Gliederung der Vorlesung Kapitel 3: Empfohlenes Literaturstudium
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Gliederung der Vorlesung Kapitel 3: Empfohlenes Literaturstudium
Gliederung der Vorlesung 1 Entscheidungstatbestände des Handelsmanagements 2 Standortpolitik 3 Sortimentspolitik 4 Preispolitik 5 Kommunikationspolitik 6 Verkaufsraumgestaltung 7 Verkaufspersonal 8 Handelscontrolling Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 106 Kapitel 3: Empfohlenes Literaturstudium • Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Müller-Hagedorn, L.: Handelsmarketing, 4. Aufl., Stuttgart 2005, S. 180-255. alternativ: • Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, Stuttgart 1998, S. 402-442. 107 Vertiefende Literaturquellen Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski zum Thema Servicepolitik: • Liebmann, H. P./ Zentes, J.: Handelsmanagement, 2., neu bearb. Aufl., München 2008, S. 523-537. zum Thema Handelsmarken: • Schröder, H.: Handelsmarketing. Methoden und Instrumente im Einzelhandel, München 2002, S. 233-263. • Sayman, S./Hoch, S.J./Raju, J.S.: Positioning of Store Brands, in: Marketing Science, Vol. 21 (2002 ), No. 4 S. 378-397. zum Thema Category Management: • Müller-Hagedorn, L./Zielke, S´.: Category Management, in: Albers, S./Herrmann, A. (Hrsg.): Handbuch Produktmanagement. Strategieentwicklung – Produktplanung – Organisation – Kontrolle, Wiesbaden 2000, S. 859-882. 108 Weitere verwendete Literatur • • • • • • Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution (Hrsg.): Katalog E, 5. Aufl., Köln 2006. Dumke, S.: Handelsmarkenmanagement, Berlin 1996. Faßnacht, M.: Eine dienstleistungsorientierte Perspektive des Handels Marketing, Wiesbaden 2003. Holzkämpfer, O. : Category Management: Strategische Positionierung des Handels, Göttingen 1999. Merkle, E. : Die Erfassung und Nutzung von Informationen über den Sortimentsverbund in Handelsbetrieben, Berlin 1981. Meffert, H./ Burmann, C./ Koers, M.: Markenmanagement, Wiesbaden 2002. 109 Kapitel 3: Gliederung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.1 Planung und Steuerung der Sortimentspolitik 3.1.1 Sortimentspolitische Entscheidungen 3.1.2 Category Management als wirtschaftsstufenübergreifender Ansatz 3.1.3 Analyseinstrumente im Rahmen der Sortimentspolitik 3.2 Servicepolitik 3.3 Handelsmarkenpolitik 3.3.1 Bedeutung von Handelsmarken 3.3.2 Positionierung einer Handelsmarke 110 Kapitel 3: Lernziele Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Nach der Bearbeitung des 3. Kapitels sollen Sie in der Lage sein, 1. den Begriff Sortiment zu definieren, 2. sortimentspolitische Alternativen, Ziele und Umweltgrößen zu nennen, 3. das Category Management Konzept zu erläutern, 4. klassische Kennzahlen zu erläutern und ihre Schwäche darzustellen, 5. die Analyse von Verbundkäufen zu erläutern, 6. Ansatzpunkte zur Beurteilung einer Handelsmarkenpolitik zu nennen und zu erläutern, 7. die Grundidee, die Vorgehensweise und die Ergebnisse des Ansatzes von Sayman/Hoch/ Raju darzustellen und zu beurteilen. 111 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.1 Planung und Steuerung der Sortimentspolitik 112 Sortimentsbegriff Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski „Bei einem Sortiment handelt es sich um die Summe aller Absatzobjekte (Sachgüter, Dienstleistungen und Rechte), die ein Anbieter im Laufe einer Saison seinen Abnehmern physisch oder auf andere Weise anbieten will, wobei es gleichgültig ist, ob er die Güter selbst herstellt oder beschafft.“ Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S.223. 113 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Sortimentspyramide Sortimentsebenen Merkmal Beispiel Gliederung nach Seyffert 1. Warenart 1. Warenbereich Entspricht weitgehend der Branchengliederung Hausrat 2. Warenbereich 2. Warengattung Bedarfsbereiche Haus- und Küchengeräte, Glas, Porzellan, Keramik, Bestecke und Schneidwaren 3. Warengruppe 3. Warenart Bedarfsart Emaillierte Geschirre, Aluminiumgeschirre, nicht elektrische Haushaltsmaschinen Unterschiede in der Menge, in der Größe und in der Farbe werden berücksichtigt, andere Unterschiede bleiben unbeachtet Bratpfanne, Gaskochtopf, Bräter (Artikelgruppe) 4. Artikelgruppe 4. Artikel (Sortengruppe) 5. Artikel 5. Sorte Kleinste Dispositionseinheit Bratpfannen nach Größe, dient zur Erfassung ökonomisch Farbe, Qualitätsstufen wichtiger Unterschiede, z.B. des Lieferanten, des Materials, der Größe Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S.186. 