Thomas Wiser Journal 2012-13.indd

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Thomas Wiser Journal 2012-13.indd
THOMAS WISER HAUS
Heilpädagogik und Therapie
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
JOURNAL
Generalsanierung des Anwesens
„Zum Reichsapfel“ – Geschichte und Zukunft
des Thomas Wiser Hauses spiegeln sich in
einem Gebäude wider
Thomas Wiser Haus
Liebe Leser des Wiserjournals,
seit zwei Jahren wird mein Wochenkalender überwiegend von Terminen und Themen durch den Umbau
und die Sanierung des sogenannten historischen
„Reichsapfel“ bestimmt.
Das Gebäude ist die Heimat und Keimzelle des Thomas
Wiser Hauses. Die bewegte Geschichte beginnt mit
dem Bau im Jahr 1608. Der erste urkundlich bekannte
Eigentümer war im Jahr 1649 der adelige Reinhard
Balthasar Praidtschedl. Er war zum Ende des 30-jährigen
Krieges königlicher Kriegsrat, Obrist (Oberst) und
Kommandant zu Heinsberg, Pfleger zu Regenstauf.
Die obere Stubenkammer war damals schon reich mit
Gemälden und einer Bibliothek geschmückt.
1776 kauften Maria Anna Sonovicho und Magdalena
Toscano - beide stammen aus italienischen Patrizierfamilien - das Gebäude. Sie führten in Regensburg als
Handelsfrauen ihre Geschäfte.
Die „gute Stube“ – das Erkerzimmer im 1.OG - war zu
dieser Zeit reich bemalt in der Manier eines „Wintergartens“.
Die Tafernwirtschaft „Zum goldenen Reichsapfel“ wurde
1784 erstmals an Michael Artmann verpachtet.
(Heute: Kulturhaus) und das alte Rathaus (in der
Wassergasse) samt Urkunden und Akten.
1869 erwirbt Dr. Thomas Wiser den Gesamtbesitz.
Er schließt die Gaststätte und lässt das Gebäude
aus Dank für die persönliche Förderung, die er durch
die Regenstaufer als Kind erfahren durfte, in ein
Kinderheim umbauen.
Dr. Thomas Wiser war u.a. Stiftsprediger an der Theatinerkirche in München, Ehrenkanoniker beim königlichen Kollegiatsstift St. Cajetan, Stiftsdechant von
St. Cassian und der Alten Kapelle in Regensburg.
Wohn- und Esszimmer Gruppe Urmel
Wurzeln des Wiserhauses. Gaststätte Zum Reichsapfel um 1890
Der große Brand 1780:
„Am 02. Juli, mittags um 12 Uhr, am Hl. Maria Heimsuchungstag, entstand aus Unvorsichtigkeit im Haus
Nr. 57, dem Kaufmann Benno Rumpel gehörig eine
Feuersbrunst, welche den ganzen Unteren Markt bis
hierauf zum Reichsapfel einäscherte und auch das
Rathaus und fast die ganze Registratur einäscherte.
Im oben bezeichneten Haus wurden nämlich Küchlein
gebacken, das Schmalz fing zu brennen an und die
einfältige Köchin schüttete die ganze brennende Masse
in den außer dem Hause befindlichen Streuhaufen, der
nach und nach den halben Markt in Schutt und Asche
verwandelte.“
Ungefähr 62 Häuser fielen dem Brand zum Opfer,
darunter auch das sogenannte „Untere Schloss“
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Er gründete am 20.03.1880 die „Dechant Wiser´sche
Erziehungsanstalt für arme Kinder“ in Regenstauf.
Am 24.05.1880 zogen drei Franziskanerschwestern aus
dem Kloster Mallersdorf mit 24 Kindern in das Gebäude
ein.
Schon 1882 war es „wegen großem Andrang“ zu klein
und musste zum ersten Mal aus- und umgebaut werden.
Während und nach den Kriegsjahren hatten die
Ordensschwestern und die Kinder sehr schwere Jahre.
Es fehlte oft am Nötigsten. Aber am wichtigsten war,
den Hunger der vielen Kinder zu stillen.
Treppenturm
Instandsetzung des historischen Erkers
Die Fassade sollte wieder in die Fassung des 18. Jh. inkl. Wiederherstellung des Erkers aus dem Jahr 1608 versetzt werden. Der 3-fach stehende Dachstuhl denkmalgerecht saniert werden.
Hierfür wurden 2,3 Mio. Euro als Bausumme veranschlagt.
Um dem Gebäude und damit dem Ortskern eine
lebendige Nutzung zuzuführen, ist im EG der „Treffpunkt
Lesen“ des Fördervereins geplant.
In den historischen Gewölben im Kellergeschoss wird
eine Kulturbühne, in erster Linie für Jugendliche, realisiert.
Das Obergeschoss weist in die Zukunft des Thomas
Wiser Hauses: Hier entsteht eine neue modellhafte
Gruppe, die Säuglinge und Kleinkinder bis 6 Jahre aus
existentiellen Notlagen sofort aufnehmen kann. Diese
Gruppe, genannt „URMEL“, wird aber auch Müttern Hilfe
und Unterstützung geben, damit sie in Zukunft besser
und fürsorglicher mit ihren Kindern umgehen können.
Im Januar dieses Jahres kam die Hiobsbotschaft: die
Sanierung des Gebäudes wird 1,2 Mio. Euro mehr und
damit 3,5 Mio Euro kosten.
Ursache waren v.a. ein größeres Schadensbild beim
Dachstuhl, damit verbunden mehr Abbruch- und
Wiederherstellungskosten und das Auffinden weiterer
Holzbohlenbalkendecken im sogen. spätgotischen Stil
im 1. OG.
Da nun alle Bereiche des Gebäudes saniert werden
mussten, wurde auch eine neue Nutzung für das Dachgeschoss geplant. Dort wird die Gruppe „Lilli“ (in Erinnerung an die langjährige Heimleiterin Sr. Liliosa)
eröffnet. Die Gruppe wird schwangere Mädchen und
Historische Balkendecke in der künftigen Bücherstube
Mütter ab 12 Jahren mit ihrem Kind zur Betreuung
aufnehmen.
Damit ist nicht nur für das Gebäude eine nachhaltige
Nutzung gefunden worden. Auch für das Thomas
Wiser Haus werden damit zwei zukunftsweisende und
ambitionierte Projekte realisiert.
Damit dieser Kraftakt gelingen konnte, war ein vielseitiges Zusammenwirken erforderlich.
Stellvertretend für viele Unterstützer bedanke ich mich
außerordentlich für ihr Engagement bei:
Dechant Wiser Stiftung, Markt Regenstauf, Landkreis
Regensburg, Bezirk Oberpfalz, Bayer. Sozialministerium,
Bayer. Landesstiftung, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, Sternstunden e.V., Herz für Kinder e.V., Aktion
Mensch e.V., Deutsche Stiftung Denkmalschutz,
Deutsches Hilfswerk –ARD Fernsehlotterie, Kulturstaatsminister B. Neumann MdB., Peter Aumer MdB.,
Silvia Stiersdorfer MdL, Tanja Schweiger MdL, Graf
von und zu Lerchenfeld MdL, Landrat H. Mirbeth,
Bürgermeister S. Böhringer, Ministerpräsident Horst
Seehofer und unsere Schirmherrin Karin Seehofer.
Erneuerter Giebel
Nur durch die gute Einbindung des Thomas Wiser
Hauses in die soziale und gesellschaftliche Gemeinschaft wurde dieser Kraftakt und dieses wegweisende
Engagement für die Zukunft des Thomas Wiser Hauses
und dem Markt Regenstauf möglich.
Herzlichen Dank
Ihr Karl-Heinz Weiß
Geschäftsführer Thomas Wiser Haus
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Thomas Wiser Haus
In den 70er Jahren war die Unterbringung in dem
historischen Gebäude nicht mehr zeitgemäß.
Der sogenannte Neubau wurde 1975 errichtet. Die
Kinder wohnen seit dem in kleinen Gruppen mit
eigenen Wohnhäusern. Alle mit 2-Bett-Zimmern und
einer Ausstattung, wie sie in vielen Familien üblich ist.
Immer mehr Räume im „Historischen Reichsapfel“
standen leer. Die Fassade bröckelte, das Dach wurde
undicht.
So beschloss der Stiftungsrat der Dechant Wiser
Stiftung im Jahr 2009 das denkmalgeschützte Gebäude
generell zu sanieren.
Heilpädagogisches Reiten –
Strahlende Kindergesichter in Gruppe 4
Thomas Wiser Haus
Das Heilpädagogische Reiten ist ein Teilbereich des
Therapeutischen Reitens, neben Hippotherapie und
Reiten für Behinderte.
Dank des Fördervereins, welcher uns tatkräftig unterstützt, ist es nun möglich, einigen Kindern aus der
Gruppe 4 dies zu ermöglichen.
Das Therapeutische Reiten unterstützt unsere Jungen
und Mädchen ihre Ziele aus dem Hilfeplangesprächen
leichter zu erreichen und mein Pferd Nablas hilft uns
dabei. Wir haben so die Möglichkeit Kinder gezielt in
Teilbereichen zu fördern und ein Stück weit zu heilen.
Nach dem Reiten wird das Pferd versorgt
Begegnung – Dennis kümmert sich um „sein“ Pferd
Bewegungen, die Geschicklichkeit, das Rhythmusgefühl
und die Ausdauer geschult werden.
3 unserer Kinder aus Gruppe 4 können derzeit regelmäßig daran teilnehmen. Erste positive Ergebnisse und
Beobachtungen können wir bereits vermelden.
Die Gruppe 4 möchte sich hiermit noch einmal ganz
herzlich bei dem Förderverein bedanken, dass dieses
tolle Angebot für unsere Jungen und Mädchen möglich
wird.
Unter dem Begriff „Heilpädagogisches Reiten“ werden
pädagogische, psychologische, psychotherapeutische,
rehabilitative und soziointegrative Einflussnahmen mit
Hilfe des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen mit verschiedenen Erkrankungen zusammengefasst. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes
Corina Wäger, Pädagogische Mitarbeiterin Gruppe 4
steht hierbei nicht die reiterliche Ausbildung, sondern
und Besitzerin des Pferdes Nablas
die individuelle Förderung über das Medium
Pferd im Vordergrund, d.h. vor allem eine
günstige Beeinflussung des Verhaltens und
des Befindens.
Heilpädagogisches Reiten erweist sich für
die körperliche und seelische Entwicklung
unserer Kinder als sehr wirksam. Die in
den Beziehungen zu Menschen zumeist
tief verletzten Kinder erfahren durch den
Kontakt mit dem Pferd ein grundsätzliches
Angenommen sein.
Ein zentraler Moment ist das gegenseitige
Geben und Nehmen: das Pferd trägt und
erträgt das Kind in all seinen Facetten und
das Kind versorgt das Pferd mit Pflege und
Nahrung.
