Europapolitik in der Praxis
Transcription
Europapolitik in der Praxis
Der Newsletter der HessenChemie / Nr. 6 / Dezember 2010 Pluspunkte Expertenstatus ausgebaut Plattform für die Mitglieder Gute PR-Arbeit bedeutet, das Richtige Mit ganz unterschiedlichen Veranstaltungs- nicht nur zu tun, sondern auch formen lädt der Verband seine Mitglieder zu darüber zu reden Seite 3 Information und Austausch ein Seite 4 editorial Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser, im Rahmen des Strategieprozesses wünschten sich die Mitgliedsunternehmen eine stärkere Informations Politische Kommunikation für die Mitgliedsunternehmen Europapolitik in der Praxis Europäische Themen betreffen hessische Chemieunternehmen mehr, als mancher denkt. Deshalb pflegt HessenChemie den Dialog mit Entscheidern auf Europa ebene. Dieses Engagement wird jetzt weiter verstärkt. arbeit nach innen und eine deutlichere Präsenz Der Minister hatte zu dem Austausch mit der HessenChemie eine eindeutige Posi nach außen. Teil unserer tion: „Wir begrüßen es, wenn sich Verbände und Unternehmen um europapolitische Verbandsstrategie2005plus Themen kümmern. Das machen leider immer noch viel zu wenige“, sagte Jörg-Uwe ist daher ein Konzept für Hahn, Hessischer Minister der Justiz, für Integration und Europa, während seines eine wirkungsvolle Kommunikation. Wir sollen und wollen Sprachrohr für die Anliegen der Mitgliedsunternehmen sein. Hierzu positionieren wir uns als Experten gegenüber Politik und Medien. Besuchs beim Verband in Wiesbaden. Am 3. November 2010 hatte HessenChemie Minister Hahn und die Staatssekretärin für Europaangelegenheiten, Nicola Beer, sowie den Leiter der hessischen Landesver tretung in Brüssel, Friedrich von Heusinger, zu einem Gespräch mit dem Vorstand eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Zusammenarbeit im Sinne hes Nach fünf Jahren der Umsetzung wollten sischer Anliegen weiterhin gestaltet werden kann. Denn, so die Überzeugung aller wir in diesem Jahr ein erstes Resümee Teilnehmer, Unternehmer müssen frühzeitig wissen, wenn sich Initiativen auf euro ziehen und haben uns deshalb auch der päischer Ebene abzeichnen, die Auswirkungen auf den Unternehmensalltag haben. fachlichen Betrachtung externer Juroren Umgekehrt sollten die Verantwortlichen darüber informiert sein, was ihre Vorhaben unterzogen. Das Ergebnis sind vier nationale und internationale Preise. Unser für die betriebliche Praxis bedeuten. Fortsetzung Seite 2 Erfolg ist Ihr Erfolg: Nutzen Sie uns auch in Zukunft als Plattform für Ihre Kommunikationsziele. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über unsere Arbeit im zurück liegenden Jahr. Ich wünsche Ihnen bereits heute frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2011. Ihr Dr. Axel Schack und das Team der HessenChemie Der Vorstand der HessenChemie hatte den Minister für Europaangelegenheiten, Jörg-Uwe Hahn (1. Reihe Mitte), Staatssekretärin Nicola Beer und Landesvertretungsleiter Friedrich von Heusinger (5. v. r.) zum Informationsaustausch eingeladen. Fortsetzung von Seite 1 Als einschlägige Beispiele wurden die Portabilitäts, die Mutterschutz und die Arbeitszeitrichtlinie genannt sowie das Grünbuch Alterssicherung. HessenChemie bietet sich hier verstärkt als Sprachrohr zwischen Politik und Wirtschaft sowie als Gesprächsplattform an. In diesem Sinne fand am Abend des 25. November 2010 der 5. Europadialog statt. Vertreter der Mitgliedsunternehmen konnten sich mit Kerstin Jorna, Kabinetts chefin des EUKommissars für Bin nenmarkt und Dienstleistungen Michel Barnier, zu aktuellen Themen wie Single In angeregtem Austausch mit Staatssekretärin Nicola Beer und Kabinettschefin Kerstin Jorna (Mitte) waren Unternehmens- und Verbandsvertreter sowie der designierte Landesbezirksleiter der IGBCE HessenThüringen, Volker Weber (2.v.l.) beim 5. Europadialog. Market Act oder Maßnahmen in Folge deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) gemacht und verfügt über ein exzellentes der Finanzkrise austauschen. sollen durch die Arbeit der HessenChemie Netzwerk. Demnächst wird HessenChemie einen im Sinne ihrer Mitgliedsunternehmen Die Bedeutung, die die