114 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.1.1 Sortimentspolitische Entscheidungen 115 Ziele und Einflussfaktoren der Sortimentspolitik Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Zielgrößen: • • • Wie wird durch die sortimentspolitischen Maßnahmen die Kostensituation verändert? Wie wird durch die sortimentspolitischen Maßnahmen die Erlössituation verändert? Wie wird durch die sortimentspolitischen Maßnahmen die Liquidität des Unternehmens verändert? Einflussfaktoren: • • • • Absatzmarkt- bzw. kundenbezogene Einflussfaktoren, konkurrenzbezogene Einflussfaktoren, beschaffungsmarkbezogene Einflussfaktoren, innerbetriebliche Einflussfaktoren 116 Strategische Leitlinien der Sortimentspolitik Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Orientierung am Bedarf der Abnehmer • Orientierung an den Mitbewerbern • Orientierung am konsumgerichteten Verhalten der Lieferanten Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 476. 117 Abnehmerorientierte Sortimentsgestaltung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Orientierung an einzelnen Bedarfsbereichen • Orientierung an Erlebnisbereichen und Verwendungsanlässen • Orientierung an Bedarfsträgern bzw. Zielgruppen Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 478f. 118 Mitbewerberorientierte Sortimentsgestaltung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Positive Abhebung bei sortimentspolitischen Vorteilsaspekten • Anpassung an gegebene Standards • Wettbewerbsmeidung durch gegenseitige Abstimmung oder Ergänzung Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 478. 119 Lieferantenorientierte Sortimentsgestaltung • Push- versus Pull-Strategie • Hersteller- versus Handelsmarken Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 477. 120 Sortimentsdimensionen Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Sortimentsbreite: • Anzahl der additiven Kaufmöglichkeiten zur Befriedigung unterschiedlicher Bedürfnisse bzw. Kaufwünsche (Die Sortimentsbreite wird erhöht, wenn zu einer Produktart A die Produktarten B, C D.... hinzukommen) Sortimentstiefe: • Anzahl der alternativen Kaufmöglichkeiten zur Befriedigung eines einzelnen Bedürfnisses bzw. Kaufwunsches (Die Sortimentstiefe wird erhöht, wenn zu einem Artikel A1 dessen Varianten A2, A3, A4.... hinzukommen) 121 Sortimentspolitische Alternativen einer bestehenden Handelsunternehmung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Erweiterung der Sortimentsbreite Beibehaltung Ausweitung (Sortimentsexpansion) Erweiterung der Sortimentstiefe mit ähnlichen Sortimentsteilen mit neuartigen Sortimentsteilen (laterale Diversifikation) Austausch von Artikeln Sortimentspolitische Alternativen Strukturveränderungen (Sortimentsvariation) Änderung Gewichtsverlagerung Reduktion der Sortimentstiefe Elimination von Artikelgruppen Spezialisierung Elimination von Warengruppen Einengung (Sortimentskontraktion) Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S.225. 122 Waren-Welten im Galeria-Konzept der Kaufhof AG (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Damen-Welt • Heimtex-Welt • Herren-Welt • Technik-Welt • Kinder-Welt • Schönes & Nützliches • Sport-Welt • Feinschmeckwer-Paradies • Haushalt-Welt Quelle: www.galeria-kaufhof.de 123 Waren-Welten im Galeria-Konzept der Kaufhof AG (II) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.galeria-kaufhof.de 124 Waren-Welten im Galeria-Konzept der Kaufhof AG (III) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.galeria-kaufhof.de 125 Sortimentskonzept von TOYS“R“US (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.toysrus.de 126 Sortimentskonzept von TOYS“R“US (II) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.toysrus.de 127 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.1.2 Category Management als wirtschaftsstufenübergreifender Ansatz 128 Begriff des Category Managements Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski „Eine Kategorie ist eine Gruppe von Produkten und Dienstleistungen, die aus Konsumentenperspektive als zusammengehörend betrachtet werden.