Ausgabe als pdf speichern
Transcription
Ausgabe als pdf speichern
Unterwegs EIN THEMA 5 FRAGEN VIELFAHRER Die Angstt vor dem d Sekundenschlaf WAS KANN MIR PASSIEREN? Ausgebremst: Wenn Vorsicht nicht mehr hilft, weil andere nicht aufpassen KONZEPTE FÜR MORGEN Autos nutzen anstatt besitzen INTERVIEW „Tatort“-Kommissar und Autofan Richy Müller über Mobilität und Sicherheit „Mobilität bedeutet für mich zuallererst Freiheit. Mit dem Auto unterwegs zu sein macht mich unabhängig.“ Ein Gespräch mit dem Schauspieler Richy Müller Seite 16 Fünf Fragen Fünf Antworten V om Weltraum aus durchs Teleskop betrachtet muss Deutschland wie ein gigantischer Ameisenhaufen aussehen: Kaum eine andere Region, in der es ein derartiges Gewimmel von Fahrzeugen gibt. Kaum ein anderes Land weltweit, in dem es mehr Pkw pro Fläche und Einwohner gibt. Willkommen im Autoland Deutschland. Die meisten Deutschen können davon berichten, warum es in ihrem Leben unerlässlich ist, ständig unterwegs zu sein. Sei es der Berufspendler. Sei es der Berater einer Sportagentur, der quer durch die Republik von Stadion zu Stadion fährt, um Bundesligavereinen Fußballprofis zu vermitteln. Oder sei es die Mutter, die ihre fünf Kinder zwischen Schule, Sport und Freunden hin- und herkutschiert – und zwar mit dem Fahrrad (Seite 4 und 5). Fast alle haben sie schon mal erlebt, dass es fast „gekracht“ hätte. Oder dass tatsächlich etwas passiert ist – Einblicke in den automobilen Alltag, zu denen unsere Informationsgrafik unter Frage 2 eindeutige Zahlen und Fakten bietet: Da zeigt sich, dass unsere gesamte Gesellschaft zunehmend vom motorisierten Individualverkehr abhängt. Und dass sich manchen Gefahren im dichten Verkehr von Autos, Lastwagen, Motorrädern, Rollern und Fahrrädern selbst durch eine sichere und vorausschauende Fahrweise kaum ausweichen lässt. Nicht alle Zwischenfälle auf der Straße gehen glimpflich aus, wie die Fallbeispiele ab Seite 8 zeigen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Obwohl der Verkehr in den vergangenen Jahrzehnten dichter geworden ist, sterben immer weniger Menschen auf der Straße. Nicht zuletzt ist dies der Sicherheitsforschung der Versicherungen zu verdanken, die ein natürliches Interesse haben, Unfälle zu vermeiden oder zumindest die Folgen abzumildern. Damit Hand in Hand geht die Entwicklung zeitgemäßer Versicherungen, die einerseits Materialwerte und Gefahren berücksichtigen, andererseits den individuellen Wünschen der Verkehrsteilnehmer entgegenkommen. Denn ein Fahrradfahrer hat andere Risiken und Bedürfnisse als der Fahrer eines Wohnmobils. Mit diesem Heft und einer guten Beratung finden Sie schneller zum Ziel: Einem Risikoschutz, der genau zu Ihren Anforderungen passt. 1 Wie sicher fühle ich mich unterwegs? Ob Außendienstler, Pendler oder Mütter: Die meisten haben keine andere Wahl, als sich täglich in den Verkehr zu stürzen. Und fast jeder hat schon einmal eine brenzlige Situation erlebt. Seite 4 2 Was ist los auf Deutschlands Straßen? Je dichter der Verkehr, umso höher die Unfallgefahr – und umso höher die Unfallkosten. Ein Blick auf die Fakten. Seite 6 3 Was kann mir passieren? Andere Verkehrsteilnehmer können zur Gefahr werden – aber auch eine schwarze Kuh, die sich einem nachts in den Weg stellt. Da hat selbst der vorausschauendste Fahrer keine Chance. Seite 8 4 Was schützt vor den Gefahren? Natürlich kann man selbst die Gefahr durch Faktoren wie Ausstattung und Fahrweise beeinflussen. Daneben gibt es aber eine Reihe weiterer Punkte, die für die Sicherheit von Bedeutung sind – ein chronologischer Überblick. Seite 14 5 Welche Lösung passt zu mir? Auf Ihre Lebenslage kommt es an. Bei den Fahrzeugversicherungen der Allianz gibt es kein Pauschalpaket, sondern einen Grundschutz, zu dem Sie individuell Ihre Zusatzbausteine wählen. Seite 18 Impressum Herausgeber Allianz Deutschland AG Marktmanagement Titelfoto und Editorialfoto: Sammy Hart Stand September 2013 Papier Das Papier entspricht den Anforderungen des Blauen Engels und ist hergestellt aus 100 % Recyclingpapier sowie zertifiziert zu 100 % als FSC-Recyclingpapier. Quellen Die Quellen der Infografiken und Illustrationen wurden von der Redaktion recherchiert und separat zusammengefasst, um den Lesefluss zu erleichtern. Bei Bedarf sind sie bei der KircherBurkhardt GmbH einsehbar. Hinweis Dieses Themenheft beruht auf Kundengeschichten, die dafür teilweise abgeändert oder kombiniert wurden. Um die Privatsphäre der Kunden zu wahren, sind auf den Bildern teilweise andere Personen zu sehen. Außerdem wurden die Namen von der Redaktion geändert oder gekürzt. Unsere neuen Themenhefte befassen sich auch mit Themen wie Pflege, Gesundheit, Wohnen und Versicherung. Jedes Heft beantwortet auf unterhaltsame Weise fünf wichtige Fragen zum jeweiligen Thema. 3 6 Heike B. (48 Jahre), Betriebswirtin, Vilsheim 1. Wie sicher fühle ich mich unterwegs? „Das Motorrad war für mich schon immer mehr als ein Verkehrsmittel – es macht mir einfach Spaß. Drum finde ich es entspannend, wenn schönes Wetter ist und ich abends noch eine kleine Feierabendrunde über Land drehen kann.“ Wildwechsel Ein ängstlicher Typ war Heike B. noch nie. Schon als Teenie hatte sie ein MotoGuzzi-Poster über dem Bett hängen, und pünktlich zum 18. Geburtstag hat sie den Motorradführerschein gemacht. Das „Moped“ ist für sie kein Verkehrsmittel – es macht ihr einfach Spaß. „Vor Wildwechsel habe ich schon Respekt“, sagt die 48-Jährige. „Man weiß ja nie, wo was aus Wald und Wiesen kommt. Einmal ist mir ein Kitz vors Motorrad gesprungen. Wir haben’s beide überlebt – die blauen Flecken hatte ich.“ Und fährt man selbst noch so vorausschauend, oft bringen einen andere in Gefahr. Den Risiken zum Trotz haben viele Menschen aber keine andere Wahl, als sich täglich in den Verkehr zu stürzen. Wir haben ein paar Vielfahrer gefragt, warum sie so viel unterwegs sind – und wann sie zuletzt in einer brenzligen Lage waren. FOTOS Bernhard Huber Kilometer im Jahr: mind. 30.000 km 1 Uwe F. (47 Jahre), Spielerberater, Köln Motorrad: Geländemaschine Unfälle bislang: ein Wildunfall „Wenn man wie ich Tausende Kilometer im Monat runterreißt, muss man besonders drauf achten, dass die Aufmerksamkeit nicht nachlässt.“ Gefahren durch Sekundenschlaf An Spieltagen der Fußballbundesliga müsste der ehemalige Profi im Grunde in allen Arenen gleichzeitig sein: Kontakte knüpfen, Beziehungen pflegen, Verhandlungen führen. Früher fuhr Uwe F. im Mannschaftsbus, heute muss er selbst Gas geben. „Die Gefahren dieser Vielfahrerei sind mir bewusst“, sagt der frühere Stürmer. „Sekundenschlaf ist das klassische Problem.“ Vor allem nachts, wenn die Konzentration nachlässt, kann auch das Überholen von Lastwagen an Baustellen zur Gefahr werden. „Deshalb muss man halt ausreichend Pausen machen.“ Ein Fahrrad als „Familientaxi“ Auto: Limousine Berufspendler auf der Autobahn Unfälle bislang: 2 Gute siebzig Kilometer fährt Thomas D. täglich zu seiner Arbeit in einem Starnberger Autohaus – und staunt immer wieder, wie aggressiv es vor allem morgens auf der Autobahn zugeht. „Da herrscht regelrecht Krieg“, sagt der 39-Jährige. „Viele fahren so dicht auf, dass man ihre Stoßstange nicht mehr im Rückspiegel sieht. Da frag ich mich manchmal schon, was bei einer Vollbremsung passieren würde.“ Den Führerschein hat Katrin W. zwar mit 18 gemacht, eine große Autofahrerin war die Moderatorin aus München aber nie. „Ich bin schon als Studentin von außerhalb in die Stadt geradelt oder auch mal fünfzig Kilometer an den Ammersee.“ Beim Radfahren hat die fünffache Mutter vor allem eines gelernt – dass am Ende der Stärkere recht hat. „Als Radfahrer ist man sich seiner Verletzlichkeit viel deutlicher bewusst. Es bringt ja nichts, auf sein Recht zu pochen, wenn man unter dem Auto liegt.“ ▶ Lesen Sie mehr auf S. 10 Kilometer im Jahr: circa 35.000 km Kilometer im Jahr: etwa 2.500 km Auto: Limousine Auto: – Unfälle bislang: – Unfälle bislang: 1 Kilometer im Jahr: circa 70.000 km Thomas D. (39 Jahre), Automobilkaufmann, Freising „Siebzig Kilometer einfach zur Arbeit finde ich gar nicht so schlimm, ich fahre gern. Morgens stimme ich mich dabei auf den Tag ein, und abends entspanne ich mich beim Heimfahren.“ 4 2 3 Katrin W. (44 Jahre), Radiomoderatorin, München „Zehn Kilometer am Tag kommen bei mir allein durch alle möglichen ‚Sternfahrten‘ mit unseren fünf Kindern zusammen – zum Kindergarten, Einkaufen, Sportverein, zur Musikschule und so weiter. Außerordentliche Strecken wie zu Elternabenden sind da noch gar nicht dabei.“ 5 Claudia H. (27 Jahre), Mediaplanerin, Berlin „In der Stadt brauche ich kein Auto, und wenn ich am Wochenende mal zu meinen Eltern rausfahre, leihe ich mir lieber ein Auto als mit der Bahn zu fahren.“ OLDTIMER Ein alter Mercedes als Lebensaufgabe Wilfried A. kaufte den 170 DS in den 1970erJahren als „günstiges Studentenauto“ TEXT Elly Boehm FOTO Georg Roske Höchste Konzentration Ein Auto braucht Claudia H. eigentlich nur noch, wenn sie ihre Familie besucht, die außerhalb wohnt. „In Berlin mache ich das meiste zu Fuß und mit dem Fahrrad oder im Winter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.