Loewe AG Börsenzulassungsprospekt

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Loewe AG Börsenzulassungsprospekt
Loewe AG
Kronach
Börsenzulassungsprospekt
für die Zulassung von
Stück 2.530.783
(EUR 2.530.783,00)
auf den Inhaber lautende Stammaktien
in Form von nennwertlosen Stückaktien
rechnerischer Wert je Stückaktie EUR 1,00
aus der am 01. Februar 2005 im Handelsregister des Amtsgerichtes Coburg eingetragenen
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen
mit voller Gewinnberechtigung ab dem 01. Januar 2005
Nr.: 8.275.001 bis 10.805.783
- ISIN DE0006494107 / Wertpapier-Kenn-Nummer 649410 der
Loewe AG
Kronach
zum Amtlichen Markt
und zum Teilbereich des Amtlichen Marktes
mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard)
an der Frankfurter Wertpapierbörse
im Juni 2005
Inhaltsverzeichnis
Seite
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ......................................................................................4
Zukunftsgerichtete Aussagen......................................................................................................................4
Verantwortliche Personen............................................................................................................................4
Einsichtnahme in Unterlagen.......................................................................................................................4
Verwendung des Emissionserlöses und Kosten der Emission ...............................................................4
Hauptaktionäre ..............................................................................................................................................4
WERTPAPIERBESCHREIBUNG ........................................................................................5
Informationen über die zum Handel zugelassenen Wertpapiere .............................................................5
Bedingungen und Konditionen des Bezugsangebotes vom 14. Dezember 2004...................................6
RISIKOFAKTOREN.............................................................................................................7
ALLGEMEINE ANGABEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT.................................................12
Geschäftsgeschichte, Firma, Sitz, Geschäftsjahr und Dauer.................................................................12
Aktienkapital ................................................................................................................................................12
Satzung ........................................................................................................................................................14
Hauptversammlung.....................................................................................................................................14
Organe..........................................................................................................................................................15
Organisationsstruktur ................................................................................................................................17
Beteiligungen der Loewe AG .....................................................................................................................17
Geschäfte mit verbundenen Parteien .......................................................................................................18
Mitarbeiter-/Managementbeteiligungsprogramm ....................................................................................18
Wichtige Verträge........................................................................................................................................18
Sachanlagen ................................................................................................................................................20
Rechtsstreitigkeiten....................................................................................................................................20
Abschlussprüfer..........................................................................................................................................20
Dividendenpolitik ........................................................................................................................................21
GESCHÄFTSÜBERBLICK................................................................................................22
Haupttätigkeitsbereiche und vertriebene Produkte.................................................................................22
Wichtige Ereignisse in der jüngsten Zeit der Geschäftstätigkeit...........................................................22
Umsätze nach Produkten und geografischem Markt der letzten 3 Geschäftsjahre .............................23
Positionierung der Gesellschaft ................................................................................................................24
Strategie der Gesellschaft..........................................................................................................................24
Produktspektrum ........................................................................................................................................25
Einkauf .........................................................................................................................................................25
Produktion ...................................................................................................................................................25
Marketing/Vertrieb.......................................................................................................................................25
Qualitätsmanagement.................................................................................................................................26
Wichtigste Märkte .......................................................................................................................................27
Wettbewerber ..............................................................................................................................................28
Außergewöhnliche Faktoren, die die Geschäftstätigkeit beeinflussten................................................28
Abhängigkeit in Bezug auf Patente, Lizenzen und sonstige Herstellungsverfahren...........................29
Forschungs- und Entwicklungsstrategien ...............................................................................................29
Beschäftigte.................................................................................................................................................30
Investitionen ................................................................................................................................................30
Besteuerung ................................................................................................................................................31
2
FINANZTEIL ......................................................................................................................35
Drei-Jahres-Übersichten der Loewe AG (HGB) für die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2004,
31. Dezember 2003 und 31. Dezember 2002 ............................................................................................35
HGB-Einzelabschluss der Loewe AG zum 31.12.2004.............................................................................39
Drei-Jahres-Übersichten Konzern Loewe AG (IFRS) für die Geschäftsjahre zum
31. Dezember 2004, 31. Dezember 2003 und 31. Dezember 2002 ...........................................................60
IFRS-Konzernabschluss der Loewe AG zum 31. Dezember 2004 ..........................................................64
JÜNGSTER GESCHÄFTSGANG UND AUSSICHTEN...................................................118
Dieser Börsenzulassungsprospekt ist nicht für US-Personen im Sinne des Securities Act von 1933
bestimmt und darf nicht in die Vereinigten Staaten versandt oder sonst wie geliefert werden. Dieser
Börsenzulassungsprospekt ist weder ein Angebot zum Verkauf der Stückaktien der Loewe AG noch
eine Aufforderung, ein Angebot zum Kauf von Stückaktien der Loewe AG abzugeben.
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN
ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN
Bei den im Prospekt wiedergegebenen Annahmen, zukunftsorientierten Meinungen und Aussichten handelt
es sich ausschließlich um Meinungen und Prognosen des Vorstands der Loewe AG. Meinungen und
Prognosen sind Aussagen, welche Ausdrücke wie „erwartet“, „glaubt“, „geht davon aus“, „ist der Ansicht“,
„nach Kenntnis“ und ähnliche Formulierungen verwenden. Sie geben die gegenwärtige Auffassung des
Vorstands im Hinblick auf zukünftige mögliche Ereignisse wieder, die allerdings noch ungewiss und damit
Risiken ausgesetzt sind. Eine Vielzahl von Faktoren kann dazu führen, dass die tatsächlich eintretenden
Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft wesentlich
von der Prognose abweichen.
VERANTWORTLICHE PERSONEN
Die Loewe AG, Industriestraße 11, 96317 Kronach, (im folgenden auch als „Loewe“, „Gesellschaft" oder
zusammen mit ihren Tochtergesellschaften als „Loewe-Gruppe" bezeichnet) und die am Ende dieses
Börsenzulassungsprospekts unterzeichnende Bank übernehmen gemäß §§ 44 ff. Börsengesetz die
Verantwortung für den Inhalt dieses Prospektes und erklären hiermit, dass ihres Wissens die darin
enthaltenen Angaben richtig und keine wesentlichen Umstände ausgelassen sind.
EINSICHTNAHME IN UNTERLAGEN
Die in diesem Prospekt genannten die Gesellschaft betreffenden Unterlagen können am Sitz der
Gesellschaft, Industriestraße 11, 96317 Kronach und in den Geschäftsräumen der equinet Securities AG,
Gräfstraße 97, 60487 Frankfurt am Main (im folgenden auch als "equinet" bezeichnet), jeweils während der
üblichen Geschäftszeiten eingesehen werden.
VERWENDUNG DES EMISSIONSERLÖSES UND KOSTEN DER EMISSION
Wesentlicher Grund für die Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht vom 1. Februar 2005 war die Stärkung der
Eigenkapitalbasis der Gesellschaft. Der Nettoerlös wurde im wesentlichen zur Rückführung der kurzfristigen
Bankverbindlichkeiten verwandt und war für diese Zwecke ausreichend.
Die auf die Gesellschaft entfallenden Kosten der Emission und der Zulassung betrugen ca. TEUR 609.
HAUPTAKTIONÄRE
Auf der Grundlage der bei der Loewe eingegangenen Mitteilungen gemäß § 21 Wertpapierhandelsgesetz
sind folgende Aktionäre zu dem in den Mitteilungen angegebenen Tagen wesentlich (mindestens fünf
Prozent der Stimmrechtsanteile) an Loewe beteiligt:
Anzahl direkt
Anteil am
Zuzurechnende Gesamtstimmgehaltener Aktien Grundkapital
Stimmrechte*
rechtsanteil
Sharp International Finance (UK) Plc
700.000
6,73%
0,00%
6,73%
Sharp Corporation, Osaka, Japan
2.300.000
22,10%
6,73%
28,83%
Dr. R. Hecker
515.775
4,96%
12,14%
17,10%
J+A Vermögensverwaltungs GmbH
1.263.420
12,14%
4,96%
17,10%
Streubesitz
5.628.188
54,07%
0,00%
54,07%
Gesamt
10.407.383
100,00%
Stand Mai 2005, Rundungsdifferenzen möglich
* Die Sharp International Finance (UK) Plc ist ein 100%-iges Tochterunternehmen der Sharp Corporation, Osaka, Japan (nachstehend
„Sharp“), so dass Sharp 100% der von der Sharp International Finance (UK) Plc direkt gehaltenen Anteile gem. § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind.
Herrn Dr. Hecker sind die von der der J+A Vermögensverwaltungs GmbH direkt gehaltenen Anteile gem. § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG
zuzurechnen.
Die Hauptaktionäre besitzen gegenüber den Streubesitzaktionären keine unterschiedlichen Stimmrechte.
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WERTPAPIERBESCHREIBUNG
INFORMATIONEN ÜBER DIE ZUM HANDEL ZUGELASSENEN WERTPAPIERE
Beschreibung der Wertpapiere und ISIN
Die neuen Aktien aus der Barkapitalerhöhung vom 1. Februar 2005 sind Inhaberstammaktien mit einem
rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00. Die neuen Aktien waren zunächst nicht
börsenzugelassen und erhielten vorübergehend den ISIN Code DE000A0DMKN9. Ab dem Tag der
Einbeziehung in die Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse werden die neuen Aktien in die ISIN
DE0006494107 einbezogen. Die Emission der neuen Aktien erfolgte in Euro.
Rechtsvorschriften für die Schaffung der Wertpapiere
Rechtsvorschriften für die Emission sind das Aktiengesetz, § 186 und § 202.
Beschreibung der Rechte
Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht in der Hauptversammlung. Die Aktien sind mit voller
Gewinnanteilberechtigung ab dem Geschäftsjahr vom 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2005
ausgestattet.
Verbriefung, Lieferbarkeit und Übertragbarkeit der Aktien
Die Lieferung der Aktien erfolgte nach der handelsregisterlichen Eintragung der Kapitalerhöhung am 1.
Februar 2005. Die neuen Aktien wurden in einer Globalurkunde verbrieft, die bei Clearstream Banking AG,
Frankfurt am Main, hinterlegt ist. Ein Anspruch auf Einzelverbriefung besteht satzungsgemäß nicht.
Einzelaktien können in Aktienurkunden zusammengeführt werden, die eine Mehrzahl von Aktien verbriefen
(Sammelurkunden). Die Aktien sind frei übertragbar.
Angabe zu Beschlüssen und Ermächtigungen
Unter Ausnutzung der in der ordentlichen Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 beschlossenen
Ermächtigung hat der Vorstand der Loewe AG am 8. Dezember 2004 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom
8. Dezember 2004 von der Ermächtigung gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung in der Fassung vom 4. September
2002 vollständig Gebrauch gemacht und beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von EUR
7.876.600,00, eingeteilt in 7.876.600 Stückaktien, um bis zu EUR 2.800.000,00 gegen Bareinlagen auf bis zu
EUR 10.676.600,-- durch Ausgabe von bis 2.800.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu
erhöhen.
Lock-up Vereinbarungen
Es existieren keine Lock-up Vereinbarungen.
Bekanntmachungen, Zahl- und Hinterlegungsstellen
Die Bekanntmachungen der Gesellschaft werden satzungsgemäß im Bundesanzeiger veröffentlicht. Sie
können auch auf der Website der Gesellschaft erfolgen. Die Aktien betreffende Bekanntmachungen werden
darüber hinaus in mindestens einem überregionalen Pflichtblatt der Frankfurter Wertpapierbörse
veröffentlicht.
Hinterlegungsstellen, bei denen die Auszahlung der Dividende, die Hinterlegung von Aktien zur Teilnahme an
Hauptversammlungen, die Ausübung von Bezugsrechten und alle sonstigen die Aktien betreffenden
Maßnahmen kostenfrei durchgeführt werden können, sind die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Am
Tucherpark 16, 80538 München, und die Dresdner Bank AG, Jürgen-Ponto-Platz 1, 60301 Frankfurt am
Main.
Zahlstelle ist die Credit Suisse First Boston (Europe) Ltd.
Zulassung und Notierungseinbeziehung
Die Stück 2.530.783 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennwert sind Gegenstand der
Zulassung zum Amtlichen Markt und zum Teilbereich des Amtlichen Marktes mit weiteren
Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Zulassung erfolgte am
14. Juni 2005. Die Stück 7.876.600 Aktien sind bereits zum Amtlichen Markt und zum Teilbereich des
Amtlichen Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an der Frankfurter
Wertpapierbörse zugelassen. Die Einbeziehung in die bestehende Notierung ist für den 17. Juni 2005
vorgesehen.
Angaben zum Designated Sponsor
Aufgabe des Designated Sponsors ist u.a., auf Anfrage von Marktteilnehmern oder auf eigene Initiative
verbindliche Kauf- und Verkaufsangebote (sogenannte Quotes) in das elektronische Orderbuch von Xetra zu
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stellen. Dadurch wird die Liquidität des betreuten Wertes erhöht und somit die Wahrscheinlichkeit, dass eine
Order zu einem marktgerechten Preis in kürzester Zeit ausgeführt wird. Designated Sponsor für die Loewe
Aktie ist die Credit Suisse First Boston (Europe) Ltd. bzw. die Seydler AG.
BEDINGUNGEN UND KONDITIONEN DES BEZUGSANGEBOTES VOM 14. DEZEMBER 2004
Angebotsbedingungen
Im Rahmen der Kapitalerhöhung vom Dezember 2004 wurden vom 15. Dezember 2004 bis einschließlich 30.
Dezember 2004 bis zu Stück 2.800.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag
am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie im Bezugsverhältnis von 8:3 zum Bezugspreis von EUR 6,50.
angeboten, d.h. für 8 alte Aktien konnten 3 neue Aktien bezogen werden. Insgesamt Stück 2.530.783 neue
Aktien wurden von den Aktionären übernommen.
Das Angebot an die Aktionäre zum Bezug von Aktien aus der Kapitalerhöhung vom Dezember 2004 enthielt
den Hinweis, dass mit der Lieferung der neuen Aktien nicht vor der KW 05 in 2005 gerechnet werden könne
und die Zulassung der neuen Aktien zum Amtlichen Markt und zum Teilbereich des Amtlichen Marktes mit
weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse bis zum 30. Juni
2005 beantragt werde.
Für den Fall, dass nicht alle Aktien im Rahmen des Bezugsangebotes bezogen würden, hatte Sharp ein
verbindliches Angebot abgegeben, aus dem verbleibenden Bestand nicht bezogener Aktien Stück 2.300.000
Aktien, also bis zu etwa 82% des Angebots, oder den geringeren Bestand nicht bezogener Aktien zum
Bezugspreis zu übernehmen.
Kursfestsetzung
Die neuen Aktien wurden zum Preis von EUR 6,50 je Aktie angeboten. Dies entsprach einem Abschlag von
0,6% auf den durchschnittlichen Börsenkurs der letzten 10 Tage vor der Unterzeichnung der
Verpflichtungserklärung durch Sharp vom 08. Dezember 2004 zum Aktienbezug.
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RISIKOFAKTOREN
Zukünftige Anleger sollten bei der Entscheidung über einen Kauf von Aktien alle nachfolgenden
besonderen Risikofaktoren verbunden mit den anderen in diesem Prospekt enthaltenen
Informationen eingehend lesen und sorgfältig berücksichtigen. Die Reihenfolge der nachstehenden
Auflistung der Risikofaktoren stellt keine Aussage über die Realisierungswahrscheinlichkeit oder die
Relevanz des Risikos für das Unternehmen dar.
Markt- und wettbewerbsbezogene Risiken
Konjunkturelle Entwicklung
Die Umsatzerlöse der Gesellschaft sind abhängig vom Konsumverhalten ihrer Endkunden, bei denen es sich
im Wesentlichen um Kunden mit gehobenen Einkommen handelt. Die Nachfrage dieses Kundenkreises ist
auch abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage und vom Wirtschaftswachstum. Es kann daher nicht
ausgeschlossen werden, dass Veränderungen der allgemeinen Wirtschaftslage und des
Wirtschaftswachstums die Nachfrage nach Loewe-Produkten nachteilig beeinflussen und sich somit negativ
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken können.
Preisverfall für Fernsehgeräte und überproportionaler Rückgang von Bildröhrengeräten
Der Markt für Fernsehgeräte ist seit Jahren durch einen schnellen Preisverfall gekennzeichnet. Die
Preisrückgänge bei Fernsehgeräten mit Flachdisplaytechnologie betrugen von 2003 auf 2004 bei LCDGeräten mit einer Bildschirmdiagonale größer 26 Zoll durchschnittlich minus 37%, mit einer
Bildschirmdiagonale kleiner 22 Zoll durchschnittlich minus 24%, bei Bildröhrengeräten durchschnittlich minus
18% und bei Plasma-Geräten durchschnittlich minus 29% (Quelle: GfK).
Mit preislich attraktiveren Flachdisplay-Geräten wird sich der Absatzrückgang bei hochwertigen
Bildröhrengeräten weiter fortsetzen bei nochmals reduzierten Durchschnittsverkaufspreisen. Dieser Trend
bestätigt sich in den im Zeitraum Dezember 2004 bis März 2005 eingetretenen Preisermäßigungen, in dem
die Preise von Bildröhrengeräten im Schnitt um 24% gesunken sind. Darüber hinaus haben einzelne, große
Wettbewerber angekündigt, in 2005 Bildröhrengeräte mit einer neuen, kürzeren Bildröhre auszustatten, die
eine geringere Bautiefe ermöglicht. Die Gesellschaft hat sich aus strategischen Überlegungen entschieden,
diese verkürzten Röhren nicht einzusetzen und sich verstärkt auf Flachdisplaygeräte zu fokussieren, da die
Gesellschaft davon ausgeht, nach dem Geschäftsjahr 2005 keine wesentlichen Umsatz- und
Ergebnisbeiträge mit Bildröhrengeräten zu erzielen. Besonders preisaggressiver Wettbewerb herrscht bei
Plasma-Fernsehgeräten, die sich im Zeitraum Dezember 2004 bis März 2005 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 40% verbilligten. Die Preise von LCD-Geräten sind im Durchschnitt um 14% und von
Rückprojektions-Geräten um durchschnittlich 18% gesunken.
Aus heutiger Sicht kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein gegenüber den Erwartungen der
Gesellschaft schnellerer Absatzrückgang und fortgesetzter Preisverfall bei Bildröhrengeräten, aber auch ein
stärkerer Preisverfall für Flachdisplay-Geräte eintritt. Dies hätte wesentliche negative Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Positionierung von Loewe im Markt für Flachdisplayfernseher
Die Märkte für Unterhaltungselektronik sind von einem starken Wettbewerb und schneller Preiserosion
geprägt. Konsumenten werden zunehmend Flachdisplayfernseher anstelle von Bildröhrengeräten
nachfragen. Durch die seit Mitte 2004 von Loewe im Markt eingeführten mittel- und großformatigen LCDFernsehgeräte konnte Loewe seine Marktposition im Bereich LCD-Fernsehgeräte verbessern, wenngleich
Bildröhrengeräte in 2004 noch maßgeblich zum Umsatz und Ertrag der Loewe-Gruppe beitrugen. Die
beabsichtigte Verstärkung des Produktportfolios bei Flachbildgeräten ist eine wesentliche Voraussetzung, um
die absehbaren Absatz- und Umsatzrückgänge im Bereich Bildröhrenfernseher durch steigende Umsätze mit
Flachbildgeräten zu kompensieren. Sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, nachhaltig ein
wettbewerbsfähiges Produktprogramm im Premiumsegment bei Flachbildgeräten anzubieten, hätte dies
wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zur Folge.
Preisprämie bei Flachbildgeräten
Die Premiumpositionierung von Loewe bildet eine wesentliche Grundlage für das Erzielen von Preisprämien
für Loewe-Produkte. Neben Design, Qualität und technologischen Differenzierungsmerkmalen und der
Premiummarke „Loewe“ ermöglichte eine selektive Vertriebsstrategie, dass Loewe im Markt für hochwertige
Bildröhrenfernseher in der Vergangenheit eine Preisprämie erzielen konnte. Das Produktsegment der
hochwertigen, gut ausgestatteten und hochpreisigen Flachdisplay-Fernseher besitzt derzeit noch
vergleichsweise geringes Umsatz- und Ertragspotenzial, das sich aber mit zunehmender Reife des Marktes
vergrößern sollte. Die noch wenig ausgeprägte Bereitschaft der Kunden, für zusätzliche Leistungs- und
Designmerkmale einen Mehrpreis bei hochwertigen, gut ausgestatteten Flachdisplaygeräten zu zahlen,
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schränkt die Premiumpreispolitik der Gesellschaft ein. Mit sukzessiver Marktreife und auf niedrigerem
Marktpreisniveau sollte nach Ansicht der Gesellschaft eine verstärkte Differenzierung und somit eine höhere
Preisprämie für Loewe-Produkte durchsetzbar sein. Sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, eine adäquate
Preisprämie im Markt für Flachdisplaygeräte durchsetzen zu können, könnte dies wesentliche negative
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Wettbewerbsintensität
Der Markt, in dem die Loewe-Gruppe tätig ist, unterliegt einem starken Wettbewerb und ist durch einen
raschen Wandel geprägt. Nach Ansicht der Gesellschaft wird die Wettbewerbsintensität weiter zunehmen.
Viele der derzeitigen und potentiellen Wettbewerber der Gesellschaft verfügen über größere finanzielle,
technische, Marketing-, Einkaufs- oder sonstige Ressourcen als die Gesellschaft. Sie werden deshalb
möglicherweise schneller auf neue oder sich entwickelnde Technologien oder Standards und auf
Veränderungen der Kundenanforderungen reagieren oder mehr Ressourcen für die Entwicklung, das
Marketing und den Vertrieb von Produkten aufwenden oder wettbewerbsfähige Produkte zu einem
niedrigeren Endverbraucherpreis liefern können. Derzeitige und potentielle Wettbewerber könnten
Kooperationsvereinbarungen mit Dritten abgeschlossen haben oder werden möglicherweise solche
Vereinbarungen abschließen, um ihre Produkte attraktiver zu machen. Weiterhin ist es möglich, dass neue
Wettbewerber im Markt auftreten oder sich neue Allianzen von Wettbewerbern bilden, die in einem kurzen
Zeitraum erhebliche Marktanteile gewinnen könnten. Ein verschärfter Wettbewerb könnte zu
Preissenkungen, verringerten Margen und Einbußen beim Marktanteil führen, was jeweils eine erhebliche
nachteilige Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft und auf ihre Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage haben könnte.
Gesetze und Zölle
Die Gesellschaft ist von der Umsetzung der europäischen Elektroschrottrichtline in deutsches Recht
betroffen. Das „Gesetz über die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und
Elektronikgeräten“ (nachstehend „ElektroG“) sieht vor, dass Hersteller von Elektro- und Elektronik-Geräten
ab 24. März 2006 verpflichtet sind, Elektro- und Elektronik-Altgeräte von privaten Verbrauchern, die bei den
Kommunen gesammelt wurden, zurückzunehmen und nach ökologischen Standards zu entsorgen. Um die
Rücknahme zu organisieren, verpflichtet das ElektroG die Hersteller zur Gründung und Finanzierung einer
sogenannten Gemeinsamen Stelle. Diese koordiniert die Aufstellung und Abholung der Sammelbehälter
durch die Hersteller, die diese den Gemeinden zur Verfügung stellen müssen. Die Gesellschaft hat zu
diesem Zweck mit zwei anderen Fernsehgeräteherstellern eine Gesellschaft, die ProReturn GbR mbH,
gegründet, an der die drei Gesellschaften zu gleichen Teilen beteiligt sind. Es ist geplant, die durch das
ElektroG entstehenden Kosten von der Gesellschaft an die Kunden im Rahmen der Preisgestaltung
weiterzugeben. Sollte dies nicht gelingen, können sich nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Loewe-Gruppe ergeben.
Weiterhin sind die bestehenden Zollvorschriften von zentraler Bedeutung. Zur Zeit wird kein Zoll auf die
Einfuhr von LCD- oder Plasma-Panels nach Deutschland erhoben. Auf die Einfuhr von LCD-Fernsehgeräten
nach Deutschland wird dagegen ein Zoll in Höhe von 14% erhoben. Loewe bezieht für ihre Produktion in
Deutschland die LCD- oder Plasma-Panels aus dem Ausland, die wesentlichen Wettbewerber importieren
komplette LCD-Fernsehgeräte nach Deutschland. Sofern die Zölle für die Einfuhr von LCD-Fernsehgeräte
gesenkt oder abgeschafft werden sollten und sich dadurch die Gerätepreiskalkulation der Wettbewerber
substantiell verbessern würde, auf die Einfuhr von LCD- oder Plasma-Panels ebenfalls Zoll erhoben werden
sollte oder neue bzw. abgeänderte Gesetz- und Zollbestimmungen verwirklicht werden, könnte sich eine
nachteilige Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft und auf ihre Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage ergeben.
Unternehmensbezogene Risiken
Restrukturierung
Die Gesellschaft hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2003 umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen (siehe auch Abschnitte Wichtige Verträge und Wichtige Ereignisse in der jüngsten Zeit der
Geschäftstätigkeit) eingeleitet, die in 2004 durch ein weiteres Kostensenkungsprogramm ergänzt wurden,
um das Unternehmen an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Diese sollen bis Ende 2005
überwiegend abgeschlossen sein.
Die Gesellschaft hält die bereits durchgeführten und die noch umzusetzenden Restrukturierungsmaßnahmen
für grundsätzlich geeignet und ausreichend, um das Geschäft der Gesellschaft in Zukunft profitabel zu
betreiben. Sollten die durchgeführten Maßnahmen nicht ausreichen, die Verlustsituation nachhaltig zu
beenden, könnte die Gesellschaft gezwungen sein, weitere Restrukturierungsmaßnahmen zu ergreifen. Es
ließe sich nicht ausschließen, dass unter anderem Desinvestitionen zu ungünstigen Bedingungen
vorgenommen werden müssen, eine weitere Personalreduktion die Know-how-Basis schwächt und sich
neben zusätzlichen Restrukturierungskosten ein erheblicher Abschreibungs- oder Rückstellungsbedarf
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ergäbe. Auch dies würde zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft führen.
Abhängigkeit von wichtigen Lieferanten
Die Gesellschaft bezieht für die Fertigung ihrer Fernsehgeräte wesentliche Komponenten von großen
Lieferanten, die als Wettbewerber mit der Gesellschaft konkurrieren bzw. an der Gesellschaft wesentlich
beteiligt sind. Beispielsweise werden zur Zeit 100% der Bildröhren von LG Philips Displays Germany GmbH,
Hamburg, Deutschland (nachstehend „LG Philips“), alle LCD-Panels von Sharp, und alle Plasma-Panels von
der Fujitsu Mikroelektronik GmbH, Dreieich, Deutschland (nachstehend „Fujitsu“), bezogen.
Exklusivitätsvereinbarungen zwischen den Lieferanten und der Loewe-Gruppe bestehen nicht. Sollte es bei
wichtigen Lieferanten zu Lieferstörungen, Lieferengpässen oder Schlechtlieferungen kommen, so würde dies
bei Loewe zu erheblichen Produktionsschwierigkeiten führen, da die Umstellung auf einen alternativen
Lieferanten bei einigen Produktlinien mehrere Wochen in Anspruch nehmen würde und teilweise hohen
Entwicklungs- und Änderungsaufwand auslösen könnte. Darüber hinaus erschweren die aus Lieferantensicht
vergleichsweise kleinen Abnahmemengen der Gesellschaft das Erreichen attraktiver Einkaufskonditionen
und eine stetige Materialverfügbarkeit. Sollte ein kurzfristiger Wechsel des Lieferanten notwendig werden und
dies die Lieferfähigkeit beeinträchtigen, so hätte dies entsprechend negative Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Produkthaftung
Die Gesellschaft orientiert sich an der Einhaltung höchster Qualitätsstandards. Bei Bildröhrengeräten ist die
Erreichung hoher Qualitätsziele in den letzten Jahren schwieriger geworden, da Maßnahmen zur
Performance-Steigerung zu größerer Belastung der verwendeten Bauelemente führten. Trotz konsequenter
Maßnahmen zur Qualitätssicherung haben sich die Feldausfälle bei Bildröhrengeräten erhöht. Generell
betreffen die wesentlichen Fehlerursachen die verwendeten Bildröhren, Zeilentrafos oder die Lötung. Der
steigende Anteil der Flachdisplayprodukte dürfte nach Schätzung der Gesellschaft konzeptbedingt ein
höheres Qualitätsniveau ermöglichen. Da die hohe Qualität von Loewe-Produkten eines der wesentlichen
Merkmale der Gesellschaft ist, stellt die Loewe-Gruppe auch an ihre Lieferanten hohe Qualitätsansprüche
und läßt sich deren Einhaltung vertraglich zusichern. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, daß die
Gesellschaft in Zukunft mit Produkthaftungsansprüchen konfrontiert wird. Die Gesellschaft verfügt derzeit
über eine Betriebshaftpflichtversicherung mit erweiterter Produkthaftpflichtversicherung und einer
Deckungssumme von EUR 25 Mio. Dennoch könnten sich erfolgreich geltend gemachte
Produkthaftungsansprüche gegen Loewe sowie der dadurch möglicherweise bedingte Rückgang der
Akzeptanz von Loewe-Produkten wesentlich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft auswirken.
Kooperation mit Sharp
Die Gesellschaft hat die langjährige Zusammenarbeit mit Sharp in 2004 deutlich intensiviert (siehe auch
Abschnitt Wichtige Verträge). Die wesentlichen Bereiche betreffen das gemeinsame Entwicklungszentrum
in Kronach, die Belieferung von Loewe mit LCD-Panels von Sharp und die geplante Fertigung von mittel- und
großformatigen Sharp LCD-Fernsehgeräten durch Loewe. Obwohl beide Parteien eine längerfristige
Kooperation anstreben, ein gemeinsames Entwicklungszentrum mit einer Mindestlaufzeit von drei Jahren
vereinbart wurde und ein enges Vertrauensverhältnis besteht, kann nicht mit Bestimmtheit davon
ausgegangen werden, dass die Kooperation auch zukünftig aufrechterhalten oder weiter intensiviert wird. Der
Wegfall oder eine Verringerung der mit der Kooperation verbundenen geschäftlichen Beziehungen könnte
sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken.
Mitarbeiter in Schlüsselpositionen
Der wirtschaftliche Erfolg von Loewe ist insbesondere auf die langjährige Branchenerfahrung zahlreicher
Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen zurückzuführen. Deren kurzfristige Rekrutierung ist in
der ländlichen Region Kronach teilweise mit Schwierigkeiten verbunden. Deshalb pflegt Loewe die seit
Jahren bestehenden Kontakte zu Fachhochschulen und Universitäten insbesondere in der Region. Trotzdem
könnte der Verlust von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft nachteilig beeinflussen.
Finanzbezogene Risken
Finanzierung und Liquidität
Die Finanzierer von Loewe (Bankenpool, Factoringgesellschaft und Kreditversicherer) haben am 14.
Dezember 2004 die Verlängerung der Finanzierungsvereinbarungen, die unter anderem
Kontokorrentvereinbarungen in Höhe von EUR 32,5 Mio und ein maximales Factoringvolumen von rund EUR
30 Mio. beinhalten, bis zum 28. Februar 2006 beschlossen. Wesentliche Voraussetzung ist, dass die
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eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen in 2005 die geplante Wirkung zeigen und eine im Wesentlichen
plangemäße Geschäftsentwicklung vorliegt.
Der gewährte Finanzierungsrahmen reicht nach Auffassung der Gesellschaft derzeit aus, mit Blick auf das
Geschäftsjahr 2005 den erforderlichen Finanzbedarf zu decken und eine ausreichende Liquiditätssituation
sicherzustellen. Zum 31. März 2005 hat die Loewe-Gruppe einen cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit
von EUR 14,1 Mio. erwirtschaftet (Vorjahr EUR 14,1 Mio.) und verfügte über liquide Mittel von EUR 4,2 Mio.
(Vorjahr EUR 5,1 Mio.). Der freie cash flow verbesserte sich zum 31. März 2005 gegenüber dem Vorjahr von
EUR 10,8 Mio. auf EUR 11,1 Mio. Bei negativer Entwicklung der Geschäftssituation der Gesellschaft kann
nicht ausgeschlossen werden, dass eine Verknappung der finanziellen Mittel und der Liquidität eintritt und die
Finanzierung der Gesellschaft in diesem Fall gefährdet sein könnte, falls es nicht gelingt, alternative
Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen. Sollten die Finanzierungsvereinbarungen gekündigt, nicht oder
nur teilweise verlängert oder weitere Finanzmittel benötigt werden, könnte es erforderlich werden, andere
Finanzierungsquellen zu erschließen. Sollte dies durch Desinvestitionen, eine Kapitalerhöhung oder
alternative Finanzierungsmaßnahmen nicht rechtzeitig oder in vollem Umfang möglich sein, könnte dies zur
Zahlungsunfähigkeit der Loewe AG oder/und einzelner Tochtergesellschaften führen mit der Folge der
Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Eigenkapitalausstattung
Die Bilanzen der Gesellschaft und des Konzerns sind durch ein vergleichsweise geringes Eigenkapital
gekennzeichnet, maßgeblich verursacht durch die unbefriedigende Geschäftsentwicklung der Geschäftsjahre
2003 und 2004.
Die beiden Kapitalerhöhungen vom Juli 2004 und Februar 2005 mit einem Bruttomittelzufluss von EUR 20,7
Mio. wurden zur Stärkung des Eigenkapitals und somit zur Verbesserung der Kapitalstruktur eingesetzt. Das
Eigenkapital betrug zum 31.03.2005 in der Loewe-Gruppe EUR 32,8 Mio. (ca. 20,6% der Bilanzsumme) und
in der Loewe AG EUR 29,9 Mio. (ca. 49,7% der Bilanzsumme). Mit der Optimierung des Nettoumlaufvermögens und der Kapitalerhöhung vom Dezember 2004 konnten die Nettobankverbindlichkeiten (inkl. langfristiger Kredite) der Loewe-Gruppe zum 31. März 2005 von EUR 21,8 Mio. auf EUR 7,2 Mio. reduziert werden. Trotz dieser nunmehr verbesserten, aber vergleichsweise geringen Eigenkapitalausstattung könnte sich
das Eigenkapital bei einer negativen Ertragsentwicklung wieder vermindern. Sollten in diesem Fall geeignete
Kapitalmaßnahmen nicht realisierbar sein oder sich nicht rechtzeitig realisieren lassen, könnte dies zur
Überschuldung führen mit der Folge der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Werthaltigkeit von Vermögensgegenständen
In allen Bereichen der Loewe-Gruppe können insbesondere Schwankungen bei Angebot und Nachfrage und
der rasche technologische Fortschritt dazu führen, dass beispielsweise Lagerbestände der Loewe-Gruppe
zeitweilig oder endgültig nicht verkauft werden können oder sich als nicht oder weniger werthaltig erweisen
oder Kundenforderungen zeitweise, teilweise oder permanent uneinbringlich sind. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass auch in Zukunft Vermögensgegenstände teilweise oder vollständig
unverkäuflich, nicht oder weniger werthaltig als angenommen sind und Abschreibungen oder
Wertberichtigungen auf diese notwendig werden. Dies kann negative Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Loewe-Gruppe haben.
Latente Steuerforderungen
Zum 31. Dezember 2004 bilanzierte die Loewe-Gruppe (nach IFRS) insgesamt aktive Steuerforderungen in
Höhe von EUR 24,9 Mio., die hauptsächlich Gewinnsteuern auf voraussichtlich realisierbare Verlustvorträge
mit einem latenten Steueranspruch von EUR 18,9 Mio., temporäre Abweichungen zwischen den Ansätzen in
der Steuerbilanz und der Konzernbilanz mit EUR 5,8 Mio. sowie bestehende Steuerguthaben nach dem alten
Körperschaftsteuerrecht in Höhe von EUR 0,2 Mio. betreffen. Die Verlustvorträge bestehen zu einem
wesentlichen Teil bei der Loewe AG. Bei der Ermittlung der latenten Steuerforderungen kam, soweit nicht
landesspezifische Steuersätze berücksichtigt wurden, ein einheitlicher Ertragsteuersatz von 37,0% zum
Ansatz. Die latenten Steuerforderungen sind entsprechend IAS 12 auf der Basis der Unterschiede zwischen
Konzernbilanz und Steuerbilanzen gebildet. Latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen werden aktiviert,
soweit eine Nutzung steuerlicher Verlustvorträge wahrscheinlich ist. Änderungen der Steuergesetze sowie
eine Geschäftsentwicklung unterhalb des gegenwärtig erwarteten Niveaus könnten zu einer erheblichen
Wertberichtigung bei den aktiven Steuerabgrenzungsposten führen. In diesem Fall könnte die Loewe-Gruppe
gezwungen sein, bestimmte aktive Steuerabgrenzungsposten abzuschreiben. Aktive Steuerabgrenzungsposten müssten auch dann abgeschrieben werden, wenn sich gewisse Annahmen über die Profitabilität als unrichtig herausstellen, da längere Verlustperioden als erwartet die Nutzung von aktiven Steuerabgrenzungsposten unwahrscheinlicher machen. Jede dieser Entwicklungen kann wesentliche negative
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Loewe-Gruppe haben.
10
Steuerliche Situation
Die letzte körperschaft- und gewerbesteuerliche Außenprüfung der Loewe AG ist noch nicht endgültig
abgeschlossen und berücksichtigt die Veranlagungszeiträume 1996 bis einschließlich 2000. Die durch die
Außenprüfung zu erwartenden Steuernachzahlungen wurden als Rückstellungen im Abschluss zum
31.12.2004 abgebildet. Die letzte Außenprüfung der Lohnsteuer hat den Veranlagungszeitraum bis
Dezember 2002 umfasst. Die Gesellschaft ist der Ansicht, dass die erstellten Steuererklärungen vollständig
und korrekt abgegeben wurden. Die Gesellschaft erwartet daher im Falle weiterer Außenprüfungen keine mit
Steuernachzahlungen verbundenen signifikanten Änderungen der Steuerbescheide. Gleichwohl könnte es im
nachhinein aufgrund unterschiedlicher Betrachtungsweisen von Sachverhalten durch die Steuerbehörden zu
Steuernachforderungen kommen, die nicht durch die gebildeten Rückstellungen gedeckt werden. Derartige
Nachforderungen könnten sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
auswirken.
Rechtsstreitigkeiten
Zum Zeitpunkt der Prospektveröffentlichung waren die im Abschnitt Rechtsstreitigkeiten dargestellten
Rechtsstreitigkeiten anhängig. Diese und sofern weitere Rechtsstreitigkeiten aus bereits getätigten oder aber
zukünftigen Rechtsgeschäften resultieren, könnten sich wesentlich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft auswirken.
Währungsrisiken
Der Einkauf der LCD-Flachdisplays erfolgt derzeit vollständig in japanischen Yen. Das steigende
Einkaufsvolumen von LCD-Panels erhöht somit das Währungsrisiko. Da grundsätzlich nur etwa 50% dieses
Einkaufsvolumens für einen Zeitraum von 12 Monaten gesichert wird, kann nicht ausgeschlossen werden,
dass nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft entstehen
können.
Schwankungen der Quartalsumsätze und -ergebnisse
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Quartalsumsätze und insbesondere -ergebnisse der
Gesellschaft erheblichen Schwankungen unterliegen werden. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass sich
die Umsatzerlöse der Gesellschaft oder ihrer Wettbewerber und/oder die Branchen- und allgemeine
Konjunkturentwicklung weder mengen- noch wertmäßig kontinuierlich auf die einzelnen Quartale verteilen.
Marktrisiko der Aktien
Volatilität des Aktienkurses
Der Kurs der Aktien der Gesellschaft unterlag in der Vergangenheit deutlichen Kursschwankungen und kann
auch in Zukunft volatil sein. Die Anzahl der im Streubesitz gehaltenen Aktien, Änderungen der betrieblichen
Ergebnisse von Loewe und ihrer Konkurrenten sowie Änderungen der allgemeinen Lage der
Unterhaltungselektronikbranche, der Gesamtwirtschaft und der Finanzmärkte können erhebliche
Preisschwankungen bei den Aktien hervorrufen. Solche Schwankungen könnten sich in Zukunft ungeachtet
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Loewe auf den Marktpreis der Aktien nachteilig auswirken.
Sollte die Gesellschaft die Kriterien für die Zulassung zum Prime Standard in Zukunft nicht mehr erfüllen und
aufgrund dessen die Zulassung zum Prime Standard widerrufen werden oder aus anderen Gründen den
Prime Standard verlassen, könnte sich dies ungeachtet der Betriebsergebnisse oder der Finanzlage der
Gesellschaft nachteilig auf den Kurs der Aktie auswirken.
Verkäufe durch Grossaktionäre und Investoren
Rund 50% der Aktien der Gesellschaft werden von Hauptaktionären gehalten. Wenn Aktionäre der Loewe
AG erhebliche Bestände ihrer Aktien im öffentlichen Markt verkaufen, könnte dies einen wesentlichen
Einfluss auf den Marktpreis der Aktien haben.
Abhängigkeit von wesentlichen Aktionären
Die Interessen der Hauptaktionäre der Gesellschaft könnten mit den Interessen der anderen Aktionäre in
Konflikt stehen. Durch ihre jeweilige Beteiligung könnten die Hauptaktionäre jeweils in Abhängigkeit von der
Hauptversammlungspräsenz u. U. in der Lage sein, unabhängig vom Abstimmungsverhalten anderer
Aktionäre den Ausgang wichtiger unternehmerischer Entscheidungen, die die Zustimmung der Aktionäre
erfordern, zu kontrollieren.
11
ALLGEMEINE ANGABEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT
GESCHÄFTSGESCHICHTE, FIRMA, SITZ, GESCHÄFTSJAHR UND DAUER
Die Loewe Holding GmbH, Kronach (nachstehend „Loewe Holding“), die jetzige Loewe AG, wurde am 10.
November 1997 mit Sitz in Kronach, Deutschland, mit einem Stammkapital von DM 50.000,00 gegründet und
am 18. November 1997 unter HRB 2760 in das Handelsregister des Amtgerichts Coburg eingetragen. Die
Stammeinlage von DM 50.000,00 wurde zunächst von der alleinigen Gründungsgesellschafterin, der Loewe
Opta GmbH, Kronach (nachstehend „Loewe Opta“), erbracht. Die Loewe Opta verkaufte am 18. Dezember
1997 ihre Anteile an der Loewe Holding an die Loewe Opta Management GbR (nachstehend „Management“)
(60%) und an die 3i Group (40%); zugleich wurde das Stammkapital auf DM 500.000,-- erhöht, wobei die
neuen Geschäftsanteile im selben Verhältnis vom Management und der 3i Group gezeichnet wurden. Durch
Gesellschafterbeschluss vom 20. April 1999 wurde die Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft unter der
Firma Loewe AG umgewandelt, das Grundkapital auf Euro umgestellt und gleichzeitig von EUR 255.645,94
um EUR 4.744.354,06 auf EUR 5.000.000,00 durch Umwandlung von Kapitalrücklagen (Kapitalerhöhung aus
Gesellschaftsmitteln) erhöht. Zum Börsengang 1999 wurde das Grundkapital von EUR 5.000.000,00 um
EUR 2.075.000,00 auf EUR 7.075.000,00 erhöht (zur weiteren Beschreibung der Kapitalien siehe auch
Abschnitt Aktienkapital). Die Loewe AG ist am 23. April 1999 unter HRB 3004 in das Handelsregister des
Amtsgerichtes Coburg eingetragen worden.
Der Sitz der Gesellschaft ist 96317 Kronach, Industriestraße 11. Die Gesellschaft unterliegt deutschem
Recht.
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils am 1. Januar eines Jahres und endet am 31. Dezember desselben
Jahres. Die Dauer der Gesellschaft ist nicht beschränkt. Die Gesellschaft ist unter der Telefonnummer
+49(0)9261/99-0 zu erreichen.
AKTIENKAPITAL
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 10.407.383,00 und ist eingeteilt in 10.407.383 auf den
Inhaber lautende Stückaktien mit Stimmrecht mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00.
Sämtliche Aktien der Gesellschaft sind voll eingezahlt. Vor der mit diesem Prospekt beabsichtigten
Zulassung von 2.530.783 Aktien beträgt die Anzahl der zum Amtlichen Markt mit erweiterten
Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) zugelassenen Aktien 7.876.600 Aktien.
Entwicklung des Grundkapitals der letzten 3 Jahre
Grundkapital vor Kapitalerhöhungen 2004 und 2005
Zum 01.01.2001 bestand ein Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 7.075.000,00. Aufgrund eines
zum Börsengang implementierten Aktienoptionsprogramms und eines hierfür vorgesehenen bedingten
Kapitals in Höhe von bis EUR 500.000,00 wurden nach Ausübung von Optionsrechten in 2001 74.400 neue
Stückaktien im rechnerischen Nennwert von EUR 1,00 im Gesamtnennbetrag von EUR 74.400,00
ausgegeben. Die Eintragung des geänderten Grundkapitals erfolgte am 5. April 2002. In 2002 wurden 27.200
neue Stückaktien im rechnerischen Nennwert von EUR 1,00 im Gesamtnennbetrag von EUR 27.200,00
ausgegeben. Zum 31.12.2002 betrug das Grundkapital der Gesellschaft somit EUR 7.176.600,00. Die
Eintragung des geänderten Grundkapitals erfolgte am 2. Mai 2003.
Barkapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts vom 29. Juli 2004
Der Vorstand hat mit Beschluss vom 22. Juni 2004 und mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom 23. Juni 2004
beschlossen, von dem Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 zum
genehmigten Kapital gemäß § 5 Absatz 2 der Satzung in der Fassung vom 4. September 2002 Gebrauch zu
machen und das genehmigte Kapital teilweise auszunutzen. Der Ermächtigungsbeschluss beinhaltete u.a.
die Möglichkeit, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen im Falle der Kapitalerhöhung gegen
Bareinlagen, soweit die Kapitalerhöhung zehn vom Hundert des Grundkapitals nicht übersteigt sowie der
Ausgabepreis der Aktien den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreitet. Durch diesen Beschluss erhöhte
sich das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 7.176.600,00, eingeteilt in 7.176.600 Stückaktien, um EUR
700.000,00 gegen Bareinlagen auf EUR 7.876.600,00 durch Ausgabe von 700.000 neuen, auf den Inhaber
lautende Stückaktien. Die neuen Stückaktien waren mit voller Gewinnberechtigung für das Geschäftsjahr
2004, d.h. ab dem 1. Januar 2004, ausgestattet.
Die neuen Stückaktien wurden von der Sharp International Finance (UK) Plc, London, zum Ausgabekurs von
EUR 6,14 je neuer Stückaktie gezeichnet. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 29. Juli 2004 in
das Handelsregister beim Amtsgericht Coburg eingetragen. Das Genehmigte Kapital vom 26. Juni 2002 nach
dieser Kapitalerhöhung betrug noch EUR 2.800.000,00.
12
Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht vom 1. Februar 2005
Unter teilweiser Ausnutzung der in der ordentlichen Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 beschlossenen
Ermächtigung hat der Vorstand der Loewe AG am 8. Dezember 2004 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom
8. Dezember 2004 von der Ermächtigung gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung in der Fassung vom 4. September
2002 vollständig Gebrauch gemacht und beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von EUR
7.876.600,00, eingeteilt in 7.876.600 Stückaktien, um bis zu EUR 2.800.000,00 gegen Bareinlagen auf bis zu
EUR 10.676.600,-- durch Ausgabe von bis 2.800.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu
erhöhen. Die neuen Stückaktien sind mit voller Gewinnberechtigung für das Geschäftsjahr 2005, d.h. ab dem
1. Januar 2005, ausgestattet.
Die neuen Stückaktien wurden den Aktionären der Gesellschaft im Wege des mittelbaren Bezugsrechts im
Bezugsverhältnis von 8:3 in der Zeit vom 15. Dezember 2004 bis einschließlich 30. Dezember 2004 zum
Bezugspreis von EUR 6,50 angeboten.
Für den Fall, dass nicht alle Aktien im Rahmen des Bezugsangebotes bezogen wurden, hatte Sharp ein
verbindliches Angebot abgegeben, aus dem verbleibenden Bestand nicht bezogener Aktien Stück 2.300.000
Aktien oder den geringeren Bestand nicht bezogener Aktien zum Bezugspreis zu übernehmen.
Die Kapitalerhöhung wurde in Höhe von 2.530.783 neue Stückaktien ausgegeben. Die Stück 2.530.783
neuen Aktien sind zunächst nicht börsennotiert. Eine Zulassung zum Handel im Amtlichen Markt an der
Frankfurter Wertpapierbörse sollte bis zum 30. Juni 2005 beantragt werden. Stück 2.300.000 Aktien wurden
von Sharp übernommen. Von den restlichen Altaktionären wurden Stück 230.783 Aktien aus dem
Bezugsangebot bezogen. Seitdem beträgt das Grundkapital EUR 10.407.383,00. Die Durchführung der
Kapitalerhöhung wurde am 1. Februar 2005 in das Handelsregister beim Amtsgericht Coburg eingetragen.
Genehmigtes Kapital
Die Hauptversammlung vom 26. Juni 2002, hat den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft
bis spätestens zum 26. Juni 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe von bis zu 3.500.000
auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Sach- und Geldeinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu
insgesamt EUR 3.500.000,00 (in Worten: Euro drei Millionen fünfhunderttausend) zu erhöhen. Hierbei ist den
Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen.
Der Vorstand ist jedoch, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrates, ermächtigt, das Bezugsrecht in den
folgenden Fällen auszuschließen:
a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen;
b) zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere in Form von Unternehmen oder
Unternehmensteilen;
c) im Falle der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, soweit die Kapitalerhöhung zehn vom Hundert des
Grundkapitals nicht übersteigt sowie der Ausgabepreis der Aktien den Börsenkurs nicht wesentlich
unterschreitet.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die
Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen (genehmigtes Kapital 2002). Das Genehmigte Kapital beträgt
nach Durchführung der Barkapitalerhöhungen vom Juli 2004 und Februar 2005 noch EUR 269.217,00.
Die Hauptversammlung vom 2. Juni 2005 hat beschlossen, die o. a. Ermächtigung zur Erhöhung des
Grundkapitals, die mit einem Betrag von Euro 269.217,00 noch nicht ausgenutzt worden ist, aufzuheben und
den Vorstand zu ermächtigen, das Grundkapital der Gesellschaft bis spätestens zum 1. Juni 2010 mit
Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 5.200.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien
gegen Sach- oder Geldeinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 5.200.000,00 (in Worten:
Euro fünf Millionen zweihunderttausend) zu erhöhen. Hierbei ist den Aktionären ein Bezugsrecht
einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats, ermächtigt, das
Bezugsrecht in den folgenden Fällen auszuschließen:
a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen;
b) als Gegenleistung für Sacheinlagen, insbesondere in Form von Unternehmen oder
Unternehmensteilen;
c) im Falle der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, soweit die Kapitalerhöhung zehn vom Hundert
des Grundkapitals nicht übersteigt sowie der Ausgabepreis der Aktien den Börsenkurs nicht
wesentlich unterschreitet.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die
Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen (genehmigtes Kapital 2005). Die vorstehende
Satzungsänderung soll voraussichtlich Ende des 2. Quartals 2005 bzw. Anfang des 3. Quartals 2005 in das
Handelsregister beim Amtsgericht Coburg eingetragen werden.
13
Bedingtes Kapital I
Das Grundkapital ist um weitere bis zu EUR 398.400,00 durch Ausgabe von bis zu Stück 398.400 auf den
Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der
Gewährung von Bezugsrechten an Vorstandsmitglieder, Prokuristen und Führungskräfte der Gesellschaft
sowie Geschäftsführer, Prokuristen und Führungskräfte verbundener Unternehmen aufgrund eines
Aktienoptionsprogramms nach Maßgabe eines Beschlusses der Hauptversammlung. Die bedingte
Kapitalerhöhung wird nur durchgeführt, soweit das Aktienoptionsprogramm durch die Hauptversammlung
beschlossen und im Anschluss daran durchgeführt wird. Die neuen Aktien nehmen jeweils ab dem 1. Januar
des Jahres am Gewinn teil, in dem sie ausgegeben werden. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren
Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
Bedingtes Kapital II
Die Hauptversammlung vom 2. Juni 2005 hat beschlossen, das Grundkapital um bis zu EUR 4.805.290,00
durch Ausgabe von bis zu Stück 4.805.290 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt zu erhöhen
(bedingtes Kapital II). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von
Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch
Hauptversammlungsbeschluss der Gesellschaft vom 02.06.2005 ausgegeben werden, von ihren Wandelbzw. Optionsrechten Gebrauch machen, oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber ihre Pflicht zur
Wandlung erfüllen. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch
Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am
Gewinn teil. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der
Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern. Die vorstehende Satzungsänderung soll voraussichtlich
Ende des 2. Quartals 2005 bzw. Anfang des 3. Quartals 2005 in das Handelsregister beim Amtsgericht
Coburg eingetragen werden.
Eigene Aktien
Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
SATZUNG
Unternehmensgegenstand der Gesellschaft ist satzungsgemäß die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb
von elektronischen, elektrotechnischen und mechanischen Erzeugnissen und Anlagen jeder Art und Teilen
derselben, insbesondere auf dem Gebiet der Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik sowie die
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Programmen und Serviceleistungen auf dem Gebiet Multimedia.
Der Geschäftszweck der Gesellschaft ist darüber hinaus das Halten und die Verwaltung von
Unternehmensbeteiligungen einschließlich des Erwerbs und des Verkaufs solcher Beteiligungen.
Die Gesellschaft ist berechtigt, Geschäfte aller Art, einschließlich der Erbringung von Dienstleistungen
auszuführen, die mit dem Gegenstand des Unternehmens in Zusammenhang stehen und sich an
Unternehmen gleicher oder verwandter Art zu beteiligen. Die Gesellschaft ist berechtigt,
Zweigniederlassungen im In- und Ausland zu errichten.
Die Gesellschaft ist berechtigt, ihre Geschäftstätigkeit auch durch Tochter-, Beteiligungs- und
Gemeinschaftsunternehmen auszuüben sowie Unternehmens- und Kooperationsverträge mit anderen
Gesellschaften abzuschließen.
HAUPTVERSAMMLUNG
Die Hauptversammlung wird durch den Vorstand oder durch den Aufsichtsrat einberufen. Die ordentliche
Hauptversammlung findet innerhalb der ersten acht Monate eines jeden Geschäftsjahres statt. Die
Hauptversammlungen der Gesellschaft finden am Sitz der Gesellschaft, am Sitz einer deutschen
Wertpapierbörse, an welcher die Aktien der Gesellschaft notiert sind, oder in einer deutschen Großstadt mit
mehr als 300.000 Einwohnern statt.
Die Aktien können zur Teilnahme an der Hauptversammlung bei den Zahl- und Hinterlegungsstellen, der
Gesellschaft, einem deutschen Notar oder einer zur Entgegennahme der Aktien befugten
Wertpapiersammelbank oder einer anderen in der Einberufung bezeichneten Stelle hinterlegt werden. Die
Hinterlegung hat spätestens am siebten Tag vor dem Tag der Hauptversammlung zu erfolgen. Fällt dieser
Tag auf einen Sonnabend, Sonntag oder am Ort der Hinterlegung bestehenden gesetzlichen Feiertag, so
kann die Hinterlegung noch am unmittelbar darauf folgenden Werktag erfolgen. Erfolgt die Hinterlegung nicht
bei der Gesellschaft, so hat die Anmeldung der Aktionäre in der Hauptversammlung in der Weise zu
erfolgen, dass die Hinterlegungsbescheinigung oder ein Doppel spätestens am siebten Tag vor der
Hauptversammlung bei der Gesellschaft eingereicht wird. Erfolgt die Hinterlegung durch einen Notar, so ist
die Bescheinigung des Notars über die erwirkte Hinterlegung oder in beglaubigter Abschrift spätestens am
siebten Tag vor der Hauptversammlung bei der Gesellschaft einzureichen.
