Eine Einführung in die WENN-Funktion

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Eine Einführung in die WENN-Funktion
KOOPERATION UNIVERSITÄT MANNHEIM/HEIDELBERG
Eine Einführung in die
WENN-Funktion
Unterrichtsentwurf im Fach Datenverarbeitung
Fachdidaktische Übungen Informatik
David Keßler
Mannheim, den 23.02.2012
Prof. Dr. Barbara Paech
Institute of Computer Science
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Elisabeth Kraus
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Mannheim
Inhaltsverzeichnis
1 Auseinandersetzung mit den Bildungsinhalten .................................................. 1
1.1 Die Sachstruktur der Unterrichtseinheit............................................................. 1
1.2 Bildungsplanbezug ............................................................................................ 2
1.3 Fundamentale Ideen der Informatik .................................................................. 3
2 Rahmenbedingungen ............................................................................................ 4
2.1 Bedingungen der Lernenden............................................................................. 4
2.2 Bedingungen des Lernsettings .......................................................................... 4
3 Didaktische Analyse .............................................................................................. 6
3.1 Didaktische Reduktion ...................................................................................... 6
3.2 Lernziele ........................................................................................................... 7
4 Geplante Durchführung der Unterrichtseinheit .................................................. 9
4.1 Verlaufsplanung ................................................................................................ 9
4.2 Detaillierte Beschreibung und Begründung der Verlaufsplanung .................... 10
4.2.1 Einstieg und Motivation ............................................................................ 10
4.2.2 Problemstellung und -erarbeitung............................................................. 11
4.2.3 Erläuterungen zur WENN-Funktion .......................................................... 11
4.2.4 Anwendung 1 ........................................................................................... 11
4.2.5 Ergebnissicherung 1 ................................................................................. 12
4.2.6 Erarbeitung und Anwendung 2 ................................................................. 12
4.2.7 Ergebnissicherung 2 ................................................................................. 12
4.2.8 Anwendung 3 ........................................................................................... 12
4.2.9 Weitere Übungen als Puffer (Zusatz) ....................................................... 13
4.2.10 Ergebnissicherung 3 ............................................................................... 14
4.2.11 Zeitpuffer ................................................................................................ 14
5 Reflexion der Unterrichtseinheit ........................................................................ 15
5.1 Einstieg und Motivation ................................................................................... 15
5.2 Problemstellung und -erarbeitung ................................................................... 15
5.3 Erläuterungen zur WENN-Funktion ................................................................. 16
5.4 Anwendung 1 .................................................................................................. 16
5.5 Ergebnissicherung 1 ....................................................................................... 16
5.6 Erarbeitung und Anwendung 2 ........................................................................ 17
5.7 Ergebnissicherung 2 ....................................................................................... 17
5.8 Anwendung 3 .................................................................................................. 18
5.9 Weitere Übungen als Puffer (Zusatz) .............................................................. 18
5.10 Ergebnissicherung 3 ..................................................................................... 19
5.11 Zeitpuffer ....................................................................................................... 19
Literaturverzeichnis ................................................................................................ IV
Anhangsverzeichnis ................................................................................................. V
1 Auseinandersetzung mit den Bildungsinhalten
1.1 Die Sachstruktur der Unterrichtseinheit
Im folgenden Abschnitt soll eine Beschreibung und Abgrenzung der diese
Unterrichtseinheit umfassenden Inhalte durchgeführt werden. Inhalt und Gegenstand
der Unterrichtseinheit ist die „Einführung der WENN-Funktion“ in einem
Tabellenkalkulationsprogramm (hier Excel1). Sie ist eine intern in die Software
eingebettete Funktion und basiert auf den Prinzipien der Aussagenlogik. Mit der
WENN-Funktion kann die Ausführung einer Formel oder einfachen Anweisung von
dem Eintreten einer Bedingung (Prüfung) abhängig gemacht werden. Trifft die
Bedingung zu, d. h. gibt die Prüfung der Bedingung den Wert Wahr zurück, wird der
sogenannte „DANN-Fall“ ausgeführt. Ergibt die Prüfung der Bedingung den Wert
Falsch, wird hingegen der „SONST-Fall“ ausgeführt. Bei der (einfachen) WENNFunktion geht es somit um die bedingte Entscheidung zwischen (genau) zwei
möglichen Anweisungen.
Die in Excel verwendete Syntax der WENN-Funktion kann folgendermaßen
beschrieben werden:
=WENN(Bedingung; DANN-Fall; SONST-Fall)
Im Argument „Bedingung“
Vergleichsoperatoren statt:
findet
eine
Prüfung
gleich
ungleich
kleiner
größer
=
<>
<
>
anhand
kleiner
oder gleich
<=
sogenannter
größer
oder gleich
>=
Das Argument „DANN-Fall“ kann Werte, d. h. Zahlen oder Texte, ebenso aber auch
Formeln (Funktionen) enthalten. Soll in der Ergebniszelle ein Text ausgegeben
werden, muss dieser im Argument DANN-Fall in Anführungszeichen gesetzt werden.
Soll das Ergebnis bspw. eine leere Zelle sein, müssen in das Argument zwei direkt
aufeinander folgende Anführungszeichen gesetzt werden.
In
den
bisherigen
Ausführungen
wurden
lediglich
zweiseitige
Auswahlentscheidungen betrachtet. Häufig ergeben sich jedoch gleichermaßen
Problemstellungen, welche die Entscheidung über mehrere, d. h. mehr als zwei,
Ergebnisse erfordern. In diesen Fällen ist es notwendig einzelne WENN-Funktionen
ineinander zu verschachteln. So erfordern drei mögliche Ergebnisse zwei
Bedingungen, d.h. zwei verschachtelte WENN-Funktionen. Das Argument DANN-Fall
und/oder SONST-Fall wird dabei durch eine weitere WENN-Funktion ersetzt. Bei
Bedarf erlaubt es Excel bis zu 64 WENN-Funktionen ineinander zu verschachteln.
1
Excel ist ein Bestandteil des Office-Pakets des Herstellers Microsoft und kann für die grundlegende
Tabellenkalkulation und das Erstellen von Diagrammen usw. verwendet werden. Auf die detaillierte
Funktionalität dieser Software wird jedoch in dieser Ausarbeitung nicht weiter eingegangen.
1
Die in Excel verwendete Syntax für die verschachtelte WENN-Funktion lässt sich
folglich so beschreiben:
=WENN(Bedinung1; WENN(Bedingung2; DANN-Fall; SONST-Fall2); SONST-Fall1)
Ebenfalls lassen sich mehrere Bedingungen mithilfe der logischen Funktionen UND
bzw. ODER miteinander verknüpfen. So liefert die Funktion UND als Ergebnis den
Wert Wahr, wenn alle Bedingungen erfüllt sind und die Funktion ODER den Wert
Wahr, wenn mindestens eine der Bedingungen erfüllt ist. Die Funktionen UND bzw.
ODER können direkt in die WENN-Funktion integriert werden, indem sie das
Argument Bedingung ersetzen.
Die in Excel verwendete Syntax für die Integration der Funktionen UND/ODER kann
folgendermaßen beschrieben werden:
=WENN(UND/ODER(Bedingung1; Bedingung2; …); DANN-Fall; SONST-Fall)
Auf die Teilbereiche der Verschachtelung sowie der Verknüpfung unterschiedlicher
Bedingungen in einer WENN-Funktion wird in dieser Arbeit nicht weitereingegangen,
da in der zu planenden Unterrichtseinheit (Doppelstunde) lediglich die einfache
WENN-Funktion als inhaltlicher Gegenstand betrachtet wurde.2
1.2 Bildungsplanbezug
Curricularer Bezugsrahmen für die Unterrichtseinheit „Einführung der WENNFunktion“ ist der vom Landesinstitut für Erziehung und Bildung (Abteilung III)
veröffentlichte Lehrplan für die kaufmännische Berufsschule (Ministerium für Kultus,
Jugend und Sport, 2000, S.45). Er bezieht sich auf das dem Bereich „Wirtschaft und
Verwaltung“ zugeordnete Unterrichtsfach „Datenverarbeitung“ im Ausbildungsberuf
„Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation“. Der Unterrichtsgegenstand (WENNFunktion) ist dabei in die Lehrplaneinheit 10 „Wirtschaftliche Problemstellungen auf
der Basis betrieblicher Daten (Datenbank) in Tabellen strukturieren und aufbereiten“
eingebettet. Diese Lehrplaneinheit lässt sich weiter in den Abschnitt 10.1 „Ein
Tabellenkalkulationsprogramm zur Lösung betriebswirtschaftlicher
Probleme
einsetzen“ untergliedern. In diesem Abschnitt kann die WENN-Funktion dem
inhaltlichen Gegenstand der „Formeln und Funktionen“ zugeordnet werden.