Motorisch profitieren die Kinder indem das
Gleichgewichtsgefühl, die Symmetrie der
Sich spüren und erleben
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Ein Stück Wegbegleiter sein
Viele Kinder sind in der Acht Sterne Gruppe zu jungen
Erwachsenen herangewachsen und auf dem Weg in ein
eigenständiges Leben begleitet worden.
Mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnittes
außerhalb der Gruppe, gibt es natürlich auch viele
Sorgen und Ängste auf Seiten der Jugendlichen:
Bekomme ich einen Ausbildungsplatz? Finde ich eine
eigene Wohnung? Schaffe ich es, mit meinem Geld zu
haushalten?
Die Jugendlichen müssen sich diesem Thema stellen
und werden im Prozess aktiv begleitet. Auch nach
dem Auszug aus der Gruppe und dem Start in das
Berufsleben und dem Einzug in die erste, eigene
Wohnung, besteht zu vielen Ehemaligen noch Kontakt.
steht. Mit 20 Jahren wurde Jennifer selbst Mutter und
brachte eine gesunde Tochter zur Welt. Bis heute
besteht ein enger, vertrauter Kontakt. Jennifer lässt
uns weiterhin an ihrem Leben teilhaben und kommt
uns regelmäßig in der Acht Sterne Gruppe besuchen.
Jennifer hat ihr Leben im Griff.
In diesem Zusammenhang war sie auch bereit für ein
kleines Interview:
Jennifer wurde im Alter von 6 Jahren, kurz vor ihrer
Einschulung, in der Acht Sterne Gruppe aufgenommen.
Gemeinsam haben wir viele Höhen und Tiefen durchlebt
– zusammen gelacht und geweint. Immer wieder gab es
auch schwierige Phasen, in denen Jennifer alle Hilfen
und Bemühungen abgelehnt hat. Vor allem während der
Pubertät war das Mädchen oft tagelang abgängig und
hat sich gegen alle Strukturen und Regeln gewehrt. Es
gab häufig Konflikte und endlose Diskussionen.
Doch Jennifer hat die Erfahrung gesammelt, von der
Gruppe und dem Team getragen und gehalten zu
werden.
Jennifer lebte insgesamt 12 Jahre in der Acht Sterne
Gruppe und im Zusammenleben hat sich nach und
nach eine tiefe Beziehung und Bindung aufgebaut.
Jennifer hat den pädagogischen Fachkräften gegenüber
ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Sie
hat ihren Hauptschulabschluss geschafft und eine
Ausbildungsstelle als Verkäuferin gefunden. Sie wurde
von uns auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit intensiv
begleitet. Nach aufwendiger Suche fand sie dann ihre
eigene Wohnung und konnte somit im Alter von 18
Jahren den ersten Schritt in ein eigenständiges Leben
gehen.
Auch hierbei wollte sie nicht auf unsere Unterstützung
verzichten. Es war ihr großer Wunsch, im Rahmen
des „Betreuten Wohnens“ von einer pädagogischen
Fachkraft des Acht Sterne Teams begleitet zu werden.
Es war ihr sehr wichtig, unsere Meinung und unsere
Sicht der Dinge zu kennen.
Auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit gab es viele
traurige, aber auch zahlreiche schöne Momente. Die
Jugendliche wurde schwanger und bald darauf kam es
zur Trennung vom Kindsvater. Jennifer wünschte sich
– bereits nach Beendigung des betreuten Wohnens –
dass ihre Erzieherin ihr beim Schwangerschaftsverlauf
und vor allem bei der Geburt ihrer Tochter zur Seite
Jennifer mit ihrer Tochter und langjährigen Betreuerin Almut Krasansky
E:Kannst du dich noch an deinen 1. Tag in der Acht
Sterne Gruppe erinnern?
J.: „Ja, ich weiß noch, dass ich und meine 3 Geschwister vom Kindergarten abgeholt wurden und unter dem
Vorwand, einen Ausflug zu machen, in die damalige
„Gruppe 2“ gebracht wurden. Ich kann mich noch gut an
den Geruch der Gruppe erinnern – es ist zwar schwer,
diesen zu beschreiben, aber ich könnte ihn jederzeit
zuordnen bzw. wieder erkennen.“
E.: Welche Situationen sind dir nachhaltig noch in
Erinnerung geblieben?
J.: „Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich oft
trotzig und bockig war. Auch an meine Zeit der Abgängigkeit kann ich mich noch gut erinnern. Ich weiß,
dass meine Bezugserzieherin mir damals anhand von
Bildern meinen bisherigen Weg in der Acht Sterne
Gruppe aufgezeigt hat. Ich erinnere mich noch an die
Einheiten mit dem psychologischen Fachdienst, an die
Ferienmaßnahmen und das gemeinsame Weihnachten
Feiern bei den Erziehern zu Hause, als ich noch nicht zu
meinen Eltern beurlaubt werden konnte.“
E.: Welche Erfahrungen haben dich geprägt?
J.: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt,
Vertrauen aufzubauen. Ich wusste ganz genau, dass ich
mich jederzeit auf die Erzieher verlassen kann und
diese mir in schwierigen Situationen zur Seite stehen.
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Exemplarisch erzähle ich Ihnen die Geschichte von
Jennifer:
Besonders schön finde ich, dass ich nun kein Gruppenmitglied mehr bin, aber immer noch das Gefühl habe,
dass ich wichtig bin und zur Acht Sterne Gruppe dazugehöre.“
E.: Welche Ängste und Sorgen hattest du auf deinem
Weg in die Selbstständigkeit?
J.: „Ich hatte Angst vor dem Alleinsein. Bisher war ich
es ja gewohnt, von vielen Kindern und erwachsenen
Bezugspersonen umgeben zu sein. Ich habe mir Sorgen
darüber gemacht, ob ich meine Ausbildung schaffe
und in der Berufsschule zurecht komme. Auch hatte
ich finanzielle Sorgen, da ich ja mit vielen Ausgaben
rechnen musste, die ich vorher nie hatte. Ich habe mich
auch gefragt, ob ich es schaffe, meinen Haushalt zu
meistern, Einzukaufen usw.“
E.: Welche Werte wurden dir in der Acht Sterne Gruppe
vermittelt? Was ist auch jetzt noch für dein eigenes
Leben wichtig?
Thomas Wiser Haus
L.: „Grundsätzliche Dinge, wie Anstand, Höflichkeit,
Selbstständigkeit, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit.“
ich wäre zu Hause aufgewachsen, wäre ich nicht die
Person, die ich heute bin. Ich hätte wahrscheinlich
keinen Schulabschluss und wäre auch mit der Erziehung
meiner Tochter überfordert gewesen. Ich wäre auch
nicht so selbstständig geworden. Ich fand die Zeit in
der Gruppe sehr schön.“
E.: Was bedeutet die Acht Sterne Gruppe für dich?
L.: „Die Gruppe ist mein Zu-Hause bzw. meine Familie.
Die Erzieherinnen, die mich begleitet haben, sind wie
eine Familie für mich, weil ich mit ihnen Dinge besprechen konnte, über die ich mit meiner Mama nie reden
konnte. Die Atmosphäre war und ist für mich so freundlich und familiär.“
E.: Was wünscht du dir für deine Zukunft?
J. : „Ich möchte weiterhin Kontakt zur Gruppe habe. Ich
wünsche mir, dass ich weiterhin gut zu Recht komme
und meine eigene kleine Familie habe.“
E.: Betrachtest du es im Nachhinein als sinnvoll, über
diesen langen Zeitraum, auf deinem Weg zur Selbstständigkeit betreut worden zu sein?
Ein Wegbegleiter für die Kinder und Jugendlichen zu
sein, ist eine sehr vertrauensvolle und herausfordernde
Aufgabe. Es bedeutet vor allem, Nähe auf gewissen
Wegstrecken zu vermitteln und ebenso Distanz im
Gehen lassen zu zeigen.
J.: „Auf jeden Fall, weil ich mich in der Acht Sterne
Gruppe entwickeln konnte. Wenn ich mir vorstelle,
Krasansky Almut, Pädagogische Mitarbeiterin,
Acht Sterne Gruppe
Ministerpräsident Horst Seehofer zu Besuch
im Thomas Wiser Haus
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“
(Zitat Erich Kästner)
Mit diesen Worten würdigte Ministerpräsident Horst
Seehofer während seines Besuches im Thomas Wiser
Haus die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die sich täglich für die Belange der ihnen anvertrauten
Kinder einsetzen.
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Die Jungen und Mädchen staunten nicht schlecht als
Herr Seehofer, im Rahmen seiner Landkreistour, Station
im Thomas Wiser Haus machte.
Sie waren sehr beeindruckt von der Größe des „Chefs
von Bayern“, der sich Zeit nahm sich mit den Kindern
zu unterhalten und danach zu fragen, wie es ihnen im
Thomas Wiser Haus gehe und welche Wünsche sie
haben. Herr Seehofer besuchte mit seiner Frau und
Schirmherrin unseres Projektes „URMEL“ auch die
Gruppe Noahs Nest. Sichtlich wohl fühlte sich unser
hoher Besuch in der familiären und liebevollen Umgebung der Gruppe. „Ich komme wieder“, das waren seine
Worte zum Abschied. ...und Herr Ministerpräsident: „Sie
sind uns immer herzlich willkommen“.
Herr Seehofer besichtigte den historischen Teil des
Hauses, der aktuell auch mit Mitteln der Bayerischen
Landesstiftung saniert wird. Dazu gehören unter
anderem der Gewölbekeller aus dem 15.Jahrhundert
und die spätmittelalterlichen Gebäudeteile, in die
Gruppe URMEL einziehen wird.
der Jahre das TWH erfolgreich durchführte, bis hin zu
aktuellen Planungen der Gruppen URMEL und LILLI.
Zum Abschied erklärte der Ministerpräsident, in Anlehnung seines Kästnerzitates:
„Ich tue was ich kann für Euch. Das ist abgespeichert
auf meiner Festplatte.“
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Während der Podiumsdiskussion zum Thema „Kleine
Kinder im Heim“ diskutierten Herr Seehofer und Geschäftsführer Karl Heinz Weiß über die Chancen einer
gelingenden Heimerziehung, dass Heimerziehung
auch Prävention ist und dass Kinder und Jugendliche
einen guten Platz im Thomas Wiser Haus finden.Karl
Heinz Weiß berichtete von den Projekten, die im Laufe
Ein

D a n k e an unsere Spender
Achhammer Nikola und Christian, Aldi Regenstauf, Aldorf
Erika, Antenne Bayern hilft, ARD Fernsehlotterie „Ein Platz
an der Sonne“, Bätge Angelika und Klaus, Bauer A.F. GmbH,
Bauer Anita, Bauer Bettina, Bauernfeind Johanna, Bäuml
Aloisia und Florian, Bayerische Landesstiftung, Bayerisches
Amt für Denkmalpflege Süß Josef, Bayerisches Amt für
Denkmalschutz Sonderprogramm III, Bayerisches Landesamt für
Denkmalschutz, Bayerisches Staatsministerium, Beer Monika
und Manfred, Bertemes Jose Avila Romaine, Bettin-Salewski
Ute, Bezirk Oberpfalz, Biedermann Wolfgang, Bild hilft e.V.
