schadstoffreduzierende bzw. effizienzsteigernde Maßnahmen im Fuhrpark Rund die Hälfte der inländischen Gütermenge wird von Unternehmen des Groß- und Außenhandels allein auf der Straße befördert und verteilt. Der LGAD – Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. wird bei seinen Mitgliedsunternehmen verstärkt auf schadstoffreduzierende bzw. Seite 10 effizienzsteigernde Maßnahmen beim Fuhrpark hinwirken. 19. Initiative „1000 MW in 10 Jahren“ Die kleinen und mittleren Energieversorgungsunternehmen im Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. streben an, im Rahmen der Initiative „1000 MW in 10 Jahren“ bis in das Jahr 2020 eine Kraftwerkskapazität von 1000 MW zu errichten und damit 4 TWh Strom im Jahr zu erzeugen. Der Schwerpunkt der Erzeugungsaktivitäten liegt im Bereich der Erneuerbaren Energien. Damit soll auch das Ziel der Bayerischen Staatsregierung unterstützt werden, den bayerischen Strombedarf weiterhin möglichst vollständig mit Erzeugungsstandorten in Bayern zu decken. 20. Maßnahmen zur Reduktion von CO2 Die Flughafen München GmbH setzt sich für CO2Reduzierung ein. Diese Ziele werden durch eine effiziente Energieerzeugung und -bereitstellung, eine Erhöhung der Energieeffizienz durch innovative Technologien, nachhaltiges Bauen und Nachhaltigkeitsschulungen der Mitarbeiter erreicht. 21. Ausbau Erneuerbarer Energien der BMW Group Die BMW Group vermietet nicht strukturgebundene BMW Dach- und Stellplatzflächen in Dingolfing an einen Fonds zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen. Dadurch reduziert sich der CO2-Ausstoß um 7 000 t/a. 22. Mitarbeiterverkehr in allen bayerischen Standorten der BMW Group Die BMW Group beeinflusst das Mobilitätsverhaltens der BMW Mitarbeiter durch verstärkte Benutzung von Werksbussen, ÖPNV, Fahrrad, Mitfahrbörse, verbrauchsarme Fahrzeuge durch Institutionalisierung des betrieblichen Mobilitätsmanagements an den BMW Standorten. 23. Energiesparen durch wirtschaftliches Fahren Die MAN Nutzfahrzeuge AG bietet mit MAN Support ProfiDrive® eine anerkannte Qualifizierung für Berufskraftfahrer für wirtschaftliches Fahren an. Mehr als 1 500 Fahrer können pro Jahr an der Schulung teilnehmen. Im Mittel wird nach einer Schulung über einen längeren Zeitraum 5 % des Dieselkraftstoffs eingespart werden. Das entspricht ca. 6,3 Tonnen CO2 pro LKW/Jahr bei einer Laufleistung 150 000 km und einem Verbrauch 32 l/100km. 24. Informationskampagne effiziente Heizungssysteme Die GMH-Umwelt GmbH wird das Netzwerk Team PowerTherm Bayern, dem mittlerweile über 20 Partner angehören, weiter ausbauen. In diesem Rahmen werden u. a. Seminare an einer eigenen Biomasseakademie durchgeführt, um neben den eigenen Mitarbeitern auch Heizungsbauer und Ingenieurbüros zum Einsatz energieeffizienter Heizungssysteme anzuregen und sie dabei zu beraten. 25. Carbon Footprint von Transporten Die Siemens AG wird die Ermittlung des Carbon Footprint für die benötigten logistischen Dienstleistungen weiter fortsetzen. Bislang wurde bereits für knapp Klima und Energie 40 % des Einkaufsvolumens logistischer Dienstleistungen der Carbon Footprint ermittelt. 26. Smart Grid Siemens Energy wird sein Engagement als einer der weltweit führenden Anbieter bei Smart Grids fortsetzen. Smart Grids bilden die Voraussetzung, um regenerative Energiequellen ins Netz zu integrieren und ermöglichen eine stabile Versorgung mit Strom aus Sonnen- oder Windkraft. 27. Technologievorhaben Clean Air Engine Die MTU Aero Engines GmbH, Deutschlands führender Triebwerkshersteller, arbeitet seit Jahren an neuen Technologien, um künftige Luftfahrtantriebe noch umweltfreundlicher zu machen. Ein ambitioniertes Technologievorhaben ist das Programm Clean Air Engine (CLAIRE). Damit soll bis zum Jahr 2035 eine CO2Reduzierung von bis zu 30 % erreicht und der subjektiv empfundene Lärm halbiert werden. Das Engagement der MTU erstreckt sich nicht nur auf die Optimierung ihrer Produkte. Auch an die Effizienz der Produktions- und Instandhaltungsprozesse werden höchste Ansprüche gestellt. Ein wesentlicher Stellhebel ist das Energie-Management an den Standorten, das im Programm Clean Air – Industrial Site (CLAIRIS) festgeschrieben ist. Die Schwerpunkte: Betriebssicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß am Standort München mit CLAIR-IS um mehr als 10 % verringert werden – trotz erheblicher Steigerung der Produktion. Erreichen will man das beispielsweise durch den Einsatz von Brunnenwasser zur Kühlung in Produktionsprozessen. Die Fördermenge der Brunnenanlagen soll bis 2012 von heute 7 Millionen auf 12 Millionen Kubikmeter pro Jahr erhöht werden. Weitere Beiträge leisten die Gebäudeleittechnik und das pflanzenölbetriebene Blockheizkraftwerk auf dem Firmengelände sowie die gezielte Verringerung des Stromverbrauchs durch Optimierungen in Bereichen mit hohem Stromeinsatz. Damit soll der Stromverbrauch im Zeitraum zwischen 2010 und 2020 um 25 % gesenkt werden. Die MTU will so das Ziel des Bundesumweltministeriums, den Stromverbrauch um 11 % zu reduzieren, deutlich übertreffen. 28. Effizienter Umgang mit Energie Der BDS Bayern – Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. hat für seine Mitglieder Stromrahmenverträge mit den wichtigsten Energieversorgern in Bayern abgeschlossen. Die Rahmenverträge beinhalten nicht nur den günstigen Bezug von Strom, sondern fördern auch den effizienten Umgang. Der BDS Bayern entwickelt mit der E.ON 2010 Energiespartipps für seine Mitglieder. In gleiche Richtung zielt die Zusammenarbeit des BDS Bayern mit der Erdgas Südbayern. 29. Konsequente Energieeinsparungsprogramme Der Industriepark Werk GENDORF treibt Energieeinsparungsprogramme konsequent voran und schont dadurch die Ressourcen nachhaltig. Hierzu zählen Energieeinsparmaßnahmen in der Produktion, technische Maßnahmen an Gebäuden, Projekte zur Bewusstseinsänderung bei Mitarbeitern zum Umgang mit Energie und der teilweise Ersatz des Fuhrparks durch Erdgasfahrzeuge. 30. CO2-Reduzierung Die Schreiner Group GmbH & Co. KG sagt zu, jährlich 100 Tonnen CO2-Emissionen durch die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage einzusparen (auf der Basis des vom Umweltbundesamt veröffentlichten vorläufigen deutschen CO2-Emissionsfaktor Strommixes für das Jahr 2009 von 575 g/kWh). 31. „waste-to-energy" – Klimaschutz durch modernste Anlagentechnik Das VIVO Kommunalunternehmen für AbfallVermeidung Information und Verwertung im Oberland wird eine kombinierte Vergärungs- und Kompostieranlage errichten. Es wird damit gerechnet, pro Jahr ca. 700 t CO2 einsparen zu können. Das bedeutet eine Reduzierung der Standortemissionen um knapp 40 %. Die dabei entstehende elektrische Energie von über 2 Mio. kWh pro Jahr wird ins Stromnetz eingespeist. Ebenso entstehen mehr als 2 Mio. kWh pro Jahr an thermischer Energie. Diese wird zur Erzeugung von Erdenprodukten, insbesondere von Kompost, eingesetzt sowie für die bestehende Fernwärmeversorgung im benachbarten Gewerbegebiet verwendet werden. 32. Anwendungsnahe Forschung in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Die Bayerische Staatsregierung wird das ZAE Bayern (Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V.) in Garching, Erlangen und Würzburg, weiter fördern. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen in den Bereichen Erneuerbare Energien (z. B. Photovoltaik, Solarthermie) und Energieeffizienz (z. B. energieoptimierte Gebäude, vernetzte Energiesysteme). 33. Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Netz der Zukunft" - smart grid Bedingt durch das EEG ist es in den letzten Jahren zu einer starken Neuinstallation von Photovoltaik-Anlagen gekommen. Die vorhandenen Netze stoßen damit zunehmend an ihre Grenzen. Für einen weiteren Ausbau der dezentralen regenerativen Erzeugung müssen Konzepte entwickelt werden, um die Aufnahmekapazität der vorhandenen Netze zu erhöhen. Dazu wird die E.ON Bayern AG in einem Netzgebiet flächendeckend Messgeräte installieren, um die Netzintegration großer PV-Leistungen vor dem Hintergrund eines sicheren und wirtschaftlichen Netzbetriebs zu untersuchen. Die Messungen werden im Mittel- und Niederspannungsnetz errichtet. PV-Einspeisekunden die sich auf freiwilliger Basis in das Forschungsprojekt einbeziehen lassen, erhalten elektronische Zähler mit einem zusätzlichen integrierten Messgerät zur Optimierung des eigenen Erzeugungs- und Verbraucherverhaltens. In weiteren Projektschritten wird die Möglichkeit einer Speicherung der PV-Energie in WechselrichterBatterie-Systemen untersucht. Zusätzlich ist geplant, neue Netzregelkonzepte mit Hilfe von regelbaren Ortsnetztransformatoren in der Praxis zu prüfen. Die Untersuchung erfolgt gemeinsam mit den Projektpartnern Technische Universität München und der Hochschule München. Seite 11 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 34. Bayernweite Kampagnen zu Klima- und Umweltschutz Das Thema Nachhaltigkeit in seinen verschiedenen Facetten bildet für den Sparkassenverband Bayern (SVB) einen geschäftspolitischen Schwerpunkt. Der SVB begleitet dauerhaft die Bayerische Klimawoche durch bayernweite Kampagnen zur Bewusstseinsbildung in den Themen Klima- und Umweltschutz sowie Energiesparen. Der SVB unterstützt zudem die bayerischen Sparkassen bei der Durchführung lokaler Maßnahmen und Informationsveranstaltungen. 35. Roadshows zur Aufklärung über effiziente Technologien Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Landesstelle Bayern (ZVEI Bayern) unterstützt und fördert energieeffiziente Technologien, um den Klimaschutz machbar zu machen. Der ZVEI Bayern hat in verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen zum Teil in Kooperation mit der Bayerischen Staatsregierung und mit Bayern Innovativ sowie über ZVEI Roadshows in der Vergangenheit klar gemacht, dass durch den Einsatz von modernster Technologien in Deutschland mehr als 100 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden könnten. Hierbei liegt der Hauptanteil von etwa 70 Milliarden bei den energieeffizienten Produkten wie Antriebs-, Beleuchtungs- sowie Kühl- und Gefriergeräten. Diese entsprechen fast der Hälfte des Stromverbrauches aller privaten Haushalte in Deutschland. Der ZVEI betreibt Aufklärungsarbeit dahingehend, dass mit Energie sorgsamer umgegangen werden Seite 12 muss, etwa durch intelligente Prozessautomation oder die Auslagerung energetischer Versorgungsaufgaben an spezialisierte externe Dienstleister. Der ZVEI Bayern verpflichtet sich auch in Zukunft in seiner Arbeit auf diese Möglichkeiten hinzuweisen. 36. Vermietung von Dächern für Photovoltaikanlagen Der Freistaat Bayern vermietet privaten oder gewerblichen Investoren alle geeigneten Dächer von staatlichen Liegenschaften in Bayern für die Installation von Photovoltaikanlagen. 37. CO2-armer Strom für alle Behörden Der Freistaat Bayern bezieht für alle Behörden Strom, bei dessen Erzeugung maximal 100g CO2/kWh entstehen. Der Stromverbrauch bayerischer Behörden entspricht etwa 150 000 Vier-Personen-Haushalten. Von den daraus resultierenden CO2-Emissionen werden über 80 % vermieden. 38. Einsatz erneuerbarer Energien Der Freistaat Bayern prüft alle Baumaßnahmen des Freistaates auf ihre Eignung für den Einsatz erneuerbarer Energien. Darunter fallen Photovoltaikanlagen, solarthermische Anlagen, Biomasseheizanlagen, Wärmepumpen und u.s.w. Inzwischen sind auf staatlichen Gebäuden über 100 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 800 kWpeak errichtet worden. Die größte dieser Anlagen mit einer Leistung von 160 kWpeak und einer Fläche von 1 600 m2 wird auf einem Gebäude der Universität Regensburg errichtet. Energieeffizientes Bauen und Sanieren 1.2 Energieeffizientes Bauen und Sanieren Im Bereich des Gebäudebestands ist ein großes Energieeinsparpotenzial vorhanden – über ein Drittel der Endenergie wird in Deutschland für den Betrieb von Gebäuden verwendet. Gebäudehülle und Gebäudetechnik bieten eine Reihe von Ansatzpunkten. Die gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten und bestehende Gebäude sind in den letzten Jahrzehnten deshalb laufend erhöht worden und werden auch in Zukunft angehoben werden. Der Freistaat Bayern und Bayerische Wirtschaft erbringen über diese Mindestanforderungen hinaus besondere Leistungen zur Energieeinsparung. Mit der Initiative „ZukunftBauenBayern“ und dem Arbeitskreis „Energieeffizientes Bauen“ ist die Bayerische Staatsregierung (Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern) frühzeitig aktiv geworden. Durch Klimabündnisse sind auch die Bayerische Architektenkammer, der Bayerische Landesverband des BDA und die Bayerische Ingenieurekammer – Bau in die Zielsetzung eines ressourcenschonenden Bauens eingebunden. In verschiedenen Förderbereichen ist die Energieeinsparung zentrales Förderziel. Im Bereich staatlicher Gebäude werden bei Neubau und Modernisierung sehr hohe energetische Ansprüche erfüllt – der Freistaat Bayern nimmt hier eine besondere Vorbildfunktion ein. Zudem finanziert die Bayerische Staatsregierung Forschungsvorhaben z. B. im Bereich energieeffiziente Gebäude und Gebäudetechnik am Energie Campus Nürnberg sowie zur ganzheitlichen Beurteilung der Energieeffizienz beim Bau von Infrastrukturprojekten in Kooperation mit der Bayerischen Ingenieurekammer – Bau an der TU München. Der Freistaat Bayern wird mit seinen Partnern seine Aktivitäten auf dem Feld der Information, Weiterbildung und Vernetzung fortsetzen und weiterentwickeln. Die energetische Modernisierung staatlicher und kommunaler Gebäude wird ein inhaltlicher Schwerpunkt bleiben. Im Wohnungsbau wird der energetische Aspekt wesentliches Kriterium für die Förderung bleiben. Von großer Bedeutung bei der energetischen Modernisierung ist das Engagement der privaten und kommunalen Gebäudeeigentümer, für die in besonderem Maß die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der erzielbaren Einnahmen (z. B. aus Miete) zentrale Faktoren sind. Unternehmen der Bayerischen Wohnungswirtschaft planen die Durchführung von Forschungs- und Modellprojekten zur Überprüfung und Evaluation der Wirtschaftlichkeit von energetischen Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen. Wohnungsbestand wie Neubau werden – wenn technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar – auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus an Kriterien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes orientiert. Das Bayerische Handwerk und das Bayerische Baugewerbe (Verband der bayerischen Bauinnungen) sichern zu, Information und Weiterbildung für Fachleute und Interessierte zu stärken und auszubauen. Die energetische Modernisierung wird für die bayerische Bauwirtschaft sowohl als Auftraggeber als auch als Auftragnehmer in den kommenden Jahren ein wichtiges Tätigkeitsfeld sein. Seite 13 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren 39. Informationskampagne technischer Grundsatzfragen Die Bayerische Staatsregierung wird ihre Aktivitäten im Bereich der Information, Beratung und Vernetzung fortsetzen und weiterentwickeln. Schwerpunkte sind die fachlichen und technischen Grundsatzfragen des umweltschonenden und energieeffizienten Bauens sowie der Energieeinsparverordnung des Bundes unter baufachlichen Gesichtspunkten. Der Arbeitskreis Energieeffizientes Bauen wird fortgeführt; Vernetzung und Information (u. a. Internetplattform Gebäude und Energie, Veröffentlichungen Gelbe Reihe) stehen im Fokus der Arbeit. 40. Workshopreihe energetische Gebäudesanierung Die Bayerische Staatsregierung wird gemeinsam mit dem Bayerischen Energie-Forum Veranstaltungen, Workshops und Kooperationsforen zur energetischen Gebäudesanierung anbieten. 41. Projekt „Energiesparen an Schulen“ Die Bayerische Staatsregierung wird mit dem Abschluss des Konjunkturpakets II und der Investitionspakte 2008 und 2009 die Programme und Maßnahmen zur energetischen Modernisierung der sozialen Infrastruktur evaluieren. Die Evaluation ist als Modellprojekt Energiesparen an Schulen vorgesehen und soll als Leitfaden und Impulsgeber die Bandbreite der Maßnahmen an Schulen (inklusive Sportstätten) und Kinderbetreuungseinrichtungen zusammenfassen. Die Erkenntnisse werden veröffentlicht. 42. Entwicklung Bewertungssystem für Nachhaltigkeit von Wohngebäuden Die Bayerische Staatsregierung wirkt im Rahmen der Arbeitsgruppe Nachhaltiger Wohnungsbau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung an der Erarbeitung und Erprobung eines Systems zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Wohngebäuden mit. 43. Förderung energetischer Maßnahmen Die Bayerische Staatsregierung wird im Rahmen des Bayerischen Modernisierungsprogramms (Bestand) und des Bayerischen Wohnungsbauprogramms (Neubau/ Umbau) innovative, energieeffiziente und Umwelt schützende Maßnahmen weiterhin besonders fördern. 44. Modellvorhaben e% – Energieeffizienter Wohnungsbau Die Bayerische Staatsregierung hat im Rahmen des Modellvorhabens e% - Energieeffizienter Wohnungsbau Bayern weit Modellprojekte in Bestand und Neubau initiiert. Sie wird diese Modellprojekte weiter begleiten und evaluieren. 45. Vorbildfunktion für staatliche Gebäude über gesetzliche Standards hinaus Im Bereich des staatlichen Hochbaus wird die Bayerische Staatsregierung 2011 entscheiden, ob und in welchem Umfang das Sonderprogramm Energetische Sanierung staatlicher Gebäude fortgesetzt werden Seite 14 kann. Auch sollen im Einzelfall für eigene staatliche Bauten neue energetische Standards geprüft werden, die deutlich über den gesetzlichen Vorgaben liegen können. Die staatlichen Bauvorhaben sollen weiterhin Vorbildfunktion haben. 46. Best-Practice-Beispiele für energetische Gebäudesanierung im Internet Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) wird Netzwerke zu energetischen Themen unterstützen und sich gleichzeitig für den Abbau von Markthemmnissen einsetzen. Hierzu plant sie unter anderem die Einrichtung einer Internet-Plattform zum Sammeln von Best-Practice-Beispielen und Vorhaben der energetischen Gebäudesanierung auf den Internetseiten der vbw. 47. Zehn neue Modellprojekte Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW, Landesverband Bayern) wird zehn Modellprojekte unterschiedlicher Wohnungsunternehmen und an unterschiedlichen Standorten in Bayern auf den Weg bringen. Die Modellprojekte haben ihren Schwerpunkt im energieeffizienten Bauen und sollen die Auswirkungen der Erhöhung der energetischen Standards auf die Kosten und die Wirtschaftlichkeit, aber auch auf den Wert der Bauvorhaben evaluieren und dokumentieren. 48. Nachhaltigkeitszertifikat für alle neuen Gewerbe-Immobilien Die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe (BBIKG) sichert zu, dass bei all ihren Bauvorhaben in Neubau und Bestandsmodernisierung ein hoher Standard einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit berücksichtigt und umgesetzt wird. Für den Neubau gilt: Alle GewerbeImmobilien werden einer Zertifizierung (vorrangig mit einem nationalen System) unterzogen und entsprechend bewertet. Die erzielte Wertigkeit der Gebäude soll dabei über den Anforderungen im nationalen Regelwerk liegen. 49. Forschung zur Korrelation zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe (BBIKG) führt ein Forschungsprojekt mit der Bundeswehr-Universität in München-Neubiberg durch mit dem Ziel, eine abgesicherte Korrelation zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beim Bau nachzuweisen. Dabei werden bekannte weiche Kennwerte (Wertsteigerung und Lebenszykluskosten) konkretisiert und mit wissenschaftlichen Fakten untermauert. 50. Übererfüllung der EnEV-Vorgaben in Wohnungsneubau und -modernisierung Zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2Ausstoßes setzt sich die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe (BBIKG) klare Ziele. Im Wohnungsneubau werden mit der Erfüllung der Anforderungen des KfWStandards Effizienzhaus 70 die Vorgaben der aktuellen EnEV 2009 bei Primärenergiebedarf um 30 % und beim Transmissionswärmeverlust um 15 % unterschritten. Bei der Sanierung im Wohnungsbestand wird der Energieeffizientes Bauen und Sanieren KfW-Standard Effizienzhaus 100 angestrebt und damit werden die Grenzwerte der EnEV 2009 um bis zu 40 % unterschritten. Vor allem im Neubau wird die Energieversorgung für Heizzwecke überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen (Biomasse, Geothermie, Solarthermie, etc.) erfolgen bzw. wird – soweit vorhanden – ein Anschluss an das Fernwärmenetz realisiert. Soweit wirtschaftlich, werden die Dächer der Immobilien der BBIKG mit Photovoltaik-Anlagen zur direkten Erzeugung von Strom aus Solarenergie ausgestattet. 51. Energieverbrauchsreduzierung durch optimierten Anlagenbetrieb Die Schörghuber-Unternehmens-Gruppe (SUG) plant gemeinsam mit Unternehmen der Energiewirtschaft durch Effizienzsteigerung im Anlagenbetrieb eine merkliche Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses zu erzielen. Gegenüber dem Referenzjahr 2009 soll der Energieverbrauch in den deutschen Hotels der Arabella Hospitality Group nur durch effizienzsteigernde Optimierungsmaßnahmen im Anlagenbetrieb nachhaltig um 10 % bis 15 % reduziert werden. 52. Kommunikationskampagne im Rahmen der „Green Building Initiative“ Die Siemens Real Estate als Immobiliensparte des Hauses Siemens hat mit der „Green Building Initiative“ ein Aktionsprogramm etabliert, dass die nachhaltige Ressourceneffizienz ihres Immobilienportfolios in allen Phasen des Gebäudelebenszyklus betrachtet und vor wirtschaftlichem Hintergrund konsequent verbessert. Wesentliche Nachhaltigkeitsgrundsätze sind dabei: Lebenszykluskostenbetrachtung bei der Planung, kontinuierliche Verbesserung des Ressourcenverbrauchs in unseren wichtigsten Liegenschaften, Nachhaltigkeitszertifizierung der Neubauprojekte, Einsatz der Produkte und Systeme aus dem umfangreichen Umweltportfolio von Siemens. Dazu finden kontinuierlich zielgerichtete Kommunikationsmaßnahmen nach innen und außen statt. 