DAS TREFFEN DER WELTMEISTER
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DAS TREFFEN DER WELTMEISTER
B E R N M Ü N C H E N R O M SOMMER 2014 DEUTSCHLAND 7,50 EURO DIE LEGENDEN DER MYTHOS DAS MAGAZIN DAS TREFFEN DER WELTMEISTER BERND HÖLZENBEIN 1974 HORST ECKEL 1954 GUIDO BUCHWALD 1990 AUF 32 EXTRASEITEN A N G E B E R W I S S E N F Ü R B R A S I L I E N 2 0 14 Foto: robert eikelpoth „ich fand, unser pokal war sehr leicht“ „mir kam er ziemlich schwer vor“ interview - Ronald Reng & Hartmut Scherzer – 16 – 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 17 – 1954 horst eckel „Im WM-Finale hat Fritz Walter in der Halbzeit wohl einmal den Verteidiger Werner Kohlmeyer und Torwart Toni Turek angeherrscht, sie sollten keine Romane erzählen, als sie über die Schuld am zweiten ungarischen Tor stritten. Solche Ausbrüche waren dem Fritz selbst so peinlich, dass er sich nachher mehrmals entschuldigte. Fritz Walter war ein großartiger Kapitän und ein noch tollerer Mensch. Ich bin stolz, dass ich an seiner Seite spielen durfte. Was wir in Bern erreicht haben, haben wir erst registriert, als wir mit dem Zug über die Grenze kamen. An jedem Bahnhof mussten wir halten, überall wollten uns Tausende begrüßen.“ Foto: dpa Auf Schultern getragen: Die begeisterten Fans tragen Fritz Walter und horst eckel (r.) auf den Schultern vom Platz. Das 3:2-Wunder von Bern hat sie zu helden gemacht – für immer. – 18 – 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 19 – 1974 Bernd hölzenBein „Natürlich war es ein Foul! Ich habe eine DVD, da sieht man in Super-Super-Super-Zeitlupe, wie Wim Jansen mir auf dem Weg zum Tor sein Bein in den Weg stellt und mich berührt. Aber dieser Elfer begleitet mich bis heute: Ich habe knapp 20 Jahre als Profi gespielt, und die Leute erinnern sich an zwei Momente, diesen Elfer im Finale und das Kopfballtor im Sitzen für die Eintracht im Uefa-Pokal gegen Dinamo Bukarest.“ Foto: Witters nach dem frühen rückstand gegen die niederlande im WmFinale 1974 brachte ein elfmetertor die Deutsche mannschaft zurück ins Spiel. Bernd hölzenbein war gefoult worden. oder nicht? Die Diskussion um diese Szene wird nie verstummen. – 20 – 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 21 – 1990 Guido Buchwald Foto: Ullstein „In der Nacht vor dem Finale lag ich im Bett und mir erschienen all die Bilder von ihm: wie er sich mit dem Ball dreht, wie er dribbelt.Es war klar, er musste noch mit dem Rücken zu mir und unserem Tor stehen, wenn ich ihn störte. Wenn er erst einmal mit dem Ball am linken Fuß auf dich zu dribbelt, dann hast du keine Chance mehr. Also habe ich versucht, schon den Pass auf ihn abzufangen. Ich wusste ja, praktisch jeder Pass kommt auf ihn, flach, auf seine linke Seite, in den Fuß. Und er läuft dem Passspieler nicht entgegen, das mag er nicht. Sobald ein Argentinier zum Pass ausholte, habe ich spekuliert und versucht, links vor Diego Maradona zu sprinten und den Passweg zuzumachen.