14
ORGANE
Der Vorstand ist für die Führung der Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabe der gesetzlichen
Vorschriften, der Satzung der Gesellschaft und der vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung des
Vorstandes zuständig. Der Vorstand der Gesellschaft besteht satzungsgemäß aus mindestens zwei
Mitgliedern. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl der Vorstandsmitglieder. Die Gesellschaft wird
gesetzlich durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied in Gemeinschaft mit einem
Prokuristen vertreten. Der Aufsichtsrat kann Vorstandsmitgliedern Einzelvertretungsbefugnis einräumen und
sie allgemein oder für den Einzelfall vom Verbot der Mehrfachvertretung (§ 181 BGB) befreien. Beschlüsse
des Vorstandes werden mit einfacher Mehrheit gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des
Vorsitzenden.
Derzeitige Vorstandsmitglieder sind:
Dr. Rainer Hecker (Vorsitzender), 60, verantwortlich für die Bereiche Vertrieb, Marketing, Kundendienst,
Qualitätsmanagement und Presse. Neben seiner Tätigkeit bei Loewe ist er Aufsichtsratsvorsitzender der gfu
(Gesellschaft für Unterhaltungselektronik), Vorstandsmitglied des Fachverbandes consumer electronics im
ZVEI, Mitglied des Aufsichtsrats der IHK-Akademie Oberfranken GmbH, Bayreuth, und Mitglied des
Verwaltungsrats der Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), München.
Von 1975 bis 1982 war der Diplom-Wirtschaftsingenieur bei Philips in Hamburg tätig im Bereich zentrale
Administration, Werks-Controlling und strategische Unternehmensplanung. Seit dem 1. Oktober 1982 ist er
Mitglied der Geschäftsführung der Loewe Opta GmbH und in dieser Funktion zuständig für Controlling,
Finanz- und Rechnungswesen, Personal sowie Information und Kommunikation. Seit dem 1. Januar 1990 ist
er Vorsitzender der Geschäftsführung der Loewe Opta GmbH und seit ihrer Gründung 1997 auch der Loewe
Holding GmbH (jetzt der Loewe AG).
Dr. Burkhard Bamberger, 40, verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Controlling, Personalwesen,
Informationstechnologie und Investor Relations.
Nach seinem Hochschulabschluß als Diplom-Kaufmann war er von 1990 bis 1996 als Prokurist im Bereich
Corporate Finance bei der KPMG Deutsche Treuhand AG in Frankfurt am Main und in Chicago tätig. Seine
Spezialisierungsgebiete waren Unternehmensbewertungen, Deal Management, Geschäftsplanung und Due
Diligence. Von 1996 bis 1998 war er Geschäftsführer der SBS Corporate Finance Beratungsgesellschaft
mbH in Bad Soden/Taunus. Seit dem 1. Januar 1999 ist Dr. Bamberger Mitglied der Geschäftsführung der
Loewe Opta GmbH und der Loewe Holding GmbH (jetzt der Loewe AG).
Gerhard Schaas, 54, verantwortlich für die Bereiche Entwicklung, Produktion, Einkauf und Logistik. Neben
seiner Tätigkeit bei Loewe ist Herr Schaas stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtrats der IGR
Interessengemeinschaft für Rundfunkschutzrechte GmbH, Düsseldorf, sowie Präsident des Verwaltungsrats
der IGR Interessengemeinschaft für Rundfunkschutzrechte e.V., Düsseldorf.
Der Diplom-Ingenieur Nachrichtentechnik (FH) ist seit 1974 bei der Loewe Opta GmbH tätig. Bis 1975
arbeitete er in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen, von 1975 bis 1980 als Gruppen- und Projektleiter,
von 1980 bis 1983 als technischer Assistent des Leiters der Gesamtentwicklung, von 1983 bis 1988 als Leiter
der Entwicklung TV und von 1989 bis 1996 als Leiter der Gesamtentwicklung. Seit 1997 ist Herr Schaas
Mitglied der Geschäftsführung der Loewe Opta GmbH und der Loewe Holding GmbH (jetzt der Loewe AG)
und dabei verantwortlich für Entwicklung und Produktion.
Angaben zu Mitgliedschaften der letzten 5 Jahre in anderen Gremien
Bis 2004 war Gerhard Schaas stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der SZ Testsysteme AG,
Amerang.
Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus sechs Mitgliedern, die auf die längste nach § 102 AktG
zulässige Zeit gewählt werden. Wiederwahl ist statthaft. Folgende Personen gehören derzeitig dem
Aufsichtsrat an:
Prof. Dr. Eberhard Scheffler, Vorsitzender, Wirtschaftsprüfer, Hamburg. Prof. Dr. Eberhard Scheffler nimmt
folgendes weiteres Mandat wahr: Loewe Opta GmbH, Kronach (Vorsitzender des Aufsichtsrats).
Herr Prof. Dr. Scheffler ist Wirtschaftsprüfer und seit Mitte 2005 Präsident der Deutschen Prüfstelle für
Rechnungslegung. Er war Finanzvorstand der BATIG Gesellschaft für Beteiligungen mbh.
Dr. Mark Wössner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Bertelsmann AG, München. Dr. Mark Wössner nimmt folgende weitere Mandate wahr: Citigroup Global
Markets Deutschland AG & Co. KGaA (Vorsitzender des Beirats und Chairman), DaimlerChrysler AG
(Mitglied des Aufsichtsrats), Douglas Holding AG (Mitglied des Aufsichtsrats), Dussmann AG & Co. KGaA,
Berlin (Mitglied des Aufsichtsrats), eCircle AG, München (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Heidelberger
Druckmaschinen AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats), thorborgnet GmbH & Co. KGaA, Frankfurt
(Vorsitzender des Aufsichtsrats).
15
Dr. Gerhard Heinrich, Gesellschafter und Geschäftsführer der Heinrich & Cie. Unternehmensberatungs
GmbH, Frankfurt/M. Dr. Gerhard Heinrich nimmt ein weiteres Mandat wahr: Prevent AG, Hamburg (Mitglied
des Aufsichtsrats). Herr Dr. Heinrich übte führende Positionen in deutschen und internationalen Großbanken
aus. Zuletzt war er Vorstandsvorsitzender der CSFB Deutschland AG.
Dr. Soenke Mehrgardt, ehemaliges Mitglied des Vorstands der Infineon Technologies AG, München. Dr.
Soenke Mehrgardt nimmt folgende weitere Mandate wahr: Loewe Opta GmbH, Kronach (Mitglied des
Aufsichtsrats bis 23. Juni 2004), Xignal Technologies AG, Unterhaching (Mitglied des Aufsichtsrats).
Helmut Ricke, Krefeld, ehemaliger Vorstandsvorsitzende der Deutsche Telekom AG und besitzt folgendes
weiteres Mandat: Loewe Opta GmbH, Kronach (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats).
Dr. Michael Witzel, Partner der Anwaltssozietät Lovells, München (ab 23. Juni 2004). Dr. Michael Witzel
besitzt folgende weitere Mandate: MPLS Networks AG, Gersthofen (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Stone
GmbH, Speyer (Mitglied des Beirats).
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind unter der Adresse der Gesellschaft zu erreichen.
Bezüge und Vergünstigungen der Organe
Im Geschäftsjahr 2004 beliefen sich die Gesamtvergütungen des Vorstandes (inkl. der Vergütung für
Tätigkeiten als Geschäftsführer für Gesellschaften der Loewe-Gruppe) auf TEUR 736 (Vorjahr TEUR 1.328),
davon wurden 663 Tsd. Euro (Vorjahr 1.158 Tsd. Euro) an Tochtergesellschaften weiterbelastet. Für
ehemalige und ausgeschiedene Vorstandsmitglieder sind im Geschäftsjahr 2004 für Ruhegehälter Zahlungen
von TEUR 77 (Vorjahr einschließlich Abfindungen TEUR 781) geleistet worden. Die für Ruhegehälter des
Vorstandes gebildete Rückstellung beträgt TEUR 965 (Vorjahr TEUR 979).
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten satzungsgemäß außer dem Ersatz ihrer Auslagen eine jährliche
feste Vergütung, die TEUR 15 beträgt. Darüber hinaus erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine veränderliche
Vergütung. Bezugsgröße ist der Konzernjahresüberschuss nach IFRS, dividiert durch die am Bilanzstichtag
ausgegebenen Aktien. Die Vergütungen des Aufsichtsrates betrugen im Geschäftsjahr 2004 insgesamt
TEUR 122. Die Umsatzsteuer auf die feste und variable Vergütung wird von der Gesellschaft erstattet, soweit
die Aufsichtsratsmitglieder berechtigt sind, die Umsatzsteuer der Gesellschaft gesondert in Rechnung zu
stellen und dieses Recht ausüben. Im Geschäftsjahr 2004 beliefen sich die Gesamtvergütungen des
Aufsichtsrats der Gesellschaft auf TEUR 122 (Vorjahr TEUR 182).
Die Gesellschaft trägt die Prämien für Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen (D & O-Versicherungen),
die zu marktkonformen Bedingungen für die Mitglieder des Aufsichtsrates, des Vorstandes und leitende
Mitarbeiter abgeschlossen wurden. Die Versicherungssumme beträgt EUR 7,5 Mio.
Aktienbesitz und Optionen der Organe
Herr Dr. Hecker hält gemäß §§ 21 und 22 WpHG, direkt oder indirekt insgesamt Stück 1.779.195 Aktien der
Loewe AG und 18.800 Optionen.
Herr Dr. Bamberger hält gemäß §§ 21 und 22 WpHG, direkt oder indirekt insgesamt Stück 33.075 Aktien der
Loewe AG und 37.500 Optionen.
Herr Schaas hält gemäß §§ 21 und 22 WpHG, direkt oder indirekt insgesamt Stück 95.075 Aktien der Loewe
AG und 37.500 Optionen.
Herr Prof. Dr. Scheffler hält gemäß §§ 21 und 22 WpHG, direkt oder indirekt insgesamt Stück 1.260 Aktien
der Loewe AG.
Herr Dr. Wössner, Herr Dr. Heinrich, Herr Dr. Leister, Herr Dr. Mehrgardt, Herr Ricke und Herr Dr. Witzel
halten gemäß §§ 21 und 22 WpHG, direkt oder indirekt keine Aktien der Loewe AG.
Information über Dienstleistungsverträge, die bei Beendigung des Dienstleistungsverhältnisses
Vergünstigungen vorsehen
Für Mitglieder der Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgane sind keine Vergünstigungen bei
Beendigung des Dienstleistungsverhältnisses vorgesehen.
Informationen über den Audit- und Vergütungsausschuss
Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner Geschäftsordnung zwei Ausschüsse gebildet. Dem
Personalausschuss gehören die Herren Prof. Dr. Eberhard Scheffler, Dr. Mark Wössner und Helmut Ricke
an. Der gewählte Prüfungsausschuss setzt sich zusammen aus den Herren Prof. Dr. Eberhard Scheffler, Dr.
Soenke Mehrgardt und Helmut Ricke.
16
ORGANISATIONSSTRUKTUR
Beschreibung der Gruppe
Die Loewe-Gruppe hat ihre Zentrale seit 1978 in Kronach, die seit 1948 auch als Produktionsstandort dient.
Die Loewe AG als Mutterunternehmen der Loewe-Gruppe fungiert als Holding, während die Loewe Opta
GmbH alle operationalen Aktivitäten bündelt. Alle ausländischen Tochtergesellschaften sind hauptsächlich
mit den Aufgaben Vertrieb, Service und Marketing befasst. Die bis Mitte 2004 in der Loewe
Pensionsgesellschaft GmbH und der Loewe Opta Unterstützungskasse e.V. ausgegliederten
Pensionsverpflichtungen der (früheren) Beschäftigten der Loewe Opta GmbH wurden durch Verschmelzung
bzw. Übernahme unmittelbar auf die Loewe Opta GmbH zurückgeführt. Der Geschäftsbetrieb der Loewe
Telecom GmbH i.L. wurde in 2002 beendet. Die Loewe Pensionsgesellschaft GmbH, die Loewe Opta
Unterstützungskasse e.V. und die Loewe Telecom GmbH i.L. sind erloschen und im Handes- bzw.
Vereinsregister gelöscht.
Zwischen der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften bestehen rechtliche und tatsächliche
Beziehungen (u.a. Patronatserklärungen der Loewe AG für die Loewe Italiana S.r.l.). Die Gesellschaft ist der
Auffassung, dass sämtliche dieser Rechtsgeschäfte einem Fremdvergleich standhalten und das Verhältnis
zwischen Leistung und Gegenleistung stets angemessen war und gegenwärtig keine Interessenkonflikte
zwischen den Beteiligten zu Lasten der Loewe-Gruppe bestehen.
Konzernstruktur
Loewe AG
Kronach
99%
75%
Loewe
Opta GmbH
Kronach
100%
Loewe
France S.A.
Strasbourg, Frankreich
99%
Loewe
Italiana S.r.l.
Bozen/Verona, Italien
Loewe
Opta Inc.
Wilmington, USA
100%
Loewe
Austria GmbH
Wien, Österreich
90%
Loewe Opta
Benelux N.V./S.A.
Antwerpen, Belgien
100%
Loewe Opta
Nederland B. V.
Nieuwegein, Niederlande
BETEILIGUNGEN DER LOEWE AG
Name des verbundenen Unternehmens
Beteiligungshöhe
1
1. Loewe Opta GmbH, Kronach, Deutschland
99%
2. Loewe Opta Benelux N.V./S.A., Antwerpen, Belgien
90%
100% Tochtergesellschaft der Loewe Opta Benelux N.V./S.A.
Loewe Opta Nederland B.V., Nieuwegein, Niederlande
2
3. Loewe Opta, Inc., City of Wilmington, County of New Castle, Delaware, USA
100%
3
4. Loewe France S.A., Straßbourg, Frankreich
75%
5. Loewe Italiana S.r.l., Bozen/Verona, Italien
99%
4
6. Loewe Austria GmbH, Wien, Österreich
100%
1
Weitere Angaben gemäß BörsZulV: das Stammkapital dieser Gesellschaft beträgt per 31.12.2004 EUR 23.010.000,00. Gegenstand
des Unternehmens ist die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von elektronischen, elektrotechnischen und mechanischen
Erzeugnissen und Anlagen jeder Art und Teilen derselben, insbesondere auf dem Gebiet der Unterhaltungs- und
Kommunikationstechnik. Zwischen der Loewe AG und der Loewe Opta GmbH wurde am 23. April 2001 ein Ergebnisabführungsvertrag
geschlossen.
2
Die Tochtergesellschaft in den USA hat in 2004 ihren Geschäftsbetrieb eingestellt. Bis zum Jahresende sind sämtliche
Vermögensgegenstände verwertet bzw. voll wertberichtigt. Der Jahresabschluss der Gesellschaft weist bedingt durch die Einstellung
des Geschäftsbetriebes einen Jahresfehlbetrag von EUR 8,1 Mio. und ein negatives Eigenkapital von EUR 8,8 Mio. aus. Der
Beteiligungswert und die Außenstände sind in voller Höhe abgeschrieben. Die bestehenden Garantierverpflichtungen werden durch ein
Service-Unternehmen erfüllt.
3
4
Ab April 2007 besteht die Möglichkeit, diese Beteiligung auf 100 % zu erhöhen.
Die Tochtergesellschaft wurde Ende 2003 gegründet und betreut seit Anfang 2004 den Vertrieb Österreich.
17
Herr Dr. Rainer Hecker hält 1% an der Loewe Opta GmbH und 1% der Loewe Italiana S.r.l.. Die
Minderheitsanteile der Loewe Opta Benelux N.V./S.A. und der Loewe France S.A. werden vom lokalen
Management gehalten.
GESCHÄFTE MIT VERBUNDENEN PARTEIEN
Gesellschafterdarlehen
Es besteht ein unbesichertes Darlehen von Herrn Dr. Hecker in Höhe von derzeit TEUR 134 an die Loewe
AG. Der Zinssatz beträgt 6,0%. Die Laufzeit des Darlehens ist unbefristet.
Vereinbarung über die Nutzung von nicht betriebsnotwendigem Vermögen
Herr Dr. Hecker nutzt eine Wohnimmobilie der Gesellschaft in Kronach. Die Miete entspricht marktüblichen
Konditionen.
1% Beteiligung von Dr. Hecker an der Loewe Opta GmbH
Durch den Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages vom 23. April 2001 zwischen der Loewe AG und
der Loewe Opta GmbH erhält Herr Dr. Rainer Hecker seit 2001 gemäß § 304 AktG ein jährliche
Ausgleichszahlung in Höhe von TEUR 73,6 im Rahmen seiner 1% Beteiligung an der Loewe Opta GmbH.
MITARBEITER-/MANAGEMENTBETEILIGUNGSPROGRAMM
Die Gesellschaft hat im Rahmen der Börseneinführung 1999 einen Stock-Option-Plan (nachstehend „SOP“)
aufgelegt. Der Kreis der Bezugsberechtigten umfasst den Vorstand der Loewe AG und einen Kreis oberer
Führungskräfte der Gesellschaften des Konzerns.
Gegenstand des SOP sind bis zu 500.000 Aktien, deren Lieferbarkeit über ein bedingtes Kapital
sichergestellt wird. Dem Kreis der Bezugsberechtigten wurde eine entsprechend der Funktion festgelegte
Anzahl von Optionsrechten zugeteilt. Jedes Optionsrecht berechtigt nach Maßgabe der Optionsbedingungen
zum Bezug von einer Stammaktie der Loewe AG im rechnerischen Nennbetrag von EUR 1,– . Die gemäß
dem SOP gewährten Optionen dürfen nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Aktie bei Ausübung den
Emissionspreis zur Börseneinführung von EUR 18,-- an den zehn dem ersten Tag der Ausübungsfrist
vorangegangenen Börsentagen um 25% übersteigt. Die Wartezeit bis zur erstmaligen Ausübbarkeit der
Bezugsrechte ist auf zwei Jahre festgelegt, das Gesamtprogramm hat eine Laufzeit von sechs Jahren. Nach
der ursprünglichen Wartezeit von zwei Jahren können in den vier Folgeperioden jeweils maximal 25% der
Optionsrechte ausgeübt werden. Die Ausübung ist halbjährlich zu einem jeweils fixierten Termin möglich.
Bisher wurden Stück 101.600 Optionsrechte auf Aktien ausgeübt. Die Laufzeit des Optionsprogramms endet
am 1. Juli 2005. Nicht ausgeübte Optionsrechte verfallen, ohne dass die Gesellschaft zu irgendeinem
Ausgleich verpflichtet ist. Für den Fall der Ausübung von Optionsrechten bis zum Verfalltag am 1. Juli 2005
würde die Lieferung der von den Bezugsberechtigten bezogenen Aktien aus dem bedingten Kapital I
erfolgen. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat zu diesem Zweck den Vorstand der Gesellschaft am
20. April 1999 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung
der Bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
WICHTIGE VERTRÄGE
Grundsatzvereinbarung zwischen Sharp und der Loewe Opta GmbH
Mit Datum vom 4. Juli 2001 haben Sharp und die Loewe Opta GmbH eine Grundsatzvereinbarung über die
vertiefte Zusammenarbeit geschlossen. Dieser Rahmenvertrag bildet die Basis für die Lieferung von
Komponenten (u.a. LCD-Panels) von Sharp an die Loewe Opta GmbH. Die Lieferkonditionen (u.a.
Stückzahlen, Preise, Lieferdatum) werden in eigenständigen Vereinbarungen zwischen den Vertragspartnern
festgelegt.
Rahmenliefervertrag über Bildröhren
Mit Datum vom 30. August 2002 haben LG Philips Displays Germany GmbH, Hamburg, Deutschland,
(nachstehend LG Philips) und die Loewe Opta GmbH eine Vereinbarung über die Herstellung und Lieferung
von Bildröhren geschlossen. LG Philips ist Hauptlieferant bei Bildröhren für Loewe. Eine ergänzende
Vereinbarung über Lieferungen von Bildröhren für die Geschäftsjahre 2005 und 2006 wurde am 3. Januar
2005 geschlossen.
Betriebsvereinbarung über Sozialplan Dezember 2003
Mit Datum vom 2. Dezember 2003 haben die Loewe Opta GmbH und deren Betriebsrat eine
Betriebsvereinbarung über einen Sozialplan gemäß §§ 111, 112 BetrVG abgeschlossen, der bis zum 30. Juni
2005 Anwendung findet. Durch den Abschluss eines Interessenausgleichs vom 02. Dezember 2004
zwischen der Loewe Opta GmbH und deren Betriebsrat wurden Maßnahmen zur Personalreduktion
18
getroffen. Die wirtschaftliche Situation der Loewe-Gruppe erfordert einen Personalabbau von etwa 130
Mitarbeitern. Zum Zwecke des Ausgleichs bzw. Milderung von wirtschaftlichen Nachteilen und sozialer
Härten erhalten diejenigen Arbeitnehmer, die von der im Interessenausgleich festgelegten Maßnahme
betroffen sind und mit denen betriebsbedingte Kündigungen oder betriebsbedingte Aufhebungsverträge
geschlossen wurden, eine Abfindung.
Betriebsvereinbarung über Personalkostenreduzierung Mai 2004
Mit Datum vom 14. Mai 2004 haben die Loewe Opta GmbH und deren Betriebsrat sowie mit der IG Metall
und dem Arbeitgeberverband eine Betriebsvereinbarung und einen Ergänzungstarifvertrag zur
Personalkostenreduzierung abgeschlossen, der auch für die Mitarbeiter der Loewe AG Anwendung findet.
Kernbestandteil ist, dass jeder Mitarbeiter auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes des Jahres 2004
verzichtet, wobei unter der Voraussetzung einer wieder positiven Geschäftsentwicklung dieser Betrag
zuzüglich einer 25%-igen Verzinsung, bezogen auf die gesamte Laufzeit, als Erfolgsbeteiligung zurückgezahlt
wird.
Betriebsvereinbarung über Sanierungstarifvertrag November 2004
Der Vorstand der Loewe AG hat sich mit Datum vom 23. November 2004 mit dem Betriebsrat, dem Verband
der Bayerischen Metallindustrie und der IG Metall auf ein Eckpunktepapier für einen Sanierungs-Tarifvertrag
geeinigt. Kernbestandteil ist ein Lohn- und Gehaltsverzicht für die Jahre 2005 und 2006. Es wurden gekürzte
Pauschalbeträge für Urlaubs- und Weihnachtsgeld festgelegt und Lohn- und Gehaltserhöhungen für diesen
Zeitraum um jeweils zehn Monate verschoben. Auch leitende Mitarbeiter und die Vorstände beteiligten sich in
vergleichbarer Größenordnung von 10 Prozent an den Kostensenkungsmaßnahmen.
Vertrag über den Markenverkauf
Im Zuge des am 17. Juni 2004 erfolgten Verkaufs von registrierten Loewe-Marken der Loewe Opta GmbH an
die Loewe AG wurde die Loewe AG Eigentümerin sämtlicher Rechte an den national und international bei
den jeweiligen Patent- und/oder Markenämtern registrierten Marken mit allen Pflichten. Die Finanzierung des
vereinbarten Kaufpreises erfolgte über ein von der Loewe Opta GmbH an die Loewe AG gewährtes
Darlehen. Mit Markenlizenzvertrag von 17. Juni 2004 zwischen der Loewe AG und der Loewe Opta GmbH
wurden u.a. zwischen der Loewe AG als Lizenzgeberin und der Loewe Opta GmbH als Lizenznehmerin eine
an den Lizenzgeber zu leistende Lizenzgebühr vereinbart.
Verpflichtung von Sharp zur Übernahme von neuen Aktien
Mit Datum vom 8. Dezember 2004 hat sich Sharp im Rahmen eines verbindlichen Angebots verpflichtet, aus
dem verbleibenden Bestand nicht bezogener Aktien des Bezugsangebotes für die Kapitalerhöhung im
Dezember 2004 bis zu Stück 2.300.000 Aktien oder den geringeren Bestand nicht bezogener Aktien zum
Bezugspreis zu übernehmen (siehe auch Abschnitt Aktienkapital). Die Verpflichtung zur Übernahme der
neuen Aktien stand unter der Bedingung der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden in Deutschland
und Österreich. Die Kartellbehörden haben im Januar 2005 der Beteiligung von Sharp an der Loewe AG
zugestimmt. Darüber hinaus stand die Verpflichtung zur Übernahme der neuen Aktien unter der Bedingung,
dass die kreditgebenden Banken unter Federführung der Deutsche Bank AG bis spätestens zum 31.
Dezember 2004 die bis zum 28. Februar 2005 der Loewe-Gruppe bestätigten Darlehensvergaben bis zum
28. Februar 2006 verlängern.
Verlängerung der Kreditvereinbarungen mit Banken
Die kreditgebenden Banken unter Federführung der Deutsche Bank AG haben Anfang 2004 einen
Sicherheiten-Poolvertrag mit der Loewe AG und der Loewe Opta GmbH gemeinsam geschlossen. Aufgrund
dessen haben neben den Kurzfristfinanzierern auch ein Langfristfinanzierer die Kreditlinien verlängert bzw.
die Tilgungsraten gestundet. Die Laufzeit der Darlehensvereinbarungen war zunächst bis 28. Februar 2005
befristet und wurde Ende Dezember 2004 bis zum 28. Februar 2006 verlängert. Die Konditionen und
Besicherungen blieben im Vorjahresvergleich annähernd unverändert.
Verkauf von Rechten aus der Entwicklungsaktivität von Loewe
Loewe hat u.a. im Rahmen seiner F & E-Tätigkeit neue TV-Chassis-Generationen entwickelt. Die hierdurch
gewonnenen Entwicklungsergebnisse wurden mit Vertrag vom 03. Dezember 2004 von der Loewe Opta
GmbH an Sharp veräußert. Sowohl Sharp als auch Loewe besitzen das Recht, die Entwicklungsergebnisse
für ihren eigenen Unternehmenszweck zu nutzen. Eine Lizenzvergabe von Sharp an Drittparteien ist nur mit
Zustimmung der Loewe Opta GmbH möglich. Die Loewe Opta GmbH besitzt weiterhin das Recht,
Drittparteien Nutzungsrechte an den Entwicklungsergebnisse zu gewähren.
Vereinbarung über ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungszentrum mit Sharp
Mit Datum vom 8. Dezember 2004 haben Sharp und die Loewe Opta GmbH eine Vereinbarung mit Wirkung
zum 01. Januar 2005 geschlossen, die zum Ziel hat, ein gemeinsames Forschungs- und
19
Entwicklungszentrum in Kronach aufzubauen, um die Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der
Flachdisplayfernsehtechnologie für den europäischen Markt zu stärken und die hierfür erforderlichen
Aufwendungen zu teilen. Entwicklungsfokus sind neue elektronische Plattformen für LCD Fernsehgeräte (im
Folgenden „Chassis“) und zugehörige Peripherieausstattung für den digitalen europäischen
Fernsehstandard. Ziel ist die Einführung dieses Chassis im mittleren und High-End-Segment der LCDFernsehgeräte, um eine weiter verbesserte Bildqualität zu erreichen.
Das Entwicklungszentrum steht unter gemeinsamer operativer Führung von Sharp und Loewe. Zusätzlich
wird die mittel- und langfristige Entwicklungsstrategie von einem Aufsichtsorgan, das ebenfalls von Sharp
und Loewe paritätisch besetzt ist, erarbeitet und dem Vorstand der Gesellschaft sowie dem
Geschäftsführungsorgan von Sharp zur Zustimmung vorgelegt. Die anfängliche Personalstärke des
Entwicklungszentrums wird auf rund 30 Mitarbeiter ausgerichtet.
Sharp und Loewe besitzen beide ein eigenständiges Recht, die aus der Entwicklungsarbeit gewonnenen
Ergebnisse im Zuge der Nutzung für ihr eigenes Produktportfolio zu verwenden. Das geistige Eigentum aus
durchgeführten Entwicklungsprojekten, auf dessen Basis Erfindungen und Patente angemeldet werden, ist zu
gleichen Teilen Eigentum von Sharp und der Loewe Opta GmbH.
Grundsatzvereinbarung über die Auftragsfertigung von LCD-TV-Sets durch Loewe
Die Sharp Electronics (Europe) GmbH, Hamburg, Deutschland, und die Loewe Opta GmbH beabsichtigen
eine Grundsatzvereinbarung über die Produktion von LCD-TV-Sets durch die Loewe Opta GmbH unter dem
Warenzeichen von Sharp und den Verkauf dieser Produkte an die Sharp Electronics (Europe) GmbH zu
beschliessen. Die Auftragsfertigung durch die Loewe Opta GmbH soll auf den LCD-Panels der Sharp
Electronics (Europe) GmbH und den elektronischen Chassis der Loewe Opta GmbH basieren .
SACHANLAGEN
Wichtige Sachanlagen
Die Grundstücke und Gebäude sowie auch die technischen Anlagen und Maschinen dienen überwiegend der
Produktion am Standort in Kronach.
Das Betriebsgelände in Kronach mit einer Fläche von rund 100.000 Quadratmeter ist im Eigentum der Loewe
Opta GmbH. Der Rückgang der Sachanlagen im Geschäftsjahr 2004 von EUR 53 Mio. auf EUR 44,3 Mio. ist
hauptsächlich auf die reduzierte Investitionstätigkeit, aber auch auf Sonderabschreibungen auf Werkzeuge
zurückzuführen.
RECHTSSTREITIGKEITEN
Rechtssstreit gegen TechnoSub Service S.r.l., Italien
Im Februar 2004 hat die Loewe Italiana S.r.l. einem Rechtsberater den Auftrag erteilt, bei einem italienischen
Vertriebspartner, die TechnoSub Service S.r.l., Forderungen in Höhe von EUR 1,5 Mio. einzuziehen. Die
TechnoSub Service S.r.l. eröffnete hierauf ein Schiedsgerichtsverfahren in Verona mit einer
Schadensersatzforderung gegenüber der Loewe Italiana S.r.l. in Höhe von EUR 5 Mio. Begründet wird diese
Schadensersatzforderung damit, dass die Loewe Italiana S.r.l. die Geschäftsbeziehung mit der TechnoSub
Service S.r.l. unberechtigterweise beendet habe. Die Loewe Italiana S.r.l. und deren Rechtsanwälte sind der
Ansicht, dass die Forderungen der TechnoSub Service S.r.l. unberechtigt sind und das das angestrengte
Schiedsgerichtsverfahren nicht mit einem Urteil gegen die Loewe Italiana S.r.l. enden wird.
Gegen die TechnoSub Service S.r.l. bestehen derzeit Forderungen in Höhe von EUR 1,15 Mio. Die
ursprüngliche Forderung von EUR 1,5 Mio. hat sich zwischenzeitlich durch Zahlungen aus der
Inanspruchnahme aus einer Bankbürgschaft und von einer Kreditversicherung reduziert. Die TechnoSub
Service S.r.l. besitzt Forderungen gegen Dritte in Höhe von EUR 0,5 Mio., die aus Sicht von Loewe für
werthaltig gehalten werden. Die Loewe Italiana S.r.l. hat diese Forderungen der TechnoSub Service S.r.l.
durch einen Pfandtitel gepfändet. Die gepfändeten Forderungen können jedoch erst dann eingezogen
werden, soweit das Schiedsgerichtsverfahren zu Gunsten der Loewe Italiana S.r.l. entschieden wird. Aus
Vorsichtsgründen wurde eine Rückstellung in Höhe von EUR 0,65 Mio. für den nicht gedeckten
Forderungsteil, darüber hinaus Rückstellungen für etwaige Rechts- und Gerichtskosten gebildet.
Mit Ausnahme des o.g. Rechtsstreits bestanden bzw. bestehen keine Gerichts- oder Schiedsverfahren, die
einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft oder ihrer Tochterunternehmen
haben könnten oder in den letzten zwei Jahren gehabt haben, noch sind nach Kenntnis der Gesellschaft
solche Verfahren anhängig, angedroht oder bevorstehend.
ABSCHLUSSPRÜFER
Die Jahresabschlüsse der Gesellschaft nebst Lagebericht und die Konzernabschlüsse der Loewe-Gruppe
nebst Konzernlagebericht für die Geschäftsjahre 2002, 2003 und 2004 wurden von der Abstoß & Wolters
OHG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wallstraße 20, 41061 Mönchengladbach
20
(nachstehend „Abstoß & Wolters“) geprüft und jeweils mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk
versehen. Abstoß & Wolters hat die Teilnahmebescheinigung der Wirtschaftsprüferkammer über das
Qualitätskontrollverfahren nach § 57a Abs. 6 Satz 3 WPO vom 2. Dezember 2002 erhalten.
DIVIDENDENPOLITIK
Die Gesellschaft beabsichtigt, grundsätzlich eine ertragsorientierte Dividende an die Aktionäre
auszuschütten. Die Dividendenzahlungen erfolgen in Abhängigkeit der Ertragslage der Gesellschaft, ihrer
finanziellen Lage, ihrer Liquiditätssituation, der allgemeinen Geschäftslage, der Märkte, in denen Loewe aktiv
ist und dem rechtlichen, steuerlichen und regulativen Umfeld sowie von weiteren Faktoren. Angesichts der
gegenwärtigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ist nicht geplant, für das Geschäftsjahr 2005 eine
Dividende auszuschütten.
21
GESCHÄFTSÜBERBLICK
HAUPTTÄTIGKEITSBEREICHE UND VERTRIEBENE PRODUKTE
Loewe ist Hersteller von Unterhaltungselektronik für den Endverbraucher. Das gegenwärtige
Produktspektrum umfasst Fernseher, DVD-Geräte, Videorecorder sowie HiFi-Komponenten und
Zubehörteile, die im Geschäftbereich Home Media Systems zusammengefasst sind. Diese Bausteine werden
auch als komplette Home-Cinema-Systemlösungen angeboten. Das für die Loewe-Gruppe bedeutendste
Produkt ist der Fernseher, der zu rund 85% zum Konzernumsatz beiträgt; hier produziert und vertreibt Loewe
Bildröhren-, LCD-, Plasma- und Rückprojektionsfernseher. Die Marke Loewe ist in über 50 Ländern präsent.
Zum Börsengang 1999 bestanden drei Geschäftsbereiche: der Geschäftsbereich Unterhaltungselektronik,
der die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Fernseh-, HiFi-Geräten und Videorecordern umfasste,
der zweite Geschäftsbereich Multimedia, der seit 1998 die Vernetzung und Integration unterschiedlicher
Medien und Technologien, wie Fernsehen, Internet, Computer und Telekommunikation betrieb. Der dritte
Geschäftsbereich Telekommunikation betraf den Vertrieb von schnurlosen und schnurgebundenen
Telefonen sowie Anrufbeantwortern.
Im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäftsfeld qualitativ hochwertiger Fernseher und Peripheriegeräte
wurde im Jahr 2002 der Geschäftsbereich Telekommunikation aufgegeben. Die vormaligen
Geschäftsbereiche Unterhaltungselektronik und Multimedia sind nunmehr im Geschäftsbereich Home Media
Systems zusammengefasst.
WICHTIGE EREIGNISSE IN DER JÜNGSTEN ZEIT DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Im Jahr 2000 startete die Kooperation zwischen Sharp und Loewe, die sich auf die Entwicklung und
Produktion kleinformatiger LCD-Fernsehgeräte-Plattformen bezog. Im November 2001 wurde eine
Tochtergesellschaft in den USA gegründet. Sie startete die Vermarktung der Loewe-Produkte in den USA
und übernahm die Zuständigkeit für die Kundenbetreuung im US-amerikanischen Markt.
Im Jahr 2002 wurde der Geschäftsbereich Telekommunikation eingestellt. Im Juli 2002 übernahm die Loewe
AG die Geschäftsanteile des bisherigen Geschäftspartners in Frankreich, der Sorep Import S. A., Strasbourg,
Frankreich, von denen das französische Management im gleichen Jahr 25% übernahm. Die später in Loewe
France S.A. umfirmierte Gesellschaft bearbeitet exklusiv den Vertrieb der Loewe-Produkte in Frankreich.
Im Jahr 2003 wurde die zwischen Loewe und Sharp bestehende Partnerschaft auf großformatige LCD-TVs
erweitert, um eine schnellere Erschließung dieses Segments bei großformatigen Geräten zu ermöglichen.
Seit 1. April 2003 wird die Bearbeitung des italienischen Marktes durch eine eigene Tochter, die Loewe
Italiana S.r.l., durchgeführt.
Eine deutliche Kaufzurückhaltung bei Produkten der Unterhaltungselektronik, insbesondere bei hochwertigen
und hochpreisigen Bildröhrengeräten in 2003, zwang die Gesellschaft dazu, mit einem umfangreichen
Restrukturierungsprogramm dem deutlichen Umsatzrückgang und der eingetretenen Verlustsituation
entgegenzuwirken. Die wesentlichen Elemente waren die Anpassung der Organisation an das geringere
Geschäftsvolumen mit einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 35 auf 29 Stunden mit
entsprechender Lohnanpassung, der Personalabbau im direkten Bereich um 70 Personen und im indirekten
Bereich um 120 Personen, die Reduktion der Sachkosten um insgesamt EUR 7 Mio. sowie die
Sortimentserweiterung bei großflächigen Flachdisplaygeräten. Interne Projekte, die u.a. die Optimierung des
Loewe-Markenleitbildes und das Eingehen von technologischen Partnerschaften betrafen, trugen dazu bei,
die Wettbewerbsfähigkeit der Loewe-Produkte sukzessive wieder zu erlangen. Insbesondere die Entwicklung
der Flat-Screen-Fernsehtechnologie und die zunehmende Abkehr der Konsumenten von
Bildröhrenfernsehgeräten führten zu einem deutlichen Preisdruck und marktbedingten Rückgang bei
Bildröhrenfernsehgeräten im Premiumsegment. Dem fortgesetzten Umsatzrückgang in 2004 begegnete die
Gesellschaft mit einem Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von EUR 12 Mio., das auf die Fortsetzung des
in 2003 begonnenen Restrukturierungsprogramms abzielte. Weiterhin wurde der Geschäftsbereich USA
aufgegeben, die Organisation weiter gestrafft und eine umfangreiche Produktoffensive bei
Flachdisplayfernsehgeräten realisiert. Flankierend wurde das Markenprofil geschärft, eine neue
Produktnomenklatur eingeführt und die Distribution für Flachdisplaygeräte in allen wichtigen Märkten Europas
ausgebaut.
Seit 1. Januar 2004 wird der Markt in Österreich über eine eigene Tochter, die Loewe Austria GmbH,
bearbeitet.
Im Rahmen einer Fertigungskooperation mit Sharp wurde Ende 2004 vereinbart, dass Loewe für Sharp
Elektronik-Module sowie mittel- und großformatige LCD-Fernsehgeräte mit dem Sharp-Markenzeichen für
den europäischen Markt herstellen wird. Ab dem zweiten Halbjahr 2005 soll Loewe am Standort in Kronach
großformatige LCD-Fernsehgeräte für Sharp herstellen. Im Gegenzug wird Loewe kleinformatige LCD-TVGeräte nach eigener Spezifikation von Sharp beziehen. Durch ein gemeinsames europäisches
Entwicklungszentrum wollen sich Loewe und Sharp besonders auf die Themen hochauflösendes und
digitales Fernsehen konzentrieren, um dadurch die Entwicklungskosten durch Kostenteilung signifikant
22
senken. Der europäische Übertragungsstandard für digitales Fernsehen (DVB) sowie die Entwicklung eines
integrierten HDTV-Empfängers für hochauflösendes Fernsehen stehen dabei im Mittelpunkt.
Mit der im Juni 2004 erfolgten Beteiligung von Sharp im Wege einer Kapitalerhöhung bei der Loewe AG
wurde die mehrjährige Partnerschaft mit Loewe weiter ausgebaut. Hierdurch konnte die Gesellschaft einen
Bruttomittelzufluss von EUR 4,3 Mio. generieren. Bei der im Dezember 2004 durchgeführten Kapitalerhöhung
mit Bezugsrecht der Loewe AG verpflichtete sich Sharp, bis zu Stück 2,3 Mio. Aktien von bis zu insgesamt
Stück 2,8 Mio. Aktien zu übernehmen. Hierdurch erhöhte Sharp ihre Beteiligung an Loewe auf 28,8%.
Im April 2005 gründeten Loewe, Philips und Sharp die ProReturn GbR mbH zur gemeinsamen Organisation
ihrer Rücknahme- und Verwertungspflichten im Hinblick auf das „Gesetz über die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten“ vom 24.03.2005. Zweck des Zusammenschlusses ist es, durch Bündelung der Nachfrage nach Entsorgungsleistungen für die Rücknahme und Verwertung von Altgeräten der Unterhaltungselektronik und Informations- und Telekommunikationstechnik für
Gesellschafter oder Kooperationspartner gegenüber Dienstleistern bestmögliche Preise und Bedingungen zu
erreichen.
UMSÄTZE NACH PRODUKTEN UND GEOGRAFISCHEM MARKT DER LETZTEN 3 GESCHÄFTSJAHRE
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gesamtumsatzerlöse (nach IFRS) der Loewe-Gruppe in den
Geschäftsjahren 2002, 2003 und 2004 sowie in den Quartalen zum 31. März 2004 und 31. März 2005 nach
Produktbereichen sowie nach Regionen. Die Gesellschaft hat in den Jahren 2002 und 2004 zwei
Geschäftsbereiche aufgegeben, im Geschäftsjahr 2002 den Geschäftsbereich Telekommunikation und im
Geschäftsjahr 2004 den Geschäftsbereich USA. Da der Geschäftsbereich USA in 2002 noch zum
fortzuführenden Geschäftsbereich gehörte, wurde er auch im Konzernabschluss 2002 als Bestandteil des
fortzuführenden Geschäftsbereiches ausgewiesen.
Umsatzstruktur nach Produktbereichen
in Mio. €
01.01. bis
31.12.20041)
Fernsehgeräte
DVD-Geräte
Videorecorder
Hi-Fi
Zubehör und sonstige Erlöse
Gesamt
228,0
6,0
1,9
3,2
28,7
267,8
in %
85,1%
2,2%
0,7%
1,2%
10,7%
100%
01.01. bis
31.12.20031)
240,5
4,1
3,4
4,2
31,0
283,2
in %
84,9%
1,4%
1,2%
1,5%
10,9%
100%
01.01. bis
31.12.20022)
318,5
7,9
7,3
6,9
35,6
376,2
in %
84,7%
2,1%
1,9%
1,8%
9,5%
100%
01.01. bis
31.03.20051)
55,8
2,0
0,3
0,8
5,4
64,3
in %
86,8%
3,1%
0,5%
1,2%
8,4%
100%
01.01. bis
31.03.20041)
48,1
0,8
0,6
0,8
7,2
57,5
in %
83,7%
1,4%
1,0%
1,4%
12,5%
100%
1) Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich ohne USA
2) Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich inkl. USA
Rundungsdifferenzen möglich
Umsatzstruktur nach Regionen
01.01. bis
31.12.20041)
01.01. bis
31.12.20031)
01.01. bis
31.12.20022)
148,5
29,7
17,8
25,6
10,1
7,7
6,2
4,4
16,7
266,7
in %
52,4%
10,5%
6,3%
9,0%
3,6%
2,7%
2,2%
1,6%
5,9%
94,2%
181,4
41,5
31,0
28,0
13,4
11,0
8,0
24,3
338,6
in %
48,2%
11,0%
8,2%
7,4%
3,6%
2,9%
2,1%
6,5%
90,0%
Deutschland
Benelux
Italien
Spanien
Großbritannien
Frankreich
Schweiz
Österreich
übrige europäische Länder
Europa
136,4
30,7
17,8
27,9
8,1
9,2
4,7
6,9
12,5
254,2
in %
50,9%
11,5%
6,6%
10,4%
3,0%
3,4%
1,8%
2,6%
4,7%
94,9%
Australien
Russische Föderation
übrige außereurop. Länder
USA
Außereuropäisches Ausland
5,9
5,6
2,1
13,6
2,2%
2,1%
0,8%
5,1%
8,3
6,1
2,1
16,5
2,9%
2,2%
0,7%
5,8%
13,3
10,8
4,1
9,4
37,6
3,5%
2,9%
1,1%
2,5%
10,0%
Gesamt
267,8
100%
283,2
100%
376,2
100%
in Mio. €
1) Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich ohne USA
2) Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich inkl. USA
Rundungsdifferenzen möglich
23
POSITIONIERUNG DER GESELLSCHAFT
Die Gesellschaft ist der Ansicht, dass die Stärken ihrer Geschäftstätigkeit insbesondere in den folgenden
Schlüsselfaktoren begründet sind:
Premiumpositionierung. Die Produkte der Marke Loewe zeichnen sich durch hohe Qualität, innovative
Technik und ausgezeichnetes Design aus. Die Gesellschaft hat in den letzten Jahren gezielt in den Aufbau
ihrer Marke investiert und diese systematisch auf spezifische Zielgruppen und deren anspruchsvollen
Wünsche ausgerichtet. Das Design der Loewe-Produkte wurde bislang mit rund 150 deutschen und
internationalen Design-Preisen ausgezeichnet. Es ist außerdem Mittel zur Abgrenzung gegenüber Produkten
anderer Hersteller sowie zur Steigerung der Attraktivität und der Wertbeständigkeit der Produkte. Die
langjährig aufgebaute Marke Loewe ist nach Ansicht der Gesellschaft wesentlich für die Wahrnehmung und
Umsetzung von Differenzierungsmöglichkeiten, um sich in einem reifer werdenden Markt für FlachdisplayFernsehgeräte erfolgreich gegenüber dem Wettbewerb abgrenzen und Marktanteile hinzugewinnen zu
können.
Selektiver Vertrieb. Um auch bei der Produktpräsentation und beim Service erfolgreich sein zu können, setzt
Loewe auf eine enge Partnerschaft mit dem qualifizierten Fachhandel. Die hierbei von der Gesellschaft
angestrebte hochwertige, markengerechte Produktpräsentation stärkt die Präsenz am Point-of-Sale. Die
eigene Schulungsakademie Pro College vermittelt dem Fachhandel die erforderliche Qualifikation, um
beratungsintensive Produkte auch in Zukunft erfolgreich vermarkten zu können. Über das Loewe-Extranet
erhalten die Händler darüber hinaus schnell Brancheninformationen sowie Informationen zu LoeweProdukten, sie können mit anderen Händlern kommunizieren sowie eine eigene Homepage einrichten.
Innovative Technik. Seit Jahren konzentriert sich die Gesellschaft auf Entwicklungsbereiche, die Loewe
Differenzierungspotenziale eröffnen. Das Produktportfolio von Loewe ist geprägt von technischen
Innovationen wie beispielsweise dem Xelos@media als internetfähiger Home Multimedia-Fernseher oder
dem im April 2004 präsentierten LCD-Gerät mit integriertem Festplattenrecorder. Loewe bietet mit der
MediaPlus-HD-Technologie nutzerorientierte Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise Digital RecordingPlus (Aufnahme von Fernsehsendungen für zeitversetztes Fernsehen), Digital Photoviewer (Wiedergabe
digital aufgenommener Photos), Bezahlfernsehen und digitale Fernsehprogramme ohne externes Zusatzgerät. Auch im laufenden Jahr 2005 soll diese Technologiekompetenz durch diverse Produktupdates und Produktneueinführungen gestärkt werden.
Kooperation mit Sharp. Bereits seit dem Jahr 2000 arbeitet Loewe bei der Entwicklung und Produktion von
kleinformatigen LCD-Fernsehgeräten mit Sharp zusammen. Diese Partnerschaft wurde in 2004 weiter
intensiviert. Die wesentlichen Elemente dieser vertieften Partnerschaft sind die Gründung eines
gemeinsamen europäischen Entwicklungszentrums in Kronach, die geplante Fertigung von Sharp LCDFernsehgeräten bei Loewe und die Aufstockung der Beteiligung von Sharp an Loewe auf ca. 28,8% des
Grundkapitals im Rahmen zweier in 2004 und 2005 durchgeführter Barkapitalerhöhungen. Seit Januar 2005
betreiben beide Unternehmen ein europäisches Entwicklungszentrum in Kronach, durch das mit
zukunftsweisenden Projekten deutliche Kostenvorteile, eine schnellere Marktreife und eine Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt für LCD-Fernsehgeräte beabsichtigt sind. Im zweiten Halbjahr
2005 ist geplant, bei Loewe in Kronach die Produktion von mittel- und großformatigen LCD-Fernsehgeräten
unter dem Markenzeichen Sharp zu starten.
STRATEGIE DER GESELLSCHAFT
Nach Ansicht der Gesellschaft und der gfu Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik
(nachfolgend „gfu“) soll der Markt für Flachdisplaygeräte weiter dynamisch wachsen. Höchste Priorität gilt
daher dem weiteren Ausbau des Loewe-Flachdisplaysortimentes in 2005 und der auf Jahresbasis vollen
Verfügbarkeit der in 2004 eingeführten Produkte, die die Wettbewerbsfähigkeit von Loewe im
Flachbildsegment weiter stärken sollen. Insgesamt wird die Umsatzstruktur zunehmend von der Substitution
von Bildröhren- durch Flachdisplaygeräte gekennzeichnet sein, mit besonderem Schwerpunkt auf Geräte mit
LCD-Technologie.
Die im Vergleich zu Bildröhrengeräten zur Zeit noch hohen Preise für großformatige Flachdisplaygeräte
eröffnen Anbietern von Premiumgeräten nur begrenzte Möglichkeiten, durch besonders hochwertige Geräte
höhere Verkaufspreise bei akzeptablen Mindestabsatzmengen zu generieren. Die Preispolitik der
Gesellschaft berücksichtigt daher eine geringere Preisprämie für Flachdisplaygeräte im Vergleich zu den
Preisprämien, die bei hochwertigen Bildröhrengeräten in einem reifen Marktumfeld zu realisieren waren. Auf
der anderen Seite bieten sich nach Meinung der Gesellschaft attraktive Chancen dadurch, dass sich in einem
zunehmend reifer werdenden Markt angesichts sinkender Einzelhandelsverkaufspreise eine größere
Kundenanzahl für diese Technologie interessiert. Nach Ansicht von Loewe bietet sich hierdurch die Chance,
Kunden zu gewinnen, die bereit sind, bei einem generell niedrigeren Preisniveau für einen akzeptablen
Preisaufschlag ein individuelles, hochwertiges Produkt zu erwerben.
Die Differenzierungsstrategie wird bereits heute bei der Einführung von Flachdisplaygeräten umgesetzt.
Hierzu gehören insbesondere technologische Differenzierungspotenziale (z. B. Bild- und Tonqualität,
24
Bedienbarkeit oder Systemfähigkeit), die objektivierbare Wettbewerbsvorteile bieten müssen. Aber auch das
Produktdesign wird für Loewe weiterhin ein maßgebliches Unterscheidungs- und Positionierungskriterium
gegenüber Produkten des Wettbewerbs sein. Entsprechend geht die Gesellschaft davon aus, dass
individuelle Gestaltungsmöglichkeiten durch Flexibilität und Modularisierung auch im äußeren
Erscheinungsbild der Produkte einen größeren Stellenwert gewinnen werden. Darüber hinaus sollen durch
die modulare Aufrüstbarkeit der Produkte dem Kunden individuelle und maßgeschneiderte Lösungen
bereitgestellt werden.
PRODUKTSPEKTRUM
Produktbereich Fernsehgeräte
Durch die in 2004 eingeführte Produktnomenklatur entstanden vier Produktsegmente im Fernsehbereich,
durch die eine gezielte Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse ermöglicht werden soll.
Das Produktsegment „Reference“ umfasst die auf besonders anspruchsvolle Kunden zugeschnittene
Produktfamilie „Spheros“, die zur preislichen Spitzenklasse gehören. Das darunter positionierte
Produktsegment „Art“ richtet sich bevorzugt an Konsumenten, die intelligente und leichte Formen wie beim
Loewe „Xelos“ bevorzugen. Für jüngere Menschen und weniger ausgabenfreudige Zielgruppen bietet Loewe
das Einstiegssegment „Life“ mit den Produktfamilien „Concept“ und „Mimo“. Das vierte Produktsegment
„Classic“ bietet ausschließlich traditionelle Bildröhrengeräte an. Unter Berücksichtigung von
Farbausführungen, Aufstelllösungen und Gerätetechnologie bietet Loewe etwa 65 Modelltypen zu
Einzelhandelsverkaufspreisen von unter EUR 1.000,-- bis über EUR 9.000,-- an.
Produktbereich DVD
Der Bereich DVD umfasst sowohl DVD-Geräte als auch DVD-Recorder. Derzeit werden drei Gerätetypen
angeboten.
Produktbereich Videorecorder
Der Bereich Videorecorder wird angesichts der auf DVD-Geräte sich verlagernden Nachfrage mittelfristig
beendet. Derzeit bietet hier Loewe einen Gerätetyp an.
Produktbereich Hi-Fi
Der Bereich Hi-Fi (Audio) umfasst Audioanlagen und Lautsprechersysteme, die speziell auf LoeweFernsehgeräte abgestimmt sind.
EINKAUF
Auf der Beschaffungsseite verfolgt die Gesellschaft eine Einkaufspolitik, die sich insbesondere auf Qualität,
Preis und die Verfügbarkeit der Produkte konzentriert. Angesichts noch vergleichsweise geringer
Einkaufsvolumina von Loewe beschränkt sich der Einkauf auf wenige Schlüssellieferanten und eine
konsequente Bündelung von Volumina, um attraktivere Beschaffungskonditionen zu erzielen. Da Loewe in
der Auswahl seiner Panellieferanten grundsätzlich keinerlei vertraglichen Bindungen unterliegt, steht Sharp
als wesentlicher Anteilseigner und Schlüssellieferant hier im Wettbewerb mit alternativen Lieferanten. Loewe
beabsichtigt in diesem Zusammenhang, die Einkaufsalternativen im Bereich LCD-Panels durch die
Qualifizierung weiterer Lieferanten zu verbessern. Zur Verschlankung der Beschaffungsprozesse ist
angestrebt, die Produkte und Varianten zu reduzieren und elektronische Beschaffungssysteme
weiterzuentwickeln, um die Prozesskosten beim Lieferanten zu optimieren. Hierzu gehört auch die
Qualifizierung alternativer Bauteile und Lieferanten.
Wichtige Lieferanten von Loewe sind Sharp, Philips, Fujitsu, Infineon, Micronas, STMicroelectronics.
PRODUKTION
Loewe verfügt über eine flexible, auf Kleinserienfertigung optimierte und weitgehend automatisierte
Produktionsstätte. Durch flexible Arbeitszeitmodelle wird die Produktivität an die saisonal stark schwankende
Nachfrage angepasst. Loewe verfügt über einen eigenen Prüf- und Messmittelbau, um Fehlerquellen zu
vermeiden und um auf etwaige Fehler flexibel reagieren zu können. Die integrierte Vertriebs- und
Produktionsplanung ermöglicht die Anpassung der Produktion an besondere Spezifikationen innerhalb
weniger Stunden. Ein Supply Chain Management auf der Basis von SAP R/3 ermöglicht den Mitarbeitern den
Zugriff auf die im Lager vorhandenen Systembausteine unter Angabe von Spezifikation und Funktionen und
bindet Lieferanten und Kunden elektronisch in die Logistikkette ein. Die Durchlaufzeit für ein Fernsehgerät
liegt je nach Spezifikation bei 1 bis 4 Tagen. Derzeit werden in Kronach täglich ca. 1.500 Fernsehgeräte
produziert.