“ Wenn sie zu ihren Eltern rausfährt oder einen Großeinkauf macht, bucht Claudia H. ein Stundenpaket beim Carsharing. Richtige Routine beim Fahren hat die 27-Jährige nicht, zumal jedes geliehene Auto anders funktioniert. „Gerade anfangs muss man sich da richtig konzentrieren. Deshalb fahre ich, glaube ich, aufmerksamer als andere.“ Kilometer im Jahr: circa 500 km Auto: Carsharing Unfälle bislang: – 4 L ange nachdenken musste Wilfried A. nicht, als er 1972 von dem alten Mercedes hörte. Der Vater eines Studienkollegen wollte den schrottreifen Wagen loswerden. „Mein Kumpel hatte Jura studiert und verstand nichts von Technik“, erinnert sich Wilfried A. Er dagegen fand es eine lustige Idee, eine Weile mit dem „gelben Pudding“ durch die Gegend zu fahren. „Wir nannten ihn so, weil er knallgelb lackiert war. Für 100 DM gehörte er mir – ein günstiges Studentenauto.“ Zusammen mit ein paar Freunden, die wie er handwerklich geschickt waren, richtete Wilfried A. den 170 DS auf dem Gelände der FU Berlin in Dahlem wieder her. „Wir waren alle Schrauber“, sagt der 71-jährige Pensionär. „Ich hatte Feinmechanik gelernt und war Ingenieur. Das ist auch nötig, an so einem Auto gibt es immer etwas zu reparieren.“ Schon die erste große Fahrt mit dem 40 PS starken Benz geriet zum Abenteuer: In Dänemark ging die Frontscheibe durch einen Steinschlag zu Bruch. Um sie zu ersetzen, mussten Wilfried A. und seine Freunde eine Glasscheibe organisieren und zurechtschneiden. Einmal baute er den Motor des Mercedes aus, weil er liegengeblieben war, und brachte ihn in einem VW Käfer zum Reparieren nach Hause – dabei brach ZUR PERSON die Bodenplatte des Käfers durch. Ein anderes Mal rief ein Nachbar Wilfried A., 71 Jahre, die Polizei, weil er ihn für einen pensionierter Ingenieur Terroristen hielt. „Das war zu Zeiwurde von einem Studienkolten der RAF, und als er mich langlegen 1972 auf das Auto eines haarigen Studenten da im Hof an Chefarztes aufmerksam dem schönen Daimler schrauben gemacht. Der 20 Jahre alte Mercedes sollte verschrottet sah, hielt er mich wohl für einen werden. Für 100 DM kaufte Bombenleger“, sagt er und lacht. A. den Wagen – und schraubt „So ein Oldtimer ist eine Lebensbis heute daran herum. aufgabe. Aber das Schrauben ist die reine Erholung für mich. Und wenn man eine Ausfahrt macht und die Sonne scheint, und die Leute freuen sich und winken einem zu, dann sind das die Zinsen für den Einsatz, den man hat.“ Gute Nerven braucht man dennoch: „Die Bremsen werden zwar vom TÜV geprüft“, sagt er. „Aber bei 1,4 Tonnen Gewicht ist der Bremsweg einfach länger. Und Sicherheitsgurte oder Kopfstützen hat der Wagen nicht.“ Selbst wenn er sein Auto länger nicht bewegt, sorgt Wilfried A. dafür: Dann steht es sicher abgedeckt in einer Garage im Harz. Wirklich sicher? „Ich denke ehrlich gesagt schon darüber nach, mir noch eine Diebstahlversicherung zuzulegen für die Zeit, wenn der Wagen abgemeldet ist“, gibt er zu. Sein Hobby war bisweilen anstrengend für die Familie, das weiß Wilfried A.: „Von Ehefrauen verlangt so etwas schon sehr viel Geduld.“ Seine Frau hat ihn immer machen lassen. „Und sie ist es, die die Preise gewinnt.“ Denn bei organisierten AusfahrOldtimer ten wird nicht auf Tempo gefahren – die richtig versichern Teams müssen stattdessen Aufgaben Der Ratgeber im ww w.allianz.de/un Netz lösen und Fragen beantworten. „Da ist ter wegs es entscheidend, dass man einen guten Beifahrer hat. Und das ist meine Frau.“ Tierärztin mit Bleifuß Lea S. (30 Jahre), Tierärztin, Pittenhart im Chiemgau „Ohne Auto könnte ich meine Arbeit gar nicht ausüben: Der Van ist so umgebaut, dass ich im Laderaum eine gesamte OP-Ausstattung und Ärzteapotheke dabeihabe.“ Die Patienten von Lea S. sind über den ganzen Landkreis verteilt – kalbende und kranke Kühe, Pferde mit Kolik, Schafe mit Euterentzündungen. Morgens treffen sich alle in der Praxis, dann wird besprochen, wer in welcher Reihenfolge zu welchem Hof fährt. Unterwegs kommen ständig neue Fälle dazu. Bisweilen findet die Ärztin es selbst grenzwertig, wie schnell sie von einem Hof zum anderen fährt. Kilometer im Jahr: circa 25.000 km Auto: Van mit Ärzteapotheke und OP-Ausstattung im Laderaum Unfälle bislang: – 5 2. Was ist los auf Deutschlands Straßen? Animierte Infografik im Netz ww w.allianz.de/ unter wegs Ob für die Arbeit oder in der Freizeit, ob mit dem Auto, per Rad oder zu Fuß – die Deutschen sind eine mobile Nation. Moderne Technik, strengere Verkehrsregeln und bessere Aufklärung haben den Straßenverkehr für alle sicherer gemacht. Andererseits sind die Straßen voller geworden. Die Gefahr, auch unverschuldet in einen Unfall zu geraten, ist gestiegen. Und das kann wegen der ausgefeilten Technik in den Fahrzeugen teurer denn je werden. Ein Blick auf Fakten, die vorsichtig stimmen: Es ist voll geworden Der Verkehr in Deutschland hat massiv zugenommen. Der schnelllebige Alltag von heute erfordert mehr Mobilität von jedem einzelnen. Über die Hälfte der Deutschen nutzt zur Fortbewegung im Alltag vor allem das Auto, nicht einmal ein Viertel nimmt öffentliche Verkehrsmittel. In der mobilen Gesellschaft sind alle darauf angewiesen, dass der Straßenverkehr fließt. Pkw-Bestand bis 2013 Anzahl der gemeldeten Pkw in Deutschland von 1970–2013. Menge in Millionen Stück. Mehr als verdreifacht hat sich die Zahl der Kraftfahrzeuge (Pkw, Lastwagen und Motorräder) seit 1970. Damals waren 16,8 Millionen Kfz zugelassen. Im Jahr 2013 sind es 52,4 Millionen. 50 40 30 Welches sind die beliebtesten Fortbewegungsmittel? 20 H 58,6 % mit dem Auto 10 0 24,2 % Öffentliche Verkehrsmittel 11,6% Radfahrer 1990 2010 2013 5,6% zu Fuß und Andere 3.273 76,5 % Wohin geht der Weg? SUPER 1970 Führerscheine werden täglich ausgestellt der Erwerbstätigen machen sich zwischen 6 und 9 Uhr auf den Weg zur Arbeit MARK T 1.234 Personen fallen pro Tag durch die praktische Führerscheinprüfung 8.415 Pkw werden täglich neu zugelassen 34,0% Freizeit 34,8% Erledigungen 15,5 % Arbeit 39 km 6.700 SCHULE beträgt die durchschnittliche Tagesstrecke mit dem Pkw 3,4 8,7% Begleitung Wege werden durchschnittlich pro Tag zurückgelgt 6,9 % Ausbildung Carsharing-Fahrzeuge werden jeden Tag in Deutschland genutzt. Anzahl steigend. Steigende Anzahl der Carsharing-Nutzer 250.000 200.000 688.000 km 150.000 beträgt die Länge des Straßennetzes in Deutschland 100.000 50.000 Wie viele Fahrräder gibt es? Steigender Fahrradbestand in Deutschland Menge in Millionen Stück. 71 70 69 68 67 66 65 2006 2008 2010 2012 Den Kopf nicht verlieren 27% der deutschen Fahrradfahrer tragen meistens oder immer einen Fahrradhelm. Die Einführung einer Helmpflicht wird zurzeit diskutiert. Shop 3,95 Mio. Fahrräder wurden 2012 in Deutschland verkauft. Ca. 10 % davon sind E-Bikes. 6 ‘06 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘11 ‘12 Wie viele Motorradfahrer sind unterwegs? 2.368.482 neue Fahrerlaubnisse für Motorräder erteilt (2002 bis 2012) 14,6 Millionen Personen besitzen 2013 eine MotorradFahrerlaubnis der Klasse A und A1 Die Unfallkosten sind hoch Es passieren viele Unfälle Denn nicht nur die Menge der Fahrzeuge ist stark gestiegen, sondern auch ihr Materialwert. Heute ist beispielsweise ein früher simpel konstruierter Außenspiegel elektronisch anklappbar, beheizt und mit Blinker versehen. Auch ein kleiner Schaden kann da schnell Hunderte Euro kosten. In den 1970er-Jahren kamen mehr als fünfmal so viele Menschen wie heute im Straßenverkehr ums Leben, obwohl es viel weniger Autos gab. Heute gehen Unfälle häufig glimpflicher aus. Doch weil der Verkehr dichter geworden ist, passieren mehr Unfälle. Auch vorsichtige Fahrer kann es auf vollen Straßen leichter mal treffen. Rund 70 Prozent mehr Unfälle wurden von der Polizei 2011 erfasst als 1970. 26.446 EUR wurden im Jahr 2012 im Schnitt für einen Neuwagen ausgegeben. Zum Vergleich: 1980 waren es 8.420 EUR. Wie teuer sind Schäden? Die häufigsten Unfallursachen Durchschnittlicher Schadenaufwand je Pkw-Unfall in Deutschland nach Art der Versicherung bei Unfällen mit Personenschäden 14,8 % Vorfahrt missachtet 7,1 % falsche Straßennutzung 11,8 % zu wenig Abstand 3,8 % beim Überholen 4,3 % falsches Verhalten gegenüber Fußgängern 3.485 EUR 734 EUR Kfz-Haftpflicht Die übrigen 27,5 % der Unfälle durch Fehlverhalten gehen auf diverse sonstige Ursachen zurück 13,4 % nicht angepasste Geschwindigkeit 1.496 EUR Vollkasko 4,1 % Alkohol und Drogen 4,6 % Fehler beim Anfahren bzw. Einfahren auf die Fahrbahn 8,6 % Fehler beim Abbiegen Teilkasko Sinkende Zahl der Verkehrstoten In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Toten im Straßenverkehr deutlich zurückgegangen. 12.000 Pkw 10.000 Motorrad 8.000 Fahrrad Fußgänger 6.000 2012 4.000 Werkstatt 2.000 0 1991 1995 2000 2005 2010 Seit 1980 haben sich die Kosten einer Werkstattstunde in Deutschland etwa verdreifacht. 1980 kostete eine Werkstattstunde für Pkw 23,73 EUR, 2008 schon 66,54 EUR. Zweiradfahrer in Gefahr 11,3 % aller im Verkehr Getöteten und 20,9 % aller im Verkehr Schwerverletzten waren 2012 Fahrradfahrer. Bei 70 % der Radfahrunfälle liegt die Schuldfrage beim Unfallgegner. 