Fränkischer Tag vom 12.01.09
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Fränkischer Tag vom 12.01.09
9 FRÄNKISCHER TAG, MONTAG, 12. JANUAR 2009 /C Höchstadt WILLI WICHERT SINGT SEIT 50 JAHREN HÖCHSTADT UND SEIN UMLAND, SEITE 11 Wetter an Aisch und Aurach Lisa winkt Höchstadter Realschülern Es bleibt winterlich kalt Das frostige Winterwetter hält in den nächsten Tagen auch zwischen Höchstadt und Herzogenaurach an. Nachts sinken die Temperaturen auf Werte von unter minus zehn Grad, tagsüber erreichen die Höchsttemperaturen den Gefrierpunkt. Niederschlag ist in der neuen Woche nicht in Sicht. Röttenbach — Versprochen ist versprochen. Noch wenige Minuten bevor am Samstagabend in der ARD das Krone-Talent 2009 der Volksmusik gekürt wurde, besaß Lisa Holzmann die Nerven, sich an ihre Zusage zu erinnern und ihren Mitschülern von der Realschule Höchstadt zuzuwinken. Über zwei Stunden der LiveSendung „Krone der Volksmusik“ lagen da schon hinter der Röttenbacherin: Hautnaher Kontakt mit den Großen ihres Musikgenres, das heiße, grelle Licht der Scheinwerfer, die Kameras und der Moment, als sie allein auf der großen Bühne der Stadthalle Chemnitz stand. Und der Auftritt ihrer zwei Mitbewerber um den Titel. Eisplatte fliegt vom Lastwagen Schlüsselfeld — Bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen warnt die Polizei vor Eisplatten, die von Lastwagendächern herunterfliegen können. An die Kraftfahrer appelliert die Polizei, vor dem Start ihre Fahrzeuge vom Eis zu befreien. Erst am Samstagmittag fuhr ein rumänischer Kraftfahrer mit seinem Sattelzug nach einer längeren Pause auf dem Autohof Schlüsselfeld auf die A 3 Richtung Nürnberg auf, um seine Fahrt Richtung Heimat fortzusetzen. Dabei hatte er nicht bedacht, dass sich auf der Plane seines Sattelaufliegers das angesammelte Wasser in gefährliches Eis verwandelt hatte. Kurz nachdem er auf die Autobahn aufgefahren war, rutschte eine Eisplatte von der Plane und beschädigte das hinter ihm fahrende Auto eines 68-Jährigen aus Hessen. Bußgeld ist fällig Auch der rumänische Unfallverursacher bemerkte den Vorfall und hielt unverzüglich an. Da der Kraftfahrer aber seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen war, musste er vor Ort ein Bußgeld bezahlen, ehe er seine Fahrt fortsetzen konnte. Der Schaden am Pkw beträgt ca. 3000 Euro. Zitat des Tages Wir müssen Rezession und Wirtschaftskrise verträglich gestalten. Gerald Brehm, Bürgermeister Warten hinter der Bühne Bürgermeister Gerald Brehm (links) überreichte Adolfine Schüpferling und Günther Erkens (im Bild mit Ehefrau Anni, rechts) die EhrenspanFoto: Evi Seeger gen. Die erkrankte Gretel Hawel konnte an der Feier nicht teilnehmen. Brehm zeichnet drei Bürger aus Gretel Hawel, Adolfine Schüpferling und Günter Erkens bekamen gestern in der Aischtalhalle die Ehrenspange der Stadt Höchstadt verliehen. NEUJAHRSEMPFANG VON UNSERER MITARBEITERIN Höchstadt — Rückschau zu halten, nach vorne zu blicken, vor allem aber Menschen auszuzeichnen, die sich auf besondere Weise um die Stadt verdient gemacht haben, ist beim Neujahrsempfang der Stadt Höchstadt eine schöne Tradition. Den richtigen Rahmen dazu bietet die Aischtalhalle, in der sich auch