Jahresbericht Jugend 2008 - Landeskriminalamt Niedersachsen

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Jahresbericht Jugend 2008 - Landeskriminalamt Niedersachsen
Landeskriminalamt Niedersachsen
Abteilung 3, Dezernat 32 - Zentralstelle
Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Jahresbericht
Jugendkriminalität und
Jugendgefährdung
in Niedersachsen
2008
Die Jugend soll ihre eigenen Wege gehen,
aber ein paar Wegweiser können nicht
schaden.
Pearl S. Buck
Hannover, Mai 2009
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
Begriffserläuterung
4-5
6
1
Allgemeine Erkenntnisse
7-11
1.1
Bekannt gewordene Fälle
7
1.2
Aufgeklärte Fälle / Aufklärungsquote
7
1.3
Fallzahlen Minderjähriger
8
1.4
Bevölkerung
1.5
Delinquenz im Überblick
2
Tatverdächtige
12 - 32
2.1
Tatverdächtige insgesamt
12 - 28
9-10
11
2.2
Minderjährige Tatverdächtige
12-16
2.2.1
2.2.2
2.2.3
Allgemeines
Kinder / Jugendliche
Häufigkeit einzelner Delikte
12 – 13
13 – 15
15 – 16
2.3
Deutsche Tatverdächtige
17 – 18
2.4
Nichtdeutsche Tatverdächtige
19 – 22
2.5
Aussiedler
22 – 25
2.6
Tatverdächtigenbelastungszahl
26 – 28
29 – 31
2.7
Minderjährige Intensivtäter
2.7.1
2.7.2
Bedeutung minderjähriger Intensivtäter
Kriseninterventionsteam (KIT)
3
Modelle zur Eindämmung der Jugenddelinquenz
3.1
Vorrangiges Jugendverfahren (VJV)
3.2
Weitere Modelle / Maßnahmen
33 - 35
4
Spezielle Deliktsbereiche
36 - 49
32
33 - 35
33
4.1
Rohheitsdelikte
36 – 42
4.1.1
4.1.2
4.1.3
Allgemeines
Körperverletzungen
Raubdelikte
36 – 37
37 – 39
40 - 42
4.2
Diebstahlskriminalität
42 – 47
4.2.1
4.2.2
Allgemeines
Ladendiebstahl
42 – 45
45 - 47
4.3
Sachbeschädigung
47 - 49
4.3.1
Allgemeines
47 – 49
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
1
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
4.3.2
Erkenntnisse/Maßnahmen der Dienststellen zur Graffitibekämpfung
5
Besondere Kriminalitätsformen
50 - 69
5.1
Drogenmissbrauch
50 - 52
5.2
Straftaten an Schulen
52 – 58
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.2.4
5.2.5
5.2.6
52
52 – 53
53 –55
55
56 – 57
5.2.8
Allgemeines
Fallzahlen
Tatverdächtige
Opfer
Rohheitsdelikte an Schulen
Gem. Rd.Erl. des MK, MI, MJ vom 30.09.03, „Zusammenarbeit von
Schule, Polizei, Staatsanwaltschaft“
Rd.Erl. MK vom 15.02.2005 „Sicherheits- und Gewaltpräventionsmaßnahmen an Schulen“
Präventionsmaßnahmen der Polizei
5.3
Gruppenkriminalität
59 - 60
5.4
Straftaten gegen das Sprengstoff- , Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz
61 - 62
5.5
Politische motivierte Kriminalität
62 – 69
5.5.1
5.5.2 5.5.5
5.5.6
5.5.6.1
5.5.6.2
5.5.6.3
Allgemeines
Lagedarstellung
62 – 67
Präventionsmaßnahmen
“Informations- und Aufklärungskampagne „Wölfe im Schafspelz“
Maßnahmen der Polizeiinspektionen
Weitere Maßnahmen
68 - 69
6
Jugendgefährdung
70 - 90
5.2.7
49
57 – 58
58
58
6.1
Erkenntnisse über minderjährige Opfer von Straftaten
70 – 71
6.1.1
6.1.2
6.1.3
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Sexueller Missbrauch von Kindern
Täter-Opfer-Beziehung bei Sexualdelikten
71 – 72
72 – 73
73 - 74
6.2
Kinderpornografie
74 - 75
6.3
Kindeswohlgefährdung
76 – 80
6.3.1
6.3.2
6.3.3
Misshandlung von Schutzbefohlenen
Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht
Prävention und Intervention im Vorfeld von Straftaten
77 – 78
78
78 - 80
6.4
Jugendschutz
80 – 83
6.4.1
6.4.2
6.4.3
Zusammenarbeit mit anderen Behörden
Jugendschutzkontrollen
Jugendmedienschutz
81
81 – 82
82 - 83
6.5
Alkoholmissbrauch
84 – 86
6.6
Vermisste Minderjährige
87 – 89
6.7
Suizide und Suizidversuche Minderjähriger
89 - 90
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
2
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
90
6.8
Schulabsentismus
6.8.1
6.8.2
Programm zur Vermeidung von unentschuldigter Abwesenheit vom
Unterricht (ProgeSs)
Erkenntnisse aus den Dienststellen
7
Prävention
7.1
PaC – Prävention als Chance
7.2
Hausaufgabenheft für Drittklässler
93
7.3
Präventionsprojekte gegen Sucht
93 - 96
7.4
Gewaltpräventionsprojekte
97 – 101
7.5
Projekte gegen sexuellen Missbrauch
101 - 103
7.6
Sonstiges (Modelle/Projekte/Materialien)
103 - 104
7.7
Sonstige Präventionstätigkeiten
104 - 105
8
Aus- und Fortbildung
106 - 107
9
Fazit
108 - 109
91 - 105
91- 92
Anlagen
Nichtdeutsche Tatverdächtige in einzelnen Deliktsbereichen 1999 – 2008
1
Tatverdächtige Aussiedler in einzelnen Deliktsbereichen 1999 – 2008
2
Tatverdächtigenbelastungszahlen der Polizeidirektionen/ Polizeiinspektionen in Niedersachsen 2005 - 2008
3
Tatverdächtige Rohheitsdelikte 1999 – 2008
4
Tatverdächtige Diebstahlsdelikte 1999 – 2008
5
Tatverdächtige Rauschgiftdelikte 1999 – 2008
6
Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss 1999 – 2008
7
Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 2004 - 2008
8
Flyer des LKA Niedersachsen zur Änderung des WaffG
9
http://www.lka.niedersachsen.de/praevention/kinder_jugend/index.php
Impressum
Herausgeber:
Landeskriminalamt Niedersachsen
Dezernat 32-Zentralstelle Polizeiliche
Prävention und Jugendsachen
Am Waterlooplatz 11
30169 Hannover
Landesbeauftragte für Jugendsachen
Pia Magold
Telefon: 0511/26262-3241 - 3244
E-Mail:
[email protected]
Der Jahresbericht ist im Internet eingestellt und unter www.lka.niedersachsen.de / Kriminalstatistik abrufbar.
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
3
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Vorbemerkung
In den landesweiten Jahresbericht des LKA Niedersachsen sind die Berichte der Polizeiinspektionen in Niedersachsen sowie Erkenntnisse aus der Abteilung 3 (Analyse, Prävention,
Ermittlung) und der Abteilung 4 (Polizeilicher Staatsschutz) des LKA Niedersachsen eingeflossen. Eingebracht wurden auch Erfahrungen und Erkenntnisse, die aus der engen Zusammenarbeit mit anderen Institutionen entstanden sind.
Auf Grund geänderter Bearbeitungszuständigkeiten nach der Umorganisation im Jahr 2004
werden Delikte und sonstige Fälle von Heranwachsenden auch bei Diversionsgeeignetheit
nicht mehr der polizeilichen Jugendsachbearbeitung zugeordnet. Es erfolgt daher nur noch
eine zahlenmäßige Darstellung der Kriminalität der Heranwachsenden.
Überwiegende Grundlage des Berichtes ist das Zahlenmaterial der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Landes Niedersachsen, das seit 2005 auf Basis des niedersächsischen
polizeilichen Vorgangsverwaltungssystems „NIVADIS“ erhoben wird.
In der PKS werden - mit Ausnahme der Staatsschutz- und Verkehrsdelikte - grundsätzlich
alle bei der Polizei bekannt gewordenen Straftaten (inklusive der mit Strafe bedrohten
Versuche) registriert. Die Erfassung erfolgt nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen bei
Abgabe der Ermittlungsakten an die Staatsanwaltschaft.
Mit dem Berichtsjahr 2008 wurden in der PKS bundesweit grundlegende Veränderungen
vorgenommen. Die Daten der einzelnen Bundesländer werden nicht mehr aggregiert, sondern in Form von Einzeldatensätzen an das Bundeskriminalamt (BKA) weitergeleitet. Die
niedersächsischen Daten werden – wie auch die der anderen Bundesländer – für die Erstellung des Bundeslagebildes vom BKA selbst aufbereitet.
Die Zählung der Tatverdächtigen richtet sich in Niedersachsen jetzt nach den bundesweit
gültigen Grundsätzen der „Straftatenspezifischen Tatverdächtigenzählung (SsTB)“. Diese
Zählweisenänderung kann die Höhe von Abweichungen einzelner Werte gegenüber den
Vorjahren beeinflussen1.
Beispiel: Ein 13-jähriger Nichtdeutscher (Kind) begeht am 25.02.2008 einen Ladendiebstahl. Am 17.09.08 wird
er als 14-Jähriger – jetzt Jugendlicher und Deutscher – mit einen Handtaschenraub erfasst. Dies bedeutet, dass
er beim Handtaschenraub als deutscher Jugendlicher erfasst wird, für den Ladendiebstahl als nichtdeutsches
Kind.
Bei den Straftaten insgesamt muss er, da das Kriterium Tatzeitende gilt, als deutscher Jugendlicher erfasst
werden.
Die Auswirkungen der PKS-Umstellung auf die Gesamtzahl der Tatverdächtigen Minderjährigen in Niedersachsen sind zu vernachlässigen. Sehr wohl gibt es, bedingt durch die o.a.
Attributzählung, Abweichungen in den einzelnen Deliktsbereichen.
Für den vorliegenden Jahresbericht bedeutet das, dass keine aussagekräftigen Angaben zu
den Bereichen Ziffer 5.3 Gruppenkriminalität und Ziffer 6.5 Alkoholmissbrauch getätigt werden können. Die hier vorliegenden Zahlen sind mit denen der vergangenen Jahre nur noch
bedingt vergleichbar.
Eine weitere – auf den bundesweiten Regularien basierende Veränderung - führt zu einer
Verschiebung von bestimmten Deliktsschlüsseln aus der Hauptgruppe 2 (Rohheitsdelikte /
Körperverletzungen) in die Hauptgruppe 6.
Anmerkung: Die im Jahresbericht in den Vorjahren festgeschriebenen PKS-Daten wurden
n i c h t den neuen Deliktsschlüsseln angepasst.
1
Betroffen sind ausschließlich Tatverdächtigenattribute (Alter, Nationalität, pp.). Fallbezogene Auswertungen
(Versuch, Tatort, pp.) sind von der Zählweisenänderung nicht betroffen.
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
4
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Durch diese Umstellung verzögerte sich die Berichtserstellung der Polizeiinspektionen mehrfach. Die Erhebung der diesjährigen Daten wurde als sehr mühselig geschildert und war teilweise nur unter hohem personellen Aufwand möglich.
Bei der Beurteilung der Daten der PKS ist generell zu beachten, dass diese Daten nur das
„Hellfeld“ darstellen; die der Polizei nicht bekannt gewordenen Straftaten bilden ein „Dunkelfeld“, das je nach Deliktsbereich unterschiedlich hoch ist und zu dem keine definitiven Aussagen über Täter, Opfer und Schadenshöhen getroffen werden können. Erfahrungsgemäß
ist das Dunkelfeld bei speziellen Delikten, wie Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und beim Ladendiebstahl sehr hoch.
Delikte von Kindern und Jugendlichen werden von den Polizeidienststellen am Wohnort des
Täters (Wohnortprinzip) bearbeitet, in der PKS jedoch nach Tatorten registriert.
Die Bearbeitung der Jugenddelinquenz findet in Niedersachsen nach der Umorganisation im
Dezember 2004 in den speziell dafür eingerichteten „Fachkommissariaten 6“ der Polizeiinspektionen bzw. „Arbeitsfeldern 4“ der Polizeikommissariate statt.
Mit der Schaffung der speziellen Ermittlungseinheiten wurde der Erkenntnis Rechnung getragen, dass die Jugendsachbearbeitung nicht mit der Ermittlungstätigkeit in anderen Bereichen gleich zu setzen ist. Natürlich gilt es auch hier zunächst den Nachweis der strafbaren
Handlung zu führen bzw. den oder die Täter zu überführen. Im Anschluss daran erfolgt aber
die wesentlich intensivere Beschäftigung mit dem Täter und seinem Umfeld, als es in anderen Ermittlungseinheiten bei vergleichbaren Delikten der Fall wäre. Neben dem Aufzeigen
möglicher Konsequenzen delinquenten Handelns gegenüber dem minderjährigen Täter besteht ein wesentlicher Teil der Tätigkeit polizeilicher Jugendsachbearbeitung darin, ggf. eine
weitergehende Betreuung für den Minderjährigen zu initiieren. Dieses wiederum erfordert
einen guten Kontakt zu allen mit der Sozialisation junger Menschen beschäftigen Institutionen und Personen. Die Herstellung bzw. die Aufrechterhaltung dieser erforderlichen Kontakte ist sehr zeitintensiv.
Ebenso erfordert die Tätigkeit in der polizeilichen Jugendsachbearbeitung ein hohes Maß an
Eigenmotivation, da spektakuläre und imagefördernde Fälle hinsichtlich der polizeilichen Tätigkeit eher selten sind. Sich der eigenen Rolle bei den minderjährigen Tatverdächtigen (u.a.
erster Kontakt mit staatlichen Institutionen nach delinquentem Verhalten, erstmalig Konsequenzen, die über den sozialen Nahraum hinausgehen oder aber langjähriger Kontakt mit
minderjährigen Intensivtätern usw.) und der damit verbundenen Verantwortung bewusst zu
sein, erfordert eine große Identifikation mit dem Tätigkeitsbereich.2
Die Beauftragten für Jugendsachen (BfJ) sind in das Präventionsteam bei der jeweiligen Polizeiinspektion eingegliedert.
Grundlage der Arbeit der BfJ und FK 6/AF 4 bildet der RdErl. des MI v. 28.07.2005 „Leitlinien
für die polizeiliche Bearbeitung von Jugendsachen“3.
Dort ist u. a. festgeschrieben, dass der Jahresbericht Jugend durch die Leiter der FK 6 zu
fertigen ist. Erkenntnisse und Aktivitäten der polizeilichen Prävention werden durch die BfJ
eingebracht.
2
Jahresbericht 2008 PI Verden
http://www.lka.niedersachsen.de/praevention/kinder_jugend/index.php
3
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
5
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Begriffserläuterungen
Jugendkriminalität
Unter Jugendkriminalität wird die Delinquenz der Minderjährigen, d. h. die von Kindern und Jugendlichen verübten Straftaten, verstanden.
Altersstruktur
•
•
•
•
Kind ist, wer noch nicht 14 Jahre alt ist,
Jugendlicher ist, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist,
Heranwachsender ist, wer 18, aber noch nicht 21 Jahre alt ist,
Erwachsener im Sinne dieses Berichtes ist, wer 21 Jahre oder älter ist.
Bekannt gewordener Fall
ist jede rechtswidrige (Straf-)Tat einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche,
denen eine polizeilich bearbeitete Anzeige zu Grunde liegt.
Aufgeklärter Fall
ist die Straftat, bei der nach dem (kriminal-) polizeilichen Ermittlungsergebnis ein
mindestens namentlich bekannter oder auf frischer Tat ergriffener Tatverdächtiger
festgestellt worden ist.
Tatverdächtiger (TV)
ist jeder, der nach dem polizeilichen Ermittlungsergebnis aufgrund zureichender tatsächlicher Anhaltspunkte verdächtig ist, eine rechtswidrige (Straf-) Tat begangen zu
haben. Dazu zählen auch Mittäter, Anstifter und Gehilfen (Definitionen siehe §§ 25 ff.
Strafgesetzbuch). Schuldausschließungsgründe bleiben unberücksichtigt. Die PKS
zählt als Tatverdächtige z. B. auch schuldunfähige Kinder (§ 19 StGB) und Personen, die wegen seelischer Störungen schuldunfähig sind (§ 20 StGB).
Zählweise für Tatverdächtige in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) – Echttatverdächtigenzählung
Die Zählung der Tatverdächtigen richtet sich seit 2008 nach den bundesweit gültigen
Grundsätzen der „Straftatenspezifischen Tatverdächtigenzählung (SsTB)“.
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit und Staatenlose.
Opfer
im Sinne dieser Richtlinien sind natürliche Personen, gegen die sich die mit Strafe
bedrohte Handlung unmittelbar richtete.
Täter - Opfer - Beziehung
gibt die, vom Opfer aus gesehen, engste Beziehung, z. B. Verwandtschaft oder Bekanntschaft, Landsmannschaft, flüchtige Vorbeziehung oder ungeklärte Vorbeziehung an.
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
1.
Allgemeine Erkenntnisse
1.1
Bekannt gewordene Fälle
Im vergangenen Jahr wurden bei der Polizei 589.967 Straftaten (2007: 607.075) erfasst. Das
sind 17.108 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einer Veränderung von
-2,82%.
Erneut verlief die Entwicklung in den einzelnen Deliktsbereichen recht unterschiedlich. Für
die einzelnen Deliktsobergruppen gilt folgendes:
•
Bei den Straftaten gegen das Leben gab es einen fast 9-prozentigen Rückgang
von 413 auf 377 Delikte (-36 Delikte).
•
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind erneut angestiegen. Es wurden 6.295 Delikte (+13%) registriert.
•
Bei Rohheitsdelikten werden nach wie vor steigende Fallzahlen verzeichnet. Es wurden
3.903 Fälle (+5%) mehr registriert. Erneut ist dies auf steigende Körperverletzungszahlen zurückzuführen (+1.488 Fälle), sowie auf die Tatsache, dass erstmals 2.899 Fälle
von „Stalking“ hierunter erfasst worden sind. Die Fallzahlen der Raubdelikte sind von
4.756 auf 4.355 Fälle zurückgegangen (-8%).
•
Es wurden erneut weniger Diebstahlsdelikte angezeigt (-17.008 Fälle = -7%)
•
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind diesjährig um -5.085 Fälle bzw. -4,% zurückgegangen.
•
Im Bereich der sonstigen Straftatbeständen (StGB) gab es einen fast 1-prozentigen
Rückgang.
•
Die Straftaten gegen strafrechtliche Nebengesetze sind nach 2007 erneut angestiegen.
Es wurden 41.610 Straftaten (+3%) angezeigt.
1.2
Aufgeklärte Fälle / Aufklärungsquote
Tabelle 1: Aufgeklärte Fälle/Aufklärungsquote 1999 - 2008
1999
Aufgeklärte Fälle
Aufklärungsquote
in %
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
275.345 299.629 298.594 324.142 317.598 316.577 335.197 335.101 345.192 345.331
50,25
53.08
52,67
53,27
53,50
53,91
55,72
55,52
56,86
58,53
Es wurden 139 Fälle mehr aufgeklärt als 2007. Im 10-Jahresvergleich wurde die bislang
höchste Aufklärungsquote erreicht, die zum Vorjahr nochmals um 1,67%-Punkte gesteigert
werden konnte.
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
7
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
1.3
Fallzahlen Minderjähriger
Tabelle 2: Aufgeklärte Fälle nach Alter 1999 - 2008
1999
Kinder
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
15.192 14.446 13.996 13.703 13.015 11.654 11.679 11.561 11.823 12.113
Anteil in %
5,52
Jugendliche
4,82
4,68
4,22
4,09
3,68
3,48
3,45
3,43
3,51
37.367 38.825 40.780 42.781 40.012 39.959 43.101 42.693 42.108 42.465
Anteil in %
13,56 12,95 13,66 13,20 12,60 12,62 12,86 12,74 12,20 12,30
Minderjährige gesamt 52.559 53.271 54.776 56.484 53.027 51.613 54.780 54.254 53.931 54.578
Anteil Minderjähriger in %
Heranwachsende
19,08
17,77
18,34
17,42
16,69
16,30
16,34
16,19
15,63
15,81
32.898 37.604 38.817 39.386 38.638 37.187 40.455 41.005 42.170 42.055
Der seit 2005 zu beobachtende Rückgang der von den Minderjährigen begangenen aufgeklärten Fälle wurde dieses Jahr gestoppt. Die Anzahl der Fälle Minderjähriger ist geringfügig
angestiegen (+1,2%).
Gegenüber dem Vorjahr hat auch die Zahl der aufgeklärten Fälle bei Kindern um 2,4% zugenommen. Bei den jugendlichen Tatverdächtigen ist es erstmals seit 2005 wieder zu einem
Anstieg gekommen. Dieser beträgt +0,8%.
Gleichzeitig haben sich auch die Anteile der Kinder und Jugendlichen bzw. Minderjährigen
gesamt an den aufgeklärten Fällen erhöht. Im 10-Jahresvergleich wurde bei den Minderjährigen gesamt nach 2007 jedoch noch der zweitniedrigste Wert erreicht. Insgesamt sollte die
Entwicklung noch nicht als besorgniserregend angesehen werden.
Während der Anteil der Minderjährigen landesweit 15,81% betrug, lagen die Werte in Braunschweig mit 10,68%, Göttingen mit 12,61% und Osnabrück mit 13,72% darunter. Anderseits
wurden regional auch TV-Anteile von 20% mitgeteilt (PI Stade, PI Delmenhorst/OldenburgLand, PI Verden/Osterholz). Die PI Verden/Osterholz führt dies u.a. auf eine Intensivierung
der Ermittlungstätigkeit im Bereich des Fahrraddiebstahles zurück.
Grafik 1: Fallzahlen Minderjähriger 1999 - 2008
50.000
45.000
40.000
38.825
37.367
42.781
43.101
40.012 39.959
42.693 42.108
42.465
40.455 41.005 42.170 42.055
38.817 39.386 38.638
37.604
37.187
35.000
30.000
40.780
32.898
25.000
20.000
15.192
13.996
15.000
14.446
10.000
13.015
13.703
11.654 11.679
11.561
11.823 12.113
5.000
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
8
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
1.4
Bevölkerung
Das Landesamt für Statistik hat zum Stichtag 31.12.2007 in Niedersachsen 7.971.684 Einwohner verzeichnet.
Tabelle 3: Bevölkerung in Niedersachsen, Stand 31.12.2007
insgesamt
Deutsche
Ausländer
gesamt
m
w
gesamt
m
w
gesamt
m
w
1.094.182 561.131 533.051 1.034.712 530.750 503.962 59.470 30.381 29.089
Kinder
Jugendliche
Minderjährige gesamt
372.795 191.469 181.326 344.731 177.019 167.712
28.064
14.450
13.614
1.466.977 752.600 714.377 1.379.443 707.769 671.674
87.534
44.831
42.703
280.395 144.354 136.041 257.785 132.822 124.963
22.610
11.532
11.078
Heranwachsende
6.224.312 3.014.591 3.209.721 5.804.348
Erwachsene
2.798.993 3.005.355
419.964 215.598 204.366
7.971.684 3.911.545 4.060.139 7.441.576 3.639.584 3.801.992 530.108 271.961 258.147
Niedersachsen
gesamt
4
Grafik 2: Bevölkerung in Niedersachsen 1999 - 2008
1.500.000
1.220.796
1.230.617
1.250.000
1.224.500
1.227.986
1.189.610
1.143.658
1.094.182
1.206.444
1.167.917
1.118.731
1.000.000
750.000
500.000
335.390 335.543 339.524
372.795
348.079
360.055
367.686
375.092
377.371 374.879
250.000
2 5 2 .0 6 9
2 5 7 .5 6 0
2 6 2 .8 7 0
2 6 2 .4 7 6
2 6 0 .8 9 2
2 5 8 .9 5 3
2 6 3 .2 9 4
2 6 8 .7 6 8
2 8 0 .3 9 5
2 7 7 .0 6 3
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Seit 2001 werden in Niedersachsen kontinuierlich weniger Kinder verzeichnet. Im 10 Jahresvergleich leben aktuell 130.318 weniger Kinder in Niedersachsen als 1999. Damit einher
geht, dass auch der Anteil der Kinder an der Bevölkerung in den letzten Jahren geringfügig
abgenommen hat.
Auffällig ist, dass in den letzten zwei Jahren auch die Bevölkerungszahlen für Jugendliche
zurückgegangen sind. Die Vorjahre wiesen noch Anstiege auf. Dies wirkte sich in der Folge
auf den Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung aus, der ebenfalls leicht zurückging.
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9
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 4: Vergleich Bevölkerungsanteil / Tatverdächtigenanteil
Bevölkerungsanteil in %
Tatverdächtigenanteil in %
2004
2005
2006
2007
2008
2004
2005
2006
2007
2008
Kinder
14,88
14,59
14,30
14,01
13,72
5,63
5,25
5,20
5,16
5,24
Jugendliche
4,59
4,68
4,72
4,69
4,67
13,50
13,13
13,17
12,85
12,76
Minderjährige gesamt
19,47
19,28
19,02
18,70
18,39
19,13
18,38
18,37
18,01
18,00
Heranwachsende
3,23
3,29
3,36
3,47
3,51
10,56
10,91
10,78
10,93
10,78
Nach wie vor sind jugendliche Tatverdächtige gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil deutlich überrepräsentiert. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass es sich bei den von ihnen begangenen Straftaten zumeist um leichtere Verfehlungen handelt. Allgemein kann gesagt werden,
dass für Minderjährige das Entdeckungsrisiko bei der Begehung von Straftaten größer ist
und sie dadurch leichter ermittelt werden können. Häufig erkennen sie auch nicht die Ernsthaftigkeit der Situation und können die Folgen ihres Handelns nicht abschätzen.
Größere Abweichungen gab es landesweit bei folgenden Dienststellen:
Die Polizeiinspektionen Cloppenburg/Vechta und Emsland/Grafschaft Bentheim weisen Bevölkerungsanteile Minderjähriger von 23,06 bzw. 21,66 auf.
In Braunschweig dagegen beträgt der Anteil der Minderjährigen an der Gesamtbevölkerung
nur 8,50%.
In Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, Gifhorn, Delmenhorst/Oldenburg-Land und Wilhelmshaven/Friesland lagen die Anteile der minderjährigen Tatverdächtigen bei über 20%.
Die Landeshauptstadt Hannover weist einen Bevölkerungsanteil Minderjähriger von nur
14,93% auf. Dem gegenüber steht ein Tatverdächtigenanteil von 12,90%.
Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung liegt wie im Jahr
2007 bei rund 6,6%. Der Anteil der nichtdeutschen Kinder an den Kindern-Gesamt ist erneut
zurückgegangen und liegt bei 5,43%. Gleiches gilt für die nichtdeutschen Jugendlichen, deren Anteil gemessen an der jeweiligen Altersgruppe der Gesamtbevölkerung bei 7,52% liegt.
Erhebungen zu Aussiedlern liegen landesweit nicht vor.
4
Stichtag: 31.12.2007
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
1.5
Delinquenz im Überblick
Tabelle 5: Delinquenz im Überblick 2008
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle gesamt
601.557
603.597
607.075
589.967
-2,81
Aufgeklärte Fälle insgesamt
335.197
335.101
345.192
345.331
+0,04
Aufgeklärte Fälle Minderjähriger
54.780
54.254
53.931
54.578
+1,19
Aufklärungsquote Minderjähriger
9,10%
8,98%
8,88%
9,25%
+0,37
Tatverdächtige (TV) gesamt
236.712
234.851
239.714
237.406
-0,96
Minderjährige TV
43.506
43.145
43.186
42.725
-1,06
Anteil Minderjähriger TV an TV gesamt
18,38
18,37
18,01
18,0
-0,01
Bevölkerungsanteil Minderjähriger an Bevölkerung
gesamt
19,28
19,02
18,70
18,39
-0,31
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
43.060
36.669
36.494
33.779
-7,43
Anteil NDTV an TV gesamt
18,19%
15,61%
15,22%
14,22%
-1,0
Bevölkerungsanteil Ausländer an Bevölkerung gesamt
6,70%
6,68%
6,64%
6,64%
0,0
Minderjährige NDTV
6.759
5.463
5.435
5.077
-6,58
15,53%
12,58%
12,58%
11,88%
-0,7
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
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11
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
2.
Tatverdächtige
2.1
Tatverdächtige insgesamt
Nach dem Rückgang in 2006 und dem Anstieg in 2007 ist im Berichtsjahr die Zahl der Tatverdächtigen-gesamt wieder einmal gesunken (-0,9%). Gegenüber 2007 wurden 2.308 Tatverdächtige weniger gezählt. In den Dienststellen wurden ebenfalls überwiegend sinkende
TV-Zahlen festgestellt.
Die Anzahl der Aussiedler, die statistisch gesehen als Deutsche gelten, hatte sich 2007 gegenüber dem Vorjahr drastisch verändert. Wurden in den letzten Jahren stets weniger Tatverdächtige gezählt, stieg die Zahl der ATV in Niedersachsen gesamt und auch in den meisten Polizeiinspektionen erheblich an, was 2007 u.a. auf die geänderte Erfassungsmodalitäten zurückzuführen war. Dieser drastische Anstieg hat sich 2008 nicht fortgesetzt. Gleichwohl sind die TV-Zahlen um 7,13% angestiegen.
Der Ausländeranteil ist erneut rückläufig und liegt bei knapp über 14%. Landesweit weist die
PI Emsland die höchste Anzahl NDTV (Grenzlage) auf, während die PI Northeim mit 91,5%
den höchsten Anteil der DTV registrierte.
Der nachfolgenden Tabelle ist die Entwicklung der Tatverdächtigen in Niedersachsen in den
letzten 10 Jahren zu entnehmen.
Tabelle 6: Tatverdächtige in Niedersachsen 1999 - 2008
TV
insgesamt
5
Deutsche Anteil in %
TV
TV
6
Anteil in %
Aussiedler
Nichtdeutsche
TV
2
Anteil in %
1999
199.791
157.334
78,75
5.726
3,64
42.457
21,25
2000
210.853
167.819
79,60
6.390
3,80
43.037
20,40
2001
209.948
169.158
80,58
6.790
4,01
40.790
19,42
2002
224.008
181.674
81,10
8.100
4,46
42.334
18,90
2003
229.455
187.028
81,51
8.881
4,75
42.427
18,49
2004
225.000
185.486
82,44
8.727
4,70
39.514
17,56
2005
236.712
193.652
81,80
8.054
4,16
43.060
18,20
2006
234.851
198.182
84,39
5.368
2,70
36.669
15,61
2007
239.714
203.220
84,77
16.982
8,36
36.494
15,22
2008
237.406
203.627
85,77
18.194
8,93
33.779
14,23
2.2
2.2.1
Minderjährige Tatverdächtige
Allgemeines
Wie bereits unter den Vorbemerkungen dargestellt, hat es in Niedersachsen im Jahr 2008
eine Umstellung der PKS-Zählweise gegeben. Das nachfolgende Beispiel, das sich auf das
TV-Attribut „Alter zur Tatzeit“ bezieht, zeigt, welche Auswirkungen dieses auf den Bereich
der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen hat.
Beispiel:
Beispiel: Ein 13-jähriger Nichtdeutscher (Kind) begeht am 25.02.2008 einen Ladendiebstahl. Am 17.09.08 wird
er als 14-Jähriger – jetzt Jugendlicher und Deutscher – mit einen Handtaschenraub erfasst. Dies bedeutet, dass
5
6
Anteil an Gesamttatverdächtigen
Anteil an deutschen Tatverdächtigen
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12
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
er beim Handtaschenraub als deutscher Jugendlicher erfasst wird, für den Ladendiebstahl als nichtdeutsches
Kind.
Bei den Straftaten insgesamt muss er, da das Kriterium Tatzeitende gilt, als deutscher Jugendlicher erfasst
werden.
Die Tatverdächtigenzahlen 2008 sind daher nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar. Dies gilt insbesondere in den einzelnen Deliktsbereichen und ist stets bei der Betrachtung des dargestellten Zahlenmaterial zu berücksichtigen.
2.2.2
Kinder / Jugendliche
Die Jugendkriminalität bewegt sich in den letzten Jahren auf einem fast gleichbleibend hohen Niveau. 42.725 Tatverdächtige waren 2008 jünger als 18 Jahre. Diese Tatverdächtigenzahl ist 1% niedriger als im Vorjahr. Insgesamt gab es einen Rückgang von 461 minderjährigen Tatverdächtigen. Im Zehnjahresvergleich (1999 bis 2008) ist jedoch ein Anstieg von fast
3,0 % zu verzeichnen.
Auffallend ist, dass Anzahl der TV-Kinder – nach 2007 –, trotz abnehmender Bevölkerungszahlen erneut angestiegen ist. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig als besorgniserregend
angesehen werden, da im Bereich der Kinderdelinquenz das Hellfeld in noch höherem Ausmaß als bei anderen Gruppen stark von Schwankungen der Anzeigepraxis abhängig ist.
Insgesamt haben sich die Tatverdächtigenzahlen von 2007 auf 2008 wie folgt verändert:
Kinder :
+64 TV entsprechend +0,52%
Jugendliche:
-525 TV entsprechend –1,70%
Heranwachsende:
-607 TV entsprechend –2,32%.
Diese Zahlen variieren bei den Polizeidirektion und -inspektion stark; eine landeseinheitliche
Entwicklung ist nicht zu erkennen.
Festzustellen ist, dass sich die TV-Zahlen der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden
im Jahr 2008 unterschiedlich entwickelten. Während die Zahl der TV-Kinder steigt, gehen die
Tatverdächtigenzahlen der Jugendlichen und Heranwachsenden zurück.
Kinder sind 2008 mit 5,24% (2007: 5,16%), Jugendliche mit 12,76% (12,85%) und Heranwachsende mit 10,78% (10,92%) an allen TV beteiligt. Unter 21-Jähriger sind mit 28,78%,
Minderjährigen - wie auch im Jahr 2007- mit rund 18% an den Gesamttatverdächtigen beteiligt. In den Polizeiinspektionen liegen die Anteile der Minderjährigen zwischen 14% und 20%.
Bei einzelnen jugendtypischen Delikten liegt dieser Anteil jedoch deutlich höher (siehe Tabelle 8).
Bei den minderjährigen Tatverdächtigen liegt der Schwerpunkt seit Jahren in der Altersgruppe der 16 bis 18-Jährigen; 2008 mit 16.028 Tatverdächtigen.
Der Anteil der unter 18-Jährigen an den Gesamttatverdächtigen entspricht seit Jahren in
etwa ihrem Anteil an der minderjährigen Gesamtbevölkerung (siehe Ziffer 1.4), wobei die
Mehrzahl der Delikte - entgegen ihrem Bevölkerungsanteil - von Jugendlichen begangen
werden.
11.664 minderjährige Tatverdächtige waren im Berichtsjahr weiblichen Geschlechts. Ihr Anteil an den Minderjährigen beträgt unverändert 27% und liegt damit 3%-Punkte über dem
Anteil der weiblichen Gesamttatverdächtigen (24%). 31.061 Tatverdächtige sind männlich,
entsprechend 73%. Gegenüber 2006/2007 sind diesbezüglich keine wesentlichen Änderungen zu verzeichnen.
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Tabelle 7: Minderjährige Tatverdächtige 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
TV gesamt
199.791 210.853 209.948 224.008 229.455 225.000 236.712 234.851 239.714 237.406
Kinder
14.845 14.909 14.180 13.864 14.368 12.665 12.424 12.213 12.371 12.435
männlich
10.404 10.761 10.341
4.441
weiblich
4.148
3.839
9.891 10.585
9.210
8.908
8.920
8.954
9.096
3.973
3.455
3.516
3.293
3.417
3.339
3.783
Jugendliche
26.648 27.762 28.456 29.927 29.984 30.375 31.082 30.932 30.815 30.290
männlich
19.994 20.036 21.568 22.209 22.590 22.542 22.961 22.640 22.468 21.965
6.654
weiblich
6.926
6.888
7.718
7.394
7.833
8.121
8.292
8.347
8.325
Minderjährige gesamt
41.493 42.671 42.636 43.791 44.352 43.040 43.506 43.145 43.186 42.725
Heranwachsende
20.732 23.263 23.162 24.280 24.070 23.756 25.817 25.336 26.198 25.591
männlich
16.834 18.894 18.706 19.587 19.436 18.946 20.451 20.051 20.870 20.360
3.898
weiblich
4.369
4.456
4.693
4.634
4.819
5.366
5.285
5.328
5.231
Die Zahl der tatverdächtigen Kinder ist zwar geringfügig angestiegen, jedoch wurden gegenüber 1999 mittlerweile 16% weniger Kinder auffällig. Ihr Anteil an den minderjährigen Tatverdächtigen beträgt 29%.
Die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen ist nach 2006 und 2007 erneut gesunken
(-1,7%), bewegt sich jedoch immer noch auf hohem Niveau. Der Anteil Jugendlicher an den
minderjährigen Tatverdächtigen beträgt 71%.
Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die Veränderungen im Verlauf der letzten 10 Jahre.
Grafik 3: Tatverdächtige 1999 – 2008
35.000
27.762
30.000
28.456
29.927
30.932 30.815 30.290
30.375 31.082
29.984
26.648
25.000
23.263
20.000
23.162
25.817
24.280 24.070
23.756
25.336 26.198 25.591
20.732
15.000
12.435
14.845
14.909
14.180 13.864
14.368
12.665 12.424
10.000
12.213
12.371
5.000
0
1999
2000
2001
2002
Kinder
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranw achsende
Der hier nicht abgebildeten Tabelle der Altersgruppen kann entnommen werden, dass in der
Gruppe der weiblichen Minderjährigen erneut die 14 bis16-jährigen Tatverdächtigen dominieren. Ihr Anteil liegt bei über 31%. Bei den männlichen Minderjährigen nehmen die 16 bis 18jährigen Tatverdächtigen (76% der TV sind männlich) eine herausgehobene Stellung ein.
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Die Tatverdächtigenzahlen müssen in Relation zur Bevölkerung gesehen werden, um Veränderungen bewerten zu können. Hier ist festzustellen, dass bereits seit 2001 die Bevölkerungszahlen der in Niedersachsen lebenden Kinder zurückgehen; von 2006 auf 2007 (letzte
verfügbare Daten) allein um 2,19%, während die Anzahl der Einwohner insgesamt stagniert.
Die Zahl der Jugendlichen war im vergangenen Jahr um 0,55% rückläufig, während es einen
leichten Anstieg bei der heranwachsenden Bevölkerung gab (+1,2%).
Die Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ) wird als Maßzahl für die Häufigkeit der Registrierung von Tatverdächtigen für die jeweilige Bevölkerungsgruppe verwendet (siehe auch Ziffer
2.6).
Anzumerken ist, dass zuvor beschriebene Entwicklungen der Tatverdächtigen für Niedersachsen nicht auf die einzelnen Dienststellenbereiche übertragbar sind. Dort können aufgrund anderer Voraussetzungen (örtliche Gegebenheiten, Bevölkerungs-/ Infrastruktur pp.)
völlig unterschiedliche Tendenzen vorhanden sein.
Die PI Delmenhorst/Oldenburg-Land und Rotenburg/Wümme haben für ihren Bereich festgestellt, dass weibliche Minderjährige immer mehr in den Vordergrund rücken. Dies muss
weiter beobachtet werden.
2.2.3
Häufigkeit einzelner Delikte
Als Deliktsschwerpunkte der Jugendkriminalität sind im Wesentlichen Eigentums-, Rohheitsdelikte (Körperverletzungen) und Sachbeschädigungen zu nennen.
In der Regel setzt das Begehen dieser Delikte keine besonderen Fertigkeiten voraus. In vielen Fällen sind die Geschädigten/Opfer ebenfalls Minderjährige. Mit Anteilen von über 40%
ragen folgende Delikte heraus: Sonstige Raubtaten auf Straßen, Diebstahl aus Kiosk, Diebstahl von/aus Automaten, Fahrraddiebstahl, Krad- und Mopeddiebstahl, Sachbeschädigung.
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Tabelle 8: Prozentuale Anteile minderjähriger TV an einzelnen Deliktsgruppen 2008
Kinder
Straftaten gesamt
Rohheitsdelikte darunter
....Raub, räub. Erpressung
....Handtaschenraub
....Sonstige Raubtaten
auf Straßen
....Raub in Whg.
....Körperverletzung
....gef./schwere Körperverletzung
....sonstige gef. KV
....gef. KV auf Straßen /
Wegen
....vors. leichte KV
Straft. gg. pers. Freiheit
Diebstahl gesamt
darunter
....Ladendiebstahl
....Diebstahl aus Kiosk
....Diebstahl in/aus Whg.
....TWE
....Diebstahl von/aus
Automaten
....Fahrraddiebstahl
....Krad- u. Mopeddiebstahl
Betrug
Urkundenfälschung
Hausfriedensbruch
Gewaltdarstellung
Beleidigung
Sachbeschädigung
Sonstige SB auf Str. /
Wegen
Straftaten gg. Nebengesetze
Verst. WaffG
Rauschgiftdelikte
Jugendliche Minderjährige Heranwachsende unter 21-Jährige Erwachsene
Gesamt
5,24
12,76
18,00
10,78
28,78
71,22
4,08
14,65
18,73
13,01
31,74
68,26
4,75
26,82
31,57
20,65
52,22
47,78
6,02
28,57
34,59
29,32
63,91
36,09
6,38
37,53
43,91
24,05
67,97
32,03
0,69
9,26
9,95
21,53
31,48
32,41
4,64
16,22
20,86
14,29
35,15
64,85
6,03
22,75
28,78
18,93
47,70
52,30
5,63
17,85
23,48
15,92
39,40
60,60
6,38
28,47
34,85
22,17
57,02
42,98
3,83
14,05
17,88
12,53
30,40
69,60
1,94
9,53
11,47
8,45
19,92
80,08
11,70
22,33
34,02
10,75
44,77
55,23
16,84
22,11
38,95
5,71
44,66
55,34
7,35
37,55
44,90
19,59
64,49
35,51
4,06
17,32
21,38
16,40
37,78
62,22
6,39
17,47
23,86
16,43
40,29
59,71
7,53
33,84
41,37
17,03
58,40
41,60
10,38
34,62
45,00
17,23
62,23
37,77
5,20
55,86
61,06
18,56
79,62
20,38
0,58
5,80
6,38
10,73
17,11
82,89
0,81
10,53
11,34
8,23
19,57
80,43
3,18
18,40
21,57
12,38
33,95
66,05
20,73
43,90
64,63
10,98
75,61
24,39
2,74
10,69
13,43
9,31
22,74
77,26
12,98
28,78
41,76
15,63
57,39
42,61
15,45
41,21
56,66
18,24
74,89
25,11
0,71
8,59
9,30
14,86
24,16
75,84
17,02
17,02
34,04
63,20
97,24
60,59
0,31
9,07
9,38
17,85
27,23
72,77
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
16
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
2.3
Deutsche Tatverdächtige
Nach wie vor sind rund 88% der 42.725 minderjährigen Gesamttatverdächtigen Deutsche
(einschließlich der Aussiedler). Die 37.648 deutschen Minderjährigen unterteilen sich in 29%
Kinder und 71% Jugendliche. Dies ist nach wie vor identisch mit der Verteilung der Altersgruppen bei den minderjährigen Gesamttatverdächtigen. Unverändert gegenüber den beiden
Vorjahren ist auch der prozentuale Anteil der weiblichen deutschen minderjährigen Tatverdächtigen von 27%.
Die Anzahl der deutschen tatverdächtigen Kinder ist wie schon 2007 zum Vorjahr um 1,32%
angestiegen, die der Jugendlichen um 0,3% zurückgegangen.
Der Anteil der minderjährigen deutschen Tatverdächtigen an den deutschen Tatverdächtigen
gesamt beträgt unverändert 18,48% und liegt damit etwas über dem Anteil der minderjährigen Tatverdächtigen an den Gesamttatverdächtigen (18%).
Tabelle 9: Deutsche Tatverdächtige 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
TV gesamt
157.334 167.819 169.158 181.674 187.028 185.486 193.652 198.182 203.220 203.627
Kinder
11.912 12.122 11.611 11.513 11.941 10.562 10.409 10.591 10.741 10.883
männlich
8.227
8.644
8.357
8.152
8.711
7.607
7.391
7.683
7.728
7.930
weiblich
3.685
3.478
3.254
3.361
3.230
2.955
3.018
2.908
3.013
2.953
Jugendliche
21.764 22.936 23.904 25.212 25.350 25.792 26.338 27.091 27.010 26.765
männlich
16.137 17.062 17.874 18.434 18.780 18.871 19.236 19.654 19.567 19.275
weiblich
5.627
5.874
6.030
6.779
6.570
6.921
7.102
7.437
7.443
7.490
Minderjährige gesamt
33.676 35.058 35.515 36.725 37.291 36.354 36.747 37.682 37.751 37.648
Heranwachsende
16.032 18.497 18.758 19.781 19.748 19.654 21.162 21.744 22.714 22.332
männlich
12.972 15.013 15.127 15.952 15.860 15.565 16.599 17.092 18.001 17.677
weiblich
3.060
3.484
3.631
3.829
3.888
4.089
4.563
4.652
4.713
4.655
In den Polizeiinspektionen lagen die Anteile der minderjährigen deutschen Tatverdächtigen
an der Gesamtzahl der deutschen Tatverdächtigen zwischen 13% (Hannover-Stadt) und
22,9% (PI Delmenhorst/Oldenburg-Land).
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17
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 10: Prozentuale Anteile deutscher minderjähriger TV an Deliktsgruppen 2008
Kinder
Straftaten gesamt
Rohheitsdelikte darunter
....Raub, räub. Erpressung
....Handtaschenraub
....Sonstige Raubtaten
auf Straßen
....Raub in Whg.
....Körperverletzung
....gef./schwere Körperverletzung
....sonstige gef. KV
....gef. KV auf Straßen /
Wegen
....vors. leichte KV
Straft. gg. pers. Freiheit
Diebstahl gesamt
darunter
....Ladendiebstahl
....Diebstahl aus Kiosk
....Diebstahl in/aus Whg.
....TWE
....Diebstahl von/aus
Automaten
....Fahrraddiebstahl
....Krad- u. Mopeddiebstahl
Betrug
Urkundenfälschung
Hausfriedensbruch
Gewaltdarstellung
Beleidigung
Sachbeschädigung
Sonstige SB auf Str. /
Wegen
Straftaten gg. Nebengesetze
Verst. WaffG
Rauschgiftdelikte
Jugendliche Minderjährige Heranwachsende unter 21-Jährige Erwachsene
Gesamt
5,34
13,14
18,49
10,97
29,46
70,54
3,97
14,68
18,65
13,33
31,98
68,02
4,44
26,37
30,81
21,76
52,57
47,43
5,79
24,79
30,58
32,23
62,81
37,19
5,80
35,50
41,30
25,88
67,18
32,82
0,92
9,51
10,43
21,47
31,90
68,10
4,48
16,23
20,71
14,63
35,35
64,65
5,85
22,71
28,56
19,51
48,08
51,92
5,48
18,05
23,52
16,50
40,02
59,98
6,12
28,00
34,12
22,75
56,87
43,13
3,71
14,21
17,92
12,87
30,79
69,21
1,95
9,71
11,66
8,51
20,17
79,83
12,05
23,18
35,23
10,83
46,06
53,94
17,60
23,11
40,72
5,38
46,10
53,90
7,28
39,32
46,60
20,39
66,99
33,01
4,10
17,11
21,21
16,65
37,86
62,14
6,83
18,37
25,20
15,77
40,98
59,02
6,92
34,46
41,38
18,70
60,09
39,91
10,01
34,97
44,98
17,87
62,85
37,15
4,95
57,52
62,48
19,08
81,56
18,44
0,53
5,60
6,12
10,79
16,91
83,09
0,91
11,86
12,77
8,19
20,96
79,04
3,29
18,13
21,42
12,89
34,31
65,69
20,00
45,00
65,00
11,25
76,25
23,75
2,64
10,57
13,21
9,27
22,47
77,53
12,81
29,07
41,88
16,04
57,92
42,08
15,23
41,48
56,72
18,56
75,28
24,72
0,73
9,22
9,95
15,85
25,80
74,20
2,72
17,29
20,01
17,52
37,52
62,48
0,33
9,68
10,00
18,55
28,55
71,45
Besonderheiten/Auffälligkeiten wurden von den Dienststellen nicht mitgeteilt.
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18
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
2.4
Nichtdeutsche Tatverdächtige
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV) sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit und
Staatenlose. Nicht darunter fallen Aussiedler und eingebürgerte Ausländer. Diese werden in
der PKS als Deutsche erfasst. Eine separate Erfassung des Status „eingebürgert“ oder
„Migrationshintergrund“ findet in der PKS nicht statt. Das nachfolgende statistische Zahlenmaterial muss daher immer unter diesem Focus betrachtet werden.
Ebenso muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass bestimmte Delikte nur von Ausländern begangen werden können (z. B. Verstöße gegen das Ausländer- / Asylverfahrensgesetz) und dass auch die Fallzahlen überörtlich agierender ausländischer Täter einfließen.
Zum Stichtag 31.12.2007 lebten 87.534 minderjährige Ausländer in Niedersachsen. Der Anteil der minderjährigen Ausländer an allen Minderjährigen (1.466.977), die in Niedersachsen
leben, beträgt 5,96%.
Tabelle 11: Überblick NDTV
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV) gesamt
Anteil NDTV an TV gesamt
2007
2008
36.669
36.494
33.779
-7,44
15,22 % 14,22%
-1,0
15,61%
Nichtdeutsche Minderjährige TV
5.463
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Veränderung 07/08
in %
2006
12,58%
5.435
5.077
-6,58
12,58% 11,88%
-0,7
Gegenüber 2007 sind die TV-Zahlen um 7,44% zurückgegangen. Diese Tendenz lässt sich
sowohl für die Kinder als auch für die Jugendlichen bestätigen. So nahm die Zahl der unter
14-jährigen Tatverdächtigen um 4,79% gegenüber 2007 ab. Für die Jugendlichen ist sogar
ein Rückgang von 7,36% aufzeigbar.
Betrachtet man die beiden Geschlechtergruppen der Minderjährigen, so lässt sich ein minimal höherer Rückgang bei den weiblichen Minderjährigen gegenüber den männlichen Minderjährigen feststellen (6,65% zu 6,56%).
Tabelle 12: Nichtdeutsche Tatverdächtige 1999 - 2008
1999
TV gesamt
2000
42.457 43.034
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
40.790 42.334 42.427 39.514 43.060 36.669 36.494 33.779
Kinder
2.933
2.787
2.569
2.351
2.427
2.103
2.015
1.622
1.630
1.552
männlich
2.177
2.117
1.984
1.739
1.874
1.603
1.517
1.237
1.226
1.166
756
670
585
612
553
500
498
385
404
386
Jugendliche
4.884
4.826
4.552
4.714
4.634
4.583
4.744
3.841
3.805
3.525
männlich
3.857
3.774
3.694
3.775
3.810
3.671
3.725
2.986
2.901
2.690
weiblich
1.027
1.052
858
939
824
912
1.019
855
904
835
Minderjährige gesamt
7.817
7.613
7.121
7.065
7.061
6.686
6.759
5.463
5.435
5.077
Heranwachsende
4.700
4.766
4.404
4.499
4.322
4.102
4.655
3.592
3.484
3.259
männlich
3.862
3.881
3.579
3.635
3.576
3.381
3.852
2.959
2.869
2.683
838
885
825
864
746
721
803
633
615
576
weiblich
weiblich
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Der Anteil der minderjährigen NDTV an den gesamten NDTV liegt bei 15,0%, während der
Anteil aller minderjährigen Tatverdächtigen an allen Tatverdächtigen bei 18% liegt. Diese
Differenz von 3 Prozentpunkten ist seit Jahren feststellbar.
Der Anteil der weiblichen minderjährigen NDTV an den minderjährigen NDTV beträgt 24%,
während dieser bei den minderjährigen Gesamttatverdächtigen 27% beträgt.