„Ein Herz für Kinder“, Birnthaler Berthold, Blumenthal Evelyn
und Tino, Bolz André, Bolz Klaus, Bonfigt Gertraud, Borczuch
Elisabeth, Brandl Wolfgang, Bräu Lorenz und Johanna,
Brederlow Ingrid und Lothar, Brey-Bink Annemarie, Britze
Dagmar und Harald, Bucher Richard, Bürotechnik Baumgartner,
Burschenverein Immergrün Hübner Benjamin, Charity Art Group
e.V., Christbäume Forstbetrieb Mauerer, Commerzbank AG
Wörlein, Coppeneur-Krieger Cornelia, Dams, Dechant Johann,
Dendorfer Rita, Dessinger Kerstin, Distler Ilaine und Jörg, DJK
Sportverein Beucherling, DKM Stiftung Darlehnskasse Bickmann
Christoph, Donau Gymnasium Kelheim,
Donauschifffahrt Wurm und Köck,
Dorfner Horst e.K., Dr. Beck Martin,
Dr. Lermann Barbara, Dramatischer
Club Amberger Thomas, Ederer
Alexandra, Eger Mario und Ralf,
Ehrt Christine und Peter, Ehrt
Katrin und Silvio, Electronic GmbH
und Co KG Dallmeier Dieter,
Elektro Köstler, Elektrogeschäft
Viehbacher, Englert Bruno, Englert
Sieglinde, Familie Betz, Familie
Habenschaden, Feigl Hans-Peter,
fep logistics Pohl Alexandra, Fichtl
Manfred, Findeis Heinz, FindelkindSozialstiftung, Fink Norbert, Fischer
Andrea, Förderverein Thomas Wiser
Haus, Frauen- und Mütterverein Oschowitzer
Maria, Frauenbund Hirschau Wendel, Freie
Wähler Hirschau, Freiwillige Feuerwehr Regenstauf,
Freudenberg Armin, Friedrich Joachim, Friedrich Karla
und Jürgen, Funkhaus Gong FM Landauer Harry, Fußboden
GmbH Zollner, Gärtnerei Hauner, Lappersdorf, Gehrke-Küss
Gabriele, Gemeinde Willmering Dankerl Michael, General
Electrics Regensburg, Gesangsverein Regenstauf, Gess
Caroline, Getränkevertrieb Hintermeier Max, Glaserei Beer,
Globus St. Wendel, Glücksspirale, Goldkuhle Gudrun und
Manfred, Gorsler Heinz, Goss Andreas und Ingrid, Graf, Grimm
Peter und Petra, GRK Holding AG Göpel Steffen, Gruber
Anna, Gruber Ernst, Gruber Gerda, Gruber Rita und Josef,
Grundschule Waffenbrunn Willmering, Güterdirektion von
Walderdorff Georg, Haas Maria, Haderlein Gernot, Haeberle
Gisela, Hagemann Ilse und Franz-Josef, Hagn Melanie, Hagn
Siegfried, Hahn Jutta und Eugen, Harlos Joachim, Hartl Josef,
Hartl Stefan, Hausladen Helmut, Heberlein Ekkehart, Heidler
Christian, Heidler Oliver, Heinlein Siegfried, Helgert Klaus,
Henneberg Brigitte und Simon, Herbert Sperl, Herr Markus,
Herrmann Jens, Hesse Christiane, Heyder Birgitt, Heyder
Matthias, Hiebl Birgit, Hiebl Josef, Hiegl Stefan, Hirsch
Stephan, Hoffmann Andreas, Familie Hirth, Regenstauf, Höfler
Elke, Holmer Stephan und Brigitta, Hummel Maria, I.K. Hofmann
GmbH, Immobilien Konzog Brigitte, Infineon Technologies
AG, ITC Machinery Trading, Janker Karin, Kapitzki Ursula,
Katholische Kindergarten St. Michael Kallmünz, Katholischer
Frauenbund Ramspau, Kauczor Heinz-Jürgen, KDFB Junge
Frauen Roding, Kehrer Planung GmbH, Kehrer sen. Karola und
Otto, Kellner Frank, Kellner Magdalena, Kempen Uwe, Kerscher
Alfons, Kienholz Christiane, Kierdorf Hans-Gerd, Kindergarten
St. Martin Schwarzenfeld, Kindergarten St. Martin, Kirchner
Dirk und Heike, Knabl Erik, Knauer Eva und Anton, Köberlein
Juliane, Kopp Karin und Gerhard, Körner Anke, Krabe Detlef
und Claudia, Kranzfelder Dieter, Kretschmer Mario, Krug
Stefanie, Kunstgewerbe Weigert E., La Calla Ristorante –
Thomas Wiser Haus
D
Pizzeria, Lachner Johann, Lambert Holding GmbH, Landgasthof
Heilinghausen Faisst Werner, Lang Hans, Leader +, Leidl
Rainer, Lermann Bernhard, Lermann Johannes und Julia,
Lermann Wolfgang, Lessig Anneliese und Philipp, Liebhart
Max, Lindheim Wolgang, Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. Schätz,
LTS Vertrieb Pest Stefan, Maneth Ria und Otto, Marcen Elke,
Marek Adolf, Marell Herbert, Markt Lappersdorf Dollinger Erich,
Markt Regenstauf, Marktapotheke Voderholzer Michael, Mayer
Marina und Johann, Medienhaus „Der Neue Tag“ Shanahan
Barbara, Meier Albert, Mendel, Mertin Jürgen, Michalicka
Franziska und Martin, Michalicka Stefan, Michel Karl, Miersch
Dieter Ludwig, Mierswa Anja, Minderjahn Arthur, Moch Ellen,
Morell Anita und Ferdinand, Mühlbauer Erika, Müller Ramona
und Manfred, Münsterer Michael, Mutter Jens, Nekenstock
Rainer, Neuß Julia und Markus, Nicolussi Helmut, Notare
Thalhammer und Schünemann, Oerdek Mustafa, Offergeld
Manfred, OMV Tankstellle Schneider Waltraud, Optik Melcher
Michael, Ortkras Ricarda und Wolfgang, Paa Gerlinde, Paulus
Anton, Pfister Karl, Pilartz-Engelbrecht Silke, Pods Andrea,
Portele Veronika, Poxleitner Karolina Franziska, Purschke
Volker, Pustet Thomas, Raiffeisenbank
Regenstauf, Rauh Gudrun, Realschule
Oberroning, Regina Kino, Reiß Anke
und Thomas, Reitinger Carolin,
REWE Mück Tobias, Riepl Susanne,
Ristau Barbara, Roma KG Thoma
Roland, Rösch Markus, Rotarier
Regensburg, Ruhland Peter,
Schamberger Franz, Schamberger
Kathrin und Marcus, Scheffel
Gabriela, Scheible Jutta, Schild
Elisabeth,
Schilling
Brigitte,
Schilling Elke, Schilling M., Schindler
Bettina, Schindler Josef, Schindler
Marianne und Richard, Schindler
Melanie und Hubert, Schindler Thomas,
Schindler Tina und Wolfgang, Schmid
Elisabeth, Schmid Josef, Schmid Stephan,
Schmidt Harald, Schmidt Kathrin, Schmitzer Benno,
Schottenhammel Marianne, Schottenhammel Werner,
Schrott Metalle Kollmann Siegfried, Schug Thomas,
Schürger Heidi und Werner, Schürrer Marianne und Peter,
Schwab Barbara und Oliver, Schweppermannkaserne
Küppersbruck, Scriba Ingolf, Sedlmayer Renate, Seerose
Tagungszentrum Furth im Wald Heizler, Seitz Christian und
Brigitta, Senger Gabriele, SFC Fussenberg Stuber Johanna,
Siekmeyer Birgit, Singer Freddy, Snogard Computer GmbH
Wallenborn Robert, Solleder Alois, Spagert-Enzmann Karin,
Sparkasse im Landkreis Cham, Sparkasse Regensburg,
Sportmarketing und Eventsupport Lang Bernhard, Staatliche
Realschule Bad Kötzting, Stadler Bärbel, Stangl Helmut und
Sabrina, Starkstrom Gerätebau GmbH, Steinbeißer Beate
und Josef, Steinberger Alfred, Steininger Anton GmbH, Stelzl
Otto, Sternstunden e.V., Steuerberatung Esprester Erika,
Stocker Ute und Karl, Straubinger Michael, Strumpler Dominik,
Sturm Siegrun und Ludwig, Sweet sweet smile, TB/ ASV
Deutsche Eiche e.V., Teichner Thomas, Teichner Thomas, Telis
Finanz Direktion Walter Christian, Teufel Eva-Maria, Travel free
Kamesová Ivana, Veranstaltungsservice Kittel Peter, Verein
der Blumen und Gartenfreunde Hausladen, Vogelverein
Regenstauf Waletzko Heinrich, Volkswohlbund Lebensver. a.G
Bläsing Dietmar, Wagmüller Thomas, Walburg-Nuber Kirstin,
Wartenberg Frank, Waßer Torsten, Weber Markus, Weigl
Jörg, Weiß Karl-Heinz, Weltenburger Vinothek Stark Nicolaus,
Werkmann Manuela, Werner Gerhard und Luise, Widum
Reittherapie Auer Andrea und Bruno, Wiendl Katharina,
Wientzek Christiane und Rüdiger, Wientzek Dominik, Wilfurth
Barbara und Karl-Günther, Wilhelm Franz, Winter Anita und
Willi, Wittmann Andrea und Franz, Wittmann Erika und Alois,
Wolf Armin, Wolf GmbH Oeller Bernhard, Woltmann Alexander,
Wrobel Karl-Heinz, Wullinger Rainer, Zessack, Zetzl Matthias
Josef, Ziegler Christian, Zierer Barbara, Zitzmann Veit.
N
A KE
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Partizipation im Thomas Wiser Haus –
Eindrücke aus unserem Arbeitskreis
Es stellte sich heraus, dass es im Haus in der pädagogischen Arbeit bereits viele Formen der Beteiligung
gibt. Das Thomas Wiser Haus verfügt bereits über
zahlreiche Strukturen im Gruppenleben, in denen Partizipation schon gelebt und erlebt werden kann.
So gibt es seit vielen Jahren Gruppensprecher,
Gruppenabende und die Kinder werden bei der Gestaltung des Alltags und bei Festen und Feiern aktiv
mit beteiligt. Geplant ist noch 2012 einen Kinder- und
Jugendrat zu wählen.
Ziel der Konzeption ist Partizipation als Lernfeld für den
Erwerb von Schlüsselqualifikationen zu verstehen. Dazu
zählen u.a. soziale Kompetenzen, angemessene
Interessensvertretung und konstruktive Konfliktlösungen.
