Endoprothetik - BG Klinikum Duisburg
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Endoprothetik - BG Klinikum Duisburg
MAGAZIN FÜR PATIENTEN, MITARBEITER UND PARTNER DER BERUFSGENOSSENSCHAFTLICHEN UNFALLKLINIK DUISBURG 2014 Endoprothetik Neue Gelenke für alte Bewegungen 01 WILLKOMMEN IN DER BGU ZURÜCK IN DEN ALLTAG DIE BGU MIT INTERPLAST IN MYANMAR Interview mit dem neuen Geschäftsführer der BGU – Ralf Wenzel Rehabilitation in der BGU Duisburg Ein Erlebnisbericht von Prof. Dr. med. HeinzHerbert Homann und Dr. med. Frauke Deneken 06 13 16 02 BGU DIALOG 12/2014 Von der Rettung bis zur Reha – der schnelle Weg zu Ihrer Gesundheit Unser Leistungsspektrum auf einen Blick Die BGU Duisburg bietet ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Heilbehandlung und Rehabilitation von Verletzungen oder Verletzungsfolgen nach Arbeits-, Schul-, Sport- oder Freizeitunfällen. Ebenso ist die BGU Duisburg spezialisiert auf Patienten mit degenerativen, orthopädischen, handchirurgischen oder schmerzmedizinischen Problemen. Von den medizinischen Fachbereichen bis zum umfangreichen Therapie-, Reha- und Pflegeangebot befinden sich alle Abteilungen auf dem neuesten Stand und arbeiten nach wegweisenden Verfahren. Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie • • • • • • • • • • • • • • • • • Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie Rückenmarkverletzungen Endoprothetik und Alterstraumatologie Kinder- und Jugendtraumatologie Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie Orthopädische und traumatologische Fußchirurgie Septische Chirurgie Rehabilitation, konservative Orthopädie und Sportmedizin Zentralambulanz Intensivmedizin Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen Zentrum für Sportmedizin und Sporttraumatologie Zentrum für ambulante Operationen BG Zentrum für Rehabilitation Zentrum für Exoprothetik Zentrum für Pseudarthrosen Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Zentrum für Schwerbrandverletzte Klinik für Schmerzmedizin Abteilung für Neurologie Abteilung für Psychologie Abteilung für Radiologie Liebe Leserinnen, liebe Leser wir freuen uns, Ihnen hiermit eine neue Ausgabe unseres Magazins „BGU-Dialog“ präsentieren zu können. In dieser Ausgabe haben wir besonders Wert darauf gelegt, Ihnen weitere Bereiche unserer medizinischen Leistung darzustellen. Unser Titelthema ist diesmal die Endoprothetik. In diesem Bericht beschreiben wir die hochwertige medizinische Versorgung mit künstlichem Gelenkersatz. Mit weiteren Berichten u. a. über Knochenentzündungen, Eigenfettverwendung, Intensivmedizin sowie der Schmerzmedizin informieren wir Sie über den aktuellen Stand unserer Arbeit. Herr Ralf Wenzel ist seit dem 1.10.2014 der neue Geschäftsführer der BGU Duisburg. Wir haben ein Interview mit ihm geführt und möchten Ihnen Herrn Wenzel in dieser Ausgabe vorstellen. Ist Ihnen aufgefallen, dass wir das „Outfit“ unseres Magazins geändert haben? Wir finden, dass es nun moderner, frischer und auch übersichtlicher geworden ist. IMPRESSUM BGU DIALOG Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Partner der Berufsgenossen schaftlichen Unfallklinik Duisburg Herausgeber: Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg GmbH Großenbaumer Allee 250 47249 Duisburg Professor Dr. Dieter Rixen Ärztlicher Direktor Endoprothetik in der BGU Duisburg Willkommen in der BGU! Geschäftsführer Ralf Wenzel Vom Wiederaufbau des Menschen Verantwortlich: Geschäftsführung BGU Duisburg 04 06 08 Fotos: BGU Duisburg Archiv Marcus Gloger Boris Breuer WAZ, Tanja Pickartz Fotolia.com: Picture-Factory; Calado; Köpenicker Wenn Knochenentzündungen nicht zur Ruhe kommen Vorschau Rückschau Schmerzen auf der Spur Redaktion: Friedhelm Bohla 09 10 12 Rehabilitation in der BGU Duisburg Peerunterstützung für Amputationsverletzte Intensivmedizin 13 14 15 Tel.: 0203 7688-1 E-Mail: kontakt-verwaltung@ bgu-duisburg.de