16,3% aller im Verkehr Getöteten und 13,8 % aller im Verkehr Schwerverletzten waren 2012 Motorradfahrer. 2012 gaben die Deutschen im Schnitt 513 EUR für ein neues Fahrrad aus. 513 EUR 2010 waren es noch 460 EUR. Moderne Rennräder oder die boomenden E-Bikes kosten oft sogar mehr als 1.500 EUR. Vorsicht am Wochenende! Die meisten Unfälle passieren freitags, die meisten Geisterfahrer werden samstags und sonntags gemeldet. 20% 23 % Auto- und Fahrraddiebstahl geschieht häufiger als Diebstahl aus Wohnungen Das zeigt die Statistik der polizeilich erfassten Diebstähle 2012: 12 % 11% 11% 11% 12% 2.576 Wildunfälle mit Personenschaden ereigneten sich im Jahr 2012 Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So. Anteil an den Warnmeldungen pro Woche 380.698 Diebstähle von Kraftwagen sowie an/aus Kfz 326.159 Fahrraddiebstähle 201.303 Diebstähle in/aus Wohnungen Infografik: KircherBurkhardt Infografik Quelle: Statista Verteilung der GeisterfahrtFälle auf Wochentage 7 3. Was kann mir passieren? Täglich im dichten Verkehr zum Arbeitsplatz zu pendeln, erhöht natürlich die Unfallgefahr. Was das bedeuten kann, hat Karin F. erfahren, die eines Morgens ins Schleudern kam. Daneben gibt es Situationen, in denen auch der umsichtigste Fahrer nur noch schwarzsieht. So wie Matthias F., der in dunkler Nacht eine schwarze Kuh gerammt hat – und im Gegensatz zu dem Tier wohl einen Schutzengel hatte. TEXT Anna Brehm und Gustav Falke FOTOS Bernhard Huber PENDLERIN Auf dem Weg zur Arbeit ausgebremst: Totalschaden M orgens ist Karin F. meist eine gute im Rettungswagen, wurde mir dann aber klar: Nun halbe Stunde mit dem Auto unterfällt erst mal beides aus, worauf ich beruflich anwegs – die 45-Jährige lebt in Wiesgewiesen bin – meine Gesundheit und mein Auto.“ baden und arbeitet in Frankfurt am Was Karin F. noch gar nicht mitbekommen hatMain. Dazwischen liegen ungefähr te: Der Lkw, der sie ins Schleudern gebracht hatte, 35 Kilometer Strecke. „Ich fahre gern mit dem Auto“, war einfach weitergefahren. „Dabei muss er den sagt Karin F. „Da höre ich Nachrichten oder drehe Unfall im Rückspiegel gesehen haben“, ist die Hodie Musik auf und stelle mich gedanklich auf meitelmanagerin sich sicher. Zwar gab es Zeugen, aber nen Arbeitstag ein.“ So auch niemand hatte das Kennzeian jenem Dienstagmorgen, chen des Lasters notiert. Er an dem dann plötzlich alles war als Unfallverursacher ganz anders kam. Karin F. nicht ermittelbar. Ähnlich war mit ungefähr 120 Stunniederschmetternd fielen denkilometern unterwegs – die Diagnosen in Klinik und als vor ihr ein Lastwagen von Werkstatt aus: Schulter gerechts ausscherte. brochen, Wagen Totalscha„Ich musste eine Vollbremden. sung hinlegen“, erinnert Es war ein klassischer sich die Hotelmanagerin. Fall von Glück im Unglück, Zwar reichte es noch, um dass die Managerin eine nicht in den Laster reinVollkaskoversicherung hat, zurutschen. Aber Karin F. die auch unverschuldete Karin F., Hotelmanagerin, verriss das Steuer und Schäden reguliert. „Auch der Wiesbaden geriet in die Leitplanke. Abschleppdienst vom UnEin darauffolgender fallort und sogar ein MietPkw rammte ihren wagen waren abgedeckt – Wagen, der einen Satz nach vorne machaber damit konnte ich ja erst mal nicht viel anfante – und nach scheinbar endlosen Segen“. Karin F. hatte zunächst mit der ruhig gestellkunden zum Stehen kam. „Zuerst ten Schulter das Krankenbett zu hüten. Als sie nach ist man in einer solchen Situation Hause kam, stand bereits ihr neuer Wagen vor der wie betäubt“, sagt Karin F. „Den Tür. Voll mobil und bewegungsfähig ist sie gleichSchmerz in der Schulter habe wohl noch nicht wieder. Auch Monate nach dem ich erst gar nicht gespürt. Auf Unfall hat sie noch Schmerzen in der Schulter, die dem Weg ins Krankenhaus, sie nicht nur bei der Arbeit erheblich einschränken. „ ZUR PERSON NAME Karin F., 45 Jahre DER FALL Im morgendlichen Berufsverkehr scherte plötzlich ein Lastwagen vor der Hotelmanagerin aus. Karin F. versuchte auszuweichen und geriet mit ihrem Wagen an die Leitplanke – Totalschaden. Ich musste eine Vollbremsung machen und kam ins Schleudern. Der Lkw fuhr einfach weiter. “ Checkliste für den Autounfall RECHTSSTREIT MIT RADFAHRER Als Unfallopfer leer ausgegangen ww w.allianz.de/ unter wegs H amburg, eine Kreuzung, die Autofahrer haben Rot. Susanne K. steht mit ihrem Wagen auf der dreispurigen Straße in der Mitte, links neben ihr ein Lastwagen, rechts ein anderer Pkw. Die Ampel schaltet auf Grün, Susanne K. fährt an – und in der nächsten Sekunde rammt sie von links ein Radfahrer, der die rote Fußgängerampel missachtet hat. „Es hat gekracht, dann ist er über die Kühlerhaube gerutscht“, sagt die 61-jährige Beamtin. Zum Glück bekommt der Radfahrer nur ein paar Schrammen ab. „Vermutlich war ihm schon klar, dass er selber Schuld hatte, denn er woll- „ Was wir erst vor Gericht erfahren haben: Der Unfallverursacher kann nicht zahlen. “ Susanne K., Beamtin, Hamburg te gleich davonfahren.“ Ein Fußgänger ruft die Polizei, die Beamten nehmen den Schaden auf. Der Lastwagenfahrer und ein Fußgänger geben zu Protokoll, dass der Radfahrer bei Rot über die Fußgängerampel gerast ist – Susanne K. hatte ihn zudem nicht sehen können, weil der Lastwagen ihre Sicht verdeckt hatte. Alles scheint eindeutig. „Wenige Tage später hatte ich einen Brief von meiner Versicherung im Briefkasten. Es hatte sich herausgestellt, dass der Radfahrer unversichert war, deshalb sollte ich die in meiner Vollkasko vereinbarte Selbstbeteiligung von 300 EUR zahlen“, sagt Susanne K. „Weil wir eine Rechtsschutzversicherung haben, haben wir einen Anwalt gefragt, und der riet uns, das anzufechten.“ Heute weiß sie, dass sie sich damit nur zusätzlichen Ärger eingehandelt hat. Denn vor Gericht versucht der Radfahrer den Spieß umzudrehen: Nicht er sei Schuld, sondern Susanne K., und darum müs- ZUR PERSON NAME Susanne K., 61 Jahre se sie ihm Schmerzensgeld zahlen. „Da ist man sprachlos.“ Vor Gericht sagen die Zeugen vom Unfallort aus, und Susanne K. bekommt Recht. Allerdings trägt sie eine Teilschuld von 25 Prozent, weil sie nicht hätte losfahren dürfen, solange sie keine ausreichende Sicht hatte. Und dann stellt sich heraus, dass der Radfahrer nicht nur unversichert, sondern auch in finanziellen Schwierigkeiten ist und nicht zahlen kann. So bleibt Susanne K. auf den 300 EUR Selbstbeteiligung nun doch sitzen. „Zum Glück bin ich vollkaskoversichert, sonst hätte ich ein paar Tausend EUR aus eigener Tasche bezahlen müssen.“ DER FALL Die Beamtin fuhr einen Radfahrer an, der eine rote Ampel missachtet hatte. Obwohl sie vor Gericht Recht bekam, zahlte der Unfallverursacher nicht – er hatte keine Versicherung und kein Geld. ELEMENTARSCHADEN Familienauto ertrinkt im Hochwasser NAME Gerold O., 49 Jahre DER FALL Das Haus unter Wasser, der Familienvan, zwei Motorrollder sowie ein 85 Jahre alter Oldtimer in der Tiefgarage „ertrunken“ – für Gerold O. fing der Sommer 2013 nicht E gut an. „ Das Wasser drückte so stark gegen das Tor, dass ich die Garage nicht mehr aufbekommen habe. Gerold O., CAE-Konstrukteur, Freilassing ZUR PERSON “ in Sonntag im Juni 2013. Als Gerold O. morgens nach tagelangem Regen aus dem Fenster schaute, sah er braune Brühe aus dem Grundwasserschacht kommen. „Ich bin schnell raus und habe das Auto meiner Tochter weggefahren, auf eine kleine Anhöhe“, berichtet der 49-Jährige. „Bis ich zurückkam, hatte sich im Garten ein See gebildet. Das Wasser drückte so stark gegen das Schwenktor der Tiefgarage, dass ich sie nicht mehr aufgebracht habe.“ Von innen hörte er den Motor vom Auto seines Nachbarn, der es auch noch versuchte. Vergeblich. Minuten später räumte die Feuerwehr das Haus und brachte den Nachbarn durchs Treppenhaus in Sicherheit. „‚Raus, raus, Sie ertrinken sonst‘, riefen sie ihm zu“, erinnert sich Gerold O. Nicht gerettet wurden das Familienauto von Gerold O., zwei Motorroller und sein 85 Jahre alter Oldtimer. „Das schwamm alles in einer Mischung aus Heizöl, Wasser und Schlamm. Dieser Schlamm, der ist überall“, sagt er. „In jedem Lämpchen, jeder Röhre, in der Verkleidung, im Polster. Und alles riecht danach.“ Während der Van und die Vespas vergleichsweise einfach zu ersetzen waren, lässt der Freilassinger den alten Citroën derzeit in einer „Klassikerschmiede“ wieder herrichten. Seine Versicherung hilft ihm mit einem reparaturbegleitenden Gutachten. „Das dauert natürlich Monate, so einen Schaden an einem Oldtimer zu reparieren. Aber ich hoffe, dass die das hinbekommen.“ 9 Asphalt war genauso schwarz wie der Himmel. Ich kam mit sechzig, siebzig Stundenkilometern aus einer lang gezogenen Linkskurve – und dann stand da auf einmal eine schwarze Kuh auf der Straße.“ Matthias F. bremst, aber auf der regennassen Fahrbahn reicht es nicht mehr. Es kracht fürchterlich, F. sieht für einen Moment die Kuh auf der Motorhaube, bevor sie durch die Luft geschleudert wird, dann kommt der Minivan zum Stehen. „Ich bin ausgestiegen und habe gesehen, dass die Kuh zwanzig Meter weiter auf der Straße lag. Aber ich habe gar nicht verstanden, was da gerade passiert ist. Ich hatte nicht mal gemerkt, dass der Airbag ausgelöst worden ist.