Vom Fliegen und anderen Geschichten

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Vom Fliegen und anderen Geschichten
HEIM KURIER
Ein Magazin der Unternehmensgruppe Birkholz
07. 2014 | Juli | 4. Jahrgang
Vom Fliegen und anderen Geschichten
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Liebes Birkholzheim und liebe Birkholzmitarbeiter,
schon lange überlege ich, wie ich mich für die bisherige
Zeit hier bedanken kann. Bedanken für die freundlichen
Mitarbeiter von der Pforte bis zur Pflege, dafür, dass
man es mir hier nicht übel nimmt, wenn ich Schmerzen
habe und deshalb schlecht gelaunt bin, für die tollen
Ehrenamtlichen, die mich auf die schönen Ausflugsfahrten mitnehmen, die gemütlichen Stunden im Garten,
das Lachen, Scherzen und so angenommen werden, wie
man ist mit alle Ecken und Kanten als Markenkennzeichen des Birkholzheims, das gute Essen, die sonnigen
Räume, die Kindergartenkinder im Hause, die Treffen zu
Singen und zur Gymnastik, die Massage, rundum alles
ist hier wunderbar - bis vielleicht auf den Aufzug,
mit dem ich nicht mehr zurecht komme.
Die Singliesel scheint mir nun eine gute Gelegenheit mal
Danke zu sagen. Sie macht mir so viel Freude, dass ich
sie gerne an das Birkholzheim und seine Mitarbeiter
weitergebe. Mögen sich darüber viele Menschen genauso
freuen wie ich mich darüber freue.
Herzlichen Dank für alles
Hedwig Staudt, Haus Birkholz, Berlin
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Singliesel
Die Mitsing- und Erlebnisbuchreihe für den demenzkranken Menschen
Ziel der SingLiesel-Bücher ist die
Aktivierung und Selbstbeschäftigung bei Demenz, wozu auch
Alzheimer zählt. Die Mitsing- und
Erlebnis-Bücher knüpfen dabei an
das musikalische Gedächtnis an,
das auch bei fortschreitender Demenz- oder Alzheimer-Erkrankung
weitestgehend erhalten bleibt.
Die SingLiesel-Buchreihe soll
dazu dienen, dem dementiell
erkrankten Menschen Freude zu
bereiten.
Die Entwicklung der SingLiesel-Buchreihe wurde von Anfang
an von Experten aus den Bereichen Neurologie, Psychologie,
Altenpflege und Musiktherapie
begleitet. Musik und Illustrationen sind auf die Lebenssituation
und Wahrnehmung des an Demenz oder Alzheimer erkrankten
Menschen abgestimmt.
Die SingLiesel ist so das ideale
Geschenk für den an Demenz oder
Alzheimer erkrankten Menschen
(quelle:singliesel.de)
Verehrte Leser und Leserinnen,
gibt man bei google das Wort „Lebensqualität“ ein, erhält man in 0,29 Sekunden 3.320.000 Treffer. Der Lesestoff reicht
wahrscheinlich für ein ganzes Leben.
Aber die Vielzahl an Artikeln ist der Tatsache geschuldet, das Lebensqualität zwar
durch äußere Faktoren beeinflusst wird,
aber das subjektive Empfinden eines jeden
Einzelnen von uns die Äußerlichkeiten anders wahrnimmt und für sich interpretiert.
Es ist ein Ammenmärchen, dass mehr
Konsum, mehr Eigentum oder mehr
Markenprodukte den Menschen glücklich machen und die Lebensqualität
steigern. Schon in den 70er Jahren kam
der Begriff der „freudlosen Wirtschaft“
auf. Offensichtlich ist das persönliche
Erleben entscheidender für die Lebensqualität als alles Geld der Welt.
Lebensqualität kann auch etwas
sein, dass gänzlich ungesund ist.
Ihr Martin-Michael Birkholz
Ein persönliches Wort
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Nehmen Sie mal das Rauchen. Es kostet mittlerweile viel Geld und
es ist der Gesundheit nicht besonders zuträglich. Da hilft es auch
nicht immer wieder Helmut Schmidt, den Raucher der Nation, zu
bemühen: „Der ist ja auch alt geworden!“ Er scheint mit seinen 90
Jahren die rühmliche Ausnahme zu sein. Aber soll man das Rauchen
unterbinden, auch wenn es der Gesundheit desjenigen wahrscheinlich zuträglich ist? Für manche ist die Antwort einfach „Menschen
muss man zu ihrem Glück zwingen.“, doch ich finde, man muss dem
Menschen die Entscheidungsfreiheit lassen. Man kann Regeln aufstellen wie „Rauchen? Bitte nur draußen.“ Das denke ich, ist fair.
Deshalb halte ich das, was die Mitarbeiter im Haus Clemens
in Eisenach da am Gesundheitstag geleistet haben, für um so
großartiger. Sie zeigen den Bewohnern -viele von ihnen sind
extreme Raucher- auf, welche Möglichkeiten sie haben, für
sich etwas Gutes zu tun. Das ist gelebte Eingliederungshilfe.
In Berlin konnte sich eine Bewohnerin nun noch einmal einen Wunsch
erfüllen. Der Traum vom Fliegen wurde wahr. Hätten wir uns vom Gedanken leiten lassen sollen, was da alles passieren kann? Nach diesem Ausflug gab es eine Bewohnerin, die ohne Frage an diesem Tag
einer der glücklichsten Menschen unter uns war. Und alle, die mit ihr
sprachen, konnten sich mit ihr freuen. So etwas bleibt in Erinnerung.
Nach nunmehr schon zwei Jahren hat sich die Kooperation mit
den Berliner Werkstätten für Behinderte als eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit erwiesen. Das Wirken der „Gelben Engel“
bereichert das Leben im Haus Birkholz. Und für viele tragen sie
zur besseren Lebensqualität im Haus bei. Darüber freuen wir uns.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Für Millionen von Fussballfreunden ist ein Wunder wahr geworden. Wir! sind! Weltmeister! Für
viele von ihnen ist es genau das, was das Leben großartig macht.
Lebensqualität hat eben mit subjektiver Wahrnehmung zu tun.
Ich
wünsche
Ihnen
wieder
eine
interessante Lektüre mit dem neuen Heimkurier. IMPRESSUM
Herausgeber
Unternehmensgruppe Birkholz
Georgenstraße 64 - 99817 Eisenach
Telefon: 03691 716-0
E-Mail: [email protected]
Redaktion
Dagmar Klug-Krögler
E-Mail: [email protected]
Erscheinungsweise monatlich
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Hausrausgebers und der
Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung
und Bearbeitung der Beiträge vor. Für unverlangt eingesendete Texte, Fotos und Materialien übernimmt die
Redaktion keine Haftung.
INHALT •
Juli 2014
SinglieslSeite 2
VorwortSeite 3
Über den Wolken
Seite 4 und 5
Haus Clemens_Gesundheitstag
Seite 6 und 7
Zwei Jahre BWB und Haus Birkholz
Seite 8 und 9
VeranstaltungenSeite 10
KopftrainingSeite 11
Die Unternehmensgruppe Birkholz
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Am Morgen vor dem Ausflug
stand Frau Klibingat schon früh
in der Eingangshalle.
Sie hatte sich besonders schick
gemacht. In der Hand hielt sie
eine Karte von Brandenburg und
zeigte Aranka Rusch, wo es heute
hingehen sollte. Angesagt war
nämlich ein besonderer Ausflugstag. Gemeinsam mit anderen
Bewohnern ging es nach Werneuchen.
Frau Klibingat ist eine weit
gereiste Frau. Alaska oder Australien, kein Kontinent war ihr zu
weit. Von ihrer Unternehmungslust hat sie bis heute nichts
verloren. Sie nimmt gerne und
oft die Ausflugsangebote vom
Haus Birkholz in Anspruch. Das
sorgt für Abwechslung. Und man
kommt ins Gespräch mit den
anderen Ausflugsteilnehmern.
Einer, der das immer wieder
möglich macht, ist Dr. Ehrenstein,
langjähriger freiwilliger Mitarbeiter im Haus Birkholz. Mindestens zweimal in der Woche fährt
er Bewohner und Mitarbeiter
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an die unterschiedlichsten
Ausflugsziele. Aber nicht nur die
Straßen Berlins und Brandenburgs macht er unsicher, nein, er
hat eine besondere Leidenschaft
für das Fliegen. Als Mitglied
eines Flugclubs in Werneuchen
in Brandenburg hat er die Möglichkeit mit dem vereinseigenen
Kleinflugzeug abzuheben und
das Land von oben zu betrachten.
Und das wollte Frau Klibingat
dann auch noch einmal erleben.
Für sie war es nicht das erste
Mal, aber der letzte Flug liegt
schon eine Weile zurück.
Gemeinsam mit Herrn Kühn und
Herrn Kempf, Herrn Billing und
Frau Mielke ging es dann durch
Berlin auf nach Werneuchen.
Auf dem alten Flugplatzgelände
stehen viele Hangars. Manche
verfallen vor sich hin. Die schon
leicht vergammelten Schilder
„Betreten verboten“ zeigen, dass
diese Gebäude bereits eine ganze Weile leer stehen.
Andere wiederum werden
genutzt als Sportstätte oder von
Handwerksbetrieben.
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Ein Hangar jedoch beherbergt
immer noch Flugzeuge. Und
dort wollten die Ausflügler aus
dem Haus Birkholz hin. Nach der
Ankunft wurden erst einmal die
Flugzeuge genau betrachtet und
Herr Dr. Ehrenstein mit Fragen
überhäuft. Gemeinsam mit einem
Vereinskollegen schob er die
kleine Maschine nach draußen,
um dann den Flieger startklar zu
machen. Danach erhielt Frau Klibingat eine Einführung. Herr Dr.
Ehrenstein zeigte ihr, wie sie am
besten einsteigt, sich anschnallt
und das Headset aufsetzt. Aber
das war alles kein Problem für
Frau Klibingat. In aller Ruhe
suchte sie noch ihr Oropax, denn
ein bisschen laut ist es ja doch in
dem kleinen Cockpit. Und dann
konnte es losgehen. Die beiden
hoben ab und schon waren sie
auf dem Weg nach Buckow und
Strausberg. Kurz konnte man den
kleinen Punkt am Himmel mit
den Augen verfolgen, aber es war
ein wolkiger Tag und einmal hinter den Wolken verschwunden,
fand man den Punkt am Himmel
nicht wieder.
Auf dem Weg zur Landebahn
begleiteten die anderen Ausflugteilnehmer das rollende
Luftgefährt nebenher. Und dabei
erzählte man von den Flugerfahrungen.
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Herr Kühn erzählte, das ihm so
ein Flugplatz nicht unbekannt
sei. Sein Vater war einst ein
leidenschaftlicher Segelflieger.
Klar, alle anderen sind auch
schon mal mit dem Flieger in
den Urlaub. Aber nicht jeder war
sich sicher, ob er mit einem so
kleinen Flugzeug ebenso abenteuerlustig in Lüfte abheben
wollte wie Frau Klibingat.
Sie schwärmte nach der Rückkehr vom ungewöhnlichen
Ausflug. „Man spürt den Wind
und fühlt sich so frei dabei! Das
war ganz toll.“
Kaum jemand wollte sich an dem
Tag so recht auf den Rückweg
aufmachen und man saß noch
lange im Hangar, aß und trank.
Mitarbeiter der Küche hatten am
Morgen für die Reisenden ein
Lunchpaket gepackt: Kartoffelsalat und Bouletten.
Auf dem Rückweg war es ganz
still im Bus. Jeder hing seinen
Gedanken nach und Frau Klibingat schwebte noch ein wenig über
den Wolken.
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Das Gesundheit Spaß machen
kann, haben die Mitarbeiter im
Haus Clemens am 2. Gesundheitstag bewiesen. Was für ein
herrlicher Tag, an dem wirklich
alles zusammenpasste. Alle
wurden mit bestem Sommerwetter belohnt, weshalb ein Großteil
der Veranstaltung auch draußen
stattfand. Das motivierte noch
mehr Bewohner mitzumachen
und sich die vielseitigen Angebote einmal anzuschauen.
ist ein Wohn- und Pflegeheim
für psychisch kranke Menschen.
Gerade die Mitarbeiter des
Wohnheims haben natürlich einen besonderen Auftrag: nämlich
die Eingliederungshilfe für die
Bewohner. Das selbstständige,
eigenverantwortliche Leben ist
deshalb immer Ziel der Pflege
und Betreuung. Sich um seine
Gesundheit zu kümmern und
seinen Körper gut zu behandeln,
ist dabei ein wichtiger Aspekt.
Aber ganz von vorne! Im letzten
Jahr schon gab es einen Gesundheitstag, der bestens bei den
Bewohnern ankam. Das Haus
Clemens in Eisenach
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Das die körperliche Fitness nicht
immer im Fitnessstudio stattfinden muss, haben die Mitarbeiter
des Hauses und Marika Geissenhöner von der Physiotherapie
gezeigt. Viele Bewohner saßen
im Kreis und beteiligten sich an
den kleinen sportlichen Übungen, die sich die Physiotherapeutin ausgedacht hatte. Vor allem
Konzentration und Reaktionsschnelligkeit waren da gefragt.
Und schnell kam bei einigen
auch Spaß auf und man hörte sie
rufen „Pass auf, der Ball
kommt!“ oder „Uwe, zeig doch
mal, was Du kannst.“ Uwe Schwigon ist Mitarbeiter im Haus
Clemens. Auch die Mitarbeiter
haben sich an alllen Angeboten
beteiligt und dabei die Bewohner
immer wieder motiviert, wo es
nur ging. Für die Bewohner im
Haus Clemens ist nicht jeder Tag
gleich. Es gibt gute und schlechte
Tage. Und die Mitarbeiter müssen
viel Fingerspitzengefühl aufbringen, um die psychische Verfassung des einzelnen Bewohners
aufzufangen und ihn genau
da abholen. Doch der Gesundheitstag konnte viele Bewohner
mitreißen. Vor allem als es ans
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Kegeln ging. Jeder, der es mal
versuchte, merkte schnell, das
Übung den Meister macht. Einige
trafen nach einigen Versuchen
locker „alle Neune“.
Aber nicht nur Fitness von außen
war an diesem Tag gefragt, sondern auch von innen. Bereits früh
hatten Mitarbeiter und interessierte Bewohner in der Wohnküche gesunde Smoothies zubereitet. Und die wurden während des
ganzen Vormittag immer wieder
gereicht. Das Urteil über die
Vitaminbomben war klar: einfach lecker! Diese zusätzlichen
Vitamine sind für viele Bewohner
besonders wichtig, denn viele
von ihnen sind starke Raucher.
„Qualmen gilt als Zellenkiller
Nummer eins“, so Ernährungswissenschaftler Prof. Karl Josef
Groneuer, „Achten Sie deswegen
verstärkt darauf, dass Ihr täglicher Bedarf an Vitamin C und E
gedeckt wird. So wirken Sie der
Zellschädigung durch die beim
Rauchen entstehenden
freien Radikale entgegen. Aber
Finger weg von Vitaminpräparaten mit Betacarotin! Diese
Vitamin-A-Vorstufe steht nämlich
im Verdacht, das Lungenkrebs-Risiko bei Rauchern sogar noch zu
erhöhen.“ (interview:menshealth).
Die Smoothies sind also ein
wichtiger, ergänzender Beitrag
zur Ernährung der Bewohner und
Vitaminpillen sind nicht immer
ein Heilmittel. Es geht nichts
über frische Zutaten.
Bei den Getränken blieb es
aber nicht. Bereits am Vortag
hatten Petra Albrecht und Peter
Nimmrich begonnen für den
Gesundheitstag eine Vielzahl von
Speisen zuzubereiten.
Die viele Arbeit hat sich dann
aber auch ordentlich gelohnt.
Mit Lob wurde an dem Tag nicht
gespart. Das Büffet war einfach
unglaublich. Einige der Bewohner standen schnell ein zweites
Mal am Büffet und griffen zu.
Fazit:
Den Bewohnern wurde erneut ein
umfassender Überblick über die
Möglichkeiten geboten, gut mit
ihrem Körper umzugehen. Es gab
viele kleine Anreize, die der eine
oder andere Bewohner aufgreifen
wird, um sie in sein Leben einzubauen.
Einrichtungsleiter Frank Leinhos
war rundum zufrieden. So viele
Bewohner haben sich beteiligt und
mitgemacht. „Das freut uns immer,
wenn wir den Bewohnern Wege
aufzeigen können, wie sie selber etwas für ihre körperliche Gesundheit
und ihr Wohlbefinden tun können.
Ich muss auch ein riesiges Lob an
alle Mitarbeiter weitergeben. Das
der Tag heute so erfolgreich war, ist
dem großen Einsatz des Teams zu
verdanken.“
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Zwei Jahre BWB im Haus Birkholz
Manuela Schumann, Ausbilderin der BWB-Praktikanten im Haus Birkholz, im Interview
Mittlerweile dauert die Kooperation bereits zwei Jahre an. Ist es das
was Sie erwartet haben?
Das Projekt hat sich in den vergangenen zwei Jahren in der Tat
außerordentlich entwickelt.
Allerdings hatte ich zu Beginn keine
echten Erwartungen. Ich wurde
gefragt, ob ich mir vorstellen könne
das neue Projekt als Ausbilderin zu
begleiten. Aber ich hatte ja keine
Erfahrung im Bereich der Seniorenarbeit. Ich komme aus der Hotellerie. Allerdings liegt im Service der
Schnittpunkt beider Bereiche. Bei
den Praktika ging es zunächst ja
speziell um den Servicehelferbereich.
Insofern war das Haus Birkholz
einerseits Neuland für mich, andererseits deckte sich meine Aufgabe
als Ausbilder für die Mitarbeiter
der BWB mit dem, was ich vorher
gemacht hatte. Am Anfang war es
für alle Beteiligten eine Herausforderung.
Ich musste mich wie die jungen
Mitarbeiter auch erst einmal in die
Lebenswelt des Hauses einfinden.
Aber wir haben das prima hingekriegt. Und das vor allem wegen
der großen Unterstützung im Haus.
Durch die Offenheit von fast jedem
Mitarbeiter konnten wir schnell
zueinander finden.
Man könnte also sagen, dass Sie
hier im Haus Birkholz angekommen sind?
Wir sind definitiv angekommen und
die Bereiche, in denen wir tätig
sind, wurden stetig ausgeweitet.
Zunächst war da nur der Bereich
Service. Wir haben die Mitarbeiter
des Hauses beim Frühstück, Mittagessen und Kaffeetisch am Nachmittag unterstützt.
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Wie sieht diese Unterstützung
konkret aus?
Die Servicehelfer decken die Tische
ein, helfen beim Servieren der Speisen. Auch die Sicht- und Grundreinigung gehört zu ihren Aufgben.
Viele von den Aufgaben müssen unsere Mitarbeiter natürlich auch erst
lernen: Wo liegt die Gabel? rechts
oder links? Wie bricht man eine
Serviette oder wo steht das Glas?
Haben Sie gerade von „Serviette
brechen“ gesprochen?
Ja, im Fachjargon faltet man eine
Serviette nicht, sondern man bricht
sie. Auch das ist Teil unseres Lehrplans. Theoretisches Fachwissen zu
vermitteln. Ganz wichtig dabei ist
natürlich auch Kommunikationstraining. Wie bewege ich mich im
Lebensraum älterer Menschen? Wie
aufmerksam muss man sein? All das
will gelernt sein. Deshalb nutzen
wir den Freitag als „Qualifizierungstag“. Da lernen die Mitarbeiter
theoretische Grundlagen.
In welchen Bereichen kann man
die gelben Engel, wie sie heute
kurz von allen im Haus genannt
werden, heute finden?
Mittlerweile arbeiten wir im Bereich
der Wäscherei, der Reinigung und
der Näherei. Und auch die Physiotherapie Birkholz unterstützen wir
seit einiger Zeit.
Was macht die Arbeit hier im Haus
so erfolgreich? Mittlerweile ist das
Haus ja ein durch die Arbeitsagentur „anerkannter externer Berufsbildungsbereich“ der BWB.
Die Offenheit der Mitarbeiter habe
ich ja schon erwähnt, aber es ist
auch das Vertrauen und der Respekt,
die uns hier begegnen, die es zu
einem Erfolg gemacht haben.
Es war selbstverständlich, dass wir
am Freitagvormittag den Konferenzraum im Erdgeschoss für die
theoretische Schulung nutzen konnten. Hier stehen uns auch wirklich
alle notwenigen Mittel wie Beamer
oder Flipchart zur Verfügung.
Außerdem können die Mitarbeiter
auch an vielen internen Schulungen teilnehmen. Oder auch an den
Veranstaltungen, die das Haus für
externe Besucher anbietet.
Ebenso finden wir bei unseren
Projekten immer wieder Unterstützung. Zuletzt zum Beispiel beim
Gewürzprojekt. Da haben wir in der
Gruppe eine Verkostung gemacht
und die Mitarbeiter haben kleine
Referate zu Magellan oder Marco
Polo vorbereitet und vorgetragen.
Im nächsten Schritt nun wollen wir
mit dem Projekt zu den Bewohnern
und einen kleinen Gewürzworkshop
veranstalten.
Mittlerweile habe ich auch einen
kleinen Schreibtisch, wo ich mit
meinem Laptop sitze und z. B. die
Schulungen vorbereite. Ansonsten
bin ich auf den Wohnbereichen zu
finden, wo unsere Mitarbeiter tätig
sind.
Der Bereich Altenpflege war für
Sie ja auch neu. Was haben Sie in
den zwie Jahren gelernt?
Richtig, auch ich musste noch
lernen. Im Hotelbereich bedeutet
Service natürlich, dass man dem
Gast wirklich alles abnimmt. Hier
im Haus Birkholz geht es oft auch
um „Hilfe zur Selbsthilfe“. Es geht
um Unterstützung und Motivation.
Es geht darum, den Bewohner noch
einmal zu mobilisieren. Auch das
war bei mir ein Lernprozess.
Heute verantworten Sie mit den
Mitarbeitern ja auch eigenständig
Veranstaltungen.
Ja genau, und da leben wir dann
auch den Servicegedanken, denn
wir begleiten am Sonntagnachmittag das Café. Und weil Sonntag
ist, verwöhnen wir unsere Gäste
so richtig. Schönes Geschirr und
schöne Servietten, das genießen die
Bewohner. Und ich bin sehr stolz
auf unsere Mitarbeiter. Die machen
das wirklich toll. Zur Musik wird
dann auch getanzt. Da gibt es wenig
Berührungsängste.
Gibt es etwas in der Zeit, was Sie
wirklich überrascht hat?
Ja. Und zwar, welches Potential in
all unseren Mitarbeitern steckt. In
den Werkstätten ist man doch sehr
in einem geschützten Raum. Hier
treffen die jungen Mitarbeiter auf
„das richtige Leben“ und das ist
nicht immer planbar. Es braucht oft
eine große Flexibilität. Aber alle
von ihnen machen das wirklich gut
und wachsen über sich hinaus. Und
das jeden Tag. Und hier im Haus
wird ihnen große Wertschätzung
entgegengebracht. Das tut den
meisten richtig gut. Unseren Mitarbeitern wir hier auf Augenhöhe
begegnet.
Wenn Sie sagen „das richtige
Leben“. Wie wirkt sich das aus?
Nehmen Sie zum Beispiel das
Thema Pünktlichkeit. Auch in den
Werkstätten wird darauf geachtet,
das die Mitarbeiter die Wichtigkeit
von verbindlichen Terminen erkennen und danach handeln.
Hier im Haus aber hat es Konsequenzen für die Bewohner und das
ganze Team. Das zu erkennen und
sich der Folgen bewußt zu sein, das
ist ein wichtiger Lernprozess für die
Mitarbeiter im beruflichen Alltag.
Aber ich bin wirklich sehr zufrieden,
wie sich die letzten zwei Jahre
entwickelt haben. Hier im Haus
Birkholz wird nicht nur von Inklusion gesprochen, hier wird sie gelebt. Und es ist toll, ein Teil davon
zu sein.
„Hallo, Aslihan, wie geht es Dir heute?“, „Hallo, meine Liebe, kannst
Du mir mal helfen!“ So oder so ähnlich klingt es, wenn Frau Yildirim
durch die Eingangshalle geht. Und klar, Frau Yildirim kann helfen. Sie
war eine der BWB-Praktikanten im Haus und kennt sich hier mittlerweile bestens aus. Seit Kurzem gehört sie allerdings nicht mehr
zu den Praktikanten um das Team von Manuela Schumann, sondern
sie ist dem externen Berufsbildungbereich der BWB zugeordnet. Das
Haus Birkholz darf sich ja nach der Prüfung durch Mitarbeiter der Arbeitsagentur als „externe Berufsbildungsstätte“ der BWB bezeichnen.
Bevor Aslihan Yildirim ins Haus kam, war sie in der Betriebsstätte der BWB-Nord in der Produktion tätig. Auch
in der Küche hatte sie bereits erste Erfahrungen gemacht.
Aber hier im Haus hat sich Aslihan Yildirim ganz prächtig entwickelt, auch wenn es schon mal kleinere Rückschläge gab und gibt.
Sie hat ein aufbrausendes Temperament. Daran musste sie arbeiten. Auch mit den Kollegen gab es schon mal Ärger, aber nichts,
was man nicht hätte klären können. Heute werden fleißig SMS
verschickt. „An die Bewohner habe ich mich erst gewöhnen müssen“, sagt sie, aber heute weiß Aslihan Yildirim, wie sie sich verhalten muss. Das sie sicherer im Umgang mit den Bewohnern geworden ist, hat sie auch der Zusammenarbeit im Wohnbereichsteam
zu verdanken. Sie nimmt selbstverständlich an den Teamsitzungen
teil. Da erfährt sie viel über das Befinden der Bewohner. Sie kann
dort aber auch Fragen klären oder Dinge ansprechen, die ihr nicht
gefallen haben. Andererseits erfährt sie im Team auch selber Kritik. Die Kritik hilft ihr aber über ihre Arbeit genauer nachzudenken.
Gerne verbringt sie Zeit mit den Bewohnern beim Spielen
von „Mensch ärgere dich nicht“, auch wenn sie die Spielregeln erst mal neu lernen musste. Sie kannte nämlich eine andere Spielvariante. Auch begleitet sie die Bewohner gerne bei
Spaziergängen im kleinen Park oder zum Gedächtnistraining.
Aber eigentlich ist die Wohnküche ganz ihr Reich.
Wenn sie nach dem Wochenende wieder in der Küche steht, muss sie erst einmal wieder alles richten.
Wir freuen uns,das FrauYildirim unserTeam im Haus Birkholzunterstützt.
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Obst- und Gemüsefest in St. Annen, Eisenach
06. August. Im Park von St. Annen
Es werden regionale und saisonale Obst- und Gemüsesorten vorgestellt und zu leckeren Speisen verarbeitet.
Zeitzeugenstammtisch
„Fehrbellin, Ost-Berlin und weg“
Datum: 04. August
Zeit: 17.00 – 19.00 Uhr
Ort: Haus Birkholz, Berlin
Die letzten Tage des 2. Weltkriegs – der große
Sturm auf Berlin. Im Februar und März 1945
brachten die Sowjets rund 2.5 Millionen Soldaten
mit über 6.000 Panzern und 7.500 Flugzeugen in
Stellung. Über die letzten Tage der Hauptstadt
des dritten Reichs gibt es viele Bilder, Geschichten und Filme. Doch wie sah es auf dem brandenburgischen Land aus? Wusste man dort bereits,
dass die Deutschen den Alliierten nichts mehr
entgegenzusetzen hatten? Die Zeitzeugin Frau
Jutta Hertlein wird erzählen, was sie im Frühjahr
1945 in der Nähe von Fehrbellin erlebt hat. Nach
Kriegsende kam sie dann nach Ost-Berlin und
verbrachte dort die schweren Nachkriegsjahre.
Doch noch vor dem Bau der Mauer flüchtete sie.
Warum und wie es dann für Jutta Hertlein weiterging, wird sie uns bei Zeitzeugenstammtisch
des Haus Birkholz im August erzählen. Sie können
sich wieder auf einen interessanten Nachmittag
freuen, in dem Sie erlebte Geschichte von einer
Zeitzeugin mit einer äußerst spannenden Biografie hören werden.
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HeimKurier | Juli 2014
Grillfest
Holzkohle
Bratwurst
Marinade
Wiese
Barbecue
Sonnenschirm
Steak
Balkon
Sonne
Gesundheitsworkshop I
„Einfach mal durchatmen:
Stressbewältigung durch Achtsamkeit“
Datum: 21. August
Zeit: 17.00 – 19.00 Uhr
Ort: Haus Birkholz, Berlin
Wortgitter-Rätsel
Es sind die aufgeführten
Worte versteckt horizontal,
vertikal und diagonal, vorwärts oder rückwärts.
Stress kennt jeder: Stress bei der Arbeit, Stress
im Privatleben… Stress im Alter!? Haben ältere
Menschen weniger Stress, weil sie nicht mehr
im Berufsleben stehen? Weit gefehlt, meistens
verändert sich der Stress mit zunehmendem Alter
lediglich. Das hängt auch damit zusammen, dass
sich die Auslöser für Stress ändern. Im Alter sind
es häufiger Dinge wie ein angekratztes Selbstwertgefühl, körperliche Beschwerden, eingeschränkte Mobilität und Schmerzen, die Stress
verursachen. Die gute Nachricht: Es gibt nicht
nur viele Auslöser für Stress, sondern auch verschiedene Möglichkeiten ihm zu begegnen. Eine
effektive Möglichkeit bietet die MBSR-Methode.
Sinngemäß übersetzt, bedeutet das Stressbewältigung durch Achtsamkeit. Ursprünglich wurde
diese Methode angewandt, um Menschen mit
chronischen Erkrankungen zu helfen. Mittlerweile
wird MBSR in vielen Bereichen eingesetzt: Stress,
Schmerzen, Ängste, Krankheiten… Im Zentrum
dieser Methode steht die intensive Schulung der
Achtsamkeit. MBSR ist ein bewährtes und für
jeden erlernbares Selbsthilfeprogramm, das hilft,
die Lebensqualität spürbar und nachhaltig zu verbessern. Wie Sie das schaffen, verrät Ihnen unser
Referent, der Heilpraktiker Herr Walter Dieban.
Finden Sie die
Begriffe.
Zuckerhut
Amazonas
Ipanema
Brasilien
Bossa Nova
Regenwald
Samba
Manaus
Jaguar
Juli 2014 | HeimKurier
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Die
Unternehmensgruppe
Birkholz
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Heimaufenthalt?
Mehr Informationen erhalten Sie
für den Standort Berlin
bei GORDON URBAN
Email [email protected]
Telefon 030 - 383958-003
für den Standort Eisenach
bei NICOLE FISCHER
Email [email protected]
Telefon 03691 - 716 - 2066
Unternehmensgruppe Birkholz
Inhaber: Martin-Michael Birkholz
Georgenstraße 64 | 99817 Eisenach
Telefon
03691 | 716-0
Fax
03691 | 716 -220
E-Mail [email protected]
Internetwww.birkholz-net.de
Seniorenpflege „Haus Birkholz“
Gervinusstraße 40 | 10629 Berlin
Telefon 030 383958011
Verwaltung:
Seniorenpflege „Haus Birkholz“
Dahlmannstraße 31 | 10629 Berlin
Telefon 030 | 383958-0
Fax030 | 383958-13
E-Mail [email protected]
Pflegenetzwerk St. Annen GmbH
„Haus St. Annen“
Georgenstraße 64 | 99817 Eisenach
Telefon 03691 | 716-0
Fax03691 | 716-220
„Haus Felseneck“
Fritz-Koch-Straße 11 | 99817 Eisenach
Telefon 03691 | 716-0
Fax03691 | 716-220
„Haus Clemens“
Clemensstraße 27 | 99817 Eisenach
Telefon 03691 | 716-2216
Fax03691 | 716-220