Damit lässt sich die Entscheidung die WENN-Funktion zum Gegenstand einer
Unterrichtseinheit zu machen aufgrund des eben beschriebenen Bezugs
nachvollziehen und begründen. Auf die bisher im Unterricht behandelten Inhalte
dieser Lehrplaneinheit und weiteres Vorwissen der Schüler3, das für die Inhalte der
2
siehe dazu Abschnitt 3.1: Didaktische Reduktion.
Im Zuge der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen im Folgenden nur die männliche
Form verwendet. Mit diesen Bezeichnungen sind weibliche und männliche Personen gleichermaßen
gemeint.
3
2
aktuellen Unterrichtsstunde benötigt wird, soll näher in Abschnitt 3 eingegangen
werden.
1.3 Fundamentale Ideen der Informatik
Ein wichtiger Bestandteil einen Lerninhalt zum Gegenstand einer Unterrichtseinheit
zu machen, ist, dass dieser sich einer fundamentalen Idee der Informatik zuordnen
lässt. Die WENN-Funktion könnte im Allgemeinen der „Algorithmisierung“ zugeordnet
werden und konkreter könnte sie, ähnlich eines if…else-Konstrukts, dem
„Programmierkonzept“ der „Alternative“ zugehörig sein. Nach Schwill (1993) handelt
es sich um eine fundamentale Idee eines Gegenstandsbereichs, wenn dieser das
Horizontal-, Vertikal-, Zeit-, und Sinnkriterium erfüllt.
Um dem Horizontalkriterium genügen zu können, müsste der Gegenstandsbereich in
unterschiedlichen Gebieten auf verschiedenste Weise Anwendung finden können.
Dieser Punkt könnte mit der Tatsache, dass die Idee hinter der WENN-Funktion in
zahlreichen Programmiersprachen implementiert ist und dort angewendet wird,
bestätigt werden.
Das Vertikalkriterium ließe sich damit erfüllen, dass die WENN-Funktion auf
unterschiedlichen kognitiven Ebenen vermittelt werden kann. Angefangen bei der
einfachen WENN-Funktion, lässt sich diese mit steigender Schwierigkeit stetig weiter
verschachteln und mit unterschiedlichsten Bedingungen verknüpfen, sodass auch
dieses Kriterium als gegeben angesehen werden kann.
Zudem kann man hinsichtlich der WENN-Funktion von einer längerfristigen Relevanz
sprechen,
da
sie
bereits
lange
Zeit
in
verschiedensten
Tabellenkalkulationsprogrammen (Excel, Calc,…) Anwendung findet und wohl noch
weiter finden wird. Damit könnte das Zeitkriterium als erfüllt betrachtet werden.
Bezüglich des Sinnkriteriums lässt sich anführen, dass die WENN-Funktion bei der
Tabellenkalkulation unter anderem von verschiedensten kaufmännischen Berufen
gefordert wird und damit davon ausgegangen werden kann, dass ein relevanter
Bezug zu Alltag und Berufswelt besteht.
Da alle vier Kriterien als erfüllt angesehen werden können, kann auch von dieser
Seite die Thematisierung dieses Unterrichtsgegenstands begründet werden.
3
2 Rahmenbedingungen
2.1 Bedingungen der Lernenden4
Die Durchführung der Unterrichtsstunde war für den 24.01.2012 an der MaxHachenburg-Schule (MHS) in Mannheim geplant. Die MHS ist eine kaufmännische
Schule und wird im laufenden Schuljahr 2011/2012 von über 2.000 Schülern in 86
Klassen besucht. Ihr Profil zeichnet sich dabei durch eine Berufsfachschule, einem
Berufskolleg und einer Berufsschule aus.
Die Unterrichtsstunde fand in einer Klasse mit Schülern statt, die sich momentan im
1.
Ausbildungsjahr
des
Ausbildungsberufs
„Kauffrau/Kaufmann
für
Bürokommunikation“ befinden. Kaufleute für Bürokommunikation übernehmen im
späteren Berufsleben gewöhnliche Funktionen kaufmännischer Art sowie bspw.
Assistenz- und Sekretariatsaufgaben. Dazu gehören unter anderem Aufgaben wie
„Materialverwaltung, Korrespondenz mit Lieferanten und Kunden, Büroorganisation,
Planung und Überwachung von Terminen oder Vorbereitung von Reisen.“
(Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, 2000, S. 13) Besonderes Augenmerk liegt
dabei auf modernen Informations- und Kommunikationstechniken zur Gestaltung von
Texten und Daten sowie der Übertragung von Informationen. Voraussetzung für
diesen Ausbildungsberuf ist der Hauptschulabschluss, wobei eine Vielzahl an
Ausbildungsbetrieben mindestens einen mittlernen Bildungsabschluss fordert. Die
Schüler dieser Klasse konnten jedoch alle das Abitur oder die Fachhochschulreife
vorweisen, da sie begleitend zu ihrer Ausbildung die Zusatzqualifikation „Englisch
und Projektkompetenz/Multimedia“ anstreben, was hierfür Voraussetzung ist.
Die Klasse setzte sich insgesamt aus 13 weiblichen Schülerinnen und einem
männlichen Schüler zusammen. Sie werden in Blöcken unterrichtet, sodass sich ihre
momentane Anwesenheit an der Schule auf den Zeitraum vom 09.01.201217.02.2012 beschränkt. Die Schüler besuchen das hier betreffende Unterrichtsfach
„Datenverarbeitung“ einmal pro Woche jeweils dienstags in der 5. und 6. Stunde
(11:25-12:55 Uhr). Anzumerken ist noch, dass die fünfminütigen Pausen an der MHS
abgeschafft wurden, was mit einer Verlängerung der großen Pausen auf 20 Minuten
einherging. Der soziokulturelle Hintergrund der Schülerinnen und Schüler ist als
wenig problematisch einzuschätzen, wobei sich genaue und detaillierte
Informationen zu den betreffenden Schülern aus keiner Hospitation ergab und auch
ein Vorabgespräch mit dem betreuenden Lehrer auf keinerlei Auffälligkeiten hinwies.
2.2 Bedingungen des Lernsettings
Im folgenden Abschnitt soll kurz auf die räumlichen Rahmenbedingen des Unterrichts
eingegangen werden.
4
Vgl. Homepage der Max-Hachenburg-Schule (2012).
4
Der Unterricht fand im Raum 101 des Hauptgebäudes der MHS statt. Dieser Punkt
sollte an dieser Stelle erwähnt werden, da die MHS zusätzlich auch über eine
Außenstelle verfügt, in welche Klassenräume ausgelagert wurden. Hätte die
Unterrichtsstunde in einem der externen Klassenzimmer stattgefunden, hätte ich dies
in meiner Planung berücksichtigen müssen, da dann ein verzögerter
Unterrichtsbeginn, trotz großer Pause, aufgrund zu spät kommender Schüler
wahrscheinlich gewesen wäre5.
Das Klassenzimmer verfügt über einen Beamer, dessen Bild links neben die Tafel
projiziert wird. Dies macht es möglich beide Medien parallel zu nutzen. Ein
Overheadprojektor war nicht vorhanden. Die Tische und Stühle der Schüler sind in
der Mitte des Klassenzimmers in Form einer „Lerninsel“ angeordnet. Insgesamt
verfügt der Raum über 17 Schüler-PCs, die am Rand des Klassenzimmers aufgebaut
sind und einen Lehrer-PC, der sich vorne auf dem Lehrerpult befindet.6
Abbildung: Aufbau des Klassenzimmers (Raum 101).
5
6
Vgl. dazu Abschnitt 4: Geplante Durchführung der Unterrichtseinheit.
Vgl. Abbildung1: Aufbau des Klassenzimmers (Raum 101).