53. Leitfaden, Info- und Weiterbildungsveranstaltungen „Nachhaltiges Bauen“ Das Bayerische Baugewerbe – Landesverband Bayerischer Bauinnungen (LBB) unterstützt Initiativen zur energetischen Gebäudesanierung und zum Bestandsersatz vor dem Hintergrund einer optimierten CO2Einsparung. Dabei wird der Nachhaltigkeitsgrundsatz, der ökologische und ökonomische Aspekte vereint, entsprechend dem Leitfaden Nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung besonders berücksichtigt. Das bayerische Baugewerbe wird über sein Berufsförderungswerk (Bayerische BauAkademie Feuchtwangen) in Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen in allen Regionen Bayerns für die Grundsätze des „Nachhaltigen Bauens“ bei Planung, Bau, Betrieb und Nutzung werben. Zielgruppe sind Kommunen, institutionelle und private Bauherren sowie alle Akteure der Planungsund Bauprozesse. 54. Ausbildung von 1 000 Energieberatern (HWK) Der Bayerische Handwerkstag sichert zu, dass die bayerischen Handwerkskammern in den nächsten fünf Jahren mindestens weitere 1000 Weiterbildungsplätze für Handwerker zum geprüften Energieberater (HWK), 500 Weiterbildungsplätze zur Solartechnik-Fachkraft sowie 250 Weiterbildungsplätze zum Fachwirt für Gebäudemanagement zur Verfügung stellen. Die einschlägigen Handwerksbetriebe nehmen eine wichtige Rolle bei der Beratung im Sanierungsprozess von Gebäuden ein. Dazu ist eine umfassende Qualifikation notwendig. Die Erhöhung der Beratungskompetenz der Handwerker ist deshalb eine wichtige Aufgabe. 55. Neue Weiterbildungsmaßnahmen für innovative Energietechniken Der Bayerische Handwerkstag plant zur schnellen Umsetzung von innovativen, energiesparenden Technologien im Gebäudebestand zusätzliche und neue Weiterbildungsmaßnahmen für innovative Energietechniken im Sanierungsbereich (z. B. „Passivhaushandwerker“, Fachkraft für Mikro-Blockheizkraftwerke) zu entwickeln. 56. Kampagnen und Veranstaltungsreihen für Endkunden Der Bayerische Handwerkstag wird dazu beitragen, die Sanierungsquote im Gebäudebestand zu erhöhen. Mit diesem Ziel wird der Bayerische Handwerkstag Veranstaltungsreihen mit Handwerkern durchführen, um Endkunden über die Möglichkeiten und Vorteile der energetischen Gebäudesanierung zu beraten (z. B. Altbautage, Umweltmesse, Wärmepumpentag). 57. Informationsoffensive zur DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ Die Umweltberater der bayerischen Handwerkskammern informieren und werben bei den bayerischen Handwerksbetrieben verstärkt für die Teilnahme an der DBU-Kampagne „Haus sanieren - profitieren“. 58. Demonstrationsprojekt energieeffizientes Gebäude Die COPLAN AG wird in den Jahren 2010 und 2011 ein neues Bürogebäude als Demonstrationsobjekt für nachhaltiges Bauen erstellen. Der Energieverbrauch des Gebäudes soll 20 % unterhalb der Grenzwerte der Energieeinsparverordnung liegen. Für die Beheizung werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe eingesetzt. Die in dem Objekt gewonnenen Erfahrungen mit umweltfreundlichen Konzepten und Anlagen fließen in kommende Projekte ein und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden. Das Projekt unterstützt die Empfehlungen des einschlägigen Planungsleitfadens von LfU und OBB und soll insbesondere helfen, die darin enthaltenen „10 Gebote für energieeffiziente Bürogebäude“ zu verbreiten. 59. Optimierung der Energieeffizienz von Produktionshallen und Gebäuden Die MAN Nutzfahrzeuge wird in seinen Produktionshallen die Belüftung und Beheizung optimieren. 5 % des Energieverbrauchs des Standortes München können dadurch gespart werden. Das entspricht ca. 4 500 t CO2. Weitere Gebäude werden einem Energieeffizienzcheck unterzogen und Maßnahmenpläne zu deren Verbesserung erstellt. 60. Informationen und Beratung für Handwerker, Bauherren und Planer Der Landesinnungsverband für das Bayerische Dach- Seite 15 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz deckerhandwerk berät und informiert seine Mitgliedsbetriebe sowie Bauherren und Planer zu allen Fragen rund um die energetische Sanierung. Hierzu werden in Ergänzung zur telefonischen Beratung und Artikeln im Verbandsorgan "Firstl-Report" Informationsbroschüren zur kostenlosen Verteilung an Bauherren und Planer entwickelt. 61. Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden Gemeinsam mit Vertretern der für das gesamte Bauwesen zuständigen Ämter und Behörden bietet der Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk Fachveranstaltungen an, um alle im Dachdeckerhandwerk in Bayern tätigen Betriebe für die Notwendigkeit und Umsetzung von Maßnahmen zur energetischen Optimierung von Gebäuden und damit verbunden zum nachhaltigen Umweltschutz zu sensibilisieren. 62. Zusammenarbeit mit Herstellern Die Forschung und Entwicklung der Hersteller von Materialien für Dach, Wand und Abdichtung basiert nicht zuletzt auf den Erfahrungen und dem Wissen des Dachdeckerhandwerks. Der Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk bringt sich hierbei aktiv in die Diskussion um neuartige, umweltschonende Materialien, z. B. im Bereich der Dachziegel und Dachsteine ein. 63. Einbau von PV-Anlagen Der Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk setzt in seinem Seminarprogramm einen Schwerpunkt auf umwelt- und umweltschutzspezifische Themengebiete. Hierzu werden unter anderem herstellerneutrale Schulungen zu den Themen Photovoltaik-Anlagen und Solarthermie im Dach- und Fassadenbereich angeboten. Neben dem korrekten Einbau und der Wartung werden spezifische Kenntnisse über Technik und Nutzen derartiger Anlagen vermittelt. 64. Pilotprojekt "Smart Metering im Wohnungsbau" Die GBW AG München als eine der größten Wohnungsgesellschaften Süddeutschlands wird ein Pilotprojekt zur Technologie des "Smart Metering" umsetzen. Smart Metering ist ein Beitrag zum Klimaschutz, da durch das intelligente Erfassen und Auswerten von Energieverbrauchsdaten Mieter und Eigentümer von Wohngebäuden in die Lage versetzt werden, ihr Verbrauchsverhalten zu optimieren und damit Energie zu sparen. Die GBW AG und die Bayerische Staatsregierung beabsichtigen in einer Wohnanlage mit ca. 250 Wohnungen in München ein entsprechendes Pilotprojekt umzusetzen und die Ergebnisse und Erfahrungen der Studie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Seite 16 65. Demonstration von Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energieträger am Neubau eines innovativen Forschungsgebäudes (DEENIF) Die Bayerische Staatsregierung fördert den Neubau eines innovativen Forschungsgebäudes als Beispiel für das energieoptimierte Bauen der Zukunft. In dem neuen Demonstrationsgebäude werden die Forscher des ZAE Bayern ihre Kompetenzen ausbauen und innovativen Ansätze verwirklichen. Regionale Unternehmen können sich hier an den neuesten Erkenntnissen der Energieforschung unmittelbar beteiligen und neue Technologien verwerten. Der Neubau unter dem Projektnamen DEENIF soll innovative Technologien für die effiziente Nutzung der Solarenergie, Wärmespeicherung, hocheffiziente Dämmung und Lichtnutzung integrieren. Erhebliche Beiträge zur Gesamtinvestition von 10 Mio. Euro leisten bayerische Unternehmen. 66. Unterstützung bei Planung, Finanzierung und Umsetzung von energetischen Modernisierungen Für den Sparkassenverband Bayern und die bayerischen Sparkassen stellt das Thema „Energetisches Bauen und Sanieren“ einen Schwerpunkt für die nächsten Jahre dar. Dies gilt sowohl für die betriebsökologische Eigenoptimierung der SparkassenGebäude selbst als auch für die umfangreiche Unterstützung der bayerischen Bevölkerung bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung von energetischen Modernisierungen der Privat- und Firmen-Gebäude. 67. Innovationen in der Bauindustrie - Forschung, Entwicklung sowie Weiterbildung Der Bayerische Bauindustrieverband e.V. hat als meinungsbildendes Gremium einen Arbeitskreis „Bau und Energie“ mit folgenden Zielsetzungen etabliert: • Der Bayerische Bauindustrieverband e.V. fördert verstärkt Forschungsaktivitäten mit der Bauwissenschaft im Schwerpunktbereich Optimierung der Energieeffizienz. Ziel ist es, das hohe Innovationspotenzial der bayerischen Bauindustrie bei energetischen Bauaufgaben zu stärken. • Der Bayerische Bauindustrieverband e.V. fördert den neuen „Stiftungslehrstuhl für energieeffizientes Bauen und Planen – Forschung und Lehre von den baulichen und energetischen Zusammenhängen“ an der Technischen Universität München. Ziel ist es, das Thema energetisches Bauen und Planen in der Hochschulausbildung und in der verbandlichen Weiterbildung noch stärker zu verankern und die Baubranche als Nachhaltigkeitsbranche klar zu positionieren. • Der Bayerische Bauindustrieverband setzt sich mit seinen Mitgliedsunternehmen für die weitere Erforschung und die Weiterentwicklung von Innovationen wie OPA (Offenporiger Asphalt) sogenannter Flüsterasphalt ein, mit dem Ziel Lärmemissionen deutlich zu reduzieren. Energieeffizienz im Produktionsprozess 1.3 Energieeffizienz im Produktionsprozess Der sparsame und effiziente Umgang mit Energie spielt in Zukunft für Handwerk und Industrie eine immer größere Rolle. Energieeffizienzmaßnahmen dienen nicht nur dem Klimaschutz, sondern führen auch zu Kosteneinsparungen bei den Unternehmen und verbessern damit deren Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherheit. Der intelligente Umgang mit Energie ist ohne Alternative und unabdingbar für die ökonomische und ökologische Wertschöpfung der Zukunft. Staatsregierung und Wirtschaft sehen darin einen stimmigen zukunftsträchtigen Ansatz, den es durch gezieltes Handeln voranzubringen gilt. Wesentliche Säulen sind dabei Forschung, Information und Kommunikation sowie Förderung. Das Zusagenpaket im Teil „Energieeffizienz im Produktionsprozess“ spiegelt diese drei Bereiche wider. Initiierung und Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten: Die Bayerische Staatsregierung fördert z. B. den EnergieCampus Nürnberg (ECN), anwendungsnahe Energieforschungseinrichtungen wie das Applikations- und Technologiezentrum (atz) in Sulzbach-Rosenberg sowie das Zentrum für angewandte Energietechnologien (ZAE) in Garching, Erlangen und Würzburg, das Cluster Energietechnik, das Bayerische Energieforum sowie den Forschungsverbund BayFORETA, einen Forschungsverbund zur Energieeffizienz. Gezielte Information und Kommunikation: Wirtschaft und Staatsregierung arbeiten eng zusammen, z. B. bei der Erarbeitung hilfreicher Informationsmaterialien, Berechnungstools und umfassender Internetangebote, bei der Planung und Durchführung von Informationsveranstaltungen sowie bei Informationskampagnen für effiziente Energienutzung. Kammern, Verbände und Innungen aus der Wirtschaft setzen ihre Aktivitäten verstärkt fort z. B. bei der Energieberatung von Unternehmen, bei der Qualifizierung und Weiterbildung von Energiemanagern in den Unternehmen sowie bei der Gründung von Unternehmensnetzwerken für Energieeffizienz. Die Staatsregierung stellt den Energie-Atlas Bayern als Wissens- und Auskunftsplattform rund um das Thema Energie bereit. Finanzielle Förderung von konkreten Umsetzungsmaßnahmen Die Bayerische Staatsregierung führt die finanzielle Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen fort, z. B. mit zinsgünstigen Darlehen aus dem Bayerischen Umweltkreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen, mit Zuschüssen aus dem Programm Rationellere Energiegewinnung und -verwendung für kommunale Energieeinsparkonzepte und für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Demonstrationsprojekte von Unternehmen. Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizienz im Produktionsprozess 68. Kampagnen zur Wissensvermittlung Die Bayerische Staatsregierung führt Kampagnen zur Verbreitung des Wissens über energieeffiziente Techniken durch. Es wird ein Informationsstand/eine Wanderausstellung zu energieeffizienten Produkten entwickelt. 69. Leitfäden zum Thema „Klima schützen - Kosten sparen“ Die Bayerische Staatsregierung wird die Leitfäden des LfU zur Steigerung der Energieeffizienz entsprechend dem technischen Fortschritt aktualisieren und ergänzen. Neue Leitfäden werden erstellt, z. B. Leitfaden Seite 17 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz zum Ermitteln und Darstellen von Abwärmepotenzialen, Handlungsanleitung zur Einrichtung von Energieeffizienz-Tischen. Die Umweltberater der Handwerkskammern und IHKs unterstützen die Bayerische Staatsregierung bei der Erstellung der Leitfäden, Kurzinformationen und Berechnungstools (z. B. Abwärmenutzung). 70. Interaktive Leitfäden und Checklisten Die Bayerische Staatsregierung wird internetbasierte, interaktive Leitfäden und Checklisten zur Information über betrieblichen Umweltschutz und Energieeinsparund -effizienzpotenziale erstellen. Darüber hinaus werden Berechungsmodule zum Erkennen und Berechnen von Energieeffizienzpotenzialen bereit gestellt, z. B. für elektrische Antriebe, technische Dämmung. 71. Informationskampagnen für effiziente Energienutzung Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Bayerische Handwerkstag unterstützen die Informationskampagnen des Landesamts für Umwelt (LfU) für effiziente Energienutzung, insbesondere für innovative und wirtschaftliche Techniken, z. B. durch Bekanntmachen und Verteilen der Leitfäden, Verweis auf wichtige Berechnungswerkzeuge wie zum Thema „Effiziente Antriebe“, Organisation regionaler Informationsveranstaltungen mit dem LfU und gemeinsame Kampagnen zu Green IT. 72. Verbreitung von PIUS (Produktionsintegrierter Umweltschutz) Die Bayerische Staatsregierung wird ein e-LearningSchulungsmoduls zur Aus-/Fortbildung von Beratern zusammen mit den IHKs entwickeln und bereitstellen. 73. Zinsgünstige Darlehen Die Bayerische Staatsregierung wird das Umweltkreditprogramm (UKP – Teilbereich Klimaschutz) zur Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen in KMU mit zinsgünstigen Darlehen bis 2011 fortführen. Die IHKs und Handwerkskammern werden ihre Unternehmen sowie im Rahmen von Infoveranstaltungen verstärkt auf das Bayerische Umweltkreditprogramm (UKP– Teilbereich Klimaschutz) hinweisen. Über eine Weiterführung des Programms wird im Rahmen der Entscheidung über die Fortführung des Klimaprogramms 2020 Ende 2011 entschieden. 74. Anwendungsnahe Energieforschungseinrichtungen Die Bayerische Staatsregierung wird das atz (Applikations- und Technologiezentrum) in SulzbachRosenberg weiter fördern. Die Energieeffizienz im Produktionsprozess ist dort ein Schwerpunktthema. 75. Energieeffizienzkongress Die Bayerische Staatsregierung wird im Rahmen des Bayerische Energieforums mindestens 10 weitere Kongresse und Foren durchführen. 76. Cluster Energietechnik und Energieforum Das Cluster Energietechnik hat das Thema Energieeffizienz zu seinem Schwerpunktthema gemacht. Die Bayerische Staatsregierung wird das Bayerische Energieforum weiter fördern und den Bayerischen Energiepreis weiter im 2-Jahres-Rhythmus vergeben. Seite 18 Besonderes Gewicht wird auf das Thema Energieeffizienz gelegt. 77. Programm Rationellere Energiegewinnung und -verwendung (REV) Die Bayerische Staatsregierung wird kommunale Energieeinsparkonzepte und Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Demonstrationsprojekte von Unternehmen weiterhin mit Zuschüssen im Rahmen des REV fördern. 78. Forschungsverbund zur Energieeffizienz Die Bayerische Staatsregierung wird im Rahmen des Klimaprogramms Bayern 2020 Forschungsverbünde (z. B. BayFORETA für Energieeffiziente Technologien und Anwendungen) bis 2011 weiter fördern. Schwerpunktthema sind Lösungen zur Energieeffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen. Über eine Weiterführung des Programms wird im Rahmen der Entscheidung über die Fortführung des Klimaprogramms 2020 Mitte 2011 entschieden. 79. Energieagenturen Die Bayerische Staatsregierung wird die Einrichtung von Energieagenturen als Ansprechpartner für Unternehmen und Bürger bei Energiefragen fördern. Ziel ist in jeder Planungsregion eine Energieagentur. 80. Qualifizierung von EnergieManagern Die IHKs werden weitere EnergieManager (IHK) zur Steigerung der innerbetrieblichen Energieeffizienz in Unternehmen ausbilden. Neben der Weiterbildung soll die Vernetzung der EnergieManager gestärkt werden. Um den Austausch zu verbessern, wird die IHK Nürnberg für Mittelfranken das elektronische Forum www.energiemanager.ihk.de zu einer Plattform für social networking ausbauen. Zusätzlich finden jährlich Fachtagungen mit Erfahrungsaustausch statt. 81. Weiterbildungsmodule Die IHKs bauen ihr Weiterbildungsangebot im Bereich Energieeffizienz weiter aus. Maßgeschneiderte Lehrgänge wie der Energiebeauftragte (IHK), der DruckluftSpezialist (IHK) sowie der Spezialist für energieeffiziente Beleuchtungssysteme (IHK) erleichtern Unternehmen, insbesondere des produzierenden Gewerbes, den Einstieg in das Energiemanagement bzw. vertiefen bereits vorhandene Kenntnisse. 82. Informieren durch Energiecoaching Mit Betriebsbesuchen wird die IHK-Organisation im Rahmen der durch die Bundesregierung geförderten „Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation“ ihre Mitgliedsunternehmen zu den Klimaund energiepolitischen Rahmenbedingungen und über Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz in Betrieben informieren. Unternehmen, die sich bisher nur wenig mit dem Thema beschäftigt haben, sollen so für die Wichtigkeit und die Vorteile einer höheren Energieeffizienz sensibilisiert werden. 83. Informieren durch Veranstaltungen Die IHKs informieren in zahlreichen Veranstaltungen und Workshops, wie durch Steigerung der Energieeffizienz sowohl Energie als auch Kosten eingespart werden können. Betrachtet werden sollen unter anderem die Themen Green-IT, Druckluft, Energieautoma- Energieeffizienz im Produktionsprozess tion, Beleuchtung, Kältetechnik, Intralogistik und Elektromobilität. 84. Informationsbereitstellung über Publikationen Über Printmedien und das Internet geben die IHKs wichtige Informationen zu den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz an ihre Mitgliedsunternehmen weiter. So ist etwa angedacht, den Energieeffizienzund Klimaschutzwegweiser sowie den FuE-Wegweiser Energie und Umwelt neu aufzulegen. Das Angebot in Form von Newslettern, Mitgliedszeitschriften, Merkblättern und anderen Publikationen soll auch in Zukunft weiter ausgebaut werden. 85. Durchführen eines IHK-Unternehmenszirkels: Kosten- und energieeffiziente Druckluftsysteme Um das noch immer große Einsparpotenzial bei Druckluftanlagen weiter zu erschließen, wird die IHK Nürnberg für Mittelfranken einen Druckluftzirkel durchführen. Teilnehmende Unternehmen planen in mehreren Workshops im Zeitraum eines halben Jahres unter fachkundiger Anleitung Optimierungsmaßnahmen in ihrem Betrieb. Neben den unmittelbaren Einsparungen und der Weiterbildung findet auch ein fachlicher Austausch zwischen den Unternehmen statt. Die Ergebnisse des Zirkels werden für eine Aktualisierung des Leitfadens „Druckluft effizient“ zur Verfügung gestellt. 86. IHK-Energieberatung Die IHKs führen die IHK-Energieberatung fort, bei der sie als erste Anlaufstelle die Unternehmen bei energierelevanten Fragestellungen beraten. Schwerpunkte sind Emissionsminderung und Energieeinsparung, Energieeinkauf, Entwicklung und Vermarktung von innovativen energietechnischen Produkten, sowie Förderprogramme wie das Umweltkreditprogramm. 87. KfW-Energieeffizienzprogramm Als KfW-Regionalpartner im „Sonderfonds Energieeffizienz in KMU“ unterstützen die IHKs und Handwerkskammern in Bayern ihre Mitgliedsunternehmen bei der Analyse ihrer Energieeffizienzpotenziale in der Produktion, sowie bei der Entwicklung von Konzepten und Strategien zur Realisierung dieser Potenziale. 88. Erfassung und Darstellung von Abwärmepotenzialen Die IHKs sowie die Handwerkskammern werden ihre Mitgliedsunternehmen für das Thema Abwärmenutzung/Abwärmevermarktung sensibilisieren und dafür werben, dass die Unternehmen ihre zur Abgabe verfügbare Abwärme ggf. nach der Methodik des Leitfadens des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit ermitteln und für die Veröffentlichung im Energie-Atlas Bayern ggf. auch als standardisierter Geodatendienst nach den Vorgaben der Geodateninfrastruktur Deutschland zur Verfügung stellen. Der Leitfaden des StMUG wird darüber hinaus in Ausbildungsprogrammen wie z. B. „EnergieManager (IHK)" zur Verfügung gestellt. 89. Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien Der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk wird seine Mitgliedsbetriebe in Fortsetzung der langfristigen Energiemanagementstrategie verstärkt zum Thema „Erneuerbare Energien“ – insbesondere der Kraft-Wärme-Kopplung – informieren und in Zusammenarbeit mit führenden Anbietern dieser Technologien einen Beitrag zur Reduzierung der CO2Emissionen leisten. 90. Förderung der Abwärme-Nutzung Der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk wird im Rahmen der Umsetzung des Energieeffizienzprogramms verstärkt seine Mitgliedsbetriebe für die Abwärme-Nutzung (speziell bei Kälteanlagen und Öfen) sensibilisieren und über die Betriebsberatungen, Seminare, Tagungen und Sonderinformationen für den Einsatz diesbezüglicher Technologien werben. 91. Leitfaden Energieeffizienz im Maschinenbau Unter Projektleitung der IHK Nürnberg für Mittelfranken wird die ITQ GmbH mit rund zehn weiteren Unternehmen in zwölf Workshops einen Leitfaden Energieeffizienz im Maschinenbau erstellen. Der geplante Leitfaden soll Hersteller von Maschinen und Anlagen unterstützen, während der Entwicklung strukturiert das Thema Energieeffizienz zu berücksichtigen. 92. Motivationsbroschüre für Energiemanagement in KMU Die Bayerische Staatsregierung und der Bayerische Industrie- und Handelskammertag werden eine praxisnahe Handlungsanleitung als Motivationsbroschüre für kleine und mittlere Unternehmen erstellen, um durch Einführung von Energiemanagement in diesen Betrieben wirtschaftliche, aber bisher ungenutzte Einsparpotenziale zu erschließen. 