FK14 - WS13/14

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FK14 - WS13/14
Erfahrungsbericht
Austausch Wintersemester 2013/2014 an der Université du Québec à Montréal
1. Tipps zur Vorbereitung
a) Anreise
Die Anreise nach Montreal gestaltet sich für deutsche Staatsbürger recht einfach. Ich empfehle
möglichst einen Direktflug zu buchen bzw. eine Umsteigeoption in Europa, nicht in den USA. An den
Flughäfen in den USA kann es mehrere Stunden dauern, bis man die Einreiseprozedur vollendet hat,
obwohl man nicht in das Land einreisen will. Dementsprechend sollten bei einem Zwischenstopp in
den USA mindestens 3-4 Stunden Zeit zwischen den Flügen eingeplant werden, damit man seinen
Anschluss nicht verpasst. Dieses Problem spart man sich, wenn man die Vereinigten Staaten nicht in
seinem Flugplan hat. Flüge nach Montreal gibt es direkt von Deutschland aus mit Air Canada und
Lufthansa, über verschiedene Drehkreuze in Europa erschließen sich jedoch noch weitere
Möglichkeiten. Für das Wintersemester empfehle ich eine Ankunft vor dem Orientation Day, damit
genug Zeit bleibt, eine Wohnung zu finden! Daher rate ich, gegen Mitte August einzureisen. Der
kostenpflichtige Einreiseservice wird nicht benötigt, eine eigenständige Navigation in Montreal ist
kein Problem.
b) Visum
Für den Austausch im Wintersemester ist der CAQ zu beantragen. Die Study Permit ist nicht nötig,
wenn der Austausch nur ein Semester geht! Die UQAM kümmert sich jedoch auch um die Studenten
und informiert fristgerecht alle Studenten, welche Unterlagen sie einzureichen haben! Des Weiteren
ist ein deutscher Reisepass mit mindestens 6 Monaten Gültigkeit bei Einreise vorzuweisen, falls
möglich eine Quittung des Rückflugtickets mitführen, falls der Grenzbeamte hiernach fragen sollte.
c) Gepäck
Es ist ratsam, möglichst dem Wetter angepasste Kleidung mitzunehmen. Im August-September hat es
sommerliche Temperaturen, ab Ende Oktober jedoch bricht rasch der Winter ein, was bis Ende
Dezember schnell -25 Grad Celsius bedeuten kann. Dementsprechend empfehle ich, möglichst
Kleidung mitzunehmen, welche sich leicht miteinander kombinieren lässt, sowie Handschuhe, Schals,
Mützen, etc. Alles was man halt für einen kalten Winter benötigt  Vor Ort lässt sich problemlos
aber noch Fehlendes besorgen, da in manchen Discountern durchaus das ein oder andere
Schnäppchen getätigt werden kann!
d) Dokumente
Wie bereits erwähnt, ist der Reisepass zur Einreise Pflicht. Später reicht der Studentenausweis zur
Identifikation und für Clubs(auch wenn ich nur einmal gefragt wurde) der deutsche Personalausweis.
Es ist ratsam, von allen Ausweisen eine Kopie zu besitzen, im Falle von Diebstahl oder Verlust! Mit
dem Studentenausweis der UQAM bekommt man dann auch alle gängigen Rabatte in Kanada und
den USA.
Zum Mieten eines Autos in Kanada reicht der deutsche Führerschein, wobei ein internationaler aber
bestimmt, insbesondere bei Kontrollen durch die Polizei, nicht verkehrt wäre. Ich konnte problemlos
mit meinem deutschen Führerschein ein Auto mieten.
Sehr wichtig sind mindestens eine Kreditkarte und eine EC-Karte. Die DKB Kreditkarte ist sehr zu
empfehlen, denn man kann an jedem Bankautomaten (ATM) weltweit gebührenfrei Geld abheben.