www.bgu-duisburg.de Weitere Textbeiträge: Dr. Rolfes Dr. Denneken/ Prof. Homann Katja Burgsmüller, WAZ Gestaltung und Gesamtkoordination: cap communications, Bonn www.cap-communications.de 2014 Wir wünschen viel Freude bei Lesen! Auflage: 5.000 Exemplare Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion 03 INHALT Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg Die BGU mit INTERPLAST in Myanmar Unterstützen, Motivieren, Mitfühlen Ein längeres Bein für Raissa 16 18 19 04 BGU DIALOG 12/2014 Endoprothetik in der BGU Duisburg Qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Patienten mit künstlichem Gelenkersatz Die BG Unfallklinik Duisburg bietet das gesamte Spektrum der Therapie angeborener und erworbener Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems an. Dabei werden modernste konservative und operative Verfahren angewendet. ZERTIFIZIERT ALS Ein besonderes AugenENDOPROTHETIK merk legen wir auf die ZENTRUM Endoprothetik des Hüft-, Knie-, Ellenbogen-, Schulter- und Sprunggelenkes. EPZ BEGUTACHTUNG EINER DIGITALEN POST OP-AUFNAHME Endoprothetik wird in unserem Hause seit Jahren mit besonderer Behandlungsqualität betrieben. Diese wurde nun belohnt. Nach einem zweitägigen anspruchsvollen Prüfverfahren hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie erstmals die Sektion Endoprothetik und Alterstraumatologie an der BGU Duisburg zertifiziert. Damit zeichnet die EndoCert-Initiative die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Patienten mit künstlichem Gelenkersatz (Endoprothesen) an der BGU Duisburg aus. „Die Zertifizierung bestätigt nun auch unter strengen objektiven Gesichtspunkten die hohe Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg DR. MED. PETER-MICHAEL HAX STELLVERTRETENDER CHEFARZT AN DER BGU DUISBURG medizinische Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten, die häufig mit besonders schwierigen gesundheitlichen Vorbedingungen zu uns kommen“, erklärt Prof. Dr. Dieter Rixen, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der BGU Duisburg. Seit 36 Jahren engagiert sich Dr. Peter-Michael Hax, Leiter der Sektion Endoprothetik und Alterstraumatologie, hier u. a. für Patienten mit künstlichem Gelenkersatz, von denen er jährlich etwa 200 operiert. „Zunehmende Bedeutung hat die Endoprothetik in der Versorgung von Verletzungen bzw. deren Spätfolgen bei älteren Patienten. Aber auch jüngere Patienten leiden an Gelenkverschleiß. Ursachen können z. B. zurückliegende Gelenkverletzungen oder Überbeanspruchung durch sportliche Aktivitäten sein. „Patienten mit komplexen Gelenkschäden nach Frakturen oder Bandverletzungen, mit irreparablen gelenknahen Knochendefekten oder nach beruhigten Gelenkinfekten durch den Einsatz künstlicher Gelenke ein Stück Lebensqualität zurückzugeben, ist eine unserer anspruchsvollsten Aufgaben“, berichtet der Stellvertretende Chefarzt und Stellvertretende Ärztliche Direktor. Optimale Ergebnisse dank maßgeschneiderter Lösungen ANPASSUNG EINER HÜFT-ENDOPROTHESE Vorbei sind die Zeiten der Versteifungsoperationen. „Bei stetiger Verbesserung der Verankerungstechniken, der Werkstoffe und der Versorgungsmöglichkeiten kommt der Gelenkersatz heute auch für jüngere Patienten in Betracht – oft eine Voraussetzung, um überhaupt weiter erwerbstätig sein zu können“, erläutert Dr. Hax. Jeder Mensch ist anders gebaut: Erweisen sich die Standardimplantate als nicht geeignet, kommen Sondergrößen oder allergenfreie Endoprothesen zum Einsatz. „Heute geht es um die individuelle Passgenauigkeit von Gelenkersatz, unabhängig davon, ob wir es mit Patientinnen oder Patienten zu tun haben. Erreicht wird dieses Ergebnis unter anderem durch die Herstellung von patientenindividuellen Schnittblöcken oder sogar patientenindividuellen Implantaten anhand bildgebender Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).