Noriker-Zucht in Österreich

Transcription

Noriker-Zucht in Österreich
Macho
Elmar im
Zoo
Text Dr. Harald Schwammer*
oder:
Noriker-Zucht in
Österreich
A
usgrabungen aus der Zeit 600 Jahre
vor Christus bezeugen, dass die kelti schen Alpenländler Pferde besaßen,
zuweilen sogar gefleckte. Nach Gründung der
Provinz "Noricum" in Regionen des heutigen
Österreichs durch die Römer kamen um Christi
Geburt mittelschwere römische Zugpferde
nach Mitteleuropa, wo ein neuer Typ entstand. Ihren Namen verdankt diese
Pferderasse der ehemals römischen
Provinz Noricum. Unter Karl dem
Großen, im 8. Jahrhundert, blühte die
Zucht der schweren Schläge auf. Die
Errichtung von Zuchtgestüten der
Noriker wurde erstmals 1576 im
Schloß Rief bei Hallein dokumentiert. Die Zucht lag damals in der
Hand der Erzbischöfe von Salzburg. Die berühmte ,,Pferdeschwemme“ in der Stadt Salzburg zeigt in
ihren Fresken stilisierte Pferde mit Ramskopf
und schwerem Körper, im Gesamtbild unverkennbar Kaltblutpferde. Viele Darstellungen
aus der Zeit beweisen, wie beliebt ausgefallene Fellfarben und -muster waren, was bis zur
letzten Jahrhundertwende andauerte. Die
Salzburger Erzbischöfe waren weiterhin
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cours
Mercedes-Empfang mit offens
iaatsmänner, die aatsmänner, die jenseits
protokollarischer Zwänge tun, wozu
sie Lust haben; Franke Sloothaak, der beim
Mercedes-Empfang mit offensi
Noriker-Zucht
Förderer der Zucht dieser Pferde, wobei im
17.Jahrhundert sogar strenge Richtlinien für
die Zucht von ihnen erstellt wurden.
Verwendung fanden sie vornehmlich als
Prunk- und Paradepferde, wobei bunte Pferde
besonders beliebt waren. Waren die Noriker
zumeist Braune, so traten durch die Einkreuzung mediterraner Rassen ungewöhnliche
Färbungen wie Isabellen, Schecken, Tiger und
Mohrenköpfe auf. Auch die noch jetzt vorhandenen Braun-, Rot- und Blauschimmelfarben
sind so zu erklären.
Derzeitiger Status des Norikers
Die Zucht österreichischer Noriker basiert
derzeit auf fünf Blutlinien (Vulkan, Nero, Diamant, Schaunitz, Elmar). In der Nachkriegszeit
wurde ein mittelschweres, nicht zu großes, tiefes und hartes Arbeitspferd mit bestem Fundament angestrebt. Die Hälfte dieser Pferde
waren Braune, aber auch Füchse waren häu-
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cours
fig. Die früher für den Noriker typischen
Tigerschecken gab es kaum noch. Leistungsprüfungen wurden eingeführt, aber die Zahl
der Noriker verringerte sich in den sechziger
und siebziger Jahren von 34510 auf 9599
rapide.
In den letzten Jahren ist wieder ein leichter
Anstieg und ein wachsendes Interesse an
Kaltblütern festzustellen. Der Noriker entwickelt
sich immer mehr zum Sportpferd und wird
sowohl als Fahr- aber auch Reitpferd eingesetzt. Das zeigt auch die Entwicklung weg
vom ursprünglich schweren Typ zu einem
Pferd mit guten Gängen, verbunden mit
Gleichgewichtsgefühl, Trittsicherheit und Steigvermögen. Durch das steigende ökologische
Bewusstsein findet der Noriker in der alpinen
Region auch als Arbeitstier wieder Verwendung. Auch als Kutschen- und Schlittenpferd in
den Fremdenverkehrsgebieten hat die Rasse
neuerlich Bedeutung bekommen. Leider lässt
zur Zeit die Fruchtbarkeit dieser Kaltblutrasse
etwas zu wünschen übrig. Derzeit dürften je
30 Prozent der Noriker Rappen, Braune und
Füchse sein. Die übrigen 10 Prozent teilen sich
Tiger und Blauschimmel. Derzeit gibt es ca.