“ Quelle: Holzkämpfer 1999, S. 43. „Category Management ist die Strukturierung des Konsumgütergeschäftes (für den Hersteller und den Händler) in Kategorien, die aus für den Kunden zusammengehörenden Produkten bestehen, und die Führung des Unternehmens mittels dieser Struktur.“ Quelle: Holzkämpfer 1999, S. 44. 129 Elemente des Category Managements (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 1. Category Management ist ein endverbraucherorientiertes Prinzip der Sortimentsgliederung. 2. Category Management ist ein Prozess zur Planung von Warengruppen. Dabei werden auch Gesichtspunkte der Optimierung des Warenflusses berücksichtigt. 3. Category Management ist eine Organisationsform, die dem Category Manager die gesamte Verantwortung für eine Warengruppe zuweist (interne Perspektive). 4. Category Management vollzieht sich wirtschaftsstufenübergreifend; die warengruppenorientierte Kooperation zwischen Handel und Industrie ist konzeptimmanent (externe Perspektive). Quelle: Müller-Hagedorn/Zielke 2000, S. 862. 130 Elemente des Category Managements (II) Hersteller CM als Kooperationsfeld Handel Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Endverbraucher CM als endverbraucherorientierte Sortimentsgliederung CM als Sortimentsplanungsprozeß CM als Organisationsprinzip CM als Organisationsprinzip Quelle: Müller-Hagedorn/Zielke 2000, S. 864. 131 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Prozess des Category Managements Kategorie-Definition als strategische Planungseinheit Kategorie-Rolle Kategorie-Bewertung Soll-Zustand Ist-Zustand Kategorie-Leistungsanalyse Soll-Ist-Vergleich und Zielbildung KategorieÜberprüfung Kategorie-Strategien Marketing- und Beschaffungsstrategien Kategorie-Taktiken Sortiments- und Preispolitik, Promotion u. Regalpräsentation Kategorie-Planumsetzung Verantwortlichkeiten und Fristen Quelle: ECR Europe (Hrsg.): Category Management Best Practices Report, o. O. 1997. 132 Kategorie-Rollen Profilierungskategorie i. d. R. 5-7% aller Kategorien - - Pflichtkategorie i. d. R. 5560% aller Kategorien Impuls/SaisonKategorie i. d. R. 1520% aller Kategorien Ergänzungskategorie i. d. R. 1520% aller Kategorien - - - Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Händler ist beim Zielkunden Primäranbieter für die Kategorie. Kategorie definiert das Profil des Händlers aus Sicht des Zielkonsumenten. Kategorie bietet dem Zielkonsumenten dauerhaft überdurchschnittlichen Nutzen. Führende Warengruppe des Händlers hinsichtlich Umsatz, Marktanteil, Kundenzufriedenheit, Service und Effizienz. Kategorie trägt zur Weiterentwicklung von Personal, Systemen und technologischen Aspekten bei. Händler ist beim Zielkunden bevorzugter Anbieter für die Kategorie. Kategorie baut das Image des Händlers auf. Kategorie bietet dem Zielkonsumenten dauerhaft hohen Nutzen. Kategorie kommt eine wesentliche Rolle für die Generierung von Ertrag, Cash-flow und Gesamtkapitalrendite zu. Händler ist beim Zielkunden Hauptanbieter für die Kategorie. Kategorie verstärkt Image des Händlers. Kategorie bietet dem Zielkunden einen hohen Verbrauchernutzen. Kategorie kommt eine sekundäre Rolle bei der Verbesserung von Ertrag, Cash-flow und Gesamtkapitalrendite zu. Kategorie positioniert den Händler beim Zielkunden als umfassenden Anbieter. Kategorie bietet dem Zielkunden einen guten Verbrauchernutzen. Kategorie kommt eine wichtige Rolle bei der Generierung von Erträgen und Margenverbesserung zu. Quelle: ECR Europe (Hrsg.): Category Management Best Practices Report, o. O. 1997, S. 43. 133 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.1.3 Analyseinstrumente im Rahmen der Sortimentspolitik 134 Analysemethoden im Rahmen der Sortimentsplanung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Klassische Kennzahlen • Kostenrechnung • Analyse von Reaktionen einzelner Kundengruppen • Verbundanalysen 135 Klassische Kennzahlen zur Beurteilung von Sortimentsteilen (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Definition andere Bezeichnungen 1. Umsatz Absatzmenge x Verkaufspreis Umsatzkraft 2. Spanne a) Betragsspanne = absolute Differenz von Umsatz (bereinigt um MwSt) und Wareneinkauf (EK) der abgesetzten Artikel b) prozentual als Abschlagsspanne c) prozentual als Aufschlagsspanne Warenrohertrag Bruttoertrag Ertragskraft 3. a) Umschlagshäufigkeit Varianten: Stück-, WG-, Betriebsspanne Umschlagsgeschwindigkeit Lagerumschlag Umsatz (zu Einkaufspr eisen) ∅ Warenbest and (bew. zu Einkaufspr eisen) b) Kapitalumschlag Umsatz (zu Verkaufs preisen) ∅ Warenbest and (bew. zu Einkaufspr eisen) Quelle: Müller-Hagedorn, 2005, S. 195. 