MARKETING/VERTRIEB
Basis der Loewe-Marketingstrategie ist eine zielgruppenorientierte Produkt- und Sortimentspolitik, bei der
deutlich differenzierten Zielgruppen entsprechende typische Produktkonzepte bzw. -familien angeboten
25
werden. In Verbindung mit der Loewe-Design- und Technologiekompetenz entsteht dadurch ein höherer
Kundennutzen. Ziel ist es, mit außergewöhnlichen Produkten sowohl emotionale als auch rationale
Kaufimpulse auszulösen und damit entsprechende Preisprämien zu ermöglichen.
Die durchgängige Vernetzung von Maßnahmen zur Sicherung eines homogenen Markenbildes bildet die
Grundlage der Loewe-Kommunikation. Die schnelle und effektive Information des Fachhandels und die
gezielte Ansprache des Endkonsumenten liegen gleichgewichtet im Fokus. Dabei werden alle relevanten
Kommunikationskanäle spezifisch angesteuert, um die Marke Loewe durchgängig zu verankern.
Abgestimmt auf diese Marketingstrategie, verfügt Loewe über ein selektives europaweites Vertriebskonzept
mit ca. 3.500 Händlern in Europa (davon ca. 1.800 in Deutschland). Generell werden Loewe-Produkte nur
durch qualifizierte Fachhändler vertrieben. Voraussetzung ist, dass diese Verkaufspunkte ein attraktives
Verkaufsambiente und gute Beratungs- und Servicequalität bieten.
Die Gesellschaft bietet ihren Fachhandelspartnern an, als Multibrandhändler innerhalb der Geschäfte die
Loewe-Produkte in einer Shop-in-Shop Lösung als Loewe-Galerie zu präsentieren. Durch ein einheitliches
Erscheinungsbild tragen diese Loewe-Galerien wesentlich zur Etablierung der Marke Loewe bei. Mit der
Umstellung auf diese Loewe-Galerien wurde in 2004 in Deutschland begonnen. Für das Jahr 2005 sind
weitere Galerien in Deutschland sowie in den europäischen Nachbarländern geplant. Alle weiteren
qualifizierten Partnervertragshändler werden als sogenannte Partner Plus Verkaufspunkte ebenfalls
schrittweise das neue Loewe-Präsentationssystem erhalten, allerdings mit deutlich reduzierter Fläche.
Dadurch wird angestrebt, dass sich die Marke Loewe in ganz Europa im Vertrieb einheitlich präsentiert.
Das partnerschaftliche Verhältnis mit dem Fachhandel wird in Form des Loewe-Handelssenats unterstrichen.
Hierbei handelt es sich um ein Gremium engagierter Loewe-Fachhändler aus Deutschland, der Schweiz und
Österreich, durch das die Interessen und Anregungen des Fachhandels aktiv in die unternehmerische
Entscheidungsfindung einbezogen werden. Die Gesellschaft bietet den Fachhändlern einen Partnervertrag
mit Qualitätsvorgaben, ein differenziertes Rabattsystem sowie in Schlüsselländern eine Jahresvereinbarung
mit operativen Vorgaben an. Innerhalb der eigenen Schulungsakademie Pro College, der Loewe
Fachhandels-Akademie (Marketing- und Vertriebsförderungsprogramm), werden qualifizierte Mitarbeiter und
externe Berater ausgebildet und durch Schulungen mit den Produkten vertraut gemacht. Im Ausland erfolgt
der Vertrieb in den Ländern Benelux, Italien, Frankreich und Österreich über eigene Tochtergesellschaften, in
allen anderen Ländern durch unabhängige, national etablierte Distributionspartner.
Parallel zur breiten Einführung der Loewe-Produkte mit Flachdisplaytechnologie wurde in 2004 die
Ausweitung des Kundenstammes durch die Gewinnung von Neukunden in ausgewählten Märkten
fortgesetzt. Im europäischen Ausland, insbesondere in Frankreich und Italien, ist der Ausbau der Distribution
geplant. Neben der Weiterentwicklung der Beratungs- und Servicequalität wurde in Zusammenarbeit mit dem
qualifizierten Fachhandel die hochwertige und markengerechte Präsentation der Loewe-Geräte weiter
ausgebaut.
QUALITÄTSMANAGEMENT
Loewe verfolgt das Konzept des Total Quality Management und unterhält ein zertifiziertes Qualitäts- und
Umweltmanagement nach DIN EN ISO 9001:2000 resp. DIN EN ISO 14001. Die Mitarbeiter aller Funktionen
sind von der Ideenfindung über die konkrete Planung und Produktion bis zur Freigabe der Produkte
einschließlich der Serienproduktion und der Vermarktung am Prozess beteiligt.
Im Rahmen von formalisierten Bewertungen werden beispielsweise während der Produktentstehungsphase
in den Null- und Pilotserien intensive Qualitäts- und Performance-Tests durchgeführt. Auf diese Weise lassen
sich Möglichkeiten der frühzeitigen Gegensteuerung schaffen und Folgefehler vermeiden. Im
Softwarebereich werden verstärkt ausgereifte Standardkomponenten an die Stelle individueller Lösungen
treten. Die selbsterstellten Softwarekomponenten werden durch adäquate Softwaretools auf den
gewünschten Reifegrad hin getestet, um eine stabile Softwarequalität zu erreichen. Für ein optimales
Zusammenspiel mit der Hardware werden Synchronisationspunkte in der Hard-Software-Entwicklung
definiert und ausgewertet.
Die Gesellschaft verfügt in der Produktion über eine flexible Automatisierung. Der gesamte Produktionsablauf
wird dokumentiert, so dass auftretende Fehler sofort entdeckt und bis zur Fehlerquelle zurückverfolgt werden
können, um sofortige Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Begleitend hierzu wird ein 24-Stunden-Lifetest
mit einer Stichprobe der Tagesproduktion durchgeführt. Die Gesellschaft unterhält darüber hinaus ein
Qualitätsdateninformationssystem, welches ihr ermöglicht, die Qualität und Zuverlässigkeit ihrer Produkte im
Markt exakt zu ermitteln und zu analysieren, um bei Qualitätseinbrüchen schnell gegensteuern zu können.
Um eine gleichbleibend hohe Qualität der Zulieferteile zu gewährleisten, werden langfristige
Lieferantenbeziehungen eingegangen. Die Qualitätsanforderungen der Gesellschaft sind Bestandteil der
Lieferantenverträge und werden regelmäßig durch externe Audits überprüft. Die gelieferten Teile werden
sowohl beim Lieferanten selbst als auch während der Produktion bei Loewe anhand der Qualitätsstandards
von Loewe geprüft. Bei komplexen und kritischen Zulieferteilen wird die geforderte Anlieferqualität über eine
zertifizierte Anlieferung sichergestellt.
26
WICHTIGSTE MÄRKTE
Grundlage für etwaige Angaben des Emittenten zu seiner Wettbewerbsposition
Die Marktdaten werden vom Marktforschungsinstitut GfK, Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg,
bezogen. Die Daten umfassen jeweils den Zeitraum Dezember 2003 bis November 2004.
Unterhaltungselektronikmarkt in Europa
Der europäische Markt für Unterhaltungselektronik lag in 2004 mit EUR 24,3 Mrd. in etwa auf dem Niveau
des Vorjahres (EUR + 0,1 Mrd.), allerdings mit deutlichen Veränderungen innerhalb der Produktsegmente.
Der Markt für Fernsehgeräte, für Loewe von entscheidender Bedeutung angesichts des rund 85%-igen
Umsatzanteils am Konzernumsatz, ist wertmäßig um 13% auf EUR 12,9 Mrd. gestiegen. Ein deutlicher
Rückgang im Umsatz bei Videorecordern (minus EUR 0,5 Mrd. ggü. dem Vorjahr) wurde durch die
zunehmende Nachfrage nach DVD-Geräten (plus EUR 0,4 Mrd. ggü. dem Vorjahr) nahezu kompensiert. Das
Umsatzvolumen von HiFi und Audio hat sich weiter rückläufig entwickelt.
in Mrd. €
Fernseher
TV-Recorder
DVD
Videorecorder
Hi-Fi
Zwischensumme
Audio-, Videospiele
Insgesamt
2004
12,9
0,3
3,7
0,7
4,5
22,1
2,2
24,3
2003
11,4
0,5
3,3
1,2
5,2
21,6
2,6
24,2
Veränd.
13%
-40%
12%
-42%
-13%
2%
-15%
0%
Quelle: GfK, 2005, Marktdaten bezogen auf Distributionskanal des Fachhandels.
Der europäische Fernsehgerätemarkt in 2004 spiegelt den Technologiewandel von der Bildröhren- zur
Flachdisplaytechnologie wider: angesichts einer teilweise sehr aggressiven Preispolitik der Anbieter und trotz
eines 6%–igen Mengenwachstums ging der Umsatz in Bildröhrenbereich um 13% auf EUR 8,1 Mrd. zurück.
Hauptumsatzverlierer waren hier insbesondere Fernsehgeräte im Premiumsegment ab EUR 1.000,--. Im
Preisbereich EUR 1.000,-- bis 2.000,-- ging der Umsatz um 40% zurück, bei Geräten über EUR 2.000,-- um
60%. Der Durchschnittspreis für ein Bildröhrengerät fiel um 18% gegenüber 2004 auf EUR 366,Demgegenüber weisen LCD-Fernseher weiterhin die höchste Wachstumsrate auf, hier vervierfachte sich der
Umsatz in 2004 gegenüber 2003 auf EUR 2,4 Mrd. Der Absatz kleinformatiger LCD-Geräte (Bilddiagonale
kleiner als 22 Zoll) verlor an Wachstumsdynamik, da in der zweiten Jahreshälfte 2004 verstärkt
größerformatige LCD-Geräte (Bilddiagonale größer als 26 Zoll) in den Markt eingeführt wurden. Diese Geräte
verzeichneten mit einem gegenüber 2003 um 34% verringerten Durchschnittspreis den größten Rückgang,
gefolgt von Geräten mit einer Bilddiagonale kleiner als 22 Zoll mit einem um 24% verringerten
Durchschnittspreis.
Die fortschreitende Preiserosion hielt auch bei Plasmageräten an. Hier fiel der durchschnittliche Gerätepreis
um 29% auf rund EUR 3.900,--. Insgesamt wies dieser Bereich ebenfalls einen deutlichen Umsatzanstieg um
95% auf EUR 1,9 Mrd. auf. Bei großformatigen Fernsehern (Bilddiagonale 42 Zoll und größer) ist die
Plasmatechnologie mit rund 0,5 Mio. verkauften Geräten führend.
TV-Gerätemarkt Europa nach Technologie
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
Europa (in Mrd. €)
Bildröhren-TV
LCD-TV
Plasma-TV
Projektion-TV
Gesamt
2004
8,1
2,4
1,9
0,5
12,9
2003
9,3
0,6
1,0
0,5
11,4
Veränd.*
-13%
264%
95%
5%
13%
Marktanteil Loewe (in %)
2004
5,9
1,8
0,7
0,5
4,0%
2003
6,1
1,2
1,3
0,0
5,0%
plus/minus
Proz.pkte.
-0,2
0,6
-0,6
0,5
-1,0
Quelle: GfK, 2005, Markanteile Loewe bezogen auf den Umsatz im Fachhandel.
Der Marktanteil von Loewe im Fernsehgerätemarkt Europa sank in 2004 gegenüber dem Vorjahr von 5,0%
auf 4,0%. Ursache hierfür ist die deutlich auf Flachdisplay-Fernsehgeräte hin veränderte Nachfrage der
Endverbraucher und eine im Geschäftsjahr 2004 noch unbefriedigende Marktposition von Loewe in diesem
Marktsegment, insbesondere bei Plasmageräten, deren Bedeutung gegenüber den traditionellen
Bildröhrengeräten deutlich zugenommen hat.
27
Loewe konnte durch die Mitte 2004 gestartete Produktoffensive bei mittel- und großformatigen LCD Geräten
seinen Marktanteil in Europa auf 1,8% gegenüber 1,2% in 2003 deutlich ausweiten. Ein neues Modell mit
Plasma-Technologie von Loewe, das erst im Dezember 2004 in den Markt eingeführt wurde, spiegelt sich
noch nicht im Marktanteil wider. Im Bereich der Bildröhrengeräte konnte Loewe seinen Marktanteil mit 5,9%
nahezu konstant halten, und dies trotz einer substanziell verringerten Ausgabenbereitschaft der
Konsumenten im Premiumsegment.
Die regionale Betrachtung des Fernsehgerätemarktes Europa zeigt, dass die drei größten Märkte in Europa,
Großbritannien, Deutschland und Frankreich, ca. 60% des Fernsehgerätemarktes Europa auf sich vereinen.
Italien, Spanien, Benelux und die Schweiz repräsentieren rund 34%. Mit Ausnahme von Deutschland ist der
Markt in diesen Ländern zweistellig gewachsen. Das in Deutschland im Vergleich zu den anderen
europäischen Ländern schwache Wachstum zeigt sich auch bei Flachdisplaytechnologien, bei dem
Deutschland mit 29% den geringsten Anteil am Marktvolumen aufweist. Die weiteste Verbreitung der
Flachdisplaytechnologie in Europa findet sich in Italien mit 37% und der Schweiz mit 43%, in der traditionell
sehr hochpreisige und -wertige Geräte gekauft werden.
Außerhalb Europas sind Australien und die Russische Förderation für Loewe von besonderer Bedeutung. In
diesen Märkten ist der Marktanteil von Loewe noch relativ gering. Die Entwicklung des Gesamtmarktes ist
hier für den Erfolg von Loewe weniger entscheidend als die konsequente Umsetzung der
Premiumpositionierung im Markt.
Fernsehgerätemarkt Europa nach Regionen
TV-Markt gesamt (in Mrd. €)
Grossbritannien
Deutschland
Frankreich
Italien
Spanien
Benelux
Schweiz
Übrige Länder
Gesamt
2004
3,205
2,514
2,080
1,594
1,312
1,132
0,419
0,604
12,860
2003
2,813
2,397
1,862
1,265
1,131
1,033
0,366
0,541
11,408
Anteil neue Displaytechnologie (%)
Veränd.*
14%
5%
12%
26%
16%
10%
14%
12%
13%
2004
31,3
28,6
34,0
37,4
31,0
30,0
42,8
25,7
31,9
2003
20,0
14,9
23,3
21,8
14,9
16,9
26,1
13,6
18,8
plus/minus
Proz.pkte.
11,3
13,8
10,6
15,7
16,1
13,2
16,7
12,2
13,2
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
Quelle: GfK, 2005, Markanteile Loewe bezogen auf den Umsatz im Fachhandel.
WETTBEWERBER
Hauptwettbewerber von Loewe sind global tätige Unternehmen mit einem vergleichsweise breiten
Produktportfolio in der Unterhaltungselektronik. Dies sind im Bereich der Flachdisplay- und
Bildröhrentechnologie Philips, Sony und Panasonic. Loewe hat 2004 in Europa im Bereich Bildröhrengeräte
einen Marktanteil von 5,9% und bei LCD-Geräten einen Marktanteil von 1,8%. Marktführer bei
Fernsehgeräten in 2004 über alle Technologien in Europa war Philips mit rund 20% wertmäßigem
Marktanteil, gefolgt von Sony und Panasonic.
AUßERGEWÖHNLICHE FAKTOREN, DIE DIE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT BEEINFLUSSTEN
Um im Markt der Unterhaltungselektronik langfristig erfolgreich agieren zu können, hat sich die Gesellschaft
frühzeitig im Premiumsegment mit einer klaren Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb durch
Innovation, Design und Qualität positioniert.
Im Zuge der weiteren Konzentration auf den Bereich Fernsehgeräte und das heutige Kerngeschäftsfeld
„Home Media Systems“ mit dem Hauptumsatzträger Fernsehgeräte wurde die Geschäftstätigkeit im
Geschäftsbereich Telekommunikation im Jahr 2002 eingestellt. Das Angebotsspektrum umfasste im
Wesentlichen Telefone für den Festnetzbereich und Anrufbeantworter. Die Loewe Telecom GmbH als
operative Gesellschaft dieses früheren Geschäftsbereichs befand sich seit November 2002 in Liquidation,
wurde mit Handelsregistereintrag vom 30. Juni 2004 gelöscht und im Rahmen des Konzernabschlusses für
das Geschäftsjahr 2004 entkonsolidiert.
Das sich als wirtschaftlich nicht tragfähig erweisende USA-Engagement wurde mit Wirkung zum 3. Quartal
2004 eingestellt und der Mitarbeiterstamm in den USA von 15 Personen vollständig abgebaut. Die
Bearbeitung des USA-Marktes erforderte eine hohes Ausmaß an Ressourcenzuteilung, die in der aktuellen
wirtschaftlichen Situation nach Ansicht der Gesellschaft nicht realisierbar war. Zudem war aufgrund der
ungünstigen Wechselkursrelationen ein baldiger Geschäftserfolg nicht absehbar.
28
Die amerikanische Tochtergesellschaft dient nun lediglich zur Abwicklung der Gewährleistungsansprüche der
von ihr verkauften Geräte. Zum Bilanzstichtag 31.12.2004 sind für den aufzugebenden Geschäftsbereich
Rückstellungen und Verbindlichkeiten von insgesamt EUR 1,0 Mio. passiviert.
Die nachstehende Übersicht zeigt die wesentlichen Eckdaten 2004 und 2003 des aufzugebenden
Geschäftsbereichs USA auf der Grundlage der IFRS-Konzernabschlusses zum 31.12.2004:
in Mio. €
Umsatzerlöse
EBIT
Jahresfehlbetrag
Investitionen
Mitarbeiter*
2004
5,2
-8,1
-8,1
0,0
9
2003
5,7
-6,4
-6,4
0,1
15
Veränd.
-9%
-27%
-27%
-100%
-40%
* Jahresdurchschnitt
Im Geschäftsjahr 2004 entstand ein Verlust von EUR 8,1 Mio. Darüber hinaus sind nach Ansicht der
Gesellschaft keine weiteren Verluste im laufenden Geschäftsjahr und in den Folgejahren aus der Aufgabe
des USA-Engagements zu erwarten.
Durch das in 2003 drastisch veränderte Markt- und Wettbewerbsumfeld musste sich Loewe dem in der 80jährigen Unternehmensgeschichte bislang tiefgreifendsten Strukturwandel unterziehen. Die neuen
Flachdisplaytechnologien lösten zunehmend die Nachfrage nach Röhrentechnologie ab mit der Folge, dass
Loewe umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen ergreifen musste, um die schwindenden Umsätze bei
Bildröhrenfernsehgeräten durch die sukzessive Markteinführung von Flachdisplay-, insbesondere LCDGeräten, aufzufangen.
ABHÄNGIGKEIT IN BEZUG AUF PATENTE, LIZENZEN UND SONSTIGE HERSTELLUNGSVERFAHREN
Die Loewe Opta GmbH (nachstehend „Loewe Opta“) war bis zum 17. Juni 2004 Inhaberin zahlreicher
Patente, Marken und sonstiger Immaterialgüterrechte, die in Deutschland und in den für Loewe wichtigen
internationalen Zielmärkten eingetragen und geschützt sind. Am 17. Juni 2004 erfolgte der Verkauf von
registrierten Loewe-Marken der Loewe Opta GmbH an die Loewe AG (siehe auch Abschnitt „Wichtige
Verträge“). In einzelnen Fällen wurden Lizenzen für die Nutzung von Patenten und Marken an Dritte
vergeben. Loewe Opta nutzt auch Lizenzen für Immaterialgüterrechte Dritter.
Grundsätzlich strebt Loewe den Schutz seiner Produkte durch Patente, Marken und sonstige
Immaterialgüterrechte an. Dabei versucht die Gesellschaft, größtmöglichen Schutz in allen wichtigen Märkten
zu erlangen, soweit ein solcher Schutz im Verhältnis zu den bei der Beantragung, der Beaufsichtigung und
dem Schutz gegen Verletzungen anfallenden Kosten angemessen erscheint.
Die Marke „LOEWE“ („LOEWE Punkt“) ist seit 1972 beim Deutschen Patent- und Markenamt mit der
gegenwärtigen Markennummer 1093751 registriert. Die Verlängerung dieser Registrierung ist bis zum 12.
Oktober 2005 zu beantragen. Die Loewe Opta GmbH hat die Verlängerung des Markenschutzes in der
Vergangenheit rechtzeitig beantragt. Die Registrierung erfolgte außerdem in denjenigen ausländischen
Ländern, deren Markt bislang bedeutsam war bzw. nach Ansicht der Gesellschaft künftig an Bedeutung
gewinnen wird. Die aus dem Loewe-Logo abgeleiteten Marken sind ebenfalls in den wesentlichen Märkten
geschützt.
Nach Ansicht der Gesellschaft ist Loewe nicht von einzelnen fremden Patenten, Marken, Lizenzen,
Verträgen, sonstigen Immaterialgüterrechten oder neuen Herstellungsverfahren abhängig, die von
wesentlicher Bedeutung für die Geschäftstätigkeit oder Ertragslage von Loewe sind.
FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSSTRATEGIEN
Seit Jahren konzentriert sich die Gesellschaft auf diejenigen Entwicklungsbereiche, die Loewe
Differenzierungspotenziale eröffnen. Module und Komponenten werden extern beschafft, wenn es durch
eigene F & E-Anstrengungen nicht möglich ist, ein aus Kundensicht besseres Ergebnis zu erreichen.
Um den technologischen Fortschritt im Markt für Fernsehgeräte darstellen und das Produktportfolio mit
technologisch führenden Merkmalen ausstatten zu können, betreibt die Gesellschaft eine
Entwicklungsabteilung mit etwa 120 Mitarbeitern. Hiervon arbeiten rund 30 Mitarbeiter im neuen, mit Sharp
gegründeten europäischen Entwicklungszentrum in Kronach, das gemeinsam von Loewe und Sharp geführt
wird.
Jüngste abgeschlossene Entwicklungsarbeit ist das Fernsehchassis L 2600, auf dem als wesentliche
Neuerung ein Digitalempfänger integriert ist. Damit wurde eine komplett digitale Signalverarbeitung vom
Empfangsteil bis zur Darstellung auf dem LCD-Panel realisiert. Hierdurch ist es möglich, die Abmessungen
für Elektronikbaugruppen stark zu reduzieren und auf eine zusätzliche Signalbox zu verzichten, und somit die
29
Produktionskosten zu senken. Darüber hinaus kommt mit dem neuen Chassis ein benutzerfreundliches
Bediensystem zum Einsatz.
Die Aufwendungen für Forschungs- & Entwicklungstätigkeiten betrugen im Geschäftsjahr 2004 EUR 12,9
Mio. gegenüber EUR 14,0 Mio im Geschäftsjahr 2003. Öffentliche Fördermittel für Entwicklungsprojekte
wurden in 2004 in Höhe von EUR 0,2 Mio. und in 2003 in Höhe von EUR 0,5 Mio. vereinnahmt.
BESCHÄFTIGTE
Mitarbeiter nach Tätigkeitsgebiet
Marketing, Vertrieb, Service, Qualität
Entwicklung
Produktion
Verwaltungs- u. Dienstleistungsbereiche
Auszubildende
Sonstige
Gesamt
Mitarbeiter aufzugebende Geschäftsbereiche
Mitabeiter Insgesamt
2004
266
124
408
114
86
56
1.054
9
1.063
Veränd.
-13%
-12%
-18%
-17%
-9%
4%
-14%
-40%
-15%
2003
305
141
499
137
94
54
1.230
15
1.245
Veränd.
-5%
3%
-4%
-3%
3%
32%
-2%
36%
-1%
2002
320
137
520
141
91
41
1.250
11
1.261
Jahresdurchschnittszahlen
INVESTITIONEN
in Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Gesamt
20041)
7,5
7,2
0,6
15,3
20031)
8,4
12,2
0,1
20,7
20022)
7,4
18,7
0,1
26,2
1) Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich ohne USA
2) Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich inkl. USA
Die Investitionen für 2004 sind im Vorjahresvergleich um EUR 5,4 Mio. auf EUR 15,3 Mio. zurückgegangen,
da im Rahmen des Restrukturierungsprogramms nur die dringend erforderlichen Maßnahmen durchgeführt
wurden. Schwerpunkt waren produktbezogene Investitionen.
Die wesentlichen Investitionen des Geschäftsjahres 2002 betrafen die Entwicklung neuer Produkte, den Bau
eines Logistikzentrums in Kronach (Investitionsvolumen EUR 3,8 Mio.), Werkzeuge für neue Produkte,
Maschinen zur Effizienzsteigerung in der Produktion und den verstärkten Einsatz von Präsentationssystemen
bei den Fachhandelspartnern.
Im laufenden Geschäftsjahr 2005 erfolgte eine gegenüber dem Geschäftsjahr 2004 unveränderte
Investitionstätigkeit; die Loewe-Gruppe hat ca. EUR 5 Mio. für Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände im Inland investiert. Für den gesamten Betrachtungszeitraum gilt, dass die für den
Geschäftsbetrieb erforderlichen Investitionen durchgeführt wurden und somit kein Aufschub notwendiger
Investitionen besteht. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte im wesentlichen ohne Einsatz
projektspezifischer Maßnahmen wie beispielsweise Leasing oder andere auf das Investitionsobjekt bezogene
Finanzierungsvereinbarungen. Für das laufende Geschäftsjahr sind keine außergewöhnlichen Investitionen
geplant, die das übliche Maß an Investitionen übersteigen.
30
BESTEUERUNG
Der folgende Abschnitt enthält eine Zusammenfassung wesentlicher deutscher Besteuerungsgrundsätze, die
im Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Halten und der Veräußerung oder sonstigen Übertragung von
Aktien an der Gesellschaft bedeutsam sind oder werden können. Es handelt sich nicht um eine vollständige
und umfassende Darstellung sämtlicher steuerlicher Aspekte in Deutschland, die für einen Aktionär relevant
sein können. Insbesondere kann diese Zusammenfassung nicht die individuellen steuerlichen Verhältnisse
der Aktionäre berücksichtigen. Grundlage dieser Zusammenfassung sind die zur Zeit der Abfassung dieses
Börsenzulassungsprospekts geltenden deutschen und - soweit einschlägig - europäischen Regelungen sowie
die geltenden typischen Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und anderen Staaten.
Sämtliche dieser Rechtsvorschriften können sich kurzfristig und unter Umständen auch rückwirkend ändern.
Potentiellen Käufern von Aktien wird daher dringend empfohlen, wegen der steuerlichen Konsequenzen des Erwerbes, des Haltens und der Veräußerung oder sonstigen Übertragung von Aktien und
wegen des bei einer ggf. möglichen Erstattung deutscher Kapitalertragsteuer einzuhaltenden Verfahrens einen steuerlichen Berater zu konsultieren. Nur dieser ist in der Lage, auch die individuellen
steuerlichen Verhältnisse des einzelnen Aktionärs sachgerecht zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für Aktionäre, die in der Bundesrepublik Deutschland nicht unbeschränkt steuerpflichtig
sind, da für sie die Besteuerung von dem nationalen Recht des jeweiligen Ansässigkeitsstaates und
den Regelungen eines ggf. bestehenden Doppelbesteuerungsabkommens abhängig ist oder sein
kann.
Besteuerung der Gesellschaft
Kapitalgesellschaften, die ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz in Deutschland haben, unterliegen mit ihrem
Einkommen der Körperschaftsteuer. Der Steuersatz beträgt 25 %. Dieser Steuersatz gilt unabhängig davon,
ob die Gesellschaft ihre Gewinne ausschüttet oder diese einbehält (thesauriert). Grundsätzlich sind in- und
ausländische Dividenden, die die Gesellschaft empfängt, und Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an
in- und ausländischen Kapitalgesellschaften von der Körperschaftsteuer zu 95% befreit. Hiervon gibt es
jedoch Ausnahmen, die zu einer Steuerpflicht solcher Einkünfte führen können. Betriebsausgaben der
Gesellschaft sind auch dann abziehbar, wenn sie in einem unmittelbaren wirtschaftlichen Zusammenhang mit
steuerfreien Dividenden oder Veräußerungsgewinnen stehen.
Auf die festgesetzte Körperschaftsteuer wird zusätzlich ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% erhoben.
Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag führen somit zu einer definitiven Steuerbelastung der Gewinne
der Gesellschaft in Höhe von 26,375%.
Zusätzlich unterliegen Kapitalgesellschaften in Deutschland der Gewerbesteuer. Die Höhe der
Gewerbesteuer ist abhängig davon, in welcher Gemeinde die Gesellschaft Betriebsstätten unterhält. Die
Gewerbesteuer beträgt je nach Hebesatz der Gemeinde ca. 13 bis 20% des steuerpflichtigen
Gewerbeertrags. Bei der Ermittlung des körperschaftsteuerpflichtigen Einkommens der Kapitalgesellschaft ist
die Gewerbesteuer als Betriebsausgabe abzugsfähig.
Gewinnausschüttungen inländischer Kapitalgesellschaften an die Gesellschaft sind im oben genannten
Umfang grundsätzlich zu 95% von der Gewerbesteuer befreit.
Besteuerung der Dividenden beim Aktionär
Kapitalertragsteuer
Schüttet eine deutsche Kapitalgesellschaft an ihre Aktionäre Gewinne aus, so hat sie für Rechnung der
Aktionäre von der Gewinnausschüttung eine Kapitalertragsteuer in Höhe von 20% zuzüglich des
Solidaritätszuschlages von 5,5% der Kapitalertragsteuer einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen.
Dies gilt unabhängig davon, ob die Dividende beim Aktionär ganz oder teilweise steuerbefreit ist. Die
einzubehaltende Steuer beträgt damit insgesamt 21,1%.
Bei in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtigen Aktionären, die ihrer Depotbank eine
Nichtveranlagungsbescheinigung ihres Sitz- bzw. Wohnsitzfinanzamtes vorgelegt haben, wird die Dividende
brutto ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag ausgezahlt. Gleiches gilt, wenn der
Aktionär der Depotbank einen Freistellungsauftrag eingereicht hat, soweit das darin genannte
Freistellungsvolumen nicht bereits verbraucht ist. Auch steuerbefreiten Körperschaften kann die Depotbank
gegen Vorlage einer Nichtveranlagungsbescheinigung die Dividende brutto ohne Abzug von
Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag auszahlen.
Hält ein im Ausland ansässiger Aktionär die Aktien nicht im Betriebsvermögen einer inländischen Betriebsstätte oder durch einen ständigen Vertreter in Deutschland und ist er in einem Staat ansässig, mit dem
Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen hat, reduziert sich die Kapitalertragsteuer in
der Regel auf 15%. Weitergehende Ermäßigungen sehen viele Doppelbesteuerungsabkommen für Dividen31
den vor, die an im jeweiligen Drittstaat ansässige Kapitalgesellschaften ausgeschüttet werden, die zu mindestens 10% oder 25% - je nach Doppelbesteuerungsabkommen – am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt sind oder einen entsprechenden Teil der stimmberechtigten Aktien der Gesellschaft halten. Die Steuerermäßigung wird in der Weise gewährt, dass die Differenz zwischen der zunächst in voller Höhe einbehaltenen Kapitalertragsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und der unter Anwendung des jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommens tatsächlich geschuldeten Kapitalertragsteuer auf Antrag durch die deutsche Finanzverwaltung erstattet wird. Der Antrag ist zu richten an das Bundesamt für Finanzen, Friedhofstraße 1, 53225
Bonn. Formulare für den Erstattungsantrag sind bei der deutschen Finanzverwaltung und bei den deutschen
Botschaften oder Konsulaten im Ausland erhältlich.
Die vorstehenden Regeln gelten entsprechend bei Dividenden, die an Kapitalgesellschaften in anderen
Mitgliedstaaten der Europäischen Union ausgeschüttet werden, die die Anforderungen an eine EUMuttergesellschaft im Sinne der Richtlinie Nr. 90/435/EWG des Rates vom 23. Juli 1990 ( Mutter-TochterRichtlinie) erfüllen. In diesen Fällen kann auf Antrag und bei Vorliegen weiterer Voraussetzungen bereits bei
der Ausschüttung der niedrigere Kapitalertragsteuersatz berücksichtigt oder unter Umständen von der
Einbehaltung der Kapitalertragsteuer ganz abgesehen werden.
Wird der Aktionär in Deutschland zur Steuer veranlagt (insbesondere unbeschränkt steuerpflichtige Aktionäre
und ausländische Aktionäre, die die Aktien im Betriebsvermögen einer Betriebstätte oder eines ständigen
Vertreters oder einer festen Einrichtung in Deutschland halten), wird die Kapitalertragsteuer bei der
Veranlagung des Aktionärs angerechnet oder erstattet. Bei ausländischen Aktionären, die nicht zur
Einkommensteuer veranlagt werden und für die kein Doppelbesteuerungsabkommen besteht, hat die
Kapitalertragsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag steuerabgeltende Wirkung.
Im Inland ansässiger Anteilseigner
In Deutschland unbeschränkt steuerpflichtige natürliche Personen, die ihre Aktien im Privatvermögen halten,
haben lediglich die Hälfte der Dividende bei den Einkünften aus Kapitalvermögen zu versteuern
(Halbeinkünfteverfahren). Die Einkünfte unterliegen der progressiven Einkommensteuer bis zu einem
Höchstsatz von 42% ab dem Jahre 2005 zuzüglich 5,5% Solidaritätszuschlag hierauf. Mit den Dividenden im
wirtschaftlichen Zusammenhang stehende Aufwendungen sind nur zur Hälfte steuerlich abzugsfähig.
Natürlichen Personen, die Aktien im Privatvermögen halten, steht für ihre Einkünfte aus Kapitalvermögen
insgesamt ein ,,Sparerfreibetrag‘‘ in Höhe von EUR 1.370,-- für Ledige und EUR 2.740,-- für zusammen
veranlagte Ehegatten zu. Daneben wird eine Werbungskostenpauschale von EUR 51,-- / EUR 102,-gewährt, wenn keine höheren Werbungskosten nachgewiesen werden. Nur soweit die Hälfte der Dividenden
und andere Einnahmen aus Kapitalvermögen nach Abzug der Werbungskosten oder des WerbungskostenPauschbetrags diesen Sparerfreibetrag übersteigen, sind sie steuerpflichtig. Soweit die Kapitalerträge des
Aktionärs die Sparer- und Werbungskostenfreibeträge nicht übersteigen und ein gültiger Freistellungsauftrag
vorliegt, kann eine Auszahlung der Dividende ohne Einbehalt von Kapitalertragsteuer erfolgen.
Werden die Aktien im Betriebsvermögen eines Einzelunternehmens oder einer gewerblichen
Personengesellschaft gehalten, geht die Dividende, soweit keine Körperschaft beteiligt ist, für Zwecke der
Einkommensbesteuerung zur Hälfte in die Ermittlung der Einkünfte aus Gewerbebetrieb ein.
Betriebsausgaben, die mit den Dividenden im wirtschaftlichen Zusammenhang stehen, sind lediglich zur
Hälfte abzugsfähig. Die Dividenden unterliegen zusätzlich der Gewerbesteuer, es sei denn, der
Steuerpflichtige war zu Beginn des maßgeblichen Erhebungszeitraums zu mindestens 10% am Grundkapital
der Gesellschaft beteiligt. Allerdings ist die Gewerbesteuer grundsätzlich im Wege eines pauschalierten
Anrechnungsverfahrens auf die persönliche Einkommensteuer des Aktionärs anrechenbar.
Dividenden, die an im Inland ansässige Körperschaften ausgeschüttet werden, sind grundsätzlich von der
Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag befreit. Betriebsausgaben, die mit solchen Dividenden in
Zusammenhang stehen, dürfen abgezogen werden. Allerdings gelten 5% dieser Dividenden als nicht
abzugsfähige Betriebsausgaben, so dass im Ergebnis 95% der Dividenden von der Körperschaftsteuer und
dem Solidaritätszuschlag befreit sind. Diese Regelungen gelten bei Kapitalgesellschaften auch für die
Gewerbesteuer, sofern die Körperschaft zu Beginn des Erhebungszeitraums zu mindestens 10% am
Grundkapital der Gesellschaft beteiligt war.
Im Ausland ansässiger Anteilseigner
Für im Ausland ansässige natürliche Personen und Körperschaften ohne Betriebsstätte oder ständigen
Vertreter in Deutschland gilt die deutsche Steuerschuld durch den Einbehalt der ggf. nach einem
Doppelbesteuerungsabkommen ermäßigten Kapitalertragsteuer als abgegolten.
Gehören die Aktien zum Vermögen einer Betriebsstätte in Deutschland oder werden die Aktien durch einen
ständigen Vertreter in Deutschland gehalten, unterliegen die Dividenden zur Hälfte der Einkommensteuer
zuzüglich 5,5% Solidaritätszuschlag hierauf. Betriebsausgaben, die mit den Dividenden im wirtschaftlichen
Zusammenhang stehen, sind lediglich zur Hälfte abzugsfähig. Die Dividenden unterliegen in diesem Fall nach
Abzug der damit im wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden Betriebsausgaben in voller Höhe ferner der
Gewerbesteuer, es sei denn, der Steuerpflichtige war zu Beginn des maßgeblichen Erhebungszeitraums zu
32
mindestens 10% am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Allerdings ist die Gewerbesteuer grundsätzlich
im Wege eines pauschalierten Anrechnungsverfahrens auf die persönliche Einkommensteuer des Aktionärs
anrechenbar.
Die steuerliche Erfassung im Ansässigkeitsstaat des jeweiligen ausländischen Aktionärs richtet sich im
übrigen nach den steuerlichen Vorschriften des betreffenden Staates sowie ggf. den Bestimmungen des
betreffenden Doppelbesteuerungsabkommens.
Besteuerung von Veräußerungsgewinnen
Im Inland ansässiger Anteilseigner
Veräußerungsgewinne aus Aktien, die von einer natürlichen Person im Privatvermögen gehalten werden,
unterliegen grundsätzlich nicht der Einkommensteuer. Von diesem Grundsatz gibt es zwei Ausnahmen:
Beträgt zum einen der Zeitraum zwischen Anschaffung und Veräußerung nicht mehr als ein Jahr (privates
Veräußerungsgeschäft), unterliegt der Veräußerungsgewinn zur Hälfte der Einkommensteuer zuzüglich
Solidaritätszuschlag. Veräußerungsverluste können in diesem Fall zur Hälfte mit Veräußerungsgewinnen
verrechnet werden, die im gleichen Jahr, im Vorjahr oder in den folgenden Jahren aus anderen privaten
Veräußerungsgeschäften erzielt werden. Gewinne bleiben steuerfrei, wenn der aus privaten
Veräußerungsgeschäften erzielte Gesamtgewinn im Kalenderjahr weniger als EUR 512,-- betragen hat.
Zum anderen unterliegen Gewinne aus der Veräußerung von im Privatvermögen gehaltenen Aktien zur
Hälfte der Einkommensteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag, wenn die natürliche Person oder im Falle eines
unentgeltlichen Erwerbes der Rechtsvorgänger zu irgendeinem Zeitpunkt während der der Veräußerung
vorangehenden fünf Jahre zu mindestens 1% unmittelbar oder mittelbar am Kapital der Gesellschaft beteiligt
war (wesentliche Beteiligung). In diesen Fällen können Verluste aus der Veräußerung von Aktien ebenfalls
zur Hälfte geltend gemacht werden.
Gewinne aus der Veräußerung von Aktien, die von einer in Deutschland ansässigen natürlichen Person im
Betriebsvermögen gehalten werden, unterliegen zur Hälfte der Einkommensteuer zuzüglich
Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuer ist grundsätzlich im Wege eines
pauschalierten Anrechnungsverfahrens auf die Einkommensteuer anrechenbar.
Für Anteilseigner, die der Körperschaftsteuer unterliegen, sind Gewinne aus der Veräußerung von Aktien
grundsätzlich zu 95% von der Gewerbe- und Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag befreit.
Veräußerungsverluste sind steuerlich nicht abzugsfähig.
Im Ausland ansässiger Anteilseigner
Veräußerungsgewinne einer im Ausland ansässigen natürlichen Person oder Kapitalgesellschaft, die die
Aktien in einer inländischen Betriebsstätte oder über einen ständigen Vertreter in Deutschland hält oder die
zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Veräußerung der Aktien direkt oder indirekt
zu mindestens 1% am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt war, unterliegen zur Hälfte der
Einkommensteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag. Die hälftigen Veräußerungsgewinne unterliegen ferner der
Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuer ist jedoch grundsätzlich im Wege eines pauschalierten
Anrechnungsverfahrens auf die Einkommensteuer anrechenbar. Verluste aus der Veräußerung von Aktien
können grundsätzlich zur Hälfte angesetzt werden.
Im übrigen unterliegen Veräußerungsgewinne, die eine nicht in Deutschland ansässige natürliche Person
oder Körperschaft erzielt, nicht der Gewerbe- und Körperschaftsteuer. Viele Doppelbesteuerungsabkommen
sehen ferner eine Befreiung von der deutschen Besteuerung vor, sofern die Aktien nicht dem Vermögen
einer inländischen Betriebsstätte zuzurechnen sind.
Ausnahmen von den Steuerbefreiungen
Von den vorstehend dargestellten Steuerbefreiungen für Dividendeneinkünfte und Veräußerungsgewinne gibt
es Ausnahmen für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute, Finanzunternehmen, Lebens– und
Krankenversicherungsunternehmen. Bezüglich der Veräußerung von Aktien gibt es ferner Ausnahmen
aufgrund gesetzlicher definierte Missbrauchstatbestände oder für Veräußerungen, nachdem steuerlich
berücksichtigte Teilwertabschreibungen vorgenommen wurden.
Erbschaft- und Schenkungsteuer
Der Übergang von Aktien auf eine andere Person durch Schenkung oder von Todes wegen unterliegt der
deutschen Erbschaft- oder Schenkungsteuer insbesondere, wenn
1. der Erblasser, der Schenker, der Erbe, der Beschenkte oder der sonstige Erwerber zur Zeit des
Vermögensüberganges seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hatte
oder sich als deutscher Staatsangehöriger nicht länger als fünf Jahre dauernd im Ausland
aufgehalten hat, ohne im Inland einen Wohnsitz zu haben, oder
33
2. die Aktien beim Erblasser oder Schenker zu einem inländischen Betriebsvermögen gehörten oder
von einem ständigen Vertreter gehalten wurden oder
3. der Erblasser oder Schenker zum Zeitpunkt des Erbfalls oder der Schenkung entweder allein oder
zusammen mit anderen ihm nahestehenden Personen zu mindestens 10% am Grundkapital der
Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar beteiligt war.
Die wenigen gegenwärtig existierenden deutschen Doppelbesteuerungsabkommen zur Erbschaftsteuer
sehen in der Regel vor, dass Erbschaft- oder Schenkungsteuer nur im 1. Fall und mit Einschränkungen im 2.
Fall erhoben werden kann.
Eine Doppelbesteuerung außerhalb eines Doppelbesteuerungsabkommens kann nur durch Anrechnung der
deutschen Erbschaft- oder Schenkungsteuer auf die Steuer des Wohnsitzstaates gemildert werden, soweit
das ausländische Steuerrecht die Anrechnung vorsieht.
Sonstige Steuern
Beim Kauf, Verkauf oder einer sonstigen Veräußerung von Aktien fällt keine Kapitalverkehrsteuer,
Umsatzsteuer, Stempelsteuer oder ähnliche Steuer an. Es ist jedoch möglich, dass Unternehmer zu einer
Umsatzsteuerpflicht der ansonsten steuerfreien Umsätze optieren. Eine Vermögensteuer wird in Deutschland
gegenwärtig nicht erhoben.
34
FINANZTEIL
DREI-JAHRES-ÜBERSICHTEN DER LOEWE AG (HGB) FÜR DIE GESCHÄFTSJAHRE ZUM 31.
DEZEMBER 2004, 31. DEZEMBER 2003 UND 31. DEZEMBER 2002
Die nachfolgend auf den Seiten 36 bis 38 abgebildeten Finanzdaten stellen Auszüge aus den auf der
Grundlage der deutschen Rechnungslegungsgrundsätzen (HGB) aufgestellten Jahresabschlüssen der
Loewe AG für die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2002, 31. Dezember 2003 und 31. Dezember 2004 dar.
Die Angaben der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung zum Geschäftsjahr
2002 sind dem Jahresabschluss 2002 der Loewe AG entnommen und sind nicht Bestandteil der
vergleichenden Darstellung des Jahresabschlusses 2004 gewesen.
Abstoß & Wolters hat die Jahresabschlüsse sowie die Lageberichte für die Geschäftsjahre zum 31.
Dezember 2002, zum 31. Dezember 2003 sowie zum 31. Dezember 2004 gemäß § 317 Handelsgesetzbuch
und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen.
Der vollständige Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2004
einschließlich des Bestätigungsvermerks ist auf den Seiten 39 ff. abgebildet.
35
Bilanz der Loewe AG nach HGB zum 31. Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2003 und 31. Dezember 2002)
31.12.2004
EUR
31.12.2003
EUR
T-EUR
31.12.2002
T-EUR
T-EUR
31.12.2004
T-EUR
EUR
AKTIVA
PASSIVA
A. Anlagevermögen
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
Bedingtes Kapital (Vorjahr T-EUR 398)
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
15
22.128.533,00
29
31.12.2003
EUR
T-EUR
31.12.2002
T-EUR
T-EUR
T-EUR
7.876.600,00
7.177
7.177
11.898.000,00
38.300
45.358
398.400,00
II. Kapitalrücklage
10.500
III. Gewinnrücklagen / Andere Gewinnrücklagen
II. Sachanlagen
IV. Bilanzgewinn/-verlust
Betriebs- und Geschäftsausstattung
65.691,00
105
-5.744.024,18
-25.040
6.277
180
Summe Eigenkapital
14.030.575,82
20.437
4.236.306,00
1.720.000,00
2.589.859,00
4.053
2.025
1.915
8.546.165,00
7.993
5.319.004,30
-
-
421.455,51
107
132
33.339.912,99
222.761,94
10.000
530
2
229
69.312
III. Finanzanlagen
B. Rückstellungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
37.940.111,65
69.948,00
Summe Anlagevermögen
38.010.059,65
36.405
60
60.204.283,65
36.465
36.314
8
36.585
36.322
36.531
Summe Rückstellungen
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Guthaben bei Kreditinstituten
Summe Umlaufvermögen
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe A K T I V A
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
3.832
961
2.553
7.346
C. Verbindlichkeiten
1.550,00
1.673.738,49
1.675.288,49
1.939
476
2.415
163,35
62
1.675.451,84
2.477
38.292
1.997
40.289
196
40.485
140,07
5
5
61.879.875,56
39.067
77.021
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
4. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern (2003 T-EUR 395, 2002 T-EUR 78)
48.127,19
davon i. R. der sozialen Sicherheit 2003 T-EUR 50, 2002 T-EUR 61)
37.853,99
Summe Verbindlichkeiten
39.303.134,74
Summe P A S S I V A
61.879.875,56
36
10.637
363
39.067
77.021
Gewinn- und Verlustrechung nach HGB der Loewe AG für die Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31.
Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 sowie 1. Januar 2002 bis
31. Dezember 2002)
2003
2004
Euro
1. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Euro
T-EUR
Euro
2002
T-EUR
T-EUR
V 41.935
V 13.131.655,54
T-EUR
G 13.733
Aufwendungen aus Verlustübernahme
2. Erträge aus Beteiligungen
G
1.980.000,00
0
G
1.406
G
969,40
0
G
9.860.296,52
G
7.916
G
8.845
V
5.621.500,04
V
6.967
V
8.647
V
2.876.647,79
V
1.098
0
V
9.788.537,45
V 42.084
G 15.337
davon aus verbundenen Unternehmen G 1.980.000,00
(2003 T-EUR -, 2002 T-EUR 1.406)
3. Erträge aus anderen Wertpapieren
4. Sonstige betriebliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
0
0,00
(2003 T-EUR 7.734, 2002 T-EUR 8.716)
5. Allgemeine Verwaltungskosten
davon an verbundenen Unternehmen
0,00
(2003 T-EUR 214, 2002 T-EUR 215)
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon an verbundenen Unternehmen
V
2.876.647,79
(2003 T-EUR 1.098, 2002 T-EUR -)
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
G
davon aus verbundenen Unternehmen G
662.249,95
G
1.443
G
1.594
0,00
V
10
V
25
V
312
V
457
662.116,84
(2003 T-EUR 1.441, 2002 T-EUR 1.558)
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen
V
V
1.537.991,78
1.203.658,02
V
G
1.121
G
1.112
875.741,83
(2003 T-EUR 76, 2002 T-EUR 457)
10. Jahresüberschuss/-fehlbetrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
V 10.664.279,28
V 40.963
G 16.449
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
V
V
V
12. Jahresüberschuss/-fehlbetrag
V 10.703.546,05
V 42.776
G 10.985
13. Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
V 25.040.478,13
G
177
G
14. Entnahmen aus der Kapitalrücklage
G 30.000.000,00
G
7.058
0
0
39.266,77
1.813
5.464
292
15. Entnahmen aus den anderen Gewinnrücklagen
0,00
G 10.500
16. Einstellung in andere Gewinnrücklagen
0,00
0
V
5.000
5.744.024,18
V 25.041
G
6.277
16. Bilanzgewinn/-verlust
V
37
Kapitalflussrechnung nach HGB der Loewe AG für die Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2004
(mit Vergleichszahlen 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 sowie 1. Januar 2002 bis 31. Dezember
2002)
2004
Mio. EUR
2003
Mio. EUR
2002
Mio. EUR
-10,7
0,2
1,0
-0,2
-41,0
0,2
0,1
0,1
16,4
0,2
0,2
-6,3
-9,7
-40,6
10,5
0,6
0,7
0,0
1,3
1,5
-0,6
0,3
1,2
2,0
0,4
-0,1
2,3
-8,4
-39,4
12,8
-24,6
-24,6
-0,1
-0,1
-0,9
-0,9
-33,0
-39,5
11,9
A. Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Erhöhung der Pensionsrückstellungen
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Ertragsteuerzahlungen
Cashflow vor Änderung Nettoumlaufvermögen
Abnahme (+) / Zunahme (-) übrige Aktiva
Abnahme (-) / Zunahme (+) der anderen Rückstellungen
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Lieferungsverbindlichkeiten und übrigen Passiva
Änderung Nettoumlaufvermögen
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
B. Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände,
Sachanlagen und Finanzanlagen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
C. Freier Cashflow
D. Finanzierungstätigkeit
Zufluss aus der Kapitalerhöhung
Abfluss aus der Dividendenzahlung
1)
Aufnahme / Rückzahlung Darlehen Loewe Opta GmbH
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
4,3
0,0
0,0
-6,1
0,5
-6,1
23,3
27,6
25,5
19,4
-6,0
-11,6
Veränderung des Finanzmittelbestands
-5,4
-20,1
0,3
0,1
0,2
-0,1
-5,3
-19,9
0,2
0,0
-5,3
-5,3
0,1
0,0
0,1
0,2
0,0
0,2
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes:
Flüssige Mittel
Kurzfristige Bankschulden
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
1)
Aufgrund der Verschmelzung der Loewe Pensions-GmbH auf die Loewe Opta GmbH wurden die im Vorjahr getrennt ausgewiesenen Darlehensbeträge zusammengefasst.
Da die Darlehen der Loewe Opta GmbH an die Loewe AG überwiegend Finanzierungscharakter haben, erfolgt der Ausweis dieser Darlehen in beiden
Gesellschaften ab 2004 unter Finanzierungstätigkeit. Der Vorjahresausweis wurde deshalb entsprechend angepasst.
38
HGB-EINZELABSCHLUSS DER LOEWE AG ZUM 31.12.2004
Bilanz der Loewe AG nach HGB zum 31. Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2003)
31.12.2004
EUR
31.12.2003
EUR
T-EUR
31.12.2004
EUR
T-EUR
31.12.2003
EUR
T-EUR
T-EUR
PASSIVA
AKTIVA
A. Anlagevermögen
A. Eigenkapital
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
I. Gezeichnetes Kapital
Bedingtes Kapital (Vorjahr T-EUR 398)
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
15
22.128.533,00
II. Sachanlagen
II. Kapitalrücklage
III. Bilanzverlust
Betriebs- und Geschäftsausstattung
105
65.691,00
7.876.600,00
7.177
11.898.000,00
38.300
398.400,00
-5.744.024,18
Summe Eigenkapital
-25.040
14.030.575,82
20.437
4.236.306,00
1.720.000,00
2.589.859,00
4.053
2.025
1.915
8.546.165,00
7.993
5.319.004,30
-
421.455,51
107
33.339.912,99
222.761,94
10.000
530
III. Finanzanlagen
B. Rückstellungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
37.940.111,65
69.948,00
Summe Anlagevermögen
38.010.059,65
36.405
60
60.204.283,65
36.465
36.585
B. Umlaufvermögen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
Summe Rückstellungen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Guthaben bei Kreditinstituten
Summe Umlaufvermögen
C. Rechnungsabgrenzungsposten
1.550,00
1.673.738,49
1.675.288,49
1.939
476
C. Verbindlichkeiten
2.415
163,35
62
1.675.451,84
2.477
140,07
5
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
4. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern (Vorjahr T-EUR 395)
48.127,19
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (Vorjahr T-EUR 50)
37.853,99
Summe Verbindlichkeiten
Summe A K T I V A
61.879.875,56
39.067
Summe P A S S I V A
39.303.134,74
61.879.875,56
39
10.637
39.067
Gewinn- und Verlustrechung nach HGB der Loewe AG für die Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31.
Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003)
2003
2004
Euro
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Euro
T-EUR
Euro
T-EUR
V 41.935
V 13.131.655,54
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Erträge aus Beteiligungen
G
1.980.000,00
0
G
969,40
0
G
9.860.296,52
G
7.916
V
5.621.500,04
V
6.967
V
2.876.647,79
V
1.098
V
9.788.537,45
V 42.084
davon aus verbundenen Unternehmen G 1.980.000,00
(2003 T-EUR -)
Erträge aus anderen Wertpapieren
Sonstige betriebliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
0,00
(2003 T-EUR 7.734)
Allgemeine Verwaltungskosten
davon an verbundenen Unternehmen
0,00
(2003 T-EUR 214)
Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon an verbundenen Unternehmen
V
2.876.647,79
(2003 T-EUR 1.098)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
G
davon aus verbundenen Unternehmen G
662.249,95
G
1.443
0,00
V
10
V
312
662.116,84
(2003 T-EUR 1.441)
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen
V
V
1.537.991,78
1.203.658,02
V
G
1.121
875.741,83
(2003 T-EUR 76)
Jahresüberschuss/-fehlbetrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
V 10.664.279,28
V 40.963
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
V
V
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
V 10.703.546,05
V 42.776
Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
V 25.040.478,13
G
177
Entnahmen aus der Kapitalrücklage
G 30.000.000,00
G
7.058
39.266,77
1.813
Entnahmen aus den anderen Gewinnrücklagen
0,00
G 10.500
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
0,00
0
5.744.024,18
V 25.041
Bilanzgewinn/-verlust
V
40
Anhang für das Geschäftsjahr 2004
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2004 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
und des Aktiengesetzes aufgestellt. Aus Gründen der besseren Übersicht wurde von der Möglichkeit,
Berichtspflichten im Anhang statt in der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde
Gebrauch gemacht.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die nachstehend beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze blieben unverändert bestehen.
Sie sind unter Berücksichtigung der Fortführung (going concern) erfolgt.
