EUREKA aktuell

Transcription

EUREKA aktuell
Pbb. Verlagspostamt 1090 Wien 07Z037391M
Die vierteljährliche Information von EUREKA Österreich
EUREKA
HEFT 02.2008
aktuell
KMU im Fokus
• Hervorragender Start für
Eurostars-Programm
• Umfangreiches Service
der FFG für Kleine und
Mittlere Unternehmen
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Zeitkritisches
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Systeme wird
Unterstützt von der Republik Österreich und der Wirtschaftskammer Österreich
EUREKA Eurostars:
Editorial
Kleine und Mittlere Unternehmen
(KMU) bilden mit ihrem Anteil von
rund 99 % der europäischen wie auch
der österreichischen Unternehmen die
wesentliche Säule unserer Wirtschaft.
Die Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft ist eines
der zentralen Ziele des Europäischen
Forschungs- und Innovationsraumes.
Entsprechend wurde eine Reihe von
spezifischen nationalen und europäischen Programmen entwickelt, die
Forschung und Entwicklung in KMU
kofinanzieren und damit deren Durchführung erleichtern.
Aus Anlass des neuen EUREKA Programms Eurostars gibt Ihnen diese
Ausgabe von EUREKA aktuell eine gestraffte Darstellung der relevantesten
nationalen und europäischen
Programme für forschende und entwickelnde KMU. Damit wird es Ihnen
- als KMU oder als mit KMU kooperierender Organisation - erleichtert, sich
rasch einen Überblick zu verschaffen.
Hervorragender Start des neuen Programms EUREKA
Eurostars: In der ersten Auswahlrunde wurden 133
von 202 eingereichten Projekten positiv gelistet,
davon 14 mit österreichischer Beteiligung.
Viel Spass beim Lesen!
DR. SABINE HERLITSCHKA
Bereichsleiterin
Europäische und
Internationale Programme
FFG Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft
Inhalt
EUREKA Eurostars: Erfolge für
österreichische KMU
Unterstützung für innovative KMU
EUREKA Termine
Partnersuche
Beherrschbares Zeitverhalten
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Impressum
Medieninhaber, Herausgeber, Verleger, Redaktion: FFG Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft mbH,
1090 Wien, Sensengasse 1,
Tel. (0)5 7755 – 0,
www.ffg.at, e-mail: [email protected],
Firmenbuch-Nr: FN 252263a HG Wien
Herstellung: Robitschek, 1050 Wien
Verlags- und Herstellungsort: Wien
EUREKA Büro der FFG
[email protected]
Philippe Loward, NPC,
Reingard Neto, Referentin,
Katrin Miksits, Kommunikation und
Programm-Mitarbeit,
Irina Slosar, IKT-Cluster
2
Seit fast einem Viertel Jahrhundert ist
EUREKA, die zwischenstaatliche Kooperationsinitiative für marktorientierte
Forschung und Entwicklung in Europa
erfolgreich aktiv. Mehr als 13.000 Partner
beteiligten sich bisher an EUREKA-Kooperationsprojekten, mehr als 40 % davon sind
Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU).
Da ihre Beteiligung in den letzten Jahren
kontinuierlich angestiegen ist, wurde mit
Beginn des Jahres 2008 das neue Förderprogramm Eurostars ins Leben gerufen.
Die Ergebnisse nach der ersten Einreichfrist (Cut-off Date) sind überaus positiv:
Insgesamt wurden 202 Projekte eingereicht, 185 davon waren gültig. Nach der
internationalen Evaluation wurden 133
Projekte für eine Förderung ausgewählt,
davon 14 mit österreichischer Beteiligung.
Besonders erfreulich: Alle sechs Projekte
unter österreichischer Führung sind dabei
– ein Beweis für die heimische Qualität.
„Mit Eurostars haben wir schnell ein weiteres wichtiges Element für eine effiziente
KMU-Förderung in der EU auf Schienen
gestellt“, freut sich Paul Rübig, oberNorbert Exler,
Geschäftsführer
FDG Austria
und EurostarsEinreicher
österreichischer Europaparlamentarier und
Chefverhandler des Europaparlaments,
über den bisherigen Erfolg von Eurostars.
„KMU sollen zur Teilnahme ermutigt und
nicht durch komplizierte Kriterien abgeschreckt werden. Ein transparentes und
unbürokratisches System war daher mein
Hauptanliegen“, so Rübig weiter.