5
3 Didaktische Analyse
Ziel dieser Lehrplaneinheit ist es die Schüler dazu zu befähigen „Wirtschaftliche
Problemstellungen auf der Basis betrieblicher Daten (Datenbank) in Tabellen
strukturieren und aufbereiten“ zu können (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport,
2000, S. 45). Da es sich bei dieser Klasse um eine Kurzzeitklasse handelt, ist laut
Lehrplan lediglich ein Zeitrichtwert von maximal zehn Stunden für diese gesamte
Unterrichtseinheit vorgesehen. Für die Unterrichtsstunde der WENN-Funktion
verbleiben nach Absprache mit meinem Betreuungslehrer aufgrund der engen
Zeitplanung nur zwei Stunden.
Vorangehende Lerninhalte dieser Lehrplaneinheit stellen die Voraussetzung und
Basis der durchzuführenden Unterrichtseinheit dar. Das bedeutet die Schüler haben
bereits die Grundlagen der Tabellenbearbeitung inklusive des Tabellenentwurfs
kennengelernt. Zusätzlich sind die Schüler mit den Eigenschaften von Zellen und
Bereichen vertraut und können unterschiedliche Zahlenformate anwenden und
darstellen. Außerdem können die Schüler verschiedene Formeln und Funktionen
(SUMME, MITTELWERT, MIN, MAX,…) anwenden und beherrschen den Umgang
mit verschiedenen Adressierungsarten, wie absolute und relative Zellbezüge.
Letztlich sind die Schüler in der Lage mit dem Kopieren von Zellen, Zellbereichen
und Formeln umzugehen.
3.1 Didaktische Reduktion
Ich hatte bereits mehrere Male die Möglichkeit in der Klasse zu hospitieren und
konnte diese auch in einem vorherigen angeleiteten Unterricht kennenlernen. So
kann ich aus meinen Erfahrungen heraus von einem sehr positiv respektvollen
Arbeitsklima sprechen. Bei meinen Beobachtungen vorab sowie über das Gespräch
mit meinem Betreuungslehrer, als auch mit den Schülern direkt, wurde jedoch
deutlich, dass trotz formal gleicher Bildungsvoraussetzungen die Klasse recht
heterogen aufgestellt war. Diese Unterschiedlichkeit zeigte sich weniger in ihrer
allgemeinen Leistungsstärke, als in ihrer individuellen Auffassungsgabe und Affinität
mit dem Bedienen des PCs, was letztlich aber dann doch indirekt Auswirkungen auf
ihre Leistungen im Fach Datenverarbeitung mit sich brachte. So hatten ca. fünf
Schüler gelernt mit dem „Zehnfingersystem“ die Tastatur zu bedienen. Andere taten
sich gerade was das Abtippen und die Eingabe von Formeln betrifft recht schwer,
was auch darauf zurückzuführen ist, dass einige Schüler in ihren
Ausbildungsbetrieben weniger mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel
arbeiteten. Obwohl das schnelle Maschinenschreiben im Unterrichtsfach
Datenverarbeitung weniger eine Rolle spielt, wurde oft deutlich, dass die
Bearbeitungsdauern der Schüler sich um wenige Minuten unterschieden.
An sich hatte ich wenige Einschränkungen seitens meines Betreuungslehrers, wie
ich die Durchführung dieser Doppelstunde gestalten möchte. Was jedoch die zu
unterrichtenden Lerninhalte betraf, hatte ich wenig Entscheidungsspielraum. So hatte
ich anfangs geplant zusätzlich zur einfachen WENN-Funktion auch die zumindest
6
einfach verschachtelte WENN-Funktion einzuführen. Mein Betreuungslehrer riet mir
jedoch stark davon ab und empfahl mir aufgrund seiner eigenen Erfahrungen es bei
einem niedrigeren Schwierigkeitsgrad zu belassen. Das grundlegende Verständnis
der WENN-Funktion sollte somit im Mittelpunkt der Unterrichtsstunde stehen. Im
Nachhinein stellte sich diese Entscheidung jedoch als richtig und angemessen
heraus.7
3.2 Lernziele
Auf Grundlage der in Abschnitt 2 und 3.1 genannten Bedingungen und
Einschränkungen wurden die folgenden Lernziele (LZ) für diese Unterrichtsstunde
formuliert. Dabei lassen sich die Lernziele hauptsächlich dem kognitiven Bereich
zuordnen. Affektive und psychomotorische Lernziele sollten aufgrund der
Schwerpunktsetzung dieser Stunde weniger bis keine Berücksichtigung finden.
Die Schüler …
…
LZ1
verstehen, wie eine WENN-Funktion zur Bearbeitung von zweiseitigen
Auswahlentscheidungen logisch aufgebaut ist und können diese grafisch
mit Hilfe eines Struktogramms darstellen.
Dieses Lernziel lässt sich sowohl der zweiten Taxonomiestufe (verstehen), als auch
der dritten Stufe (anwenden) zuordnen. Besondere Bedeutung kommt diesem
Lernziel zu, da es die Basis für das Erreichen des Unterrichtsziels darstellt. Erreichen
die Schüler dieses Lernziel, verstehen sie das grundlegende Prinzip, welches hinter
der WENN-Funktion steckt.
…
LZ2
können mögliche Argumente (Text, Formeln, usw.) für die Bedingung, den
DANN-Fall und den SONST-Fall in einer vorgegebenen Problemstellung
identifizieren.
Dieses Lernziel lässt sich der dritten Taxonomieebene zuordnen. Zentral an diesem
Lernziel ist, dass die Schüler lernen eine Aufgabenstellung dahingegen zu
durchdringen, dass es ihnen gelingt adäquate Bedingungen sowie die möglichen
Folgen (DANN-Fall / SONST-Fall) zu identifizieren. Dies bedeutet, dass ihnen klar
werden soll, dass bspw. in der Bedingung sowohl eine Zelle auf Text, auf eine Zahl,
als auch auf eine Formel hin überprüft werden kann.
LZ3
…
können ein vorhandenes Struktogramm innerhalb von max. 5 min in
einem Tabellenkalkulationsprogramm umsetzen.
Dieses Lernziel lässt sich eindeutig der dritten Taxonomiestufe zuordnen. Es setzt
direkt am Lernziel 1 an und baut auf dieses auf. Hier genügt es nicht nur zu
verstehen wie ein Struktogramm aufgebaut ist, sondern es ist zusätzlich das Wissen
über die genaue Syntax der WENN-Funktion in Excel von Nöten.
7
Vgl. Abschnitt 5: Reflexion der Unterrichtseinheit.
7
LZ4
...
können sich neues Wissen mit Hilfe eines Merkblatts selbst erarbeiten
und problemorientiert anwenden.
Dieses Lernziel kann in die zweite (verstehen) und dritte Stufe (anwenden) der
Taxonomien eingeordnet werden. Es ist außerordentlich wichtig, da es sich nicht
lediglich auf das Unterrichtsfach Datenverarbeitung beschränkt, sondern auf jegliche
Lebenslagen, wie Beruf und Alltag, übertragen lässt. Es fördert sowohl das
Problembewusstsein der Schüler, als auch deren Selbständigkeit.
...
LZ5
lernen anderen Schülerinnen und Schülern eine selbstständig erstellte
Lösung unter zu Hilfenahme eines PCs zu präsentieren und detailliert zu
erläutern.
Ähnlich wie Lernziel 4 hat dieses Lernziel nicht ausschließlich Auswirkungen auf das
Fach Datenverarbeitung. Die Schüler werden hierbei trainiert eigene Lösungen
anderen darzustellen und vor diesen zu verteidigen, was vor allem im Beruf
zunehmende Bedeutung erfährt. Noch wichtiger jedoch ist der Aspekt, dass sie durch
die Verbalisierung ihrer Lösung eigene Schwächen erkennen können und sie von
anderen direkt verbessert werden.
8
4 Geplante Durchführung der Unterrichtseinheit
4.1 Verlaufsplanung
In der folgenden Tabelle soll der grobe Verlaufsplan der Doppelstunde übersichtlich
dargestellt werden. Zudem soll eine Zuordnung der Lernziele zu den einzelnen
Phasen erfolgen.