93. Informations- und Qualifizierungsoffensive der IHKs Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Aktivitäten der IHKs in Bayern zur systematischen Information und zum Know-how-Aufbau in der gewerblichen Wirtschaft, welche diese im Rahmen des von der Klimaschutzinitiative der Bundesregierung geförderten "Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation" durchführen und wird Informationsmaterialien beitragen und sich an Informationsveranstaltungen beteiligen. 94. Informationsveranstaltungen Die Bayerische Staatsregierung wird gemeinsam mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag und mit dem Bayerischen Handwerkstag die Verbreitung des Wissens über Energieeffizienz im Produktionsprozess unterstützen. Hierzu werden ca. 70 gemeinsame Informationsveranstaltungen durchgeführt (2 pro Jahr und Regierungsbezirk). 95. Verbreitung hocheffizienter Heizungsumwälzpumpen Die Bayerische Staatsregierung und der Bayerische Handwerkstag werden die Handwerker (z. B. Spengler, Installateure, Heizungs-, Behälter-, Apparate-, Ofenund Luftheizungsbauer) umfassend informieren, so dass sie beim Kunden grundsätzlich Heizungsumwälzpumpen mit der Energieeffizienzklasse A einbauen bzw. dem Kunden empfehlen, wenn nicht technische Gründe oder der ausdrückliche Wunsch des Kunden entgegenstehen. Seite 19 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 96. Aktive Unterstützung der Informationsveranstaltungen und Qualifizierungsoffensive in den relevanten Siemens-Betrieben in Bayern Die Siemens AG wirkt aktiv bei ihren relevanten bayerischen Betrieben darauf hin, dass die Qualifizierung der Mitarbeiter zum Energiemanagement verbessert wird, u. a. durch Teilnahmen an der Informations- und Qualifizierungsoffensive der IHKs und deren Informationsveranstaltungen. 97. Netzwerke Energieeffizienz/ Energieeffizienztische Die Bayerische Staatsregierung wird eine Handlungsanleitung zur Initiierung von EnergieeffizienzNetzwerken bereitstellen, die bayerischen Industrieund Handelskammern und die bayerischen Handwerkskammern werden ihre Mitgliedsunternehmen über die Vorteile entsprechender Netzwerke informieren und motivieren, solche auch selbst aufzubauen. 98. Primärenergieeinsparung durch Wärmeverbundsysteme Die Messe München GmbH prüft die Realisierung eines Wärmeverbundssystems Messe München mit der Geothermie Riem mit dem Ziel einer Primärenergieeinsparung von 6 000 MWh/a. 99. Umrüstung von Dauerlichtquellen zur Reduzierung des Stromverbrauchs Die Messe München GmbH reduziert den Stromverbrauch durch Umrüstung von Dauerlichtquellen (z. B. Fluchtwegbeleuchtungen) auf LED-Technik. 100. Energie Effizienzprogramm für Lieferanten Die Siemens AG strebt an, das im Jahr 2008 als Bestandteil des 1. Globalen Umweltprogramms gestartete Energieeffizienzprogramm (Ziel: Steigerung der Energieeffizienz um 20 % relativ zum Umsatz) auch auf die Lieferkette auszudehnen. 101. Energieeinsparungen durch Teilnahme an Energieeffizienz-Netzwerk Die Schreiner Group GmbH & Co. KG beteiligt sich am Energieeffizienz-Netzwerk München-Oberbayern und spart Energie durch Optimierung der haustechnischen Anlagen ein. 102. Maßnahmen zur Senkung von Umweltlasten Die HAVI Global Logistics GmbH plant mehrere Maßnahmen zur Senkung von Umweltlasten und Betriebskosten. So werden Vorhaben zur Einsparung von Energie durch die Einführung eines neuen Energiemanagementsystems, die Erzeugung von alternativer Energie (Photovoltaikanlage mit 7 000 m²) sowie die Erprobung eines neuen Bifuel-Test-LKWs umgesetzt. 103. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz Die BAYERNOIL Raffineriegesellschaft wird die heute schon gute Energieeffizienz des Raffinerieverbunds durch den Einsatz von energieeffizienterem Equipment und den forcierten Wärmeaustausch zwischen Prozessanlagen weiter verbessern und beabsichtigt damit Seite 20 bis 2014 im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz im sog. „Solomon Raffinerie-Benchmark“ einzunehmen. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wird BAYERNOIL den CO2-Ausstoß im genannten Zeitfenster um ca. 90 000 t pro Jahr verringern und damit einen erheblichen Beitrag zur Emissionsreduzierung liefern. 104. Kalttest von Motoren in Nürnberg Im Motorenwerk der MAN Nutzfahrzeuge AG in Nürnberg werden Motoren im Verlauf des Produktionsprozesses getestet. Für Common Rail-Motoren der Baureihe D 08 wird dazu seit 2007 bereits das Kalttestverfahren genutzt, bei dem der Motor ohne den Verbrauch von Diesel überprüft wird. Für die Motorbaureihe D 20/26 soll ab Sommer 2010 dieses Verfahren ebenfalls eingeführt werden. Es werden dann 1 000 000 Liter Dieselkraftstoff und ca. 3 000 t CO2 pro Jahr eingespart. 105. Energieeffizienz in der mechanischen Fertigung in Nürnberg Im Motorenwerk der MAN Nutzfahrzeuge in Nürnberg wird durch ein bereichsübergreifendes Projekt zwischen Facilitymanagement, Produktion und verschiedenen Lieferanten (Anlagen- und Hilfsstofflieferanten) die Energieeffizienz der mechanischen Fertigung, d. h. der Energieverbrauch je Fertigungsstunde bis 2012 um 15 % reduziert werden. Hierzu werden in mehreren Teilprojekten • ein gezieltes Kennzahlensystem zum wöchentlichen Energieeinsatz aufgebaut, • der Strom- und Druckluftverbrauch, speziell in betriebsfreien Phasen, reduziert, • der Einsatz von Hilfsstoffen (Emulsionen und Öle) nach Energieeffizienz optimiert, • bei Neuinvestitionen die Anlagen mit energieeffizienten Komponenten und Funktionen ausgestattet. 106. Impulsprogramm für Unternehmen Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Landesstelle Bayern (ZVEI Bayern) stellt dar, dass der Einsatz von modernsten Technologien sich nicht nur klimapolitisch sondern auch betriebswirtschaftlich rechnet. Nach Berechnungen des ZVEI sind Energieeinsparungen bis zu 70 Prozent möglich. Diesen Zusammenhang wird der ZVEI Bayern auch in Zukunft in das öffentliche Bewusstsein hineintragen. Der ZVEI Bayern setzt sich dafür ein, ein zeitlich befristetes Impulsprogramm für Unternehmen, die in energieeffiziente Technologien investieren, aufzusetzen. 107. Energiesparkonzepte für bayerische KfzWerkstätten Der Landesinnungsverband des Bayerischen KfzTechnikerhandwerks wird innerhalb der Laufzeit des Umweltpaktes mindestens 160 Kfz-Werkstätten zur Förderung des effizienten Energieeinsatzes in ihren Werkstätten im Rahmen der technischen Betriebsberatung besuchen und in schriftlicher Form entsprechende Energiesparkonzepte für diese erstellen. Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität 1.4 Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität Die umweltverträgliche Gestaltung des Verkehrs ist eine gesellschaftspolitische Daueraufgabe. Dabei rücken die Abhängigkeit vom Erdöl, die notwendige Reduktion des CO2-Ausstoßes und anderer Immissionsbelastungen, insbesondere in den Städten sowie alternative Antriebe zunehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses. Nach Angaben der Automobilindustrie gingen in Deutschland die verkehrsbedingten CO2Emissionen von 1999 bis 2007 um knapp ein Fünftel zurück. Das bedeutet ein Minus von 31 Millionen Tonnen – mehr als in jedem anderen Industrieland. Dieser Trend setzte sich laut Kraftfahrt-Bundesamt 2009 fort: Der durchschnittliche Emissionswert der 2009 neu zugelassenen Pkw ging um 6,4 Prozent auf 154,2 g CO2/km zurück; 11,8 Prozent der fabrikneuen Pkw lagen im Jahr 2009 unter der 120 g CO2/km-Grenze. Diese positive Entwicklung gilt es weiter fortzusetzen. Zugleich erfordert die langfristige Sicherung der Mobilität hocheffiziente Fahrzeuge, die mit alternativen Energien betrieben werden können. Die Bayerische Staatsregierung sieht mit der Automobilindustrie neben der weiteren Verbesserung der klassischen Verbrennungsmotoren in der Entwicklung elektrischer Antriebe (Hybrid-, Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge) mittelfristig großes Potenzial zur Verringerung der Abhängigkeit von Erdöl als Energieträger sowie zur Reduzierung von CO2und lokalen Schadstoffemissionen. Die erfolgreiche Einführung innovativer Technologien bedarf einer umfangreichen Erprobung und einer technischen Weiterentwicklung im Sinn der Marktvorbereitung. Auf Bundesebene wird deshalb im Rahmen des Konjunkturpakets II „Pakt für Wachstum und Stabilität“ u. a. die anwendungsorientierte Forschung und experimentelle, marktorientierte Entwicklung im Bereich Mobilität gefördert. Die Bayerische Staatsregierung ergänzt diese Bemühungen durch die „Zukunftsoffensive Elektromobilität“. Damit soll die Entwicklung Bayerns zu einem Leitmarkt für Elektromobilität beschleunigt werden. Ein schneller Strukturwandel ist zwar aufgrund der langen Nutzungsdauer der Fahrzeuge der heutigen Generation, der derzeit noch hohen Produktions- und damit Anschaffungskosten für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sowie der noch auszubauenden EnergieversorgungsInfrastrukturen weder bei den Neuzulassungen noch beim Kfz-Bestand zu erwarten. Jedoch ist Bayern mit seiner exzellenten Forschungslandschaft, seiner innovativen Automobilindustrie, seinem soliden Kraftfahrzeuggewerbe und seinen leistungsfähigen Energieversorgern für die Entwicklung alternativer Antriebe und der dazugehörigen Infrastrukturen gut aufgestellt, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern. Eine umweltfreundliche Mobilität verlangt eine CO2-arme und effiziente Energieversorgung. Sie ist wesentliche Voraussetzung für die Nutzung der Klimaschutz-Potenziale der Elektromobilität. Alternative Antriebe gehören mittelfristig zur Zukunft. Industrie, Wissenschaft und Staat müssen ihre Kräfte bündeln, um ihnen zum Durchbruch zu verhelfen. Die im Rahmen des Umweltpaktes IV abgegebenen Zusagen von Staat und Wirtschaft unterstützen diesen Prozess. Seite 21 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Projekte und Zusagen im Bereich Alternative Antriebe und E-Mobilität 108. Unterstützung alternativer Antriebsarten Die Bayerische Staatsregierung sieht in den alternativen Antriebstechnologien und insbesondere in der Elektromobilität ein großes Potential für den Ausbau des Technologie- und Industriestandortes Bayern. Sie wird daher sinnvolle Bemühungen unterstützen, die der Umsetzung dieses Potenzials dienen. 109. Marktreife für Elektromobilität Es sind noch erhebliche Anstrengungen und Fortschritte erforderlich, um die Alltagstauglichkeiten insbesondere der Elektromobilität im Straßenverkehr zu erreichen. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt daher Bemühungen, die der Erreichung dieses Ziels dienen. 110. Rahmenbedingungen für Entwicklungen schaffen Alternative Antriebstechnologien erfordern die Entwicklung und Implementierung der dazu erforderlichen Infrastrukturen. Die Bayerische Staatsregierung wird sowohl gegenüber der Bundesregierung als auch im eigenen Zuständigkeitsbereich darauf hinwirken, dass zu schaffende Rahmenbedingungen rechtzeitig erarbeitet werden und diese Entwicklung unterstützt wird. 111. Schonung der Ressource Erdöl; Verbesserung des Umweltschutzes Die Bayerische Staatsregierung wird im Sinn strikter Technologieneutralität sinnvolle Bemühungen zur Schonung der Ressource Erdöl und zur Verbesserung des Umweltschutzes unterstützen. 112. Entwicklung alternativer Antriebe und dazu gehörender Infrastruktur Die Bayerische Staatsregierung wird Ergänzungen und weitere Schwerpunktbildungen in der Wissenschaft zur Entwicklung alternativer Antriebe und der dazu gehörenden Infrastrukturen implementieren. 113. Normierung und Standardisierung für energieeffiziente Fahrzeuge Um die globale Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeugindustrie für energieeffiziente Fahrzeuge zu gewährleisten, wird die Bayerische Staatsregierung in enger Abstimmung mit den Fahrzeugherstellern Bemühungen der Europäischen Kommission unterstützen, einen umfassenden Rahmen für den Binnenmarkt und die Normierung und Standardisierung für saubere und energieeffiziente Fahrzeuge zu schaffen. Die Schwerpunkte sollten dabei insbesondere auf der Fahrzeugsicherheit und Maßnahmen bezüglich der Schnittstellen zwischen Fahrzeug und Netzinfrastruktur liegen. 114. Ausbau CO2-freie Stromerzeugung Die Zukunft klimaverträglicher Mobilität liegt in der Kombination von Elektromobilität und CO2-frei erzeugtem Strom. Die Bayerische Staatsregierung wird darauf hinwirken, dass die bisherige sehr hohe CO2-freie Stromerzeugung in Bayern gesichert und mit erneuerbaren Energieträgern ausgebaut wird. 115. Ausbau Elektro- und Gastankstellennetz Die Bayerische Staatsregierung wirkt darauf hin, dass das Netz von Elektro- und Gastankstellen ausgebaut wird. Seite 22 116. (Anschub-) Finanzierung der Ladeinfrastruktur für Haushalte und Betriebe Die Bayerische Staatsregierung wird anregen, zur (Anschub-)Finanzierung der Ladeinfrastruktur im Bereich privater Haushalte sowie interessierter Betriebe KfW-Fördermittel freizugeben. 117. Wettbewerbsneutrale Reduktion der CO2Emissionen in der Automobilbranche Die Bayerische Staatsregierung setzt sich dafür ein, dass die Reduktion der CO2-Emissionen in der Automobilbranche wettbewerbsneutral, technisch realistisch und umweltpolitisch effizient umgesetzt wird. 118. Förderung einzelbetrieblicher Forschungsprojekte und Kooperationsvorhaben im Bereich der Elektromobilität Im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten wird die Bayerische Staatsregierung die Förderung einzelbetrieblicher Forschungs- und Entwicklungsprojekte und Kooperationsvorhaben mit hohem Innovationsgehalt im Bereich der Elektromobilität auch über die Jahre 2009 und 2010 hinaus fortführen. 119. Unterstützung des Ausbaus der Infrastruktur des Fraunhofer IISB Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Ausbau der Infrastruktur des Fraunhofer IISB mit Standorten in Erlangen und Nürnberg mit 10 Mio. Euro, um die Aktivitäten dieser international führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Leistungselektronik und Antriebstechnik für Hybrid- und Elektrofahrzeuge weiter zu stärken. 120. „Kompetenzatlas Elektromobilität Bayern“ Die Bayerische Staatsregierung erstellt in Zusammenarbeit mit der Bayern Innovativ GmbH einen „Kompetenzatlas Elektromobilität Bayern“ in dem die bayerischen Kompetenzen im Bereich Elektromobilität insbesondere als Datenbasis zur schnellen und zielgerichteten Bildung von Projektkonsortien sowie zur Beschleunigung von Entwicklungstätigkeiten und Kooperationen zur Fortentwicklung des Technologiestandortes Bayern auf einer Internet-basierten Plattform dargestellt werden. 121. Einsatz von Elektrofahrzeugen als Dienstfahrzeug Die Bayerische Staatsregierung wird bei der Beschaffung von Dienstfahrzeugen, wo sinnvoll möglich und wirtschaftlich vertretbar, dem Einsatz von Elektrofahrzeugen Vorrang einräumen. 122. Unterstützung der Markteinführung von Elektrofahrzeugen Die Bayerische Staatsregierung prüft, welche sonstigen Vorschriften (z. B. bau, steuer- bzw. verkehrsrechtlicher Art) angepasst werden müssen, um für die Nutzung von Elektrofahrzeugen im öffentlichen Verkehrsraum Anreize zu schaffen, wie die Versorgung der Elektrofahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen sichergestellt und erleichtert und die Markteinführung von Elektrofahrzeugen unterstützt werden kann. Darüber hinaus wird die Staatsregierung die Arbeiten in den Modellregionen zur E-Mobilität Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität beobachten und gemeinsam mit den Kommunen Lösungen für auftretende Probleme suchen. 123. Fahrerassistenzsysteme bei Audi-Modellen 2011 werden in den meisten Audi-Modellen Fahrerassistenzsysteme, wie beispielsweise der Bordcomputer mit Effizienzprogramm, eingesetzt, die den Fahrer bei einer effizienten Fahrweise und effizientem Fahrbetrieb unterstützen. Je nach Fahrprofil sind dadurch bis zu 15 % CO2-Einsparung möglich. 124. Modellvarianten der Audi AG Audi hat bereits heute 50 Modellvarianten unter 140g/CO2 und 15 Modellvarianten unter 120g/CO2 im Markt. Bis 2015 plant Audi mehr als 50 Modellvarianten unter 120g/km CO2 anzubieten. Zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen wird Start/Stopp bis 2014 in 2/3 der Modellvarianten in Europa eingeführt. 125. Weiterbildung zur Elektrofachkraft bei der Audi AG Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Berufsgenossenschaft hat Audi die Weiterbildung zur Elektrofachkraft (EFK) Fahrzeugtechnik erarbeitet. Die ersten 24 Mitarbeiter haben im April das Zertifikat EFK Fahrzeugtechnik erhalten. In 2010 werden weitere 130 Mitarbeiter (davon 28 Azubi Kfz-Mechatroniker) den EFK Abschluss erwerben. Ab 2011 plant Audi jährlich 100 (davon 30 Azubi) Mitarbeiter zur Elektrofachkraft weiterzubilden. Seit 2010 absolviert jeder ausgelernte KFZMechatroniker die Qualifizierung Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten. 126. Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter für alternative Antriebstechnologien bei Audi Audi hat bisher 484 zusätzliche Mitarbeiter in allen Geschäftsbereichen für Kompetenzaufbau, Projektorganisation und Serienentwicklung Hybrid- /E-Fahrzeuge genehmigt. Über 500 Mitarbeiter arbeiten damit in Kürze bei Audi zu 100 % an der Elektrifizierung – zzgl. vieler, die sich zu einem Teil ihrer Arbeit diesem Thema widmen. 127. Hybridvariante bei Baureihen A8 und Q5 der Audi AG bis 2012 Audi wird bis 2012 in den Baureihen A8 und Q5 eine Hybridvariante einführen, weitere Modelle werden folgen. Damit kann im Vergleich zu konventionell angetriebenen Modellvarianten eine CO2-Reduktion von bis zu 20 % erreicht werden. 128. "Forschungsprojekt e-performance" der Audi AG Audi hat im Oktober 2009 das "Forschungsprojekt eperformance" gegründet, das bis Oktober 2012 laufen wird. In dem Verbundprojekt (gemeinsam mit RWTH Aachen und weiteren Hochschulpartnern sowie Fraunhofer, u. a.) wird ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz "Elektromobilität" verfolgt. Mit dem "Forschungsprojekt e-performance" unterstreicht Audi sein nachhaltiges Vorgehen in der Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität – von der Bearbeitung grundlegender technischer Fragestellungen und dem Aufbau von Know how, bis hin zur strategischen Einbindung von Hochschulen, werden sämtliche Themen rund um das elektrifizierte Fahrzeug betrachtet. 129. Flottenversuch der Audi AG mit e-Fahrzeugen in Deutschland Die AUDI AG strebt für das Jahr 2010 einen Flottenversuch in Deutschland mit vorläufig 20 e-Fahrzeugen an. Dieser dient dazu, notwendige Parameter für die Elektromobilität aufzuzeigen und zu klären. Die Versuchsflotte wird auf andere Märkte ausgeweitet, um Anforderungen an die Infrastruktur und Erwartungen verschiedener Kunden früh im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen. 130. Audi-Modelle mit CNG-Antrieb Die AUDI AG beabsichtigt, bis zum Jahre 2017 Fahrzeug-Modelle mit CNG Antrieb (compressed natural gas) auf den Markt zu bringen, um damit pro Fahrzeug 25 % weniger CO2 Emissionen zu erzeugen als mit einem vergleichbaren benzingetriebenen Modell. 131. Weltweite Reduzierung der CO2-Emissionen der BMW Flotte um weitere 25 Prozent bis 2020 gegenüber dem Jahr 2008 Durch eine konsequente Weiterentwicklung der Antriebs- und Fahrzeugtechnologie strebt die BMW Group weltweit eine Reduzierung der CO2-Emissionen der BMW Flotte um weitere 25 Prozent bis 2020 gegenüber dem Jahr 2008 an. 132. Elektroauto Mega City Vehicle der BMW Group Die BMW Group wird mit dem Mega City Vehicle noch in der Laufzeit des Umweltpaktes ein in Serie produziertes Elektroauto auf den Markt bringen. Die Produktion innovativer CFK-Komponenten in den BMW Werken ist ein Beispiel für die Innovationsleistung der bayerischen BMW-Standorte. 133. MINI E Pilotprojekt der BMW Group in der Modellregion München Die BMW Group erweitert und vertieft das in 2008 begonnene Pilotprogramm zur realen Nutzung von Elektrofahrzeugen, um ein möglichst übergreifendes Verständnis der gesamten Parameter der Elektromobilität zu gewinnen. Ab September 2010 startet ein MINI E Pilotprojekt in der Modellregion München. Gemeinsam mit den Projektpartnern Siemens und SWM erfolgt hier die Untersuchung des Aufbaus einer gemeinsamen Infrastruktur. 134. Unterstützung der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 Die BMW Group unterstützt die Bewerbung von München und Garmisch-Partenkirchen für die Olympischen Winterspiele 2018 durch die Bereitstellung von Elektrofahrzeugen für die Bewerbungsgesellschaft. 135. MAN Nutzfahrzeuge AG startet europaweiten Kunden-Einsatz mit emissionsarmen HybridStadtbussen im ÖPNV Die MAN Nutzfahrzeuge AG startet noch im Sommer 2010 mit einem europaweiten Kunden-Einsatz mit emissionsarmen Hybrid-Stadtbussen im ÖPNV in Ergänzung zu den heutigen Bustypen. Die Bremsenergie beim Einfahren in die Haltestelle wird für den nächsten Beschleunigungsvorgang genutzt. Ein Start Stopp-System garantiert ein geräuscharmes und emissionsfreies Verweilen in der Haltestelle. Das Anfahren aus der Bushaltestelle erfolgt rein elektrisch, abgasfrei Seite 23 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz und geräuscharm. MAN erreicht dabei eine signifikante CO2-Reduktion von bis zu 30 % gegenüber einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. 136. MAN Nutzfahrzeuge AG bietet EEV-Standard Die MAN Nutzfahrzeuge AG bietet für fast alle Fahrzeug- und Motorbaureihen den EEV-Standard an, der die gesetzlich vorgeschriebene Euro V-Norm übererfüllt und in bestimmten fahrdynamischen Testzyklen eine deutlich geringere Partikelemission gewährleistet. MAN arbeitet dabei sowohl mit offenen als auch geschlossenen Partikelfiltersystemen (MAN PM Kat für Lkw, CRT Systeme im Busbereich). 137. Umweltfirmen-Informationssystem UMFIS der IHKs Die bayerischen Industrie- und Handelskammern schaffen Markttransparenz in den Bereichen Elektromobilität / Alternative Antriebstechnologien, indem sie das bewährte Umweltfirmen-Informationssystem UMFIS um entsprechende Rubriken erweitern. Hierdurch wird eine professionelle Internet-Recherche ermöglicht, die Hersteller, Händler, Dienstleister und Hochschulen mit detaillierten Tätigkeitsbereichen umfasst. 