diesmal ungezählte Honoratioren aus Stadt und Landkreis eingefunden hatten. Im Oktober hatten sich die Stadträte entschieden, mit der Ehrenspange der Stadt Gretel Hawel, Adolfine Schüpferling und Günter Erkens auszuzeichnen. Die Stadtkapelle unter Leitung von Gerhard Geuder, sowie Chor und Orchester des Höchstadter Gymnasiums unterstrichen mit ihren Klängen die Bedeutung des Festaktes. Zuvor aber richtete sich Bürgermeister Gerald Brehm (Junge Liste) mit ernsten Worten an seine Bürger. Er wisse sich in Pflicht und Verantwortung gegenüber sei- Redaktion Höchstadt: Am Vogelseck 1 91315 Höchstadt [email protected] Telefon: 09193/5038-20 Fax: 09193/5038-29 Geschäftsstelle Höchstadt: Telefon: 09193/5038-0 Fax: 09193/5038-19 Redaktion Herzogenaurach: Hauptstraße 42 91074 Herzogenaurach [email protected] Telefon: 09132/7450-20 Fax: 09132/7450-29 Geschäftsstelle Herzogenaurach: Telefon: 09132/7450-0 Fax: 09132/7450-29 ner Stadt und hoffe, dass es gelinge, Rezession und Wirtschaftskrise verträglich zu gestalten. Unruhen und Kriege in aller Welt, speziell in Palästina würden Höchstadt in seinem Bekenntnis zum Frieden eindrucksvoll bestärken. Dies war auch der Grund dafür, dass am Ende des Festaktes Pfadfinder und Jugendliche beider Konfessionen, sowie eine Sternsingergruppe das „Friedenslicht von Bethlehem“ entzündeten. Brehm wollte es als ein Zeichen der Solidarität mit Menschen, die unter Krieg und Terror zu leiden haben, verstanden wissen. Gretel Hawel, bekannt als „Kren-Gretel“, hätte gewiss gerne in diesem schönen Rahmen ihre Ehrenspange entgegengenommen. Wie Brehm hören ließ, befindet sie sich jedoch im Krankenhaus und bekommt die Auszeichnung nachgereicht. Einen Applaus bekam die allseits bekannte und beliebte Höchstadterin dennoch. „Um den Meerrettich drehte sich ihr ganzes Leben“, sagte Brehm in seiner Laudatio. Dass sich rings um Höchstadt das größte Kren-Anbaugebiet Deutschlands befinde, sei vor allem ihr Verdienst. „Ein Juwel für den Ortsteil Etzelskirchen“ nannte Brehm Adolfine Schüpferling, deren Engagement für die Allgemeinheit er als außergewöhnlich bezeichnete. Jahrzehntelang in der Vorstandschaft der Spielvereinigung Etzelskirchen, kümmerte sie sich um die Küche. Im BRK-Seniorenheim besuche sie regelmäßig die Bewohner und praktiziere so Nächstenliebe ohne großes Aufsehen. Seit 1997 gehöre sie dem Seniorenkreis an und organisiere zahlreiche Aktivitäten. „Ein Mann des Sports“ ist Günter Erkens, ebenfalls aus Etzelkirchen, wo er jahrzehntelang in führender Position der Spielvereinigung diente. Unter seiner Führung entstand der Bau einer Gerätehalle, der Ausbau des Sportheims, der Bau der Beregnungsanlage, sowie die Sanierung der Drainage des A-Platzes. In seiner Zeit als Vorsitzender wurde die Jugendarbeit besonders hoch bewertet und die Mitgliederzahl stieg auf über 600 an. An der Wippe blieben manche hängen WINTERGAUDI VON UNSERER MITARBEITERIN FT-intern EVI SEEGER Die Mühlhausener starteten bei Eiseskälte ein Schlittenrennen auf Asphalt. EVI SEEGER Mühlhausen — Der Ohrwurm „Skifohrn“ dröhnte aus den Musikboxen im Zelt: Auf dem Marktplatz von Mühlhausen war am Samstagnachmittag eine Après-Ski-Party angesagt. Und weil der Spaß