Phase
Einstieg und
Motivation
Inhalt
Würfelspiel, kurze
Erläuterung des heutigen
Vorgehens
Sozialform
fragend-entwickelnd
Medien
Beamer,
Würfel
Dauer
4 min
Problemstellung und
-erarbeitung
( LZ 1)
Detaillierte Betrachtung:
Wie viele mögliche
Ergebnisse gibt es?
Von was ist das jeweilige
Ergebnis abhängig?
Erstellung eines
Struktogramms (Würfel).
Beschreibung der WENNFunktion in Excel;
Argumente für die
Bedingung, den DANNFall und den SONST-Fall
Erstellung des
Struktogramms zur
Bestimmung der
Provisionen.
Gemeinsame
Besprechung des
Struktogramms.
Umsetzung des in Nr. 1
erstellten Struktogramms
in Excel.
Bestimmung des
Fortbildungsbedarfs der
Handelsvertreter unter zu
Hilfenahme des
Merkblatts.
Schüler führt Lösung am
Lehrer-PC vor.
fragend-entwickelnd
Tafel,
Beamer
5 min
Schüler liest vor
Merkblatt
5 min
Einzelarbeit
Merkblatt,
5 min
Arbeitsblatt
Aufgabe 1a)
Nr. 1
Beamer,
5 min
Tafel
Erläuterung
zur WENNFunktion
( LZ 2)
Anwendung 1
( LZ 2)
Ergebnissicherung 1
( LZ 5)
Erarbeitung +
Anwendung 2
( LZ 2, 3, 4)
Ergebnissicherung 2
( LZ 5)
Anwendung 3
(LZ 1, 2, 3, 4)
Bestimmung des
Sonderurlaubs inklusive
selbständiger Erstellung
eines Struktogramms.
Bestimmung der
Schülerpräsentation
und Unterrichtsgespräch
Einzelarbeit,
Hilfestellung nach
Bedarf, Schüler geben
sich gegenseitig
Hilfestellung
Schülerpräsentation
und Unterrichtsgespräch
Einzelarbeit,
Hilfestellung nach
Bedarf, Schüler geben
sich gegenseitig
Hilfestellung
Schüler-PC, 10 min
Merkblatt,
Arbeitsblatt
Aufgabe 1a)
Nr. 2+1b)
Beamer,
Arbeitsblatt
5 min
Schüler-PC,
Arbeitsblatt
Aufgabe
2a)-e)
31 min
9
Weitere
Übungen als
Puffer
(Zusatz)
Ergebnissicherung 3
( LZ 5)
Puffer
Geschenke, der
Gehaltserhöhung, der
freien Kilometer und des
Mitarbeiter des Jahres.
Wiederholung der letzten
Unterrichtseinheit
(Diagramme)
Einzelarbeit
Zusatzaufgaben
2f)-h)
Schüler führt Lösung am
Lehrer-PC vor.
Schülerpräsentation
Beamer,
und UnterrichtsArbeitsblatt
gespräch
Für individuelle Schwierigkeiten und evtl. für Organisatorisches zu
Beginn (1. + 2. Stunde)
10 min
10 min
∑ 90 min
4.2 Detaillierte Beschreibung und Begründung der Verlaufsplanung
Im folgenden Abschnitt soll näher auf die einzelnen Unterrichtsphasen eingegangen
und die dabei getätigten Überlegungen bei der Planung transparent gemacht
werden.
4.2.1 Einstieg und Motivation
Zu Beginn der Unterrichtsstunde plante ich die Klasse wie immer zu begrüßen. Da
ich schon einmal in der Klasse unterrichtet hatte, sollte diese Begrüßung sehr kurz
ausfallen, da keine näheren Erläuterungen zu meiner Person mehr nötig waren. Da
ich mir jedoch nicht sicher war, ob wirklich jeder Schüler sich meinen Namen merken
kann, plante ich diesen an die Tafel zu schreiben damit gerade im späteren Verlauf
der Stunde die Schüler nicht erneut nachfragen müssten. Da mir die Schüler zwar
bekannt, mir ihre Namen jedoch nicht geläufig waren, habe ich mich dazu
entschieden im Unterricht einen Sitzplan zu verwenden. Diesen habe ich im Vorfeld
gemeinsam mit meinem Betreuungslehrer erstellt. Ebenso hätte ich die Schüler dazu
veranlassen können Namensschilder zu schreiben, was jedoch meiner Erfahrung
nach unnötig viel Zeit verschwendet.
Beim Einstieg habe ich mich für ein Würfelspiel entschieden, das ich gleich zu
Beginn der Unterrichtsstunde gemeinsam mit den Schülern durchführen wollte. Dafür
benötige ich einen Würfelbecher mit zwei Würfeln. Zu aller erst erkläre ich ganz kurz
die Regeln: Derjenige Spieler, der die höhere Augenzahl würfelt gewinnt, der andere
verliert. Auf die Gefahr hin, dass es eventuell zu einem Gleichstand käme aufgrund
gleicher Augenzahlen, möchte ich deutlich machen, dass in diesem Falle die
Würfelrunde wiederholt werden müsse. Ein Unentschieden wäre somit
ausgeschlossen. Im Anschluss sollen sich zwei Schüler melden, die gegeneinander
antreten wollen. Parallel möchte ich eine Exceldatei öffnen in der ich das Würfelspiel
vorbereitet und anhand der WENN-Funktion automatisiert habe. Die gefallenen
Würfelzahlen gebe ich gleichzeitig in die Exceltabelle ein.
10
Diese Entscheidung den Unterricht auf diese Weise zu beginnen, lässt sich zum
einen damit begründen, dass ich glaube, dass ich mit dieser Variante aufgrund der
Neuheit und spielerischen Art gesteigerte Aufmerksamkeit von Seiten der Schüler
bekommen werde, was eventuell positive Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der
Stunde haben könnte. Zum anderen habe ich mich für diese Methode entschieden,
da ich einen lehrerzentrierten Unterrichtseinstieg vermeiden wollte, da ich aus meiner
eigenen Erfahrung heraus sagen kann, dass oft die beste und interessanteste Idee
für einen Einstieg seine Wirkung verliert, wenn lediglich die Lehrperson dabei im
Mittelpunkt steht und kein Einbezug der Schüler stattfindet. Auf inhaltlicher Ebene
kann ich diese Auswahl damit begründen, dass ein Würfelspiel ein intuitives und
einfaches Beispiel für die Umsetzung einer WENN-Funktion darstellt und sich somit
als Einstieg eignet.
4.2.2 Problemstellung und -erarbeitung
Nachdem die Würfelergebnisse in die Exceltabelle eingegeben wurden, sollte die
detaillierte Betrachtung des eben durchgeführten Würfelspiels folgen. Dafür zeichne
ich ein leeres Struktogramm an die Tafel, das ich gemeinsam mit den Schülern im
Folgenden auszufüllen versuche. Durch gezielte Fragen nach der Anzahl der
möglichen Ergebnisse und von welcher Bedingung diese abhängig sind, wird das
Tafelbild Stück für Stück vervollständigt. Danach möchte ich nochmals kurz auf das
Würfelspiel in Excel zurückkommen und die Schüler fragen, wie ich das Spiel hier
umgesetzt habe. Diese Frage hat den einfachen Zweck zu testen, ob einige Schüler
bereits mit der Verwendung der WENN-Funktion vertraut sind und bereit Vorwissen
besteht.
4.2.3 Erläuterungen zur WENN-Funktion
Im Anschluss teile ich das Merkblatt aus. Auf diesem befinden sich die allgemeine
Beschreibung der WENN-Funktion und der generelle Aufbau eines Struktogramms.
Ich fordere einen Schüler dazu auf das Merkblatt laut vorzulesen. Im Prinzip verfolge
ich nicht direkt das Ziel die Lesekompetenz der Schüler weiter zu verbessern,
allerdings habe ich oft das Gefühl, dass Schüleraktionen mehr Aufmerksamkeit
erzeugen, als dies bei einem Lehrervortrag der Fall wäre. Zudem können unruhige
Schüler durch das Auffordern zum Lesen wieder in das Unterrichtsgeschehen
einbezogen werden. Der untere Teil des Merkblattes (Syntax) soll an dieser Stelle
noch nicht betrachtet werden.