Setzt man die Anzahl der minderjährigen NDTV in Beziehung zu ihren Anteil an der Bevölkerung, ist festzustellen, dass diese überproportional belastet sind. Bei jungen Nichtdeutschen
ist die TVBZ fast doppelt so hoch wie in der Vergleichsgruppe der Deutschen, wie die folgende Tabelle veranschaulicht.
Tabelle 13: TVBZ der deutschen / nichtdeutschen Tatverdächtigen 2005 - 2008
Kinder
Jugendliche
Heranwachsende
Nichtdeutsch
Deutsch
Nichtdeutsch
Deutsch
Nichtdeutsch
Deutsch
4.459
2.007
15.646
7.639
19.576
8.835
3.881
2.050
12.953
7.791
15.397
8.859
4.107
2.080
13.210
7.805
15.225
8.936
4.093
2.154
12.561
7.764
14.414
8.663
2005
2006
2007
2008
Grafik 4: Nichtdeutsche Tatverdächtige 1999 - 2008
6.000
4.884
5.000
4.000
4.700
4.826
4.552 4.715
4.766
4.404
4.499
4.583
4.643
4.744
3.841
4.655
4.322
3.805
3.592
3.000
2.933
2.000
2.427
2.787
2.569 2.351
3.525
4.102
3.484
3.259
2.103
1.622
2.015
1.630
1.000
1.552
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Bei Betrachtung der Verteilung der nichtdeutschen Tatverdächtigen in bestimmten Deliktsgruppen zeigt sich, dass sowohl bei den NDTV wie auch bei den minderjährigen deutschen
TV nach wie vor die Rohheits- und Diebstahlsdelikte sowie Sachbeschädigungen den
Schwerpunkt bilden; eine typische „Ausländerkriminalität“ bei Minderjährigen ist nicht erkennbar. Insbesondere bei den Rohheitsdelikten ist keine große Abweichung erkennbar.
Allerdings ist der Handtaschenraub mit einem Anteil von 50% bei NDTV auffällig.
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20
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 14: Prozentuale Anteile nichtdeutscher minderjähriger TV an Deliktsgruppen 2008
Kinder
Straftaten gesamt
Rohheitsdelikte darunter
....Raub, räub. Erpressung
....Handtaschenraub
....Sonstige Raubtaten
auf Straßen
....Raub in Whg.
....Körperverletzung
....gef./schwere Körperverletzung
....sonstige gef. KV
....gef. KV auf Straßen /
Wegen
....vors. leichte KV
Straft. gg. pers. Freiheit
Diebstahl gesamt
darunter
....Ladendiebstahl
....Diebstahl aus Kiosk
....Diebstahl in/aus Whg.
....TWE
....Diebstahl von/aus
Automaten
....Fahrraddiebstahl
....Krad- u. Mopeddiebstahl
Betrug
Urkundenfälschung
Hausfriedensbruch
Gewaltdarstellung
Beleidigung
Sachbeschädigung
Sonstige SB auf Str. /
Wegen
Straftaten gg. Nebengesetze
Verst. WaffG
Rauschgiftdelikte
Jugendliche Minderjährige Heranwachsende unter 21-Jährige Erwachsene
Gesamt
4,59
10,44
15,03
9,65
24,68
75,32
4,72
14,48
19,20
11,15
30,35
69,65
5,77
28,32
34,10
16,99
51,09
48,91
4,55
45,45
50,00
13,64
63,64
36,36
8,38
44,50
52,88
17,80
70,68
29,32
0,00
8,49
8,49
21,70
30,19
69,81
5,59
16,13
21,71
12,25
33,96
66,04
6,95
22,93
29,88
15,89
45,77
54,23
6,36
16,91
23,27
13,12
36,39
63,61
7,79
31,00
38,79
19,00
57,79
42,21
4,59
13,03
17,62
10,29
27,91
72,09
1,87
8,59
10,46
8,11
18,58
81,42
9,68
17,48
27,16
10,29
37,45
62,55
12,60
16,52
29,11
7,57
36,68
63,32
7,69
28,21
35,90
15,38
51,28
48,72
3,78
18,78
22,57
14,73
37,30
62,70
4,61
13,82
18,42
19,08
37,50
62,50
9,78
31,52
41,30
10,87
52,17
47,83
12,82
32,36
45,18
13,06
58,24
41,76
7,38
40,98
48,36
13,93
62,30
37,70
0,91
7,01
7,92
10,37
18,29
81,71
0,53
6,67
7,19
8,33
15,53
84,47
2,33
20,41
22,74
8,45
31,20
68,80
50,00
0,00
50,00
0,00
50,00
50,00
3,65
11,79
15,44
9,68
25,12
74,88
14,82
25,55
40,37
11,04
51,41
48,59
18,51
37,26
55,77
13,70
69,47
30,53
0,61
6,05
6,66
10,83
17,49
82,51
3,03
15,15
18,18
13,52
31,70
68,30
0,22
5,28
5,50
13,44
18,94
81,06
Erheblichen Einfluss auf das Verhalten deutscher und nichtdeutscher Minderjährigen haben
familiäre Strukturen, das soziale Umfeld und der prägende Umgang mit Gleichaltrigen und /
oder sich daraus entwickelnden Freizeitaktivitäten.
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21
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Die Kommission Polizeiliche Kriminalprävention hat im Jahr 2007 ihre Initiative zur Gewaltprävention bei Zuwanderern gestartet und zahlreiche Präventionsmaterialien zur Thematik
herausgebracht (siehe auch www.polizei-beratung.de).
Besonderheiten/Auffälligkeiten wurden von den Dienststellen nicht mitgeteilt.
Fallbeispiel:
Ein in Deutschland geborener 16-jähriger Türke wurde von einer Gruppe von sieben überwiegend türkischen
Jugendlichen und Deutschen mit Migrationshintergrund ohne erkennbaren Grund körperlich attackiert. Dem Opfer
wurde mit Fäusten in das Gesicht geschlagen und er wurde am Boden liegend mit beschuhten Füssen wiederholt
getreten, so dass er schwere Verletzungen erlitt, u.a. die Fraktur eines Wadenbeines. Lt. rechtsmedizinischem
Gutachten waren die Handlungen zur Tatzeit akut lebensbedrohlich. Alle Tatverdächtigen waren polizeilich bekannt. Auch das Opfer und seine jugendlichen Begleiter waren bereits polizeilich in Erscheinung getreten. Das
Verhalten des Opfers konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden.
2.5
Aussiedler
Seit dem 01.01.1998 werden in Niedersachsen Aussiedler in der PKS erfasst, so dass Aussagen über die Anzahl der straffällig gewordenen Aussiedler möglich sind.
Seit Frühjahr 2007 werden in Niedersachsen alle diejenigen Tatverdächtigen als „Aussiedler“
erfasst, welche die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, aber in bestimmten „klassischen“
Aussiedlerherkunftsländern geboren sind7. Die aktuelle Zählweise löst die bisherige, durch
potenzielle Untererfassungen gekennzeichnete und am rechtlichen Status „Aussiedler“ orientierte, ab. Sie kommt der tatsächlichen Zahl tatverdächtiger Aussiedler deutlich näher und
entspricht weit eher der Realität, da sie nicht mehr von den sehr unterschiedlichen Bewertungen einer großen Zahl polizeilicher Sachbearbeiter/-innen abhängt.
Daraus folgt jedoch, dass Vergleiche mit den Zahlen der alten Zählweise für die Jahre 1998
bis 2006 nicht möglich und zulässig sind. Daher erfolgt nur eine zahlenmäßige Auflistung.
Ferner ist zu bemerken, dass für den Vergleich unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen notwendige Berechnungen von TVBZ nicht angestellt werden können, da weiterhin keine flächendeckenden validen Zahlen zur Aussiedlerwohnbevölkerung in Niedersachsen existieren.
Im Jahr 2008 wurden 18.194 tatverdächtige Aussiedler (ATV) gezählt, darunter 2.681 Minderjährige. Während die Gesamtzahl der ATV um 7,1% gestiegen ist, gab es Rückgänge in
den Altersgruppen der Minderjährigen und Heranwachsenden. Fast jeder 7. ATV ist minderjährig.
Der Anteil der 18.194 ATV an den 237.406 Tatverdächtigen in Niedersachsen beträgt 7,66%;
an den 203.627 deutschen Tatverdächtigen 8,93%. Aufgrund sinkender Zuwanderungszahlen werden sich diese Anteile in den nächsten Jahren deutlich verringern, insbesondere bei
den Minderjährigen, da u.a. der Geburtsort für die statistische Erfassung zu Grunde gelegt
wird.
7
Albanien, Bulgarien, China, Jugoslawien bzw. Nachfolgestaaten, Tschechoslowakei bzw. Nachfolgestaaten,
Polen, Rumänien, Ungarn, UdSSR bzw. die Nachfolgestaaten Armenien, Turkmenistan, Russland, Kasachstan,
Usbekistan, Weißrussland, Kirgisistan, Tadschikistan, Ukraine, Lettland, Litauen, Estland, Moldau, Aserbeidschan, Georgien.
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22
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 15: Tatverdächtige Aussiedler 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
TV gesamt
5.769
6.417
6.760
8.100
8.881
8.727
8.054
5.368 16.982 18.194
männlich
4.718
5.344
5.670
6.754
7.473
7.261
6.727
4.496 13.578 14.425
weiblich
1.051
1.073
1.090
1.346
1.408
1.466
1.327
872
3.404
3.769
Kinder
620
677
593
600
657
494
409
211
496
477
männlich
466
544
477
457
540
384
316
156
364
weiblich
154
133
116
143
117
110
93
55
132
Jugendliche
1.596
1.661
1.667
1.845
1.876
1.989
1.676
1.006
2.355
männlich
1.271
1.342
1.384
1.495
1.570
1.608
1.347
837
1.837
325
319
283
350
306
381
329
169
518
Minderjährige gesamt
2.216
2.338
2.260
2.445
2.533
2.483
2.085
1.217
2.851
2.681
Heranwachsende
1.072
1.248
1.233
1.467
1.548
1.479
1.395
924
2.574
2.378
männlich
951
1.114
1.086
1.290
1.376
1.297
1.220
814
2.211
weiblich
121
134
147
177
172
182
175
110
363
weiblich
2007
2008
2.204
An den 42.725 minderjährigen TV sind die minderjährigen ATV mit 6,2% beteiligt, an den
minderjährigen deutschen Tatverdächtigen (37.648) mit 7,12%. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die prozentualen Anteile nur geringfügig verändert.
Zahlen zur geschlechtsspezifischen Verteilung in den Altersgruppen lagen aus technischen
Gründen bis zur Fertigstellung des Berichtes nicht vor. An der Tatsache, dass überwiegend
männliche ATV handeln, dürfte sich jedoch nichts geändert haben.
Der nachfolgenden Tabelle sind die Anteile in den einzelnen Deliktsbereichen zu entnehmen.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 16: Prozentuale Anteile tatverdächtiger Aussiedler nach Deliktsbereichen 2008
8
.
Kinder Jugendliche Minderjährige Heranwachsende unter 21-Jährige Erwachsene
Gesamt
Straftaten gesamt
Rohheitsdelikte darunter
....Raub, räub. Erpressung
....Handtaschenraub
....Sonstige Raubtaten
auf Straßen
....Raub in Whg.
....Körperverletzung
....gef./schwere Körperverletzung
....sonstige gef. KV
....gef. KV auf Straßen /
Wegen
....vors. leichte KV
Straft. gg. pers. Freiheit
Diebstahl gesamt
darunter
....Ladendiebstahl
....Diebstahl aus Kiosk
....Diebstahl in/aus Whg.
....TWE
....Diebstahl von/aus
Automaten
....Fahrraddiebstahl
....Krad- u. Mopeddiebstahl
Betrug
Urkundenfälschung
Hausfriedensbruch
Gewaltdarstellung
Beleidigung
Sachbeschädigung
Sonstige SB auf Str. /
Wegen
Straftaten gg. Nebengesetze
Verst. WaffG
Rauschgiftdelikte
2,62
12,11
14,74
13,07
27,81
72,19
1,34
13,14
14,48
16,37
30,84
69,16
1,25
21,68
22,94
24,37
47,31
52,69
0,00
26,32
26,32
31,58
57,89
42,11
1,25
27,92
29,17
31,25
60,42
39,58
0,00
11,11
11,11
17,78
28,89
71,11
1,44
13,94
15,37
17,40
32,78
67,22
2,13
18,95
21,08
23,22
44,30
55,70
2,25
13,10
15,34
19,36
34,71
65,29
2,01
24,60
26,62
26,62
53,24
46,76
0,99
11,60
12,59
14,37
26,95
73,05
1,08
8,71
9,78
9,17
18,95
81,05
5,47
18,20
23,67
10,91
34,58
65,42
6,87
15,88
22,75
4,69
27,44
72,56
5,13
30,77
35,90
15,38
51,28
48,72
1,05
17,02
18,06
18,06
36,13
63,87
1,45
13,04
14,49
20,29
34,78
65,22
3,53
29,41
32,94
32,94
65,88
34,12
4,59
28,59
33,19
16,30
49,48
50,52
0,78
55,81
56,59
19,38
75,97
24,03
0,04
5,62
5,66
13,03
18,70
81,30
0,32
12,70
13,02
4,13
17,14
82,86
1,16
17,77
18,94
16,61
35,55
64,45
22,22
44,44
66,67
33,33
100,00
0,00
0,88
9,50
10,39
12,60
22,98
77,02
5,75
25,85
31,60
20,88
52,48
47,52
7,75
36,58
44,33
25,84
70,18
29,82
0,11
6,27
6,38
15,35
21,74
78,26
0,37
13,65
14,02
21,40
35,42
64,58
0,00
5,52
5,52
15,69
21,21
78,79
Die Verteilung der ATV nach Delikten ist der Anlage 2 zu entnehmen.
8
Delikte mit einer Beteiligung von mehr als 30 % sind hervorgehoben.
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Die PI Rotenburg hat berichtet, dass bislang bei den deutsch-russischen Jugendlichen besonders auffällig war, dass sie sich häufig auf den Parkplätzen der Einkaufszentren, in Parkanlagen und Kinderspielplätzen in einer größeren Personenanzahl trafen und dort dann teilweise hemmungslos Alkohol konsumierten. Dies hat sich nach dortiger Erfahrung in den letzten Jahren deutlich reduziert. Die jugendlichen Aussiedler treten nicht mehr so augenfällig in
Erscheinung und die polizeilichen Einsätze in diesem Zusammenhang halten sich ebenfalls
in Grenzen. Dabei hat sich die Arbeit eines deutsch-russischen Streetworkers in Rotenburg
positiv bewährt. Seine Arbeit hat deutlich zu einer Entspannung beigetragen. Von ihm wird
ein „offenes Sportprojekt“ betreut, das in den Räumlichkeiten städtischer Schulen unterschiedliche Sportangebote für junge Leute von 15-25 ermöglicht. Neben Ballsportarten wird
auch ein Fitnessraum betrieben. Das Motto dieser Arbeit lautet: „Fit und gut drauf – Kraft
ohne Gewalt“. Das Angebot wird von ausländischen und deutschen Jugendlichen mit und
ohne Migrationshintergrund genutzt, aber hauptsächlich von den Jugendlichen, die aus den
sozialschwachen Schichten stammen.
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25
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2.6
Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ)
Die Tatverdächtigenbelastungszahl ist die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen, errechnet
auf 100.000 Einwohner des entsprechenden Bevölkerungsanteils, jeweils ohne Kinder unter
8 Jahren.
TVBZ =
Tatverdächtige ab 8 Jahren x 100.000
Einwohnerzahl ab 8 Jahren
Tabelle 17: TVBZ Kinder 1999 - 2008
Jahr
TV Kinder
Bevölkerung Kinder
TVBZ
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
14.020
14.083
13.476
13.152
13.585
11.957
11.770
11.633
11.705
11.852
+147 (+1,25%)
533.878
545.512
551.012
554.218
549.146
542.974
535.612
532.285
526.235
518.179
-8.056 (-1,53%)
2.626
2.582
2.446
2.373
2.473
2.202
2.197
2.185
2.224
2.287
+63 (+2,83%)
Veränderung zum Vorjahr
Tabelle 18: TVBZ Jugendliche 1999 - 2008
Jahr
TV Jugendliche
Bevölkerung Jugendliche
TVBZ
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
26.648
27.762
28.456
29.927
29.984
30.375
31.082
30.932
30.815
30.290
-525 (-1,7%)
335.390
335.543
339.524
348.079
360.055
367.686
375.092
377.371
374.879
372.795
-2.084 (-0,55%)
7.945
8.273
8.381
8.598
8.327
8.261
8.286
8.197
8.220
8.125
-95 (-1,15%)
Veränderung zum Vorjahr
Tabelle 19: TVBZ Heranwachsende 1999 - 2008
Jahr
TV Heranwachsende
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
20.732
23.263
23.162
24.280
24.070
23.756
25.817
25.336
26.198
25591
- 607 (-2,31%)
Veränderung zum Vorjahr
Bevölkerung
Heranwachsende
252.069
257.560
262.870
262.476
260.892
258.953
263.294
268.768
277.063
280.395
+ 3.332 (+1,20%)
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
TVBZ
8.225
9.032
8.811
9.250
9.226
9.173
9.805
9.427
9.456
9.127
- 329 (-3,47%)
26
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Grafik 5: Tatverdächtigenbelastungszahl 1999 - 2008
12.000
10.000
9.032
8.225
9.250
8.811
8.000
7.945
8.274
8.598
8.381
9.805
9.174
9.226
8.261
8.328
8.287
9.427
8.197
9.456
9.127
8.220 8.125
6.000
4.000
2.626
2.582
2.000
2.474
2.446
2.373
2.197
2.202
2.224
2.287
2.185
0
1999
2000
2001
2002
Kinder
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Die einzelnen TVBZ der Dienststellenbereiche sind der Anlage 3 zu entnehmen. Die Entwicklung in diesen Altersgruppen stellt sich regional sehr unterschiedlich dar; eine Vielzahl
von Einflussfaktoren muss dabei berücksichtigt werden. Näheres über örtliche Besonderheiten ist den Berichten der jeweiligen Polizeiinspektionen zu entnehmen.
Die PI Cloppenburg hat festgestellt, dass es sich bei der Region des Oldenburger Münsterlandes nach wie vor um eine der „sichersten Regionen“ handelt, insbesondere, was die kriminelle Belastung von Minderjährigen betrifft. Bei den TVBZ weisen diese seit Jahren landesweit die niedrigsten Belastungszahlen auf.
Nachfolgende Grafiken visualisieren die regionale Verteilung der TVBZ in Niedersachsen
bezogen auf Kinder und Jugendliche.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Grafik 6: Regionale Verteilung der TVBZ Kinder 2008
Grafik 7: Regionale Verteilung der TVBZ Jugendliche 2008
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28
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
2.7
2.7.1
Minderjährige Intensivtäter
Bedeutung minderjähriger Intensivtäter
Jugenddelinquenz ist eines unter vielen Alltagsphänomenen, dass den polizeilichen Arbeitsalltag begleitet. Die überwiegende Anzahl der minderjährigen Täter zeigt delinquentes Verhalten als Episode. Nach der ersten Reaktion staatlicher Stellen begehen die meisten jungen
Täter keine weiteren Straftaten mehr. Eine nähere Betrachtung zeigt eine kleine Anzahl von
Tatverdächtigen auf, bei denen sich ihr abweichendes Verhalten zu einer „kriminellen Karriere“ verfestigt. Sie werden zu Intensivtätern (MIT = Minderjährige Intensivtäter).
Der Einstieg in die Kriminalität erfolgt oftmals über kleinere Diebstahlsdelikte und setzt sich
über Aggressionsdelikte bis zu Raubstraftaten fort. Daraus ergibt sich ein Problem für alle
Beteiligten im Bereich allgemeiner Jugendarbeit und speziell der polizeilichen Jugendsachbearbeitung. Hier gilt es in Zusammenarbeit mit anderen Behörden (Staatsanwaltschaft, Gericht, Jugendamt/-gerichtshilfe) gezielt und frühzeitig einzugreifen.
Eine bundesweit einheitliche Definition für den Begriff Intensivtäter gibt es nicht. In Niedersachsen orientiert sich die Kategorisierung und Bearbeitung von Fällen dieser Zielgruppe an
der Definition gemäß den „Leitlinien für die polizeiliche Bearbeitung von Jugendsachen“ sowie des „Vorrangigen Jugendverfahrens (VJV)“.
Demnach handelt sich um Minderjährige, die
•
für eine Reihe voneinander unabhängiger nicht unerheblicher Taten verantwortlich sind,
•
schwerwiegende und auffällige Gewalttaten begangen haben, insbesondere,
wenn deren Opfer oder die Allgemeinheit vor der Gefahr der Wiederholung geschützt werden müssen,
•
bei denen die Gefahr besteht, dass sie durch ein kriminelles Umfeld (z. B. Banden oder Cliquen) in weitere nicht unerhebliche Straftaten abgleiten.
In der Definition sind keine eindeutigen Parameter festgelegt worden.
Unabhängig von der Anzahl der Delikte bzw. dem Delikt selbst ist es grundsätzlich eine Einzellfallentscheidung, ob ein minderjähriger Täter als Intensivtäter eingestuft wird. Die Zuordnung erfolgt aufgrund der mit ihnen gemachten Erfahrungen, der persönlichen Kenntnis, der
an der polizeiliche Jugendsachbearbeitung beteiligten Personen und der sogenannten weichen kriminogenen Faktoren (Jugendgefährdung, Verwahrlosung, Schulschwänzen, Abhängigkeit).
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Klassifizierung als MIT zwischen
den einzelnen Polizeibehörden und –dienststellen zum Teil erheblich differiert. Die offene
Definition MIT ermöglicht den verschiedenen Dienststellen eigene Interpretationen.
Auch im Berichtsjahr variierte die von den Polizeiinspektionen gemeldete Anzahl von MIT
extrem. Während knapp die Hälfte der Polizeiinspektionen Zahlen im einstelligen Bereich
meldeten, gab es auch Bereiche, die bis zu 78 Personen als MIT einstuften. Insgesamt wurden in Niedersachsen ca. 500 Minderjährige als Intensivtäter eingestuft.
Im Rahmen der 21. Dienstbesprechung des Leiters des LPPBK mit den Leitern der Polizeibehörden am 05.02.2008 erhielt das LKA NI den Auftrag, zur Bekämpfung der Jugendkriminalität eine Konzeption für minderjährige Intensivtäter zu erarbeiten.
Folgende Verfahrensweise wurde dabei festgelegt:
• Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter Federführung des LKA und Beteiligung der Polizeibehörden sowie bei Bedarf anderer betroffener Behörden/Einrichtungen (z. B.
Staatsanwaltschaft und Jugendämter)
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29
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
Entwicklung einheitlicher Standards bei der Auslegung der Intensivtäterdefinition (ggf.
Änderung der Definition)
•
Erarbeitung eines landeseinheitlichen abgestuften Maßnahmenkonzeptes für Intensivtäter (Beachtung der Schwellentäterproblematik; ggf. verschiedene Kategorien; Einbeziehung bestehender Konzepte)
•
Prüfung der Notwendigkeit und ggf. Einrichtung einer landeseinheitlichen Datei für minderjährige Intensivtäter
•
Erstellung eines landeseinheitlichen Lagebildes über minderjährige Intensivtäter und
Aufnahme als Teilbeitrag (Ziffer 2.7) in den Jahresbericht des LKA „Jugendkriminalität
und Jugendgefährdung in Niedersachsen“
Mit Schreiben vom 25.03.2008 wurden die Polizeibehörden gebeten, je eine Vertreterin/einen Vertreter (aus den Bereichen Dez. 11, Leiter FK 6 bzw. AF 4 sowie Jugendsachbearbeitung) in die Arbeitsgruppe des LKA zu entsenden. Weiterhin wurde mit dem MJ (Jugendrichter), der STA Hannover sowie dem Jugendamt Hannover und Braunschweig Kontakt aufgenommen und um entsprechende Mitarbeit an der Konzeption gebeten.
Die Arbeitsgruppe, die sich am 24.04.2008 zu ihrer konstituierenden Sitzung traf, setzte sich
schließlich aus folgenden Teilnehmern zusammen:
LKA Niedersachsen
Pia Magold
LBfJ / Leiterin der AG
LKA Niedersachsen
Otmar Brandes
Sachbearbeiter Dez. 32.4
PD Braunschweig
Christian Flohr
Leiter FK 6, PI BS
PD Göttingen
Klaus-Eckhard Dirnberger
Vertreter Leiter FK 6, PI Hameln
PD Hannover
Monika Taut
Dez. 11, Sachb. KB
PD Lüneburg
Birgit Thieme
Leiterin ZKD, PI Celle
Klaus-Dieter Röschke
Dez. 11, Sachb. KB
PD Oldenburg
Bernd Junker
Sachb. AF 4, PK Achim
PD Osnabrück
Michael Huning
Sachb. FK 6, PI Osnabrück
STA Hannover
Christin Stüven
Jugendstaatsanwältin
MJ (AG Hann. Münden)
Dr. Thomas Matusche
Jugendrichter in Hann. Münden, derzeit tätig
im MJ
Jugendamt Hannover
Carsten Amme
KSD Fachberatung
Im Jahr 2008 fanden insgesamt acht AG-Treffen statt. Die Polizeibehörden wurden im November 2008 einbezogen und um Stellungnahme zum bisherigen Entwurf gebeten.
Das Landesrahmenkonzept wurde im Januar 2009 fertiggestellt. Es wurde ein Fokus darauf
gelegt, dass die Maßnahmen in der Praxis auch umsetzbar sind. Kernstück des Konzeptes
ist die einheitliche Einstufung von Schwellen- sowie Intensivtätern (z.B. Faktorisierung von
Straftaten) sowie die Vernetzung mit anderen Behörden und Einrichtungen.
Derzeit liegt das Konzept dem MI vor und befindet sich in der Abstimmungsphase mit den
weiteren beteiligten Ministerien. Mit einer Umsetzung wird im Sommer 2009 gerechnet.
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30
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Fallbeispiele:
•
Ein 14jähriger und ein 17jähriger Schüler brachen im Jahr 2008 über mehrere Monate in insgesamt 40 Objekte (Schulen, Gewerbebetriebe, Vereinsheime) ein und entwendeten Bargeld, Laptops, Mobiltelefone und
Spirituosen. Beide Täter konnten vorläufig festgenommen und U-Haftbefehle erwirkt werden. Der geschätzte
Schaden lag bei mehreren Tausend Euro. Die geständigen Täter wurden bereits erstinstanzlich zu langjährigen Jugendstrafen verurteilt. Beide Jugendlichen waren voll geständig, ließen sich jedoch weder nach
Terminen bei der Polizei oder gar Gerichtsverhandlungen von der sofortigen Begehung neuer Straftaten abhalten. Im Rahmen der Bearbeitung dieser Einbruchsserie, konnten auch zwei Raubstraftaten (Handtaschenraub), Verstöße gegen das WaffG und eine Sexualstraftat (sexuelle Nötigung) aufgeklärt werden.
•
Ein 17-jähriger MIT beging seit 2004 eine Vielzahl von Straftaten im Bereich der Eigentums- sowie Rohheitsdelikte bis hin zum schweren Raub. Obwohl bereits bekannt war, dass er eine Freiheitsstrafe im offenen Vollzug der JVA Göttingen-Leineberg antreten sollte, wurde aufgrund zweier gefährlicher Körperverletzungen, die er trotz bestehender Bewährung begangen hatte, die U-Haft auf Grund der Wiederholungsgefahr angeregt. Der Anregung auf Verhängung der U-Haft wurde gefolgt. Da er beim ersten Festnahmeversuch geflüchtet war, wurde vom offenen Vollzug abgesehen und er wurde nach seiner Festnahme in den
geschlossenen Vollzug der Jugendanstalt Hameln überstellt.
•
Ein 15-jähriger Jugendlicher forderte in Begleitung von zwei Mittätern sein Opfer auf, das Handy herauszugeben. Als „Argumentationshilfe“ hielten die Täter Teleskopschlagstöcke in den Händen. Aufgrund der Weigerung der Herausgabe erhielt das Opfer zunächst einen Hieb mit dem Schlagstock gegen den Kopf, kurz
darauf wurde ihm mit einem Messer in die Schulter gestochen. Das Opfer konnte zunächst flüchten, wurde
aber von den Tätern eingeholt, zu Boden gebracht und gegen den Kopf getreten. Nur zehn Tage später trat
dieser 15-Jährige erneut als Täter auf, als er ein anderes Opfer unter Vorhalt einer Schusswaffe zur Herausgabe des mitgeführten Handys zwang. Ein Durchsuchungsbeschluss wurde erlassen, die Durchsuchung
verlief jedoch negativ. Der beantragte Haftbefehl – wegen Wiederholungs- und Fluchtgefahr -wurde zunächst nicht ausgestellt. Diese Straftaten wurden zum Anlass genommen, den Jugendlichen in das Intensivtäterprogramm aufzunehmen. Wenig später versuchte der 15-Jährige auf ein Opfer aus der vorherigen,
schweren Raubstraftat einzuwirken und wollte es zu einer „geschönten Aussage“ bei der bevorstehenden
Gerichtsverhandlung nötigen. Wegen Verdunklungsgefahr konnte jetzt ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt
werden.
•
Zwei minderjährige Intensivtäter waren 2006 durch mehrere Einbruchsdiebstähle, Sachbeschädigungen und
Brandstiftungen mit sehr hohen Schadenssummen (insgesamt über 200.000.-Euro) sowie anderen Straftaten auffällig geworden. Einer dieser Jugendlichen fand nach massiven Problemen im Elternhaus und Aufenthalt im Strichermilieu zunächst in einer Einrichtung des hannoverschen Jugendamtes eine Unterkunft.
Später wurde er in einer Einrichtung im Kreis Gifhorn untergebracht. Da der Jugendliche jedoch auch im
dortigen Bereich weitere Straftaten beging, wurde er im November 2007 wegen mehrerer Bedrohungen/Nötigungen zu einer Jugendstrafe von 2 Jahren und 1 Monat verurteilt. Der zweite minderjährige Intensivtäter fiel dagegen nicht weiter polizeilich auf, kam freiwillig einmal in der Woche zu seinem Jugendkontaktbeamten auf die Dienststelle und besucht weiterhin das Gymnasium. In seiner Freizeit ist er als freier
Mitarbeiter in einem privaten Hörfunksender tätig und hat dort sogar schon eine Sendung zu dem Thema
Jugendkriminalität moderiert. Aufgrund einer positiven Prognose konnte er Ende 2008 aus der Datei „Minderjährige Intensivtäter“ genommen werden.
•
Seit seinem 10. Lebensjahr hat ein jetzt 18-jähriger Deutscher bis Ende 2008 88 Straftaten verübt. Es begann mit Sachbeschädigungen an Pkw, Diebstählen, Körperverletzungen und Hausfriedensbruch. Zu den
geschiedenen Eltern hatte er keinen Kontakt mehr und kam schließlich mit 12 Jahren in wechselnde Heime.
Ein 2007 wegen gefährlicher Körperverletzung durch ein Gericht ausgesprochener Freizeitarrest wurde in
soziale Arbeitsstunden umgewandelt. Die Diebstähle nahmen 2008 zu. Mehrmonatige Aufenthalte auf einem Ausbildungsschiff nutzte der inzwischen Jugendliche auch zu Straftaten im Ausland. Nach Rückkehr
und weiteren Einbruchsdiebstählen gelang es dann kurz vor Jahresende, in enger Zusammenarbeit mit der
Staatsanwaltschaft und dem Jugendgericht, dass ein Haftbefehl ausgestellt wurde.
•
In der PI Goslar wurde gegen einen wegen Eigentumsdelikten einschlägig bekannten 17-jährigen MIT in
insgesamt 19 Fällen ermittelt. Nach aufwändigen Ermittlungen konnten ihm auch Brandlegungen in Wohnhäusern und Papiercontainern mit einer Gesamtschadenssumme von ca. 250.000.- Euro nachgewiesen
werden. Er stand bei den Tatausführungen überwiegend unter Alkoholeinfluss. Die erhebliche Gefährdung
von Personen wurde von ihm in Kauf genommen. Gegenüber einer Zeugin hatte er dazu angegeben: „Da
kenne ich kein Erbarmen.“ Er wurde nach einem umfangreichen Geständnis am 10.11.08 vorläufig festgenommen und auf Antrag der Staatsanwalt vorgeführt. Durch das AG Goslar -Jugendgericht-, wurde eine
einstweilige Unterbringung angeordnet. Zur Zeit ist er im Landeskrankenhaus Moringen geschlossen untergebracht und wird regelmäßig auf seine Gefährlichkeit für die Allgemeinheit begutachtet.
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Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
31
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
2.7.2
Kriseninterventionsteam (KIT)
Im September 2002 wurde bei der (damaligen) Bezirksregierung Hannover, Dezernat 407 Niedersächsisches Landesjugendamt (NLJA), ein interdisziplinäres Kriseninterventionsteam
(KIT) eingerichtet.
Gemäß Gem.RdErl. MS, MI und MK v. 25.07.2005 „Stärkung der Zusammenarbeit der Landesoberbehörden hinsichtlich der Problematik hochdelinquenter Kinder“ war die Arbeit des
KIT fortzuführen.
Personell setzt sich das KIT derzeit aus einem Vertreter des MS, Landesamt für Soziales,
Jugend und Familie, Fachgruppe Kinder, Jugend und Familie (Federführung), einem Vertreter der Landesschulbehörde, Abteilung Hannover, einer Staatsanwältin der StA Hannover
und zwei Vertretern des Landeskriminalamtes Niedersachsen, Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen, zusammen.
Der per Erlass definierte Arbeitsauftrag sollte mit Ablauf des 30.09.2007 überprüft werden.
MS, MJ, MK, MI sowie die Mitglieder des KIT verständigten sich im Frühjahr 2008 darauf,
dass das KIT vorerst im bisherigen Rahmen seine Arbeit fortsetzt. Sollten sich im Zusammenhang der im Herbst 2008 eingesetzten interministeriellen Arbeitsgruppe „Integration,
Prävention und Repression“ neue Erfordernisse ergeben, würde der Arbeitsauftrag des KIT
entsprechend angepasst werden. Ein diesbezügliches Ergebnis steht noch aus.
Dem KIT wurden im Jahr 2008 weder aus dem Bereich der Jugendämter noch von der Polizei Fälle übermittelt. Es bleibt zu vermuten, dass die Vernetzung von Jugendämtern, anderen Einrichtungen sowie der Polizei auf örtlicher Ebene mittlerweile so gut funktioniert, dass
auch schwierige Probleme mit Kindern und Jugendlichen mit eigenen Mitteln vor Ort gelöst
werden können.
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32
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
3.
Modelle zur Bekämpfung der Jugendkriminalität
3.1
Vorrangiges Jugendverfahren (VJV)
Als gezielte Maßnahme zur Bekämpfung der Jugendkriminalität ist das „Vorrangige Jugendverfahren“ (VJV) zu benennen, welches neben den Konzepten zur Bekämpfung/Betreuung
minderjähriger Intensivtäter in Niedersachsen Anwendung findet.
Im Jahr 2007 wurde in Zusammenarbeit zwischen MI und MJ das „vorrangige Jugendverfahren“ flächendeckend eingeführt. Durch verkürzte Abläufe zwischen Justiz und Polizei sollen
dabei Fälle von Jugendkriminalität, bei denen es geboten erscheint, innerhalb von 6 Wochen
bearbeitet werden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass eine staatliche Reaktion
auf jugendliches Fehlverhalten auf dem Fuße folgt, um eine größtmögliche erzieherische
Wirkung zu erzielen.
Das Vorrangige Jugendverfahren war zuvor seit November 2002 als Modellprojekt an ausgewählten Standorten (mindestens an einem Amtsgerichtsbezirk innerhalb des Zuständigkeitsbereiches einer Staatsanwaltschaft / bei allen Polizeidirektionen) durchgeführt worden.
In der Modellphase sollten die Verfahren innerhalb von 4 Wochen abgearbeitet werden. Es
stellte sich jedoch heraus, dass dieser Zeitraum für die Verfahrensbearbeitung oft nicht ausreichend war, so dass eine Verlängerung auf 6 Wochen vorgenommen wurde. Die insgesamt
positiven Erfahrungen mit dem VJV führten schließlich zur der o. a. flächendeckenden Einführung.
Im Jahr 2008 wurden 93 Verfahren von der Polizei als VJV angeregt. Aus unterschiedlichen
Gründen (z.B. aufwändige Ermittlungen und Beweiserhebungen, Sammelverfahren, Beteiligung mehrerer Täter, Kapazitätsprobleme usw.) konnten nicht alle vorgeschlagenen Verfahren als VJV bearbeitet werden.
3.2
Weitere Modelle / Maßnahmen
Neben den unter Ziffer 2.7 genannten Maßnahmen zur Bekämpfung minderjähriger Intensivtäter sind weitere örtlich vorhandene Projekte/Maßnahmen/Vereinbarungen zu benennen:
•
PI Oldenburg-Stadt/Ammerland (Verkürzung der polizeilichen Bearbeitungsdauer
von Tätervorgängen im Bereich Rohheitsdelikte – Zielvereinbarung 2008)
Durch die bevorzugte Sachbearbeitung von Ermittlungsvorgängen mit minderjährigen
Tatverdächtigen in den Deliktsbereichen Körperverletzung und Raub sollte im Jahr 2008
eine Verkürzung der Dauer der polizeilichen Sachbearbeitung erfolgen. Hierdurch sollten
Staatsanwaltschaft und Gericht in die Lage versetzt werden, zeitnah („Die Strafe folgt auf
dem Fuße“) Entscheidungen treffen zu können. Dieses Ziel wurde erreicht. Die durchschnittliche Ermittlungsdauer von 61 Tagen vom Jahr 2007 wurde im Berichtsjahr (trotz
Personalengpässen) auf durchschnittlich 58 Tage reduziert.
•
PI Oldenburg-Stadt/Ammerland (Ersterteilung einer Fahrerlaubnis; Datenübermittlung an die Stadt Oldenburg/Mitteilung von sog. “Aggressionspotenzialfällen”)
Auf der Grundlage der Fahrerlaubnisverordnung genügt für die Datenübermittlung durch
die Polizei bereits der konkrete Verdacht, die betreffende Person könne nicht (mehr) zum
Führen von Kraftfahrzeugen geeignet sein. Der Erteilung bzw. Wiedererteilung kann auch
entgegenstehen, wenn der Antragsteller/ die Antragstellerin bereits ein hohes Aggressionspotenzial, insbesondere im Zusammenhang mit bekannt gewordenen Gewaltdelikten
(Körperverletzung, Raub pp.) gezeigt hat. Bei der Antragstellung im Zusammenhang mit
der Ersterteilung der Fahrerlaubnis (inkl. Anträge auf begleitetes Fahren) wurde seitens
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33
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
der Stadt Oldenburg bisher darauf verzichtet, sog. „Führungsanfragen“ hinsichtlich der
vorliegenden polizeilichen Erkenntnisse stellen. So wurde Personen eine Fahrerlaubnis
erteilt, die bereits erheblich polizeilich in Erscheinung getreten waren. Durch eine EDVÜberprüfung erfolgt jetzt die Feststellung, ob relevante Erkenntnisse, insbesondere im
Gewalt- und Drogenbereich vorliegen. War dies der Fall, erfolgte eine “Führungsanfrage”
(schriftliche Anfrage der Stadt Oldenburg m.d.B. um Übermittlung polizeilicher Erkenntnisse) zur Prüfung der charakterlichen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen. Im Zuge dieser seit November 2008 durchgeführten Verfahrensweise wurden ca. 20 Ersterteilungsanträge unter dem Vorbehalt abgelehnt, zunächst eine MPU zur Feststellung der
charakterlichen Eignung durchzuführen.
•
PI Harburg („Szenekundige Beamte“ (SKB) – Erfahrungsbericht)
Aufgrund verschiedenster Vorfälle im Jahr 2006 kam es nach Einrichtung eines „Runden
Tisches“, an dem die verschiedensten Einrichtungen und Behörden der Stadt Winsen
(Luhe) vertreten waren, ab Januar 2007 zum Einsatz eines „Szenekundigen Beamten“
(SKB) beim ESD der PI Harburg. Dieser blieb Angehöriger seiner Dienstabteilung und
übte sein „Nebenamt“ dann aus, wenn es die Dienststärke ermöglichte bzw. es für die
Wahrnehmung seiner Sonderaufgaben notwendig war. Als Ziele der Tätigkeit wurden
u.a. definiert: Informationsgewinnung, Kontaktaufnahme zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund und zu anderen Institutionen, Ansprechpartner für andere Dienstzweige. Es
zeigte sich, dass ein Mitarbeiter mit diesem Tätigkeitsfeld nicht ausreichte. Deshalb wurde er ab Januar 2008 durch einen zweiten SKB verstärkt. Voraussetzung für diese Tätigkeit ist eine möglichst umfassende Auseinandersetzung mit den kulturellen und religiösen
Eigenheiten des Islam und des Problemfeldes Migration. Mittlerweile sind die SKB ein
fester Bestandteil des PK Winsen (Luhe). Ihre Tätigkeit hat zur Erreichung von folgenden, positiv auf das polizeiliche Einsatzgeschehen wirkender, Faktoren beigetragen:
•
Festigung von Kontakten zu devianten und delinquenten Jugendlichen
•
Schaffung einer gegenseitigen Vertrauensbasis
•
Verringerung des Aggressionspotentials des polizeilichen Gegenübers bei Einsätzen
•
einsatzrelevante Informationsbeschaffung und –verarbeitung
•
Verringerung polizeilichen Einsatzaufkommens
•
Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung
Darüber hinaus kann die Arbeit der SKB durchaus als ein Beitrag zur Integration Jugendlicher und junger Erwachsener mit problematischen sozialen Umfeldern gewertet werden.
•
PI Celle (Elternabende)
In Celle haben sich im Jahr 2008 mehrere männliche Jugendliche zu einer Gruppe an einem sozialen Brennpunkt zusammengefunden und fielen durch Provokationen aller Art
auf. Es wurde die Gefahr gesehen, dass sich eine „Gang“ bildet, die durch provozierte
Schlägereien und die Begehung von Straftaten die Bevölkerung verunsichert. Nach ersten Feststellungen handelte es sich um 14 junge Leute unterschiedlicher Nationalität.
Die betroffenen Eltern wurden zu einem „Elternabend“ in die Räume des Projektes „Ambulante Betreuung“ eingeladen. Mit Mitarbeitern des Jugendamtes, des Sozialamtes, der
Jugendgerichtshilfe, der Staatsanwaltschaft, des Projektes „Ambulante Betreuung“, der
Polizei und den eingeladenen Eltern sollte gemeinsam erörtert werden, wie eine EskalaLandeskriminalamt Niedersachsen
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34
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
tion vermieden werden kann. Der Einladung folgten nur wenige Eltern. Dennoch beruhigte sich die Lage deutlich. Wahrscheinlich haben die Anschreiben mit den Einladungen
dazu geführt, dass die Eltern auf ihre Kinder entscheidend eingewirkt haben.
Mit einer weiteren Gruppe auffälliger Jungen wurde ebenso verfahren. Der Einladung
folgte jedoch nur die Mutter eines Minderjährigen, mit der die Probleme nicht umfassend
geklärt werden konnten. Für diese Jungengruppe laufen noch die Bemühungen, sie für
ein gemeinsames Projekt (Fahrradparcoursfahren) im Stadtteil zu gewinnen.
•
PI Aurich (Täter-Opfer-Ausgleich)
Erwähnenswert an dieser Stelle ist die weiter positive Entwicklung der Maßnahmen des
Täter – Opfer – Ausgleich (TOA ). Danach wurden durch das Mediationsbüro der Volkshochschule Emden im vergangenen Jahr insgesamt 198 Fälle mit jugendlichen und teilweise heranwachsenden Beteiligten behandelt. Dabei war es in allen vorgeschlagenen
Fällen möglich, einen Ausgleich (Entschuldigung, Umgangsregeln, Schmerzensgeld,
Schadensersatz u.ä.) zu erreichen. Aus der Erfahrung im späteren Umgang mit Beteiligten kann angegeben werden, dass die dort getroffenen Regelungen bei den jugendlichen
Tätern eine nachhaltige Wirkung hatten.
Folgende weitere Projekte/Maßnahmen/Vereinbarungen wurden bereits im Jahresbericht
2007 ausführlich beschrieben und auch im Jahr 2008 fortgeführt:
•
PI Hameln/Holzminden/Pyrmont; “Balanced Score Card“
•
PI Stade; Projekt „Clever – Sozialpädagogische Gruppenarbeit mit straffällig gewordenen Kindern“
•
PI Cloppenburg/Vechta; Projekt „Leharschule in Cloppenburg“
•
PI Osnabrück; „OSC – Osnabrück Community“
•
PI Diepholz; „Vorgezogene Diversion“
•
PI Oldenburg-Stadt/Ammerland; Verfahrensweise bei sog. „Karrierestartern“
•
PI Braunschweig; Zielvereinbarung (Intensivierung der Schulkontakte, Optimierung des
Informationsaustausches mit beteiligten Institutionen, Verkürzung der Bearbeitungsdauer auf max. 6 Wochen)
•
PI Wolfsburg/Helmstedt; Life-Line, Streetlife
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35
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
4
Spezielle Deliktsbereiche
4.1
4.1.1
Rohheitsdelikte
Allgemeines
Zu den Rohheitsdelikten gehören insbesondere Körperverletzungen, Raubdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Die insgesamt sehr hohe Anzahl der unter 21-jährigen
TV in diesem Deliktsfeld erklärt sich aus der Tatsache, dass diese Delikte häufig in Gruppen
und/oder aus einer Gruppensituation heraus begangen werden, welche gerade bei der Lebensweise von Minderjährigen eine große Rolle spielt.
Als besonders jugendtypisch zeichnen sich die Raub- und Körperverletzungsdelikte aus. Wie
der Ziffer 2.2.3 zu entnehmen ist, liegen hier die Anteile der Minderjährigen je nach Delikt
zwischen 20% und 40%. Rechnet man dann noch die Werte der Heranwachsenden dazu,
werden Anteile von 30% bis fast 70% erreicht.
Der Anstieg der Fallzahlen um mehr als 5% erklärt sich u.a. durch die Tatsache, dass erstmals „Stalking-Fälle“ hierunter erfasst worden sind, die mit 2.899 Fällen zu Buche schlagen.
Tabelle 20: Rohheitsdelikte
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle
66.983
71.484
73.481
77.384
+5,31
Aufgeklärte Fälle
59.329
62.908
64.767
68.778
+6,19
Aufklärungsquote
88,57%
88,00%
88,14%
88,88%
+0,74
Tatverdächtige (TV) gesamt
61.579
63.051
64.793
66.753
+3,03
Minderjährige TV
11.566
12.207
12.485
12.503
+0,14
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
11.345
10.155
10.241
9.848
-3,84
Anteil NDTV an TV gesamt
18,42%
16,11%
15,80%
14,75%
-1,05
2.263
2.046
2.057
1.891
-8,07
19,56%
16,76%
16,47%
15,12%
-1,35
Rohheitsdelikte
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Im Berichtsjahr begingen insgesamt 21,9% aller tatverdächtigen Kinder und 32,28% aller
tatverdächtigen Jugendlichen ein Rohheitsdelikt. Minderjährige stellen unverändert fast 19%
der Tatverdächtigen in dieser Deliktsgruppe. Im direkten Vergleich zu 2007 sind die Anteile
der einzelnen Altersgruppen gleich geblieben.
Während bei den Gesamttatverdächtigen (+3,03%), den Kindern (+4,17%) und den Heranwachsenden (+3,55%) ein Anstieg der Rohheitsdelikte erfolgt ist, stagniert die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen auf hohem Niveau.
Erstmalig hat es bei den weiblichen Jugendlichen nur einen geringfügigen Anstieg gegeben.
Noch sind Mädchen im Vergleich zu anderen Deliktsbereichen hier unterrepräsentiert; die
weiblichen minderjährigen Tatverdächtigen stellen im Bereich der Rohheitsdelikte lediglich
19,7% der Tatverdächtigen.
Im Vergleich zu 2007 fällt auf, dass im Bereich der Rohheitsdelikte – nach 2007 – erneut ein
gravierender Anstieg bei den weiblichen Tatverdächtigen im Alter von 18 bis 21Jahren um
9,36% stattgefunden hat. Ursache hierfür ist das vermehrte Auftreten von Körperverletzungen, welche durch junge Frauen begangen werden. Ein solches Phänomen konnte in den
vergangenen Jahren nicht beobachtet werden.
Die in den letzten Jahren zu beobachtende zunehmende Beteilung weiblicher Tatverdächtiger an Gewaltdelikten wird derzeit im LKA Niedersachsen gesondert analysiert.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 21: Tatverdächtige Rohheitsdelikte 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Tatverdächtige
43.978 46.790 48.050 52.735 55.400 57.053 61.579 63.051 64.793 66.753
männlich
37.921 40.325 41.217 45.005 47.159 48.520 52.269 53.270 54.290 55.936
weiblich
6.057
6.465
6.833
7.730
8.241
8.533
9.310
9.781 10.503 10.817
Kinder
2.031
2.165
2.125
2.244
2.354
2.780
2.477
2.603
2.615
2.724
männlich
1.747
1.808
1.767
1.845
1.906
2.280
1.993
2.126
2.135
2.243
284
357
358
399
448
500
484
477
480
481
Jugendliche
6.383
6.836
6.958
7.429
7.963
8.832
9.089
9.604
9.870
9.779
männlich
5.330
5.705
5.779
6.056
6.457
7.119
7.329
7.759
7.899
7.794
weiblich
1.052
1.131
1.179
1.373
1.506
1.713
1.760
1.845
1.971
1.985
Minderjährige gesamt
8.414
9.001
9.083
9.673 10.317 11.612 11.566 12.207 12.485 12.503
Heranwachsende
5.005
5.519
5.613
6.163
6.397
6.624
7.562
7.748
8.388
8.686
männlich
4.494
4.910
5.007
5.464
5.635
5.818
6.653
6.850
7.362
7.564
511
609
606
699
762
806
909
898
1.026
1.122
weiblich
weiblich
Fallbeispiele:
•
Auf dem Weg zur Pause hält ein Schüler erst ein Eisentor zu und schlägt es dann mit voller Wucht einer
Mitschülerin gegen den Kopf. Hämatome am linken Jochbein und unter dem linken Auge sind die Folge. Das
verletzte Mädchen gibt in der Vernehmung an, dass dieser tatverdächtige Mitschüler sie schon mehrere Monate bei verschiedenen Anlässen massiv mit den Füßen tritt und den Fäusten schlägt. Der Tatverdächtige
erklärt sein vorsätzliches Handeln mit den Worten: „Nur so.“ Auch nach dieser Tat zeigt der Tatverdächtige
überhaupt keine Reue und/oder Unrechtsbewusstsein.
•
Zwei 8-jährige Grundschülerinnen geraten in Streit und es kommt zu Tätlichkeiten in der Aula. Eine weitere
Schülerin meldet diesen Vorfall dem Lehrer und als Folge wird dieses Mädchen dann unmittelbar darauf im
Flurbereich zum Opfer eines tätlichen Angriffes. Die Tatverdächtige tritt von hinten an das Opfer heran und
würgt es mit beiden Armen am Hals. Das Krankenhaus attestiert sichtbare Verletzungen. Die tatverdächtige
Schülerin wird unverzüglich an eine andere Schule umgesetzt.
4.1.2
Körperverletzungsdelikte
Insgesamt sind 54.155 Fälle bekannt geworden und damit 2,83% mehr als im Vorjahr, wobei
die Aufklärungsquote erneut bei 90% liegt. Diese konnte zu 2007 nochmals leicht gesteigert
werden. Auch 2008 war fast jeder fünfte Tatverdächtige minderjährig. Diese Gruppe stellt
genau 20,85% aller Tatverdächtigen in diesem Deliktsfeld, die Heranwachsenden machen
14% der Tatverdächtigen aus.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 22: Körperverletzungsdelikte
Körperverletzungsdelikte
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle
47.560
50.824
52.667
54.155
+2,83
Aufgeklärte Fälle
43.069
45.750
47.395
48.887
+3,15
Aufklärungsquote
90,56%
90,02%
89,99%
90,27%
+0,28
Tatverdächtige (TV) gesamt
47.340
48.574
50.121
50.455
+0,67
Minderjährige TV
9.542
10.280
10.572
10.523
-0,46
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
8.447
7.577
7.628
7161
-6,12
17,84%
15,60%
15,22%
14,20%
-1,02
1.817
1.702
1.710
1.555
-9,06
19,04%
16,55%
16,17%
14,77%
-1,4
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Im Jahr 2008 wurden gegen 50.455 Tatverdächtige im Bereich der Körperverletzungen ermittelt. Dies entspricht einem Anstieg von 0,67% gegenüber 2007. Darunter befanden sich
4,63% Kinder, 16,21% Jugendliche und 14,29% Heranwachsende. Dies ist zum Vorjahr
nahezu unverändert.