Die Immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten
angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig nach der linearen und degressiven Methode über die
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Bei Zugängen des abnutzbaren Anlagevermögens wurde nur der Teil
der Jahresabnutzung angesetzt, der dem Zeitraum zwischen Anschaffung bzw. Herstellung und dem Ende
des Jahres entspricht (pro rata temporis). Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs in voller
Höhe abgeschrieben.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung erforderlicher Wertberichtigungen
ausgewiesen. Die Beteiligung an der Loewe Opta, Inc. USA, ist zum Bilanzstichtag mit dem Erinnerungswert
von Euro 1 angesetzt. Bei der Loewe Italiana wurde eine Kapitalrücklage von 1.500 Tsd. Euro eingelegt, um
den entstehenden Verlust auszugleichen und das Eigenkapital wieder herzustellen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind individuell wertberichtigt, die sonstigen
Vermögensgegenstände und liquiden Mittel sind mit dem Nominalwert aktiviert. Währungsforderungen sind
mit dem Entstehungs- bzw. dem niedrigeren Briefkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.
Das gezeichnete Kapital ist in voller Höhe eingezahlt und zum Nennwert ausgewiesen.
Für den durch versicherungsmathematische Gutachten mit einem Zinsfuß von 6% p.a. berechneten Teilwert
der Pensionsverpflichtungen wurden die Richttafeln Heubeck 1998 zugrunde gelegt. Die
Pensionsrückstellungen sind entsprechend § 6a EStG bewertet und decken diese Verpflichtungen vollständig
ab. Bei der Bemessung der Rückstellungen wurde allen erkennbaren Risiken ausreichend Rechnung
getragen.
Alle übrigen Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 2004
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht der Besonderheit der Gesellschaft
(Holdinggesellschaft), da dies für die Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses nach §
265 (6) HGB notwendig ist.
Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen betreffen den Ausgleich des negativen Ergebnisses der Loewe
Opta GmbH mit 13.058 Tsd. Euro zuzüglich der Ausgleichszahlung an den Minderheitsgesellschafter von 74
Tsd. Euro entsprechend dem Ergebnisabführungsvertrag vom 23. April 2001.
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 1.980 Tsd. Euro resultieren aus einer Gewinnausschüttung der
Tochtergesellschaft Loewe Opta Benelux N.V./S.A.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erlöse aus den Konzernumlagen (5.795 Tsd.
Euro), Erträge aus dem Markenlizenzvertrag mit der Loewe Opta GmbH (3.605 Tsd. Euro) sowie Erträge aus
der Auflösung von Rückstellungen (322 Tsd. Euro).
41
Die allgemeinen Verwaltungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
Gehälter
Soziale Abgaben
Abfindungen
Aufwendungen für Altersversorgung
Personalaufwand gesamt
Abschreibungen Markenlizenzrechte
Öffentlichkeitsarbeit
Rechts- und Beratungskosten
Mieten und Pachten
Reisekosten
Sonstige Kosten
2004
Tsd. Euro
2.324
281
35
80
2.720
895
504
464
349
180
510
5.622
2003
Tsd. Euro
2.787
362
759
20
3.928
0
646
825
404
217
948
6.968
Die allgemeinen Verwaltungskosten haben sich gegenüber dem Vorjahr um 1.346 Tsd. Euro vermindert.
Ohne den Effekt der erstmals enthaltenen Abschreibungen auf die von der Loewe Opta GmbH erworbenen
Markenrechte sind die Verwaltungskosten aufgrund der durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen um
2.241 Tsd. Euro gesunken.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten hauptsächlich Reorganisationskosten (1.361 Tsd. Euro)
sowie Kosten der Kapitalbeschaffung (1.433 Tsd. Euro).
Zinsen und ähnliche Aufwendungen von 1.538 Tsd. Euro resultieren im Wesentlichen aus Darlehen der
Loewe Opta GmbH (1.204 Tsd. Euro) und dem Zinsanteil aus der Dotierung der Pensionsrückstellungen
(233 Tsd. Euro). Die Zinserträge (662 Tsd. Euro) stammen nahezu ausschließlich aus kurzfristigen Darlehen
an die Loewe Opta GmbH. Im Jahr 2004 ergibt sich im Gegensatz zum Vorjahr ein negativer Saldo aus
Zinserträgen und Zinsaufwendungen (876 Tsd. Euro).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 39 Tsd. Euro betreffen ausländische anrechenbare
Steuern aus Beteiligungen, die den steuerlichen Verlustvortrag erhöhen.
42
Erläuterungen zur Bilanz zum 31. Dezember 2004
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Angaben in
Tsd. Euro
Anschaffungsoder Herstellungskosten
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
42
23.022
1
935
22.128
15
909
368
2
41
263
66
105
40
38.868
1.535
2.453
10
37.940
36.404
0
25
0
25
0
0
0
0
60
10
0
0
70
60
0
39.363
24.569
2.520
1.208
60.204
36.584
949
(kumuliert)
Buchwert
Buchwert
Abschreibungen des
(Ende des Geschäfts-
Vorjahr
Geschäftsjahres
jahres)
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
Gewerbliche
Schutzrechte
und ähnliche
Rechte und
Werte sowie
Lizenzen an
solchen
Rechten und
Werten
II. Sachanlagen
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
III. Finanzanlagen
1. Anteile an
verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wert papiere
Mit Kaufvertrag vom 17. Juni 2004 wurden sämtliche 'Loewe'-Markenrechte von der Loewe Opta GmbH zum
Kaufpreis von 23.000 Tsd. Euro erworben. Der Kaufpreis wird in sieben gleichmäßigen Jahresraten
entrichtet.
43
Die Anteile an verbundenen Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:
Tsd. Euro
Loewe Opta GmbH, Kronach
Loewe Opta Benelux N.V./S.A., Antwerpen
Loewe Opta Inc., City of Wilmington
- Anschaffungskosten
- Wertberichtigungen
Loewe France S.A., Straßburg
Loewe Italiana S.r.l., Bozen/Verona
Loewe Austria GmbH, Wien
35.490
57
10
10
0
757
1.600
36
37.940
Die Liquidation der Loewe Telecom GmbH, Kronach, wurde im Geschäftsjahr 2004 beendet und die Firma
am 30. Juni 2004 im Handelsregister gelöscht. Die von der Loewe AG gehaltenen, komplett wertberichtigten
Anteile wurden ausgebucht.
Die Erhöhung der Anteile an der Loewe Italiana S.r.l., Bozen/Verona, resultiert aus einer Erhöhung der
Kapitalrücklagen um 1.500 Tsd. Euro, die von der Gesellschafterin durch liquide Mittel (400 Tsd. Euro) sowie
durch die Einlage von Forderungen in Höhe von 1.100 Tsd. Euro geleistet wurde. Die Forderungen wurden
mit Vereinbarung vom 15. Dezember 2004 von der Loewe Opta GmbH angekauft.
Verbundene Unternehmen
Loewe Opta GmbH, Kronach
Loewe Opta, Inc., City of Wilmington, USA
Höhe des
Anteils am
Kapital
31.12.2004
Eigenkapital
Geschäftsergebnis
31.12.2004
2004
%
Tsd. Euro
Tsd. Euro
99
27.222
100
- 8.776
0*)
- 5.179
Loewe Opta Benelux N.V./S.A.
Antwerpen, Belgien
90
3.501
84
Loewe France S.A., Straßburg, Frankreich
75
1.488
79
Loewe Italiana S.r.l., Bozen/Verona, Italien
99
289
- 1.279
15
-
Loewe Austria GmbH,Wien, Österreich
100
20
*) nach Verlustübernahme in Höhe von 13.058 Tsd. Euro
Die Wertpapiere des Anlagevermögens dienen der Absicherung für arbeitnehmerfinanzierte
Versorgungszusagen.
Die Sonstigen Vermögensgegenstände von 1.674 Tsd. Euro entfallen auf Steuererstattungsansprüche aus
Umsatzsteuer mit 1.347 Tsd. Euro sowie auf andere kurzfristige Forderungen. Ein Teilbetrag von 60 Tsd.
Euro (Vorjahr 59 Tsd. Euro) hat eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt am Bilanzstichtag 7.876.600,00 Euro und ist eingeteilt in
7.876.600 auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Zur Durchführung des Aktienoptionsprogramms besteht weiterhin ein bedingtes Kapital von 398.400 Aktien.
Die Bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten an Vorstandsmitglieder, Prokuristen
und Führungskräfte der Gesellschaft sowie Geschäftsführer, Prokuristen und Führungskräfte verbundener
Unternehmen nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung.
Aus dem Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter wurden von den gewährten Optionen bisher insgesamt
101.600 Optionen ausgeübt. Eine weitere Ausübungsmöglichkeit ist gemäß den bestehenden
Optionsbedingungen u.a. nur dann gegeben, wenn der Börsenkurs in der Zeit vom 01. bis 16. April 2005
44
22,50 Euro erreicht oder übersteigt. Die Laufzeit des Optionsprogramms endet am 01. Juli 2005. Nicht
ausgeübte Optionsrechte verfallen, ohne dass die Gesellschaft zu irgendeinem Ausgleich verpflichtet ist.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 wurde der Vorstand ermächtigt, das
Grundkapital der Gesellschaft bis spätestens zum 26. Juni 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch
Ausgabe von bis zu 3.500.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Sach- oder Geldeinlagen
einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 3.500.000,00 Euro zu erhöhen. Hierbei ist den Aktionären ein
Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt,
das Bezugsrecht in den folgenden Fällen auszuschließen:
a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen;
b) zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere in Form von Unternehmen oder Unternehmensteilen;
c) im Falle der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, soweit die Kapitalerhöhung zehn von Hundert des
Grundkapitals nicht übersteigt sowie der Ausgabepreis der Aktien den Börsenkurs nicht wesentlich
unterschreitet.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die
Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen (genehmigtes Kapital 2002).
Der Vorstand der Loewe AG hat am 22. Juni 2004 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom 23. Juni 2004
beschlossen, das genehmigte Kapital teilweise auszunutzen und das Grundkapital von 7.176.600 Euro um
700.000 Euro auf 7.876.600 Euro gegen Bareinlage durch Ausgabe von 700.000 neuen, auf den Inhaber
lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 1 Euro zum Ausgabepreis von 6,14 Euro je
Aktie zu erhöhen. Die neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2004 gewinnberechtigt. Das Bezugsrecht der
Aktionäre wurde ausgeschlossen.
Die jungen Aktien der Loewe AG wurden von der Sharp International Finance (UK) Plc, London, England,
einer 100%igen Tochtergesellschaft der Sharp Corporation, Osaka, Japan, gezeichnet.
Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 29. Juli 2004 ins Handelsregister beim Amtsgericht Coburg
eingetragen.
Die 700.000 neuen Inhaberaktien (Stückaktien) der Loewe AG wurden am 01. September 2004 zum
Amtlichen Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Das Genehmigte Kapital vom 26. Juni 2002
(Genehmigtes Kapital 2002) beträgt nach dieser Kapitalerhöhung noch 2.800.000 Euro.
Die Entwicklung des Grundkapitals und der Rücklagen der Gesellschaft ist wie folgt:
Anzahl der Aktien
Gezeichnetes Kapital
Euro
Kapitalrücklage
Euro
7.176.600
7.176.600,00
38.300.000,00
Kapitalerhöhung gegen Bareinlage
700.000
700.000,00
3.598.000,00
Entnahme aus der Kapitalrücklage
0
0
-30.000.000,00
7.876.600
7.876.600,00
11.898.000,00
Stand am 31.12.2003
Stand am 31.12.2004
Aufgrund des Jahresfehlbetrages des Geschäftsjahres 2004 sind gemäß Beschluss des Vorstands 30.000
Tsd. Euro aus der Kapitalrücklage entnommen worden.
Die Bildung einer separaten gesetzlichen Rücklage gemäß § 150 Abs. 1 und 2 AktG entfällt aufgrund der
Höhe der vorhandenen Kapitalrücklage.
Weiterhin hat der Vorstand der Loewe AG am 08. Dezember 2004 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom
08. Dezember 2004 beschlossen, das Grundkapital von 7.876.600 Euro um bis zu 2.800.000 Euro durch die
Ausgabe von bis zu 2.800.000 neuen Aktien im Rahmen des Genehmigten Kapitals zu erhöhen. Den
Aktionären steht ein Bezugsrecht im Verhältnis 8:3 zu. Der Bezugspreis je neue Aktie beträgt 6,50 Euro. Das
Bezugsrecht konnte in der Zeit vom 15. Dezember 2004 bis einschließlich 30. Dezember 2004 ausgeübt
werden. Die neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2005 gewinnberechtigt.
Von den jungen Aktien der Loewe AG wurden von Alt-Aktionären 230.783 und von der Sharp Corporation,
Osaka, Japan, 2.300.000, damit insgesamt 2.530.783 Aktien gezeichnet.
Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 01. Februar 2005 ins Handelsregister beim Amtsgericht
Coburg eingetragen.
Die 2.530.783 neuen Aktien der Loewe AG sind zunächst nicht börsennotiert. Eine Zulassung zum Handel im
Amtlichen Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse wird bis zum 30. Juni 2005 prospektpflichtig beantragt.
45
Das Genehmigte Kapital vom 26. Juni 2002 (Genehmigtes Kapital 2002) beträgt nach dieser Kapitalerhöhung
noch 269.217 Euro.
Die Pensionsrückstellungen bestehen für Einzel- und Pauschalzusagen auf Alters-, Invaliden- und
Hinterbliebenenversorgung. Darüber hinaus bestehen arbeitnehmerfinanzierte Versorgungszusagen, für die
Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen bzw. Wertpapierdepots angelegt sind.
Die Berechnung erfolgt durch versicherungsmathematische Gutachten. Es liegen die Richttafeln 1998 von
Dr. Klaus Heubeck und ein Zinssatz von 6% zugrunde. Die Bewertung erfolgt zum steuerlichen Teilwert
gemäß § 6a EStG.
Die Steuerrückstellungen betreffen ausschließlich die noch nicht abgeschlossene Betriebsprüfung und
hieraus resultierende Nachzahlungszinsen.
Die Sonstigen Rückstellungen sind für Personalaufwand, ausstehende Rechnungen und
Jahresabschlusskosten sowie für andere Risiken gebildet.
Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
Tsd. Euro
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
davon: Restlaufzeit
- unter 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon: Restlaufzeit
- unter 1 Jahr
Verbindlichkeiten
gegenüber
Unternehmen
davon: Restlaufzeit
- unter 1 Jahr
- 1 bis 5 Jahre
- über 5 Jahre
davon: aus Steuern
im Rahmen der sozialen Sicherheit
Verbindlichkeiten gesamt
Vorjahr
Tsd. Euro
5.319
0
421
107
( 5.319)
(
421)
verbundenen
Sonstige Verbindlichkeiten
davon: Restlaufzeit
- unter 1 Jahr
31.12.2004
Tsd. Euro
(
33.340
( 16.940)
( 13.200)
( 3.200)
107)
10.000
( 10.000)
223
530
(
223)
(
530)
(
(
48)
38)
(
(
395)
50)
39.303
10.637
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen ausschließlich gegenüber der Loewe
Opta GmbH. Sie beinhalten die Restverbindlichkeit aus dem Kauf der Markenlizenzrechte 'Loewe' (19.700
Tsd. Euro) sowie die Übernahme des Jahresfehlbetrags der Loewe Opta GmbH (13.058 Tsd. Euro), bedingt
durch das bestehende Organschaftsverhältnis.
Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist dem Bankenpool nahezu das gesamte Vermögen der
Gesellschaft als Sicherheit verpfändet worden. Der bisherige Finanzierungsrahmen für Betriebsmittelkredite
in Höhe von 33,9 Mio. Euro ist bis zum 28. Februar 2006 zugesagt. Die eingeräumten Kredite sind zur
wahlweisen Ausnutzung durch Loewe Opta GmbH oder Loewe AG zur Verfügung gestellt. Insofern haften die
übertragenen Sicherheiten auch bei Inanspruchnahme der Kredite durch die Loewe Opta GmbH.
Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
Die im Rahmen des Bankenpools für Kreditverbindlichkeiten durch die Loewe AG gestellten Sicherheiten
haften auch für die von der Loewe Opta GmbH in Anspruch genommenen Betriebsmittelkredite, die zum
Bilanzstichtag mit 29.327 Tsd. Euro valutieren.
Für die italienische Tochtergesellschaft bestehen Patronatserklärungen gegenüber vier italienischen
Banken/Factoring-Gesellschaften, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 2.660 Tsd. Euro valutieren.
46
Eventualverbindlichkeiten
Zwischen der Loewe Opta GmbH und deren Betriebsrat sowie mit der IG Metall und dem Arbeitgeberverband
wurde am 14. Mai 2004 eine Betriebsvereinbarung und ein Ergänzungstarifvertrag zur Personalkostenreduzierung abgeschlossen, der auch für die Mitarbeiter der Loewe AG Anwendung findet.
Darin ist geregelt, dass jeder Mitarbeiter auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes des Jahres 2004
verzichtet, wobei unter der Voraussetzung einer wieder positiven Geschäftsentwicklung dieser Betrag
zuzüglich einer 25%igen Verzinsung, bezogen auf die gesamte Laufzeit, als Erfolgsbeteiligung zurückgezahlt
wird. Der Verzichtsbetrag beträgt zum Bilanzstichtag 129 Tsd. Euro, die mögliche Verzinsung 32 Tsd. Euro.
Der Zeitraum der Prüfung einer Erfolgsbeteiligung läuft über fünf Jahre, d.h. vom 01. Januar 2005 bis 31.
Dezember 2009.
Im Rahmen der mit den Poolbanken getroffenen Vereinbarungen erhalten diese ein Einmalentgelt von 2%
auf die maximal der Loewe Opta GmbH und Loewe AG insgesamt zur Verfügung gestellten
Kreditlinien/Darlehen (52,1 Mio. Euro). Der Anspruch entsteht, sobald auf Konzernebene der Loewe Gruppe
ein positiver Jahresüberschuss vor Steuern ausgewiesen wird, maximal jedoch in Höhe von 50% des
Jahresüberschusses. Sollte der errechnete Betrag kleiner als 2% sein, wird der verbleibende Betrag auf die
Folgejahre fortgeschrieben. Die Laufzeit ist nicht befristet.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
31.12.2004
Vorjahr
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Verpflichtungen aus Miet- und
Leasingverträgen
-fällig in 2005
315
(Vorjahr 2004)
513
davon gegenüber verbundenen Unternehmen
82
119
- fällig in 2006 – 2009
26
(Vorjahr 2005 – 2008)
38
davon gegenüber verbundenen Unternehmen
0
0
Sonstige Angaben
Im Geschäftsjahr 2004 wurden im Durchschnitt 24 Mitarbeiter (Angestellte) beschäftigt (Vorjahr 31).
Die Gesellschaft bildet mit ihren Tochtergesellschaften einen Konzern. Über den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht wird gesondert Bericht erstattet (Hinterlegung beim Amtsgericht Coburg unter HRB
3004).
Angaben nach § 160 Abs. 1 Ziffer 8 AktG
Die Gesellschaft hat in der Börsen-Zeitung Nr. 8 vom 12. Januar 2002 die nachstehend aufgeführte Anzeige
veröffentlicht:
"Mitteilung nach § 25 Abs. 1 WpHG“
Der Gesellschaft sind gemäß § 21 Abs. 1 WpHG Mitteilungen über Beteiligungen ab 10% der Stimmrechte
und das Unterschreiten von 5% der Stimmrechte zugegangen:
Die J & A Vermögensverwaltungs GmbH, Kronach, hat mitgeteilt, dass sie am 27. Dezember 2001 die
Schwelle von 5% und die Schwelle von 10% der Stimmrechte überschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil
nunmehr 17,67% beträgt.
Herr Dr. Rainer Hecker, Kronach, hat mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil durch Zurechnung gemäß § 22
Abs. 1 Nr. 2 WpHG die Schwelle von 10% überschritten hat und sein Stimmrechtsanteil nunmehr 24,75%
beträgt, wobei ihm davon 17,67% über die J & A Vermögensverwaltungs GmbH, Kronach, gemäß § 22 Abs.
1 Nr. 2 WpHG zuzurechnen sind."
In der Börsen-Zeitung Nr. 153 vom 11. August 2004 hat die Gesellschaft folgende Anzeige veröffentlicht:
„Veröffentlichung nach § 25 Absatz 1 WpHG“
Der Gesellschaft sind gemäß § 21 Abs. 1 WpHG Mitteilungen über Beteiligungen ab 5% der Stimmrechte
und das Unterschreiten von 10% und 5% der Stimmrechte zugegangen:
I.
1. Die Sharp International Finance (UK) Plc., England, hat mitgeteilt, dass sie infolge der Zeichnung einer
Kapitalerhöhung der Loewe AG mit deren Eintragung am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5% der
Stimmrechte überschritten hat. Vor der Kapitalerhöhung betrug der Stimmrechtsanteil der Sharp
International Finance (UK) Plc.0 %. Durch die Kapitalerhöhung beträgt der Stimmrechtsanteil nunmehr
8,89%.
47
2.
Die Sharp Corporation, Japan, hat mitgeteilt, dass sie infolge der Zeichnung einer Kapitalerhöhung der
Loewe AG durch ihre Tochtergesellschaft Sharp International Finance (UK) Plc., mit deren Eintragung
am 29. Juli 2004 mittelbar die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten hat. Vor der
Kapitalerhöhung hatte der unmittelbare und mittelbare Stimmrechtsanteil der Sharp Corporation 0%
betragen. Durch die Kapitalerhöhung beträgt der mittelbare Stimmrechtsanteil nunmehr 8,89%, wobei
Sharp die Stimmrechtsanteile gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind.
II.
1. Die 3i Group plc., England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 10% unterschritten
hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 9,12% beträgt, wobei der 3i Group plc. 4,56% der
Stimmrechtsanteile gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind.
2. Die 3i Investment plc., England, hat mitgeteilt, dass sie mit dem von ihr zur Gänze direkt gehaltenen
Stimmrechtsanteil am 29. Juli 2004 die Schwelle von 10% unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil
nunmehr 9,12% beträgt, welcher der 3i Investment plc. zur Gänze gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG
zuzurechnen ist.
3. Die 3i Europartners II LP, England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5%
unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 4,56% beträgt.
4. Die 3i Europartners II GP Ltd., England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5%
unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 4,56% beträgt, welcher der 3i Euro-partners II GP
Ltd. zur Gänze gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen ist.
5. Die 3i Holdings plc., England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5%
unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 4,56% beträgt, welcher der 3i Holdings plc. zur
Gänze gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen ist.
6. Die Unterschreitung der Stimmrechtsschwellen ist jeweils Folge der am 29. Juli 2004 ins
Handelsregister eingetragenen Kapitalerhöhung der Loewe AG."
Weitere Mitteilungen nach § 21 ff. WpHG hat die Gesellschaft nicht erhalten.
Angaben nach § 161 AktG
Gemeinsame Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Loewe AG gemäß § 161 Aktiengesetz zu
den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der Loewe AG haben am 08. Dezember 2004 beschlossen, ihre
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG vom 10. Dezember 2002 den Änderungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex (Kodexfassung vom 21. Mai 2003) anzupassen und erklären deshalb:
"Den am 4. Juli 2003 im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemachten Empfehlungen der
Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (Kodexfassung vom 21. Mai 2003) wurde
und wird entsprochen mit der nachfolgenden Ausnahme:
Kodex Ziffer 4.2.4 Satz 2
Aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre wurden und werden keine individualisierten Angaben zu den
Bezügen des Vorstandes veröffentlicht."
Diese Entsprechenserklärung ist im Internet seit dem 21. Dezember 2004 den Aktionären dauerhaft
zugänglich gemacht.
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat
Dem Aufsichtsrat gehören folgende Herren an:
Professor Dr. Eberhard Scheffler, Wirtschaftsprüfer, Hamburg (Vorsitzender)
Dr. Mark Wössner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Bertelsmann AG, München (stellvertretender Vorsitzender)
Dr. Gerhard Heinrich, Gesellschafter und Geschäftsführer der Heinrich & Cie. Unternehmensberatungs
GmbH, Frankfurt a. M.
Professor Dr. Rolf-Dieter Leister, Wirtschaftsberater, Luzern (bis 23. Juni 2004)
Dr. Soenke Mehrgardt, ehemaliges Mitglied des Vorstands der Infineon Technologies AG, München
Helmut Ricke, Kaufmann, Krefeld
Dr. Michael Witzel, Partner der Anwaltssozietät Lovells, München (ab 23. Juni 2004)
Auf der Hauptversammlung am 23. Juni 2004 gab der Vorsitzende bekannt, dass Herr Professor Dr. RolfDieter Leister sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum 23. Juni 2004 niedergelegt hat. Die
48
Hauptversammlung hat für die restliche Amtszeit, also bis zum Ende der Hauptversammlung, die über die
Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2005 beschließt, Herrn Dr. Michael Witzel zum Mitglied
des Aufsichtsrats gewählt.
Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner Geschäftsordnung zwei Ausschüsse gebildet.
Dem Personalausschuss gehören die Herren Professor Dr. Eberhard Scheffler, Dr. Mark Wössner und
Helmut Ricke an.
Der im Hinblick auf die Corporate Governance Grundsätze gewählte Prüfungsausschuss setzt sich aus den
Herren Professor Dr. Eberhard Scheffler, Dr. Soenke Mehrgardt und Helmut Ricke zusammen.
Die von den Mitgliedern des Aufsichtsrats begleiteten anderen Mandate sind auf Seite 49 und 50, die
Mandate der Mitglieder des Vorstands auf Seite 50 aufgeführt. Auf Seite 50 finden sich auch die Angaben
über die von den Organen der Gesellschaft gehaltenen Aktien.
Vorstand
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft sind die Herren:
Dr. Rainer Hecker, Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Kronach (Vorsitzender des Vorstands)
Dr. Burkhard Bamberger, Dipl.-Kfm., Kronach
Gerhard Schaas, Dipl.-Ing. FH, Rödental
Die Vorstandsmitglieder sind zugleich Geschäftsführer der Loewe Opta GmbH. Die Bezüge des Vorstands
der Gesellschaft betrugen 736 Tsd. Euro (Vorjahr 1.328 Tsd. Euro), davon wurden 663 Tsd. Euro (Vorjahr
1.158 Tsd. Euro) an Tochtergesellschaften weiterbelastet. Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf
122 Tsd. Euro (Vorjahr 182 Tsd. Euro).
Für ehemalige und ausgeschiedene Vorstandsmitglieder sind im Geschäftsjahr für Ruhegehälter Zahlungen
von 77 Tsd. Euro (Vorjahr einschl. Abfindungen 781 Tsd. Euro) geleistet worden. Davon wurden 70 Tsd.
Euro an Tochtergesellschaften weiterbelastet. Die für Ruhegehälter gebildete Rückstellung beträgt 965 Tsd.
Euro (Vorjahr 979 Tsd. Euro).
Ergebnisverwendung
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2003 wurde vom Aufsichtsrat gebilligt und ist somit gemäß § 171
Aktiengesetz festgestellt. Der Bilanzverlust des Geschäftsjahres 2003 in Höhe von 25.040.478,13 Euro wurde
auf neue Rechnung vorgetragen. Dem Vorstand und Aufsichtsrat wurde von der Hauptversammlung am 23.
Juni 2004 für das Geschäftsjahr 2003 Entlastung erteilt.
Der Jahresfehlbetrag der Loewe AG
für das Geschäftsjahr 01. Januar 2004
bis 31. Dezember 2004 beträgt
10.703.546,05 Euro
zuzüglich Verlustvortrag aus dem
Geschäftsjahr 2003
25.040.478,13 Euro
abzüglich Entnahme aus der
Kapitalrücklage
30.000.000,00 Euro
ergibt sich ein Bilanzverlust von
5.744.024,18 Euro
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 02. Juni 2005 vor, diesen Bilanzverlust auf
neue Rechnung auf das Geschäftsjahr 2005 vorzutragen.
Andere Mandate der Mitglieder des Aufsichtsrats der Loewe AG:
Professor Dr. Eberhard Scheffler
Loewe Opta GmbH, Kronach (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Smurfit Europa Carton GmbH, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Smurfit Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Dr. Mark Wössner
Citigroup Global Markets Deutschland AG&Co KGaA (Vorsitzender des Beirats und Chairman)
DaimlerChrysler AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
Douglas Holding AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
Dussmann AG & Co. KG aA, Berlin (Mitglied des Aufsichtsrats)
eCircle AG, München (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Heidelberger Druckmaschinen AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
thorborgnet GmbH & Co. KG aA, Frankfurt (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
49
Professor Dr. Rolf-Dieter Leister (bis 23. Juni 2004)
Loewe Opta GmbH, Kronach (Mitglied des Aufsichtsrats bis 23. Juni 2004)
Berlinwasser Holding AG, Berlin (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
BÖWE Systec AG, Augsburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
DaimlerChrysler Services AG, Berlin (Mitglied des Aufsichtsrats)
Südwestdeutsche Medien Holding GmbH, Stuttgart (Mitglied des erweiterten Aufsichtsrats)
ASCOM AG, Bern (Mitglied des Verwaltungsrats)
Dr. Gerhard Heinrich
Prevent AG, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Dr. Soenke Mehrgardt
Loewe Opta GmbH, Kronach (Mitglied des Aufsichtsrats bis 23. Juni 2004)
Xignal Technologies AG, Unterhaching (Mitglied des Aufsichtsrats)
Helmut Ricke
Loewe Opta GmbH, Kronach (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Dr. Michael Witzel (ab 23. Juni 2004)
MPLS Networks AG, Gersthofen (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Stone GmbH, Speyer (Mitglied des Beirats)
Mandate der Mitglieder des Vorstands der Loewe AG:
Dr. Rainer Hecker
Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) mbH, Frankfurt
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)
IHK-Akademie Oberfranken GmbH, Bayreuth (Mitglied des Aufsichtsrats)
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), München (Mitglied des Verwaltungsrats)
Gerhard Schaas
IGR Interessengemeinschaft für Rundfunkschutzrechte GmbH, Düsseldorf
(stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
IGR Interessengemeinschaft für Rundfunkschutzrechte e.V., Düsseldorf
(Präsident des Verwaltungsrats)
Aktien in Händen des Vorstands und des Aufsichtsrats am 31. Dezember 2004:
Zum 31. Dezember 2004 waren 581.425 (Vorjahr 581.425) Aktien der Loewe AG sowie 93.800 Optionen
(Vorjahr 93.800) in Händen des Vorstands. Der Aufsichtsrat hält 1.260 (Vorjahr 710) Aktien.
Kronach, den 03. März 2005
Der Vorstand
Dr. R. Hecker
Dr. B. Bamberger
G. Schaas
50
Lagebericht der Loewe AG, Kronach, für das Geschäftsjahr 2004
Verlust aus der Ergebnisübernahme
Die Gesellschaft ist als konzernleitende Holding tätig. Sie hält Beteiligungen an der Loewe Opta GmbH,
Kronach, der Loewe Opta Benelux N.V./S.A., Antwerpen, der Loewe Opta, Inc., City of Wilmington, der
Loewe France S.A., Straßburg, der Loewe Italiana S.r.l., Bozen/Verona, und der Loewe Austria GmbH, Wien.
Im Geschäftsjahr 2004 entstand ein Jahresfehlbetrag von 10,7 Mio. Euro, nach 42,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Das negative Ergebnis ist wie im Vorjahr im Wesentlichen auf die Übernahme des Verlustes der Loewe Opta
GmbH zurückzuführen.
Loewe Opta GmbH: Weiterhin hohe Verluste
Die Gesellschaft konzentriert sich unverändert auf Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service von
Geräten und Systemlösungen in den Bereichen Fernsehen, Multimedia und Audio. Kernbereich sind
hochwertige Fernsehgeräte, mit dem über 80% der Umsätze erwirtschaftet werden.
Auch im Geschäftsjahr 2004 wurden die finanziellen Ziele nicht erreicht. Dies ist hauptsächlich auf das
geringere Geschäfts- und Produktionsvolumen sowie niedrigere Verkaufspreise zurückzuführen. Zudem
belasteten Preisrückgänge bei Flachdisplaygeräten und die auf Standardgeräte verlagerte Nachfrage im
Bildröhrenbereich die Erlöse. Hauptursache dafür ist der Technologiewandel und negative Sondereffekte wie
die Einstellung des Geschäftsbereichs USA.
Der Umsatz der Gesellschaft sank in 2004 auf 255,2 Mio. Euro. Nach einem 26%-igen Umsatzrückgang im
Vorjahr konnte in 2004 der Rückgang auf 8% begrenzt werden. Das insgesamt positive Marktumfeld und die
erfolgreiche Positionierung im neu entstandenen großformatigen LCD Segment haben hierzu beigetragen.
Loewe ist von dem Marktrückgang bei hochwertigen Bildröhrengeräten besonders stark betroffen. Insgesamt
hat sich der Umsatzrückgang bei Bildröhrengeräten von Loewe beschleunigt und beträgt fast 40% in 2004
nach knapp 30% in 2003. Der Anteil der Bildröhrengeräte am gesamten Fernsehumsatz ist folglich von 90%
in 2003 auf rund 60% in 2004 gesunken.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt -36,8 Mio. Euro und ist nur geringfügig besser als
im Vorjahr. Im Wesentlichen durch den Verkauf der Markenrechte an die Muttergesellschaft hat sich die
Verlustübernahme auf 13,1 Mio. Euro reduziert.
Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt unverändert 27,2 Mio. Euro, bei einer Bilanzsumme von 145,8 Mio.
Euro. In 2004 beschäftigte die Loewe Opta GmbH durchschnittlich 969 Mitarbeiter.
Loewe Opta Benelux N.V./S.A.: Positives Ergebnis auf stabilem Umsatzniveau
Loewe Opta Benelux erzielte in 2004 mit 30,7 Mio. Euro einen leicht über dem Vorjahreswert liegenden
Umsatz. Vor dem Hintergrund des wachsenden Gesamtmarkts reduzierte sich der Marktanteil von Loewe
von 5,9% auf 4,6%. Der Anteil der Flachdisplayprodukte am gesamten Fernsehmarkt in Belgien liegt bei
30%, und entspricht ungefähr dem europäischen Durchschnittswert. Loewe generierte 2004 in den Benelux
Ländern 42% des Umsatzes mit Flachdisplaygeräten. Zur Entlastung der Kostensituation wurde die
Personalstärke der Gesellschaft von durchschnittlich 40 Personen in 2003 auf 31 Personen in 2004
angepasst. Wie auch in den Vorjahren erwirtschaftete die Gesellschaft einen positiven Ergebnisbeitrag.
Loewe Italiana S.r.l.: Verlust durch stagnierenden Umsatz und geringe Marge
Seit dem 01. April 2003 wird das Loewe Geschäft in Italien über die Loewe Italiana abgewickelt. Der Umsatz
in Höhe von 17,8 Mio. Euro liegt um 10% über dem Vorjahreswert. Einschließlich der Lieferungen an den
ehemaligen Distributor entspricht der Umsatz dem Vorjahreswert. Somit konnte Loewe an dem starken
Marktwachstum in Italien kaum partizipieren. Der Marktanteil reduzierte sich folglich von 2,5 auf 1,8% in
2004. Im italienischen Markt entfallen bereits 37% der Ausgaben für Fernsehgeräte auf Flachdisplaygeräte.
Dieser Spitzenwert wird in Europa lediglich in der Schweiz mit 43% übertroffen. Entsprechend hoch ist
folglich auch bei Loewe der Umsatzanteil mit Flachdisplaygeräten, der in Italien im Jahresdurchschnitt 2004
auf leicht über 50% stieg.
Die dabei erzielte Marge ist allerdings unbefriedigend. Die Anzahl der Mitarbeiter lag in 2004 bei lediglich
sieben Personen, da logistische und administrative Funktionen weitgehend von der Zentrale in Kronach
geleistet werden. Aufgrund eines Forderungsausfalls und dem zu geringen Geschäftsvolumens hat die
Gesellschaft in 2004 einen Verlust von 1,3 Mio. Euro erwirtschaftet.
Loewe France S.A.: Positives Ergebnis, deutliches Umsatzwachstum
Der Umsatz der Tochtergesellschaft in Frankreich stieg in 2004 um knapp 20% auf 9,2 Mio. Euro. Das
erfreuliche Umsatzwachstum wurde durch die neu eingeführten Loewe Flachdisplaygeräte generiert, die im
französischen Markt gut aufgenommen wurden. Der Markt für Flachdisplayprodukte ist in Frankreich bereits
weit entwickelt und repräsentierte 34% des gesamten Fernsehmarktes. Trotz der teilweise erst im zweiten
51
Halbjahr verfügbaren großformatigen Flachdisplaygeräte von Loewe stieg der Umsatzanteil dieser Geräte auf
rund zwei Drittel im Vergleich zu dem Durchschnittswert von rund einem Drittel bei Loewe. Die Gesellschaft
entwickelte sich wie im Vorjahr profitabel und beschäftigte in 2004 noch 17 Personen nach 20 Personen in
2003.
Loewe Austria GmbH: Ausgeglichenes Ergebnis im ersten Geschäftsjahr
Seit Anfang 2004 wird das Österreichgeschäft durch eine 100%-ige Tochtergesellschaft betreut. Der Umsatz
in Österreich wurde in 2004 von 4,4 Mio. Euro auf 6,9 Mio. Euro gesteigert. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass eine wesentliche Ursache des Umsatzanstiegs die Ausschaltung einer Handelsstufe war und dadurch
höhere Durchschnittserlöse erzielt wurden. Die Gesellschaft beschäftigte 2004 im Jahresdurchschnitt 6
Personen. Alle wesentlichen administrativen und logistischen Funktionen werden von Loewe in Kronach
geleistet. Die Gesellschaft hat in ihrem ersten Geschäftsjahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis
abgeschlossen.
Loewe Opta, Inc.:
Die Tochtergesellschaft in den USA hat in 2004 ihren Geschäftsbetrieb eingestellt. Bis zum Jahresende sind
sämtliche Vermögensgegenstände verwertet bzw. voll wertberichtigt. Der Jahresabschluss der Gesellschaft
weist bedingt durch die Einstellung des Geschäftsbetriebes einen Jahresfehlbetrag von 5,2 Mio. Euro (7,4
Mio. USD) und ein negatives Eigenkapital von 8,8 Mio. Euro (12,0 Mio. USD) aus. Der Beteiligungswert und
die Außenstände sind in voller Höhe abgeschrieben. Die bestehenden Garantieverpflichtungen werden im
Auftrag der Loewe Opta, Inc., durch ein Service-Unternehmen erfüllt.
Ertragslage
Im Jahre 2004 hat die Loewe AG einen Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 10,7 Mio. Euro
erlitten. Dieser resultiert hauptsächlich aus der Übernahme des Verlustes der Loewe Opta GmbH in Höhe
von 13,1 Mio. Euro gemäß dem mit der Loewe Opta GmbH in 2001 geschlossenen
Ergebnisabführungsvertrag. Ergebnisverbessernd hat sich die Dividendenzahlung der Loewe Opta Benelux
N.V./S.A. in Höhe von 2,0 Mio. Euro ausgewirkt.
Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten die Einnahmen aus dem in 2004 mit der Loewe Opta GmbH
geschlossenen Markennutzungsvertrag in Höhe von 3,6 Mio. Euro.
Die Verminderung der Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Mio. Euro spiegelt die
durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen wider. Gegenläufig wirkten die Abschreibungen auf die
erworbenen Markenrechte (0,9 Mio. Euro).
Der Anstieg der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrifft hauptsächlich Restrukturierungsaufwendungen und die Kosten der beiden Kapitalerhöhungen.
Im Jahre 2004 ergab sich im Gegensatz zum Vorjahr ein negativer Saldo aus Zinserträgen und
Zinsaufwendungen von 0,9 Mio. Euro.
Das negative Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 10,7 Mio. Euro verbesserte sich
gegenüber dem Vorjahr um 30,3 Mio. Euro.
Der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2004 belief sich auf 10,7 Mio. Euro nach einem Jahresfehlbetrag
von 42,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Vermögens- und Finanzlage
Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Bilanzsumme um 22,8 Mio. Euro auf 61,9 Mio. Euro.
Das Anlagevermögen stieg in 2004 um 23,6 Mio. Euro auf 60,2 Mio. Euro hauptsächlich durch die von der
Loewe Opta GmbH gekauften Markenrechte in Höhe von 23,0 Mio. Euro. Das Umlaufvermögens ist um 0,7
Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro gesunken.
Durch die Beteiligung von Sharp im Juni 2004 erhöhte sich das Eigenkapital um 4,3 Mio. Euro. Dagegen
steht eine Reduzierung des Eigenkapitals durch den Jahresfehlbetrag von 10,7 Mio. Euro. Insgesamt hat sich
das Eigenkapital um 6,4 Mio. Euro auf 14,0 Mio. Euro reduziert. Der hohe Anstieg der Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen resultiert mit 19,7 Mio. Euro aus dem Darlehen der Loewe Opta
GmbH an die Muttergesellschaft, sowie der Übernahme des Verlustes der Loewe Opta GmbH in Höhe von
13,1 Mio. Euro. Zur Finanzierung der Gesellschaft wurden neben den Darlehen der Loewe Opta GmbH auch
Bankkredite in Höhe von 5,3 Mio. Euro in Anspruch genommen. Die Rückstellungen erhöhten sich um 0,6
Mio. Euro auf 8,6 Mio. Euro. Der Anstieg resultiert vornehmlich aus den voraussichtlichen Kosten der
Kapitalerhöhung.
52
Kapitalflussrechnung
2004
Mio. EUR
Vorjahr
Mio. EUR
-10,7
0,2
1,0
-0,2
-41,0
0,2
0,1
0,1
-9,7
-40,6
0,6
0,7
0,0
1,3
1,5
-0,6
0,3
1,2
-8,4
-39,4
-24,6
-24,6
-0,1
-0,1
-33,0
-39,5
Zufluss aus der Kapitalerhöhung
Abfluss aus der Dividendenzahlung
Aufnahme des Darlehens der Loewe Opta GmbH *)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
4,3
0,0
23,3
27,6
0,0
-6,1
25,5
19,4
Veränderung des Finanzmittelbestands
-5,4
-20,1
0,1
0,2
-5,3
-19,9
0,0
-5,3
-5,3
0,1
0,0
0,1
A. Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Erhöhung der Pensionsrückstellungen
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Ertragsteuerzahlungen
Cashflow vor Änderung Nettoumlaufvermögen
Abnahme (+) / Zunahme (-) übrige Aktiva
Abnahme (-) / Zunahme (+) der anderen Rückstellungen
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Lieferungsverbindlichkeiten und übrigen Passiva
Änderung Nettoumlaufvermögen
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
B. Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände,
Sachanlagen und Finanzanlagen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
C. Freier Cashflow
D. Finanzierungstätigkeit
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes:
Flüssige Mittel
Kurzfristige Bankschulden
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
*)
Aufgrund der Verschmelzung der Loewe Pensions-GmbH auf die Loewe Opta GmbH wurden die im Vorjahr getrennt
ausgewiesenen Darlehensbeträge zusammengefasst.
Da die Darlehen der Loewe Opta GmbH an die Loewe AG überwiegend Finanzierungscharakter haben, erfolgt der
Ausweis dieser Darlehen in beiden Gesellschaften ab 2004 unter Finanzierungstätigkeit. Der Vorjahresausweis wurde deshalb
entsprechend angepasst.
Cashflow
Der negative Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 8,4 Mio. Euro lag in 2004 um 31,0 Mio. Euro
besser als im Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf das im Vorjahresvergleich bessere Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zurückzuführen.
53
Die hohen Investitionen in 2004 spiegeln im Wesentlichen den Erwerb der Markenrechte von der Loewe Opta
GmbH in Höhe von 23 Mio. Euro wider. Darüber hinaus wirkte sich die Einlage für eine Kapitalrücklage bei
der Loewe Italiana mit 1,5 Mio. Euro aus.
Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit von 27,6 Mio. Euro resultiert im Saldo aus der
Kapitalerhöhung um 4,3 Mio. Euro und der Aufnahme eines Darlehens von 23,3 Mio. Euro von der Loewe
Opta GmbH.
Der Finanzmittelbestand verminderte sich um 5,4 Mio. Euro auf -5,3 Mio. Euro.
Mitarbeiterzahl deutlich rückläufig
Das in 2003 eingeleitete Restrukturierungsprogramm umfasst eine Anpassung der Mitarbeiterbasis an das
deutlich reduzierte Geschäftsvolumen. In 2004 beschäftigte die Loewe AG durchschnittlich 24 Mitarbeiter. Im
Rahmen des Restrukturierungsprogramms wurden in 2004 7 Stellen abgebaut. Neben der natürlichen
Fluktuation wurden verstärkt Altersteilzeitregelungen und Teilzeitvereinbarungen genutzt, um die
Personalstärke sozialverträglich abzubauen.
Risiken der künftigen Entwicklung
Risikomanagement bei Loewe
Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum konsequenten Umgang mit Risiken ist ein
durchgängiges Risikobewusstsein in allen Unternehmensbereichen Voraussetzung. Sämtliche
Führungskräfte sind als Risikoverantwortliche sensibilisiert, Risiken im Geschäftsalltag zu erkennen und
geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung, -reduzierung oder -beherrschung einzuleiten.
Das Risikomanagementsystem von Loewe zielt auf eine systematische Identifizierung, Bewertung,
Dokumentation und Kontrolle von Risiken ab. Dabei werden Einzelrisiken nach fest definierten
Risikobereichen erfasst und deren Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt.
Die Einzelrisiken sind je nach Grad der Erhebungs- und Bewertungsmethoden quantitativer oder qualitativer
Natur. Hinsichtlich der quantitativen Risiken erfolgt die Ermittlung eines monetären Schadens in Form des so
genannten Bruttorisikos. Durch Bewertung geeigneter Sicherungsmaßnahmen und Einschätzung von
Eintrittswahrscheinlichkeiten wird das verbleibende Nettorisiko ermittelt.
Im Rahmen der Risikoüberwachung wird die Effizienz der Gegenmaßnahmen überprüft sowie deren
Durchführung überwacht. Gerade in Zeiten des Marktumbruches und Paradigmenwechsels hin zu
Flachdisplaygeräten hat Loewe sein Projektmanagement und -controlling verbessert, um neue
Entwicklungsprojekte effizienter zwischen Vertrieb, Entwicklung hin bis zur Fertigung zu koordinieren und
flexibler auf Änderungen reagieren zu können.
Darüber hinaus wird die ganzheitliche Betrachtung von Risiken und Chancen ergänzt durch das bei Loewe
bestehende Controllingsystem. Unterstützt durch ein transparentes Berichtswesen werden frühzeitig
Abweichungen bei wesentlichen Eckdaten erkannt, so dass notwendige Maßnahmen eingeleitet bzw.
operative Änderungen durchgeführt werden können. Damit einher geht eine regelmäßige Berichterstattung
an Vorstand, Aufsichtsrat und Managementebene. So wird sichergestellt, dass die Entscheidungsträger
umfassend über Zielerreichung sowie Veränderungen bei Markt- und Absatzgegebenheiten informiert
werden, die die Unternehmensentwicklung maßgeblich beeinflussen können.
Trotz derartiger Maßnahmen können Risiken niemals vollständig ausgeschlossen werden. Im Rahmen der
Geschäftstätigkeit wird der Loewe-Konzern mit verschiedenen Risikofeldern konfrontiert:
Rückläufiges Geschäftsvolumen bei Bildröhrengeräten
Die Marktentwicklung in 2004 zeigt, dass die zunehmende Substitution traditioneller Bildröhrenfernseher
durch Flachdisplaygeräte schnell voranschreitet und der Markt für hochwertige Bildröhrengeräte in Europa
stark rückläufig ist. In absehbarer Zeit wird diese Gerätekategorie ausschließlich im Niedrigpreissegment
angesiedelt sein, da die Kunden immer weniger bereit sein werden, für hochwertige Röhrengeräte eine
Preisprämie zu bezahlen. Loewe geht allerdings davon aus, dass zumindest in den folgenden beiden
Geschäftsjahren noch Umsatz- und Ergebnisbeiträge mit Bildröhrengeräten erzielbar sind.
Eine Abschätzung, wie lange dieses Segment profitabel betrieben werden kann, ist schwierig. Darüber
hinaus wird damit gerechnet, dass ab Mitte 2005 deutlich verkürzte Bildröhren verfügbar sind, die schlankere
Bildröhrengeräte mit einer merklich geringeren Bautiefe ermöglichen.
Für Loewe besteht das Risiko, dass sich das Geschäftsvolumen mit Bildröhrengeräten schneller reduziert als
bisher angenommen. Dies hätte zur Folge, dass die fehlenden Deckungsbeiträge das Ergebnis negativ
beeinflussen und durch zusätzliches Geschäftsvolumen mit Flachdisplay Produkten z.B. für Sharp
ausgeglichen werden müssten.
Für Loewe ist es deshalb entscheidend, die Umsatzpotenziale unter Sicherstellung einer reduzierten
Premiumpositionierung bei Bildröhrengeräten bestmöglich auszuschöpfen. Der Einsatz von Ressourcen für
diese Produktkategorie wird auf ein notwendiges Minimum beschränkt. Die Zahl der Produkte und Varianten
wird weiter reduziert werden, um die Kostenstruktur zu verbessern. Es werden alle Kostenelemente
54
eliminiert, die vom Kunden nicht honoriert werden, wobei sicherzustellen ist, dass sich Loewe Produkte
weiterhin von den Massenprodukten differenzieren.
Wettbewerbsfähiges Flachdisplaysortiment
Der Markt für Fernsehgeräte mit Flachdisplays ist in 2004 deutlich angestiegen und repräsentiert fast 40%
des Gesamtmarktes. Gleichzeitig ist die Erosion der Verkaufspreise mit teilweise über 30% pro Jahr
besonders stark ausgeprägt. Der Marktanteil von Loewe liegt in diesem Segment in Europa noch unter 2%
gegenüber 6% bei Bildröhrengeräten.
Loewe muss in diesem dynamischen Marktsegment überproportional schnell wachsen und seine
Marktbedeutung erhöhen. Denn nur durch ein schnell steigendes, profitables Geschäftsvolumen in diesem
Bereich können die rückläufigen Umsatz- und Ergebnisbeiträge bei Bildröhrengeräten kompensiert werden.
Für Loewe besteht folglich das Risiko, dass es nicht in ausreichendem Maße gelingt, ein wettbewerbsfähiges
Produktsortiment mit Flachdisplays zu positionieren, welches die geplanten Umsatz- und Ergebnisbeiträge
liefert.
Loewe begegnet diesem Risiko mit der Entwicklung und Einführung einer breiteren Produktpalette von
Flachdisplaygeräten. In 2004 wurden erste großformatige LCD Fernsehgeräte in den Markt eingeführt, die in
2005 konsequent durch weitere Modelle ergänzt werden. Dabei liegt ein entscheidender Schwerpunkt auf der
Umsetzung kostenoptimierter Produktkonzepte und die Schließung von Sortimentslücken im preislichen
Einstiegsbereich.
Darüber hinaus ist die engere Kooperation mit Sharp hilfreich, um die Herausforderungen in diesem Bereich
zu meistern. Denn der Zugang zu hochwertigen LCD Panels, die gemeinsamen Entwicklungsaktivitäten und
die geplante Fertigung von LCD Geräten für Sharp sind wichtige Bausteine für eine stärkere
Wettbewerbsposition von Loewe bei Flachbildfernsehgeräten.
Premiumpositionierung im Flachdisplaymarkt
Die im Vergleich zu Bildröhrengeräten noch hohen Preise für großformatige Flachdisplaygeräte eröffnen
Anbietern von Premiumgeräten nur begrenzte Möglichkeiten durch besonders hochwertige Geräte höhere
Verkaufspreise bei akzeptablen Mindestabsatzmengen zu generieren. Mit zunehmender Reife des
Flachgerätemarkts werden das Preisniveau insgesamt niedriger sein und die Kriterien, die es Loewe im
reifen Bildröhrengerätemarkt erlaubten, sich deutlich vom Wettbewerb zu differenzieren, wieder an
Bedeutung gewinnen. In der Zwischenzeit besteht für Loewe das Risiko, dass das Zielsegment der gut
ausgestatteten und hochwertigen Flachdisplaygeräte vergleichsweise geringe Marktbedeutung haben wird
und folglich das Umsatzpotenzial und die preislichen Differenzierungsmöglichkeiten für Loewe begrenzt sein
könnten.
Loewe wird sich daher in dieser Übergangsphase stärker auf die Vermarktung von Flachdisplaygeräten
konzentrieren, die eine geringere Preisprämie erzielen als dies bei stärker differenzierten Bildröhrengeräten
in einem reifen Marktumfeld der Fall war. Mit zunehmendem Reifegrad des Flachbildmarktes werden die
Möglichkeiten für eine stärkere preisliche Differenzierung und folglich auch eine Margenverbesserung
zunehmen.
Denn auch bei flachen Fernsehgeräten gibt es viele Differenzierungsmöglichkeiten. Das Produktdesign wird
weiterhin ein maßgebliches Unterscheidungs- und Positionierungskriterium gegenüber Produkten des
Wettbewerbs sein. Entsprechend werden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten durch Flexibilität und
Modularisierung auch im äußeren Erscheinungsbild der Produkte einen größeren Stellenwert gewinnen.
Darüber hinaus werden durch die modulare Aufrüstbarkeit der Loewe Produkte (integrierte Internetnutzung,
Harddisk-Recording oder die flexible Anbindung digitaler Geräte)
dem Kunden individuelle und
maßgeschneiderte Lösungen bereitgestellt.
Erarbeiten technologischer Differenzierungspotenziale
Die erfolgreiche Premiumpositionierung bei Flachdisplaygeräten setzt voraus, dass bei wesentlichen
Produkteigenschaften, wie z.B. Bild- und Tonqualität, Bedienbarkeit oder Systemfähigkeit, objektivierbare
Wettbewerbsvorteile vorliegen. Zwar können Technologiepositionen, die es Loewe erlaubten besonders
hochwertige Bildröhrengeräte herzustellen, zum Teil auf Flachbildgeräte übertragen werden, wie zum Beispiel
Systemfähigkeit, einfache Bedienerführung und hohes Qualitätsniveau. Dagegen erfordert beispielsweise die
Sicherstellung einer hervorragenden Bildqualität die Erarbeitung zusätzlicher Technologiepositionen.
Für Loewe besteht das Risiko, dass insbesondere nach dem erfolgten Personalabbau nicht genügend
Ressourcen zur Verfügung stehen, um technische Differenzierungspotenziale nachhaltig zu generieren.
Seit Jahren konzentriert sich die Loewe Entwicklungstätigkeit deshalb auf die Entwicklungsbereiche, die
Loewe Differenzierungspotenziale eröffnen. Module und Komponenten werden extern beschafft, wenn es
durch eigene Anstrengungen nicht möglich ist ein aus Kundensicht besseres Ergebnis zu erreichen. Darüber
hinaus ist die zwischenzeitlich begonnene Entwicklungskooperation mit Sharp sehr hilfreich, da gemeinsame
Chassis Plattformen entwickelt werden, die es Sharp und Loewe ermöglichen schneller und wirtschaftlicher
die gewünschten Entwicklungsergebnisse zu generieren. Der Zugang zu den Sharp Entwicklungsressourcen
55
bei LCD Panels bietet darüber hinaus gute Voraussetzungen das gemeinsame Ziel einer bestmöglichen
Bildqualität zu realisieren. Auf Basis der gemeinsam entwickelten Chassis Plattformen in Kombination mit der
modernen Display Technologie von Sharp können sich Sharp und Loewe stärker darauf konzentrieren
hieraus markenspezifische Produkte abzuleiten.
Weiterhin wird versucht, die bestehenden Kontakte zu Instituten, Universitäten und Forschungseinrichtungen
bedeutender Unternehmen intensiver zu nutzen und auszubauen.