Eurostars - transparent und
unbürokratisch
Was EUREKA Eurostars für KMU attraktiv
macht, erklärt Norbert Exler, Geschäftsführer von FDG Austria: „Am Anfang stand
die Idee und die Suche nach Förderungen für eine neue Entwicklung. Da ich
Erfahrungen mit EU-Projekten im Zuge
meiner universitären Arbeit habe, viele
der Ausschreibungen, den Aufwand und
die Quoten kenne, hatte ich die Möglichkeit einer Förderung für mich als Kleinstunternehmen schon ausgeschlossen.
Mit meinem Partner stellte ich fest, dass
es vielleicht bei EUREKA Eurostars eine
realistische Chance gibt, der Aufwand für
eine Einreichung vertretbar ist und die
Förderbedingungen ebenfalls passend
sind“, so Exler.
Eurostars ist ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprogramm von
EUREKA und dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm. Es stellt Finanzmittel für
KMU bereit, die marktorientierte Kooperationsprojekte im Bereich der Forschung
federführend verwirklichen. Eurostars
wird von 25 Mitgliedstaaten, 7 assoziierten Staaten und der Europäischen
EUREKA aktuell
Erfolge für österreichische KMU
Kommission getragen und ist mit 400
Millionen Euro ausgestattet. „Das Besondere an Eurostars ist auch, dass vor allem
kleine Konsortien begünstigt werden,
eine marktorientierte Forschung gefördert
wird, die Synchronisierung und Harmonisierung nationaler Verfahren verbessert
wird und vor allem die Projektteilnehmer
einen gesicherten Finanzierungsmechanismus bekommen“, so Rübig.
Bei Eurostars können jederzeit Projekte
ohne thematische Vorgaben eingereicht
werden. In regelmäßigen Abständen
werden die eingereichten Vorschläge
evaluiert (der nächste Einreichtermin ist
der 21. November 2008). Bis zu 60 % der
Kosten von KMU können in Form eines
Barzuschusses gefördert werden.
Eurostars geht auch in der Finanzierung
neue Wege: Das Programm unterstützt
transnationale Kooperationsprojekte,
die Ausschreibungen werden in allen
Teilnehmerländern in harmonisierter
Form durchgeführt. Die Finanzierung
selbst erfolgt national, allerdings gibt es
eine Kofinanzierung durch die Europäische Kommission. Diese Mittel werden
in Österreich als „Bonus“ für nationale
TeilnehmerInnen verwendet.
Teilnahmekriterium ist – neben den
allgemeinen EUREKA-Kriterien –, dass das
Projekt von einem F&E treibenden KMU
koordiniert wird. „Das Förderinstrument
ist ähnlich dem Rahmenprogramm für angewandte F&E Projekte konzipiert, es sind
aber auch kleinere Konsortien förderungswürdig. Außerdem bietet das Programm
die Flexibilität an, im Laufe des Projekts
das Konsortium – wenn notwendig – zu
adaptieren. Beide Faktoren haben uns
Paul Rübig, Abgeordneter zum Europäischen Parlament (links) lässt sich von Philippe
Loward, dem nationalen EUREKA Projektkoordinator (rechts) über den Erfolg der ersten
Einreichfrist bei Eurostars informieren. In der Mitte Yasmin Soetopo (EU-Büro der WKÖ,
links) und Susanne Strohm (Leiterin des WWFF-Büros in Brüssel, rechts). Das Treffen fand
anlässlich einer Vienna IT-Enterprise Veranstaltung (VITE) im Wien-Haus in Brüssel statt.
dazu motiviert, bei der ersten Eurostars
Ausschreibung einzureichen“, so Karla
Valdés Rodríguez, Eurostars Projektkoordinatorin. „Für die Entwicklung eines
vielversprechenden Therapiekonzeptes
gemeinsam mit internationalen Partnern
ist die Mitfinanzierung im Rahmen des
EUREKA Eurostars Programms für innovative KMU wie AVIR Green Hills Biotechnology von großem Wert. Wir können durch
diese Förderung unsere Drug Development Pipeline verstärken“, so Rodríguez
weiter.