4.2.4 Anwendung 1
Darauf beginnt die erste Anwendungsphase. In dieser soll das neue Wissen gefestigt
werden, bevor nochmals neue Inhalte erarbeitet werden und die bisherigen in Gefahr
geraten vergessen zu werden. Für diese Aufgabe teile ich das erste Aufgabenblatt
aus. Die Schüler haben nun die Aufgabe auf Basis der gegebenen Problemstellung
in Aufgabe 1a) Nr. 1 innerhalb von fünf Minuten ein adäquates Struktogramm zu
erstellen. Parallel dürfen sie natürlich das Merkblatt als Hilfestellung verwenden. In
der Zwischenzeit wische ich die Inhalte des bereits an der Tafel stehenden
Struktogramms weg, sodass es für die folgende Ergebnissicherung wiederverwendet
11
werden kann. Bevor die Schüler starten sollen wichtige Begriffe wie
„Handelsvertreter“ und „Provision“ kurz fragend-entwickelnd besprochen und geklärt
werden.
4.2.5 Ergebnissicherung 1
Nach Ablauf der Zeit bitte ich einen Schüler an die Tafel zu kommen und seine
Lösung anzuschreiben. Zusätzlich bekommt der Schüler die Aufgabe genau zu
erläutern wie er bei der Lösung der Aufgabe vorgegangen ist. Ziel dieser
Ergebnissicherung soll es zum einen sein alle Schüler auf einen Wissenstand zu
bringen und gleichzeitig eine Lernzielkontrolle durchzuführen, indem das Ergebnis
verglichen und die allgemeine Vorgehensweise für diesen Typ von Aufgabe
nochmals wiederholt wird. Somit soll eine einheitliche Wissensbasis für die Schüler
geschaffen werden, auf welcher anschließend aufgebaut werden kann. Zum anderen
lernt der Schüler durch die Darstellung und Erläuterung der eigenen Lösung seine
eigenen Denkweisen zu verbalisieren. Dies hilft sowohl ihm als auch allen anderen
Schülern falsche Herangehensweisen zu identifizieren und anschließend verbessern
zu können.
4.2.6 Erarbeitung und Anwendung 2
Im Anschluss an die erste Ergebnissicherung folgt direkt eine zweite
Anwendungsphase mit integrierter selbständiger Erarbeitung neuer Inhalte. Diese
umfasst die Aufgaben 1a) Nr. 2 und 1b). Aufbauend auf dem in Teilaufgabe 1a) Nr. 1
erstellten Struktogramms soll den Schülern nun mit Hilfe des Merkblattes die
Umsetzung des Struktogramms in eine WENN-Funktion in Excel gelingen. Hierbei
soll vor allem die selbständige Erarbeitung und Anwendung neuen Wissens im
Mittelpunkt stehen. Das bedeutet die Schüler sollen lernen relevante Informationen
zu identifizieren und dabei gezielt keine direkte Unterstützung durch Vorführen von
Seiten der Lehrperson erhalten. Zu beachten ist dabei, dass zwar alle Informationen
des Merkblatts wichtig sind, jedoch nicht unbedingt relevant für das Lösen dieser
Aufgabenstellung. Da das Merkblatt nicht besonders umfangreich ist, sollte dies
innerhalb von zehn Minuten gelingen.
4.2.7 Ergebnissicherung 2
Die zweite Ergebnissicherung soll einen ähnlichen Zweck erfüllen wie die in
Abschnitt 4.2.5 erläuterte erste Ergebnissicherung. Ein Schüler gibt dazu seine
Lösung vorne am Lehrer-PC ein und erläutert wiederrum seine Vorgehensweise und
Probleme. Zusätzlich möchte ich kurz darauf eingehen, wie man reagieren kann falls
man kein Merkblatt zur Hand hat und die genaue Schreibweise einer Funktion oder
Formel nicht mehr weiß (Formelassistent, Excel-Hilfe, …). Dies soll die Schüler
wiederum dabei unterstützen selbständige Problemlösestrategien zu nutzen.
4.2.8 Anwendung 3
Darauf folgt die dritte Anwendungsphase. Diese Phase soll insgesamt 31 Minuten
umfassen. Bei der Planung hatte ich mir anfangs zweierlei Alternativen für diesen
Unterrichtsabschnitt überlegt. Die eine ist, dass ich diese Phase nutze die
12
geschachtelte WENN-Funktion einzuführen, um eine stetige Steigerung des
Schwierigkeitsgrades zu erreichen. Die Übungsphase wäre dann in die
Hausaufgaben verlagert worden. Alternativ plante ich die geschachtelte WENNFunktion außen vor zu lassen und mich lediglich auf die Sicherung der Grundlagen
der WENN-Funktion zu beschränken. Letztlich habe ich mich nach Absprache mit
meinem Betreuungslehrer für die zweite Variante entschieden.
Diese hat den Zweck das bisher gelernte weiter zu festigen, sodass eine gewisse
Automatisierung der Vorgehensweise auf Seiten der Schüler erkennbar wird. Dies
wäre aus zeitlichen Gründen nicht möglich gewesen, wenn die Schüler an dieser
Stelle erneut mit unbekannten Inhalten konfrontiert worden wären, da Hausaufgaben
im Fach Datenverarbeitung sehr unüblich sind. Außerdem bestand die Gefahr, dass
einige leistungsschwächere Schüler durch den Anspruch der geschachtelten WENNFunktion überfordert gewesen wären.
Die Übungen (Aufgabe 2a)-d)) bestehen aus relativ einfach konstruierbaren WENNFunktionen, die möglichst alle Eventualitäten abdecken sollen. Das heißt im
Argument Bedingung soll ein Text überprüft und anschließend ein Text ausgegeben
werden. Oder es soll eine Zahl überprüft werden und ein Text als Ergebnis folgen.
Diese Vorgehensweise soll nochmals in der unten stehenden Tabelle verdeutlicht
werden.
Prüfung
Text
Zahl
Zahl
Text




Ergebnis
Text
Text
Zahl
Zahl
Eine Steigerung des Schwierigkeitsgrades soll dadurch erreicht werden, dass in
Teilaufgabe 2e) die Integration einer Funktion in die WENN-Funktion abverlangt wird
(hier „=MAX(…)“). Für die Lösung dieser Aufgabe müssen die Schüler erneut das
Merkblatt zur Hand nehmen.
4.2.9 Weitere Übungen als Puffer (Zusatz)
Aufgrund der in Abschnitt 3.1 beschriebenen Heterogenität der Klasse, musste ich
damit rechnen, dass einige Schüler in dieser Anwendungsphase schneller arbeiten
als andere. Besonders in langen Übungsphasen würde die zeitliche Diskrepanz
zwischen den einzelnen Schülern deutlich werden. Um jedoch Unruhe durch untätige
Schüler in der Klasse zu vermeiden, plante ich weitere Zusatzaufgaben (2f)-h)) ein.
Diese Aufgaben sollen diejenigen Schüler beantworten, die die Kernaufgaben 2a)-e)
gelöst haben. Inhaltlich entschied ich mich bei den Pufferaufgaben jedoch nicht dafür
neue Inhalte bezüglich der WENN-Funktion einzubinden, sondern dafür eine
Wiederholung der vorangehenden Unterrichtseinheit (Diagramme) in die Aufgaben
zu integrieren.
13
4.2.10 Ergebnissicherung 3
Die Ergebnissicherung der Aufgaben 2a)-e) sollte gleichermaßen ablaufen wie dies
bei den ersten beiden Ergebnissicherungen der Fall war. Das heißt jede Teilaufgabe
soll von Seiten der Schüler am Lehrer-PC oder der Tafel gelöst werden. Ich achte
dabei darauf, dass nicht immer dieselben Schüler ihre Ergebnisse präsentieren,
sondern jeder Schüler letztlich einmal gefordert sein sollte.
Da die Zusatzaufgaben ebenso einer Ergebnissicherung bedürfen und dies meiner
Erfahrung nach auch immer von Seiten der Schüler gefordert wird, entschied ich
mich für ein Lösungsblatt, welches ich allen Schüler zur Verfügung stelle. Ein Grund
hierfür ist die fehlende Zeit, die für die Besprechung der Lösungen zusätzlich
benötigt werden würde. Ein weiterer Grund ist, dass nicht alle Schüler die
Zusatzaufgaben überhaupt bearbeiten werden und somit eine Besprechung der
Aufgaben für die Mehrheit der Schüler nicht sinnvoll sein würde, da diese sich mit
den Aufgaben noch nicht auseinandergesetzt haben.