Attraktive Beschaffungskonditionen und Materialverfügbarkeit
Das stark rückläufige Fertigungs- und Einkaufsvolumen bei Bildröhrengeräten und das noch vergleichsweise
kleine Volumen bei Flachdisplaygeräten von Loewe erschweren das Erreichen attraktiver
Einkaufskonditionen und einer stetigen Materialverfügbarkeit im Falle von Allokationen. Zwar sind aus
heutiger Sicht weder bei Bildröhren noch bei Flachdisplays Lieferengpässe zu erkennen, doch könnte eine
Knappheitsphase folgen, die zu einer höheren Preisvolatilität führt. Diese Rahmenbedingungen könnten die
Beschaffungskonditionen sowie die Materialverfügbarkeit zukünftig belasten.
Loewe begegnet dieser Problematik durch konsequente Bündelung von Volumen auf Schlüssellieferanten,
Reduktion der Produkte und Varianten, Weiterentwicklung elektronischer Beschaffungssysteme zur
Reduzierung von Prozesskosten beim Lieferanten sowie Qualifizierung alternativer Bauteile und Lieferanten.
Auch in diesem Bereich ist die Kooperation mit Sharp vorteilhaft, da Sharp eine internationale Führungsrolle
in der Herstellung von LCD TV Panels höchster Qualität zukommt. Da Loewe in der Auswahl seiner
Panellieferanten keinerlei vertraglichen Bindungen unterliegt, steht Sharp hier im Wettbewerb mit alternativen
Lieferanten. Weiterhin erfolgt ein konsequenter Ausbau bestehender Einkaufskooperationen sowie die
kontinuierliche Abstimmung des Mengenbedarfs direkt mit den Zulieferunternehmen und deren
Partnerorganisationen.
Produktqualität und Minimierung der Haftungsrisiken
Insbesondere für Premiumanbieter ist ein hoher Standard bei der Zuverlässigkeit und Qualität der Produkte
entscheidend. Bei Bildröhrengeräten ist die Erreichung hoher Qualitätsziele in den letzten Jahren schwieriger
geworden, da Maßnahmen zur Performance-Steigerung zu größerer Belastung der verwendeten
Bauelemente führten. Trotz konsequenter Maßnahmen zur Qualitätssicherung haben sich die Feldausfälle
bei Bildröhrengeräten erhöht. Generell betreffen die wesentlichen Fehlerursachen die verwendeten
Bildröhren, Zeilentrafos oder die Lötung.
Dagegen dürfte der steigende Anteil der Flachdisplayprodukte konzeptbedingt ein höheres Qualitätsniveau
ermöglichen. Dies umso mehr, als die aktuellen Gerätegenerationen mit optimierten Chassis ausgerüstet
werden, die im Gegensatz zu einigen Vorläuferprodukten auf vergleichsweise großer Stückzahl ausgelegt
sind.
Loewe hat seit Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, die Qualität der Produkte in
der Fertigung und im Markt sicherzustellen. Im Rahmen von formalisierten Bewertungen werden
beispielsweise in den Null- und Pilotserien intensive Tests durchgeführt. Auf diese Weise lassen sich
Möglichkeiten der frühzeitigen Gegensteuerung schaffen und Folgefehler vermeiden. Im Softwarebereich
treten verstärkt ausgereifte Standardkomponenten an die Stelle individueller Lösungen. Für ein optimales
Zusammenspiel mit der Hardware werden Synchronisationspunkte in der Hardware-Software-Entwicklung
definiert und ausgewertet. Darüber hinaus wird eine ganzheitliche Lieferantenbewertung für bestmögliche
Qualität des Zuliefermaterials nach spezifischen und fest definierten Qualitätskriterien vorgenommen.
Grundlage dieser Bewertung ist eine intensive Lieferantenbetreuung im Sinne von Produkt-/Systemaudits
und Vor-Ort-Abnahmen beim Lieferanten.
Vertrieb durch eigene Auslandsgesellschaften
In den Ländern Benelux, Italien, Frankreich und Österreich erfolgt der Vertrieb von Loewe Produkten über
eigene Tochtergesellschaften, in allen anderen Ländern durch unabhängige Distributionsgesellschaften. Der
Vorteil eigener Distributionsgesellschaften liegt in höheren Verkaufserlösen und einer direkteren Beziehung
zum Kunden. Dem steht ein höheres operatives Risiko gegenüber, da die zusätzlichen Fixkosten der
Vertriebsorganisation weitestgehend unabhängig vom erreichten Absatzvolumen anfallen.
Zur Begrenzung dieses Risikos wird durch die Direktbelieferung der Kunden in Italien, Frankreich und
Österreich auf kostspielige dezentrale Lagerhaltung verzichtet. Wesentliche administrative Funktionen
werden in Deutschland zentralisiert, um die Fixkosten in den Auslandsgesellschaften zu reduzieren.
Quartalsweise finden Treffen mit den Länderverantwortlichen statt, um Fehlentwicklungen frühzeitig zu
erkennen und um Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Deckung des Finanzbedarfs
In 2004 wurden zwei Kapitalerhöhungen bei der Loewe AG initiiert, die in Summe das Eigenkapital von
Loewe um mehr als 20 Mio. Euro erhöhten. Darüber hinaus haben sich die Finanzierer von Loewe Ende
2004 bereit erklärt, die Finanzierungsvereinbarungen bis zum 28. Februar 2006 zu verlängern, so dass aus
heutiger Sicht die Finanzierung von Loewe sichergestellt ist. Wesentliche Voraussetzung für diese
56
Einschätzung ist, dass die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen in 2005 die geplante Wirkung zeigen
werden und ein Ergebnis erreicht wird, das in der Größenordung eines ausgeglichenen EBIT liegt.
Währungsrisiken
Das Währungsrisiko ist trotz der internationalen Ausrichtung des Loewe Konzerns als moderat zu
bezeichnen, da der überwiegende Anteil der Auslandsumsätze in Euro fakturiert wird. Risiken bestehen
lediglich aus dem steigenden Einkaufsvolumen bei Flachdisplays, die in Japanischen Yen abgerechnet
werden. Diesen Währungskursrisiken wird teilweise mit dem Einsatz kurssichernder Finanzinstrumente
begegnet.
Ereignisse nach Geschäftsjahresende
Die am 09. Dezember 2004 angekündigte Kapitalerhöhung der Loewe AG von bis zu 2,8 Mio. Aktien wurde
am 01. Februar 2005 in das Handelsregister eingetragen. Insgesamt wurden 2,5 Mio. Aktien ausgegeben
und ein Mittelzufluss von 16,5 Mio. Euro erzielt.
Ausblick
Der Markt für Unterhaltungselektronik soll im laufenden Geschäftsjahr weiterhin moderat wachsen. In dem
für Loewe entscheidenden Segment der Fernsehgeräte soll sich in 2005 der Substitutionsprozess in Richtung
der Flachdisplaygeräte fortsetzen. Die ausgeprägte Preiserosion dürfte auch in 2005 anhalten. Der Umsatz
im noch dominierenden Marktsegment der Fernsehgeräte mit Bildröhre wird weiter sinken. Die hochwertigen
und hochpreisigen Bildröhrengeräte werden hiervon besonders stark betroffen sein.
Nachdem die Loewe AG sehr stark vom operativen Geschäft der Loewe Opta GmbH abhängt, beziehen sich
die Aussagen grundsätzlich auf dieses Geschehen.
Der weitere Ausbau des Flachdisplaysortimentes in 2005 und die auf Jahresbasis volle Verfügbarkeit der in
2004 eingeführten Produkte werden die Wettbewerbsfähigkeit von Loewe im Flachbildsegment stärken.
Schwerpunkt der Produktneueinführungen im ersten Halbjahr 2005 ist die Schließung der Sortimentslücken
in der LCD 26“ und 32“ Einstiegsklasse durch zwei neue Produkte in der Concept Familie. Im 42“ PlasmaSegment wird zwischen dem Spheros und dem Concept ein mittelpreisiges Produkt der Xelos Linie
positioniert, um das Loewe Marktpotenzial bei Plasmageräten stärker abzuschöpfen. Beginnend im ersten
Quartal werden die Xelos Produkte auf
eine „Electronic on board“ Version umgestellt, um
Kostensenkungspotenziale zu realisieren. Im zweiten Halbjahr erfolgt diese Ökonomisierung auch für die
Spheros Familie. Die wichtigste Produktneueinführung zur IFA wird eine neue Produktfamilie darstellen, die
eine größtmögliche Individualisierung der Produkte zulässt und aufgrund einer gemeinsamen Plattform mit
der Concept Linie Kostenvorteile bietet.
Insgesamt sollte es in 2005 gelingen, dass der Umsatzzuwachs mit Loewe Flachdisplaygeräten den
erwarteten Rückgang bei Bildröhrengeräten leicht überkompensiert. Darüber hinaus ist im Rahmen der
engeren Kooperation mit Sharp geplant, Sharp Flachdisplaygeräte durch Loewe in Kronach herzustellen.
Neben der verbesserten Auslastung der Produktionskapazitäten wird durch das gemeinsame
Entwicklungszentrum mit Sitz in Kronach ermöglicht, dass Loewe Produkte noch schneller zur Marktreife
gebracht werden und trotz des Ausbaus der Entwicklungsaktivitäten durch die Sharp-Partnerschaft der auf
Loewe entfallende Kostenanteil sinken wird.
Das im letzten Jahr für 2005 angekündigte Kostensenkungsprogramm wird konsequent fortgesetzt. Neben
der reduzierten Beschäftigtenzahl wirkt sich der für die Jahre 2005 und 2006 geschlossene
Sanierungstarifvertrag, der einen rund 10%-igen Lohn- und Gehaltsverzicht umfasst positiv aus. Die
restlichen Einsparungen betreffen niedrigere Werbeausgaben und sonstige Sachkostensenkungen.
Die Investitionsausgaben werden in 2005 weiter reduziert und sich weitgehend auf Werkzeuge für neue
Produkte konzentrieren. Alle sonstigen Investitionen werden auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt.
Nachdem in den Jahren 2003 und 2004 in deutlichem Umfang Stellen bei Loewe abgebaut wurden, ist für
2005 nur noch ein moderater Rückgang der Mitarbeiterzahlen geplant. Die hierfür erforderlichen Maßnahmen
sind bereits definiert und befinden sich in der Umsetzungsphase. Im direkten Bereich sind aus heutiger Sicht
in 2005 keine Anpassungen erforderlich, da der Kapazitätsbedarf durch die Sharp Aufträge im zweiten
Halbjahr über flexible Arbeitszeitmodelle ausgeglichen wird.
Durch die seit Ende letzten Jahres realisierten Kapitalerhöhungen bei der Loewe AG um mehr als 20 Mio.
Euro und die zum Jahresende 2004 erfolgte Verlängerung der Finanzierungsvereinbarungen ist die
Finanzierung von Loewe sichergestellt. Wesentliche Voraussetzung für diese Einschätzung ist, dass die
eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen in 2005 die geplante Wirkung zeigen werden und die
Ergebnisziele für 2005 im wesentlichen erreicht werden.
Wegen der weiter steigenden Bedeutung der Marke und des Premiumsegments im Flachdisplay-TV-Markt
erwartet Loewe in 2005 eine leichte Zunahme des Umsatzes mit Loewe Produkten. Beginnend im zweiten
Halbjahr wird ein Umsatzvolumen mit Sharp in Höhe von rund 50 Mio. Euro erwartet. Mit diesem erweiterten
57
Geschäftsvolumen und den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen wird für das laufende Geschäftsjahr
ein deutlich verbessertes Ergebnis erwartet.
Kronach, den 03. März 2005
Der Vorstand
Dr. R. Hecker
Dr. B. Bamberger
G. Schaas
58
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Loewe AG für
das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2004 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung
von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handeisrechtlichen Vorschriften liegen in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung
und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von
der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Mönchengladbach, den 4. März 2005
Abstoß & Wolters OHG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Straaten
Wirtschaftsprüfer
Cramer
Wirtschaftsprüfer
59
DREI-JAHRES-ÜBERSICHTEN KONZERN LOEWE AG (IFRS) FÜR DIE GESCHÄFTSJAHRE ZUM 31.
DEZEMBER 2004, 31. DEZEMBER 2003 UND 31. DEZEMBER 2002
Die nachfolgend auf den Seiten 61 bis 63 abgebildeten Finanzdaten stellen Auszüge aus den auf der
Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschlüssen der
Loewe AG für die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2002, 31. Dezember 2003 und 31. Dezember 2004 dar.
Die Angaben der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung zum Geschäftsjahr
2002 sind dem Konzernabschluss 2002 der Loewe AG entnommen und sind nicht Bestandteil der
vergleichenden Darstellung des Konzernabschlusses 2004 gewesen.
Abstoß & Wolters hat die Konzernabschlüsse sowie die Konzernlageberichte für die Geschäftsjahre zum
31. Dezember 2002, zum 31. Dezember 2003 sowie zum 31. Dezember 2004 gemäß den deutschen
Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Betrachtung der
International Standards on Auditing (ISA) geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen.
Der vollständige Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember
2004 einschließlich des Bestätigungsvermerks ist auf den Seiten 64 ff. abgebildet.
60
Konzernbilanz der Loewe AG nach IFRS zum 31. Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2003 und 31. Dezember 2002)
AKTIVA
31.12.2004
31.12.2003
31.12.2002
T-Euro
T-Euro
T-Euro
PASSIVA
31.12.2004
31.12.2003
31.12.2002
T-Euro
T-Euro
T-Euro
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Anlagevermögen*)
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen, Gesamt
6.121
44.331
772
51.224
9.389
52.975
255
62.619
10.250
56.956
236
67.442
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Andere kurzfristige Forderungen
Liquide Mittel
Umlaufvermögen, Gesamt
Latente Steuerforderungen
Vermögenswerte des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe
AKTIVA
Kapitalrücklage
Andere Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn/-verlust
Eigenkapital, Gesamt
Anteile in Fremdbesitz
Umlaufvermögen*)
36.403
51.753
6.114
2.051
96.321
43.100
69.070
2.831
2.661
117.662
54.632
81.447
4.463
3.717
144.259
24.916
15.191
87
12
5.041
52
172.473
200.513
211.840
7.877
7.177
7.177
11.718
0
-199
19.396
38.300
0
-773
44.704
45.358
10.500
17.508
80.543
997
1.188
1.167
36.232
7.271
0
43.400
86.903
27.105
6.875
2.095
47.319
83.394
28.170
1.000
0
47.764
76.934
10.483
21.688
31.969
64.140
9.952
21.354
38.693
69.999
3.350
26.285
22.921
52.556
1.037
1.228
640
172.473
200.513
211.840
Bedingtes Kapital Tsd.Euro 398 (2003 Tsd.Euro 398, 2002 Tsd.Euro 398)
Rückstellungen*)
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Latente Steuerverbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen, Gesamt
Verbindlichkeiten*)
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten, Gesamt
Rückstellungen und Verbindlichkeiten des
aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe
PASSIVA
* Angaben für 2004 und 2003 ohne USA, für 2002 inkl. USA.
61
Gewinn- und Verlustrechung der Loewe AG nach IFRS für die Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31.
Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 und 1. Januar 2002 bis
31. Dezember 2002 )
Tsd. Euro
Umsatzerlöse
Aufzugebender Geschäftsbereich
Fortzuführender Geschäftsbereich
2004
%
100,0
288.921
-5.694
283.227
-228.666
-85,4
39.144
Marketing- und Vertriebskosten
%
%
100,0
385.593
-9.426
376.167
-229.020
-80,9
-270.670
-72,0
14,6
54.207
19,1
105.497
28,0
-59.036
-22,0
-69.175
-24,4
-74.783
-19,9
Allgemeine Verwaltungskosten
-7.340
-2,8
-8.795
-3,1
-10.944
-2,9
Sonstige betriebliche Erträge
18.487
6,9
8.402
3,0
8.268
2,2
-17.240
-6,4
-11.639
-4,1
-7.656
-2,0
227
0,1
106
0,1
171
0,1
-25.758
-9,6
-26.894
-9,4
20.553
5,5
234
0,1
259
0,1
313
0,1
-6.620
-2,5
-2.839
-1,0
-2.075
-0,6
-32.144
-12,0
-29.474
-10,3
18.791
5,0
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
des aufzugebenden Geschäftsbereichs
-8.054
-3,0
-6.418
-2,3
0
0,0
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
-40.198
-15,0
-35.892
-12,6
18.791
5,0
10.801
4,0
6.174
2,2
-7.624
-2,0
-29.397
-11,0
-29.718
-10,4
11.167
3,0
-29
0,0
-21
0,0
-264
-0,1
-29.426
-11,0
-29.739
-10,4
10.903
2,9
Herstellungskosten der zur Erzielung
der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen*)
Bruttoergebnis vom Umsatz
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Erträge aus Beteiligungen
EBIT des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Jahresfehlbetrag vor Ergebnisanteilen Dritter
Anderen Gesellschaftern zustehendes Ergebnis
Konzernjahresüberschuß/-fehlbetrag
Verlust-/Gewinnvortrag
Dividendenzahlung
Entnahmen aus Kapitalrücklage
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
Konzernbilanzgewinn/-verlust
*
272.960
-5.150
267.810
2002
2003
-773
17.508
17.690
0
-6.100
-6.085
30.000
17.558
0
0
0
-5.000
-199
-773
17.508
-21.363
-23.305
10.903
-2,71
-3,25
1,52
-2,84
-3,25
1,52
-2,58
-3,08
1,44
7.876.600
7.526.600
8.275.000
7.176.600
7.176.600
7.575.000
7.176.600
7.159.133
7.575.000
100,0
die nachfolgenden Positionen bis einschließlich Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten
für 2004 und 2003 nur Angaben für den fortzuführenden Geschäftsbereich ohne USA,
für 2002 Angaben für den fortzuführenden Geschäftsbereich inkl. USA
Konzernjahresfehlbetrag
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Unverwässertes Ergebnis je Aktie**
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Unverwässertes Ergebnis je Aktie***
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Verwässertes Ergebnis je Aktie****
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
** Zahl der ausgegebenen Aktien zum 31.12.
*** Zahl der gemittelten Aktien nach IAS
**** Zahl der ausgegebenen Aktien und Optionen
62
Kapitalflussrechnung der Loewe AG nach IFRS für die Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2004
(mit Vergleichszahlen 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 und 1. Januar 2002 bis 31. Dezember
2002)
Fortzuführender Geschäftsbereich1)
Aufzugebende Geschäftsbereiche
Total
Tsd. Euro
2004
2003
2002
2004
2003
2002
2004
2003
-32.144
-29.474
18.791
-8.054
-6.418
25.351
-1.418
227
-411
25.075
-5
-1.065
387
20.989
-76
441
-8.674
202
0
0
-9
-8.395
-5.082
31.471
6.697
7.882
13.879
2002
0
-40.198
-35.892
18.791
131
0
0
-16
106
-812
0
0
25.553
-1.418
227
-420
25.206
-5
-1.065
371
21.095
-888
441
-8.674
-7.861
-6.303
-706
-16.256
-11.385
30.765
-9.503
2.899
751
6.644
9.596
8.633
-2.859
10.902
6.391
1.630
172
4.993
15.509
11.074
11.384
-3.919
761
-2.435
100
-795
-2.694
-3.819
-34
-5.129
-971
15.686
-2.361
17.184
-6.888
-12.435
-291
4.338
-295
-167
-3.278
5.665
-1.262
20.024
-2.656
17.017
-10.166
-6.770
7.291
12.102
19.036
-3.523
-6.470
4.959
3.768
5.632
23.995
-14.769
-554
-20.594
-118
-26.173
-90
-18
0
-117
0
-157
0
-14.787
-554
-20.711
-118
-26.330
-90
2.737
0
100
91
93
80
51
0
20
0
966
0
2.788
0
120
91
1.059
80
-12.586
-20.521
-26.090
33
-97
809
-12.553
-20.618
-25.281
-5.295
-8.419
-7.054
-3.490
-6.567
5.768
-8.785
-14.986
-1.286
-220
4.118
0
-175
-3.225
0
0
-6.100
9.602
-6.042
129
490
-6.085
-766
0
0
0
0
0
3.225
0
0
0
0
6.042
0
0
0
0
0
-220
4.118
0
-175
0
0
0
-6.100
9.602
0
129
490
-6.085
-766
0
0
498
-2.540
-6.232
3.225
6.042
0
3.723
3.502
-6.232
-4.797
-10.959
-13.286
-265
-525
5.768
-5.062
-11.484
-7.518
Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
zuzüglich/abzüglich
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Buchgewinne(-) aus Anlagenverkäufen
Zunahme(+)/Abnahme(-) der Pensionsrückstellungen
Ertragsteuerzahlungen
Cashflow vor Änderung
Nettoumlaufvermögen
Zunahme(-)/Abnahme(+) der Vorräte
Abnahme(+) der Lieferungsforderungen und anderen Aktiva
Abnahme(-)/Zunahme(+) der
Sonstigen Rückstellungen
Abnahme(-) der Lieferungsverbindlichkeiten und anderen Passiva
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit
Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen
Erlöse aus dem Abgang von Immateriellen
Vermögensgegenständen und Sachanlagen
Erlöse aus dem Abgang von Finanzanlagen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Freier Cashflow
Finanzierungstätigkeit
Zunahme(+)/Abnahme(-) des Ausgleichspostens
für Anteile anderer Gesellschafter
Kapitalerhöhung
Dividendenzahlung
Tilgung(-)/Aufnahme(+) von Krediten
Interne Finanzierung
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelbestands
Zusammensetzung des
Finanzmittelbestands:
31.12.
2004
31.12.
2003
Liquide Mittel
Kurzfristige Bankschulden
Finanzmittelbestand
2.062
-25.462
-23.400
2.937
-21.275
-18.338
1)
Veränd.
04 zu 03
-875
-4.187
-5.062
31.12.
2002
3.742
-10.596
-6.854
Veränd.
03 zu 02
-805
-10.679
-11.484
für 2004 und 2003 nur Angaben für den fortzuführenden Geschäftsbereich ohne USA, für 2002 Angaben für den fortzuführenden Geschäftsbereich inkl. USA
63
* des fortzuführenden Geschäftsbereichs.
AKTIVA
172.473
12
17
Vermögenswerte des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe
24.916
36.403
51.753
6.114
2.051
96.321
6.121
44.331
772
51.224
T Euro
31.12.2004
16
12
13
14
15
11
Anhang
Nr.
Latente Steuerforderungen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Andere kurzfristige Forderungen
Liquide Mittel
Umlaufvermögen, Gesamt
Umlaufvermögen*)
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen, Gesamt
Anlagevermögen*)
AKTIVA
200.513
5.041
15.191
43.100
69.070
2.831
2.661
117.662
9.389
52.975
255
62.619
T Euro
31.12.2003
Bilanz zum 31. Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2003)
IFRS-KONZERNABSCHLUSS DER LOEWE AG ZUM 31. DEZEMBER 2004
Summe
PASSIVA
64
Rückstellungen und Verbindlichkeiten des
aufzugebenden Geschäftsbereichs
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten, Gesamt
Verbindlichkeiten*)
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Latente Steuerverbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen, Gesamt
Rückstellungen*)
25
24
20
21
22
23
172.473
1.037
10.483
21.688
31.969
64.140
36.232
7.271
0
43.400
86.903
997
Anteile in Fremdbesitz
7.877
T Euro
31.12.2004
11.718
-199
19.396
19
18
Anhang
Nr.
Kapitalrücklage
Bilanzverlust
Eigenkapital, Gesamt
Bedingtes Kapital Tsd.Euro 398 (Vorjahr Tsd.Euro 398)
Gezeichnetes Kapital
Eigenkapital
PASSIVA
200.513
1.228
9.952
21.354
38.693
69.999
27.105
6.875
2.095
47.319
83.394
1.188
38.300
-773
44.704
7.177
T Euro
31.12.2003
Gewinn- und Verlustrechung der Loewe AG nach IFRS für die Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31.
Dezember 2004 (mit Vergleichszahlen 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003)
Tsd. Euro
Anhang
Nr.
2004
Umsatzerlöse
Aufzugebender Geschäftsbereich
Fortzuführender Geschäftsbereich
1
272.960
-5.150
267.810
Herstellungskosten der zur Erzielung
der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen*)
2
Bruttoergebnis vom Umsatz
2003
%
%
100,0
288.921
-5.694
283.227
-228.666
-85,4
-229.020
-80,9
39.144
14,6
54.207
19,1
100,0
Marketing- und Vertriebskosten
3
-59.036
-22,0
-69.175
-24,4
Allgemeine Verwaltungskosten
4
-7.340
-2,8
-8.795
-3,1
Sonstige betriebliche Erträge
5
18.487
6,9
8.402
3,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen
6
-17.240
-6,4
-11.639
-4,1
227
0,1
106
0,1
-25.758
-9,6
-26.894
-9,4
234
0,1
259
0,1
-6.620
-2,5
-2.839
-1,0
-32.144
-12,0
-29.474
-10,3
-8.054
-3,0
-6.418
-2,3
-40.198
-15,0
-35.892
-12,6
10.801
4,0
6.174
2,2
-29.397
-11,0
-29.718
-10,4
-29
0,0
-21
0,0
-29.426
-11,0
-29.739
-10,4
Erträge aus Beteiligungen
EBIT des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
7
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
des aufzugebenden Geschäftsbereichs
8
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
9
Jahresfehlbetrag vor Ergebnisanteilen Dritter
Anderen Gesellschaftern zustehendes Ergebnis
Konzernjahresüberschuß/-fehlbetrag
Verlust-/Gewinnvortrag
Dividendenzahlung
Entnahmen aus Kapitalrücklage
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
Konzernbilanzgewinn/-verlust
*
-773
17.508
0
-6.100
30.000
17.558
0
0
-199
-773
die nachfolgenden Positionen bis einschließlich Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten
nur Angaben für den fortzuführenden Geschäftsbereich
Konzernjahresfehlbetrag
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Unverwässertes Ergebnis je Aktie**
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Unverwässertes Ergebnis je Aktie***
des fortzuführenden Geschäftsbereichs
** Zahl der ausgegebenen Aktien zum 31.12.
*** Zahl der gemittelten Aktien nach IAS
Zahl der ausgegebenen Aktien und Optionen
10
-21.363
-23.305
-2,71
-3,25
-2,84
-3,25
7.876.600
7.526.600
8.275.000
7.176.600
7.176.600
7.575.000
65
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2004
Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses
Der Konzernabschluss der Loewe AG ist gemäß § 292 a HGB nach den International Financial Reporting
Standards (IFRS) aufgestellt worden. Gegenüber dem Vorjahr blieben die angewandten
Rechnungslegungsgrundsätze unverändert.
Konsolidierungsprinzipien
Ansatz und Bewertung der in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden
erfolgen nach einheitlichen, gegenüber dem Vorjahr unveränderten Grundsätzen. Alle konzerninternen
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Umsätze und Leistungen, Erträge und Aufwendungen sowie
Zwischengewinne wurden eliminiert.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der
Beteiligungsbuchwerte mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt.
Für den vorliegenden Konzernabschluss wurden folgende, vom deutschen Handels- und Aktienrecht
abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze angewandt, die nach International Financial
Reporting Standards (IFRS) zwingend vorgeschrieben sind. Die angegebenen Paragrafen betreffen den
International Accounting Standard (IAS) in der jeweils aktuellen Fassung:
1. Bilanzierung von eigenen Entwicklungskosten als selbst geschaffene Immaterielle Vermögenswerte des
Anlagevermögens gemäß IAS 38.
2. Berücksichtigung von Latenten Steuern nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode gemäß IAS
12.
3. Bewertung der Pensionsrückstellungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit
Method) gemäß IAS 19.
4. In Anlehnung an IAS 19 Bewertung der Rückstellungen für Jubiläums- und Sterbegelder nach USamerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (FAS '87, Financial Accounting Standards Nr. 87) nach
der so genannten "Projected Unit Credit Method".
5. Separierung des aufzugebenden Geschäftsbereiches gemäß IAS 35.
6. Wertminderungsaufwendungen, soweit sie in der Gewinn- und Verlustrechnung oder direkt im
Eigenkapital erfolgt sind, gemäß IAS 32 und IAS 36.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind folgende Unternehmen mit einheitlichem Bilanzstichtag zum 31. Dezember
2004 einbezogen:
Gezeichnetes Kapital
Beteiligungshöhe
Mutterunternehmen
Loewe AG, Kronach
7.876.600,00 Euro
Tochterunternehmen
5
Loewe Opta GmbH, Kronach
23.010.000,00 Euro
99%
6
Loewe Telecom GmbH i. L., Kronach
Loewe Opta Benelux N.V./S.A., Antwerpen, Belgien
61.973,38 Euro
90%
Tochtergesellschaft der
Loewe Opta Benelux N.V./S.A.:
Loewe Opta Nederland B.V.
Nieuwegein, Niederlande
90.756,04 Euro
100%
(nicht eingefordertes Kapital
Euro 72.604,83)
5
Das 100%ige Tochterunternehmen der Loewe Opta GmbH, die Loewe Pensionsgesellschaft mbH, Kronach, (Kapital 30.000,00 Euro)
ist durch Vertrag vom 13. Juli 2004 mit Wirkung vom 01. Januar 2004 zur Aufnahme in die übernehmende Gesellschaft ohne
Kapitalerhöhung verschmolzen worden. Die Loewe Pensionsgesellschaft mbH ist mit Handelsregistereintragung vom 04. August 2004
erloschen.
6
Die Loewe Telecom GmbH i. L., Kronach, (Kapital 1.535.000,00 Euro) befand sich seit November 2002 in Liquidation. Die
Gesellschaft ist mit Handelsregistereintragung vom 30. Juni 2004 erloschen und wurde entkonsolidiert.
66
7
Loewe Opta, Inc. ,
City of Wilmington, County of
New Castle, Delaware, USA
734,16 Euro
Loewe France S.A.,
Strasbourg, Frankreich
Loewe Italiana S.r.l.,
Bozen/Verona, Italien
8
Loewe Austria GmbH ,
Wien, Österreich
1.000,00 US$
100%
150.000,00 Euro
75%
100.000,00 Euro
99%
35.000,00 Euro
100%
Währungsumrechnung
Alle konsolidierten Unternehmen - mit Ausnahme der Loewe Opta, Inc., USA, - gehören der Eurozone an. In
Anlehnung an IAS 21 wurde für die Währungsumrechnung in der Bilanz der Loewe Opta, Inc., USA, der
Briefkurs zum Bilanzstichtag (1 Euro = 1,3621 US$) und in der Gewinn- und Verlustrechnung der
Durchschnittskurs (1 Euro = 1,2462 US$) zugrunde gelegt.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die nachstehenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind gegenüber den im Vorjahr angewandten
unverändert geblieben. Die Gliederung des Konzernabschlusses steht im Einklang mit den EGBilanzrichtlinien. In Anwendung von IAS 35 wurden die durch die Einstellung der Aktivitäten Loewe USA
ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge als solche eines aufzugebenden Geschäftsbereiches separat
ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Die Bilanzierung und Bewertung des fortzuführenden Geschäftsbereiches Home Media Systems erfolgen
nach dem Going-Concern-Prinzip.
9
Immaterielle Vermögensgegenstände (11)
Software und andere Immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu den
Anschaffungskosten aktiviert und werden jeweils linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer
abgeschrieben.
Die Entwicklungskosten des Konzerns werden aktiviert, soweit sie die in IAS 38 genannten Voraussetzungen
erfüllen. Die Aktivierung erfolgt zu den für die einzelnen Projekte angefallenen Personal- und Sachkosten.
Die planmäßigen Abschreibungen werden linear verrechnet und entsprechen dem Zeitraum, in dem die
entwickelten Produkte voraussichtlich produziert und verkauft werden können.
Es werden folgende Abschreibungssätze angewandt:
Software
14 %
bis 66 %
Entwicklungskosten
33 %
bis 50 % p. a.
Sachanlagen (11)
Die Sachanlagen sind nach der Nettomethode dargestellt.
Bei der Erstkonsolidierung zum 31. Dezember 1997 wurden aufgrund eines Bewertungsgutachtens ermittelte
Stille Reserven bei Grundstücken und Gebäuden aufgedeckt und aktiviert. Stille Reserven in anderen
Positionen des Sachanlagevermögens lagen nicht vor. Technische Anlagen und Maschinen sowie andere
Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sind grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten
unter Berücksichtigung der Abschreibungen angesetzt.
Die Zugänge des Geschäftsjahres sind mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.
Die Gebäude werden über die erwartete Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Technische Anlagen,
Maschinen, andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden entsprechend der
wirtschaftlichen Nutzungsdauer teilweise linear und teilweise degressiv abgeschrieben. Für produktbezogene
7
Die Tochtergesellschaft in den USA hat in 2004 ihren Geschäftsbetrieb eingestellt. Bis zum Jahresende sind sämtliche
Vermögensgegenstände verwertet bzw. voll wertberichtigt. Der Jahresabschluss der Gesellschaft weist bedingt durch die Einstellung
des Geschäftsbetriebes einen Jahresfehlbetrag von 5,2 Mio. Euro (7,4 Mio. US$) und ein negatives Eigenkapital von 8,8 Mio. Euro
(12,0 Mio. US$) aus. Der Beteiligungswert und die Außenstände sind in voller Höhe abgeschrieben. Die bestehenden
Garantieverpflichtungen werden durch ein Service-Unternehmen erfüllt.
8
9
Die Tochtergesellschaft wurde Ende 2003 gegründet und betreut seit Anfang 2004 den Vertrieb Österreich.
Die Ziffern beziehen sich auf die jeweils in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung angegebenen Nummern.
67
Investitionen, bei denen damit zu rechnen ist, dass durch Verkürzung der Produktlaufzeiten oder
Reduzierung der Produktionsmengen die ursprünglich vorgesehenen Deckungen nicht realisiert werden,
wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,9 Mio. Euro vorgenommen. Bei Zugängen des
abnutzbaren Anlagevermögens wurde nur der Teil der Jahresabschreibung angesetzt, der dem Zeitraum
zwischen Anschaffung bzw. Herstellung und dem Ende des Jahres entspricht (pro rata temporis).
Anlagegüter mit Einzelanschaffungskosten unter 410 Euro werden sofort in voller Höhe abgeschrieben.
Für die planmäßigen Abschreibungen kommen folgende Abschreibungssätze zur Anwendung:
Gebäude
2,5 % bis
7%
Technische Anlagen und Maschinen
7 % bis
20 %
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
8 % bis
33 %
Finanzanlagen (11)
Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens sind mit den Anschaffungskosten oder den
niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Die Sonstigen Ausleihungen sind mit den um die Tilgungen
verminderten Anschaffungskosten angesetzt und soweit erforderlich individuell wertberichtigt.
Vorräte (12)
Die Vorräte sind zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten ausgewiesen. In den Herstellungskosten
sind neben Material- und Lohnkosten mit der Herstellung verbundene Material- und Fertigungsgemeinkosten
berücksichtigt. Bei der Ermittlung der Zuschlagssätze wurde eine Normalauslastung unterstellt. Für
ungängige Vorräte oder solche, bei denen die voraussichtlichen Veräußerungspreise nach Abzug der
Veräußerungskosten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht decken, werden entsprechende
Abwertungen vorgenommen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (13)
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zu den Nominalwerten unter Abzug individueller
Wertberichtigungen für Kreditrisiken ausgewiesen. Skonti, Zinsen und Bearbeitungskosten sind durch
pauschale Wertberichtigungen berücksichtigt. Währungsforderungen sind zum Entstehungskurs bzw.
niedrigeren Briefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.
Andere kurzfristige Forderungen (14)
Die anderen kurzfristigen Forderungen
Wertberichtigungen bilanziert.
sind
zu
Nominalwerten
unter
Abzug
von
individuellen
Liquide Mittel (15)
Der Kassenbestand und die Bankguthaben sind zum Nennwert bilanziert. Bankguthaben in Fremdwährung
werden mit dem Briefkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.
Latente Steuerforderungen (16)
Die Latenten Steuerforderungen sind entsprechend IAS 12 auf der Basis der Unterschiede zwischen
Konzernbilanz und Steuerbilanzen gebildet. Latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen werden aktiviert,
soweit eine Realisierung wahrscheinlich ist.
Der konzerneinheitliche Steuersatz beträgt 37,0% (Vorjahr 37,0%). Steuererhöhungen, die im Fall einer
Gewinnausschüttung von bisher nicht mit Körperschaftsteuer belastetem Eigenkapital entstehen würden,
werden von den Latenten Steuerforderungen nicht in Abzug gebracht. Aus Gründen der Steueroptimierung
sind derartige Gewinnausschüttungen nicht geplant.
Gezeichnetes Kapital (18)
Das Gezeichnete Kapital ist zum Nennwert ausgewiesen.
Rückstellungen (20-23)
Die Pensionsrückstellungen werden entsprechend IAS 19 (revised 2002) nach der „Projected Unit Credit
Method“ (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet.
Die Steuerrückstellungen beinhalten voraussichtlich zu zahlende Steuern. Der Ansatz von Latenten
Steuerverpflichtungen war nicht erforderlich.
Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit konkrete Verpflichtungen bestehen. Die Höhe der
Rückstellungen wird mit den wahrscheinlich eintretenden Beträgen angesetzt.
Langfristige Schulden (24)
Bankdarlehen und andere Verbindlichkeiten sind mit den Rückzahlungsbeträgen angesetzt.
68
Kurzfristige Schulden (24)
Für die Kurzfristigen Verbindlichkeiten kommen ebenfalls die Rückzahlungsbeträge zum Ansatz.
Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Es wird das Umsatzkostenverfahren angewandt. Die nachstehenden Erläuterungen beziehen sich auf den
fortzuführenden Geschäftsbereich Home Media Systems. Die Ergebnisse des aufzugebenden
Geschäftsbereiches sind separat ausgewiesen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit sind die Vorjahreszahlen
entsprechend angepasst worden.
(1) Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse sind Nettoumsätze aus dem Verkauf von eigenen Erzeugnissen, Handelswaren und damit
verbundener Dienstleistungen nach Abzug aller Erlösschmälerungen.
Auf die einzelnen Produktbereiche entfallen:
2004
2003
Tsd.
Tsd.
Euro
Euro
%
%
Fernsehen einschließlich Multimedia
DVD-Player
Videorecorder
Hi-Fi
Zubehör und sonstige Erlöse
Gesamt
227.984
5.955
1.953
3.202
28.716
267.810
85,1
2,2
0,8
1,2
10,7
100,0
240.491
4.109
3.435
4.174
31.018
283.227
84,9
1,5
1,2
1,5
10,9
100,0
Die Umsatzerlöse in den Regionen betragen:
2004
Tsd.
Euro
%
Deutschland
Europa ohne Deutschland
Übrige Welt
Gesamt
136.381
117.812
13.617
267.810
50,9
44,0
5,1
100,0
2003
Tsd.
Euro
%
148.476
118.277
16.474
283.227
52,4
41,8
5,8
100,0
(2) Herstellungskosten
Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen umfassen die
Materialkosten für die Herstellung eigener Erzeugnisse und die Einstandskosten für die bezogenen
Handelswaren sowie die für die Erzielung des Umsatzes erforderlichen Personal- und Sachkosten, soweit
diese nicht unter die separat auszuweisenden Verwaltungs- und Vertriebskosten fallen. Sie setzen sich wie
folgt zusammen:
2004
2003
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Handelsware
Bezogene Leistungen
Personal- und Sozialkosten
Übrige Sachkosten
Gesamt
162.465
12.560
1.130
30.740
21.771
228.666
161.457
14.343
1.459
35.247
16.514
229.020
69
(3) Marketing- und Vertriebskosten
Die Marketing- und Vertriebskosten setzen sich wie folgt zusammen:
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
17.098
9.669
4.444
15.426
12.399
59.036
20.158
10.481
6.279
17.694
14.563
69.175
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
5.202
2.138
7.340
6.094
2.701
8.795
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
1.981
157
2.148
165
237
1.295
5.058
481
0
4.168
8.550
1.209
18.487
0
1.440
8.402
Werbung
Frachten
Garantie
Personal- und Sozialkosten
Übrige Sachkosten
Gesamt
(4) Allgemeine Verwaltungskosten
Für die administrativen Bereiche sind nachstehende Kosten entstanden:
Personal- und Sozialkosten
Sonstige Sach- und Gemeinkosten
Gesamt
(5) Sonstige betriebliche Erträge
Die Sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
Berechnete Lieferungen und Leistungen
Mieterlöse
Öffentliche Fördermittel für Entwicklungsprojekte
Erträge aus dem Verkauf von Entwicklungsleistungen
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Übertragung Vermögen der Loewe Opta
Unterstützungskasse e.V.
Sonstige Erträge
Gesamt
Die Erträge aus der Übernahme des Vermögens der Loewe Opta Unterstützungskasse e.V. stehen im
Zusammenhang mit der gleichzeitigen Übernahme der Pensionsverpflichtungen, die in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden.
Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen überwiegend nicht mehr benötigte
Rückstellungen für Risiken aus drohenden Verlusten sowie Lizenzgebühren.
70
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen:
Aufwendungen für berechnete Lieferungen
und Leistungen sowie für Mieterlöse
Aufwendungen für erhaltene Fördermittel
Zuführung zur Rückstellung für drohende
Verluste
Übernahme der Pensionsverpflichtungen von
der Loewe Opta Unterstützungskasse e.V.
Annullierungskosten Einkaufskontrakte
Abfindungen an Mitarbeiter
Beratungskosten Umstrukturierung
Andere betriebliche Aufwendungen
Gesamt
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
2.191
237
2.372
481
2.100
0
9.133
504
1.131
1.342
602
17.240
0
1.600
2.263
0
4.923
11.639
Die Aufwendungen für berechnete Lieferungen und Leistungen entsprechen den unter den Sonstigen
betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Erlösen.
Im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages zwischen der Loewe AG und der Loewe Opta GmbH erhält ein
Mitglied des Vorstands der Loewe AG, das seit 1997 einen Geschäftsanteil von 1% am Stammkapital der
Loewe Opta GmbH hält, gemäß § 304 AktG eine jährliche Ausgleichszahlung in Höhe von 73,6 Tsd. Euro.
(7) Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsaufwendungen haben sich durch den größeren Fremdkapitalbedarf und verschlechterte
Zinskonditionen erhöht. Sie entfallen auf:
2004
2003
Tsd. Euro Tsd. Euro
an Banken gezahlte Zinsen,
Bereitstellungsprovisionen und
Bearbeitungsgebühren
Darlehenszinsen an Loewe Opta Unterstützungskasse e.V.
Factoringzinsen und -gebühren
Zinsanteil aus der Dotierung der Pensions-,
Jubiläums- u. Sterbegeldrückstellungen
Übrige zinsähnliche Aufwendungen
Gesamt
3.173
270
1.270
1.021
316
352
1.830
77
6.620
1.134
16
2.839
(8) Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des aufzugebenden Geschäftsbereiches Loewe USA
Die Geschäftstätigkeit des aufzugebenden Geschäftsbereiches Loewe USA wurde in 2004 beendet. Die
bestehenden Garantieverpflichtungen werden im Auftrag der Loewe Opta, Inc., USA, von einem ServiceUnternehmen erfüllt. Der Fehlbetrag des Jahres 2004 für den aufzugebenden Geschäftsbereich belief sich
auf 8.063 Tsd. Euro.
(9) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Aufwendungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten effektive Steuern mit 411 Tsd.
Euro und Steuern und Zinsen aus der noch nicht abgeschlossenen Außenprüfung mit 600 Tsd. Euro. Dem
gegenüber stehen Latente Steuererträge in Höhe von 11.821 Tsd. Euro.
71
Die Ergebnisse für Latente Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
Tsd. Euro
Veränderung der Latenten Steuerforderungen auf Basis
der bilanziellen Unterschiede zwischen Konzernbilanz und
den Handelsbilanzen
Erhöhung der Latenten Steuerforderungen auf
voraussichtlich realisierbare Verlustvorträge
Erhöhung des Latenten Steuerguthabens auf thesaurierte
Gewinne
Veränderung der Latenten Steueransprüche aus den
steuerlichen Ausgleichsposten infolge der Abweichungen
zwischen den Handels- und Steuerbilanzen
Vorsorge für bestehende Latente steuerliche Risiken
Gesamt
G
8.225
G
5.131
G
2
V
1.500
V
37
G 11.821
Im Geschäftsjahr wurden Wertberichtigungen auf Latente Steuerforderungen in Höhe von 1.338 Tsd. Euro
neu gebildet. Der Gesamtbetrag der gebildeten Wertberichtigungen auf Latente Steuerforderungen beläuft
sich auf 4.245 Tsd. Euro.
Der durchschnittliche effektive Steuersatz beträgt 33,6% und liegt damit um 3,4 Prozentpunkte unter dem für
Latente Steuern angesetzten Steuersatz von 37,0%.
Überleitung des anzuwendenden Steuersatzes von 37,0% auf den durchschnittlichen effektiven Steuersatz
von 33,6%:
in %
Anzuwendender Steuersatz
37,0
Berücksichtigung zusätzlicher steuerlicher Risiken
- 0,5
Abweichungen durch Steuersatz-Unterschiede Italien
- 0,8
Mehrsteuern aus der noch nicht abgeschlossenen
steuerlichen Außenprüfung
- 1,9
Andere Abweichungen im Saldo
- 0,2
Durchschnittlicher effektiver Steuersatz
33,6
(10) Ergebnis pro Aktie
Der Konzernjahresfehlbetrag des fortzuführenden Geschäftsbereiches von 21.363 Tsd. Euro ist in Beziehung
zu setzen zu den angegebenen 7.876.600 Stück Loewe Aktien. Damit errechnet sich ein Ergebnis pro Aktie
im Berichtsjahr von -2,71 Euro (Vorjahr -3,25 Euro).
Auf Basis der nach IAS 33 gemittelten Anzahl der Aktien ergibt sich durch die Erhöhung von 7.176.600 Stück
auf 7.876.600 Stück ein Ergebnis pro Aktie von –2,84 Euro.
Die Darstellung eines verwässerten Ergebnisses je Aktie wird in Anwendung von IAS 33 nicht gezeigt, da
aufgrund des Verlustes das Ergebnis pro Aktie verbessert würde.
Übersicht
Konzernergebnis (Tsd. Euro)
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in Euro
Unverwässertes Ergebnis der gemittelten Aktien nach IAS in Euro
Zahl der ausgegebenen Aktien in Stück
Zahl der gemittelten Aktien nach IAS in Stück
Zahl der ausgegebenen Aktien (einschl. Kapitalerhöhung Januar 2005)
und Optionen in Stück
2004
2003
-21.363
-2,71
-2,84
-23.305
-3,25
-3,25
7.876.600
7.526.600
7.176.600
7.176.600
10.805.783
7.575.000
Angaben zur Bilanz
Soweit nicht gesondert angegeben, werden nachstehend die Bilanzposten des fortzuführenden
Geschäftsbereiches Home Media Systems erläutert.
72
(11) Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist nachstehend aufgeführt.
Anschaffungsund Herstellungskosten
(kumuliert)
Zugänge
Abgänge
Tsd. Euro
Tsd. Euro
(Anschaffungs
und
Herstellungskosten)
Tsd. Euro
Umbuchungen
Abschreibungen
(kumuliert)
Buchwert
am Ende des
Geschäftsjahres
Buchwert
Vorjahr
Abschreibungen
des Geschäftsjahres
Tsd.
Euro
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Tsd. Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und ähnliche
Vermögenswerte
2. Entwicklungskosten
Gesamt
7.012
303
210
0
6.017
1.088
1.614
829
19.867
7.233
6.332
0
15.735
5.033
7.775
8.682
26.879
7.536
6.542
0
21.752
6.121
9.389
9.511
40.777
54
23
0
17.825
22.983
23.942
990
15.561
76
0
0
14.118
1.519
2.784
1.341
107.729
7.102
9.676
0
85.326
19.829
26.249
13.509
164.067
7.232
9.699
0
117.269
44.331
52.975
15.840
48
0
25
0
0
23
23
0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und
2.Technische
Maschinen
Bauten
Anlagen
und
3. Andere Anlagen, Betriebs und
Geschäftsausstattung
Gesamt
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
3. Sonstige Ausleihungen
Gesamt
Anlagevermögen, Gesamt
96
549
3
0
0
642
96
0
145
5
34
0
9
107
136
0
289
554
62
0
9
772
255
0
191.235
15.322
16.303
0
139.030
51.224
62.619
25.351
Die Immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten Produkt- und EDV-Software und Entwicklungskosten.
Die Entwicklungskosten enthalten überwiegend aktivierte eigene Entwicklungsaufwendungen. Die gesamten
Entwicklungskosten in 2004 betragen 12.871 Tsd. Euro (Vorjahr 13.986 Tsd. Euro). Die sonstigen
Immateriellen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen gekaufte Software.
Die Grundstücke und Gebäude wie auch die technischen Anlagen und Maschinen dienen überwiegend der
Produktion in Kronach. Die Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung enthalten Büro-, Betriebsund Geschäftsausstattung und hochwertige Präsentationssysteme für den Vertrieb sowie Werkzeuge, die
von Lieferanten genutzt werden.
Die Höhe der Beteiligungen liegt zwischen 7% und 10% des Nominalkapitals der Beteiligungsgesellschaften.
Es handelt sich überwiegend um Beteiligungen an Interessengemeinschaften, die dem Geschäftszweck
dienen.
Die angeschafften Wertpapiere sind an eine Versicherungsgesellschaft abgetreten und dienen als Sicherheit
(15% Kaution) für die Absicherung der Altersteilzeitverpflichtungen.
(12) Vorräte
Das Vorratsvermögen setzt sich zusammen aus:
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse und Waren
Gesamt
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
14.951
1.589
19.863
36.403
13.639
2.140
27.321
43.100
Der gestiegene Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist im Wesentlichen auf Paneleinkäufe aus
Fernost zurückzuführen, die noch auf dem Seeweg unterwegs waren.
Der Rückgang der Fertigen Erzeugnisse und Waren resultiert aus dem konsequenten Abbau des
Fertigwarenlagers im vierten Quartal 2004.
73
Auf Basis der Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten der Vorräte sind Wertabschläge für eine verlustfreie
Bewertung bei den Fertigen Erzeugnissen und Handelswaren zur Berücksichtigung von Veralterung und
Überbeständen von 6.038 Tsd. Euro (Vorjahr 5.461 Tsd. Euro) enthalten. Auf die Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe sowie die Unfertigen Erzeugnisse wurden Wertabschläge von 4.766 Tsd. Euro (Vorjahr 3.464
Tsd. Euro) vorgenommen.
(13) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen ausschließlich auf Forderungen aus dem
operativen Geschäft. Aufgrund von Forderungsverkäufen in Deutschland und bei der italienischen
Tochtergesellschaft hat sich der Debitorenbestand insgesamt um 27,4 Mio. Euro (Vorjahr 14,0 Mio. Euro)
vermindert.
Im Bilanzausweis der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Abschläge für das Insolvenzrisiko,
Skontokürzungen, Bearbeitungskosten und Zinsen als Wertberichtigungen in ausreichendem Maße
berücksichtigt.
Die Wertberichtigungen für das Insolvenzrisiko werden individuell bemessen. Dabei sind für
Inlandsforderungen die bestehenden Kreditversicherungen sowie für Auslandsforderungen zur Verfügung
stehende Akkreditive, Bankgarantien und Kreditversicherungen entsprechend beachtet.
(14) Andere kurzfristige Forderungen
Die Anderen kurzfristigen Forderungen betreffen:
Vermögenswerte aus Kurssicherungen
Umsatz- und Ertragsteuern
Guthaben bei Lieferanten
Restforderungen aus Anteilsverkäufen
an Tochtergesellschaften
Ansprüche gegenüber Versicherungen
Ansprüche gegenüber dem Arbeitsamt
Ansprüche gegenüber Beteiligungsgesellschaften
Reisekosten- und sonstige Personalvorschüsse
Forderungen aus Verkauf von
Entwicklungsergebnissen
Übrige vorausgezahlte Kosten und
sonstige kurzfristige Ansprüche
Gesamt
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
0
1.851
220
696
402
360
250
516
9
278
37
99
146
184
87
143
2.590
0
445
6.114
632
2.831
Von diesen Forderungen haben 159 Tsd. Euro eine Laufzeit von ein bis fünf Jahren (Vorjahr 72 Tsd. Euro).
Die übrigen Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig.
(15) Liquide Mittel
Die Liquiden Mittel bestehen in kurzfristigen Guthaben bei den Geschäftsbanken in Höhe von 2.051 Tsd.
Euro (Vorjahr 2.661 Tsd. Euro).
(16) Latente Steuerforderungen
Die im Konzern ausgewiesenen Latenten Steuerforderungen betreffen hauptsächlich Gewinnsteuern auf
voraussichtlich realisierbare Verlustvorträge mit einem Latenten Steueranspruch von 18.907 Tsd. Euro,
temporäre Abweichungen zwischen den Ansätzen in der Steuerbilanz und der Konzernbilanz mit 5.773 Tsd.
Euro sowie bestehende Steuerguthaben nach dem alten Körperschaftsteuerrecht in Höhe von 236 Tsd. Euro.
Für die aktivierten Latenten Steuerforderungen auf Verlustvorträge wird eine Verrechnung mit künftigen
steuerlichen Einkünften in absehbarer Zeit aufgrund von positiven Ertragsaussichten als realisierbar erachtet.
74
Die temporären Wertabweichungen und die hierauf entfallenden Latenten Steuerbeträge setzen sich wie folgt
zusammen:
Wertabweichungen Latente Steuern
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Vorräte
Steuerlicher Ausgleichsposten Loewe Italiana
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
- 17.440
+ 4.928
450
596
+ 5.335
- 15.791
+ 8.381
+
+
+
+
+
6.453
1.823
166
210
1.974
5.842
3.101
5.773
Bei der Ermittlung kam, soweit nicht landesspezifische Steuersätze berücksichtigt wurden, ein einheitlicher
Ertragsteuersatz von 37,0% zum Ansatz.
(17) Vermögenswerte des aufzugebenden Geschäftsbereiches Loewe USA
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2004 standen nur noch geringe Vermögensgegenstände im
aufzugebenden Geschäftsbereich zur Verfügung:
2004
2003
Tsd. Euro Tsd. Euro
Anlagevermögen
Sachanlagen
0
235
0
235
0
2.899
0
1
11
12
1.460
171
276
4.806
12
5.041
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Andere kurzfristige Forderungen
Liquide Mittel
Vermögenswerte des aufzugebenden Geschäftsbereiches
Die für den aufzugebenden Geschäftsbereich Loewe USA bestehenden Verpflichtungen sind unter Ziffer (25)
ausgewiesen.
(18) Eigenkapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt am Bilanzstichtag 7.877 Tsd. Euro (Vorjahr 7.177 Tsd. Euro). Es
ist in 7.876.600 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.
Das Grundkapital ist zur Durchführung des Aktienoptionsprogramms weiterhin um bis zu 398.400 Aktien
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital). Die Bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten
an Vorstandsmitglieder, Prokuristen und Führungskräfte der Gesellschaft sowie Geschäftsführer, Prokuristen
und Führungskräfte verbundener Unternehmen nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung.
Aus dem Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter wurden von den gewährten Optionen bisher insgesamt
101.600 Optionen ausgeübt. Eine weitere Ausübungsmöglichkeit ist gemäß den bestehenden
Optionsbedingungen u.a. nur dann gegeben, wenn der Börsenkurs in der Zeit vom 01. bis 16. April 2005
22,50 Euro erreicht oder übersteigt. Die Laufzeit des Optionsprogramms endet am 01. Juli 2005. Nicht
ausgeübte Optionsrechte verfallen, ohne dass die Gesellschaft zu irgendeinem Ausgleich verpflichtet ist.