“ „Diego“ gegen Diego. Das Duell Buchwald gegen maradona prägte das Wm-Finale 1990. – 22 – 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 23 – Foto: robert eikelpoth Dieses Interview beginnt ohne Frage. Die drei Weltmeister aus drei Generationen nehmen in einem Frankfurter Atelier am Holztisch Platz, und dann fangen sie einfach an, sich zu unterhalten, ohne dass es möglich wäre – ohne dass es nötig wäre -, eine Einstiegsfrage zu platzieren. Es stellt sich sofort eine Vertrautheit ein zwischen dem Weltmeister von 1954, Horst Eckel, 82 Jahre alt und noch immer jung in den Augen, Bernd Hölzenbein, dem Mann, der 1974 den Elfmeter im Finale erzwang, und Guido Buchwald, der 1990 für alle „Diego“ hieß, weil er als Abräumer plötzlich am Ball Kunsttricks wie Diego Maradona vorführte. Zwei Stunden lang reden sie über große Endspiele, kleine Kindheitserlebnisse – und die Fragen, die stellen sie sich zum Teil selbst. entspannte runde in Frankfurt: Guido Buchwald, Bernd hölzenbein und horst eckel im Gespräch mit den reportern ronald reng und hartmut Scherzer (v.l.) – 24 – 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 25 – 0:1 Aufstellen zum Finale: (v.l.) Linienrichter Vincenzo orlandini (Italien), Fritz Walter, Schiedsrichter William Ling (england), Ungarns Kapitän Ferenc Puskas und der zweite Linienrichter mervyn Griffiths (Wales). Puskas 6. Min. Hölzenbein: Euer WM-Endspiel 1954 werde ich nie vergessen, Horst. Ich war damals acht Jahre alt und saß schon Stunden vor dem Anpfiff in der Dorfgaststätte vor dem noch ausgeschalteten Fernseher. Ich sollte meinem Vater einen Platz in der ersten Reihe frei halten. Da war so eine Vorfreude, und dann wollten meine Sitznachbarn in der Kneipe Bundestrainer Sepp Herberger nach kürzester Zeit vom Trainerstuhl jagen, weil wir ja schnell 0:2 gegen die Ungarn zurücklagen. Nach wieviel Spielminuten war das? 0:2 Czibor 8. Min. Nach acht MiNuteN, stell dir vor, Nach acht MiNuteN lageN wir schoN 0:2 zurück. Foto: Witters (1), imago (1), dpa (1), Popperfoto/gettyimages, Pr eckel: bucHwald: Und in der Vorrunde hattet ihr von den Ungarn auch schon eine Klatsche gekriegt, 3:8 verloren. Da erscheint es mir bewundernswert, dass ihr das Endspiel noch mit 3:2 gewonnen habt. eckel: Gut, das Vorrundenspiel gegen Ungarn haben wir laufen lassen. Da hat Herberger klar gesagt: „Gegen die Ungarn können wir nicht gewinnen“ und deshalb die halbe Reserveelf aufgestellt. „Wir kon- zentrieren uns auf das Spiel gegen die Türkei, um weiterzukommen“, sagte er. bucHwald: Dann war das 3:8 also eine bewusst einkalkulierte Niederlage. Solche taktischen Sachen habt ihr damals schon gemacht? eckel: Das waren Herbergers Ideen. Die Ungarn waren die beste Elf der Welt, alle schwärmten von Puskas, Hidegkuti, Kocsis. Gegen die hätte niemand eine Chance, – 26 – hieß es. Dabei hatte sie praktisch niemand jemals spielen gesehen. Es wurden damals keine internationalen Spiele im Fernsehen gezeigt – und es hatte ja auch fast niemand einen Fernseher zuhause. Hölzenbein: Das Bild von einem Fußballstar hast du dir als Kind in den fünfziger Jahren aus Zeitungsartikeln, Zeitungsfotos und aus Büchern geformt. Der Kapitän der 54er Weltmeister Fritz Walter war 54 * 74 * 90 damals mein großes Idol, er ist noch heute mein einziges Idol: der Spielmacher, halblinks im Mittelfeld, der beidfüßig schießen konnte. eckel: Was damals selten war. Hölzenbein: einmal hat Fritz walter ein Tor im Flug mit der Hacke