Ziel ist weiterhin Beteiligung als Instrument der Prävention zu nutzen.
Mensch sein, sich erleben und begegnen im Thomas
Wiser Haus, impliziert die Grundhaltung, den Menschen
in seiner Würde, seinen Rechten und seinem Menschsein anzunehmen und zu respektieren.
Das Thomas Wiser Haus ist ein Ort, an dem Mädchen
und Jungen neue soziale Erfahrungen sammeln können,
die entwicklungsförderlich sind. Es ist Bildungsort für
soziale Kompetenzen.
Beteiligung kann und soll im geschützten Raum gelebt
und ausprobiert werden. Zugleich eröffnen positive
Beteiligungserfahrungen Lernprozesse zu Lebensbewältigung und dienen als Erfahrungsräume für Selbstwirksamkeit. Die uns anvertrauten Jungen und Mädchen
sind aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligt.
Beteiligung bedeutet nicht Entmachtung der Bezugspersonen, sondern Beachtung der Interessen von
Kindern und Jugendlichen. (vergl. Partizipation ist
heilsam, Martin Kühn, www.traumapädagogik.de)
Beteiligung wirkt also umso nachhaltiger, je mehr
positive Erfahrungen auch die Mitarbeiter/-innen mit
Partizipation in ihrem Arbeitsfeld machen.
Weiterhin formulierten wir die Umsetzung der UNKinderrechte und Beschwerde- und Anregungswege
im Thomas Wiser Haus. Diese Handreichungen finden
künftig ihre Umsetzung bei der Aufnahme von Jungen
und Mädchen und dienen als Information für die Sorgeberechtigten.
Nun gibt es den ersten Entwurf des Konzeptes, der im
Rahmen der Erzieherkonferenz vorgestellt wurde. Auf
die spannende Arbeit freuen wir uns.
Henriette Jung, Pädagogische Mitarbeiterin,
Heilpädagogische Tagesgruppe Regenstauf.
22 Jahre Jugendwohngruppe – 15 Jahre
„Haus am Regenbogen“
Mit Freude folgte ich am 01.07.1990 dem Angebot von
K.-H. Weiß, eine Jugendwohngruppe im Thomas-WiserHaus aufzubauen – „aufzubauen“ im wahrsten Sinne
des Wortes. Denn in den ersten 3 Monaten mussten die
Räume im Altbau für unsere Zwecke umgebaut werden.
Unterstützt wurde ich bei diesen Umbauarbeiten von
den zukünftigen Gruppenmitgliedern.
Mit Karl-Heinz Weiß als Erziehungsleiter, Richard Ohrner
(psych. Dienst) und meinen damaligen Mitarbeitern
Günther Heppert, Martina Tippl
und Heidi Wildenauer wurde
am 19. 09.1990 die Jugendwohngruppe mit 8 männlichen
Jugendlichen offiziell eröffnet.
Die Unterbringung im Altbau
war als Übergangslösung
gedacht.
Langjähriger Gruppenleiter
im Haus am Regenbogen
Hans Peter Menges
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Im Frühling gründete sich im Thomas Wiser Haus der
Arbeitskreis Partizipation.
Auftaktveranstaltung für das große Thema Partizipation
im Thomas Wiser Haus bildete ein Vortrag von Josef
Riedl und Georg Plank (Pädagogisches Zentrum St.
Josef, Parsberg) mit anschließender Diskussion. Im
Anschluss daran traf sich der Arbeitskreis, bestehend
aus Uschi Winter, Stefan Helmberger, Norbert Terme,
Petra Schmidmeier und Henriette Jung, mehrmals mit
dem Auftrag, stellvertretend für die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen, ein hausweites Konzept zu entwickeln. Ziel ist Partizipation im Haus zu verankern und
unser Haus fachlich weiter zu entwickeln.
Schnell war uns klar, dass wir zunächst einmal unser
persönliches Verständnis von Partizipation, eigene
Erfahrungen damit, Erwartungen und Befürchtungen
diskutieren mussten, bevor wir uns mit dem Konzept
beschäftigen konnten.
Spannende Fragen und Thesen wurden aufgeworfen,
die sich weit über den pädagogischen Alltag hinaus
bewegten.
Nach sieben Jahren -wir entsprachen dem Bedarf bzw.
der Nachfrage und nahmen auch Mädchen auf- bezogen
wir im September 1997 unser neu umgestaltetes,
gut ausgestattetes, geräumiges Haus „ Haus am
Regenbogen“ in Ramspau. Unseren Vorstellungen
entsprechend bezog jeder der Jugendlichen ein Einzelzimmer mit Bad und WC. Dies bedeutete für die Bewohner, dass sie selbst Verantwortung übernehmen
mussten und bereits in der Jugendwohngruppe ein
Trainingsfeld haben, was es bedeutet, ein eigenes
Apartment zu bewohnen.
Das Bratwurst- und Getränketeam
Thomas Wiser Haus
Insgesamt - heute wie damals - stellt das „Haus am
Regenbogen“ einen Ort dar, an dem die Jugendlichen
lernen können, sich auf ein selbständiges Leben
vorzubereiten und ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Neben dem alltäglichen Zusammenleben, der Bewältigung verschiedener Aufgaben und Probleme, führen wir
mehrere Ferienmaßnahmen und erlebnispädagogische
Projekte durch. Zu den Highlights zählten das Projekt
„Cinque Torri“ und das internationale Projekt „Regenbogenhütte“.
Mit dem Verleih und der Betreuung unseres Kletterturms
und unseres Veranstaltungszelts, können sich unsere
Jugendlichen in der Öffentlichkeit positiv darstellen,
Selbstvertrauen entwickeln und Verantwortung übernehmen. Mit diesen Aktionen differenzieren wir unser
Pädagogisches Angebot aus und machen auf das „Haus
am Regenbogen“ und das Thomas Wiser Haus als
Gesamteinrichtung aufmerksam.
In den 22 Jahren Jugendwohngruppe bzw. 15 Jahren
„Haus am Regenbogen“ durchliefen ca. 160 Jugendliche
die Gruppe und es freut uns immer wieder, wenn
ehemalige Bewohner bei uns vorbeischauen, anrufen
oder sich einen Rat von uns holen.
Mir gefällt es als Gruppenleiter im „Haus am Regenbogen“ zu arbeiten. Es freut mich, mit einem ambitionierten Fachteam, Jugendliche auf einem Teil ihres
Lebenswegs zu begleiten und anleiten zu dürfen.
Ich wünsche meinem Team und mir, dass die Erfolgsgeschichte „Haus am Regenbogen“ so weiter gehen
möge.
H. Menges, Gruppenleiter Haus am Regenbogen
Café im Garten
PS: Zum nächsten 15-jährigen Jubiläum komme ich als
Rentner!
Burg Schlotterstein öffnet seine Tore
Aus einem kleinen Pappmodell, das die Kinder gemeinsam mit der Architektin Petra Hartung geplant haben,
wurde Wirklichkeit.
Zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern von GEAviation, den Mitarbeitern der Sparkasse Regensburg
im Rahmen der Helferwochen und Helfern aus Regenstauf konnten wir den ersten Bauabschnitt eröffnen.
Das Beste am Bau? Die Jungen und Mädchen arbeiteten aktiv mitzimmern, hobeln, schrauben und haben so
IHREN Spielplatz mitgestaltet. Voll Tatendrang und mit
viel guter Laune.
Im Rahmen unseres Spielplatzfestes erkundeten wir die
neuen, spannenden und erlebnisreichen Spielmöglichkeiten und die Burgfräulein aus unserer Gruppe
Zauberblume hießen alle Kinder und Gäste herzlich
willkommen.
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Bei traumhaftem Spätsommerwetter genossen Groß
und Klein die neue Spielanlage und die spannenden
Spielangebote.
Im Frühling 2013 wird im zweiten Bauabschnitt ein
Matsch- und Sandspielplatz entstehen.
Vielen Dank an Antenne Bayern Hilft, die uns mit
20.000 € und die Glücksspirale, die uns mit 55.900 €
sehr geholfen haben. Ohne deren großzügige Unterstützung wäre unser Traum nie Wirklichkeit geworden.
Beim Spielplatzfest hatten alle Spaß
Burg Schlotterstein
Herr Karl Heinz Weiß und Maxi durchschneiden das Rote Band – der
Spielplatz ist eröffnet
Helfer für Burg Schlotterstein
Bereits zum zweiten Mal unterstützten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Regensburg, im
Rahmen ihrer Helferwochen, das Thomas Wiser Haus.
Das Team rund um Herrn Doblinger, Direktor der
Rechtsabteilung, half uns, unserer Burg Schlotterstein,
so heißt die neue Spielplatzanlage im Garten des
TWH-es, den letzten Schliff zu geben.
Gemeinsam schaufelten sie Kies und Sand, pflanzten
Büsche und hatten eine Menge Spaß daran, ihre Kraft
und Energie einem guten Zweck zukommen zu lassen.
Unsere Gruppe IV sorgte dafür, dass die fleißigen
Helfer gut mit Essen und Trinken versorgt wurden.
Herzlichen Dank für Ihren Einsatz für Kinder, die sie
brauchen.
Tatkräftige Hilfe für unseren neuen Spielplatz
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Burgfräulein aus der Gruppe Zauberblume begrüßen die
Gäste zur Eröffnung
Urmel schlüpft aus dem Ei
In den nächsten Wochen übernehme ich die pädagogische
Leitung unseres neuen Modellprojektes „Urmel“. Es ist mir
daher eine besondere Ehre
Ihnen hier von „Urmel“ erzählen
zu dürfen.
Die Gruppe Urmel ist ein Modellprojekt für
den nord- ostbayrischen Raum.
Sie bietet Schutz, Sicherheit und Förderung
für Säuglinge und Kleinkinder aus besonders
belastenden oder akut bedrohlichen Gefährdungssituationen.
472 Kinder unter 6 Jahren mussten in Bayern aus
akuten und bedrohlichen Gefahrensituationen
in Obhut genommen werden.
(vergl. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2010)
129 Kinder unter 6 Jahren waren in der Bundesrepublik Deutschland Opfer von Tötungsdelikten.
(vergl. polizeiliche Kriminalstatistik,
Bundeskriminalamt, Wiesbaden, 2010)
Schirmherrschaft: Frau Karin Seehofer
Unterstützer: Sternstunden, Herz für Kinder,
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit
und Sozialordnung, Familien und Frauen
Träger: Dechant Wiser Stiftung
THOMAS WISER HAUS
Heilpädagogik und Therapie
Hauptstr. 11-15, 93128 Regenstauf
Tel. +49 (0)9402-9302-0 Fax: -33
www.thomas-wiser-haus.de
Leben im Thomas Wiser Haus,
Mensch sein, sich begegnen und erleben.