Um von Anfang an Geld abheben zu können, ist allgemein darauf zu achten, dass die Karten keine
automatischen Sperren im Ausland haben. Einfach vorher mit der Bank abklären und gegebenenfalls
freischalten lassen.
e) Versicherung
Es ist nicht notwendig, eine Versicherung in Deutschland für den Auslandsaufenthalt abzuschließen,
da der Austauschstudent automatisch(nicht verhandelbar) vom Staat Quebec in eine kostenpflichtige
Versicherung eingegliedert wird. Diese muss innerhalb des ersten Monats vor Ort an der Universität
bezahlt werden. Diese Versicherung deckt jedoch Unfälle und Krankenhausbehandlungen in ganz
Kanada und den USA ab. Ich selber musste in New York City ein Krankenhaus aufsuchen und nach
Konsultation mit der Krankenkasse wurden alle Kosten direkt ohne Vorleistung meinerseits
übernommen! Auch wenn die Krankenkasse nicht billig ist, sie leistet im Notfall wenigstens!
f)
Wohnungssuche
Die Wohnungssuche in Montreal gestaltet sich umso leichter, desto früher man ankommt. Nach
Erzählungen von Freunden weiß ich, dass Anfang August noch niemand eine Wohnung sucht und den
Studenten eine große Auswahl an Wohnungen zur Verfügung steht. Gegen Ende des Monats wird es
dagegen immer schwieriger und eventuell eine Geduldsprobe, da die besten Wohnungen schon
vergeben sind.
Grundsätzlich wohnen Austauschstudenten in Wohngemeinschaften über die ganze Stadt verstreut.
Ich kann nur empfehlen eine Wohnung mit einer guten Metro UND Nachtbus Anbindung zu suchen.
Die Metro fährt nicht lange nachts und wer nicht jedes Mal Taxi nach Hause fahren will nach einem
Clubbesuch oder ähnlichem, ist auf die Nachtbusse angewiesen!
Die nützlichsten Seiten für Anzeigen sind:
-
http://montreal.kijiji.ca/villedemontreal/
-
http://montreal.fr.craigslist.ca/
Aber auch hierbei sind die Koordinatoren der Uni sehr hilfreich und empfehlen die nützlichsten
Webseiten.
Eventuell gibt es auch die Möglichkeit in einer der Residences der Universität unterzukommen, doch
während meines Aufenthaltes war dies nicht legal für nur ein Semester möglich.
g) Lebensunterhaltungskosten
Die allgemeinen Lebensunterhaltungskosten in Montreal sind ca. 20-30% teurer als in Deutschland,
wobei dies stark auf den Wechselkurs der Währungen ankommt. Ausgenommen hierfür ist
gegenüber München die Miete der Zimmer. Im Schnitt zahlt man je nach Lage und Ausstattung
zwischen 350 – 600 Dollar inkl. Aller Nebenkosten für sein Zimmer. Lebensmittel im Allgemeinen sind
teurer als bei uns, wobei die Fleischpreise sehr schwanken und es oftmals sehr gute Angebote gibt.
Wie zu erwarten sind alle „Luxusprodukte“ stark besteuert, hierzu zählen Alkohol und Tabak. Auch in
Bars und Restaurants muss man sich auf höhere Preise gefasst machen. Nie vergessen: Bei den
meisten ausgeschriebenen Preisen in Geschäften(außer bei Grundnahrungsmitteln) sind noch keine
Steuern inklusive. Des Weiteren ist in Restaurants ein Trinkgeld von 15% obligatorisch, also in
Kombination mit den Steuern muss man am Ende 30% mehr zahlen, als man auf der Karte gelesen
hat!
Die Metro-Karte bekommt man für 45$ im Monat und kann diese ohne Einschränkung auf der
gesamten Insel von Montreal benutzen, auch für den Express Bus zum Flughafen.
h) Finanzierung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man sich die Zeit in Montreal finanzieren kann. Auf jeden Fall
sollte man das DAAD bzw. Promos Stipendium beantragen, bei dem man die Reisekosten erstattet
bekommen kann.
Außerdem sollte man Auslands-BAföG beantragen. Auch wenn man kein Inlands-BAföG erhält,
bestehen gute Chancen, dass man das Auslands-BAföG erhält, weil es dort andere
Bemessungsgrenzen gibt. Frühzeitig beantragen und nicht erst wenn man in Kanada angekommen
ist, da der Zeitpunkt zählt, an dem der Antrag einging.
Leider ist es für Austauschstudenten ohne Study-Permit nicht möglich, einen Job anzunehmen. Selbst
mit Study-Permit dürfte es für Deutsche sehr schwer sein, einen Arbeitsplatz zu finden, da immer
fließendes Französisch(mit sehr gutem Verständnis des Quebecois Akzent) nötig ist.
2. Informationen zu Stadt/Land
a) Montreal
Montreal ist eine sehr multikulturelle Stadt mit zwei verschiedenen gesprochenen Sprachen. Die
eher anglophone Gegend befindet sich im modernen Finanzzentrum zwischen den Metro Stationen
Lionel Groux und Place des Arts. Der Großteil des Restes der Stadt wird von Franzosen bzw.