Zum Abschluss sollten offene Fragen und bestehende Probleme mit den Schülern
geklärt werden.
4.2.11 Zeitpuffer
Da es wie in jeder Unterrichtsstunde zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen
kann, plane ich für jede Unterrichtsstunde einen zeitlichen Puffer von fünf Minuten
ein.
14
5 Reflexion der Unterrichtseinheit
In den folgenden Abschnitten soll reflektierend Bezug auf die tatsächliche
Unterrichtsplanung und die letztendliche Durchführung der Stunde genommen
werden. Dabei werden unter anderem mögliche alternative Handlungen diskutiert.
5.1 Einstieg und Motivation
Die kurze Phase der Begrüßung verlief erwartungsgemäß reibungslos. Ebenso der
darauffolgende Übergang zum eigentlichen Einstieg in die neue Thematik. So
wurden sowohl meine einleitenden Erläuterungen zum Würfelspiel problemlos
verstanden, als auch die darauffolgende Frage nach freiwilligen Spielern schnell
geklärt. Alternativ hätte ich auch das Würfelspiel ausschließlich durch eine
Simulation am PC vorführen können, jedoch denke ich, dass gerade beim Einstieg
der Einbezug der Schüler besonders wichtig ist. Auch wenn das Würfeln keine
besondere Herausforderung für die Schüler darstellt, so hat es zumindest den
Charakter des „Neuen“, was ja bekanntlich immer oder meist interessant ist. Als
positiv habe ich zudem die Unterstützung des realen Würfelns durch die vorgefertigte
Exceldatei empfunden. So hatten die Schüler meiner Ansicht nach von Anfang an
das Gefühl, dass es sich nicht lediglich um ein einfaches Würfelspiel handeln kann,
sondern eigentlich mehr dahintersteckt.
Als andere Variante für den Einstieg hätte man den Unterricht auch problemorientiert
beginnen können. Das heißt ich hätte bspw. zu Beginn das erste Aufgabenblatt
austeilen und die Schüler vor das für sie noch unlösbare Problem der WENNFunktion stellen können. Diese Alternative halte ich persönlich jedoch für den
„Standardweg“, welcher aufgrund seiner Häufigkeit nur für wenig zusätzliche
Aufmerksamkeit sorgen würde. Zwar wäre mit ihm eine gewisse Zeitersparnis
verbunden, allerdings bin ich der Meinung, dass das Würfelspiel mit einem
Zeitaufwand von 4 Minuten so kurz und einfach gehalten ist, dass ein gesundes
Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag besteht.
5.2 Problemstellung und -erarbeitung
Die detaillierte Betrachtung des Würfelspiels verlief ohne Probleme. Das heißt die
Schüler antworteten schnell und präzise auf meine Fragen (siehe Abschnitt 4.2.2),
sodass das Tafelbild schnell vervollständigt werden konnte. An dieser Stelle
begannen einige Schüler das Struktogramm in ihre Unterlagen zu übernehmen, was
so an sich nicht geplant war. In Zukunft sollte ich hier von Anfang an klar machen,
dass die Schüler nicht mitschreiben sollen. Alternativ hätte diese Phase auch ohne
Tafelaufschrieb durchgeführt werden können, jedoch bin ich der Meinung, dass die
Visualisierung die Schüler in ihren Denkprozessen unterstützt. Zudem war es für
mich von Vorteil, da ich das jetzt bestehende Struktogramm an der Tafel im weiteren
Verlauf der Stunde wiederverwenden und darauf zurückgreifen konnte.
15
5.3 Erläuterungen zur WENN-Funktion
In dieser Phase wurde das bisher Erläuterte anhand eines Merkblatts für den
allgemeinen Fall der WENN-Funktion zusammengefasst. Ich habe mich für eine
induktive Einführung des Struktogramms in Verbindung mit der WENN-Funktion
entschieden, da diese weit weniger abstrakt ist, als eine deduktive Vorgehensweise.
So bin ich der Meinung, dass es für die Schüler intuitiver und verständlicher ist,
ausgehend von einem konkreten Beispiel (Würfelspiel) ein Struktogramm zu
entwerfen, als zuerst die allgemeine Form des Struktogramms kennenzulernen und
diese dann auf das Würfelspiel anzuwenden.
Alternativ könnte man die WENN-Funktion auch völlig ohne Struktogramm einführen,
allerdings denke ich, dass es gerade für den Anfang eine sehr gute Hilfestellung ist
einen Sachverhalt anschaulich und klar strukturiert darzustellen. Zudem sollte ein
besonderer Fokus auf der Erstellung des logischen Gerüsts der WENN-Funktion und
dem Herausarbeiten der richtigen Bedingungen und Ergebnisse liegen, da diese das
Fundament für die spätere Umsetzung in Excel darstellen.
Bis zum Ende dieser Phase lag ich optimal im Zeitplan.
5.4 Anwendung 1
In dieser ersten Anwendungsphase haben die Schüler die Aufgabe die
Problemstellung der Aufgabe 1 Nr. 1 innerhalb von fünf Minuten in ein Struktogramm
umzusetzen. Dies gelang allen Schülern selbständig und ohne Rückfragen, wobei
die dafür angesetzte Zeit deutlich zu lang war. An dieser Stelle hätten ebenso auch
zwei bis drei Minuten genügt. Ebenso reibungslos verlief die Klärung der wichtigen
Begriffe. Alternativ hätte man diese Begriffserklärungen auch außen vor lassen
können, da sie im Prinzip hätten klar sein müssen, allerdings bin ich der Meinung,
dass es einfach dazugehört kurz zu Beginn die Ausgangssituation eines zu
bearbeitenden Falls zu klären.
5.5 Ergebnissicherung 1
Die Ergebnissicherung erfolgte wie geplant durch einen Schüler an der Tafel. Da alle
Schüler ein Ergebnis hatten, war es nicht schwer einen Freiwilligen zu finden. Der
Schüler hatte die Aufgabe seine Vorgehensweise detailliert zu erläutern. An dieser
Stelle tat sich der Schüler schwer seine genauen Handlungsschritte genau
darzustellen und ich musste durch Nachfragen Informationen aus ihm herauslocken.
Problematisch war hier wohl, dass die Aufgabe für den Schüler recht leicht war und
dieser seine Vorgehensweise als selbstverständlich und banal empfand. In Zukunft
sollte ich eventuell zuvor kurz darauf eingehen, welche Bedeutung und Wichtigkeit
diese Verbalisierung besonders hinsichtlich anspruchsvollerer Aufgaben besitzt.
Alternativ hätte man aus Gründen der Zeitersparnis die Ergebnissicherung auch im
Stile eines Lehrervortrags durchführen können, jedoch gehen dadurch die
Schülerzentrierung und die oben genannten Effekte verloren. Zudem denke ich, dass
einer Erläuterung der Lösung durch Schüler von Seiten der anderen Schüler
16
besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird und durch die Verwendung einer
„anderen Sprache“ eventuelle Verständnislücken beseitigt werden können.
5.6 Erarbeitung und Anwendung 2
In die zweite Anwendungsphase war eine selbständige Phase der Erarbeitung
seitens der Schüler integriert. Hierfür setzten sich die Schüler jeweils an einen PC,
die schon vor Beginn des Unterrichts von mir eingeschaltet wurden. Eingeplant war
für diese Aufgabe zehn Minuten Zeitbedarf, den die Schüler teilweise deutlich
überschritten. Beim Herumgehen fand ich heraus, dass die Schüler die meisten
Schwierigkeiten mit dem Rechnen von Prozenten und dem allgemeinen Umgang mit
der Eingabe von Formeln usw. hatten (=…). So fiel ihnen schwer zehn Prozent von
den jeweiligen Umsätzen zu berechnen, womit ich eigentlich überhaupt nicht
gerechnet hatte. Dies führte dazu, dass einige Schüler mit dieser selbständigen
Arbeit überfordert waren und ich individuelle Hilfestellung geben musste.