Fotos: Beate-Helena, vandalay, behrchen, freeday / photocase.com; lostinbids / www.istockphoto.com
URMEL
Ich bin seit über 20 Jahren im
Thomas Wiser Haus in den
unterschiedlichsten Bereichen
tätig. Ich habe schon viele
Jungen und Mädchen bei
uns groß werden sehen und
schon viele Schicksale und schwierigste Biographien
miterlebt.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse in der Arbeit mit
schwer belasteten und teilweise traumatisierten
Jungen und Mädchen und deren Familien ist, den
Kindern Sicherheit, Geborgenheit, Halt und Schutz
zu geben. Dass die Kinder angenommen werden, so
wie sie sind und wir die Kinder auffangen, halten und
auch „aushalten“ können, damit sie eine echte Chance
bekommen, ihr Leben meistern zu können. Umso mehr
freut es mich, dass wir gerade für die ganz Kleinen
unsere Hilfe ausweiten können. Denn gerade für diese
Kinder gibt es viel zu wenig gute Möglichkeiten zu
helfen, und sie zu stabilisieren.
Die statistischen Zahlen sprechen eine klare Sprache:
472 Kinder unter 6 Jahren mussten in Bayern 2010 aus
akuten und bedrohlichen Gefahrensituationen in Obhut
genommen werden.
Frühzeitige und fachlich fundierte Hilfe hilft langfristig
Rückfälle zu vermeiden und ist somit ein gelungener
Beitrag zur Prävention. Für uns hat der Schutz, der uns
anvertrauten Kinder, immer höchste Priorität! Das
Konzept der Gruppe stellt das Wohl des Kindes an die
erste Stelle.
In unserer Gruppe Urmel arbeiten sechs ausgebildete
Fachkräfte, die auch langjährige Erfahrungen im Bereich
der frühkindlichen Erziehung, Bindungsforschung und
Betreuung haben. Große Stärke dieses Teams, ist seine
hohe fachliche Professionalität, gepaart mit viel Liebe,
Feinfühligkeit, Haltekraft, Fürsorge und wohlwollender
Begleitung der Kinder. Ebenso wichtig ist die Beratung
und Klärungshilfe der Eltern in Zusammenarbeit mit dem
Jugendamt und weiteren Hilfesystemen.
Das Team um Gruppenleitung Bianca Harfich wird unterstützt von Margit Lindner als psychologischer Fachdienst, mir als pädagogische Leitung, und von zwei
Hauswirtschaftskräften.
URMEL
Notaufnahme und
Kleinkinderwohngruppe
Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
23.01.12 16:58
Wir werden Kindern in Not ein neues Zuhause auf Zeit
geben. Sicher und gut gebundene Jungen und Mädchen
können zu neugierigen, lebensfrohen Menschen heranwachsen, die positiv in die Zukunft blicken und an ihrem
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Päckchen, dass sie tragen, nicht zerbrechen müssen.
In Urmel werden wir 8 Säuglinge und Kleinkinder von
0-6 Jahren aufnehmen können, die aus akuten Krisenoder Gefährdungssituationen kommen. Kostenträger
wird das jeweilige Jugendamt sein.
Wir sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für die
Kinder da.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen leben ein Stück
weit mit den Kindern, versorgen sie liebevoll, fördern
und unterstützen sie dabei, nach einer Krisenzeit
wieder Stabilität zu bekommen.
Wir gehen davon aus – aktuelle Erfahrungen im Haus
untermauern dies – dass die Kinder teilweise hochgradig belastet bei uns ankommen werden. Die Symptome werden sein: z.B. motorische Unruhe, Entwicklungsverzögerungen wie z.B. verzögerter Spracherwerb,
aggressives Verhalten, Selbstverletzung bis hin zur
Essensverweigerung, Verwahrlosung, Intelligenzbeeinträchtigung. Sie werden emotional ausgehungert
sein.
Eine unserer wichtigsten Aufgaben wird sein, die
Kinder wieder anzureichern mit guten Erfahrungen und
Gefühlen. Bei uns können die Kinder nachreifen.
Gemeinsam mit allen Beteiligten (Jugendamt, Ärzten,
Behörden, Eltern...) wird in einer Clearingphase
erarbeitet, wie es weiter gehen kann, das Jugendamt
steuert diesen Prozess der Hilfeplanung.
An dieser Stelle möchte ich mich für die allzeit sehr gute
fachliche Kooperation mit den Jugendämtern und den
Kinder- und Jugendpsychiatrien bedanken.
Die Gruppe wird nach kleinkindspezifischen Gesichtspunkten ausgestattet werden. Neben den entsprechenden Sanitäranlagen, z.B. von Kindern begehbarer
Wickelkommode, wird im großen Gruppen- und Lebensraum viel Platz sein, sich auszuprobieren, zu lernen und
die Welt zu entdecken.
Anregendes Spielmaterial, Bauecke, Lese- und Kuschelecke sind genauso selbstverständlicher Bestandteil wie
Wohnküche und behaglich ausgestattete Räume. In
unserem Garten können die Kinder toben und die Natur
entdecken. Innere Heilung ist dann möglich, wenn auch
die Umgebung Raum dafür bietet. Innere Ordnungen
können durch haltgebende Strukturen entstehen.
Für die Betreuer steht ein Bereitschaftszimmer und
Besprechungszimmer zur Verfügung.
Jede Woche findet eine Team-/ Dienstbesprechung
statt, die die Arbeit fachlich untermauert und entlang
des Hilfeplans die gesetzten Ziele methodisch ausdifferenziert, überprüft und an den Bedürfnissen der
Kinder ausrichtet. Ein weiterer wichtiger Aspekt des
Konzeptes ist die Möglichkeit der Mitaufnahme eines
Elternteiles.
Es gibt immer wieder Gefährdungsmeldungen an das
Jugendamt. Im Rahmen des Schutzauftrages wird das
Kind vom Jugendamt in Obhut genommen Die Mutter
ist alleine mit der Versorgung ihres Neugeborgenen
überfordert, aber das Helfersystem geht davon aus,
dass die Mutter mit Rückhalt in einem sicheren Setting
ihr Kind gut versorgen kann.
Eine Mitaufnahme eines Elternteils kann nur in enger
Absprache mit den behandelnden Ärzten und Jugendamt entschieden werden.
Kommt es zu einer Aufnahme, ist es unser Auftrag die
Mutter-Kind Bindung zu beobachten, zu fördern und
zu unterstützen. Die Mutter wird im Alltag begleitet:
Fläschchen machen, Wickeln, versorgen, und vor allem
auch dahingehend zu schulen, wie ein guter Mutter-Kind
Kontakt funktioniert:
Wie sieht und erkennt sie die Zeichen ihres Kindes,
wann hat es Hunger, wann möchte es spielen und wann
braucht es Trost oder Körperkontakt mit der Mutter?
Die Betreuerinnen der Gruppe werden dies aktiv mit
begleiten.
Bei der Mitaufnahme geht es nicht darum, z.B. die
psychische Erkrankung der Mutter zu heilen, sondern ein
Setting anzubieten, in dem die Mutter-Kind Interaktion
gelingen und überprüft werden kann, immer dann,
wenn es darum geht die Mutter-Kind Bindung aufrecht
zu erhalten, um ggf. eine Traumatisierung oder ReTraumatisierung des Kindes zu vermeiden.
Wir stehen gemeinsam vor einem spannenden, hochanspruchsvollen und herausfordernden Projekt.
Wir freuen uns sehr darauf und sind froh mit Urmel einen
wertvollen Beitrag für die Kleinsten und Schwächsten in
unserer Gesellschaft leisten zu können.
Uschi Winter
Erziehungsleitung
Sternstunden e.V.
Anlässlich unserer Feierstunde zur
Übernahme der Schirmherrschaft
für Urmel von Frau Karin Seehofer,
überreichte Herr Thomas Jansing,
Geschäftsführer der Sternstunden
e.V., die beeindruckende Summe
in Höhe von 109339,26 € zur Unterstützung und Realisierung des Projektes.
In seiner Festrede betonte er, dass es ihm und seinem
Verein ein großes Anliegen ist, gerade traumatisierten
und ganz kleinen Kindern Hilfe und Unterstützung zu
geben und aus diesem Grund das Projekt URMEL auch
gesellschaftlich einen wichtigen Beitrag leisten wird.
Das Thomas Wiser Haus durfte in der Vergangenheit
immer wieder Unterstützung durch Sternstunden
erfahren. Jeder Cent, der in unsere Projekte investiert
wird, zahlt sich 100-prozentig aus, Kinder in Not
Frau Seehofer unermüdlich im Einsatz als Schirmherrin für Urmel
erhalten dadurch eine echte Chance. Finanzielle
Hilfe, ohne die wir unsere Projekte nicht verwirklichen
könnten.
Vielen herzlichen Dank!
See(h)lauf in Neutraubling ganz im Zeichen von Urmel
5 000 € aus dem Erlös des Neutraublinger See(h)laufs
- unter der engagierten Führung von Michael Melcher,
Alex Müller, Jürgen Adler und Hans Woike - kam dieses
Jahr dem TWH zu Gute.
Der 22.4. war ein Freudentag für das Thomas Wiser
Haus und unser Projekt URMEL.
Gleich drei Spenden und eine tolle Laufveranstaltung in
Neutraubling halfen einmal mehr unser Urmelchen aus
dem Ei schlüpfen zu lassen.
Unsere Schirmherrin Frau Seehofer war an diesem Tag
gleich in doppelter Hinsicht für unser Haus aktiv. Als
Schirmherrin für den Neutraublinger See(h)lauf und
als Schirmherrin für Urmel, durfte sie zwei Schecks in
Empfang nehmen:
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Konstruieren wir ein Beispiel, das so oder so ähnlich
immer wieder Realität ist:
Es handelt es sich um eine junge Mutter, die depressiv
erkrankt und in Behandlung ist. Der Kindsvater ist immer
wieder gewalttätig gegen Mutter und Kind. Die Mutter
kann es nicht schützen.
%
iden!
Auch die Mitarbeiter/-innen der Firma Hofmann, Personalleasing liefen für Urmel.
Frau Hofmann und ihre Mitarbeiter/-innen traten beim
Neutraublinger See(h)lauf an und überreichten an Frau
Seehofer einen stolzen Scheck in Höhe von 4000 Euro
zu Gunsten unserer Gruppe Urmel.
Wir freuen uns sehr über 500 Euro und sagen ein
Im Namen unserer Mitarbeiter und Kinder, von ganzem
herzliches
Dankeschön
an ARMIN
sein geHerzenfür
vergelt`s Gott und vielen, vielen Dank für Ihre
Die
Gruppe
Urmel
istWOLF
einundModellprojekt
samtes Laufteam.
Unterstützung.
den nord- ostbayrischen Raum.
Sie bietet Schutz, Sicherheit und Förderung
für Säuglinge und Kleinkinder aus besonders
belastenden oder akut bedrohlichen Gefährdungssituationen.
Fotos: Beate-Helena, vandalay, behrchen, freeday / photocase.com; lostinbids / www.istockphoto.com
URMEL
472 Kinder unter 6 Jahren mussten in Bayern aus
akuten und bedrohlichen Gefahrensituationen
in Obhut genommen werden.