Quebecois dominiert. Generell kommt man aber überall mit beiden Sprachen zurecht, da nun mal
beide Sprachen auch die offiziellen Landessprachen sind.
Montreal ist eine Festivalstadt. Es gibt hier immer wieder etwas Neues zu entdecken von kleinen
Märkten auf gesperrten Straßen, über Konzerte bis hin zu Großveranstaltungen an öffentlichen
Plätzen, und meistens ist der Eintritt hierbei frei! Zu meiner Zeit gab es für Austauschstudenten Ende
September kostenlosen Eintritt zu mehreren recht teureren Touristenattraktionen, also nicht alles
direkt am Anfang anschauen, sondern sich bei den Austauschkoordinatoren vor Ort informieren!
b) Reisen
Kanada ist kein Land der Low-Cost-Airlines, weshalb man in der Regel keinen Kurzurlaub mit dem
Flugzeug unternimmt. Die meisten Reisen gehen in Richtung USA, da im östlichen Teil Kanadas leider
nicht besonders viele Destinationen zu erreichen sind. Die Busverbindungen sind jedoch gut
ausgebaut und bieten Anschluss an u.a. die folgenden Destinationen, welche ich auch bereist habe:
Ottawa
-
Die Hauptstadt: Ein netter Tagesausflug von Montreal aus, viel mehr bietet die Stadt jedoch
nicht, es sei denn, man möchte sich eines oder mehrere Museen genauer anschauen.
Kingston
-
Für alle, die mit einem Mietwagen nach Toronto fahren, definitiv ein schöner Ort für ein
Mittagessen, aber keine eigene Destination.
Toronto
-
Eine sehr amerikanisch geprägte Stadt, erinnert teilweise etwas an New York. Hier lassen sich
gut 2-3 Tage in Verbindung mit einem Tagesausflug zu den Niagara Fällen verbinden.
Niagra Falls
-
Die Niagara Fälle sind knapp 2 Stunden von Toronto entfernt und bieten ein
atemberaubendes Naturspektakel. Sehr zu empfehlen, auch wenn die anliegende Stadt mit
seinem touristischen Ausbau etwas an Las Vegas erinnert.
Quebec City
-
Die Hauptstadt von Quebec bietet eine wundervolle Altstadt mit der einzigen noch
existierenden Stadtmauer in Nordamerika! Ein angenehmer Wochenendausflug in
Kombination mit dem nahegelegenen Wasserfall Montmorency, welcher vor Ort mit den
Öffentlichen erreichbar ist.
New York City
-
Gibt es dazu noch etwas zu sagen? Eine überragende Stadt!
Um jedoch in einen Nationalpark zu kommen, ist ein gemietetes Auto empfehlenswert.
Des Weiteren gibt es den Studentenreiseveranstalter Interstude, welcher regelmäßig spaßige Reisen
mit viel Unterhaltung an alle naheliegenden Ziele anbieten, aber auch an weiter entfernte Orte wie
Chicago, Havanna oder Miami. Darüber werdet ihr jedoch bei der Einführungsveranstaltung
informiert! Ein weiterer Reiseveranstalter vor Ort ist Sinorama, welcher die Touren meist günstiger
anbietet, aber ohne jegliche Unterhaltung und Transfers vor Ort.
3. Vor Ort
a) Leben in Montreal
Einkaufen:
Lebensmittel gibt es in allen Supermärkten(IGA, Metro) sowie in Discountern(Konsum, Maxi). Eine
wichtige Anlaufstelle in den ersten Tagen dürfte Dollarrama sein, eine Art Ein-Euro-Shop, bei dem
man alles von Bürobedarf über Konserven bis hin zu Halloween Kostümen erwerben kann.
Für allen Textilbedarf empfiehlt sich der Modediscounter Winners, welcher als eine Art Outlet für
verschiedenste Marken fungiert.
Telefon:
Moderne Smartphones funktionieren problemlos in Kanada und den USA. Es gibt eine Vielzahl von
Prepaid Möglichkeiten vor Ort, welcher jeder für sich selbst erkunden musst. Generell sind diese aber
deutlich teurer als bei uns in Deutschland. Die wichtigste Frage hierbei ist, ob man Internet auf dem
Handy braucht oder nicht. In praktisch allen Shopping Malls, Cafés und auch in der Universität gibt es
kostenloses WLAN, weshalb dies nicht unbedingt nötig ist. Wichtig: In Kanada zahlt nicht nur der
Anrufer für ein Gespräch, sondern auch der angerufene zum gleichen Teil. Dies bedeutet, dass auch
z.B. Freiminuten abgezogen werden, wenn jemand angerufen wird.