geschossen, da gab es dieses Foto, wie er quer in der luft liegt, die Hacken ausgefahren, und du hast dir die Szene ausgemalt. bucHwald: Dieses Tor von Fritz Walter habe sogar ich vor Augen, obwohl ich erst 1961 geboren wurde. Ich muss es irgendwann auch auf einem Foto gesehen haben. Meine erste WM habe ich 1966 erlebt, bei den Nachbarn, weil wir noch keinen Fernseher hatten. Hölzenbein: Fritz Walter hat mehrere Bücher geschrieben, das machten große Fußballer damals. Die habe ich als Kind Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin Das „Jahrhunderttor“ (o.) gelang Fritz Walter am 6. oktober 1956 in Leipzig – im Trikot des 1. Fc Kaiserslautern. – 27 – alle verschlungen, die habe ich wieder und wieder gelesen. Ich war fasziniert, wie er sich ausdrücken konnte. eckel: Ich musste sie lesen, allein schon um zu erfahren, was ich bei der WM so alles verpasst hatte. Hölzenbein: Einmal habe ich dann Fritz Walter vor einem Spiel seines 1. FC Kaiserslautern am Frankfurter Waldstadion gesehen, da war ich vielleicht zwölf. Er fuhr mit dem Mannschaftsbus vorbei, ich habe ihm zugewinkt, und er hat aus dem Bus zurückgewinkt. Ich fand es ganz normal, dass er mir zurückwinkt, denn in meiner Phantasie kannte ich ihn so gut, dass ich glaubte, er muss mich doch auch kennen. bucHwald: Mein Idol war zunächst Wolfgang Overath. Ich war Köln-Fan, und das in Schwaben! Erst später wurde Stuttgarts Verteidiger Karlheinz Förster mein Vorbild. Hölzenbein: Mit zwölf hat man Träume. Nachdem ich Fritz Walter zugewinkt hatte, hoffte ich, dass ich vielleicht, eventuell auch einmal für den 1. FC Kaiserslautern spielen dürfte, und ganz vielleicht sogar mal eine Minute – nur eine Minute! – in der Nationalelf eingesetzt würde. eckel: Und später hast du dann gedacht, vielleicht werde ich auch Weltmeister. Hölzenbein: Daran habe ich einen Monat vor der Weltmeisterschaft noch nicht gedacht. Ich war ja gar nicht für die WM-Elf vorgesehen, ich bin da während des Turniers reingerutscht. Wenn wir in den ersten Wochen im Trainingslager in Malente Fünf gegen Zwei zum Aufwärmen spielten, war da eine Ecke mit den Chefs, Bundestrainer Helmut Schön, Beckenbauer, Netzer, Overath, Gerd Müller. Dann kam eine Gruppe mit Grabowski, Herzog, Bonhof. Und irgendwo ganz hinten kam die letzte Gruppe mit den zwei Ersatztorhütern, Helmut Kremers und mir. Da hat man schon gesehen, wie ich eingeschätzt wurde und wie ich mich selbst einschätze: Ich hätte gar nicht den Mut gehabt, in die erste Gruppe zu gehen. a Foto: imago (4) lle lächeln. damals war nicht nur die welt enger, selbst die Träume waren überschaubarer. Heute träumen kinder auch in Vogelbach in der Pfalz, in dehrn bei limburg und in wannweil nahe Stuttgart davon, einmal für den Fc barcelona oder Manchester united zu spielen. eckel, Hölzenbein und buchwald spielten die gesamte Hochzeit ihrer karriere für den Verein ihrer Region: 1. Fc kaiserslautern, eintracht horst eckel (1949 - 1960 1. Fc Kaiserslautern; 213 Spiele, 64 Tore), Bernd hölzenbein (1967 - 1981 eintracht Frankfurt; 420 Spiele, 160 Tore), Guido Buchwald (1983 - 1994 VfB Stuttgart; 325 Spiele, 28 Tore). Frankfurt, Vfb Stuttgart. Hatte es auch ganz praktische auswirkungen auf das Spiel, dass barça, united, die ungarische nationalelf ganz weit weg waren? eckel: Du kanntest deinen Gegner nicht, du wusstest nichts; nicht, welche Finten er schlägt, nicht, ob er den Pass in den Fuß oder in den freien Raum bevorzugt. Das hast du gelernt, wenn er das erste Mal an dir vorbeizog. Vor dem Finale in Bern eröffnete mir Herberger auf einem Spaziergang am Thuner See: „du spielst gegeN hidegkuti.