(vergl.
Statistisches
Bundesamt,
Wiesbaden,Die2010)
Das Armin Wolf
Laufteam macht sich
stark für Urmel
Mitarbeiter der Firma Personalleasing Hofmann
spenden 4000 Euro für Urmel
Thomas Wiser Haus
elt
Das Armin Wolf Lauf Team, besetzt mit Spitzensportlern,
darunter die Triathletin Sonja Tajsich – dreifache
Siegerin beim Ironman – hat sich zur Aufgabe gemacht
immer dort zu laufen, wo sich Laufen und Unterstützung
eines guten Zwecks verbinden lassen.
129 Kinder unter 6 Jahren waren in der Bundesrepublik Deutschland Opfer von Tötungsdelikten.
(vergl. polizeiliche Kriminalstatistik,
Bundeskriminalamt, Wiesbaden, 2010)
Großes Herz – Frau Karin Seehofer ist Schirmherrin für URMEL
Vor einem Jahr hat uns Frau Karin
Bei dieser Aktion wird jedes Jahr Kunst verkauft und
Seehofer im Thomas Wiser Haus
eine Tombola zu Gunsten der Kleinsten veranstaltet.
besucht und sich über unsere
Dank Frau Dendorfers „Herz aus Gold“ und der hochArbeit eingehend informiert.
engagierten Mitarbeit der ungefähr 20 Künstler und
Schirmherrschaft: Frau Karin Seehofer
Beeindruckt von der Arbeit und
Künstlerinnen der „Charity Art Group“, gelingt es eine
dem Leben im Haus,
übernahm Herz dringend
nötige Hilfe voranzubringen - nämlich neue
Unterstützer:
Sternstunden,
für Kinder,
sie
die
Schirmherrschaft
für
Hoffnung
für
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit Kinder in einem sicheren Hafen.
unserSozialordnung,
neues Projekt URMEL,
und
Familien und Frauen
NotaufnahmeTräger: Dechant Wiser Stiftung Im Rahmen der Auftaktveranstaltung für die Schirmund Kleinkinderwohngruppe für
herrschaft von Frau Seehofer im Frühjahr dieses Jahres,
Kinder im Alter von 0-6 Jahren.
überreichte Sie als Antrittsgeschenk ihres Ehrenamtes
Unermüdlich steht sie mit ihrem guten Namen, um für
10 000 Euro von der Findelkind Sozialstiftung der
die Kinder Spenden zu sammeln. Mit großem Herzen
Familie Schmucker aus München.
und großer Hilfsbereitschaft unterstützt sie uns, dass
unsere Gruppe Urmel auch finanziell auf guten Füßen
steht.
Dank ihrer Hilfe, durften wir im vergangen Jahr viele
schöne, wertvolle und wichtige Spenden in Empfang
nehmen, z.B.:
Sweet sweet smile e.V., mit dem uns eine jahrlange
vertrauensvolle Kooperation
und Zusammenarbeit
Heilpädagogik
und Therapie
verbindet, fördert die Kleinkindergruppe Urmel.
THOMAS WISER HAUS
Hauptstr. 11-15, 93128 Regenstauf
URM
Karin Seehofer nutzte
ihre Anwesenheit
im ThomasFax: -33
Tel. +49
(0)9402-9302-0
Wiser Haus, um gemeinsam mit Bürgermeister Joachim
www.thomas-wiser-haus.de
Wohlbergs die Hilfsaktion der „Charity Art Group“,
rund um Rita Dendorfer, zu Gunsten von Urmel im DEZ
Charity Art überreicht den Erlös aus der Spendenaktion im DEZ an
Regensburg zu eröffnen.
Schirmherrin Frau Karin Seehofer
Leben im Thomas Wiser Haus,
Mensch sein, sich begegnen und erleben.
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Sweet sweet smile unterstützt Urmel
Sweet sweet smile e.V. feierte seinen zehnten
Geburtstag. Den Erlös der grandiosen Gala in Nittenau
überreichten die Vorstände des Vereins und Frau
Karin Seehofer im Rahmen einer Feierstunde in unserer
Gruppe IV. Spielgeräte für den Außenbereich und ein
Krippenbollerwagen sind schon eingetroffen.
Frau Seehofer und Sweet sweet smile engagieren sich für URMEL
Das wünschte sich Herr Klaus Bolz anlässlich seines
60. Jubeltages. Und sein Wunsch wurde von allen
Gästen stattlich umgesetzt.
Er bat um Unterstützung für unsere neue Gruppe Urmel.
Seine Gemahlin, Manuela Bolz, überreichte uns die
stolze Summe in Höhe von 20 000 Euro. Familie Bolz
hat sich schon häufig für das Thomas Wiser Haus
eingesetzt. So freuen sich u.a. unsere Kinder alljährlich
auf das Fest im Cowboy Club Regensburg, das Frau Bolz
mit viel Liebe und Engagement organisiert, und über
Herzensgeschenke für die Kinder zu Weihnachten.
Außerdem wird Frau Bolz die Kosten für die Kinderbettchen für unsere Urmelgruppe übernehmen.
Spende statt Geschenke – Frau Bolz überreicht mit großer Freude den
Scheck an Urmel
„Ein Herz für Kinder e.V.“ hat ein Herz für Urmel
Herz für Kinder Gala
Im Rahmen der alljährlichen Spendengala in der Adventszeit, die von Thomas Gottschalk im ZDF moderiert
wird, durften wir unser Projekt Urmel als deutschen
Beitrag 2011 vorstellen.
Herr Jörg Pilawa stand Pate für unsere neue Gruppe
und gemeinsam mit Thomas Gottschalk warb er um
Spenden.
Kalenderaktion der Rotarier ein voller Erfolg
Mit Hilfe des Erlöses des alljährlichen Adventskalenders
des Rotary Club Millennium Regensburg wurde unser
Projekt Urmel unterstützt. Präsident Ottmar Wittmann
übergab im Rahmen einer Feierstunde im Hesperidengarten eine stolze Summe an den Geschäftsführer des
Thomas Wiser Hauses, Karl Heinz Weiß
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Eine Spende für Urmel statt Geschenke zum Geburtstag …
10 Jahre Heilpädagogische Jugendwohngruppe und Tagesgruppe Cham
Thomas Wiser Haus
Am 21. Juli 2012 feierten wir gemeinsam mit der HPT
das 10jährige Bestehen unserer Gruppen in Cham,
einen Tag der Begegnung für Jugendliche, Eltern, Mitarbeiter und Ehemalige.
Wir erhofften uns einen Nachmittag, an dem es viele
Möglichkeiten zu Gesprächen und Besichtigungen der
Gruppen geben sollte. Zusätzlich bauten wir unsere
Hüpfburg und unser Trampolin auf. Wir spannten die
Slackline zwischen zwei Bäumen und auch die HPT hatte
mehrere Spielangebote. Im Vorfeld backten wir Kuchen
und rundeten unser kulinarisches Angebot noch mit
Bratwurstsemmeln, Getränken und Kaffee ab. Dann war
es soweit! Die Bierzeltgarnituren und Sonnenschirme
waren aufgebaut und das Wetter spielte auch mit. Die
Jugendlichen betreuten die einzelnen Spielstationen
oder halfen bei der Bewirtung der Gäste, die zahlreich
erschienen und interessiert die Hausführungen in Anspruch nahmen. Auch die örtliche Presse war erschienen
und berichtete über uns. Es kamen Freunde, Verwandte,
Eltern, Vertreter des Jugendamtes und Kollegen/-innen,
Kinder und Jugendliche aus anderen Gruppen des
Thomas Wiser Hauses, über deren Verbundenheit mit
uns als „Außenwohngruppe“ wir uns sehr freuten.
Es kamen ehemalige Jugendliche an diesem Nachmittag, die berichteten, wie sie ihre Zeit bei uns in der
Rückschau erleben und wie es ihnen heute geht. Einige
von ihnen haben damals die Jugendhilfemaßnahme in
unserer Gruppe abgebrochen oder wurden sogar von
uns entlassen. Sie sind
also nicht „planmäßig“
gegangen. Und doch
waren es gerade jene,
die an diesem Tag ihren
Weg zu uns fanden und
die oftmals intensive und
aufreibende Zeit mit uns
wieder aufleben ließen.
Es waren herzliche
Begegnungen und einige blieben noch, als die übrigen
Gäste bereits gegangen waren.
Eine ehemalige Jugendliche schrieb über ihre Zeit bei
uns: „...Ich habe in den eineinhalb Jahren dort so viele
positive Erfahrungen gemacht, so viel Reife und Selbständigkeit erreicht und gelernt mich selbst anzunehmen, so wie ich bin und dass ich ein wertvoller Mensch
bin, genauso wie alle anderen. An dieser Stelle vielen
Dank für die schöne Zeit bei euch!...“ .
Die Bäume, die wir vor Jahren gepflanzt haben, spenden mittlerweile Schatten und bei den Jugendlichen,
die wir ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten
durften, haben wir Spuren hinterlassen. Es war ein
gutes Gefühl für uns, auch einmal in diesem Schatten
gemeinsam sitzen zu dürfen!
Claudia Ossenkopp,
Gruppenleitung Jugendwohngruppe Cham
Thomas Wiser Haus in Cham
Gastbeitrag von Markus Biebl – Amt für Jugend und Familie, Cham
Der Landkreis Cham handelt seit vielen Jahren in der
Jugendhilfe nach dem Grundsatz: „Durch Stärkung und
flächendeckenden Ausbau des sozialen Netzes wird die
Lebensqualität der Menschen im Landkreis gesteigert“.
Der Landkreis bedient sich dabei der Strategie, dass
das Hauptaugenmerk auf Vorbeugung zu legen ist.
Gleichzeitig erfolgte der Auf- und Ausbau aller bedarfsnotwendigen Dienste und Einrichtungen im Jugendhilfebereich.
Diese Strategie wird zielgerichtet gestützt von den
Erkenntnissen, die sich aus der Jugendhilfeplanung
ergeben. Bereits 1998 haben die Sozialraumanalysen
ergeben, dass im Landkreis teilstationäre und
stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe erforderlich
sind.
Die Gründe für den Aufbau von Einrichtungen und
Diensten der Jugendhilfe im Landkreis waren:
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
• Die Hilfen können heimat- und elternhausnah sowie
sozialräumlich orientiert geleistet werden.
• Betreuten Kindern und Jugendlichen bleiben positive
soziale Strukturen und Bindungen erhalten.
• Elternarbeit wird durch räumliche Nähe erleichtert.
• Für die in die Betreuung eingebundenen Mitarbeiter
des Jugendamtes gilt das Prinzip der kurzen Wege
mit dem Ergebnis der schnelleren Reaktionsmöglichkeit. Der zeitliche Aufwand wird verkürzt.