Bankkonto:
Ein Bankkonto vor Ort ist für den Austausch nicht nötig, Mieten werden in der Regel bar beglichen. Es
entstehen auch erhebliche Transaktionskosten zwischen Europa und Nordamerika, weshalb kein
Geld zwischen den beiden Kontinenten verschoben werden sollte. Zum Bezahlen und Abheben
empfehle ich, wie bereits genannt, die kostenlose DKB Kreditkarte aus Deutschland! Einfach 2-3
Monate vor der Ausreise beantragen, damit alle Unterlagen rechtzeitig ankommen.
Öffentliche Verkehrsmittel:
Das Netz der Öffentlichen besteht aus U-Bahn und Bus, welche unbegrenzt mit der Opus-Card
genutzt werden können, sofern diese jeden Monat mit einem Studententicket aufgeladen wird. Die
Karte kann am Anfang des Austausches beantragt werden, sobald alle nötigen Unterlagen vom
International Office vor Ort ausgehändigt wurden. Die Ausgabestelle ist direkt im Busbahnhof
untergebracht, nur wenige Gehminuten von UQAM entfernt.
Busfahren ist generell eher lästig, da keine Stationen angesagt werden, sondern man sich anhand von
Straßennamen bzw. markanten Merkmalen orientieren muss. Meistens sind jedoch die Busfahrer
freundlich und weisen einen auf die gewünschte Haltestelle hin, wenn man beim Einstieg nett
nachfragt 
b) Studieren in Montreal
Kommen wir nun zum wohl interessantesten Teil für einen potenziellen Austauschstudenten an der
UQAM: Das Studieren an der Universität.
Die Koordinatoren der Austauschstudenten sind extrem hilfreich und immer für die Studenten da,
wenn ein Problem auftaucht oder einfach nur Redebedarf besteht. Sie organisieren auch den
Orientation Day, welcher mit einer Präsentation der Universität beginnt und mit einer Schnitzjagd
und abschließendem BBQ bei uns durchgeführt wurde. Am Ende des Tages ging es dann für alle
gemeinsam ins Montrealer Nachtleben. Durch wöchentliche Emails wird man auch ständig auf dem
Laufenden gehalten, was an der Universität und in der Stadt passiert, damit man auch ja nichts
verpasst!
Für alle Studenten gibt es einen kostenlosen Zugang zum Sportzentrum der Universität, in welchem
diverse Mannschaftssportarten sowie das Gym und das Schwimmbad frei zugänglich sind. Für
Gruppenkurse bedarf es einer kostenpflichtigen Anmeldung.
Allgemein gibt es zu sagen, dass nur knapp ein Dutzend Kurse auf Englisch angeboten werden, der
Rest wird nur auf Französisch gelesen. Eine Vorlesung dauert 3 Stunden und beinhaltet im Normalfall
keine weiteren Seminare oder Übungsgruppen. Jeder Kurs gibt 3 lokale Credits, welche in
Deutschland 6 ECTS wert sind, weshalb 5 Kurse zu belegen sind. Mehr ist auch nicht möglich. Pro
Fach schreibt man 2 Klausuren pro Semester und hat noch weitere Aufgaben zu erledigen, auf die ich
in den einzelnen Fächern nun eingehen werde. Es folgt eine Auflistung und Beschreibung meiner
einzelnen Kurse:
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Territoires Touristiques (GEO 4500, französisch)
-
Ein eher fordernder Kurs, insbesondere da der Professor mit einem deutlichen Akzent
spricht, was das Folgen der Vorlesung nicht besonders einfach macht. Er ist gleichzeitig sehr
fordernd und legt sehr viel Wert auf seinen Kurs. Der Kurs handelt über die verschiedenen
Orte, an denen Tourismus grundsätzlich möglich ist. Klingt deutlich spannender als er es
vermitteln kann leider. Zusätzlich zu den Examen gibt es eine ausführliche Gruppenarbeit in
schriftlicher Form und eine dazugehörige Vorstellung der Arbeit im Kurs. Der Arbeitsaufwand
ist nicht zu unterschätzen und bedarf einiger Kommunikation.