hessische Landes „Steuerkreis Europa“ unter Leitung von weiter unterstützt werden. Der Verband regierung ihrer eigenen Europaarbeit Vorstandsmitglied Joachim Schwind ein strebt an, die hessische Landesvertretung beimisst, wird übrigens auch dadurch richten. Mit Unternehmens und Ver in Brüssel noch stärker für Informations deutlich, dass unlängst in alle Ministe bandsvertretern werden in diesem austausch und Kontakte zwischen rien eigene EuropaReferenten integriert Rahmen jährlich zwei Workshops durch Unternehmen und Entscheidungsträ wurden. Auch vor diesem Hintergrund geführt. gern auf europäischer Ebene zu gewin betonte Hahn: „Wir sind auf Ihren Input Der Bundesarbeitgeberverband Chemie nen. Die Landesvertretung hat sich durch angewiesen, wir brauchen den Dialog (BAVC) und die Bundesvereinigung der ihre engagierte Arbeit einen Namen mit den Praktikern.“ nachgehakt: Warum Europaarbeit? Drei Fragen an Joachim Schwind, Vorstandsvorsitzender der Pensionskasse der Mitarbeiter der HoechstGruppe VVaG 1 Warum ist es so wichtig, dass sich HessenChemie als Landesverband auch um Europathemen kümmert? Die Bedeutung Europas für die Mitgliedsstaaten nimmt stetig zu. Dies gilt gleichermaßen für wirtschafts- wie für sozialpolitische Themen. Vorschläge der EU-Kommission fließen in Verordnungen und Richtlinien ein, die vom Europäischen Parlament und Rat erlassen werden. Ein Engagement der HessenChemie als Landesverband bei Europathemen ist deshalb nicht nur sinnvoll, sondern notwendig. Denn durch die Entwicklung auf europäischer Ebene sind wir unmittelbar betroffen. Joachim Schwind ist Vorstandsmitglied der HessenChemie und in dieser Funktion zuständig für die Europaarbeit des Verbandes. Stark und anerkannt in der Öffentlichkeit An vier Wettbewerben hat HessenChemie in diesem Jahr hauptamtlichem Management bei der Umsetzung der teilgenommen und sich von unabhängigen Experten be Strategie2005plus gewann HessenChemie den Innovation Award urteilen lassen. Das Resultat sind vier nationale und inter der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) nationale Preise. und wurde zum „Verband des Jahres“ gekürt. Die DGVM lobte ausdrücklich die „gelungene Mixtur von Kontinuität Für die erfolgreiche Unterstützung seiner Mitgliedsunter und Innovation“. nehmen bei alternsgerechter Personalpolitik wurde der Verband Mit der Goldenen Lilie 2010 schließlich, verliehen von der am 24. November in Brüssel ausgezeichnet. Die American gemeinnützigen Bundesinitiative UPJ, wurde das gesell Association of Retired Persons (AARP) fördert mit diesem inter schaftliche Engagement der HessenChemie gewürdigt. nationalen Arbeitgeberpreis weltweit innovative Personal Die Auszeichnungen verdeutlichen die besondere Kun konzepte. Insgesamt 15 Unternehmen und Einrichtungen den und Dienstleistungsorientierung auf der Grundlage der prämierte die AARP in diesem Jahr für ihre zukunftsweisende Verbandsstrategie. Beschäftigungspolitik, darunter neben der HessenChemie zum Beispiel auch die Deutsche Lufthansa, Galeria Kaufhof und Henkel. Im September gewann HessenChemie den Internationalen Deutschen PRPreis der Deutschen Public Relations Gesell schaft (DPRG) und des FAZ Instituts in der Kategorie „Ver bände“. Gewürdigt wurde damit die Kommunikation rund um die Einführung und Umsetzung des Tarifvertrags „Lebensarbeitszeit und Demografie“. In der Begründung der Jury hieß es: „HessenChemie leistet einen Beitrag, die Wett bewerbsfähigkeit seiner Mitglieder zu erhalten und die ge sellschaftspolitische Debatte um praktikable Lösungsmodelle zu bereichern.