9.000 Tiere, davon 3000 Hauptstammbuchstuten und etwa 120 Deckhengste.
Mercedes-Empfang mit offens
iaatsmänner, die aatsmänner, die jenseits protokollarischer Zwänge tun, wozu
sie Lust haben; Franke Sloothaak, der beim
Mercedes-Empfang mit offensiaatsmänner,
die aatsmänner, die jenseits prot
Noriker - Zuchtprogramm im
Tiergarten Schönbrunn
Der Tiergarten Schönbrunn in Wien und
das Lehr- und Forschungsgut der Veterinärmedizinischen Universität von Wien (Krämesberg) haben sich zu einem Zuchtprojekt für
gefährdete Farbschläge des Norikers zusammengeschlossen. Primäres Ziel ist es, die beiden Farbschläge Tiger und Plattenschecken
durch gezielte Zucht zu erhalten und einen
entsprechenden Bestand aufzubauen. Die beiden Institutionen sind im Besitz der zwei derzeit einzig bekannten und angekörten Platten-
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Noriker-Zucht
scheckenhengsten (Gauner Vulkan - Tiergarten
Schönbrunn, Lotto Vulkan - Lehr- u. Forschungsgut der Vet. med. Univ. Wien in
Krämesberg). In Summe sind überhaupt nur
mehr 12 Plattenschecken-Noriker registriert.
Eine Belegung von zwei Plattenscheckenstuten
und verschiedenen einfarbigen Stuten soll die
Basis der Scheckenerhaltungszucht bilden. Der
Tiergarten Schönbrunn ist auch im Besitz eines
gekörten Tigerscheckenhengstes (Macho
Elmar) und deshalb auch in der Lage, diese
Linie zu fördern. Gleichzeitig aber ist mit optimierter Aufzucht und Selektion eine Qualitätsstabilisierung anzustreben.
Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit soll die
Vielseitigkeitsverwendung des Norikers propagiert werden. Kutschenfahrkurse, Holzrückkurse, die Verwendung als Reit-, Fahr- und Arbeitspferd haben die Bedeutung des Norikers wieder gesteigert. Seit den 1980iger Jahren und
dem steigenden Import gefleckter Pferde aus
den USA wurde auch der bunte Noriker neu
entdeckt, so dass eine Chance besteht, dieses
Kulturgut Österreichs weiterhin zu erhalten.
* Dr. Harald Schwammer ist stellvertretender
Direktor des Tiergartens Schönbrunn
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Zucht der schweren Schläge auf. Die
Errichtung von Zuchtgestüten der Noriker
wurde erstmals 1576 im Schloß Rief bei Hallein
dokumentiert. Die Zucht lag damals in der
Hand der Erzbischöfe von Salzburg. Die
berühmte ,,Pferdeschwemme“ in der Stadt
Salzburg zeigt in ihren Fresken stilisierte Pferde
mit Ramskopf und schwerem Körper, im
Gesamtbild unverkennbar Kaltblutpferde. Viele
Darstellungen aus der Zeit beweisen, wie
beliebt ausgefallene Fellfarben und -muster
waren, was bis zur letzten Jahrhundertwende
andauerte. Die Salzburger Erzbischöfe waren
weiterhin Förderer der Zucht dieser Pferde,
wobei im 17.Jahrhundert sogar strenge Richtlinien für die Zucht von ihnen erstellt wurden.
Verwendung fanden sie vornehmlich als
Prunk- und Paradepferde, wobei bunte Pferde
besonders beliebt waren. Waren die Noriker
zumeist Braune, so traten durch die Einkreuzung mediterraner Rassen ungewöhnliche
Färbungen wie Isabellen, Schecken, Tiger und
Mohrenköpfe auf. Auch die noch jetzt vorhandenen Braun-, Rot- und Blauschimmelfarben
sind so zu erklären.
Die Zucht österreichischer Noriker basiert
Mercedes-Empfang mit offens
iaatsmänner, die aatsmänner, die jenseits protokollarischer Zwänge tun, wozu
sie Lust haben; Franke Sloothaak, der beim
Mercedes-Empfang mit offensiaatsmänner,
die aatsmänner, die jenseits protokollarischer
Zwänge tun, wozu sie Lust haben; Fran
ke Sloothaak, der beim Mercedes-Empfang
mit offensiaats männer
derzeit auf fünf Blutlinien (Vulkan, Nero, Diamant, Schaunitz, Elmar). In der Nachkriegszeit
wurde ein mittelschweres, nicht zu großes, tiefes und hartes Arbeitspferd mit bestem Fundament angestrebt. Die Hälfte dieser Pferde
waren Braune, aber auch Füchse waren häufig. Die früher für den Noriker typischen
Tigerschecken gab es kaum noch.