Tabelle 23: Tatverdächtige Körperverletzungen 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Tatverdächtige
33.297 34.996 35.982 39.744 42.256 43.824 47.340 48.574 50.121 50.455
männlich
28.442 29.850 30.666 33.666 35.642 37.000 39.878 40.790 41.776 42.201
weiblich
4.855
5.146
5.376
6.078
6.614
6.824
7.462
7.784
8.345
8.254
Kinder
1.547
1.647
1.637
1.755
1.877
2.348
2.085
2.228
2.223
2.340
männlich
1.321
1.351
1.337
1.419
1.500
1.919
1.678
1.812
1.817
1.937
226
296
300
336
377
429
407
416
406
403
Jugendliche
4.909
5.338
5.429
5.877
6.413
7.227
7.457
8.052
8.349
8.183
männlich
4.054
4.382
4.449
4.751
5.131
5.795
5.976
6.460
6.692
6.544
855
956
980
1.126
1.282
1.432
1.481
1.592
1.657
1.639
Minderjährige gesamt
6.456
6.985
7.066
7.632
8.290
9.575
9.542 10.280 10.572
10.523
Heranwachsende
3.912
4.204
4.337
4.844
5.101
5.398
6.113
6.354
6.920
7.212
männlich
3.487
3.726
3.876
4.307
4.509
4.732
5.366
5.620
6.098
6.316
425
478
461
537
592
666
747
734
822
896
weiblich
weiblich
weiblich
Die Zahl der minderjährigen Tatverdächtigen ist im Vergleich zu 2007 minimal rückläufig
(-0,46%). Die Anzahl der tatverdächtigen Jugendlichen in diesem Deliktsbereich ist mit rund
2% zu 2007 deutlicher rückläufig, während die Anzahl der tatverdächtigen Kinder um 5,26%
gestiegen ist.
Der seit 10 Jahren bestehende kontinuierliche Anstieg der minderjährigen Tatverdächtigen
scheint auf hohem Niveau zu stagnieren.
Der Anteil der weiblichen minderjährigen Tatverdächtigen (2.042 TV) an ihrer Altersgruppe
beträgt 19,40% und liegt damit auf Vorjahresniveau.
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Aus Salzgitter wurde berichtet, dass männliche Tatverdächtige, insbesondere mit Migrationshintergrund, vermehrt zeigen und auch offen äußern, dass es in vielen Fällen „um die
Ehre geht“. Ist ein Bruder angeblich beleidigt worden pp., geschieht es häufig, dass der vermeintliche Täter plötzlich von ihm völlig fremden Personen angegriffen wird, weil die Ehre
wieder hergestellt werden muss.
Alkoholeinfluss spielte 2008 bei 1.673 Minderjährigen bei der Begehung von Körperverletzungen eine Rolle. Zu der Bedeutung von Alkoholeinfluss bei Körperverletzungen siehe Anlage 7.
Grafik 8: Tatverdächtige Körperverletzungen 1999 - 2008
9.000
8.183
8.000
6.413
7.000
7.227 7.457
8.052
8.349
6.920 7.212
5.877
6.000
4.909
5.338
5.429
6.113
5.000
4.337
4.000
3.000
5.101
5.398
4.204
3.912
2.340
2.228
1.877
1.647
2.000
1.000
4.844
6.354
1.547
1.637
2.348
1.755
2.085
2.223
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
Jugendliche
2004
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Im Bereich der Körperverletzung liegt der Schwerpunkt der von Minderjährigen begangenen
Delikte bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen. Dies ist auf die Tatsache
zurück zuführen, dass Minderjährige durch ihr überwiegend gemeinschaftliches Handeln bei
der Tat den Tatbestand des § 224 StGB erfüllen. Dies gilt insbesondere bei der gefährlichen
Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen, wobei der Anteil der 3.720 Minderjährigen an allen Tatverdächtigen (10.674) ca. 35% beträgt.
Insgesamt gab es bei den Körperverletzungsdelikten 14.276 minderjährige Opfer, entsprechend 22,82% der Gesamtopferzahl. 67% der minderjährigen Opfer waren männlich. Dies ist
seit Jahren unverändert.
Gerade bei diesem Delikt spielt die Gruppendynamik zunehmend eine größere Rolle
Fallbeispiel:
Ein Gruppe deutscher Jugendlicher wollte an einem Badesee auf eine Torwand schießen. Sie baten eine dort
aufhältige Gruppe türkischer Jugendlicher etwas Platz zu machen. Dies wurde abgelehnt, möglicherweise hat es
auch einen unfreundlicheren Wortwechsel gegeben. Die Gruppe der deutschen Jugendlichen zog dann unverrichteter Dinge ab. Die türkischen Jugendlichen haben aber sofort telefonisch Freunde informiert und man hat die
deutsche Gruppe aufgesucht. Ein deutscher Jugendlicher wurde dann im Schutz der Gruppe von zwei Haupttätern massiv zusammen geschlagen.
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4.1.3
Raubdelikte
5,62% aller Rohheitsdelikte sind Raubdelikte. 2008 lag der Anteil der Minderjährigen bei diesen Delikten bei 31%. Die Aufklärungsquote konnte erheblich gesteigert werden und liegt bei
über 64%. Die Fallzahlen nahmen im Berichtsjahr erneut ab (-8,43%).
Tabelle 24: Raubdelikte
Raubdelikte
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle
4.990
4.762
4.756
4.355
-8,43
Aufgeklärte Fälle
2.995
2.831
2.894
2.806
-3,04
Aufklärungsquote
60,02%
59,45%
60,85%
64,43%
+3,58
Tatverdächtige (TV) gesamt
4.319
4.018
4.164
3.956
-4,99
Minderjährige TV
1.423
1.328
1.272
1.249
-1,80
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
1.352
1.069
1.029
918
-10,78
31,30%
26,61%
24,71%
23,20%
-1,51
457
355
326
313
-3,98
32,11%
26,73%
25,63%
25,06%
-0,57
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Seit 1999 werden sinkende TV-Zahlen bei den Minderjährigen beobachtet. 2008 wurden
1,81% weniger Minderjährige durch Raubtaten auffällig; damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort.
Gegenüber 1999 sind die Tatverdächtigenzahlen der Minderjährigen um 25% gesunken. Im
gleichen Zeitraum ist der Anteil der Minderjährigen an den Gesamttatverdächtigen beim
Raub um 14 Prozentpunkte zurückgegangen. Wie bereits im letzten Jahr festgestellt, scheinen Raubdelikte bei den Minderjährigen an Stellenwert zu verlieren. Jedoch stellen Minderjährige immer noch 31 % der Tatverdächtigen in diesem Deliktsfeld.
Weibliche Minderjährige sind hier im Vergleich zu anderen Deliktsbereichen mit 10,88%
deutlich unterrepräsentiert, jedoch weisen sie – wie im vergangenen Jahr – mit ca. 9% die
stärksten Zuwachsraten auf.
Tabelle 25: Tatverdächtige Raubdelikte 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Tatverdächtige
3.697
3.819
3.774
3.751
3.985
3.874
4.319
4.018
4.164
3.956
männlich
3.364
3.477
3.436
3.390
3.658
3.523
3.957
3.708
3.800
3.589
weiblich
333
342
338
361
327
351
362
309
364
367
Kinder
423
443
365
314
349
304
234
188
183
188
männlich
375
397
327
285
314
259
200
172
160
163
weiblich
48
46
38
29
35
45
34
16
23
25
Jugendliche
1.244
1.206
1.200
1.151
1.127
1.171
1.189
1.140
1.089
1.061
männlich
1.112
1.101
1.105
1.037
1.032
1.064
1.083
1.054
988
950
132
105
95
114
95
107
106
86
101
111
1.667
1.649
1.565
1.465
1.476
1.475
1.423
1.328
1.272
1.249
weiblich
Minderjährige gesamt
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Heranwachsende
628
709
650
675
757
692
849
828
847
817
männlich
602
659
598
621
706
657
805
788
800
756
weiblich
26
50
52
54
51
35
44
40
47
61
1.089
1.061
Grafik 9: Tatverdächtige Raubdelikte 1999 – 2008
1.400
1.200
1.200
1.244
1.189
1.127
1.206
1.171
1.151
1.000
709
628
650
828
849
757
800
1.140
847
817
692
675
600
400
423 443
365
200
314
349
304
234
188
183
188
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
743 minderjährige TV (59% der minderjährigen Gesamttatverdächtigen Raub (1.249 TV))
haben ein Raubdelikt auf Straßen, Wegen oder Plätzen begangen. Die Tathandlungen sind
durch die bevorzugte Erlangung von Bargeld und Trendbekleidung (Mützen, Turnschuhe,
Jacken) sowie Handys und MP 3-Player gekennzeichnet. Hieran hat sich seit Jahren nichts
geändert.
In Osnabrück wurde festgestellt, dass die Forderungen nach geringen Bargeldsummern oder
auch geringwertigen Gegenständen den Rückschluss zulassen, dass nicht mehr nur Bereicherungsabsicht eine Rolle spielt, sondern auch Gründe wie „cool gelten“, „Macht ausüben“,
„Anerkennung in Cliquen“.
Die Dienststellen berichten immer noch, dass derartige Delikte von den Minderjährigen verharmlosend als „abziehen“ bezeichnet und nicht als Verbrechenstatbestand erkannt werden
und sich die Täter nur in den seltensten Fällen Gedanken über die Gefühlslage ihrer Opfer
machen. In der Prävention und bei der Sachbearbeitung muss daher weiterhin verstärkt darauf geachtet werden, dass die richtigen rechtlichen Begriffe Verwendung finden.
Eine Analyse des Deliktsfeldes für den Bereich Hannover-Stadt hat folgendes ergeben: Auffällig bei der Begehungsweise ist hier oftmals das Auftreten einer Tätergruppe, die aus zwei
und mehr Personen besteht. Eine Person ist der Rädelsführer und der/die anderen leisten
allein durch ihre Anwesenheit Unterstützung bei der Tatausführung. So eingeschüchtert geben die Opfer entweder die geforderten Gegenstände heraus oder lassen sich vom Rädelsführer durchsuchen und die Gegenstände abnehmen. Kommen die Täter damit nicht zum
Erfolg, erfolgt die Anwendung körperlicher Gewalt. Der Einsatz von Waffen ist bei den Jugendlichen eher selten. Gelegentlich wird der Besitz eines Messers gegenüber dem Opfer
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behauptet oder durch Bewegungen unter der Kleidung angedeutet. Es gibt selten eine Vorbeziehung zwischen den Tätern und den Opfern. Die Situation scheint eher spontan und
zufällig zustande gekommen zu sein. Beschriebene Täter werden nahezu immer als Südoder Osteuropäer geschildert. Die Opfer sind eher selten ausländischer Abstammung. Ermittelte Täter zeigen nur selten ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein. Für sie scheint dieser
Deliktsbereich eher einen sportlichen Charakter zu haben. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, dass über diese nicht selten polizeiliche Vorerkenntnisse in diesem Deliktsbereich vorliegen. Die Annahme, dass die Raubtaten in dunklen Ecken, abgesetzt von möglichen Zeugen, begangen werden, ist nicht unbedingt zutreffend. Oftmals werden Taten auch
dort begangen, wo sich viele Menschen aufhalten. Die Tat sieht für den neutralen Betrachter
oft wie eine Streitigkeit unter Schülern aus und wird nicht als Raub erkannt.
Aufgrund steigender Fallzahlen hat die PI Wolfsburg bereits im Jahr 2006 eine Zielvereinbarung geschlossen, die 2008 fortgeschrieben wurde. Im Rahmen der Konzeption wurden Kontrollmaßnahmen und Gefährderansprachen durchgeführt. Aufgrund dieser Erkenntnisse
konnten im Berichtsjahr 2008 eine Reihe von Raubstraftaten geklärt werden.
Fallbeispiele:
•
Zwei 14-jährige Tatverdächtige fassen gemeinsam den Entschluss und nähern sich zielgerichtet dem Opfer,
wobei ein Täter den Hals und die Arme von hinten fixiert und der andere Täter klar und massiv seine finanziellen Forderungen formuliert. Falls das Opfer am anderen Tag das geforderte Bargeld nicht übergeben
würde, dann käme ein Messer zum Einsatz. Als das Opfer das Geld nicht überreicht, wird dieses erneut
massiv gewürgt. Seitens der Staatsanwaltschaft wird beantragt, das Hauptverfahren vor dem Amtsgericht
zu eröffnen.
•
Als Täter für einen schwerer Raub in einer Wohnung im Stadtgebiet Stade konnte ein 17-jähriger NDTV
ermittelt werden, gegen den durch das Amtsgericht Stade ein Untersuchungshaftbefehl erlassen wurde. Der
Täter war erst Ende 2007 aus der JVA Hameln entlassen worden, wo er eine Jugendstrafe wegen gleichgelagerter Straftaten verbüßt hatte. Der Jugendliche war bereits im Jahre 2005 durch einen brutalen Überfall
auf eine 74-jährige Stader Stadtführerin in Erscheinung getreten. Der Raub auf die stadtbekannte Geschädigte, die durch Schläge und Tritte lebensgefährlich verletzt wurde, hatte landkreisweit für ein breites Medienecho gesorgt und zu kontroversen Diskussionen hinsichtlich der Sicherheitslage in der Stadt Stade geführt. Durch das Jugendschöffengericht wurde der damals 17-jährige Haupttäter zu 4 Jahren Jugendhaft ohne Bewährung und der damals 14-jährige nichtdeutsche Mittäter zu einem vierwöchigen Jugendarrest verurteilt. Wegen weiterer Raubtaten folgte 2006 eine erste Haftstrafe bis Dezember 2007.
•
Zwei 17- und 18-Jährige wurden von einer Gruppe Jugendlicher mit einem Messer bedroht und beraubt.
Aufgrund der exakten Täterbeschreibung konnten ein 17-Jähriger und ein 16-Jähriger identifiziert werden.
Gegen beide Personen wurde U-Haftbefehl erlassen. Folgeermittlungen führten zu acht weiteren TV die insgesamt 12 Taten begangen hatten. Bei den Taten handelte es sich um schweren Diebstahl, schweren.
Raub, räuberische Erpressung und Diebstahl.
4.2
4.2.1
Diebstahlsdelikte
Allgemeines
Erneut sind die Fallzahlen bei den Diebstahlsdelikten zurückgegangen (-6,74%). Auch 2008
haben fast die Hälfte (47%) der unter 18-jährigen Gesamttatverdächtigen (42.725) primär
Diebstahlsdelikte begangen, insbesondere Diebstähle ohne erschwerende Umstände
(17.204 minderjährige TV), z. B. Ladendiebstähle.
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Tabelle 26: Diebstahlsdelikte
Diebstahlsdelikte
2005
2006
2007
Veränderung
2007/08 in %
2008
Bekannt gewordene Fälle
269.936
260.219 252.308 235.300
-6,74
Aufgeklärte Fälle
81.326
77.717
78.657
77.151
-1,91
Aufklärungsquote
30,13%
29,87%
31,17%
32,79%
+1,61
Tatverdächtige (TV) gesamt
64.881
62.013
60.785
59.291
-2,46
Minderjährige TV
20.684
20.888
19.937
20.173
1,18
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
12.553
10.384
9.744
8.888
-8,78
Anteil NDTV an TV gesamt
19,35%
16,74%
16,03%
14,99%
1,04
3.270
2.656
2.439
2.414
-1,03
15,80%
12,71%
12,23%
11,96%
-0,27
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Etwa ein Drittel der Tatverdächtigen sind Minderjährige (34%) und ca. 11% Heranwachsende. Dies ist mit geringen Abweichungen seit Jahren unverändert. Gegenüber 1999 hat sich
der Anteil der minderjährigen Tatverdächtigen nur geringfügig von 35,48% auf 34,02% verändert, so dass eine „Stabilisierung“ dieser Deliktsauffälligkeit bei Minderjährigen festzustellen ist. Im 10-Jahreszeitraum sind die Tatverdächtigenzahlen insgesamt (-15,55%) sowie in
allen Altersgruppen rückläufig, insbesondere bei den Kindern (-34,07% ). Im Jahr 2008 wurden wieder mehr minderjährige TV registriert (+1,18%), während es einen Rückgang bei den
Heranwachsenden (-2,07%) gab.
Tabelle 27: Tatverdächtige Diebstahlsdelikte 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Tatverdächtige
70.218 69.187 67.007 71.408 70.019 66.174 64.881 62.013 60.785 59.291
männlich
47.791 47.470 46.590 49.545 49.492 46.034 46.042 4.3987 43.602 42.225
weiblich
22.427 21.717 20.417 21.863 20.527 20.140 18.839 18.026 17.183 17.066
Kinder
10.519 10.243
9.330
8.948
8.961
7.500
7.163
7.107
6.747
6.935
männlich
6.781
6.893
6.356
5.888
6.175
4.989
4.700
4.805
4.422
4.586
weiblich
3.738
3.350
2.974
3.060
2.786
2.511
2.463
2.302
2.325
2.349
Jugendliche
14.400 13.471 13.567 14.063 13.505 13.348 13.521 13.781 13.190 13.238
männlich
9.941
9.236
9.516
9.657
9.536
9.147
9.346
9.412
9.193
9.023
weiblich
4.459
4.235
4.051
4.406
3.969
4.201
4.175
4.369
3.997
4.215
Minderjährige gesamt
24.919 23.714 22.897 23.011 22.466 20.848 20.684 20.888 19.937 20.173
Heranwachsende
7.111
7.246
6.943
7.391
7.096
6.482
6.785
6.536
6.508
6.373
männlich
5.485
5.624
5.393
5.799
5.569
5.020
5.325
5.151
5.262
5.059
weiblich
1.626
1.622
1.550
1.592
1.527
1.462
1.460
1.385
1.246
1.314
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Grafik 10: Tatverdächtige Diebstahlsdelikte 1999 - 2008
16.000 14.400
14.000
13.567 14.063
12.000 10.519 13.471
10.243
10.000
8.000
6.000 7.111 7.246
13.505 13.348 13.521
13.190 13.238
13.781
8.948
8.961
9.330
6.943 7.391
7.096
4.000
7.500
7.107 6.747
6.935
7.163
6.785
6.536 6.508
6.482
6.373
2004
2008
2.000
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
Jugendliche
2005
2006
2007
Heranwachsende
Weiterhin ist fast jeder dritte minderjährige Tatverdächtige im Diebstahlsbereich weiblichen
Geschlechts (6.564 TV = 32%), bei den Heranwachsenden ist es jede fünfte TV (1.314 =
20%). Dies ist bedingt durch den hohen Anteil der Ladendiebstähle, die bevorzugt von weiblichen Minderjährigen begangen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Fahrraddiebstähle, die von Minderjährigen begangen
werden (siehe Anlage 5). Hier hat es erneut eine Zunahme der TV-Zahlen Minderjähriger
gegeben.
Der Präventionsrates Rotenburg/Wümme hat mehrere sogenannte „Stadtfahrräder“ angeschafft, da festgestellt wurde, dass von den Minderjährigen nicht hochwertige, gesicherte
Räder entwendet werden, sondern zumeist im ‚Vorbeigehen’ jene Räder, die nicht abgeschlossenen waren. Diese wurden dann überwiegend selbst weiter genutzt, um einen „mobilen Untersatz“ zu haben. Die jetzt beschafften Stadträder sollen unverschlossen im Stadtgebiet Rotenburg für jedermann zur Verfügung stehen. Auf diese Weise hofft man, den Diebstahl von ungesicherten Fahrrädern, die lediglich zum Fahren benutzt werden, einzudämmen. Der Start dieses Projektes soll 2009 erfolgen; es bleibt abzuwarten, ob auch der gewünschte Erfolg eintreten wird.
Fallbeispiele:
•
Ende 2008 ermittelten die Beamten der PI Leer/Emden zwei jugendliche Täter, die dort einen Schuleinbruch
begangen haben sollen. Es stellte sich heraus, dass beide zudem in ein Lebensmittelgeschäft eingebrochen
waren und dort Zigaretten und Geld im Wert von 1.220 € entwendet hatten. Es sah bei der Tatortaufnahme
zunächst so aus, als hätten die Täter ein Loch in die Glasscheibe der Tür geschlagen. Durch die Vernehmung wurde bekannt, dass bei der Tat eine selbstgebaute „Luftdruck - Kartoffelkanone“ benutzt worden war,
mit der eine Batterie durch die Scheibe geschossen wurde. Das Tatwerkzeug war leider schon vernichtet,
war dem der folgenden Abbildung ähnlich:
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Die Täter brachen zudem in einen Freizeitmarkt ein und entwendeten dort 25 Schreckschusswaffen, die sie
später unter sich teilten und an andere Jugendliche verkauften. Auch hier gingen sie mit einer ungewöhnlichen Energie vor. Sie hatten sich über das Internet mit dem Geld aus dem ersten Einbruch ein „Pickset“ gekauft. Mit einem dieser „Schlagschlüssel“ öffneten sie das Schloss zu dem Markt und drangen ein. Aufgrund
dieser Vorgehensweisen bestanden erhebliche Zweifel daran, dass dieses sowie der Schuleinbruch Ersttaten der beiden waren. Letztendlich stellte sich heraus, dass beide bereits vor diesen Taten einige kleinere
Einbrüche begangen hatten, bei denen sie u.a. das „Pickset“ ausprobieren wollten.
•
Im Zeitraum Oktober/November 2008 kam es zu einer Serie von Motorrollerdiebstählen. Der Hinweis von
Betreuern eines Kinder- und Jugendheimes war ausschlaggebend dafür, dass insgesamt 5 Jugendliche im
Alter von 14 und 15 Jahren ermittelt werden konnten, die eine Reihe von derartigen Diebstählen einräumten.
Wiederholt wurden Motorroller kurzgeschlossen und damit gefahren. In einem Fall wurde ein Verkehrsunfall
verursacht und der Täter flüchtete. In einem weiteren Fall wurde der entwendete Motorroller in einem Fluss
versenkt. Er konnte nicht wieder aufgefunden werden. Von den Tatverdächtigen wurde im Laufe der
Vernehmungen auch ein Einbruchsdiebstahl in eine Gaststätte eingeräumt. Weiterhin begingen zwei der
Täter einen Einbruchdiebstahl in das Büro des Kinder- und Jugendheimes und einen weiteren PkwAufbruch. Die Beschuldigten haben darüber hinaus Betäubungsmittel konsumiert.
4.2.2
Ladendiebstahl
Ladendiebstähle sind eine Domäne für Minderjährige. 56% der minderjährigen Diebstahlstatverdächtigen sind hier zu finden.
Die Ladendiebstähle stellen 5,8% der Gesamtstraftaten in Niedersachsen. Die Anzahl der
registrierten Ladendiebstähle und der Tatverdächtigen verzeichnet nach den Rückgängen
der letzten Jahre diesjährig Zuwächse. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote geringfügig zurückgegangen.
Der Anteil der minderjährigen Tatverdächtigen an den Gesamttatverdächtigen Ladendiebstahl beträgt 39% (17% Kinder, 22% Jugendliche). Die 11.284 minderjährigen Tatverdächtigen unterteilen sich in 43% Kinder und 57% Jugendliche. Vielfach handelt es sich um Ersttäter, die nicht wieder auffällig werden. Hierzu tragen sicherlich auch die von den Jugendsachbearbeitern geführten „Erzieherischen Gespräche“ bei, die den jungen Ersttätern ihr delinquentes Verhalten bewusst machen. Teilweise führen diese Gespräche zu „größeren Geständnissen“ und damit zur Aufklärung weiterer Straftaten.
In diesem Deliktsfeld liegt der Anteil der weiblichen Minderjährigen bei ca. 45% und damit
ungewöhnlich hoch. Im Vergleich dazu sind es z.B. bei den Rohheitsdelikten nur 19% weibliche TV.
Die Fallzahlen der Ladendiebstähle können durch die Polizei nur bedingt beeinflusst werden,
da die Anzeigenerstattung in der Regel durch die geschädigten Geschäfte erfolgt und abhängig von der Aufmerksamkeit des Verkaufspersonals bzw. dem Einsatz von technischen
Sicherungseinrichtungen bzw. Detektiven ist. 2007 hatte in Hameln eine Befragung einzelner
Mitarbeiter von Warengeschäften ergeben, dass aus Zeit- und Kostengründen nicht jeder
festgestellte Ladendiebstahl auch tatsächlich bei der Polizei zur Anzeige gebracht wird. Ein
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daraufhin an die Geschäftsführung versandtes polizeiliches Informationsschreiben führte im
Jahr 2008 zu einem vermehrten Anzeigenaufkommen.
In vielen Fällen dürfte der Wunsch nach teuren „Luxusartikeln/Markenwaren“, die eine Teilhabe und Status unter ihresgleichen gewährleisten bzw. verleihen, als ein Erklärungsansatz
für die Diebstahlshandlung gesehen werden. Daneben existieren hier aber auch andere Motive wie z.B. die altersgemäße Bereitschaft zu Regelverletzungen oder Mutproben.
Inwieweit darauf die immer wieder geführte „Armutsdiskussion“ bei Minderjährigen auch Einfluss hat, kann seitens der Polizei nicht verlässlich festgestellt werden.
Tabelle 28: Ladendiebstähle
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle
39.019
35.398
33.198
34.324
+3,39
Aufgeklärte Fälle
36.852
33.206
31.367
32.330
+3,07
Aufklärungsquote
94,45%
93,81%
94,48%
94,19%
-0,29
Tatverdächtige (TV) gesamt
33.823
30.834
28.665
28.971
+1,06
Minderjährige TV
11.084
11.109
10.318
11.284
+9,36
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
6.618
5.238
4.612
4.414
-4,29
19,57%
16,99%
16,09%
15,23%
-0,86
1.716
1.356
1.215
1.285
+5,76
15,48%
12,20%
11,77%
11,38%
-0,39
Ladendiebstähle
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Nach wie vor berichten die Dienststellen, dass bei Mädchen bevorzugtes Stehlgut oftmals
Kosmetika, Wäsche, Hygieneartikel, Mode-Accessoires und bei Jungen Musik- oder Computer-CD ´s, Zigaretten und Gegenstände der Unterhaltungselektronik oder Sportbekleidung
sind. Kinder bevorzugen Süßigkeiten und Spielwaren.
In Rotenburg/Wümme wurde festgestellt, dass das Verbot des Verkaufs von Zigaretten aus
Automaten nicht zu einer feststellbaren „Beschaffungskriminalität“ geführt hat.
Für Hannover-Stadt gilt folgendes: Ladendiebstähle werden sowohl von allein handelnden
Minderjährigen als auch aus kleinen Gruppen heraus begangen. Die Jungengruppen bestehen - wenn überhaupt - im Gegensatz zu den Mädchengruppen selten aus mehr als zwei
Beteiligten. Einzelne Jugendliche werden im Rahmen einer Mutprobe zur Tatbegehung überredet. Bei den Kleingruppen sind oftmals gruppendynamische Prozesse feststellbar, die dazu
führen, dass – insbesondere bei weiblichen Minderjährigen – die Gruppenmitglieder in einem
regelrechten „Klaurausch“ von Kaufhaus zu Kaufhaus ziehen. Dort begehen sie gemeinschaftlich und/oder sich gegenseitig unterstützend Ladendiebstähle. bis sie schließlich bei
einer Tatbegehung entdeckt werden. Im Zuge der Ermittlungen wird oftmals eine Vielzahl
von Diebstählen zugegeben bzw. aufgeklärt. Bei den männlichen Tatverdächtigen ist dies
eher selten der Fall.
Die PI Northeim/Osterode hat folgendes berichtet: Auffällig ist das geringe Unrechtsbewusstsein der Minderjährigen und das bewusste Lügen bezüglich des tatsächlichen Ablaufs. Die
Ermittlungsführung in diesem Bereich wird immer aufwändiger und die Warenhäuser können
diese Befragungs-/Ermittlungszeiten nur sehr mühsam aufbringen. Bei den ersten polizeilichen Maßnahmen ist mittlerweile auffällig, dass die Minderjährigen die entwendeten Gegenstände immer öfter nicht mehr freiwillig herausgeben und die förmliche Durchsuchung
(Person / Sachen) durch den Polizeibeamten angeordnet werden muss. Die tatverdächtigen
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Minderjährigen treten in der Gruppe auf, um einerseits das Personal abzulenken und andererseits sich „cool“ als Ladendieb zeigen. Wo es angeblich „einfache“ Geschäfte gibt, wird als
Tipp weiter gegeben. Die Eltern nehmen ihre Minderjährigen bei der Rückführung immer
häufiger kommentarlos auf.
Grafik 11: Tatverdächtige Ladendiebstähle 1999 – 2008
10.000
9.000
8.000
8.739
7.673
7.466
7.539
8.100
6.831
7.757
7.000
6.358
6.911
6.000
6.593
6.408
5.179 4.851
4.000
3.319
3.176
2.000
3.040 3.072
6.405
6.297
5.792
5.000
3.000
6.233
2.780
4.812
4.526
4.879
2.367 2.168
1.882
1.000
1.554
1.655
0
1999
2000
2001
Kinder
2002
2003
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Weitere Tabellen zu den Diebstahlsdelikten sind der Anlage 5 zu entnehmen.
Fallbeispiel:
Im Juli 2008 wurden gegen 10 männliche deutsche Jugendliche ein Ermittlungsverfahren wegen diverser Ladendiebstähle eingeleitet. Es handelt sich um Schüler eines Gymnasiums, die in den Pausen regelmäßig in einen in
der Nähe befindlichen Lebensmitteldiscounter gingen und dort zielgerichtet, teilweise auf Bestellung von Mitschülern, Diebstähle geringwertiger Sachen begingen. Die Verfahren sind bei der Justiz sämtlich eingestellt worden,
da es sich weitgehend um Ersttäter gehandelt hat. Der polizeiliche Arbeitsaufwand war hoch und gestaltete sich
zum Teil, durch schwierige Elternarbeit, aufwendig. Es wurde in einem Fall ein Verfahren gegen einen Vater wegen Beleidigung des ermittelnden Beamten eingeleitet. Das Verfahren wurde gegen Zahlung einer Geldbuße
eingestellt.
4.3
4.3.1
Sachbeschädigung
Allgemeines
Als ein weiteres jugendtypisches Delikt ist die Sachbeschädigung anzusehen.
Die Sachbeschädigungen stellen 12 % der Gesamtstraftaten in Niedersachsen. Sie unterteilen sich u. a. in 25.132 Sachbeschädigungen an Kfz (Vorjahr 26.193) und 17.429 Sachbeschädigungen auf Strassen, Wegen oder Plätzen (Vorjahr 19.961). Nach dem Anstieg von
6% im Jahr 2007, haben sich die Fallzahlen diesjährig kaum verändert. Dies ist ungewöhnlich, da seit Jahren steigende Fall- und Tatverdächtigenzahlen zu verzeichnen waren.
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Tabelle 29: Sachbeschädigungen
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle
65.177
70.542
73.254
72.992
-0,36
Aufgeklärte Fälle
19.612
20.679
21.207
22.345
+5,37
Aufklärungsquote
30,09%
29,31%
28,95%
30,61%
+1,66
Tatverdächtige (TV) gesamt
18.072
18.808
20.028
20.404
+1,87
Minderjährige TV
7.007
7.414
8.356
8.520
+1,96
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
1.890
1.634
1.761
1.667
-5,33
10,46%
8,68%
8,79%
8,16%
-0,63
756
591
686
673
-1,89
10,78%
7,97%
8,20%
7,89%
-0,31
Sachbeschädigungen
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Grafik 12: Tatverdächtige Sachbeschädigungen 1999 - 2008
7.000
5.872
6.000
4.600
5.000
4.000
3.000
4.860
4.737 4.744
5.871
5.287
3.918
2.038
2.000
4.180
2.212
4.305
2.482
2.351
2.244
2.414
2.586
2000
2001
2002
2003
2.126
2.276 2.701
2.336 2.440
2.147
2.051
1.000
3.206 3.189
2.991
2.485
2.127
2.648
0
1999
Kinder
2004
Jugendliche
2005
2006
2007
2008
Heranwachsende
Fast 42 % der Tatverdächtigen sind in diesem Deliktsbereich minderjährig. Der Anteil der
Kinder an den 8.520 minderjährigen Tatverdächtigen beträgt 31 %, der der Jugendlichen
69 %. Es dominieren auch hier mit erneut ca. 89 % die männlichen minderjährigen Tatverdächtigen (7.577). Weibliche Tatverdächtige spielen keine Rolle, sie sind eher Mitläuferinnen.
Alkoholkonsum spielt bei Kindern keine Rolle, jedoch standen 1.372 der 5.872 Jugendlichen
(23%) bei Tatbegehung unter Alkoholeinfluss.
Fallbeispiel:
Eine dreiköpfige stark alkoholisierte Jugendgruppe gelangte im Innenstadtbereich von Northeim auf den Terrassenbereich eines Einfamilienhauses. Dort verwüsten sie hochwertige Sessel und sprangen bei der Flucht auf eine
ausgefahrene Markise und beschädigen diese erheblich. Die Erziehungsberechtigten versuchten schriftlich und
fernmündlich bei der Geschädigten diese Sachbeschädigungen als „dumme Streiche“ herab zu spielen und wollten damit die Rücknahme des Strafantrages erreichen. Den enormen Alkoholkonsum erklärten sie hingegen
nicht.
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Bei den Sonstigen Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen wurden 17.429
Fälle mit 6.317 Tatverdächtigen erfasst, ca. 56% waren minderjährig (976 Kinder und 2.603
Jugendliche). Hierunter fallen auch die sogenannten Farbschmierereien (Graffiti-Delikte), die
seit 01.01.2008 gesondert in der PKS ausgewiesen werden.
4.3.2
Erkenntnisse / Maßnahmen der Dienststellen zur Bekämpfung von Graffiti
Sachbeschädigung durch Graffiti wird in Gifhorn durch den Beauftragten für Jugendsachen
in Unterrichtseinheiten in Schulen im Hinblick auf das Straf- und Haftungsrecht thematisiert.
In Hannover und Osnabrück werden Grafftidelikte zentral durch eine Ermittlungsgruppe bearbeitet. In Hannover ist man zudem eine Partnerschaft mit der Bundespolizei eingegangen,
die ein gemeinsames Arbeiten ermöglicht.
Sowohl Osnabrück als auch Hannover und Diepholz arbeiten mit „Ordnungsverfügungen
Graffiti“, die ein Mitführungsverbot von graffitirelevanten Utensilien zu bestimmten Zeiten in
der Innenstadt beinhalten. Im Jahr 2008 wurden in Hannover wurden 15, in Osnabrück 10
Verfügungen dieser Art erlassen.
Fallbeispiele:
•
Im März 2008 wurden ein 17-jähriger Jugendlicher und ein 18-jähriger Heranwachsender in einem Gewerbegebiet in Hildesheim dabei beobachtet, wie sie offenkundig Farbschmierereien anbrachten. Die herbeigerufene Polizei konnte die Beschuldigten noch auf frischer Tat betreffen. Nach anfänglichem Leugnen gaben die
beiden Beschuldigten zu, an dortigen Häusern „Graffitis“ angebracht zu haben. Die Beschuldigten gaben
schließlich zu, noch weitere “TAG´s“ verwendet zu haben. Insgesamt gaben sie 110 Farbschmierereien zu.
Beide Beschuldigte haben sich nach der Vernehmung mit dem Jugendamt Hildesheim in Verbindung gesetzt.
Im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs wurde die Entfernung der Farbschmierereien vom Jugendamt Hildesheim koordiniert.
•
2008 wurde in Gifhorn ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen eine Sprayer-Gruppe, bestehend aus 4
Mitgliedern, geführt. Als „Crew-Tag“ wurde der Schriftzug „ETA“ verwendet. Es konnten dieser Gruppe ca. 60
Straftaten mit einem geschätzten Gesamtschaden von ca. 40.000 € nachgewiesen werden. Wegen des steigenden Aufkommens von Sachbeschädigungen durch Graffiti wurde im Jahr 2008 durch Einrichtung einer
Graffiti-Datei im Fachkommissariat 6 versucht, dem Trend rechzeitig entgegen zu wirken. Als erster Erfolg
dieser Datei dürfte die Klärung des vorgenannten Verfahrens zu werten sein.
•
Im Bereich der PI Nienburg wurden die Personaldaten eines 16-jährigen Sprayers bekannt und in der Folge
ca. 50 Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Sachbeschädigung betrieben. Auch die Wohnungsdurchsuchung erbrachte einschlägige Hinweise, die den Tatverdacht untermauerten. Unmittelbar vor einer erwarteten,
geständigen Aussage wurde aber durch einen Verwandten des Tatverdächtigen die Problematik des „Schadensersatzes“ vorgebracht. Vermutlich unter dem Eindruck der dann zu zahlenden hohen Geldbeträge unterblieb das Geständnis und die Verfahren mussten als nicht beweisbar an die zuständige Staatsanwaltschaft
abgegeben werden.
•
Eine Häufung angezeigter Fälle wurde im Bereich des Polizeikommissariates Einbeck festgestellt. Die dortigen intensiven Ermittlungen führten zur Aufklärung dieser erheblichen Sachbeschädigungen; die geschätzte
Schadenssumme dürfte hier bei ca. 30.000 € liegen. Eine Jugendgruppe (10 Minderjährige im Alter von 14 bis
17 Jahren) ist in wechselseitiger Tatbeteiligung aufgetreten, indem öffentliche Wände (z.B. Pfarrhaus, Straßenmeisterei, Städt. Gebäude, Schulen, Bushaltestellen, Stromverteilerkästen, private Hausfassaden) durch
Graffiti-Schmierereien beschädigt wurden. Eine richterlich angeordnete Durchsuchung führte zum Auffinden
von Sprühmaterial und Schablonen. Im Internet (Chatroom) erfolgte eine rege Kommunikation über diese
Straftaten und selbstverständlich hinterließ die Gruppe auch sichtbar ihre „TAG`s“.
•
In Aurich konnte im Jahr 2008 eine Serie von über 20 Sachbeschädigungen durch Graffiti mit einem Gesamtschaden im 5-stelligen Bereich aufgeklärt werden. Die zwei Haupttäter, ein Jugendlicher und ein Heranwachsender, glaubten sich in Kreisen von „Streetart-Künstlern“ zu bewegen. So waren sie auf dem Weg eine
„Crew“ zu gründen, was unweigerlich weitere Straftaten zur Folge gehabt hätte. Mit dabei war auch noch ein
heranwachsender Anstifter, ein jugendlicher „Writer“ außerhalb der Crew und ein undefinierbarer Freundesund Unterstützerkreis, welcher bis auf wenige Ausnahmen in Graffiti kein Unrecht erkennt.
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5
Besondere Kriminalitätsformen
5.1
Drogenmissbrauch
Drogenkonsum hat viele Ursachen, wie z. B. Persönlichkeitsdefizite, Zugangsmöglichkeiten
zu bestimmten Kreisen, Protestverhalten gegenüber Eltern, Schule oder der Gesellschaft,
Über- oder Unterforderung, Frust, Neugier und Gruppendruck.
Bei der vergleichenden Betrachtung des Zahlenmaterials muss auf das besonders hohe
Dunkelfeld und den Zusammenhang zur polizeilichen Ermittlungsintensität hingewiesen werden, da Rauschgiftdelikte im Gegensatz zu anderen Straftaten, wie z. B. den Eigentumsdelikten, selten angezeigt werden und von der Verfolgungsintensität der Polizei abhängig sind.
Dies ist nur ein Kriterium dafür, dass die Fall- und Tatverdächtigenzahlen in den einzelnen
Dienststellen stark von einander abweichen und von Jahr zu Jahr teilweise starken Schwankungen unterliegen können.
Tabelle 30: Rauschgiftdelikte
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
Bekannt gewordene Fälle
25.938
25.481
27.153
28.285
+4,17
Aufgeklärte Fälle
24.680
24.080
25.999
26.885
+3,41
Aufklärungsquote
95,15%
94,50%
95,75%
95,05%
-0,70
Tatverdächtige (TV) gesamt
22.091
21.243
22.826
23.542
+3,13
Minderjährige TV
3.812
2.776
2.196
2.209
+0,59
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
3.926
3.257
3.480
3.237
-6,98
17,77%
15,33%
15,25%
13,74%
-1,51
411
268
200
178
-11,0
10,78%
9,65%
9,10%
8,05
-1,05
Rauschgiftdelikte
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
Die 28.522 gemeldeten Fälle der Rauschgiftkriminalität setzen sich aus 28.285 Rauschgiftdelikten sowie 237 Fällen der direkten Beschaffungskriminalität zusammen. Die direkte Beschaffungskriminalität hat an der RG-Kriminalität nur einen Anteil 0,83%, spielt also keine
Rolle; ist jedoch zum Vorjahr um 63% angestiegen.
Während die Tatverdächtigenzahlen insgesamt um 3% angestiegen sind, ist bei den minderjährigen Tatverdächtigen nur ein geringer Zuwachs (+0,59%) zu verzeichnen. Steigende TVZahlen weisen insbesondere die 14 bis 16-Jährigen (+11,46%) auf. Damit setzt sich der
rückläufige Trend der TV-Zahlen der letzten beiden Jahre leider nicht in allen Altersgruppen
fort.
Der Anteil der Minderjährigen an den Tatverdächtigen beträgt nur noch 9,38% und ist damit
seit 2005 erneut gering zurückgegangen. Kinder spielen in diesem Deliktsbereich nach wie
vor keine Rolle, Jugendliche sind mit 9,07% an den 23.542 Tatverdächtigen beteiligt. Insgesamt haben 5,17% aller 42.725 tatverdächtigen Minderjährigen ein Rauschgiftdelikt begangen. Veränderung zum Vorjahr sind dabei nicht feststellbar.
Unter den 2.209 minderjährigen TV ist die Altersgruppe der 16 bis 18-Jährigen mit 65% am
häufigsten vertreten.
Auch in diesem Deliktsbereich dominieren die männlichen minderjährigen Tatverdächtigen
(1.878). Nur ca. 15% aller minderjährigen Tatverdächtigen sind weiblich (331 TV).
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50
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Tabelle 31: Tatverdächtige Rauschgiftdelikte 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
18.303
21.269
20.007
21.779
22.112
21.045
22.091
21.243
22.826
23.542
124
170
237
222
275
231
186
110
71
73
männlich
94
137
190
179
219
170
132
86
62
51
weiblich
30
33
47
43
56
61
54
24
9
22
Jugendliche
(14 bis 16 Jahre)
943
1.177
1.157
1.463
1.456
1.457
1.238
807
628
700
männlich
760
943
939
1.168
1.167
1.173
1.003
646
506
564
weiblich
183
234
218
295
289
284
235
161
122
136
Jugendliche
(16 bis 18 Jahre)
1.994
2.344
2.105
2.446
2.457
2.523
2.388
1.859
1.497
1.436
männlich
1.715
2.036
1.851
2.096
2.121
2.208
2.077
1.636
1.311
1.263
279
308
254
350
336
315
311
223
186
173
Minderjährige gesamt
3.061
3.691
3.499
4.131
4.188
4.211
3.812
2.776
2.196
2.209
Heranwachsende
4.428
5.512
4.832
5.181
4.999
4.675
4.728
4.576
4.628
4.202
männlich
3.957
4.901
4.262
4.566
4.424
4.241
4.234
4.087
4.196
3.804
471
611
570
615
575
434
494
489
432
398
TV-Gesamt
Kinder
weiblich
weiblich
Die „Allgemeinen Verstöße mit Betäubungsmitteln“ (sog. Konsumentendelikte) weisen
19.994 Fälle mit 17.337 Tatverdächtigen auf, darunter 1.870 Minderjährige. Das bedeutet,
dass das Gros der 2.209 minderjährigen Rauschgifttatverdächtigen (84%) in diesem Bereich
auffällig wird. Schwerpunkt ist auch hier die Altersgruppe der 16 bis 18-Jährigen (1.210 TV).
Die in der Anlage 6 befindlichen Tabellen geben einen Überblick über die Altersstruktur und
Drogenarten bei den „Allgemeinen Verstößen mit Betäubungsmitteln“.
Im LKA Niedersachsen wird seit 2004 eine Aufstellung der erstauffälligen Konsumenten harter Drogen (EKhD) in Niedersachsen geführt. Auch 2008 befanden sich darunter keine Kinder, dafür aber 39 (26 m/13 w) Jugendliche und 145 (123 m/21 w) Heranwachsende.
Die Zahl der Drogentoten stieg um 20 Tote auf 94 Personen. Jugendliche befanden sich
nicht darunter, dafür aber erstmalig ein Kind. Die 13-Jährige wurde tot in der Wohnung ihrer
Großmutter, bei der sie zusammen mit ihrem Bruder drei Tage ihrer Ferien verbrachte, aufgefunden. Laut Angaben ihres Bruders hatten beide am Abend zuvor Heroin, Kokain und
Ecstasy zu sich genommen. Hierbei handelte es sich um den Konsum der „Reste“, die sie
sich vor den Ferien zum Ausprobieren gekauft hatten. Diese Einnahme führte laut Obduktion
zum Tod durch BtM-Vergiftung.
Ausführliche Informationen zum Thema Rauschgiftkriminalität sind dem Jahresbericht
„Rauschgiftkriminalität“ des LKA Niedersachsen, zu entnehmen.
Die Entwicklung in den Polizeiinspektionen verlief recht unterschiedlich und wurde insbesondere durch Großereignisse (Hurricane-Festival) oder durch gezielte Schwerpunktsetzung
beeinflusst.
In der PI Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen wird ab dem Jahr 2009 im Rahmen eines
Projektes die Sachbearbeitung von BtM-Delikten Jugendlicher vom Fachkommissariat 2 auf
das Fachkommissariat 6 verlagert.
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51
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Acht Dienststellen haben erneut die Feststellung getroffen, dass trotz vielfältiger Aufklärungsarbeit u. a. durch die Polizei, bei Minderjährigen oft noch der Glaube vorherrscht, dass
Cannabisbesitz in geringen Mengen erlaubt ist. Minderjährige haben oft ein gering ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein. Das Rauchen von Cannabisprodukten wird nicht mehr als
verwerflich angesehen. Die gesundheitlichen Gefahren des Cannabiskonsums werden unterschätzt und als beherrschbar dargestellt.
Durch die Dienststellen wird vielschichtige Aufklärungsarbeit (u. a. Vorträge, Projektbeteiligung, Teilnahme an Gesundheitswochen) geleistet, wobei ein Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit Schulen besteht. Erfreulicherweise sind immer mehr Schulen an einer Zusammenarbeit mit der Polizei zur Suchtproblematik interessiert.
Weiterhin ist hier das Projekt „Don´t drug and drive“ zu nennen, das sich gezielt an junge
Fahranfänger richtet.
5.2
5.2.1
Straftaten an Schulen
Allgemeines
Mit der landesweiten Einführung des Vorgangsbearbeitungssystems NIVADIS und der damit
ab 2006 verbundenen ganzjährig automatisierten PKS - Erfassung wurde ein Auswertemerker „Schulkontext“ festgeschrieben; dies ermöglicht eine verlässliche Auswertung der entsprechenden Phänomene.
Tabelle 32: Straftaten an Schulen; Überblick
2006
Bekannt gewordene Fälle
Aufgeklärte Fälle
Aufklärungsquote
2007
2008
Veränderung
2007-08 in %
10.523
9.796
8.575
-12,46
6.022
5.667
5.124
-9,58
57,27% 57,85% 59,76%
+1,91
Tatverdächtige (TV)
7.444
7.099
6.332
-10,80
Minderjährige TV
6.559
6.273
5.684
-9,39
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
1.172
1.148
967
-15,77
15,74% 16,17% 15,27%
-0,9
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
1.040
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
1.024
888
-13,28
15,85% 14,42% 15,62%
+1,2
Die Entwicklung der Fall- / TV-Zahlen in den Polizeiinspektionen verlief sehr unterschiedlich.
5.2.2
Fallzahlen
Der Anteil der Straftaten im Schulkontext an den Gesamtstraftaten (589.967) betrug im Jahr
2008 1,45% und hat sich somit gegenüber 2007 nur unwesentlich verändert.
Den größten Anteil daran hatte die Diebstahlskriminalität mit 4.032 Fällen (= 47,02%), gefolgt
von den Rohheitsdelikten mit 2.598 Fällen (=30,30%) und den sonstigen Straftatbeständen
(StGB) mit 1.455 (=16,97%). Dies entspricht dem Abbild der Jugendkriminalität insgesamt.
Nur eine geringe Rolle spielten Raubdelikte (in den Rohheitsdelikten enthalten) und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung mit Anteilen von 1,04% bzw. 0,91%. Gegenüber
dem Vorjahr haben sich diese Zahlen nur unwesentlich verändert.
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Auffallend ist, dass:
•
die Fallzahlen insgesamt sowie in den jugendtypischen Deliktsbereichen weiterhin zurückgehen. Der Rückgang der Gesamtfallzahlen erklärt sich u.a. daraus, dass weniger
Diebstähle (-726 Fälle), insbesondere aus Dienst-, Büroräumen pp. (-173), von Fahrrädern (-262) sowie Sachbeschädigungen (-125 Fälle) angezeigt worden sind. Insbesondere beim Fahrraddiebstahl weichen die Fallzahlen von Jahr zu Jahr stets erheblich sowohl nach unten als auch nach ob ab und beeinflussen so das Gesamtbild der Fallzahlen.
•
erstmalig die Körperverletzungsdelikte (-166 Fälle) zurückgegangen sind. Es ist zu früh,
bereits jetzt von einer Trendwende zu sprechen oder diese Entwicklung auf die Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen zurückzuführen.
Nach wie vor bilden die Mehrzahl der „sonstigen Straftatbestände (StGB)“ die Sachbeschädigungen und bei den „Verstößen gegen strafrechtliche Nebengesetze“ die Rauschgiftdelikte, insbesondere Verstöße mit Cannabis.
Tabelle 33: Straftaten an Schulen; Deliktsbereiche
Delikte
2006
Straftaten gesamt
Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung
Rohheitsdelikte gesamt
Raub
Körperverletzung
Diebstahl gesamt
Diebstahl von Fahrrädern
Vermögens- und Fälschungsdelikte
Sonstige Straftatbestände (StGB)
Sachbeschädigung
Strafrechtliche Nebengesetze
Rauschgiftdelikte
10.523
114
2.880
135
2.342
5.064
2.194
149
1.866
1.228
450
405
5.2.3
2007
9.796
112
2.831
119
2.361
4.758
2.329
144
1.633
1.002
318
242
2008
8.575
78
2.598
89
2.195
4.032
2.067
108
1.455
877
304
231
Veränderung
2007-08 in %
-12,46
-30,36
-8,23
-25,21
-7,03
-15,26
-11,25
-25,0
-10,90
-12,48
-4,4
-4,55
Tatverdächtige
Im Berichtsjahr waren 13,30% aller minderjährigen Tatverdächtigen (42.725) im Zusammenhang mit Straftaten an Schulen auffällig. Gegenüber 2007 bedeutet dies einen Rückgang um
1,22 Prozentpunkte.
Der Anteil der Minderjährigen an den 6.332 Tatverdächtigen beträgt 89,76%, darunter befinden sich 30% Kinder. Am stärksten ist die Altersgruppe der 14 bis 16-Jährigen vertreten
(37,87%). Die Tatverdächtigenzahlen sind in allen Altersgruppen rückläufig. 2008 erfolgt lediglich eine Zunahme der tatverdächtigen männlichen Kinder und weiblichen Jugendlichen in
der Altersgruppe 16 bis18 Jahre. Bei den NDTV trat diese Veränderung nicht auf.