Wegen Nichterreichen der Optionsvoraussetzungen sind in den Geschäftsjahren 2003 und 2004 keine
weiteren Optionen nach dem Aktienoptionsprogramm ausgeübt worden.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 wurde der Vorstand ermächtigt, das
Grundkapital der Gesellschaft bis spätestens zum 26. Juni 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch
Ausgabe von bis zu 3.500.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Sach- oder Geldeinlagen
einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 3.500.000 Euro zu erhöhen. Hierbei ist den Aktionären ein
75
Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt,
das Bezugsrecht in den folgenden Fällen auszuschließen:
a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen;
b) zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere in Form von Unternehmen oder Unternehmensteilen;
c) im Falle der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, soweit die Kapitalerhöhung zehn von Hundert des
Grundkapitals nicht übersteigt sowie der Ausgabepreis der Aktien den Börsenkurs nicht wesentlich
unterschreitet.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die
Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen (Genehmigtes Kapital 2002).
Der Vorstand der Loewe AG hat am 22. Juni 2004 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom 23. Juni 2004
beschlossen, das genehmigte Kapital teilweise auszunutzen und das Grundkapital von 7.176.600 Euro um
700.000 Euro auf 7.876.600 Euro gegen Bareinlage durch Ausgabe von 700.000 neuen, auf den Inhaber
lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 1 Euro zum Ausgabepreis von 6,14 Euro je
Aktie zu erhöhen. Die neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2004 gewinnberechtigt. Das Bezugsrecht der
Aktionäre wurde ausgeschlossen.
Die jungen Aktien der Loewe AG wurden von der Sharp International Finance (UK) Plc, London, England,
einer 100%-igen Tochtergesellschaft der Sharp Corporation, Osaka, Japan, gezeichnet.
Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 29. Juli 2004 ins Handelsregister beim Amtsgericht Coburg
eingetragen.
Die 700.000 neuen Inhaberaktien (Stückaktien) der Loewe AG wurden am 01. September 2004 zum
Amtlichen Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Das Genehmigte Kapital vom 26. Juni 2002
(Genehmigtes Kapital 2002) beträgt nach dieser Kapitalerhöhung noch 2.800.000 Euro.
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist wie folgt:
Stand am
31.12.2003
Kapitalerhöhung Juli
2004
Anzahl
der
Aktien
Gezeichnetes KapitalKapital
rücklage
in Stück
Tsd.
Euro
Tsd.
Euro
Eigenkapital
Gesamt
Anteile in KonzerneigenFremdkapital
besitz
Tsd.
Euro
Tsd.
Euro
Tsd.
Euro
7.177
38.300
700.000
700
3.598
4.298
4.298
-180
-180
-180
Jahresfehlbetrag 2004
7.876.600
7.877
44.704
1.188
45.892
-29.426
-29.426
29
-29.397
0
0
-220
-220
-30.000
30.000
0
11.718
-199
19.396
Dividendenausschüttung
der Loewe Benelux an
Loewe AG u.
Minderheitsgesellschafter
Entnahmen aus der
Kapitalrücklage
-773
Tsd.
Euro
7.176.600
Kosten der
Kapitalerhöhung
Stand am
31.12.2004
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
0
997
20.393
Der Ausweis einer separaten gesetzlichen Rücklage gemäß § 150 Abs. 1 und 2 AktG ist aufgrund der Höhe
der vorhandenen Kapitalrücklage nicht erforderlich.
Weiterhin hat der Vorstand der Loewe AG am 08. Dezember 2004 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom
08. Dezember 2004 beschlossen, das Grundkapital von 7.876.600 Euro um bis zu 2.800.000 Euro durch die
Ausgabe von bis zu 2.800.000 neuen Aktien im Rahmen des genehmigten Kapitals zu erhöhen. Den
Aktionären steht ein Bezugsrecht im Verhältnis 8:3 zu. Der Bezugspreis je neue Aktie beträgt 6,50 Euro. Das
76
Bezugsrecht konnte in der Zeit vom 15. Dezember 2004 bis einschließlich 30. Dezember 2004 ausgeübt
werden. Die neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2005 gewinnberechtigt.
Von den jungen Aktien der Loewe AG wurden von Alt-Aktionären 230.783 und von der Sharp Corporation,
Osaka, Japan, 2.300.000, damit insgesamt 2.530.783 Aktien gezeichnet.
Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 01. Februar 2005 ins Handelsregister beim Amtsgericht
Coburg eingetragen.
Die 2.530.783 neuen Aktien der Loewe AG sind zunächst nicht börsennotiert. Eine Zulassung zum Handel im
Amtlichen Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse wird bis zum 30. Juni 2005 prospektpflichtig beantragt.
Das Genehmigte Kapital vom 26. Juni 2002 (Genehmigtes Kapital 2002) beträgt nach dieser Kapitalerhöhung
noch 269.217 Euro.
(19) Anteile in Fremdbesitz
Anteile in Fremdbesitz bestehen bei der Loewe Opta GmbH, Kronach, (1%), der Loewe Opta Benelux
N.V./S.A. (10%) und der Loewe France S.A. (25%). Der Posten entwickelte sich wie folgt:
Tsd. Euro
Stand am 01.01.2004
1.188
Zugang Ergebnisanteile 2004
29
Dividendenausschüttung der Loewe Opta Benelux N.V./S.A . -220
Stand am 31.12.2004
997
davon betreffen:
Loewe Opta GmbH
272
Loewe Opta Benelux N.V./S.A.
353
Loewe France S.A.
372
997
(20) Pensionsrückstellungen
Die Pensionsrückstellungen beinhalten Einzel- und Pauschalzusagen an Mitarbeiter zur Zahlung von
Pensionen. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen sind nach versicherungsmathematischen
Grundsätzen gebildet worden.
Die Pensionsordnung für Pauschalzusagen war zum 31. Dezember 1995 geschlossen und die Rentner mit
Pauschalzusagen Ende 1997 von der Loewe Opta GmbH in die Loewe Opta Unterstützungskasse e.V.,
Kronach, übertragen worden.
Durch Vereinbarung vom 23. Juli 2004 hat die Loewe Opta GmbH mit Wirkung vom 01. August 2004
sämtliche Pensionsverpflichtungen an ehemalige Mitarbeiter oder deren Hinterbliebene von der Loewe Opta
Unterstützungskasse e.V. wieder übernommen (9.133 Tsd. Euro). Nachdem die Unterstützungskasse
danach keine Verpflichtungen mehr hatte, wurde das überdotierte Vermögen an die Loewe Opta GmbH
zurückgeführt und damit satzungsgemäß verwendet. Der Verein ist aufgelöst und am 02. Dezember 2004 im
Vereinsregister gelöscht.
Die Pensionsverpflichtungen sind für beide Stichtage im Hinblick auf einen langjährigen Durchschnitt unter
folgenden Annahmen berechnet:
2004
2003
%
%
Zinssatz für die Diskontierung
Erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen p.a.
Erwartete Rentensteigerungen p.a.
5,0
2,0
1,5
5,0
2,0
1,5
Die ausgewiesene Rückstellung berechnet sich wie folgt:
Barwert der Pensionsverpflichtungen des Loewe Konzerns
Barwert der Pensionsverpflichtungen der Unterstützungskasse
Barwert der Verpflichtungen, Gesamt
abzüglich Vermögen der Unterstützungskasse
Rückstellung
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
36.232
0
36.232
0
36.232
22.013
14.082
36.095
8.990
27.105
77
Der Barwert der Verpflichtungen wurde anhand von versicherungsmathematischen Gutachten nach der
”Projected Unit Credit”-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren) entsprechend den Vorgaben in IAS 19
(revised 2002) auf die beiden Stichtage ermittelt.
Die Veränderungen bei den Pensionsrückstellungen beinhalten folgende Beträge:
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Stand am 01.01.2004
a)
Erfolgsneutrale Veränderungen
Pensionszahlungen in 2004
Übertragung des Vermögens der Loewe
Opta Unterstützungskasse e.V.
Zugänge für arbeitnehmerfinanzierte
Versorgungszusagen
b)
27.105
Erfolgswirksame Veränderungen
Ausweis unter Zinsaufwendungen
- Zinsaufwand auf eigene Verpflichtungen
Ausweis unter Herstellungs-, Vertriebs- und
Verwaltungskosten
- Laufender Dienstzeitaufwand
- Versicherungsmathematische Gewinne
Stand am 31.12.2004
-2.177
8.990
99
6.912
34.017
1.974
407
-166
241
36.232
Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden nach tatsächlichem Anfall ausgewiesen.
Für das Jahr 2005 werden erwartet:
Tsd. Euro
- Pensionszahlungen
2.357
- Zinsaufwand für eigene Verpflichtungen
1.718
- Laufender Dienstzeitaufwand
421
(21) Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen betreffen nahezu ausschließlich die aufgrund der laufenden steuerlichen
Außenprüfung zu erwartenden Nachzahlungen. Die ausgewiesenen Beträge sind voraussichtlich innerhalb
eines Jahres zur Zahlung fällig.
(22) Latente Steuerschulden
Latente Steuerverbinblichkeiten waren zum Bilanzstichtag nicht zu bilden. Sich in Einzelpositionen ergebende
Latente
Steuerschulden
konnten
mit
Latenten
Steuerforderungen
saldiert
werden,
da
Aufrechnungsmöglichkeiten gegeben waren (IAS 12 Ziff. 74).
Nicht bilanzierungspflichtige Steuererhöhungen, die im Fall einer - nicht geplanten - Gewinnausschüttung aus
bisher mit Körperschaftsteuer nicht belastetem Eigenkapital entstehen würden, betragen 1.208 Tsd. Euro.
78
(23) Sonstige Rückstellungen
Die Sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Jahresumsatzvergütungen
Garantiekosten
Personalkosten
Lizenzgebühren
Übrige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen, Gesamt
2004
Tsd. Euro
2003
Tsd. Euro
13.992
8.007
9.052
2.502
9.847
43.400
15.251
8.766
9.659
2.063
11.580
47.319
Die Sonstigen Rückstellungen haben sich in 2004 wie folgt entwickelt:
Stand
Zugänge Inanspruchnahme
01.01.04
Tsd. Euro
Tsd.
Euro
Tsd.
Euro
Auflösungen
Stand
31.12.04
Tsd.
Euro
Tsd.
Euro
Jahresumsatzvergütungen
Garantiekosten
Personalkosten
Lizenzgebühren
Übrige Rückstellungen
15.251
8.766
9.659
2.063
11.580
13.783
7.433
5.444
1.153
8.305
14.790
8.192
5.884
2
6.111
252
0
167
712
3.927
13.992
8.007
9.052
2.502
9.847
Sonstige Rückstellungen,
Gesamt
47.319
36.118
34.979
5.058
43.400
Die Rückstellungen für Jahresumsatzvergütungen sind aufgrund der für Bonifikationen und andere
Vergütungen getroffenen Vereinbarungen gebildet und betreffen vornehmlich das Inland. Die
Garantierückstellungen werden auf der Basis der voraussichtlich anfallenden Garantiekosten unter
Berücksichtigung der generellen Verlängerung der Garantiezeit auf drei Jahre berechnet. Rückstellungen für
Personalkosten umfassen im
Wesentlichen Urlaubslöhne und –gehälter, Jubiläumsgelder,
Altersteilzeitansprüche, variable Vergütungen sowie Freisetzungskosten. Die Lizenzrückstellungen werden
für Risiken gebildet, die sich aus etwaigen Schutzrechtsverletzungen und den hieraus wahrscheinlichen
Lizenzzahlungen ergeben.
In den Übrigen Rückstellungen sind u. a. Positionen für Annullierungskosten, Nacharbeiten und weitere noch
anfallende Kosten enthalten.
Die Sonstigen Rückstellungen sind generell innerhalb eines Jahres fällig, lediglich von den
Garantierückstellungen hat ein Anteil von ca. 2,5 Mio. Euro eine Laufzeit von über einem Jahr.
79
(24) Verbindlichkeiten
31.12.2004
Tsd. Euro
Langfristige Schulden
31.12.2003
Tsd. Euro
Tsd. Euro
10.483
9.952
davon: gegenüber Banken
( 10.483)
( 9.952)
davon: Restlaufzeit
- 1 bis 5 Jahre
- über 5 Jahre
( 7.436)
( 3.047)
( 5.968)
( 3.984)
davon: durch Grundschulden
gesicherte Beträge
( 10.483)
( 9.952)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
21.688
davon: Restlaufzeit
- unter 1 Jahr
( 21.688)
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
21.354
( 21.354)
31.969
davon: Restlaufzeit
- unter 1 Jahr
38.693
( 31.969)
( 38.693)
(25.463)
(21.275)
(
192)
davon: gegenüber Banken
(
192)
(
(
898)
898)
davon: durch Grundschulden
gesicherte Beträge
(
192)
(
898)
Kurzfristige Bankschulden
Kurzfristige
Schulden
Teilbeträge
der
Langfristigen
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
davon: aus Steuern
im Rahmen der sozialen Sicherheit
Verbindlichkeiten
Systems, Gesamt
Geschäftsbereich
Home
(6.314)
(16.520)
( 1.315)
( 1.239)
( 2.061)
( 1.367)
Media
64.140
69.999
Langfristige Schulden
Die Langfristigen Schulden betreffen Bankschulden und bestehen ausschließlich bei der Loewe Opta GmbH.
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
Bei den Banken bestehen Barkreditlinien für kurzfristige Kontokorrentkredite in Höhe von 32,5 Mio. Euro
sowie ein zusätzlicher Diskontkreditrahmen mit 1,4 Mio. Euro. Am 14. Dezember 2004 haben sich die
Hausbanken und sonstigen Finanziers von Loewe auf eine Verlängerung des Finanzierungskonzepts bis zum
28. Februar 2006 geeinigt. Loewe hat den Banken hierfür wesentliche Sicherheiten übertragen.
Die Sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Guthaben von Kunden,
Lizenzverbindlichkeiten sowie noch abzuführende Sozialabgaben und Steuern. Die unter den Kurzfristigen
Verbindlichkeiten ausgewiesenen Beträge haben ausnahmslos eine Laufzeit von unter einem Jahr.
80
(25) Rückstellungen und Verbindlichkeiten des aufzugebenden Geschäftsbereiches Loewe USA
Zum Bilanzstichtag bestanden für den aufzugebenden Geschäftsbereich nur noch die nachstehend
aufgeführten Verpflichtungen:
2004
2003
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Sonstige Rückstellungen
Jahresumsatzvergütungen
Personalkosten
Garantiekosten
Übrige Rückstellungen
0
3
903
85
991
220
69
200
402
891
30
16
46
333
4
337
1.037
1.228
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
des aufzugebenden Geschäftsbereiches,
Gesamt
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Für den fortzuführenden Geschäftsbereich bestehen folgende Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle
Verpflichtungen:
31.12.2004
31.12.2003
Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von
Wechseln und ähnlichen Papieren
Verpflichtungen aus Miet-, Wartungs- und Leasingverträgen
- fällig in 2005
(Vorjahr 2004)
- fällig in 2006 bis 2009
(Vorjahr 2005 bis 2008)
Tsd. Euro
Tsd. Euro
0
4.471
2.933
3.401
2.148
2.010
Ausstehende Einlagen bei Beteiligungsgesellschaften gemäß § 24 GmbHG betragen 31 Tsd. Euro (Vorjahr
31 Tsd. Euro).
Eventualverbindlichkeiten
Zwischen der Loewe Opta GmbH und deren Betriebsrat sowie mit der IG Metall und dem Arbeitgeberverband
wurden am 14. Mai 2004 eine Betriebsvereinbarung und ein Ergänzungstarifvertrag zur Personalkostenreduzierung abgeschlossen, der auch für die Mitarbeiter der Loewe AG Anwendung findet.
Darin ist geregelt, dass jeder Mitarbeiter auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes des Jahres 2004
verzichtet, wobei unter der Voraussetzung einer wieder positiven Geschäftsentwicklung dieser Betrag
zuzüglich einer 25%-igen Verzinsung, bezogen auf die gesamte Laufzeit, als Erfolgsbeteiligung zurückgezahlt
wird. Der Verzichtsbetrag beträgt zum Bilanzstichtag 1.972 Tsd. Euro, die mögliche Verzinsung 493 Tsd.
Euro. Der Zeitraum der Prüfung einer Erfolgsbeteiligung läuft über fünf Jahre, d.h. vom 01. Januar 2005 bis
31. Dezember 2009.
Im Rahmen der mit den Poolbanken getroffenen Vereinbarungen erhalten diese ein Einmalentgelt von 2%
auf die maximal der Loewe Opta GmbH und Loewe AG insgesamt zur Verfügung gestellten
81
Kreditlinien/Darlehen (52,1 Mio. Euro). Der Anspruch entsteht, sobald auf Konzernebene der Loewe Gruppe
ein positiver Jahresüberschuss vor Steuern ausgewiesen wird, maximal jedoch in Höhe von 50% des
Jahresüberschusses. Sollte der errechnete Betrag kleiner als 2% sein, wird der verbleibende Betrag auf die
Folgejahre fortgeschrieben. Die Laufzeit ist nicht befristet.
Mitarbeiter und Personalaufwand
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter beträgt:
Geschäftsbereich Home Media Systems
Gewerbliche Mitarbeiter
Angestellte
Arbeitnehmer nach § 285 Ziff. 7 HGB
Auszubildende
Mitarbeiter, Gesamt
Aufzugebender Geschäftsbereich
Gewerbliche Mitarbeiter
Angestellte
Arbeitnehmer nach § 285 Ziff. 7 HGB
Auszubildende
Mitarbeiter, Gesamt
Mitarbeiter, Total
2004
Personen
2003
Personen
410
558
968
86
1.054
510
626
1.136
94
1.230
0
9
9
0
9
0
15
15
0
15
1.063
1.245
Die in den betrieblichen Aufwendungen enthaltenen Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2004
2003
Tsd. Euro
Tsd. Euro
Löhne und Gehälter
42.887
49.452
Soziale Aufwendungen
8.467
9.107
Aufwendungen für Altersversorgung und
Unterstützung
314
475
Gesamt
51.668
59.034
Angaben nach § 160 Abs. 1 Ziffer 8 AktG
Die Gesellschaft hat in der Börsen-Zeitung Nr. 8 vom 12. Januar 2002 die nachstehend aufgeführte Anzeige
veröffentlicht:
"Mitteilung nach § 25 Abs. 1 WpHG
Der Gesellschaft sind gemäß § 21 Abs. 1 WpHG Mitteilungen über Beteiligungen ab 10% der Stimmrechte
und das Unterschreiten von 5% der Stimmrechte zugegangen:
Die J & A Vermögensverwaltungs GmbH, Kronach, hat mitgeteilt, dass sie am 27. Dezember 2001 die
Schwelle von 5% und die Schwelle von 10% der Stimmrechte überschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil
nunmehr 17,67% beträgt.
Herr Dr. Rainer Hecker, Kronach, hat mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil durch Zurechnung gemäß § 22
Abs. 1 Nr. 2 WpHG die Schwelle von 10% überschritten hat und sein Stimmrechtsanteil nunmehr 24,75%
beträgt, wobei ihm davon 17,67% über die J & A Vermögensverwaltungs GmbH, Kronach, gemäß § 22 Abs.
1 Nr. 2 WpHG zuzurechnen sind."
In der Börsen-Zeitung Nr. 153 vom 11. August 2004 hat die Gesellschaft folgende Anzeige veröffentlicht:
„Veröffentlichung nach § 25 Absatz 1 WpHG
Der Gesellschaft sind gemäß § 21 Abs. 1 WpHG Mitteilungen über Beteiligungen ab 5% der Stimmrechte
und das Unterschreiten von 10% und 5% der Stimmrechte zugegangen:
I.
1. Die Sharp International Finance (UK) Plc., England, hat mitgeteilt, dass sie infolge der Zeichnung einer
Kapitalerhöhung der Loewe AG mit deren Eintragung am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5% der Stimmrechte
überschritten hat. Vor der Kapitalerhöhung betrug der Stimmrechtsanteil der Sharp International Finance
(UK) Plc. 0%. Durch die Kapitalerhöhung beträgt der Stimmrechtsanteil nunmehr 8,89%.
82
2. Die Sharp Corporation, Japan, hat mitgeteilt, dass sie infolge der Zeichnung einer Kapitalerhöhung der
Loewe AG durch ihre Tochtergesellschaft Sharp International Finance (UK) Plc., mit deren Eintragung am 29.
Juli 2004 mittelbar die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat. Vor der Kapitalerhöhung hatte
der unmittelbare und mittelbare Stimmrechtsanteil der Sharp Corporation 0% betragen. Durch die
Kapitalerhöhung beträgt der mittelbare Stimmrechtsanteil nunmehr 8,89%, wobei Sharp die
Stimmrechtsanteile gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind.
II.
1. Die 3i Group plc., England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 10% unterschritten
hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 9,12% beträgt, wobei der 3i Group plc. 4,56% der
Stimmrechtsanteile gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind.
2. Die 3i Investment plc., England, hat mitgeteilt, dass sie mit dem von ihr zur Gänze direkt gehaltenen
Stimmrechtsanteil am 29. Juli 2004 die Schwelle von 10% unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil
nunmehr 9,12% beträgt, welcher der 3i Investment plc. zur Gänze gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG
zuzurechnen ist.
3. Die 3i Europartners II LP, England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5%
unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 4,56% beträgt.
4. Die 3i Europartners II GP Ltd., England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5%
unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 4,56% beträgt, welcher der 3i Europartners II GP
Ltd. zur Gänze gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen ist.
5. Die 3i Holdings plc., England, hat mitgeteilt, dass sie am 29. Juli 2004 die Schwelle von 5%
unterschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil nunmehr 4,56% beträgt, welcher der 3i Holdings plc. zur
Gänze gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen ist.
6. Die Unterschreitung der Stimmrechtsschwellen ist jeweils Folge der am 29. Juli 2004 ins
Handelsregister eingetragenen Kapitalerhöhung der Loewe AG."
Weitere Mitteilungen nach § 21 ff. WpHG hat die Gesellschaft nicht erhalten.
Angaben nach § 161 AktG
Gemeinsame Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Loewe AG gemäß § 161 Aktiengesetz zu
den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der Loewe AG haben am 08. Dezember 2004 beschlossen, ihre
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG vom 10. Dezember 2002 den Änderungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex (Kodexfassung vom 21. Mai 2003) anzupassen und erklären deshalb:
"Den am 4. Juli 2003 im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemachten Empfehlungen der
Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (Kodexfassung vom 21. Mai 2003) wurde
und wird entsprochen mit der nachfolgenden Ausnahme:
Kodex Ziffer 4.2.4 Satz 2
Aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre wurden und werden keine individualisierten Angaben zu den
Bezügen des Vorstandes veröffentlicht."
Diese Entsprechenserklärung ist im Internet seit dem 21. Dezember 2004 den Aktionären dauerhaft
zugänglich gemacht.
Segmentberichterstattung
Der Konzern war ab 2003 nur noch in einem Geschäftsbereich tätig. Durch den Beschluss in 2004, den
Vertrieb für den geografischen Bereich der USA einzustellen, werden diese Aktivitäten als aufzugebender
Geschäftsbereich separat ausgewiesen (IAS 35). Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Der fortzuführende Geschäftsbereich Home Media Systems ist im Teilkonzern Loewe Opta Benelux
N.V./S.A., der Loewe Opta GmbH, der Loewe France S.A., der Loewe Austria GmbH und der Loewe Italiana
S.r.l. organisiert.
Der Geschäftsbereich Home Media Systems vertreibt Fernsehgeräte aus eigener Herstellung und aus
Kooperationen sowie zugekaufte DVD-Player, Hi-Fi-Geräte, Videorecorder und andere Produkte der
Unterhaltungselektronik.
83
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnungen des fortzuführenden und der aufzugebenden Geschäftsbereiche sind in der
nachstehenden Übersicht im Einzelnen dargestellt.
Fortzuführender
Geschäftsbereich
Aufzugebende
Geschäftsbereiche
Total
Tsd. Euro
2004
2003
2004
2003
2004
2003
-32.144
-29.474
-8.054
-6.418
-40.198
-35.892
25.351
-1.418
227
-411
25.075
-5
-1.065
387
202
0
0
-9
131
0
0
-16
25.553
-1.418
227
-420
25.206
-5
-1.065
371
-8.395
-5.082
-7.861
-6.303
-16.256
-11.385
6.697
7.882
2.899
751
9.596
8.633
13.879
10.902
1.630
172
15.509
11.074
-3.919
761
100
-795
-3.819
-34
-971
15.686
-2.361
17.184
-291
4.338
-295
-167
-1.262
20.024
-2.656
17.017
7.291
12.102
-3.523
-6.470
3.768
5.632
-14.769
-554
-20.594
-118
-18
0
-117
0
-14.787
-554
-20.711
-118
2.737
0
100
91
51
0
20
0
2.788
0
120
91
-12.586
-20.521
33
-97
-12.553
-20.618
-5.295
-8.419
-3.490
-6.567
-8.785
-14.986
-220
4.118
0
-175
-3.225
0
0
-6.100
9.602
-6.042
0
0
0
0
3.225
0
0
0
0
6.042
-220
4.118
0
-175
0
0
0
-6.100
9.602
0
498
-2.540
3.225
6.042
3.723
3.502
-4.797
-10.959
-265
-525
-5.062
-11.484
Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
zuzüglich/abzüglich
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Buchgewinne(-) aus Anlagenverkäufen
Zunahme(+)/Abnahme(-) der Pensionsrückstellungen
Ertragsteuerzahlungen
Cashflow vor Änderung
Nettoumlaufvermögen
Abnahme(+) der Vorräte
Abnahme(+) der Lieferungsforderungen und anderen Aktiva
Abnahme(-)/Zunahme(+) der
Sonstigen Rückstellungen
Abnahme(-) der Lieferungsverbindlichkeiten und anderen Passiva
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit
Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen
Erlöse aus dem Abgang von Immateriellen
Vermögensgegenständen und Sachanlagen
Erlöse aus dem Abgang von Finanzanlagen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Freier Cashflow
Finanzierungstätigkeit
Abnahme(-) des Ausgleichspostens
für Anteile anderer Gesellschafter
Kapitalerhöhung
Dividendenzahlung
Tilgung(-)/Aufnahme(+) von Krediten
Interne Finanzierung
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelbestands
Zusammensetzung des
Finanzmittelbestands:
31.12.
2004
31.12.
2003
Liquide Mittel
Kurzfristige Bankschulden
Finanzmittelbestand
2.062
-25.462
-23.400
2.937
-21.275
-18.338
Veränderung
-875
-4.187
-5.062
84
Segmentergebnisrechnung
Die Segmentergebnisse der Geschäftsbereiche sind aus der nachstehenden Spezifikation ersichtlich:
Tsd. Euro
Umsatzerlöse
Fortzuführender
Geschäftsbereich
Januar – Dezember
2004
2003
Aufzugebende
Geschäftsbereiche
Januar bis Dezember
2004
2003
Gesamt
Januar bis Dezember
2004
2003
267.810
283.227
5.150
5.694
272.960
288.921
-228.666
-229.020
-7.954
-6.654
-236.620
-235.674
39.144
54.207
-2.804
-960
36.340
53.247
Marketing- und Vertriebskosten
-59.036
-69.175
-5.444
-5.117
-64.480
-74.292
Allgemeine Verwaltungskosten
-7.340
-8.795
0
0
-7.341
-8.795
Sonstige betriebliche Erträge
18.487
8.402
194
0
21.705
8.402
-17.240
-11.639
0
-341
-20.263
-11.980
227
106
0
0
227
106
-25.758
-26.894
-8.054
-6.418
-33.812
-33.312
234
259
0
0
234
259
-6.620
-2.839
0
0
-6.620
-2.839
-32.144
-29.474
-8.054
-6.418
-40.198
-35.892
10.810
6.190
-9
-16
10.801
6.174
Jahresfehlbetrag vor Ergebnisanteilen
Dritter
-21.334
-23.284
-8.063
-6.434
-29.397
-29.718
Anderen Gesellschaftern zustehendes
Ergebnis
-29
-21
0
0
-29
-21
-21.363
-23.305
-8.063
-6.434
-29.426
-29.739
-773
17.508
0
0
-773
17.508
0
-6.100
0
0
0
-6.100
30.000
7.864
17.558
5.661
0
-8.063
0
-6.434
30.000
-199
17.558
-773
Herstellungskosten der zur Erzielung der
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen
Bruttoergebnis vom Umsatz
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Erträge aus Beteiligungen
EBIT
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EBT)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernjahresfehlbetrag
Gewinnvortrag
Dividendenzahlung
Entnahmen aus Anderen Gewinn- und
Kapitalrücklagen
Konzernbilanzverlust/-gewinn
Organe der Konzernmuttergesellschaft Loewe AG
Aufsichtsrat
Dem Aufsichtsrat gehören folgende Herren an:
Professor Dr. Eberhard Scheffler, Wirtschaftsprüfer, Hamburg
Vorsitzender
Dr. Mark Wössner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Bertelsmann AG, München
stellvertretender Vorsitzender
85
Dr. Gerhard Heinrich, Gesellschafter und Geschäftsführer der Heinrich & Cie. Unternehmensberatungs
GmbH, Frankfurt a. M.
Professor Dr. Rolf-Dieter Leister, Wirtschaftsberater, Luzern (bis 23. Juni 2004)
Dr. Soenke Mehrgardt, ehemaliges Mitglied des Vorstands der Infineon Technologies AG, München
Helmut Ricke, Kaufmann, Krefeld
Dr. Michael Witzel, Partner der Anwaltssozietät Lovells, München (ab 23. Juni 2004)
Auf der Hauptversammlung am 23. Juni 2004 gab der Vorsitzende bekannt, dass Herr Professor Dr. RolfDieter Leister sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum 23. Juni 2004 niedergelegt hat. Die
Hauptversammlung hat für die restliche Amtszeit, also bis zum Ende der Hauptversammlung, die über die
Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2005 beschließt, Herrn Dr. Michael Witzel zum Mitglied
des Aufsichtsrats gewählt.
Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner Geschäftsordnung zwei Ausschüsse gebildet.
Dem Personalausschuss gehören die Herren Professor Dr. Eberhard Scheffler, Dr. Mark Wössner und
Helmut Ricke an.
Der im Hinblick auf die Corporate Governance Grundsätze gewählte Prüfungsausschuss setzt sich aus den
Herren Professor Dr. Eberhard Scheffler, Dr. Soenke Mehrgardt und Helmut Ricke zusammen.
Die von den Mitgliedern des Aufsichtsrats bekleideten anderen Mandate sind auf Seite 86 und 87, die
Mandate der Mitglieder des Vorstands auf Seite 87 aufgeführt. Auf Seite 87 finden sich auch die Angaben
über die von den Organen der Gesellschaft gehaltenen Aktien.
Vorstand
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft sind die Herren:
Dr. Rainer Hecker, Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Kronach
Vorsitzender des Vorstands
Dr. Burkhard Bamberger, Dipl.-Kfm., Kronach
Gerhard Schaas, Dipl.-Ing. FH, Rödental
Die Bezüge des Vorstands der Gesellschaft betrugen 736 Tsd. Euro (Vorjahr 1.328 Tsd. Euro). Die Bezüge
des Aufsichtsrats beliefen sich auf 122 Tsd. Euro (Vorjahr 182 Tsd. Euro).
Für ehemalige und ausgeschiedene Vorstandsmitglieder sind im Geschäftsjahr für Ruhegehälter Zahlungen
von 77 Tsd. Euro (Vorjahr einschl. Abfindungen 781 Tsd. Euro) geleistet worden. Die für Ruhegehälter
gebildete Rückstellung beträgt 965 Tsd. Euro (Vorjahr 979 Tsd. Euro).
Andere Mandate der Mitglieder des Aufsichtsrats der Loewe AG:
Professor Dr. Eberhard Scheffler
Loewe Opta GmbH, Kronach (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Smurfit Europa Carton GmbH, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Smurfit Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Dr. Mark Wössner
Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co KGaA (Vorsitzender des Beirats und Chairman)
DaimlerChrysler AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
Douglas Holding AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
Dussmann AG & Co. KGaA, Berlin (Mitglied des Aufsichtsrats)
eCircle AG, München (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Heidelberger Druckmaschinen AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
thorborgnet GmbH & Co. KGaA, Frankfurt (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Professor Dr. Rolf-Dieter Leister (bis 23. Juni 2004)
Loewe Opta GmbH, Kronach (Mitglied des Aufsichtsrats bis 23. Juni 2004)
Berlinwasser Holding AG, Berlin (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
BÖWE Systec AG, Augsburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
DaimlerChrysler Services AG, Berlin (Mitglied des Aufsichtsrats)
Südwestdeutsche Medien Holding GmbH, Stuttgart (Mitglied des erweiterten Aufsichtsrats)
ASCOM AG, Bern (Mitglied des Verwaltungsrats)
86
Dr. Gerhard Heinrich
Prevent AG, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Dr. Soenke Mehrgardt
Loewe Opta GmbH, Kronach (Mitglied des Aufsichtsrats bis 23. Juni 2004)
Xignal Technologies AG, Unterhaching (Mitglied des Aufsichtsrats)
Helmut Ricke
Loewe Opta GmbH, Kronach (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Dr. Michael Witzel (ab 23. Juni 2004)
MPLS Networks AG, Gersthofen (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Stone GmbH, Speyer (Mitglied des Beirats)
Mandate der Mitglieder des Vorstands der Loewe AG:
Dr. Rainer Hecker
Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) mbH, Frankfurt
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)
IHK-Akademie Oberfranken GmbH, Bayreuth (Mitglied des Aufsichtsrats)
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), München (Mitglied des Verwaltungsrats)
Gerhard Schaas
IGR Interessengemeinschaft für Rundfunkschutzrechte GmbH, Düsseldorf
(stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
IGR Interessengemeinschaft für Rundfunkschutzrechte e.V., Düsseldorf
(Präsident des Verwaltungsrats)
Aktien in Händen des Vorstands und des Aufsichtsrats am 31. Dezember 2004:
Zum 31. Dezember 2004 waren 581.425 (Vorjahr 581.425) Aktien der Loewe AG sowie 93.800 Optionen
(Vorjahr 93.800) in Händen des Vorstands. Der Aufsichtsrat hält 1.260 (Vorjahr 710) Aktien.
Kronach, den 15. März 2005
Der Vorstand
Dr. R. Hecker
Dr. B. Bamberger
G. Schaas
87
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2004
•
STARKER NACHFRAGERÜCKGANG BEI HOCHWERTIGEN BILDRÖHRENGERÄTEN
•
MARKT FÜR GROSSFORMATIGE LCD-GERÄTE IN 2004 GESTARTET
•
LOEWE UMSATZ LEICHT RÜCKLÄUFIG, ERGEBNIS AUF VORJAHRESNIVEAU
•
RESTRUKTURIERUNG PLANMÄSSIG UMGESETZT
Weltwirtschaft erholt, Konjunktur in Deutschland bleibt schwach
Die Lage der Weltwirtschaft hat sich in 2004 grundlegend gebessert. Mit annähernd 5% ist das Wachstum
der Weltwirtschaft so kräftig ausgefallen wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Da sich neben den
Energiepreisen auch die Rohstoffpreise - insbesondere Stahl - im Jahresverlauf deutlich erhöhten, hat sich
die globale Konjunktur seit der Jahresmitte 2004 merklich abgekühlt.
In der Eurozone hat sich die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2004 abgeschwächt. Diese
Konjunkturdelle wurde durch eine geringere Exporttätigkeit ausgelöst, die auf eine unterdurchschnittliche
Binnennachfrage traf. Im Jahresendspurt kletterte der Euro auf ein Allzeit-Hoch von über 1,36 US$ und bleibt
- neben dem hohen Ölpreis - auf diesem Kursniveau ein weiterer Risikofaktor für die konjunkturelle Erholung
in der Eurozone. Positiv erhöht haben sich die Investitionen. Der Investitionsstau der vergangenen Jahre
scheint sich damit aufzulösen. Erstmals nach drei rückläufigen Jahren wird dadurch in diesem Bereich ein
spürbarer Anstieg um rund 1,5% verzeichnet werden.
Insgesamt wird für die Länder der Währungsgemeinschaft für 2004 ein moderates reales Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 1,8% erwartet. Die Inflationsrate liegt mit 2,1% nur leicht über der
von der Europäischen Zentralbank als Ziel definierten Marke von knapp unter 2%. Darüber hinaus verharrte
die Arbeitslosenquote auf einem sehr hohen Niveau von nahezu 9%.
Die deutsche Wirtschaft dürfte im Jahr 2004 ihre dreijährige Stagnationsphase beendet haben. Das BIP ist
im Vergleich zum Vorjahr real um 1,7% angestiegen. Das Wachstum ist vor allem auf den boomenden
Außenhandel zurückzuführen, der um 8,2% zulegte. Die Binnennachfrage blieb auch in 2004 hinter den
Erwartungen zurück. Ferner hat sich der unverändert verhaltene private Konsum negativ auf das
Wirtschaftswachstum ausgewirkt. Das Staatsdefizit lag mit 3,9% über den Erwartungen der Bundesregierung
von 3,7%. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote blieb bundesweit unverändert bei 10,5%.
Der europäische Markt für Fernsehgeräte wächst
Der europäische Markt für Unterhaltungselektronik lag in 2004 mit 24,3 Mrd. Euro wenig über dem Niveau
des Vorjahres (+0,1 Mrd. Euro). Der Markt für Fernsehgeräte ist wertmäßig um 13% auf 12,9 Mrd. Euro
gestiegen. Der Rückgang bei Videorecordern wurde durch die starke Nachfrage nach DVD-Geräten
annähernd kompensiert. Das Umsatzvolumen von Hi-Fi und Audio hat sich weiter rückläufig entwickelt.
Unterhaltungselektronikmarkt Europa
in Mrd. Euro
2004
2003
+/- in % *
Fernseher
TV - Recorder
12,9
0,3
11,4
0,5
13
-47
DVD
3,7
3,3
13
Videorecorder
0,7
1,2
-43
4,5
22,1
2,2
24,3
5,2
21,6
2,6
24,2
-14
2
-15
0
Hi-Fi
Zwischensumme
Audio, Videospiele u. a.
Gesamt
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
(Quelle: GfK, Markt Europa, Marktabdeckung knapp 80 %, jeweils Zeitraum Dezember des Vorjahres
bis November des Folgejahres; Vorjahr an GfK-Erhebungsbasis 2004 angepasst)
Für Loewe ist die Marktentwicklung bei Fernsehgeräten von entscheidender Bedeutung, da diese rund 85%
des Loewe Umsatzvolumens repräsentieren.
Der Fernsehgerätemarkt in Europa erhöhte sich mengenmäßig um 14%. Trotz der schnellen Preiserosion in
allen Produktsegmenten ergab sich ein attraktives wertmäßiges Wachstum von 13%. Der Durchschnittspreis
pro TV-Gerät ist gegenüber 2003 nur geringfügig auf 522 Euro gesunken, da vergleichsweise teure,
großformatige Flachdisplaygeräte in 2004 ein beachtliches Wachstum aufwiesen.
88
Fernsehgerätemarkt in Europa nach Technologie
TV Markt Europa (in Mrd. Euro)
2004
2003
+/- in %*
Bildröhren
LCD
Plasma
Projektion (Front und Rear)
8,1
2,4
1,9
0,5
12,9
9,3
0,6
1,0
0,5
11,4
-13
264
95
5
13
Marktanteil Loewe (in %)
2004
2003
+/5,9
1,8
0,7
0,5
4,0
6,1
1,2
1,3
5,0
-0,2
0,6
-0,6
0,5
-1,0
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
(Quelle: GfK, Markt Europa, Marktabdeckung knapp 80%. jeweils Zeitraum Dezember des Vorjahres bis November des Folgejahres; Vorjahr an GfK-Erhebungsbasis 2004 angepasst)
In 2004 wurden in Europa 22,1 Mio. Bildröhrengeräte verkauft, 6% mehr als im Vorjahr. Dieses deutliche
Mengenwachstum ist auf die teilweise sehr aggressive Preispolitik der Anbieter zurückzuführen. Im
Durchschnitt kostete ein Röhrengerät in 2004 mit 366 Euro 18% weniger als in 2003. Trotz der wachsenden
Bedeutung der Flachbildgeräte entspricht das Absatzvolumen mit Bildröhrengeräten knapp 90% des
Gesamtmarkts. In Folge des starken Preisrückgangs bei Bildröhrengeräten reduzierte sich dieser Teilmarkt
wertmäßig um 13% auf 8,1 Mrd. Euro, er repräsentiert im Jahresdurchschnitt noch 63% des Gesamtmarkts
für Fernsehgeräte in Europa. Zum Jahresende ist dieser Wert in wichtigen europäischen Ländern wie
Frankreich und Italien bereits unter 50% gesunken.
Bei den Flachdisplaygeräten weisen LCD-Fernseher weiterhin die höchste Wachstumsrate auf. In 2004
wurden 1,9 Mio. LCD-Geräte, fast das Vierfache des Vorjahres, verkauft. Der Absatz kleinformatiger LCDGeräte (kleiner 22“) hat sich 2004 verdreifacht, verliert jedoch an Wachstumsdynamik, da in der zweiten
Jahreshälfte 2004 verstärkt größerformatige LCD-Geräte in den Markt eingeführt wurden. So hat sich der
Absatz von LCD-Geräten größer 22“ auf rund 0,5 Mio. Stück fast verzehnfacht. Durch diesen starken Trend
zu teureren, großformatigen Geräten blieb der Durchschnittspreis pro LCD-Fernseher trotz genereller
Preisrückgänge mit knapp 1.300 Euro gegenüber 2003 fast konstant. Dagegen sind große LCD-Geräte mit
einer Bilddiagonale von mehr als 26“ um 37% billiger geworden und kosteten in 2004 durchschnittlich noch
rund 2.800 Euro. Auch die Preise kleinformatiger Geräte unter 22“ Bilddiagonale sind um 24% auf knapp 800
Euro gesunken.
Die starke Erosion der Verkaufspreise hielt auch bei Plasma-Geräten an. Der durchschnittliche Gerätepreis
reduzierte sich in 2004 um 29% auf rund 3.900 Euro. Mit einem Absatzvolumen von 0,5 Mio. Geräten wird
das Segment um 42“ Bilddiagonale klar von dieser Technologie dominiert.
Der Marktanteil von Loewe im TV-Gesamtmarkt sank im Berichtsjahr von 5,0% auf 4,0%. Hauptursache ist
die noch unbefriedigende Marktposition von Loewe im Segment der Flachdisplaygeräte insbesondere bei
Plasma-Geräten, deren Bedeutung gegenüber den traditionellen Bildröhrengeräten in 2004 deutlich
angestiegen ist.
Innerhalb des Bildröhrensegmentes ging der Marktanteil von Loewe geringfügig auf 5,9% zurück. Eine
Analyse der Preissegmente macht deutlich, dass Loewe im Premiumsegment seine Positionierung festigte.
Im Segment von 1.000 bis 2.000 Euro Ladenverkaufspreis konnte der Marktanteil um 4,4 Prozentpunkte auf
17,5% und im Segment über 2.000 Euro um 3,0 Prozentpunkte auf 19,7% ausgebaut werden. Allerdings ist
die Ausgabebereitschaft der Konsumenten für hochwertige Bildröhrengeräte stark rückläufig. Verstärkt
nachgefragt werden hingegen preisgünstige Bildröhrengeräte. Bei den preisgünstigen Bildröhrengeräten
unter 1.000 Euro blieb der Marktanteil von 2,4% weitgehend unverändert.
Bildröhrengerätemarkt Europa (nach Preisklassen)
Unter 1000 Euro
1000 - 2000 Euro
Über 2000 Euro
TV Markt Europa (in Mio. Euro)
2004
2003
+/- in %*
Marktanteil Loewe (in %)
2004
2003
+/-
6.595,9
1.225,6
243,3
8.064,8
2,4
17,5
19,7
5,9
6.624,3
2.041,3
613,3
9.279,0
0
-40
-60
-13
2,1
13,1
16,7
6,1
0,3
4,4
3,0
-0,2
(Quelle: GfK, Markt Europa, Marktabdeckung knapp 80%. jeweils Zeitraum Dezember des Vorjahres bis November des Folgejahres; Vorjahr an GfK-Erhebungsbasis 2004 angepasst;
wertmäßige Marktdaten basieren auf Ladenverkaufspreisen)
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
Bei LCD-Fernsehgeräten konnte Loewe den Marktanteil auf niedrigem Niveau deutlich ausbauen. Der Loewe
Marktanteil im Jahresdurchschnitt 2004 liegt bei 1,8% nach einem Vorjahreswert von 1,2%. Jedoch ist in den
letzten Monaten, seit der Einführung großformatiger LCD-Geräte von Loewe, ein klarer Trend in Richtung
steigender Marktanteile deutlich erkennbar:
89
Die durchschnittliche Preisprämie für Loewe LCD-Fernseher blieb gegenüber 2003 weitgehend unverändert.
Mit 2.300 Euro wurde gegenüber dem Marktdurchschnitt bei LCD-Fernsehern für Loewe Produkte rund das
1,8fache mehr erlöst. Neben der Preisprämie für die Marke Loewe spiegelt sich hierin der Fokus auf
großformatige Geräte wider.
Während sich der Plasma-Markt in 2004 auf 1,9 Mrd. Euro fast verdoppelte, war das Wachstum von Loewe
in diesem Segment deutlich geringer. Der Marktanteil reduzierte sich von 1,3% auf 0,7%, da Loewe in 2004
fast ausschließlich den Spheros 42 angeboten hat, der zur preislichen Spitzenklasse gehört. Aufgrund der
vielfältigen Ausstattung und Wertigkeit des Gerätes liegt es deutlich über dem Durchschnittspreis im Markt
von rund 4.000 Euro. Der im Dezember 2004 eingeführte Plasma-Fernseher Concept L 42 belegt die
preisliche Einstiegsklasse bei Loewe und ist nur leicht über dem Durchschnittspreis der 42“ Geräte
positioniert. Aufgrund der Markteinführung im Dezember hat sich dies in den Marktanteilen 2004 noch nicht
niedergeschlagen.
Generell sind großformatige LCD- und Plasma-Produkte im Vergleich zu Bildröhrengeräten noch
vergleichsweise teuer. Selbst Billigangebote übersteigen den Durchschnittspreis für ein Fernsehgerät um ein
Vielfaches. Die besonders gut ausgestatteten und wertigen Loewe Premiumprodukte konnten wegen ihres
höheren Preises nur eine vergleichsweise kleine Zielgruppe ansprechen. Mit zunehmender Reife des Markts
für Flachdisplaygeräte werden die Herstellungskosten sinken und die Differenzierungsmöglichkeiten für
Premiumanbieter steigen. Loewe sollte hiervon profitieren und die begonnene Ausweitung des Marktanteils
bei Flachbildgeräten fortsetzen können.
Fast 92% des europäischen Fernsehgerätemarkts repräsentieren Großbritannien, Deutschland, Frankreich,
Italien, Spanien und Benelux. Mit Ausnahme von Deutschland ist der Fernsehmarkt in diesen Ländern
zweistellig gewachsen. Die im europäischen Vergleich wiederum schlechteste Entwicklung betrifft
Deutschland mit einem Wachstum von nur 5%. Bei der Nachfrage nach neuen Flachdisplaytechnologien war
Deutschland mit einem Anteil von 29 % ebenfalls das Schlusslicht unter den großen europäischen Ländern.
In Italien und der Schweiz entfielen im Durchschnitt knapp 40% der Ausgaben für Fernsehgeräte auf
Flachbildgeräte.
Fernsehgerätemarkt TV-Total Europa (nach Ländern)
TV Markt Europa (in Mio. Euro)
2004
2003
+/- in %*
Groß britannien
Deutschland
Frankreich
Italien
Spanien
Benelux
Schweiz
Übrige Länder
Summe Europa
3205,1
2513,7
2080,4
1594,4
1312,2
1132,1
418,5
603,5
12.859,9
2813,4
2397,3
1861,5
1265,4
1130,9
1032,5
366,0
540,6
11.407,6
14
5
12
26
16
10
14
12
13
Anteil Neue Displaytechnologien (in %)
2004
2003 +/- %-pkte
31,3
28,6
34,0
37,4
31,0
30,0
42,8
25,7
31,9
20,0
14,9
23,3
21,8
14,9
16,9
26,1
13,6
18,8
11,3
13,8
10,6
15,7
16,1
13,2
16,7
12,2
13,2
(Quelle: GfK, Markt Europa, jeweils Zeitraum Dezember des Vorjahres bis November des Folgejahres; Vorjahr an GfK-Erhebungsbasis 2004 angepasst)
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
90
Der Preis pro Fernsehgerät liegt in Deutschland und Frankreich bei rund 520 Euro und entspricht dem
europäischen Durchschnittswert. Spitzenreiter mit über 900 Euro ist die Schweiz. Dort werden traditionell
sehr hochwertige Geräte nachgefragt. Auch der Anteil der neuen Flachdisplaygeräte liegt in der Schweiz bei
einem Spitzenwert von 43%. In Italien und Spanien werden hingegen im Durchschnitt nur rund 430 Euro pro
Fernsehgerät ausgegeben. Neben dem in diesen Ländern weniger stark ausgeprägten Trend zu
Großbildgeräten ist ein starker Preiswettbewerb für den geringen Durchschnittspreis verantwortlich.
10
Der wertmäßige Marktanteil von Loewe im europäischen Fernsehmarkt ging von 4,1% in 2003 auf 3,2% in
2004 zurück. Hierzu haben alle wesentlichen Länder in ähnlichem Umfang beigetragen. In Deutschland sank
der Marktanteil von Loewe unterproportional von 9,9% auf 8,7%. Stabilisierend wirkten hier die noch geringe
Bedeutung der neuen Flachdisplayprodukte sowie die gute Positionierung von Loewe im leistungsfähigen
Fachhandel.
Loewe Marktanteil am Fernsehgerätemarkt Europa (nach Ländern)
in %
Großbritannien
Deutschland
Frankreich
Italien
Spanien
Benelux
Schweiz
Übrige Länder
Summe Europa
Marktanteil Loewe
2004
2003
0,4
8,7
0,9
1,8
4,1
4,6
5,2
2,1
3,2
0,8
9,9
1,4
2,5
4,9
5,9
6,2
2,4
4,1
+/- *
-49
-12
-38
-28
-17
-22
-16
-14
-21
(Quelle: GfK, Markt Europa, jeweils Zeitraum Dezember des Vorjahres bis November des Folgejahres;
Vorjahr an Erhebungsbasis 2004 angepasst)
* Die Prozentangaben basieren auf den ungerundeten Marktzahlen.
Außerhalb Europas sind Australien und die Russische Föderation für Loewe von besonderer Bedeutung. In
diesen Märkten ist der Loewe Marktanteil noch relativ niedrig. Die Entwicklung des Gesamtmarkts ist hier für
den Loewe Erfolg weniger entscheidend als die konsequente Umsetzung der Loewe Premiumpositionierung
im Markt.
Planmäßige Umsetzung des Loewe Restrukturierungsprogramms
Loewe ist auf dem Weg der Restrukturierung einen wichtigen Schritt vorangekommen und hat den
Turnaround erfolgreich eingeleitet. Neben einem strikten Kostenmanagement und einer weiter gestrafften
Organisation steht die Fortsetzung der aktuellen Produktoffensive, die Schärfung des Markenprofils und die
Ausweitung des Vertriebs im Fokus des bereits in 2003 gestarteten Restrukturierungsprogramms „Taurus“.
Loewe hat die zentrale Aufgabe, in dem jetzt entstehenden Premiummarkt mit mittel- und großformatigen
Flachdisplay-TVs dynamisch zu wachsen.
Produktoffensive bei Flachbildgeräten
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Loewe schrittweise zehn neue Flachdisplaygeräte eingeführt und damit
dem gerade entstandenen Markt für mittel- und großformatige LCD-Geräte ein breites und attraktives
Angebot zur Verfügung gestellt. Als Weltneuheit präsentierte Loewe im April 2004 mit dem Spheros 37 HD
das erste LCD-Gerät mit integriertem Festplattenrecorder. Ferner wurde mit dem Xelos SL 37 HD ein
weiterer großformatiger LCD-Fernseher früher als geplant dem Handel vorgestellt. Pünktlich zum
Saisongeschäft wurde unser neues Highlight-Produkt, das LCD-Standgerät Spheros R 37 Masterpiece, sehr
erfolgreich im Markt eingeführt und erzielte bereits zum Start ins Jahr 2005 beste Testergebnisse. An alle
neuen Loewe Fernsehgeräte können dank der MediaPlus-HD-Technologie nutzenorientierte
Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise Digital RecordingPlus oder der Digital Photoviewer genauso wie
Premiere-, DVB-S- und DVB-T-Empfang integriert oder angeschlossen werden.
Im Bereich der traditionellen Bildröhrengeräte hat Loewe das Sortiment gestrafft und wird sich künftig auf die
preisliche Einstiegsklasse des Premiumsegmentes konzentrieren. Die Zahl der Varianten wird weiter
10
Im Gegensatz zu den vorne aufgeführten Marktanteilen beziehen sich die nachfolgenden Werte nicht nur auf den Fachhandel,
sondern auf alle Distributionskanäle.
91
reduziert, um höhere Stückzahlen pro Produktfamilie fertigen zu können und somit die Kostenstruktur zu
verbessern.
Dank der Projektmanagement-Initiative „Time-to-Market“ konnten alle Produktentwicklungsprojekte
planmäßig - teilweise auch vorzeitig - abgeschlossen und in die Produktion übergeleitet werden. In der groß
angelegten Produktoffensive wurden in 2004 zehn neue Flachdisplay-Fernsehgeräte mit Bildschirmgrößen
von 26“ bis 42“ neu entwickelt.
Die Entwicklungsarbeiten für das Fernsehchassis L 2600 konnten termingerecht fertig gestellt werden. Auf
dem Chassis ist als wesentliche Neuerung ein Digitalempfänger integriert. Damit ist erstmals eine komplett
digitale Signalverarbeitung vom Empfangsteil bis zur Darstellung auf dem LCD-Bildschirm realisiert. Die
Abmessungen für die Elektronikbaugruppen konnten stark reduziert werden, so dass auf eine zusätzliche
Signalbox verzichtet werden kann. Dadurch konnten auch die Produktkosten gesenkt werden. Der LCDFernseher Xelos A 26 war das erste Produkt, das mit diesem innovativen Chassis ausgerüstet wurde.
Weitere Geräte werden folgen. Mit dem Chassis L 2600 kommt ein neues intuitives Bediensystem zum
Einsatz. Das Bediensystem verwendet dezent animierte Grafikelemente und unterstreicht den innovativen
Charakter der Loewe Produkte.
Um den steigenden Bedarf an großformatigen LCD-Geräten zu decken, wurde die Kapazität der
automatischen Bestückung dem Technologiewandel in Richtung LCD-Produkte angepasst. Die
Produktionslinien der Chassisfertigung und der Endmontage wurden für die LCD-Produkte aufgerüstet und
optimiert. Im Jahr 2005 ist für die erweiterte Produktpalette von Loewe Geräten sowie für die Produktion von
Sharp Geräten eine weitere Anpassung der Fertigungskapazität notwendig.
Schärfung des Markenprofils
Ein weiterer Schwerpunkt des Restrukturierungsprogramms "Taurus" ist die Schärfung des Markenprofils der
Premiummarke Loewe. Basierend auf den Markenwerten "Minimalistische Formensprache", "Sinnvoller
Fortschritt" und "Individuelles Erlebnis" hat Loewe seinen Gesamtauftritt im Markt entscheidend weiter
entwickelt. Durch die neue Produktnomenklatur mit der Einteilung in die Segmente Reference, Art, Life und
Classic kann jedes Loewe Fernsehgerät eindeutig zugeordnet werden. Dabei verkörpert jedes Segment eine
zielgruppenspezifische Wertehaltung, mit der sich der Endkunde identifizieren kann. Die neue
Produktnomenklatur ermöglicht so eine bessere Ausrichtung der Produkte auf die Anforderungen der Loewe
Zielgruppen.
