Juliane Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien
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Juliane Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien
Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien Juliane Fakultät 12 – Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften – 3. Fachsemester 26.08.2014 – 27.09.2014 Summer School “A taste of India” Summer School der Fakultät für Indologie und Tamilstudien der Universität zu Köln Indien ist als so großes und bevölkerungsreiches Land sehr interessant zu erkunden und es ist schwer einen Einstieg in die Kultur als “normaler” Tourist zu erlangen. Die Summer School versprach einen Einblick in die tamilische Gesellschaft im Südosten des Landes. Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien 2 Tamil Nadu, Indien - - Einer von 29 Bundesstaaten Hauptstadt: Chennai 72 Mio. Einwohner Hauptsprache: Tamil Wir befanden uns die meiste Zeit in der Nähe von Pondicherry, einer einstigen französischen Kolonialstadt Im Süden und Osten befindet sich der Golf von Bengalen, im Westen grenzt der Staat an Kerala und den Westernghats, einem Gebirge besonders bekannt für Tee und Gewürze Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien „Tamil Nadu in India (claimed and disputed hatched)“ von TUBS - Eigenes WerkDiese Vektorgrafik wurde mit dem Adobe Illustrator erstellt.Diese Datei wurde mit Commonist hochgeladen.Diese Vektorgrafik enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: India location map.svg (von Uwe Dedering).. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:Tamil_Nadu_in_India_(claimed_and_disputed_hatched).svg#/media/ File:Tamil_Nadu_in_India_(claimed_and_disputed_hatched).svg 3 Organisation Zu dritt kamen wir am Flughafen in Chennai an und wurden dort von einem Taxifahrer begrüßt und abgeholt. Er brachte uns in die Küstenstadt Mamallapuram, wo wir die ersten Tage verbringen sollten. Dort trafen wir dann auch die anderen Teilnehmer, die Professorin und ihren Sohn Desigan, der mit ihr die Summer School leiten sollte. Nach den ersten Nächten im Hotel und Erkundung der historischen Stadt fuhren wir dann nach Korrkadu, das kleine Dorf in der Nähe von Pondicherry, wo die Familie der Professorin wohnt und wo wir immer zu zweit oder zu dritt ein schönes Gästezimmer inklusive Ventilatoren und Geckos bewohnten. Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien Ziel der Summer School war es nicht, die Sprache so gut es geht zu erlernen, sondern die Kultur kennenzulernen. Wir haben also nur die notwendigsten Worte aus dem Tamil gelernt, konnten uns aber (dank Übersetzern) und mit Händen und Füßen ausreichend verständigen. Außerdem sprechen viele Inder gutes Englisch. 4 Akademische Eindrücke - - Breit gefächertes Themenspektrum Zugriff auf die kleine hausinternen Bibliothek der Professorin TV-Anschluss und Tageszeitungen zum Verfolgen der lokalen Geschehnisse Durch 7-tägige Exkursion die Möglichkeit, gelernte Dinge in der Praxis zu sehen Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien Behandelte Themen: Religionen in Indien Das tamilische Dorfleben Gesellschaftliche Strukturen Politik und Wirtschaft Indiens Tamilische Geschichte Die Kurse haben mir einen sehr guten Eindruck über das Leben in Indien vermittelt. Ich finde es sehr spannend so viel über dieses Land und dessen Geschichte zu wissen. Später im Berufsleben werden diese Kenntnisse sicher von Vorteil sein, aber auch für mein Studium der Kulturwissenschaften bringen diese Erfahrungen viele praktische Anwendungsmöglichkeiten mit. 5 Soziale Integration Oft saßen wir abends zusammen und spielten Carrom (Fingerbilliard) mit den Söhnen des Hauses, die Mädchen besuchten hin und wieder eine Tante der Familie, die wundervoll die Hände mit Henna verzieren konnte und nachmittags kam oft der örtliche Postbote vorbei, um uns in die Kunst des Yogas einzuweihen. Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien Die Integration in das Dorf- und Familienleben fiel und trotz der Sprachbarriere sehr einfach. Wir lebten, kochten und aßen teilweise mit der Familie der Professorin zusammen und lernten so viel über typische Verhaltensweisen im Haus. Außerdem waren wir seit der Ankunft in dem kleinen Dorf in der Gegend wohl bekannt und wurden oft zum Tee ins Haus gebeten und konnten so sehr gut nachvollziehen, wie die Menschen wohnten, welche Traditionen sie pflegten und wie das Kastensystem heute im modernen Indien trotz offizieller Abschaffung immer noch zu spüren ist. 6 Kultur Vor der Reise wusste ich nicht viel über das Land und die Kultur. Am meisten hat mich die Vielfalt der unterschiedlichen Religionen fasziniert. Von Dorf zu Dorf werden andere Gottheiten verehrt – in Deutschland fasst man alles unter dem Begriff “Hinduismus” zusammen, welchen es so aber eigentlich nicht gibt. Die Größe des Landes ist so überwältigend, dass ich unbedingt noch einmal andere Teile bereisen möchte. Dort muss ich mich aber wieder komplett von Neuem auf das Land einlassen, denn es worden über 100 Sprachen gesprochen und damit sind natürlich auch andere Traditionen und Bräuche verbunden… Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien Einen Kulturschock hatte ich höchstens, was das Essen anbelangt. Zu jeder Tageszeit wird Reis mit immer den selben Soßen von einem Bananenblatt gegessen. Am Anfang schmeckte es mir trotz Schärfe ausgezeichnet, aber nach vier Wochen ist man sehr froh, auch etwas anderes im Magen zu haben! 7 Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Unbedingt so viel Kontakt wie möglich zu den einheimischen Menschen aufbauen. Nur so lernt man die Kultur richtig kennen! Außerdem ruhig der Professorin Themenvorschläge liefern – so kann man seine Interessen in den Kursen besser einbauen, sonst wird es schnell eintönig… Autan und Klebeband (zum flicken der eventuellen Löcher im Moskitonetz) gehören definitiv auf die Packliste Am einfachsten ist es Euros oder US Dollar umzutauschen, aber auch mit Kreditkarten kann man in jedem größeren Dorf am ATM Geld abheben Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien 8 Das Leben danach... Mich hat die allgegenwärtige tiefe Gläubigkeit der Menschen grade in ländlichen Regionen fasziniert. Wir waren auf kunterbunten Tempelfesten und erlebten, wie an einem religiösen Pilgertag die Straßen voller orange gekleideter Menschen waren, die die nächste Kirche (es war ein katholisches Fest) aufsuchten. Wie in Indien Religionen und Kulturen vermischt werden ist sehr spannend. Eigentlich kommen verschiedene religiöse Gruppen auch gut miteinander aus, leider gibt es seit Kurzem wieder Ausschreitungen gegenüber Muslimen. Diese Entwicklung und auch die politische Entwicklung unter Premierminister Narendra Modi verfolge ich in Deutschland mit Spannung. Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien 9 Summer School “A taste of India” – Tamil Nadu, Indien 10