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Tabelle 34: Straftaten an Schulen; Tatverdächtige
Tatverdächtige gesamt
2006 2007 2008 Veränderung
2006
NDTV gesamt
2007 2008 Veränderung
2007-08 in %
2007-08 in %
TV gesamt
7.444 7.099 6.332
-10,80
1.172
1.148
967
-15,77
männlich
weiblich
Kinder gesamt
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 Jahre
6.019
1.425
2.059
1.699
360
2.786
5.659
1.440
1.917
1.532
385
2.705
5.081
1.241
1.905
1.588
317
2.398
-10,21
-13,82
-0,63
3,66
-17,66
-11,35
973
199
332
286
46
409
934
214
334
273
61
422
797
170
292
250
42
373
-14,67
-20,56
-12,57
-8,42
-31,15
-11,61
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 Jahre
männlich
weiblich
Jugendliche gesamt
2.173
613
1.714
1.432
282
4.500
2.056
649
1.651
1.378
273
4.356
1.893
505
1.381
1.084
297
3.779
-7,93
-22,19
-16,35
-21,34
8,79
-13,25
332
77
299
246
53
708
335
87
268
223
45
690
298
75
223
182
41
596
-11,04
-13,79
-16,79
-18,39
-8,89
-13,62
Minderjährige gesamt
6.559 6.273 5.684
-9,39
1.040
1.024
888
-13,28
männlich
weiblich
Heranwachsende gesamt
Erwachsene gesamt
5.304 4.966 4.565
1.255 1.307 1.119
482
449
322
403
377
326
-8,07
-14,38
-28,29
-13,53
864
176
79
53
831
193
68
56
730
158
43
36
-12,15
-18,13
-36,76
-35,71
Bei den Tatverdächtigen im Schulkontext überwiegen mit einem Anteil von fast 80% die
männlichen Tatverdächtigen. Weibliche Minderjährige stellen je nach Altersgruppe zwischen
16% und 21% der Tatverdächtigen. Inwieweit diese zukünftig eine größere Rolle spielen,
bleibt bei der z.Zt. unterschiedlichen Entwicklung der weiblichen Tatverdächtigenzahlen abzuwarten.
NDTV sind mit 15,27% an den Tatverdächtigen an Schulen beteiligt. Alle Altersgruppen weisen hier einen Rückgang auf.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der Tatverdächtigen in den einzelnen Deliktsbereichen auf. Der Schwerpunkt liegt eindeutig im Bereich der Rohheitsdelikte, was sicherlich auch mit dem Erlass zur „Zusammenarbeit von Schule, Polizei und Staatsanwaltschaft
bei Straftaten an Schulen“ und der damit verbundenen Anzeigepflicht in Zusammenhang
steht9. Auch berichten die Dienststellen über eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit
mit den Schulen, was sicherlich auch zu veränderten Fallzahlen beigetragen hat.
Gemessen an den jeweiligen Gesamttatverdächtigenzahlen begehen NDTV häufiger Rohheitsdelikte, insbesondere Körperverletzungen. In den anderen Deliktsbereichen sind keine
so großen Abweichungen zwischen TV-Gesamt und NDTV feststellbar. Dieses konnte bereits im Jahr 2007 festgestellt werden.
9
Zusammenarbeit zwischen Schule, Polizei und Staatsanwaltschaft. RdErl. des MK, – 201-51 661, des MI, - 2351603/4-1 und des MJ – 4210 – S 3.202, vom 30.09.2003.
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Tabelle 35: Straftaten an Schulen; Tatverdächtige in einzelnen Deliktsbereichen
Delikte
TV-Gesamt
Straftaten gegen die sex.
Selbstbestimmung
Rohheitsdelikte gesamt
darunter
Raub
Körperverletzung
Diebstahl gesamt darunter
Diebstahl von Fahrrädern
Vermögens- und Fälschungsdelikte
Sonstige Straftatbestände
(StGB) darunter
Sachbeschädigung
Strafrechtliche Nebengesetze darunter
Rauschgiftdelikte
5.2.4
Tatverdächtige gesamt
NDTV gesamt
2007 2008 Anteil Veränderung 2007 2008 Anteil Veränderung
in % 2007-08 in %
in % 2007-08 in %
7.099 6.332 100,00
-10,80 1.148
967 100,00
-15,77
127
111 1,75
-12,60
21
20
2,07
-4,76
3.735 3.368 53,19
-9,83
704
622
64,32
-11,65
172
136 2,15
3.251 2.919 46,10
1.783 1.469 23,20
356
276 4,36
135
126 1,99
-20,93
-10,21
-17,61
-22,47
-6,67
41
609
277
48
14
45
530
199
32
20
4,65
54,81
20,58
3,31
2,07
9,76
-12,97
-28,16
-33,33
42,86
1.436 1.334 21,07
-7,10
191
149
15,41
-21,99
703
380
592
346
9,35
5,46
-15,79
-8,95
49
50
56
43
5,79
4,45
14,29
-14,00
289
254
4,01
-12,11
35
26
2,69
-25,71
Opfer
Die Opferzahlen sind zurückgegangen. Kinder und Jugendliche treten fast zu gleichen Teilen
als Opfer in Erscheinung. Ihr Anteil an den Opfern beträgt zusammen 91% und liegt noch
höher, als es ihrem Anteil an den Tatverdächtigen entspricht. Dabei ist der Anteil der Kinder
an den Opfern sogar um 15% höher als ihr Anteil an den Tatverdächtigen. Parallel zu dem
Anstieg der männlichen tatverdächtigen Kinder sind auch ihre Opferzahlen – und nur hier angestiegen. Das Verhältnis männlich/weiblich liegt unverändert bei ca. 70:30.
Tabelle 36: Opfer an Schulen
2006
Opfer gesamt
männlich
weiblich
Kinder gesamt
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
männlich
weiblich
Heranwachsende gesamt
Erwachsene gesamt
2007
2008
Anteil in %
Veränderung
2007-08 in %
3.698
2.489
1.209
1.580
1.090
490
1.728
1.193
535
3.308
2.283
1.025
113
3.314
2.258
1.056
1.400
974
426
1.544
1.077
467
2.944
2.051
893
96
3.025
2.095
930
1.372
1.000
372
1.381
955
426
2.753
1.955
798
90
100
69,26
30,74
45,35
2,97
-8,72
-7,22
-11,93
-2,00
2,67
-12,68
-10,56
-11,33
-8,78
-6,49
-4,68
-10,64
-6,25
277
274
182
6,01
-33,58
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
45,65
91,00
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5.2.5
Rohheitsdelikte an Schulen
Tabelle 37: Rohheitsdelikte an Schulen; Überblick
2006
Bekannt gewordene Fälle
Aufgeklärte Fälle
Tatverdächtige (TV)
Minderjährige TV
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen gesamt
2.880
2.775
3.832
3.493
722
18,84
656
18,78
2007
2.831
2.731
3.735
3.404
704
18,55
631
18,54
2008
2.598
2.517
3.368
3.121
622
18,47
578
18,52
Veränderung
2007-08 in %
-8,23
-7,84
-9,83
-8,31
-11,65
-0,08
-8,40
-0,02
Rohheitsdelikte im Schulkontext sind seit 2006 rückläufig. Insgesamt sind 2008 28,89 % aller
Straftaten an Schulen in diesem Deliktsbereich zu finden und werden, wenn sie geschehen,
häufig medienwirksam aufgearbeitet. Spektakuläre Fälle hat es 2008 in Niedersachsen nicht
gegeben. Das Thema wurde im Jahr 2008 durch die Thematik „Amoklagen“ an Schulen abgelöst. Hier hat es zahlreiche Androhungen von Amoklagen gegeben, die gemeinsam mit
schulischen und/oder polizeilichen Mitteln gelöst worden sind. Eine Ernsthaftigkeit der Situation lag in keinem der Fälle vor.
Fallbeispiele:
•
Am 07.02.2008 äußerte ein zur Tatzeit 17-jähriger Schüler einer Berufsschule nach einem Fehlverhalten
gegenüber einem Lehrer die Worte: „Ich hätte Bock, hier mal richtig Amok zu laufen, einem fett in den Kopf
zu schießen!“ Ferner drohte er dem Lehrer: „Ich steche Dich ab!“. Der Schüler war bereits polizeilich wegen
Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz in Erscheinung getreten,
Beleidigungen wie „Arschloch“, „Pisser“, „Bastard“ und „Fick Deine Mutter!“ sind bei ihm an der Tagesordnung. Er kann als allgemein schwierig beschrieben werden und tritt gerade im Beisein seiner Freunde extrem cool und respektlos auf. Eine Gefährderansprache im Beisein der Eltern wurde durchgeführt. Eine konkrete Gefährdung hinsichtlich einer bevorstehenden Amok-Tat oder eines sonstigen Gewaltverbrechen gegen eine Lehrkraft an der Schule wurde nicht gesehen.
•
Der Schulleiter einer Hauptschule teilte der Polizei fernmündlich mit, dass ein namentlich bekannter ehemaliger Schüler einen Amoklauf in der Hauptschule angekündigt habe. Der vermeintliche Täter sei mittlerweile
Schüler der Berufsbildenden Schule. Nach Befragung sämtlicher Zeugen und Ermittlungen im persönlichen
Umfeld des 16-jährigen Beschuldigten, wurde die Schulleitung der BBS über den Sachverhalt in Kenntnis
gesetzt und der Schüler aus dem laufenden Unterricht genommen. Nachdem durch die hier geführten Ermittlungen von keinem ernsthaften Tatvorsatz für den avisierten Amoklauf ausgegangen werden konnte,
wurden mit der Schulleitung lediglich einige Maßnahmen zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls
des Lehrerkollegiums abgesprochen. Der Schulbetrieb sollte ordnungsgemäß stattfinden. Durch Indiskretionen von Seiten der Schule sind jedoch immer mehr Informationen zum angeblichen Amoklauf breitgefächert
über Schüler und Eltern an die Öffentlichkeit gelangt. Eine Vielzahl besorgter Eltern und Lehrer verschiedener Schulen riefen teils über Notruf auf der Dienststelle an, um an Informationen zu gelangen. Kaufleute
lehnten es ab, ihre in Schulnähe befindlichen Geschäfte wegen der erwarteten Amoklage zu öffnen. Örtliche
Pressevertreter erwarteten umfassende Informationen und begannen selbstständig mit Recherchen. Der
mutmaßliche Täter wurde durch Mitschüler massiv unter Druck gesetzt. Aufgrund der veränderten Ausgangslage wurden schließlich weitere, präventive Maßnahmen vorgenommen. Der Schulbetrieb fand
schließlich am betreffenden Tage ohne Zwischenfälle statt. Von den ca. 900 Schülern des Schulzentrums
erschienen etwa nur die Hälfte zum Unterricht.
•
Der Fall eines 17-jährigen Schülers löste eine Reihe umfassender polizeilicher Sofortmaßnahmen,
Ermittlungen und Initiativen aus. Ein Mädchen meldete sich bei der örtlich zuständigen Polizeidienststelle
und berichtete von einem gleichaltrigen Jungen, mit dem sie sich im ICQ-Chatforum regelmäßig austausche.
Dieser habe in der vergangenen Nacht einen Amoklauf angekündigt. Demnach habe er die Möglichkeit, an
Waffen und Munition heranzukommen und verfüge auch über die Bauanleitung für eine Rohrbombe. Er werde zuerst einige Leute in der Schule plattmachen, dann seine Mutter und dann sich selber. Der Junge ließ
sich namentlich ermitteln und in einem Berufsschulzentrum ausfindig machen. Hier stellte sich heraus, dass
er in der für ihn neuen Schule und Klasse völlig isoliert war, im Unterricht nicht mitkam und sich durch seine
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gesamte familiäre und schulische Situation offenbar zutiefst verunsichert und verletzt fühlte. Auf seinem PC
fanden sich Bilder und Fotomontagen, die ihn in vermummten und schwerbewaffneten Kämpferposen zeigten, auf einem der Bilder zudem mit einer Todesliste im Hintergrund. Nach Abschluss der ersten polizeilichen Maßnahmen konnte der Junge unmittelbar in die Obhut des Jugendnotdienstes und von dieser in eine
kinderpsychiatrische Untersuchung übergeben werden. Mittlerweile erhält er eine Rundumbetreuung (u.a.
mit Schulaufgabenhilfe etc.), und auch sporadische Besuche „seines“ polizeilichen Sachbearbeiters, und
zwar insbesondere dann, wenn es zu auffälligen Unregelmäßigkeiten kommt (er insbesondere unentschuldigt dem Unterricht fern bleibt). Für die eigentliche Tathandlung (den angekündigten Amoklauf) hat ihm das
Jugendgericht 40 Sozialstunden auferlegt.
Rohheitsdelikte im Schulkontext zeichnen sich durch eine hohe Aufklärungsquote aus. Sie
liegt bei über 96%. 53% aller Straftäter im Schulkontext (6.332) und 54% aller minderjährigen
Straftäter (5.684) sind in diesem Deliktsbereich zu finden.
Deliktischer Schwerpunkt sind weiterhin die Körperverletzungen, die über 84% der Rohheitsdelikte ausmachen, während die Raubdelikte, Nötigungen und Bedrohungen nur 15% der
Rohheitsdelikte darstellen; ihr Anteil an den Gesamtdelikten beträgt 4,5%.
Tabelle 38: Fallzahlen Rohheitsdelikte an Schulen
Fallzahlen
2006
Delikte gesamt
Rohheitsdelikte
darunter
Raubdelikte
Körperverletzung
Nötigung
Bedrohung
Erpressung
2007
2008
Anteil in %
Veränderung
2007-08 in %
Gesamt Rohheitsdelikte
10.523
9.796
8.575
100
2.880
2.831
2.598
30,30
100,00
-8,23
135
2.342
122
262
73
119
2.361
87
258
63
89
2.195
71
227
44
1,04
25,60
0,83
2,65
0,51
3,43
84,49
2,73
8,74
1,69
-25,21
-7,03
-18,39
-12,02
-30,16
-12,46
Fallbeispiele:
•
An einer berufsbildenden Schule in Hildesheim kam es zu einem polizeilichen Einsatz. Der seinerzeit 17jährige türkischstämmige Jugendliche bedrohte mit einem Messer in der Hand Polizeibeamte und wurde
schließlich trotz erheblichen Widerstandes durch die Einsatzkräfte überwältigt. Zuvor hatte er mit dem verbotenen Butterflymesser Mitschüler bedroht. Vorausgegangen war ein Beziehungsstreit hinsichtlich eines
gleichaltrigen Mädchens sowie eine körperliche Auseinandersetzung, in deren Verlauf auch der Beschuldigte durch Faustschläge verletzt wurde.
•
Eine 16-jährige Schülerin schlägt nach einem verbalen Streit einer Mitschülerin heftig mit dem Klassenbuch
ins Gesicht. Im weiteren Verlauf riss sie dem Opfer auch noch Haarbüschel aus. Nur der massive Einsatz
der Lehrerin verhinderte eine Eskalation.
•
Zwei 16-jährige Internatsschülerinnen verstehen sich überhaupt nicht und der gemeinsame Duschgang wird
zum täglichen Streit und weitet sich zu verbalen Beleidigungen im Tagesverlauf aus. Auf dem Schulgelände
schüttet die eine Beteiligte später der anderen Nagellackentferner über die Kopfhaut.
•
Zwei 15-jährige Schüler bedrohen ihren Mitschüler, indem sie ihm den Schulweg versperren und eine Eisenstange deutlich als Drohung anheben.
5.2.6
Gem.Rd. Erl. MK, MI und MJ vom 30.09.2003, „Zusammenarbeit von Schulen, Polizei und Staatsanwaltschaft“
Auch im Berichtsjahr 2008 wurde gemäß des Erlasses die Zusammenarbeit zwischen Polizei
und Schulen weiter verbessert und intensiviert. Das Verhältnis kann als kooperativ, vertrauensvoll und grundsätzlich als sehr positiv beschrieben werden.
An den meisten Schulen sind die direkten Ansprechpartner der örtlichen Polizeidienststellen
bekannt und oft ist direkt die Schulleitung Ansprechpartner für die Polizei.
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Die per Erlass geforderten regelmäßigen Besprechungen haben nicht flächendeckend stattgefunden; zum Teil mit der Begründung, dass sich diese Besprechungen durch den ständigen vertrauensvollen Kontakt zur Polizei erübrigen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Umsetzung mit unterschiedlich großen aber zumeist positiven Schritten voranschreitet.
Bemerkenswert ist dabei, dass Schulen mit offensichtlichen Problembereichen (sozial
schwache Schüler, bekannte BTM-Probleme etc.) eher an der Umsetzung des Erlasses interessiert sind als Schulen, die einen „guten Ruf“ zu wahren haben.
5.2.7
Rd.Erl. vom 15.02.2005, „Sicherheits- und Gewaltpräventionsmaßnahmen in
Schulen“
Der vorgenannte Erlass ergänzt den Gem.Rd. Erl. MK, MI und MJ vom 30.09.2003, „Zusammenarbeit von Schulen, Polizei und Justiz“ Erlass vom 30.09.2003.
Auch im Berichtsjahr wurde von den Dienststellen mitgeteilt, dass die Polizei nur vereinzelt
von Schulen in die Erstellung eines Sicherheitskonzeptes einbezogen wurde. Viele Schulen
entwickeln dieses Konzept in eigener Zuständigkeit.
Jedoch ist zu beobachten, dass die Nachfrage für Beratungsgespräche mit der Häufung von
Amokandrohungen sichtlich zunimmt.
Bei Maßnahmen zur Gewaltprävention wird häufig die Polizei hinzugezogen.
5.2.8
Präventionsmaßnahmen der Polizei
Schulen zeigen nach wie vor reges Interesse an Präventionsveranstaltungen der Polizei zu
den Themen Sucht, Gewalt, Jugendkriminalität und Zivilcourage.
Exemplarisch werden im Folgenden einige Präventionsmaßnahmen dargestellt. Detailliertere
Ausführungen sind der Ziffer 7 Prävention zu entnehmen.
•
Mitinitiierung und Beteiligung an Projekttagen und –wochen gegen Sucht, Gewalt, Zivilcourage und Medienkompetenz
•
Vorträge und Diskussionsforen zu Themen wie Jugendkriminalität und jugendtypischen Delikten
•
Mitwirken bei Elternversammlungen und Lehrerfortbildungen
•
Polizeisprechstunden an Schulen
•
Austausch der aktuellen Lage an Runden Tischen
•
Aufarbeitung von Gewaltvorfällen oder Diebstählen unter Schülern
Weitere Präventionsmaßnahmen sind unter Ziffer 7 des Berichtes aufgeführt.
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5.3
Gruppenkriminalität Minderjähriger
Junge Menschen begehen aus unterschiedlichen Gründen sehr häufig Straftaten gemeinschaftlich oder in Gruppen. So werden einige Straftaten eher zufällig gemeinschaftlich begangen, die überwiegende Anzahl jedoch durch lockere Zusammenschlüsse von jungen Tätern, meist ohne festen Anführer. Die Taten werden abwechselnd in der Beteiligung und in
verschiedenen Deliktsbereichen durchgeführt.
Die Motivation ist unterschiedlich; Straftaten werden aus Langeweile, Übermut, Abenteuerlust, Imponiergehabe, aber auch aus Perspektivlosigkeit begangen.
Die Gruppenzugehörigkeit ergibt sich meist aus dem Freundeskreis, aus der Schule, Vereinen oder anderen Bekanntschaften, also dem sozialen Umfeld.
Bandenmäßige Strukturen unter den Jugendgruppen wurden im Berichtsjahr nicht festgestellt, jedoch sind zahlreiche Gruppierungen jugendlicher Straftäter bei erheblichen Straftaten
in Erscheinung getreten, die statistisch als „nicht alleinhandelnde Tatverdächtige“ erfasst
wurden.
Meist sind es jedoch lose und spontane Zusammenschlüsse Minderjähriger, die häufig aus
einer Laune heraus – oftmals - auch unter dem Einfluss von Alkohol oder einer sich bietenden Gelegenheit Straftaten begehen.
Besonderheiten wurden seitens der Polizeiinspektionen nicht gemeldet.
Aufgrund der Tatsache, dass die PKS-Zählweise umgestellt worden ist und diesjährig nur
das personenbezogene Merkmal „nicht alleinhandelnd/unbekannt“ abgerufen werden kann,
erfolgt nur eine Darstellung der aktuellen Situation. Vergleiche zu den Vorjahren verbieten
sich.
Fast 56% aller minderjährigen Tatverdächtigen handelten nicht alleine sondern in Gruppen.
Tabelle 39 : Nicht alleinhandelnde Tatverdächtige
2008
Tatverdächtige (TV) gesamt
237.406
Nicht alleinhandelnde TV gesamt
71.104
Anteil nicht alleinhandelnder TV an TV-Gesamt
29,95%
Minderjährige TV
42.725
Nicht alleinhandelnde Minderjährige
23.901
Anteil nicht alleinhandelnder minderjähriger TV an minderjährigen TVGesamt
55,94
Es wurden 7.627 Kinder und 16.274 Jugendliche als „nicht alleinhandelnd“ registriert. Das
bedeutet, dass ca. 61% der erfassten 12.435 straffälligen Kinder und 54% aller 30.290 jugendlichen Gesamttatverdächtigen ihre Taten aus der Gruppe heraus begingen.
Unter den 23.901 nicht alleinhandelnden Minderjährigen befanden sich 17.836 männliche
Minderjährige. Die 6.065 weiblichen nicht alleinhandelnden Tatverdächtigen stellen ca. ¼ der
minderjährigen Tatverdächtigen.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Die typischen Delikte, auf Grund von Gruppendynamik oder Imponiergehabe, in Gruppen
oder aus Gruppen heraus begangen werden, sind Diebstähle, Sachbeschädigungen und
Rohheitsdelikte/Körperverletzungen (siehe auch Ziffer 4: Spezielle Deliktsbereiche). Das
Phänomen der Gruppenkriminalität Minderjähriger wird durch deutlich zahlreiche Bespiele
der Dienststellen deutlich, welche unter den einzelnen Ziffern des vorliegenden Berichtes
dargestellt sind.
Tabelle 40: Anteile nicht alleinhandelnder minderjähriger Tatverdächtiger in
jugendtypischen Deliktsbereichen 2008
Diebstahl
KörperRaub auf Strasverletzung
sen
10.523
743
Sachbeschädigung
8.520
TV Minderjährige gesamt
20.173
Nicht alleinhandelnde Minderjährige
gesamt
11.967
5.848
614
6.554
59,32
55,57
82,63
76,92
Anteil in %
Tabelle 41: Nicht alleinhandelnde Tatverdächtige in jugendtypischen Deliktsbereichen 2008
Altersgruppen
Gesamt
Kinder
Jugendliche
Heranwachsende
Diebstahl
Körperverletzung
24.092
16.502
4.041
1.334
7.926
4.514
3.338
3.324
Sachbeschädigung Raub auf Straßen
10.514
1.256
2.171
87
4.383
527
1.779
320
Rotenburger Kreiszeitung
vom 28.02.09
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
5.4
Straftaten gegen das Sprengstoff-, Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz
Nur 0,56 % aller gemeldeten Straftaten 2008 sind Straftaten gegen das Sprengstoff-, Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Darunter befinden sich 92 Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, 3.184 Verstöße gegen das Waffengesetz und 43 Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Der Einsatz von Hieb- und Stichwaffen durch Minderjährige lässt sich anhand der PKS nicht abbilden.
Einfluss auf die Fallzahlen haben auch immer aktuelle gesetzliche Änderungen. So wurde
zum 01.04.08 das Waffengesetz erneut verschärft. U.a. beinhaltet die Neufassung des Gesetzes ein Führungsverbot für Anscheinswaffen und bestimmte tragbare Gegenstände
(Hieb-, Stoßwaffen, Einhandmesser....). Das LKA Niedersachsen hat zur Bekanntmachung
der Änderungen einen Flyer herausgegeben (siehe Anlage 9).
Tabelle 42: Straftaten gegen das Sprengstoff- , Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz
Straftaten gegen das Sprengstoff- , Waffenund Kriegswaffenkontrollgesetz
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007-08 in %
Bekannt gewordene Fälle
3.108
3.288
3.283
3.319
+1,10
Aufgeklärte Fälle
2.964
3.113
3.121
3.163
+1,35
Aufklärungsquote
95,37%
94,68%
95,07%
95,30%
+0,23
3.249
3.378
3.501
3.443
-1,65
Minderjährige TV
598
540
716
681
-4,88
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV)
537
407
477
429
-10,06
12,46
-1,16
Tatverdächtige (TV) gesamt
Anteil NDTV an TV gesamt
Minderjährige NDTV
16,52 % 12,04 % 13,62 %
88
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen 14,71%
gesamt
72
96
78
-18,75
13,33%
13,45%
11,45
-2,0
Der Anteil der minderjährigen Tatverdächtigen an den 3.443 Gesamttatverdächtigen beträgt
fast 20% und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl
der minderjährigen Tatverdächtigen wieder zurück gegangen (-4,88%). Ein Trend ist zur Zeit
nicht erkennbar. Es bleibt zu beobachten, welche Bedeutung Waffen zukünftig bei Minderjährigen einnehmen werden.
14% der minderjährigen Tatverdächtigen sind Kinder und 86% Jugendliche. Als Schwerpunkt
ist erneut die Altersgruppe der 16 bis 18-jährigen Tatverdächtigen auszumachen (338 TV).
Auch in diesem Deliktsbereich dominieren die männlichen Minderjährigen (665 TV). Weibliche Minderjährige spielen keine Rolle (16 TV).
Analog zu der fallenden Anzahl aller minderjährigen TV ist auch die Zahl der minderjährigen
NDTV gesunken.
Fast 89% der minderjährigen Tatverdächtigen sind Deutsche.
In den Dienststellen werden teilweise gegenläufige Tendenzen beobachtet, für die es keine
Erklärungsansätze gibt. Vielfach wird berichtet, dass Minderjährige meist Verstöße durch das
Mitführen/den Besitz von Messern/Schlagringen oder Softairwaffen begehen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Tatverdächtigen im 10-Jahresvergleich
auf.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 43: Entwicklung der Tatverdächtigen 1999 – 2008
Tatverdächtige
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Gesamt
1.827
1.969
1.699
1.879
2.820
2.950
3.249
3.378
3.501
3.443
Kinder
48
49
45
58
85
93
90
51
109
95
männlich
48
49
44
58
84
93
89
49
106
93
weiblich
0
0
1
0
1
0
1
2
3
2
119
120
120
151
223
197
192
189
268
248
117
115
118
147
214
193
189
186
259
244
2
5
2
4
9
4
3
3
9
4
143
148
126
145
245
282
316
300
339
338
134
138
123
138
238
272
303
296
323
328
9
10
3
7
7
10
13
4
16
10
Minderjährige gesamt
310
317
291
354
553
572
598
540
716
681
Heranwachsende
247
280
236
251
414
469
498
577
548
586
männlich
243
268
226
240
402
451
478
559
531
571
4
12
10
11
12
18
20
18
17
15
Jugendliche
(14 bis 16 Jahre)
männlich
weiblich
Jugendliche
(16 bis 18 Jahre)
männlich
weiblich
weiblich
Fallbeispiele:
•
Ein Straßenbahnführer hatte in Hannover-Bothfeld beobachtet, wie zwei Jugendliche mit einer sogenannten
„Kartoffelkanone“ schossen. Die Straßenbahn bzw. der Straßenverkehr waren jedoch nicht das Ziel. Eine
polizeiliche Überprüfung der beiden Jungen (14 und 15 Jahre) ergab, dass die Kartoffelkanone selbst gebaut war. Die Munition bestand aus Golfbällen und als Treibgas wurde Haarspray eingesetzt. Die Waffe
wurde sichergestellt und eine Anzeige nach dem Waffengesetz gefertigt.
•
In der Oststadt von Hannover schlugen zwei junge Männer (17 und 20 Jahre) mit einem Totschläger auf das
ihnen bekannte Opfer (15 Jahre) ein, nachdem es schon am Vortage zu Streitigkeiten gekommen war. Das
Opfer musste verletzt mit dem Rettungswagen in die Medizinische Hochschule gebracht werden. Bei einer
Wohnungsdurchsuchung konnten noch 2 Messer und 2 Äxte sichergestellt werden.
•
Zwei Jugendliche (15 und 16 Jahre) hantierten mit einem Kleinkalibergewehr und machten Schießübungen.
Das Gewehr hatten sie sich zuvor aus dem nicht ordnungsgemäß gesicherten Waffenschrank des Vaters
des 16-Jährigen geholt. Dabei schossen sie auch gezielt auf einen hölzernen Unterstand, der sich in der
Nähe befand, wohl wissend, dass sich darin 2 Personen befanden. Eines der Projektile durchschlug den Unterstand nur wenige Zentimeter vom Kopf der einen Person entfernt. In ihren Befragungen gaben sie an,
dass sie die beiden Leute in dem Unterstand nur erschrecken wollten und nicht mit der Durchschlagskraft
der Kugeln gerechnet hätten. Die Waffe wurde eingezogen, gegen dem Vater wurde ebenfalls ein Verfahren
wegen Verstoßes gegen das Waffengesetzes eingeleitet.
5.5
5.5.1
Politisch motivierte Jugendkriminalität (PMK)
Allgemeines
Der politisch motivierten Kriminalität werden Straftaten/Ordnungswidrigkeiten zugeordnet,
wenn u.a. Hinweise dafür vorliegen, dass sie
•
den demokratischen Willensbildungsprozess beeinflussen sollen, der Erreichung oder
Verhinderung politischer Ziele dienen oder sich gegen die Realisierung politischer Entscheidungen richten,
•
sich gegen die Freiheitlich demokratische Grundordnung richten,
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62
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
gegen eine Person gerichtet sind, wegen ihrer politischen Einstellung, Nationalität,
Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, oder aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes, ihrer Behinderung, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres gesellschaftlichen Status.
Grundlage für die Erhebung der Fallzahlen zur Darstellung der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) sowie des Umfanges und der Entwicklung der Kriminalität und Gefährdung von
Kindern und Jugendlichen ist der Kriminalpolizeiliche Meldedienst - Politisch motivierte Kriminalität - (KPMD-PMK). In Niedersachsen werden die Fallzahlen in einer so genannten lebenden Eingangsstatistik geführt, so dass die Fallzahlen -auch der Vorjahre- einer laufenden
Veränderung unterliegen10.
Die Fallzahlen im Bereich des Polizeilichen Staatsschutzes setzen sich aus so genannten
echten Staatsschutzdelikten11 und sogenannten unechten Staatsschutzdelikten zusammen,
bei denen eine politische Motivation nachgewiesen werden kann, zumindest aber vermutet
wird. „Echte“ Staatsschutzdelikte müssen selbst dann gemeldet werden, wenn im Einzelfall
eine „politische Motivation“ explizit ausgeschlossen werden kann12.
Im Unterschied zur allgemeinen Kriminalität, die in der PKS erfasst wird, spielt das Motiv im
Bereich der Kriminalitätsbekämpfung des Polizeilichen Staatsschutzes eine herausragende
Rolle. Die Delikte in diesem Kriminalitätssegment werden den drei folgenden klassischen
Phänomenbereichen zugeordnet:
•
Politisch motivierte Kriminalität – Links (PMK-L)
•
Politisch motivierte Kriminalität – Rechts (PMK-R)
•
Politisch motivierte Ausländerkriminalität (PMAK)
Bei einigen Delikten ist jedoch eine Zuordnung zu einem dieser Bereiche nicht bzw. nicht
eindeutig möglich. In solchen Fällen gelten diese Delikte dann als „Sonstige/nicht zuzuordnen/ohne explizite politische Motivation“.
5.5.2
Kinder und Jugendliche als Tatverdächtige
Bei den jüngeren tatverdächtigen Personen, insbesondere den Kindern, ist in diesen Kriminalitätsbereichen zunächst nicht von einer expliziten politischen Motivation auszugehen. Erst
mit zunehmendem Alter und einem damit einhergehenden zunehmenden Verständnis für
gesellschaftliche Zusammenhänge kann eine politische Motivation eher unterstellt werden.
Aufgrund der geringen Fallzahlen sind jedoch kaum verlässliche Aussagen und Bewertungen
hinsichtlich der Altersgruppen möglich.
Tabelle 44: Anzahl der Delikte und Anzahl der Tatverdächtigen 2008 (Zahlen 2007 in Klammer)
Fallzahlen
PMAK
PMK-Rechts
PMK-Links
Sonstige/nicht
zuzuordnen
Gesamt
Nds. gesamt
668 (163)
1.840 (1.793)
927 (673)
290 (202)
3.725 (2.831)
dav. aufgeklärt
292 (39)
879 (921)
321 (257)
41 (24)
1.652 (1.343)
0 (1)
15 (32)
2 (43)
18 (13)
35 (89)
als TV:
Kinder (0-13)
10
Bsp.: Eine als fremdenfeindliche Brandstiftung gemeldete Tat stellt sich als Versicherungsbetrug heraus.
Straftatbestände gem. §§ 80-83, 84-86a, 87-91, 94-100a, 102-104a, 105-108e, 109-109h, 129a, 129b, 234a
oder 241 StGB
12
Bsp.: Ein 8-Jähriger malt ein Hakenkreuz an die Tafel.
11
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63
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Fallzahlen
PMAK
PMK-Rechts
PMK-Links
Sonstige/nicht
zuzuordnen
Gesamt
Jugendliche
(14-17)
15 (12)
244 (282)
67 (368)
50 (64)
376 (726)
5.5.3
Jugendkriminalität im Phänomenbereich Politisch motivierte Kriminalität
(PKM) -Links-
Dem Phänomenbereich Politisch motivierte Kriminalität -links- sind Delikte zugeordnet, wenn
in Würdigung der Umstände der Tat und/oder der Einstellung des Täters Anhaltspunkte dafür
vorliegen, dass sie nach verständiger Betrachtung einer „linken“ Orientierung zuzurechnen
sind, insbesondere bei Bezügen zum Anarchismus oder Kommunismus einschließlich Marxismus.
Die Gesamtzahl der Delikte im Phänomenbereich PMK -Links- ist von 673 im Jahr 2007 auf
927 im Berichtsjahr 2008 gestiegen, was einem quantitativen Anstieg von etwa 38% entspricht.
Im Bereich der Politisch motivierten Jugendkriminalität -Links- ist die Zahl der Delikte von
124 (2007) auf 167 im Jahr 2008 gestiegen. Das stellt einen Anstieg von ca. 35% dar.
Dabei ist aber ein zahlenmäßiger Rückgang der jugendlichen Gewalttäter zu verzeichnen
(359 2007 zu 14 im Jahr 2008). Die hohen Täterzahlen im Jahr 2007 (u.a. 79 Fälle §§ 125,
125a StGB - 278 Fälle § 224 StGB) waren auf mehrere demonstrative Aktionen im Themenzusammenhang „Bildungspolitik“, Demonstrationen gegen Veranstaltungen der rechten Szene sowie eine gewalttätige Protestaktion gegen Castortransporte im November in Lüchow
zurückzuführen.
In lediglich drei Fällen (2007: 3) wurden Jugendliche Opfer politisch motivierter Straftaten.
Die Opferzahlen sind auf die Konfrontationen mit dem politischen Gegner meist außerhalb
des eigentlichen Demonstrationsgeschehens zurückzuführen. Auslöser für die Begehung
dieser Straftaten waren zum größten Teil in der politischen Einstellung des Gegenübers bzw.
seinem äußeren Erscheinungsbild zu begründen.
Die 167 statistisch erfassten Delikte durch Kinder und Jugendliche (2007: 124) verteilen sich
hauptsächlich auf die folgenden Rechtsverstöße:
•
62 Verstöße gegen das VersG
•
32 Sachbeschädigungen
•
12 Fälle von Körperverletzung
•
10 Fälle von Nötigung bzw. Bedrohung sowie
•
51 andere Delikte mit jeweils einstelligen Fallzahlen
Hauptthemen im Bereich der Politisch motivierten Jugendkriminalität waren wie bereits auch
in den Vorjahren die Themenfelder Antifaschismus, Antiimperialismus sowie die Energieund Bildungspolitik.
Die Begehung von Straftaten unter Alkoholeinfluss hat sich gegenüber dem Vorjahr 2007
(vier Fälle) auf sieben Fälle im Jahr 2008 erhöht. Alle Täter gehören der Altersstufe 14 bis 17
Jahre an. Drei Täter begingen hierbei ein Gewaltdelikt.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
5.5.4
Jugendkriminalität im Phänomenbereich Politisch motivierte Kriminalität Rechts-
Dem Phänomenbereich Politisch motivierte Kriminalität -rechts- sind Delikte zugeordnet,
wenn in Würdigung der Umstände der Tat und/oder der Einstellung des Täters Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie nach verständiger Betrachtung einer „rechten Orientierung“ zuzurechnen sind, insbesondere bei Bezügen zu völkischem Nationalismus, Rassismus, Sozialdarwinismus oder Nationalsozialismus.
Für 2008 ist im Bereich der PMK -Rechts- mit 1.840 Delikten gegenüber 2007 mit 1.793
Straftaten eine leichte Steigerung um 3% zu verzeichnen.
Die Zahl der Straftaten der Politisch motivierten Jugendkriminalität -Rechts- ist von 420
(2007) auf 338 im Jahr 2008 gesunken. Das stellt einen Rückgang von ca. 24% dar.
Für das Jahr 2008 wurden 259 Täter (2007:314) erfasst.
Kinder und Jugendliche begingen 2008 u.a.:
•
161 Verstöße gegen § 86a StGB– Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger
Organisationen)
•
44 Volksverhetzungen gem. § 130 StGB
•
14 Fälle von Körperverletzungen
•
8 Fälle von Sachbeschädigungen sowie
•
213 andere Delikte mit jeweils einstelligen Fallzahlen
Auslöser für die Begehung derartiger Straftaten waren zwischen Jugendlichen größtenteils
die vermeintliche politische Einstellung des Gegenübers bzw. sein äußeres Erscheinungsbild. So wurde z.B. ein Jugendlicher jüdischen Glaubens von einem Jugendlichen (serbischer Herkunft) grundlos in den Rücken getreten oder es folgten anlässlich eines normalen
Rockkonzertes wechselseitig bedingte Angriffe zwischen rechts und linksmotivierten Jugendlichen.
Bei den Propagandadelikten wurden, wie schon in den zurückliegenden Jahren, insbesondere Hakenkreuzschmierereien z.B. in Kindergärten und auf dazugehörigen Parkplätzen festgestellt. Darüber hinaus wurde im Internet auf einer für Kinder eingerichteten Seite ein Hakenkreuz festgestellt.
Lautes Abspielen von indizierter Musik sowie „Sieg-Heil-Rufe“ in der Öffentlichkeit gehören
auch zur typischen Begehungsform von Jugendlichen und Kindern im Rahmen der Propagandadelikte.
Nach wie vor werden in dieser Altersstruktur strafrechtlich relevante Musik-CDs zum Teil in
Unkenntnis ihrer Bedeutung ausgetauscht. Polizeilich werden derartige Aktionen nur in Einzelfällen bekannt.
Bei den insgesamt 15 Fällen (2007: 11) von Gewaltdelikten dominieren die Körperverletzungen (14 Fälle), die insbesondere im Rahmen von Konfrontationen gegen sogenannte
„Feindbilder“ z.B. aus der linken Szene oder aber gegen Mitbürger ausländischer Herkunft
verübt werden.
Die Opferzahlen sind rückläufig. Mit 16 Fällen für das Jahr 2008 (2007: 27) bedeutet dies
eine Abnahme jugendlicher Opfer von politisch motivierten Straftaten um 11 Fälle (-40%).
Die Opferzahlen sind in erster Linie auf die Konfrontationen mit dem örtlichen politischen
Gegner zurückzuführen.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
In zwei Fällen lagen bei Kindern als Opfer fremdenfeindliche Motive zugrunde. So wurde z.B.
eine Schülerin türkischer Herkunft von einem Erwachsenen gewürgt und geschüttelt. Anderseits waren Kinder zum Teil ausländischer Herkunft nur mittelbar betroffen (z.B. wegen
Lärmbelästigung angegangen worden).
Bei den Straftaten unter Alkoholeinfluss ist 2008 mit 58 Delikte (2007: 46) eine Steigerung
um 12 Taten (26%) festzustellen. Sie wurden ausschließlich von der Altersgruppe der 14 bis
17-Jährigen begangen. Bei vier Fällen handelte es sich dabei um Gewaltdelikte.
Bewertung:
Bei der politisch motivierten Jugendkriminalität -Rechts- ist bei einer leichten Steigerung des
Gesamtstraftatenaufkommens der PMK in diesem Phänomenbereich ein Rückgang der
Straftaten festzustellen.
Der Zugang zu rechtsextremistischem Gedankengut erfolgt insbesondere über das Medium
Musik. Es wird durch die rechte Szene gezielt eingesetzt, um auch Kinder und Jugendliche
zu werben. Dabei hat sich der Trend der letzten Jahre fortgesetzt, zur Verbreitung rechter
Ideologie auch andere Musikformen, wie z.B. Hip-Hop, zu nutzen.
Dabei nimmt das Internet mit der Möglichkeit des beliebigen Herunterladens von Musikdateien eine immer größere Bedeutung ein.
Für die Themen „Wirtschaftskrise“ oder „Arbeitslosigkeit“ sind gerade Jugendliche und Heranwachsende sehr empfänglich und stellen somit ein gutes Rekrutierungspotenzial für die
rechtsextremistische Szene. Probleme in der Schule und Familie, Perspektivlosigkeit, Frustration und mangelnde Fähigkeit der kritischen Auseinandersetzung und Konfliktbewältigung
verstärken die Gefahr der Hinwendung zu rechten Gruppen/Gruppierungen.
5.5.5
Jugendkriminalität
im
Phänomenbereich
Ausländerkriminalität (PMAK)
Politisch
motivierte
Diesem Phänomenbereich werden Delikte zugeordnet, wenn in Würdigung der Umstände
der Tat und/oder der Erkenntnisse über den Täter Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die
durch die nichtdeutsche Herkunft geprägte politische Einstellung des Täters entscheidend für
die Tatbegehung war, insbesondere wenn sie darauf gerichtet ist, Verhältnisse und Entwicklungen im In- und Ausland oder aus dem Ausland Verhältnisse und Entwicklungen in der
Bundesrepublik zu beeinflussen. Delikte der politisch motivierten Ausländerkriminalität können auch durch deutsche Staatsangehörige begangen werden.
Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der tatverdächtigen Kinder bzw. Jugendlichen im Phänomenbereich der Politisch motivierten Ausländerkriminalität von 13 auf 15 Personen im Vergleich zum Vorjahr an. Dabei handelte es sich ausschließlich um männliche Jugendliche. Ihr
Anteil beträgt damit 4,8% (Vorjahr 19,1%) an der Gesamttatverdächtigenzahl. Trotz des Anstiegs der absoluten Zahlen ist der Anteil dieser Gruppe am Gesamttatverdächtigenaufkommen rückläufig. Der deutlichen Erhöhung der Tatverdächtigenzahlen im Bereich der Politisch
motivierten Ausländerkriminalität lagen im wesentlichen Exekutivmaßnahmen am 09.02.2008
gegen das Kurdistan Volkshaus „Mala Gel“ zu Grunde. Einige (5) der festgestellten Täter
waren Heranwachsende.
Die Gesamtzahl der Delikte ist im Betrachtungszeitraum im Bereich der politisch motivierten
Ausländerjugendkriminalität auf 26 Delikte (2007: 15) angestiegen und beträgt somit etwa
4% der Delikte in diesem Phänomenbereich.
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66
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Ein Verfahren wegen eines Verstoßes gegen § 20 VereinsG richtet sich gegen sieben Jugendliche, die Bilder im Schülerforum SchülerVZ veröffentlicht hatten, auf denen sie sich mit
Flaggen und Zeichen der mit Betätigungsverbot belegten PKK zeigten.
Folgende Delikte wurden durch Kinder bzw. Jugendliche begangen:
•
zwei Körperverletzungsdelikte (§ 223, 224 StGB) mit drei Tatverdächtigen,
•
zwei Sachbeschädigungen mit zwei Tatverdächtigen,
•
zwei Bedrohungsdelikte mit zwei Tatverdächtigen,
•
ein Verstoß nach § 130 StGB mit einem Tatverdächtigen,
•
ein Verstoß gem. § 126 StGB (Störung des öff. Friedens durch Androhung von Straftaten) mit einem Tatverdächtigen
•
sowie 14 Verstöße nach § 20 VereinsG mit 20 Tatverdächtigen
•
zwei Beleidigungen mit zwei Tatverdächtigen
•
ein Diebstahl (von Wahlplakaten der NPD) mit zwei Tatverdächtigen
•
ein Verstoß gegen § 27 VersG mit einem Tatverdächtigen
Fallbeispiele:
•
Während der Fußball-EM kam es während einer Public Viewing-Veranstaltung zu Streitigkeiten zwischen
Personen türkischer und kurdischer Herkunft. Ein kurdischer Jugendlicher riss eine auf der Motorhaube eines Pkw befestigte türkische Stoffflagge ab. Nach Zeugenangaben habe er am Tatort geäußert, dass er
dies getan habe, weil er etwas gegen Türken habe und diese eine brennende Flagge in das Geschäft seiner Familie geworfen haben sollen.
•
Ein deutscher Jugendlicher iranischer Abstammung drohte im Schülerforum SchülerVZ (Internet) die Tötung und Verletzung von Menschen durch Äußerungen wie „Ich werde alle umbringen, die nicht Muslime
oder Iraner sind“ an. Ferner stellte er sich mit einer Schusswaffe abgebildet dar. Bei einer durchgeführten
Hausdurchsuchung wurden u.a. verbotene Gegenstände (nicht schussfähige Pistole, Wurfstern) aufgefunden.
Letztgenanntes Beispiel untermauert die seit längerem feststellbare zunehmende Bedeutung
des Internets als Medium insbesondere für jüngere politisch motivierte Straftäter.
Darüber hinaus spielt die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen für die PKK eine erhebliche Rolle. Der Nachwuchs wird weiterhin u.a. bei öffentlichen Veranstaltungen der YEKKOM13 angeworben, um diesen gezielt zu schulen. Eine Einwilligung der Eltern bzw. der Betroffenen liegt hierbei nicht in allen Fällen vor.
Obwohl derartige Fälle 2008 im Jahr nicht angezeigt wurden, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Viele Betroffene teilen den Ermittlungsbehörden die entsprechenden Sachverhalte aus Angst vor Repressalien nicht mit.
Fallbeispiele:
•
Ein 15- und ein 16-jähriger Jugendlicher werden bei einer Kontrolle mit frisch benutzten Sprühschablonen
und Farbdosen festgestellt. Den beiden können insgesamt drei Farbschmierereien nachgewiesen werden.
Es handelte sich dabei um linksmotivierte Farbschmierereien.
•
Zwei Jugendliche rufen während der Anne-Frank-Ausstellung aus einem Fenster des Rathauses „Heil
Hitler“ und strecken den rechten Arm zum „Hitlergruß“ aus. Sie werden trotz verspäteter Anzeigenerstattung ermittelt. Fraglich ist, ob sie aus einer politischen Motivation heraus handelten oder nur die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler wollten.
13
Dachorganisation; Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland
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67
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
5.5.6 Präventionsmaßnahmen
5.5.6.1 Informations- und Aufklärungskampagne „Wölfe im Schafspelz“
Die Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder hatte im Frühjahr 2006 mit
dem Medienpaket „Wölfe im Schafspelz“ auf die Entwicklung reagiert, dass junge Menschen
auf rechte Ideologien zurückgreifen, um ihre Probleme zu lösen. Seitdem kommt es bundesweit an weiterführenden Schulen zum Einsatz. Damit sollen Jugendliche für neue Erscheinungsformen des Rechtsextremismus sensibilisiert und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit rechtsextremen Gedankengut angeregt werden. Das Medienpaket besteht aus dem
Spielfilm „Platzangst“ für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 mit dazugehörigen Filmbegleitheft für Pädagogen sowie einer Dokumentation zum Thema Rechtsextremismus für Lehrkräfte und für Schüler der Klassenstufen 10 bis 12. Die Einführung wurde
bundes- und landesweit durch Schülerwettbewerbe begleitet. Die Umsetzung der Aufklärungskampagne erfolgte durch die nds. Polizeidienststellen.
Im Jahr 2008 wurden die 10 Siegerspots des Bundeswettbewerbes auf DVD gebracht und
bundesweit verteilt. In Niedersachsen sind 1.682 DVD´s zur Auslieferung gekommen.
5.5.6.2 Maßnahmen der Polizeiinspektionen
•
Gefährderansprachen
•
Vortragsveranstaltungen in Schulen/Unterstützung von Schulprojekten zur Thematik
•
Verteilung von Präventions-/Unterrichtsmaterialien
•
Teilnahme an Jugendleiterlehrgängen zum Thema Rechtsextremismus
•
Sensibilisierung von Gaststättenbetreibern bzw. Inhabern von veranstaltungsgeeigneten Räumlichkeiten
•
Vortragsveranstaltungen/Fortbildungen
Vertrauenslehrer
•
Zusammenarbeit mit dem Nds. Landesamt für Verfassungsschutz in Bezug auf die
Ausstellung “Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus – Demokratie schützen“
•
Initiierung eines direktionsweiten Projektes zur Bekämpfung des Rechtsextremismus an
Schulen durch die PD Oldenburg
•
Mitarbeit in neu gegründeten Arbeitskreisen zur Thematik
•
Aufklärungsarbeit zum „Projekt Schulhof“ (kostenlose Verteilung von CD´s mit rechtsextremistischen Inhalten als Wahlkampfmittel der NPD)
z.B.
Kreisbrandmeister-Dienstbesprechung;
5.5.6.3 Weitere Maßnahmen
•
Mit einer neuen Broschüre unterstützt das Nds. Innenministerium die Kommunen im
Kampf gegen Rechtsextremismus. Die Broschüre mit dem Titel „Förderung politischer
Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus in den Kommunen“ enthält u.a. Informationen über Hilfe und Beratung des Verfassungsschutzes für Städte und Gemeinden, Informationen zu den Erscheinungsformen des Rechtsextremismus in Niedersachsen. Näheres siehe unter
http://www.mi.niedersachsen.de/servlets/download?C=49491273&L=20
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68
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
Die Wanderausstellung des Niedersächsischen Verfassungsschutzes gibt einen Überblick über die aktuellen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus. Ein kurzer Film
führt in das Thema der Ausstellung ein und vermittelt einen Eindruck von den jüngeren
Entwicklungen der rechtsextremistischen Szene. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen
Beispiele rechtsextremistischer Musik. Zwei "Musikboxen" demonstrieren eine Auswahl
von jeweils zwölf rechtsextremistischen Musikstücken unterschiedlicher Stilrichtungen.
Neben Liedtexten und CD-Illustration werden auf den Bildschirmen Kurzprofile der
Bands sowie Angaben über Indizierung und strafrechtliche Relevanz der Musik dargeboten. Gerade weil die Musik auf emotionale Wirkung zielt und Tabus bricht, ist sie für
Jugendliche verführerisch. Auf diese Weise hat die rechtsextremistische Musik und
Symbolik einen Wirkungsradius erlangt, der über das von den Verfassungsschutzbehörden registrierte Potenzial hinausreicht. In einer weiteren Media-Box erhält der Ausstellungsbesucher einen Einblick in die nur schwer kontrollierbare Nutzung des Internets durch Rechtsextremisten. Anhand der Themenfelder Vertriebe, Kameradschaften,
Internetforen, Musikgruppen und Revisionismus werden Internetaktivitäten von
Rechtsextremisten veranschaulicht. Es besteht die Gefahr, dass Jugendliche über den
Austausch in den Foren an die rechtsextremistische Szene herangeführt werden. Deshalb wird dieses Problem in der Ausstellung differenziert dargestellt. Neben Foren und
Chatrooms thematisiert dieser Part der Ausstellung den rechtsextremistischen InternetVersandhandel sowie die Verbreitung revisionistischer, also geschichtsverfälschender
Literatur. Der ideologische Gehalt solcher Machwerke ist nicht immer leicht zu erkennen. Es besteht die Gefahr, dass im Internet recherchierende Schüler unbedacht Publikationen heranziehen, die den Nationalsozialismus verherrlichen. Auch hiervor soll die
Ausstellung
warnen.
Näheres
siehe
unter
http://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/master/C15007653_N1190653_L20_
D0_I541.html.
•
Der Arbeitsschwerpunkt Rechtsextremismus beim Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) setzt seit 2007 die beiden Programme des Bundesministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend „VIELFALT TUT GUT“ – Jugend für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“
sowie „kompetent. für Demokratie - Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“ in
Niedersachsen um. In beide Programme ist das LKA Niedersachsen personell eingebunden. Näheres siehe unter www.lpr.niedersachsen.de.