Die zweite Säule zur Schärfung des Markenprofils stellt die aktuelle Werbekampagne dar. Durch den Fokus
auf das Schwerpunktthema Flat-TV will Loewe den Ausbau der Markenbekanntheit forcieren und so die
Markenattraktivität von Loewe steigern. Darüber hinaus bietet Loewe aktive Verkaufsunterstützung durch die
enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern. Durch eine hochwertige,
markengerechte Produktpräsentation für die neuen Loewe LCD- und Plasma-TV-Geräte bauen wir unsere
Präsenz am Point-of-Sale weiter aus. Des Weiteren unterstützt Loewe die Partner im qualifizierten
Fachhandel mit individuellen Handelsmarketing-Aktionen beim Verkauf.
Stärkung des Vertriebs
Vertriebsseitig wurde in 2004 damit begonnen, in allen wichtigen Märkten die Distribution mit neuen Loewe
Flachdisplaygeräten im mittel- und großformatigen Bereich auszubauen. Die Resonanz auf die neuen
Produkte war durchweg positiv und erlaubte eine schnelle, flächendeckende Markteinführung. Insbesondere
in den ausländischen Kernmärkten in Westeuropa konnten die neuen Flachdisplayprodukte eine beachtliche
Marktbedeutung erzielen.
Ziel ist es, in 2005 die gewichtete Distributionsquote in Europa von 28% auf 35% weiter zu erhöhen. In
Deutschland erfolgt dies durch eine deutliche Qualitätsverbesserung bei gleichzeitiger numerischer
Reduktion der Verkaufspunkte. Gemeinsam mit qualifizierten Fachhändlern werden die Präsentation der
Loewe Produkte und die Beratungs- und Servicequalität weiterentwickelt, mit dem Ziel, diese Händler noch
stärker für Loewe zu gewinnen. Bis 2007 sollen mindestens 500 Fachhändler in Deutschland den Status
„Loewe Galerie“ oder „Loewe PartnerPlus“ erreichen. Heute sind dies etwa 200.
Im europäischen Ausland ist ein weiterer quantitativer Ausbau der Distribution geplant. Insgesamt sollen bis
Ende 2005 rund 350 Neukunden gewonnen werden, die insbesondere in Frankreich und Italien zu einer
deutlichen Verbesserung der Loewe Präsenz führen sollen.
Konsequentes Kostensparen
Für das Jahr 2004 wurde ein Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von 12 Mio. Euro verabschiedet und
übererfüllt. Ein wesentlicher Eckpfeiler ist die Reduktion des Mitarbeiterstammes. Der Stellenabbau wurde
sowohl durch Entlassungen als auch durch sozial verträgliche Maßnahmen wie Outsourcing,
Vorruhestandsregelungen und natürliche Fluktuation realisiert. Über einen unternehmensweiten Lohn- bzw.
Gehaltsverzicht leisteten alle Mitarbeiter im Jahr 2004 – inklusive der Loewe Führungsmannschaft – einen
92
zusätzlichen Beitrag zur Kostenreduktion und Ergebnisverbesserung. Dies wurde in einem
Ergänzungstarifvertrag mit dem Betriebsrat und der IG Metall vereinbart. Im Falle einer positiven
Geschäftsentwicklung erfolgt in den nächsten Jahren eine Kompensationszahlung. Darüber hinaus wurden
entscheidende Einsparungen bei Vertriebs- und Werbekosten sowie bei sonstigen Sachkosten erzielt.
Auch in 2005 ist die Fortsetzung des konsequenten Sparkurses erforderlich und wird zu wesentlichen
Einsparungen führen. Neben der reduzierten Beschäftigtenzahl wirkt sich der für die Jahre 2005 und 2006
geschlossene Sanierungstarifvertrag positiv aus, der einen rund 10%-igen Lohn- und Gehaltsverzicht
umfasst.
Engere Kooperation mit Sharp
Die langjährige Zusammenarbeit mit Sharp wurde in 2004 deutlich intensiviert. Beide Unternehmen haben
sich entschlossen, ein europäisches Entwicklungszentrum in Kronach zu etablieren, das gemeinsam von
Loewe und Sharp geführt wird. Ziel ist es, auf Basis der LCD-Panel-Technologie von Sharp und des digitalen
Elektronik-Know-hows von Loewe eine durchgängig digitale Elektronik-Plattform für LCD-TVs und
Peripheriegeräte weiterzuentwickeln. Insgesamt arbeiten im neuen Entwicklungszentrum über 30 Mitarbeiter
aus dem Loewe Entwicklungsbereich. Für Loewe resultiert hieraus eine signifikante Senkung der
Entwicklungskosten. Gleichzeitig wird es möglich, den Personalstand im Entwicklungsbereich mindestens auf
dem jetzigen Niveau halten zu können.
Darüber hinaus wurde Ende 2004 vereinbart, im zweiten Halbjahr 2005 die Produktion von mittel- und
großformatigen LCD-Fernsehgeräten unter dem Markenzeichen Sharp in Kronach zu starten. Für 2005 wird
die Produktion von rund 50.000 LCD-Fernsehgeräten mit einem Produktionsvolumen von ca. 50 Mio. Euro
angestrebt. Unter dieser Voraussetzung kann der geplante Abbau von ca. 50 Mitarbeitern in der Fertigung
vermieden werden.
Die engere operative Kooperation hat Sharp durch eine Beteiligung von knapp 29% an Loewe unterstrichen.
In zwei Stufen hat Sharp 3 Mio. Aktien gezeichnet und rund 20 Mio. Euro in Loewe investiert, wobei die
zweite Stufe mit 2,3 Mio. Aktien (15 Mio. Euro) erst Anfang 2005 wirksam wird. Die verbesserte
Eigenkapitalausstattung und die positive Signalwirkung der engeren Kooperation mit Sharp sind hilfreich, um
die eingeleitete Restrukturierung auf einer soliden finanziellen Basis fortzuführen.
Wirtschaftliche Eckdaten von Loewe weiterhin unbefriedigend
Wegen der dynamischen Marktentwicklung konnten auch im Geschäftsjahr 2004 die finanziellen Ziele nicht
erreicht werden. Hauptursachen dafür sind der angesprochene Technologiewandel sowie Sondereffekte wie
die Einstellung des Geschäftsbereiches USA, der das EBIT in 2004 letztmalig mit 8,1 Mio. Euro belastete.
Zur besseren Vergleichbarkeit konzentrieren sich die folgenden Angaben auf den fortzuführenden
Geschäftsbereich. Alle Angaben zum USA-Geschäft sind in dem Abschnitt "Aufzugebender
Geschäftsbereich" zusammengefasst.
Eckdaten
in Mio. Euro
Umsatzerlöse
EBIT
Nettozinsaufwendungen
Konzernjahresfehlbetrag
Investitionen
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2004
2003
+/- in %
267,8
-25,7
-6,4
-21,4
15,3
1.054
283,2
-26,9
-2,6
-23,3
20,7
1.230
-5
-26
-14
In 2004 hat sich der Umsatzrückgang verlangsamt. In dem um 5% auf 267,8 Mio. Euro gesunkenen Umsatz
schlagen sich das geringere Absatzniveau, reduzierte Verkaufspreise und ein ungünstigeres Produktmix
nieder.
93
Umsatz nach Quartalen (in Mio. Euro)
100
90
Sonst.
Flat
CRT
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Q1/03
Q2/03
Q3/03
Q4/03
Q1/04
Q2/04
Q3/04
Q4/04
Nachdem sich der Umsatzrückgang im ersten und zweiten Quartal 2004 verlangsamte, lag im dritten Quartal
der Umsatz um 10% über dem Vorjahresvergleichswert, da sich die Markteinführung großformatiger LCDGeräte positiv auswirkte. Das vierte Quartal 2004 ist durch ein planmäßig verlaufenes Weihnachtsgeschäft
und einen auf über 50% gestiegenen Umsatzanteil der Flachdisplaygeräte gekennzeichnet. Der Umsatz lag
nahezu auf dem Wert des entsprechenden Vorjahresquartals.
Das EBIT des fortzuführenden Geschäftsbereiches liegt mit -25,7 Mio. Euro in 2004 in einer ähnlichen
Größenordnung wie im Vorjahr (-26,9 Mio. Euro). Dies ist hauptsächlich auf das verminderte Geschäfts- und
Produktionsvolumen sowie niedrigere Verkaufspreise zurückzuführen. Zudem belastete die auf
Standardgeräte verlagerte Nachfrage im Bildröhrenbereich die Erlöse.
EBIT nach Quartalen (in Mio. Euro)
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
Q1/03 Q2/03 Q3/03 Q4/03 Q1/04 Q2/04 Q3/04 Q4/04
Mit den im zweiten Quartal 2003 eingeleiteten Kostensenkungs- und Restrukturierungsmaßnahmen konnten
in 2004 deutliche Kostenentlastungen erreicht werden, die sich verstärkt im zweiten Halbjahr auswirkten.
Darüber hinaus hat die Umsatzstabilisierung im zweiten Halbjahr auch von der Marktseite eine
Ergebnisverbesserung ermöglicht. Entsprechend ist in den letzten beiden Quartalen ein positiver Trend bei
der Ergebnisentwicklung zu erkennen. Das EBIT 2004 enthält 9 Mio. Euro Sondereffekte. Dabei handelt es
sich im Wesentlichen um 6 Mio. Euro Sonderabschreibungen und Wertberichtigungen auf das Anlage- und
Vorratsvermögen, insbesondere Bildröhrengeräte, und um 3 Mio. Euro Restrukturierungskosten
(Beratungskosten und Abfindungszahlungen).
Im Jahresdurchschnitt 2004 beschäftigte Loewe 1.054 Mitarbeiter. Die durchschnittliche Personalzahl liegt
um 176 Personen unter der Vergleichszahl des Vorjahres. Zur Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen
wurden zusätzlich Fluktuation, Outsourcing und verstärkt Altersteilzeitregelungen genutzt, um die
Personalstärke sozialverträglich abzubauen. Im ersten Halbjahr 2005 werden sich die bereits definierten
Maßnahmen zur weiteren Personalanpassung auswirken, so dass in 2005 nur noch ein moderater Rückgang
des Personalstandes erfolgen sollte.
94
Stabilisierung beim Umsatz
Nach einem 23%-igen Umsatzrückgang im Vorjahr konnte in 2004 der Rückgang auf 5% begrenzt werden.
Hierzu haben das insgesamt positive Marktumfeld und die erfolgreiche Positionierung im neu entstandenen
großformatigen LCD-Segment beigetragen.
Fernsehgeräte sind weiterhin der Kern der unternehmerischen Aktivitäten von Loewe. Wie in den Vorjahren
repräsentieren sie rund 85% des gesamten Umsatzes. DVD-Player, Videorecorder, Hi-Fi-Komponenten und
Zubehör runden das Loewe Programm ab.
Umsatzstruktur nach Produktbereichen
in Mio. Euro
Fernsehgeräte
DVD-Player
Videorecorder
Hi-Fi
Zubehör und sonstige Erlöse
Umsatz, Gesamt
2004
2003
+/- in %
228,0
6,0
1,9
3,2
28,7
267,8
240,5
4,1
3,4
4,2
31,0
283,2
-5
46
-44
-24
-7
-5
Die Produktbereiche Videorecorder (Auslauf in 2005) und Hi-Fi sind überproportional stark vom gesamten
Umsatzrückgang betroffen. Die Hi-Fi-Geräte werden meist als Teil hochwertiger Systemlösungen in
Verbindung mit einem Fernsehgerät von Loewe gekauft. Aufgrund des überproportionalen Absatzrückgangs
bei hochpreisigen Bildröhrengeräten verringerte sich der Umsatz mit diesen Peripheriegeräten stark.
Um satzstruktur Fernsehgeräte
in Mio. Euro
Bildröhren
LCD
Plasma
Rückprojektion
Umsatz Fernsehgeräte, Gesamt
2004
2003
138,7
75,7
10,7
2,9
228,0
218,9
10,8
9,2
1,6
240,5
Trotz des in 2004 weiter gestiegenen Absatzvolumens hat die wertmäßige Marktbedeutung der
Bildröhrengeräte um 13 % abgenommen. Loewe ist von diesem Trend besonders stark betroffen, da der
Marktrückgang bei Premiumgeräten über 1.000 Euro mit 45% in 2004 besonders stark ausgeprägt war.
Insgesamt hat sich der Umsatzrückgang bei Bildröhrengeräten von Loewe beschleunigt und betrug fast 40%
in 2004 nach knapp 30% in 2003. Der Anteil der Bildröhrengeräte am gesamten Umsatz mit TV-Geräten ist
folglich von 90% in 2003 auf rund 60% in 2004 gesunken.
Die Umsätze mit neuen Displaytechnologien konnten in 2004 erheblich ausgeweitet werden. Durch
Einführung großformatiger LCD-Geräte und das starke Marktwachstum in diesem Segment konnten die
Umsätze mit LCD-Fernsehern von 10,8 Mio. Euro auf 75,7 Mio. Euro mehr als versiebenfacht werden. Der
Umsatz mit Plasma-Geräten wuchs weniger dynamisch von 9,2 auf 10,7 Mio. Euro. Wie in den Vorjahren
bestand das Plasma-Programm bis November 2004 lediglich aus einem sehr hochwertigen Gerät, das nur
eine kleine zahlungskräftige Zielgruppe anspricht. Der im Dezember 2004 eingeführte Plasma-TV Concept L
42 belegt die preisliche Einstiegsklasse bei Loewe und ist nur leicht über dem Durchschnittspreis der 42“
Geräte positioniert. Zusätzlich wurde Anfang 2005 ein weiteres Plasma-Gerät aus der Xelos Produktfamilie
neu in den Markt eingeführt. Hierdurch sollte eine deutliche Ausweitung der Umsätze mit Plasma-Geräten
gelingen.
Die Umsätze mit Projektionsgeräten betreffen den Ende 2003 eingeführten Articos 55. Mit einer
Bilddiagonale von 1,40 Metern ist es das größte je von Loewe gebaute Fernsehgerät. Dieses Produkt war
insbesondere für den US-amerikanischen Markt entwickelt worden. Nach der Beendigung des USA
Geschäftes in 2004 wird die Bedeutung der Rückprojektionstechnologie für Loewe nur noch vergleichsweise
gering sein, da Bilddiagonalen über 50“ ein nur kleines Marktsegment in den Kernmärkten von Loewe
repräsentieren.
Der Konzernumsatz von Loewe sank in 2004 auf 267,8 Mio. Euro. Die erreichten Umsatzsteigerungen in
Spanien, Benelux, Frankreich und Österreich konnten die Rückgänge in Deutschland, Großbritannien und
der Schweiz nicht ausgleichen.
95
Umsatzstruktur nach Regionen
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
-8%
Deutschland
136,4
148,5
(Anteil am Gesamtumsatz %)
50,9%
51,4%
Benelux*
Italien **
Spanien
Großbritannien
Frankreich***
Schweiz
Österreich ****
übrige europäische Länder
Europa (inkl. Deutschland)
30,7
17,8
27,9
8,1
9,2
4,7
6,9
12,5
254,2
29,7
17,8
25,6
10,1
7,7
6,2
4,4
16,7
266,7
3%
0%
9%
-20%
19%
-24%
57%
-25%
-5%
5,9
5,6
2,1
13,6
8,3
6,1
2,1
16,5
-29%
-8%
0%
-18%
267,8
283,2
-5%
Australien
Russische Föderation
Übrige außereuropäische Länder
Außereuropäisches Ausland
Umsatz, Gesamt
* Verkauf über Loewe Opta Benelux N.V./S.A.
** Seit April 2003 Verkauf über Loewe Italiana S.r.l.
*** Seit 2002 Verkauf über Loewe France S.A.
**** Seit 2004 Verkauf über Loewe Austria GmbH
In Deutschland, dem für Loewe wichtigsten Markt, ging der Loewe Umsatz trotz eines 5%-igen wertmäßigen
Marktwachstums um 8% auf 136,4 Mio. Euro zurück. Loewe hat im stark wachsenden Markt für
Flachdisplaygeräte noch keine ausreichende Marktbedeutung erreicht.
Im Ausland erfolgen Vertrieb, Marketing und Service der Loewe Geräte über externe Distributionsgesellschaften, mit Ausnahme der Länder Benelux, Italien, Frankreich und Österreich. Dort übernehmen eigene
Tochtergesellschaften diese Funktion.
Loewe Opta Benelux erzielte in 2004 mit 30,7 Mio. Euro einen leicht über dem Vorjahreswert liegenden
Umsatz. Vor dem Hintergrund des wachsenden Gesamtmarkts reduzierte sich der Marktanteil von Loewe
von 5,9% auf 4,6%. Der Anteil der Flachdisplayprodukte am gesamten Fernsehmarkt in Belgien liegt bei 30%
und entspricht ungefähr dem europäischen Durchschnittswert. Loewe generierte 2004 in den BeneluxLändern 42% des TV-Umsatzes mit Flachdisplaygeräten. Zur Kostenreduzierung wurde die Personalstärke
der Gesellschaft von durchschnittlich 40 Personen in 2003 auf 32 Personen in 2004 angepasst. Wie auch in
den Vorjahren erwirtschaftete die Gesellschaft einen positiven Ergebnisbeitrag.
Seit dem 1. April 2003 wird das Loewe Geschäft in Italien über die Loewe Italiana S.r.l. abgewickelt. Der
Umsatz in Höhe von 17,8 Mio. Euro entspricht dem Vorjahreswert. Somit konnte Loewe an dem stürmischen
Marktwachstum in Italien kaum partizipieren. Der Marktanteil reduzierte sich folglich von 2,5 auf 1,8% in
2004. Im italienischen Markt entfallen bereits 37% der Ausgaben für Fernsehgeräte auf Flachdisplaygeräte.
Entsprechend hoch ist bei Loewe der Umsatzanteil mit Flachdisplaygeräten, der im Jahresdurchschnitt 2004
über 50% anstieg. Die Anzahl der Mitarbeiter lag in 2004 bei lediglich sieben Personen, da logistische und
administrative Funktionen weitgehend von der Zentrale in Kronach geleistet werden. Aufgrund eines
Forderungsausfalls und des geringen Geschäftsvolumens hat die Gesellschaft in 2004 einen Verlust von 1,3
Mio. Euro erwirtschaftet.
Der Umsatz der Vertriebsgesellschaft in Frankreich stieg in 2004 um knapp 20% auf 9,2 Mio. Euro. Das
erfreuliche Umsatzwachstum wurde durch die neu eingeführten Loewe Flachdisplaygeräte generiert, die im
französischen Markt gut aufgenommen wurden. Der Markt für Flachdisplayprodukte ist in Frankreich bereits
weit entwickelt und repräsentierte 34% des gesamten Fernsehmarkts. Trotz der teilweise erst im zweiten
Halbjahr verfügbaren großformatigen Flachdisplaygeräte von Loewe stieg der Umsatzanteil dieser Geräte auf
rund zwei Drittel im Vergleich zu dem Durchschnittswert von rund einem Drittel bei Loewe. Die Gesellschaft
entwickelte sich wie im Vorjahr profitabel und beschäftigte in 2004 noch 17 Personen nach 20 Personen in
2003.
Seit Anfang 2004 wird das Österreichgeschäft durch eine 100%-ige Tochtergesellschaft betreut. Der Umsatz
wurde in 2004 von 4,4 Mio. Euro auf 6,9 Mio. Euro gesteigert. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass eine
wesentliche Ursache des Umsatzanstiegs höhere Durchschnittserlöse sind, die durch die Ausschaltung einer
Handelsstufe erzielt werden konnten. Im Vorjahr wirkte sich der Abbau des Distributorenlagers negativ auf
den Umsatz aus. Die Gesellschaft beschäftigte 2004 im Jahresdurchschnitt 6 Personen. Alle wesentlichen
administrativen und logistischen Funktionen werden von Loewe in Kronach geleistet. Die Gesellschaft hat in
ihrem ersten Geschäftsjahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen.
96
In den restlichen Ländern werden Loewe Produkte durch externe Distributionspartner vermarktet. In Spanien
konnte der Umsatzrückgang des Vorjahres im Berichtsjahr wieder ausgeglichen werden. Das 9%-ige
Wachstum in 2004 führte zu einem Gesamtumsatz von 27,9 Mio. Euro. Der spanische Markt ist in 2004 um
16% gewachsen. Aufgrund des schnellen Nachfragerückgangs bei hochwertigen Bildröhrengeräten ist der
Marktanteil von Loewe von 4,9% auf 4,1% gesunken.
Auch in Großbritannien und der Schweiz weist der Fernsehgerätemarkt in 2004 ein deutlich zweistelliges
Wachstum auf. In beiden Ländern konnten allerdings die Umsatzrückgänge von Loewe nicht gestoppt
werden - mit der Folge eines weiter rückläufigen Marktanteils. Durch die zwischenzeitlich eingeleiteten
Maßnahmen wird für 2005 eine deutliche Verbesserung erwartet.
Herstellungskosten sinken unterproportional zum Umsatz
Trotz des rückläufigen Umsatzes sind die Herstellungskosten in 2004 annähernd konstant geblieben.
Hierdurch verschlechterte sich die Herstellungskostenquote von 80,9% im Vorjahr auf 85,4% in 2004.
Wesentliche Ursachen für diese Entwicklung sind niedrigere Verkaufspreise der Loewe Produkte, eine
Verschlechterung des Produktmix durch den höheren Anteil von Standardgeräten und Kostennachteile durch
nicht ausgelastete Fertigungskapazitäten. Darüber hinaus wirkten sich negative Einmaleffekte in Höhe von
ca. 4 Mio. Euro aus. Die niedrigeren Beschaffungspreise reichten nur für eine Teilkompensation. Insgesamt
hat sich die Bruttodeckung von 54,2 Mio. Euro in 2003 auf 39,1 Mio. Euro in 2004 reduziert.
Marketing-, Vertriebs- und Verwaltungskosten gesenkt
Das in 2003 gestartete Kostensenkungsprogramm hat im Berichtsjahr deutliche Einsparungen ermöglicht.
Die Marketing- und Vertriebskosten konnten um 15%, die Verwaltungskosten um 17% reduziert werden.
Neben dem Personalabbau und Maßnahmen zur Sachkostenreduktion haben sich im Marketing- und
Vertriebsbereich niedrigere Werbe- und Garantiekosten entlastend ausgewirkt.
Sonstige betriebliche Ergebnisse verbessert
Der Ertragssaldo aus den Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen sowie den Erträgen aus
Beteiligungen in 2004 beträgt 1,5 Mio. Euro gegenüber einem Aufwandssaldo in 2003 von 3,1 Mio. Euro.
Die Sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 18,5 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahr. Auf die Auflösung
von nicht mehr benötigten Rückstellungen entfallen 5,1 Mio. Euro (Vorjahr 4,2 Mio. Euro). Der größte Teil
betrifft Rückstellungen für Drohverluste (2,8 Mio. Euro) und strittige Lizenzzahlungen (0,7 Mio. Euro), über die
in 2004 eine Vereinbarung getroffen werden konnte.
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen weniger stark an und erreichten 17,2 Mio. Euro. Sie
beinhalten Abfindungen und Restrukturierungskosten von 2,5 Mio. Euro sowie Aufwendungen für die Bildung
von Drohverlustrückstellungen im Zusammenhang mit Werkzeugen für Bildröhrengeräte.
Zinsaufwandssaldo kräftig gestiegen
Der Zinsaufwandssaldo erhöhte sich von 2,6 Mio. Euro auf 6,4 Mio. Euro, da der höhere Kapitalbedarf im
Wesentlichen durch Fremdmittel und Factoring finanziert wurde. Darüber hinaus haben sich aufgrund des
niedrigen Eigenkapitals und der Verlustsituation die Finanzierungskonditionen von Loewe im Berichtsjahr
verschlechtert.
Reduzierte Investitionsausgaben
Investitionen und Abschreibungen
in Mio. Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Gesamt
2004
Investition Abschreibung
7,5
7,2
0,6
15,3
9,5
15,8
25,3
2003
Investition Abschreibung
8,4
12,2
0,1
20,7
9,3
15,8
0,0
25,1
Die Investitionen sind im Vorjahresvergleich um 5,4 Mio. Euro auf 15,3 Mio. Euro zurückgegangen, da im
Rahmen des Restrukturierungsprogramms nur die dringend erforderlichen Maßnahmen realisiert wurden.
Mehr wurde in Werkzeuge für neue Produkte investiert.
Die Abschreibungen sind gegenüber 2003 nochmals angestiegen, da neben Sonderabschreibungen auf
produktbezogene Anlagegegenstände für Bildröhrengeräte (1,9 Mio. Euro) höhere Abschreibungen auf
aktivierte Entwicklungsleistungen vorgenommen wurden.
97
Bilanzrelationen verschlechtert
Die Bilanzsumme hat sich hauptsächlich durch das gestiegene Factoringvolumen und die deutlich unter den
Abschreibungen liegenden Investitionsausgaben reduziert. Die Finanzierungsverhältnisse haben sich weiter
in Richtung Fremdkapital verschoben, da der hohe Verlust das Eigenkapital der Loewe Gruppe inklusive
Anteile in Fremdbesitz auf 20,4 Mio. Euro reduzierte.
Eckdaten Konzernbilanz
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
Anlagevermögen*
Vorratsvermögen*
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen*
Sonstiges Umlaufvermögen*
Vermögenswerte des aufzugebenden Geschäftsbereiches
Summe Aktiva
51,2
36,4
51,8
33,1
0,0
172,5
62,6
43,1
69,1
20,7
5,0
200,5
-18%
-16%
-25%
60%
Eigenkapital inkl. Anteile in Fremdbesitz
Rückstellungen*
Verbindlichkeiten*
Rückstellungen/Verbindlichkeiten des aufzugebenden Geschäftsbereiches
Summe Passiva
20,4
86,9
64,2
1,0
172,5
45,9
83,4
70,0
1,2
200,5
-56%
4%
-8%
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen, Gesamt
6,1
44,3
0,8
51,2
9,4
53,0
0,2
62,6
-35%
-16%
300%
-18%
29,7%
31,2%
-14%
-14%
* nur fortzuführender Geschäftsbereich
Geringeres Anlagevermögen
Anlagevermögen
in % der Bilanzsumme
Die Immateriellen Vermögensgegenstände betreffen vornehmlich nach den International Accounting
Standards (IAS 38) zu bilanzierende Entwicklungskosten für neue Produkte, die sich aufgrund von
Sonderabschreibungen für Bildröhrengeräte reduzierten. Die Sachanlagen umfassen fast ausschließlich
Grundstücke und Gebäude, Produktionsanlagen und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung in
Kronach. Der Rückgang um 16% ist hauptsächlich auf die reduzierte Investitionstätigkeit, aber auch auf
Sonderabschreibungen auf Werkzeuge zurückzuführen.
Vorratsvermögen insbesondere bei Fertigwaren deutlich reduziert
Im zweiten Halbjahr 2004 lag das Geschäftsvolumen bei Loewe ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Durch
den Abbau von Überbeständen und Sonderabwertungen (2,6 Mio. Euro) reduzierten sich die Vorräte um 16%
auf 36,4 Mio. Euro. Der Fertigwarenbestand wurde den reduzierten Absatzerwartungen bei Bildröhrengeräten
angepasst. Bei Flachdisplaygeräten werden die Lagerbestände auf einem minimalen Niveau gehalten, um
die negativen Auswirkungen der weiterhin starken Preiserosion zu begrenzen.
Fertigwaren nach Produktgruppen
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
CRT-Fernsehgeräte
Flat-Panel-Fernsehgeräte
DVD-Player
Videorecorder
Hi-Fi
Zubehör und sonstige Bestände
Vorräte fertige Erzeugnisse und Waren, Gesamt
6,0
5,1
0,3
0,1
1,3
7,1
19,9
12,5
2,6
0,9
0,6
2,9
7,8
27,3
-52%
96%
-67%
-83%
-55%
-9%
-27%
98
Das Vorratsvermögen konzentriert sich auf Deutschland, da lediglich die Loewe Opta Benelux ein eigenes
Warenlager unterhält. Insgesamt ergibt sich für die Fertigwaren eine durchschnittliche Lagerreichweite von
rund einem Monat, was unserem Zielwert entspricht.
Forderungen niedriger durch Factoring
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Factoring
Factoring
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Gesamt *
79,2
-27,4
51,8
83,1
-14,0
69,1
-5%
96%
-25%
30,0%
34,5%
36,9
4,4
2,9
5,1
2,5
53,1
3,9
2,4
9,7
0,0
in % der Bilanzsumme
* davon:
Loewe Opta GmbH
Loewe Opta Benelux N.V./S.A.
Loewe France S.A.
Loewe Italiana S.r.l.
Loewe Austria GmbH
-31%
13%
21%
-47%
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahresstand um 25% auf 51,8
Mio. Euro gesunken. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund des Factorings zum Jahresende 2004 der
Debitorenbestand insgesamt um 27,4 Mio. Euro reduziert wurde. Im Vorjahr betrug am 31. Dezember das
Factoringvolumen 14,0 Mio. Euro. Bereinigt um den Factoring-Effekt lag die Forderungslaufzeit basierend auf
dem durchschnittlichen Umsatz der letzten drei Monate mit 80 Tagen auf dem vergleichbaren Niveau des
Vorjahres.
Latente Steuerforderungen gestiegen
Hauptsächlich durch die in 2004 realisierten Verluste erhöhten sich die Latenten Steuerforderungen um 9,7
Mio. Euro auf 24,9 Mio. Euro.
Verluste belasten Eigenkapital
Das Eigenkapital einschließlich der Anteile Dritter zum 31. Dezember 2004 entspricht 11,8% der
Bilanzsumme. Unter Berücksichtigung der am 01. Februar 2005 eingetragenen Kapitalerhöhung um 16,5
Mio. Euro erhöht sich die Eigenkapitalquote ab diesem Zeitpunkt auf annähernd 20%.
Rückstellungen höher
Rückstellungen
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
Pensionsrückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen, Gesamt
36,2
7,3
43,4
86,9
27,1
9,0
47,3
83,4
34%
-19%
-8%
4%
50,4%
41,6%
in % der Bilanzsumme
Der Anstieg der Pensionsrückstellungen um 9,1 Mio. Euro resultiert aus der Übernahme der Verpflichtungen
der Loewe Unterstützungskasse e.V. Im Gegenzug wurden alle Vermögensgegenstände dieses Vereins auf
Loewe übertragen. Hintergrund ist, dass die ursprünglich geplante breite Diversifikation des
Deckungskapitals der Unterstützungskasse nicht realisiert wurde. Da die Mittel fast ausschließlich in Form
kurzlaufender Darlehen an die Loewe Gruppe ausgereicht wurden, erfolgte die Eingliederung in den Konzern
aus Effizienz- und Haftungsüberlegungen. Die im dritten Quartal realisierte Verschmelzung der Loewe
Pensionsgesellschaft auf die Loewe Opta GmbH erfolgte aufgrund derselben Erwägungen.
Der sonstige Rückstellungsbedarf reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund des niedrigeren
Inlandsumsatzes. Auch die teilweise nicht erreichten Absatzziele der Handelspartner führten zu geringeren
Bonusansprüchen gegenüber Loewe.
Verbindlichkeiten sinken bei gestiegenen Bankschulden
99
Verbindlichkeiten
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
Langfristige Bankschulden
Kurzfristige Bankschulden
Kurzfristige Teilbeträge der langfristigen Bankschulden
Darlehen der Loewe Opta Unterstützungskasse
Zwischensumme
10,5
25,5
0,2
0,0
36,2
10,0
21,3
0,9
8,9
41,1
5%
20%
-78%
-100%
-12%
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten, Gesamt
21,7
6,3
64,2
21,4
7,5
70,0
1%
-16%
-8%
37,2%
34,9%
in % der Bilanzsumme
Aufgrund der anhaltenden Verlustsituation ist das Finanzierungsvolumen in 2004 gestiegen. Zum Jahresende
erreichte der Mittelbedarf saisonbedingt einen Höchstwert, da die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen im vierten Quartal deutlich anstiegen. Insbesondere zur Abdeckung dieser Finanzierungsspitzen
wurde in 2003 eine zusätzliche Vereinbarung mit einer Factoringgesellschaft geschlossen, die Loewe ein
zusätzliches Finanzierungsvolumen von bis zu 30 Mio. Euro ermöglicht. Zum 31. Dezember 2004 betrug
dieses Factoringvolumen 25,2 Mio. Euro gegenüber 11,0 Mio. Euro im Vorjahr.
Die bis Ende Februar 2005 laufenden Finanzierungsvereinbarungen wurden seitens der Banken bis zum 28.
Februar 2006 verlängert. Die Konditionen und Besicherungen blieben im Vorjahresvergleich annähernd
unverändert. Zusätzlich zu den langfristigen Krediten in Höhe von 10,7 Mio. Euro betragen die Kontokorrentund Wechseldiskontlinien bei vier Banken insgesamt 33,9 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden ausländischen
Konzerngesellschaften Kreditlinien in Höhe von 4,4 Mio. Euro eingeräumt. Zum 31. Dezember 2004 sind die
kurzfristigen Bankschulden im Vorjahresvergleich um 4,2 Mio. Euro auf 25,5 Mio. Euro angestiegen.
Freier Cashflow verbessert
In 2004 wurde der negative freie Cashflow des fortzuführenden Geschäftsbereiches auf 5,3 Mio. Euro
reduziert. Hauptursache waren Mittelfreisetzungen beim Nettoumlaufvermögen und die geringeren
Investitionsausgaben.
Wesentliche Eckwerte der Konzern-Kapitalflußrechnung
in Mio. Euro
2004
2003
+/- in %
Cashflow vor Änderung Nettoumlaufvermögen*
Veränderung des Nettoumlaufvermögens*
Cashflow aus Investitionstätigkeit*
Freier Cashflow Home Media Systems
Freier Cashflow der aufzugebenden Geschäftsbereiche
Freier Cashflow, Gesamt
-8,4
15,7
-12,6
-5,3
-3,5
-8,8
-5,1
17,2
-20,5
-8,4
-6,6
-15,0
65%
-9%
-39%
-37%
-47%
-41%
#DIV/0!
* nur fortzuführender Geschäftsbereich
Die Reduktion des Nettoumlaufvermögens betrifft im Wesentlichen den factoringbedingten Rückgang der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie das reduzierte Vorratsvermögen.
Nettoumlaufvermögen
in Mio. Euro
2004
2003
+/-
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Vermögensgegenstände *
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Rückstellungen
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
Nettoumlaufvermögen, Gesamt
36,4
51,8
6,1
-21,7
-43,4
-6,3
22,9
43,1
69,1
2,6
-21,4
-47,3
-7,5
38,6
-6,7
-17,3
3,5
-0,3
3,9
1,2
-15,7
* ohne Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Im aufzugebenden Geschäftsbereich USA ergab sich trotz des starken Vorrats- und Forderungsabbaus ein
negativer freier Cashflow von 3,5 Mio. Euro.
100
Der zusätzliche Finanzierungsbedarf im Konzern von 8,8 Mio. Euro wurde durch eine Kapitalerhöhung (4,1
Mio. Euro) und höhere Kredite gedeckt.
Aufgabe des Geschäftsbereiches Loewe USA
Mitte 2004 haben wir entschieden, das Loewe USA-Geschäft zu beenden, da die Bearbeitung des USAMarkts eine hohe Priorität in der Ressourcenzuteilung erfordert, die in der aktuellen wirtschaftlichen Situation
nicht möglich ist. Auch aufgrund der ungünstigen Wechselkursrelation war ein wirtschaftlicher Erfolg für
Loewe in den USA mit dem aktuellen Geschäftskonzept nicht absehbar. Im dritten Quartal 2004 wurden der
Vertrieb in den USA eingestellt und alle 15 Mitarbeiter abgebaut. Die Tochtergesellschaft Loewe Opta, Inc.,
ist weiterhin existent und dient zur administrativen Abwicklung der noch anfallenden Garantieverpflichtungen.
Eckdaten aufzugebender Geschäftsbereich
in Mio. Euro
Umsatzerlöse
EBIT
Jahresfehlbetrag
Investitionen
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2004
2003
5,2
-8,1
-8,1
0,0
9
5,7
-6,4
-6,4
0,1
15
In 2004 wurde ein Umsatz von 5,2 Mio. Euro erzielt. Einschließlich der Schließungskosten wurde das EBIT
mit -8,1 Mio. Euro belastet. Davon entfallen 3,7 Mio. Euro auf das erste und 4,4 Mio. Euro auf das zweite
Quartal 2004. Darüber hinaus sind zukünftig keine Verluste aus dem USA-Geschäft zu erwarten.
Mitarbeiterzahl deutlich rückläufig
Das in 2003 eingeleitete Restrukturierungsprogramm umfasst eine Anpassung der Mitarbeiterbasis an das
deutlich reduzierte Geschäftsvolumen. In 2004 beschäftigte Loewe durchschnittlich 1.054 Mitarbeiter, den
Großteil am Sitz der Loewe AG und Loewe Opta GmbH in Kronach. Die durchschnittliche Personalzahl liegt
um 176 Personen unter der Vergleichszahl des Vorjahres. Zum Stichtag 01. Januar 2005 lag der
Personalstand bei nur noch 995 Personen, da zahlreiche Beschäftigungsverhältnisse zum 31. Dezember
2004 ausliefen. Neben betriebsbedingten Kündigungen und der natürlichen Fluktuation wurden verstärkt
Altersteilzeitregelungen und Outsourcing genutzt, um die Personalstärke sozialverträglich abzubauen. Im
ersten Halbjahr 2005 werden sich die bereits definierten Maßnahmen zur weiteren Personalanpassung im
indirekten Bereich auswirken. Im direkten Bereich sind aufgrund der für das zweite Halbjahr erwarteten
Fertigungsaufträge für Sharp keine weiteren Personalanpassungen geplant, da der geringere
Arbeitskräftebedarf im ersten Halbjahr durch flexible Arbeitszeitmodelle ausgeglichen wird.
Mitarbeiter nach Bereichen
im Jahresdurchschnitt
Marketing, Vertrieb, Service, Qualität
Entwicklung
Produktion
Verwaltungs- und Dienstleistungsbereiche
Auszubildende
Sonstige (Dauerabwesende, Altersteilzeit)
Mitarbeiter, Gesamt
2004
2003
+/- in %
266
124
408
114
86
56
1.054
305
141
499
137
94
54
1.230
-13%
-12%
-18%
-17%
-9%
4%
-14%
Auch in den ausländischen Tochtergesellschaften wurde die Mitarbeiterbasis an das geringere
Geschäftsvolumen angeglichen. Insgesamt ergibt sich bei den Auslandsgesellschaften nur ein geringer
Rückgang, da die neuen Tochtergesellschaften in Italien und Österreich erst in 2004 ihre Zielstärke
erreichten.
101
Mitarbeiter nach Ländern
im Jahresdurchschnitt
Deutschland
Benelux
Frankreich
Italien
Österreich
Mitarbeiter, Gesamt
2004
2003
+/- in %
992
32
17
7
6
1.054
1.166
40
20
4
0
1.230
-15%
-20%
-15%
75%
-14%
Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur Reduzierung des Mitarbeiterbestands bildeten einen
wesentlichen Schwerpunkt der Personalarbeit in 2004. Darüber hinaus wurden mit dem Betriebsrat und der
IG Metall Alternativmodelle verhandelt, die Personalkostensenkungen ermöglichen, ohne den
Mitarbeiterbestand weiter zu reduzieren. Für das Geschäftsjahr 2004 wurde deshalb ein
Ergänzungstarifvertrag geschlossen, der einen Lohn- und Gehaltsverzicht in einer Größenordnung von 2,7
Mio. Euro umfasste.
In Anbetracht der weiterhin unbefriedigenden wirtschaftlichen Entwicklung von Loewe im ersten Halbjahr
2004 wurden weitere Maßnahmen zur Kostensenkung erforderlich. Zur Minimierung des nochmals
notwendigen Personalabbaus wurde im vierten Quartal 2004 ein Sanierungstarifvertrag vereinbart, der für die
Jahre 2005 und 2006 einen Verzicht von rund 10% der fixen Vergütung aller Loewe Beschäftigten umfasst.
Hierüber werden für die Jahre 2005 und 2006 weitere Einsparungen von jeweils fast 4 Mio. Euro erwartet.
Um die Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern für die Zukunft sicherzustellen, wurden im Bereich der
betrieblichen Ausbildung nur unterproportionale Einsparungen vorgenommen. Loewe stellt 90
Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Praktikantenund Diplomandenplätzen und die Pflege der Schul- und Hochschulkontakte werden weitergeführt, um das
gute Image des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber für hoch qualifizierte Absolventen zu pflegen.
In Anbetracht der deutlich gestiegenen Anforderungen, der geringeren Mitarbeiterstärke und des
vereinbarten Lohn- und Gehaltsverzichtes hat das Jahr 2004 alle Beschäftigten bei Loewe in höchstem Maße
gefordert. Auch der Ausblick auf das folgende Geschäftsjahr zeigt, dass weiterhin ein hohes Maß an
Engagement und Flexibilität aller Beteiligten erforderlich sein wird, um diese schwierige Phase zu meistern.
Der Vorstand ist überzeugt, dass die Sanierung von Loewe gelingen wird und dankt allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sowie den Betriebsräten für ihren hohen persönlichen Einsatz im Interesse von Loewe.
Umweltorientierung fest verankert
Loewe hat sich zum Ziel gesetzt, über die Einhaltung der umweltrechtlichen Anforderungen hinaus die
Umweltauswirkungen aller Unternehmensaktivitäten kontinuierlich zu verringern. Daher fordern und fördern
wir Umweltbewusstsein und Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auf die Umsetzung der Elektronik-Altgeräte-Richtlinie der EU ist Loewe bestens vorbereitet und arbeitet in
den entsprechenden Gremien des Industrieverbandes ZVEI mit. Ein Ergebnis der Verbandsaktivitäten war
die Gründung der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register (EAR) am 19. August 2004. Die Verpflichtung der
Europäischen Elektronik-Altgeräte-Richtlinie zur kostenlosen Rücknahme aller ab August 2005 in Verkehr
gebrachten sowie in Verkehr befindlichen Produkte wird Loewe im Rahmen einer Herstellerkooperation mit
Philips und Sharp erfüllen. Zur Abfallvermeidung werden Lieferanten frühzeitig eingebunden, um geeignete
umweltfreundliche
Verpackungen
auszuwählen.
Dabei
konnte
eine
Standardisierung
von
Umlaufverpackungen mit mehreren Lieferanten umgesetzt werden.
Die Anstrengungen, technisch hochwertige und umweltfreundliche Produkte auf den Markt zu bringen,
führten 2004 zu weiteren wichtigen Erfolgen:
Die Hälfte aller Loewe Baugruppen wurde bereits 2004 bleifrei gelötet. Die Qualifizierung für die restlichen
Baugruppen wurde in 2004 erfolgreich abgeschlossen. Weiterhin sind nahezu alle verwendeten Leiterplatten
und Kunststoffteile frei von halogenhaltigen Flammhemmern.
Hauptversammlung am 23. Juni 2004
Auf der Hauptversammlung der Loewe AG am 23. Juni 2004 wurden alle Tagesordnungspunkte mit nur
wenigen Gegenstimmen verabschiedet. Die rund 300 anwesenden Aktionäre vertraten rund 45% des
Gezeichneten Kapitals.
Für den aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herrn Professor Dr. Rolf-Dieter Leister, der sein Mandat
zum 23. Juni 2004 niedergelegt hat, wählten die Aktionäre Herrn Dr. Michael Witzel, München, neu in das
Gremium. Gegenanträge oder Anfechtungsklagen zu den Beschlüssen der Hauptversammlung wurden nicht
erhoben.
102
Risiken der künftigen Entwicklung
Risikomanagement bei Loewe
Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum konsequenten Umgang mit Risiken ist ein
durchgängiges Risikobewusstsein in allen Unternehmensbereichen Voraussetzung. Sämtliche
Führungskräfte sind als Risikoverantwortliche sensibilisiert, Risiken im Geschäftsalltag zu erkennen und
geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung, -reduzierung oder -beherrschung einzuleiten.
Das Risikomanagementsystem von Loewe zielt auf eine systematische Identifizierung, Bewertung,
Dokumentation und Kontrolle von Risiken ab. Dabei werden Einzelrisiken nach fest definierten
Risikobereichen erfasst und deren Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt.
Die Einzelrisiken sind je nach Grad der Erhebungs- und Bewertungsmethoden quantitativer oder qualitativer
Natur. Hinsichtlich der quantitativen Risiken erfolgt die Ermittlung eines monetären Schadens in Form des so
genannten Bruttorisikos. Durch Bewertung geeigneter Sicherungsmaßnahmen und Einschätzung von
Eintrittswahrscheinlichkeiten wird das verbleibende Nettorisiko ermittelt.
Im Rahmen der Risikoüberwachung wird die Effizienz der Gegenmaßnahmen überprüft sowie deren
Durchführung überwacht. Gerade in Zeiten des Marktumbruches und Paradigmenwechsels hin zu
Flachdisplaygeräten hat Loewe sein Projektmanagement und -controlling verbessert, um neue
Entwicklungsprojekte effizienter zwischen Marketing, Entwicklung hin bis zur Fertigung koordinieren und
flexibler auf Änderungen reagieren zu können.
Darüber hinaus wird die ganzheitliche Betrachtung von Risiken und Chancen ergänzt durch das bei Loewe
bestehende Controllingsystem. Unterstützt durch ein transparentes Berichtswesen werden frühzeitig
Abweichungen bei wesentlichen Eckdaten erkannt, so dass notwendige Maßnahmen eingeleitet bzw.
operative Änderungen durchgeführt werden können. Mit einer regelmäßigen Berichterstattung an den
Vorstand, die übrigen Manager und den Aufsichtrat wird sichergestellt, dass die Entscheidungsträger
umfassend über Zielerreichung sowie Veränderungen in Markt- und Absatzgegebenheiten informiert werden,
die die Unternehmensentwicklung maßgeblich beeinflussen können.
Trotz derartiger Maßnahmen können Risiken niemals vollständig ausgeschlossen werden. Im Rahmen der
Geschäftstätigkeit wird der Loewe Konzern mit verschiedenen Risikofeldern konfrontiert:
Rückläufiges Geschäftsvolumen bei Bildröhrengeräten
Die Marktentwicklung in 2004 zeigt, dass die zunehmende Substitution traditioneller Bildröhrenfernseher
durch Flachdisplaygeräte schnell voranschreitet und der Markt für hochwertige Bildröhrengeräte in Europa
stark rückläufig ist. In absehbarer Zeit wird diese Gerätekategorie ausschließlich im Niedrigpreissegment
angesiedelt sein, da die Kunden immer weniger bereit sein werden, für hochwertige Röhrengeräte eine
Preisprämie zu bezahlen. Loewe geht allerdings davon aus, dass zumindest in den folgenden beiden
Geschäftsjahren noch wesentliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge mit Bildröhrengeräten erzielbar sind. Wenn
sich das Geschäftsvolumen mit Bildröhren schneller reduziert als angenommen, würden die fehlenden
Deckungsbeiträge das Ergebnis negativ beeinflussen.
Darüber hinaus wird damit gerechnet, dass ab Mitte 2005 deutlich verkürzte Bildröhren verfügbar sind, die
schlankere Bildröhrengeräte mit einer merklich geringeren Bautiefe ermöglichen.
Für Loewe ist es deshalb entscheidend, die Umsatzpotenziale unter Sicherstellung einer reduzierten
Premiumpositionierung bei Bildröhrengeräten bestmöglich auszuschöpfen. Der Einsatz von Ressourcen für
diese Produktkategorie wird auf ein notwendiges Minimum beschränkt. Die Zahl der Produkte und Varianten
wird weiter reduziert werden, um die Kostenstruktur zu verbessern. Es werden alle Kostenelemente
eliminiert, die vom Kunden nicht honoriert werden, wobei sicherzustellen ist, dass Loewe Produkte weiterhin
ihren Premiumcharakter behalten.
Wettbewerbsfähiges Flachdisplaysortiment
Der Markt für Fernsehgeräte mit Flachdisplays ist in 2004 deutlich angestiegen und repräsentiert fast 40%
des Gesamtmarkts. Gleichzeitig ist die Erosion der Verkaufspreise mit teilweise über 30% pro Jahr
besonders stark ausgeprägt. Der Marktanteil von Loewe liegt in diesem Segment in Europa noch unter 2%
gegenüber 6% bei Bildröhrengeräten.
Loewe muss in diesem dynamischen Marktsegment überproportional schnell wachsen und seine
Marktbedeutung erhöhen. Denn nur durch ein schnell steigendes, profitables Geschäftsvolumen in diesem
Bereich können die rückläufigen Umsatz- und Ergebnisbeiträge bei Bildröhrengeräten kompensiert werden.
Für Loewe besteht folglich das Risiko, dass es nicht in ausreichendem Maße gelingt, ein wettbewerbsfähiges
Produktsortiment mit Flachdisplays zu positionieren, welches die geplanten Umsatz- und Ergebnisbeiträge
liefert.
Loewe begegnet diesem Risiko mit der Entwicklung und Einführung einer breiteren Produktpalette von
Flachdisplaygeräten. In 2004 wurden erste großformatige LCD-Fernsehgeräte in den Markt eingeführt, die in
2005 durch weitere Modelle ergänzt werden. Dabei liegt ein entscheidender Schwerpunkt auf der Umsetzung
103
kostenoptimierter Produktkonzepte und der Schließung von Sortimentslücken im preislichen
Einstiegsbereich.
Darüber hinaus ist die engere Kooperation mit Sharp hilfreich, um die Herausforderungen in diesem Bereich
zu meistern. Denn der Zugang zu hochwertigen LCD-Panels, die gemeinsamen Entwicklungsaktivitäten und
die geplante Fertigung von LCD-Geräten für Sharp sind wichtige Bausteine für eine stärkere
Wettbewerbsposition von Loewe bei Flachbildfernsehgeräten.
Premiumpositionierung im Flachdisplaymarkt
Die im Vergleich zu Bildröhrengeräten noch hohen Preise für großformatige Flachdisplaygeräte eröffnen
Anbietern von Premiumgeräten nur begrenzte Möglichkeiten, durch besonders hochwertige Geräte höhere
Verkaufspreise bei akzeptablen Mindestabsatzmengen zu generieren. Mit zunehmender Reife des
Flachgerätemarkts wird das Preisniveau insgesamt zurückgehen. Auf der anderen Seite ergeben sich für
Loewe Möglichkeiten, sich durch hochwertige, besonders ausgestattete Geräte deutlich vom Wettbewerb zu
differenzieren. In der Zwischenzeit besteht für Loewe das Risiko, dass das Zielsegment der gut
ausgestatteten und hochwertigen Flachdisplaygeräte anfangs vergleichsweise geringe Marktbedeutung
haben wird, und folglich das Umsatzpotenzial und die preislichen Differenzierungsmöglichkeiten für Loewe
begrenzt sein könnten.
Loewe wird sich daher in dieser Übergangsphase stärker auf die Vermarktung von Flachdisplaygeräten
konzentrieren und eine geringere Preisprämie in Kauf nehmen, als dies bei hochwertigen Bildröhrengeräten
in einem reifen Marktumfeld der Fall war.
Auch bei flachen Fernsehgeräten gibt es viele Differenzierungsmöglichkeiten. Für Loewe wird das
Produktdesign weiterhin ein maßgebliches Unterscheidungs- und Positionierungskriterium gegenüber
Produkten des Wettbewerbs sein. Entsprechend werden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten durch
Flexibilität und Modularisierung auch im äußeren Erscheinungsbild der Produkte einen größeren Stellenwert
gewinnen. Darüber hinaus werden durch die modulare Aufrüstbarkeit der Loewe Produkte (integrierte
Internetnutzung, Harddisk-Recording oder die flexible Anbindung digitaler Geräte) dem Kunden individuelle
und maßgeschneiderte Lösungen bereitgestellt.
Erarbeiten technologischer Differenzierungspotenziale
Die erfolgreiche Premiumpositionierung bei Flachdisplaygeräten setzt voraus, dass bei wesentlichen
Produkteigenschaften, wie z.B. Bild- und Tonqualität, Bedienbarkeit oder Systemfähigkeit, objektivierbare
Wettbewerbsvorteile vorliegen. Zwar können Technologiepositionen, die es Loewe erlaubten besonders
hochwertige Bildröhrengeräte herzustellen, zum Teil auf Flachbildgeräte übertragen werden, wie z.B.
Systemfähigkeit, einfache Bedienerführung und hohes Qualitätsniveau. Dagegen erfordert beispielsweise die
Sicherstellung einer hervorragenden Bildqualität die Erarbeitung zusätzlicher Technologiepositionen.
Loewe wird Maßnahmen treffen, um das Risiko einzuschränken, dass insbesondere infolge des
Personalabbaus
nicht
genügend
Ressourcen
zur
Verfügung
stehen,
um
technische
Differenzierungspotenziale nachhaltig zu generieren.
Seit Jahren konzentriert sich die Loewe Entwicklungstätigkeit deshalb auf die Entwicklungsbereiche, die
Loewe Differenzierungspotenziale eröffnen. Module und Komponenten werden extern beschafft, wenn es
durch eigene Anstrengungen nicht möglich ist ein aus Kundensicht besseres Ergebnis zu erreichen. Darüber
hinaus ist die zwischenzeitlich begonnene Entwicklungskooperation mit Sharp sehr hilfreich, da gemeinsame
Chassis Plattformen entwickelt werden, die es Sharp und Loewe ermöglichen, schneller und wirtschaftlicher
die gewünschten Entwicklungsergebnisse zu generieren. Der Zugang zu den Sharp Entwicklungsressourcen
bei LCD-Panels bietet darüber hinaus gute Voraussetzungen, das gemeinsame Ziel einer bestmöglichen
Bildqualität zu realisieren. Auf Basis der gemeinsam entwickelten Chassis Plattformen können sich Sharp
und Loewe stärker darauf konzentrieren, hieraus markenspezifische Produkte abzuleiten.
Weiterhin wird versucht, die bestehenden Kontakte zu Instituten, Universitäten und Forschungseinrichtungen
bedeutender Unternehmen intensiver zu nutzen und auszubauen.
Attraktive Beschaffungskonditionen und Materialverfügbarkeit
Das stark rückläufige Fertigungs- und Einkaufsvolumen bei Bildröhrengeräten und das noch vergleichsweise
kleine Volumen bei Flachdisplaygeräten von Loewe erschweren das Erreichen attraktiver
Einkaufskonditionen und einer stetigen Materialverfügbarkeit im Falle von Allokationen. Zwar sind aus
heutiger Sicht weder bei Bildröhren noch bei Flachdisplays Lieferengpässe zu erkennen, doch könnte eine
Knappheitsphase folgen, die zu einer höheren Preisvolatilität führt. Diese Rahmenbedingungen könnten die
Beschaffungskonditionen sowie die Materialverfügbarkeit zukünftig belasten.
Loewe begegnet dieser Problematik durch konsequente Bündelung von Volumen auf Schlüssellieferanten,
Reduktion der Produkte und Varianten, Weiterentwicklung elektronischer Beschaffungssysteme zur
Reduzierung von Prozesskosten beim Lieferanten sowie Qualifizierung alternativer Bauteile und Lieferanten.
Auch in diesem Bereich ist die Kooperation mit Sharp vorteilhaft, da Sharp eine internationale Führungsrolle
in der Herstellung von LCD-Panels höchster Qualität zukommt. Da Loewe in der Auswahl seiner
104
Panellieferanten keinerlei vertraglichen Bindungen unterliegt, steht Sharp hier im Wettbewerb mit alternativen
Lieferanten. Weiterhin erfolgt ein konsequenter Ausbau bestehender Einkaufskooperationen sowie die
kontinuierliche Abstimmung des Mengenbedarfs direkt mit den Zulieferunternehmen und deren
Partnerorganisationen.