„Ausschlaggebend für unsere Teilnahme
an Eurostars waren die Programmbedingungen und die international besetzte
Jury, die unsere Aussichten erfahrungs-
Der kurze Weg zur Förderung
Welche Kriterien sind für eine Förderung im Eurostars-Programm wichtig:
> KMU in der Führungsrolle aus einem Eurostars Mitgliedsland
> Erfüllung aller EUREKA-Kriterien
(hoher Innovationsgrad, Marktorientierung, Wirtschaftlichkeit, Zivilzweck,
Internationalität, Umweltfreundlichkeit, Realisierbarkeit)
> KMU entsprechend der EU-Definition
> maximale Projektdauer von drei Jahren
> Markteinführung spätestens zwei Jahre nach Projektende vorgesehen
> F&E treibende KMU (10 % des Umsatzes oder 10 % der MitarbeiterInnen (VZÄ) in der
Forschung) im Projekt haben gemeinsam einen Anteil von mindestens 50 %
> ausgewogene Partnerschaft, in der kein Partner oder Land mehr als 75 % beiträgt
> alle TeilnehmerInnen sind juristische Personen (legal entities)
Über die genannten Kriterien hinaus muss das Projekt einen klaren technologischen
Fortschritt beinhalten. Außerdem werden Marktchancen und Wettbewerbsfähigkeit in
Bezug auf den anvisierten Markt, die Rentabilität und die Wirtschaftlichkeit der Projektergebnisse sowie die Wettbewerbsvorteile der TeilnehmerInnen geprüft.
HEFT 02.2008
gemäß verbessern“, so Ludwig Hermann,
Eurostars Projektkoordinator der ASH DEC
Umwelt AG. Und Franziska Löschenberger,
Koordinatorin eines Eurostars-Projekts,
das sich mit einem neuen Züchtungsverfahren für Winterweizen beschäftigt: „Die
Intentionen und Richtlinien des neuen
Programms Eurostars passen perfekt mit
unserer Forschungsstrategie für Südosteuropa zusammen. Als forschungsintensives KMU wollen wir im Rahmen von
Eurostars auf internationaler Basis neue
umweltstabile Sorten entwickeln.“
_____________________________
WEITERE INFORMATIONEN:
[email protected]
Neue Mitarbeiterin im
EUREKA-Büro
Frau Irina Slosar verstärkt das
EUREKA Team seit
1. April 2008. Sie
unterstützt mit
ihrer Expertise in
Informations- und
Kommunikationstechnologien
und übernimmt
die Agenden der
EUREKA IKT-Cluster.
Irina Slosar,
EUREKA IKT-Cluster
3
Unterstützung für innovative KMU
99 % aller europäischen Unternehmen sind kleine und mittlere Betriebe mit
rund 100 Millionen Arbeitsplätzen. Um sie bei Forschung, Entwicklung und Innovation zu unterstützen, gibt es eine Reihe an Förderungen.
Kleine und Mittlere
Unternehmen (KMU)
sind für einen wesentlichen Teil der Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten in Europa
verantwortlich. Dennoch
stehen sie häufig vor größeren Herausforderungen in der Umsetzung innovativer
Ideen.
Sowohl auf europäischer wie auf
nationaler Ebene wurden daher eine Reihe
von Maßnahmen und Förderprogrammen
eingerichtet, die speziell auf die Situation
von KMU Rücksicht nehmen. Auf EU-Ebene
wurde bereits im Jahr 2000 die „Europäische Charta für Kleinunternehmen“
beschlossen und im Jahr 2005 wurde unter
dem Motto „Vorfahrt für KMU“ eine entsprechende Strategie als zentrales Element
in der Lissabon-Strategie verankert. Die
Förderprogramme der EU für den Zeitraum
2007-2013 wurden auf diese Strategie
hin ausgerichtet. Und auch auf nationaler
Ebene gibt es eine Reihe von Förderprogrammen und Aktivitäten, die speziell auf
die Bedürfnisse von KMU ausgerichtet sind.
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG bietet ein breites
Portfolio an Förderprogrammen und Serviceleistungen für innovative KMU an. Die
Bandbreite reicht vom Innovationsscheck,
der in vielen Fällen den ersten Einstieg in
das Thema Forschung und Entwicklung
ermöglicht, über spezielle Programme
wie etwa für Start-ups oder FeasibilityStudien bis hin zu Dienstleistungen wie
Partnersuche und Technologietransfer. In
vielen Programmen gibt es für KMU zudem
höhere Fördersätze (höhere Barwerte der
Förderung).
4
Der Innovationsscheck steht häufig
am Anfang einer Entwicklung. Er ist ein
Förderprogramm für Klein- und Mittelunternehmen in Österreich mit dem Ziel,
ihnen den Einstieg in eine kontinuierliche
Forschungs- und Innovationstätigkeit zu
ermöglichen. Mit dem Innovationsscheck
können sich die Unternehmen an Forschungseinrichtungen (Außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen, Fachhochschulen und Universitäten) wenden und je nach
Bedarf deren Leistungen bis zu einer Höhe
von 5.000 Euro mit dem Scheck bezahlen.