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Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
69
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
6.
Jugendgefährdung
Gem. Polizeidienstvorschrift (PDV) 382 liegt aus polizeilicher Sicht eine Jugendgefährdung
immer dann vor, wenn Minderjährige Opfer rechtswidriger Taten werden, ihnen unmittelbare
Gefahr für ihr körperliches, geistiges oder seelisches Wohl droht oder sie Einflüssen ausgesetzt sind, die befürchten lassen, dass sie in die Kriminalität abzugleiten drohen.
Indikatoren dafür ergeben sich aus den nachfolgenden Erkenntnissen:
6.1
Erkenntnisse über minderjährige Opfer von Straftaten
Opfer im Sinne der PKS-Richtlinien sind natürliche Personen, gegen die sich ein unmittelbarer Täterangriff richtet, der die persönlichen Rechtsgüter wie Leben, Gesundheit, Freiheit
oder sexuelle Selbstbestimmung verletzt oder bedroht.
Opferdaten werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik nur bei folgenden Delikten erfasst:
•
Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, fahrlässige Tötung); Straftaten gegen
die sexuelle Selbstbestimmung (z.B. Sexualdelikte unter Gewaltanwendung oder Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses, sexueller Missbrauch von Kindern, Exhibitionistische Handlungen, Förderung sexueller
Handlungen Minderjähriger oder der Prostitution, Menschenhandel); Raub/räuberische Erpressung, Körperverletzungsdelikten (z.B. Körperverletzung mit tödlichem Ausgang, gefährliche und schwere Körperverletzung/Vergiftung, Misshandlung von Schutzbefohlenen), Straftaten gegen die persönliche Freiheit (z.B. Erpresserischer Menschenraub Freiheitsberaubung, Geiselnahme); Körperverletzung im Amt, leichtfertige Verursachung des Todes eines anderen durch Abgabe von BtM (§ 30 Abs. 1 Nr. 3 BtMG); Brandstiftung mit Todesfolge; Einschleusen mit Todesgefolge
Landesweit wurden im Berichtsjahr 81.872 Opferstraftaten mit 95.766 Opfern gezählt. Die
Anzahl der Opferstraftaten ist gegenüber 2007 um 5,21% angestiegen.
Nachdem 2007 die Opferzahlen seit dem Jahr 1995 erstmalig gesunken waren, wurde im
Berichtsjahr ein Zuwachs um 1,27% verzeichnet. Unter den Gesamtopfern befanden sich
21.415 Minderjährige mit einem Anteil von 22%, 12.393 Heranwachsende (Anteil von 13%)
und 61.958 Erwachsene (Anteil von 65%).
9% der Gesamtopfer sind Kinder und 13% sind Jugendliche. Diese Anteile haben sich zum
Vorjahr nicht verändert; d. h. erneut ist fast jedes vierte Opfer minderjährig. Die Anzahl der
minderjährigen Opfer insgesamt ist erneut gesunken. Diesjährig wurden sogar 3,2% weniger
Minderjährige als Opfer eine Straftat verzeichnet.
Bei der Betrachtung der Gesamtopferzahlen ist festzustellen, dass die Gefahr der Opferwerdung für männliche Personen stets größer ist als für weibliche Personen (ca. 60:40). Bis auf
Kindern unter 6 Jahren gilt dieses für alle Altersgruppen.
So liegt der Anteil der männlichen minderjährigen Opfer an den Gesamtminderjährigen wie
im Vorjahr bei 60%. Anders verhält es sich bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Hier sind die minderjährigen Opfer (2.764 Opfer) überwiegend weiblich (81%).
Erneut sind 94% der Opfer (95.766) im Bereich der Rohheitsdelikte zu finden.
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70
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tabelle 45: Opfer 1999 - 2008
Opfer
1999
2000
2001
Gesamt
59.803 63.566 64.246
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
70.605 72.844 74.624 83.534 100.962 94.562 95.766
Kinder
6.587
6.737
6.727
7.369
7.231
7.454
7.961
8.923
8.929
8.824
männlich
3.718
3.741
3.834
4.112
4.023
4.073
4.315
5.002
4.909
4.964
weiblich
2.869
2.996
2.893
3.257
3.208
3.381
3.646
3.921
4.020
3.860
Jugendliche
7.667
8.224
8.368
9.420
9.489 10.291 11.293 13.386 13.213 12.591
männlich
5.120
5.442
5.464
6.000
6.030
6.563
7.113
8.436
8.413
7.873
weiblich
2.547
2.782
2.904
3.420
3.459
3.728
4.180
4.950
4.800
4.718
Minderjährige gesamt
14.254
14.961
15.095
16.789
16.720
17.745
19.254
22.309
22.142
21.415
männlich
8.838
9.183
9.298 10.112 10.053 10.636 11.428 13.438 13.322 12.837
weiblich
5.416
5.778
5.797
6.677
6.667
7.109
Heranwachsende
6.099
7.287
7.263
7.595
7.891
8.388 10.018 12.373 12.205 12.393
männlich
4.081
4.814
4.943
5.071
5.309
5.745
6.709
8.483
8.466
8.432
weiblich
2.018
2.473
2.320
2.524
2.582
2.643
3.309
3.890
3.739
3.961
7.826
8.871
8.820
8.578
Unverändert gegenüber den Vorjahren ist, dass
•
in der Altersgruppe der 6 bis 14-Jährigen die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung mit 1.567 Opfern einen Schwerpunkt darstellen, hier insbesondere Mädchen
(1.234) als Opfer bekannt werden,
•
in der Altersgruppe der 14 bis 18-Jährigen eindeutig die Opferwerdung von Rohheitsdelikten (11.680 von 18.548 minderjährigen Opfern) überwiegt. Eindeutiger Schwerpunkt
sind hierbei die Körperverletzungen. Von den 14.276 minderjährigen Opfern befinden
sich 9.159 in der Altersgruppe 14 bis 18 Jahre. Insbesondere bei den Körperverletzung
sind Jungen überproportional betroffen.
Tabelle 46: Opfer 2008 in verschiedenen Deliktsbereichen (Zahlen 2007 in Klammern)
Opfer
Gesamt
Mord
47 (36)
Mordversuch
48 (70)
Straft. gg. sex.
4.676
Selbstbestimmung
(4.789)
Sonstige Raubtaten
2.052
auf Straßen
(1.942)
gefährl./schwere
20.601
Körperverletzung
(21.500)
davon gef./sch. KV
10.444
auf Straßen
(11.957)
6.1.1
bis 6 Jahre
6-14 Jahre
m
1 (0)
2 (2)
111
(75)
2
(4)
52
(53)
16
(18)
m
w
m
0 (1)
0 (0)
0 (0)
1 (0)
0 (1)
0 (0)
333 1.234
72
(378) (1.348)
(73)
153
41
436
(100)
(23)
(384)
888
382 2.379
(922)
(359) (2.677)
425
214 1.555
(528)
(185) (1.859)
w
0 (1)
0 (1)
233
(225)
0
(0)
47
(32)
21
(10)
14-18 Jahre
18-21 Jahre
w
m
w
3 (0)
0 (0) 0 (0)
1 (0)
1 (1) 5 (5)
781
17
360
(28) (364)
(840)
37
329
23
(35)
(316)
(38)
878 3.002
706
(885) (3.071) (650)
458 1.887
310
(523) (2.067) (310)
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind gegenüber 2007 um 13,87% angestiegen. Insgesamt wurden 6.295 Delikte angezeigt. Ihr Anteil an den Gesamtstraftaten liegt bei
unter einem Prozent. Die Aufklärungsquote im Jahr 2008 beträgt 86,85%. Es wurden 5.569
Tatverdächtige festgestellt, darunter 576 Jugendliche, die mit einem Anteil von 10% eine
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71
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
untergeordnete Rolle spielen. Daher wird dieser Phänomenbereich im Jahresbericht auch
nicht gesondert betrachtet.
Insgesamt sind 3.923 Fälle mit 4.676 Opfern bekannt geworden, dabei wurden 2.764 minderjährige Opfer festgestellt. Gegenüber 2007 bedeutet das einen Rückgang von fast 6%. Der
Anteil der minderjährigen Opfer in diesem Deliktsbereich beträgt 60%. Eine grafische Darstellung ist in der Anlage 8 abgebildet.
Tabelle 47: Opfer von Straftaten gg. die sex. Selbstbestimmung in exemplarischen Deliktsbereichen
Delikt
Straftaten gg. die
sex. Selbstbestimmung
darunter
Vergewaltigung
sonst. sex. Nötigung
sexueller Missbrauch von Kindern
darunter
Exhibitionismus vor
Kindern
insges.
weibl.
männl.
insges.
weibl.
männl.
insges.
weibl.
männl.
insges.
weibl.
männl.
insges.
weibl.
männl.
Opfer
2007
2008
bis 6 Jahre
2007
2008
6-14 Jahre
2007
2008
14-18 Jahre
2007
2008
4.789
4.108
681
828
802
26
803
736
67
1.865
1.452
413
464
369
95
300
225
75
12
11
1
1
0
1
272
206
66
28
25
3
1.726
1.348
378
25
22
3
52
36
16
1.593
1.246
347
436
344
92
913
840
73
201
199
2
294
278
16
4.676
3.973
703
825
794
31
724
670
54
1.733
1.330
403
356
271
85
344
233
111
2
1
1
7
4
3
301
204
97
23
10
13
1.567
1.234
333
24
23
1
45
33
12
1.432
1.126
306
333
261
72
853
781
72
223
217
6
241
230
11
Unter den Straftaten gg. die sex. Selbstbestimmung bildet der sexuelle Missbrauch von Kindern einen Opferschwerpunkt.
Experten gehen gerade im Bereich der Sexualdelikte von einem hohen Dunkelfeld aus. Hier
ist noch vielfältige Aufklärungsarbeit nicht nur durch die Polizei zu leisten. Daher ist die Polizei bestrebt, ihr Fachwissen bei Runden Tischen/Arbeitskreisen auf örtlicher Ebene einzubringen.
6.1.2
Sexueller Missbrauch von Kindern
In diesem Deliktsbereich wurden 1.322 Fälle registriert. Aufgeklärt wurden 1.136 Fälle
(= 85,93%). Damit verzeichnet dieser Deliktsbereich nach einem Zuwachs von 11% im vergangenen Jahr, jetzt wieder einen Rückgang von 4,55%. Insgesamt wurden 1.112 Tatverdächtige ermittelt, darunter 93 Kinder und 193 Jugendliche sowie 88 NDTV. 36% der Tatverdächtigen sind 30 bis 50 Jahre alt.
Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang der Opferzahlen um 7% erkennbar, der auf die
Altersgruppe der 6 bis14-Jährigen zurückzuführen ist. 76 % der 1.733 Opfer sind Mädchen.
Die Bearbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern ist weitgehend durch Taten im
sozialen Nahbereich gekennzeichnet. Diese Fälle sind für Kinder sehr belastend.
Bei den Taten ohne Vorbeziehung handelt es sich in der Regel um Fälle von Exhibitionismus
vor Kindern ohne jeglichen Körperkontakt.
Fallbeispiel:
•
Bei der Polizei in Hildesheim erschien eine Grundschullehrerin zusammen mit einer Muter und ihren 9 und 10
Jahre alten Kindern, die einen sexuellen Missbrauch zum Nachteil der beiden Kinder durch den Stiefvater offenbarten. Die beiden Kinder mussten in Abwesenheit ihrer leiblichen Mutter den Stiefvater sexuell befriediLandeskriminalamt Niedersachsen
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72
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
gen. Der Beschuldigte hatte die beiden Mädchen unter psychischen und physischen Druck gesetzt, um zu
verhindern, dass sie sich ihrer Mutter anvertrauen. Über gleichaltrige Mitschülerinnen sind die ersten Vorfälle
der Grundschullehrerin bekannt geworden, die sich an die Polizei wandte. Der Tatverdächtige wurde in Untersuchungshaft genommen. Er räumte ein, sich an der 10-jährigen Stieftochter bis zu 100mal oral, anal und
vaginal vergangen zu haben und die 9-jährige Stieftochter bis zu 60mal sexuell missbraucht zu haben. Für
diese Taten wurde er zu einer 6-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Im Rahmen der Ermittlungen wurden weitere Straftaten wegen sexuellen Missbrauchs von bekannt. Wegen Verbreitung pornografischer Schriften war
bei ihm zurückliegend bereits eine Freiheitsstrafe verhängt worden.
6.1.3
Täter-Opfer-Beziehung bei Sexualdelikten
Gerade im Bereich der Sexualdelikte ist es erforderlich, sich die Beziehungen zwischen Tätern und Opfern näher anzuschauen. In den Medien wird oft über spektakuläre Fälle mit
Fremdtätern berichtet, was dazu führen kann, dass in der Elternarbeit nicht berücksichtigt
wird, dass der Täter überwiegend aus dem sozialen Umfeld kommt. Die PKS schlüsselt die
Opferbeziehungen nach Alter auf. Die Angaben werden anhand der Aussagen der Opfer
oder durch polizeiliche Ermittlungen erhoben. Trotz zahlreicher Bemühungen der verschiedensten Institutionen werden längst noch nicht alle Sexualdelikte bekannt. Es herrscht nach
wie vor ein großes Dunkelfeld vor, was sicherlich auch auf die häufige Nähe zum Täter zurückzuführen ist.
Festzustellen ist, dass bei Sexualdelikten seit Jahren überwiegend Beziehungen zwischen
Tätern und Opfern bestehen. Dieser Umstand steht im Gegensatz dazu, dass häufig noch
vor „fremden Tätern“ gewarnt wird.
Tabelle 48: Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Täter-Opfer-Beziehung
Verwandtschaft
Bekanntschaft
Landsmann bei Ndt.
flüchtige Vorbeziehung
keine Vorbeziehung
Ungeklärt
bis 6 Jahre
m/w
2007
2008
36 128
45 134
19 61
34
49
0
0
0
0
4
7
4
8
5 14
7
10
10 15
17
24
6 – 14 Jahre
m/w
2007
2008
55 247
48 240
137 408 112 401
0
1
0
0
50 154
32 122
75 386
83 324
57 143
53 134
14 – 18 Jahre
m/w
2007
2008
7
72
7
75
33 337
35 325
0
0
0
0
7 127
7 110
21 202
9 186
4
92
14
82
Bei insgesamt 1.788 minderjährigen Opfern bestand eine Beziehung zum Täter. In 31% der
Fälle (549 Opfer) gab es zwischen dem Opfer und dem Täter so gar eine verwandtschaftliche Beziehung. Dies ist geringfügig mehr als 2007.
Es bleibt festzustellen, dass in allen drei Altersgruppen das Vorhandensein einer Beziehung
zwischen Tätern und Opfern überwiegt. Besonders ausgeprägt ist dies in der Altersgruppe
der 6 bis 14-Jährigen mit 955 bekannten Täter-Opfer-Beziehungen und dort bei weiblichen
Opfern (763 Beziehungen). Hieraus lässt sich ableiten, dass Missbrauchsfälle meistens im
persönlichen Umfeld der Minderjährigen auftreten. Es gilt weiterhin, dass Dunkelfeld aufzuhellen und die Opfer bzw. das Umfeld zu einer Anzeige zu ermutigen. 943 der minderjährigen Opfer haben angegeben keine bzw. eine ungeklärte Beziehung zum Täter zu haben. In
vielen Fällen handelt es sich dabei um Fälle von Exhibitionimus. Die Opfer waren in der Regel Zufallsopfer.
Fallbeispiele:
•
Der diensthabende Bademeister (61 Jahre) ist dem späteren 13-jährigen Opfer als Vertrauensperson durch
die Schwimmbadbesuche bekannt. Mit interessanten Angaben und weiteren Vorwänden lockte der Täter das
Kind in einen nicht zugänglichen Bereich. Dort nutzte der Täter die Hilflosigkeit des Kindes aus und führte
sexuelle Berührungen und Küsse durch. Der Täter widersprach in seiner Vernehmung allen Vorwürfen.
•
In einer ersten polizeilichen Vernehmung durch die Jugendsachbearbeiterin beschreibt eine 16-Jährige die
Abläufe in ihrem Jugendzimmer, wo sie durch ihren leiblichen, angetrunkenen Bruder zuerst mit Zungenküs-
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
73
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
sen angegangen und anschließend gewaltsam entkleidet und missbraucht wurde. In den nachfolgenden Monaten kommt es zu Wiederholungen dieses Missbrauches in der elterlichen Wohnung und erst das Gespräch
mit der Freundin kann diese Straftaten beenden und es erfolgt die Anzeigenerstattung. Der später aufgesuchte Frauenarzt kann eine Schwangerschaft verneinen. Eine ärztliche Begleitung durch die Jugendpsychiatrie war unumgänglich.
Grafik 13: Täter- /Opferbeziehungen bei Sexualdelikten 2008
600
513
500
407
360
400
288
300
200
179
195
154
82
100
187
117
83
1
0
0
96
41
17
12
bis 6 Jahre
6.2
6 - 14 Jahre
ungeklärte
Beziehung
keine
Vorbeziehung
flüchtige
Vorbeziehung
Landsmann
Bekanntschaft
Verwandtschaft
0
14 - 18 Jahre
Kinderpornografie
Schnelle Internetzugänge sind in vielen Haushalten vorhanden, die Anzahl derartiger Zugänge hat in den vergangenen Jahren ständig zugenommen. Die scheinbare Anonymität des
Mediums Internet scheint vielfach Anreiz zu sein, den Weg der Legalität zu verlassen.
Tabelle 49: Fallzahlen in einzelnen Deliktsbereichen
Fälle gesamt
2004
Verbreitung pornografischer Schriften darunter
Verbreitung kinderpornografischer
Schriften (Erzeugnisse) durch gewerbs-/und bandenmäßiges Handeln
Besitz/Verschaffung von Kinderpornografie
Verbreitung von Kinderpornografie
2005
2006
2007
2008
Veränderung
2007/08 in %
1.035
1.247
1.287
1.573
2.345
+49,08
24
35
29
24
12
-50,00
481
463
513
686
1.238
+80,47
244
423
339
444
292
-34,23
Gegenüber 2007 ist mit 49% ein erheblicher Anstieg in der Gesamtbetrachtung dieses Deliktsfeldes zu beobachten, wobei die „Verbreitung kinderpornografischer Schriften (Erzeugnisse) durch gewerbs-/und bandenmäßiges Handeln erneut zurückgegangen ist. Gleiches
gilt für die Verbreitung von Kinderpornografie.
Erschreckend ist der Anstieg der Fälle, in denen der Besitz bzw. die Verschaffung von kinderpornografischem Material verfolgt werden musste. Hier haben sich die Fälle zum Vorjahr
fast verdoppelt. Zum einen kann diese Steigerung noch immer mit den Verfahren der „Operation Himmel“ in Verbindung gebracht werden, die erst im Berichtsjahr in die polizeiliche
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74
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Kriminalstatistik eingeflossen sind. Zum anderen werden sogenannte „peer to peerNetzwerke“ (eDonkey2000 etc.) verstärkt automatisiert überwacht. Diese Steigerung der
Fallzahlen ist in fast allen Polizeiinspektionen spürbar gewesen. Es wurde berichtet, dass die
Verfahren sehr zeitaufwendig sind, viel Personal binden und zu einer enormen psychischen
Belastung der Sachbearbeiter führen. Auch wurde festgestellt, dass sich durch die zunehmende Berichtserstattung in den Medien vermehrt „aufmerksame Bürger“ an die Polizei
wenden und Hinweise auf pornografische Seiten geben.
Der Trend, in den Besitz von kinderpornografischem Material zu gelangen, ist ungebrochen.
Inwieweit ein „access-blocking“, wie immer wieder gefordert wird, letztmalig durch die Bundesregierung auf dem III. Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern im November 2008, einzelnen Nutzern den Zugang zu derartigem Material verwehren wird, bleibt abzuwarten. Offenbar muss multimediale Kompetenz noch immer mit dem Besitz von kinderpornografischen Bild- oder Filmmaterial unterstrichen werden. In den Köpfen vieler Bürger
sind es nur Bilder, die heruntergeladen werden. Vergessen wird dabei, dass jede Abbildung
und jede Filmsequenz den sexuellen Kindesmissbrauch dokumentieren.
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Speicherung von Verbindungsdaten greifen noch
nicht. Die überwiegende Zahl der Provider wartet noch Gerichtsurteile ab, in denen abschließend geklärt werden soll, ob und wie diese rechtlichen Vorschriften umgesetzt werden müssen. Hier ist allerdings in naher Zukunft mit entgültigen Entscheidungen zu rechnen.
Seit dem 05.11.2008 ist der § 184 c StGB – Verbreitung, Erwerb und Besitz von jugendpornografischen Schriften in Kraft. Hintergrund war die Erwägung des Rechtsausschusses, dass
die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz kinderpornografischer Schriften einen höheren
Unrechtsgehalt aufweisen als die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz jugendpornografischer Schriften.14
Mit der Gesetzesänderung einher erging auch eine Ergänzung der §§ 15 und 18 des Jugendschutzgesetzes. Es ist zu erwarten, dass diese Vorschrift einen ernormen Zuwachs polizeilichen Handelns herbeiführen wird. In diesem Kontext ist auch der Besitz und die Verschaffung sogenannter „Posingbilder“ zu sehen, der durch Rechtsnormänderung strafrechtlich wiederum relevant geworden ist.
Die Anzahl der durchgeführten Umfangsverfahren hat zwar abgenommen, dafür wurden jedoch innerhalb eines Verfahrens mehr strafprozessual eigenständige Verfahren abgewickelt,
so dass die Anzahl der Beschuldigten etwa auf Vorjahresniveau geblieben ist.
Tabelle 50: Entwicklung der Umfangsverfahren
2004
Anzahl der Umfangsverfahren
89
2005
147
2006
2007
118
89
2008
59
Veränderung
2007/08 in %
-33,70
Umfassende Informationen zum Thema Kinderpornografie finden sich unter: www.polizeiberatung.de/aktionen/Kinderpornografie Die Seite gibt wertvolle Tipps, benennt Ansprechpartner und Hilfeeinrichtungen und gibt Verhaltensratschläge für den Fall der Konfrontation
mit entsprechenden Inhalten im Internet.
14
JMS-Report – Oktober 5/2008
Landeskriminalamt Niedersachsen
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
6.3
Kindeswohlgefährdung
Im vergangenen Jahr hat es erfreulicher Weise keine aufsehenerregenden kindlichen Todesfälle in Niedersachsen gegeben.
Das Thema war jedoch häufig in der Presse vertreten, da es zahlreiche Initiativen gab, noch
mehr zum Schutz der Kinder zu tun. Nennenswert ist hier u.a. die Initiative des Bundesjustizministeriums bezüglich der Einführung eines erweiterten Führungszeugnisses und des
Gesetzes zur Erleichterung familiengerichtlicher Maßnahmen bei Gefährdung des Kindeswohls.
Das Statistische Bundesamt hat in einer Pressemitteilung vom 15.07.200815mitgeteilt, dass
die Jugendämter 2007 statistisch 77 Kinder Tag für Tag in Obhut genommen haben; 8%
mehr als im Jahr 2006. Dies lässt aufhorchen, ist jedoch nur eine Maßnahme, um das Leid
der Kinder zu verringern.
Bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung existiert ein großes Dunkelfeld, weil die Tat
in der Regel in der Abgeschlossenheit der familiären Wohnung geschieht, so dass ein Eingreifen von Außen oft nur schwer möglich ist. Das große Dunkelfeld bewirkt eine nur sehr
unvollständige Abbildung der mit dieser Problematik verbundenen Straftaten in der PKS mit
der Folge, dass zwar Hinweise auf die quantitative und qualitative Relevanz dieser Fälle gegeben werden können, ein verlässliches Bild vom Ausmaß und der Entwicklung dieses Phänomens damit aber nicht erstellt werden kann.
Hier muss das Umfeld der betroffenen Kinder weiter sensibilisiert werden, um diese als Helfer zu gewinnen und in die Lage zu versetzen, mögliche Verdachtsfälle zu erkennen und
darauf angemessen zu reagieren. In diesem Zusammenhang bedarf es auch rechtlicher
Grundkenntnisse, damit potenzielle Zeugen und Helfer im Bewusstsein von Rechtssicherheit
handeln können.
Dieses Thema wurde durch die KPK-Initiative „Förderung des Zeugen- und Helferverhaltens
bei Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung“ aufgegriffen. Die Initiative richtet sich
an Lehrkräfte der Grundschule und Förderschule sowie der Sekundarstufe I, Sozialpädagogische Fachkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger,
ehrenamtlich und hauptamtliche Multiplikatoren aus dem Bereich des Sports und auch beispielsweise der offenen Jugendarbeit.
In einer ressortübergreifenden Projektgruppe bestehend aus Vertretern der Kultusministerkonferenz, der Ministerkonferenz für Arbeit und Soziales, der Jugend- und Familienministerkonferenz, der Sportministerkonferenz und des Programms Polizeiliche Kriminalprävention
wird eine Handreichung für Lehrer, Erzieher und Sporttrainer erarbeitet. Diese enthält Informationen zur Erkennung von Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung sowie zur
angemessenen Reaktion bei Verdachtsfällen. Darüber hinaus werden für die breitere Öffentlichkeit Informationen im Internetportal www.polizei-beratung.de bereit gestellt. Für Multiplikatoren ist didaktisches Material vorgesehen, mit dem sie die Initiative sowie die Medien inhaltlich vorstellen und für deren Verbreitung werben können.
15
Jamt; Heft 07-08 / 2008
Landeskriminalamt Niedersachsen
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76
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
6.3.1
Misshandlung von Schutzbefohlenen
Tabelle 51: Misshandlung von Schutzbefohlenen 1999 - 2008
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Veränderung
2007-08 in %
Fälle
TV Gesamt
NDTV
Opfer gesamt
Opfer 0-14 Jahre
247
273
43
281
195
287
312
42
319
197
354
353
48
404
247
376
416
47
418
292
369
410
56
400
300
392
423
72
444
308
368
430
72
436
303
402
474
79
502
368
461
553
80
573
434
421
479
65
525
385
-8,68
-13,38
-18,75
-8,38
-11,29
2008 wurden fast 9% weniger Fälle als 2007 registriert. Im 10-Jahresvergleich gab es lediglich im Vorjahr mehr Fälle. Die Aufklärungsquote lag in den letzten 10 Jahren unverändert
bei 98 bis 100% - wird ein Fall bekannt, dann ist auch nahezu immer die Zuordnung zu einem/einer Tatverdächtigen möglich.
Die Tatverdächtigen setzen sich aus 194 Frauen und 285 Männern zusammen. Die Altersgruppe der 30 bis 40-Jährigen mit 175 Tatverdächtigen ist am stärksten vertreten, gefolgt
von den 40 bis 50-Jährigen mit 148 Tatverdächtigen. Sehr junge Tatverdächtige (bis 18 Jahre) sind eher selten (2 Kinder und 5 Jugendliche im Jahr 2008).
Alkoholeinfluss spielte bei 37 Tatverdächtigen eine Rolle.
Die PKS 2008 weist 421 Fälle mit 525 Opfern auf, davon 474 Minderjährige. Die Mehrzahl
der 525 Opfer ist unter 14 Jahre alt (73%). Einhergehend mit dem Rückgang der Fallzahlen,
weisen alle Opfergruppen Rückgänge auf. Zu beachten ist, dass es Fälle gibt, bei denen
mehr als ein Opfer vorhanden ist. Die Opferentwicklung wird auf Tabelle 53 näher dargestellt.
Es kann nur darüber spekuliert werden, ob der Rückgang der Fallzahlen evtl. damit zusammenhängt, dass die Jugendämter im Vorfeld häufiger tätig wurden, d.h. unterbindende oder
präventive Maßnahmen ergriffen worden sind, und es somit nicht mehr zu einer Anzeigenerstattung gekommen ist.
Tabelle 52: Altersstruktur der Opfer; Misshandlung von Schutzbefohlenen 1999 - 2008
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Opfer Gesamt
männlich
weiblich
Kinder bis 6 Jahre
männlich
weiblich
Kinder 6 bis 14 Jahre
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
Minderjährige Opfer
Gesamt
281
158
123
81
49
32
114
66
48
50
27
23
245
319
165
154
85
47
38
112
67
45
78
34
44
275
404
190
214
103
56
47
144
80
64
69
23
46
316
418
197
221
118
47
71
174
76
98
85
49
36
377
400
172
228
118
76
98
182
75
107
68
35
33
368
444
216
228
114
55
59
194
101
93
99
44
55
407
436
224
212
118
71
47
185
100
85
88
38
50
391
502
271
231
157
89
68
211
124
87
100
51
49
468
573
273
300
205
100
105
229
128
101
95
32
63
529
525
256
269
176
97
79
209
114
95
89
29
60
474
Veränderung
2007-08 in %
-8,38
-6,23
-10,33
-14,15
-3,00
-24,76
-8,73
-10,94
-5,94
-6,32
-9,38
-4,76
-10,40
Die PI Göttingen berichtet von einer sehr positiven Zusammenarbeit mit der Kinderklinik des
Universitätsklinikums Göttingen. Das Verhalten der dortigen Ärzte wird als vorbildlich geschildert. Es wird jeweils im Einzelfall entschieden, ob die Einschaltung des zuständigen Jugendamtes dem Kind zukünftig genügend Schutz bietet oder ob darüber hinaus strafverfolLandeskriminalamt Niedersachsen
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77
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
gende Schritte einzuleiten sind. Polizei und Staatsanwaltschaft werden als Partner in den
Präventionsbemühungen für das Kindeswohl gesehen.
6.3.2
Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht
Im Berichtsjahr wurde in 63 Fällen gegen 81 Tatverdächtige (30 männlich/ 51 weiblich) ermittelt. Wie schon in den Vorjahren waren es überwiegend weibliche Tatverdächtige, die in Erscheinung traten. Die Mehrzahl der Tatverdächtigen war in der Altersgruppe der 30 bis unter
40-Jährigen (38 TV) zu finden. Acht der 12 NDTV befinden sich ebenfalls in der Altersgruppe
der 30 bis unter 40-Jährigen. Unter Alkoholeinfluss standen sich 20 Tatverdächtige. Minderjährige als Täter spielten nach wie vor keine Rolle.
Tabelle 53: Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 1999 - 2008
1999
2000
2001
2002
2003
2005
2006
2007
2008 Veränderung
2007-08 in %
Bekannt gewordene
Fälle
Aufgeklärte Fälle
Aufklärungsquote in %
TV Gesamt
NDTV
Anteil NDTV an TV
Gesamt in %
58
56
47
75
67
65
65
68
63
-7,35
57
56
47
74
67
64
65
64
62
98,28
100
100 98,67
100 98,46
100 94,12 98,14
68
79
59
85
85
81
89
78
81
21
11
15
22
10
15
6
12
15
22,06 26,58 18,64 17,65 25,88 12,34 16,85 7,69 14,82
-3,13
+4,30
3,85
100,00
7,13
Eine Aufschlüsselung der Opferzahlen ist nicht möglich, da es sich nicht um ein Opferdelikt
im Sinne der PKS handelt und somit keine Opferangaben zu erlangen sind.
6.3.3
Prävention und Intervention im Vorfeld von Straftaten
Das Modellprojekt „Koordinierungszentren Kinderschutz - Kommunale Netzwerke früher Hilfen“ hat bereits im Bericht 2007 Erwähnung gefunden. Da das Projekt fortbesteht und die
Polizei eingebunden ist, wird nachfolgend ein kurzer Sachstand gegeben.
Das LKA Niedersachsen hat die zentrale Koordinierung des auf drei Jahre angelegten Projektes im Polizeibereich an den vier Standorten in der Stadt Lüneburg, Stadt und Region
Hannover, Stadt Oldenburg und Stadt Braunschweig übernommen. Inhaltlich wird das Eckpunktepapier des MS bei der polizeilichen Umsetzung vor Ort begleitet.
Die Gesamtverantwortung obliegt dem im Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit gebildeten Lenkungsausschuss.
Der Sachstand der „Koordinierungszentren Kinderschutz - Kommunale Netzwerke früher
Hilfen“ wird beispielhaft anhand des Modellstandortes Hannover dargestellt.
Das Koordinierungszentrum Kinderschutz Hannover hat im März 2008 seine Arbeit aufgenommen. Gemeinschaftliche Träger des Projektes sind die Landeshauptstadt Hannover und
die Region Hannover. Die genannten Projektträger bilden gemeinsam mit dem Hauptkooperationspartner, dem Kinderkrankenhaus auf der Bult, die Entscheidungsebene in einer Lenkungsgruppe. Für die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen sind zwei Projektkoordinatorinnen verantwortlich. Daneben soll ein Beirat, in dem u.a. auch die Polizeidirektion
Hannover vertreten ist, die inhaltliche Arbeit des Koordinierungszentrums Kinderschutz unterstützen.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Die Beiratsmitglieder können Anregungen zur Umsetzung von Maßnahmen geben und haben darüber hinaus die Aufgabe von Multiplikatoren, in dem sie für den Informationstransfer
in die eigene Organisation sorgen.
Der inhaltliche Schwerpunkt am Modellstandort Hannover liegt auf der Vernetzung des Gesundheitswesens (GW) und der Jugendhilfe (JH) für die Zielgruppe der Kinder im Alter von 0
bis 6 Jahren (besonderer Fokus: 0 – 3 Jahre).
In dem Zusammenhang sollen verbindliche Kooperationsstrukturen geschaffen sowie vorhandene Hilfsangebote vernetzt und weiterentwickelt werden.
Das erste Jahr des bis zum August 2010 ausgelegten Modellprojektes diente der Lenkungsgruppe zum Erstellen einer Bestandsanalyse auf der Ebene des Gesundheitswesens (GW)
und der Jugendhilfe (JH).
Die Bestandanalyse führte zu folgendem Ergebnis für den Standort Hannover:
•
•
•
•
•
In den einzelnen Institutionen bestehen bereits gute Organisationsstrukturen zum Kinderschutz
Definierte Prozessabläufe bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung sind vorhanden und
bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekannt
Es besteht ein hohes Interesse, mit externen Institutionen / Professionen zu einer standardisierten Vorgehensweise zu kommen
Klar definierte Verantwortlichkeiten sowie Verbindlichkeit werden als erforderlich angesehen
Es besteht der Wunsch nach Qualifizierung im Kinderschutz
Auf der Basis dieser ersten Ergebnisse wurde am 14. Januar 2009 der Beirat zum Koordinierungszentrum Kinderschutz Hannover einberufen.
Diesem Beirat gehört neben diversen anderen Behörden, Einrichtungen, Institutionen und
medizinischen Vertretern aus der Kinder- und Jugendmedizin, eine Vertreterin der Polizeidirektion Hannover an.
Anlässlich der konstituierenden Beiratssitzung wurden seitens der Lenkungsgruppe folgende
Handlungsempfehlungen als Fazit der Bestandsanalyse eingebracht:
I.
II.
III.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
• Information über die jeweiligen Arbeitsgebiete
• Festlegung der Ansprechpartner
• Definition der Schnittstellen
• Kompatibilitätsprüfung der internen Prozessabläufe
Standardisierung der Prozessabläufe
• Festlegung von Risikofaktoren / Indikatoren
• Definition von Schwellenwerten
• Festlegung von verbindlichen Reaktionsketten
Produkt: schriftliche Kooperationsvereinbarung
Qualifizierung
• Modulares Qualifizierungsprogramm
(Überblickswissen und vertiefende Themenbereiche)
Das weitere Vorgehen, insbesondere die fachliche Arbeit in themenorientierten interdisziplinären Arbeitsgruppen, wurde verabredet. Der Beirat wendet sich im Rahmen zukünftiger
Sitzungen der inhaltlichen Arbeit unter Hinzuziehung weiterer Experten zu.
In den Standorten Stadt Braunschweig und Stadt Oldenburg ist das Projekt analog umgesetzt worden. Probleme sind dabei nicht bekannt geworden.
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Fallbeispiele:
•
Die leibliche Mutter und ihr Lebensgefährte stehen im Verdacht, ihre 2 und 8 Jahre alten Kinder körperlich
misshandelt zu haben. Seitens der Kinderklinik und der Familienrichterin ergehen die Feststellungen zur
Kindeswohlgefährdung, so dass eine Unterbringung in einer Pflegefamilie unabdingbar ist. Bei der rechtsmedizinischen Geschädigtenuntersuchung zeigen die Kinder sichtbare, äußere Verletzungsmerkmale von
stumpfer Gewalt ( Hämatome im Gesicht, Brustbereich, Unterkiefer, zum Teil schon verschorfte Schürf- /
Kratzwunden, fehlender Zahn ).
•
Gegen die Eltern von 7 Kindern im Alter von 4 bis 19 Jahren wurde bereits im Jahr 2005 ein Strafverfahren
wegen „Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht“ eingeleitet. Den Eltern wurde vorgeworfen, durch
die gröbliche Verletzung ihrer Fürsorge- und Erziehungspflicht einen kriminellen Lebenswandel ihrer Kinder
bewirkt zu haben. Staatliche Hilfen (Jugendamt pp.) zur Abwendung dieser Situation wurden nicht in Anspruch genommen bzw. abgelehnt. Mit Ausnahme des Jüngsten sind bereits sämtliche Kinder im erheblichen Maße strafrechtlich in Erscheinung getreten. Der älteste Sohn wird in der Datei „Erwachsene Intensivtäter“ geführt; die beiden jüngeren Schwestern waren „Minderjährige Intensivtäter“ (beide sind zwischenzeitlich volljährig) und ein 14-jähriger Bruder wurde 2007 als Intensivtäter in die Datei aufgenommen. Nach Einholung/Vorlage von Stellungnahmen des Jugendamtes zu der familiären Situation kam dieser Fall im Sommer 2007 zur Anklage. Dieses Verfahren wurde vorläufig gegen die Auflagen der Sicherstellung eines regelmäßigen Schulbesuches des 14-jährigen Sohnes und des Besuches eines Deutschkurses durch die Eltern eingestellt. Gegen beide Auflagen wurde von Seiten der Eltern verstoßen. Anfang März 2008 fand eine
erneute Verhandlung beim Amtsgericht Hannover gegen die Eltern des Intensivtäters wegen Verletzung der
Fürsorgepflicht statt. Seitens des Jugendamtes konnte sichergestellt werden, dass der Sohn regelmäßig eine Heimschule besucht, in der er auch untergebracht wurde. Vor diesem Hintergrund wurde das Verfahren
wiederum vorläufig gegen die Auflage des Besuches eines Deutschkurses durch die Eltern eingestellt. Der
erkennende Richter machte aber deutlich, dass bei einem erneutem Verstoß gegen die Auflage das Verfahren abermals eröffnet wird und in diesem Falle mit einer Bestrafung zu rechnen ist. Zwischenzeitlich ist der
junge Intensivtäter aus dem Heim zurück und wohnt wieder bei seinen Eltern. Die weitere Entwicklung bleibt
abzuwarten.
•
In der Wohnung kam es zu einem heftigen Streit zwischen Mutter und Tochter. Im Verlauf dieses Streits
schlug die Mutter der 13-Jährigen mit einem Besenstiel auf den Kopf, schubste die Tochter zu Boden und
hielt sie dort fest. Auf dem Boden liegend hat die Mutter der Tochter zweimal in den Arm gebissen und sie
mit den Fäusten in den Rücken geschlagen. Anschließend verwies die Mutter ihre Tochter aus der Wohnung. Das Mädchen ging zunächst zu einer Freundin und wurde dann zur Polizei gebracht. Dort sagte die
13-Jährige aus, dass es in der Vergangenheit schon häufig zu Handgreiflichkeiten durch die Mutter gekommen sei und sie in ihrem Heimatland zwangsverheiratet werden soll. Das Mädchen wurde im Krankenhaus
untersucht, wo sie stationär verblieb. Das Jugendamt wurde in Kenntnis gesetzt und strafrechtliche Ermittlungen gegen die Mutter eingeleitet.
6.4
Jugendschutz
In der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) existiert ein Summenschlüssel für Jugendschutzbestimmungen, der in den letzten 10 Jahren landesweit zwischen 88 und 140 Straftaten
auswies, wobei diese durch „Verbreitung von kinderpornografischen Erzeugnissen“ geprägt
wurden. Da nur Straftaten (§ 27 II JuSchG) und keine Ordnungswidrigkeiten erfasst werden,
hat dieser Summenschlüssel keinerlei Aussagekraft zum Jugendschutz, so dass auf eine
weitere Darstellung verzichtet wird. Adressat beim Jugendschutz sind primär Erwachsene
(Betreiber/Verantwortliche, Konzessionsinhaber) und nicht Minderjährige selbst.
Das Jahr 2008 wurde durch die Konzeption „Intensivierung der Kontrollmaßnahmen zur Verhinderung von Straftaten durch alkoholbeeinflusste minderjährige Personen“ geprägt und
zusätzlich von der Diskussion um „Testkäufe“ dominiert. Es ist festzustellen, dass Alkoholkonsum offensichtlich öffentlich toleriert wird. Gesetze zum illegalen und übermäßigen Verzehr werden allein nicht ausreichen um diesem Phänomen beizukommen. Hinsichtlich des
Alkoholkonsums müssen Eltern und Erwachsene Vorbild für Minderjährige sein. Es sollte
eine Selbstverständlichkeit sein, dass sie ihren Kindern Alkohol verbieten und Fehlverhalten
kritisieren.
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
6.4.1
Zusammenarbeit mit anderen Behörden
Die Zusammenarbeit mit anderen im Jugendschutz zuständigen Behörden (Jugend- / Ordnungsämter, Verwaltungsbehörden) wird allgemein als problemlos und gut bezeichnet.
Nur sehr selten wird bemängelt, dass die Kommunen die ihnen originär zugewiesene Aufgabe des kontrollierenden Jugendschutzes und des Vollzuges der Vorschriften des Jugendschutzgesetzes nicht wahrnehmen.16
In vielen Landkreisen/Städten/Gemeinden existieren gemeinsame Arbeitsgruppen zwischen
Jugendamt und Polizei, in denen Konzeptionen erarbeitet und fortgeschrieben werden. U.a.
sind eigenständige Projekte entstanden, wie z.B. „Hart am Limit – das Projekt Halt“ in Osnabrück als Modellstandort und anderen Kommunen; „Alkohol-frei-willig-ohne“ in Rotenburg;
„Keine Kurzen für die Kurzen“ in Cloppenburg/Vechta; „Alkoholfreie Zone – Bona Vita“ in
Lüneburg; „STOP-Stark ohne Promille“ in Goslar oder „Streetlife“ in Wolfsburg.
Fallbeispiele:
•
In der PI Gifhorn konnte auf Initiative der Polizei zusammen mit den Jugendbehörden erreicht werden, dass
beim alljährlichen „Steinhorster Bierathlon“ das Mindestalter der Teilnehmer auf 18 Jahre heraufgesetzt
wurde.
•
In der PI Cloppenburg/Vechta wurde eine „Richtlinie“ zwischen Polizei, Ordnungsamt und Gastwirten beschlossen, nach der unter 16-Jährige grundsätzlich keinen Zutritt haben und ausschließlich Bundespersonalausweise (BPA) und keine Schülerausweise akzeptiert werden.
•
Bei dem Projekt „U 18 - Tanzrauschparty ganz ohne Alkohol und Nikotin“ in Delmenhorst/Oldenburg-Land
mit einer Resonanz von über 1.000 Teilnehmern wird Jugendlichen gezeigt, dass Feiern auch ohne Alkohol
möglich ist.
6.4.2
Jugendschutzkontrollen
Die PI Goslar unterscheidet mittlerweile in präventive und repressive Kontrollen, wobei alle
involvierten Fachbereiche (Jugendschutz, Jugendhilfe, Ordnungsamt, Polizei) vertreten sind.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das größtmögliche Fachwissen vor Ort ist und sofort
gehandelt werden kann.
Die PI Diepholz hat auf den Schwerpunkt „Alkoholmissbrauch durch Minderjährige“ mit einer
eigenen Konzeption reagiert und u.a. eine Jugendkontrollgruppe eingerichtet, die mehrere
Kontrollen auf Volksfesten und in Discotheken durchgeführt und dabei Ordnungswidrigkeiten
festgestellt hat. Die Kontrollen haben in der Öffentlichkeit eine positive Resonanz erbracht. In
Absprache mit der Staatsanwaltschaft werden Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet, wenn eine strafmündige Person Alkohol an einen Minderjährigen abgegeben hat, der
durch den Konsum eine Alkoholkonzentration von über einem Promille und Ausfallerscheinungen zeigt. Bei einer Alkoholvergiftung, die ärztlich behandelt werden muss, werden in
jedem Fall die Ermittlungen wegen Verdachts der Körperverletzung aufgenommen. In Diepholz wurde bislang sechs Strafverfahren eingeleitet.
Bei den ab Ende des Jahres 2008 von der Verwaltung und Polizei gemeinsam durchgeführten Testkäufen von Alkohol durch Minderjährige wurden Beanstandungsraten von bis zu
70% festgestellt. Allerdings konnten, z.B. im Raum Hannover mit 158 Verkaufsstellen, auch
nur 7% der insgesamt 2.000 Verkaufsstellen in Stadt und Region Hannover kontrolliert werden.
Im Laufe der Diskussion, auch um das Verbot von „Flatrate- und ähnlichen All-InclusiveParties“, wurden verstärkt Kontrollen der Discotheken hinsichtlich Eintrittsbeschränkungen
durchgeführt. Die Kontrollergebnisse bei den Discotheken sprechen überwiegend für ein
16
LKA NI, Richtlinie: „Jugendschutz – Zuständigkeiten der Polizei und Jugendämter“, Hannover 2004
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
verantwortungsbewusstes Verhalten der beruflichen Konzessionsinhaber. Erziehungsbeauftragungen müssen beispielsweise von den Eltern vor Ort und in Anwesenheit des Begleiters
unterschrieben werden, dazu wird der BPA des Minderjährigen am Eingang hinterlegt. Minderjährige werden dazu mit farbigen Bändern oder Stempeln gekennzeichnet, um dem Thekenpersonal die Abgabe zu erleichtern. Hierbei bleibt jedoch das Problem, dass Minderjährige von volljährigen Gästen nicht erlaubte Getränke erhalten.
Probleme bereiten teilweise nichtprofessionelle Veranstalter bei Stadtteil-, Schützenfesten
oder Zeltfeten. Ihnen werden zwar Hinweise zur Einhaltung des Jugendschutzes bei der
Gestattung der Feste übersandt, diese werden aber nicht immer in der erforderlichen Form
umgesetzt.
Fallbeispiel:
•
Die PI Rotenburg berichtet von einem „Schützenfest, bei dem die Verantwortlichen mit der Einhaltung des
JuSchG überfordert waren. „Zettel zur Erziehungsbeauftragung lagen einfach so herum!“
Anzeigen nach dem Jugendschutzgesetz wurden nicht nur nach Kontrollen, sondern in vielen Fällen aus der allgemeinen Sachbearbeitung (z.B. nach Vernehmungen in anderer Sache) gefertigt.
Bei durchgeführten Kontrollen wurden Jugendliche oftmals mit mitgebrachten Getränken
angetroffen. Die meisten entgingen durch freiwilliges Wegschütten einem Platzverweis.
Festgestellte Trends und Fallbeispiele:
•
In Hannover stellte man einen (zumindest subjektiven) Trend zu härteren Getränken und eine deutliche
Zunahme mitgebrachter Getränke zu öffentlichen Veranstaltungen fest.
•
In Northeim wurden deutlich alkoholisierte Sorgeberechtigte festgestellt. Erziehungsbeauftragte waren in
vier Fällen mit Werten von über 1,62%o AAK stark angetrunken. In sechs Fällen konnten Eltern ihre Jugendlichen nicht abholen, weil sie selbst unter Alkoholeinfluss standen.
•
In Stade wird Minderjährigen in einigen Discos grundsätzlich der Eintritt verwehrt.
Weitere Fallbeispiele siehe Ziffer 6.5 des Berichtes.
6.4.3
Jugendmedienschutz
Zu den Gefährdungen für Minderjährige zählen die nicht altersentsprechenden, jugendgefährdenen oder verbotenen Darstellungen in den Bereichen Gewaltverbrechen, Rechts- oder
Linksextremismus und (Kinder-) Pornografie. Dazu kommen noch Gefahren, denen Kinder
und Jugendliche ausgesetzt sein können, wenn Erwachsene das Internet beispielsweise zur
Kontaktaufnahme mit dem Ziel des sexuellen Missbrauchs nutzen.
Die Möglichkeiten der „Neuen Medien“ (Handy, Internet, Web 2.0, Online-PC-Spiele, Communities, Chat-Rooms, Foren) scheinen unbegrenzt, die Vorteile überwiegen und keiner
möchte auf sie verzichten. Festzustellen ist ein fehlendes Risiko- und Unrechtsbewusstsein
bei den Nutzern. Was technisch machbar ist, ist scheinbar vertretbar.
Diverse Beispiele zeigen Gefahren auf Opfer oder Täter zu werden und deuten auf ein gänzlich verändertes Reaktions- und Kommunikationsverhalten junger Leute hin, bei dem die
scheinbare Anonymität (Verwendung von „Nicknamen“) oder bewusst gefälschten Identitäten
(„Fake“) eine große Rolle zu spielen scheint.
Fallbeispiele:
•
In Langenhagen wird ein Foto mit mehreren Schülern (mit Schlagstock, Messer und Schlagring bewaffnet) in
eine Community gestellt. Im Schneeballsystem wurden hierzu 2.000 Aufrufe mit 400 erniedrigenden, beleidigenden und religionsverachtenden Kommentaren von Mitschülern verzeichnet. Im weiteren Verlauf kam es
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Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
zu tatsächlichen Körperverletzungen mit mehreren Beteiligten in der Schule, die umfangreiche Ermittlungen
der Polizei nach sich zogen.
•
In Cloppenburg fertigt ein 13-jähriges Mädchen von sich Fotos in Unterwäsche und sendet diese an eine
angebliche „Modelagentur“. Der Täter hatte auf diese Weise weit über 1.000 Fotos von weiblichen Kindern
auf seinem PC gespeichert. Anmerkung: Auch wenn hierbei noch nicht ein Missbrauchstatbestand aus dem
StGB gegeben sein sollte, könnte dennoch ein Verstoß nach § 4 Jugendmedienschutzstaatsvertrag (JMStV)
vorliegen, wenn die Fotos im Internet „angeboten“ werden.
•
Ein 11-jähriger Junge macht in einem Chat-Room Bekanntschaft mit einem 25-jährigen Mann, der ihn
schließlich ohne Wissen der Eltern insgesamt fünfmal heimlich besucht. Der pädophile Täter hat im Laufe
der Chat-Beziehung dem 11-jährigen Jungen beim Chatten erklärt, welche Einstellungen er am PC verändern muss, so dass Geschwister und Eltern keine Rückschlüsse ziehen und Nachforschungen anstellen
können! Die Wohnorte liegen 200 km auseinander.
•
In mehreren Fällen wurden heimliche Bild- und Tonaufnahmen von Personen illegal aus geschützten Räumen aufgenommen und anschließend ins Internet eingestellt oder über Handy verbreitet.
Die Verschiebung der Kriminalität in die digitale Medienlandschaft macht auch vor dem Jugendschutz nicht halt.
Fallbeispiel:
•
In Harburg hat ein Verkäufer über eine Verkaufsplattform Alkohol (Branntwein) an Minderjährige veräußert.
Im Berichtsjahr wurde die ressortübergreifende Zusammenarbeit (präventiv und repressiv)
mit den zuständigen Behörden und Einrichtungen aus dem Medienschutzbereich (Niedersächsische Landesmedienanstalt, Jugendschutz.net, Klicksafe, Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) vorangetrieben. Konzepte, Kampagnen oder Tagungen, z.B. den Safer
Internet Day von Klicksafe oder die kostenlose Vortragsmodule der NLM für Schulen, hat das
LKA den polizeilichen Präventionsteams in Niedersachsen empfohlen.
Das LKA ist beim „Runden Tisch Medienkompetenz“ vertreten, der bei der Staatskanzlei angegliedert ist und per Landtagsentschließung gebildet wurde.