“ Erweitertes Anwendungsspektrum Auch das Anwendungsspektrum künstlicher Gelenke hat sich erweitert: Neben den seit Jahrzehnten bewährten Hüft-, Knie- und Schultergelenken stehen heute auch Endoprothesen für Ellenbogenund Sprunggelenke zur Verfügung. Die BGU Duisburg setzt auch im Bereich der Endoprothetik und Alterstraumatologie hausintern auf die bewährte Vernetzung mit anderen medizinischen Disziplinen, wie z. B. den Fachärzten im Bereich der septischen Chirurgie, der Klinik für Schmerzmedizin oder dem nach neuestem medizinischen Standard arbeitenden Stab an Physiotherapeuten und Mitarbeitern weiterer Heilberufe. TEIL EINER KNIEPROTHESE 05 06 BGU DIALOG 12/2014 Willkommen in der BGU! Interview mit dem neuen Geschäftsführer der BGU – Ralf Wenzel BGU DIALOG Ralf Wenzel Herr Wenzel, Sie sind seit dem 1.10. der neue Geschäftsführer in der BGU und deren Tochtergesellschaften. Wir möchten Sie gerne unseren Lesern, das sind unsere Patienten, Mitarbeiter und Partner des Hauses, vorstellen. Deshalb wäre es schön, wenn Sie uns ein paar persönliche Informationen geben könnten. Gerne, ich möchte hier auch die Gelegenheit nutzen, hier alle Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Partner der BGU Duisburg herzlich zu begrüßen. Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis ich alle Personen kennen gelernt habe, deshalb freue ich mich, hier einige Grußworte überbringen zu können. BGU DIALOG Ralf Wenzel Zu den persönlichen Dingen... Wie alt sind Sie? Ich bin 46 Jahre alt. BGU DIALOG Ralf Wenzel Sind Sie verheiratet und haben Sie Kinder? Ja, ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. BGU DIALOG Ralf Wenzel Wo wohnen Sie? Ich lebe nun seit über 10 Jahren in Moers und fühle mich in der Region sehr wohl. Sie ist meine Heimat geworden. BGU DIALOG Ralf Wenzel Haben Sie neben dem Beruf und der Familie noch Zeit für Hobbys? Ja natürlich, die Zeit dafür muss man sich nehmen. Ich bin sportlich sehr aktiv und verbinde dies auch mit gemeinsamen Aktivitäten mit der Familie. BGU DIALOG Ralf Wenzel Natürlich fragen wir uns, wo Sie die letzten Jahre gearbeitet haben. Seit fast 20 Jahren bin ich im Gesundheitswesen tätig und habe bundesweit für kirchliche und private Träger gearbeitet. Die letzten Jahre war ich im Marienhospital in Bottrop für den kaufmännischen Bereich verantwortlich. Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg BGU DIALOG Ralf Wenzel War Ihnen die BGU Duisburg früher bereits bekannt? Da ich seit langem in der Region lebe und arbeite, war mir die BGU natürlich bekannt. Wie viele andere Krankenhäuser arbeitet das Marienhospital Bottrop eng mit der BGU zusammen. BGU DIALOG Ralf Wenzel Wo sehen Sie die Brennpunkte Ihrer Arbeit? Die BGU hat sich in den letzten Jahren in medizinischer und baulicher Hinsicht sehr stark entwickelt. Interne und externe Patientenbefragungen belegen die hohe Reputation des Hauses. Der Entwicklungsprozess ist aber noch nicht abgeschlossen und muss bei einer Fokussierung auf eine hohe Qualität und das Patientenwohl weiter vorangetrieben werden. So gibt es auch baulich noch eine Menge zu tun. BGU DIALOG Ralf Wenzel Welche Eindrücke haben Sie nach den ersten Wochen in der BGU Ich habe mich über die freundliche Aufnahme im Haus sehr gefreut. Dies ist nicht selbstverständlich. Neben vielen positiven Aspekten, wie z.B. die sehr modernen Stationen und der OP-Trakt, sind mir natürlich auch einige nicht so schöne Folgen der baulichen Entwicklung in den letzten Jahren aufgefallen. Nennen möchte ich an dieser Stelle die unübersichtliche Gebäudestruktur und die langen Wege im Haus für die Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Daran müssen wir in Zukunft arbeiten. BGU DIALOG Ralf Wenzel Welche Wünsche haben Sie an die Mitarbeiter der BGU? Mir ist ein enger Kontakt und eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig. Jeder Mitarbeiter ist ein Teil der BGU und seine Erfahrungen und Kenntnisse gilt es für die Zukunft zu