Schaffhauser Nachrichten - Ausgabe vom 11.11.2014

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Schaffhauser Nachrichten - Ausgabe vom 11.11.2014
Persönliche Kopie von: MARCO PASSAFARO
DIENSTAG, 11. NOVEMBER 2014
Klettgau/Reiat 21
Firmenjubiläum
Nives Plett
brachte Schönheit
in den Reiat
THAYNGEN Vor 25 Jahren ortete die
i­ nitiative Kosmetikerin Nives Plett in
Thayngen eine Marktlücke. Sie mietete
sich damals in eine leer stehende
­Ladenlokalität an der Biberstrasse ein
und bot der Reiatbevölkerung Schön­
heitspflege in allen Belangen an. Kaum
war sie aus der Lehre als Kosmetikerin
und nach bestandener Weiterbildung
zur eidgenössisch diplomierten Kos­
metikerin, wagte sie in jungen Jahren
den Sprung in die Selbständigkeit.
Und das war gut so. Denn der Erfolg
gab ihr recht. Heute leitet sie ein weit
herum bekanntes Kosmetikinstitut mit
sieben Mitarbeiterinnen. Gegen 9000
zufriedene Kunden aus der ganzen Re­
gion, darunter auch etliche ­Männer, pil­
gern inzwischen zu ihrem Kosmetikins­
titut, um sich Schönheitsbehandlungen
im Gesicht und am ganzen Körper kom­
petent angedeihen zu lassen. Dabei ist
noch zu erwähnen, dass in dieser Zeit­
spanne bereits 17 Lehrtöchter zur
Kosmetikerin ausgebildet wurden. Am
Samstagnachmittag feierten gegen
100 geladene Gäste das Geschäftsjubi­
läum von Nives Cosmetic im Saal des
Restaurants Gemeindehaus. (Si)
Einbrecher
am Werk
RIELASINGEN Im deutschen Grenzgebiet
ist am Wochenende mehrmals einge­
brochen worden. In Rielasingen bra­
chen Einbrecher am Samstagnachmit­
tag die Tür der Dachterrasse eines
Einfamilienhauses auf. Sie flüchteten
mit Diebesgut in unbekannter Höhe.
Ausserdem wird der Hund der Haus­
bewohner seit dem Einbruch vermisst.
In Hilzingen wurde in der Nacht auf
Sonntag zweimal eingebrochen. Zum
einen in eine Bäckerei, zum anderen
in ein Einfamilienhaus, wie Radio Mu­
not meldet. Die Polizei Singen sucht
­Zeugen. (r.)
Die Nummer mit der Hundevermittlung machte nicht nur den vier- bis sechsjährigen Buben und Mädchen aus dem Kinderturnen Spass.
Die Merishauser Turner vermitteln alles
Das Chränzli von Turnverein und Damenturnverein hat am Wochenende die Mehrzweckhalle Merishausen zweimal
gut gefüllt. 600 Besucher freuten sich über Sketche rund um ein Vermittlungsbüro.
von THOMAS HÄSLER
MERISHAUSEN Das Thema Vermittlung
sorgte für den roten Faden am dies­
jährigen Turnerchränzli in Meris­
hausen. Partner, Skiferien, Hunde,
Agenten, Alp­öhis – ein buntes
­«Produkteangebot» hatte sich ein Büro
zur Vermittlung ausgewählt.
In Zusammenarbeit mit dem Da­
menturnverein führte der 1934 gegrün­
dete Turnverein Merishausen sein
Chränzli zum dritten Mal unter der Lei­
tung von Dominik Weber durch. Erst­
mals wurde bereits am Freitagabend
eine Veranstaltung organisiert. Das
­Organisationskomitee konnte erfreut
feststellen, dass sich die Mehrzweck­
halle beide Male gut füllte und insgesamt über 600 Besucher an­wesend
­waren.