Um die Gefährdungen für Minderjährige zu minimieren kann es nicht allein das Ziel sein, die
Gefahren des Internets gegenüber Kindern und Jugendlichen ausschließen zu wollen, indem
man lediglich auf Maßnahmen des Vorenthaltens von bestimmten Internetangeboten (z.B.
durch den Einsatz von Filtersoftware) zurückgreift. Vielmehr müssen Kinder und Jugendliche
auf die möglichen Gefahren vorbereitet, ihre Fragen beantwortet und zu einem sicherheitsbewussten Verhalten in der virtuellen Welt hingeführt werden. Die Steigerung ihrer Medienkompetenz ist dabei als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen, die folglich die Einbindung aller Verantwortlichen zwingend erfordert.17
Die Polizei ist in das bundesweite Konzept „Bekämpfung der Kriminalität im Internet – Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche“ eingebunden, woraus die Kampagne „Kinder
sicher im Netz“ entstanden ist.
Im Berichtsjahr wurde vermehrt der Wunsch vernommen, für die Nutzer der neuen Medien
einen Führerschein (Cyber-Licence) einzuführen. Der § 1 der StVO – Grundregel - könnte
als Beispiel für eine Verkehrs-Ordnung im Internet herangezogen werden: „Die Teilnahme
am (Straßen-) Internetverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Jeder
(Verkehrs-) Internetteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“
17
Konzeption „Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefahren des Internets“ ProPK
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83
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
6.5
Alkoholeinfluss
Mit einer Gesamtzahl von 3.712 tatverdächtigen Minderjährigen unter Alkoholeinfluss im Jahr
2008 liegt der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtzahl der alkoholisierten Straftäter (33.853
TV unter Alkohol) bei rund 11%. Im Jahr 2007 lag dieser Anteil noch bei 12,1%.
Noch im Jahr 2007 waren 4.551 minderjährige Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss verzeichnet worden, was gegenüber 2006 einen Anstieg um 1.732 Tatverdächtige (61,73%)
bedeutete.
Eine Fortschreibung dieser Auswertung ist für 2008 nicht mehr möglich, da die Umstellung
der Zählweise auf den SsTB-Standard keine vergleichbaren Daten zu den Tatverdächtigen
liefert. Der 10-Jahresvergleich der einzelnen Delikte ist als Anlage 7 zwar beigefügt, ist jedoch nur eingeschränkt nutzbar.
Um das Phänomen des Alkoholeinflusses bei Minderjährigen beschreiben zu können, wird
bei der Darstellung der minderjährigen Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss von dem bisherigen Prinzip der TV-Zahlen abgewichen und die folgenden Ausführungen stützen sich auf
die Anzahl der aufgeklärten Fälle. Hier lässt sich für die Altersgruppen der Minderjährigen ein
verlässlicher 10-Jahresvergleich erstellen. Das Ergebnis ist in der folgenden Tabelle abgebildet:
Tabelle 54:Aufgeklärte Fälle unter Alkoholeinfluss
1999
Gesamt
Kinder
Jugendliche (14
bis 16 Jahre)
Jugendliche (16
bis 18 Jahre)
Minderjährige
Heranwachsende
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung z. 2008
Vorjahr in %
Veränderung z.
Vorjahr in %
25.492
26.948
26.460
29.728
31.346
31.232
35.151
32.799
45.828
39,72
50.501
10,20
62
55
20
47
55
36
61
34
93
173,53
112
20,43
411
563
684
576
691
624
654
531
1047
97,18
1.086
3,72
1986
2121
2093
2307
2272
2482
3155
2407
3951
64,15
4232
7,11
2.459
2.739
2.797
2.930
3.018
3.142
3.870
2.972
5.091
71
5.430
6,66
3.520
3.883
3.817
4.479
4.669
4.570
5.457
5.049
7.934
57,14
8995
13,37
Die Betrachtung der Fallzahlen bestätigt zum einen den enormen Anstieg der alkoholbeeinflussten Straftaten junger Menschen von 2006 auf 2007, zum anderen bestätigt sich die
Vermutung eines weiteren, wenn auch deutlich schwächeren Anstiegs von 2007 auf 2008.
Hier ist für die Gruppe der Minderjährigen ein Anstieg von 6,66% zu verzeichnen, deutlich
größer ist der Anstieg bei den Heranwachsenden.
Diese Hellfeldbefunde einer zunehmenden Bedeutung von Alkoholisierung junger Menschen
stehen im Einklang mit in den letzten Jahren publizierten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten. So kommt eine Studie im Auftrag der WHO für das Jahr 2008 zu dem Ergebnis, dass
die Rate des Konsums von Alkohol bei Minderjährigen um 22% im Vergleich zu den zwei
vorangegangenen Jahren zugenommen hat.18
Auch die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durchgeführte Studie der
Jahre 2004 - 2007 prognostiziert einen weiteren Anstieg des Konsums von Alkohol bei Minderjährigen19. Es wurde festgestellt, dass nach einem Rückgang 2005 im Jahr 2007 vermehrt
12 bis 17-jährige junge Menschen regelmäßig Alkohol trinken (2007: 22% wenigstens einmal
18
Richter, Matthias; Hurrelmann, Klaus et al.; Gesundheit, Ungleichheit und jungendliche Lebenswelten, 2008. Im
Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
19
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Alkoholkonsum der Jugendlichen in Deutschland 2004 – 2007.
Ergebnisse der Repräsentativbefragungen, Köln 2007.
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pro Woche) und diejenigen, die Alkohol trinken, vermehrt zu exzessivem Trinken neigen
(2007: 26% einmal im Monat mehr als 5 Gläser an einem Tag).
Die Spuren dieses Konsumverhaltens lassen sich in der PKS deutlich erkennen.
Die Dienststellen berichten, dass Alkohol aus der Lebenswelt junger Menschen nicht mehr
wegzudenken ist. Alkohol wird in der Gesellschaft toleriert, bagatellisiert, verharmlost, unterschätzt und von den Jugendlichen und Heranwachsenden oft exzessiv konsumiert. Das sogenannten „Vorglühen“ vor Veranstaltungen ist üblich. Der Alkohol dazu wird der elterlichen
Bar entnommen oder käuflich erworben. Das führt dann häufig dazu, dass Minderjährige
„volltrunken“ aufgegriffen werden oder Feiern ausarten und nicht mehr kontrollierbar sind. So
hat es auch 2008 zahlreiche polizeiliche Einsätze gab.
In Hildesheim lief ein 11-jähriges Mädchen sturzbetrunken einem Busfahrer vor das Fahrzeug. Der Fahrer konnte
gerade noch rechtzeitig bremsen und die Polizei verständigen. Es wurden 2,26 Promille nachgewiesen. In Aurich
wurde eine 15-Jährige nach einer Maibaumfeier mit 3,9 Promille von Passanten auf dem Boden liegend aufgefunden. Eine 14-jährige Schülerin wurde in Cuxhaven mit dem Verdacht einer Alkoholvergiftung in eine Klinik
eingeliefert. Das Mädchen war zuvor nach dem Genuss von Wodka auf dem Schulhof zusammengebrochen.
Es ist weiter davon auszugehen, dass gerade bei Minderjährigen die unter Alkoholeinfluss
stehen, die Steuerungsfähigkeit und Hemmschwelle stark herabgesetzt ist und dadurch die
Gewaltbereitschaft wesentlich gefördert wird.
Bestätigt wird dies durch die Ausführungen der PI Osnabrück, die festgestellt hat, dass im
polizeilichen Alltag die Zahl der Einsätze und Lagen, bei denen es zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Polizeivollzugsbeamten und alkoholisierten Minderjährigen
kommt, zunehmen. Gleichzeitig steigert sich auch die „Qualität“ der Konfrontationen und die
Bereitschaft, körperliche Gewalt einzusetzen bzw. verbal ausfallend und beleidigend zu werden. Dies zieht in vielen Fällen Strafverfahren wegen Widerstand, Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung pp. und einen, verglichen zum ursprünglichen Anlass, unverhältnismäßig hohem Aufwand nach sich: ärztliche Untersuchungen und/oder Blutentnahmen;
das Sichern von Spuren und Beweismitteln; das Fertigen von Protokollen, Berichten und
Stellungnahmen sowie das Zuführen zu Sorgeberechtigten, Inobhutnahmestellen usw.. So
berichten Einzeldienstbeamte von Ereignissen, bei denen sie, obwohl in Überzahl, größte
Probleme und Schwierigkeiten mit völlig außer Rand und Band geratenen Jugendlichen hatten. Diese waren aufs äußerste erregt und infolge ihres Alkohol- und/oder Drogenkonsums
und „Adrenalinschubs“ quasi schmerzunempfindlich, entwickelten unglaubliche Kräfte und
Ausdauer bei der Abwehr polizeilicher Maßnahmen und konnten nur schwer gebändigt und
vor sich selbst geschützt werden konnten. Gleiche Erfahrungen wurden auch von Ermittlungsbeamten gemacht. Dies zeigt auf, dass das Phänomen „Alkoholmissbrauch“ weiter im
Blickpunkt stehen muss und auch die Polizei in ihren Bemühungen nicht nachlassen darf.
Neben weiteren polizeilichen Maßnahmen (siehe Ziffer 7.3) versucht das Konzept „Intensivierung der Kontrollmaßnahmen zur Verhinderung von Straftaten alkoholbeeinflusster Minderjähriger“ Einfluss auf den Phänomenbereich zu nehmen (siehe Ziffer 6.4).
Die PD Braunschweig hat ein Symposium zum Thema „Saufen ist zum Trend geworden –
zusehen oder handeln“ durchgeführt. 120 Teilnehmer aus Polizei, Einrichtungen der Jugendhilfe, Schulen und Justiz kamen zusammen, um Informationen und Wissen auszutauschen.
Landesweit wurde das Bundesprojekt „HaLt - Hart am LimiT“ gegen Alkoholmissbrauch bei
Jugendlichen in einigen Kommunen eingeführt (http://www.halt-projekt.de).
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Fallbeispiele:
•
Im vergangenen Jahr fiel eine 17jährige Jugendliche durch besonders renitentes Verhalten auf. Nach übermäßigem Alkoholkonsum lag sie in offensichtlich hilflosem Zustand auf der Straße. Als die herbeigerufene
Streife eintraf und sie nach Hause bringen wollte, widersetzte sie sich, versuchte die eingesetzten Polizeibeamten zu treten und beleidigte diese zu allem Überfluss auch noch aufs Übelste. Festgestellter Blutalkoholwert um 20.45 Uhr: 1,62 Promille.
•
Ein Jugendlicher (16 Jahre) warb per Internet in SchülerVZ für die Teilnahme an einer Trinkparty. Bei der
Kontrolle wurden dann tatsächlich 30 - 40 Leute vor Ort angetroffen, die sofort flüchteten, als sich die eingesetzten Beamten näherten. Weitere 13 Jugendliche wurden überprüft, bei denen insgesamt 3 Alkoholtests
durchgeführt werden mussten. Der höchste Wert lag bei 1,02 Promille.
•
Im Rahmen einer polizeilichen Kontrolle wurde u. a. ein stark alkoholisierter 15-Jähriger angetroffen. Er gab
an, einen Viertel Liter Wodka getrunken zu haben und führte ein Butterflymesser mit sich. Neben der Strafanzeige nach dem Waffengesetz wurde auch eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gegen den Verkäufer eines
Lebensmittelmarktes gefertigt, der den Wodka an den Jugendlichen verkauft hatte. Der Vater holte seinen
Sohn von der Wache ab; das Jugendamt wurde benachrichtigt.
•
In Hannover gerieten im Oktober 2008 in den frühen Morgenstunden zwei Jugendgruppen aneinander.
Insgesamt 15 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren festgestellt, die mit Flaschen und Holzlatten
aufeinander losgegangen waren. Vier Personen wurden verletzt. Alle Beteiligten waren alkoholisiert.
•
Drei Jugendliche (16/17 Jahre) und ein Heranwachsender (18 Jahre) zogen den Nachtstunden Wodka trinkend durch die Gegend. Dabei kam es zu vier Sachbeschädigungen mit einem Gesamtschaden von fast
2.000.-Euro. Durch die jungen Täter wurde ein Hausgeländer verbogen, die Scheibe einer Hauseingangstür
eingetreten, ein Motorroller umgeworfen und gegen einen PKW getreten. Ein Atemalkoholtest ergab Werte
zwischen 1,24 und 3,00 Promille.
•
Bei einem Osterfeuer kam es zu größeren Schlägereien zwischen Jugendlichen und Heranwachsenden.
Den eingesetzten Beamten standen 100 sehr aggressive Personen gegenüber, die aufgrund ihres Alkoholgenusses auf eine Ansprache nicht reagierten. Die Veranstaltung wurde aufgelöst.
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6.6
Vermisste Minderjährige
Gemäß PDV 389 gelten Minderjährige als vermisst, wenn sie ihren gewohnten Lebenskreis
verlassen haben und ihr Aufenthalt unbekannt ist. Sie gelten selbst dann als vermisst, wenn
sie Opfer einer Kindesentziehung geworden sind und ihr Aufenthalt im Ausland bekannt ist.
Grundsätzlich muss bei abgängigen Minderjährigen von einer Gefahr für Leib oder Leben
ausgegangen werden und zwar solange, bis die polizeilichen Ermittlungen andere Ansätze
ergeben.
Die dargestellten Zahlen basieren auf den Erhebungen der Polizeiinspektionen für ihre
Dienstbereiche. Aufgrund der dort erfolgten unterschiedlichen Erfassung (u. a. manuelle Erfassung, Dateiauswertung) bzw. Erfassungskriterien, der unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten, stellen die nachfolgenden Angaben nur Anhaltswerte dar.
Tabelle 55: Vermisste in Niedersachsen 2008
VP
insgesamt
PD Hannover - Stadt
m
w
Kinder
m
Jugendliche
w
m
Mehrfach abgängig
w
454
159
295
68
36
32
386
123
263
224
PI Aurich/Wittmund
318
187
131
42
25
17
276
162
114
143
PI Braunschweig
107
52
55
9
7
2
98
45
53
9
PI Burgdorf
171
0
0
37
PI Celle
153
42
111
17
7
10
136
35
101
102
PI Cloppenburg/Vechta
259
108
151
66
37
29
193
71
122
40
PI Cuxhaven/Wesermarsch
185
103
82
65
42
23
120
61
59
27
PI Delmenhorst/OL-Land
185
99
86
20
10
10
165
89
76
34
99
20
134
PI Diepholz
191
75
116
31
23
8
160
52
108
PI Emsland/Grafsch.Benth.
324
175
149
77
49
28
247
126
121
PI Garbsen
457
129
328
121
50
71
336
79
257
PI Gifhorn
267
89
178
31
19
12
236
70
166
PI Goslar
93
54
39
8
6
2
85
48
37
30
PI Göttingen
66
30
36
11
6
5
55
24
31
16
PI Hameln/Holzminden
46
5
41
8
2
6
38
3
35
PI Harburg
115
52
63
15
8
7
100
44
56
31
PI Hildesheim
285
97
188
26
6
20
259
91
168
141
PI Leer/Emden
135
54
81
34
20
14
101
34
67
75
PI Lüneburg/DGB/UE
199
76
123
37
17
20
162
59
103
67
PI Nienburg/Stadthagen
139
53
86
36
19
17
103
34
69
49
57
15
42
20
7
13
37
8
29
12
PI Oldenburg/Ammerland
277
111
166
34
21
13
243
90
153
89
PI Osnabrück-Stadt/OS-L
534
224
310
119
50
69
415
174
241
47
PI Rotenburg/Wümme
254
137
116
36
25
11
217
112
105
169
PI Salzgitter/PE/WF
79
17
62
18
6
12
61
11
50
13
PI Soltau-Fallingbostel
98
45
53
24
14
10
74
31
43
16
PI Stade
375
131
244
59
11
48
316
120
196
57
PI Verden/Osterholz
111
35
76
17
7
10
94
28
66
35
PI Wilhelmshaven/FRI
178
97
81
67
44
23
111
53
58
62
PI Northeim/Osterode
PI Wolfsburg/Helmstedt
Niedersachsen Gesamt
20
78
26
52
7
3
4
71
23
48
20
6.189
2.477
3.541
1.160
577
546
5.029
1.900
2.995
1.607
Eine Aufschlüsselung nach Geschlechtern war nicht möglich
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Bei der Betrachtung der Zahlen muss auch bedacht werden, dass nicht jede Abgängigkeit
Minderjähriger der Polizei mitgeteilt wird, im Gegenzug hierunter aber auch die nur kurzfristig
abwesenden Minderjährigen, insbesondere Heiminsassen, fallen. Die Gesamtzahlen der
vermissten Minderjährigen werden stark geprägt durch das Meldeverhalten von Heimen und
sonstigen Einrichtungen und sind daher stets großen Schwankungen unterworfen.
Die Bearbeitung von Vermisstensachen Minderjähriger ist in den „Leitlinien für die polizeiliche Bearbeitung von Jugendsachen“ geregelt.
Die Gesamtentwicklung in den Dienststellen ist sehr unterschiedlich und auch abhängig von
der Anzahl der Heime/ Einrichtungen, die in dem Bereich angesiedelt sind.
Mindestens 2.757 Minderjährige waren aus Heimen oder sonstigen Einrichtungen abgängig.
In 1.200 Fällen verschwanden die Minderjährigen aus dem Elternhaus. In vielen Fällen handelte es sich um kurzfristige (teilweise mehrfache) Abwesenheiten der Minderjährigen bzw.
Überschreitungen der Ausgangsfristen. Überwiegend kehrten die Vermissten freiwillig zurück
oder wurden nach Fahndungsausschreibungen der Polizei im örtlichen Bereich bzw. im Bundesgebiet aufgegriffen und zurückgeführt.
Erneut stellen die vermissten Jugendlichen mit fast 80 % den Hauptanteil an den minderjährigen Vermissten in Niedersachsen dar.
57 % aller Vermissten sind weiblichen Geschlechts. Dies ist sicherlich auch auf die Tatsache
zurückzuführen, dass das Anzeigeverhalten bei vermissten weiblichen Minderjährigen höher
ist als bei den Jungen, bedingt durch die Angst der Erziehungsberechtigten, dass das Mädchen Opfer einer Straftat werden könnte.
Die Beweggründe für das Weglaufen können vielschichtig sein und sind oft entwicklungsbedingt. Der Polizei gegenüber werden die Gründe nicht immer angegeben, auch wenn diese
sich bemüht, die Motive zu erfragen, um ggf. Hilfestellung geben zu können. Auch Eltern und
Erziehern gegenüber werden die Motive meist nicht offenbart. In Fällen, in denen der Polizei
die Motive bekannt geworden sind, wurden am häufigsten familiäre Probleme und Abenteuerlust angegeben.
Fallbeispiele:
•
In Braunschweig waren 3 männliche Jugendliche 20 bzw. 10 und 9 mal abgängig; ein Mädchen insgesamt
14 mal. Auch in Verden hat sich eine Jugendliche 14 mal unerlaubt aus der Jugendeinrichtung entfernt. In
Osnabrück war eine 14-Jährige 35 mal abgängig, verbunden mit zahlenreichen eingeleiteten Strafverfahren.
Eine 15-Jährige wurde dort insgesamt 30 mal zur polizeilichen Fahndung ausgeschrieben.
•
Eine 15-jährige Realschülerin meldete sich aus einem Musikverein ab und beendete Freundschaften. Nachdem sie zweimal durch ihre Mutter kurzfristig als vermisst gemeldet wurde, entwich sie Ende 2007 aus einer
Einrichtung mit unbekanntem Ziel. In den folgenden Monaten gab es keine Lebenssignale; die Jugendliche
war ohne BPA, Versichertenkarte, Bargeld und persönlichen Gegenständen unterwegs. Erst bei ihrer Inobhutnahme im August 2008 in Berlin wurden die familiären Verhältnisse und persönlichen Probleme deutlich.
Die verantwortliche Fachbehörde begann ihre Arbeit mit dem Ziel, den Schulabschluss nachzuholen und ein
Ausbildungsziel zu definieren. Die mittlerweile 16-Jährige öffnet sich Erfolg versprechend dieser Hilfestellung.
•
Anfang Dezember 2008 hatte eine 17-Jährige ihren Lebensbereich im LK Osterholz verlassen. Schriftliche
Unterlagen und ihren Computer hatte sie mitgenommen, um zu verhindern, dass Eltern und Polizei ihren
Aufenthalt ermitteln konnten. Im Rahmen der durchgeführten umfangreichen Ermittlungen ergab sich der
Verdacht einer Straftat (Entziehung Minderjähriger) gegen einen 42-jährigen Mann. Das Mädchen wurde bei
dem Mann tatsächlich aufgefunden. Der Tatvorwurf gegen ihn wurde noch erweitert (Straftaten gg. die sexuelle Selbstbestimmung). Das Mädchen befindet sich wieder im Elternhaus.
•
Eine Gruppe von 6 bis 7 Jungen im Alter von 13 bis 15 Jahren hielt die Polizei in Atem. Diese waren fast alle
in Heimen untergebracht und innerhalb einer Woche im November 2008 mehrfach abgängig. Dies gestaltete
sich derart, dass die Polizeibeamten sie aufgriffen und im Heim ablieferten, diese kurze Zeit später wieder
wegliefen. Während ihres Herumtreibens begingen sie diverse Straftaten wie Ladendiebstähle, „Schwarz-
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88
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
fahrten“ mit der Bahn und Fahrraddiebstähle. In einem anderen Fall stahlen sie einer Frau eine Handtasche,
in der sie Fahrzeugschlüssel und Fahrzeugpapiere vorfanden. Schnurstracks begaben sie sich zu deren Auto, mit dem sie dann eine Spritztour machten, bei der das Fahrzeug beschädigt wurde. Gründe für ihre Abgängigkeit waren Abenteuerlust, aber auch Streitigkeiten in den Heimen, weil sie sich nicht an die Regeln
halten wollten.
6.7
Suizide und Suizidversuche Minderjähriger
Suizide und Suizidversuche werden bei Bekanntwerden zwar von der Polizei bearbeitet, finden jedoch keinen Eingang in die Polizeiliche Kriminalstatistik. Suizide werden der Polizei als
nicht natürliche Todesfälle gemeldet.
Auszugehen ist von einem größeren Dunkelfeld, da es keine gesetzliche Meldepflicht für
Suizidversuche gegenüber der Polizei gibt und viele Gründe dafür denkbar sind, dass insbesondere bei Suizidversuchen minderjähriger Personen die Polizei von den Sorgeberechtigten
nicht informiert wird. Die folgenden Zahlen basieren auf den Erhebungen der Polizeidienststellen, wobei keine einheitlichen Kriterien zur Informationsgewinnung zu Grunde liegen.
Tabelle 56: Suizide und Suizidversuche Minderjähriger 2002 - 2008
2002
Suizide
männlich
weiblich
Suizidversuch
männlich
weiblich
9
6
3
64
24
40
2003
4
1
3
89
28
61
2004
9
7
2
64
20
44
2005
14
10
2
41
15
26
2006
9
7
2
56
22
34
2007
11
5
6
63
17
43
2008
7
2
5
34
16
18
Unter den 7 verstorbenen Minderjährigen befanden sich zwei Kinder (weiblich), zwei männliche Jugendliche und drei weibliche Jugendliche. Alle Suizide wurden durch Erhängen begangen.
Von den 34 polizeibekannten Suizidversuchen wurden vier von Kindern (1 männlich / 3 weiblich) und 30 von Jugendlichen, je 15 m/w durchgeführt. Auffallend ist, dass häufig durch
Tabletteneinnahme oder Beibringen von Schnittverletzungen versucht wurde, sich das Leben
zu nehmen.
Über die Hintergründe des Verhaltens liegen der Polizei nur in wenigen Fällen Informationen
vor. Nach wie vor sind es Probleme im Elternhaus, in der Schule oder Liebeskummer, die als
Ursachen für die Suizide und Suizidversuche genannt worden sind. Auch zu den Begehungsarten lassen sich keine generellen Aussagen treffen.
Fallbeispiele:
•
In ihrem Kinderzimmer erhängte sich ein 13-jähriges Mädchen aufgrund der Trennung von ihrem Freund.
Sie konnte noch reanimiert werden, verstarb aber später im Krankenhaus.
•
Im ausgebauten Dachgeschoss des Elternhauses strangulierte sich ein 17-Jähriger. Ein konkretes Motiv
konnte nicht ermittelt werden.
•
Ein 13-jähriges Mädchen schluckte aus Liebeskummer Herztabletten und wurde unter zunächst bestehender Lebensgefahr in ein Krankenhaus eingeliefert.
•
Nach Beziehungsstreitigkeiten fügte sich ein 17-Jähriger mit einem Küchenmesser Schnittverletzuzungen im
Unterarmbereich zu. Er wurde ins Krankenhaus eingewiesen und verblieb dort 3 Tage.
•
Ein 16-jähriges Mädchen suizidierte sich durch Erhängen im Heizungsraum (Keller) des Elternhauses.
Fremdverschulden konnte durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung des Leichnams zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Ein eindeutiges Motiv für die Handlung fand sich durch die Ermittlungen nicht. Bekannt
wurde lediglich, dass das Mädchen am Nachmittag des 8.12.2008 einen Streit mit seinem jüngeren Bruder
gehabt hatte, bei dem es um die Nutzung eines Handys gegangen sein soll.
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89
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
Eine 15-jährige Schülerin zeigt sich im CHAT sehr depressiv und im allgemeinen Lebensbereich fällt das
Mädchen durch ihre auffällige Kleidung und Sprache auf. Die aufmerksame Klassenlehrerin deutet das Verhalten und die Andeutungen von Mitschülern mittlerweile als Suizidversuch und erlassgemäß wird die Polizei verständigt. Die Ermittlungen im näheren Umfeld von Familie und Freunden ergeben den Hinweis auf die
21
typische „EMO-Jüngerin“ . In vielen Gesprächen mit den Eltern, Geschwistern, Lehrern und dem gefährdeten Mädchen kommt es nach Wochen zu einem erfreulichem Ergebnis: Die schwarze Kleidung wird vernichtet, die Frisur wieder freundlich und aktuell und die schulischen Leistungen sind besser geworden.
Im Landkreis Northeim nahm man das Thema Suizid bei Kindern und Jugendlichen sehr
ernst und gründete Anfang 2008 einen „Runden Tisch Suizidprävention“. Im Verbund mit
dem Verein für Suizidprävention Hildesheim wurde das Thema in Schulen aufgearbeitet.
Ergänzend wurde die Ausstellung des Hildesheimer Vereins mit dem Titel „Zuhören ist cool.
Wegsehen
ist
tödlich“
gezeigt
und
begleitet.
Näheres
siehe
unter
http://www.suizidpraevention-hildesheim.de.
6.8
6.8.1
Schulabsentismus
Schulschwänzerprojekt: Pilotprojekt zur Vermeidung von unentschuldigter
Abwesenheit vom Unterricht (ProgeSs)
Das unter Federführung des Nds. Kultusministeriums von 2002 bis 2004 durchgeführte Pilotprojekt wurde nach wie vor nicht landesweit umgesetzt. Die Ergebnisse der Evaluation sind
unter www.kriminalpraevention.niedersachsen.de abrufbar.
6.8.2
Erkenntnisse aus den Dienststellen
Festzustellen ist, dass sich in zahlreichen Städten und Landkreisen Arbeitsgruppen mit der
Thematik beschäftigten, wobei die Polizei nicht zwangsläufig in die Arbeit eingebunden ist.
Einige der seit Jahren existierenden Projekte wurden auch 2008 fortgeführt.
Beispielhafte Projekte:
„Lust auf Schule“; Stade
„Schulschwänzer-Hotline“; Celle
„Runder Tisch Jugendhilfe und Schule“; Cuxhaven/Wesermarsch (2008 wurde ein Interventionsleitfaden erstellt)
„AK Schulverweigerung“, Braunschweig (2008 wurde ein Reader Schulverweigerung und
Schulschwänzen erstellt)
„Auszeit“, „Prompt“, „Perspektivkurs für schulschwänzende Jugendliche“, Osnabrück
Teilprojekt „Schulschwänzer“, PD Hannover
Festzustellen ist, dass die Thematik „Schulschwänzen“ inzwischen in das Alltagsgeschäft der
Polizei eingeflossen ist. Die PD Hannover, PI Hameln und PI Stade führen z.B. regelmäßig
Schulschwänzerkontrollen durch, während andere Dienststellen lediglich im Rahmen der
ESD-Streifen auf Schulschwänzer achten. Bei festgestelltem Schulschwänzen werden, je
nach örtlichen Gegebenheiten, weitere Maßnahmen getroffen.
21
EMO = Ist die Bezeichnung für einen Jugendlichen, der eine sehr traurige Lebensweise hat und durch stärkeres
Betonen von Gefühlen wie Verzweiflung und Trauer sowie durch die Beschäftigung mit gesellschaftlichen, politischen und zwischenmenschlichen Themen auszeichnet.
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90
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
7.
Prävention
7.1
PAC – Prävention als Chance
Im LKA NI wurde mit dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband (GUV) Hannover in Kooperation mit der Beauftragten für Gewaltprävention der Niedersächsischen Landesschulbehörde (LSchB), Standort Hannover, das ganzheitliche Präventionsprogramm „PaC Prävention als Chance - Schulbezogene Gewaltprävention im Verbund“ entwickelt.
PaC – Prävention als Chance – versteht sich als ein Programm, das bestehende bewährte
Angebote zur Gewaltprävention verschiedener Anbieter in Form eines Bausteinsystems inhaltlich und methodisch aufeinander abgestimmt hat und sich mit diesem Gesamtpaket an
einen örtlichen Verbund aus Kindertageseinrichtungen, Grund- und weiterführenden Schulen
sowie an Träger der Jugendhilfe richtet.
Die Programmziele
•
Förderung und Stärkung sozialer Kompetenzen
•
Verbesserung des Gruppen-, Klassen- und Schulklimas
•
Reduzierung von Gewalt und anderen Regelverletzungen
•
Reduzierung von Verletzungen und Sachschäden
•
Nachhaltige Verankerung von Gewaltprävention an Schulen und Kindertageseinrichtungen
werden in verbindlichen und wählbaren Bausteinen verfolgt, die die Handlungsebenen
-
Training sozialer Kompetenzen, insbesondere beim Umgang mit Konflikten, für die
Zielgruppen Kinder und Jugendliche, Erzieher/-innen und Lehrer/-innen sowie Eltern
-
Intervention bei Konflikten
-
Einzelfallhilfe für Kinder und Jugendliche mit besonderen Problemlagen
bedienen.
Die örtliche Polizei
•
ist Netzwerkpartner in der Intervention
•
ist Kooperationspartner, z. B. im Baustein „Sicherer Schulweg“
•
ergänzt Bausteine durch die übliche Polizeiarbeit in Schulen
PaC will unter anderem auch die Verantwortlichkeiten anderer Berufsgruppen in einem ursachenorientierten Präventionsprogramm sowie Vernetzungsmöglichkeiten mit der örtlichen
Polizei verdeutlichen, aber auch die Grenzen der polizeilichen Unterstützung klären.
Das durch externe Fachkräfte evaluierte Programm wird über einen Zeitraum von vier Jahren
an insgesamt drei dislozierten Standorten in Niedersachsen durchgeführt. Hierbei wird jeder
Standort über einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren aktiv begleitet, im Anschluss soll
PaC vor Ort eigenständig weitergeführt werden.
Am 16.03.2005 startete PaC offiziell am Pilotstandort Hannover (Bemerode/Kronsberg). Die
Begleitungsphase durch die Programmträger wurde am 14.03.2007 erfolgreich abgeschlossen; die Lokalverantwortlichen werden das Programm eigenständig weiterführen.
Die Begleitung des Programms in Buxtehude und Bramsche/Bersenbrück endet mit Abschluss der Evaluation im Frühjahr 2009.
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91
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Die Wirksamkeit des Programms wird durch unabhängige Wissenschaftler überprüft. Die
Wirkungsevaluation von PaC ist entsprechend des umfangreichen Präventionsansatzes mit
mehreren Zielen und Zielgruppen und dreier Modellstandorte mit sehr unterschiedlichen
räumlichen und soziodemografischen Verhältnissen komplex.
Sie umfasst sowohl den Prozess der Einführung und Umsetzung des Programms als auch
dessen Auswirkungen im Hinblick auf die gesetzten Ziele.
Weiterhin sind die Auswertung der polizeilich erfassten Vorfälle mit Bezug zu den beteiligten
Bildungseinrichtungen
sowie
die
Auswertung
der
dem
GemeindeUnfallversicherungsverband Hannover gemeldeten Vorfälle an den Bildungseinrichtungen
Bestandteil der Wirkungsevaluation, da beide Datenbestände die Fälle von Gewalt gegen
Personen und Sachen abbilden, die entweder der Polizei oder dem Versicherungsträger bekannt geworden sind.
Die Prozessevaluation dokumentiert und analysiert die Einführung und Umsetzung des Programms an den drei Standorten jeweils über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Ein verlässliches, wissenschaftlich abgesichertes Gesamtbild der Bedingungen und Wirkungen von PaC wird es erst nach Abschluss der Evaluation an allen drei Standorten geben;
dies wird erst 2009 der Fall sein. Für die Bewertung, wie aussichtsreich, aber auch wie
schwierig die Umsetzung des komplexen Ansatzes von PaC ist, bieten jedoch auch die
nunmehr ständig erarbeiteten Zwischenbefunde großen Nutzen.
Erkenntnisse aus der Begleitforschung sollen in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften,
die landesweite Schullandschaft und die Arbeit der Kommunen einfließen. Diesbezüglich
werden die Programmträger nach Vorliegen ausreichender Evaluationsergebnisse mit den
entscheidenden Adressaten auf Landes- und Bundesebene in Kontakt treten.
Hilfreich erscheint in diesem Zusammenhang die ausdrückliche Nennung des PaCProgramms in der Regierungserklärung des Niedersächsischen Ministerpräsidenten vom
27.02.0822: „Gegen Jugendkriminalität werden wir mit einer Doppelstrategie aus Prävention
und entschlossenem Einschreiten vorgehen. Das Thema Jugendgewalt ist für uns ein ernstes Problem, dem wir uns zu allen Zeiten ernsthaft widmen. Der richtige Ansatz lautet: Vorbeugen – Hinsehen – Eingreifen. Wir werden verstärkt Projekte und Maßnahmen zur Prävention von jugendtypischen Straftaten fördern, so wie das kürzlich prämierte niedersächsische Programm „Prävention als Chance“, an dem sich Polizei, Schulen, Kindergärten, Eltern
und Jugendhilfeträger beteiligen.“
Das Vorhaben wird mit umfangreichen Zuwendungen u.a. von der PSD Bank Hannover eG,
der Klosterkammer Hannover, der RWE Jugendstiftung gGmbH und darüber hinaus durch
standortnahe Förderer finanziell unterstützt.
Zur Zeit erfolgt die Planung der landesweiten Umsetzung von PaC unter Mitwirkung des Nds.
Kultusministeriums sowie des Landespräventionsrates. Konkrete Umsetzungskonzepte werden für Ende 2009 erwartet.
Weitere Informationen über das Modellprojekt "PaC - Prävention als Chance" können unter
www.pac-programm.de abgerufen werden.
22
Regierungserklärung des Nds. Ministerpräsidenten Christan Wulf am 27.02.08 im Nds. Landtag „Gemeinsam
unser Land bewegen – für ein modernes, weltoffenes und menschliches Niedersachsen“ S. 31
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92
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
7.2
Hausaufgabenheft für Drittklässler
Aufgrund einer Vielzahl an Anfragen von Schulen nach dem Aufgabenheft für Drittklässler,
konnte Anfang 2008 das Hausaufgabenheft nach einer inhaltlichen Überarbeitung in der
nunmehr 6. Auflage herausgegeben werden.
Das Hausaufgabenheft enthält erneut die Themenbereiche
•
Diebstahl
•
Fremdenfeindlichkeit
•
Gesundheitserziehung (Rauchen, Alkohol)
•
Gewalt
•
Sachbeschädigung, Graffiti
•
sexueller Missbrauch
•
Verkehr / Verkehrserziehung / Schulweg
Aufgrund der besonderen Aktualität wurde u.a. das Thema
•
Internet/Umgang mit dem Handy
neu aufgenommen. Das neue Layout ermöglicht eine Verwendung des Heftes während des
gesamten Schuljahres.
Das Hausaufgabenheft wurde, wie in den Vorjahren auch, den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt. Da aufgrund der eingeschränkten Haushaltsmittel nur eine Auflage von 60.000
Exemplaren zur Verfügung stand, konnte das Heft diesjährig nicht flächendeckend an alle
Grundschulen verteilt werden.
Es wurde nur auf Anfrage der Schule als Klassensatz versandt und auch nur dann, wenn
sichergestellt wurde, dass die im Heft angesprochenen Themen im Unterricht behandelt
werden.
Ergänzend zum Hausaufgabenheft wurde das vorhandene Begleitheft ergänzt und überarbeitet. Dieses bietet Lehrkräften Hintergrundinformationen zur Prävention und zeigt Möglichkeiten auf, wie die Inhalte des Hausaufgabenheftes den Kindern vermittelt werden können.
Das Begleitheft steht als Download im Internet auf der Homepage des LKA Niedersachsen
(www.lka.polizei.niedersachsen.de) zur Verfügung.
Eine Bewerbung über n21-Schulen in Niedersachsen online und das Nds. Schulverwaltungsblatt wurde ebenfalls veranlasst.
7.3
7.3.1
Präventionsprojekte gegen Sucht
Allgemeines
Das Thema Sucht und Drogen ist neben der Gewaltprävention nach wie vor ein wichtiges
Thema, wobei aktuell eindeutig die Problematik der legalen Droge Alkohol im Vordergrund
steht. Dabei geht es nicht nur um riskante Konsummuster, die in der polizeilichen Praxis eher
selten anzutreffen sind, sondern vielmehr um den verantwortungslosen Umgang mit dem
Alkohol schlechthin. Minderjährige konsumieren immer häufiger und immer früher Alkohol.
Daher ist es in einer Gesellschaft, in der Alkohol immer eine Rolle spielt, umso wichtiger,
junge Menschen in ihren Kompetenzen im Umgang mit dieser Substanz zu stärken.
Neben der Polizei befassen sich auch zahlreiche anderen Institutionen, Beratungsstellen und
Hilfeeinrichtungen mit der Suchtprävention. Häufig werden Maßnahmen oder Projekte geraLandeskriminalamt Niedersachsen
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93
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
de an Schulen in Kooperation durchgeführt. So können aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der verschiedenen Professionen die Risikofaktoren legaler und illegaler Drogen erläutert, Ursachen für die Entstehung von Süchten erarbeitet und Handlungsalternativen diskutiert sowie Auswirkungen und rechtliche Folgen von Missbrauch aufgezeigt werden.
Der Nds. Innenminister Schünemann hat im März 2008 mit einem Erlass „Bekämpfung der
Jugendkriminalität; Intensivierung der Kontrollmaßnahmen zur Verhinderung von Straftaten
durch alkoholbeeinflusste minderjährige Personen“ (kurz AMP) ein aktuelles Thema weiter
vorangetrieben.
Bewährte Präventionsprojekte gegen Sucht liefen auch im Berichtsjahr erfolgreich weiter
oder wurden evaluiert und an aktuelle Bedürfnisse angepasst. Die Polizei ist oft an Projekttagen von Schulen beteiligt. Hierbei wird das Thema dort in Form von Vorträgen mit unterschiedlichen Zielgruppen erörtert.
Beispielsweise wurde die Wanderausstellung zur Drogenprävention „erLEBEN ohne Drogen“
in 2008 von insgesamt vier Kommunen bzw. Polizeidienststellen angefordert. Weitere Anfragen lagen vor, konnten aber aufgrund fehlender personeller Kapazitäten nicht umgesetzt
werden. Im Landkreis Rotenburg/Wümme wurde die Wanderausstellung durch ein eigenes
Theaterstück begleitet.
Auch die Kampagne „Don´t drug and drive“ in Verbindung mit Rauschbrillen und Fahrsimulatoren wurde im Berichtsjahr landesweit hauptsächlich an Grund-, Real- und Berufsschulen
fortgeführt.
7.3.2
Kampagne „Don’t drink too much – Stay Gold“
Für die Zielgruppe der Jugendlichen ab 16 Jahren und der jungen Erwachsenen wurde das
Programm „Don’t drink too much – Stay Gold“ von der Polizei der Länder und des Bundes
entwickelt.
Plattform für dieses Programm ist hauptsächlich das Internet. Wie bereits erwähnt, ist speziell diese Altersgruppe durch herkömmliche Informationsstrukturen (Eltern, Schule) kaum
noch zu erreichen. Das Internet spielt aber im Leben dieser jungen Menschen eine zentrale
Rolle. Als Kommunikationsmittel hat es Fernsehen, Rundfunk, Telefon, Film fast abgelöst.
Diese Dominanz des Internets im Leben dieser Altersgruppe macht sich das Programm zunutze.
Es stellt eine bei dieser Zielgruppe besonders wichtige Internetpräsenz sicher und bezieht
prominente Botschafter oder anders ausgedrückt „Miterzieher“ mit ein, die eine hohe Affinität
zur entsprechenden Peer-Group besitzen.
Dabei geht es insbesondere um die Vermeidung des Alkoholmissbrauchs bei jungen Menschen (Komasaufen, Flatrate-Partys). Die Inhalte und Bildmotive der Kampagne verdeutlichen einerseits einige Illusionen und Motive des Alkoholmissbrauchs, wie Gemeinschaftserleben, Anerkennung, soziale Achtung und Reputation, Selbstbewusstsein und sexuelle Attraktivität sowie andererseits das Resultat des Alkoholmissbrauchs, wie Gewalt, Lächerlichkeit, soziale Ächtung.
Der dialektische Aufbau der Kampagne verdeutlicht diese Gegensätze durch Bild- und Textaussagen mit unterschiedlicher „Lautstärke“ und Tonalität, z.B. bis hin zu peinlichen Bildern,
wie Erbrechen, Verletzungen, Einnässen.
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94
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Umsetzung in Niedersachsen
Nach dem Start der Kampagne im Dezember 2008 sind in Niedersachsen 292.000 Bierdeckel und 2.010 Plakate an die Polizeidirektionen verteilt worden.
Es sollten über die bestehenden Netzwerke der Polizei die Zielgruppen Schule (insbesondere Berufsschule und Sekundarstufe II der Gymnasien und Fachoberschulen) sowie Sozialeinrichtungen eingebunden werden.
Die Landesfeuerwehrschule Niedersachsen in Celle wurde als Netzwerkpartner gewonnen,
um deren vorhandenen Strukturen als Multiplikatorenwege zu nutzen. Eine gleichgelagerte
Aktion zusammen mit dem Landessportbund wird weiter verfolgt.
Der Zuspruch zu den 4 verschiedenen Bierdeckeln und zu der Internetseite www.staygold.eu
ist sehr groß.
7.3.3
„FIT ?! für den Straßenverkehr“
Die PI Burgdorf initiierte eine vernetzte Aktion zur Verkehrssicherheit. Beteiligt waren Verkehrswacht, AOK und Polizei. Schüler und Schülerinnen der 10. Klassen von Real- und
Hauptschule bzw. der 12. Klassenstufe der Gymnasien wurden über Folgen von Alkoholund Drogenmissbrauch im Straßenverkehr aber auch im Zusammenhang mit Kriminalität
aufgeklärt. Neben einer Informationsvermittlung bei der Zielgruppe sollte eine Senkung der
Unfallzahlen und eine Reduzierung der Verkehrsstraftaten bzw. –ordnungswidrigkeiten erreicht werden. Es wurden die Themen
•
Hör-, Seh- und Reaktionstest
•
Alkohol & Drogen: legal / illegal, Jugendschutzgesetz, Strafrecht
•
FS auf Probe, Punktesystem, Bauartveränderungen
•
Fahrsimulator, Rauschbrille
behandelt. Die Aktion wurde mit eigenen Mitteln evaluiert. Die Zielgruppe nahm die Aktion
überwiegend positiv und als Informationsgewinn auf.
Im Berichtsjahr wurde dieses Projekt auch von der PI Emsland / Grafschaft Bentheim und
hier auch an Berufsschulen und Großbetrieben erfolgreich durchgeführt.
7.3.4
Projekt „Alkoflopp“
Mit der Initiative Alkoflopp hat das Jugendbüro Bunde, Kreis Leer, gestartet und möchte in
Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Sportvereinen, Schulen und dem Handel auf einen
verantwortungsvollen und maßvollen Umgang mit der Gesellschaftsdroge Alkohol hinwirken.
Die Initiative Alkoflopp ist am 8. September 2008 gestartet und endet im April 2009.
Diese Projekt teilt sich in vier Phasen auf, die hier nur kurz erläutert werden.
Phase 1 : Eltern
•
Auftaktveranstaltung – Plakataktion ( Motiv 1 ) - Elterninformationsabend- Flyeraktion
Phase 2 : Betreuer, Lehrer, Vereine
•
Plakataktion ( Motiv 2) – T – Shirt Aktion: Mein Verein sagt nein ( Trikowerbung) Diskussionsabend : alkoholfreier Sportverein
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95
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Phase 3 : Handel, Gastronomie
•
Charta/Siegelaktion – Plakataktion ( Motiv 3 ) - Flyeraktion – Handel – Diskussionsabend mit Mitarbeiter der Gastronomie und des Handels
Phase 4 : Jugendliche
•
Präventionswoche in Zusammenarbeit mit Schulen rund um das Thema Alkoholmissbrauch – Flyeraktion – Internetumfrage – Plakataktion ( Motiv 4 ) Abschussveranstaltung
Dazu begleitend gibt es Aufkleber und T–Shirt Aktionen, Bilderwettbewerbe, Theaterstücke ,
Artikelserie in der Presse.
Aufgrund des äußerst erfolgreichen Konzeptes haben sich weitere Gemeinden im Landkreis
Leer dazu entschlossen, dieses Projekt eins zu eins zu übernehmen.
7.3.5
Weitere Projekte der Dienststellen
Nachfolgende aufgeführte bewährte Projekte wurden auch im Jahr 2008 fortgesetzt:
•
„Aktion Schutzengel“, PI Emsland/Grafschaft Bentheim
•
„Voll zu – voll cool“, PI Leer/Emden
•
„Planspiel Sucht“ / „Planspiel Cannabis“, PI Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, PI Göttingen, PI Braunschweig
•
„Spaß ohne Gewalt
ter/Peine/Wolfenbüttel
•
„HALT – Hart am LimiT“, PD Hannover, PI Northeim/Osterode, PI Goslar
•
„Klar im Kopf oder voll daneben“, PI Cuxhaven/Wesermarsch
•
Projekt „drug stopp II“, PI Osnabrück
•
„durchblick-Mitmachparcours“, PI Delmenhorst/Oldenburg-Land
•
„Geht doch – ohne!“ Weiterentwicklung von „TU-WAS“, PI Rotenburg / Wümme
•
„Null, null für Tausend“, PI Northeim/Osterode
•
„Meine Stadt macht mit – gegen Alkoholmissbrauch“, PI Aurich/WTM
•
„Migrantenbezogene Suchtprävention“, PI Cloppenburg/Vechta
•
Klasse 2000- Suchtprävention an Grundschulen“, PI Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel
•
„drug Stopp II“, PI Osnabrück
•
„drop + hop“, PI Delmenhorst/Oldenburg-Land
•
“Plakataktion “Alkohol-frei-willig-ohne”, PI Rotenburg/Wümme
•
„Lebenslust statt Drogenfrust“, PI Hildesheim
•
„sign“; PI Oldenburg-Stadt/Ammlerand
und
Drogen“
->
„Family-olympics“,
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PI
Salzgit-
96
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7.4
7.4.1
Gewaltpräventionsprojekte
„Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt nicht in die Tüte“
Am 10.09.2008 startete der Arbeitskreis „häusliche Gewalt“ des Landkreises Gifhorn eine
vierwöchige Aktion zum Schutz von Frauen und Kindern vor körperlicher Gewalt. Vier Wochen lang können Kunden für 2,50 EUR ein für diesen Anlass produziertes Spezialbrot erstehen. Von jedem verkauften Brot wandert direkt an Ort und Stelle 1 Euro in eine in den
Läden bereit stehende Spardose. Verpackt werden die Brote in eigens für diese Aktion produzierte Tüten mit dem Aufdruck: „Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt nicht in die
Tüte“. Insgesamt 200.000 solcher Tüten sind hergestellt worden. Am Tage der Auftaktveranstaltung waren nach knapp zwei Stunden alle der für diesen Tag gebackenen 400 Brote
verkauft worden.“23 Heinz-Hermann Salge vom Gifhorner Präventionsteam und Initiator der
Aktion in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden der Bäckerinnung des Landkreises Gifhorn:
“Die Idee, mit der Bäckerinnung gemeinsam eine solche Aktion zu starten, gab es schon seit
einiger Zeit. Durch gute Kontakte zu einer Großbäckerei im Landkreis konnte das Vorhaben
endlich auch umgesetzt werden“. „Für Aufmerksamkeit sorgte eine weitere Aktion, bei der
sich der PI-Leiter Michael Feistel, der ZKD-Leiter Jürgen Schmidt und Pressesprecher Thomas Reuter als Brotverkäufer bei einem Gifhorner Bäcker versuchten.“24 Diese Verkaufsaktion brachte einen Gesamterlös von über 1870,-- €, der den beteiligten Beratungsstellen wie
Der Weiße Ring, BISS, AWO, Frauenhaus u. a. zugute kommt. Im Rahmen des Programms
„Gewalt kommt nicht in die Tüte“ wurden mehrere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen
gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Häusliche Gewalt“ durchgeführt.
7.4.2
Trendy
Mit dem Kriminalpräventionsrat der Stadt Lüneburg konnte ein Bausteinprogramm erarbeitet
werden, das an einigen Grundschulen in Stadt und Landkreis Lüneburg durchgeführt wurde
und über den Förderverein mitfinanziert wird. In diese Finanzierung fließt z. T. auch der
Reinerlös aus Informationsveranstaltungen oder Sponsoring sowie Geldstrafen. Diese Bausteine werden von den beteiligten Schulen in ihr Sicherheitskonzept gem. „GewaS-Erlass“
inplementiert.
Baustein 1
- für 1. - 2. Klassen - Präventionspuppenbühne der Bereitschaftspolizei Hundertschaft Lüneburg.
Hier lernen Kinder ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen, die Gefühle anderer zu respektieren und erarbeiten niedrigschwellig Konfliktlösungsansätze.
Baustein 2
- für 3. Klassen - Theaterpädagogisches Stück „Mein Körper gehört mir“ (mit
Dunkelziffer e. V.).
Kinder lernen „Ja“ und „Nein“-Gefühle, diese umzusetzen und Grenzen zu
wahren, sich in unterschiedlichen Situationen zu wehren, was Missbrauch ist
und wie sie Hilfe holen können.
Baustein 3 und 4
- für 4. Klassen - Geschlechtsgetrennte Selbstbehauptungs- und verteidigungskurse „Wen-Do“, bzw. „Coole Kerls“.
23
Die Mitarbeiterzeitung der Polizeidirektion Braunschweig 12, Seite 11, https://intra.pdbs.polizei.niedersachsen.de/dlonline
24
Die Mitarbeiterzeitung der Polizeidirektion Braunschweig 12, Seite 11, https://intra.pdbs.polizei.niedersachsen.de/dlonline
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Die vier Bausteine für Grundschulen sollen möglichst als Ganzes gesehen werden. Es erfolgt
jeweils eine Vor- und Nachbereitung durch die Lehrer und ein Informationsabend für die Eltern.
Als weitere Bausteine werden angeboten:
•
Erziehungskurse für Eltern
•
Zwei Angebote von Theater im Klassenzimmer an weiterführenden Schulen des Schauspielkollektivs Lüneburg zu den Themenfeldern Gewalt und Sucht (Escape von Rainer Lewandowski / Flasche leer von Thilo Reffert)
•
Präventionsarbeit in Kitas zu Grenzüberschreitungen im Kindesalter in Anlehnung an das
Buch „Das große und das kleine Nein“ von Gisela Braun und Dorothee Wolters durch zwei
Absolventen der Fachschule Sozialpädagogik
•
„Medienkompetenz, -gefahren, -gewalt
Die mobile Medienarbeit des Teams von mobired wurde bereits aufgenommen, an der Integration weiterer Bausteine (Medienkompetenz, Kindergarten) wird gearbeitet. Neben TRENDY hatten sich rund 60 Initiativen und Projekte für den „Niedersächsischen Kinder-haben-Rechte-Preis
2008“ beworben. Preisträger und Gewinner mit deutlichem Votum der Jury in der Kategorie „Innovation“ wurde das Projekt „TRENDY ohne Gewalt – Das Paket für Grundschulen“.