138. Netzwerk zum Thema Elektromobilität Die nordbayerischen IHKs aus Nürnberg, Bayreuth und Würzburg gründen ein Netzwerk zum Thema Elektromobilität, in dem Technologieanbieter, Infrastrukturbetreiber und Hochschulen mitwirken. Hierdurch sollen die regionale Zusammenarbeit verbessert und Kooperationsprojekte initiiert werden. 139. Pilotprojekt "Grüne Logistik" Mit dem Pilotprojekt "Grüne Logistik" initiiert die IHK Nürnberg für Mittelfranken in Kooperation mit der Stadt Nürnberg, der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg sowie fünf namhaften Getränkespeditionen eine beispielgebende Kooperation. Durch intelligente firmenübergreifende Konfektionierung und Routenplanung und auch dem Einsatz von alternativer Antriebstechnik (z. B. Elektro- bzw. Gasfahrzeugen) in der Innenstadt sollen Lärm und Emissionen in der Nürnberger Altstadt vermindert werden. Das Konzept soll bei Erfolg auf andere Branchen und überregional ausgeweitet werden. Das Projekt wird durch die Bayerische Staatsregierung gefördert. 140. Netzintegration der Elektromobilität Die ENERGIEregion Nürnberg e.V. und die IHK Nürnberg für Mittelfranken fördern in Kooperation die Netzintegration der Elektromobilität. Dies geschieht durch Fachveranstaltungen, Kooperationsforen mit Anbietern und Anwendern sowie durch Initiierung von Pilotprojekten in den Bereichen Smart Metering und Smart Grids. 141. Erweiterung des Netzwerks Erneuerbare Energien Westmittelfranken Die IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie die Handwerkskammer Mittelfranken erweitern zusammen mit Partnern aus Politik und Verwaltung das Netzwerk Erneuerbare Energien Westmittelfranken um die Themen Elektromobilität und Biotreibstoffe. Im Rahmen der regelmäßigen Energietage sollen diese Themen der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Seite 24 142. Kompetenzaufbau zum Thema Elektromobilität Die IHKs, die Handwerkskammern und die Landesinnungsverbände (Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker) unterstützen in enger Abstimmung mit den Betrieben den zur Umsetzung des Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität der Bundesregierung erforderlichen Kompetenzaufbau durch Informationsveranstaltungen, Aus- und Weiterbildungslehrgänge sowie den Aufbau von Kompetenzzentren. 143. Bundesweiter Erfahrungsaustausch Die IHKs, die Handwerkskammern und die Landesverbände mit ihren Innungen unterstützen ihre Betriebe bei der Entwicklung und Markteinführung innovativer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen im Bereich alternativer Antriebe und Elektromobilität. Dabei wird auch ein bundesweiter Erfahrungsaustausch über das Kompetenznetzwerk des Handwerkes (www.BISTECH.de) bzw. die deutschlandweiten Arbeitskreise der Industrie- und Handelskammern angestrebt. 144. Möglichkeiten der Produktpräsentation Die IHKs und die Handwerkskammern bieten ihren Betrieben in Kooperation mit Bayern International, Bayern Handwerk International und Bayern Innovativ kostengünstige Möglichkeiten, sich und ihre Produkte aus dem Bereich alternative Antriebstechnologien als Mitaussteller auf Gemeinschaftsständen zu präsentieren. 145. Austausch zwischen Betrieben und Forschungseinrichtungen Die IHKs und die Handwerkskammern unterstützen den Austausch von Betrieben mit Forschungseinrichtungen sowie die Anbahnung von Kooperationsprojekten im Bereich alternativer Antriebstechnologien. 146. Identifikation und Kommunikation von Pionierleistungen Die Handwerkskammern und Landesinnungsverbände (Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker) identifizieren und kommunizieren Pionierleistungen des Handwerks über Best-Practice-Beispiele bei der Entwicklung und auch Nutzung innovativer Produkte, Prozesse sowie Dienstleistungen. Sie unterstützen die Betriebe damit bei der Umsetzung innovativer Ideen, bei ihrer Integration in bayernweite Initiativen und motivieren diese auch zum Beitritt zum Umweltpakt. 147. Förderung der Einführung neuer Mobilitätskonzepte Die Handwerkskammern und Landesinnungsverbände (Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker) fördern die Einführung neuer Mobilitätskonzepte durch Beratung der Betriebe, die sich um den Aus- und Aufbau von Infrastrukturen, Vertriebs- und Servicestützpunkten oder auch Beschaffungsverbünden bemühen. 148. Einsatz von Vorführ-Fahrzeugen Die bayerischen Handwerkskammern und Landesinnungsverbände (Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker) vermitteln zwischen den Herstellern und insbesondere den Werkstätten im ländlichen Raum, um auch außerhalb der Ballungszentren durch den Einsatz von Vorführ-Fahrzeugen die Elektromobilität erlebbar zu ma- Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität chen und damit dazu beizutragen, Vorbehalte gegen diese neue Technologie zu überwinden. 149. Kompetenzaufbau im Bereich der Elektromobilität Audi, BMW und MAN unterstützen in enger Abstimmung mit den (Kfz)-Handwerksbetrieben und den bayerischen Wirtschaftskammern und Verbänden den erforderlichen Kompetenzaufbau im Bereich der Elektromobilität. Durch Informationsveranstaltungen, Ausund Weiterbildungslehrgänge sowie den Aufbau von Kompetenzzentren, werden die bayerischen Automobil- und Nutzfahrzeughersteller die (Kfz-) Handwerksbetriebe bzw. Niederlassungen fokussiert und schrittweise für die neuen Technologien qualifizieren. 150. „Bayerisches Technologiezentrum für elektrische Antriebstechnik" Um den Wissenstransfer von der Hochschule in die industrielle Praxis zu beschleunigen, errichtet die Bayerische Staatsregierung ein „Bayerisches Technologiezentrum für elektrische Antriebstechnik" in Nürnberg mit dem Ziel, die Entwicklung innovativer elektrischer Antriebskonzepte und der zugehörigen Produktionstechnologien zu fördern sowie die gewonnenen Erkenntnisse in industrielle Anwendungen zu übertragen. Die Finanzierung des Vorhabens beträgt 9 Mio. Euro. In Ergänzung dazu unterstützen die Wirtschaftskammern den Technologie- und Wissenstransfertransfer zwischen dem E-Drive-Center und bayerischen Unternehmen u. a. durch die Anbahnung von Kooperationsprojekten. 151. Vertiefung des Schwerpunkts Elektromobilität im Rahmen der Cluster-Offensive Bayern Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Zusammenarbeit von Automobilherstellern, -zulieferern und weiteren Partnern entlang der Wertschöpfungskette in Netzwerken, um die Entwicklung alternativer Antriebstechnologien und insbesondere die Elektromobilität weiter voranzubringen. Insbesondere wird im Rahmen der Cluster-Offensive Bayern der Schwer- punkt Elektromobilität vertieft. Als erste Anlaufstellen für ihre Mitgliedsunternehmen sind die bayerischen Wirtschaftskammern bei Fragen zur Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Technologien im Bereich Elektromobilität / Alternative Antriebstechnologien sowie bei Pilotprojekten zur Anwendung Ansprechpartner. Sie zeigen im Sinn einer Orientierungs- und Aufschlussberatung Lösungsvorschläge auf und verweisen, soweit erforderlich, neutral auf die Fachkompetenz von Experten. 152. e-cars Die Siemens AG erbringt mit der Forschung und Entwicklung an Schlüsselkomponenten für die Elektromobilität (Ladesäulen als Bestandteile einer künftigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie die dazu notwendige Software und IT) einen wichtigen Beitrag für die Markteinführung der Elektromobilität. 153. Bayerische Modellstädte/ -region für Elektromobilität Die Bayerische Staatsregierung hat Bad Neustadt a. d. Saale und Garmisch-Partenkirchen sowie das gemeinde- bzw. landkreisübergreifende Projekt E-Wald als Modellstädte bzw. als Modellregion für Elektromobilität ausgewählt. Im Rahmen der weiteren Umsetzung werden Anwendungsbeispiele für die verschiedensten Bereiche der E-Mobilität und der regenerativen Energien erprobt. 154. Modellprojekt „Elektromobilität verbindet Bayern“ Audi, BMW und MAN treiben mit den Clustern Energietechnik und Automotive sowie weiteren industriellen und kommunalen Partnern und mit Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung das Projekt „Elektromobilität verbindet Bayern“ weiter voran. Ziel ist, aufbauend auf den vorhandenen industriellen und wissenschaftlichen Schlüsselkompetenzen Bayerns, die Idee von Modellregionen und Modellstädten in ein integriertes Mobilitätskonzept mit der Kernachse München – Ingolstadt – Nürnberg zu überführen. Seite 25 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 1.5 Umwelttechnik Umwelttechnologie Zukunftsmarkt mit Chancen Erfolgreicher Umwelt- und Klimaschutz ist untrennbar mit modernster Umwelttechnologie („Clean Tech“) verbunden. Ihr Nutzen ist zweifach. Einerseits erlaubt sie dem Anwender effizientes Wirtschaften mit geringst möglichen Emissionen. Andererseits schafft sie für den Hersteller Umsatz- und Gewinnmöglichkeiten mit einer sehr guten Perspektive. Die Märkte für Umwelttechnologien gehören zu den Zukunftsmärkten der nächsten Jahrzehnte. Bayerische Unternehmen nehmen in diesem weltweiten Wettbewerb eine gute Ausgangsposition ein. Nach der Datenbank UMFIS (www.umfis.de) der Industrie- und Handelskammern kommt ein Fünftel der in der deutschen Umweltwirtschaft tätigen Unternehmen aus Bayern. In wichtigen Bereichen sind sie als Technologieführer hervorragend positioniert. Die beeindruckende Stellung bayerischer Unternehmen ist kein Zufall. Eine entscheidende Grundlage dafür ist deren Innovationsverhalten. Der Umweltforschung gerade auch an bayerischen Hochschulen und Universitäten kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Ein weiterer Schlüsselfaktor für den Erfolg der mittelständischen bayerischen Umweltwirtschaft auf internationalen Märkten sind maßgeschneiderte Finanzierungslösungen. Cluster Umwelttechnologie Die Umweltpaktpartner wollen die erreichte Position halten und weiter ausbauen. Dies ist nur im engen Schulterschluss zwischen Industrie, Dienstleistungen, Finanzwirtschaft und Politik möglich. Im Rahmen der Clusteroffensive unterstützt die Bayerische Staatsregierung den Cluster Umwelttechnologie (Umweltcluster Bayern). Operativ hat der Umweltcluster Bayern seine Tätigkeit am 1. Oktober 2006 aufgenommen. Unter Federführung der bayerischen Industrie- und Handelskammern, die den zugrunde liegenden Trägerverein gegründet haben, hat sich der Umweltcluster Bayern zu einem wichtigen Pfeiler in dieser für die Innovationspolitik zentralen Initiative entwickelt. Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs in Bayern wollen die erfolgreiche Initiative auch nach dem Ende der ersten Förderperiode 2011 bis zum Jahr 2015 mit folgenden Zielen fortsetzen. • • • • • Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Hersteller von Umwelttechnologie steigern Umwelttechnik aus Bayern zu einer weltweit bekannten, anerkannten Marke machen Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen unterstützen Wirtschaftsstandort Bayern als führendes Zentrum für umwelttechnisches Know-how etablieren Konkrete Lösungen für die individuellen Probleme der in der Umweltwirtschaft tätigen Unternehmen finden Projekte und Zusagen im Bereich Umwelttechnik 155. Fortführung des Clusters Umwelttechnologie Der Cluster Umwelttechnologie bündelt das Potential der in der Umweltwirtschaft tätigen bayerischen Unternehmen und stärkt ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Für die Errichtung und den Betrieb der Geschäftsstelle des Clusters hat die Bayerische Staatsre- Seite 26 gierung für den Zeitraum 2006–2011 über 1,8 Mio. € bereitgestellt. Wichtiges Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es, die erfolgreiche Arbeit des Clusters Umwelttechnologie im Zeitraum 2011 – 2015 weiterzuführen. Bei der angestrebten Fortführung des Umweltclusters Umwelttechnik Bayern werden sich die bayerischen IHKs in wesentlichem Umfang beteiligen und die Trägerschaft übernehmen. Der Umweltcluster Bayern wird: • Neue Arbeitsgebiete erschließen Der Umweltcluster Bayern plant, die Arbeitsgebiete in den kommenden Jahren nach Bedarf auf neue Themenfelder wie Lärmschutz, Luftreinhaltung und/oder Bodenschutz auszudehnen. • Brancheninformationen bereitstellen Der Umweltcluster Bayern sammelt gezielt Informationen aus der Branche, um sie gebündelt und aufbereitet über seine Internetseite und über einen zweimonatigen Newsletter an die mittelständische bayerische Wirtschaft weiterzugeben. • Wissenstransfer sicherstellen Der Umweltcluster Bayern bietet der bayerischen Umweltwirtschaft jährlich über 20 Veranstaltungen zum Wissenstransfer an. Dabei werden auch wichtige Kontakte geknüpft, von denen insbesondere die mittelständische Wirtschaft profitiert. Ziel ist es, die Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Produkte zur Marktreife und beim anschließenden Vertrieb national und international zu unterstützen. • Leuchtturmprojekte initiieren Der Umweltcluster wird jährlich mehrere Leuchtturmprojekte für besondere Leistungen in der Forschung und Entwicklung von Umwelttechnologie auszeichnen. Durch eine hohe Resonanz in der Fach- und Tagespresse wird nicht nur der Bekanntheitsgrad der Unternehmen, sondern auch bayerischer Umwelttechnologie insgesamt gesteigert und ihr Erfolg am Markt unterstützt. Diese Initiative soll fortgesetzt werden. • Unterstützung bei der Bildung von Projektkonsortien und der Akquise öffentlicher Fördermittel leisten Der Umweltcluster Bayern strebt an, den deutlichen, aber langsam schwindenden Wettbewerbsvorteil in der wissensbasierten Umwelttechnologie zu erhalten und auszubauen, insbesondere zum Nutzen der mittelständischen bayerischen Wirtschaft. Die Unternehmer der Branche werden im Umweltcluster weiterhin Unterstützung bei der Partnersuche sowie bei der Bildung von Projektkonsortien erhalten. Ein Ziel ist es dabei auch, die Zahl der durch Bund und Europäische Union geförderten Vorhaben zu steigern. • Internationalisierung vorantreiben Um die mittelständische bayerische Wirtschaft bei ihrem Weg auf Auslandsmärkte zu begleiten, wird der Umweltcluster Bayern in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Wirtschaftskammern, Bayern International, Bayern Innovativ und den Auslandsvertretungen des Freistaats Bayern in den kommenden Jahren die vorhandenen Kompetenzen zum Nutzen der bayerischen Unternehmen der Umwelttechnologie bündeln und sie bei ihrem Eintritt auf internationale Märkte nach Kräften unterstützen. • Teilnahme an Messen und Ausstellungen organisieren Die Unterstützung mittelständischer Unternehmen bei der aktiven Teilnahme an nationalen und internationalen Messen wird auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Ziel des Umweltclusters Bayern in enger Zusammenarbeit mit den bayerischen Wirtschaftskammern, mit Bayern International und Bayern Innovativ sein. • Ausbau der nationalen und internationalen Kontakte fördern Der Umweltcluster Bayern wird weiterhin die bayerischen Unternehmen und Einrichtungen der Umwelttechnologie zusammenführen, neue Kontakte knüpfen und Kooperationen zum Nutzen der bayerischen Umweltwirtschaft anregen. Dabei wird auch der Ausbau bundes-, europa- und weltweiter Kontakte erfolgen. Der Umweltcluster ist Mitglied bei Kompetenznetze Deutschland und zählt damit bereits jetzt zu den innovativsten und leistungsstärksten deutschen Innovationsnetzwerken. Hinzu kommt eine erfolgreiche Beteiligung des Umweltclusters am Vorhaben EcoClup (Ecoinnovative cluster partnership for growth internationalisation), das von der Europäischen Union gefördert wird. Ziel des Vorhabens ist es, europaweit in der Umwelttechnologie und -wirtschaft tätige Cluster zusammenzuführen, um so das vorhandene Potential exponentiell zu steigern. Aufgabe des Clusters Umwelttechnologie bleibt es, Synergieeffekte, die sich aus den o. g. Beteiligungen ergeben, zum Nutzen der bayerischen Umweltwirtschaft zu erschließen und auszubauen. • Ausbildung intensivieren Der Umweltcluster Bayern wird weiterhin die Umwelttechnologie selbst und die Bedeutung von Netzwerken in den bayerischen Universitäten und Hochschulen im Rahmen von Vorlesungen bekannt machen und insbesondere junge Naturwissenschaftler und Ingenieure für die Branche gewinnen. Hervorragend qualifiziertes Personal ist neben einer modernen Ausstattung der Produktionseinrichtungen und Laboratorien ein Schüsselelement des Erfolgs in der Hochtechnologie und somit auch in der Umwelttechnologie. • Unterstützung bei Fortbildungsmaßnahmen leisten Der Umweltcluster Bayern wird die Unternehmen der Umweltwirtschaft beim Erhalt und Ausbau der Mitarbeiterqualifikation nachhaltig unterstützen. Um den überwiegend mittelständischen Unternehmen einen möglichst kostengünstigen Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen zu ermöglichen, akquiriert der Umweltcluster weiter Förderprojekte zur Aus- und Weiterbildung. 156. Pilotvorhaben „Deammonifikation“ im Rahmen des Projekts „Abwasseranlage der Zukunft“ Die Bayerische Staatsregierung fördert ein Pilotvorhaben „Deammonifikation“ im Rahmen des Projekts „Abwasseranlage der Zukunft“. Dieses relativ neue Verfahren zur Eliminierung von Stickstoffverbindungen aus dem Abwasser weist erhebliche Einsparpotenziale hinsichtlich Energiebedarf und Betriebskosten gegenüber dem herkömmlichen Verfahren auf. 157. Studie Umweltwirtschaft in Bayern Die Bayerische Staatsregierung wird die Ergebnisse einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie des ifo, Institut für Wirtschaftsforschung München, zur Erfassung und Analyse der Umweltwirtschaft in Bayern der Wirtschaft auf breiter Basis zur Verfügung stellen. Aus der Studie Handlungsempfehlungen abzuleiten und in konkrete Maßnahmen umzusetzen, ist ein wichtiges wirtschaftspolitisches Ziel der Staatsregierung zur Stärkung der mittelständischen Umweltwirtschaft in Bayern. Seite 27 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 158. Leistungselektronik Die Bayerische Staatsregierung plant die zielgerichtete Förderung der bayerischen Fraunhofer-Aktivitäten im Bereich der Leistungselektronik auch in Zukunft fortzusetzen und durch ihre anwendungsorientierten F&EAktivitäten wichtige technologische Voraussetzungen zu schaffen, um die Nutzung von Energie weiter zu optimieren. 165. Technologieentwicklung im Bereich Ressourceneffizienz Die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH strebt an, bei jeder Produktneu- oder weiterentwicklung die Verbrauchswerte von Wasser, Energie oder anderen Ressourcen bis 2015 um mehr als ein Drittel zu reduzieren und so einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Verwendung der Wasserreserven zu leisten. 159. Beratungen von kleinen und mittleren Betrieben vor Ort durch die Handwerkskammer Die Umweltberater der bayerischen Handwerkskammern führen in den nächsten fünf Jahren Betriebsbesuche durch, bei welchen Handwerksbetriebe zur Einführung innovativer Umwelttechnologie und zur Umsetzung vorhandener Energieeinsparpotenziale beraten werden. 166. FuE im Bereich Biogasgewinnung und Entsorgungslogistik Die Büchl-Gruppe wird gemeinsam mit der Stadt Ingolstadt in 2010 und 2011 das bestehende Kompostwerk für Bioabfälle zu einer Vergärungsanlage mit BiogasGewinnung aufrüsten und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung regenerativer Energie und zum Klimaschutz leisten. Außerdem wird die Büchl Gruppe ihr Konzept für die innerbetriebliche Entsorgungslogistik von Industrieunternehmen innovativ weiterentwickeln. Ziel ist eine verbesserte Stoffstromtrennung bereits am Arbeitsplatz und die Reduzierung des innerbetrieblichen Verkehrs. Die Unternehmensgruppe wird zudem ihre Forschung und Entwicklung in der Umweltwirtschaft in den kommenden Jahren in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen vorantreiben, insbesondere der Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Ingolstadt und der Szecheny-Universität Györ7Ungarn. Im Rahmen eines Lehrauftrags in der Entsorgungslogistik sollen künftige Führungskräfte für ökologische Ziele und deren logistische Umsetzung in der Industrie sensibilisiert werden. 160. Finanzdienstleistungen Die Bayerische Landesbank erklärt die verstärkte Bedienung der Umwelttechnologiebranche, deren Finanzierungsbedarf sich gerade in den nächsten fünf Jahren weiter verstärken wird, zu einem Schwerpunkt ihrer Mittelstandsstrategie. Hierzu hat sie eine Serviceeinheit Zukunftsmärkte gegründet, die gemeinsam mit den Markteinheiten gezielt Finanzierungsansätze für Kunden der Bayerischen Landesbank in Wachstumsbranchen identifiziert. 161. Siemens Umweltpreis Die Siemens AG wird ihre interne Umweltpreisverleihung fortführen und weiterhin herausragende umweltfreundliche Lösungen und Technologien (Produkte, Anlagen oder Dienstleistungen) mit dem globalen Siemens Umweltpreis auszeichnen. 162. Siemens Umweltportfolio Die Siemens AG strebt an, dass ihre Kunden mit Produkten und Lösungen des Umweltportfolios (im Bereich erneuerbarer Energien, Umwelttechnologien zur Luft- und Wasserreinhaltung sowie Produkte und Lösungen mit besonderer Energieeffizienz im Vergleich zu einer Referenzlösung; bis Ende des Geschäftsjahres 2011 wird ein weltweiter Umsatz von 25 Mrd. Euro erwartet) rund 300 Mio. t CO2 jährlich vermeiden können. Für den Zeitraum nach 2011 wird Siemens das Umweltportfolio, das jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer überprüft wird, aktualisieren und fortschreiben. 163. DESERTEC – Wüstenstromkonsortium DII GmbH Siemens Energy engagiert sich gemeinsam mit weiteren Industrieunternehmen im Wüstenstromkonsortium DII GmbH, das eine nachhaltige Stromversorgung für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika zum Ziel hat. Das Wüstenstromkonsortium DII GmbH zielt darauf ab, bis 2050 einen Anteil von 15 bis 20 Prozent des europäischen Strombedarfs als Solar- und Windstrom zu liefern. 