nutzen, bzw. in die Entwicklung einzubringen. Den zukünftigen Weg gemeinsam zu gehen, dafür wünsche ich mir die Bereitschaft der Mitarbeiter. BGU DIALOG Herr Wenzel, wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Arbeit und freuen uns auf die Zusammenarbeit! Das Interview führte Friedhelm Bohla, Leiter Marketing/Unternehmenskommunikation 07 08 BGU DIALOG 12/2014 Vom Wiederaufbau des Menschen Eigenfettverpflanzung und Gewebetransplantation in der Plastischen Chirurgie Die Verpflanzung von körpereigenem Fett gewinnt in der plastischen Chirurgie zunehmend an Bedeutung. Ob zur Behandlung vernarbter Brandwunden, bei Folgen von Arbeits- oder Verkehrsunfällen oder nach der Entfernung bösartiger Tumore der Weichteile: Eigenfetttransplantationen ermöglichen es Plastischen Chirurgen, das Erscheinungsbild eines versehrten Patienten bestmöglich wiederherzustellen. „Zum Wiederaufbau von Körperkonturen ist Unterhautfettgewebe in vielen Fällen ein sehr geeignetes Mittel. Uns ist es wichtig, dass unsere Patienten ihre vernarbten Körperteile bestmöglich nutzen und ihr eigenes Erscheinungsbild nach einer beschwerlichen Krankheitsphase annehmen können“, erklärt Oberarzt Dr. Raouf Onallah, Spezialist für Plastische und Ästhetische Chirurgie an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Duisburg. Schonendes Verfahren für Patienten Das Verfahren ist aus ärztlicher Sicht einfach und für den Patienten schonend: Von Bauch, Hüfte oder Po wird dem Patienten eigenes Fettgewebe abgesaugt. Dazu sind nur kleine Hautschnitte erforderlich. Per Filteranlage gereinigt, wird das verflüssigte Körperfett unter das Narbengewebe des Patienten mit speziellen Injektionsspritzen gepflanzt. Es kann sich dauerhaft neues Fettgewebe bilden und dem Körper wieder die gewohnten Konturen verleihen. „Im Prinzip ist dieses Verfahren bei Erwachsenen aller Altersstufen und am ganzen Körper anwendbar“, sagt Dr. Onallah. „Begrenzungen gibt es allerdings in der Größe und der Beschaffenheit des Defektes.“ Eine trichterförmige Narbe lasse sich mit Eigenfett beispielsweise besser unterlegen, als eine flächige und verhärtete Narbe. Gewebeverschiebungen- und verpflanzungen Neben der Eigenfetttransplantation bieten sich aber auch Gewebeverschiebungen oder -verpflanzungen an. Bei Eigen- gewebetransplantationen werden dem Patienten unterschiedlichste Gewebearten (Haut, Knochen, Muskeln, etc.) mit einer Arterie und einer Vene entnommen, die in andere Körperregionen des Patienten verpflanzt werden. Diese Operationen können nur unter dem Mikroskop in bis zu 25-facher Vergrößerung erfolgen. „Die Fäden, mit denen wir die Adern wieder zusammenfügen sind dünner als ein menschliches Haar. Mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen“, veranschaulicht Dr. Onallah. Ihn freuen die menschlichen Erfolgserlebnisse seines Alltags immer wieder: „Wenn, wie gerade geschehen, durch unsere Arbeit einer über 80-jährigen alleinlebenden Patientin mit kompliziertem offenen Bruch des Beines eine Amputation und der damit verbundene Umzug in ein Pflegeheim erspart bleiben, dann sind das auch für mich wahre Glücksmomente.“ Plastische Chirurgen schlagen Brücken zu vielen anderen medizinischen Fachgebieten. Ihre Tätigkeit ist hochspezialisiert – auch ein Grund dafür, dass Patienten aus weiter entfernten Regionen in die BGU Duisburg kommen. „Allein unsere operative Kompetenz in der Plastischen Chirurgie würde die Verlegung zu uns vielleicht nicht rechtfertigen. Zu einer anspruchsvollen plastisch-chirurgischen Behandlung gehören neben ausgefeilten und bewährten OP-Techniken aber auch das spezielle Wissen und die Erfahrung des Pflegepersonals sowie des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, das unsere Mitarbeiter auszeichnet“, erläutert Prof. Dr. Heinz-Herbert Homann, einer der beiden Chefärzte der Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und des Zentrums für Schwerbrandverletzte an der BGU Duisburg. Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg 09 Wenn sich Knochen, Gelenke, Gelenkprothesen oder Wirbelkörper und Bandscheiben entzünden, beginnt für die Patienten ein meist langer Leidensweg. „Bedauerlicherweise sind derartige Infekte zu Beginn nur schwer mit hinreichender Sicherheit zu diagnostizieren. Das gilt besonders für Entzündungen der Wirbelkörper und der Bandscheibe“, erläutert Dr. Martin Glombitza, Leitender Arzt der Septischen Chirurgie. Nur wenige ausgewählte Kliniken, darunter alle berufsgenossenschaftlichen Krankenhäuser in Deutschland, haben eigene Spezialisten und Abteilungen für dieses besondere Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie. An der BGU Duisburg stehen allein für die septische Chirurgie fünf Ärzte und bis zu 40 Betten zur Verfügung. Schwer zu identifizierende Infektionen „Tückisch sind Knochenmarkentzündungen und andere Infektionen z. B. im Gelenkbereich insofern, als sie nach zwischenzeitlich vollständiger Beruhigung wieder aufflammen und Symptome auslösen können, die anfänglich nicht unmittelbar auf ein entzündliches Geschehen im bzw. am Knochen oder Gelenk hinweisen“, so Dr. Glombitza. Auch das Aufspüren von Infekten nach Operationen könne unter einem Mischbild aus klassischen postoperativen Reaktionen und der Ausbildung eines Frühinfektes eine diagnostische Herausforderung sein. Um möglichst frühzeitig einem entzündlichen Geschehen entgegensteuern zu können, empfiehlt er Patienten, bei einem begründeten Verdacht sich möglichst schnell bei einem Spezialisten für septische Chirurgie vorzustellen. „Ärzte sollten ihre Patienten unbedingt darin bestärken diesen Schritt zu gehen. Den Kranken kann so viel Leid erspart werden, und für die Sozialkassen fallen weniger Kosten an“, so Glombitza. „Trotz strenger Einhaltung von Hygieneregeln und heute meist schonender Operationstechniken mit kleinen Schnitten sind Infektionen in der orthopädischen und traumatologischen Chirurgie unvermeidlich“, so Dr. Glombitza. Sie betreffen etwa 1,5 bis zwei Prozent der geplanten Operationen in deutschen Krankenhäusern. Bei schweren Verletzungen der Weichteile oder bei offenen Brüchen sind sie deutlich häufiger. S E PT I S C H E C H I R U R G I E Bakterielle Erreger und Überträger von Keimen Insbesondere bakterielle Erreger führen zu akuten und chronischen Infekten. „Sorgen machen uns neuerdings auch Keime, die durch weltweite Wanderungsbewegungen vermehrt zu uns nach Deutschland kommen. Unser Augenmerk im Bereich Hygiene gilt aber nach wie vor den stark verbreiteten MRSA (MultiResistenten Staphylococcus Aureus)-Keimen und zunehmend Operative Therapie auch so genannten MRGN (Mulzur Behandlung von tiResistenten Gram Negativen)infektiösen WundBakterien.“Während Gesunde von einer Besiedlung mit diesen und KnochenBakterien keinerlei Einschränheilungsstörungen kung verspüren, können sie aber sowie GelenkÜberträger von Keimen sein – mit fataler Wirkung: Falsch oder infektionen gar nicht behandelt, bedeuten diese Keime für Kranke und in Ihrer Immunabwehr geschwächte Patienten ein großes Gefahrenpotential. Wenn Knochenentzündungen nicht zur Ruhe kommen Septische Chirurgie an der BGU Duisburg ist Anlaufstelle für Patienten mit meist langem Leidensweg Bei langwierigen Verläufen verlieren Knochen dann ihre Selbstheilungskraft und können dauerhaft erweichen – ein fortschreitender Prozess, der sich derartig verschlechtern kann, dass auch die umgebenden Weichteile stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Zerstörte Originalgelenke können gelegentlich durch künstliche Gelenke ersetzt werden. Eine weitere Herausforderung sind Infektionen an Endoprothesen wie einer künstlichen Hüfte oder einem künstlichen Knie. „Bei schwersten, lang andauernden Gelenkinfektionen ist dann eine Entfernung der Endoprothese und aller infizierten Gewebeteile zwingend erforderlich, bevor nach einer gesicherten Infektberuhigung erneut ein Kunstgelenk eingesetzt werden kann“, erläutert Dr. Glombitza. 