-
Tourisme Urbain (EUT 5109, französisch)
-
Ein sehr angenehmer Kurs mit interessanten Inhalten über die verschiedenen Formen des
Städtetourismus und seinen spezifischen Merkmalen. Ein sehr angenehmer und
verständnisvoller Professor, der sich über die Diversität freut, die ein Austauschstudent
mitbringt. Auch hier gilt es neben den Examen eine Hausarbeit sowie eine Präsentation zu
erarbeiten.
International Management and Cultures (DSR 4700, englisch)
-
Ein sehr internationaler Kurs, hauptsächlich besucht von Austauschstudenten. Sehr zu
empfehlen für alle, da die Inhalte wirklich sehr interessant sind und die Professorin sich
große Mühe gibt. Neben den zwei Examen gibt es auch hier eine Hausarbeit und
Präsentation. Des Weiteren wird auf Anwesenheit geachtet, welche die Note beeinflusst.
International Economic Relations (ECO 3550, englisch)
-
Angenehmer Kurs für alle, die VWL affin sind und sich mit den diversen Problemen der
Wirtschaftswelt auf englischer Sprache auseinandersetzen möchten. Neben den Examen gibt
es hier keine weiteren Hausarbeiten.
Französischer Sprachkurs mit Fokus auf mündlicher Kommunikation(LAN 3600)
-
Nach einem Einstufungstest wird man in eine entsprechende Gruppe eingeteilt, in welcher
man seine Sprachkenntnisse im Laufe des Semesters verbessern soll. Dies gelingt definitiv,
wenn der nötige Wille der Studenten vorhanden ist. Da dieser Kurs einen Fokus auf
mündliche Kommunikation hatte, gab es keine schriftlichen Examen, aber insgesamt 5
Prüfungen während des Semesters, auf die es sich vorzubereiten galt.
c) Kontakt mit Einheimischen und Austauschstudenten
Der Kontakt mit Einheimischen gestaltet sich generell eher schwierig, da es durchaus einige
Sprachbarrieren mit dem einheimischen Akzent gibt und die Montreal nicht, wie viele annehmen,
bilingual sind. Die UQAM ist eine französischsprachige Universität und der Großteil der Studenten
spricht Englisch nur als Fremdsprache. Je nachdem welche Kurse man belegt, tritt man jedoch
gezwungenermaßen in Kontakt mit den Einheimischen, da Gruppenarbeiten oftmals nicht zu
vermeiden sind.
Der Kontakt zu den anderen Austauschstudenten ist hingegen sehr leicht hergestellt. Durch die
offizielle Facebook Gruppe des Jahrgangs, den Reisen mit Interstude oder den Angeboten der
Universität lernt man immer wieder neue Leute kennen. Der Kontakt zu anderen sollte also kein
Problem darstellen, denn die meisten Studenten kommen alleine nach Montreal und suchen
Anschluss.
Ich habe in Montreal noch in einem französischsprachigen Rugbyteam gespielt, weshalb ich viel
Kontakt mit Locals und Franzosen vor Ort abseits des universitären Lebens hatte. Wer in Deutschland
einen Teamsport ausübt, dem kann ich nur empfehlen, diesen in Kanada nach Möglichkeit auch
weiter zu praktizieren, um in eine ganz neue Sportkultur einzutauchen.
4. Fazit
Die Gelegenheit, ein anderes so faszinierendes Land wie Kanada kennenzulernen, war wirklich
einmalig und unbeschreiblich. Neben einem anderen Bildungssystems, bekommt man auch die
Möglichkeit sehr viele neue interessante Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen und sogar
Freundschaften fürs Leben zu knüpfen.
Dadurch, dass in Montreal knapp 90% der anderen Austauschstudenten aus Frankreich kommen, ist
es sehr leicht seine eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern, wenn man sich mit der Sprache
auseinandersetzt! Ich habe im schriftlichen sowie mündlichen französisch einen großen Sprung in
den letzten vier Monaten gemacht, welches auch durch meine Kurswahl bedingt war. Wer es etwas
einfacher haben will, nimmt natürlich nur englischsprachige Kurse, doch ich empfehle dies nicht!
Die Erfahrungen, die ich während meines Auslandsaufenthaltes gesammelt habe, werde ich immer
in positiver Erinnerung behalten und empfehle jedem Studenten für mindestens ein Semester ins
Ausland zu gehen, da es für jeden eine Bereicherung ist. Die Bewerbung mag etwas aufwendig sein,
aber es ist es auf jeden Fall wert. Überzeugt euch selbst
Fotos:
Parc de la Mauricie
Quebec City
New York City
Downtown Montreal