164. Energie- und Ressourcenmanagement Infineon Technologies optimiert die Energie- und Ressourceneffizienz in den Fertigungs- und Bürobereichen durch technische Maßnahmen und Bewusstseinkampagnen mit seinen Mitarbeitern und entlang der Wertschöpfungskette. Infineon Technologies wird diese Aktivitäten intensiv weiter vorantreiben und die Ergebnisse, wo möglich, an andere Standorte übertragen. Seite 28 167. Erschließung neuer Umwelttechnik-Märkte eco2business strebt an, in den nächsten Jahren ausländische Vertriebspartner für bis zu 100 deutsche Unternehmen aus Umwelt und Energie zu finden, deren Umsatz dadurch um die Hälfte zu steigern und somit weitere Arbeitsplätze in Bayern zu generieren. Um dieses Ziel zu erreichen, beabsichtigt eco2business selbst mittelfristig vier weitere Mitarbeiter einzustellen. 168. Best Practice im Bereich Reinigungsunternehmen CHMS Coburger Handtuch + Matten Service strebt an, das geschätzte Einsparpotential von 30 bis 60 % an Energie (Gas, Öl und Strom), Wasser und Waschchemie im eigenen Betrieb und in der Branche durch Weitergabe von Erfahrungen zeitnah zu heben. 169. Softwareunterstützung im Bereich Umweltmanagement Inplus beabsichtigt, die vorhandenen SoftwareInstrumente für betrieblichen Arbeits- und Umweltschutz in den kommenden Jahren weiter auszubauen, um den Zugang zu modernen Softwarelösungen für die Rechtssicherheit in Unternehmen zu erleichtern. Verbessert werden insbesondere Werkzeuge für das Genehmigungsmanagement und die Auflagenverfolgung. Inplus leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung des Umweltmanagements in der bayerischen Wirtschaft. Umwelttechnik 170. Informationskampagne Ressourceneffizienz im Baubereich Ziel der GFM beratende Ingenieure GmbH ist, den Energieverbrauch der von ihr geplanten oder optimierten Kläranlagen in Zukunft bis auf 18–22 kWh/EW/Jahr zu senken und die Eigenstromerzeugung um 80–100 % zu steigern. GFM strebt außerdem eine deutliche Primärenergieeinsparung bei seinen Kunden im kommunalen Energiemanagement an. Das Ziel soll insbesondere durch eine effiziente Abwasserwärme- und Wärmenutzung innerhalb von Gebäuden (z. B. Wärmerecycling von Brauchwasser), eine energetische Gebäudesanierung und den Einsatz regenerativer Heiz- und Kühlsysteme erreicht werden. GFM wird in den kommenden Jahren verstärkte Anstrengungen unternehmen, innovative Bauherren für die Nutzung des Abwassers als Wertstoffquelle zu gewinnen. Durch die Förderung des Übergangs von der Abwasserentsorgung zur Abwasserverwertung wird ein wichtiger Beitrag zum wirtschaftlichen und schonenden Einsatz knapper Ressourcen geleistet. Neben einem Übergang zu einem IPP-orientierten Planungsablauf wird GFM im eigenen Unternehmen verstärkt auf eine energieeffiziente Ausstattung und Nutzung des Geräte- und Fuhrparks achten. 171. Neuentwicklungen im Bereich Industriezentrifugen Die Flottweg AG strebt an, ihre Industriezentrifugen weiter zu optimieren und dadurch zu einer ressourcenund umweltschonenden Produktion ihrer Kunden beizutragen. So können kommunale Kläranlagen durch den Einsatz einer neuen Dekanterreihe bei der Eindickung und Entwässerung von Klärschlämmen 20–30 % elektrische Energie sparen. Die Flottweg AG wird zudem eine neue Technologie zur Algenernte entwickeln, deren Bedeutung mit zu- nehmender Knappheit fossiler und mineralischer Ressourcen steigt. Das Verfahren soll gegenüber heute verwendeten Methoden einen bis zu 60 % geringeren Energieverbrauch aufweisen. 172. Innovative Wärmerückgewinnung in Abwassersystemen Die HUBER SE wird innovative Aggregate und Verfahren für ihre Kunden entwickeln, mit denen im Abwasser enthaltene Wärme zurück gewonnen und wiederverwendet werden kann und damit einen signifikanten Beitrag zur Einsparung von Primärenergie und zur Reduktion des CO2-Ausstosses leisten. Die zurück gewonnene Wärme wird mittels Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann zur Gebäudeheizung, als Prozesswärme oder zur Klärschlammtrocknung verwendet werden. 173. Verbesserung der statistischen Datenbasis Die Bayerische Staatsregierung und die Wirtschaftskammern treten in einen fortlaufenden Dialog mit den Unternehmen der Umweltwirtschaft, um diesen den Nutzen einer verbesserten statistischen Datenbasis im Bereich Umweltwirtschaft/Umweltökonomie näherzubringen und so die Akzeptanz statistischer Erhebungen in diesem Bereich zu stärken. 174. Systemlösung für verbesserten Informationsaustausch Die IHKs und Handwerkskammern stellen die Firmendaten ihrer Firmendatenbanken (UMFIS bzw. Handwerkersuche) als i-Frame-Lösung für den EnergieAtlas Bayern und das Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) der Bayerischen Staatsregierung zur Verfügung, damit Firmen aus dem Bereich Umwelttechnologie bzw. speziell Energie und Klimaschutz auch auf den passenden Internetangeboten der Umweltverwaltung nutzergerecht recherchiert werden können. Seite 29 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 1.6 Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz Natürliche Ressourcen wie Rohstoffe, Wasser, Boden, Luft und Flächen bilden die Grundlage unserer Wirtschaft und unserer Lebensqualität. Das gilt für Ressourcen, die zur Herstellung von Produkten verwendet werden ebenso wie für Ressourcen, die als Senken zur Aufnahme von Emissionen dienen. Bayerische Staatsregierung und Bayerische Wirtschaft bekennen sich gemeinsam zum Ziel der nachhaltigen Ressourcennutzung. Konkret geht es um die gezielte Steigerung der Ressourceneffizienz und Verminderung des Ressourcenverbrauchs. Beides ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll. Wenn ein bestimmtes Produkt mit weniger Materialeinsatz produziert wird, reduzieren sich automatisch die Umweltbelastungen, da insgesamt weniger Ressourcen entnommen, bewegt, umgewandelt und verwertet werden müssen. Gleichzeitig reduzieren sich die Kosten. Vielfach liegt das Augenmerk noch immer zu sehr auf der Höhe der Lohnkosten, anstatt auf den Einsparmöglichkeiten beim Materialeinsatz. Es liegt nahe, verstärkt ökoeffiziente Strategien der Ressourceneinsparung umzusetzen. Nicht zu unterschätzen sind auch die Vorteile für die Versorgungssicherheit, die aus einer höheren Ressourceneffizienz resultieren. Bayern will bis 2020 zum ressourceneffizientesten Land in Deutschland werden. Gemeinsames Ziel der Umweltpaktpartner ist es, die Material- und Rohstoffproduktivität gegenüber 1994 bis 2020 zu verdoppeln. Fragen des effizienten Rohstoffeinsatzes und der Rohstoffsubstitution sowie der Rohstoffsicherung werden Themen der Arbeitsgruppe „Rohstoffstrategie“ der Staatsregierung unter Beteiligung der Wirtschaft sein. Ein wichtiger Schlüssel für eine nachhaltige Ressourcenwirtschaft ist die Integrierte Produktpolitik (IPP). Sie ist der auf europäischer Ebene bekannteste Ansatz zur simultanen Verringerung der Umweltauswirkungen und Kosten von Produkten (Ökoeffizienz). IPP betrachtet Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus, beginnend beim Produktdesign und der Herstellung über die Verwendung bis zur Entsorgung. Staatsregierung und Wirtschaft ist es gelungen, mit Umsetzung der in den beiden letzten Umweltpakten zugesagten Projekte Vorreiter in Sachen IPP in Deutschland und Europa zu werden. Ausdruck dafür sind an die 20 erfolgreiche Pilotprojekte, die in IPP-Leitfäden dokumentiert wurden. Die Projekte wurden sowohl mit Global Playern als auch mit kleinen und mittleren Unternehmen unterschiedlicher Branchen durchgeführt, z. B. der Automobil-, Hochtechnologie-, Chemie- und Papierindustrie, der Lebensmittelindustrie sowie mit Dienstleitungsunternehmen und Kommunen. Ein wichtiges Ziel für den neuen Umweltpakt ist es, den freiwilligen systematischen Ansatz der IPP in der bayerischen Wirtschaft zu verbreiten und möglichst viele Betriebe dafür zu gewinnen, die IPP in ihrem Unternehmen anzuwenden. Die Herstellung ressourceneffizienter Produkte und die Rückführung von Ressourcen in Form von Sekundärrohstoffen in den Wirtschaftskreislauf (Recycling) sind eine Seite der Medaille. Die andere ist der Konsum ressourceneffizienter Produkte und Dienstleistungen. Freistaat und Unternehmen nehmen als Nachfrager von Produkten oder Dienstleistungen eine bedeutende Marktstellung ein und können Vorbild für private Haushalte bei der BeSeite 30 Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz schaffung ressourceneffizienter Güter und Dienste sein. Um die Marktstellung der öffentlichen Hand sowie der Unternehmen für die nachhaltige Ressourcennutzung zu nutzen, muss das Thema Ressourceneffizienz unter besonderer Berücksichtigung des Ziels der Bedarfsdeckung in geeigneten Fällen Teil der Beschaffungs- und Einkaufsroutinen werden. Projekte und Zusagen im Bereich Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz 175. Durchführung von IPP-Workshops Die Bayerische Staatsregierung führt innerhalb der IPP-Initiative branchenspezifische Workshops durch, um besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Integrierter Produktpolitik (IPP) vertraut zu machen. Der umfassende IPP-Ansatz wird dabei über vordringliche Themen wie Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz vermittelt. 176. Förderung von IPP-Beratungen bei KMU Die Bayerische Staatsregierung unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen durch gezielte Förderungen aus dem Bayerischen Umweltberatungs- und Auditprogramm (BUBAP) bei der Umsetzung von IPP im Unternehmen. 177. Wertschöpfung in Bayern durch Gewinnung und Nutzung von Sekundärrohstoffen Die IHK Schwaben setzt sich dafür ein, Pilotanlagen zum Recycling von Energiesparlampen und zum Recycling von CFK-Material in Bayern zu installieren. Hierzu werden aktuelle Vorhaben in Burgau und Schwabmünchen bereits begleitet. Ziel ist es, das aufbereitete Material wieder der Produktion zurückzuführen. Bayernweit könnten zu weiteren hochpreisigen Sekundärrohstoffen Recyclinganlagen entstehen. 178. MINE: Materialeffizienz steigert Innovation im Netzwerk Ernährung Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung richtet die IHK Schwaben in Zusammenarbeit mit dem imu augsburg und dem Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) ein Netzwerk für bis zu 20 Unternehmen der Ernährungsbranche ein. Ziel dieses Netzwerkes ist es, mit den Methoden des InnovationsCoachings die dauerhafte Verbesserung der Materialeffizienz und Innovationsfähigkeit in den Unternehmen zu entwickeln. Das Netzwerk wird durch die Deutsche Materialeffizienzagentur (demea) gefördert. 179. Bereitstellung und Verbreitung eines Management-Tools für die Lieferkette Die IHKs setzen sich dafür ein, dass dieses Tool und vergleichbare Instrumente in der Wirtschaft bekannt werden. Nur mit Kenntnis über Produktinhaltsstoffe können Umweltauswirkungen entsprechend der IPP reduziert und Material effizienter eingesetzt werden. BOMcheck (bill of material) ist eine global anwendbare Datenbank für die Deklaration von Produktinhaltsstoffen. Mit dieser Datenbank sparen Zulieferer Zeit und Kosten, werden über neue Vorschriften informiert, und Hersteller erhalten bessere Datenqualität. Dieses System wurde von Siemens Healthcare initiiert und wird vom europäischen Fachverband der Hersteller medizintechnischer Produkte (COCIR) unterstützt. BOMcheck kann von der gesamten Elektro- und Elektronikindustrie eingesetzt werden. Details zum Tool unter www.bomcheck.net. 180. Berücksichtigung ökologischer Aspekte bei öffentlichen Ausschreibungen Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) wird sich weiterhin gemeinsam mit seinen kommunalen Partnern dafür einsetzen, bei öffentlichen Ausschreibungen ökologische Aspekte mit zu berücksichtigen. Verfahren, die ökoeffizient arbeiten, sind Lösungen, die ausschließlich eine kostengünstige Entsorgung bieten, vorzuziehen (Fortschreibung der 2009 gemeinsam entwickelten und veröffentlichen „Orientierungshilfen für öffentlichen Ausschreibungen in der Entsorgungsbranche“). 181. Ressourcenschonung durch Umstellung auf LED-Lampen Die Faber-Castell AG will in einem Pilotprojekt die Beleuchtung schrittweise auf LED-Lampen umstellen, um den Bedarf an elektrischer Energie zu reduzieren: • Stufe 1: Überschlägige Kosten-/Nutzen-Betrachtung mit Montage von Testlampen • Stufe 2: Konzept zur Umstellung aller NotlichtRöhren auf LED im Werk Stein mit Genehmigung zur Umsetzung durch die Geschäftsführung • Stufe 3: Konzept zum Austausch von Energiesparleuchtröhren gegen LED-Lampen in Büros und Fertigungshallen im Werk Stein bis November 2010 182. Produktinnovation und Ressorceneffizienz durch Wood Plastic Compound (WPC) Wood Plastic Compound (WPC) ist ein innovativer Ansatz im Sinn der IPP, Kunststoffanteile in Produkten zu minimieren oder zu substituieren und den Rohstoffbedarf an Holz signifikant zu reduzieren. Die FaberCastell AG hat zur Herstellung von Schreibgeräten und Kosmetikprodukten ein entsprechendes Patent für den Einsatz von WPC. Im ersten Schritt ist vorgesehen, WPC als Kunststoffersatz im Bereich von Kosmetikprodukten einzusetzen, nachdem erste Versuche im Labormaßstab gute Ansätze gezeigt haben. Zur serienmäßigen Umsetzung sind zunächst Kleinserienversuche mit Fertigungsanlagen bis Ende Dezember 2010 und schließlich die Serienreife bis Ende Juni 2011 geplant. Im zweiten Schritt sollen für Farb- und Bleistifte der Bedarf am Naturrohstoff Holz durch den Einsatz von WPC signifikant reduziert werden. Die Entwicklung soll sich ebenfalls von Laborversuchen bis zur Serienreife erstrecken; dafür ist ein Zeitraum bis 2013 vorgesehen. Seite 31 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 183. Fortführung und Erweiterung der Internetseite zu IPP Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) werden die Internetseite zu „Integrierte Produktpolitik“ (www.ipp-bayern.de) fortführen und um das Thema Ressourceneffizienz, z. B. Recycling und Sekundärrohstoffe, erweitern. 184. Veranstaltung zum Product Carbon Footprint (PCF) Zum Product Carbon Footprint (PCF), einem Instrument der IPP, bietet sich die IHK für München und Oberbayern an, gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung eine Fachveranstaltung durchführen, die speziell auf den Mittelstand ausgerichtet ist. Nach einem allgemeinen Einstieg wird gemeinsam mit den anwesenden Vertretern von kleinen und mittleren Unternehmen erarbeitet, ob sich ein PCF lohnt, wie er erhoben werden kann und welche eigene Struktur und Know-how dabei aufgebaut werden. Konsequenzen und Möglichkeiten der PCF-Ermittlung für das Unternehmen und Möglichkeiten der Kommunikation werden abgeleitet. Unternehmensvertreter werden über ihre Erfahrungen mit dem PCF berichten. 185. Verbesserung der Eigenüberwachung der Verfüllungsbetriebe von Gruben, Brüchen und Tagebauen Der Überwachungs- und Zertifizierungsverein für die Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen e.V. wird weiter darauf hinwirken, dass möglichst viele Verfüllbetriebe ein wirksames zertifiziertes Qualitätssicherungssystem für eine umweltgerechte und schadlose Verwertung von Bodenaushub und Bauschutt in ihren Gruben, Brüchen und Tagebauen einführen und praktizieren. Mit Schulungs- und Informationsveranstaltungen soll die Eigenüberwachung durch das Verfüllpersonal verbessert und damit die Vorsorge gegen unzulässige Ablagerungen erhöht werden. Der Überwachungs- und Zertifizierungsverein für die Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen e.V. wird darauf hinwirken, dass in möglichst vielen Verfüllbetrieben durch Grundwasserüberwachungen in Eigenverantwortung mögliche Grundwasser-(Umwelt-)beeinträchtigungen frühzeitig erkannt und darauf reagiert werden kann. 186. Die Bayerische Ressourceninitiative: Faktor 2 bis 2020 Der direkte Ressourcenverbrauch industrialisierter Länder ist derzeit sehr hoch. Deshalb muss der Materialeinsatz deutlich reduziert werden. Bayern will zum materialeffizientesten Land werden. Deshalb arbeitet die Bayerische Staatsregierung darauf hin, dass • die Rohstoffproduktivität bis 2020 verdoppelt wird (gegenüber 1994) • der Rohstoffverbrauch pro Kopf und Jahr von derzeit rund 13 Tonnen nach Möglichkeit weiter gesenkt werden soll. Dazu bedarf es umfangreicher Maßnahmen der Bayerischen Staatsregierung mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag und dem Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V.: • Ermittlung wichtiger (High-Tech-)Ressourcen für die Seite 32 Bayerische Wirtschaft (in enger Abstimmung mit der AG Rohstoffstrategie des StMWIVT), • Steigerung des Sekundärrohstoffeinsatzes durch Recycling, • effizienterer Materialeinsatz, • Untersuchung der Lagerstätten des täglichen Lebens (Urban Mining), • die Förderung der Entwicklung neuer, Ressourcen schonender Werkstoffe, • die stärkere Ausschöpfung der Potenziale zur Substitution endlicher Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe, • der Ausbau der Ressourcen- und Rohstoffforschung. 187. Potenziale des „Urban Mining“ für die Ressourceneffizienz und das Stofffluss-Management Die Bayerische Wirtschaft benötigt große Mengen an Ressourcen, es fehlen aber belastbare Daten über den Ressourcenbedarf. Die Abhängigkeit von Ressourcen muss reduziert und die Materialeffizienz gesteigert werden. Die Infrastruktur der Industrieländer ist ein riesiges Rohstofflager („Urban Mining“, Gebäude, Industrieanlagen, Verkehr- und Nachrichtentechnik, Deponien). Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. werden Erkenntnisse über den Ressourcenbedarf gewinnen und eine Strategie zur Gewinnung der in der Infrastruktur und in Abfällen vorhandenen „Rohstoffe“ entwickeln. Urban Mining zielt dabei auf Informationen über und die Gewinnung der Ressourcen und ihre Nutzung ab. 188. Technische Möglichkeiten der Wertstoffgewinnung aus Deponien Die Bayerische Staatsregierung und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. beteiligen sich daran, Details in ausreichend belastbarer Form zur angewandten Technik für die Verfahrensstufen Rückbau der Deponie, mechanische Aufbereitung und Sortierung zu gewinnen und zur Verfügung zu stellen. Gleiches trifft für erzielbare Produktqualitäten zu. Zudem stellt sich die Frage, ob das Vorhaben ökologisch sinnvoll ist und zum Klimaschutz beiträgt. Obwohl die Rückführung von Wertstoffen in den Kreislauf der Ressourcenschonung dient, stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit. 189. Untersuchung der Nutzbarkeit von Registern gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle für die Rohstoffschonung Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. untersuchen die Nutzbarkeit von Registern gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle für die Rohstoffschonung. Nach der Festlegung wichtiger Stoffströme und Ressourcen für Bayern bedarf es der Ermittlung der Abfälle, die wichtige Ressourcen enthalten. Es müssen deshalb „neue“ Ressourcenquellen erschlossen werden. Dazu zählen auch gefährliche Abfälle und nicht gefährliche Abfälle. Die Stoffströme nicht gefährlicher Abfälle sind eher „unbekannt“ und könnten über die Auswertung von Abfallregistern durch das LfU ermittelt werden. Die Erkenntnisse tragen dazu bei, strategi- Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz sche Ressourcen gezielter zu erfassen und zu gewinnen. 190. Möglichkeiten und Grenzen der Gewinnung wirtschaftlich bedeutender Rohstoffe aus Abfällen (z. B. Kupfer, Lithium, Seltene Erden) Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. führen ein Projekt durch, bei dem wirtschaftlich bedeutsame Ressourcen im Abfall mengenmäßig bestimmt und Methoden zu ihrer ökoeffizienten Gewinnung erarbeitet werden. Das Projekt liefert Grunddaten für die bayerische Entsorgungswirtschaft zur ökoeffizienten Anpassung der Ressourcenrückgewinnung aus Abfällen. 191. Genutzte und ungenutzte Sekundärrohstoffe im Gewerbeabfall Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. erstellen zur Untermauerung der Daten mit ausgewählte Recyclingunternehmen Stoffstrombilanzen, um das Verwertungspotenzial von Gewerbeabfällen zu ermitteln. Dazu werden bestimmte Stoffströme beprobt und charakterisiert (Wassergehalt, Heizwert, Kohlenstoffgehalt, Schwermetalle). Dadurch werden Defizite bei Verwertung von Gewerbeabfällen deutlich und Gegenmaßnahmen können eingeleitet werden. 192. Steigerung der Effizienz kommunaler Sammelsysteme zur Sekundärrohstoffgewinnung (z. B. Wertstofftonne) Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. führen eine Machbarkeitsstudie durch, die zur gemeinsamen Erfassung von Wertstoffen unterschiedlicher Herkunft wie Kunststoffverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen Klarheit bringen soll, da die Sammelstruktur der Wertstoffe durch die Systeme in den Gebietskörperschaften erheblich beeinflusst wird. 193. Nutzung des CO2-Einsparpotenzials des Restmülls von Haushaltungen durch verbesserte Sekundärrohstoffabschöpfung Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. untersuchen den Einfluss lokaler Abfallwirtschaftssystems (Bring- und Holsysteme, Gebühren) auf die Abfallmenge aus Haushaltungen (Restmüll, separat erfasste Wertstoffe) und Trennverhalten, die Intensivierung der Abfallberatung, die Steigerung der Verwertungsquoten und die Reduzierung des Beseitigungsabfalls. Die Ergebnisse lassen eine Abschätzung zu, welchen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz eine verbesserte Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus dem Restmüll von Haushalten leisten kann. 194. Informationsveranstaltungen zur Gewinnung und Nutzung von Sekundärrohstoffen Um das Thema Einsatz von Sekundärrohstoffen den bayerischen Unternehmen näher zu bringen, bietet die IHK Schwaben an, eine bayernweite Fachveranstaltung gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung und dem Verband der Bayerischen Entsorgungsunter- nehmen e.V. durchzuführen. Bei großer Resonanz könnte daraus eine Veranstaltungsreihe bei weiteren bayerischen IHK entstehen. Ziel ist es, den Einsatz von Sekundärrohstoffen in Bayern zu erhöhen. 