“ Außer dem Schock und einer kleinen Schnittwunde an der „ Da habe ich mit Sicherheit einen Riesenschutzengel gehabt. “ Foto: Tim Adler / Allianz AG Matthias F., Ausbilder für Stukkateure, Herrischried ZUR PERSON NAME Matthias F., 50 Jahre DER FALL Matthias F. fährt in der Dunkelheit nach Hause, als mit einem Mal eine schwarze Kuh auf der Fahrbahn steht – zum Bremsen reicht es nicht mehr. TIERSCHADEN Schwarze Kuh auf schwarzem Grund – und dann ein Knall B ei Lichte betrachtet ist die Region Hotzenwald eine süddeutsche Bilderbuchlandschaft: grüne Wiesen und Wälder mit sanften Hügeln, dazwischen Dörfer mit Kirchturm und manchmal ein Wegkreuz am Straßenrand. Doch als Matthias F. an einem Dezemberabend von der Arbeit nach Hause fährt, sieht er kaum etwas – es ist tiefschwarze Nacht. „Es hat leicht geregnet an dem Abend“, erinnert er sich. „Der Hand ist ihm nichts passiert. Der Wagen hat Totalschaden. Aus einem Haus kommen Leute, die den Knall gehört haben. Sie kümmern sich um Matthias F., bringen ihm einen Mantel, etwas Warmes zu trinken. „Diese Hilfsbereitschaft war eine schöne Erfahrung, im Nachhinein.“ Was der Unternehmer da noch nicht weiß: Im Stau, der sich an der Unfallstelle gebildet hat, steht auch seine Tochter. Sie sieht aus der Ferne den völlig demolierten Wagen ihres Vaters und macht schreckliche Ängste durch. „Für sie war es im Endeffekt viel schlimKollision mer als für mich“, sagt der 50-Jährige. „Mir ist mit einer K erst später klar geworden, was für ein Glück ich uh – der Film: da gehabt habe. Wäre ich mit einem kleineren w w w.allianz.d Wagen unterwegs gewesen, hätte ich das nicht e/unterweg s überlebt.“ Die Allianz schickt nach dem Unfall einen Gutachter vorbei, und der Schaden wird über seine Teilkaskoversicherung schnell und problemlos reguliert. Trotzdem denkt Matthias F. noch oft an die nächtliche Kollision mit der Kuh – der Unfall hat ihm deutlich vor Augen geführt, dass man auch auf alltäglichen und gewohnten Strecken stets mit der Gefahr rechnen muss. Matthias F. weiß, wie knapp er mit dem Leben davongekommen ist. „Da habe ich einen Riesenschutzengel gehabt.“ SELBSTVERSCHULDETER FAHRRADUNFALL Im Gegenverkehr über die Motorhaube „ Als Radfahrer zieht man immer den Kürzeren. K atrin W. sah den Wagen langsam aus einer Seitenstraße rollen. Die Moderatorin fuhr zügig auf dem Radweg die Münchner Ludwigstraße entlang. „Mit einem Schlenker sollte das noch zu schaffen sein“, dachte sie. Lieber ausweichen als abbremsen. Die Radiomoderatorin war mal wieder in Zeitnot, und deshalb auf der Gegenseite unterwegs – auf ihrer Straßenseite unterbricht eine Ampel den Radweg, die wollte sie umgehen. Was Katrin W. nicht bedachte: Der Autofahrer schaute nur nach links. Mit Radfahrern von rechts rechnete er nicht. „Ein paar Sekunden später machte ich die Augen auf und sah lauter Beine um mich herum“, erinnert sich Katrin W. „Es war wie im Film. ‚Wo bin ich?‘, dachte ich.“ Die Münchnerin hatte Glück bei ihrem spektakulären Sturz über die Motorhaube. „Die Landungsseite hat schon ein paar Tage wehgetan, und ich hatte eine Gehirnerschütterung, aber es war noch alles dran.“ Für den Schaden am Auto musste Katrin W. allerdings mit aufkommen, weil sie eine Teilschuld trug. Durch den Unfall ist der fünffachen Mutter klar geworden, wie verletzlich man als Radfahrer ist. „Und dass man schlussendlich immer den Kürzeren zieht – selbst wenn man recht hat.“ 10 “ Katrin W., Radiomoderatorin, München ZUR PERSON NAME Katrin W., 44 Jahre DER FALL Die Münchnerin war auf der falschen Seite auf dem Radweg unterwegs, weil es schnell gehen sollte. Als ein Auto aus einer Seitenstraße kam, konnte sie nicht mehr ausweichen – der Sturz über die Motorhaube endete mit einer Gehirnerschütterung. „ Wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt, ist er Schuld am Unfall. “ Nicht ganz: Wenn der Fahrer mit Vorfahrt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um mehr als dreißig Prozent überschritten hat, haftet er unter Umständen für bis zu zwei Drittel des Unfallschadens – so entschied das Oberlandesgericht München zu Gunsten eines Fahrers, der schlechte Sicht hatte und langsam in eine Vorfahrtsstraße eingefahren war. „ Badelatschen am Steuer sind verboten. “ Das stimmt nicht ganz. Badelatschen, hohe Hacken, Pantoffel – erlaubt ist alles. Wer mag, darf auch barfuß oder strumpfsockig fahren. Kritisch wird es, wenn ein Unfall passiert, weil der Fahrer kein festes Schuhwerk trug. Dann kann er unter Umständen mit einem Bußgeld abgestraft werden. „ „ Die Täter haben den Spind aufgebrochen und sich meinen Autoschlüssel geholt – als ich vom Schwimmen kam, war mein Wagen weg. Wer parkt, kann keinen Unfall verschulden. “ Roland H., Arzt, Berlin Doch kann man – und zwar, wenn man falsch parkt. Wer sein Auto an gefährlichen, engen oder unübersichtlichen Stellen regelwidrig parkt, trägt eine Mitschuld an Unfällen. Rechnen müssen Falschparker mit einer Mitschuld vor allem, wenn sie näher als fünf Meter entfernt von Kreuzungen und Einmündungen von Straßen parken. Auch wer in zweiter Reihe parkt, den nachfolgenden Verkehr behindert und zum Ausweichen zwingt, riskiert eine Mitschuld. „ ZUR PERSON NAME Roland H., 43 Jahre Wer Fahrrad fährt, darf ruhig Alkohol trinken. DIEBSTAHL “ Falsch. Eine Alkoholfahrt ist ein Straftatbestand, dessen man sich auch mit dem Fahrrad schuldig machen kann. Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig kann die Polizei einem Radfahrer mit 1,6 Promille sogar die Fahrerlaubnis entziehen. „ Fußgänger haben immer Recht. “ Ist nicht gesagt. Betritt ein Fußgänger achtlos einen Radweg und wird dann umgefahren, so bleibt er auf dem Schaden sitzen. Nach einem Urteil des Saarländischen Oberlandesgerichts (OLG) gehört der Blick „links – rechts – links“ bereits im Vorschulalter zur elementaren Verkehrserziehung und gilt für jede Fahrbahn. “ In der Badehose auf dem leeren Parkplatz E inmal in der Woche geht Roland H. vor der Arbeit zum Schwimmen, in den Europasportpark im Berliner Friedrichshain. In der Wettkampfhalle kann er in Ruhe seine Bahnen ziehen. Seine Sporttasche mit den Straßenklamotten, dem Handy und dem Portemonnaie sperrt der Arzt solange in einen Spind. Besser gesagt: sperrte er immer in einen Spind. Roland H. war 50 Minuten geschwommen und hatte geduscht, als er an dem Morgen zu den Spinden ging – und gleich sah, dass die Blechtür mit seiner Nummer nicht geschlossen war. „Kann es sein, dass ich sie nicht abgesperrt habe“, fragte er sich einen Moment lang. „Aber fast gleichzeitig war mir klar, dass da etwas faul war: Hätte ich den Spind nicht abgesperrt, hätte ich ja nicht das Armband mit dem Schlüssel in der Hand.“ H. zog die Tür langsam auf. Schaute, machte sie wieder zu, schaute noch mal. Verglich die Nummer auf dem Schüssel mit der auf dem Spind. Die gängig sten Und langsam dämmerte ihm, dass der Spind aufIrrtümer im gebrochen war. Geld, Schlüssel, Telefon, alles weg. Straßenve „Nicht mal meine Klamotten waren noch da.“ rkeh w w w.allian z.de/unterw r DER FALL Der Berliner Arzt sperrte seine Sachen im Hallenbad in einen Spind. Als er vom Schwimmen zurückkam, war der Spind aufgebrochen und alles weg: Portemonnaie, Handy, Autoschlüssel – und das Auto dazu. In der Badehose ging Roland H. zum Kassenschalter. Die Dame dort gab ihm erst mal ein größeres Handtuch und rief dann die Polizei. Wie er denn ins Schwimmbad gekommen sei, wollten die Beamten wissen, als sie den Fall aufgenommen hatten. Mit dem Auto, hörte er sich sagen – und wusste im selben Moment, dass er jetzt noch ein größeres Problem hatte. „Drei Minuten später stand ich halbnackt, in Badeschlappen und mit zwei uniformierten Polizisten auf dem Parkplatz und zeigte auf die Stelle, wo ich meinen Wagen geparkt hatte. Und die jetzt leer war.“ Die Polizei brachte Roland H. nach Hause und sorgte dafür, dass ein Schlüsseldienst die Wohnung aufmachte, was ja ohne Ausweis nicht geht. „Und dann habe ich gleich mal meine Versicherung angerufen.“ Das Glück war, dass Roland H. vollkaskoversichert ist und sogar eine Kaufpreisentschädigung bei Totaldiebstahl vereinbart hat. „Es war so schon alles schlimm genug“, sagt der Mediziner. „Ich musste meine Ausweise nachmachen lassen, die Wohnungsschlüssel auswechseln usw. Ich mag mir gar nicht ausmalen, dass ich keine Entschädigung für das Auto bekommen hätte.“ egs 11 ZUR PERSON NAME Katja Lehmann und Andreas Grimm DER FALL Wenn ein gestohlenes Fahrzeug von Allianz Kunden im Ausland wieder auftaucht, werden Lehmann und Grimm tätig. Die Ermittler organisieren den Rücktransport der Fahrzeuge – oder was davon übrig ist. Oft dauert es Monate, bis die Allianz den Behördenmarathon hinter sich hat und ein gestohlenes Fahrzeug nach Deutschland zurückholen kann. Fotos: Neumann und Rodtmann DIEBSTÄHLE IN ZAHLEN 19.500 Die deutschen Fabrikate wie BMW, Mercedes, Audi, VW und Porsche stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Diebesbanden. In Deutschland wurden 2010 rund 19.500* kaskoversicherte Autos als gestohlen gemeldet. 