• Das Schaffen von Einrichtungen im Landkreis bedeutet
auch Investitionen im Landkreis und Rückfluss der
nicht unerheblichen Entgelte in den heimischen
Wirtschaftskreislauf.
Die sozialräumlichen Vorgaben und die vorgenannten
Begründungen haben im Amt für Jugend und Familie
des Landkreises zur Entwicklung des Modells einer
„Jugendhilfestation“ geführt. Die Einrichtung musste, um
den örtlichen Bedarf abzudecken, folgende Bausteine
enthalten:
•
•
•
•
eine heilpädagogische Tagesstätte,
eine heilpädagogische Jugendwohngruppe,
eine heilpädagogische Kinderwohngruppe,
jeweils eine Inobhutnahmestelle.
Nachdem Freie Träger der Jugendhilfe grundsätzlich
Vorrang vor öffentlichen Trägern der Jugendhilfe haben,
hat der Landkreis die Suche nach einem fachlich
kompetenten Träger aufgenommen und ist fündig
geworden.
1997 erfolgten die Erstkontakte zur Dechant Wiser
Stiftung in Regenstauf, die sich 1998 grundsätzlich
bereit erklärte, der Planung und Verwirklichung einer
Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Jugendwohngruppe und einer Kinderwohngruppe näher zu treten.
2000 entschied der Stiftungsrat nach langer erfolgloser
Suche nach passenden Gebäuden in Cham einen
Neubau zu errichten.
Der Landkreis Cham hat das Engagement der Dechant
Wiser Stiftung begrüßt und deren Antrag auf Förderung
des ersten Bauabschnittes (Tagesstätte, Jugendwohngruppe, Inobhutnahmestelle) gem. § 74 SGB VIII mit
Beschluss des Jugendhilfeausschusses am 30.11.2000
i.H.v. 80.000 DM positiv verbeschieden mit der Bedingung, die weiteren Bausteine in absehbarer Zeit
einzufügen. Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner
Sitzung am 23.11.2004 beschlossen, einen weiteren
Investitionszuschuss für den Bau der Kinderwohngruppe
Als Leiter des Jugendamts des Landkreises freue ich
mich, dass mit dieser Jugendhilfestation ein weiterer
großer Mosaikstein in das soziale Netzwerk des
Landkreises Cham eingefügt wurde. Hier werden
Hilfen geleistet, die jungen Menschen heimat- und
wohnortnah sowie nah ihrem persönlichen Umfeld
gewährt werden können, wenn Störungen in ihrem
Lebensablauf auftreten.
Die in diesen Häusern beschäftigten erzieherischen
Fachkräfte reichen diesen jungen Menschen ihre Hand
und helfen ihnen, ihren Lebensweg in geordneten
Bahnen weiterzugehen und versetzen sie in die Lage,
ihr Leben wieder selbst zu gestalten. So werden wir
dem Ziel des Sozialgesetzbuches VIII – dem Kinder –
und Jugendhilfegesetz – gerecht, junge Menschen in
ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern
und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden
oder abzubauen.
Vielen Dank dem Thomas Wiser Haus für die gute
Zusammenarbeit!
Markus Biebl
Amt für Jugend und Familie, Cham
Minimarathon: Auf ein Neues!
Beim Regensburger Ostwind Minimarathon waren die
Kinder des Thomas Wiser Hauses und ihre Betreuer
wieder hochmotiviert und mit Freude dabei.
Neben der traditionellen Teilnahme bei allen Läufen
durch 50 unserer Mädchen und Jungen, gestalteten
unsere Gruppe INES, 8 Sterne und Jugendwohngruppe
Cham einen Teil des Kinderangebotes im Rahmen des
Ostwindminimarathons.
Drei Monate vor dem Lauf begann für die Minimarathonis das Training. Bei teilweise Wind und Schnee
wurde einmal die Woche an den Regenauen und auf
dem Schlossberg Ausdauer, Sprint und Motivation
trainiert. Einige der Kinder war schon zum 4. oder
5.-mal dabei. Die Begeisterung für den Lauf spornt
immer wieder neue Kinder an teilzunehmen. So wird
diese Tradition von einer auf die nächste Generation
Kinder übertagen. Die „alten Hasen“ coachen die
„Neuen“ und so entsteht ein schönes Miteinander ganz
im Sinne unserer Leitidee. Durch den Zusammenhalt
lassen sich Motivationstiefs für die Kinder leichter
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Markus Biebl mit den Kindern der Heilpädagogischen Tagesgruppe in
Cham
i.H.v. 20.000 € zu gewähren. Durch die Aktion des
Amtes für Jugend und Familie am ARD-Aktionstag
„Kinder sind Zukunft“ am 14.04.2007 konnten zusätzlich
Spenden in Höhe von insgesamt 4.505 € weitergeleitet werden, um diese Mittel für den Neubau der
Kinderwohngruppe in Willmering bedarfsgerecht zu
verwenden.
Am Ausbau des Jugendhilfezentrums waren viele
Menschen beteiligt. Diesen ist allen besonders zu
danken, im Besonderen
• der Vorstandschaft der Dechant Wiser Stiftung, die
sich bereit erklärt hat, das Wirken der Stiftung auf
den Landkreis Cham auszudehnen,
• seinem Geschäftsführer Herrn Karl-Heinz Weiß und
dem Erziehungsleiter in Cham, Herrn Jürgen Mertin,
die mit besonderem persönlichen Einsatz an der
Planung mitgewirkt und die Konzeption zusammen mit
dem Amt für Jugend und Familie erarbeitet haben.
bewältigen und am Ende wartet der große Tag an dem
es heißt, ein Stück weit über sich hinaus zu wachsen,
für etwas zu kämpfen, sich neu und anders kennen zu
lernen und am Ende grenzenlos Stolz auf das Erreichte
zu sein.
Die Kinder und Jugendlichen aus den Gruppen Ines,
8 Sterne und JWG Cham halfen außerdem den ganzen
Tag über unermüdlich Kindern auf die Hüpfburg, schminkten Schmetterlinge und bastelten mit den großen und
kleinen Besuchern des Minimarathon auf dem RT Gelände in Regensburg. Der Einsatz war eine sehr wertvolle
Erfahrung für unsere Jungen und Mädchen. Sie konnten
anderen Menschen eine Freude bereiten und ihr Einsatz
wurde wertgeschätzt und honoriert.
Als Dank und Anerkennung für den Einsatz der Jungen
und Mädchen spendete die Raiffeisenbank, vertreten
durch die Vorstände Robert Götzfried und Florian Mann,
3000 €.
Mit Hilfe des Geldes gelingt es, dass die Gruppen
Ferienaktionen machen und sich auch einmal etwas
Besonderes leisten können.
Thomas Wiser Haus
8 Sterne, JWG Cham und Gruppe INES gestalteten das
Rahmenprogramm mit
Kathrin, seit vielen Jahren dabei
Glücklich und zufrieden und zur Stärkung eine Melone
Wir haben es geschafft
Anstrengend war es schon, aber es hat sich gelohnt
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Spendenübergabe der Raiffeisenbank an unsere Gruppen
Mein Name ist Birgit Rousseau-Paul.
Seit 1. Juni 2012 bin ich als hauswirtschaftliche Leitung
im Thomas Wiser Haus tätig.
Ich bin verheiratet und wohne mit meiner Familie seit
über 20 Jahren in Lappersdorf.
Die Prüfung zur „Meisterin in der Hauswirtschaft“ habe
ich im März 2010 erfolgreich abgelegt.
Im Mai 2012 folgte noch die Prüfung zur „Hygienebeauftragten für die Hauswirtschaft in sozialen Einrichtungen“. Auch diese konnte ich erfolgreich ablegen.
Vor meiner Tätigkeit im Thomas Wiser Haus war ich acht
Jahre lang als hauswirtschaftliche Mitarbeiterin in einer
Suchteinrichtung im Landkreis Regensburg beschäftigt.
Vom ersten Tag an fühlte ich mich im Thomas Wiser
Haus sehr wohl.
Hier bin ich für die hauswirtschaftliche Versorgung einer
Kinderwohngruppe und für die hauswirtschaftliche
Leitung für das gesamte Thomas Wiser Haus zuständig.
Die Aufgaben der hauswirtschaftlichen Leitung umfassen unter anderem die Erstellung und Weiterentwicklung des Hauswirtschafts – und Hygienekonzeptes
und die Führung der hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen.
Hauswirtschaft bedeutet
nicht nur Reinigung und
Verpflegung, sondern auch
das Gestalten der Räumlichkeiten, die Mitplanung
und Durchführung von
Veranstaltungen und
Feierlichkeiten.
So konnte das Team
der Hauswirtschaft
am 27.09.2012 den
Besuch des bayerischen
Ministerpräsidenten Horst Seehofer ausrichten. Ein
weiteres Highlight war dann noch die „Dankeschön“Veranstaltung mit der Band Cappuccino am 29.09.2012.
Mit einem kalt/warmen Buffet für 80 Personen präsentierte das Hauswirtschaftsteam sein Können.
Auch die hervorragende und motivierte Teamarbeit der
hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen trugen zum Erfolg
dieser Veranstaltungen bei.
Ich freue mich schon sehr darauf, mit meinem Team die
nächsten Veranstaltungen zu gestalten.
Birgit Rousseau-Paul, Leitung Hauswirtschaft
Entwicklung - Leitung - Organisation.
Klausurtagung für Gruppenleiter
Im Thomas Wiser Haus findet einmal monatlich eine
sogenannte ELO statt.
ELO bedeutet: Entwicklung-Leitung-Organisation. An
dieser Besprechungsrunde nehmen, neben allen
Gruppenleitern/-innen auch der Geschäftsführer, alle
Erziehungsleitungen und eine Vertretung des Psychologischen Dienstes teil. In diesem Forum werden
aktuelle Themen unserer pädagogischen Arbeit
behandelt, reflektiert und ausgewertet, auch
konzeptionelle und organisatorische. Einen
festen Bestandteil dieses Vormittagstermins
nimmt die Möglichkeit der kollegialen Beratung
ein.
Einmal im Jahr gehen wir in Klausur, um uns
mit wesentlich mehr Zeit im Gepäck mit vorher
festgelegten Themen auseinander zu setzen.
Diese exklusive Zeit dient dazu sich intensiv
mit Leitungs- und Gruppenleitungsthemen
auseinander zu setzen.
Unter anderem gehen wir folgenden Fragen nach:
Was macht gute Leitung aus? Welche Rolle
und Haltung braucht es? Wie kann ich als guter
Gruppenleiter mein Projekt voran bringen und ausdifferenzieren, um pädagogische Arbeit auf hohem
Niveau und Standard anzubieten? Wie gelingt gute
Motivation für Mitarbeiter? Wie schaffen wir ein
wertschätzendes Gruppenklima für Bewohner und
Mitarbeiter in den einzelnen Projekten?
Entwicklung - Leitung - Organisation
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Neue Hauswirtschaftsleitung im
Thomas Wiser Haus
Es geht um Standortbestimmung und im Wesentlichen
auch um die Weiterentwicklung des Hauses.