KMU soll damit die Überwindung
von Hemmschwellen zu Kooperationen
mit Forschungseinrichtungen erleichtert
werden. Das Programm wird im Auftrag der
Bundesministerien für Verkehr, Innovation
und Technologie sowie Wirtschaft und
Arbeit von der FFG durchgeführt.
Mit der Aktionslinie Feasibility Studies
fördert die FFG die Erstellung von Machbarkeitsstudien, die von Klein- und Mittelbetrieben bei Forschungsinstitutionen und
anderen qualifizierten Institutionen in
Auftrag gegeben werden.
Ziel der Aktion zur Nachwuchsförderung ist es, die Kooperation und Kommunikation zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft zu fördern. Junge ForscherInnen
vor dem Studienabschluss können gemeinsam mit ihren ProfessorInnen und einem
Unternehmen ein Forschungsprojekt als
Diplomarbeit oder Dissertation realisieren.
Drei weitere Förderlinien richten sich
nicht direkt an KMU, sondern sollen die
Rahmenbedingungen für KMU verbessern.
Das Programm AplusB unterstützt die
Einrichtung von Zentren für Unternehmensgründungen aus dem akademischen
Sektor. Junge WissenschaftlerInnen haben
damit die Möglichkeit, sich auf dem Weg
von einer guten Idee bis zu einer Unternehmensgründung professionell begleiten zu
lassen.
Mit der Programmlinie protec-NETplus
wird Technologietransfer in Unternehmenskooperationen gefördert. Im Mittelpunkt
steht die Entwicklung, Erprobung und
Durchführung innovativer Technologietransfer-Projekte zur Hebung des Innovationsniveaus der Unternehmen (vor allem
KMU). Das Programm prokis04 wiederum
unterstützt die Kooperativen Forschungseinrichtungen in Österreich bei der Verbesserung ihres Dienstleistungsangebots für
Österreichs Unternehmen, insbesondere
für KMU.
Darüber hinaus stehen auch alle
anderen Programme der FFG zur Förderung
angewandter Forschung in Unternehmen
für KMU zur Verfügung, wie etwa die thematisch orientierten Programme. In vielen Programmen, so auch im großen Bereich der
„bottom-up“-Projekte (Basisprogramme)
EUREKA aktuell
Die richtige Förderung ist häufig das
entscheidende Mosaiksteinchen
auf dem Weg zur erfolgreichen
Innovation
gibt es für KMU höhere Fördersätze und
Erleichterungen (z.B. eine längere Rückzahlungsfrist bei Krediten).
Internationale Zusammenarbeit. Viele
KMU streben aber auch in Richtung Internationalität. „Die Vorteile der europäischen
Zusammenarbeit liegen darin, dass man
wirklich die Institutionen mit dem besten
einschlägigen Know-how auswählen
kann“, meint Eurostars-Projektkoordinator
Ludwig Hermann (ASH DEC Umwelt AG,
Wien). Für die Finanzierung eines internationalen Forschungsvorhabens von KMU
bieten sich verschiedene KMU-spezifische
Fördermöglichkeiten im 7. EU-Rahmenprogramm und im europäischen Forschungsraum an.
„Die kontinuierliche und unbürokratische Beratung von Seiten der FFG war
ein wesentlicher Faktor, welcher uns auch
in schwierigen Phasen der Antragsentwicklung immer wieder entscheidend
weitergeholfen hat und zu der Entwicklung
der Kooperation und der Präzisierung
unseres Forschungsvorhabens wesentlich
beitragen konnte. So würden wir auf Grund
unserer Erfahrungen jedem Unternehmen
empfehlen, sich bereits bei Generierung
erster Ideen für Finanzierungsvorhaben an
die FFG zu wenden und die professionelle
Unterstützung möglichst früh in Anspruch
zu nehmen“, so Karin Grasenick, Eurostars
Projektkoordinatorin.
Das Programm „Research for the benefit
of SME“ im 7. EU-Rahmenprogramm der
Europäischen Kommission vergibt europaweit Fördermittel von insgesamt 1.336
Millionen € für den Zeitraum 2007-2013.
Dieses Programm von KMU-spezifischen
Maßnahmen beinhaltet mehrere Teilprogramme, bei welchen die AntragstellerInnen das Thema vorgeben: jedes Thema
aus Wissenschaft und Technik kann für
eine Förderung eingereicht werden.