Leistungsprüfungen wurden eingeführt,
aber die Zahl der Noriker verringerte sich in
den sechziger und siebziger Jahren von 34510
auf 9599 rapide.
In den letzten Jahren ist wieder ein leichter
Anstieg und ein wachsendes Interesse an
Kaltblütern festzustellen. Der Noriker entwickelt
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Noriker-Zucht
sich immer mehr zum Sportpferd und wird
sowohl als Fahr- aber auch Reitpferd eingesetzt. Das zeigt auch die Entwicklung weg
vom ursprünglich schweren Typ zu einem
Pferd mit guten Gängen, verbunden mit
Gleichgewichtsgefühl, Trittsicherheit und Steigvermögen. Durch das steigende ökologische
Bewusstsein findet der Noriker in der alpinen
Region auch als Arbeitstier wieder Verwendung. Auch als Kutschen- und Schlittenpferd in
den Fremdenverkehrsgebieten hat die Rasse
neuerlich Bedeutung bekommen. Leider lässt
zur Zeit die Fruchtbarkeit dieser Kaltblutrasse
etwas zu wünschen übrig. Derzeit dürften je
30 Prozent der Noriker Rappen, Braune und
Füchse sein. Die übrigen 10 Prozent teilen sich
Tiger und Blauschimmel.
Derzeit gibt es ca. 9.000 Tiere, davon 3000
Hauptstammbuchstuten und etwa 120
Deckhengste.
Noriker - Zuchtprogramm im
Tiergarten Schönbrunn
Der Tiergarten Schönbrunn in Wien und
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das Lehr- und Forschungsgut der Veterinärmedizinischen Universität von Wien (Krämesberg) haben sich zu einem Zuchtprojekt für
gefährdete Farbschläge des Norikers zusammengeschlossen. Primäres Ziel ist es, die beiden Farbschläge Tiger und Plattenschecken
durch gezielte Zucht zu erhalten und einen
entsprechenden Bestand aufzubauen. Die beiden Institutionen sind im Besitz der zwei derzeit einzig bekannten und angekörten Plattenscheckenhengsten (Gauner Vulkan - Tiergarten
Schönbrunn, Lotto Vulkan - Lehr- u. Forschungsgut der Vet. med. Univ. Wien in
Krämesberg). In Summe sind überhaupt nur
mehr 12 Plattenschecken-Noriker registriert.
Eine Belegung von zwei Plattenscheckenstuten
und verschiedenen einfarbigen Stuten soll die
Basis der Scheckenerhaltungszucht bilden. Der
Tiergarten Schönbrunn ist auch im Besitz eines
gekörten Tigerscheckenhengstes (Macho
Elmar) und deshalb auch in der Lage, diese
Linie zu fördern. Gleichzeitig aber ist mit optimierter Aufzucht und Selektion eine Qualitätsstabilisierung anzustreben.
Mercedes-Empfang mit offens
iaatsmänner, die aatsmänner, die jenseits protokollarischer Zwänge tun, wozu
sie Lust haben; Franke Sloothaak, der beim
Mercedes-Empfang mit offensiaatsmänner,
die aatsmänner, die jenseits protokollarischer
Zwänge tun, wozu sie Lust haben; Fran
ke Sloothaak, der beim Mercedes-Empfang
mit offensiaats männer
Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit soll die
Vielseitigkeitsverwendung des Norikers propagiert werden. Kutschenfahrkurse, Holzrückkurse, die Verwendung als Reit-, Fahr- und Arbeitspferd haben die Bedeutung des Norikers wieder gesteigert. Seit den 1980iger Jahren und
dem steigenden Import gefleckter Pferde aus
den USA wurde auch der bunte Noriker neu
entdeckt, so dass eine Chance besteht, dieses
Kulturgut Österreichs weiterhin zu erhalten.
* Dr. Harald Schwammer ist stellvertretender
Direktor des Tiergartens Schönbrunn
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