10 BGU DIALOG 12/2014 > >> VO R S CH AU < < < R Ü C KS CH AU > > > VO R S CH AU <<< R Ü CKS CH A U >>> LEBENSLANGE NACHSORGE FÜR PATIENTEN MIT RÜCKENMARKVERLETZUNGEN RMV Symposium 8. November 2014 <<< „Lebenslange Nachsorge für Patienten mit Rückenmarkverletzungen“, mit dieser Frage befaßte sich ein Fachsymposium in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Duisburg am 08. November 2014. Es wurden drei Vorträge gehalten, so von Herrn Dr. Stefan Hobrecker, Leitender Arzt der Sektion für Rückenmarkverletzte der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Duisburg, zu innovativen elektronischen Techniken. Weitere Vortragsthemen waren Kontinenz-Versorgung und vollwertige Ernährung. Zahlreiche Informationsstände und kulinarische vollwertige Köstlichkeiten der Vollkornbäckerei Klabouter erwarteten die rund 90 Besucher. TARGO BANK LAUF... <<< Wie auch schon in den vergangenen Jahren unterstützte die Geschäftsführung der BGU die Beteiligung am schönsten Firmenlauf im Ruhrgebiet. Die BGU-Teilnahme wurde wieder organisiert von Frau Marion Thiel, die im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt hatte. Bei den Teilnehmerzahlen wurde wohl deshalb die magische „100“ noch überboten, denn man ging mit 106 Läufern an den Start. Jeder hat gewonnen – es war eine gelungene Teilnahme. Wir sind gespannt auf die Quote im nächsten Jahr. <<< >>> HYGIENE <<< >>> <<< Das Hygienemanagement wird von der Hygienefachkraft/ Gesundheitsmanagerin Public Health geleitet. Das Team von 20 Hygienebeauftragten im Akut-Reha-Bereich unterstützt die Umsetzung der Hygienevorgaben vor Ort. Zur Vorbeugung von Infektionen nimmt die Klinik am sog. KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) beim NRZ in Berlin teil. Seit 2008 beteiligen wir uns an der Kampagne Aktion saubere Hände und haben das Zertifikat in Silber erhalten. Seit 2012 werden für Patienten/Rehabilitanden und Angehörige jährlich Schulungen zur Händehygiene angeboten. Des Weiteren finden individuelle Beratungen für Patienten/Rehabilitanden und Angehörige sowie Fachvorträge zu speziellen Hygienethemen statt. <<< >>> CHRISTOPH 9 Im September 2015 – 40 Jahre an der BGU stationiert >>> Am 16.09.2015 findet im Hanger des RTH die offizielle Feierstunde mit vielen Ehrengästen statt. Am Samstag, 19.09.2015 fliegt Christoph 9 in die Stadt ... und landet neben dem Duisburger CityPalais. Hier wird den ganzen Tag eine Show rund um den Rettungshubschrauber geboten. Wir erwarten einen HubschrauberSimulator, Informationsstände der Duisburger Feuerwehr, der Bundespolizei, diverser Rettungsdienste und vieles mehr. Natürlich wird auch die BGU dort ihre Leistungen präsentieren. FUSSCHIRURGIE <<< Der Bereich Fußchirurgie wurde ab dem 1. Oktober 2014 als eigene Sektion innerhalb der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie geführt. Sektionsleiter ist Herr Dr. Nikolaus Brinkmann. >>> Save the date: 16.09.2015 und 19.09.2015 Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg 11 >>> VO R S CH AU < < < R Ü C KS CH AU > > > VO R S C H AU <<< R Ü CKS C H A U >>> EXOSKELETT <<< Seit August 2014 verfügt die BGU über ein Exoskelett der Firma EksoBionics. Das Exoskelett wird zum Gehtraining bei komplett oder inkomplett rückenmarkverletzten Patienten eingesetzt. Derartige Hilfsmittel sind neu und auch revolutionär: Mittels Anlage eines äußeren, motorbetriebenen und selbststeuerbaren stabilisierenden Gerüstes (Skelett) können bestimmte Patienten mit Querschnittlähmung wieder stehen und gehen. Längerfristig wird die Funktionalität des Körpers so positiv beeinflusst. <<< „Medizin zum Anfassen, Besichtigungen, Kinderparty“ lud die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg am 31. August 2014 ein. Besichtigungen <<< Ein großes Interesse bestand an der