12.0000 Motorräder sind bei den gut organisierten Diebesbanden b b d beliebt. b li bt Sie verschwinden meist einfach auf der Ladefläche eines Lastwagens. Im Jahr 2010 wurden rund 12.000 Zweiräder gestohlen – insgesamt gehen die Zahlen aber zurück. 4.300 * Alle Fakten aus der GDV Diebstahlstatistik 2010 4.300 Kunden meldeten allein bei der Allianz 2011 einen Fahrzeugdiebstahl. Oft werden die Autos ausgeschlachtet und auf Märkten in Osteuropa in Einzelteilen verkauft – Airbags, Lenkräder und Navigationsgeräte sind besonders gefragt. 300 Rund 300 Fahrzeuge aller Art holt die Allianz jährlich aus aller Welt zurück und verkauft sie dann über eine Händlerplattform – vom Ferrari bis zum Traktor. 12 Geklaut, gesucht, zurückgeholt Vom Traktor bis zur Nobelkarosse – gestohlene Fahrzeuge, die irgendwo auf dem Globus wieder auftauchen, holen die Ermittler der Allianz nach Berlin. D er Betonmischer neben dem weißen Wohnwagen trägt leichte Gebrauchsspuren, genau wie der grüne Traktor von John Deere. Daneben auf dem großen Hof im Süden von Berlin abgestellt: ein gebrauchter silberfarbener BMW, ein japanischer Kleinwagen, verschiedene VW-Busse und ein paar Dutzend weitere Fahrzeuge. Ein wild gemischter Fuhrpark, den eines eint: Sämtliche Fahrzeuge sind ihren ursprünglichen Besitzern in Deutschland gestohlen worden und später irgendwo in Italien, Osteuropa oder sehr viel weiter weg wieder aufgetaucht. Zurück in Deutschland kommt die zusammengewürfelte Flotte zur Versteigerung. Gegenüber von dem Hof hat die Allianz eine Halle mit schwerem Rolltor angemietet, in der sie die Luxusmodelle aufbewahrt. Derzeit sind das eine Geländelimousine und zwei Sportwagen. Die Fahrzeuge gehören der Allianz, nachdem sie den Kunden der Kaskoversicherung eine Entschädigung gezahlt hat. Vor allem in Polen finden sich gestohlene Autos aus Deutschland wieder, sagt Andreas Grimm, der Chefsachverständige der Allianz in Berlin. Aber auch aus den baltischen Staaten, also Estland, Lettland und Litauen, aus Tschechien und der Slowakei sowie aus Südeuropa holten die Ermittler des Versicherungskonzerns viele Fahrzeuge nach Deutschland zurück. Einmal reisten sie bis ins westafrikanische Ghana, um einen gestohlenen Audi A6 zurückzuführen. Oft fliegt ein Diebstahl im Ausland auf, wenn ein Kunde seinen Gebrauchtwagen zur Inspektion ins Autohaus bringt – und sich beim Abgleich der Fahrgestellnummer zeigt, dass der Wagen gestohlen ist. „Die Käufer sind genauso wie unsere Kunden die Leidtragenden der ganzen Geschichte“, sagt Katja Lehmann. Sie organisiert bei der Allianz die Rückführung der gestohlenen Autos nach Deutschland und weiß, wie kompliziert der Behördenmarathon bisweilen ist. Zunächst muss die Allianz nachweisen, dass ihr ein Fahrzeug gehört, dazu muss sie den ausländischen Behörden alle möglichen Vollmachten, Eigentumserklärungen und notariell beglaubigte Dokumente vorlegen. „Überall müssen andere Vorschriften erfüllt werden, jede Freigabe läuft anders ab“, sagt Lehmann. „Zumindest machen sich dabei endlich meine Fremdsprachenkenntnisse bezahlt.“ Oft dauert es Monate, bis eine Spezialfirma das Auto – oder was davon übrig ist – für den Rücktransport aufladen kann. Viele Autos kommen mit Unfallschaden oder in Einzelteile zerlegt zurück, wie der Chefsachverständige Grimm sagt. Ein Gutachter sieht sich das Fahrzeug an und überprüft die Verkehrssicherheit, bei Bedarf wird der Wagen repariert. Meist muss die Werkstatt eine neue Wegfahrsperre einbauen, mitunter die gesamte elektronische Anlage mit den Steuergeräten austauschen. Lackschäden und weitere Schönheitsfehler werden nicht ausgebessert. Trotzdem kann diese Arbeit bei teuren Mo- dellen schnell in die Tausende Euro gehen. Die eiserne Regel der Allianz sei aber, dass kein Fahrzeug verkauft werde, bei dem die Sicherungstechnik nicht zu hundert Prozent funktioniert, sagt Grimm. Zudem rechne sich der Aufwand: Das Verhältnis von Aufwand und Erlös betrage etwa eins zu neun. Und das wiederum komme den Kunden der Allianz zugute – denn was die Versicherung beim Verkauf der zurückgeführten Autos verdiene, mindere ihre Schadenbilanz. In den vergangenen zwanzig Jahren hat die Allianz rund achttausend gestohlene und wieder zurückgeführte Fahrzeuge über ihre Berliner Verwertstelle verkauft. Allein in Berlin selbst würden jedes Jahr etwa dreihundert Fahrzeuge versteigert, sagt der Ingenieur. Dass die Allianz seit Anfang der 1990er-Jahre ein Ermittlerteam für die Rückholung gestohlener Fahrzeuge hat, liegt vor allem daran, dass nach dem Fall der Berliner Mauer die Diebstahlzahlen in die Höhe geschnellt waren. Während 1990 bundesweit 40.000 Fahrzeugdiebstähle „ UNFALLSTATISTIK Gefährliche Straßen in Deutschland Die meisten Unfälle mit Verletzten passieren in Bayern, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Ein Überblick über besonders gefährliche Straßen in den vier Bundesländern: BREMEN Stephanibrücke Eduard-Schopf-Allee Doventorstraße Viele gestohlene Autos führen wir nur noch in Einzelteilen aus dem Ausland zurück. “ Die gefährßen lichsten Stra in der EU: e/unte ww w.allianz.d Stephanibrücke rwegs Die vierspurige Bundesstraße 6 führt gut vierhundert Meter lang auf der Stephanibrücke über die Weser. Binnen 24 Stunden zählt die Polizei des Stadtstaates hier weit über 90.000 Fahrzeugbewegungen – „massenhaft Verkehr“, wie ein Polizeisprecher sagt. Da unmittelbar vor der Brücke auch noch mehrere Fahrspuren zusammengeführt werden, stoßen hier immer wieder nebeneinander fahrende Autos zusammen. Unfälle im Jahr 2012: 167 Einwohner: 0,65 Millionen Unfallrate: 476 pro 100.000 Einwohner Andreas Grimm, Allianz Kfz-Versicherung gemeldet wurden, waren es drei Jahre später, nach der Öffnung der Grenzen zu Osteuropa, 105.000 Fälle – ein Negativrekord. Auch das Allianz Zentrum für Technik (AZT) suchte seinerzeit nach Lösungen. Und fand eine: Die serienmäßige Ausstattung der Fahrzeuge mit einer elektronischen Wegfahrsperre. Die Techniker des AZT in Ismaning bei München waren maßgeblich daran beteiligt, dass ab 1995 jedes Auto, das von Band lief, mit der neuen Sicherungstechnik ausgestattet war. Seither verläuft die Entwicklung positiv. In Zahlen ausgedrückt heißt das: 2010 wurden bundesweit knapp 20.000 Autos gestohlen, nicht mal ein Fünftel des Negativrekords. Die Allianz war mit knapp 4.300 Fahrzeugen betroffen. Manche Diebesbanden hätten sich auf bestimmte Modelle spezialisiert, sagt Ingenieur Grimm. Allgemein seien die deutschen Fabrikate beliebt – Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Volkswagen. Weil ältere Modelle sich auch im Ausland schlecht verkaufen ließen, würden sie ausgeschlachtet. Die Einzelteile, vom Airbag über das Lenkrad bis hin zum Vergaser, gehen dann auf osteuropäischen Märkten gut weg. Nach wie vor besonders in Polen, wie das Bundeskriminalamt schätzt. Manche Autos kommen als Wrack zurück, das die Allianz nur noch verschrotten lassen kann. Intakte Fahrzeuge, wie der Wohnwagen, der Traktor und der Ferrari, bietet die Versicherung über eine Händlerplattform im Internet an. Den Zuschlag bekommt der Meistbietende. HAMBURG Langenhorner Chaussee Langenhorner Chaussee Foorthkamp Heerwisch Einwohner: 1,8 Millionen Unfallrate: 431 pro 100.000 Einwohner BAYERN B 12 – Landkreis Mühldorf a. Inn B 15 Ampfing B 12 Waldkraiburg Forstinning Die Originalfassung des Artikels finden Sie im Kundenmagazin „1890“ der Allianz unter: https://1890.allianz.de Schwerere Unfälle passieren allgemein außerhalb von Ortschaften: So auch auf der Bundesstraße 12, die Richtung München eine Lücke in der A 94 schließt. Auf der Strecke sind täglich bis zu 23.000 Fahrzeuge unterwegs, davon über 3.000 Lkw. Ungeduldige Fahrer setzen in den langen Pulks oft zu riskanten Überholmanövern an, weshalb es über die Jahre immer wieder zu tödlichen Frontalzusammenstößen kommt. Unfälle im Jahr 2012: 52 Unfälle mit Personenschaden auf einer Strecke von 38 Kilometern Einwohner Bayern: 12,52 Millionen Unfallrate: TEXT Markus Heffner FOTOS Neumann und Rodtmann Fackenburger Allee Lindenplatz Lindenstraße Moislinger Allee Das höchste Diebstahlrisiko haben hierzulande Besitzer eines Audi oder eines BMW mit 1,2 Diebstählen auf 1.000 zugelassene Fahrzeuge. Auf den nächsten Plätzen folgen Porsche (1,0) und Volkswagen (0,9). Auch für Radfahrer ist die Hauptverkehrsachse in Hamburgs Norden eine Holperstrecke, denn rund achtzig Prozent der Radwege entlang der 5,2 Kilometer langen Strecke sind marode. Zudem halten viele Autofahrer die Straße für vierspurig, weil die beiden Fahrspuren Überbreite haben. Die Folge: Riskante Überholmanöver, versetztes Fahren und permanentes Einfädeln nach Kreuzungsbereichen. Unfälle im Jahr: 593 (Sept. 2010 – Nov. 2011) Stadtgraben Puppenbrücke 424 pro 100.000 Einwohner SCHLESWIG-HOLSTEIN Lindenplatz in Lübeck Ein zweispuriger Kreisel mit vier Zufahrtsstraßen in Lübeck ist der neuralgische Punkt SchleswigHolsteins. Im Jahr 2012 passierten der Polizei zufolge über fünfzig Unfälle am Lübecker „Lindenteller“, damit ist er gefährlicher als die Hauptunfallstelle in Kiel. Achtzehn Fahrradfahrer wurden verletzt. „Besonders für Radfahrer ist der Kreisel gefährlich, weil man sie beim Fahrstreifenwechsel im dichten Verkehr leicht übersieht“, sagt ein Polizeisprecher. Unfälle im Jahr 2012: über 50 Einwohner Schleswig-Holstein: Unfallrate: 2,8 Millionen 416 pro 100.000 Einwohner 13 1940 4. Was schützt vor den Gefahren? Die 1902 eingeführte Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge wird gesetzlich vorgeschrieben. 