Alternativ hätte ich diese Schwierigkeiten von Anfang etwas umgehen können, wenn
die Schüler die Aufgabe in Partnerarbeit gelöst hätten. So hätten eventuell
schwächere Schüler direkt Hilfestellung von Seiten eines Mitschülers bekommen,
was unter anderem auch positive Effekte auf deren soziale Kompetenz und natürlich
eine Zeitersparnis zur Folge haben könnte. Für diese Variante ist es natürlich von
Nöten die Klasse etwas näher zu kennen, um abschätzen zu können welcher
Schüler mit wem zusammenarbeiten soll. Nachteilig hierbei wäre jedoch, dass nur
ein Schüler jeweils wirklich aktiv am PC arbeitet oder die Gefahr besteht, dass sich
der schwächere Schüler alles lediglich diktieren lässt.
Ganz umgehen könnte man diese Schwierigkeit, indem ich vor dieser
Anwendungsphase in einem Lehrervortrag nochmals kurz auf diese möglichen
Probleme eingehe und eine beispielhafte Umsetzung eines Struktogramms in eine
WENN-Funktion am Lehrer-PC mit Beamer vorführe. Damit kann jedoch nicht mehr
das Ziel des selbständigen Arbeitens der Schüler verfolgt werden.
Insgesamt dauerte diese Anwendungsphase ca. 17 Minuten. Alternativ hätte ich
diese Phase auch nach zehn Minuten abbrechen und direkt in die Ergebnissicherung
einsteigen können, jedoch hatte ich im Unterricht nicht das Gefühl, dass die Schüler
aufgrund des Schwierigkeitsgrades nicht zurechtkamen, sondern, dass sie beim
ersten Mal lediglich ein wenig mehr benötigen.
5.7 Ergebnissicherung 2
Die zweite Ergebnissicherung lief ähnlich ab wie die Vorherige. Da ich während der
Anwendungsphase bereits die meisten Probleme individuell mit den jeweiligen
Schülern lösen konnte, gab es bei der Besprechung der Lösung nur sehr wenige
Verständnisfragen. Die Erklärungen des präsentierenden Schülers halfen zusätzlich
noch bestehende Unklarheiten zu beseitigen. Meine kurze Erläuterung wie man
vorgehen kann, wenn man die genaue Syntax einer Funktion nicht mehr weiß,
17
empfanden die Schüler als sehr hilfreich, was ich daran erkannte, dass sie forderten
ich solle das Gesagte stichwortartig an der Tafel notieren und sie es übernahmen.
Alternativ hätte auch diese Ergebnissicherung durch einen Lehrervortrag ersetzt
werden können, was jedoch, aus den in Abschnitt 5.5 genannten Gründen, für mich
die schlechtere Variante gewesen wäre.
5.8 Anwendung 3
In dieser Phase sollte alles bisher Gelernte durch weitere Übungen gefestigt werden.
Meinem Eindruck entsprechend verlief diese Phase äußerst reibungslos, da
mögliche auftretende Probleme bereits in den Phasen zuvor identifiziert und gelöst
werden konnten. Letztlich hat sich die Entscheidung bewährt, die geschachtelte
WENN-Funktion nicht in dieser Doppelstunde zu thematisieren. Dies zeigte sich
besonders in der Tatsache, dass die meisten der Schüler, die in der letzten
Anwendungsphase große Probleme hatten, diese nun selbständig überwinden
konnten und ein Erfolgserlebnis verspürten, was sie mir auch direkt als Rückmeldung
gaben. Vorteilhaft war somit, dass sich die bestehende Kluft zwischen den
leistungsschwächeren und –stärkeren nicht weiter vergrößerte.
Die letzte Teilaufgabe (Aufgabe 2e)) bereitete vielen Schülern Schwierigkeiten, da
sie nicht die Möglichkeit erkannten eine weitere Formel in die WENN-Funktion zu
integrieren, obwohl dies explizit auf dem Merkblatt aufgeführt war. Eventuell hätte ich
mit diesem Problem rechnen können und zu Beginn dieser Phase noch einmal die
Anmerkung machen können, dass sie gegebenenfalls das Merkblatt zur Lösung der
Aufgaben benötigen werden. Letztendlich gab ich diesen Hinweis dann für alle gegen
Ende dieser Anwendungsphase.
Bei solch langen Übungsphasen besteht meiner Meinung nach oft das Problem, dass
gerade durch das unterschiedlich schnelle Arbeitstempo der Schüler der Unterschied
zwischen den schwachen und stärkeren Schülern wieder deutlich hervorgehoben
wird. Alternativ hätte man diese Übungsphase folglich auch in zwei Teile aufspalten
können, um den unterschiedlichen Arbeitsfortschritt zu minimieren. Im Nachhinein
denke ich jedoch, dass gerade lange Übungsphasen dem Lehrer Zeit geben
individuell auf einzelne Schüler zuzugehen und diese zu unterstützen. Zusätzlich
bieten sie den Vorteil der Lehrperson eine kurze Pause zu erlauben, was meiner
Meinung nach nicht zu unterschätzen ist.
5.9 Weitere Übungen als Puffer (Zusatz)
Um auf die in Abschnitt 5.8 angedeutete Problematik der unterschiedlich schnellen
Arbeitsweise der Schüler reagieren zu können, hatte ich drei Zusatzaufgaben
vorbereitet. Dabei wurden zumindest die ersten beiden Aufgaben von ca. fünf
Schülern bearbeitet, sodass sich der zusätzliche Aufwand meinerseits gelohnt hat.
Dass sich die inhaltliche Thematik der Zusatzaufgaben nicht direkt auf die WENNFunktion bezog, sondern, von Seiten der Schüler das Erstellen von Diagrammen
verlangte, wurde als willkommene Abwechslung empfunden.
18
Alternativ zu den Pufferaufgaben hätte ich den schnelleren Schüler auch den Auftrag
geben können die anderen Schüler bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Allerdings denke
ich, dass dadurch das Lernziel sich selbständig neues Wissen zu erarbeiten
untergraben worden wäre.
5.10 Ergebnissicherung 3
Die dritte Ergebnissicherung verlief ebenso problemlos. In dieser Phase achtete ich
besonders darauf, dass auch die schwächeren Schüler die Möglichkeit bekamen ihre
Lösung zu präsentieren. Dass die Präsentation der Ergebnisse nahezu fehlerfrei war,
gab mir das Gefühl, dass zumindest größtenteils die Inhalte der Unterrichtseinheit
verstanden wurden.
5.11 Zeitpuffer
Da ich wenige Sekunden nach dem Klingeln den Unterricht beendete, kann ich
sagen, dass es sinnvoll war zehn Minuten Zeitpuffer einzuplanen. Dass ich den
Puffer vollständig benötigte, lässt sich darauf zurückführen, dass die zweite
Anwendungsphase doch erheblich länger dauerte als geplant und es eine kurze
Verzögerung bis zum eigentlichen Beginn des Unterrichts gab.
Insgesamt kann ich mit einem guten Gefühl auf diese Doppelstunde zurückblicken,
was mir auch mein Betreuungslehrer durch sein positives Feedback bestätigte.
Letztlich hat mich auch diese Ausarbeitung und detaillierte Planung bei der Vor- und
Nachbereitung des Unterrichts sehr unterstützt und mir geholfen ein besonderes
Bewusstsein für die zukünftige Herangehensweise an eine Unterrichtseinheit zu
entwickeln – vor allem im Hinblick auf alternative Planungsschritte.
19
Literaturverzeichnis
4teachers.de - von Lehrern für Lehrer. (10. April 2004). Abgerufen am 2. Januar
2012 von http://www.4teachers.de/?action=material&id=7503
Max-Hachenburg-Schule. (2012). Abgerufen
http://www.mannheimer-schulen.de/mhs/
am
3.
Januar
2012
von
Ministerium für Kultus, J. u.-W. (Hrsg.). (19. Oktober 2000). Bildungsplan für die
Berufsschule - Wirtschaft und Verwaltung - Kaufmann/Kauffrau für
Bürokommunikation. Abgerufen am 30. Januar 2012 von www.ls-bw.de:
http://www.ls-bw.de/bildungsplaene/beruflschulen/bs/bs_fkonz/BS_Kfm-fuerBuerokommunikation_LPH-13-2000.pdf
RRZN (Hrsg.). (2010). Excel 2010 für Windows - Grundlagen. Hannover: HerdtVerlag.