Viel Talent auf und hinter der Bühne
Talent in der Moderation und schau­
spielerisches Talent bewiesen Tim Hirt
und Andreas Bührer. Mit unterhalten­
den Sketches stimmten sie die Zu­
schauer auf jede der neun Darbietungen
Auf den Spuren der Romantik
Im Rietmannschen Haus interpretierte ein Frauentrio die Werke bedeutender Komponisten.
von STEFAN ZOBRIST
NEUNKIRCH Franz Schubert, Gustav
Mahler und Louis Spohr – zweifellos
gehörten die im 18. und 19. Jahrhun­
dert geborenen Komponisten zu den
absoluten Koryphäen auf dem Gebiet
der klassischen Musik. Ihre weltbe­
rühmten Symphonien und Opern wie
«Die Unvollendete», «Das Lied von der
Erde» oder «Faust» ziehen auch in der
heutigen Zeit, mehr als 100 Jahre nach
ihrer Uraufführung, noch immer
­Musikfreunde auf der ganzen Welt in
ihren Bann. Im Rietmannschen Haus in
Neunkirch liessen am Samstagabend
die drei klassikbegeisterten Musikerin­
nen Katharina Grünig, Franziska
­Hauser und Ursina Knill jene faszinie­
renden Klänge aus der Romantik­
epoche in einer eindrücklichen Auf­
führung neu aufleben.
Mit ihren Improvisationskünsten,
durch die sie sich einst kennenlernten,
wagten die drei Frauen das Experi­
ment, «der Genauigkeit des Vorgegebe­
nen zu folgen und es anschliessend in
die Entgrenzung zu führen», wie sie
ihren Vortrag selbst umschrieben.
­Daraus resultierte eine unter die
Haut gehende Darbietung, welche an
­Dramatik nur schwer zu übertreffen
war. Leise, entspannende Liedpassa­
gen wechselten sich in rascher Abfolge
mit lauten, ekstatisch geprägten ­Stellen
ab, und Ursina Knills gewaltige Stimme,
welche sie zu Schuberts «Erlkönig»
oder Spohrs «Zwiegesang» in atem­
beraubende Tonhöhen vorstossen liess,
begeisterte das knapp fünfzigköpfige
Publikum.
Bild Thomas Häsler
Dementsprechend grossen Beifall
erntete das sympathische Frauentrio,
als sich die Vorstellung am späteren
Abend ihrem Ende zuneigte. «Improvi­
sation ist die Faszination der Unvorher­
sehbarkeit», sagte Ursina Knill, «sie
­repräsentiert eine Musikrichtung, wel­
che sehr hohe Fertigkeiten voraus­
setzt.» Da sie das Improvisieren von
klassischer Musik beflügle, werde diese
für sie freier, so die Sängerin. Ausser­
dem liebe sie es, ihre Zuhörer durch das
Vermischen romantischer und improvi­
sierter Musikstücke zu verführen.
Organisator Heinrich Pestalozzi
freute sich über den gelungenen An­
lass. «Ich finde es toll, dass ich mit mei­
nen Veranstaltungen verschiedensten
Künstlern eine Plattform bieten und
dadurch auch weniger bekannten
­Talenten zur Entdeckung verhelfen
kann», sagte er. Und nicht zuletzt wür­
den die Anlässe auch zur kulturellen
Bereicherung von Neunkirch beitra­
gen. Während des anschliessenden
Umtrunks in dem altehrwürdigen
­Barockgebäude liess man den romanti­
schen Herbstabend ausklingen.
Mit ihren Improvisationskünsten lassen Katharina Grünig, Ursina Knill und Franziska
Hauser (v. l.) klassische Musik neu aufleben. Bild Stefan Zobrist
der Turnergruppen ein. Das Programm
hatten Judith Germann und Barbara
Bührer zusammengestellt. Mitwirkende
waren weitgehend die ­diversen Riegen
der beiden Turn­vereine.
Das Gebotene war erfrischend
vielfältig. Die kostümierten Turner­
gruppen präsentierten an verschiede­
nen Geräten rhythmische Darbietun­
gen zu unterhaltender Musik.
Die jungen Hunde begeisterten
Die Herzen der Zuschauer beson­
ders schnell eroberten die Teilnehmer
des Kinderturnens. Die vier- bis sechs­
jährigen Buben und Mädchen verwan­
delten sich in junge Hunde, die zur
Vermittlung angeboten wurden. Mit
ihren tollen Kostümen und ihrer Un­
bekümmertheit begeisterten sie das
Publikum.