1946 Der italienische Ingenieur Corradino D’Ascanio entwickelt im Auftrag von Enrico Piaggio ein kleines Motorrad, das vor allem Stadtbewohner lieben werden: Die Vespa ist einfach unschlagbar praktisch. Der Motorroller feiert den Durchbruch. 1938 Natürlich kann man selbst einiges dafür tun, sicher anzukommen. Etwa, indem man auch bei kurzen Fahrten den Sicherheitsgurt anlegt und nicht zu schnell fährt. Aber Sicherheit setzt an vielen Stellen an: Angefangen bei den Herstellern, die ständig an technischen Fortschritten arbeiten, über die Politik, die durch Vorschriften und Kontrollen ins Geschehen eingreift, bis hin zu den Versicherern – das Allianz Zentrum für Technik (AZT) etwa treibt seit Jahrzehnten wichtige Entwicklungen voran. Ein Überblick über wichtige Fortschritte und Innovationen in der Verkehrssicherheit: Der Grundstein für ein Werk, in dem der „Volkswagen“ gebaut werden soll, wird 1938 gelegt. Dieser von Ferdinand Porsche konstruierte „KdF-Wagen“ ist der Vorgänger des VW Käfer, der bis zum Ende seiner Produktion 2003 in Mexiko über 20 Millionen Mal vom Band läuft. 1951 1953 Die Firma Westfalia bietet für den kurz zuvor auf den Markt gekommenen VW T1 die „Campingbox“ an, mit der das Auto zum perfekten Begleiter für Wochenend-Ausflüge oder Reisen umgebaut wird – der Initialfunken für die Entwicklung des Wohnmobils. Mit dem Paragrafen 26 der StVO werden Fußgängerüberwege bundesweit eingeführt. Im Volksmund heißen sie bald Zebrastreifen. 1905 1957 Frederick Richard Simms bietet als Erster Automobile mit Stoßstange an. 1886 Carl Benz meldet sein „Fahrzeug mit Gasmotorenantrieb“ beim Kaiserlichen Patentamt an – die Geburt des Autos. Seit 1953 gibt es in Deutschland keinerlei Geschwindigkeitsbegrenzung – nicht auf der Autobahn, nicht auf der Landstraße und nicht in der Stadt. Von 1957 an sind innerorts nur noch 50 km/h erlaubt. 1959 Der Volvo PV 544 wird als erstes Auto serienmäßig mit einem Dreipunktgurt ausgestattet. 1910 Die ersten amtlichen Verkehrszeichen in Deutschland werden eingeführt. Unter anderem warnen sie vor Bahnübergängen und scharfen Kurven. 1965/66 Fahrzeuginnovation 1969 Der Jensen FF aus Großbritannien ist das erste Serienfahrzeug mit einem mechanischen Antiblockiersystem. Das ermöglicht dem Fahrer, während des Bremsens zu lenken. Sicherheitsinnovation Versicherungsinnovation 1915 Henry Ford bietet sein berühmtes T-Modell mit einer Frontscheibe aus Verbundglas an. Diese schützt den Fahrer vor Fahrtwind und Gegenständen, die ihm sonst ins Gesicht fliegen können. In den USA müssen Neuwagen seit 1969 serienmäßig mit Kopfstützen ausgestattet sein. In Asien und Europa ziehen die Hersteller in den 1970er-Jahren nach. Gesetzliche Regelung Mitwirkung des Allianz Zentrum für Technik (AZT) 8- d ch an Fa h lag re e r- Ai rb He ag 0, 20.000 Pr om ille gr Gu lm en rtp pfl ze i fli ch ch t f t ür M ot or ra df ah re r, Informationen zum Thema Sicherheit Getötete im Straßenverkehr nach Jahren re hn en bo to ille gr 1976 rv er om Der Bundestag beschließt die 0,8-Promillegrenze. Wer darüber liegt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Ab 1,3 Promille droht sogar ein Jahr Freiheitsstrafe. ef on ie Ab 1. Januar müssen Fahrer und Beifahrer sich im Auto anschnallen. Te l 0, 5- Pr 10.000 eF ze ze sit er nd Ki Ab bl en dl ich tM ot isp or re ra 15.000 1973 1976 5.000 0 14 Einführung der Helmpflicht für Motorradfahrer. 75 80 85 90 95 00 05 10 St an d: 27 .0 8. 20 13 2013 Die Allianz setzt sich dafür ein, dass das Tragen eines Helms beim Fahrradfahren zur Pflicht wird. 2014 Die Warnweste im Auto wird zum 1. Juli 2014 Pflicht. 2013 2012 Seit 1. August 2013 ist die Dynamopflicht bei Fahrrädern aufgehoben. Alternativ können sie nun mit Akkuleuchten ausgerüstet werden – und sind damit auch dann gut sichtbar, wenn sie stehen. Zehntausende Autos in neun Ländern fahren schon mit der telematischen Blackbox der Allianz. Die aufgezeichneten Daten fließen in die Beitragsberechnungen ein: Wer wenig und sicher fährt, kann sich preisgünstiger versichern. 2011 Modulares Versicherungskonzept der Allianz: Bei MeinAuto stellt der Fahrer je nach Umfeld, Fahrgewohnheiten und Anspruch einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz zusammen. 2009 2009 Der Carsharing-Anbieter Car2Go startet in Ulm. Im Jahr 2012 gibt es das Angebot bereits in vielen europäischen und US-Großstädten. Bremsassistent wird Pflicht für alle neuen Pkw-Typen. 2006 1926 Aus dem Verkehrstechnischen Institut der deutschen Versicherer (VTIV) geht die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hervor, die sich für die Verbesserung der Verkehrssicherheit und die Unfallvermeidung im Straßenverkehr einsetzt. Bosch stellt den ersten von einem Elektromotor angetriebenen Scheibenwischer her. Fortan behält der Fahrer im Regen den Durchblick. 1894 Die „Hildebrand & Wolfmüller“ ist das erste serienmäßig produzierte Motorrad der Welt. Der Motor leistet 2,5 PS und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 40 km/h. 2006 2004/05 Volvo startet das Blind Spot Information System (BLIS), das Gefahren im sogenannten toten Winkel erkennt und den Fahrer durch optische Signale vor einem Spurwechsel warnt. 1891 Der Franzose Édouard Michelin entwickelt den demontierbaren Luftreifen für Fahrräder. Vier Jahre später überträgt er seine Erfindung auf das Automobil. Honda bringt für die Gold Wing den ersten Motorrad-Airbag der Welt auf den Markt. 1923 Innerorts gilt für Kraftfahrzeuge bis 5,5 Tonnen Gesamtgewicht eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Zuvor waren nur 15 km/h erlaubt. 1998 1922 Die erste Ampel Deutschlands geht am Stephansplatz in Hamburg in Betrieb. 1997 Die elektronische Wegfahrsperre bei Neuwagen wird europaweit vorgeschrieben, weil nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990er-Jahren die Diebstahlzahlen sprunghaft angestiegen waren. 2001 Telefonieren am Steuer ist nur noch mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Die länderübergreifende Organisation Euro NCAP führt seit 1997 Crashtests mit neuen Autotypen durch und liefert dem Käufer unabhängige Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen. An der Euro NCAP sind sieben europäische Regierungen beteiligt. 1998 Die 0,5-Promillegrenze tritt in Kraft. 1993 Für die S-Klasse bietet Mercedes-Benz Fahrer-Airbag und Gurtstraffer an. US-Hersteller boten Airbags schon in den 1970er-Jahren an, doch nach tödlichen Unfällen nahmen sie diese rasch wieder vom Markt. 1998 Die dritte Bremsleuchte ist in Deutschland seit 1998 bei Neuwagen vorgeschrieben. 1990er 1995 Pioniere in aller Welt arbeiten an Fahrrädern mit unterstützenden Elektromotoren. E-Bikes kommen auf. In Deutschland sind heute vor allem Pedelecs beliebt, die mit Tretunterstützung arbeiten und ohne Führerschein gefahren werden dürfen. Mercedes-Benz baut in die S-Klasse die von Bosch entwickelte Fahrdynamikregelung ESP (Electronic Stability Program) ein. Das System greift ein, wenn das Auto auszubrechen droht. 1993 In Deutschland dürfen Kinder bis 12 Jahren oder 1,50 Meter Körpergröße nur im Auto mitgenommen werden, wenn „Rückhalteeinrichtungen für Kinder“ – sprich: Kindersitze – benutzt werden. 1991 Das AZT online im Vide o ww w.allianz.de/ unter wegs Neu zugelassene Autos müssen ab 1991 mit Nebelschlussleuchten ausgestattet sein. 1988 Motorradfahrer müssen auch tagsüber das Abblendlicht oder Tagfahrleuten einschalten. Allianz Zentrum für Technik (AZT) Um kostspielige Schäden zu vermeiden und Gefahrenquellen ausfindig zu machen, gründete die Allianz 1922 ein Technikzentrum, in dem Ingenieure zunächst beispielsweise die Festigkeit von Werkstoffen untersuchten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Allianz Zentrum für Technik (AZT) maßgeblich an technischen Entwicklungen beteiligt, die den Straßenverkehr sicherer machten, wie etwa die Einführung der Gurtpflicht in den 1970er-Jahren. Infografik: KircherBurkhardt Infografik 1980 Ford bietet für den Scorpio eine Einparkhilfe an, bei der Ultraschallsensoren die Entfernung zu Autos und Gegenständen erkennen und dem Fahrer beim Rangieren helfen. 15 VERKEHRSEXPERTE Damit der Verkehr auch in Zukunft fließt Die Deutschen wollen immer mobiler sein. Bedeutet das noch mehr Stau? Nicht zwangsläufig. Der Verkehrsexperte Gerd-Axel Ahrens zeigt, wie wir weiterhin alle Ziele erreichen. Es ist voll geworden. Aber ein Ausbau des Straßennetzes hilft nicht mehr. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Fahrzeuge kontinuierlich gestiegen – ebenso die gefahrenen Kilometer vor allem auf den Fernstraßen. Das Straßennetz und vor allem die entscheidendere Leistungsfähigkeit von Knotenpunkten ist aber nicht entsprechend gewachsen. Der Individualverkehr kommt oft zum Stehen: Stau. Dieses Problem lässt sich jedoch nicht durch den Bau von noch mehr Straßen lösen. In der Vergangenheit zeigte sich, dass neu geschaffene Kapazitäten bald wieder mit noch mehr Kfz-Verkehr „volllaufen“. ZUR PERSON Professor Gerd-Axel Ahrens ist Inhaber des Lehrstuhls für Verkehrs- und Infrastrukturplanung an der Technischen Universität Dresden und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesmi- Was hilft: Verkehrsvermeidung durch eine intelligentere Wahl der Verkehrsmittel. nister für Verkehr, Bau und Bei den Kurzstrecken steckt das größte Potenzial für Veränderung: 60 Prozent aller Wege Stadtentwicklung. in den Städten sind kürzer als fünf Kilometer. Nichtsdestotrotz legen viele Menschen diese Strecke mit dem Auto zurück. Dabei haben diese Wege die perfekte Länge für das Fahrrad. Berücksichtigt man die Parkplatzsuche, ist es auf dieser Distanz deutlich schneller. Auch zeigt sich, dass bei kürzerem Weg Mann und Frau sogar zu Fuß schneller sind. Gefragt ist deshalb in Zukunft ein „multimodales Verkehrsverhalten“: In jeder Situation die Fortbewegungsart wählen, die für den jeweiligen Weg am besten geeignet ist. Das kann das Auto sein, aber auch der Bus, die Bahn, das Fahrrad oder die eigenen Füße. So kann die Mobilität im Nahbereich effektiver, staufreier und weniger belastend werden. Aus demografischen Gründen wird sich die Lage auf unseren Straßen in Zukunft wieder etwas entspannen. Das Durchschnittsalter der Deutschen steigt. Bald werden vierzig Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Dieser demografische Wandel bewirkt, dass der Autoverkehr in Deutschlands Städten langfristig wieder zurückgeht. Ein 70-Jähriger legt im Schnitt nur noch halb so viel Wege und Kilometer zurück wie ein 40-Jähriger. Was den Rückgang des Verkehrsaufkommens zusätzlich verstärkt, sind die steigenden Kosten – von der Anschaffung über den Unterhalt und die Benzinkosten bis hin zu den Parkgebühren sowie ein Verhaltens- und Wertewandel vor allem bei den jungen Erwachsenen. Neue Konzepte wie Carsharing könnten den Verkehr zusätzlich entlasten. Das bislang ökologisch orientierte Konzept des „Carsharing“ wird zunehmend ein Mainstream-Trend. Große Hersteller haben das erkannt und setzen darauf mit Angeboten wie „DriveNow“ und „Car2Go“. Besonders bei jungen Leuten findet gerade eine Revolution statt. Für sie heißt individuelle Mobilität nicht mehr zwangsläufig „eigenes Auto“. Sie bewegen sich anders, leben mit ihrem Smartphone und wollen Autos nur noch nutzen, wenn es Sinn macht. Für Automobilhersteller geht es in Zukunft deshalb weniger darum, Autos zu verkaufen. Das neue Produkt lautet: Beweglichkeit und Mobilität. Wenn man bedenkt, dass ein Carsharing-Auto sechs bis sieben Privatautos ersetzt, dann könnten wir bald deutlich weniger Autos auf unseren Straßen haben. Aus bislang ineffektiv genutzten privaten „Stehzeugen“ werden effektiv gebrauchte „Fahrzeuge“. SHARED SPACE Eine Fläche für alle Verkehrsteilnehmer 16 „Immer ein TEXT Elly Boehm FOTOS Sammy Hart Pilotprojekte in ganz Europa – auch in Deutschland gibt es einige, zum Beispiel in Stuttgart und Hamburg – zeigen aber: Es funktioniert. Durch Shared Space sinkt in Städten die Lärmbelastung, meist gibt es in den Bereichen auch weniger Unfälle. INTERMODALE ROUTENPLANUNG Auf dem besten Wege von A nach B Fotos: Sven Döring (1); Picture Alliance (1) Es klingt, als könnte es gar nicht funktionieren: Beim Konzept des Shared Space teilen sich Autos, Fahrräder und Fußgänger die gleiche Fläche, ohne dass eine Gruppe besondere Vorrechte hat. Die Idee dazu hatte der Niederländer Hans Monderman in den 1990er-Jahren. INTERVIEW Wer den schnellsten Weg von A nach B sucht, hat oft ein Problem: Er muss sich vorab für ein Verkehrsmittel entscheiden, etwa wenn er eine Flugsuchmaschine nutzt. Dass er mit dem Zug schneller ans Ziel käme, erfährt er dort nicht. An diesem Punkt setzen Forscher wie die Freiburger Informatikprofessorin Hannah Bast mit intermodalen Routenplanern an. Sie kombinieren Verkehrsmittel wie Auto, Bahn, Flugzeug, öffentlichen Nahverkehr und Fußwege. Das hat Zukunft, findet auch Google – und förderte das Projekt „Next-Generation Route Planning“, an dem Bast mitarbeitet, 2012 mit einer Million Dollar. Richy Müller ist als Stuttgarter „Tatort“Kommissar im Porsche unterwegs. Auch privat liebt er schnelle Autos, lebt aber lieber ländlich. Ein Gespräch über Fahrspaß, Tempo und Sicherheit. B ekannt wurde Müller 1979 mit der Rolle des obdachlosen Richy im Fernsehdreiteiler „Die große Flatter“ – daher sein Künstlername. Heute ist der 57-Jährige eine feste Größe im deutschen Film, hat sich allerdings nach Jahrzehnten in Berlin ins bayerische Voralpenland verlegt – mit Apfelbäumen im Garten, Gänsen im Stall und einem Porsche in der Garage. Was verbinden Sie mit dem Begriff Mobilität? Richy Müller: Mobilität ist für mich gleichzustellen mit Freiheit, mit dem Gefühl der Selbstständigkeit. Ich war schon sehr früh mobil, eigentlich fing es mit dem Tretroller an, dann kam das Fahrrad. Mit 18 Jahren habe ich dann das erste Auto gehabt. Für mich liegt darin eine gewisse Selbstbestimmung. Deshalb mache ich auch meine ganzen Arbeitswege mit dem Auto: Ich lasse mich nicht abholen – ich komme selbst. Selbstständig. „Jeder Mann behauptet von sich, ein guter Fahrer zu sein. Neben mir schlafen meine Beifahrer ein.“ Stück Zuhause dabei“ Das bedeutet auch, dass ich gehen könnte, wenn ich wollte. Ich bin nicht so gerne fremdbestimmt. In meinem Auto habe ich immer auch ein Stück Zuhause dabei. Sei es, dass Musik läuft, die ich gern höre auf dem Arbeitsweg, sei es, dass private Kleidung von mir drin liegt, die nichts mit einem Kostüm zu tun hat. Insofern ist Mobilität schon ein sehr wichtiger Faktor in „ Vor allem hat mich am Fahren immer die Freiheit fasziniert. Richy Müller, Schauspieler “ meinem Leben. Auch der Porsche im „Tatort“ war übrigens ein Wunsch von mir, weil ich ihn passend für die Figur finde. Wie viel sind Sie unterwegs? Ich fahre viel, ich fahre alles mit dem Auto. Ich komme im Jahr auf siebzig- bis achtzigtausend Kilometer, davon ist mindestens die Hälfte beruflich. Ich scheue mich auch nicht irgendwo hinzufahren, wenn mich nachts jemand anruft und sagt: Hier bin ich. Dann fahre ich los und hole ihn ab, egal wo. Sind Sie ein guter Fahrer? Jeder Mann behauptet von sich, er fährt gut Auto. Bei mir schlaKontrolle geratendes Auto anstellt. Was ich gelernt habe bei fen meine Mitfahrer, meine Tochter, meine Frau, neben mir der Rennfahrerei: Wenn ich es nicht absolut konzentriert sitzend ein. Ich glaube, das ist schon ein guter Gradmesser, ob mache, dann fliege ich irgendwo raus. Und auf der Autobahn jemand gut fährt. ist das schlecht. Was fasziniert Sie am Motorsport? Wie würden Sie Ihren privaten Fahrstil beschreiben? Fahren hat mich schon immer fasziniert, und so ein Fahrzeug Flüssig. Ich fahre lieber einen Umweg und fahre, als dass ich im im Grenzbereich zu fahren, also ein Handwerkszeug zu beStau stehe. Ich fahre vorausschauend, ich beobachte die Spieherrschen, das hat schon seinen Reiz. Schnell zu fahren, am gel, ich weiß, was hinter mir gerade ist. Ich fahre so, wie Wasser Limit, ist einfach etwas Besonderes. Vor allem hat mich am sich seinen Weg sucht. Fahren aber immer die Freiheit fasziniert. Ich kann mich heuWas tun Sie, wenn Sie unterwegs müde werden? te noch an das Gefühl erinnern, als ich meinen Führerschein Ich kenne das Vorgefühl vom Sekundenschlaf und weiß dann: gemacht habe, und wusste, ich kann jetzt hinfahren, wo ich Jetzt fährst du raus. Dann mache ich das Auto zu, Knöpfe runwill. So war das anfangs auch. Da sind wir nach Paris gefahren ter, Sitz zurück, lege mir ein Brillentuch auf die Augen und und wussten gar nicht, was wir da überhaupt sollen. Dann hastelle meinen Wecker auf dreizehn Minuten. Das ist mein Erben wir was gegessen und sind wieder nach fahrungswert, danach bin ich wieder frisch. Hause gefahren. Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit? Wie hat sich Ihre Fahrweise verändert durch Ich weiß noch, wie wir uns damals alle geZUR PERSON die Erfahrung im Motorsport? wehrt haben gegen den Sicherheitsgurt. Wenn man Rennen fährt, beschäftigt man Heute könnte ich mich nicht mehr unangeRichy Müller, 57 Jahre, ist sich mit der Physik des Autos. Und wenn schnallt ins Auto setzen. Schon der Gedanke dem Fernsehpublikum man das circa 20 Jahre macht, so wie ich, daran ist merkwürdig. Alles in allem ist das vor allem als Kommissar ändert sich natürlich auch die Haltung Fahren sicherer als in den 1970er-Jahren. Aber aus dem Stuttgarter „Tatort“ zum Fahren. Weil man weiß, wie sich so ein es wird immer Opfer geben, auch wenn man bekannt. Dass er privat ein Fahrzeug verhält. Ich würde zum Beispiel fliegt oder Zug fährt. Manchmal passieren leidenschaftlicher Motorauch jedem empfehlen, ein Fahrtraining zu Dinge, und man weiß nicht warum. Man darf sportfan ist, wissen nur wenige. machen. Weil man da lernt, was ein außer sich insgesamt, glaube ich, nie zu sicher sein. 17 5. Welche Lösung passt zu mir? Welches Fahrzeug Sie nutzen, wo Sie unterwegs sind, welche Risiken Sie absichern wollen und welche nicht: All das gilt es bei der Auswahl Ihrer Versicherungen rund um Ihre Mobilität zu berücksichtigen. Ein Blick in die Tabelle zeigt Ihnen, wie vielfältig die Ansprüche sein können. Mit dem Baukastenprinzip zur passenden Versicherung Wer im Straßenverkehr unterwegs ist, braucht Versicherungsschutz. Dafür bietet die Allianz für jede Fahrzeugart einen Grundschutz an. Ergänzend können Sie ganz nach Ihrem Bedarf Zusatzbausteine und Zusatzprodukte wählen, die weitere Risiken abdecken. So können Autofahrer zum Beispiel für den Fall vorsorgen, dass ihr Fahrzeug im Ausland in einen Unfall verwickelt ist. Fahrradfahrer hingegen verletzen sich leichter im Verkehr, weil sie schlechter geschützt sind als Autofahrer. Bei ihnen kann deshalb eine Unfallversicherung ratsam sein. Die Modularität der Produkte ermöglicht es, den Risikoschutz auf die eigene Lebenssituation auszurichten und wenn nötig immer wieder anzupassen. In der Übersicht lernen Sie ganz unterschiedliche Personen mit ihren verschiedenen Ansprüchen an ihre Mobilität und den für sie passenden Versicherungsschutz kennen. Welche Lösung passt zu Ihnen? Monika R. wohnt idyllisch auf dem Land und ist auf ihr Auto angewiesen, um zur Arbeit in die Stadt zu kommen. Auch für Urlaube im Ausland nutzt sie es gerne. Meist nimmt sie dabei den Autozug oder eine Fähre, damit sie auch ohne anstrengende Anfahrten an ihrem Urlaubsort mobil ist. Das Auto von Monika R. ist drei Jahre alt. AUTO OLDTIMER So schützt sich Florian A. So schützt sich Gregor P. Um ihr Auto abzusichern, hat Monika R. sich für die Kfz-Versicherung MeinAuto entschieden. Um den Grundschutz von Kfz-Haftpflichtversicherung und Vollkaskoversicherung zu ergänzen, hat sie einige Zusatzbausteine gewählt. Florian A. hat als Basis MeinMotorrad gewählt. Passend zu seinen individuellen Anforderungen – Fahrten ins Ausland, besserer Schutz für seine exklusive Maschine – hat er einige Ergänzungen in der Haftpflicht- und Kaskoversicherung dazugenommen. Auch für sich persönlich sorgt er vor. Sein Oldtimer ist für Gregor P. mehr als einfach nur ein Auto. Daher hat er sich für MeinOldtimer entschieden und diesen Grundschutz der Haftpflicht- und Kaskoversicherung noch mit einigen Zusatzbausteinen optimiert. → AutoPlus gibt europaweit Pannen- und Unfallhilfe (unter anderem Abschleppdienst, Kostenübernahme). → WerkstattDirekt ermöglicht eine Schadenabwicklung über eine von der Allianz benannte Werkstatt mit Hol- und Bringservice inklusive Innen- und Außenreinigung plus Ersatzwagen. → Verkehrs-Rechtsschutz gibt juristische und finanzielle Sicherheit bei Rechtsstreitigkeiten mit telefonischer Anwaltsberatung rund um die Uhr – auch im Ausland. → Eine Dynamische Unfallversicherung bietet weltweit und rund um die Uhr Absicherung vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Fotos: Allianz AG (4); f1 online (1) MOTORRAD Gregor P. liebt Autos – und ganz besonders seinen Oldtimer. Er pflegt ihn intensiv, organisiert Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen, nimmt so oft es geht an KlassikerRallyes in ganz Europa teil – kurzum: Sein Oldtimer ist sein großes Hobby. Ein Hobby, das es gut abzusichern gilt. So schützt sich Monika R. → AuslandSchadenschutz sorgt dafür, dass bei einem Unfall im Ausland mit dem eigenen Pkw der Schaden so reguliert wird, als wäre das Fahrzeug des Unfallgegners bei der Allianz haftpflichtversichert. 18 Florian A. ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. An Extras hat er bei seiner Maschine nicht gespart und sie individuell und aufwendig lackiert. Am Wochenende unternimmt er oft lange Touren über Bergpässe oder fährt sogar bis ans Meer im nahen Ausland. Doch er weiß: Selbst für einen vorsichtigen Fahrer ist das Motorradfahren gefährlich. → VollkaskoPlus beinhaltet Kaufpreisentschädigung für gebrauchte Fahrzeuge bei Totalschaden/-diebstahl bis 12 Monate und Neupreisentschädigung bei Totalschaden/ -diebstahl bis 24 Monate sowie Ersatz für Wertminderung bei Selbstverschulden, Vandalismus oder Tierunfall. → AutoPlus gibt europaweit Pannen- und Unfallhilfe (unter anderem Abschleppdienst, Kostenübernahme). → Die Dynamische Unfallversicherung bietet weltweit und rund um die Uhr Absicherung vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. → Eine Krankenhaus-Zusatzversicherung ermöglicht gesetzlich Krankenversicherten eine bessere Behandlung im Krankenhaus, beispielsweise durch die Unterbringung in einem Einzelzimmer. → Allgefahrenschutz ist ein spezieller Zusatzbaustein für Vollkasko versicherte Oldtimer (Mindestwert 25.000 EUR, Klasse 2). Er bietet zum Beispiel unbegrenzten Versicherungsschutz nach Tierbiss und Kurzschluss an der Verkabelung inklusive Folgeschäden. → AutoPlus gibt europaweit Pannen- und Unfallhilfe (unter anderem Abschleppdienst, Kostenübernahme). → Die Garagenversicherung bietet den Schutz einer Teilkaskoversicherung (zum Beispiel auch bei Diebstahl) für nicht zugelassene Fahrzeuge. MeinAuto Interaktive Pro duk ww w.allianz.de/ tübersicht unter wegs Seit Hannah und Jakob F. im Ruhestand sind, bereisen sie ganz Europa mit ihrem Wohnmobil. Viele Tausende Kilometer haben sie so in den vergangenen Jahren zurückgelegt. Wer so viel unterwegs ist, muss seinen Versicherungsschutz darauf anpassen. WOHNMOBIL So schützen sich Hannah und Jakob F. Wer viel im Ausland unterwegs ist, muss nicht nur sein Fahrzeug, sondern auch sich selbst schützen. Daher haben Hannah und Jakob F. neben dem Grundschutz MeinWohnmobil noch andere Versicherungen gewählt, die ihnen auch außerhalb von Deutschland helfen. → AuslandSchadenschutz sorgt dafür, dass bei einem Unfall im Ausland mit dem eigenen Pkw der Schaden so reguliert wird, als wäre das Fahrzeug des Unfallgegners bei der Allianz haftpflichtversichert. → CamperInhaltsSchutz gleicht Teilkasko- und Vollkasko-Schäden des Außen- und Innenbereichs von Wohnmobil und Wohnanhänger aus. → VollkaskoPlus beinhaltet Kaufpreisentschädigung für gebrauchte Fahrzeuge bei Totalschaden/-diebstahl bis 12 Monate und Neupreisentschädigung bei Totalschaden/ -diebstahl bis 24 Monate sowie Ersatz für Wertminderung bei Selbstverschulden, Vandalismus oder Tierunfall. → Eine Reise-Krankenversicherung schützt im Krankheitsfall im Ausland vor hohen Kosten, die zum Beispiel durch einen Rücktransport oder eine Behandlung dort entstehen. Harald M. wohnt in der Großstadt. Den Weg ins Büro legt er täglich mit seinem Fahrrad zurück – hin und rück sind das immerhin rund 30 Kilometer pro Tag. Auch am Wochenende ist viel mit seinem Rad unterwegs und unternimmt gern Mountainbike-Touren mit seinen Freunden. FAHRRAD So schützt sich Harald M. Fahrradfahrer haben im Straßenverkehr ein erhöhtes Risiko, schwer verletzt zu werden. Gerade in Großstädten ein zusätzliches Ärgernis: Häufig werden Fahrräder gestohlen. Harald M. hat nach diesen Anforderungen seine Versicherungsprodukte ausgesucht. → Eine Dynamische Unfallversicherung bietet weltweit und rund um die Uhr Absicherung vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. → FahrradPlus, ein Zusatzbaustein der Allianz Hausratversicherung, versichert die Fahrräder und Fahrradanhänger eines Haushalts gegen Diebstahl. Und welche Versicherungen brauchen Sie? Jeder Mensch ist einzigartig, hat individuelle Wünsche, Bedürfnisse, Ziele – und eine unterschiedliche Bereitschaft, Risiken einzugehen. Um Sie vor den finanziellen Folgen bestimmter Risiken abzusichern, gibt es Versicherungen. Welche Versicherungen für Ihr Leben sinnvoll sind, finden Sie am besten in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Allianz Vermittler heraus: · Bedarf verstehen: Gerade, wenn es um das Thema Versicherungen geht, gibt es keine allgemeingültigen Lösungen. Worauf legen Sie Wert? In welcher Lebenssituation befinden Sie sich? Jede Versicherungslösung basiert auf Ihrem individuellen Bedarf. · Lösungen finden: Gemeinsam mit Ihrem Allianz Vermittler finden Sie aus der Vielzahl an Möglichkeiten die optimale Absicherung für sich und Ihre Bedürfnisse. · Sicherheit geben: Ihr Allianz Vermittler steht Ihnen zur Seite, wann immer Sie ihn brauchen: wenn sich Ihre Lebenssituation ändert, Ihr Bedarf ein anderer wird oder Sie einfach nur eine Empfehlung möchten. Die Kontaktdaten Ihres Vermittlers finden Sie auf der Rückseite dieses Themenheftes. Besonderer Service für alle Allianz Kunden Meine Allianz Hier können Sie alles rund um Ihre Versicherungen jederzeit bequem erledigen. Der OnlineVersicherungsordner bietet Ihnen permanent Überblick und Zugriff auf alle wichtigen Dokumente. Mehr unter: www.allianz.de/meine-allianz Immer für Sie da, wenn es darauf ankommt: www.allianz.de/unterwegs MM---2080Z0 (00) 200.9.13 Mit dem neuen Vorteilsprogramm können Sie eine Vielfalt an attraktiven Einkaufsvorteilen und weiteren Angeboten nutzen – Tag für Tag.