Die Teilprogramme „Research for
SMEs“ und „Research for SME-Associations“ tragen dem Umstand Rechnung,
dass KMU oftmals selbst keine oder nur
unzureichende Forschungskapazitäten
besitzen. Bei „Research for SMEs“ soll für
„Unbürokratische Beratung
der FFG“ Karin Grasenick,
convelop –
cooperative
knowledge
design GmbH,
Graz
HEFT 02.2008
KMU durch
gemeinsame
europaweite Forschung
und Entwicklung ein Zugang zu
maßgeschneiderten neuen Technologien geschaffen werden. Dies wird mit der
Auslagerung der Forschungsarbeiten an
externe ForscherInnen erreicht. Zusätzlich
zu einer direkten Kofinanzierung der KMUProjektkosten werden die ForscherInnen
zu 100 % bezahlt, wobei die Entwicklungsergebnisse im Eigentum der KMU bleiben.
Wichtig ist, dass diese Projekte mit relativ
kurzer Laufzeit (ein bis zwei Jahre) ein
klares Nutzungspotenzial für die betreffenden KMU aufweisen. Durchschnittlich
erhalten „Research for SMEs“-Projekte rund
70 % der Gesamtprojektkosten gefördert.
Für Technologieentwicklungen, die
von Interesse für eine große Anzahl von
KMU bzw. KMU-Sektoren sind, steht im
7. EU-Rahmenprogramm der Projekttyp
„Research for SME-Associations“ zur
Verfügung. Hier vergeben Vereinigungen
bzw. Verbände (stellvertretend für ihre
KMU-Mitglieder) Forschungs- und Innovationsaktivitäten an externe Forschungsdienstleister (zu Demonstrationszwecken
müssen auch KMU im Konsortium vertreten
sein). Typische Fragestellungen sind etwa
die Bewältigung gemeinsamer Probleme
(Themen wie Umwelt, Sicherheit, Erfüllung
neuer Richtlinien etc.), die pränormative
Forschung oder die Stärkung der technologischen Grundlagen eines gesamten
Sektors.
ERA-SME vereinigt verschiedene
heterogene Programmansätze von 21 teilnehmenden Staaten (Österreich vertreten
durch FFG Strukturprogramme): von KMUnetzwerkfördernden Instrumenten, wie das
österreichische protec-NETplus-Programm
(neue Formen des Technologietransfers,
experimentelle Entwicklung, Auftragsforschungsanteile, etc.), bis zu „Auftragsforschungs-Programmen“, die die externe
Erarbeitung von Problemlösungen für KMU
fördern. Die Einreichbedingungen basieren
im Wesentlichen auf den jeweils nationalen
Programmen und sind demzufolge heterogen, tendenziell mit einer Ausrichtung auf
Konsortialprojekte.
Die Zielsetzung von CORNET („Collective Research ERA-Net“) korrespondiert
mit der Programmschiene „Research for
SME-Associations“. Insgesamt sind bei
CORNET 14 Länder vertreten (Österreich
durch die FFG Basisprogramme). Bei den
ersten Ausschreibungen nahmen zunächst
noch wenige Länder teil, wobei Österreich
eine absolute „driving force“ war, denn die
Mehrzahl der Projekte wurde von Österreich koordiniert.
EUREKA Eurostars: Während die Zielgruppe der obengenannten vier Fördermöglichkeiten hauptsächlich KMU mit keinen oder
unzureichenden Forschungskapazitäten
sind, zielt Eurostars auf die Gruppe der
F&E treibenden KMU. Die Förderlücke des
koordinierenden forschungstreibenden
KMU wird durch dieses Förderprogramm
geschlossen. Gefördert werden in Österreich bis zu 60 % der anerkannten Kosten
in Form eines Barzuschusses.
Innerhalb des Rahmenprogramms für
Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) wurde das Enterprise Europe
Network (EEN) geschaffen, das Firmen und
Forschungseinrichtungen bei sämtlichen
Internationalisierungsaktivitäten auf dem
Europäischen Markt unterstützt. Ziel ist es,
InteressentInnen (Anbieter und Nachfrager) für marktreife Forschungsergebnisse,
technologische Innovationen sowie
technische Problemstellungen schnell und
effizient zusammen zu führen. Mit einem
Budget von 3,6 Milliarden € (Laufzeit 20072013) sollen KMU in der Gründungsphase
finanziert, insbesondere Öko-Innovation
gefördert, sowie die Innovationskultur im
Allgemeinen unterstützt werden.