195. Gemeinsame Erklärung zur Verfüllung von Abgrabungen Die Bayerische Staatsregierung und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. bekräftigen die „Gemeinsame Erklärung zur Verfüllung von Abgrabungen mit Abfällen“ im neuen Umweltpakt. Die rechtlich bedenkliche Verfüllung von Tongruben von mit Kunststoffen vermischten Abfällen in den neuen Bundesländern stellt eine Ressourcenverschwendung mit eindeutig negativen Umweltauswirkungen dar. Darüber hinaus bedeutet die Verfüllung von Tongruben mit solchen Abfällen eine gravierende Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der privat betriebenen Sortieranlagen (und kommunaler MVAs). 196. Reduzierung von Ressourcenstress und Umweltbelastung durch Sekundärrohstoffe Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. führen ein Projekt zur Reduzierung von Ressourcenstress und Umweltbelastung durch Sekundärrohstoffe durch. Ziel des Projektes ist es, für eine Auswahl technisch relevanter Rohstoffe durch eine Vertiefung und Konkretisierung der vorhandenen Rohstoffrisikoanalysen von vbw u. a. den besonders betroffenen bayerischen Branchen eine Bewertungsgrundlage bereitzustellen. Damit soll eine Einschätzung zu Entwicklungen der Rohstoffverfügbarkeit und Umweltwirkungen des betrieblichen Rohstoffeinsatzes und zu Maßnahmen im Bereich Materialeffizienz, Rohstoffsubstitution und Sekundärrohstoffeinsatz möglich sein. Dabei sollen Einschätzungen zu den bereits erreichten und zu erwartenden bzw. noch erschließbaren Sekundärrohstoffpotenzialen getroffen werden (Stichwort Urban Mining), Umweltbelastungen rohstoffspezifisch dargestellt werden. Dabei soll über die Belastungsfaktoren der Vorkette der Material-/Produktherstellung, wie sie aus einschlägigen Datenbanken (GEMIS, ProBas, Ecoinvent) für Ökobilanzen herangezogen werden, z. B. kumulierter Energieaufwand, Treibhausgas-, Eutrophierungs-, Versauerungs- und Toxizitätspotenzial hinausgegangen werden, indem auch Aussagen zur Flächeninanspruchnahme, Abraummengen und zu Begleit-/Schadstoffen einbezogen werden. Die Ergebnisse sollen anhand eines Praxisbeispiels für einen Betrieb, einen Rohstoff oder ein Produkt konkretisiert werden. 197. Ressourceneffizienz und Reduzierung von Emissionen und Immissionen Ein Aufgabenschwerpunkt des Umweltschutzes der Flughafen München GmbH ist die Ressourceneffizienz und Reduzierung von Emissionen und Immissionen (Treibhausgase, Lärm-Immissionen). 198. Verdichtung der Materialien vor Ort Die Messe München GmbH reduziert die Wertstoffund Abfalltransporte um über 70 % durch Verdichtung der Materialien vor Ort. Seite 33 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 199. Lieferanten-Supply Chain der BMW Group Die Nachhaltigkeitsanforderungen sind in den nationalen und internationalen Einkaufbedingungen der BMW Group verankert. 200. Optimierung und Sicherung von Altpapierkreisläufen durch IPP: Ressourcenschutz und Kooperation über die Wertschöpfungskette Funktionierende Altpapierkreisläufe sind für die Ökoeffizienz von Papierprodukten sehr wichtig. Zudem bestehen Risiken für die ökoeffiziente Nutzung der Ressource Altpapier in Bayern. Daher erarbeiten der Verband Bayerischer Papierfabriken e.V., der Verband der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie e.V., die bifa Umweltinstitut GmbH, die Papiertechnische Stiftung und die Bayerische Staatsregierung am Beispiel von zwei Papierproduktgruppen konkrete Möglichkeiten zur Umsetzung von Optimierungs- und Risikominimierungsansätzen für Altpapierrecyclingkreisläufe in Bayern mit Blick auf Qualität und Menge des Altpapiers. Das soll unter Einsatz von Kreativitäts- und Konsensfindungswerkzeugen in einem die Wertschöpfungskette übergreifenden IPP-Prozess unter Einbindung aller relevanten Akteure erfolgen. Die Idee baut auf den Ergebnisse des im Rahmen des Umweltpaktes Bayern von 2005 durchgeführten Vorläuferprojekts auf. 201. IPP auf dem Lebensweg von typischen Beleuchtungsprodukten Die OSRAM GmbH wird durch die umfassende Betrachtung und Veröffentlichung des Lebenswegs von typischen Produkten für die Beleuchtung einen transparenten Einblick in die praktische Anwendung der Integrierten Produktpolitik (IPP) bieten. Die konkreten Aussagen für die spezifischen Produkte können nachvollziehbar auf einen erheblichen Teil der OSRAMProduktpalette bezogen werden. 202. Reduktion der CO2-Emissionen entlang des Lebenswegs Die AUDI AG verfolgt die Zielsetzung, den Bahnanteil bei der Auslieferung von Fahrzeugen am Standort Ingolstadt bis zum Jahr 2015 auf 75 % zu erhöhen, um damit jährlich 3 750 t CO2 (Basis 2008) einzusparen. 203. Standort- und unternehmensbezogene CO2Strategie Audi Die AUDI AG sagt zu, dass, unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Planungen hinsichtlich Fahrzeugstückzahlen, bis 2015 die standort- und unternehmensbezogenen spezifischen CO2-Emissionen bei Audi (Basis: 1990) bis 2020 durch verschiedene Maßnahmen um 30 % gesenkt werden. 204. Abwärmenutzung – Schonung von Ressourcen Die AUDI AG strebt eine Steigerung der jährlichen Abwärmenutzung von künftig 120 000 MWh auf dann 200 000 MWh an. Durch dieses Engagement können bis zu 45 000 Tonnen CO2 am Audi Standort Ingolstadt reduziert werden. Audi nutzt durch den Ausbau des Wärmeverbunds Ingolstadt nicht nur Abwärme aus der Müllverwertungsanlage Ingolstadt, sondern künftig auch Fernwärme der Raffinerie Petroplus und leistet somit einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz in der Region. Seite 34 205. Förderung von ressourceneffizienten Zukunftstechnologien Die AUDI AG arbeitet an der Mitgestaltung von Zukunftstechnologien zur Reduktion der CO2-Emissionen im industriellen Umfeld. Durch Studien, beispielsweise zum Einsatz von thermischen Speichern, sollen CO2Reduktionspotenziale und die technische Machbarkeit aufgezeigt werden. 206. Fahrzeugbezogene CO2-Strategie Audi Die AUDI AG verpflichtet sich bis zum Jahr 2012, die CO2-Emissionen der Audi Modelle um weitere 20 % zu reduzieren, bezogen auf den Wert von 2007. 207. Energie- und Ressourceneffizienz durch Wärme aus Abwasser HUBER SE will mit Hilfe von Wärmetauschern die im Abwasser enthaltene Wärme zurückgewinnen und weiter nutzen. Dafür entwickelt HUBER SE drei Lösungen: • Kleinräumige Kreisläufe (dezentrale Wärmerückgewinnung): Es liegt nahe nicht nur Abwasser, sondern auch im Abwasser enthaltene Wärme unmittelbar am Ort der Abwasserentstehung zurückzugewinnen, um damit Wasser und Energie zu sparen. Das gilt für häusliches, gewerbliches und industrielles Abwasser. • Wärme aus der Kanalisation: Kommunales Abwasser enthält Wärme, seine Temperatur beträgt das ganze Jahr über zwischen 10 und 20 °C. Damit ist ein wirtschaftlicher Betrieb von Wärmetauschern gegeben, um nahe gelegene Gebäude, z. B. Schulen oder Schwimmbäder zu beheizen. Das Problem besteht darin, wie dem Abwasser Wärme entzogen wird. Deshalb entwickelt HUBER SE eine neue innovative Lösung: HUBER-ThermWin® • Klärschlammtrocknung mit Abwasserwärme (auf zentralen Kläranlagen): Der Platz und Zeitbedarf für die Trocknung von Klärschlamm ist sehr stark abhängig von der für die Trocknung verfügbaren Wärmeenergie. Die Solartrocknung nutzt die kostenlose Energie der Sonneneinstrahlung, aber nicht überall scheint die Sonne aus jahreszeitlichen oder klimatischen Gründen stets ausreichend stark. Um in diesen Fällen den Flächenbedarf der Solartrocknung zu reduzieren und/oder einen ganzjährigen Betrieb aufrecht zu erhalten, bietet es sich an, neben der regenerativen Sonnenenergie eine weitere regenerative Wärmequelle zu verwenden. 208. Ermittlung des Product Carbon Footprints (PCF) für chemische Produktgruppen Die WACKER Chemie AG steigt in die Methodik zur Bestimmung des Product Carbon Footprints (PCF) für die Hauptproduktgruppen ein. Die Ergebnisse sollen als Basis für weitere Produktverbesserungen in ökologischer und ökonomischer Hinsicht dienen. 209. Unterstützung von Konzepten zur nachhaltigen Entwicklung der biologischen Vielfalt für Rohstoff gewinnende Unternehmen Der Bayerische Industrieverband Steine und Erden e.V. wird in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen darauf hinwirken, dass in den Rohstoffgewinnungsbetrieben dem Natur- und Umweltschutz verstärkt Rechnung getragen und so das enorme Potenzial an Biodiversität in den Gruben, Brüchen und Tagebauen gefördert wird. Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz Es sollen Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung der biologischen Vielfalt für die Umsetzung in den Rohstoff gewinnenden Unternehmen erarbeitet werden. Hierzu soll eine Handreichung zum Umgang mit Arten- und Lebensräumen in Rohstoffgewinnungsbetrieben entwickelt werden. Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung soll das Miteinander von Rohstoffgewinnung und Naturschutz und Leistungen der Rohstoffgewinnungsbetriebe für die Biodiversität im Rahmen von Praxisbeispielen und Fachwissen im Internetangebot des Infozentrums UmweltWirtschaft dargestellt werden. 210. Schließen von Kreisläufen und betrieblicher Umweltschutz im Baustoffrecycling Der Baustoff Recycling Bayern e.V. wirkt mit seinen Mitgliedern darauf hin, dass verstärkt Baurestmassen aufbereitet und als Recyclingbaustoffe wieder eingesetzt, sowie qualitätsgeprüfte, mit technischen Normen und gesetzlichen Umweltstandards konforme Recyclingbaustoffe produziert werden. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu schonen, Deponieräume zu sparen und Kreisläufe zu schließen. In den Betrieben wird der betriebliche Umweltschutz gefördert und damit auch zur Verringerung von Staub- und Lärmemissionen in den Betrieben beigetragen. Seite 35 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 1.7 Managementsysteme Managementsysteme sind das zentrale Instrument für die systematische Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen im Unternehmen und dienen einer nachhaltigen Unternehmensführung. Ziel des Umweltpakts Bayern ist es, den Einsatz dieses wirkungsvollen Werkzeugs in bayerischen Unternehmen weiter zu verbreiten. Managementsysteme weisen die Eigenverantwortung von Unternehmen hinsichtlich einer kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen plausibel nach. Das stärkt die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft und ermöglicht eine intensivere gemeinsame Arbeit an strategischen, zukunftsorientierten Themen. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen soll der Zugang zu den verschiedenen Umweltmanagementsystemen erleichtert werden und sie sollen bei der Einführung dieser Systeme unterstützt werden. Managementsysteme helfen nicht nur, die Umweltleistung eines Betriebs zu verbessern, sondern es gibt zahlreiche weitere Gründe, warum es sich für Unternehmen lohnt, Umweltmanagementsysteme einzuführen: • • • • • • Verbesserung von Prozessen und der Organisation: Schwachstellen in umweltrelevanten Bereichen werden schneller erkannt und Reibungspunkte beseitigt. Die Haftungsrisiken für den Unternehmer werden gesenkt. Kostentransparenz: Der bewusste Umgang mit Energie und anderen Ressourcen führt zu finanziellen Einsparungen. Rechtssicherheit: Umweltmanagementsysteme tragen zu einer höheren Rechtssicherheit bei. Sie helfen dabei, mögliche rechtliche Lücken zu schließen und Gefahrenpotenziale zu senken. Unternehmen, die z. B. durch EMAS eigenverantwortlich die Einhaltung des Rechts sichern, können im Verwaltungsvollzug privilegiert werden. Mitarbeiterintegration: Durch die Einbindung der Mitarbeiter wird die Identifikation mit den umweltbezogenen Unternehmenszielen und dem gesamten Unternehmen gestärkt. Vorhandene Ideen und verfügbares Wissen werden aktiviert. Imagegewinn: Die Einführung eines Umweltmanagementsystems verbessert Ansehen und Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit, bei Kunden und den eigenen Mitarbeitern. Investition in die Zukunft: Die Notwendigkeit von nachhaltigem Wirtschaften nimmt kontinuierlich zu. Umweltmanagementsysteme sind dazu ein wichtiges Instrument und schaffen Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen. Im Rahmen des Umweltpakts Bayern entwickeln Staat und Wirtschaft einen Konsens darüber, wie umweltfreundliches Management aussieht, beteiligen sich an der Weiterentwicklung, setzen gemeinsam Standards und geben Hilfestellung bei der Umsetzung vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen. War ursprünglich der Standort mit den direkten betrieblichen Auswirkungen im Fokus, erweitert sich der Blick hin zu integrierten prozess- sowie produktorientierten Systemen. Die Verknüpfung von Managementsystemen, die sich vor allem mit den Themen Qualität, Arbeitsschutz, Energieeffizienz befassen, wird unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorangetrieben. Die Managementsysteme unterstützen positive Entwicklungen im Klimaschutz, da Energieeinsparung, Energieeffizienz und auch der Einsatz erneuerbarerer Energien wesentlicher Seite 36 Managementsysteme Bestandteil von Maßnahmen und Programmen eines umfassenden betrieblichen Umweltschutzes sind. Projekte und Zusagen im Bereich Managementsysteme 211. Interaktive Leitfäden Die Bayerische Staatsregierung entwickelt branchenspezifische interaktive Leitfäden für das Internet. Diese sollen gemeinsam mit gedrucktem Informationsmaterial Unternehmen den Einstieg in das Thema des betrieblichen Umweltschutzes erleichtern. Somit wird ein modernes, konsistentes und aktuelles Angebot geschaffen und die umfangreichen gedruckten Leitfäden in moderne Form überführt. 212. BUBAP-Fortführung Die Bayerische Staatsregierung unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung des betrieblichen Umweltschutzes und bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen und wird das Bayerische Umweltberatungs- und Auditprogramm (BUBAP) mit der bewährten Stufenförderung für die Dauer des neuen Umweltpaktes fortsetzen. 213. Umweltschutzprojekte für Handwerksbetriebe Die Bayerische Staatsregierung und die Handwerkskammern werden gemeinsam Projekte für einen verstärkten systematischen betrieblichen Umweltschutz in Handwerksbetrieben durchführen und entsprechende Mittel bereitstellen. Die Umweltberatungsstellen der Handwerkskammern und die QuB-Stelle sind dabei die erste Anlaufstelle für die Betriebe. 214. Förderung von Nachhaltigkeitsmanagement Die Bayerische Staatsregierung prüft, ob die Einführung von Nachhaltigkeitsmanagementsystemen in kleinen und mittleren Unternehmen im Rahmen des Bayerischen Umweltberatungs- und Auditprogramms (BUBAP) gefördert werden kann. 215. Integration von Validierungselementen Die Bayerische Staatsregierung wird auf die Integration der Zertifizierung der DIN EN 16001 und der geplanten ISO 50001 in die Validierung nach EMAS III hinwirken. 216. Praxisnahe Umsetzung der EMAS III Die Bayerische Staatsregierung wirkt in der Zusammenarbeit mit den Gutachterorganisationen auf eine praxisgerechte Umsetzung der novellierten EMAS Verordnung hin, insbesondere im Hinblick auf die Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen. 219. Branchen Leitfaden Friseurhandwerk Der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks unterstützt die Umsetzung eines interaktiven Branchen-Leitfadens durch inhaltliche Abstimmung sowie durch die Anwendung in Beispielbetrieben. Für eine möglichst breite Zielgruppenansprache wird der Landesinnungsverband die wesentlichen Inhalte außerdem in gedruckter Form herausgeben. 220. Beratung von Handwerksbetrieben zu Umweltschutzmaßnahmen Die Umweltberater der bayerischen Handwerkskammern werden weiterhin Intensivberatungen in den Handwerksbetrieben durchführen. 221. Unterstützung bei der Einführung von QuB Die Handwerkskammern unterstützen 200 Unternehmen bei der Einführung eines Managementansatzes nach Vorgaben des Qualitätsverbundes umweltbewusster Betriebe (QuB) sowie bei Einführung sonstiger Umweltmanagementsysteme. 222. Umweltmanagement nach ISO 14001 bei 10 % der bayerischen Gebäudereiniger Die Gebäudereinigerinnung Südbayern und den Stadtkreis Regensburg bietet Ihren Mitgliedsbetrieben eine Zertifizierung nach Maßgabe der DIN EN ISO 14001 an und sagt zu, dass innerhalb der Laufzeit des Paktes von fünf Jahren mindestens 10 % aller Mitgliedsbetriebe ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 neu einführen werden. 223. Umweltmanagementsysteme weltweit bei der bayerischen Automobilindustrie Die Bayerische Automobilindustrie fördert den systematischen Umweltschutz weltweit. Sie fordert und fördert die Einführung von Umweltschutzstandards an ihren Produktionsstandorten, mit dem Ziel von zertifizierten Umweltmanagementsystemen. 224. Managementsysteme weltweit bei AUDI Die Audi AG validiert die Umweltmanagementsysteme aller Standorte weltweit nach der EMAS VO EG 1221/2009. 217. Anerkennung von durch QuB und ÖKOPROFIT erbrachten Leistungen für EMAS III Die Bayerische Staatsregierung engagiert sich auf Bundesebene, um die Anerkennung der in Bayern erfolgreichen Umweltmanagementansätze QuB und ÖKOPROFIT als Vorstufe für die Validierung nach der novellierten EMAS-Verordnung zu erreichen. 225. Etablierung von Umweltmanagementsystemen an sämtlichen Produktionsstandorten der BMW Group Die BMW Group hat Umweltmanagementsysteme an sämtlichen Produktionsstandorten sowie in den zentralen Planungsabteilungen etabliert. Diese Systeme sind nach der ISO-Norm 14001 zertifiziert, die deutschen und österreichischen Werke sogar zusätzlich nach dem europäischen Umweltmanagementstandard EMAS von externen Prüfern validiert. 218. Branchen Leitfaden Einzelhandel Der Landesverband des Einzelhandels unterstützt die Umsetzung eines interaktiven Branchen-Leitfadens durch inhaltliche Abstimmung sowie durch die Anwendung in Beispielbetrieben. 226. Umweltmanagementsysteme europaweit bei E.ON Energie AG und seinen Tochterunternehmen Die E.ON Energie AG führt europaweit für alle Unternehmensteile und Tochterunternehmen ein Umweltschutzmanagementsystem gemäß ISO 14001 ein. Als Seite 37 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Führungsgesellschaft kommt sie damit der Selbstverpflichtung nach, alle gesetzlichen Vorschriften und Regeln des Umweltschutzes bei allen Aktivitäten zu erfüllen, wo möglich höhere Leistungsstandards zu etablieren sowie die Umweltleistungen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Zertifizierung der Systeme wird in 2015 abgeschlossen sein. 227. Förderung von Umweltmanagementsystemen bei Dienstleistern Die MAN Nutzfahrzeuge motiviert und unterstützt ihre Dienstleister zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen durch Informationen bei regelmäßigen Unterweisungen und Durchführung von Workshops. 228. Einführung Umweltmanagement im MAN Parts Management Die MAN Nutzfahrzeuge AG wird am Standort des Ersatzteillagers (Parts Management) in Dachau bis spätestens 2012 sein Umweltmanagementsystem zertifizieren lassen. 229. Energiemanagement bei MAN Die MAN Nutzfahrzeuge sagt zu, dass sie ihre Aktivitäten im Bereich Energiemanagement intensiviert und die Integration in bestehende Managementsysteme (ISO 14000 ff, EMAS) vorantreibt. 230. Vom Umweltmanagement zum Nachhaltigkeitsmanagement Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern führen ein Pilotprojekt für kleine und mittlere Unternehmen zur Unterstützung einer nachhaltigen Unternehmensführung auf der Grundlage von bereits eingeführten Managementsystemen durch. 231. Hilfen bei Legal Compliance Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern führen ein Pilotprojekt zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Umsetzung umweltrechtlicher Anforderungen durch. 232. Aktualisierung EMAS-Leitfaden Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern erstellen einen Leitfaden zur Umsetzungsunterstützung der novellierten EMASVerordnung unter Einbezug von Umweltmanagementansätzen, die in Bayern bereits erfolgreich umgesetzt werden. 233. Vom Ansatz zum Umweltmanagementsystem nach EMAS III Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern führen ein Pilotprojekt durch, bei dem kleine und mittlere Unternehmen mit den Umweltmanagementansätzen QuB und ÖKOPROFIT zu einer Validierung nach der novellierten EMASVerordnung hingeführt werden. 234. Marketing von Umweltthemen für KMU Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern entwickeln Hilfestellungen zur Verbesserung des Marketings von Umweltthemen für kleine und mittlere Unternehmen. Seite 38 235. Motivationsfilm Umweltmanagementsysteme Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern entwickeln einen Motivations-Film zum Thema Umweltmanagement im Unternehmen. Die Verbreitung des Films erfolgt über die Internetplattform des Infozentrums UmweltWirtschaft (IZU). Der Film soll als Einstiegshilfe in die Fachinformationen des IZU zum Themenkomplex Betriebliches Umweltmanagement dienen. 236. Infoveranstaltung Umweltmanagement Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und Handwerkskammern führen eine Informationsmesse zur Information über und Verbreitung von Umwelt- und weiteren Managementsystemen mit Umweltbezug durch. 237. „umwelt-online“ für Unternehmen mit Umweltmanagement Die Bayerische Staatsregierung bietet teilnehmenden Umweltpakt-Unternehmen, die ein Umweltmanagementsystem nach EMAS, ISO 14001 oder einen Umweltmanagementansatz nach QuB oder ÖKOPROFIT eingeführt haben, auf Nachfrage einen kostenlosen Zugang zu „umwelt-online“ an. 238. Bayerisches Umweltsiegel für das Gastgewerbe Die Bayerischen Staatsregierung und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. vergeben das Bayerische Umweltsiegel für das Gastgewerbe, das sich als Zertifizierung für verstärkten betrieblichen Umweltschutz und als touristische Marke etabliert hat. Die Anstrengungen zur Verbreitung des Umweltsiegels werden weiter verstärkt. Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit soll unter anderem im Bereich von Online-Lösungen optimiert und die Attraktivität von Druckerzeugnissen gesteigert werden. Darüber hinaus soll das Engagement der Gastgewerbebetriebe aufgrund ihrer Teilnahme an der Zertifizierung stärker für das eigene Marketing nutzbar werden. 