136 Klassische Kennzahlen zur Beurteilung von Sortimentsteilen (II) Definition Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski andere Bezeichnungen 4. Bruttorentabilität Bruttorentabilitätskraft Bruttonutzen Bruttoertrag ∅ Warenbest and (bew. zu Einkaufspreisen) = Aufschlags spanne x Umsatz (EK) ∅ Warenbest and (zu EK) = Aufschlags spanne × Lagerumsch lag = 5. Nettorentabilität Bruttoertrag Umsatz (zu EK) × Umsatz (zu EK) ∅ Warenbest and (zu EK) Deckungsbe itrag ∅ Warenbest and x 100 oder Deckungsbe itrag Beanspruch te Verkaufsf läche 6. DPP/DPR x 100 Deckungsbeitrag eines Produktes ./. durch Umlage zugeordnete Elemente Direkter Produkt - Profit ∅ Warenbest and (zu EK) x 100 Direkter ProduktProfit (DPP) Direkte ProduktRentabilität (DPR) Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 195. 137 Umsatzverteilung (Lorenzkurve) (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Warengruppe Σ 1 2 3 4 5 Anzahl der Artikel 100 240 30 430 200 1000 Umsatz 500 2500 500 2500 4000 10000 relativer Anteil der Artikel 10% 24% 3% 43% 20% 100% relativer Umsatzanteil 5% 25% 5% 25% 40% Umsatzanteil Artikelanteil 0,5 1,04 1,7 0,6 2 3 4 2 Rangfolge 1 100% 5 Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 196. 138 Umsatzverteilung (Lorenzkurve) (II) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Relativer Umsatz 100 % 90 % 80 % WG 5 70 % 60 % WG 3 50 % 40 % WG 2 30 % 20 % WG 4 10 % WG 1 0 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Relative Zahl der Artikel Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 196. 139 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Kennzahlenpyramide Umsatz zu Nettoverkaufspreisen (Jahr) DM 41.850,64 durchschn. Kapitalumschlag 9,02 : durchschn. Lagerbestand zu Einstandspreisen DM 4.637,75 durchschn. Nettoverkaufspreis DM 12,96 durchschn. Bruttonutzen 73,5 Kompensationskraft Bruttonutzen 0,79 : durchschn. EKPreis einschl. d. direkt zurechenb. Kosten DM 11,91 durchschn. Deckungsbeitrag pro Stück DM 1,05 durchschn. Bruttonutzen der Artikelgesamtheit 93,04 durchschn. Abschlagskalkulation 8,10% : durchschn. Nettoverkaufspreis DM 12,96 Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 233. 140 Spanne und Kapitalumschlag als Maß- Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski größen für die Vorteilhaftigkeit von Artikeln Abschlagskalkulation Art. 743 Art. 45 Art. 356 30 Art. 301 Art. 496 Art. 456 Art. 318 20 Art. 355 Bruttonutzen = 100 Art. 460 Art. 30 Art. 317 10 Art. 364 Art. 541 Art. 300 Art. 455 Art. 298 0 0 1 2 3 4 Die Blasengröße gibt den Deckungsbeitrag an. minimaler DB pro Woche: Art. 496 DM 0,7; max. DB pro Woche: Art. 300, DM 65,5 5 6 7 8 Kapitalumschlag Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 234. 141 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Deckungsbeitrag und Kapitalbindung als zentrale Beurteilungskriterien Deckungsbeitrag pro Zeiteinheit Ist der Kapitaleinsatz fix, dann muss der Deckungsbeitrag pro Einheit eingesetztem Kapital maximiert werden. relativ günstige Artikel relativ ungünstige Artikel Art. 4 x Art. 5 x Rangfolge der Artikel entsprechend dem DB/Lagerbestand Art. 1 x Rang 1 2 3 5 Art. 3 x Artikel 1 4 3; 5 2 Art. 2 x im Lagerbestand gebundenes Kapital Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 235. 142 Das Problem der Verbundenheit von Handlungen der Nachfrager Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Bedarfsverbund: • gesamte von einem Individuum zu einem bestimmten Zeitpunkt zum gemeinsamen Konsum gewünschte Gütermenge. Nachfrageverbund: • aufgrund vorhandener Kaufkraft zu einem Zeitpunkt zum Kauf vorgesehene Gütermenge. Kaufverbund: • alle im Rahmen eines Einkaufsganges zum Kauf beabsichtigten Güter. Sortimentsverbund: • alle an einem Ort (Geschäft) zu einem Zeitpunkt erworbenen Güter. Realisierter Kaufverbund: • alle im Rahmen eines Einkaufsganges gemeinsam erworbenen Güter. Quelle: Merkle 1981, S. 1-5. 