7.4.3
Projekteinführung „Notinsel“
„Notinsel“ ist ein bundesweites Projekt, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, Kindern in
Notsituationen Zufluchtsorte aufzuzeigen, an denen ihnen geholfen wird. Dabei werden Einzelhandelsgeschäfte, Bäcker, kleine Supermärkte, Apotheken etc. zu sogenannten Notinseln, wenn sie geeignet sind und sich bereit erklären, Kindern in Notsituationen zu helfen.
Sie leisten dabei keinesfalls psychologische Beratung, sondern setzen „nur“ eine Hilfskette in
Gang, wie beispielsweise die Benachrichtigung der Eltern, der Polizei oder des Kinderschutzbundes. Hierzu erhalten die beteiligten Geschäfte eine sogenannte Handlungsanweisung mit den entsprechenden regionalen Telefonnummern. Jeder Notinselpartner erhält einen Aufkleber, der signalisiert: Wo wir sind, bist du sicher. 2008 wurde Lingen offiziell zur
„Notinselstadt“.
7.4.4
Aktion „Rettungsring – Ich helfe Dir !“
Vergleichbar mit der Notinsel ist Ziel dieser Aktion, in Leer eine Vielzahl von Anlaufstellen
einzurichten, an denen Kinder Hilfe erhalten, wenn sie in Notsituationen geraten. 33 Geschäftsleute und Institutionen konnten gewonnen werden, die mit einem gut sichtbaren Logo,
z.B. an ihrer Eingangstür, darauf aufmerksam machen, dass sie an dem Projekt teilnehmen.
Das Logo zeigt einen Rettungsring, der mit dem Spruch „Ich helfe dir“ darauf aufmerksam
macht, dass hier Menschen sind, die in einer Notsituation weiterhelfen. Mit den Geschäftsleuten wurde eine schriftliche Rahmenvereinbarung getroffen. Hier wird diesen eine Rufnummer benannt, die 24 Stunden täglich für Rat und Tat zur Verfügung steht, sollte ein Problem von dem Teilnehmer selbst nicht gelöst werden. Kooperationspartner dieses Projektes
ist die Polizeiinspektion Leer/Emden. Hier befindet sich die Aufschaltung des 24 Stunden
Sorgentelefones.
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7.4.5 Medienkompetenz
„Kein Tag ohne Mobbing über Handy oder Internet!“ könnte die Schlagzeile einer
Schülerzeitung heißen.
Durch die Verbreitung des Mediums Internet und Anwendungen des sog. „Web 2.0“ wie
Blogs, soziale Netzwerke wie myspace, studiVZ, schuelerVZ, aber auch die Verbreitung von
Handys und deren erweiterten Fähigkeiten wie Foto- und Videografieren werden unter Schülern wie selbstverständlich beleidigende SMS geschrieben, anzügliche Fotos anderer ins
Netz gestellt, Lehrer verunglimpft oder Mitschülerinnen in speziellen „Freundesgruppen“
ausgegrenzt. Insbesondere Begriffe wie „Cyber-Mobbing“ und „Cyber-Bullying“ rücken ins
Blickfeld. Daher ist es für Erwachsene, die Kinder in jeglicher Hinsicht betreuen, Voraussetzung, im Bereich Medienkompetenz möglichst auf einem aktuellen Stand zu sein, um Kindern und Jugendlichen das Wissen vermitteln und Gefahren rechtzeitig erkennen und abwenden zu können.
Zahlreiche Dienststellen (z.B. PI Cloppenburg / Vechta; PI Wilhelmshaven / Wittmund, PI
Goslar, PI Delmenhorst / Oldenburg-Land, PI Oldenburg-Stadt / Ammerland, PI Nienburg /
Schaumburg, PI Northeim / Osterode) haben Elternabende bzw. Unterrichtseinheiten zur
Medienkompetenz für Erwachsene und Schüler /-innen durchgeführt. Themen waren u.a.
„Internet / Handynutzung / PC-Spiele“, das Recht am eigenen Bild, Aufnahmen im geschützten Bereich, Vertraulichkeit des Wortes sowie Gewalt- und Pornografiedarstellungen auf
Handys und deren Strafbarkeit bei Verbreitung.
„Im Netz der neuen Medien“, derzeitiges Medium des ProPK
Die Handreichung wurde von der Polizei in Zusammenarbeit mit der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Jugendministerkonferenz (JMK) in Kooperation mit Jugendschutz.net,
Klicksafe und Schulen ans Netz e.V. erstellt und unterstützt die Kampagne „Kinder sicher im
Netz“. Lehrkräfte, Eltern und Fachleute im Jugendschutz und in der Jugendarbeit aber auch
die Öffentlichkeit sollen mit dieser Kampagne hinsichtlich möglicher Gefahren des Internets,
von Handys und bei PC-Spielen sensibilisiert werden. Außerdem soll eine Verstärkung der
Medienkompetenz bei der Zielgruppe erreicht werden, damit diese wiederum Kinder und
Jugendliche beim Aufbau von Medienkompetenz unterstützen können. In Niedersachsen
wurden ab Mai 2008 44.000 Exemplare an die Polizeibehörden abgegeben. Die Initiative ist
unter www.polizei-beratung.de öffentlich eingestellt.
In Lüneburg wurde vom AK Jugendschutz (Jugendpflege, BfJ, freie Träger der Jugendhilfe
aus Stadt, Landkreis Lüneburg, LK Uelzen, LK Dannenberg und LK Harburg) unter dem Motto „Mein Handy bleibt sauber“ gemeinsam mit Mitarbeitern des Medienprojektes der Falken
„mobired“ ein Flyer für Jugendliche zur Prävention medialer (Handy-)Gewalt erstellt. Der Flyer war Initialzündung für eine Serie von Veranstaltungen und Aktionen unter dem o.a. Motto
sowie einer Anzahl von Informationsveranstaltungen und Elternabenden zur Thematik und
der „Medienkompetenz“ insgesamt. In 2008 wurden die Videoclips, die im Vorjahr in
Workshops entstanden sind, prämiert und ein Kinospott erarbeitet. Diese wurden anlässlich
einer großen Präsentationsveranstaltung im Lüneburger „Cine Star“ prämiert. Filme und weitere Informationen siehe www.cleanscreen.de.
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7.4.6 „TU WAS – Rotenburg“
Auch im Berichtsjahr wurde das Gewaltpräventionsprojekt „TU WAS – Rotenburg“ wieder an
verschiedenen Schulen im Südkreis Rotenburg durchgeführt.
Aus der klassischen Standardform haben sich im letzten Jahr zahlreiche Modifizierungen
ergeben. Mittlerweile gibt es Schulklassen, die das Angebot als Ganztags- oder Drei-TagesProjekt durchlaufen. Die in den letzten Jahren vorgenommenen Veränderungen betrafen
aber auch die inhaltliche Gestaltung. Die Form des polizeilichen Beitrags ermöglicht es,
schnell auf aktuelle Erscheinungsformen von Jugenddelinquenz einzugehen. So wurden in
den letzten Jahren vermehrt auch Sachverhalte aus dem Bereich der „Internetkriminalität“
thematisiert. Zudem wurden die Projekttage auch hinsichtlich der zu berücksichtigenden Altersgruppen und Schulformen immer wieder verändert. Es wurden Formen entwickelt, die
auch Schüler von 6. oder 7. Klassen ansprechen. Turnusgemäß nehmen seit einiger Zeit
auch Schulklassen der Berufsbildenden Schulen aus Rotenburg an einer Veranstaltung teil.
7.4.7
Weitere Maßnahmen zur Gewaltprävention
Im Berichtsjahr wurden folgende, teilweise bereits seit Jahren bestehende Projekte / Maßnahmen unter Beteiligung der Polizei fortgeführt:
•
Medienpaket „Abseits“, PI Cuxhaven/wesermarsch, PI Cloppenburg, PI Hameln, PI
Oldenburg-Stadt, PI Northeim, PI Delmenhorst
•
Medienkompetenz, PI Cloppenburg/Vechta, PI Oldenburg-Stadt/Ammerland, PI Wilhelmshaven, PI Lüneburg/UE/DGB, PI Nienburg/Schaumburg,
•
„Alternative Sport“ / Sport gegen Gewalt, PI Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, PI
Leer/Emden, PI Gifhorn, PI Goslar
•
„Kraft gegen Gewalt“, PI Goslar
•
„Faustlos“, PI Delmenhorst/Oldenburg-Land, PI Hameln/Holzminden, PI Salgitter/Peine/Wolfenbüttel, PI Goslar
•
Mitternachtssport; PI Lüneburg/UE/DBG, PI Gifhorn, PI Hameln/Holzminden, PI Göttingen, PI Hildesheim
•
„Bus-scouts“, PI Göttingen, PI Emsland/Grafschaft Bentheim, PI Northeim/Osterode
•
Rollenspiele, PI Osnabrück , PI Braunschweig, PI Northeim/Osterode
•
Projekt „Tu was“, PI Rotenburg, intra.rotenburg.polizei.niedersachsen.de
•
„Balu und Du“, PI Osnabrück, PI Salgitter/Peine/Wolfenbüttel
•
„PAC – Prävention als Chance“, PI Osnabrück, PI Stade
•
Polizeipuppenbühne, PI Göttingen, PI Aurich, PI Hildesheim, PI Harburg, PI Rotenburg,
PI Wilhelmshaven, PI Lüneburg/UE/DBG, PI Celle, PI Oldenburg-Stadt/Ammerland, PI
Delmenhorst/Oldenburg-Land
•
Theaterstücke gegen Gewalt, PI Northeim, PI Osnabrück, PI Delmenhorst/OldenburgLand, PI Lüneburg/UE/DBG
•
„Fitboxprojekte“, PI Goslar
•
„Fitnesspaket für Schulen“, PI Goslar
•
„Sign“, PI Delmenhorst/Oldenburg-Land, PI Oldenburg-Stadt/Ammerland
•
Mitternachtsport, PI Hameln/Holzminden, PI Göttingen, PI Oldenburg-Stadt/Ammerland
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
100
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
„PIT“-Prävention im Team, PI Oldenburg-Stadt/Ammerland, PI Leer/Emden, PI Aurich/WTM, PI Cloppenburg/Vechta
•
„Kinder stark machen“, PI Cuxhaven/Wesermarsch
•
„Kids und Cops“, PI Osnabrück
•
„Cool und Clever“, PI Harburg
•
“Fairtrauen”, PI Hildesheim
•
“Planspiel Gewalt”, PI Braunschweig
•
„GERNIE“, PD Hannover-Stadt
•
„Cool und Clever“, Gewalt und Waffen ohne uns – Mehr Toleranz1“, PD HannoverStadt
•
„Judo – ein Mittel der Gewaltprävention“, PD Hannover-Stadt
7.5
Projekte gegen sexuellen Missbrauch
Sexueller Missbrauch von Kindern geschieht zumeist nicht in der Öffentlichkeit, sondern in
der Familie, in der Verwandtschaft oder im engeren Bekanntenkreis. Je enger die Beziehung
zwischen Täter und Opfer ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Missbrauchshandlungen intensiver, über einen längeren Zeitraum und mit mehr ( psychischer ) Gewalt
ausgeführt werden.
Kinder werden aber auch heute immer noch vor allem vor dem fremden Mann als möglichen
Täter gewarnt. Sexueller Missbrauch durch fremde Täter ist aber vergleichsweise selten.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Polizei ist es, Kinder vor der Kriminalität und ihren Folgen
zu bewahren. Beim sexuellen Missbrauch von Mädchen und Jungen bleibt jedoch trotz aller
polizeilichen Anstrengungen eine große Zahl von Straftaten unentdeckt, weil die Täter, wie
bereits angesprochen, meist aus dem nahen sozialen Umfeld der Kinder kommen und verdeckt bleiben. Das Dunkelfeld ist in diesem Deliktsbereich ausgesprochen groß. Die Opfer
sind hilflos und nicht selten werden die Delikte aus falscher Scham totgeschwiegen.
Auch im Berichtsjahr haben wieder zahlreiche Informationsveranstaltungen, Elternabende
und Lehrerfortbildungen stattgefunden, um Eltern, Lehrer und Erzieher über potenzielle Täter
aus dem sozialen Nahraum, Erkennen/Verhindern von Missbrauch, Anlaufstellen aufzuklären
und immer wieder für dieses Thema zu sensibilisieren. Die Polizei ist ebenso in den örtlichen
Arbeitskreisen zur Thematik vertreten.
Daneben ist ein großes Ziel, auch die Kinder aufzuklären und sie stark zu machen.
7.5.1
„Ich weiß Bescheid“
Vor einigen Jahren hat sich im Bereich PI Stade eine Arbeitsgruppe (AG) aus unterschiedlichen Berufsgruppen gebildet, die sich zum Ziel gesetzt hatte, Prävention gegen sexuellen
Missbrauch zu betreiben. Ein Präventionsprojekt für Schulen wurde erarbeitet. Im vergangenen Jahr wurden einige Bausteine des Projektes überarbeitet, Ergänzungen vorgenommen
und teilweise neue Materialien angeschafft. Eine finanzielle Unterstützung zur Finanzierung
des Projektes erfolgte auch aus Haushaltsmitteln des Präventionsteams der PI Stade.
Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Mitarbeitern der Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch „Lichtblick“, Jugendamt Stadt Buxtehude, Schulsozialarbeit, ErziehungsberatungsstelLandeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
101
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
le der Diakonie und Polizei (BfJ) zusammen. Das Projekt besteht z.Zt. aus 15 Einzelbausteinen und trägt den Namen „Ich weiß Bescheid“. Ein Flyer über die Beschreibung der einzelnen
Bausteine ist 2008 neu erstellt worden. Folgende Bausteine gehören z.Zt. zu dem Gesamtprojekt: Was denkt ihr/Stellung beziehen – Anlaufstellen im LK Stade – Daten über Missbrauch
im LK Stade – Statistik – Hellfeld / Dunkelfeld – Anzeige, und dann... – ist das eine Grenzverletzung – Gefühle – was würdest du tun, wenn... – Nein ist Nein – schlechte Geheimnisse/Erpressungssprüche – Definition sexueller Missbrauch – Internet – Medienhinweise.
Die 2008 erstellte DVD, auf der sämtliche Inhalte des Projektes enthalten sind, kann unter Tel.
04161-714715 oder E-mail [email protected] ausgeliehen werden.
7.5.2
Theaterstücke gegen sexuellen Missbrauch
• „Sascha“ – HOLZWURM Theater, PI Harburg, PI Stade
• „Finger weg von Julia“ – Mathom-Theater Lingen, PI Rotenburg, PI Stade
• „Click it“ – Zartbitter e.V., PI Stade
7.5.3
Weitere eingesetzte Materialien
• Wanderausstellung „Gewalt in Paarbeziehungen“ des LKA Niedersachsen
• Interaktive Ausstellung „Trau Dich!“ des LRA Berchtesgadener Land, PI Rotenburg
• „Albtraum Chatroom – Gefahren sexuellen Missbrauchs im Internet“ vom Jugendbildungswerk Groß-Gerau
• Broschüre „So schützen Sie Ihr Kind! „Wohin gehst Du“ (ProPK; www.polizei-beratung.de )
7.5.4
Selbstbehauptungskurse
Das Interesse an Selbstbehauptungskursen ist nach wie vor im gesamten Land sehr hoch.
Die für Polizeidienststellen vom Landeskriminalamt entwickelten „Standards polizeilicher
Selbstbehauptungs- oder Selbstverteidigungstrainings“ geben für die weitere Beratung von
Interessierten gute Ratschläge.
Beispielsweise beschreibt das neue Präventionskonzept der PI Cloppenburg/Vechta ein
Selbstbehauptungstraining für
• junge Mädchen (ca. 8 - 10 und 11 - 13 Jahre),
• jugendliche Mädchen (14 - 18 Jahre) und
• erwachsene Frauen,
welches geschlechtsspezifisch, am Alter der Zielgruppe orientiert, sachgerecht aufklären,
informieren und das Selbstbewusstsein stärken will. Ein ausführlicher Teil des Selbstbehauptungstrainings besteht deshalb aus theoretischen Aspekten. Es geht darum, Erfahrungen zu
sammeln über die eigene Wahrnehmung von Grenzverletzungen, über den Umgang mit
Ängsten und Konflikten, über das Wissen um eigene Stärken - nicht nur körperliche - und
über das Setzen von Grenzen. Im anschließenden praktischen Teil sollen die Teilnehmerinnen sich der Schwachpunkte des Angreifers bewusst werden und ihre eigenen natürlichen
Möglichkeiten und Fähigkeiten, einen Angriff abzuwehren, kennen lernen.
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
102
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Das Konzept orientiert sich an gleichartigen Präventionskonzepten der PI Lüneburg und der
Polizeidirektion Hannover und entspricht den vom Landeskriminalamt Niedersachsen geforderten „Standards polizeilicher Selbstbehauptung-/ Selbstverteidigungstrainings“.
Dagegen ist die PI Rotenburg zwar nicht an der Gestaltung von Selbstbehauptungskursen
für Minderjährige beteiligt, unterstützt aber ein von der Volksbank Osterholz / Bremervörde/Gnarrenburg angebotenes Projekt. Gemeinsam mit der PI Verden / Osterholz besteht
eine Kooperation mit der Volksbank für die Durchführung von Selbstbehauptungskursen für
Grundschulkinder aus dieser Region. Die Volksbank unterstützt die Durchführung der Kurse
„Trau Dich!“ finanziell. Das Projekt wird von einer ausgebildeten Wendo-Trainerin geleitet
und ein Polizeibeamter (KOB) besucht im Rahmen dieser Veranstaltung die Schulklasse und
bespricht mit den Schülern das Thema „Hilfe holen“. Abgerundet wird das Angebot durch
einen vorgeschalteten Elternabend und ein Eltern-Informationsblatt zur Schulwegsicherheit.
Der Flyer enthält auch Tipps und Anregungen zum Thema „So schützen Sie Ihr Kind!“.
Auch in Stade, Burgdorf, Northeim/Osterode, Hannover und Salzgitter wurden Selbstbehauptungskurse unter Beteiligung der Polizei durchgeführt.
7.6
Sonstiges (Modelle / Projekte / Materialien)
Im Berichtsjahr wurde folgende, teilweise bereits seit Jahren bestehende Projekte / Maßnahmen unter Beteiligung der Polizei fortgeführt bzw. Medien genutzt:
•
Ferienpassaktion, PI Northeim / Osterode, PI Oldenburg-Stadt / Ammerland, PD Hannover, PI Celle, PI Wilhelmshaven / Friesland, PI Osnabrück, PI Verden
•
Zukunftstag, PI Northeim / Osterode
•
Beratungsralley, PI Northeim / Osterode
•
Integrationslotsen, PI Northeim / Osterode
•
Polizeisprechstunde, PI Göttingen
•
Vertrauensbildende Maßnahmen – Dialog zwischen muslimischen Organisationen
und der Polizei, PI Cloppenburg / Vechta, PI Stade
•
„Keine Macht den Tätern“, PI Harburg
•
„Beratungsprojekt“ der IGS List, PD Hannover
•
Medienkompetenz, PI Lüneburg / UE / DGB, PI Delmenhorst / Oldenburg-Land, PI Stade, PI Osnabrück
•
Frischer Anstrich für Oldenburg – Aktion gegen illegale Graffitti, PI OldenburgStadt/Ammerland
•
„Wir treten nur gegen den Ball“, PI Delmenhorst / Oldenburg-Land
•
„Hinschauen und nicht wegsehen“, PI Delmenhorst / Oldenburg-Land
•
Walking-Busse, PI Wilhelmshaven / Friesland
•
Alkoholtestkäufe, PD Hannover
•
Teilprojekt “Schulschwänzer”, PD Hannover
•
Elternbroschüre „Alkohol – Reiz und Risiko – Aktion Glasklar“, PI Göttingen
•
„Macht Euch für Kinder STARK“, PI Harburg
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
103
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
„Schule unterwegs – Schule bewegt sich“, PI Cuxhaven/Wesermarsch
•
Schulworkshop mit dem Polizeimusikcorps, PI Göttingen
Zusätzlich wurden folgende Medien des ProPK (www.polizei-beratung.de) von den Dienststellen eingesetzt
•
ProPK-Kinderbücher, PI Northeim
•
PC-Spiel Luka II, PI Northeim
•
„time4teen“, PI Stade
•
„Im Netz der neuen Medien“, PI Stade
Ansprechpartner sind die Beauftragten für Jugendsachen der jeweiligen Polizeiinspektion.
7.7
Sonstige Präventionstätigkeiten
Die Beamten der Präventionsteams, die Sachbearbeiter Prävention und KOB, etc. haben im
Berichtsjahr viele zusätzliche Aktivitäten durchgeführt, die nachfolgend exemplarisch genannt werden:
•
Mitarbeit an KFN-Schülerbefragung
•
Einbindung in die Arbeit örtlicher Einrichtungen (z. B. Drogenhilfe, Konfliktschlichtung)
•
Mitwirkung bei der Erstellung, Einführung und Begleitung von neuen Präventionsprojekten u.a. an Schulen
•
Mitwirkung im Jugendhilfeausschuss, überwiegend als beratendes Mitglied
•
Vortragsveranstaltungen in diversen Einrichtungen und Vereinen
•
Mitwirkung bei Projektwochen oder Projekttagen in Schulen
•
Mitarbeit in örtlichen Präventionsräten
•
Ansprechpartner für Institutionen / Gruppen zu Themen, die Minderjährige betreffen
•
Anlassbezogene Präventionsmaßnahmen („Präventive Täter-Opfer-Gespräche“)
•
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Jugendbereich (z.B. Dienststellenbesichtigungen),
Teilnahme an Podiumsdiskussionen
•
Umsetzung des Programmes Polizeiliche Kriminalprävention
•
Planung, Durchführung und Mitwirkung von Veranstaltungen/Fachtagungen (z. B. InfoStände, Elternschulen, Tage der offenen Tür, Wirtschaftsschauen, Turnieren, Stadtteilfesten ) zu unterschiedlichen Themen
•
Mitarbeit an Runden Tischen, Arbeitskreisen, Netzwerken und Gesprächsrunden zu vielfältigen Themen, die auf die Belange von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sind
(z. B. junge Aussiedler, Jugendschutz, Sucht, sexueller Missbrauch, Schulverweigerung,
Stadtteilarbeit, Umsetzung Gewaltschutzgesetz, Zusammenarbeit Jugendamt, Gewaltprävention, Jungenarbeit)
•
Mitwirkung an Fortbildungsveranstaltungen externer Institutionen (z. B. Lehrerfortbildung,
Jugendgruppenleiter, StA, Volkshochschulen)
•
Teilnahme an schulischen Gesamtkonferenzen
Landeskriminalamt Niedersachsen
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104
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
Netzwerkarbeit mit anderen Institutionen
•
Aufbau und Pflege von Schulpatenschaften
•
Teilnahme an Ferienpassaktionen
Die Medien des Programmes Polizeiliche Kriminalprävention können unter www.polizeiberatung.de abgerufen werden. An den Schwerpunktthemen Jugendkriminalität, Opferschutz und Gefahren im Internet besteht weiterhin ein hohes Interesse bei Eltern, Erziehern und Schulen.
Landeskriminalamt Niedersachsen
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105
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
8.
Aus- und Fortbildung
Mit Gründung der Polizeiakademie zum 01.10.2007 ist die zentrale Fortbildung der Polizeiakademie Niedersachsen übertragen worden.
Unter der Mitwirkung des LKA Niedersachsen, Dez. 32, wurden ab dem 2. Quartal 2008
zahlreiche zentrale Fortbildungsveranstaltungen auf dem Gebiet der Bekämpfung von Kinder- und Jugenddelinquenz sowie polizeilicher Präventionsarbeit durch die Polizeiakademie
Niedersachsen durchgeführt.
Es wurden insgesamt drei Fortbildungen von jeweils einer Woche Dauer für Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in der Bekämpfung der Jugenddelinquenz mit insgesamt 52 Teilnehmern durchgeführt. Um dem hohen Bedarf gerecht zu werden, sind für 2009 weitere
Lehrgänge geplant.
Im Hinblick auf ein 2009 zu erwartendes bundesweites Fortbildungskonzept der kriminalpolizeilichen Spezialfortbildung, das sich u. a. auch mit Kriminalprävention befasst, wurden hier
zunächst nur zwei Grundlehrgänge von jeweils einer Woche Dauer angeboten, deren Inhalte
in enger Zusammenarbeit mit dem Dezernat 32 des LKA Niedersachsen vorläufig festgelegt
wurden. Es wurden insgesamt 27 Teilnehmer aus den Präventionsteams der Polizeiinspektionen beschult.
Aufgrund einer Bitte der Polizeidirektion Lüneburg wurde im April 2008 durch die Akademie
eine eintägige Fortbildung für Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in der Bekämpfung
von Jugenddelinquenz mit dem Thema: „Migrationshintergrund und Jugenddelinquenz“ mit
15 Teilnehmern in Celle durchgeführt.
In einer weiteren Sonderveranstaltung zum Thema: „Jugendkriminalität und Prävention“ wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Präventionsteams und der Jugendkontaktbeamte
der Polizeidirektion Hannover eintägig in Hannover fortgebildet.
Darüber hinaus erfolgte eine Teilnahme der BfJ, Sachbearbeiter Prävention, Leiter FK 6,
Jugendsachbearbeiter an Veranstaltungen und Fortbildungen externer Veranstaltungsträger
(Deutscher Präventionstag, Nds. Landestelle Jugendschutz, Nds. Landestelle gegen Suchtgefahren, Nds. Landessportbund, DVJJ). Diese dienen auch stets dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Erfahrungsaustausch und fördern die Arbeit in Netzwerken. Leider ist
eine Teilnahme aus Kostengründen nicht immer möglich.
Zudem wurden von den BfJ bzw. Leitern FK 6 inspektionsweite Fortbildungsveranstaltungen
organisiert und mit örtlichen Kooperationspartnern durchgeführt. Diese richten sich u.a an
Jugendsachbearbeiter/-innen im FK 6 bzw. AF 4. Je nach Thematik waren auch externe
Personen (z. B. Schulleiter/-innen, Staatsanwälte, JGH) zur Teilnahme eingeladen. Zudem
stehen die Präventionsteams bzw. die FK 6 / AF 4 in ständigem Kontakt, um Informationen
auszutauchen.
Themen der Fortbildungen waren u.a.
•
Opferschutz und Opferhilfe
•
Zusammenarbeit mit Schulen
•
Einweisung in die Spezifika des Fachkommissariates 4 (Staatsschutz); u.a. Zeichen und
Symbole mit NS-Bezug; Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen
•
Einsatzbezogene Selbstverteidigung für Mitarbeiter des FK 6
•
Jugendsachbearbeiterfortbildungen (u.a. Standardisierung der Jugendsachbearbeitung
Sicherung und Steigerung des Qualitätsstandards in Ermittlungsvorgängen.)
•
Jugendtypische Straftaten in Zusammenhang mit dem Internet
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Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
106
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
•
Erkennung des Drogenmissbrauches / Drogen im Straßenverkehr / Drogenkonsum und
Folgen
•
„Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen“; 4. Rotenburger Fachtag
•
Änderungen im Waffengesetz
•
Umsetzung des Schwerpunktthemas „Alkoholmissbrauch durch Minderjährige“
•
Umgang mit Amoklagen an Schulen
•
„Jugendgewalt – Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen – Zusehen oder
handeln?“; Symposium der PD Braunschweig
•
„Kommunikation mit Jugendlichen aus Migrationsfamilien“
Der Ansprechpartner Prävention des PK Weyhe hat eine Puppenspielerausbildung absolviert
und setzt seine Puppen im Rahmen seiner Tätigkeit bei Kindern, Jugendlichen und Senioren
ein.
Das LKA Niedersachsen hat eine zweitägige Fachtagung für Leiter/-innen FK 6 und BfJ
durchgeführt.
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Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
107
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
9.
Fazit
Die Delinquenz der Minderjährigen bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, obwohl die Anzahl der minderjährigen Tatverdächtigen leicht um ca. 1% gesunken ist.
Deliktsschwerpunkte waren auch im Jahr 2008 Eigentums- und Rohheitsdelikte sowie Sachbeschädigungen. Auch wenn die Fallzahlen der gefährlichen und schweren Körperverletzungen im öffentlichen Raum, die durch Minderjährige begangen wurden, um ca. 11% und auch
die Rohheitsdelikte an Schulen abnehmen, so kann noch keineswegs von einer Trendwende
gesprochen werden.
Allgemein anerkannt ist, dass die Delinquenz von Minderjährigen zu einem hohen Teil entwicklungsbedingt und episodenhaft ist. Dies bedeutet, dass jedes Jahr eine Generation junger Menschen „nachwächst“, die an der Schwelle zum Erwachsenwerden ihre eigenen
Grenzen aber auch die von der Gesellschaft gesetzten Normen „austestet“ und überschreitet. Ziel aller Maßnahmen muss sein, dafür Sorge zu tragen, dass diese Grenzüberschreitungen episodenhaft bleiben und sich nicht verfestigen.
Gerade im Bereich der Gewaltdelikte ist aber auch zu beobachten, dass oft nur wenige Täter
für eine Vielzahl von Taten verantwortlich sind. Diese „Intensivtäter“ lösen nicht selten Kriminalitätsfurcht bei Gleichaltrigen, aber auch bei älteren Menschen aus. Will man Jugenddelinquenz nachhaltig senken, muss man ein besonderes Augenmerk gerade auch diese Täter
richten.
Um künftig besser auf Intensivtäter oder Schwellentäter (Personen, die auf der Schwelle zum
Intensivtäter stehen) reagieren zu können, wurde das LKA Niedersachsen beauftragt, eine
Arbeitsgruppe einzurichten und ein abgestuftes Konzept zu erstellen (siehe auch Ziffer 2.7).
Durch die darin enthaltene Faktorisierung von Straftaten (je nach Schwere der Tat) sollen
Täter einheitlich bewertet und Maßnahmenpakete abgestimmt werden. Im Mittelpunkt des
Konzeptes steht auch die Vernetzung von Jugendamt, Staatsanwaltschaft, Polizei und ggf.
anderen Institutionen. Die Arbeitsgruppe hat dem Nds. Ministerium für Inneres, Sport und
Integration mittlerweile einen Konzeptentwurf vorgelegt. Mit einer Umsetzung ist im Jahr
2009 zu rechnen.
Im Bereich der Gewaltdelikte stand im Berichtsjahr nicht nur die Intensivtäterproblematik im
Blickpunkt. Es ging auch um das Phänomen, dass diese Delikte sehr häufig – gerade auch
von Minderjährigen - unter Alkoholeinfluss begangen werden (siehe auch Ziffer 6.5). Wurden
noch im Jahr 2006 bei Körperverletzungen insgesamt 1.211 Minderjährige (11,8% der minderjährigen Tatverdächtigen bei KV-Delikten) unter Alkoholeinfluss registriert, waren es im
Jahr 2007 bereits 1.759 (16,6%). Im Jahr 2008 sank die Zahl der alkoholisierten Minderjährigen in diesem Deliktsfeld zwar leicht auf 1.673 (15,9%), dies sollte jedoch nicht als Entwarnung angesehen werden. Daher müssen die polizeilichen Maßnahmen zur „Verhinderung
von Straftaten durch alkoholbeeinflusste minderjährige Personen“ (Erlass MI vom
18.03.2008) auch in den kommenden Jahren unvermindert fortgesetzt werden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Vielzahl der durchgeführten Jugendschutzkontrollen, bei denen im Berichtsjahr 2.603 Kinder und 26.939 Jugendliche überprüft worden
sind, eine Wirkung entfaltet haben. Bei 438 Kindern sowie 11.460 Jugendlichen wurde dabei
eine Alkoholbeeinflussung festgestellt. Die sich anschließenden Maßnahmen wie der Anruf
bei den Eltern bzw. der Transport im Streifenwagen nach Hause sowie die dafür erhaltene
Kostenrechnung (75 Euro) dürfte bei vielen Minderjährigen einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Auch eine weitere Maßnahme der Polizei und der Kommune zur Eindämmung des Alkoholmissbrauchs zog im Berichtsjahr die Aufmerksamkeit auf sich: Alkoholtestkäufe an Kiosken,
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Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
108
Jahresbericht Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Niedersachsen 2008
Tankstellen und Supermärkten. Die von der Polizei bzw. der Kommune ausgesuchten und
begleiteten Testkäufer (Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren; Auszubildende der Polizei und Verwaltung) erhielten in über 50 % aller Fälle den für sie nicht erlaubten Alkohol. Es
bleibt zu hoffen, dass die anschließend geführten Aufklärungsgespräche, die Medienberichterstattung sowie die Ordnungsstrafen (150 – 1500 Euro) zu einem Umdenken in der Geschäftspolitik geführt haben bzw. führen werden. Auch diese Thematik dürfte sicherlich die
Polizei in den nächsten Jahren weiter beschäftigen.
Auch wenn es die nackten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht auszudrücken vermögen, so hat doch ein neues Phänomen Einzug in die Delinquenz und Gefährdung Minderjähriger gehalten: Minderjährige „leben“ viel mehr als die erwachsene Bevölkerung im Internet; das Internet ersetzt für sie Kino, Fernsehen, Radio, Stereoanlage, Spiele, persönliche
Begegnungen. So werden im Internet Filme angesehen, aber auch illegal heruntergeladen
und getauscht. Nachrichten per podcast quasi „abonniert“, wobei die Gefahr der Radikalisierung wächst, weil man Nachrichten und Nachrichtensender gezielt auswählt und eine breite
Meinungspalette ausgeblendet werden kann. Spiele (und Mitspieler) sind jederzeit verfügbar,
wobei auch der Beeinflussung durch gewalthaltige Inhalte wenig Grenzen gesetzt sind. Und
letztlich lösen soziale Netzwerke wie „SchülerVZ“ das Cliquentreffen in den Jugendzimmern
ab, mit der Folge, dass Inhalte für alle (oder viele) sichtbar ins Netz gestellt werden, die besser in den „Vier-Wänden“ geblieben wären. So werden persönliche Fotos, Videos und Informationen mit einem Klick ins Netz geladen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Minderjährige schickten Fotos von sich (z.B. in Unterwäsche) an angebliche Model-Agenturen
und landeten auf Seiten von Pädophilen. Kinder werden auch zu Opfern, weil Pädophile über
den Chatroom Kontakte knüpfen und sich mit den Minderjährigen direkt verabreden, um sie
schließlich zu missbrauchen. Aber viel häufiger ist, dass Minderjährige zu Opfern ihresgleichen durch das sog. „Cyber-Mobbing“ werden, weil sie nicht in ein „angesagtes“ Klischee
passen und deshalb virtuell entblößt und beleidigt werden.
Abschließend bleibt festzustellen, dass sich Jugendkriminalität und –gefährdung im
Berichtsjahr wieder sehr facettenreich gezeigt haben und für die Polizei regelmäßig
neue Herausforderungen darstellen und Anpassungen von Maßnahmen erfordern.
Jugendsachbearbeitung braucht aber insbesondere viel Zeit und Engagement. Auch
wenn von Minderjährigen begangene Delikte oft „geringwertig“ erscheinen, werden
sie aus präventiven/erzieherischen Gründen bei der Polizei umfangreich bearbeitet.
Das bedeutet, dass in allen Fällen eine Anhörung/Vernehmung durchgeführt wird.
Ein schriftliches Anhörungsverfahren scheidet bei Minderjährigen grundsätzlich aus.
Weiterhin werden Jugendsachbearbeiter/innen teilweise schon direkt am Tatort eingesetzt und führen die Maßnahmen von Anfang an durch. Als zusätzliche Aufgaben
sind bei der Jugendsachbearbeitung auch noch das Führen von erzieherischen Gesprächen sowie die Fertigung von Jugendamtsberichten zu nennen. Dazu kommen
noch Zusatzaufgaben wie die Übernahme Schulpatenschaften oder das Durchführen
von Präventionsprogrammen. Durch die Einrichtung der „Fachkommissariate 6“ und
„Arbeitsfelder 4“ hat die Jugendsachbearbeitung zweifelsohne eine Aufwertung erfahren, auch das Wohnort- und Patenprinzip hat sich uneingeschränkt bewährt. So
konzentriert sich in der Person des Jugendsachbearbeiters das Wissen über die
Minderjährigen, ihre Lebenssituation sowie kriminelle Aktivitäten. Auf diese Weise
konnte auch im Jahr 2008 ein fundiertes Hintergrundwissen in Entscheidungsprozesse von Staatsanwaltschaften und Jugendgerichten einfließen. Nicht selten konnten
auch besorgte Eltern adäquat beraten werden.
Landeskriminalamt Niedersachsen
Zentralstelle Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
109
Landeskriminalamt Niedersachsen
Dezernat 32 - Zentralstelle
Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Anlagen 1 – 9
Nichtdeutsche Tatverdächtige in einzelnen
1
Deliktsbereichen 1999 – 2008
Tatverdächtige Aussiedler in einzelnen Deliktsbereichen
1999 – 2008
2
Tatverdächtigenbelastungszahlen der Polizeidirektionen/
Polizeiinspektionen in Niedersachsen 2005 - 2008
3
Tatverdächtige Rohheitsdelikte 1999 – 2008
4
Tatverdächtige Diebstahlsdelikte 1999 – 2008
5
Tatverdächtige Rauschgiftdelikte 1999 – 2008
6
Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss 1999 – 2008
7
Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
2004 – 2008
8
Flyer des LKA Niedersachsen zur Änderung des WaffG
9
Anlage 1
Nichtdeutsche Tatverdächtige in einzelnen Deliktsbereichen
•
Diebstahlsdelikte
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
13.926
13.794
13.082
13.799
13.187
12.194
12.553
10.384
9.744
8.888
-8,78
10.106
9.900
9.466
10.117
9.824
8.910
9.361
7.605
7.224
6.588
-8,80
3.820
3.894
3.616
3.682
3.363
3.284
3.192
2.779
2.530
2.300
-9,09
2.013
1.398
1.966
1.422
1.728
1.258
1.560
1.073
1.546
1.122
1.242
882
1.160
807
902
645
893
614
860
586
-3,70
-4,56
615
544
470
487
424
360
353
257
279
274
-1,79
2.430
2.306
2.078
2.193
2.106
2.024
2.110
1.754
1.546
1.554
0,52
1.778
1.677
1.570
1.662
1.663
1.513
1.572
1.304
1.132
1.144
1,06
652
629
508
531
443
511
538
450
414
410
-0,97
-1,03
Minderjährige gesamt
4.443
4.272
3.806
3.753
3.652
3.266
3.270
2.656
2.439
2.414
Heranwachsende
männlich
weiblich
1.587
1.538
1.412
1.492
1.405
1.262
1.430
1.054
970
915
-5,67
1.236
1.207
1.090
1.195
1.110
996
1.153
839
795
734
-7,67
351
331
322
297
295
266
277
215
175
181
3,43
•
Ladendiebstahl
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
9.011
8.779
8.387
8.565
8.102
7.166
6.618
5.238
4.612
4.414
-4,29
5.747
5.456
5.338
5.521
5.397
4.575
4.167
3.173
2.798
2.728
-2,50
3.264
3.323
3.049
3.044
2.705
2.591
2.451
2.065
1.814
1.686
-7,06
1.430
905
1.369
925
1.225
820
1.053
652
1.046
700
780
514
746
458
573
371
530
320
556
338
4,91
525
444
405
401
346
266
288
202
210
218
3,81
1.505
1.339
1.174
1.161
1.086
986
970
783
685
729
6,42
938
798
752
739
758
593
576
460
384
406
5,73
567
541
422
422
328
393
394
323
301
323
7,31
Minderjährige gesamt
2.935
2.708
2.399
2.214
2.132
1.766
1.716
1.356
1.215
1.285
5,76
Heranwachsende
männlich
weiblich
870
822
776
767
732
611
586
398
325
334
2,77
590
544
511
531
501
411
383
255
200
208
4,00
280
278
265
236
231
200
203
143
125
126
0,80
•
5,63
Rohheitsdelikte
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
9.023
9.053
9.014
9.560
10.273
10.102
11.345
10.155
10.241
9.848
8.015
8.038
8.082
8.456
9.075
8.880
9.977
8.798
8.792
8.474
-3,84
-3,62
1.008
1.015
932
1.106
1.198
1.222
1.368
1.357
1.449
1.374
-5,18
625
552
588
522
588
524
561
482
588
522
626
535
537
466
519
443
467
393
465
401
-0,43
73
66
64
79
66
91
71
76
74
64
-13,51
1.520
1.385
1.426
1.491
1.647
1.698
1.726
1.527
1.590
1.426
-10,31
1.335
1.193
1.282
1.309
1.444
1.468
1.493
1.320
1.323
1.195
-9,67
185
192
144
182
203
230
233
207
267
231
-13,48
-8,07
2,04
Minderjährige gesamt
2.145
1.973
2.014
2.052
2.235
2.324
2.263
2.046
2.057
1.891
Heranwachsende
männlich
weiblich
1.059
1.146
1.008
1.105
1.165
1.082
1.342
1.126
1.095
1.098
0,27
983
1.057
938
1.016
1.075
1.006
1.246
1.042
994
985
-0,91
76
89
70
89
90
76
96
84
101
113
11,88
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
1
Anlage 1
•
Raubdelikte
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
1.228
1.129
1.119
1.114
1.197
1.148
1.352
1.069
1.029
918
1.157
1.067
1.067
1.044
1.126
1.080
1.280
1.000
953
858
-9,97
71
62
52
70
71
68
72
69
76
60
-21,05
176
159
171
160
150
146
125
119
135
128
95
83
81
76
49
45
41
35
53
49
29,27
17
11
4
6
7
12
5
4
6
4
-33,33
454
376
393
410
403
385
376
306
285
260
-8,77
428
364
381
388
388
369
354
290
263
247
-6,08
26
12
12
22
15
16
22
16
22
13
-40,91
Minderjährige gesamt
630
547
543
535
538
480
457
355
326
313
-3,99
Heranwachsende
männlich
weiblich
189
191
173
163
204
191
272
203
175
156
-10,86
184
188
165
152
197
188
270
195
171
147
-14,04
5
3
8
11
7
3
2
8
4
9
125,00
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
•
-10,79
40,00
Körperverletzungen
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
6.431
6.572
6.561
6.990
7.518
7.475
8.447
7.577
7.628
7.161
5.654
5.795
5.825
6.131
6.581
6.494
7.367
6.557
6.509
6.138
-5,70
777
777
736
859
937
981
1.080
1.020
1.119
1.023
-8,58
451
397
531
378
421
363
416
345
457
401
526
453
454
393
460
390
404
343
400
341
-0,99
54
53
58
71
56
73
61
70
61
59
-3,28
1.051
976
1.023
1.076
1.218
1.302
1.363
1.242
1.306
1.155
-11,56
898
816
898
924
1.045
1.107
1.169
1.065
1.077
966
-10,31
153
160
125
152
173
195
194
177
229
189
-17,47
Minderjährige gesamt
1.502
1.507
1.444
1.492
1.675
1.828
1.817
1.702
1.710
1.555
-9,06
Heranwachsende
männlich
weiblich
768
836
742
850
886
819
1.035
854
861
877
1,86
707
766
692
781
816
756
954
791
776
789
1,68
61
70
50
69
70
63
81
63
85
88
3,53
•
-6,12
-0,58
gefährliche / schwere Körperverletzung
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
3.040
3.010
2.965
3.253
3.423
3.373
3.906
3.518
3.543
3.266
2.730
2.717
2.697
2.890
3.018
2.979
3.526
3.143
3.123
2.862
-7,82
-8,36
310
293
268
363
342
394
380
375
420
404
-3,81
249
224
230
200
215
184
238
201
231
204
263
232
227
209
270
232
214
187
227
197
5,35
6,07
25
30
31
37
27
31
18
38
27
30
11,11
632
585
607
653
755
789
799
786
836
749
-10,41
557
507
554
579
663
671
714
698
729
648
-11,11
75
78
53
74
92
118
85
88
107
101
-5,61
Minderjährige gesamt
881
815
822
891
986
1.052
1.026
1.056
1.050
976
-7,05
Heranwachsende
männlich
weiblich
453
490
406
487
506
479
585
505
520
519
-0,19
420
465
388
452
482
451
556
485
489
482
-1,43
33
25
18
35
24
28
29
20
31
37
19,35
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
2
Anlage 1
•
Sachbeschädigung
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
1.455
1.480
1.466
1.569
1.527
1.460
1.890
1.634
1.761
1.667
1.330
1.354
1.333
1.415
1.394
1.321
1.717
1.466
1.600
1.511
-5,34
-5,56
125
126
133
154
133
139
173
168
161
156
-3,11
288
251
285
256
256
231
260
230
243
223
226
199
276
251
171
150
234
214
247
229
7,01
5,56
37
29
25
30
20
27
25
21
20
18
-10,00
275
321
307
334
338
308
480
420
452
426
-5,75
251
309
289
311
331
291
447
393
416
402
-3,37
24
12
18
23
7
17
33
27
36
24
-33,33
Minderjährige gesamt
563
606
563
594
581
534
756
591
686
673
-1,90
Heranwachsende
männlich
weiblich
158
189
175
186
182
173
219
218
216
184
-14,81
152
183
165
173
164
167
211
203
202
176
-12,87
6
6
10
13
18
6
8
15
14
8
-42,86
•
Rauschgiftdelikte
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
3.289
3.258
3.185
3.316
3.469
3.190
3.926
3.257
3.480
3.237
-6,98
3.118
3.071
3.022
3.141
3.272
3.036
3.703
3.070
3.289
3.028
-7,94
171
187
163
175
197
154
223
187
191
209
9,42
14
13
19
16
26
23
24
21
24
22
22
18
17
13
5
3
5
5
7
4
40,00
-20,00
1
3
3
3
2
4
4
2
0
3
#DIV/0!
353
369
322
362
339
362
394
263
195
171
-12,31
334
348
309
346
319
347
364
247
181
155
-14,36
19
21
13
16
20
15
30
16
14
16
14,29
Minderjährige gesamt
367
388
348
386
363
384
411
268
200
178
-11,00
Heranwachsende
männlich
weiblich
625
629
554
587
595
537
719
550
522
435
-16,67
592
593
519
552
563
520
695
523
499
410
-17,84
33
36
35
35
32
17
24
27
23
25
8,70
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
3
Anlage 2
Tatverdächtige Aussiedler in einzelnen Deliktsbereichen25
•
Diebstahlsdelikte
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
3.152
3.228
3.583
4.031
4.351
3.931
3.425
2.031
5.634
5.873
4,24
2.378
2.514
2.861
3.152
3.496
3.075
2.733
1.612
4.266
4.395
3,02
774
714
722
879
855
856
692
419
1.368
1.478
8,04
491
525
437
432
495
343
263
147
310
321
348
401
334
308
397
244
203
98
208
143
124
103
124
98
99
60
49
102
977
910
961
994
944
997
793
463
1.047
711
682
747
746
761
755
613
371
770
266
228
214
248
183
242
180
92
277
Minderjährige gesamt
1.468
1.435
1.398
1.426
1.439
1.340
1.056
610
1.357
1.390
2,43
Heranwachsende
männlich
weiblich
503
573
615
675
637
509
481
280
675
641
-5,04
425
498
524
570
558
434
402
242
581
-100,00
78
75
91
105
79
75
79
38
94
-100,00
•
3,55
-100,00
-100,00
1.069
2,10
-100,00
-100,00
Ladendiebstahl
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
2.187
2.084
2.402
2.648
2.785
2.407
1.948
1.065
2.978
3.218
8,06
1.500
1.454
1.760
1.884
2.065
1.682
1.379
728
1.931
2.070
7,20
687
630
642
764
720
725
569
337
1.047
1.148
9,65
372
391
314
298
343
236
180
96
220
221
242
277
218
190
253
150
133
52
133
130
114
96
108
90
86
47
44
87
599
497
527
548
469
457
335
176
434
369
294
344
330
323
254
181
105
238
-100,00
230
203
183
218
146
203
154
71
196
-100,00
Minderjährige gesamt
971
888
841
846
812
693
515
272
654
732
Heranwachsende
männlich
weiblich
307
311
367
353
299
206
185
88
150
151
236
253
286
266
233
150
124
59
95
-100,00
71
58
81
87
66
56
61
29
55
-100,00
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
25
0,45
-100,00
-100,00
511
17,74
11,93
0,67
Datenmaterial erst ab 1999 vorhanden, Erfassungsänderung 2007,; aus technischen Gründen kann 2008 nicht
nach männlich/weiblich differenziert werden. Weiteres siehe Ziffer 2.5
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
1
Anlage 2
•
Rohheitsdelikte
1999[1] 2000
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
1.333
1.605
1.852
2.463
2.782
3.017
2.820
1.850
5.824
6.416
10,16
1.225
1.490
1.727
2.302
2.565
2.774
2.604
1.717
5.159
5.652
9,56
108
115
125
161
217
243
216
133
665
764
14,89
61
82
93
109
108
121
76
37
310
86
-72,26
55
76
86
101
95
107
66
34
81
6
6
7
8
13
14
10
3
12
420
502
528
581
672
743
663
398
1.047
383
455
495
531
610
674
584
364
783
-100,00
-100,00
843
-19,48
-100,00
37
47
33
50
62
69
79
34
121
Minderjährige gesamt
481
584
621
690
780
864
739
435
1.357
929
-31,54
Heranwachsende
männlich
weiblich
283
358
397
538
616
622
616
400
675
1.050
55,56
275
343
376
521
587
577
591
383
976
-100,00
8
15
21
17
29
45
25
17
79
-100,00
•
-100,00
Raubdelikte
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
197
272
351
399
435
420
396
246
575
558
181
262
334
381
419
405
381
236
541
532
-1,66
16
10
17
18
16
15
15
10
34
26
-23,53
14
11
14
13
20
16
5
5
8
7
11
10
13
13
19
13
5
5
8
-100,00
3
1
1
0
1
3
0
0
0
0
75
92
105
99
110
99
100
68
118
65
85
100
92
108
96
94
66
104
-100,00
10
7
5
7
2
3
6
2
14
-100,00
Minderjährige gesamt
89
103
119
112
130
115
105
73
126
128
Heranwachsende
männlich
weiblich
54
78
104
119
124
103
95
62
134
136
54
77
96
113
120
101
92
59
131
-100,00
0
1
8
6
4
2
3
3
3
-100,00
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
•
-2,96
-12,50
121
2,54
1,59
1,49
Körperverletzungen
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
1.059
1.227
1.417
1.927
2.166
2.427
2.250
1.497
4.664
5.080
968
1.133
1.323
1.796
1.981
2.219
2.071
1.391
4.122
4.471
8,47
91
94
94
131
185
208
179
106
542
609
12,36
47
70
76
93
87
103
67
28
79
73
-7,59
42
65
71
87
75
92
58
25
69
5
5
5
6
12
11
9
3
10
323
401
436
492
563
652
572
339
802
295
360
410
449
507
589
506
306
698
28
41
26
43
56
63
66
33
104
Minderjährige gesamt
370
471
512
585
650
755
639
367
881
781
Heranwachsende
männlich
weiblich
220
258
295
404
485
514
508
341
896
884
212
246
282
393
462
472
488
328
832
-100,00
8
12
13
11
23
42
20
13
64
-100,00
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
8,92
-100,00
-100,00
708
-11,72
-100,00
-100,00
-11,35
-1,34
2
Anlage 2
•
gefährliche / schwere Körperverletzung
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
543
662
695
1.003
1.099
1.255
1.189
746
2.226
2.343
504
617
662
954
1.021
1.169
1.111
705
2.020
2.142
6,04
39
45
33
49
78
86
78
41
206
201
-2,43
24
27
30
39
43
56
42
17
48
50
4,17
22
26
27
37
36
49
39
15
40
2
1
3
2
7
7
3
2
8
186
235
253
314
353
421
375
204
492
169
214
242
291
318
396
337
189
432
17
21
11
23
35
25
38
15
60
Minderjährige gesamt
210
262
283
353
396
477
417
221
540
494
-8,52
Heranwachsende
männlich
weiblich
140
158
179
272
296
317
325
214
531
544
2,45
135
151
174
268
284
299
314
207
502
-100,00
5
7
5
4
12
18
11
7
29
-100,00
•
5,26
-100,00
-100,00
444
-9,76
-100,00
-100,00
Sachbeschädigung
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
369
455
595
798
849
827
856
537
1.582
1.652
4,42
348
428
562
753
798
772
801
506
1.456
1.521
4,46
21
27
33
45
51
55
55
31
126
131
3,97
61
77
90
100
96
63
82
34
104
95
-8,65
59
74
86
89
92
60
69
32
93
8
10
12
14
15
21
18
11
34
Minderjährige gesamt
199
265
332
433
393
373
368
219
572
522
-8,74
Heranwachsende
männlich
weiblich
64
70
93
138
180
172
192
118
326
345
5,83
61
68
91
129
166
163
189
114
301
-100,00
3
2
2
9
14
9
3
4
25
-100,00
•
2
3
4
11
4
3
13
2
11
138
188
242
333
297
310
286
185
468
130
178
230
319
282
289
268
174
434
-100,00
-100,00
427
-8,76
-100,00
-100,00
Rauschgiftdelikte
1999[1] 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Veränderung
07/08 in %
2008
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
809
1.038
1.238
1.395
1.379
1.344
1.411
811
2.010
2.282
13,53
764
965
1.140
1.278
1.283
1.259
1.320
751
1.872
2.134
14,00
45
73
98
117
96
85
91
60
138
148
7,25
5
7
6
8
9
8
6
2
0
0
#DIV/0!