Produktqualität und Minimierung der Haftungsrisiken
Insbesondere für Premiumanbieter ist ein hoher Standard bei der Zuverlässigkeit und Qualität der Produkte
entscheidend. Bei Bildröhrengeräten ist die Erreichung hoher Qualitätsziele in den letzten Jahren schwieriger
geworden, da Maßnahmen zur Performance-Steigerung zu größerer Belastung der verwendeten
Bauelemente führten. Trotz konsequenter Maßnahmen zur Qualitätssicherung haben sich die Feldausfälle
bei Bildröhrengeräten erhöht. Generell betreffen die wesentlichen Fehlerursachen die verwendeten
Bildröhren, Zeilentrafos oder die Lötung.
Der steigende Anteil der Flachdisplayprodukte dürfte konzeptbedingt ein höheres Qualitätsniveau
ermöglichen. Dies umso mehr, als die aktuellen Gerätegenerationen mit optimierten Chassis ausgerüstet
werden, die im Gegensatz zu einigen Vorläuferprodukten auf vergleichsweise große Stückzahlen ausgelegt
sind.
Loewe hat seit Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, die Qualität der Produkte in
der Fertigung und im Markt sicherzustellen. Im Rahmen von formalisierten Bewertungen werden
beispielsweise in den Null- und Pilotserien intensive Tests durchgeführt. Auf diese Weise lassen sich
Möglichkeiten der frühzeitigen Gegensteuerung schaffen und Folgefehler vermeiden. Im Softwarebereich
treten verstärkt ausgereifte Standardkomponenten an die Stelle individueller Lösungen. Für ein optimales
Zusammenspiel mit der Hardware werden Synchronisationspunkte in der Hardware-Software-Entwicklung
definiert und ausgewertet. Darüber hinaus wird eine ganzheitliche Lieferantenbewertung für bestmögliche
Qualität des Zuliefermaterials nach spezifischen und fest definierten Qualitätskriterien vorgenommen.
Grundlage dieser Bewertung ist eine intensive Lieferantenbetreuung im Sinne von Produkt-/Systemaudits
und Vor-Ort-Abnahmen beim Lieferanten.
Vertrieb durch eigene Auslandsgesellschaften
In den Ländern Benelux, Italien, Frankreich und Österreich erfolgt der Vertrieb von Loewe Produkten über
eigene Tochtergesellschaften, in allen anderen Ländern durch unabhängige Distributionsgesellschaften. Der
Vorteil eigener Tochtergesellschaften liegt in höheren Verkaufserlösen und einer direkteren Beziehung zum
Kunden. Dem steht ein höheres operatives Risiko gegenüber, da die zusätzlichen Fixkosten der
Vertriebsorganisation weitestgehend unabhängig vom erreichten Absatzvolumen anfallen.
Zur Begrenzung dieses Risikos wird durch die Direktbelieferung der Kunden in Italien, Frankreich und
Österreich auf kostspielige dezentrale Lagerhaltung verzichtet. Wesentliche administrative Funktionen
werden wo möglich in Deutschland zentralisiert, um die Fixkosten in den Auslandsgesellschaften zu
reduzieren. Quartalsweise finden Treffen mit den Länderverantwortlichen statt, um Abweichungen frühzeitig
zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Deckung des Finanzbedarfs
In 2004 wurden zwei Kapitalerhöhungen initiiert, die in Summe das Eigenkapital von Loewe um mehr als 20
Mio. Euro erhöhten. Darüber hinaus haben sich die Finanzierer von Loewe Ende 2004 bereit erklärt, die
Finanzierungsvereinbarungen bis zum 28. Februar 2006 zu verlängern, so dass aus heutiger Sicht die
Finanzierung von Loewe sichergestellt ist. Wesentliche Voraussetzung ist, dass die eingeleiteten
Restrukturierungsmaßnahmen in 2005 die geplante Wirkung zeigen werden und ein Ergebnis erreicht wird,
das in der Größenordung eines ausgeglichenen EBIT liegt.
Währungsrisiken
Das Währungsrisiko ist trotz der internationalen Ausrichtung des Loewe Konzerns als moderat zu
bezeichnen, da der überwiegende Anteil der Auslandsumsätze in Euro fakturiert wird. Risiken bestehen
lediglich aus dem steigenden Einkaufsvolumen bei Flachdisplays, die in japanischen Yen abgerechnet
werden. Diesen Währungskursrisiken wird teilweise mit dem Einsatz kurssichernder Finanzinstrumente
begegnet.
Ereignisse nach Geschäftsjahresende
Die am 09. Dezember 2004 angekündigte Kapitalerhöhung der Loewe AG von bis zu 2,8 Mio. Aktien wurde
am 01. Februar 2005 in das Handelsregister eingetragen. Insgesamt wurden 2,5 Mio. Aktien ausgegeben
und ein Mittelzufluss von 16,5 Mio. Euro erzielt.
105
Ausblick
Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Nach der höchsten Expansionsrate seit 1984
soll sich das Wachstum zwar von knapp 5,0% im abgelaufenen Jahr etwas verlangsamen, sollte aber mit
rund 4,0% in 2005 auf einem hohen Niveau bleiben.
In der Eurozone hat sich seit der zweiten Jahreshälfte 2004 die Konjunktur abgeschwächt und erfährt im
laufenden Jahr nur eine moderate Erholung mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von rund 1,7%. Die
Inflationsrate soll im Vergleich zum Vorjahr von 2,1% auf 1,8% sinken. Die Arbeitslosenquote dürfte auf
einem sehr hohen Niveau von nahezu 9% verbleiben. Risikofaktoren für ein kontinuierliches Wachstum der
Wirtschaft in der Eurozone bleiben die jüngste Öl- und Rohstoffpreisentwicklung sowie die kräftige
Aufwertung des Euro gegenüber dem US$.
Die deutsche Wirtschaft kommt mit einem voraussichtlichen BIP-Wachstum von 1,2% wohl nur langsam in
Fahrt. Neben der anhaltend schwachen Binnennachfrage erschwert die angespannte Lage am Arbeitsmarkt
die konjunkturelle Erholung.
Der Markt für Unterhaltungselektronik soll im laufenden Geschäftsjahr weiterhin moderat wachsen. In dem
für Loewe entscheidenden Segment der Fernsehgeräte soll sich in 2005 der Substitutionsprozess in Richtung
der Flachdisplaygeräte fortsetzen. Die ausgeprägte Preiserosion dürfte auch in 2005 anhalten. Der Umsatz
im noch dominierenden Marktsegment der Fernsehgeräte mit Bildröhre wird weiter sinken. Die hochwertigen
und hochpreisigen Bildröhrengeräte werden hiervon besonders stark betroffen sein.
Der weitere Ausbau des Flachdisplay-Sortiments in 2005 und die auf Jahresbasis volle Verfügbarkeit der in
2004 eingeführten Produkte werden die Wettbewerbsfähigkeit von Loewe im Flachbildsegment stärken.
Schwerpunkt der Produktneueinführungen im ersten Halbjahr 2005 ist die Schließung der Sortimentslücken
in der LCD 26“ und 32“ Einstiegsklasse durch zwei neue Produkte in der Concept Familie. Im 42“ PlasmaSegment wird zwischen dem Spheros und dem Concept ein mittelpreisiges Produkt der Xelos Linie
positioniert, um das Loewe Marktpotenzial bei Plasma-Geräten stärker abzuschöpfen. Beginnend im ersten
Quartal werden die Xelos Produkte auf
eine „Electronic on Board“ Version umgestellt, um
Kostensenkungspotenziale zu realisieren. Im zweiten Halbjahr erfolgt diese Ökonomisierung auch für die
Spheros Familie. Die wichtigste Produktneueinführung zur IFA wird eine neue Produktfamilie darstellen, die
eine größtmögliche Individualisierung der Produkte zulässt und aufgrund einer gemeinsamen Plattform mit
der Concept Linie Kostenvorteile bietet.
Insgesamt sollte es in 2005 gelingen, dass der Umsatzzuwachs mit Loewe Flachdisplaygeräten den
erwarteten Rückgang bei Bildröhrengeräten leicht überkompensiert. Darüber hinaus ist im Rahmen der
engeren Kooperation mit Sharp geplant, Sharp Flachdisplaygeräte durch Loewe in Kronach herzustellen.
Neben der verbesserten Auslastung der Produktionskapazitäten wird durch das gemeinsame
Entwicklungszentrum mit Sitz in Kronach ermöglicht, dass Loewe Produkte schneller zur Marktreife gebracht
werden und trotz des Ausbaus der Entwicklungsaktivitäten durch die Sharp Partnerschaft der auf Loewe
entfallende Kostenanteil sinken wird.
Aus dem Kostensenkungsprogramm von 18 Mio. Euro wird in 2005 eine deutliche Nettoentlastung erwartet,
die zu rund 50% aus niedrigeren Personalkosten resultiert. Neben der reduzierten Beschäftigtenzahl wirkt
sich der für die Jahre 2005 und 2006 geschlossene Sanierungstarifvertrag, der einen rund 10%-igen Lohnund Gehaltsverzicht umfasst, positiv aus. Die restlichen Einsparungen betreffen niedrigere Werbeausgaben
und sonstige Sachkostensenkungen.
Die Investitionsausgaben werden sich weitgehend auf Werkzeuge für neue Produkte konzentrieren. Alle
sonstigen Investitionen werden auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt.
Nachdem in den Jahren 2003 und 2004 rund 240 Stellen bei Loewe abgebaut wurden, ist für 2005 nur noch
ein moderater Rückgang der Mitarbeiterzahlen geplant. Die hierfür erforderlichen Maßnahmen sind bereits
definiert und befinden sich in der Umsetzungsphase. Im direkten Personalbereich ist der Kapazitätsbedarf für
die geplanten Sharp Aufträge ab Mitte des Jahres 2005 vorhanden und wird über flexible Arbeitszeitmodelle
im ersten Halbjahr ausgeglichen.
Durch die bis Anfang 2005 realisierten Kapitalerhöhungen um mehr als 20 Mio. Euro und die erfolgte
Verlängerung der Finanzierungsvereinbarungen bis 28. Februar 2006 ist die Finanzierung von Loewe
sichergestellt. Wesentliche Voraussetzung ist, dass die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen in 2005
die geplante Wirkung zeigen und die Ergebnisziele für 2005 im Wesentlichen erreicht werden.
Wegen der weiter steigenden Bedeutung der Marke und des Premiumsegmentes im Flachdisplay-TV-Markt
erwartet Loewe in 2005 eine leichte Zunahme des Umsatzes mit Loewe Produkten. Beginnend im zweiten
Halbjahr wird ein zusätzliches Umsatzvolumen mit Sharp in Höhe von rund 50 Mio. Euro angestrebt. Mit
diesem erweiterten Geschäftsvolumen und den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen wird für das
laufende Geschäftsjahr ein Ergebnis erwartet, das im Bereich eines ausgeglichenen EBIT liegt.
Kronach, den 15. März 2005
Der Vorstand
Dr. R. Hecker
Dr. B. Bamberger
G. Schaas
106
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Loewe AG, Kronach, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinnund
Verlustrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Kapitalflussrechnung,
Anhang
und
Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2004 geprüft.
Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der
Konzernabschluss den International Financial Reporting Standards (IFRS) entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA)
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit
beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Im Rahmen der
Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von
Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und
der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage
für unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.
Dezember 2004 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach
unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen Angaben des
Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die
Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und
der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 die Voraussetzungen
für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts
nach deutschem Recht erfüllen.
Mönchengladbach, den 16. März 2005
Abstoß & Wolters OHG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Straaten
Wirtschaftsprüfer
Cramer
Wirtschaftsprüfer
107
IFRS-Konzernzwischenabschluss der Loewe AG-zum 31.03.2005
•
Umsatzwachstum von 12%
•
Anteil der Flachdisplays steigt auf 65%
•
Operativer Quartalsverlust um 5,3 Mio. Euro auf 1,9 Mio. Euro reduziert
•
Restrukturierung erfolgreich fortgeführt
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
wir haben den Turnaround geschafft – Loewe wächst wieder. Durch die erfolgreich umgesetzten
Restrukturierungsmaßnahmen und unser breites Produktportfolio gerade bei LCD- und Plasma-TVs können
wir am kräftigen Wachstum der Fernsehgeräte mit neuen Bildschirmtechnologien in Europa verstärkt
teilnehmen. Loewe hat den Marktanteil bei LCD-Geräten im deutschen Fachhandel umsatzmäßig von 2,4%
im Juni/Juli 2004 auf 9,2% im Februar/März 2005 deutlich gesteigert. Eine ähnlich positive Entwicklung
beobachten wir auch in wesentlichen europäischen Märkten wie Spanien oder Benelux.
Vor diesem Hintergrund und aufgrund der schwachen Vorjahreszahlen ist der Umsatz in den ersten drei
Monaten 2005 um 12% auf 64,3 Mio. Euro im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal gestiegen.
Wesentliche Ursache für das Wachstum sind die überproportional gestiegenen Umsätze mit
Flachdisplaygeräten, die den Rückgang bei Bildröhrengeräten überkompensierten. Im ersten Quartal 2005 ist
der Umsatzanteil der Flachdisplaygeräte auf 65% angestiegen, nach nur 18% im Vorjahreszeitraum.
In den ersten drei Monaten konnte der operative Verlust deutlich reduziert werden. Das gestiegene
Geschäfts- und Produktionsvolumen, ein günstigerer Produktmix sowie eine reduzierte Kostenbasis führten
zu einem EBIT von –1,9 Mio. Euro nach –7,2 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal.
Die erfolgreichen Markteinführungen der großformatigen Flachbildschirmgeräte Xelos A 42 und Xelos A
32 waren die Highlights des ersten Quartals. Wie nahezu alle neuen Loewe Fernsehgeräte ab 26” können
auch diese beiden TV-Geräte die hervorragende Bildqualität von „High Definition Television“ (HDTV)
darstellen und tragen deshalb das europäische Gütezeichen „HD ready“. Zudem bietet Loewe bereits heute
viele Flachdisplaygeräte ab Werk mit integriertem digitalen terrestrischen Tuner (DVB-T) an. Ohne externes
Zusatzgerät kann so die größere Programmvielfalt und bessere Qualität von DVB-T gegenüber der analogen
Übertragung genutzt werden. Außerdem lassen sich die neuen Loewe LCD-Geräte mit einem integrierten
digitalen Satellitentuner (DVB-S) nachrüsten. Zusätzlich können auch Pay-TV-Sender bei digitalem
Satellitenempfang ohne zusätzlichen Decoder über das Common-Interface-Modul empfangen werden.
Durch die konsequente Fortführung des Restrukturierungsprogramms werden wir in 2005 unser
Produktsortiment mit weiteren zehn neuen mittel- und großformatigen Flachdisplaygeräten ausbauen. Mit der
Einführung der attraktiven Einstiegsmodelle Concept L 32 und Concept L 26 mit integrierter Elektronik
ergänzt Loewe sein Produktsortiment im LCD-Bereich im zweiten Quartal. Generell stellen wir seit
Jahresanfang unsere LCD-TV-Geräte auf „Electronic on Board“ um und können damit noch kompaktere,
aber auch kostenoptimierte Fernsehgeräte anbieten. Zur IFA werden wir echt individualisierbares PremiumTV präsentieren, das den technischen und gestalterischen Führungsanspruch von Loewe unterstreicht.
Darüber hinaus wird in 2005 das bereits angekündigte Kostensenkungsprogramm wie geplant
umgesetzt. Neben der reduzierten Beschäftigtenzahl wirkt sich der für die Jahre 2005 und 2006
geschlossene Sanierungstarifvertrag positiv aus.
Rückenwind erhält Loewe durch die erweiterte Partnerschaft mit Sharp. Die im Februar erfolgte
Kapitalerhöhung stärkt die Finanzkraft des Unternehmens. Zudem hat im Januar das gemeinsame
europäische Entwicklungszentrum in Kronach seine Arbeit aufgenommen. Beginnend zum zweiten Halbjahr
2005 werden Fertigungsaufträge für mittel- und großformatige LCD-Geräte für Sharp am Standort Kronach
hinzukommen.
Bei einem kontinuierlichen Wachstum der neuen Displaytechnologien, der weiter steigenden Bedeutung
der Marke und des Premiumsegments im Flachdisplay-TV-Markt erwarten wir – trotz des starken
Preisverfalls – für das laufende Geschäftsjahr eine nachhaltige Aufwärtsentwicklung bei Loewe.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Hecker
Vorsitzender des Vorstands der Loewe AG
108
Im Überblick: Der Loewe Konzern*
in Mio. Euro
Umsatz
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Fehlbetrag nach Anteilen Dritter
Ergebnis je Aktie in Euro **
Freier Cashflow
Anzahl Mitarbeiter
1. Quartal
2005
64,3
-1,9
-2,7
-0,26
11,1
958
1. Quartal
2004
Veränderung
in %
57,5
-7,2
-4,4
-0,61
10,8
1.110
12%
-14%
*) Alle Angaben beziehen sich auf den fortzuführenden Geschäftsbereich. Die Konzern-Zwischenabschlüsse und der
Konzern-Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 entsprechen den IFRS und sind nach den gleichen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt worden.
**) Bezogen auf die Anzahl der Aktien von insgesamt 10.407.383 Stück (Vorjahr 7.176.600 Aktien)
Umsatz wächst um 12% auf 64 Mio. Euro
Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Umsatz ist auf die um 27,5 Mio. Euro angestiegenen Umsätze mit
Flachdisplaygeräten zurückzuführen, die den Umsatzrückgang bei Bildröhrengeräten von fast 20 Mio. Euro
übersteigen. Das dynamische Marktwachstum bei Flachdisplaygeräten und das breitere Loewe
Produktprogramm ermöglichten hier eine Vervierfachung der Umsätze im ersten Quartal 2005 gegenüber
dem Vorjahresquartal. Entsprechend ist der Umsatzanteil der Flachbildgeräte auf 65% angestiegen.
Verlust im ersten Quartal auf 1,9 Mio. Euro reduziert
Die EBIT-Verbesserung von -7,2 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf -1,9 Mio. Euro im ersten Quartal 2005 ist
hauptsächlich auf das gestiegene Geschäfts- und Produktionsvolumen, einen günstigeren Produktmix und
die reduzierten Kosten zurückzuführen. Unter Berücksichtigung der Finanzierungskosten und der
Ertragsteuern beläuft sich der Fehlbetrag nach Anteilen Dritter im ersten Quartal auf -2,7 Mio. Euro und das
Ergebnis je Aktie auf -0,26 Euro.
Positiver Freier Cashflow von 11,1 Mio. Euro
Wie im ersten Quartal des Vorjahres wurde ein positiver Freier Cash-flow erwirtschaftet, da sich
insbesondere die Forderungen aus Warenlieferungen saisonbedingt erheblich reduzierten.
Rückgang der Mitarbeiterzahl um 14% auf 958 Personen
Als Folge des Restrukturierungsprogramms ist die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Vorjahresvergleich um
152 auf 958 Personen gesunken. Gegenüber dem Stand zum 1. Januar 2005 wurden im ersten Quartal 2005
planmäßig 37 Stellen abgebaut.
Dynamisches Marktwachstum und schnelle Preiserosion
Der Markt für Fernsehgeräte in Europa ist im Zeitraum Dezember 2004 bis März 2005 gegenüber dem
11
Vorjahreszeitraum mengenmäßig um 17% gewachsen . Dies ist ausschließlich auf das starke Wachstum
der Flachdisplaygeräte zurückzuführen. Die Anzahl der verkauften Bildröhrengeräte ist nur leicht angestiegen
und konzentriert sich auf Standardgeräte in den Einstiegspreisklassen. Das Absatzwachstum wurde
wesentlich durch Preisreduzierungen gestützt. Die Preise von Bildröhrengeräten sind im Schnitt um 24%
gesunken. Besonders preisaggressiver Wettbewerb herrscht bei Plasma-Fernsehgeräten, die sich
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40% verbilligten.
Der wertmäßige Markt für Fernsehgeräte in Europa ist im Gesamtjahr 2004 um 13% auf 12,9 Mrd. Euro
gewachsen. Im Zeitraum von Dezember 2004 bis März 2005 hat sich - trotz Preiserosion - das wertmäßige
Wachstum auf 22% verstärkt. Der Rückgang bei Bildröhrengeräten von 23% wurde durch das hohe
Wachstum der Flachdisplaygeräte mehr als ausgeglichen. Hierdurch ist der wertmäßige Anteil der
Bildröhrengeräte am Gesamtmarkt von 72% im Vorjahreszeitraum auf unter 50% gesunken.
Der wertmäßige Marktanteil von Loewe auf Basis Umsatz im Fachhandel in Europa hat sich in der Periode
von Dezember 2004 bis März 2005 um 0,5%-Punkte auf 3,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum ermäßigt.
Dies ist auf den rückläufigen Marktanteil bei Bildröhrengeräten zurückzuführen. Da Bildröhrengeräte fast
ausschließlich preisaggressiv vermarktet werden, ist der Loewe Marktanteil von 5,7% auf 5,0% gesunken.
Demgegenüber konnte mit der Loewe Produktoffensive der Marktanteil in dem wichtigen LCD-Segment von
0,9% auf 4,0% vervierfacht werden.
11
Alle nachfolgenden Marktdaten beziehen sich auf den europäischen Elektrofach-Einzelhandel im Zeitraum Dezember 2004 bis März
2005 und werden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhoben.
109
Loewe Umsatz 12% über Vorjahresquartal
Nachdem der Umsatz im ersten Halbjahr 2004 noch um 14% rückläufig war, konnte im zweiten Halbjahr
2004 der Umsatz leicht gesteigert werden. Anfang 2005 haben sich die Rahmenbedingungen für Loewe
weiter verbessert, so dass im ersten Quartal 2005 ein deutliches Umsatzwachstum in Höhe von 12% erzielt
werden konnte. Hauptursache sind die um 27,5 Mio. Euro angestiegenen Umsätze mit Flachdisplaygeräten,
die den Umsatzrückgang bei Bildröhrengeräten von fast 20 Mio. Euro mehr als überkompensierten.
Umsatzstruktur nach Produktbereichen
in Mio. Euro
Fernsehgeräte
DVD-Player
Videorecorder
Hi-Fi
Zubehör und sonstige Erlöse
Gesamt
1. Quartal
2005
1. Quartal
2004
55,8
2,0
0,3
0,8
5,4
64,3
Veränderung
in %
48,1
0,8
0,6
0,8
7,2
57,5
16%
150%
-50%
0%
-25%
12%
davon Inland
31,0
31,5
-2%
davon Ausland
33,3
26,0
28%
Hauptumsatzträger bei Loewe sind weiterhin Fernsehgeräte, die über 85% des Gesamtumsatzes
repräsentieren. Im ersten Quartal 2005 sind die Verkäufe um 16% auf 55,8 Mio. Euro gestiegen. Dies ist
hauptsächlich auf die höheren Umsätze mit großformatigen LCD-Fernsehern ab 26“ Bilddiagonale
zurückzuführen, die ab März 2004 sukzessive in den Markt eingeführt wurden. Die LCD-Umsätze im
Vergleichszeitraum des Vorjahres betreffen fast ausschließlich kleinformatige LCD-Fernseher mit einer
Bilddiagonale von 15“ oder 20“.
Ebenfalls stark angestiegen sind die Verkäufe von Plasma-Fernsehern, da Ende 2004 der Concept 42, ein
preislich attraktiv positioniertes Einstiegsgerät, und im Februar 2005 der Xelos 42 neu in den Markt eingeführt
wurden.
Das weiterhin dynamische Marktwachstum bei Flachdisplaygeräten und das breitere Loewe
Produktprogramm ermöglichten eine deutliche Umsatzsteigerung im ersten Quartal 2005. Entsprechend ist
der Umsatzanteil der Flachbildgeräte im ersten Quartal 2005 auf 65% angestiegen, nach nur 18% im
vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der Umsatzrückgang bei Bildröhrengeräten hat sich beschleunigt. Im ersten Quartal 2005 sank der Umsatz
um 50% auf 19,7 Mio. Euro. Neben dem Absatzrückgang um 35% haben sich die um 23% geringeren
Durchschnittserlöse negativ ausgewirkt.
Umsatzstruktur Fernsehgerä te
in Mio. Euro
Bildröhren
Flachdisplay, davon:
- LCD
- Plasma
- Rückprojektion
Gesamt
1. Quartal
2005
1. Quartal
2004
19,7
36,1
28,6
6,8
0,7
55,8
39,5
8,6
6,0
1,7
0,9
48,1
Umsatzanteil Bildröhrengeräte
35%
82%
Umsatzanteil Flachdisplaygeräte
65%
18%
Veränderung
in %
-50%
320%
377%
300%
-22%
16%
Die Umsätze mit Videorecordern waren aufgrund der erwarteten Substitutionseffekte durch DVD-Geräte
rückläufig. Durch die Markteinführung eines Loewe DVD-Recorders im August 2004 konnten die Umsätze
gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdoppelt werden. Dagegen sind die Zubehörumsätze rückläufig,
da der gestiegene Anteil von Flachdisplaygeräten die Nachfrage nach Racks und anderen Aufstelllösungen
verringerte.
Der Umsatzzuwachs im ersten Quartal ist ausschließlich auf das dynamische Wachstum des
Auslandsgeschäfts zurückzuführen. Deutschland ist zwar weiterhin der wichtigste Absatzmarkt für Loewe,
der Umsatz im Heimatmarkt erreichte aber mit 31,0 Mio. Euro nur das Niveau des Vorjahres. Rund 50% der
Inlandsumsätze von Loewe entfallen noch auf Bildröhrengeräte. Demgegenüber ermöglicht der auf fast 80%
gestiegene Umsatzanteil der Flachdisplaygeräte im Ausland ein dynamisches Wachstum. Die
Auslandsumsätze stiegen um 28% auf 33,3 Mio. Euro. Insbesondere in Spanien konnten die Umsätze mehr
als verdoppelt werden, da Loewe den Auftrag einer namhaften spanischen Händlergruppe für eine groß
angelegte Frühjahrsaktion erhielt.
Verlust deutlich reduziert
Nach einem EBIT von –7,2 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres ergab sich im ersten Quartal
2005 ein EBIT von –1,9 Mio. Euro. Die Ergebnisverbesserung ist hauptsächlich auf das gestiegene
Geschäfts- und Produktionsvolumen, einen günstigeren Produktmix und die reduzierten Kosten
zurückzuführen.
110
Insbesondere der gestiegene Anteil der Flachdisplaygeräte, die verbesserten Fixkostendeckungen der
Bereiche Produktion, Entwicklung und Qualität und die Kostenentlastungen aus der Entwicklungskooperation
mit Sharp ermöglichten einen Anstieg des Bruttoergebnisses um 2,9 Mio. Euro auf 13,7 Mio. Euro. Die
Bruttodeckungsmarge verbesserte sich hierdurch von 18,8% auf 21,3%.
Die Marketing- und Vertriebskosten konnten um 3,8 Mio. Euro reduziert werden. Neben reduzierten
Werbeausgaben und geringeren Garantiekosten hat sich das Kostensenkungsprogramm entlastend
ausgewirkt. Darüber hinaus war das erste Quartal 2004 von einem negativen Sondereffekt betroffen, da
dubiose Forderungen in Höhe von 1,0 Mio. Euro wertberichtigt werden mussten.
Die Allgemeinen Verwaltungskosten liegen aufgrund der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen leicht
unter dem Vorjahreswert. Durch den höheren Umsatz reduzierten sie sich auf 3,5% vom Umsatz.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis in Höhe von –1,1 Mio. Euro betrifft im Wesentlichen Kosten für
Restrukturierungsmaßnahmen. Demgegenüber war das Vorjahresquartal durch die Auflösung nicht mehr
benötigter Rückstellungen (1,0 Mio. Euro) begünstigt.
Die wesentlichen Einsparungen aus dem Kostensenkungsprogramm betreffen im ersten Quartal 2005 die um
2,5 Mio. Euro geringeren Personalkosten und die um 1,4 Mio. Euro reduzierten Werbekosten.
Die höheren Finanzierungskosten im ersten Quartal 2005 sind durch geleistete Einmalzahlungen im
Zusammenhang mit den erteilten Finanzierungszusagen entstanden.
Investitionen auf Vorjahresniveau
Investitionen / Abschreibungen
in Mio. Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Gesamt
Investitionen
1. Quartal
1. Quartal
2005
2004
1,7
1,3
0,0
3,0
1,8
1,1
0,4
3,3
Abschreibungen
1. Quartal
1. Quartal
2005
2004
1,9
3,1
0,0
5,0
2,2
3,4
0,0
5,6
Die Investitionen des ersten Quartals 2005 lagen mit 3,0 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Sie betreffen im
Wesentlichen Werkzeuge für neue Produkte (0,7 Mio. Euro) und die nach den International Accounting
Standards (IAS) aktivierungspflichtigen Entwicklungskosten (1,6 Mio. Euro).
Verbesserte Bilanzstruktur
Die Bilanzstruktur zum 31. März 2005 hat sich durch die im ersten Quartal abgeschlossene Kapitalerhöhung
und die Optimierung des Nettoumlaufvermögens deutlich verbessert. Dadurch konnten die
Nettobankverbindlichkeiten (inklusive langfristiger Kredite) zum 31. März von 21,8 Mio. Euro im Vorjahr auf
7,2 Mio. Euro zum Ende des ersten Quartals 2005 reduziert werden. Die Eigenkapitalbasis konnte durch die
Kapitalerhöhung auf 32,8 Mio. Euro verbessert werden. Die Eigenkapitalquote beträgt rund 20%.
W esentliche Bilanzpositione n
in Mio. Euro
Anlagevermögen
Nettoumlaufvermögen
Eigenkapital
Nettobankverbindlichkeiten
Factoring
31.März
2005
49,2
10,2
32,8
7,2
11,1
31. Dezember
2004
51,2
22,9
19,4
34,1
27,4
31.März
2004
60,3
21,8
36,6
21,8
9,9
Das Nettoumlaufvermögen wurde weiter reduziert und erreicht mit 10,2 Mio. Euro ein sehr niedriges Niveau.
Beim Vorratsvermögen erfordert der schnelle Preisrückgang im Absatz- und Beschaffungsmarkt eine
konsequente Minimierung der Lagerbestände. Diese wurden auf 33,2 Mio. Euro gesenkt. Die
durchschnittliche Lagerreichweite entspricht unserem Zielwert. Die Lieferungsforderungen und anderen
Aktiva entsprechen ungefähr dem Vorjahresvergleichswert. Der umsatzbedingte Anstieg der Forderungen
wurde durch das ebenfalls leicht gestiegene Factoringvolumen kompensiert. Die Verringerung der Sonstigen
Rückstellungen seit dem Jahresende 2004 ist auf die saisonübliche Vergütung der Jahresbonifikationen an
die Händler zurückzuführen.
111
Ne ttoumla ufvermögen
in Mio. Euro
31. März
2005
Vorräte
davon: RHB
davon: Fertige Erzeugnisse
Lieferungsforderungen und andere Aktiva
Sonstige Rückstellungen
Lieferungsverbindlichkeiten, andere Passiva
Total
31. Dezember
2004
33,2
14,1
19,1
46,4
-39,8
-29,6
10,2
31. März
2004
36,4
16,5
19,9
57,9
-43,4
-28,0
22,9
40,7
15,6
25,1
46,7
-39,1
-26,5
21,8
Freier Cashflow auf Vorjahresniveau
Cashflow
in Mio. Euro
1. Quartal
2005
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Investitionstätigkeit
Freier Cashflow
Freier Cashflow des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelbestands
1. Quartal
2004
14,1
-3,0
11,1
-0,1
15,9
14,1
-3,3
10,8
-3,2
-0,1
26,9
7,5
Wie im ersten Quartal des Vorjahres wurde ein positiver Freier Cash-flow erwirtschaftet, da sich
insbesondere die Forderungen aus Warenlieferungen saisonbedingt in starkem Umfang reduzierten.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 14,1 Mio. Euro entspricht dem Vorjahresvergleichswert.
Die
positiven
Liquiditätseffekte
aufgrund
der
geringeren
Verluste
und
der
höheren
Lieferantenverbindlichkeiten wurden durch die niedrigeren Zahlungseingänge aus Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen kompensiert.
Der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von 15,9 Mio. Euro betrifft den Nettozufluss aus der im
ersten Quartal realisierten Kapitalerhöhung nach Abzug der damit in Zusammenhang stehenden Kosten.
Insgesamt hat sich der Finanzmittelfonds um 26,9 Mio. Euro verbessert. Die kurzfristigen Bankschulden, die
zum 31.12.2004 mit 25,5 Mio. Euro valutierten, konnten zum Quartalsende fast vollständig abgebaut werden.
Aufzugebender Geschäftsbereich USA
Die Abwicklung des aufzugebenden Geschäftsbereichs läuft planmäßig.
Aufzugebender Geschäftsbereich USA
in Mio. Euro
Umsatz
Fehlbetrag
Freier Cashflow
Personal (Personen)
1. Quartal
2005
1. Quartal
2004
0,0
0,0
-0,1
0,0
2,7
-3,7
-3,2
15
Entwicklung und Produktion
Im ersten Quartal 2005 konnte plangemäß das Produktsortiment im Flachdisplaybereich weiter ausgebaut
werden. Die Xelos-Familie wurde zum einen durch ein weiteres LCD-Produkt im 32“-Format mit integrierter
Elektronik „Xelos A 32“ ergänzt und zum anderen wurde das Plasma-Sortiment durch ein hochauflösendes
42“-Gerät, „Xelos A 42“, ebenfalls mit integrierter Chassis-Elektronik, erweitert. Beide Produkte, wie auch das
schon vorher eingeführte Xelos A 26-Gerät, haben mittlerweile erste Plätze in vergleichenden Produkttests
belegt. Der Schwerpunkt bei allen Flachdisplayprodukten liegt bei der konsequenten Digitalisierung aller
Empfangswege und der einfachen Bedienbarkeit.
Planmäßig weitergeführt wurden die Entwicklungsarbeiten an der Concept-Familie, die im zweiten Quartal in
Produktion gehen wird, und an einem neuen individuell konfigurierbaren Produktsystem, welches zur IFA
2005 der Öffentlichkeit präsentiert werden soll.
Auf dem Gebiet der Bildröhrengeräte wurden weitere Reengineering-Maßnahmen umgesetzt, um den rapide
fallenden Preisen Rechnung zu tragen.
Auf Basis des heutigen Chassis wurde die Entwicklung einer neuen Elektronikplattform betrieben, welche
zum einen die Möglichkeit bieten wird, den digitalen Videorecorder DR+ in integrierter Form zu realisieren
und zum anderen durch die Implementierung des Softwarepaketes MHEG5 eine bessere
Vermarktungsmöglichkeit in England ermöglicht.
112
Entsprechend den Verträgen mit Sharp konnte planmäßig das Joint Development Center gestartet werden, in
welchem schwerpunktmäßig eine Chassis-Generation für das hochauflösende Fernsehen entwickelt werden
soll. Ebenso erfolgte durch Sharp die offizielle Beauftragung einer OEM-Gerätelinie in den Formaten 26“, 32“
und 37“, welche ab dem dritten Quartal bei Loewe in Produktion genommen werden soll.
Die zum Teil geförderten Technologieprojekte konzentrierten sich auf Softwarelösungen für Produkte der
nächsten Generation und auf Themen, die mit der intelligenten Bedienung dieser Produkte in
Zusammenhang stehen.
Testergebnisse 2005
•
Video 2/2005
Loewe Spheros R 37 Masterpiece: “Das Meisterstück von Loewe wird mit Bestnoten Testsieger im
LCD-High-End-Segment”
•
Video 2/2005
Testsieger Loewe gibt mit seinem EPG neue “Maßstäbe für den Wettbewerb” vor
•
Video 3/2005
“Loewe Xelos A 26 lässt als Testsieger alle Mitbewerber weit hinter sich”
•
Audio-Video-Foto-Bild 5/2005
Testsieger Xelos A 42: “Wer Wert auf gute Bildqualität legt und die Kosten von 4.600 Euro nicht scheut,
wird am Testsieger „Loewe Xelos A 42“ mehr Freude haben.“
•
HomeVision 5/2005
Articos 55 – Testsieger Rückprojektion: „Im Test konnte kein Gerät ein so gutes Bild liefern und dabei
selbst noch so schick und elegant aussehen.“
•
Video 5/2005
Xelos A 32/Xelos A 42 – Testsieger „HD ready“: „Vor allem die beiden Testsieger von Loewe zeigen der
Konkurrenz, dass HDTV-Kompatiblität kein Hexenwerk ist.“
Marketing und Vertrieb
Die Produkt- und Marketingoffensive geht weiter. Das attraktivste großformatige Flat-TV-Sortiment der
Branche zu haben, ist für Loewe Anspruch und Handlungsdirektive zugleich. Mit den Markteinführungen von
Xelos A 42 und Xelos A 32 vervollständigt Loewe im ersten Quartal die Produktkategorie Art und setzt damit
auch in 2005 die hohe Frequenz von Produkteinführungen fort.
Eine Vielzahl von Designauszeichnungen und unabhängigen Testsiegen, die Loewe Produkte schon im
ersten Quartal erzielen konnten, unterstreicht eines eindrucksvoll: Loewe ist bei Flachdisplay-TVs auf dem
Weg zur führenden Premiummarke.
Die schnelle und effektive Information des Fachhandels liegt im Fokus der Loewe Kommunikation des ersten
Quartals. Herzstück bildet dabei der Loewe Jahresstart-Folder, der alle Fachhandelspartner über die
Gesamtaktivitäten des ersten Halbjahres 2005 informiert. Die durchgeführte Neustrukturierung des Loewe
Customer Care Centers trägt ebenfalls stark zur Verbesserung der Information an den Fachhandel und die
Endkunden bei. Um größtmögliche Aktualität zu gewährleisten, wurde zusätzlich der Loewe Newsletter neu
aufgelegt, der in regelmäßigen Abständen den Fachhandel mit weiteren wichtigen Informationen versorgt.
Die Loewe Distribution in den europäischen Kernmärkten wird mit den neuen Produkten im LCD-/PlasmaBereich weiter ausgebaut. Parallel dazu wurde die Qualifizierung unserer Verkaufspunkte sowie die
Neukundengewinnung in ausgewählten Märkten fortgesetzt. Durch diese Maßnahmen konnten die
Distributionswerte erhöht werden.
Ein weiterer Schwerpunkt im ersten Quartal war die Teilnahme an den Fachmessen der großen
Einkaufskooperationen in Deutschland. Hier wurde das gesamte Loewe Programm mit neuen Displays auf
den neuen Präsentationssystemen gezeigt. Die Vorstellung der Loewe Produkte fand die volle Akzeptanz
unserer Handelspartner.
Besonderes Augenmerk legt Loewe im zweiten Quartal 2005 auf die Markteinführung von Concept L 32 und
Concept L 26. Als preislich attraktiv positionierte Einstiegsprodukte runden die Concept-Geräte das Portfolio
im
Produktsegment
Life
ab.
Mit
aufmerksamkeitsstarker
Kommunikation,
Literatur
und
Dialogmarketingmaßnahmen unterstützen wir unseren Loewe Fachhandelspartner für eine erfolgreiche
Markteinführung der Concept-Linie.
113
Designauszeichnungen 2005
•
reddot design Award
Spheros R 37 Masterpiece (Best of the Best), Xelos SL 32, Xelos A 32, Concept L 42
•
iF Design Award
Spheros R 37 Masterpiece, Spheros 37 HD, Flat-TV-Stand 3, Modus C 32, Concept L 42
•
Plus X Award
Spheros R 37 Masterpiece
•
Good Design, Chicago
Mimo 20
Mitarbeiterzahl rückläufig
Der Rückgang der Mitarbeiterzahlen resultiert aus dem Mitte 2003 eingeleiteten Restrukturierungsprogramm.
Zum 1. Januar 2005 waren bei Loewe noch 995 Personen beschäftigt. Die bereits in 2004 definierten und
eingeleiteten Personalmaßnahmen reduzierten den Personalbestand zum Ende des ersten Quartals 2005
auf 958 Personen. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal ist die Mitarbeiterzahl von 1.110 auf 958
Personen gesunken. Der Rückgang um 152 Personen betrifft alle Unternehmensbereiche.
Risiken der künftigen Entwicklung
Die wesentlichen Risiken betreffen das rückläufige Geschäftsvolumen
bei Bildröhrengeräten, die
erfolgreiche Positionierung eines wettbewerbsfähigen Flachdisplay-Sortimentes im Premiumsegment, die
Erarbeitung technologischer Differenzierungspotenziale, attraktive Beschaffungskonditionen, eine
ausreichende Materialverfügbarkeit, die Sicherstellung der Produktqualität, Risiken im Auslandsgeschäft
sowie die Sicherstellung der Finanzierung. Die einzelnen Risiken stehen zum Teil in Wechselbeziehung
zueinander und können sich kumulieren.
Der ausführliche Risikobericht ist im Geschäftsbericht für das Jahr 2004 auf den Seiten 39 bis 43
abgedruckt. Grundlegende Veränderungen gegenüber dem Vorjahr haben sich im ersten Quartal 2005 nicht
ergeben.
Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen (IAS 24)
Die Sharp Cooperation, Osaka, Japan, ist seit dem 1. Februar 2005 mit rund 29% an der Loewe AG beteiligt.
Sharp liefert an Loewe LCD-Panels und beteiligt sich an den Kosten des gemeinsamen
Entwicklungszentrums in Kronach. Darüber hinaus ist geplant, dass Loewe TV-Geräte für Sharp produziert
und Loewe kleinformatige LCD-TV-Geräte von Sharp bezieht.
Sonstige Angaben
Zum 31. März 2005 waren, gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2004 unverändert, 581.425 Aktien der
Loewe AG in den Händen des Vorstands.
Zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2002/96/EG (Verpflichtung zur Rücknahme und Verwertung von Elektround Elektronik-Altgeräten) wurde zum 1. April 2005 zusammen mit Philips GmbH und Sharp Electronics
(Europe) GmbH die „Pro Return, Gesellschaft des bürgerlichen Rechts mit beschränkter Haftung“ gegründet.
Zweck der Gesellschaft ist die Erfüllung der sich aus dem ElektroG ergebenden individuellen Verpflichtungen
zur Rücknahme und Verwertung von Altgeräten.
Andere wesentliche Ereignisse nach Quartalsende sind nicht eingetreten.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2005
Wegen der weiter steigenden Bedeutung der Marke und des Premiumsegmentes im Flachdisplay-TV-Markt
erwarten wir in 2005 eine leichte Zunahme des Umsatzes mit Loewe Produkten. Im zweiten Halbjahr werden
zusätzlich Umsätze mit Sharp hinzukommen. Größte Unwägbarkeit und Herausforderung zugleich ist auch in
diesem Jahr der starke Preisverfall bei Fernsehgeräten. Mit dem höheren Geschäftsvolumen und den
eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr ein Ergebnis, das
im Bereich eines ausgeglichenen EBIT liegt.
Kronach, den 09. Mai 2005
Der Vorstand
Dr. R. Hecker
Dr. B. Bamberger
G. Schaas
114
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1. Quartal 2005
in Mio. Euro
Umsatzerlöse *
Herstellungskosten der zur Erzielung
der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen *
Januar - März
2005
%
64,3
100,0
Januar - März
2004
%
57,5
100,0
-50,6
-78,7
-46,7
-81,2
13,7
21,3
10,8
18,8
Marketing- und Vertriebskosten *
-12,3
-19,1
-16,1
-28,0
Allgemeine Verwaltungskosten *
-2,2
-3,5
-2,3
-4,0
Sonstige betriebliche Erträge / Aufwendungen *
-1,1
-1,7
0,4
0,7
0,0
0,0
0,0
0,0
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) *
-1,9
-3,0
-7,2
-12,5
EBIT des aufzugebenden Geschäftsbereichs
0,0
0,0
-3,7
-6,4
-1,9
-3,0
-10,9
-18,9
0,0
0,0
0,0
0,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-1,5
-2,3
-1,2
-2,1
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
-3,4
-5,3
-12,1
-21,0
0,7
1,1
4,0
7,0
Konzernfehlbetrag
nach Ergebnisanteilen Dritter **
-2,7
-4,2
-8,1
-14,0
** davon: fortzuführender Geschäftsbereich
-2,7
-4,2
-4,4
-7,7
Bruttoergebnis vom Umsatz *
Erträge aus Beteiligungen
EBIT, Gesamt
Zinsen und ähnliche Erträge
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
* nur fortzuführender Geschäftsbereich
Unverwässertes Ergebnis je Aktie fortzuführender Geschäftsbereich
Verwässertes Ergebnis je Aktie **)
Zahl der ausgegebenen Aktien zum 31.03.
**
Zahl der ausgegebenen Aktien und Optionen
-0,26
-0,61
-0,36
10.407.383
-1,07
7.176.600
7.575.000
7.575.000
115
KONZERNBILANZ 31. März 2005
in Mio. Euro
31.03.2005
31.12.2004
31.03.2004
AKTIVA
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen, Gesamt
6,0
42,4
0,8
49,2
6,1
44,3
0,8
51,2
9,0
50,6
0,7
60,3
33,2
43,1
3,2
4,2
83,7
36,4
51,8
6,1
2,1
96,4
40,7
42,7
4,2
5,1
92,7
26,2
24,9
18,7
0,0
0,0
5,9
159,1
172,5
177,6
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Ergebnisvortrag
Eigenkapital, Gesamt
10,4
25,3
-2,9
32,8
7,9
11,7
-0,2
19,4
7,2
38,3
-8,9
36,6
Anteile in Fremdbesitz
1,0
1,0
1,2
36,1
7,5
39,8
83,4
36,2
7,3
43,4
86,9
27,1
8,7
39,1
74,9
10,5
24,8
5,6
40,9
10,5
21,7
32,0
64,2
9,9
21,3
30,8
62,0
1,0
1,0
2,9
159,1
172,5
177,6
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Andere kurzfristige Forderungen
Liquide Mittel
Umlaufvermögen, Gesamt
Latente Steuerforderungen
Vermögenswerte des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe
AKTIVA
PASSIVA
Eigenkapital
Rückstellungen
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen, Gesamt
Verbindlichkeiten
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten, Gesamt
Rückstellungen und Verbindlichkeiten des
aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe
PASSIVA
116
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG JANUAR BIS MÄRZ 2005 / 2004
2005
2004
-3,4
5,0
-0,1
-0,2
1,3
-8,4
5,6
0,0
-0,2
-3,0
Abnahme der Vorräte
Abnahme der Lieferungsforderungen und anderen Aktiva
Abnahme der sonstigen Rückstellungen
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Lieferungsverbindlichkeiten und anderen Passiva
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
3,2
11,6
-3,6
1,6
12,8
2,4
25,4
-8,2
-2,5
17,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
14,1
14,1
-3,0
-3,0
-3,3
-3,3
11,1
-0,1
11,0
10,8
-3,2
7,6
in Mio. Euro
Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Abnahme der Pensionsrückstellungen
Ertragsteuerzahlungen
Cashflow vor Änderung Nettoumlaufvermögen
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Freier Cashflow des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Freier Cashflow des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Freier Cashflow, Gesamt
Finanzierungstätigkeit
Kapitalerhöhung
Tilgung von Krediten
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
15,9
0,0
0,0
-0,1
15,9
-0,1
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands
26,9
7,5
Zusammensetzung des Finanzmittelbestands:
Liquide Mittel
Kurzfristige Bankschulden
Finanzmittelbestand
31.03.2005
4,2
-0,7
3,5
31.12.2004
2,1
-25,5
-23,4
Veränderung
2,1
24,8
26,9
117
JÜNGSTER GESCHÄFTSGANG UND AUSSICHTEN
Schwerpunkt der Produktneueinführungen im ersten Halbjahr 2005 ist bei Loewe die Schließung der
Sortimentslücken in der LCD 26-Zoll- und 32-Zoll-Einstiegsklasse durch zwei neue Produkte der „Concept“Familie, die mit der neuen „Electronic on Board“-Plattform ausgestattet sind. Im 42-Zoll-Plasma-Segment
wird zwischen den Modellen „Spheros“ und „Concept“ ein mittelpreisiges Produkt der „Xelos“-Linie
positioniert, um das Loewe Marktpotenzial bei Plasmageräten stärker abzuschöpfen. Beginnend im ersten
Quartal werden die „Xelos“-Produkte ebenfalls auf die „Electronic on Board“-Version umgestellt, um
Kostensenkungspotenziale zu realisieren. Im zweiten Halbjahr erfolgt diese Ergänzung um Produkte der
Einstiegsklasse auch für die „Spheros“-Familie, die zusätzlich um ein 26-Zoll-LCD-Modell ergänzt wird. Die
wichtigste Produktneueinführung zur IFA wird die neue Produktfamilie „Individual“ darstellen, die eine
größtmögliche Individualisierung der Produkte zulässt und aufgrund einer gemeinsamen technischen
Plattform mit der „Concept“-Linie Kostenvorteile bietet.
Die weitere Umstellung des Loewe-Produktportfolios von Bildröhren- auf Flachdisplaygeräte erforderte seit
dem 31.12.2004 produktionsseitig die Erhöhung der Kapazität in der automatischen Bestückung durch den
Aufbau einer neuen Reflowlinie mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 0,7 Mio., die überwiegend
durch Leasing finanziert wurde. In den übrigen Bereichen sollen die höheren Kapazitätsbedürfnisse durch
organisatorische Maßnahmen sichergestellt werden.
Mit dem optimierten Produktportfolio konnte der Konzernumsatz im 1. Quartal 2005 gegenüber dem
Vorjahresquartal um 12% auf EUR 64,3 Mio. verbessert werden. Grund ist der um EUR 27,5 Mio.
angestiegene Umsatz mit Flachdisplaygeräten, der den Umsatzrückgang bei Bildröhrengeräten von nahezu
EUR 20 Mio. überstieg. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wurde deutlich verbessert auf minus EUR 1,9
Mio. von minus EUR 7,2 Mio. Dies ist hauptsächlich auf das gestiegene Geschäfts- und Produktionsvolumen,
einen günstigeren Produktmix und die reduzierten Kosten zurückzuführen.
Als Folge des Restrukturierungsprogramms ist die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Vorjahresvergleich um
152 auf 958 Personen gesunken. Gegenüber dem Stand zum 1. Januar 2005 wurden im ersten Quartal 2005
planmäßig 37 Stellen abgebaut.
Die Investitionen des ersten Quartals 2005 lagen mit EUR 3,0 Mio. auf Vorjahresniveau. Sie betreffen im
Wesentlichen Werkzeuge für neue Produkte (EUR 0,7 Mio.) und die nach den International Accounting
Standards (IAS) aktivierungspflichtigen Entwicklungsleistungen (EUR 1,6 Mio.).
Der wertmäßige Markt für Fernsehgeräte in Europa ist im Gesamtjahr 2004 um 13% auf EUR 12,9 Mrd.
gewachsen. Im Zeitraum von Dezember 2004 bis März 2005 hat sich - trotz Preiserosion - das wertmäßige
Wachstum auf 22% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum verstärkt. Der Rückgang bei
Bildröhrengeräten von 23% wurde durch das hohe Wachstum der Flachdisplaygeräte mehr als ausgeglichen.
Hierdurch ist der wertmäßige Anteil der Bildröhrengeräte am Gesamtmarkt von 72% im Vorjahreszeitraum
auf unter 50% gesunken.
Der Markt für Fernsehgeräte in Europa ist im Zeitraum Dezember 2004 bis März 2005 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum mengenmäßig um 17% gewachsen (GfK). Dies ist ausschließlich auf das starke
Wachstum der Flachdisplaygeräte zurückzuführen. Die Anzahl der verkauften Bildröhrengeräte ist nur leicht
angestiegen und konzentriert sich auf Standardgeräte in den Einstiegspreisklassen.
Der wertmäßige Marktanteil von Loewe auf Basis Umsatz im Fachhandel in Europa hat sich in der Periode
von Dezember 2004 bis März 2005 um 0,5%-Punkte auf 3,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum ermäßigt.
Bei Bildröhrengeräten ist der Loewe-Marktanteil von 5,7% auf 5,0% gesunken. Demgegenüber konnte mit
der Loewe-Produktoffensive der Marktanteil in dem wichtigen LCD-Segment von 0,9% auf 4,0% gesteigert
werden.
Die deutliche Preiserosion in 2004 setzte sich auch im 1. Quartal 2005 fort: die Preise von Bildröhrengeräten
sind im Schnitt um 24% gesunken. Daher wurden bei Loewe im Bereich Bildröhrengeräte weitere
Reengineering-Maßnahmen umgesetzt, um den rapide fallenden Preisen Rechnung zu tragen. Besonders
preisaggressiver Wettbewerb herrscht bei Plasma-Fernsehgeräten, die sich gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 40% verbilligten. Die Preise von LCD-Geräten sind im Durchschnitt um 14% und von
Rückprojektions-Geräten um 18% gesunken. Dieser bei LCD-Geräten vergleichsweise moderate
Preisrückgang ist zurückzuführen auf den in diesem Betrachtungszeitraum gestiegenen Anteil der
großformatigen, hochpreisigen LCD-Geräte.
Nach vorläufigen Berechnungen der Gesellschaft sollten sich seit dem Ende des 1. Quartals 2005 die
Umsätze und die Kosten der Loewe-Gruppe zufrieden stellend entwickeln. Die im Vergleich zum
Vorjahresquartal positive Tendenz beim Umsatz und EBIT des 1. Quartals 2005 sollte sich trotz der
anhaltenden Preiserosion bei TV Geräten im 2. Quartal 2005 fortsetzen. Die Kosten und Einkaufspreise, das
Vorratsvermögen und die Forderungen haben sich seit dem Ende des 1. Quartals im Wesentlichen
plangemäß entwickelt.
118
Nach Einschätzungen der gfu sollen die Einzelhandelsverkaufspreise sowohl im Segment der Bildröhren- als
auch der Flachdisplaygeräte in 2005 weiter sinken. Bei Flachdisplaygeräten wird sich das dynamische
Mengenwachstum fortsetzen, da neue Käuferschichten durch die niedrigeren Preise erreicht werden. Für den
Bereich der hochwertigen Bildröhrengeräte bewirkt der fortschreitende Preisverfall, dass mit einem weiterhin
schnell abschmelzenden Markt zu rechnen ist.
Die Gesellschaft ist vor dem Hintergrund der erfolgreich durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen und
der Verbreiterung des Loewe-Produktportfolios im LCD- und Plasma-Bereich der Ansicht, im Geschäftsjahr
2005 am wachsenden Markt für Flachdisplay-Geräte stärker zu partizipieren und somit den positiven
Geschäftsverlauf des 1. Quartal 2005 fortsetzen zu können.
Kronach, im Juni 2005
Loewe AG
119
Aufgrund dieses Börsenzulassungsprospektes sind
Stück 2.530.783
(EUR 2.530.783,00)
auf den Inhaber lautende Stammaktien
in Form von nennwertlosen Stückaktien
rechnerischer Wert je Stückaktie EUR 1,00
mit laufender Gewinnberechtigung, d.h. ab 1. Januar 2005
aus der am 01. Februar 2005 im Handelsregister des Amtsgerichtes Coburg eingetragenen
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen
Nr.: 8.275.001 bis 10.805.783
- ISIN DE0006494107 / Wertpapier-Kenn-Nummer 649410 der
Loewe AG
Kronach
zum Amtlichen Markt
und zum Teilbereich des Amtlichen Marktes
mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard)
an der Frankfurter Wertpapierbörse
zugelassen worden.
Frankfurt am Main, im Juni 2005
equinet Securities AG
Frankfurt am Main
Loewe AG
Kronach
120