Besichtigung unserer OP-Räume. Es wurden 8 Führungen mit je 10 Personen durchgeführt. Und die Technik-Fans konnten sich über die umfangreiche Technik eines Krankenhauses informieren. Die Rehabilitationsräume hatten auch ihre Tore geöffnet. Besichtigen konnte man das neue Schwimmbad und die vielen Trainingsmöglichkeiten, die wir für die Berufsgenossenschaftliche Rehabilitation vorhalten. Unsere Ergotherapie präsentierte ihre Arbeit mit den Patienten. Natürlich konnte auch der Rettungshubschrauber besichtigt werden. Zu 3 Terminen erklärte ein Pilot der Bundespolizei den „Christoph9“. Medizin zum Anfassen MSV Duisburg <<< Die medizinischen Bereiche der BG Unfallklinik präsentierten ihre Leistungen und boten viele Möglichkeiten hinter die Kulissen der Klinik und der verschiedenen Behandlungsmethoden zu schauen. Man konnte sich z.B. an einem 2,60 Meter großen Modell eine Wirbelsäule erklären lassen, zuschauen wie man ein künstliches Knie einsetzt. Dies geschah natürlich an einem Übungsmodell. Man konnte einmal selbst versuchen, wie man Fett absaugt und einen Einblick mit den Werkzeugen der Schlüsselloch-Chirurgie in ein Knie erhalten. Anschaulich erklärt von unseren Schmerzmedizinern wurde auch, was eine „Spiegeltherapie“ ist. <<< Der MSV Duisburg kam mit seinen beiden Spielern Zlatko Janjic und Michael Ratajczak zur Autogrammstunde und einem kleinen Talk (Moderatorin Jannine Kolecki von Radio Duisburg). In einer weiteren Talkrunde über die Kooperation und intensive Zusammenarbeit zwischen den Zebras und der BG Unfallklinik stand Sportdirektor Ivo Grlic zur Verfügung. <<< >>> TAG DER OFFENEN TÜR Unter dem Motto: <<< >>> CHEFARZT HOMANN ZUM VORSTAND GEWÄHLT Auf der Jahreshauptversammlung von Interplast Germany wurde Professor Dr. Heinz-Herbert Homann zum Vorstand der Sektion Duisburg gewählt. www.interplast-germany.de 12 BGU DIALOG 12/2014 Schmerzen können viele Ursachen haben. Sie stechen, brennen, klopfen oder pulsieren. Sie treten spontan oder in Intervallen auf. Manche sind akut, andere chronisch. Die einen signalisieren krankhafte Zustände, andere melden Irritationen im Körper oder Verletzungen, z. B. nach Operationen. Mit den Methoden der modernen Schmerzmedizin und detektivischem Gespür nähern sich die Fachärzte der Klinik für Schmerzmedizin an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Duisburg den vielfältigsten Ursachen von Schmerzen. Sie behandeln sowohl ambulante als auch stationäre Patienten. Schmerzen auf der Spur BG Unfallklinik Duisburg erfolgreich bei Akutschmerzkonzept te können die Wahrnehmung eines Dauerschmerzes verstärken oder abschwächen. „Auffällig war z. B. während der Wochen der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Sommer, dass bei Spielen der Deutschen Nationalmannschaft weniger Patienten in die Notaufnahmen der Kliniken kamen. Das heißt nicht, dass die SPIEGELTHERAPIE Patienten weniger Schmerzen hatten, sondern dass sie Dem Schmerzgedächtnis entgegensteuern anders wahrgenommen wurden: Die Ablenkung durch Die BGU Duisburg ist seit 2013 als „Schmerzfreies Krankenhaus“ spannende Fußballspiele und die intensive Berichterstattung über zertifiziert. „Wir arbeiten nach einem Akutschmerzkonzept, das von die Spiele in Brasilien machte manchem Patienten die Situation allen Abteilungen im Hause getragen wird und das sich auch in der offenbar erträglicher“, schildert Dr. Papenhoff. Krankenpflege niederschlägt. Dort setzen wir speziell ausgebildetes „Schmerzen sind aber auch wieder verlernbar“, so Papenhoff. Personal ein, sogenannte ‚Pain Nurses‘ (wörtlich: Schmerz-Pfle- Von Amputierten weiß man, dass die meisten auf kurz oder lang gepersonal). Bei chronischen Schmerzen gibt es so etwas wie ein Phantomschmerzen bekommen. Dabei schmerzt das amputierte Schmerzgedächtnis“, sagt Dr. Mike Papenhoff, Stellvertretender Körperteil, als wäre es noch da. Auch ist bekannt, dass diese PaChefarzt der Klinik für Schmerzmedizin. „Dabei lernt das Gehirn tienten weniger Schmerzen empfinden, wenn sie gut angepasste gewissermaßen den Schmerz. Das funktioniert ähnlich wie beim Prothesen tragen. Diese Erkenntnis machen sich Schmerzmediziner Autofahren: Eines Tages hat das Gehirn die einzelnen Schritte, bei einseitig bein- oder armamputierten Patienten zunutze: In der die zu tun sind, so weit verinnerlicht, dass ein Automatismus ab- Spiegeltherapie wird dem Gehirn eine Situation vorgegaukelt, die läuft.