5
7
6
8
7
7
6
2
0
#DIV/0!
0
0
0
0
2
1
0
0
0
128
144
188
185
168
217
187
71
127
113
131
173
164
154
202
174
69
119
-100,00
15
13
15
21
14
15
13
2
8
-100,00
Minderjährige gesamt
133
151
194
193
177
225
193
73
127
126
-0,79
Heranwachsende
männlich
weiblich
264
322
365
380
354
306
300
158
416
358
-13,94
247
293
326
343
320
287
279
146
388
-100,00
17
29
39
37
34
19
21
12
28
-100,00
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
#DIV/0!
126
-0,79
3
Anlage 3
Tatverdächtigenbelastungszahlen (TVBZ) der Dienststellenbereiche in Niedersachsen 2005 - 2008; Werte
Dienststellenbereich
PD Braunschweig
2007
2006
2005
PI Braunschweig
2007
2006
2005
PI Gifhorn
2007
2006
2005
PI Goslar
2007
2006
2005
PI Salzgitter/ Peine/WF
2007
2006
2005
PI Wolfsburg/ Helmstedt
2007
2006
2005
TV Kinder
ab 8 Jahre
1.780
1.813
1.739
1.860
351
401
400
476
203
225
228
184
293
293
255
274
598
571
532
598
354
335
341
335
Bevölkerung
8-14 Jahre
68.659
70.181
71.514
72.785
11.817
11.925
12.166
12.412
12.687
13.033
13.301
13.454
8.010
8.218
8.508
8.629
24.030
24.435
24.714
25.035
12.115
12.570
12.825
13.255
TVBZ
2.593
2.583
2.432
2.555
2.970
3.363
3.288
3.835
1.600
1.726
1.714
1.368
3.658
3.565
2.997
3.175
2.489
2.337
2.153
2.389
2.922
2.665
2.659
2.527
TV Jugendliche Bevölkerung
14-18 Jahre
14-18 Jahre
4.476
4.853
4.765
4.647
1.200
1.204
1.290
1.359
643
639
671
613
642
642
670
604
1.321
1.506
1.329
1.272
860
1.002
955
930
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
51.178
51.927
52.730
52.474
9.076
9.151
9.190
9.166
9.540
9.634
9.758
9.703
6.010
6.151
6.270
6.242
16.945
17.113
17.347
17.155
9.607
9.878
10.165
10.208
TVBZ
8.746
9.346
9.037
8.856
13.222
13.157
14.037
14.827
6.740
6.633
6.876
6.318
10.682
10.437
10.686
9.676
7.796
8.800
7.661
7.415
8.952
10.144
9.395
9.111
2008 in 1. Zeile des Dienststellenbereiches
TV Heranwachsende
3.733
3.799
3.651
3.747
1.213
1.198
1.169
1.355
460
501
507
430
488
517
480
494
982
1.053
899
818
788
709
783
787
Bevölkerung
18-21 Jahre
39.397
38.975
37.963
38.855
8.126
7.862
7.651
7.624
6.723
6.702
6.521
6.333
4.716
4.696
4.682
4.560
12.393
12.242
11.806
13.143
7.439
7.473
7.303
7.195
TVBZ
9.475
9.747
9.617
9.644
14.927
15.238
15.279
17.773
6.842
7.475
7.775
6.790
10.348
11.009
10.252
10.833
7.924
8.602
7.615
6.224
10.593
9.487
10.722
10.938
TV ab 8
Jahre gesamt
Bevölkerung ab 8
Jahre
gesamt
35.563 1.070.264
35.991 1.074.346
35.126 1.071.026
34.945 1.080.310
10.988 230.206
11.031 229.957
10.996 222.775
11.389 230.134
4.116 160.629
4.232 160.748
4.122 160.662
3.797 159.963
5.135 139.687
5.202 140.872
5.161 142.251
5.114 143.087
9.535 337.705
9.645 339.295
8.975 340.720
8.775 341.326
7.025 202.037
7.090 203.474
7.043 204.618
6.951 205.800
1
TVBZ
3.323
3.350
3.280
3.235
4.773
4.797
4.936
4.949
2.562
2.633
2.566
2.374
3.676
3.693
3.628
3.574
2.823
2.843
2.634
2.571
3.477
3.484
3.442
3.378
Anlage 3
Dienststellenbereich
PI Göttingen
2007
2006
2005
PI Hameln/ Holzminden
2007
2006
2005
PI Hildesheim
2007
2006
2005
PI Nienburg/Schaumburg
2007
2006
2005
PI Northeim/Osterode
2007
2006
2005
PD Hannover (mit Region)
2007
2006
2005
TV Kinder
ab 8 Jahre
398
382
370
341
395
346
391
360
478
457
523
429
339
326
360
401
358
320
318
327
1.673
1.772
1.620
1.735
Bevölkerung
8-14 Jahre
14.807
14.977
15.313
15.564
14.519
15.019
15.359
15.418
18.066
18.586
18.913
19.030
19.291
19.740
19.972
20.371
13.687
13.922
14.215
14.337
64.364
64.804
65.051
65.272
TVBZ
2.688
2.551
2.416
2.191
2.721
2.304
2.546
2.335
2.646
2.459
2.765
2.254
1.757
1.651
1.803
1.968
2.616
2.299
2.237
2.281
2.599
2.734
2.490
2.658
TV Jugendliche Bevölkerung
14-18 Jahre
14-18 Jahre
978
883
872
913
824
810
833
881
1.064
1.027
1.099
1.204
1.006
1.019
1.001
1.078
778
791
828
712
4.861
4.828
4.893
4.831
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
10.750
10.950
10.986
11.113
10.867
10.824
10.903
10.891
13.244
13.240
13.276
13.098
14.099
14.187
14.140
13.947
10.191
10.398
10.615
10.565
44.791
44.796
45.223
44.853
TVBZ
9.098
8.064
7.937
8.216
7.583
7.483
7.640
8.089
8.034
7.757
8.278
9.192
7.135
7.183
7.079
7.729
7.634
7.607
7.800
6.739
10.853
10.778
10.820
10.771
TV Heranwachsende
838
855
808
972
846
711
772
783
812
830
837
839
852
825
848
840
649
685
649
605
4.818
4.869
4.901
5.097
Bevölkerung
18-21 Jahre
9.693
9.455
9.321
9.300
8.151
7.879
7.755
7.630
10.046
9.746
9.179
9.151
10.135
9.954
9.635
9.371
7.543
7.631
7.417
7.344
35.557
35.317
34.576
34.045
TVBZ
8.645
9.043
8.669
10.452
10.379
9.024
9.955
10.262
8.083
8.516
9.119
9.168
8.407
8.288
8.801
8.964
8.604
8.977
8.750
8.238
13.550
13.787
14.175
14.971
TV ab 8
Jahre gesamt
Bevölkerung ab 8
Jahre
gesamt
8.397 244.353
8.152 244.105
7.954 244.314
8.341 245.156
6.878 218.691
6.452 219.720
6.659 221.096
6.988 221.732
7.992 269.099
7.935 269.870
8.277 269.637
8.307 269.818
7.550 268.722
7.465 269.333
7.319 269.446
7.399 269.429
6.292 210.168
6.517 211.713
6.823 213.093
6.379 214.162
45.581 1.051.903
46.910 1.049.829
45.624 1.048.117
47.236 1.046.284
2
TVBZ
3.436
3.340
3.256
3.402
3.145
2.936
3.012
3.152
2.970
2.940
3.070
3.079
2.810
2.772
2.716
2.746
2.994
3.078
3.202
2.979
4.333
4.468
4.353
4.515
Anlage 3
Dienststellenbereich
PI Burgdorf
2007
2006
2005
PI Garbsen
2007
2006
2005
Hannover-Stadt
2007
2006
2005
PD Lüneburg
2007
2006
2005
PI Celle
2007
2006
2005
PI Harburg
2007
2006
2005
PI Lüneburg/LüchowDannenberg /Uelzen
2007
2006
2005
TV Kinder
ab 8 Jahre
Bevölkerung
8-14 Jahre
TVBZ
TV Jugendliche Bevölkerung
14-18 Jahre
14-18 Jahre
TVBZ
424
373
398
17.836
17.883
17.789
2.377
2.086
2.237
1.112
1.015
1.013
12.287
12.287
12.590
9.050
8.261
8.046
457
444
400
503
843
998
853
891
1.778
1.707
1.763
1.851
312
303
334
351
308
310
271
266
43.868
42.666
46.316
45.554
25.214
25.225
25.228
25.202
85.380
86.394
86.920
86.879
11.902
12.269
12.547
12.758
16.779
16.848
16.687
16.443
1.042
1.041
864
1.104
3.343
3.956
3.381
3.535
2.082
1.976
2.028
2.131
2.621
2.470
2.662
2.751
1.836
1.840
1.624
1.618
1.133
1.219
1.278
1.217
3.045
2.923
2.948
2.890
4.643
4.801
5.046
4.976
708
778
823
862
831
858
850
838
19.212
14.414
15.652
15.721
17.034
17.050
17.295
17.279
59.971
60.301
60.484
60.168
8.944
9.044
9.168
9.209
11.075
11.112
11.126
10.924
5.897
8.457
8.165
7.741
17.876
17.144
17.045
16.726
7.742
7.962
8.343
8.270
7.916
8.602
8.977
9.360
7.503
7.721
7.640
7.671
470
417
408
463
21.077
21.123
21.307
21.113
2.230
1.974
1.915
2.193
1.249
1.200
1.295
1.188
14.566
14.633
14.696
14.644
8.575
8.201
8.812
8.113
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
TV Heranwachsende
962
990
871
Bevölkerung
18-21 Jahre
Nicht erhoben
TV ab 8
Jahre gesamt
TVBZ
!
Nicht erhoben
Nicht erhoben
917 Nicht erhoben
924 Nicht erhoben
914 Nicht erhoben
1.027 Nicht erhoben
3.424
15.240 22.467
15.165 22.888
3.471
3.594
14.934 24.066
14.844 24.899
3.696
3.917
43.588 8.986
42.857 9.210
3.947
3.807
41.455 9.183
3.856
40.896 9.429
550
6.742 8.158
672
6.642 10.117
624
6.405 9.742
6.097 9.480
578
690
7.650 9.020
675
7.426 9.090
619
7.040 8.793
645
6.728 9.587
1.057
970
997
997
10.860
10.846
10.373
10.911
9.733
8.943
9.611
9.138
9.700
9.565
9.280
Bevölkerung ab 8
Jahre
gesamt
TVBZ
Nicht erhoben
260.158
272.242
3.677
3.409
8.423 Nicht erhoben
8.817 348.719
8.227 350.081
9.029 350.479
30.383 482.973
31.397 481.487
30.662 480.631
31.717 480.520
34.399 1.157.275
33.700 1.154.976
33.857 1.152.676
33.699 1.146.118
5.203 167.544
5.456 167.934
5.576 168.032
5.290 167.903
6.076 225.451
6.011 223.926
5.936 222.419
5.520 220.044
2.528
2.350
2.576
6.291
6.521
6.380
6.601
2.972
2.918
2.937
2.940
3.105
3.249
3.318
3.151
2.695
2.684
2.669
2.509
9.592
8.869
8.812
8.822
299.607
299.211
299.141
297.965
3
3.202
2.964
2.946
2.961
Anlage 3
Dienststellenbereich
PI Soltau-Fallingbostel
2007
2006
2005
PI Stade
2007
2006
2005
PI Rotenburg/Wümme
2007
2006
2005
PD Oldenburg
2007
2006
2005
PI Cloppenburg/Vechta
2007
2006
2005
PI Cuxhaven/Wesermarsch
2007
2006
2005
PI Delmenhorst/ Oldenburg-Land
2007
2006
2005
TV Kinder
ab 8 Jahre
213
226
255
270
238
241
269
268
245
212
233
243
2.624
2.572
2.548
2.470
393
404
355
380
393
420
439
446
358
332
287
309
Bevölkerung
8-14 Jahre
9.511
9.701
9.913
10.046
14.044
14.230
14.158
14.222
12.067
12.223
12.308
12.297
117.943
119.778
121.017
121.427
23.744
23.968
24.131
24.048
20.168
20.550
20.910
21.142
13.867
14.041
14.217
14.250
TVBZ
2.240
2.330
2.572
2.688
1.695
1.694
1.900
1.884
2.030
1.734
1.893
1.976
2.225
2.147
2.105
2.034
1.655
1.686
1.471
1.580
1.949
2.044
2.099
2.110
2.582
2.365
2.019
2.168
TV Jugendliche Bevölkerung
14-18 Jahre
14-18 Jahre
599
640
679
662
696
695
750
799
638
706
717
680
6.726
6.723
6.769
6.732
1.024
971
1.086
1.032
1.154
1.118
1.166
1.225
965
896
766
818
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
7.176
7.224
7.146
7.166
9.639
9.683
9.782
9.625
8.571
8.605
8.566
8.600
84.390
84.421
84.596
83.630
16.505
16.546
16.561
16.580
14.340
14.447
14.624
14.466
9.950
9.953
10.003
9.863
TVBZ
8.347
8.859
9.502
9.238
7.221
7.178
7.667
8.301
7.444
8.205
8.370
7.907
7.970
7.964
8.002
8.050
6.204
5.868
6.558
6.224
8.047
7.739
7.973
8.468
9.698
9.002
7.658
8.294
TV Heranwachsende
574
548
578
613
521
545
522
547
644
641
586
593
5.368
5.619
5.321
5.236
843
991
874
791
930
964
886
925
731
761
681
661
Bevölkerung
18-21 Jahre
5.157
5.118
5.179
4.929
6.978
6.800
6.597
6.466
6.201
6.025
5.861
5.662
55.468
54.672
52.791
51.807
12.419
12.338
11.953
11.644
9.958
9.812
9.548
9.312
7.144
7.069
6.800
6.536
TVBZ
11.131
10.707
11.160
12.437
7.466
8.015
7.913
8.460
10.385
10.639
9.998
10.473
9.678
10.278
10.079
10.107
6.788
8.032
7.312
6.793
9.339
9.825
9.279
9.933
10.232
10.765
10.015
10.113
TV ab 8
Jahre gesamt
Bevölkerung ab 8
Jahre
gesamt
4.721 131.166
4.658 131.376
4.856 131.476
5.016 131.314
4.661 181.763
4.598 181.303
4.598 180.963
4.757 178.790
4.775 151.744
4.758 151.226
4.725 150.645
4.961 150.102
47.452 1.416.191
48.439 1.411.392
47.560 1.407.451
47.343 1.401.516
7.326 264.585
7.769 261.722
7.488 259.594
7.258 257.183
7.899 274.945
7.916 275.777
7.915 276.448
7.892 276.694
6.095 186.043
6.222 185.427
5.769 185.303
5.996 184.436
4
TVBZ
3.599
3.546
3.693
3.820
2.564
2.536
2.541
2.661
3.147
3.146
3.137
3.305
3.351
3.432
3.379
3.378
2.769
2.968
2.885
2.822
2.873
2.870
2.863
2.852
3.276
3.355
3.113
3.251
Anlage 3
Dienststellenbereich
PI Diepholz
2007
2006
2005
PI Oldenburg/Ammerland
2007
2006
2005
PI Verden/Osterholz
2007
2006
2005
PI Wilhelmshaven/FRI
2007
2006
2005
PD Osnabrück
2007
2006
2005
PI Aurich/WTM
2007
2006
2005
PI Emsland/Graf. Bentheim
2007
2006
2005
TV Kinder
ab 8 Jahre
246
272
246
206
472
375
411
394
376
346
360
309
417
440
468
445
2.097
2.059
2.053
2.041
446
410
379
332
582
607
646
592
Bevölkerung
8-14 Jahre
14.666
14.932
14.958
14.981
17.002
17.273
17.418
17.433
17.107
17.359
17.399
17.443
11.389
11.655
11.984
12.130
101.463
102.834
104.011
104.529
18.071
18.128
18.442
18.388
33.562
34.137
34.618
34.962
TVBZ
1.677
1.822
1.645
1.375
2.776
2.171
2.360
2.260
2.198
1.993
2.069
1.771
3.661
3.775
3.905
3.669
2.067
2.002
1.974
1.953
2.468
2.262
2.055
1.806
1.734
1.778
1.866
1.693
TV Jugendliche Bevölkerung
14-18 Jahre
14-18 Jahre
787
795
795
704
1.120
1.124
1.178
1.153
987
1.100
1.080
1.015
872
894
868
919
5.538
5.740
5.498
5.645
1.089
1.116
969
998
1.719
1.637
1.593
1.800
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
10.522
10.499
10.499
10.310
12.386
12.167
12.021
11.770
12.111
12.161
12.283
12.038
8.576
8.648
8.605
8.603
73.314
73.835
74.418
74.353
12.762
12.977
12.902
12.878
24.704
24.764
24.968
25.019
TVBZ
7.480
7.572
7.572
6.828
9.042
9.238
9.800
9.796
8.150
9.045
8.793
8.432
10.168
10.338
10.087
10.682
7.554
7.774
7.388
7.592
8.533
8.600
7.510
7.750
6.958
6.610
6.380
7.195
TV Heranwachsende
651
680
648
619
925
929
1.010
1.013
867
850
790
770
689
682
642
679
4.563
5.002
4.654
4.739
761
782
791
778
1.491
1.649
1.460
1.570
Bevölkerung
18-21 Jahre
7.352
7.107
6.884
6.813
9.417
9.415
9.028
8.955
8.489
8.249
7.936
7.868
6.441
6.378
6.136
5.898
55.065
54.881
53.182
51.982
9.286
9.145
8.780
8.464
18.259
18.298
17.882
17.458
TVBZ
8.855
9.568
9.413
9.086
9.823
9.867
11.187
11.312
10.213
10.304
9.955
9.786
10.697
10.693
10.463
11.512
8.287
9.114
8.751
9.117
8.195
8.551
9.009
9.192
8.166
9.012
8.165
8.993
TV ab 8
Jahre gesamt
Bevölkerung ab 8
Jahre
gesamt
5.764 199.607
5.747 199.262
5.496 198.790
5.146 197.833
8.787 256.647
8.697 255.220
8.954 253.556
8.864 252.051
6.935 228.164
7.196 227.667
6.976 227.395
7.064 226.817
6.200 171.377
6.317 171.923
6.365 172.361
6.502 172.589
41.656 1.323.838
43.656 1.319.299
41.152 1.313.621
41.354 1.307.992
7.271 229.156
7.439 228.417
7.082 227.612
7.014 226.484
12.484 412.154
13.349 408.923
12.388 405.462
12.631 402.853
5
TVBZ
2.888
2.884
2.765
2.601
3.424
3.408
3.531
3.517
3.039
3.161
3.068
3.114
3.618
3.674
3.693
3.767
3.147
3.309
3.133
3.162
3.173
3.257
3.111
3.097
3.029
3.264
3.055
3.135
Anlage 3
Dienststellenbereich
PI Leer/Emden
2007
2006
2005
PI Osnabrück/Osnabrück-Land
2007
2006
2005
Niedersachsen
2007
2006
2005
TV Kinder
ab 8 Jahre
Bevölkerung
8-14 Jahre
TVBZ
TV Jugendliche Bevölkerung
14-18 Jahre
14-18 Jahre
TVBZ
TV Heranwachsende
Bevölkerung
18-21 Jahre
TVBZ
406
404
411
415
675
647
624
706
15.229
15.616
15.813
15.878
34.601
34.953
35.138
35.301
2.666
2.587
2.599
2.614
1.951
1.851
1.776
2.000
982
1.056
905
933
1.826
2.028
2.083
1.974
11.132
11.061
11.059
10.944
24.716
25.033
25.489
25.512
8.821
9.547
8.183
8.525
7.388
8.101
8.172
7.738
946
994
851
767
1.483
1.696
1.648
1.708
8.094
8.074
7.778
7.569
19.426
19.364
18.742
18.491
11.688
12.311
10.941
10.133
7.634
8.759
8.793
9.237
11.852
11.705
11.633
11.770
518.179
526.235
532.285
535.612
2.287
2.224
2.185
2.197
30.290
30.815
30.932
31.082
372.795
374.879
377.371
375.092
8.125
8.220
8.197
8.287
25.591
26.198
25.336
25.817
280.395
277.063
268.768
263.294
9.127
9.456
9.427
9.805
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
TV ab 8
Jahre gesamt
Bevölkerung ab 8
Jahre
gesamt
TVBZ
200.213
199.993
198.979
197.793
482.315
481.966
481.568
480.862
3.872
4.020
3.646
3.540
3.062
3.228
3.121
3.187
236.823 7.395.681
239.048 7.390.189
234.271 7.382.573
236.058 7.368.604
3.202
3.235
3.173
3.204
7.753
8.039
7.254
7.001
14.767
15.559
15.029
15.327
6
Anlage 4
Tatverdächtige Rohheitsdelikte
•
Rohheitsdelikte
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
46.790
40.325
6.465
2.165
1.808
357
6.836
5.705
1.131
9.001
5.519
4.910
609
48.050
41.217
6.833
2.125
1.767
358
6.958
5.779
1.179
9.083
5.613
5.007
606
52.735
45.005
7.730
2.244
1.845
399
7.429
6.056
1.373
9.673
6.163
5.464
699
55.400
47.159
8.241
2.354
1.906
448
7.963
6.457
1.506
10.317
6.397
5.635
762
57.053
48.520
8.533
2.780
2.280
500
8.832
7.119
1.713
11.612
6.624
5.818
806
61.579
52.269
9.310
2.477
1.993
484
9.089
7.329
1.760
11.566
7.562
6.653
909
63.051
53.270
9.781
2.603
2.126
477
9.604
7.759
1.845
12.207
7.748
6.850
898
64.793
54.290
10.503
2.615
2.135
480
9.870
7.899
1.971
12.485
8.388
7.362
1.026
66.753
55.936
10.817
2.724
2.243
481
9.779
7.794
1.985
12.503
8.686
7.564
1.122
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
3.697
3.364
333
423
375
48
1.244
1.112
132
1.667
628
602
26
3.819
3.477
342
443
397
46
1.206
1.101
105
1.649
709
659
50
3.774
3.436
338
365
327
38
1.200
1.105
95
1.565
650
598
52
3.751
3.390
361
314
285
29
1.151
1.037
114
1.465
675
621
54
3.985
3.658
327
349
314
35
1.127
1.032
95
1.476
757
706
51
3.874
3.523
351
304
259
45
1.171
1.064
107
1.475
692
657
35
4.319
3.957
362
234
200
34
1.189
1.083
106
1.423
849
805
44
4.018
3.709
309
188
172
16
1.140
1.054
86
1.328
828
788
40
4.164
3.800
364
183
160
23
1.089
988
101
1.272
847
800
47
3.956
3.589
367
188
163
25
1.061
950
111
1.249
817
756
61
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
43.978
37.921
6.057
2.031
1.747
284
6.383
5.330
1.052
Minderjährige gesamt
8.414
Heranwachsende
5.005
männlich
4.494
weiblich
511
•
Veränderung 07/08
in %
3,03
3,03
2,99
4,17
5,06
0,21
-0,92
-1,33
0,71
0,14
3,55
2,74
9,36
Raubdelikte
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung 07/08
in %
-5,00
-5,55
0,82
2,73
1,88
8,70
-2,57
-3,85
9,90
-1,81
-3,54
-5,50
29,79
7
Anlage 4
•
Körperverletzungen
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
33.297
28.442
4.855
1.547
1.321
226
4.909
4.054
855
6.456
3.912
3.487
425
34.996
29.850
5.146
1.647
1.351
296
5.338
4.382
956
6.985
4.204
3.726
478
35.982
30.666
5.376
1.637
1.337
300
5.429
4.449
980
7.066
4.337
3.876
461
39.744
33.666
6.078
1.755
1.419
336
5.877
4.751
1.126
7.632
4.844
4.307
537
42.256
35.642
6.614
1.877
1.500
377
6.413
5.131
1.282
8.290
5.101
4.509
592
43.824
37.000
6.824
2.348
1.919
429
7.227
5.795
1.432
9.575
5.398
4.732
666
47.340
39.878
7.462
2.085
1.678
407
7.457
5.976
1.481
9.542
6.113
5.366
747
48.574
40.790
7.784
2.228
1.812
416
8.052
6.460
1.592
10.280
6.354
5.620
734
50.121
41.776
8.345
2.223
1.817
406
8.349
6.692
1.657
10.572
6.920
6.098
822
50.455
42.201
8.254
2.340
1.937
403
8.183
6.544
1.639
10.523
7.212
6.316
896
Veränderung 07/08
in %
0,67
1,02
-1,09
5,26
6,60
-0,74
-1,99
-2,21
-1,09
-0,46
4,22
3,57
9,00
Gefährliche/schwere Körperverletzung
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
12.863
11.248
1.615
812
697
115
2.583
2.207
376
3.395
2.029
1.843
186
13.603
11.956
1.647
787
647
140
2.878
2.448
430
3.665
2.261
2.059
202
13.573
11.924
1.649
765
608
157
2.893
2.475
418
3.658
2.220
2.049
171
15.407
13.458
1.949
837
672
165
3.196
2.702
494
4.033
2.591
2.384
207
16.206
13.983
2.223
841
662
179
3.544
2.900
644
4.385
2.705
2.491
214
16.951
14.647
2.304
1.163
946
217
3.901
3.226
675
5.064
2.771
2.523
248
18.850
16.440
2.410
1.021
859
162
3.983
3.326
657
5.004
3.284
2.985
299
19.105
16.544
2.561
1.111
909
202
4.473
3.692
781
5.584
3.387
3.122
265
20.290
17.597
2.693
1.174
985
189
4.674
3.900
774
5.848
3.761
3.456
305
20.089
17.395
2.694
1.211
1.009
202
4.570
3.814
756
5.781
3.802
3.446
356
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung 07/08
in %
-0,99
-1,15
0,04
3,15
2,44
6,88
-2,23
-2,21
-2,33
-1,15
1,09
-0,29
16,72
8
Anlage 5
Tatverdächtige Diebstahlsdelikte
•
Diebstahl ohne erschwerende Umstände
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
60.335
38.933
21.402
9.690
6.068
3.622
6.797
4.187
2.610
5.304
3.677
1.627
21.791
5.368
3.874
1.494
59.248
38.605
20.643
9.481
6.258
3.223
6.348
3.885
2.463
4.876
3.320
1.556
20.705
5.476
4.002
1.474
57.113
37.767
19.346
8.589
5.719
2.874
6.474
4.103
2.371
4.835
3.355
1.480
19.898
5.304
3.875
1.429
61.036
40.316
20.720
8.220
5.252
2.968
6.700
4.079
2.612
5.020
3.479
1.541
19.940
5.634
4.183
1.451
59.954
40.635
19.319
8.221
5.551
2.670
6.221
3.960
2.261
4.949
3.500
1.449
19.391
5.479
4.089
1.383
56.327
37.382
18.945
6.820
4.420
2.400
5.957
3.581
2.376
4.941
3.370
1.571
17.718
4.879
3.562
1.317
54.109
36.583
17.526
6.564
4.210
2.354
6.157
3.763
2.394
5.017
3.495
1.522
17.738
5.007
3.718
1.289
51.833
35.032
16.801
6.481
4.259
2.222
6.371
3.801
2.570
4.988
3.484
1.504
17.840
4.819
3.577
1.242
50.076
34.223
15.853
6.163
3.938
2.225
6.009
3.639
2.370
4.700
3.349
1.351
16.872
4.753
3.650
1.103
48.856
33.106
15.750
6.351
4.115
2.236
6.006
3.551
2.455
4.847
3.360
1.487
17.204
4.632
3.463
1.169
Veränderung 07/08
in %
-2,44
-3,26
-0,65
3,05
4,49
0,49
-0,05
-2,42
3,59
3,13
0,33
10,07
1,97
-2,55
-5,12
5,98
Diebstahl unter erschwerenden Umständen
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
13.937 13.953 13.817 14.511 14.284 13.678 15.150 14.708 15.541 15.143
12.597 12.561 12.441 13.015 12.705 12.131 13.430 13.093 13.716 13.390
1.340 1.392 1.376 1.496 1.579 1.547 1.720 1.615 1.825 1.753
1.268 1.112 1.097 1.042 1.085
987
871
862
872
924
1.113
961
963
927
930
840
730
762
733
756
155
151
134
115
155
147
141
100
139
168
1.622 1.585 1.626 1.746 1.662 1.649 1.596 1.687 1.756 1.741
1.490 1.427 1.475 1.551 1.479 1.463 1.390 1.449 1.509 1.530
132
158
151
195
183
186
206
238
247
211
1.943 1.873 1.851 1.854 1.927 1.989 2.109 2.238 2.211 2.113
1.780 1.727 1.712 1.694 1.743 1.810 1.931 2.048 2.018 1.923
163
146
139
160
184
179
178
190
193
190
4.833 4.570 4.574 4.642 4.674 4.625 4.576 4.787 4.839 4.778
2.481 2.602 2.376 2.517 2.380 2.219 2.536 2.519 2.606 2.501
2.303 2.402 2.211 2.326 2.177 2.028 2.307 2.321 2.403 2.305
178
200
165
191
203
191
229
198
203
196
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung 07/08
in %
-2,56
-2,38
-3,95
5,96
3,14
20,86
-0,85
1,39
-14,57
-4,43
-4,71
-1,55
-1,26
-4,03
-4,08
-3,45
9
Anlage 5
•
Ladendiebstahl (klassisch)
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
1999
2000
2001
2002
45.028
26.737
18.291
8.100
4.751
3.349
5.232
2.904
2.328
3.507
2.160
1.347
16.839
3.319
2.152
1.167
43.169
25.763
17.406
7.757
4.898
2.859
4.653
2.482
2.171
3.020
1.718
1.302
15.430
3.176
2.069
1.107
40.775
24.789
15.986
6.911
4.355
2.556
4.529
2.507
2.022
2.937
1.757
1.180
14.377
3.040
1.972
1.068
43.131
26.238
16.893
6.593
3.955
2.638
4.591
2.381
2.210
2.948
1.747
1.201
14.132
3.072
2.059
1.013
2003
2004
2005
2006
2007
2008
41.115
25.786
15.329
6.408
4.137
2.271
4.113
2.282
1.831
2.718
1.646
1.072
13.239
2.780
1.861
919
37.725
22.914
14.811
5.179
3.169
2.010
3.758
1.868
1.890
2.600
1.447
1.153
11.537
2.367
1.492
875
33.823
20.676
13.147
4.851
2.869
1.982
3.779
1.860
1.919
2.454
1.366
1.088
11.084
2.168
1.320
848
30.834
18.483
12.351
4.812
2.976
1.836
3.973
1.948
2.025
2.324
1.253
1.071
11.109
1.882
1.098
784
28.665
17.364
11.301
4.526
2.670
1.856
3.672
1.819
1.853
2.120
1.204
916
10.318
1.554
961
593
28.971
17.422
11.549
4.879
2.940
1.939
3.974
1.918
2.056
2.431
1.309
1.122
11.284
1.655
992
663
Veränderung 07/08
in %
1,07
0,33
2,19
7,80
10,11
4,47
8,22
5,44
10,96
14,67
8,72
22,49
9,36
6,50
3,23
11,80
Fahrraddiebstahl
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
4.295
3.933
362
605
537
68
675
626
49
774
722
52
2.054
671
633
38
4.203
3.816
387
548
489
59
647
568
79
699
649
50
1.894
701
645
56
4.690
4.296
394
579
511
68
778
701
77
830
768
62
2.187
800
752
48
4.836
4.378
458
574
497
77
814
715
99
800
734
66
2.188
772
724
48
5.099
4.598
501
619
531
88
860
751
109
884
806
78
2.363
832
766
66
4.916
4.393
523
545
477
68
843
733
110
917
821
96
2.305
777
714
63
5.374
4.830
544
577
504
73
825
730
95
1.034
946
88
2.436
920
854
66
5.371
4.874
497
508
444
64
926
804
122
1.065
975
90
2.499
930
859
71
5.747
5.112
635
560
457
103
1024
868
156
1.044
953
91
2.628
1.006
936
70
6.175
5.559
616
641
537
104
995
854
141
1.143
1048
95
2.779
1.064
999
65
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung 07/08
in %
7,45
8,74
-2,99
14,46
17,51
0,97
-2,83
-1,61
-9,62
9,48
9,97
4,40
5,75
5,77
6,73
-7,14
10
Anlage 5
•
Diebstahl von Mopeds und Krafträdern
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
2000
852
829
23
112
107
5
260
250
10
209
207
2
581
124
123
1
809
780
29
110
104
6
224
219
5
212
205
7
546
113
109
4
2001
954
933
21
135
129
6
286
281
5
258
254
4
679
135
134
1
2002
892
861
31
88
87
1
277
266
11
237
229
8
602
134
133
1
2003
888
855
33
96
92
4
230
220
10
250
243
7
576
152
149
3
2004
2005
2006
2007
2008
914 1.060 1.040 1.163 1.212
885 1.029 1.010 1.127 1.175
29
31
30
36
37
93
74
60
58
63
92
73
55
55
59
1
1
5
3
4
262
272
248
257
316
255
267
241
249
309
7
5
7
8
7
248
323
353
350
361
243
315
349
342
354
5
8
4
8
7
603
669
661
665
740
147
186
202
254
225
146
179
199
246
217
1
7
3
8
8
Veränderung
07/08 in %
4,21
4,26
2,78
8,62
7,27
33,33
22,96
24,10
-12,50
3,14
3,51
-12,50
11,28
-11,42
-11,79
0,00
Diebstahl von Kraftwagen
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
1.972 1.897 1.746 1.695 1.562 1.363 1.452 1.257 1.395 1.202
1.873 1.788 1.632 1.577 1.468 1.273 1.357 1.173 1.285 1.118
99
109
114
118
94
90
95
84
110
84
65
45
47
38
39
37
19
14
19
30
64
44
41
35
36
35
17
13
12
28
1
1
6
3
3
2
2
1
7
2
171
190
202
158
177
128
115
107
92
88
160
185
181
143
163
117
99
98
81
82
11
5
21
15
14
11
16
9
11
6
351
290
276
245
222
208
220
206
191
150
328
276
262
233
209
192
211
193
173
136
23
14
14
12
13
16
9
13
18
14
587
525
525
441
438
373
354
327
302
268
433
395
332
310
293
237
254
252
257
229
416
372
313
289
283
228
241
239
244
217
17
23
19
21
10
9
13
13
13
12
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung
07/08 in %
-13,84
-13,00
-23,64
57,89
133,33
-71,43
-4,35
1,23
-45,45
-21,47
-21,39
-22,22
-11,26
-10,89
-11,07
-7,69
11
Anlage 5
•
Diebstahl aus Kraftfahrzeugen
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Veränderung
07/08 in %
-7,57
2.597 2.532 2.336 2.588 2.297 2.059 2.380 2.063 2.194 2.028
2.464 2.412 2.195 2.449 2.166 1.959 2.237 1.950 2.054 1.870
133
120
141
139
131
100
143
113
140
158
133
119
120
124
91
67
73
50
80
79
118
112
108
116
85
65
65
46
72
70
15
7
12
8
6
2
8
4
8
9
199
183
191
221
199
170
180
121
170
164
184
177
170
206
185
158
167
107
158
150
15
6
21
15
14
12
13
14
12
14
445
364
336
305
249
276
292
248
222
230
427
343
318
286
237
262
278
238
209
216
18
21
18
19
12
14
14
10
13
14
777
666
647
650
539
513
545
419
472
473
706
737
588
644
448
434
482
462
440
408
679
716
558
620
422
423
454
447
419
385
27
21
30
24
26
11
28
15
21
23
-8,96
12,86
-1,25
-2,78
12,50
-3,53
-5,06
16,67
3,60
3,35
7,69
0,21
-7,27
-8,11
9,52
Diebstahl an Kraftfahrzeugen
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
1.201 1.297 1.107 1.279 1.135 1.083 1.214 1.210 1.141 1.130
1.141 1.218 1.059 1.192 1.072 1.007 1.121 1.133 1.066 1.053
60
79
48
87
63
76
93
77
75
77
106
88
94
89
55
78
93
69
65
59
103
75
93
84
50
65
81
65
63
55
3
13
1
5
5
13
12
4
2
4
114
162
115
141
130
122
135
188
158
122
105
152
114
129
120
113
123
176
150
113
9
10
1
12
10
9
12
12
8
9
181
185
142
161
169
166
191
174
152
181
170
179
133
151
160
152
182
169
144
168
11
6
9
10
9
14
9
5
8
13
401
435
351
391
354
366
419
431
375
362
291
329
251
289
269
242
224
258
270
231
285
311
245
276
257
236
209
244
250
217
6
18
6
13
12
6
15
14
20
14
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung
07/08 in %
-0,96
-1,22
2,67
-9,23
-12,70
100,00
-22,78
-24,67
12,50
19,08
16,67
62,50
-3,47
-14,44
-13,20
-30,00
12
Anlage 6
Tatverdächtige Rauschgiftdelikte
•
Allgemeine Verstöße mit Cannabis
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
7.055
6.239
816
101
75
26
745
595
150
1.268
1.103
165
2.114
1.855
1.718
137
8.808
7.786
1.022
138
113
25
917
730
187
1.472
1.307
165
2.527
2.447
2.218
229
8.116
7.176
940
196
159
37
914
753
161
1.381
1.241
140
2.491
2.124
1.920
204
9.697 10.102 10.589 10.803 10.365 11.483 12.514
8.634 8.956 9.476 9.707 9.347 10.523 11.418
1.063 1.146 1.113 1.096 1.018
960 1.096
182
217
189
156
85
51
50
150
172
140
110
67
47
32
32
45
49
46
18
4
18
1.124 1.107 1.141
930
618
497
546
902
889
921
748
490
403
448
218
220
182
128
94
98
222
1.603 1.682 1.756 1.631 1.296 1.084 1.100
1.424 1.481 1.559 1.435 1.152
956
978
179
201
197
196
144
128
122
2.909 3.006 3.086 2.717 1.999 1.632 1.696
2.563 2.519 2.637 2.770 2.769 2.879 2.692
2.333 2.284 2.438 2.522 2.515 2.679 2.481
230
232
199
248
254
200
211
Veränderung
07/08 in %
8,98
8,51
14,17
-1,96
-31,91
350,00
9,86
11,17
4,26
1,48
2,30
-4,69
3,92
-6,50
-7,39
5,50
Allgemeine Verstöße mit Heroin
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2.714 3.117 2.648 2.650 2.238 1.679 1.737 1.582 1.616 1.651
2.278 2.643 2.244 2.203 1.842 1.379 1.453 1.321 1.338 1.389
436
474
404
448
396
300
284
261
278
262
0
0
2
1
1
1
2
1
0
0
0
0
1
0
0
1
2
0
0
0
0
0
1
1
1
0
0
1
0
0
15
26
17
22
13
7
12
7
1
4
8
16
16
13
7
3
9
6
0
2
7
10
1
9
6
4
3
1
1
2
86
90
67
70
40
25
36
24
10
8
58
61
53
44
28
13
27
18
7
5
28
29
14
26
12
12
9
6
3
3
101
116
86
93
54
33
50
32
11
12
427
470
384
341
227
167
136
106
76
75
345
380
312
273
174
136
104
75
54
54
82
90
72
68
53
31
32
31
22
21
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
Veränderung
07/08 in %
2,17
3,81
-5,76
0,00
0,00
0,00
300,00
100,00
100,00
-20,00
-28,57
0,00
9,09
-1,32
0,00
-4,55
13
Anlage 6
•
Allgemeine Verstöße mit Kokain
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
1.320 1.037 1.015 1.320 1.400 1.327 1.588 1.707 1.804 1.899
1.083
832
836 1.036 1.128 1.096 1.292 1.427 1.552 1.626
237
205
179
284
272
231
296
280
252
273
1
1
0
0
1
0
2
2
4
2
0
2
1
4
1
1
0
0
0
2
0
0
0
0
1
0
0
0
1
0
19
9
7
6
13
6
7
15
9
16
5
6
4
9
3
11
10
5
4
2
9
4
3
4
8
0
3
6
6
5
49
32
34
42
54
43
54
47
27
29
41
24
32
30
38
31
38
36
23
20
8
8
2
12
16
12
16
11
4
9
68
43
43
52
68
50
61
62
37
47
171
160
115
160
188
144
190
219
185
171
139
128
96
116
152
121
158
183
162
141
32
32
19
44
36
23
32
36
23
30
Veränderung
07/08 in %
5,27
4,77
8,33
100,00
100,00
-100,00
77,78
266,67
-16,67
7,41
-13,04
125,00
27,03
-7,57
-12,96
30,43
Allgemeine Verstöße mit Amphetamin/-derivaten in Tabletten- bzw. Kapselform (Ecstasy)
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
461
379
82
1
0
1
13
9
4
64
51
13
78
172
136
36
2000
2001
2002
958 1.067 1.082
803
880
867
155
187
215
3
5
4
2
4
2
1
1
2
27
37
49
23
17
22
4
20
27
112
123
145
84
87
95
28
36
50
142
165
198
428
431
369
356
362
306
72
69
63
2003
852
668
184
7
4
3
37
17
10
75
50
25
119
296
233
63
2004
712
586
126
0
0
0
31
21
10
83
63
20
114
227
186
41
2005
584
486
98
1
1
0
24
12
12
61
46
15
86
156
127
29
2006
2007
457
361
96
3
1
2
19
11
8
53
36
17
75
129
98
31
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
406
340
66
0
0
0
8
4
4
32
23
9
40
99
77
22
2008
417
362
55
0
0
0
7
4
3
36
30
6
43
90
77
13
Veränderung
07/08 in %
2,71
6,47
-16,67
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
-12,50
0,00
-25,00
12,50
30,43
-33,33
7,50
-9,09
0,00
-40,91
14
Anlage 6
•
Allgemeine Verstöße mit Amphetamin/-derivaten in Pulver- oder flüssiger Form
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
187
151
36
0
0
0
4
4
0
20
12
8
24
66
58
8
371
321
50
3
2
1
5
4
1
33
29
4
41
146
131
15
280
236
44
2
1
1
3
2
1
24
18
6
29
90
77
13
465
381
84
3
1
2
9
3
6
23
13
10
35
164
134
30
479
392
87
2
0
2
15
9
6
34
20
14
51
157
126
31
447
368
79
3
0
3
11
5
6
26
18
6
40
124
106
18
491
429
62
1
1
0
8
5
3
35
25
10
44
121
106
15
589
502
87
1
1
0
8
5
3
35
28
7
44
149
128
21
751 1.058
631
895
120
163
2
8
1
6
1
2
11
17
8
6
3
11
34
44
20
28
14
16
47
69
137
178
115
150
22
28
Veränderung
07/08 in %
40,88
41,84
35,83
300,00
500,00
100,00
54,55
-25,00
266,67
29,41
40,00
14,29
46,81
29,93
30,43
27,27
Allgemeine Verstöße mit sonstigen Betäubungsmitteln
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
586
518
68
4
3
1
42
35
7
90
73
17
136
157
147
10
632
554
78
4
4
0
45
38
7
103
92
11
152
183
159
24
504
430
74
14
10
4
58
45
13
82
68
14
154
140
113
27
742
654
88
14
10
4
85
74
11
119
104
15
218
172
153
19
744
636
108
16
14
2
92
79
13
106
93
13
214
163
137
26
732 1.092
612
959
120
133
16
10
13
6
3
4
82
87
56
65
26
22
124
141
103
123
21
18
222
238
152
184
130
162
22
22
996
863
133
11
9
2
42
35
7
97
85
12
150
153
131
22
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
744
648
96
2
1
1
20
15
5
72
67
5
94
109
96
13
542
469
73
1
0
1
15
11
4
19
16
3
35
40
37
3
Veränderung
07/08 in %
-27,15
-27,62
-23,96
-50,00
-100,00
0,00
-25,00
-26,67
-20,00
-73,61
-76,12
-40,00
-62,77
-63,30
-61,46
-76,92
15
Anlage 7
Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss
Achtung: Aufgrund der geänderten PKS-Zählweise sind die Zahlen 2008 nicht mit den Vorjahren
vergleichbar.
•
Rohheitsdelikte unter Alkoholeinfluss
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
10.891 11.708 11.781 13.544 14.690 15.516 16.308 15.498 20.629 20.692
10.136 10.957 10.978 12.604 13.614 14.320 14.978 14.264 18.729 18.864
755
751
803
940 1.076 1.196 1.330 1.234 1.900 1.828
27
18
17
9
17
20
8
7
18
20
26
14
16
9
16
12
7
6
13
13
1
4
1
0
1
8
1
1
5
7
156
169
189
167
240
244
207
221
344
279
133
156
159
140
218
209
181
188
280
248
23
13
30
27
22
35
26
33
64
31
751
857
856
965 1.058 1.247 1.277 1.130 1.616 1.505
704
814
808
905
990 1.143 1.127 1.045 1.464 1.380
47
43
48
60
68
104
105
85
152
125
934 1.044 1.062 1.141 1.315 1.511 1.492 1.358 1.978 1.804
1.578 1.784 1.806 2.065 2.309 2.558 2.745 2.480 3.802 3.807
1.503 1.709 1.730 1.961 2.188 2.397 2.553 2.341 3.544 3.526
75
75
76
104
121
161
192
139
258
281
Körperverletzungen unter Alkoholeinfluss
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
9.569 10.037 10.222 11.785 12.909 13.723 14.449 13.634 18.279 18.654
8.891 9.367 9.486 10.940 11.922 12.613 13.214 12.505 16.528 16.947
678
670
736
845
987 1.110 1.235 1.129 1.751 1.707
26
14
12
7
13
18
8
5
14
17
25
11
11
7
12
11
7
4
10
10
1
3
1
0
1
7
1
1
4
7
134
145
159
142
215
205
186
198
292
250
114
133
131
118
194
173
161
165
236
219
20
12
28
24
21
32
25
33
56
31
673
747
732
835
929 1.117 1.145 1.008 1.453 1.406
629
706
687
782
865 1.020 1.046
926 1.313 1.283
44
41
45
53
64
97
99
82
140
123
833
906
903
984 1.157 1.340 1.339 1.211 1.759 1.673
1.401 1.528 1.601 1.857 2.088 2.328 2.482 2.261 3.462 3.580
1.333 1.459 1.530 1.758 1.976 2.176 2.297 2.128 3.225 3.306
68
69
71
99
112
152
185
133
237
274
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
16
Anlage 7
•
Raubdelikte unter Alkoholeinfluss
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
536
504
32
0
0
0
15
14
1
69
66
3
84
126
124
2
2000
659
624
35
2
2
0
19
18
1
92
92
0
113
156
150
6
2001
605
577
28
3
3
0
27
25
2
103
99
4
133
124
117
7
2002
583
548
35
2
2
0
15
15
0
87
80
7
104
121
118
3
2003
690
663
27
1
1
0
23
20
3
85
84
1
109
154
150
4
2004
671
643
28
1
1
0
37
32
5
105
99
6
143
136
132
4
2005
711
686
25
0
0
0
16
16
0
103
100
3
119
169
165
4
2006
633
612
21
0
0
0
20
20
0
95
91
4
115
157
153
4
2007
2008
883
825
58
2
1
1
36
35
1
119
110
9
157
221
211
10
875
842
33
0
0
0
41
39
2
132
131
1
173
214
206
8
Diebstahlsdelikte unter Alkoholeinfluss
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
3.976
3.669
307
18
16
2
141
123
18
498
484
14
657
648
621
27
2000
4.107
3.793
314
15
12
3
180
168
12
487
465
22
682
674
644
30
2001
4.012
3.686
326
11
10
1
175
154
21
474
453
21
660
659
626
33
2002
4.273
3.958
315
25
20
5
197
169
28
471
447
24
693
728
701
27
2003
4.410
4.074
336
23
19
4
175
159
16
551
529
22
749
750
712
38
2004
4.391
4.007
384
16
13
3
196
166
30
578
536
42
790
723
678
45
2005
4.422
4.045
377
17
16
1
152
136
16
580
539
41
749
821
786
35
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
2006
4.043
3.695
348
9
6
3
117
106
11
453
425
28
579
709
677
32
2007
5.944
5.407
537
22
14
8
259
214
45
790
737
53
1.071
1.127
1.057
70
2008
5.423
4.888
535
33
29
4
210
164
46
695
643
52
938
1.035
965
70
17
Anlage 7
•
Sachbeschädigungen unter Alkoholeinfluss
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
•
4.075
3.851
224
30
26
4
208
186
22
662
639
23
900
829
800
29
2000
3.975
3.779
196
23
22
1
246
231
15
653
627
26
922
894
864
30
2001
3.870
3.689
181
14
11
3
243
222
21
675
643
32
932
842
816
26
2002
4.307
4.075
232
22
18
4
224
201
23
714
682
32
960
994
967
27
2003
4.399
4.172
227
21
17
4
226
210
16
732
698
34
979
1.058
1.022
36
2004
4.542
4.291
251
21
20
1
254
225
29
782
745
37
1.057
1.006
974
32
2005
4.663
4.406
257
12
11
1
197
179
18
775
731
44
984
1.119
1.082
37
2006
4.217
3.968
249
11
10
1
159
148
11
621
584
37
791
1.022
972
50
2007
6.266
5.914
352
23
16
7
317
297
20
1.102
1.044
58
1.442
1.559
1.499
60
2008
6.302
5.906
396
24
22
2
327
294
33
1.045
995
50
1.396
1.604
1.525
79
Beleidigungen unter Alkoholeinfluss
1999
Tatverdächtige
männlich
weiblich
Kinder
männlich
weiblich
Jugendliche 14-16 J.
männlich
weiblich
Jugendliche 16-18 J.
männlich
weiblich
Minderjährige gesamt
Heranwachsende
männlich
weiblich
1.083
967
116
0
0
0
4
3
1
63
56
7
67
119
114
5
2000
1.348
1.204
144
2
1
1
11
8
3
65
63
2
78
167
150
17
2001
1.252
1.157
95
1
1
0
17
17
0
70
70
0
88
167
159
8
2002
1.527
1.371
156
1
1
0
20
16
4
77
71
6
98
199
189
10
2003
1.598
1.443
155
0
0
0
27
26
1
90
85
5
117
208
194
14
2004
1.612
1.460
152
1
0
1
13
9
4
94
82
12
108
195
184
11
2005
1.892
1.703
189
0
0
0
28
25
3
115
106
9
143
285
266
19
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
2006
1.948
1.768
180
1
1
0
20
16
4
100
91
9
121
250
237
13
2007
2.699
2.403
296
3
3
0
24
21
3
141
128
13
168
390
365
25
2008
2.972
2.649
323
3
3
0
43
34
9
209
181
28
255
471
426
45
18
Anlage 8
Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 2008
Weibliche Opfer von Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung
1200
983
980
923
892
863
900
843
853
840
841
781
600
460
425
376
364
300
210
381
225
192
233
129
0
2004
2005
bis 6 Jahre
2006
6-10 Jahre
2007
10-14 Jahre
2008
14-18 Jahre
Männliche Opfer von Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung
300
267
209
208
191
200
169
162
143
136
115
91
100
142
128
111
90
87
90
75
73
57
72
0
2004
2005
bis 6 Jahre
6-10 Jahre
2006
10-14 Jahre
2007
2008
14-18 Jahre
LKA Niedersachsen Abteilung 3 – Dez. 32 Polizeiliche Prävention und Jugendsachen
19