143 Methoden zur Messung von Verbundbeziehungen Skalenniveau der Daten Intervallskaliert Intervallskaliert Nominalskaliert Nominalskaliert Nominalskaliert Nominalskaliert Nominalskaliert Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Verfahren/Koeffizient Regressionsanalyse Korrelationsanalyse Assoziationskoeffizient Bedingte Wahrscheinlichkeiten Multivariate Logitmodelle Neuronale Netze Assoziationsregeln Ergebnis Kreuz- (Preis-) Elastizität Kaufverbund Kaufverbund Kaufverbund Kaufverbund Kaufverbund Kaufverbund Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 218. 144 Die Vierfeldertafel als Datenbasis für Verbundkoeffizienten Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Kauf von i (1) Nichtkauf (0) ∑ Kauf von j (1) a b a+b Nichtkauf (0) c d c+d ∑ a+c b+d a+b+c+d a: Zahl der Verbundkäufe zwischen i und j, b: Zahl der Verbundkäufe von j mit allen anderen Warengruppen außer i, c: Zahl der Verbundkäufe von i mit allen anderen Warengruppen außer j, d: Kaufakte, die weder i noch j enthalten. Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 219. 145 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Verbundkoeffizienten Tanimoto-Koeffizient: VijT = Koeffizient von Merkle: V = a a+b+c a Min.{(a + b), (a + c)} 0 ≤V ≤1 Quelle: Merkle 1981, S. 52ff. 146 Ausgangsdaten für eine Verbundanalyse WK1 WK2 WK3 WK4 WK5 WK6 WK7 WK8 WK9 WK10 WK11 WK12 WK13 WK14 WK15 Stück i1 0 0 0 1 0 0 0 1 1 1 1 0 1 1 0 7 i2 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 1 0 0 4 i3 1 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 4 i4 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 3 i5 1 1 1 0 1 1 1 0 1 1 1 1 0 0 0 10 i6 0 1 0 1 0 0 0 1 0 1 1 1 0 1 0 7 i7 1 1 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 1 6 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski i8 1 1 0 1 1 0 1 1 0 1 0 1 1 1 0 10 Anzahl 5 5 2 3 2 2 4 3 3 4 5 4 4 3 2 51 WKk= Warenkorb des Kunden k ij = Artikel j der Warengruppe i Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 220. 147 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Verbundmatrizen a) auf Basis des Tanimoto-Koeffizienten b) auf Basis bedingter Wahrscheinlichkeiten i1 i2 i3 i4 i5 i6 i7 i8 i1 1 2/9 1/10 1/9 3/14 5/9 1/12 5/12 i2 2/9 1 3/5 0/7 3/11 1/10 2/8 i3 1/10 3/5 1 0/7 3/11 1/10 i4 1/9 0/7 0/7 1 2/11 i5 3/14 3/11 3/11 2/11 i6 5/9 1/10 1/10 i7 1/12 2/8 i8 5/12 3/11 i1 i2 i3 i4 i5 i6 i7 i8 i1 1 2/4 1/4 1/3 3/10 5/7 1/6 5/10 3/11 i2 2/7 1 3/4 0/3 3/10 1/7 2/6 3/10 2/8 4/10 i3 1/7 3/4 1 0/3 3/10 1/7 2/6 4/10 1/9 1/8 1/12 i4 1/7 0/4 0/4 1 2/10 1/7 1/6 1/10 1 4/13 5/11 6/14 i5 3/7 3/4 3/4 2/3 1 4/7 5/6 6/10 1/9 4/13 1 2/11 6/11 i6 5/7 1/4 1/4 1/3 4/10 1 2/6 6/10 2/8 1/8 5/11 2/11 1 2/14 i7 1/7 2/4 2/4 1/3 5/10 2/7 1 2/10 4/10 1/12 6/14 6/11 2/14 1 i8 5/7 3/4 4/4 1/3 6/10 6/7 2/6 1 Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 220. 148 Ergebnisse einer Multidimensionalen Skalierung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 2 2 • i2 • i3 • i8 • i1 i3 • • i6 0 • i1 • i8 • i6 • i2 0 • i5 • i5 • i7 • i7 i4 • • i4 -2 -2 -2 0 2 -2 0 2 Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 221. 149 Das verbundorientierte Deckungsbeitragsmodell nach Recht und Zeisel Warenkorb Kunde 1 Gut 1 2 Preis 10 30 Menge 1 1 Umsatz 10 30 DB 5 10 Umsatz der einzelnen Güter: Umsatz Gut 1 10 1 = = = 0,125 Gesamter Umsatz 80 8 Umsatz Gut 2 30 3 = = = 0,375 Gesamter Umsatz 80 8 Umsatz Gut 3 40 1 = = = 0,5 Gesamter Umsatz 80 2 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Warenkorb Kunde 2 Σ 3 20 2 40 12 80 27 Gut 1 2 Preis 10 30 Menge 2 0 Umsatz 20 0 DB 10 0 Umsatz der einzelnen Güter: Umsatz Gut 1 20 1 = = = 0,5 Gesamter Umsatz 40 2 Umsatz Gut 2 0 = =0 Gesamter Umsatz 40 Umsatz Gut 3 20 1 = = = 0,5 Gesamter Umsatz 40 2 Wertmäßiger Anteil der Güter: Wertmäßiger Anteil der Güter: Gut 1 : 27 ⋅ 0,125 = 3,375 Gut 2 : 27 ⋅ 0,375 = 10,125 Gut 3 : 27 ⋅ 0,5 = 13,5 Gut 1 : 16 ⋅ 0,5 = 8 Gut 2 :16 ⋅ 0 = 0 Gut 3 :16 ⋅ 0,5 = 8 Warenkorb Kunde 1 Σ 3 20 1 20 6 40 16 Warenkorb Kunde 2 Gut 1 2 3 Gut 1 2 Umsatzanteil 0,125 0,375 0,5 Umsatzanteil 0,5 0 3 0,5 Wertmäßiger Anteil 3,375 10,125 13,5 wertmäßiger Anteil 8 0 8 Kumulierter wertmäßiger Anteil: Gut 1: 3,375 + 8 = 11,375 Gut 2 : 10,125 + 0 = 10,125 Gut 3 : 13,5 + 8 = 21,5 Quelle: Müller-Hagedorn 2005, S. 244. 150 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.2 Servicepolitik 151 Merkmale der Dienstleistung Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Charakter der Zusatzleistung („Sekundärdienstleistung“, „additive Leistung“) • Steigerung des Zusatznutzens und Erhöhung der Kundenzufriedenheit • Funktion der Kundenbindung und Kundengewinnung Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 526. 