“ Für das erfolgreiche Zusammenwirken von politisch strategischer Entscheidungsstärke des Vorstandes und 2 DPRG-Präsident Ulrich Nies gratulierte den Vertretern der HessenChemie Dr. Axel Schack, Hartmut G. Erlinghagen, Jürgen Funk und Clemens Volkwein zum Internationalen Deutschen PR-Preis. Können Sie Beispiele nennen, bei denen Sie dazu in einer Stellungnahme der HessenChemie ge- als Unternehmen mit dem Verband zusammen- genüber der Europäischen Kommission eingebracht. gearbeitet haben? Aktuell unternimmt die EU-Kommission den Versuch, die Rentensysteme Europas einem europäischen Regulie- 3 Wie sieht das Zusammenspiel mit den europäischen Institutionen in so einem Fall konkret aus? rungsrahmen zuzuführen. Im Juli dieses Jahres hat sie Wichtig ist vor allem der persönliche Zugang zu das „Grünbuch Renten“ herausgegeben. Darin konsul- den Institutionen in Brüssel. Deshalb ist es gut und tiert sie die Mitgliedsstaaten unter anderem zu Fragen richtig, dass der Verband vor Ort aktiv ist und Veran- der Portabilität von Rentenanwartschaften, zu Transpa- staltungen organisiert. So konnten wir gemeinsam renz und Sicherheit der Rentensysteme - insbesondere mit Vertretern der HessenChemie unsere Argumente auch in puncto betriebliche Altersversorgung. Im „Grün- unmittelbar einbringen – zum Beispiel bei Arbeits- buch“ werden somit Fragen thematisiert, die den Kern treffen mit dem Leiter der „Generaldirektion Beschäf- unserer Betriebsrentensysteme berühren. Wir haben tigung, Soziales und Integration“ der EU-Kommission diese Fragestellungen aufgegriffen und unsere Position sowie mit Abgeordneten des EU-Parlaments. www.hessenchemie.de Wiesbadener Gespräche am Puls der Zeit Regelmäßig lädt die HessenChemie ihre Mitglieder zum Schwerpunkt der Wiesbadener Gespräche 2011 wird der Austausch mit Fachleuten ein – und nutzt dabei ganz WittenbergProzess sein: Gemeinsam mit dem Wittenberg unterschiedliche Veranstaltungsformate. Die jährlichen Zentrum für Globale Ethik haben die ChemieSozialpartner Wiesbadener Gespräche haben sich als hochkarätiges Dis Leitlinien für ein verantwortliches Handeln in der sozia kussionsforum etabliert. len Marktwirtschaft erarbeitet. Dies bezieht sich aber nicht nur auf Gesetze. Die EUKommission fordert Konzepte, die „Lebenslanges Lernen“, „Gesundheitsmanagement in Unter auf freiwilliger Basis Sozial und Umweltbelange im Han nehmen“ oder „Die Herausforderungen des Demografischen deln berücksichtigen. „Compliance“ und „Corporate Social Wandels“ sind nur einige der Themen, für die HessenChemie in Responsibility“ sind hier wichtige Themen. Mehr dazu im jüngster Zeit Plattformen anbot. Fachforen und Seminare wa „Termin“ auf dieser Seite. ren ebenso im Programm wie Bildungs messen und Nachwuchswettbewerbe. Insbesondere mit den Wiesbadener Gesprächen ist der Verband stets am Puls der Zeit. „Ist die europäische So zialpolitik die richtige Antwort auf die Globalisierung?“, fragte HessenChemie 2009 – und diskutierte unter anderem mit EUKommissar Vladimír Špidla. 2010 stand das Thema „Pharmaindustrie und Medizintechnik – Jobmotoren für Hes sen!?“ im Mittelpunkt. Gespräche auf hohem Niveau – alljährlich im Wiesbadener Kurhaus. Tipp Professionell kommunizieren – dazu bietet die HessenChemie ihren Mit impressum gliedern auch 2011 wieder zahlreiche Seminare und Workshops an. Denn ohne das fachliche Knowhow für die Öffentlichkeitsarbeit scheitern viele innovative Projekte. Schwerpunkte im neuen Jahresprogramm sind unter anderem Social Media, Krisen und Changemanagement sowie der Umgang mit den Medien. Hier werden gezielt Kenntnisse aufgebaut, die für eine erfolgreiche Kommunikation notwendig sind. So zum Beispiel im Seminar zum Thema Krisenkommunikation: „Bei Anruf: Krise“ am 15. und 16.02.2011 in Wiesbaden. Informationen unter www.hessenchemie.de. Erscheinungsweise: Auflage: 1.800 Redaktion: Jürgen Funk (v.i.S.d.P.), Dr. Ute Heinemann (Sprache + Text, Frankfurt) Layout: Q GmbH, Wiesbaden Fotos: Fazit Design, Wiesbaden Die 7. Wiesbadener Gespräche am 21. Juni 2011 im Kurhaus Wiesbaden widmen sich dem Thema „Soziale Marktwirt Internet: www.hessenchemie.de Kontakt: Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e. V. schaft: Verantwortungsvoll gestalten“. Rechtzeitig dazu Abraham-Lincoln-Straße 24 erscheint der gleichnamige Tagungsband, herausgegeben von 65189 Wiesbaden Prof. Dr. Josef Wieland und Dr. Axel Schack. Telefon 0611 7 106-0 Das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft ist in den vergangenen Jahren gesunken. Dieser Entwick lung treten die ChemieSozialpartner mit dem Wit tenbergProzess entgegen. Der Tagungsband ver bindet diese Initiative mit den Themen Compliance, Corporate Social Responsibility und Responsible Care. [email protected]