Schwill, A. (1993). Fundamentale Ideen der Informatik. Zentralblatt für Didaktik der
Mathematik.
IV
Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Tafelanschrieb ……………………………………………………………….VI
Anhang 2: Merkblatt ……………………………………………………………….........VII
Anhang 3: Arbeitsblatt WENN-Funktion Aufgabe 1 ……………………………….VIII
Anhang 4: Arbeitsblatt WENN-Funktion Aufgabe 2 …………………………………X
Anhang 5: Arbeitsblatt Zusatzaufgaben ……………………………………………...XI
V
Tafelanschrieb
Würfelspiel
Bedingung
Augenzahl Spieler 1 >
Augenzahl Spieler 2
Ja
Nein
DANN-Fall
Spieler 1 GEWONNEN
SONST-Fall
Spieler 1 VERLOREN
VI
Datenverarbeitung
Klasse 25A
Keßler
Themeneinheit EXCEL
WENN-Funktion
Merkblatt
24.01.2012
Die WENN-Funktion
Beschreibung: Mit der WENN-Funktion kann die Ausführung einer Formel von dem
Eintreten einer Bedingung abhängig gemacht werden. Trifft die Bedingung zu (wahr),
so wird der DANN-Fall ausgeführt. Trifft die Bedingung nicht zu (falsch), wird der
SONST-Fall ausgeführt. Es geht bei der (einfachen) WENN-Funktion somit um die
Entscheidung zwischen (genau) zwei Möglichkeiten.
Grafische Darstellung: Grafisch lässt sich der Aufbau einer WENN-Funktion mit
Hilfe eines Struktogramms veranschaulichen.
Bedingung erfüllt?
Ja
Nein
DANN-Fall
SONST-Fall
Schreibweise der WENN-Funktion in Excel:
=WENN(Bedingung; DANN-Fall; SONST-Fall)
Mögliche Argumente für die Bedingung, den DANN-Fall und den SONST-Fall:



Zahlen
Text
o Text muss in Anführungszeichen gesetzt werden (z. B. “Seminar“).
o Soll das Ergebnis eine leere Zelle sein, sind zwei Anführungszeichen
direkt hintereinander zu setzen (““).
Formeln (SUMME, MITTELWERT, usw.)
Formulieren von Bedingungen:
Zur Formulierung einer Bedingung werden zwei Werte miteinander verglichen. Dafür
werden sogenannte Vergleichsoperatoren verwendet:
gleich
ungleich
kleiner
größer
=
<>
<
>
kleiner
gleich
<=
größer
gleich
>=
VII
Datenverarbeitung
Klasse 25A
Keßler
Themeneinheit EXCEL
WENN-Funktion
Aufgabe 1
24.01.2012
Aufgabe 1
Herr Maximilian Kölsch, der Geschäftsführer der M GmbH, steht - wie jedes
Quartalsende - vor dem gleichen Problem. Jedes Quartal muss er für seine
Handelsvertreter die Provisionen und den Fortbildungsbedarf ermitteln. Um dies nicht
immer wieder per Hand machen zu müssen, beauftragt er Sie damit, eine geeignete
Excel-Tabelle zu entwerfen. Herr Kölsch wünscht sich Folgendes:
a) Provision: Die M GmbH zahlt ihren Handelsvertretern folgende
Provisionssätze:
 Handelsvertreter mit einem Netto-Umsatz von weniger als 20.000 €
erhalten 10 % ihres Netto-Umsatzes als Provision.
 Handelsvertreter mit einem Netto-Umsatz von 20.000 € oder mehr
erhalten 20 %.
In der Spalte Provision soll dann direkt der Betrag erscheinen, den der
einzelne Handelsvertreter erhalten soll.
Hinweis: Achten Sie auch hier auf absolute Zellbezüge. Bei der nächsten
Erhöhung der Provisionen möchte Herr Kölsch keine Formeln verändern
müssen.
1. Stellen Sie den Sachverhalt in dem untenstehenden Struktogramm dar:
[5 min]
Bedingung
Ja
DANN-Fall
2. Wie lautet die Formel in Zelle C7?
Nein
SONST-Fall
[5 min]
b) Fortbildungsbedarf: Handelsvertretern, die netto weniger als 10.000 €
umgesetzt haben, bietet Herr Kölsch an, auf seine Kosten ein Seminar zur
„Dialogmethode“ zu besuchen. Er glaubt, dass dadurch die Umsätze deutlich
gesteigert werden können.
Weil das Thema ihm so besonders wichtig ist, soll bei den entsprechenden
Handelsvertretern das Wort „Seminar“ erscheinen. Bei allen anderen
Handelsvertretern soll die Zelle leer bleiben.
Wie lautet die Formel in Zelle D7?
[5 min]
VIII
Datenverarbeitung
Klasse 25A
Keßler
Themeneinheit EXCEL
WENN-Funktion
Aufgabe 1
24.01.2012
IX
Datenverarbeitung
Klasse 25A
Keßler
Themeneinheit EXCEL
WENN-Funktion
Aufgabe 2
24.01.2012
Aufgabe 2
Anlässlich des diesjährigen Firmenjubiläums möchte Herr Kölsch seinen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken. Deshalb hält er folgende Prämien für sie
bereit:
a) Sonderurlaub: Alle Handelsvertreter, die einen überdurchschnittlichen NettoUmsatz aufweisen, sollen einen Sonderurlaub in die Karibik erhalten. Bei
diesen Mitarbeitern soll das Wort „Karibik“ erscheinen. Bei allen anderen
Handelsvertretern soll die Zelle leer bleiben.
1. Stellen Sie den Sachverhalt in dem untenstehenden Struktogramm dar:
[4 min]
Bedingung
Ja
DANN-Fall
2. Wie lautet die Formel in Zelle F5?
Nein
SONST-Fall
[3 min]
b) Geschenk: Anlässlich dieses Jubiläums sollen Geschenke an die Mitarbeiter
verteilt werden. Bei den Männern soll das Wort „Wein“, bei den Frauen das
Wort „Blumen“ erscheinen.
[4 min]
c) Provisionserhöhung: Alle Mitarbeiter, die bereits zehn Jahre oder länger im
Betrieb tätig sind, sollen zudem eine monatliche Provisionserhöhung von 200
€ erhalten. Die anderen Handelsvertreter sollen jedoch nicht leer ausgehen
und erhalten eine Erhöhung um 100 €. Der Betrag soll in der jeweiligen Zelle
erscheinen.
[4 min]
d) Freie Kilometer: Mitarbeiter, die nicht in Mannheim wohnen, sollen zudem
eintausend freie Kilometer mit einem Firmenwagen erhalten. Bei diesen soll
der Wert 1000 erscheinen. Bei allen anderen soll die Zelle leer bleiben.
[4 min]
e) Mitarbeiter des Jahres: Der Mitarbeiter, der den größten Umsatz erzielte, soll
eine besondere Auszeichnung erhalten. Bei diesem Mitarbeiter soll das Wort
Auszeichnung erscheinen. Bei allen anderen soll die Zelle leer bleiben.
[5 min]
X
Datenverarbeitung
Klasse 25A
Keßler
Themeneinheit EXCEL
WENN-Funktion
Aufgabe 2 (Zusatz)
24.01.2012
Zusatz
f) Stellen Sie die Betriebszugehörigkeit aller Mitarbeiter in einem geeigneten
Diagramm grafisch dar. Ergänzen Sie das Schaubild um einen Titel sowie
eine Legende und platzieren Sie es auf einem neuen Diagrammblatt. [3 min]
g) Stellen Sie für jeden Mitarbeiter den prozentualen Anteil am Gesamtumsatz in
einem geeigneten Diagramm grafisch dar. Ergänzen Sie das Schaubild um
einen Titel und platzieren Sie es auf einem neuen Diagrammblatt.
[6 min]
h) Stellen Sie die erzielten Umsätze für jeden Mitarbeiter in einem geeigneten
Diagramm dar. Fügen Sie zusätzlich eine Linie ein, welche den Durchschnitt
der erzielten Umsätze repräsentiert (Diese Linie soll nicht „von Hand“
eingezeichnet werden).
[6 min]
XI