“ hidegkuti, Nicht puskas, war der kopf der legeNdäreN uNgarischeN MaNNschaft. uNd ich hatte keiNe ahNuNg, was auf Mich zukaM.“ bucHwald: Aber du hattest ihn doch zumindest schon in eurem Vorrundenspiel gegen Ungarn gesehen? eckel: Da hatte ich als Außenläufer noch auf einer anderen Position gespielt. Hölzenbein: Aber gesehen hast du den Hidegkuti doch trotzdem. eckel: Nein, da musste ich mich auf meinen Mann konzentrieren, da konnte ich doch nicht auf den Hidegkuti achten. Wenn ich Fußball spiele, sehe ich nur meinen Gegenspieler – so wurde 1954 noch gespielt, totale Manndeckung. – 28 – nándor hidegkuti (1922–2002) wurde in Ungarns mannschaft „der Alte“ genannt, da er erst im Alter von 30 Jahren Stammspieler wurde. herberger erkannte in dem nur 1,79 meter großen mittelstürmer den Schlüsselspieler. bucHwald: Ich denke, die Verteidiger haben am meisten davon profitiert, dass es im Fußball immer mehr Analysen und Informationen gibt. Heute sind die Fußballer gläsern, ein moderner Profi erhält vor einem Spiel auf DVD eine Analyse seines Gegners bis ins letzte Detail – welche Bewegung er bei der Ballannahme meistens macht, welchen Weg er typischerweise läuft –, und das kommt natürlich den Verteidigern zugute, die besser auf einen Stürmer vorbereitet sind. Verteidiger heute sollten es deshalb eigentlich leichter haben als zu unseren Zeiten. Die Stürmer dagegen haben es schwerer: Ihre Tricks sind bekannt. Wie war das bei Euch, Holz, 1974, da gab es auch noch keine Videoanalyse, oder? Hölzenbein: Nein. Es gab natürlich auch schon taktische Details, etwa: Wenn der Paul Breitner als Außenverteidiger nach vorne marschiert, muss ich als Außenstürmer bleiben und die Seite absichern. Aber über meinen Gegenspieler im Endspiel, Wim Suurbier, wusste ich nicht viel. Eigentlich wusste ich nur: Der spielt. bucHwald: Du hast dich gefragt: Was ist das denn für eine Biermarke, Suur Bier? eckel: Die Ungarn profitierten 1954 am meisten davon, dass es kaum Informationen über internationale Gegner gab. So entschlüsselte auch beinahe niemand, dass sie in einem einzigartigen taktischen System spielten. Alle Mannschaften agierten damals ja eigentlich mit demselben System, mit fünf Verteidigern und fünf Angreifern. bucHwald: Das WM-System! Hölzenbein: So hieß das damals. Die fünf Stürmer waren wie ein W auf dem Platz angeordnet, die fünf Verteidiger standen wie ein M. eckel: Richtig. Bloß die Ungarn waren die Ersten und Einzigen auf der Welt, die den Mittelstürmer zurückzogen. Hidegkuti ließ sich zurück ins Mittelfeld fallen, spielte von dort Pässe und stach dann ins Angriffszentrum vor. So hat er alle Abwehrreihen durchgewirbelt. Die Verteidiger wussten nicht, wo ist er jetzt wieder, wo kommt er auf einmal her? Herberger aber hatte die Ungarn beobachtet. Er war derjenige, der ihre Taktik durchschaute. Tja, und weil ich mehr gelaufen bin als alle anderen, musste ich im WM-Finale dann Hidegkuti bewachen. 