_____________________________
WEITERE INFORMATIONEN:
http://rp7.ffg.at/kmu
http://www.era-sme.net/public
http://www.cornet-era.net
http://www.ffg.at/eurostars
http://www.EnterpriseEuropeNetwork.at
5
EUREKA Termine
Ausschreibungen
21.11.2008
Eurostars - nächste Einreichfrist (Cut-off Date)
Entscheidungssitzungen für EUREKA Projektvorschläge
11.9.2008
Förderentscheidung Basisprogramme der FFG
10.10.2008
Entscheidungssitzung EUREKA-Label
Veranstaltungen mit EUREKA-Beteiligung
September 2008
Infoveranstaltungen durch Österreich: EUREKA und Eurostars
November 2008
Infoveranstaltungen durch Österreich: EUREKA und IKT Technologien
18. - 22.07.2008
Euroscience Open Forum 2008 - Barcelona
www.esof2008.org
22. - 26.09.2008
Materials and Coating for Extreme Performances - Big Yalta
www.materials.kiev.ua/science/conf_view.jsp?id=15
01. - 03.10.2008
The coating/ICMEN 2008 - EUREKA Brokerage Event - Chalkidiki
www.eureka.be/files/:4600645
20.11.2008
ÖTG (Österreichische Tribologische Gesellschaft) Symposium Wiener Neustadt
www.oetg.at
EUREKA kurzgefasst
EUREKA ist eine europaweite Initiative zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, indem
marktnahe Forschung und Entwicklung forciert wird. EUREKA ist kein Förderinstrument, sondern unterstützt nationale ProjektteilnehmerInnen bei Bedarf bei der
Förderantragsstellung, der europaweiten Partnersuche, bei Projektablauf bis hin zum
Abschluss. Nach erfolgreichem Projektende kann EUREKA europaweite Werbung und
Vermarktung, etwa durch die Verbreitung von Success Stories, anbieten. Seit 1995
wird außerdem jährlich der Lillehammer Award für das beste Umweltprojekt verliehen.
Der Lynx Award wird seit 2001 an innovative KMU vergeben.
Die zu erfüllenden Grundkriterien zur Erlangung des EUREKA-Status eines Projektes
sind:
* Hoher Innovationsgrad
* Marktorientierung
* Wirtschaftlichkeit
* Zivilzweck
* Internationalität (mind. 2 EUREKA Mitglieder, davon mind. 1 Unternehmen)
* Umweltfreundlichkeit
* Realisierbarkeit
Im EUREKA-Antrag gilt es, die wesentlichen Informationen über das geplante Projekt
darzustellen. Der Projektantrag für die Beantragung des EUREKA-Status liegt zum
Download (http://www.eureka.be/inaction/projectFormDownload.doc) bereit. Dieser
Antrag ist jederzeit einreichbar.
Das wichtigste Merkmal eines EUREKA-Projektes ist sein „bottom-up“-Charakter;
d.h. die ProjektteilnehmerInnen können dann einreichen, wenn sie soweit sind und
entscheiden selbst über Projektinhalt, -umfang und -dauer. Mit dem Antrag wird nicht
automatisch eine öffentliche Förderung beantragt. Wird eine Förderung gewünscht,
muss sie von jedem Partner im jeweiligen Land gesondert beantragt werden. Es können verschiedene Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden.
Wir beraten Sie gerne dabei, die am besten geeignete Förderschiene für Ihr Projekt zu finden!
6
Shaping
tomorrow’s
innovation
today!
Die Innovationen
von morgen
werden heute
vorbereitet!
EUREKA aktuell
Partnersuche
PRO-FACTORY Project Idea: Hybrid Electric Transmission for Light Duty Vehicles
A new electric motor included transmission system to drive front wheels of light
duty commercial vehicle will be developed. Electric motor will be directly coupled
to the differential box while the internal
combustion engine coupled through gears, the gear ratios of the gearbox and the
diff-case and torque-speed-efficiency map
of the electric motor will be optimised to
enhance overall transmission efficiency.
Ford Otosan, established at the end of
1950s, is one of the most innovative research-intensive companies and the sales
leader in Turkey. It is located in Kocaeli,
southeast of Istanbul and is close to major
universities and technoparks (Bogaziçi
University, Istanbul Technical University)
and Tubitak Marmara Research Center.
In 1966, launching Turkey’s first massproduced automobile Anadol, Otosan laid
the foundation of the Turkish automotive
sector. In 1978 Ford and Otosan signed
a licensing agreement as Ford – Otosan.
The agreement gave Otosan the right to
produce and sell the Cargo trucks and the
Transit series, as well as to manufacture
the engines for the Anadol and Transit.
Engine plant at Eskisehir, Inönü, founded
in 1979, began mass production in 1982,
and it was again Otosan who, using modern manufacturing methods, produced
Turkey’s first diesel engines. Turkey’s
first small diesel engine ERK, too was an
Otosan product.