nicht zu kurz kommen sollte, hatten die Organisatoren – der Fußball-Förderverein und der Kellerstammtisch „Lutherhöhe“ – ein GaudiSchlittenrennen damit verbunden. Die strahlende Wintersonne und der außerhalb der geräumten Fahrbahn liegen gebliebene Schnee gaben eine wunderbare Kulisse für ein echtes Ski-Feeling ab – wäre es nur nicht so bitterkalt gewesen. So hatten sich längst nicht so viele Teilnehmer für das Spaßrennen auf Rollen angemeldet wie im Vorjahr. Die meisten Besucher blieben in der Nähe der Feuerstellen oder an der Eisbar und hielten sich mit heißen Getränken warm. Auf den rollenden Schlitten traten immer zwei Paare, in Altersstufen eingeteilt, gegeneinander an. Einer saß auf dem Schlitten, einer musste ziehen. Einmal Badgasse und zurück lautete das Motto. Am Ende des Parcours wurde gewechselt. Zuvor aber galt es, drei Stationen zu absolvieren. Eine Blechdosenpyramide musste abgeräumt, über eine hölzerne Wippe gefahren und ein Negerkuss verspeist werden, ohne dabei die Hände zu benutzen. Die letzte Disziplin dürfte die einfachste gewesen sein, während die Wippe einigen Schlittengespannen schon zu schaffen machte. Meike Haas und Thomas Herzog von der „Rennleitung“ ermittelten am Ende die Sieger, denen KinogutVorsicht ließ dieses Paar beim Schlittenrennen in Mühlhausen an der scheine, Karten fürs SchwimmWippe walten. Auf Rollen ging es über die schneefreie Hauptstraße bad und Brotzeitgutscheine auf Foto: Evi Seeger der Lutheralm winkten. durch den Ort. Den drei jungen Talenten stahlen zu Beginn der Übertragung schier DJ Ötzis Tochter Lisa Marie und ihre Freundin Pia die Schau, durfte doch das kleine Mädchen die begehrte Trophäe, eben die Krone der Volksmusik, ihrem Vater aushändigen. Aber zu diesem Zeitpunkt der fast dreistündigen Gala warteten die drei Newcomer noch hinter der Bühne, wo sich Nadine Ostafinski um die allerletzten Feinheiten von Lisa Holzmann aus Röttenbach Foto: privat trat in Chemnitz auf. Kostüm und Maske kümmerte. Eingeleitet wurde der Auftritt der jungen Talente durch eine Rückblende ins Jahr 1949: Die Schöneberger Sängerknaben hatten damals ihren musikalischen Durchbruch mit „Berliner Jungens, die sind richtig“. Als durchaus ältere Herren, aber im selben Hemd wie vor 60 Jahren, trug es der Chor nochmals vor. Wer weiß, ob es nicht in etlichen Jahrzehnten eine ähnliche Retrospektive zu Lisas erstem Auftritt im Fernsehen mit ihrem Lied „My Boy Lollipop“ gibt? Beifall für flippigen Auftritt Der Song selbst ist auch eine Rückblende in die 60er Jahre. Millie Small erreichte mit ihm 1964 die vorderen Plätze der deutschen und englischen Charts; 1974 erzielte Maggie Mae mit ihm den größten Erfolg ihrer Karriere. Ein wenig stand „das verrückte Huhn“ Pate für Lisas flippigen Auftritt. Die Chemnitzer klatschten viel Beifall nach Lisas munterer Darbietung. Die Mehrzahl der Telefonvoten konnte sie allerdings nicht auf sich vereinen; die „Krone“ ging an Lisa Schreyer aus Lengenfeld. Sie setzte offenbar auf das Motiv vom hässlichen Entlein, von dem man hofft, es werde ein stolzer Schwan. Brille und Zahnspange siegten gegen flotte Unbefangenheit. Damit sind aber keineswegs Lisas Chancen für eine SängerLp karriere dahin.