Entwicklung der Brennstoffpreise 2005 – 2015 - TFZ
Transcription
Entwicklung der Brennstoffpreise 2005 – 2015 - TFZ
Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe TFZ-Merkblatt: 15EBr005 Stand: Juli 2015 Entwicklung der Brennstoffpreise 2005 bis 2015 Kathrin Bruhn LandSchafftEnergie Technologie- und Förderzentrum (TFZ) Biogene Energieträger, insbesondere Holz, haben ihren Preisvorteil gegenüber Heizöl momentan verloren. Dennoch spricht die stetige und stabile Preisentwicklung der letzten Jahre durchaus für die biogenen Festbrennstoffe, deren zukünftige Preise mit größerer Verlässlichkeit fortgeschrieben werden können. Der Heizölpreis schwankte sehr und ist nur mit einer größeren Unsicherheit prognostizierbar. Der durchschnittliche Preis für biogene Energieträger ist in den letzten Jahren in der Regel stetig, aber nur geringfügig, angestiegen. Der Durchschnittspreis für Pellets ist im letzten Jahr sogar gesunken. Geringere Nachfrage nach Brennstoffen durch relativ warme Winter und der niedrige Ölpreis drücken momentan den Biobrennstoffpreis. Insbesondere Scheitholz und Hackschnitzel zeichnen sich durch eine sehr stabile Preisentwicklung aus. Bei den biogenen Energieträgern sind Hackschnitzel mit 104 Euro pro Tonne (bei einem Wassergehalt von 35 %) derzeit der – bezogen auf das Energieäquivalent von einem Liter Heizöl (9,88 kWh) – günstigste Brennstoff. Damit würde die Energiemenge, die sich in einem Liter Heizöl befindet, in Form von Hackschnitzeln einem Äquivalentpreis von etwa 33 Cent entsprechen. Neu aufgenommen wurden die Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von 20 %, die eher in kleineren Anlagen eingesetzt werden. Mit einem Preis von 149 €/t sind sie deutlich teurer, allerdings wird der höhere Preis durch den höheren Heizwert teilweise kompensiert. Die Grafik zeigt die Preisentwicklung der biogenen Festbrennstoffe und Heizöl in den Jahren 2005 bis 2015. Für alle Brennstoffe wurde der spezifische Preis pro Liter Heizöläquivalent aufgetragen. Die großen Fluktuationen des Heizölpreises sind deutlich erkennbar. Zuletzt ist er seit Oktober 2014 um rund 25 % gefallen. Im Erhebungszeitraum ist der Heizölpreis insgesamt leicht von rund 45 ct/l auf etwa 63 ct/l angestiegen. Der Scheitholzpreis ist seit 2005 um rund 45 % gestiegen. Die Scheitholz- und die Hackschnitzelpreise sind regional teilweise sehr unterschiedlich. Die ermittelten Durchschnittspreise sind daher als Orientierung zu verstehen; für konkrete Planungen sollten immer die regionalen Preise ermittelt werden. Der Preis für Scheitholz ist langsam aber stetig gestiegen und ist mit durchschnittlich 90 € pro Raummeter (Hartholz, ofenfertig trocken, Scheitlänge 33 cm, Holzmenge entspricht einem Raummeter Meterscheite, gespalten) der zur Zeit teuerste biogene Festbrennstoff. Der aktuelle durchschnittliche Äquivalentpreis für Scheitholz liegt bei etwa 58 Cent. Seite 1 von 2 Schulgasse 18 94315 Straubing E-Mail: [email protected] Internet: www.tfz.bayern.de Telefon: 09421 300-210 Telefax: 09421 300-211 Der Heizöläquivalentpreis für Holzpellets (ca. 50 ct/l HEL) veränderte sich in den letzten Monaten etwas stärker und befindet sich momentan auf einem eher niedrigeren Niveau. Der Preis für einen Liter Heizöl bewegte sich in den letzten Jahren in einem Preiskorridor von 50-100 Cent pro Liter mit zeitweise sehr großen Schwankungen. Große Preissprünge beeinträchtigen die Kalkulierbarkeit der Kosten und damit auch die Belastungen für den Verbraucher. Biogene Brennstoffe bleiben jedoch aufgrund der Klimafreundlichkeit und insbesondere auch der Nutzung von oft sehr günstigen eigenen Rohstoffquellen (Wald) eine attraktive Alternative zu Heizöl. Die Grafik zeigt die Preisentwicklung für Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets im Vergleich zum Heizölpreis. Seite 2 von 2 15EBr005 Juli 2015