The current body of 9500 employee
represents Turkey’s best and brightest.
Within a short time, Ford Otosan has
joined the ranks of Ford of Europe top production plants, with strong international
reputations. Today, Ford Otosan has the
technology and the know-how to design
a complete vehicle for the domestic and
international markets.
Ford Otosan Product Department was
formed in 1961 and, as of today can develop almost a complete vehicle in house.
PD got involved in a unique vehicle development project with Ford in 1998 (Transit
Connect/Tourneo Connect) and a brand
new heavy-duty engine family development project (Ecotorq) for the new Cargo
truck in 2003. Vehicle development group
has just finalized design and development
of new Transit and engine development
team is working on new engine segments
for Transit and Cargo vehicles. Engineers
utilize the state of art engineering tools
to develop parts and systems, simulate
crash tests or cooling performance and
HEFT 02.2008
have gained extensive knowledge and
experience from countless hours and
kilometers of engine and vehicle testing.
Engineering resources include Design
Studio (concept development, digital modelling, A-class surfacing, clay generation
& modelling, rapid prototyping, color &
harmony analysis, craftsmanship, design
aid manufacturing) 6 Test Cells (with TUV
& TSE accreditation capable of measuring
performance, emissions, T/C Matching
and Turbo Transient Response), Material
Lab (to support material characterisation,
failure root cause and micro structure
analysis), Vehicle Performance Measuring
Equipments (to measure speed, acceleration, brake performance, fuel consumption and noise & vibration), Fatigue Test
Rigs (with programmable 6 hydraulic
cylinders and SINCOTEC Resonance
Frequency Fatigue Rig Test Rig), Durability
Rig Test Laboratory (to support key life
tests). As of January 2008, the number
of engineers working in Product Development has reached 497. The PD has 15 PhD
and 159 MSc degree level engineers who
are internationally recognized in their area
of expertise. 88 technician and supporting
workers form the competitive employee
body of the company.
Ford Otosan Research & Development
Department, established in 2002, is
known to be the leading structure of
„pre-competitive level actions“ in Turkey,
regardless of the sector types, leads most
of the vital projects with universities,
research centers and other companies,
and plays a key role in driving forward the
whole process to reach the results compatible with the truly integrated European
approach.
R&D Department is the first automotive industry partner that has involved in
a project funded by FP6 programme of EC
(GREEN Integrated Project). Turkey’s first
fuel cell package has been designed and
developed with and consortium led by
Ford Otosan. In the first quarter of 2006,
Ford Otosan designed and produced its
first hybrid vehicle, FOHEV (Ford Otosan
Hybrid Electric Vehicle) again working
with universities and research centers
in Turkey. Otosan’s collaboration agreements with universities, such as Bogazici
University, Istanbul Technical University,
Middle East Technical University, Koc University and Marmara University, contribute
to improvement of academic research.
A state of the art plant, carefully initiated
product development projects, projects
being worthy of funding from Turkish
government as well as European Commission, exceptional human resources – all
these components enable Ford Otosan to
thrive as a dynamic and innovative institution of high level design and development. Research activities at Ford Otosan
are carried out in collaboration with
universities and research centers aiming
to enrich basic research within the country
while contributing to social and economic
development.
During the past 2 years, close to 45
research projects with universities, 8
projects with research centers and 5 large
consortium projects with pre-competition
level partners were conducted in cooperation with researchers at the institutions.
As a result of these collaborations, the
numbers of intellectual property items
have been reached to over 65 scientific
papers, 38 patents, 28 utility models, 16
trademarks and 22 industrial designs.
_____________________________
WEITERE INFORMATIONEN:
Ford Otomotiv Sanayi A.S.
Varlik Kilic
[email protected]
7
Beherrschbares Zeitverhalten
Innovationen im Automobilsektor
erfordern neue Entwicklungsansätze,
um die Komplexität umfangreicher dezentraler Steuerungssysteme im Auto
beherrschen zu können. In modernen
Fahrzeugen müssen sowohl bestehende
als auch eine Vielzahl neuer Funktionen
im Bereich Komfort (z.B. Einparkhilfe,
Klimaautomatik und Navigation), Sicherheit (z.B. Stabilitätskontrolle, Airbag und
Gurtstraffer) und Umweltschutz (z.B.
Direkteinspritzung und Katalysatoroptimierung) in einer gemeinsamen Elektronikarchitektur integriert werden.