Wir schätzen diese Zeit sehr und erleben sie als
große Wertschätzung unserer Arbeit als Gruppenleitung.
Thomas Wiser Haus
In diesem Jahr setzten wir uns im Juni für zwei Tage,
diesmal auf dem Sudelfeld in Oberbayern, mit nachfolgenden Themen auseinander:
Die Bedeutung von Ritualen in der pädagogischen
Arbeit, Aktualisierung des
Beurteilungsbogens für
Gruppenleitungen, Kollegiale
Beratung nutzen und Ressourcen
anzapfen, Psychohygiene und
achtsamer Umgang mit sich selbst.
Die Ergebnisse und Ziele für
die weitere Arbeit münden
nach der Klausurtagung in die
Teamsitzungen der jeweiligen
Gruppen im Thomas Wiser Haus,
wo diese weiter geführt werden.
Das idyllisch gelegene Tagungshaus auf dem Sudelfeld mit Ausblick auf sommerlich-schlummernde
Skiliftanlagen, Almkühe und
heimatfilmähnlichem Ambiente
war der ideale Rückzugsort für
intensives Arbeiten.
Zur Auflockerung startete am zweiten Tag nach dem
Mittagessen für begeisterte Alpinisten eine Blitzwanderung auf den Kleinen Traithen, um dann pünktlich
wieder das nächste Thema an zu gehen. Auch kam
am Vorabend die Geselligkeit in der oberbayrischen
Gaststube unseres Hauses nicht zu kurz.
Norbert Terme (Gruppenleitung Zauberblume)
Gruppenleiter und Erziehungsleiter im TWH
Gewaltprävention im Thomas Wiser Haus
Das Thema Gewalt nimmt in der täglichen Berichterstattung in den Medien zunehmend mehr Raum ein. Es
kann nicht mehr geleugnet werden, dass Gewalt im
Jugendalter ein Ausmaß und eine Intensität aufweist,
die niemanden ruhig lassen kann.
Angesichts der medialen Aufbereitung von Gewalttaten, der Annäherung an die Täter und deren Hintergründe, den Versuchen, den Opfern und ihrem Leiden
eine Stimme zu geben, tritt die bereits vielfältig stattfindende Gewaltprävention im Alltag von Familien,
Kindergärten, Schulen, Kinder-und Jugendhilfe, Polizei
und Justiz, eher in den Hintergrund.
Doch gerade die Bemühungen im Alltag, Gewalt
schon im Kindes- und Jugendalter zu vermeiden, eine
hervorragende pädagogische Arbeit und präventive
Maßnahmen, bilden den Grundstein für ein gewaltfreies soziales Miteinander.
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
In der intensiven fachlichen Auseinandersetzung mit dem
Thema Gewalt und Gewaltprävention in der Kinder- und
Jugendhilfe entstand dabei eine eigene Konzeption zur
Gewaltprävention im Thomas Wiser Haus.
Grundlage für diese Konzeption ist das Selbstverständnis des Thomas Wiser Hauses:
Mensch sein, sich begegnen und erleben.
Dies geschieht für uns auch in der Auseinandersetzung
mit dem Thema Gewalt.
Ziel von Gewaltprävention ist es nach unserem Verständnis, Mädchen und Jungen in ihrer Persönlichkeit
zu stärken und sie zu positiven Mitmenschen unserer
Gesellschaft zu erziehen.
Im gemeinsamen Alltag, mit eindeutigen und positiv
besetzten Rollenvorbildern und einem klaren Handlungskonzept, ermöglichen wir es den Mädchen und
Jungen in einer Kultur des friedfertigen Hinschauens
und Handelns zu leben.
Einheitliche Strukturen, geregelte Abläufe, klare Absprachen und größtmögliche Transparenz bilden die
Grundlage einer friedfertigen Erziehung und schaffen
Sicherheit im Umgang mit gewaltbesetzten Situationen.
Durch unsere Strukturen und Rahmenbedingungen im
Alltag vermitteln wir den Mädchen und Jungen Sicherheit und Orientierung.
Neben strukturellen Rahmenbedingungen und der Förderung von Mitarbeiterkompetenzen zum Thema Gewaltprävention beinhaltet die Konzeption auch konkrete Methoden zum Umgang mit Gewaltsituationen.
In der Arbeit mit gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen geht es uns um die Erweiterung ihrer Handlungsund Sozialkompetenzen.
Dies erreichen wir einerseits in unserem pädagogischen Alltag durch Erleben eines sicheren Gruppenumfeldes, liebevolle Zuwendung durch Mitarbeiter/innen,
Authentizität und Selbsterfahrungen als wertgeschätzter Teil der Gruppe, andererseits durch entsprechende
Angebote wie Sozial- oder Handlungstrainings
(z.B.Coolnesstrainings).
Im Thomas Wiser Haus ist Zeit und Raum für Jungen
und Mädchen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sich
zu begegnen und erleben, Entwicklung und Heilung zu
ermöglichen und zu fördern.
Liebevolle Zuwendung, Eindeutigkeit und Orientierung
sind für uns die Grundlage einer angstfreien Atmosphäre, in der die Entfaltung der Persönlichkeit gesichert
ist und eine eindeutige Auseinandersetzung mit dem
Thema Gewalt stattfinden kann.
Marion Eder
Erziehungsleitung
Der Praktikantencocktail
– für die Einen der Start in eine spannende Zeit, für die Anderen der
Abschluss eines erfahrungsreichen und schönen Praktikumsjahres –
und konnten an den Herausforderungen wachsen. Wir
wünschten den neuen Praktikanten, durch Offenheit
und Neugierde, ebenfalls diese Erfahrungen machen zu
können.
Eine Führung durch das Thomas Wiser Haus ermöglichte
den „neuen“ Praktikanten und anderen Gästen einen
Einblick in die verschiedenen Gruppen zu bekommen.
Beim anschließenden Empfang gab es die Möglichkeit
zum gegenseitigen Austausch. Dies war der gelungene
Abschluss der Veranstaltung.
… sich ein Stück weit neu kennenlernen und an Herausforderungen
wachsen
Wie jedes Jahr wurde zum Ende des Schuljahres zum
traditionellen Praktikantencocktail geladen. Den
einleitenden Worten von Herrn Weiß folgend, durften
wir im Namen der „alten“ Praktikanten alle „neuen“
Praktikanten, Anleiter, Eltern, Freunde und Bekannte
herzlich Willkommen heißen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erzählten wir von unseren Erfahrungen
des vergangenen Jahres. Wir berichteten von Grenzerfahrungen, mit welchen wir konfrontiert wurden,
aber auch von der großen Unterstützung durch das
Team, wodurch sich diese Situationen gut bewältigen
ließen. Überwogen haben die positiven Erlebnisse und
Eindrücke, welche wir täglich mit den Kindern im Alltag
erfahren durften. Rückblickend auf das vergangene
Jahr haben wir uns ein Stück weit neu kennen gelernt
Es zeigte sich wieder einmal, dass dieses gemütliche
Beisammensein für die „neuen“ Praktikanten den
Einstieg erleichtert und für die „alten“ Praktikanten ein
netter Abschluss ist. Wir freuen uns jetzt auf unsere Zeit
als Erzieherinnen in der Gruppe Villa Kunterbunt und
Gruppe Zauberblume.
Veronika Auburger und Kathrin Six,
Pädagogische Mitarbeiterinnen
Veronika Auburger
und Kathrin Six sind dem
Thomas Wiser Haus
treu geblieben
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
Die bewusste Auseinandersetzung jedes Mitarbeiters
mit dem Thema Gewalt und die Erweiterung der
methodischen Fähigkeiten, gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit im pädagogischen Handeln und
führen zu einer eindeutigen Haltung.
Dem Förderverein ein Gesicht geben
Der Förderverein „fördert und unterstützt die
Anliegen des Thomas Wiser Hauses“
Thomas Wiser Haus
So steht es auf unserer Homepage. Doch wer “ist” der
Verein? Wer sind die Menschen des Vereins? Antworten
auf diese und andere Fragen rund um den Förderverein
Thomas Wiser Haus erhielten die Kinder der 8-SterneGruppe in Regensburg, anlässlich eines Besuchs der
Vereinsvorstandschaft.
Nach einem Rundgang durchs Haus, bei dem die
Kinder stolz ihr Zuhause vorstellten, ging es schon
bald zu Tisch, um die inzwischen eingetroffenen Pizzen
zu “schnabulieren”. Diese wurden vom Förderverein
spendiert, was den acht Kids (8-Sterne-Gruppe)
ein herzliches “Dankeschön” entlockte. In der unterhaltsamen Runde verging die Zeit allzu rasch – die
Erzieherinnen hörten die Betten schon nach den Kindern
rufen.
Abwechslungsreich, informativ und unterhaltsam – so
soll ein Besuch bei den Kindern sein, und wir vom
Pizza Essen in der 8 Sterne Gruppe
Förderverein wurden wieder bestärkt in der Erkenntnis,
dass unser Engagement Früchte trägt.
Harald Portele, 2. Vorsitzender
„Schuhparty“ für die Mädels der Gruppe
Gibt es Mädels, die keine Schuhe mögen? Wohl kaum!
So kam es, dass unsere jungen Vereins- und Vorstandsmitglieder die Idee hatten: „Wir machen eine Schuhparty.“ Die Idee fand allgemein Zustimmung und jetzt
blieb nur noch die Frage: Wo und wie? Natürlich sollte
jedes Mädel auch Schuhe nach seinem Geschmack
finden können und wenn tatsächlich eines keine Schuhe
mochte, sollte auch die Möglichkeit bestehen, vielleicht
T-Shirt, ein Pulli oder ein anderes Kleidungsstück von
dem Gutschein zu kaufen. Die Wahl fiel schnell auf
das große Schuhhaus Mücke im KÖWE-Center. Von
der großen Auswahl waren die Mädels erst einmal
„erschlagen“, aber
schlussendlich ging
jede mit einem
hübschen Teil nach
Hause. Gut zwei
Stunden waren
die Mädels mit ihrer
Erzieherin und den
Vorstandsmitgliedern
auf „Schuhsuche“. So
ergab sich auch die
eine oder andere
Gelegenheit für einen
kleinen Plausch am
Rande.
Gefunden und sie gefallen
Ganz besonders hat es uns gefreut, dass zum Dank die
Mädels uns zu Kaffee und selbstgebackenen Kuchen
einladen wollen, damit wir uns alle noch ein bisschen
besser kennenlernen.
Den Gutscheinbetrag vom Förderverein erhöhte sich
ganz erheblich durch die privaten Spenden von unserem
Vorstandsmitglied Christina Spindler (160 €) und Uschi
Grätz (100 €). Herzlichen Dank dafür.
Sieglinde Geipel 1. Vorsitzende
Anprobe
Journal 2012/2013 - Thomas Wiser Haus
Thomas Wiser Haus
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