239. Seminare zum Thema Umweltschutz Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks wird während des Zeitraums Umweltpakt Bayern 2010 jährlich mindestens zwei Seminare zum Thema Umweltschutz anbieten. Es ist vorgesehen u. a. folgende Sachbereiche abzudecken: • sachgerechter Umgang mit und Entsorgung von Bauschutt, • sachgerechte Lagerung und Entsorgung von Holzschutzmitteln, • sachgerechter Umgang mit Betriebsstoffen, wie Öl und Schmiermitteln und • sicheres Arbeiten im Betrieb und auf der Baustelle, Aspekte des Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter. 240. Berücksichtigung Umweltleistungen bei der Meisterhaft-Initiative Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks und der Landesinnungsverband des Bayerischen Dachdeckerhandwerks werden die erfolgreiche Teilnahme von Mitgliedsbetrieben am Umweltpakt Bayern innerhalb der Qualitäts- und Fortbildungskampagne der Meisterhaft-Initiative des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) in Berlin, an der auch beide Landesinnungsverbände teilneh- Managementsysteme men, mit einem Tagwerk bzw. 100 Punkten im Sachgebiet Technik-Umwelt honorieren. Zusätzlich erhalten Betriebe, die an Fachvorträgen zu Themen der energetischen Gebäudesanierung teilnehmen, MeisterhaftPunkte vom Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk. 241. Ausbau eines Nachhaltigkeitsprogramms Bei der Flughafen München GmbH ist ein Aufgabenschwerpunkt im Umweltschutz die Einführung und der Ausbau eines Nachhaltigkeitsprogramms, das – aufgefächert nach verschiedenen Themenfeldern – wesentliche Nachhaltigkeitsziele aufzeigt und mittel- bis langfristige Maßnahmen zur jeweiligen Umsetzung beschreibt. 242. Ausbau von Umweltmanagementsystemen Ein Aufgabenschwerpunkt der Flughafen München GmbH ist der Ausbau des Umweltmanagementsystems EMAS und ISO 14 001. Die Tochtergesellschaften Allresto GmbH und das Kempinski Hotel betreiben nach erfolgter Re-Zertifizierung 2010 ab sofort ihr Umweltmanagementsystem selbständig. Weitere Tochtergesellschaften der FMG werden in Zukunft bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems beraten und unterstützt. 243. Werben zur Einführung von Umweltmanagementsystemen Die Gründungsmitglieder des Umweltparks Bayern aus dem Chemiedreieck wollen unter Mitarbeit weiterer Firmen der Initiative ChemDelta Bavaria ihren Partnerfirmen die Möglichkeit bieten, sich über verschiedene Umweltmanagementsysteme (z. B. in Form von integrierten Managementsystemen mit der Brücke zu Qualitäts-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagementsystemen) und den daraus entstehenden Nutzen für den eigenen Betrieb zu informieren, und die Einführung eines Umweltmanagementsystems auf Basis eigener Erfahrungen unterstützen. 244. Umweltmanagement auf bayerischen Campingplätzen Der Landesverband der Campingplatzunternehmer in Bayern setzt sich in Zusammenarbeit mit dem ECOCAMPING e.V. weiterhin für die Einführung von Umweltmanagement auf bayerischen Campingplätzen ein. Die bisher ausgezeichneten Campingplätze werden regelmäßig in den Bereichen Umweltschutz, Qualität und Sicherheit qualifiziert und beraten. Auf zusätzlichen Campingplätzen wird das integrierte ECOCAMPING Management eingeführt. 245. Unterstützung der bayerischen Sparkassen beim Umweltmanagement Der Sparkassenverband Bayern verpflichtet sich, die bayerischen Sparkassen beim Eintritt in den Umweltpakt Bayern – als Einstieg in die verschiedenen Umwelt-Managementsysteme – aktiv zu unterstützen. 246. Round Table Gespräche über die Bedeutung der Biodiversität und des Biodiversitätsmanagements für die Wirtschaft Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland – VBIO initiiert und moderiert in München und weiteren Universitätsstandorten so genannte "Round Table Gespräche" zum Thema "Biodiversitätsmanagement" zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Thema dieser ergebnisoffenen Veranstaltungen soll die Bedeutung der Biodiversität für unternehmerisches Handeln bis hin zur Einbeziehung in vorhandene Managementsysteme sein. Durch Folgeveranstaltungen soll gesichert werden, dass bereits vorhandenes Know-how über Managementsysteme, aber auch Handlungsmöglichkeiten zur Erhaltung der Biodiversität zusammengetragen, dargestellt und interessierten Unternehmen und Behörden verfügbar gemacht werden. Darüber hinaus soll ein nachhaltig aktives Netzwerk von Kompetenz-Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung entstehen. Seite 39 Arbeitsforen 2 Arbeitsforen Als sichtbarer Ausdruck der Kooperation von Staat und Wirtschaft werden bewährte Arbeitsforen fortgeführt und an den neuen Schwerpunktthemen orientierte neue Arbeitsforen eingerichtet. Darüber hinaus wird auf bewährte bestehende Gremien und Plattformen zurückgegriffen. Die Arbeitsforen sollen im Rahmen ihrer sachlichen Zuständigkeit • • • wesentliche Problemstellungen identifizieren, Vorschläge erarbeiten, wie die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit der Bayerischen Wirtschaft Beiträge zu Problemlösungen leisten kann sowie geeignete Projekte initiieren. Folgende Arbeitsforen werden eingerichtet: • • • • Klima und Energie Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz Managementsysteme Verwaltungsvereinfachung Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft wird darüber hinaus in folgenden bewährten Gremien und Plattformen weiter intensiviert: • • Arbeitsgruppe Energieeffizientes Bauen, Umweltcluster Bayern. Die Arbeitsforen legen dem Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ spätestens Mitte des laufenden Umweltpakts einen Bericht über ihre Arbeiten vor. Soweit ein Themenschwerpunkt abgearbeitet ist, wird ein Endbericht erstellt. Bei Bedarf können auf Anregung eines Paktpartners während der Laufzeit des Umweltpakts nach diesen Grundsätzen neue Arbeitsforen eingerichtet werden. Über die Einrichtung neuer und die Beendigung bestehender Arbeitsforen entscheidet der Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“. Die Mitglieder der Arbeitsforen werden von den Organisationen der Wirtschaft (Bayerischer Handwerkstag e.V., Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.) sowie von den am Umweltpakt beteiligten Ressorts der Staatsregierung (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie) einvernehmlich berufen. Die Arbeitsforen bestimmen ihre Vorsitzenden und ihre Stellvertreter. Die Arbeitsforen sollen kleine und arbeitsfähige Einheiten sein. Bei Bedarf ziehen die Arbeitsforen Externe (z. B. zur fachlichen Beratung) formlos hinzu. Unterstützt werden die Arbeitsforen bei der Erledigung der notwendigen administrativen Tätigkeiten von der Geschäftsstelle „Umweltpakt Bayern“. Seite 40 Kommunikation und Rahmenbedingungen 3 Kommunikation und Rahmenbedingungen 3.1 Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Um die gesellschaftlichen Herausforderungen der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft zu bestehen, müssen Staat und Wirtschaft in der Lage sein, wirtschaftliche Umbrüche solidarisch zu gestalten. Ziel ist es, Reibungsverluste zwischen Staat und Wirtschaft abzubauen und die Bereitschaft für kooperative Lösungen zu fördern. In gleichem Maß, wie die Eigenverantwortung der Wirtschaft gestärkt wird, eröffnen sich auch Chancen auf eine Reduzierung staatlicher Kontrolle und Reglementierung. Es gilt daher, das Verständnis für die Instrumente des kooperativen Umweltschutzes – ergänzend zum bestehenden Ordnungsrecht – im Kreis der staatlichen und kommunalen Umweltverwaltung auszubauen. Dies setzt eine Kommunikationsbereitschaft auf allen Ebenen voraus. Öffentlichkeitsarbeit Der Erfolg des Umweltpakts wird u. a. auch durch eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit gesteigert. Damit kann das gesellschaftliche Bewusstsein für den Umweltschutz weiter geschärft und die Zahl der Teilnehmer am Umweltpakt zusätzlich erhöht werden. Maßgebliche Ziele dieser Öffentlichkeitsarbeit sind: • • • • Unternehmen und Betriebe zur Teilnahme zu motivieren, die Teilnehmer in ihrem Engagement für die Umwelt zu unterstützen, die Multiplikatoren des Umweltpakts miteinander zu vernetzen sowie die Öffentlichkeit über Ziele und Inhalte des Umweltpakts zu informieren. Botschafterkonzept Motivation und Überzeugung von Betrieben für Maßnahmen des Umweltschutzes gelingt am besten durch persönliche Ansprache vor Ort. Daher werden Botschafter bzw. Sonderbotschafter berufen, die den Umweltpakt Bayern in die breite Öffentlichkeit tragen sollen. Zum Botschafter des Umweltpakts Bayern werden Vertreter von Unternehmen oder ehrenamtlich tätige Personen berufen, die mit persönlichem Engagement die Zielsetzungen des Umweltpakts Bayern vorbildlich umsetzen. Mit der Berufung von Sonderbotschaftern sollen die Grundgedanken des Umweltpakts – Freiwilligkeit und Eigenverantwortung – auch auf andere gesellschaftliche Bereiche (z. B. Sport) ausgedehnt werden und hier Signalwirkung auslösen. Das Verfahren für die Ernennung von Botschaftern und Sonderbotschaftern des Umweltpakts Bayern ist in Anlage 1 geregelt. Seite 41 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Regionalisierung Um den Gedanken des kooperativen Umweltschutzes in die Breite zu tragen, müssen die Ziele und Inhalte des Umweltpakts Bayern auch auf regionaler und kommunaler Ebene bekannt gemacht und mit Leben erfüllt werden. Regionale Arbeitsgruppen mit Regierungs- und Kammervertretern Regierungen und die regionalen Kammerorganisationen werden in „Regionalen Arbeitsgruppen“ die Zusammenarbeit weiter intensivieren, um • • • den Umweltpakt Bayern, seine Einzelziele und Maßnahmen – insbesondere auf regionaler und kommunaler Ebene – verstärkt zu kommunizieren und umzusetzen, den Umweltpakt Bayern als integralen Ansatz von Agenda-Prozessen auf Kreisebene zu nutzen sowie den Informationsaustausch zwischen Regierungen, Kreisverwaltungsbehörden, Kammerorganisationen und einzelnen Betreibern im Rahmen „Runder Tische“ zu intensivieren und Projekte zur konkreten Umsetzung des Kooperationsprinzips zu entwickeln. Die Regionalen Arbeitsgruppen werden • • • Informationsveranstaltungen durchführen oder unterstützen zu den Themen: Teilnahme am Umweltpakt, Umsetzung von umweltbezogenen Branchenkonzepten, Umweltmanagementsysteme und deren Förderung, vorbildliche Umweltprojekte auf regionaler bzw. lokaler Ebene sowie den Transfer in andere Landkreise/Kommunen unterstützen, Repräsentationsaufgaben gegenüber (neuen) Teilnehmern am Umweltpakt wahrnehmen. Aktion Umweltpakt Bayern REGIONAL Ein wichtiges Instrument zur Verbreitung des Umweltpakts auf regionaler und kommunaler Ebene ist die Bildung von Netzwerken für betrieblichen Umweltschutz. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt Stadt- und Landkreise beim Aufbau lokaler Netzwerke für den betrieblichen Umweltschutz. Projekte und Zusagen zur Kommunikation 247. Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) Die Bayerische Staatsregierung wird mit dem Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) weiterhin Unternehmen – vornehmlich kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) – beim betrieblichen Umweltschutz unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Partnern der Wirtschaft, den Industrie- und Handelskammern (IHKs), den Handwerkskammern und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) wird ein schneller Zugang zu praxisnahen Informationen ermöglicht. Das Angebot umfasst Informationen zu aktuellen Umweltthemen, Rechtsgrundlagen und Anwendungshinweise im Umweltrecht, Fachwissen, Praxisbeispiele aus Unternehmen, Hinweise auf umweltbezogene Förderprogramme in der Förderfibel Umweltschutz, Ansprechpartner und weiterführende Informationen sowie Veranstaltungshinweise. Das Angebot des IZU wird kontinuierlich auf der Basis von Anregungen aus der Wirtschaft und unter Berück- Seite 42 sichtigung aktueller Entwicklungen weiterentwickelt. Der monatliche Newsletter bietet aktuelle Informationen über neue Inhalte (z. B. Änderungen im Umweltrecht). Ferner haben Unternehmen die Möglichkeit, per Telefon oder E-Mail Fragen an das IZU zu richten, die dann in Abstimmung mit den Fachabteilungen des LfU und ggf. weiterer Mitarbeiter im Geschäftsbereich des StMUG beantwortet werden. Mit den Beiträgen der Partner aus der Wirtschaft sowie von Unternehmen, z. B. zu guten Praxisbeispielen, Modellprojekten oder Leitfäden, soll das Infozentrum für die Praktiker in den Betrieben ebenso wie für die Unternehmensleitungen ein wichtiges Informations- und Planungsinstrument werden. 248. Applikation für mobile Endgeräte Die Partner des Umweltpakts stellen gemeinsam eine Applikation (App) für mobile Endgeräte zur Verfügung, die dem Nutzer die nächstgelegenen Standorte der Umweltpakt-Teilnehmer schnell und unkompliziert Kommunikation und Rahmenbedingungen anzeigt. Mit dieser Applikation soll der Umweltpakt Bayern bekannter gemacht werden. Gleichzeitig erhält der teilnehmende Unternehmer einen kommunikativen Mehrwert. 249. Gemeinsame „Marktplatz“-Veranstaltung Zur Vernetzung der Unternehmen, die am Umweltpakt Bayern teilnehmen mit denjenigen, die im Umweltcluster organisiert sind, wird eine „Marktplatz“Veranstaltung durchgeführt. Auf diese Weise können Anbieter von Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen (Umweltcluster) mit den Anwendern von Umwelttechnologien und Dienstleistungen im eigenen Unternehmen (Umweltpakt-Teilnehmer) gemeinsame innovative Projekte entwickeln. 250. Wirtschaftsvolontariat für Fach- und Vollzugsbehörden Im Bemühen, den kooperativen Verwaltungsvollzug im Bereich des Umweltschutzes weiter zu fördern, sollen die im Umweltpakt 2005 begonnenen und in über 60 Fällen erfolgreich durchgeführten Wirtschaftsvolontariate fortgesetzt werden. Ziel des Wirtschaftsvolontariates ist es, das Verständnis für die Instrumente des kooperativen betrieblichen Umweltschutzes und die dadurch von den Unternehmen erzielten Umweltleistungen im Kreis der bayerischen Umweltverwaltung auszubauen und die Kommunikation zwischen Fachund Vollzugsbehörden und Wirtschaft zu verbessern. Hierzu werden – unabhängig vom Austauschprogramm des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft – Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des gehobenen Dienstes in Fach- und Vollzugsbehörden der bayerischen Umweltverwaltung für die Dauer der Laufzeit dieses Umweltpaktes jährlich einwöchige Wirtschaftsvolontariate von Unternehmen der bayerischen Wirtschaft angeboten. 251. Bereitstellen von Informationen Die Bayerische Staatsregierung verpflichtet sich, auf der Homepage des Umweltpakts Bayern (www.umweltpakt.bayern.de) • einfaches Herunterladen von Broschüren, Mustertexten, Logos usw. zu ermöglichen, • einen raschen Zugriff auf Kontaktdaten anderer Multiplikatoren zu gewährleisten und • einen schnellen Überblick über relevante Termine im Bereich des betrieblichen Umweltschutzes zu vermitteln. 252. Werben für die Inhalte des Umweltpakts Die Bayerische Wirtschaft verpflichtet sich, in ihren Veröffentlichungen (z. B. Kammerzeitschriften, Internet) ihre umweltrelevanten Themen sowie die Inhalte des Umweltpakts darzustellen und zu kommunizieren und bei den Unternehmen für die Teilnahme am Umweltpakt zu werben. 253. Aufforderung zur Teilnahme Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks wird während des Zeitraums Umweltpakt Bayern 2010 seine Mitgliedsbetriebe in regelmäßigen Abständen zur Teilnahme am Umweltpakt Bayern über Rundschreiben bzw. über sein Internetportal www.zimmerer-bayern.com auffordern. Darüber hinaus wird er den Fragebogen mit den Teilnahmekriterien „KLIMA plus – Handwerk“ für das Zimmerer-Handwerk auf seinem Internetportal oder über eine Verlinkung bereitstellen. 254. Werbung für die Teilnahme Der Landesinnungsverband Bayern des Schuhmacherhandwerks verpflichtet sich, für den Umweltpakt Bayern Mitgliedsbetriebe des Verbandes zu werben. In Informationsschreiben, Seminaren und Innungsversammlungen wird der Innungsverband über den Umweltpakt informieren und versuchen, viele Teilnehmer für den Pakt zu gewinnen. 255. Unterstützung der Fortschreibung des Umweltpakts Der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. wurde vor über 60 Jahren gegründet und ist das Sprachrohr für die bayerische Speditions- und Logistikbranche. Er unterstützt seine Mitglieder bei einer Vielzahl von Umweltprojekten z. B. der Aufrüstung zur Euro V-Motorengeneration, der Installation von Photovoltaikanlagen auf Lagerhallen, beim Thema "grüne Logistik" und wirbt für deren Teilnahme am Umweltpakt Bayern. 256. Information und Schulung für Mitglieder Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V. wird gegenüber seinen Mitgliedsbetrieben konsequent auf den Nutzen der jeweils modernsten und umweltfreundlichsten Motorentechnologie hinweisen und für deren Einsatz werben. Des weiteren führt er über die gewerbeeigenen Schulungsorganisationen Weiterbildungslehrgänge für die Fahrer durch, bei denen ein vordringliches Ziel eine besonders kraftstoffsparende und damit umweltschonende Fahrweise ist. Im Rahmen der sogenannten obligatorischen Weiterbildung für das Fahrpersonal ist dies sogar ein eigenes Modul. Damit sind Kraftstoffeinsparungen von bis zu 10 % sowie der damit verbundene verminderte Schadstoffausstoß erreichbar. 257. Aufforderung zur Teilnahme Der LGAD – Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. – ist die Spitzenvertretung der Gewerbe verbindenden („business to business“) Wirtschaft in Bayern mit rund 1000 Mitgliedsfirmen. Der LGAD wird durch gezielte Veröffentlichungen in seinen Verbandsmedien seine Mitgliedsunternehmen dazu auffordern, sich dem Umweltpakt anzuschließen. 258. Sensibilisierung für Nachhaltigkeit Der Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels informiert seine Mitglieder – Verlage und Buchhandlungen in Bayern – über die Inhalte des Umweltpakts Bayern. So sollen sowohl kleine und mittelständische Betriebe als auch Konzerne des herstellenden und vertreibenden Buchhandels in ihrem nachhaltigen Handeln bestärkt werden und können ihr Engagement auch als eine kommunikative Chance sehen. Durch diese kontinuierliche Sensibilisierung animiert der Verband zum Mitmachen und zeigt bis jetzt unerkannte Potenziale zur Ressourcenschonung auf. 259. „Netzwerk für betrieblichen Umweltschutz“ (BUSch) Der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. wird das Pilotprojekt „Netzwerk für betrieblichen Umweltschutz“ (BUSch) Seite 43 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz weiterhin unterstützen, das darauf abzielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für den betrieblichen Umweltschutz zu sensibilisieren, insbesondere sie für die Einführung eines systematischen und professionellen Umweltmanagements zu gewinnen und bei dessen Einführung zu unterstützen. 260. Vernetzung der Umweltpakt-Mitglieder Die Bayerische Staatsregierung wird den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der UmweltpaktMitglieder fördern, z. B. durch Bereitstellung einer Tauschbörse für Umweltpakt-Mitglieder oder einer Veranstaltungsreihe in den Regierungsbezirken. 261. Vernetzung umwelt- und energiepolitischer Aktivitäten Der BDS Bayern – Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. nutzt seine regionale und kommunale Organisationsstruktur um Brücken zwischen den verschiedenen Aktivitäten zu schlagen, beginnend vom Umweltpakt Bayern über den Umweltcluster bis hin zu kommunalen Aktivitäten wie Ziel 21 im Landkreis Fürstenfeldbruck. 262. Information und Beratung Der BDS Bayern – Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. verstärkt das Informations- und Beratungsangebot für seine Mitglieder. Durch Veran- staltungen sowie Publikationen werden kontinuierlich Umwelt- und Energiethemen behandelt. Die rund 500 Ortsverbände des BDS Bayern planen, organisieren und führen eine Vielzahl von Aktivitäten im Bereich des Umweltschutzes oder der Energienutzung durch. 263. Aufforderung zur Teilnahme am Energiekennzahlenprojekt der Handwerkskammern Der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks sagt zu, dass innerhalb der Laufzeit des Umweltpakts Bayern 100 Betriebe des Friseurhandwerks an dem Energiekennzahlenprojekt der Handwerkskammern teilnehmen werden. 264. Biodiversität, Biodiversitätsmanagement und nachhaltiges Wirtschaften in Unternehmen Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland – VBIO informiert über die Inhalte der Biodiversität und des Biodiversitätsmanagements und zeigt über geeignete Kommunikationstools des VBIO die wirtschaftliche Bedeutung auf. Hierfür soll unter anderem der Internetauftritt des Infozentrums UmweltWirtschaft (IZU) genutzt werden. Anhand von best practice-Beispielen, die zusammen mit Vertretern der Wirtschaft ermittelt werden, soll die Basis einer nachhaltigen Erhaltung und Nutzung der Biodiversität dargelegt und mit Hilfe der Partner des Umweltpaktes publiziert werden. 3.2 Kooperationen 265. Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern mbH (GAB) Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft haben sich zum Ziel gesetzt, die bewährte Kooperation zur Untersuchung und Sanierung industriell-gewerblicher Altlasten über 2010 hinaus fortzusetzen. 266. gsb Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft werden die bewährte Kooperation in der Sonderabfall-Entsorgung fortsetzen. Ziel ist die sicherheitstechnisch hochwertige, ökologisch verträgliche und gleichzeitig kosteneffiziente Gestaltung der Sonderabfall-Entsorgung, die auch eine Bayern weite Entsorgungssicherheit dauerhaft gewährleistet. 267. GRB – Sammelstelle Bayern für radioaktive Stoffe GmbH Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft werden die bewährte Kooperation bei der Behandlung radioaktiver Stoffe (vor allem aus Forschung und Medizin) fortsetzen. Basis hierfür bildet die GRB – Sammelstelle Bayern für radioaktive Stoffe GmbH, die eine ordnungsgemäße und sichere Behandlung sowie Zwischenlagerung gewährleistet, bevor die Stoffe zur Endlagerung in die Verantwortung des Bundes weitergegeben werden. 