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 29 – »Gladbach war als Kind meine absolute lieblinGsmannschaft. ich wollte zwar nie direKt jemandem nacheifern, aber Günter netzer war schon ausserGewöhnlich. diese extravaGanz, auf und neben dem Platz: die hat uns junGs schon sehr beeindrucKt.« lothar matthäus Wm 1974 über sein idol Günter netzer Wm tipp 2014: Weltmeister Deutschland FOTO: Name Fotograf die idole der idole – 72 – 54 * 74 * 90 Wer Waren die FuSSballhelden unSerer WeltmeiSter, alS dieSe SelbSt noch auF dem bolzplatz kickten? Wir haben Sie geFragt. fotos - dieter eikelpoth redaktion - oliver Wurm Die LegeNDeN * Der MyThOs * Das MagaziN – 73 – »fritz walter hat mich als fussballer und PersönlichKeit ein leben lanG beGleitet. als er die deutsche auswahl in bern 1954 GeGen unGarn sensationell zum titel führte, hocKte ich als achtjähriGer vor dem radio und hüPfte bei jedem tor beGeistert durch die wohnstube. fritz war der KoPf dieser wunder-elf und fortan natürlich mein Grosses idol. bis zu seinem tod haben wir uns reGelmässiG Getroffen. ich habe diese beGeGnunGen sehr Genossen und ihm immer aufmerKsam zuGehört. fritz war der bescheidenste mensch, den ich je KennenGelernt habe. ein Guter charaKter, ein echtes vorbild – fritz walter war ein schatz. « franz beckenbauer Wm 1974 über sein idol fritz Walter Wm tipp 2014: Deutschland kommt ins Finale – 74 – 54 * 74 * 90 Die LegeNDeN * Der MyThOs * Das MagaziN – 75 – »mein idol war von Kindheit an der russische nationaltorhüter lew jaschin. bei der wm 1966 haben sie zwar GeGen deutschland das halbfinale 1:2 verloren, aber ich habe jaschin für sein Ganzes sPiel und seinen auftritt zwischen den Pfosten bewundert. ich habe ihn schon verfolGt, da war ich zehn jahre alt. ›die sPinne der udssr‹ hat man ihn Genannt. als man mir sPäter in den medien den beinamen ›die Katze von anzinG‹ Gab, schloss sich damit irGendwie ein Kreis. so habe ich das jedenfalls emPfunden« Josef „sepp“ maier Wm 1974 über sein idol leW Jaschin Wm tipp 2014: Deutschland wird Weltmeister – 88 – 54 * 74 * 90 Die LegeNDeN * Der MyThOs * Das MagaziN – 89 – Die DeutsCHe wm statistik in ZaHlen, Fakten unD graFiken REDAKTION - Udo Muras alle spiele, alle tOre IM DOPPELPASS MIT: Rio ist überall. Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin 547490_099-107_Statistik_220x280_F45.indd 99 – 99 – 12.03.14 15:51 99 Spiele, 30 ReSultate – unSeR WM-eRgebniSSe! toRe iM 15-Minuten-takt Das Finale von Rom, die „Wasserschlacht von Frankfurt“ oder das Zitterspiel gegen Ghana – manchmal brauchte es nur ein Tor, um Deutschland glücklich zu machen. Von insgesamt 30 verschiedenen WM-Resultaten waren elf einmalig. anzahl 14mal ab Der 75. Minute rappelt’s richtig Resultat Das erste tor gewinnt! 