Um die dadurch entstehenden
Herausforderungen mit der Komplexität
solcher Systeme zu bewältigen, wurden in
den letzten Jahren verschiedene Ansätze entwickelt. Dazu zählt die durch das
EUREKA ITEA Projekt EAST-EEA definierte
Softwarearchitektur, die inzwischen durch
AUTOSAR (www.autosar.org) eine industrienahe Weiterentwicklung zur „Automotive Open System Architecture“ erfahren
hat. Die Ergebnisse sind Grundlage für
eine gemeinsame Softwareinfrastruktur in
zukünftigen Automobilsystemen und ziehen aktuell in erste Serienentwicklungen
ein. Weiters zählt dazu die ebenfalls im
Projekt EAST-EEA entstandene und im EU
FP6 Projekt ATESST erweiterte Architekturbeschreibungssprache EAST-ADL2.
Im Projekt TIMMO (Timing Model)
werden die bestehenden Konzepte aus
AUTOSAR und EAST-ADL2 weiterverwendet. Darauf aufbauend wird eine formale,
XML-basierte Sprache – die so genannte
Timing Augmented Description Language
(TADL) – zur systemweiten Beschreibung
des Zeitverhaltens von Automobilfunktionen und deren Interaktionen entwickelt.
Die praxistaugliche Einsatzmöglichkeit
der TADL wird durch eine systematische
Entwicklungsmethodik sichergestellt, mit
deren Hilfe die Abbildung der zeitlichen
Anforderungen der Systemkomponenten
über alle Entwicklungszyklen hinweg
gewährleistet ist.
Die starke Positionierung des Projektvorhabens TIMMO wird durch ein
Konsortium aus namhaften europäischen
Automobilherstellern, Systemlieferanten,
Toolherstellern und Forschungsinstitutionen gewährleistet. Zu den Projektpartnern zählen: Audi Electronics Venture,
8
Foto: TTTech
Das EUREKA ITEA2 Erfolgsprojekt „TIMMO“ ergänzt Bestrebungen der Automobilindustrie
zur kosteneffizienten, modularen Entwicklung dezentraler elektronischer Steuerungssysteme mit strikt vorgegebenem Zeitverhalten. Das österreichische High-Tech Unternehmen
TTTech ist als führender Technologielieferant zeitgesteuerter Systeme am Projekt beteiligt.
„Die ambitionierten Ziele des Projekts TIMMO erfordern die effiziente Zusammenarbeit zwischen führenden Automobilherstellern, Systemlieferanten,
Toolherstellern und Forschungsinstitutionen. Die Projektteilnahme erlaubt uns
die Entwicklung und Vermarktung neuer und innovativer Produkte, die optimal
an die Anforderungen des Marktes angepasst sind„
Stefan Poledna und Martin Schlager
TTTech Computertechnik AG
CEA-LIST, Chalmers University of Technology, Continental Teves, Denso Europe,
ETAS, Mentor Graphics, Bosch, Siemens
IT Solutions and Services, VDO Automotive, Symtavision, TTTech, Universität
Paderborn, Volkswagen, Volvo Technology, und ZF Friedrichshafen. Das Projekt
TIMMO begann im April 2007 und wird
zweieinhalb Jahre dauern.
Als größte Herausforderungen können
derzeit die syntaktische und semantische
Definition der TADL und die Entwicklung
einer geeigneten Methodik zur Anwendung der TADL – unter Berücksichtigung
der zu Projektbeginn durchgeführten
Anforderungsanalysen und Erhebungen
zum Stand der Technik – gesehen werden. Um eine praxisrelevante Umsetzung
von TADL und Methodik bis Mitte 2008
realisieren zu können, werden sämtliche
Realisierungsschritte an Hand von drei
exemplarischen Entwicklungsszenarien
der Automobilhersteller durchgeführt.
TTTech Computertechnik AG ist in
sämtliche TIMMO Arbeitspakete involviert. Als Toolhersteller und Experte im
Bereich der zeitgesteuerten Technologie
verfügt das Wiener High-Tech Unternehmen über wichtiges Spezialwissen zu
AUTOSAR-basierten Automobilsystemen,
die auf dem FlexRay Kommunikationsprotokoll aufsetzen. Die Arbeiten von TTTech
im Projekt TIMMO werden seitens der
Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft im Rahmen des Projektes
TFT – „Tools for Timmo“ (Nr. 813737)
gefördert. Mittels dieser Projektpartnerschaft erweitert TTTech sein Produktangebot im Bereich Netzwerk-Scheduling und
AUTOSAR - Konfigurationswerkzeuge und
implementiert Schnittstellen zwischen
diesen Tools und der TADL.
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