Kreative Eltern, die beim Outfit
halfen, sowie das Arrangement unter
der Leitung von Noemi Wanner, Linda
Hirt, Jenni Wehrli und Barbara ­Bührer
taten das Ihre, um den Zuschauern
ein farbenprächtiges Gesamtbild zu
­bescheren.
Matthias Brüx besteht
die Feuertaufe bestens
Der neue Dirigent des Thaynger
Frauenchores hatte bei seinem
ersten Konzert alles im Griff.
THAYNGEN Vereinspräsidentin Gabi
Greutmann zeigte sich am Sonntag­
abend sehr erfreut über die vielen Be­
sucher in der katholischen Kirche in
Thayngen. Das Konzert des Frauen­
chors Thayngen war das erste unter
der Leitung des neuen Dirigenten
­Matthias Brüx, der zudem die Kirchen­
chöre Rielasingen-Worblingen und
­Bietingen-Ebringen sowie den Männer­
chor Hallau musikalisch leitet.
Matthias Brüx begleitete seine
­Damen auf dem Klavier und stellte die
verschiedenen Liedbeiträge auch selbst
vor. Die Auswahl der besinnlichen
­Lieder passte vorzüglich in die Novem­
berstimmung.
Einfühlsame Texte
Das Abendlied eines blinden Kindes,
komponiert vom Österreicher Cesar
Bresgen, beschrieb den eindringlichen
Wunsch, Licht und Farben sehen zu
­dürfen. Aber auch humorvolle Texte wie
beim Lied «Im Park» von Heinz Kratoch­
wil standen auf dem Programm. Der
Liedtext entstammt einem Gedicht von
Joachim Ringelnatz. Ebenso lustig war
das «Duetto buffo di due Gatti», von
Gioachino Rossini, bei dem Gabi Greut­
mann und Laetitia Ferrarese als Solis­
tinnen auftraten. Der Text bei dem Duett
für zwei Katzen besteht vollständig aus
dem wiederholten Wortlaut «Miau».
Der zweite Teil des Konzerts war
der Filmmusik gewidmet. Der deutsche
Dirigent erklärte die Inhalte, damit
sich die Besucher besser in die Drama­
turgie hineinversetzen konnten, die
musikalisch zum Ausdruck gebracht
wurde. Ein Höhepunkt war sicherlich
das Lied «The Rose» aus dem gleich­
namigen Film, der einst mit dem
­Golden Globe ausgezeichnet wurde.
Mit diesem Lied wurde nicht zuletzt
auch die Kelly Family berühmt. Das
Schlusslied aus dem Film «Wie im
­Himmel» stammte dann aus dem Lieb­
lingsfilm des Dirigenten. «Vielleicht
liegt es ­daran, dass die Hauptrolle im
Film ein Dirigent eines Kirchenchores
spielt», bemerkte Matthias Brüx dazu.
Engelsgesang in der Pfarrkirche
Der neue Dirigent hatte seinen
Chor durchwegs unter Kontrolle und
fügte die 14 Frauenstimmen zu einem
harmonischen Klangerlebnis zusam­
men. Dank der guten Akustik in der
­katholischen Pfarrkirche kamen die
Stimmen klar zum Ausdruck. Der
­Gesang wirkte nie zu laut und nie zu
leise, und manchmal hörte er sich an
wie sanfter Engelsgesang.
Die begeisterten Besucher liessen
die Frauen nicht ohne Zugabe von der
Bühne. Mit «Irish Blessings» endete das
einstündige Konzert unter dem Beifall
der begeisterten Besucher. Am nächsten
Sonntag begleitet der Frauenchor den
Gottesdienst in der reformierten Kirche
in Thayngen. Die Vereinspräsidentin lud
zudem Frauen zum Schnuppern ein, da
der Chor Verstärkung in allen Stimm­
lagen brauchen kann. Die Proben finden
dienstags um 20 Uhr in der Aula im
­Reckenschulhaus statt. (gün)