152 Ziele der Dienstleistungspolitik Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Differenzierungs- und Profilierungsfunktion: • Schaffung von Präferenzen und Wettbewerbsvorteilen. Kundenbindungs- bzw. Kundengewinnungsfunktion: • Nutzenstiftende Serviceleistungen tragen zur Kundenbindung, aber auch zur Neuakquisition bei. Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 526. 153 Klassifikation von Dienstleistungen Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Nach dem Leistungszeitpunkt: • Pre-Sales-Phase (vor dem Kaufabschluss) • Sales-Phase (während des Kaufabschlusses) • After-Sales-Phase (nach dem Kaufabschluss) Nach der Erwartungshaltung der Abnehmer: • Muss-Serviceleistungen • Soll-Serviceleistungen • Kann-Serviceleistungen Quelle: Liebmann/Zentes/Swoboda 2008, S. 530f. 154 Dienstleistungsarten im Handel Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Informationsdienstleistungen (z.B. Warenberatung, Beratung zur Nutzung und Wartung/Pflege der Ware) • Risikomindernde Dienstleistungen (verlängerte Garantien, großzügiger Umtausch) • Hausdienstleistungen (z.B. Zustellung der Ware, Beratung zu Hause) • Bestellungsdienstleistungen (z.B. Bestellmöglichkeit per Post oder Telefon/Fax) • Bezahlungsdienstleistungen (z.B. Bezahlung mit Scheck, Kreditkarte) • Einkaufserleichternde Dienstleistungen (z.B. Kinderbetreuung, kostenlose Getränke während des Verkaufsvorgangs) Quelle: Faßnacht 2003, S. 2. 155 Dienstleistungsarten im Handel (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.rewe-dersupermarkt.de 156 Dienstleistungsarten im Handel (II) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.rewe-dersupermarkt.de 157 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Dienstleistungsarten im Handel (III) Quelle: www.rewe-dersupermarkt.de 158 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Aktionsparameter der Dienstleistungspolitik • Qualität der erbrachten Dienstleistungen • Anzahl angebotener Dienstleistungen • Art der angebotenen Dienstleistungen • Breite und Tiefe des Dienstleistungsangebots • Ersteller des Dienstleistungsangebots Quelle: Faßnacht 2003, S. 197. 159 Maßnahmen der Leistungspolitik Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Ziele: Reduktion … Kundendienstleistungen (Beispiele) Finanzielles Kaufrisiko • Geld- Zurück-Garantie • Rücknahme überschüssiger Produkte Funktionales Kaufrisiko • Umtausch-Garantie • Beratung Appetenz-Aversions-Konflikt • Rabatt Kognitive Dissonanz • Geld-Zurück-Garantie • Umtausch • Erläuterung der Produktverwendung Zeitlicher Aufwand • Einbau vor Ort • Erläuterung der Produktverwendung Räumliche Distanz • Anlieferung Finanzielle Kaufhemmnisse • Kreditfinanzierung • Inzahlungnahme Fehlendes Know-how • Unterstützung bei der Planung Verwendungsbarrieren • Verleih von Spezialgeräten • Entsorgung von Altmaterial Quelle: Schröder 2002 , S. 213. 160 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.3 Handelsmarkenpolitik 161 Definition von Herstellerund Handelsmarke Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski „Herstellermarken, auch als Fabrik- oder Industriemarken bezeichnet, sind Waren- oder Firmenkennzeichen, mit denen eine Herstellerunternehmung ihre Waren versieht. In der Praxis ist mit der Herstellermarke häufig nicht nur das Kennzeichen selbst gemeint, sondern auch der Artikel, der damit versehen ist und der als Herstellermarkenartikel bezeichnet wird.“ „Handelsmarken, auch als Händler- oder Hausmarken bezeichnet, sind Waren- oder Firmenkennzeichen, mit denen eine Handelsunternehmung oder Verbundgruppe Waren markiert oder markieren lässt, um die so gekennzeichneten Waren exklusiv und im allgemeinen nur in den eigenen Verkaufsstätten zu vertreiben. In der Praxis ist mit der Handelsmarke nicht nur das Kennzeichen selbst gemeint, sondern auch der Artikel, der damit versehen ist und der als Handelsmarkenartikel bezeichnet wird.“ Quelle: Katalog E 2006, S. 130. 162 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.3.1 Bedeutung von Handelsmarken 163 Marke und Markenmanagement Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Aus verhaltenswissenschaftlicher Perspektive wird ein in der Psyche des Konsumenten fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von einem Produkt oder einer Dienstleistung als Marke definiert Quelle: Meffert/Burmann/Koers 2002, S. 6. 