268. co2ncept plus Die Klimaschutzprojekte, Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) sowie freiwillige Projekte werden gemeinsam vom der Bayerischen Staatsregierung mit co2ncept plus – Verband Seite 44 der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz e.V. im Rahmen des Umweltpakts getragen. co2ncept plus unterstützt bayerische Unternehmen umfassend bei Fragen zum Emissionshandel und begleitet internationale Klimaschutzprojekte. 269. KUMAS e.V. Das Kompetenzzentrum Umwelt Augsburg-Schwaben (KUMAS e.V.) bildet mit inzwischen 270 aktiven Partnern aus der Wirtschaft ein wichtiges Netzwerk kompetenter Unternehmen. Die Staatsregierung setzt ihre Unterstützung für das Kompetenzzentrum fort. 270. Technologietransfer Wasser Das Projekt „Technologietransfer Wasser (TTW)“ mit Sitz in Hof verbreitet mit inzwischen über 300 bayerischen Partnern erfolgreich den Ansatz des Integrierten Wasserressourcenmanagements. Der Schwerpunkt liegt auf der Durchführung von Projekten mit internationalen Partnern einschließlich fachlichem Austausch. In diesem Rahmen werden Exportvereinbarungen zur Umwelttechnologie unterstützt, um bayerischen Firmen zu ermöglichen, auch als Konsortium am europäischen Markt aufzutreten. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Technologietransfer im Bereich Wasser. 271. E.ON Bayern Umweltpreis Die E.ON Bayern AG lobt jährlich den mit insgesamt 250.000 € dotierten „E.ON Bayern Umweltpreis“ aus. Prämiert werden die Einführung und Umsetzung innovativer energie- und umweltschonender Projekte, mit den Zielen Reduktion des Primärenergieverbrauchs, Verminderung von Schadstoffemissionen, Schutz Kommunikation und Rahmenbedingungen natürlicher Ressourcen sowie ökologisch orientiertes Bauen. Die Vergabe des Hauptpreises erfolgt in enger fachlicher Abstimmung mit der Bayerischen Staatsregierung. 272. Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) Die Bayerische Staatsregierung entwickelt die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) systematisch zu einem international vernetzten Zentrum für Klima- und Höhenforschung weiter. Bereits jetzt gehört die UFS zu den führenden Höhenforschungsstationen weltweit. Wichtige Zielsetzungen dabei sind: • Forschungsvorhaben zu den Schwerpunkten Klima/Klimafolgen, Atmosphäre und Höhenmedizin sowie zur Erkennung von Naturgefahren; • Entwicklung, Erprobung und Betrieb innovativer Technologien für die Validierung von Satellitendaten; • Kooperation mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zur Vermarktung entwickelter Messgeräte und Software-Produkte; • Training, Lehre und Umweltbildung im Bereich der Hochschulen und internationaler Netzwerke; • Mithilfe bei der Ausarbeitung regionaler Nachhaltigkeitskonzepte und Wahrnehmung einer betrieblichen und ökologischen Vorbildfunktion. Träger der wissenschaftlichen UFS-Strategie sind derzeit zehn hochrenommierte Forschungsorganisationen. Die Station steht auch für Dritte und zeitlich begrenzte FuE-Vorhaben zur Verfügung. Sie unterstützt sowohl das Clusterkonzept der Staatsregierung als auch die wirtschaftliche Entwicklung in Bayern ganz allgemein. 273. bifa Umweltinstitut GmbH Die Bayerische Staatsregierung wird die bifa Umweltinstitut GmbH auch künftig institutionell sowie im Rahmen von Projektförderung unterstützen, damit diese in Fragen des vor- und nachsorgenden Umweltschutzes weiterhin als Kooperationspartner für produzierende Unternehmen, Anlagenbetreiber, Ingenieur- und Planungsbüros, Hochschulen und andere FuEEinrichtungen zur Verfügung steht. 274. Umwelttechnologisches Gründerzentrum Augsburg, UTG Die Bayerische Staatsregierung wird das Umwelttechnologische Gründerzentrum Augsburg, UTG, das Anstöße zu Unternehmensgründungen in der Umwelttechnik gibt und die Umsetzung wissenschaftlicher Potenziale in neue Produkte und Verfahren fördert weiterhin mit dem Ziel unterstützen, eine lebendige Gründerszene im Umfeld des UTG zu schaffen. 3.3 Teilnehmer und Organisation Teilnahmeberechtigt sind Einzelunternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen der Wirtschaft. Die Anforderungen für eine Teilnahme sowie das Verfahren zur Aufnahme in den Teilnehmerkreis ist in Anlage 2 geregelt. Die Partner des Umweltpakts haben sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben dazu verpflichtet, schlanke Organisationsstrukturen unter Schonung finanzieller und personeller Ressourcen zu schaffen (siehe Anlage 3). 3.4 Controlling Die noch in Umsetzung befindlichen Projekte des bis Oktober 2010 laufenden Umweltpakts Bayern werden, soweit von den beteiligten Projektpartnern gewünscht, in den vorliegenden Umweltpakt Bayern überführt. Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft sind überein gekommen, die Realisierung der in der Vereinbarung dargestellten gemeinsamen Zielvorstellungen kontinuierlich zu verfolgen und bei signifikanten Abweichungen vom gesetzten Zielrahmen initiativ zu werden, um die Zielerreichung sicher zu stellen. Der Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“ wird zum Ablauf dieser Vereinbarung den Stand der Zielerreichung dokumentieren und einen Vorschlag zur Fortsetzung des Umweltpakts Bayern unterbreiten. Seite 45 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz 3.5 Rahmenbedingungen Die Umsetzung aller im Umweltpakt Bayern dargestellten Leistungen der Bayerischen Staatsregierung erfolgt nur nach Maßgabe der vorhandenen Stellen und Haushaltsmittel des Freistaats Bayern. In entsprechender Weise erfolgt die Umsetzung der dargestellten Leistungen der Bayerischen Wirtschaft nach Maßgabe der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ihrer Leistungsfähigkeit. Seite 46 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz München, den 18. November 2010 Für die Bayerische Staatsregierung Für die Bayerische Wirtschaft Horst Seehofer Bayerischer Ministerpräsident Randolf Rodenstock Präsident Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Dr. Markus Söder MdL Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erich Greipl Präsident Bayerischer Industrie- und Handelskammertag e.V. Katja Hessel MdL Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Heinrich Traublinger MdL a.D. Präsident Bayerischer Handwerkstag e.V. Seite 47 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Anlage 1: Verfahren zur Ernennung von Botschaftern und Sonderbotschaftern des Umweltpakts Bayern • • • • • • Zum Botschafter und Sonderbotschafter des Umweltpakts Bayern kann jede natürliche Person berufen werden, die entweder selbst oder mit der von ihnen vertretenen Organisation Teilnehmer am Umweltpakt Bayern ist. Andere Personen können berufen werden, wenn sie sich mit besonderem Engagement für die Verwirklichung der Ziele des Umweltpakts Bayern einsetzen und dies auch künftig zu tun beabsichtigen. Die Vorschläge sind direkt oder über die jeweilige Kammer (für das Handwerk die regional zuständige Handwerkskammer, für die Industrie die regional zuständige IHK oder die jeweilige vbw-Regionalstelle) mit einer Begründung der Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern zuzuleiten. Eigenanregungen sind grundsätzlich nicht möglich. Die Entscheidung über die Berufung von Botschaftern bzw. Sonderbotschaftern trifft der Arbeitsausschuss Umweltpakt Bayern. Das Nähere regelt der Arbeitsausschuss in eigener Zuständigkeit. Die Berufung von Botschaftern/Sonderbotschaftern wird gegenüber der Öffentlichkeit durch Verleihung einer Urkunde dokumentiert. Die Urkunde wird durch den Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit unterzeichnet. Gleichzeitig werden die Namen der Botschafter auf der Internet-Seite des Umweltpakts Bayern veröffentlicht (www.umweltpakt.bayern.de). Die Funktion des Botschafters bzw. Sonderbotschafters ist ein Ehrenamt. Die Botschafter bzw. Sonderbotschafter werden mit dem für die Erfüllung ihres Ehrenamtes erforderlichen Informationsmaterial ausgestattet und von der Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern unterstützt. Die Berufung zum Botschafter bzw. Sonderbotschafter ist an die Laufzeit des Umweltpakts Bayern gebunden. Seite 48 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Anlage 2: Grundsätze für die Teilnahme am Umweltpakt Bayern Teilnahmeberechtigt sind Einzelunternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen der Wirtschaft, die in Bayern Umweltleistungen erbringen. Der Teilnehmer erbringt eine oder mehrere spezifische Leistungen im Rahmen des Umweltpakts Bayern oder verpflichtet sich, solche zu erbringen. Anerkannt werden können im Umweltpakt ausdrücklich genannte Leistungen oder sonstige freiwillige Umweltschutzleistungen, die qualitativ und quantitativ den Zielsetzungen und Inhalten des Umweltpakts entsprechen und über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Teilnehmen am Umweltpakt Bayern kann nach diesen Grundsätzen, wer eine der folgenden freiwilligen Umweltschutzleistungen während der Laufzeit des Umweltpakts (bis 2015) erbracht hat oder sich dazu verpflichtet: A Teilnahme durch Einführung oder Fortführung eines betrieblichen Umweltmanagementsystems oder Energiemanagementsystems • • • • nach dem „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS), nach der DIN EN ISO 14 001, DIN EN 16 001 nach den Kriterien des „Qualitätsverbunds umweltbewusster Betriebe“ (QuB), durch ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik). B Teilnahme durch wesentliche freiwillige Einzelleistungen • • • • • • • • • • zum integrierten Umweltschutz, zur Ressourcenschonung, zur Verminderung der CO2-Emissionen, zur Verbesserung des Immissionsschutzes, zum erhöhten Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Kreislaufwirtschaft, zur Sicherung einer umweltgerechten Mobilität, des Gewässerschutzes, des Naturschutzes, des Bodenschutzes oder zur Verringerung des betrieblichen Einsatzes besonders umweltgefährdender Stoffe durch die freiwillige Einführung umweltschonender Ersatzstoffe. C Weitere Teilnahmemöglichkeiten Teilnehmen am Umweltpakt Bayern können weiterhin Betriebe, • • • die im Rahmen einer Umweltberatung nach dem Bayerischen Umweltberatungs- und Auditprogramm (BUBAP) eine betriebliche Umweltprüfung durchgeführt haben, die im Rahmen der Aktion „Umweltbewusster Hotel- und Gaststättenbetrieb“ das Umweltsiegel der Staatsregierung erworben haben, die als Entsorgungsfachbetrieb (Efb) zertifiziert sind, Seite 49 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz • • • die sich durch die Mitgliedschaft bei der Gemeinschaftseinrichtung zur Altlastensanierung in Bayern e.V. (GAB e.V.) an einer umweltverträglichen und solidarischen Altlastensanierung beteiligen, die notwendige Punktzahl in den vom Bayerischen Handwerkstag für bestimmte Zweige des Handwerks ausgearbeiteten Kriterienlisten erreichen, die an der Initiative Responsible Care teilnehmen sowie Verbände • • die sich an der Erstellung und Umsetzung branchenspezifischer Umweltkonzepte beteiligen, die anderweitige freiwillige Umweltleistungen für den Verband oder seine Mitgliedsunternehmen bzw. -betriebe zusagen. Leistungen, die überwiegend an Standorten außerhalb Bayerns erbracht werden, können nicht anerkannt werden. Die Leistung muss – soweit nichts anderes bestimmt ist – innerhalb der Laufzeit des Umweltpakts Bayern erbracht werden. Die Aufnahme in den Teilnehmerkreis setzt einen schriftlichen Antrag voraus. Mit der Teilnahme am Umweltpakt Bayern wird die schriftliche Zustimmung zur Verwendung des Zeichens „Umweltpakt Bayern“ ausgesprochen. Das Zeichen darf nur in der nicht produktbezogenen Werbung unter gleichzeitiger Nennung der spezifischen, vom Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ anerkannten, Umweltschutzleistungen verwendet werden. Die Teilnahme am Umweltpakt Bayern ist kostenlos. Die Beendigung der Teilnahme erfolgt • • • durch Erklärung des Teilnehmers: Jeder einzelne Betrieb kann die Beendigung seiner Teilnahme am Umweltpakt Bayern zu jeder Zeit mit sofortiger Wirkung erklären. Die Teilnahmeurkunde ist zurückzugeben. durch Ablauf der Geltungsdauer des Umweltpakts: Mit Ablauf der Geltungsdauer des Umweltpakts läuft auch automatisch die Teilnahme am Umweltpakt Bayern aus. Die Teilnahme kann unter bestimmten Voraussetzungen bei Abschluss eines neuen Umweltpakts erneuert werden. Das Nähere hierzu wird durch den Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ geregelt. bei Verstoß gegen Umweltvorschriften: Wenn von der zuständigen Vollzugsbehörde über einen Verstoß gegen einschlägige Umweltvorschriften am Standort des Unternehmens, der bestandskräftig festgestellt wurde, berichtet wird, wird die Teilnahme am Umweltpakt Bayern grundsätzlich aufgehoben oder vorübergehend ausgesetzt, bis das Unternehmen den Verstoß abstellt und Vorkehrungen trifft, die eine Wiederholung ausschließen. Hierbei ist die Schwere des Verstoßes zu berücksichtigen. Die Entscheidung im Einzelfall trifft der Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“. Bei einer Beendigung der Teilnahme darf das Logo „Umweltpakt Bayern“ nicht mehr verwendet werden. Seite 50 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Anlage 3: Organisation und Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“ Der Arbeitskreis besteht aus Vertretern der Unterzeichner des Umweltpakts Bayern. Er hat die Aufgabe, die Steuerung der Umsetzung des Umweltpakts Bayern zwischen den Paktpartnern abzustimmen. Den Arbeitskreis leitet der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit. Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ Der Arbeitsausschuss unterstützt den Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“. Er besteht aus Vertretern der Unterzeichner des Umweltpakts und hat insbesondere die Aufgabe, die Aktivitäten des Umweltpakts Bayern zwischen den Paktpartnern abzustimmen. Die Leitung ist dem Leiter des Referats „Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Kommunen“ im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit übertragen. Geschäftsstelle „Umweltpakt Bayern“ Die Geschäftsstelle ist im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit eingerichtet. Die Einrichtung der Geschäftsstelle und Ansiedlung im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit stellt eine Zusage der Bayerischen Staatsregierung dar und spiegelt die Bedeutung wider, die dem Umweltpakt Bayern beigemessen wird. Die Geschäftsstelle hat die Aufgabe, die administrativen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Umsetzung des Umweltpakts Bayern zu erledigen, die Datenbank der UmweltpaktTeilnehmer zu pflegen und die Botschafter des Umweltpakts zu betreuen. Bei allen ihren Tätigkeiten handelt sie im Auftrag des Arbeitsausschusses Umweltpakt Bayern. Adresse: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit - Geschäftsstelle Umweltpakt – Rosenkavalierplatz 2 81925 München Internet: www.umweltpakt.bayern.de E-Mail: [email protected] Telefon: +49 89 9214-2287 Telefax: +49 89 9214-2471 Seite 51 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Anlage 4: Unternehmens- und Verbandsverzeichnis AlzChem Trostberg GmbH www.alzcem.de Audi AG www.audi.com Baustoff Recycling Bayern www.baustoffrecyclingbayern.de Bayerische Landesbank www.bayernlb.de Bayerische Bau und Immobilien GmbH & Co. KG (BBIKG) www.bbikg.de Bayerischer Bauindustrieverband e.V. www.bauindustrie-bayern.de Bayerischer Handwerkstag e.V. www.hwk-bayern.de Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. www.bhg-online.de Bayerischer Industrie- und Handelskammertag e.V. www.bihk.de Bayerischer Industrieverband Steine und Erden e.V. www.steine-erden-by.de BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH www.bayernoil.de bifa Umweltinstitut GmbH www.bifa.de BMW Group www.bmw.de BÜCHL Entsorgungswirtschaft GmbH www.buechl.de Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. www.bds-bayern.de Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V., Landesverband Bayern e.V. www.lfw-bayern.de Cassidian www.cassidian.com ChemDelta Bavaria www.chemdelta-bavaria.de CHMS Coburger Handtuch + Matten Service www.chms.de co2ncept plus Verband der Wirtschaft für Emissionsschutz und Klimaschutz e.V. www.co2ncept-plus.de Conti Temic microelectronic GmbH www.temic.de COPLAN AG www.coplan-online.de E.ON Bayern AG www.eon-bayern.com E.ON Bayern Wärme GmbH www.eon-bayern.com E.ON Energie AG www.eon-energie.com E.ON Wasserkraft GmbH www.eon-wasserkraft.com eco2business www.eco2b.de ECOCAMPING e.V. www.ecocamping.net ENERGIEregion Nürnberg e.V. www.energieregion.de Faber-Castell AG www.faber-castell.de Flottweg AG www.flottweg.com Flughafen München GmbH www.munich-airport.de GBW AG www.gbw-gruppe.de Gebäudereiniger-Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg www.gebaeudereinigersuedbayern.de Seite 52 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz GFM beratende Ingenieure GmbH www.gfm.com GMH-Umwelt GmbH www.ghm-umwelt.de Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH www.gruenbeck.de Handelsverband Bayern – Der Einzelhandel e.V. www.hv-bayern.de Handwerkskammer für Mittelfranken www.hwk-mittelfranken.de Handwerkskammer für München und Handwerkskammer für Oberbayern www.hwk-muenchen.de Handwerkskammer für Niederbayern Oberpfalz www.hwkno.de Handwerkskammer für Oberfranken www.hwk-oberfranken.de Handwerkskammer für Schwaben www.hwk-schwaben.de Handwerkskammer für Unterfranken www.hwk-ufr.de HAVI Global Logistics GmbH www.havi-logistics.com HUBER SE www.huber.de Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern www.muenchen.ihk.de Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth www.bayreuth.ihk.de Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken www.ihk-nuernberg Industrie- und Handelskammer Schwaben www.schwaben.ihk.de Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt www.wuerzburg.ihk.de Industriepark Werk GENDORF www.gendorf.de Infineon Technologies AG www.infineon.com InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG www.infraserv.gendorf.de Inplus GmbH www.inplus.de ITQ GmbH www.itq.de Knorr-Bremse AG www.knorr-bremse.de KUMAS Kompetenzzentrum Umwelt e.V. www.kumas.de Landesinnungsverband Bayern des Schuhmacherhandwerks, Schuhmacher-Innung München-Oberbayern www.schuhmacher-innung.de Landesinnungsverband des Bayerischen Friseurhandwerks www.friseurebayern.de Landesinnungsverband des Bayerischen KfzTechnikerhandwerks www.kfz-bayern.de Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks www.zimmerer-bayern.com Landesinnungsverband für das Bayerische Bäckerhandwerk www.baecker-bayern.de Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk www.dachdecker.net Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk (LIV) www.elektroverband-bayern.de Landesverband Bayerischer Bauinnungen (LBB) www.lbb-bayern.de Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. www.bayerischespediteure.de Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V. www.lbt.de Seite 53 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels www.buchhandel-bayern.de Landesverband der Campingplatz Unternehmer in Bayern e.V. www.camping-in-bayern.net Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. www.lgad.de Landesverband mechanischer Metallhandwerke Bayern – Fachverband Zweiradmechanik www.hamec.de Landkreis Neumarkt i.d.Opf. www.landkreis.neumarkt.de Lechwerke AG www.lew.de Mainsite GmbH & Co.KG Industrie Center Obernburg www.mainsite-services.de MAN Nutzfahrzeuge AG www.man-mn.de Messe München GmbH www.messe-muenchen.de MTU Aero Engines GmbH www.mtu.de OMV Deutschland GmbH www.omv.de OSRAM GmbH www.osram.com Papiertechnische Stiftung (PTS) www.ptspaper.de REWAG AG & Co. KG www.rewag.de Rhein-Main-Donau AG www.rmd.de Robert Bosch GmbH www.bosch.de Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG www.schoerghuberunternehmensgruppe.de Schreiner Group GmbH & Co. KG www.schreiner-group.de Siemens AG www.siemens.com Siemens Energy www.energy.siemens.com Siemens Real Estate www.realestate.siemens.com Sparkassenverband Bayern www.sparkassenverbandbayern.de Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V. www.umweltcluster.net Überwachungs- und Zertifizierungsverein für die Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen e.V. - Verband Bayerischer Papierfabriken e.V. (VBP) www.baypapier.com Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland – VBIO www.vbio.de Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. www.vbew.de Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) www.vbs-ev.de Verband der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie e.V. (VBPV) www.baypapier.com Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Bayern (VCI LV Bayern) www.die-bayerische-chemie.de Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. www.vbw-bayern.de Seite 54 Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz VIVO Kommunalunternehmen für Abfall-Vermeidung Information und Verwertung im Oberland www.vivowarngau.de Wacker Chemie AG www.wacker.com ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Landesstelle Bayern www.zvei.org Seite 55 Impressum Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Rosenkavalierplatz 2, 81925 München (StMUG) Internet: E-Mail: Druck: Stand: www.stmug.bayern.de [email protected] StMUG November 2010 © StMUG, alle Rechte vorbehalten Gedruckt auf Papier aus 100 % Altpapier Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Bei publizistischer Verwertung – auch von Teilen – Angabe der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars erbeten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Publikation wird kostenlos abgegeben, jede entgeltliche Weitergabe ist untersagt. Der Inhalt wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Für die Inhalte fremder Internetangebote sind wir nicht verantwortlich. BAYERN | DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Tel. 089 122220 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung.