Informationen und Tipps zur Haut-, Haar- und Nagelpflege

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Informationen und Tipps zur Haut-, Haar- und Nagelpflege
Ich fühle mich wohl
in meiner Haut
Informationen und Tipps
zur Haut-, Haar- und Nagelpflege bei Brustkrebs
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Inhalt
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Vorwort ................................................................................................................... 3
Gefühle einer Patientin ............................................................................................ 4
Einleitung - Ich tu was für mich! .............................................................................. 6
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HAUT .......................................................................................... 7
Ze
Hautveränderungen ........................................................................................... 7
Hautpflege – Was Sie selbst tun können ............................................................ 7
Hautpflege nach der Operation .......................................................................... 7
Hautpflege bei und nach Chemotherapie ........................................................... 7
• Trockene Haut, Hautauschläge und Lichtempfindlichkeit ........................... 7
• Sonnenschutz ........................................................................................... 8
• Pflege der Kopfhaut .................................................................................. 8
Hautpflege bei und nach Strahlentherapie ......................................................... 9
Kosmetik- und Schminktipps ............................................................................10
Spezielle Hautreaktionen ..................................................................................12
• Das Hand-Fuß-Syndrom ..........................................................................12
– Tipps zur Vermeidung des Hand-Fuß-Syndroms ...................................13
– Ärztliche Maßnahmen bei Hand-Fuß-Syndrom .................................... 14
• Akneartiger Hautausschlag ..................................................................... 14
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HAARE ......................................................................................15
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Haarverlust ...................................................................................................... 15
Umgang mit dem Haarverlust und Haarersatz .................................................. 15
Perücken ......................................................................................................... 16
• Kunst- oder Echthaarperücken ................................................................16
• Perückenkauf ..........................................................................................16
• Perückenpflege ....................................................................................... 17
Verschiedene Alternativen zu Perücken ............................................................ 18
Ärztliche Maßnahmen bei Haarverlust .............................................................. 19
Au
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so
De
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NÄGEL ...................................................................................... 20
Nagelveränderungen ....................................................................................... 20
Nagelpflege - Was Sie selbst tun können ......................................................... 20
Ärztliche Maßnahmen bei Nagelveränderungen ............................................... 21
Schlusswort .......................................................................................................... 22
Adressen für weiterführende Informationen ........................................................... 22
Erklärung von Fachbegriffen .................................................................................. 23
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Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Bei Chemotherapie und Bestrahlung macht man sich die Eigenschaft von Tumorzellen zunutze, da sich diese
Zellen sehr schnell teilen und sie dadurch gute Angriffspunkte für zelltötende Therapien darstellen. Allerdings
gibt es auch gesunde Gewebe, die sich schnell teilen. Zu diesen gehören unter anderen die Haut und ihre
Anhangsgebilde Haare und Nägel. Deshalb kann es bei einer Chemotherapie oder bei einer Bestrahlung auch
zu einer Schädigung dieser gesunden Zellen kommen und die Haare fallen aus oder es kommt zu Reaktionen
an der Haut oder an den Nägeln. Diese Nebenwirkungen bilden sich in den allermeisten Fällen nach dem
Prof. Dr. Ralf Gutzmer
Ende der Behandlung wieder zurück.
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik und Poliklinik für Dermatologie,
Als Dermatologe beschäftige ich mich seit geraumer Zeit mit Krebspatientinnen und -patienten und mit
Venerologie und Allergologie
der Behandlung dieser Art von Nebenwirkungen, die während einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung
auftreten können. Es gibt aus ärztlicher Sicht verschiedene Möglichkeiten, diesen Nebenwirkungen zu
begegnen, aber leider lassen sie sich nicht immer verhindern. Dies betrifft besonders den Haarausfall.
Solche sichtbaren Veränderungen sind nicht nur unangenehm und psychisch belastend, sondern sie können
auch aus medizinischer Sicht behandlungsbedürftig sein. Informieren Sie daher Ihre Ärztin oder Ihren Arzt,
wie beim Auftreten von anderen Nebenwirkungen auch, wenn Sie auffällige äußerliche Veränderungen an
sich bemerken. Denn nur dann können Ihre Therapeuten Ihnen helfen.
Auch Sie selbst können durch die richtige Körperpflege dazu beitragen, dass diese Nebenwirkungen
verhindert, vermindert oder gelindert werden. Zudem gibt es heute viele kosmetische Möglichkeiten, um
solche äußerlichen Veränderungen zu kaschieren, was Ihnen die Zeit während der Therapie erleichtert.
Deshalb haben wir gemeinsam mit anderen Patientinnen und mit Kosmetik-, Haut- und Haarpflegeexperten
diese Broschüre für Sie zusammengestellt. Wir hoffen, dass die hier zusammengetragenen Informationen
Ihnen dabei helfen, die Erkrankung und die äußerlichen Auswirkungen der Therapie besser zu bewältigen.
Ihr
Ralf Gutzmer
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Gefühle einer Patientin – Anlauf in ein neues Leben
von Stephanie Heckner
Mein erster Besuch in einem Münchener Perückenstudio war ein Desaster. Verloren stand ich zwischen den
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kunstbehaarten Köpfen mit ihren leeren Blicken, langen Hälsen und abgeschnittenen Schultern, bis endlich eine
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Verkäuferin von hinten kam und nach meinen Wünschen fragte. Die Tränen schossen mir schon in die Augen
Oh
als ich nur versuchte, den ersten Satz zu formulieren. In einem hinteren Raum probierte ich dann verschiedene
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Modelle aus und verzweifelte dabei immer mehr. Es sah alles nach Karneval aus. Wie sollte ich so jemals auf die
es
Straße gehen?
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Wieder zu Hause kramte ich einen Flyer hervor, den mir eine Krankenschwester in der Taxisklinik in die Hand
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gedrückt hatte: Katharina Rossmann, mobiler Perückenservice. Ein pinkfarbener Flyer mit fröhlichen Bildern,
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Blumen und einer Telefonnummer. Katharina meldete sich sofort. Wir verabredeten einen Termin bei mir zu Hause.
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Zur Unterstützung waren noch zwei Freundinnen da. Noch hatte ich meine Haare nicht kurz schneiden lassen.
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Immer noch die volle Mähne auf dem Kopf. So stand ich Katharina das erste Mal gegenüber. Sie sah mich mit
Da
einem ruhigen und offenen Blick an. Kein Mitleid lag darin, nur Professionalität, Ehrlichkeit und sehr viel Wärme –
ge
sie lächelte, wir sprachen ein wenig. Nachdem sie meine Haare und mein Gesicht genau betrachtet hatte, ging
sie zu ihrem Wagen und kam mit ein paar Perückenschachteln zurück. Meine beiden Freundinnen fanden so viel
Al
Gefallen daran, dass sie selbst begannen, die Perücken zu probieren. Besonders Greta war außer Rand und Band
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und erfand sich mit Hilfe der für mich vorgesehenen Modelle kurzerhand neu. Am Ende entschieden wir uns für
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eine rötliche Kurzhaarperücke, mit der ich mich ziemlich wohl fühlte. Ich wollte schon immer mal rote Haare
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haben. Jetzt konnte ich es ausprobieren. Auf einer wackeligen Plastikhalterung stand die Perücke ab sofort auf
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dem Tisch und wartete auf ihren Einsatz. Ich nannte sie „Traudel“. Als ich später merkte, dass ich sie wohl nie
aufsetzen würde, weil ich mich mit Tüchern und einer Baseballkappe einfacher behelfen konnte, verschwand
Au
„Traudel“ samt ihren Spezialshampoos im Schrank. Dort blieb sie, bis die ersten Haare wieder wuchsen und mit
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jedem Millimeter wachsender Länge alle „Traudel“-Einsatzpläne überholten.
Meine Haare waren vor der Chemo schulterlang, dick und lockig und ich war ziemlich stolz auf sie. Grausig,
die Vorstellung sie zu verlieren. Ich verstehe Ihre Angst wirklich gut. Und ich will auch nichts beschönigen. Der
Moment, wenn die ersten Haare ausgehen, ist schrecklich. Aber ich kann Ihnen versichern, dass man durch die
haarlosen Zeiten gut hindurch kommt. Viele in meinem Umfeld haben überhaupt nichts gemerkt.
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Am besten ist es, sich die Haare kurz schneiden zu lassen, bevor es losgeht. Eine Kurzhaarfrisur, die dünner wird,
lässt sich leichter kaschieren. Man geht den Schritt in die Veränderung eigeninitiativ. Das macht es einfacher.
Ohne Zwang hätte ich mir früher nie die Haare abschneiden lassen. Und? Ich hätte was verpasst! Ich fühlte mich
mit meinen kurzen Haaren nämlich sehr wohl. Es waren zwar andere Männer, die jetzt auf mich reagierten, aber
es waren sicher nicht die schlechteren.
Als ich zum Friseur ging, hatte ich „Traudel“ in der Schachtel dabei. Meiner Friseuse wollte ich sagen, dass sie
mir ungefähr so einen Schnitt verpassen sollte. Dann würde es nicht so auffallen, wenn plötzlich „Traudel“ im
Einsatz ist. Als ich jedoch auf dem Stuhl saß und meine Schachtel herausnahm, verließ mich der Mut. Meine
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Stimme wurde dünn und als meine Locken zu Boden fielen, liefen mir die Tränen. Außer meiner Friseuse hat es
niemand gemerkt. Wann weint schon einmal jemand beim Friseur, bevor ihm überhaupt ein Haar geschnitten ist?
Das erwartet keiner, also sieht es auch keiner. Ich ließ die Tränen laufen. Weinen reinigt die Seele, egal wo es
geschieht und egal, ob es jemand bemerkt oder nicht.
Als ich danach im hellen Wildledermantel über Jeans und rosa Rolli durch die Hans Sachs Straße ging, fühlte
ich mich gar nicht mal schlecht. Irgendwie erleichtert. In einem Lebensabenteuer, das mich alle Kraft kostete
und mich doch in eine Nähe zu mir selbst bringen sollte, die ich so noch nicht kannte. Es war wie der Anlauf in
ein neues Leben, in dem ich noch ein paar Hürden zu nehmen hatte. Ich sah es sportlich und spürte meine Kraft
wiederkommen.
Auszug aus „Lebenstipps für die Zeit der Chemotherapie“
in dem Buch „Haarlose Zeiten“ von Katharina Roßmann und Constance Willems
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Einleitung
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Ich tu was für mich!
Bei Diagnose einer Krebserkrankung ist das Aussehen zunächst von untergeordneter Bedeutung, denn im
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Vordergrund stehen zuerst einmal die Bedrohlichkeit der Erkrankung und der Wunsch nach Heilung. Frauen,
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bei denen Brustkrebs festgestellt worden ist, müssen sich jedoch sehr früh mit möglichen Konsequenzen für
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Ihr Äußeres befassen. Dies betrifft einerseits die erkrankte Brust, die operiert wird, aber auch andere äußere
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Veränderungen, an denen die Erkrankung für andere sichtbar werden kann. Vor allem durch den Haarverlust wird
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eine Frau von der Umwelt mit einem Mal als krebskrank wahrgenommen. Sicherlich möchte man aber nicht immer
so
als krank erkennbar sein, mit Fragen oder Mitleid oder einfach einem veränderten Verhalten der Mitmenschen
konfrontiert werden. In vielen Situationen möchte man sich zumindest äußerlich ein Stück Normalität in dieser
Ausnahmesituation aufrecht erhalten. Mit Haarverlust und anderen Folgen von Krankheit und Therapie für das
Di
äußere Erscheinungsbild umgehen zu lernen, ist Teil davon mit der Erkrankung zu leben.
de
Ein Mensch mit einer schweren Erkrankung, der sich einer Kräfte zehrenden Behandlung unterziehen muss, wird
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selten rosig und gesund aussehen. Viele kranke Menschen stellen jedoch fest, dass es ihnen besser geht, wenn
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sie etwas für ihren Körper und ihr Aussehen tun können. Sich trotz schwerer Krankheit und belastender Therapie
im eigenen Äußeren zu Hause zu fühlen, hat Einfluss auf das Selbstwertgefühl und dieses wiederum auf das
gesamte Befinden, denn das eigene Körperbild ist eng mit dem Selbstwertgefühl verbunden. Es geht also darum,
mit körperlichen und seelischen Veränderungen durch die Krankheit und der Therapie umgehen zu lernen und sich
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durch Eigeninitiative zu stärken.
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In dieser Broschüre finden Sie über kurze medizinische Informationen hinaus eine Zusammenstellung von
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Maßnahmen und Tipps, die Ihnen dabei helfen können, mit den Folgen von Chemo- und Strahlentherapie wie
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Haarausfall, Augenbrauen- und Wimpernverlust oder Hautveränderungen umzugehen. Nutzen Sie das Angebot und
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wählen Sie selbst aus, was Ihnen gut tut. Damit Sie sich ein Stück wohler in Ihrer Haut fühlen.
Sprechen Sie auch Ihr Therapieteam darauf an, welche Erfahrungen vorliegen und wo es in Ihrem Umkreis
Personen oder Einrichtungen gibt, die sich mit dem Bereich Haut-, Nagel- und Haarpflege bei Krebskranken
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auskennen. In vielen Orten gibt es Selbsthilfegruppen, in denen Patientinnen ihre Erfahrungen austauschen und
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gegenseitig von einander lernen können.
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HAUT
Hautveränderungen
Die Haut ist das größte Organ des Menschen und einer ständigen Erneuerung unterzogen. Die obersten Hautzellen
(Epidermiszellen) gehören ebenso wie die Tumorzellen zu den sich sehr schnell teilenden Zellen und daher
kann es durch Chemotherapie und Bestrahlung zu einer Schädigung der Haut kommen, die mit einer erhöhten
Infektionsgefahr verbunden sein kann. Treten während oder nach einer Chemotherapie oder Bestrahlung
Hautreaktionen wie Rötung, Ausschlag, Brennen oder Jucken auf, so sollten Sie Ihre Ärzte und Pflegenden davon
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sofort in Kenntnis setzen.
Hautpflege – Was Sie selbst tun können
Die Pflege der Haut nach einer Tumoroperation oder Bestrahlung ist besonders wichtig, da die Haut im Bereich
der Narbe oder im Bestrahlungsfeld empfindlich und gestresst ist. Benutzen Sie hochwertige Pflegeprodukte, die
möglichst dermatologisch getestet sein sollten. Lassen Sie sich über geeignete Produkte von Ihrem Arzt, Apotheker
oder den Pflegekräften beraten.
Hautpflege nach der Operation
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Die Wundheilung im engeren Sinn dauert sechs bis acht Wochen. Nach Absprache mit dem Arzt ist kurzes Duschen
meistens einige Tage nach der Operation schon möglich, anschliessend die Wunde vorsichtig abtupfen und mit
einem neuen Verband versorgen. Ein längeres Aufweichen der Haut (z.B. durch Baden) sollte aber auch nach dem
Fadenzug noch für ein bis zwei Wochen vermieden werden.
Im Anschluss an den Fadenzug kann eine vorsichtige Massage der Narbe mit einer Hautpflege wie
ViscontourSerum® die Narbenbildung günstig beeinflussen.
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Hautpflege bei und nach Chemotherapie
Trockene Haut, Hautausschläge und Lichtempfindlichkeit
Oft wird die Haut während der Chemotherapie empfindlicher und / oder trockener. Zur Reinigung der Haut sollten
Sie nur lauwarmes - kein heißes - Wasser und milde, seifenfreie Waschlotionen benutzen und nicht zu oft, nicht
unnötig lange und nicht zu heiß duschen. Bäder sollte man in dieser Zeit vermeiden.
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HAUT
TIP
Auch bei Hautausschlägen (Exanthemen) sollte eine Austrocknung der Haut vermieden werden. Verwenden Sie
deshalb nur milde Waschlotionen wie z.B. Praecutan flüssig® aus der Apotheke oder Ölduschen und pflegen Sie
Ihre Haut mit fettenden, harnstoffhaltigen Salben wie z.B. Dermatop Basissalbe®.
Sonnenschutz
Manche Medikamente erhöhen die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung, sie wirken
„photosensibilisierend“. Solche Photosensibilisatoren sind beispielsweise manche Zytostatika (Doxorubicin,
5-Fluorouracil, Hydroxyurea und Vinblastin). Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor für Gesicht und
Körper und bei Haarverlust besonders für die Kopfhaut sind dann unverzichtbar, in manchen Fällen muss die Sonne
für eine Zeit auch ganz gemieden werden. Welche Lichtschutzmaßnahmen für die Haut im Einzelfall notwendig
sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Wenn Sie keine anderen starken Hautreaktionen haben und Ihre Ärztin
oder Ihr Arzt keine Bedenken hat, kann Selbstbräuner in dieser Zeit eine Alternative sein. Allerdings trocknen viele
Selbstbräuner die Haut aus, was bei trockener Haut (z.B. durch die Chemotherapie) problematisch sein kann.
Wohlfühlen
mit derPflegerichtigen Pflege
Wohlfühlen mit
der richtigen
Pflege der Kopfhaut
Nach dem plötzlichen Haarverlust durch eine Chemotherapie ist die Kopfhaut weiß und sehr empfindlich und
reagiert besonders sensibel auf Sonnenlicht. Sie benötigen daher einen hohen Sonnenschutz. Wenn Sie Ihren Kopf
nicht mit einer Perücke, Tüchern oder einer Kappe bedecken, tragen Sie einen je nach Witterung ausreichend
hohen Sonnenschutz auf. Ohne Haare ist das Tragen von Kopfbedeckungen bei direkter Sonneneinstrahlung
besonders wichtig, um negative Folgen der Sonne und evtl. sogar einen Sonnenstich zu vermeiden. Die Kopfhaut
ist sehr empfindlich. Sie sollten sie deshalb nur mit milden, pH-neutralen Produkten pflegen. Einfache Kappen
bieten sich als Wärmeschutz beim Schlafen an, um zu verhindern, dass zuviel Körperwärme über die Kopfhaut
verloren geht.
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TIPPS
Nur lauwarmes Wasser und seifenfreie, milde Waschlotionen verwenden.
Die Haut nicht zusätzlich austrocknen z.B. durch heiße Bäder, alkoholhaltige Lotionen.
Ausreichenden Lichtschutz (Lichtschutzfaktor über 15) verwenden, direkte Sonnenbestrahlung vermeiden.
ne
Akneähnliche Hautauschläge vom Arzt behandeln lassen.
n
Auch die Anwendung von nicht verschreibungspflichtigen Cremes und Lotionen zur Linderung von
Hautproblemen während der Chemotherapie mit dem Arzt absprechen.
Hautpflege bei und nach Strahlentherapie
Obwohl die Methoden der modernen Strahlentherapie wesentlich schonender geworden sind, können in den
ersten sechs Wochen nach Beginn einer Strahlentherapie leichte Rötungen oder Schwellungen auftreten.
Diese sonnenbrandähnlichen Symptome verschwinden aber nach einiger Zeit wieder. Nach Abschluss der
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Strahlentherapie erholen sich die Hautzellen in der Regel vollständig. Bleibende Schäden wie geplatzte
Äderchen und hellere oder dunklere Stellen sind selten.
Um zusätzliche Belastungen der bestrahlten Hautareale zu vermeiden, ist lockere, nicht scheuernde Kleidung
und vor allem ein gut sitzender, nicht einschnürender BH wichtig. Unter Umständen kann auch für einige
Wochen der Verzicht auf einen BH ratsam sein. Das früher empfohlene Waschverbot gilt heute als überholt,
fast alle Patienten dürfen sich normal mit lauwarmem Wasser und milder, seifenfreier Waschlotion waschen.
Danach die Haut nur vorsichtig abtrocknen, indem Sie die Haut vorsichtig trocken tupfen oder fächeln. Die
Anwendung von Lotionen und Cremes sowie der Gebrauch von Deos im bestrahlten Gebiet sollte mit dem
behandelnden Arzt abgesprochen werden, sie sollte NACH der Bestrahlung erfolgen. Einige Stunden VOR der
Bestrahlung sollten keine Pflegeprodukte in dem Bestrahlungsfeld aufgetragen werden, kurzes Duschen oder
Waschen mit lauwarmem Wasser ist aber erlaubt. Sonnenbestrahlung, Salz- und Chlorwasser sollten vermieden
werden oder - wenn sie nicht zu vermeiden sind - mit dem Arzt abgesprochen werden.
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HAUT
Kosmetik- und Schminktipps
Ab
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Die folgenden Schminktipps sind nur als kleine Anregung zu verstehen. Wenn Sie sich schon vor der Erkrankung
geschminkt haben, werden Sie auch jetzt keine größeren Probleme haben, weiterhin versiert mit Make-up,
Ni
Rouge und Puder umzugehen. Allerdings muss Ihr gewohntes Make-up wahrscheinlich etwas auf die veränderten
Un
Bedürfnisse abgestimmt werden.
Be
Eine (wasserfeste) Spezialkosmetik, die Camouflage, deckt starke Veränderungen der Haut wie Rötungen, geplatzte
zu
Äderchen, Verfärbungen oder Narben ab. Sie wird nur stellenweise aufgetragen. Sie sollte entweder dem Hautton
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Ihres Gesichts oder dem Farbton des Make-ups, das Sie anschließend auftragen wollen, angepasst werden.
Di
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Wenn die Haut durch die Chemotherapie sehr trocken ist, sollte noch unter Grundierung und Concealer eine
reichhaltige Feuchtigkeitspflege aufgetragen werden. Wenn Ihre Chemotherapie die Sonnenempfindlichkeit Ihrer
Haut erhöht, vergessen Sie den Sonnenschutz nicht und wählen Sie am besten eine Tagespflege mit hohem
Di
Lichtschutzfaktor. Es gibt auch Grundierungen, die bereits einen Lichtschutzfaktor enthalten.
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Es ist möglich, dass Sie während der Chemotherapie müde oder erschöpft aussehen. Dunkle Schatten unter den
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Augen kaschiert ein Concealer. Er verbirgt nicht nur Augenringe, sondern auch Rötungen, beispielsweise um die
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Nasenflügel. Auch wenn Sie keine Augenringe haben, hellt der Concealer die Augenpartie etwas auf und lässt sie
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strahlen. Man kann den Concealer unter oder über der Grundierung mit Make-up auftragen, die meisten Fachleute
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tragen ihn über dem Make-up auf. Sie können natürlich auch Concealer verwenden, wenn hinterher kein Make-up
Si
aufgetragen wird. Dann sollte der Farbton eine Nuance heller sein als Ihre natürliche Hautfarbe, ansonsten sollte er
En
eine Nuance heller sein als Ihre Make-up-Grundierung.
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Der Farbton Ihres Make-ups sollte Ihrem natürlichen Hautton entsprechen. Wählen Sie das Make-up nicht zu
dunkel, Farbe ins Spiel bringen später Puder und Rouge. Den Farbton probiert man am besten an einer Stelle im
unteren Wangenbereich aus, da der Farbton sowohl zur Gesichtshaut als auch zur Haut an Hals und Dekollete
Be
passen soll, damit keine harten Übergänge sichtbar werden.
un
Außer bei sehr trockener Haut kann das Make-up mit transparentem Puder fixiert werden. Dies ist besonders
Fe
hilfreich bei Hitzewallungen während der Therapie. Der Puder sollte auf keinen Fall zu weißlich sein, ein eher
w
gelblicher Farbton sieht meist natürlicher aus. Aufgetragen wird der Puder mit einem großen Pinsel.
In
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Abschließend wird Rouge mit einem großen Rouge-Pinsel aufgetragen und zwar auf den Wangen, evtl. auch im
Schläfen- und Stirnbereich, je nach Farbton des Rouges und der Gesichtsform.
Nicht nur die Haut, auch die Lippen trocknen unter der Therapie oft sehr stark aus und werden rissig und spröde.
Unter dem Lippenstift sollten Sie deshalb eine reichhaltige Lippenpflege als Basis auftragen.
Bei vielen Frauen gehen durch die Chemotherapie neben dem Kopfhaar auch Augenbrauen und Wimpern aus,
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zumeist etwas später als die Kopfhaare. Die Lidränder und die Augenbrauenhaut benötigen in dieser Zeit eine
besondere Pflege. Derzeit werden Produkte entwickelt, die speziell auf Krebspatienten abgestimmt sind.
Dies verändert den Gesichtsausdruck und die Mimik. Mit einer geschickten Schminktechnik kann man dies gut
ausgleichen.
Die Augenbrauen sollte man möglichst natürlich nachschminken. Sind die Brauen noch vorhanden, aber recht
dünn geworden, können Sie diese mit Brauenpuder auffüllen. Zum Nachschminken der Augenbrauen lässt sich der
natürliche Verlauf des Brauenbogens ganz einfach mit einem Stift ermitteln. Halten Sie den Stift senkrecht parallel
zu Nase und Augeninnenwinkel. Machen Sie mit einem Augenbrauenstift einen Punkt an der Braue und markieren
Sie so den Beginn des Brauenbogens. Den höchsten Punkt des Brauenbogens ermitteln Sie, indem Sie gerade
nach vorne schauen und den Stift ausgehend vom Nasenflügel parallel zum äußeren Rand der Iris halten. Den
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höchsten Punkt wiederum mit einem Punkt markieren. Der äußerste Punkt des Brauenbogens ergibt sich, wenn
p
Sie den Stift am unteren Nasenflügel ansetzen und diagonal entlang zum äußeren Augenwinkel führen. Auch das
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Ende des Brauenbogens markieren.
Die Augenbrauen dann vorsichtig mit kurzen, nach schräg oben gerichteten Strichen mit einem Augenbrauenstift,
eventuell in zwei Farbtönen, stricheln.
Bei Verlust der Wimpern verleiht ein Lidstrich mit Eyeliner oder einem weichen Kajalstift den Augen mehr Ausdruck
und Tiefe. Kajalstift ist für die meisten Frauen leichter aufzutragen und wirkt natürlicher.
Feine, ausgedünnte Wimpern werden mehrmals mit Mascara (Wimperntusche) getuscht. Wichtig ist, dass Sie
während der Chemotherapie mit einer neuen Mascara beginnen und diese alle 2-3 Monate erneuern. So wird die
Infektionsgefahr mit Bakterien, die sich sonst an der Bürste sammeln, verringert. Aus demselben Grund sollten
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Sie auch nicht mit dem Bürstchen im Behälter pumpen, weil hierdurch Luft in den Behälter gelangt, was das
Bakterienwachstum beschleunigt. Mascara-Partikel dürfen möglichst nicht ins Auge gelangen.
Bei einem Permanent Make-up werden durch eine Art der Tätowierung Farbstoffe in die oberen Hautschichten
eingebracht. Diese kosmetische Behandlung sollte man entweder einige Wochen vor Beginn der Chemotherapie
vornehmen lassen oder erst nach der Therapie, wenn sicher ist, dass eine Hautveränderung wirklich dauerhaft
ist, also beispielsweise Augenbrauen nicht mehr nachwachsen. Während der Chemotherapie dürfen Sie wegen
der Infektionsgefahr kein Permanent Make-up anbringen lassen. Nach Therapieende gibt es keine medizinischen
TIP
Einschränkungen.
•
Sehr anschaulich erklärt und dargestellt werden Schminktipps für den Teint und die Augen auf
www.brigitte.de/schminkschule-krebs.
•
Auch die US-amerikanische Initiative Look good – feel better bietet auf ihrem Internetauftritt
www.lookgoodfeelbetter.org sehr fundierte und realitätsnahe Informationen zur Haut- und Haarpflege sowie
Make-up für Krebspatientinnen in englischer Sprache.
•
Auf www.aktiv-gegen-krebs.de unterstützt die DKMS LIFE Krebspatientinnen, ihr Selbstwertgefühl
wieder aufzubauen. DKMS LIFE veranstaltet bundesweit jährlich rund 950 kostenlose Kosmetikseminare für
Krebspatientinnen in Therapie. Termine, Orte und nähere Information finden Sie auch auf der Homepage.
Spezielle Hautreaktionen
Das Hand-Fuß-Syndrom
Eine Reihe von Chemotherapiemedikamenten können zum sogenannten Hand-Fuß-Syndrom, medizinisch auch
palmar-plantare Erythrodysästhesie (PPE) genannt, führen. Dazu gehören u.a. Cytarabin, Docetaxel, pegyliertes
liposomales Doxorubicin und Capecitabin. Diese Hautreaktion tritt bevorzugt an den Handflächen und Fußsohlen
auf und äußert sich im Allgemeinen zunächst durch Rötung oder Empfindlichkeit der Haut an den betroffenen
Stellen. Auch kleine Risse in der Haut, Schwellungen und Schälen der Haut, Brennen oder Jucken können
Symptome sein. Sie zeigt sich oft erst nach mehreren Therapiezyklen. Neben Handflächen und Fußsohlen können
auch andere Körperregionen betroffen sein, wo auf die Haut Druck ausgeübt wird oder Stellen, an denen man
schwitzt, wie Leisten oder Achselhöhlen. Wichtig: Sollten Sie die oben geschilderten Symptome bei sich bemerken,
informieren Sie bitte umgehend den behandelnden Arzt oder die Pflegekräfte.
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Tipps zur Vermeidung des Hand-Fuß-Syndroms
Sie selbst können durch richtige Verhaltensweise dazu beitragen, dass diese Symptome nicht oder nur
abgeschwächt auftreten. Schwitzen, Druck und Reibung auf der Haut fördern das Auftreten dieser Hautreaktion
und sollten deshalb vermieden werden.
TIPPS
Vor Beginn der Behandlung bestehende Hornhaut vorsichtig entfernen (lassen).
Tragen Sie lose, bequeme Kleidung möglichst aus Naturmaterialien und kontrollieren Sie die Haut täglich sorgfältig.
Vermeiden Sie Druck und Reibung auf der Haut durch enge Schuhe, Handschuhe und Kleidung, einschnürende
Unterwäsche, Gummibänder, BHs.
Tragen Sie dicke Baumwollsocken und Baumwollhandschuhe.
Lassen Sie sich die Füße und Hände von einer vertrauten Person vorsichtig massieren.
Vermeiden Sie Hitze durch direkte Sonnenbestrahlung, starken Sport, sehr heiße Bäder und Duschen, heißes
Spül- oder Putzwasser.
Vermeiden Sie es, zu schwitzen. Schweiß sollte mehrmals täglich mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden.
Reiben Sie Ihre Haut nach dem Duschen nicht trocken, sondern tupfen oder fächeln Sie sie trocken.
Setzen Sie Ihre Haut an Händen und Füßen nicht über längere Zeit mechanischen Belastungen aus,
z.B. durch lange Wanderungen oder durch das Heben oder Tragen schwerer Lasten.
Pflegen Sie Ihre Haut während der Therapie sorgfältig. Geeignet sind allgemein erhältliche Pflegecremes
wie z.B. Desiderm Handcreme.
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HAUT
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Ärztliche Maßnahmen bei Hand-Fuß-Syndrom
Um das Hand-Fuß-Syndrom zu vermeiden oder zu verringern, empfehlen Experten, Hände und gegebenenfalls
Zw
auch Füße während der Verabreichung der Chemotherapie auf -20° Grad vorbereiteten Kühlpackungen zu
Al
lagern. Hierdurch wird die Durchblutung der Extremitäten reduziert und auf diese Weise Nebenwirkungen an
Br
Händen und Füßen vermindert. Die Kühlung kann hierbei auch immer wieder kurz unterbrochen werden –
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sie sollte gut auszuhalten sein. Wichtig ist, dass die Extremitäten trocken gekühlt werden (also nicht in
Ch
Eiswasser o.ä. gelagert werden) und insgesamt während der Infusion kälter als sonst sind. Für die Kühlung
de
sollten spezielle Kühlpackungen oder Kühlhandschuhe verwendet werden, die von Sanofi-Aventis abgegeben
na
werden. Fragen Sie dazu Ihren behandelnden Arzt. Informationen erhalten Sie auch im Call Center von
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Sanofi-Aventis unter 0180 2222 010.
Den Symptomen eines Hand-Fuß-Syndroms kann Ihr Arzt mit desinfizierenden Bädern, z.B. mit Basenzusatz,
W
die hautdesinfizierend, beruhigend und selbstrückfettend wirken, vorbeugen. Auch Vitamin B6, Gele mit
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Dimethysulfoxid (DMSO) wie z.B. Dolobene Gel , Aloe-haltige Gele oder Cremes und Cortisonsalbe kann Ihr
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Arzt zur Linderung von Hautreaktionen verordnen.
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Akneartiger Hautausschlag
Ne
Manche modernen Krebsmedikamente, die so genannten Tyrosinkinaseinhibitoren oder auch molekulare
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Antikörper, wie z.B. Erlotinib, Lapatinib, Cetuximab oder Panitumumab, führen sehr häufig zu akneähnlichen
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Hautausschlägen an Gesicht, Rücken und Dekollete führen. Diese Hautreaktionen sollten Sie auf jeden Fall von
einem im Umgang mit diesen Nebenwirkungen erfahren Arzt wie einem Hautarzt oder Ihrem behandelnden
Na
Onkologen oder Gynäkologen behandeln lassen und nicht selbst experimentieren. Wichtig ist, dass Sie frühzeitig
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Ihren behandelnden Arzt auf den Hautausschlag aufmerksam machen, denn je früher eine Behandlung einsetzt,
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desto besser sind die Aussichten, den Hautausschlag erträglich zu halten.
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Kosmetisch lassen sich diese Hautausschläge durch Spezial Make-ups wie Camouflage Make-up oder mit einem
Concealer gut abdecken (siehe Kapitel Kosmetik-und Schminktipps für Chemotherapiepatientinnen).
Sollten Sie mit einem der o.g. Medikamente behandelt werden, sollten Sie von Beginn der Therapie an auf eine
Es
gute Hautpflege achten. Dazu gehört das Eincremen der Körpers mit pflegenden Salben oder Fettcremes und das
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Meiden von intensiver UV-Strahlung (wie Mittagssonne oder Solarium). Maßnahmen, die die Haut austrocknen,
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sollten vermieden werden. Dazu gehören längeres Baden, Feuchtarbeiten (Abwaschen, Reinigungsarbeiten) ohne
Handschuhe, Verwenden von Gelen oder austrocknenden Lotionen.
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Haarverlust
Zwar bei weitem nicht alle, aber viele Frauen werden im Laufe ihrer Behandlung mit Haarausfall (medizinisch:
Alopezie) konfrontiert, denn die wirksamsten Chemotherapie-Medikamente (Zytostatika) zur Behandlung von
Brustkrebs (Anthrazykline und Taxane) führen zu dieser Nebenwirkung. Das Kopfhaar kann schwach oder völlig
ausfallen und auch Augenbrauen, Wimpern und Körperbehaarung können je nach Art und Dosis der verabreichten
Chemotherapie verloren gehen. Die Alopezie ist in der Regel reversibel, d.h. ein bis zwei Monate nach Ende
der Chemotherapie fangen die Haare wieder an zu wachsen. Bei vielen Betroffenen unterscheidet sich das neu
nachgewachsene Haar von den früheren Haaren. Es kann in der Farbe unterschiedlich oder lockiger sein und ist oft
kräftiger.
Wenn auch vorübergehend, ist der Haarverlust und die haarlose Zeit für viele Frauen sehr belastend. Die Haare
beeinflussen das gesamte Erscheinungsbild eines Menschen, ohne sie ist das Äußere radikal verändert. Für die
meisten Frauen sind ihre Haare auch ein wichtiger Teil ihrer weiblichen Attraktivität und sie fühlen sich ohne Haare
bloßgestellt. Sie fühlen sich ohne ihre Haare nicht mehr attraktiv. Eine persönliche, psychische und körperliche,
Schutzschicht nach außen geht verloren.
Neben dieser psychischen Belastung folgen dem Haarausfall auch körperliche Beeinträchtigungen. Das Wärmeund Kälteempfinden verändert sich. Durch den erhöhten Wärmeverlust über den Kopf friert man leicht, die
Kopfhaut kann empfindlich sein oder trocken.
Nach dem Ende der Chemotherapie beginnen die Kopfhaare relativ bald wieder zu wachsen. In den ersten 6
Monaten nach der Chemotherapie sind die Haare noch zart und die Kopfhaut empfindlich. Sie sollten in dieser Zeit
die Haare nur mit milden, am besten Babyshampoo waschen, nur vorsichtig kämmen, lauwarm föhnen und auf
Färben und Dauerwelle verzichten.
Umgang mit dem Haarverlust und Haarersatz
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit dem Haarverlust umzugehen, so dass sich für jede Frau und jeden Anlass
eine passende Lösung finden lässt. Während einige Frauen sich frühzeitig für die haarlose Zeit und die ersten
Wochen des Nachwachsens eine Perücke besorgen, experimentieren andere mit verschiedenen Tüchern, Mützen,
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Kappen und Hüten, mit oder ohne integrierte Haarteile, und wieder andere Frauen entscheiden sich, zumindest
zeitweise „oben ohne“ zu gehen.
Perücken
Vor Beginn der Therapie sollten Sie sich über den zu erwartenden Haarverlust bei der für Sie ausgewählten
Chemotherapie informieren. Ist ein kompletter Haarverlust wahrscheinlich, kann man sich vom behandelnden
Arzt eine Perücke verordnen lassen, die von den Krankenkassen bezuschusst wird. Ein gutes Fachgeschäft mit
Krankenkassenzulassung erledigt für Sie den Schriftverkehr mit der Krankenkasse.
Viele Frauen entscheiden sich dafür, vor der Chemotherapie die eigenen Haare relativ kurz schneiden zu lassen.
Zum einen, um dem Haarverlust durch die Chemotherapie zuvorzukommen und den Zeitpunkt selbstbestimmt
vorwegzunehmen. Zum anderen wird dadurch der Haarausfall möglicherweise als weniger drastisch empfunden.
Auch der Übergang von der Perücke zum wieder nachwachsenden eigenen Haar nach überstandener Therapie
gestaltet sich auf diese Weise weniger auffällig.
Kunst- oder Echthaarperücke?
Sowohl Kunsthaar- als auch Echthaarperücken gibt es in verschiedenen Qualitäts- und Preisklassen.
Beide Perückenarten können an Ihre natürliche Haarfarbe angeglichen und im gewünschten Schnitt
geschnitten werden. Kunsthaarperücken sind pflegeleichter, trocknen schneller nach dem Waschen und sind
kostengünstiger als aus Echthaar gefertigte Perücken. Echthaarperücken sind nicht nur zum Teil erheblich
teurer, sondern auch etwas pflegeaufwändiger. Sie fühlen sich dafür sehr natürlich an und können wie
normales Haar mit Föhn, Lockenwicklern oder Glätteisen gestylt werden, was aufgrund der Hitzeeinwirkung bei
synthetischen Perücken natürlich nicht möglich ist. Sie können auch selbst gefärbt oder dauergewellt werden.
Alle Perücken, egal ob Kunst- oder Echthaar, müssen genau angepasst und vom Friseur geschnitten, eventuell
gefärbt und nachfrisiert werden, um natürlich zu wirken.
Perückenkauf
Die Perücke kaufen Sie am besten noch vor Therapiebeginn mit vollem Haar und Ihrer natürlichen oder
gewohnten Haarfarbe, so dass die Perücke an Ihre Haarfarbe und -struktur angepasst werden kann. Die
richtige Begleitperson - beispielsweise Ihr Partner, Familienangehörige oder eine Freundin - kann eine große
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Hilfe bei der richtigen Auswahl sein. Wichtig ist in jedem Fall eine professionelle Beratung in einem Zweithaaroder Perückenstudio oder bei einem Friseur Ihres Vertrauens. Bringen Sie ausreichend Zeit mit, um in Ruhe die
verschiedenen Möglichkeiten durchzusprechen und auszuprobieren. Manchmal sind auch mehrere Besuche
notwendig, um den passenden Farbton, Schnitt und Modell zu ermitteln.
Neben Perücken gibt es auch Haarteile, die an Kopfbedeckungen und Hüten befestigt werden können, wenn
man keine Perücke tragen möchte oder verträgt. Neu entwickelt wurde der elastische Haarersatz zum
Aufsetzen. Er kann aus dem eigenen Haar angefertigt werden, wenn vor der Chemotherapie eine ausreichende
Haarlänge vorhanden ist und das Haar vor der Chemotherapie kurz geschnitten wird. Der elastische Haarersatz
wird wie ein Kranz auf etwa halber Höhe um den Kopf getragen und lässt sich dann mit jeder anderen
Kopfbedeckung – Kappe, Mütze, Tuch – kombinieren und sorgt so für einen sehr natürlichen und unauffälligen
Look. Nähere Informationen zum elastischen Haarersatz auf www.jollytops.com.
Lassen Sie sich vom Personal im Perückenfachgeschäft oder von einem geschulten Friseur genau zeigen, wie
Sie die Perücke richtig aufsetzen und positionieren. Für ein natürliches Aussehen der Perücke ist es wichtig,
Ihre natürliche Haaransatzlinie zu beachten. Ein Foto vom perfekten Sitz bei der Anprobe kann Ihnen daheim als
wichtige Referenz dienen, wie und wo auf dem Kopf die Perücke sitzen sollte und wo Ihr natürlicher Haaransatz
verläuft.
Perückenpflege
Nach dem ersten Zurechtschneiden und Anpassen der Perücke beim Friseur oder im Perückenstudio können
Sie Ihre Perücke zu Hause pflegen. Dazu sollten Sie beim Kauf der Perücke auch das notwendige Zubehör
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und Pflegeutensilien für die Perücke erwerben, wie ein kleines Käppchen zum Unterziehen, einen Ständer für
die Aufbewahrung, Shampoo und Pflegeprodukte und eine Perückenbürste. Eine normale Haarbürste kann
die Perücke schädigen. Denken Sie daran, bei synthetischen Perücken keinen heißen Föhn oder ähnliches zu
benutzen. Statt normalem Haarspray sollten Sie nur ein Haarspray mit wenig Alkohol oder noch besser ein
spezielles Haarspray für Perücken verwenden. Kämmen und behandeln Sie Ihre Perücke nicht, wenn sie nass
ist. Damit sie in Form bleibt, sollten Sie die Perücke auf dem Perückenständer aufbewahren. Zum Trocknen
nach dem Waschen sollten Sie eine Perücke grundsätzlich nicht in die direkte Sonne legen oder anderen
Wärmequellen aussetzen. Beim Kochen und Backen, z.B. beim Öffnen eines heißen Backofens, müssen Sie mit
einer Kunsthaarperücke besonders aufpassen.
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Verschiedene Alternativen zu Perücken
Neben Kappen, Hüten und Mützen sind Tücher und Schals in allen Größen, Materialien, Farben und Mustern,
die auf vielfältige Art und Weise gebunden und getragen werden können, wesentlich günstigere Alternativen zu
Perücken. Zu Hause sind sie eine schnelle und angenehme Kopfbedeckung. Sie sind eine schöne Alternative zu
Perücken, wenn die Kopfhaut juckt oder man unter der Perücke stark schwitzt, wenn es einmal sehr schnell gehen
muss oder man keine Lust oder Kraft hat, sich lange zurechtzumachen.
Viele Frauen empfinden Kappen oder Mützen im Alltag als unauffälliger als Tücher. Verschiedene Kappen, Mützen
Tu
oder Hüte ergänzen das jeweilige modische Outfit und sind absolut unkompliziert – aufsetzen und fertig!
Ac
Tu
de
Eine schöne Auswahl an Kopfbedeckungen jeder Art findet man beispielsweise unter www.jollytops.com und unter
www.onkoshop.com.
•
Besonders natürlich sehen Kappen und Co. aus, wenn unter ihnen etwas Haar hervorschaut. Dazu werden sie mit
•
den oben erwähnten Haarteilen oder dem elastischen Haarersatz kombiniert (siehe Perückenkauf).
selbstsicher
modische Akzente
Attraktiv undAttraktiv
selbstsicherunddurch
modischedurchAkzente
Auch Tücher und Schals lassen sich ohne großen Aufwand immer wieder anders binden und stylen und bieten so
Le
viel Abwechslung. Angeboten werden sie aus verschiedenen Materialien. Baumwolltücher in ausreichender Größe
od
von 80 x 80 sind in Deutschland oft schwer zu finden. Sehr glatte Seidentücher rutschen manchmal etwas leichter,
od
aber vor allem Tücher aus Rohseide oder gecrashter Seide lassen sich sehr gut binden. Um etwas Volumen
ni
vorzutäuschen, bietet es sich an, die Tücher am Oberkopf erst einmal umzuschlagen oder unter dem
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Tuch Schulterpolster aus Schaumstoff auf dem Kopf zu platzieren. Etwas mehr Fülle und Lebendigkeit geben auch
Accessoires, die auf dem Tuch getragen oder befestigt werden, wie eine Sonnebrille, die auf der Stirn über dem
Tuch getragen wird, Broschen, größere Ohrringe und Ohrclips. Diese Accessoires lenken auch davon ab, dass unter
r
der Kopfbedeckung kein Haar hervorschaut.
•
Verschiedene Bindetechniken für Tücher und Schals zeigt ausführlich das Buch Haarlose Zeiten (S. 61-77)
von Katharina Roßmann und Constance Willems (ISBN 978-3-00-025834-3).
•
Ein sehr anschauliches Video zu verschiedenen Tuchbindetechniken und zum Umgang mit Perücken kann
man im Internet anschauen unter www.brigitte.de/schminkschule-krebs.
Ärztliche Maßnahmen bei Haarverlust
Leider gibt es derzeit keine wissenschaftlich überzeugenden Studien, die einen positiven Effekt von vorbeugenden
oder therapeutischen Maßnahmen gegen Haarverlust gezeigt haben. Versuche mit Haarwässern, Kühlung
r,
oder Druck auf die Kopfhaut sowie medikamentöser Stimulation des Haarwachstums sind wissenschaftlich
nicht begründet. Bei Anwendung von Kältehauben besteht theoretisch sogar die Gefahr der Ausbildung von
Kopfhautmetastasen.
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NÄGEL
Nagelveränderungen
De
um
Es gibt Chemotherapiemedikamente, die zu Veränderungen an Finger- und Fußnägeln führen. Meist äußern sich
diese zunächst in Form von Querrillen oder weißen Querstreifen und anderen Verfärbungen. Die Nägel können
Tr
später auch weich oder brüchig werden. In manchen Fällen kann es auch vorkommen, dass sich die Finger- und/
tra
oder Fußnägel ablösen oder verkrümmen. Wie der Haarausfall sind die meisten Veränderungen an den Nägeln
ebenfalls vorübergehend und heilen nach Ende der Therapie üblicherweise innerhalb weniger Monate ab.
TIP
Nagelpflege – was Sie selbst tun können
Während der Therapie sollten Sie die Nägel kurz schneiden und darauf achten, dass die Nägel nicht abbrechen
oder einreißen. Die Nagelhaut sollten Sie nur ganz vorsichtig zurückschieben und nicht schneiden.
Weiche Nägel können mit Nagellack z.B. mit Nagel Batrafen® oder mit Visurea Nagellack® verstärkt werden.
Visurea® ist ein nagelfarbener, harnstoffhaltiger Nagellack zur Pflege strapazierter Nägel, der die Nägel mit der
nötigen Feuchtigkeit versorgt und täglich aufgetragen werden sollte. Zur Vorbeugung von Nagelveränderungen
sollten die Nägel dann mit einem dunklen Nagellack lackiert werden, der als Lichtschutz für die Nägel fungiert.
Viele Frauen machen auch gute Erfahrungen mit lichthärtendem Gel, das in professionellen Nagelstudios
aufgetragen wird. Damit können noch gesunde Nägel gestärkt und geschützt werden.
Künstliche
Nägel sindder während
der Chemotherapie
tabu!
Künstliche Nägel
sind während
Chemotherapie
tabu!
Am häufigsten sind Verfärbungen der Nägel zu beobachten. Sie treten meist erst mehrere Wochen nach Beginn
der Therapie auf. Bitte versuchen Sie nicht, Verfärbungen abzufeilen, das kann zu Infektionen führen. Dunkler
Nagellack deckt Verfärbungen ab. Dieser sollte aber kein Formaldehyd enthalten, da Formaldehyd gelbliche
W
Verfärbungen und Trockenheit der Nägel verstärken kann.
au
un
Trockene Nägel können Sie auch mit Feuchtigkeitscreme oder handelsüblichen Handcremes eincremen. Achten Sie
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bei den Inhaltsangaben der Handcremes darauf, dass keine „glycolic, lactic oder salicylic acids“ aufgeführt sind.
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Diese Säuren können die Nägel noch brüchiger machen.
In
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Denken Sie daran, bei der Hausarbeit, vor allem beim Putzen oder Abwaschen, Haushaltshandschuhe zu tragen,
um die Nägel vor aggressiven Putzmitteln zu schützen und sie keinen mechanischen Belastungen auszusetzen.
Tragen Sie weite, nicht einengende Schuhe, die im Zehenbereich nicht drücken. Wenn möglich offene Schuhe
tragen, aber darauf achten, dass Sie sich im Nagelbereich nicht verletzen.
TIPPS
Nägel kurz schneiden und darauf achten, dass die Nägel nicht abbrechen oder einreißen.
Die Nagelhaut nur ganz vorsichtig zurückschieben, nicht schneiden.
Trockene Nägel können mit Feuchtigkeitscreme oder milden Handcremes eingecremt werden.
Gesunde Nägel können mit Nagellack lackiert oder lichthärtendem Gel gestärkt werden.
Keine „künstliche Nägel“ während der Chemotherapie.
Tragen Sie bei der Hausarbeit Haushaltshandschuhe und schützen Sie die Nägel vor mechanischer Belastung.
Ärztliche Maßnahmen bei Nagelveränderungen
Wie schon zur Reduzierung des Hand-Fuß-Syndroms empfohlen, kann das Lagern von Händen und Füßen
auf Kühlpackungen während der Verabreichung der Chemotherapie auch Nebenwirkungen an den Fingerund Fußnägeln vermeiden oder verringern. Die Hände und ggf. auch die Füße werden während der Infusion
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auf speziellen, auf -20 Grad vorbereitete Kühlpackungen gelagert (siehe Kapitel Ärztliche Maßnahmen bei
Hautreaktionen).
In geknickte und splitternde Nägel nisten sich leicht Nagelpilze ein, die ärztlich behandelt werden sollten.
Auch Entzündungen an oder unter den Nägeln kann Ihr Arzt mit lokalen Antibiotika behandeln.
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Schlusswort und Adressen
E
Schlusswort
Al
An
Diese Broschüre möchte dazu beitragen, dass Sie den Herausforderungen der Therapiezeit und den äußeren
Veränderungen aktiv begegnen können. Viele Frauen haben darüber hinaus auch mit dem Besuch von
Ca
Selbsthilfegruppen oder den erwähnten Schminkseminaren sehr positive Erfahrungen gemacht. In erster Linie
sollten Sie sich bewusst machen, dass die Veränderungen an Haaren, Haut und Nägeln in den meisten Fällen nur
vorübergehend sind. Diese positive Grundeinstellung kann Ihnen helfen, die Therapiezeit und die Veränderungen,
Co
die sie mit sich bringt, mit Zuversicht zu meistern.
Adressen für weiterführende Informationen
EG
Fachgesellschaften und Selbsthilfegruppen
Deutsche Krebsgesellschaft – www.krebsgesellschaft.de
Deutsche Krebshilfe – www.krebshilfe.de
Ep
Deutsche Dermatologische Gesellschaft – www.derma.de
Ex
Arbeitskreis Supportive Maßnahmen, Rehabilitation und
Sozialmedizin der Deutschen Krebsgesellschaft - www.asors.de
Ha
Brustkrebs Deutschland e.V. – www.brustkrebsdeutschland.de
An
Kosmetik
Schminktipps für den Teint und die Augen auf www.brigitte.de/schminkschule-krebs
Haut- und Haarpflege sowie Make-up – www.lookgoodfeelbetter.org (in englischer Sprache)
Ph
Kostenlose Kosmetikseminare für Krebspatientinnen in Therapie - www.aktiv-gegen-krebs.de
PP
Kopfbedeckungen
Ta
Umgang mit Perücken - www.brigitte.de/schminkschule-krebs
Kopfbedeckungen - www.jollytops.com und www.onkoshop.com
Ty
Zy
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Erklärung von Fachbegriffen
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Alopezie
Haarausfall
Anthrazykline
Gruppe von Zytostatika, z.B. eingesetzt bei Brustkrebs.
Beispiele: Doxorubicin, Epirubicin.
Camouflage
(franz. camouflage – „Täuschung, Tarnung“): extrem stark deckendes, hitze-,
wasser- und abriebfestes Spezial Make-up, das mehr Farbpigmente als normales
Make-up und Concealer enthält.
Concealer
(engl. to conceal – „verbergen, verstecken“) spezielles Make-up zum Aufhellen und
Abdecken. Wird als Stick, Pinsel oder Creme angeboten und kaschiert Rötungen,
Augenringe oder Unreinheiten.
EGFR-Hemmer
moderne Medikamente, die den so genannten epidermalen WachstumsfaktorRezeptor (EGFR), der bei bestimmten Tumoren vorhanden ist, angreifen und damit
das Tumorwachstum gezielt hemmen können. Sie verursachen häufig einen Hautauschlag, welcher möglicherweise mit der Wirksamkeit der Therapie in Zusammenhang steht.
Epidermis
Oberhaut, äußerste Schicht der Haut.
Exanthem
großflächiger, plötzlich auftretender Hautausschlag. Meistens großflächige
Hautrötung. Typische Ursache sind Infekte und Medikamente.
Hand-Fuß-Syndrom
Hautreaktion, die überwiegend an Handflächen und Fußsohlen auftritt und mit
schmerzhaften, fleckenartigen Rötungen einhergeht.
Antikörper
Medikamente, die gezielt in molekulare Vorgänge von Krebszellen eingreifen, um
das Tumorwachstum zu verhindern. Die Antikörper blockieren bestimmte Rezeptoren
an der Zelloberfläche und verhindern so, dass die Krebszelle Wachstumssignale
empfängt.
Photosensibilisatoren
in der Medizin: Stoffe, die die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung erhöhen und zu Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung führen können.
PPE
kurz für „palmar-plantare Erythrodysästhesie“, Synonym für „Hand-Fuß-Syndrom“.
Taxane
Gruppe von Zytostatika, z.B. eingesetzt bei Brustkrebs.
Beispiele: Docetaxel, Paclitaxel.
Tyrosinkinaseinhibitoren
Medikamente, die gezielt in molekulare Vorgänge innerhalb von Krebszellen
eingreifen, um das Tumorwachstum zu stoppen. Die kleinen Moleküle verhindern,
dass Wachstumssignale innerhalb der Tumorzelle weitergeleitet werden.
Zytostatika
Medikamente zur Chemotherapie; Zellgifte.
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Sanofi Aventis Deutschland GmbH, Berlin
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Ralf Gutzmer, Medizinische Hochschule Hannover
Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Text und Redaktion:
POMME-med GmbH, München
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie,
Rehabilitation und Sozialmedizin der Deutschen Krebsgesellschaft, ASORS
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Herausgeber:
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