164 Bestandteile des Markenmanagements im Einzelhandel Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Handelsmarkenmanagement (z.B. Management der Eigenmarke Füllhorn der Rewe-Gruppe), • Betriebstypenmarkenmanagement (z.B. Penny oder toom als Vertriebslinien der Rewe-Gruppe), • Management händlergeführter Dienstleistungsmarken (z.B. Dinea als Restaurant der Metro-Group) • Management händlergeführter Markenshops (z.B. Esprit-Shop im Kaufhof) 165 Eigenmarken der REWEHandelsgruppe (I) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.rewe.de 166 Eigenmarken der REWEHandelsgruppe (II) Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.rewe.de 167 Vertriebslinien der REWE-Handelsgruppe Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: www.rewe.de 168 Dinea als händlergeführte Dienstleistungsmarke Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Die Dinea Gastronomie GmbH zählt mit 217 Restaurants zu den bundesweit führenden Unternehmen in der Handelsgastronomie. Mit ihren drei Vertriebsformaten Dinea, Grillpfanne und Axxe hat sich die Gesellschaft in unterschiedlichen Marktsegmenten erfolgreich etabliert. 169 Händlergeführte Markenshops Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Mode und Sport, die sich in eigenen Shops präsentieren • für die Damen: EDC, Esprit, MissH, Madonna, Manguun, S.Oliver, Street One, Zero • für den Herren: Big Star, Mustang, Levi`s, S.Oliver, Tom Tailor, Wrangler, Redwood, Time Zone 170 Private Labels nach Ländern 2005 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Quelle: ACNielsen 171 Handelsmarken im internationalen Vergleich Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 172 Entwicklung von Handelsmarken in verschiedenen Betriebsformen Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 173 Entwicklung der Handelsmarken in Deutschland Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 174 Handelsmarkenumsatz im deutschen LEH Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 175 Marken- und Preisbewusstsein der Haushalte Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 176 Motive zum Kauf von Handelsmarken Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 177 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Ziele der Handelsmarkenpolitik • Emanzipation von Herstellermarken • Vermeidung von Intrabrand-Wettbewerb • Vermeidung von Preisvergleichen auf der Verbraucherseite • Sicherung von Handelsspannen • Erosion von Herstellermacht • Senkung von Transaktionskosten • Profilierung der Einkaufsstätte • Integration innerhalb von Handelsorganisationen Quelle: Schröder 2002, S. 235-238. 178 Entscheidungen im Rahmen der Handelsmarkenpolitik Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski • Art und Anzahl der unter einer Handelsmarke angebotenen Artikel • Grad der Substitution von Herstellermarken • Sortimentspolitische Schwerpunkte • Reichweite des Absatzmarktes von Handelsmarken • Reichweite von Handelsmarken innerhalb einer Handelsorganisation Quelle: Schröder 2002, S. 239. 179 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Akzeptanz von Handelsmarken Kommunikation z.B. Involvement Qualitätsprüfung • Meinungsführer • niedrig • Adopter • mittel • Massenmedien • Inspektion • Erfahrung • hoch • Vertrauen Akzeptanz von Handelsmarken Kaufrisiko z.B. • finanziell Vergleich mit Herstellermarken • funktional • schlechter • sozial • gleich • psychisch • besser Nutzenerwartungen z.B. • funktionaler Grundnutzen • sozialer Nutzen Quelle: Schröder 2002, S.243. 180 Entscheidungen bei der Einführung einer Handelsmarke Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Anzahl der Handelsmarken ? eine mehrere Anzahl der unter einer Handelsmarke zu führenden Artikel ? eine (Einzelmarke) mehrere Artikel einer Warengruppe (Segmentmarke) Mehrere Artikel mehrerer Warengruppen (Dachmarke) Anzahl der übernommenen Herstellerfunktionen ? keine, nur Vorgabe der Markierung einige alle Anzahl der zu substituierenden Herstellermarken ? keine eine mehrere Genre der zu substituierenden Herstellermarken ? niedrig mittel hoch Reichweite des Absatzmarktes der einzuführenden Handelsmarke ? regional national international Unternehmensinterne Reichweite der einzuführenden Handelsmarke ? eine Vertriebsschiene mehrere Vertriebsschienen alle Vertriebsschienen Quelle: Schröder 2002, S. 253. 