Alumni – Führungsseminar im Rahmen des Mentoringprogramms

Alumni – Führungsseminar
im Rahmen des Mentoringprogramms Management in der Gesundheitswirtschaft
(B. Braun Stiftung in Kooperation Careum Stiftung)
Die vertikale Integration der Berner Spitäler
- Führungsprozesse, Portfoliomanagement und Kulturen zusammenführen
Am 3./4. Juli 2015 trafen sich fast 30 Alumni des Mentoringprogramms „Management in der
Gesundheitswirtschaft“ aus der Schweiz und Deutschland für ein intensives Wochenend-Seminar in
Bern. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten einzigartige Einblicke in ein komplexes
Zusammenschlussprojekt. Mit der Integration der Berner Spitäler zur Inselgruppe AG wächst eine
Versorgungsregion zusammen, die neben einem Universitätszentrum auch regionale Landspitäler
umfasst. Es gilt unterschiedliche Versorgungsaufträge von der universitären Maximalversorgung bis
zur wohnortnahen Grundversorgung zu harmonisieren und einen effektiven und effizienten
Versorgungsprozess zu etablieren.
Dr. Henrik Pfahler, Leiter Medizinsteuerung Universitätsspital Bern und Spital Netz Bern AG, führte
gekonnt als Gastgeber durch das zweitägige Seminar.
Prof. Dr. med Andreas Tobler, Ärztlicher Direktor Universitätsspital Bern und Spital Netz Bern AG,
eröffnete mit einer Projektretrospektive das Seminar und beleuchtete kritisch die zentralen
Herausforderungen und gewonnenen Erkenntnisse.
Andreas Bütikofer, Direktor Spital Riggisberg, und Dr. Jörg Isenegger, Chefarzt Innere Medizin Spital
Riggisberg, ergänzten die Perspektive der ärztlichen Direktion um die Sicht eines kleineren
Landspitals und erörterten die Herausforderungen und Chancen für ein regional stark eingebundenes
Spital.
Eine Führung durch das 1997 modernisierte Spital Riggisberg ermöglichte Einblicke in die
Versorgungspraxis und beschloss den offiziellen Teil. Das Rahmenprogramm des Abends führte ins
landschaftlich reizvolle Guggisberg und endete mit einem Aufstieg auf das Guggershörnli.
Am zweiten Seminartag präsentierte Andreas Walter, Programmleiter Masterplan Universitätsspital
Bern und Spital Netz Bern AG, eindrucksvoll den Masterplan und seine evidenzbasierte
Entwicklungsweise und zeigte so, wie auf Basis der klinischen Prozessführung eine zukunftsfähige
Infrastruktur eines Universitätsspitals entstehen kann.
Lic. rer. pol. Stefan Janz, Leiter Finanzen und Controlling Universitätsspital Bern und Spital Netz Bern
AG, zeigte aus finanziellem und rechtlichem Blickwinkel weitere Dimensionen des
Zusammenschlusses auf und schilderte beeindruckend wie politisch-psychologische Befindlichkeiten
und rechtliche Fallstricke aufgelöst werden können.
Die Grundidee des abgestuften Versorgungskonzepts der integrierten Gesamtunternehmung sowie
die Chancen und Risiken dieses Grundmodells für das Portfoliomanagement wurde von Dr. Falk
Schimmann, Leiter Medizinstrategie Universitätsspital Bern und Spital Netz Bern AG, vorgestellt.
Unter Einbezug der Alumni wurden 4 zentrale Themenkreise (Fokussierung Leistungsportfolio,
Kooperationsstrategie, Synergie Supportprozesse vs. Differenzierte Leistungsstandards, Personal fit
machen für Diversität) des Zusammenschlusses in einem World Café angeregt diskutiert und
gemeinsam mögliche Lösungsansätze entwickelt.
Unter der Überschrift „A Clash of Culture(s)“ legte Dr. Beat Sottas zum Abschluss dar, dass
Gesundheitspolitik oft scheitert, wenn das Managementdenken (Organisations-Logik) mit sachlichen
Argumenten auf Psycho-Logiken mit komplexen politischen, kulturellen und personellen Dispositionen
prallt: „Gesundheit als Wert“ steht dann „Gesundheit als Ware“ gegenüber und behindert eine
Zusammenführung von Kulturen.
Der gelungene Anlass wurde in Kooperation mit der Careum Stiftung im Rahmen des
Mentoringprogramms Management in der Gesundheitswirtschaft der B.Braun Stiftung organisiert.
Ausdrücklicher Dank gilt dem Gastgeber Inselspital, Universitätsspital Bern – ohne dessen
Unterstützung die Durchführung des Seminars nicht möglich gewesen wäre.
Des Weiteren gilt grosser Dank dem Organisationsteam um Dr. Henrik Pfahler, welches aus den
Alumni bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ärztlichen Direktion des Universitätsspital Bern Dr.
Falk Schimmann, Tobias Philipp Meyl, Dr. Yvonne Strahm und Sarah Stölting besteht.