2:1 2:0 1:1 0:0 3:2 4:1 2:2 0:1 0:2 1:3 3:1 4:0 5:2 3:0 2:3 4:2 1:2 2:4 7:2 6:1 5:0 6:0 5:1 8:0 3:3 3:8 3:6 3:4 0:3 10 8 7 7 6 4 4 4 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 90 min 47 75 min 15 min 26 30 13 34 11 17 13 18 60 min 33 24 31 30 min TORE GEGENTORE 45 min Ein Spiel dauert 90 Minuten, und am Ende gewinnen die Deutschen. Was Gary Lineker noch nicht wusste: Sie gewinnen auch alle 15-Minuten-Abschnitte eines Spiels – rein statistisch. Denn in allen Sequenzen haben wir mehr tore erzielt als kassiert; die meisten im Schluss-Spurt – aber da trafen auch die Gegner am häufigsten. Der größte Vorsprung: zwischen Minute 60 und 75 (23 Tore). … ZuSchaueR veRfolgten die dRei WM-titel deutSchlandS live iM Stadion. 1954 beRn 62 500 1974 München 78 200 – 110 – 1990 RoM 73 603 54 * 74 * 90 Die LegenDen * Der Mythos * Das Magazin – 111 – Wer schoss eigentlich das erste deutsche WM-Tor? Wer flog zuerst vom Platz? Die schönen und weniger schönen WM-premieren auf einen Blick. die deutSchen „WM-touRiSten“ ich will auch Mitspielen 51 deutsche Spieler kamen ohne Einsatz von einer WM zurück. Hart traf es Klaus-Peter Sieloff, der 1966 und 1970 beide Turniere auf der Tribüne saß. Manche durften gar nicht mit, standen auf Abruf, der auch einmal kam: 1934, Reinhold Münzenberg NiGBuR KaPEllMaNN HiERONYMuS allGÖWER SiElOFF BÖHME FREuND RicKEN GauDiNO u. RaHN Mill FOTO: imago (11) Bei jedem Turnier gibt es sie, die chancenlosen Reservisten. Bis 1990 mussten sie noch auf die Tribüne, seitdem darf (theoretisch) jeder ran. aus der liste der WM-Männer ohne spiel haben wir eine passable Elf gebastelt – die Vorrunde hätten die Jungs locker gepackt. Wer weiß: Vielleicht wären sie ja auch ins Finale gestürmt … – 114 – 54 * 74 * 90 naMe tuRnieR albrecht, Ernst allgöwer, Karl allofs, Thomas aumann, Raimond Bernard, Günter Biesinger, ulrich Böhme, Jörg Buchloh, Fritz Burdenski, Dieter Dienert, Franz Peter Dietrich Stefan Engels Bend Franke Steffen Freund Maurizio Gaudino Winfried Hannes Hermann, Günter Herrmann, Günter Hieronymus, Holger Hildebrand, Timo Hoffmann, Rudi Hornig, Heinz immel, Eike Kapellmann, Jupp Kargus, Rudi Kleff, Wolfgang Kremers, Helmut Kubsch, Heinz Kurbjuhn, Jürgen Manglitz, Manfred Metzner, Karl-Heinz Mill, Frank Nigbur, Norbert Nuber, Hermann Paul, Wolfgang Peters, Wolfgang Rahn, uwe Ricken, lars Sawitzki, Günter Sieloff,Klaus-Dieter Stein, uli Steiner, Paul Streb, Josef Strehl, Heinz Heinz Vollmar Wagner, Franz Werner, Jürgen Wiese, Tim Wilden, leo Worm, Ronald Zewe, Günter 1934 1986 1982 1990 1966 1954 2002 1934–1938 1978 1934 1970 1982 1982 1998 1994 1982 1990 1962 1982 2006 1958 1966 1982–1986 1974 1978 1974 1974 1954 1962 1970 1954 1990 1974 1958 1966 1958 1986 2002 1958–1962 1966–1970 1986 1990 1934 1962 1962 1938 1962 2010 1958 1978 1978 Die LegenDen * Der MyThOs * Das Magazin VeRpasste spiele 4 7 7(aufAbruf) 7 6 6 3 6 6 4(aufAbruf) 7 7(aufAbruf) 7 5 5 7 7 4 7(aufAbruf) 7 6(aufAbruf) 6 14 7 6 7 7 6 4 6 6 7 7 6(aufAbruf) 6 6(aufAbruf) 7 7 10 12 4 7 4(aufAbruf) 4 4 2 4 7 4 6 6 Das 1. tor Der 1. verwandelte elfmeter Der 1. verschossene elfmeter Die 1. auswechslung Das 1. eigentor BertiVogts(21.6.1978) Der 1. platzverweis HansPesser(4.6.1938) Die 1. gelbe Karte WolfgangOverath(14.6.1970) Die 1. gelb-Rote Karte CarstenRamelow(11.6.2002) Die 1. Verlängerung Das 1. elfmeterschießen StanislausKobierski(27.5.1934) FritzWalter(30.6.1954) UliHoeneß(3.7.1974) HelmutHaller(3.6.1970) Schweiz(4.6.1938) Frankreich(8.7.1982) daS eRSte Mal Die Deutschen wM-preMieren – 115 –