181 Professur für Handelsbetriebslehre Die Handelsmarke ja! in den Prof. Dr. W. Toporowski Vertriebslinien der REWE-Handelsgruppe Quelle: www.rewe.de 182 Private Labels in Europa Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 183 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 3.3.2 Positionierung einer Handelsmarke 184 Positionierung einer Handelsmarke als modelltheoretisches Problem Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Modellannahmen: • Es gibt zwei nationale Herstellermarken mit einer gegebenen Substituierbarkeit (Kreuzpreissensivität) der Marken beim Nachfrager. • Beide Herstellermarken werden über einen gemeinsamen Händler vertrieben. • Der Händler kann eine Handelsmarke in der betreffenden Kategorie einführen. • Der Händler kann die Handelsmarke in bestimmter Relation zu den beiden Herstellermarken positionieren. • Alle Wirtschaftssubjekte (zwei Hersteller und ein Händler) maximieren ihre Gewinne. Quelle: Sayman/Hoch/Raju 2002, S. 380. 185 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Nachfrage in einem Modell ohne Handelsmarke q1 = 1 × [a1 − p1 + θ(p 2 − p1 )] a1 + a 2 q2 = 1 × [a 2 − p 2 + θ(p1 − p 2 )] a1 + a 2 Symbole: q1, q2 = Nachfrage nach Herstellermarke i (i=1,2) p1,p2 a1, a2 = Preis der Herstellermarke i θ = "Basisnachfrage" nach Herstellermarke i = Kreuzpreissensivität zwischen beiden Herstellermarken Quelle: Sayman/Hoch/Raju 2002, S. 380. 186 Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Nachfrage in einem Modell mit Handelsmarke q1 = 1 1 ⎡ ⎤ × ⎢a1 − p1 + {θ(p 2 − p1 ) + δ1 (p 3 − p1 )}⎥ 2 a1 + a 2 + a 3 ⎣ ⎦ q2 = 1 1 ⎡ ⎤ × ⎢a 2 − p 2 + {θ(p1 − p 2 ) + δ 2 (p3 − p 2 )}⎥ a1 + a 2 + a3 ⎣ 2 ⎦ q3 = 1 1 ⎡ ⎤ × ⎢a3 − p3 + {δ1(p1 − p3 ) + δ2 (p2 − p3 )}⎥ 2 a1 + a2 + a3 ⎣ ⎦ Symbole: q1, q2, q3 = Nachfrage nach Herstellermarke i (i=1,2,3) p1,p2,p3 = Preis der Herstellermarke i a1,a2,a3 = "Basisnachfrage" nach Herstellermarke i θ = Kreuzpreissensivität zwischen beiden Herstellermarken δ1,δ2 = Kreuzpreissensivität zwischen der Handelsmarke und den Herstellermarken Quelle: Sayman/Hoch/Raju 2002, S. 381. 187 Abbildung der Positionierungsentscheidung • Bei gegebener Kreuzpreissensivität Herstellermarken ist über θ Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski zwischen den beiden δ1 und δ 2 , die Kreuzpreissensivitäten zwischen der Handelsmarke und den beiden Herstellermarken, zu entscheiden. • Es wird unterstellt, dass die Position der Handelsmarke im Wahrnehmungsraum der Konsumenten so gewählt werden kann, dass die genannten Kreuzpreissensivitäten gelten. 188 Mögliche Entscheidungen des Händlers • • • Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Handelsmarke wird direkt neben der Herstellermarke 1 positioniert -> δ1 =1, δ 2= θ Handelsmarke wird direkt neben der Herstellermarke 2 positioniert -> δ 2 =1, δ1 = θ Handelsmarke wird irgendwo zwischen den beiden Herstellermarken positioniert (in einem mehrdimensionalen Wahrnehmungsraum) Ziel: Gewinn des Händlers soll maximiert werden 189 Beziehung zwischen Distanz und Kreuz- Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski preissensitivität zwischen zwei Marken Distanz → f → Kreuzpreissensitivität f(d) Eigenschaften von f(d) • monoton fallend • für d → ∞ gilt f(d) → 0 • für d → 0 gilt f(d) → 1 • Eine konstante Änderung von d führt zu stärkeren Effekten bei f(d), wenn d kleine Werte annimmt 190 Reihenfolge der Entscheidungen Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski 1. Händler wählt die Position der Handelsmarke ( δ1, δ 2 werden festgelegt) 2. die Hersteller wählen die Herstellerpreise w1 und w2, so dass ihre Gewinne (q1w1, q2w2 maximiert werden) 3. Händler wählt Preise p1, p2 und p3, so dass sein Gewinn (q1(p1-w1) + q2(p2-w2) + q3p3) maximiert wird 191 Ausgewählte Ergebnisse • Professur für Handelsbetriebslehre Prof. Dr. W. Toporowski Für a1 = a2 = 1 > a3 ist es für den Händler vorteilhaft, eine der beiden Herstellermarken anzugreifen, statt seine Handelsmarke zwischen den Herstellermarken zu positionieren, solange f(d) ausreichend konvex ist. • Für a1 > a2, a3 ist es für den Händler vorteilhaft, die stärkere Herstellermarken anzugreifen. 192