“ Bezogen auf das Schmerzempfinden heißt das: Je länger es real nicht mehr gibt. Der Spiegel reflektiert dabei die gesunden Schmerzen andauern, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines Gliedmaßen. Im Spiegel erscheint der Körper des Patienten wieder Dauerschmerzes, auch wenn die ursprüngliche körperliche Ursache vollständig. Bewegungsübungen mit der gesunden Gliedmaße vor gar nicht mehr vorhanden ist. Dem gilt es gegenzusteuern, mit dem Spiegel signalisieren dem Gehirn des Patienten eine SituatiMedikamenten und verschiedensten Therapien. on, die den Phantomschmerz auch für längere Zeit abebben lässt. „Das funktioniert bei vielen, aber nicht bei allen amputierten MenVerschiedene Aspekte der Schmerzwahrnehmung schen. Je wichtiger die Gliedmaßen sind, also z. B. Hände, desto Es sind selten körperliche Ursachen allein, die zu andauernden größere Areale beanspruchen sie auch im Gehirn. Fehlt plötzlich Schmerzen führen. Biologische, psychische und soziale Aspek- ein Körperteil, reagiert das Gehirn irritiert: Es meldet Schmerzen.“ Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg Zurück in den Alltag Rehabilitation in der BGU Duisburg Die berufsorientierte Rehabilitation nach Arbeits- und Wegeunfällen ist eine wichtige Aufgabe der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Duisburg: den Verletzten mit allen geeigneten Mitteln von der Unfallrettung bis zur Wiedereingliederung ins Erwerbsleben zu behandeln, erklärt Dr. Barbara Herbst, Ärztliche Leiterin des BG Zentrums für Rehabilitation und Leiterin der Sektion Rehabilitation, konservative Orthopädie und Sportmedizin in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Um das zu erreichen, stehen den Patienten neben einem Stab von Fachärzten der Orthopädie und Unfallchirurgie eine große Zahl an Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten sowie Masseuren und Medizinischen Bademeistern zur Seite. „Unsere Patienten sollen berufsbezogene Bewegungsabläufe sicher und dauerhaft, aber auch praxisbezogen wieder erlernen“, so Dr. Herbst. In einer vier- bis maximal sechswöchigen Reha trainieren die Patienten mit vier Stunden täglich mehr als anderswo, davon mindestens drei Stunden in Einzeltraining, samstags und sonntags in reduziertem Umfang. „Mit 2.500 qm Therapiefläche und zwei Therapieschwimmbädern bietet die BGU Duisburg ihren Reha-Patienten ein riesiges Therapieareal an“, erklärt Dr. Herbst. Berufsbezogene Bewegungsabläufe sicher und dauerhaft wieder erlernen Ob ein Dachdecker nach einer Verletzung wieder auf Schrägen in luftiger Höhe arbeiten, ein Pflasterer wieder Steine verlegen oder ein Berufskraftfahrer wieder LKW fahren kann, entscheiden Arbeitssicherheitstrainings. Teils werden die verschiedensten, berufsspezifischen Trainingseinheiten im BGU-eigenen B.O.R. Reha-Zentrum im Duisburger Stadtteil Walsum erprobt, teils stehen Kooperationspartner wie z. B. das Arbeitsschutzzentrum der BG BAU in Haan, die Verkehrsfachschule in Mönchengladbach oder Kreishandwerkerbetriebe zur Verfügung. „Nirgends sonst werden so viele realitätsgetreue Trainingsmöglichkeiten für den beruflichen Wiedereinstieg geboten“, erklärt Ulrike Tabaschuß, Leiterin der Physiotherapie an der BGU Duisburg. Speziell geschulte Ergotherapeuten protokollieren jeden Schritt „Das Fahren mit dem LKW an sich ist bei den meisten fußverletzten Patienten nicht das Problem“, so Dr. Herbst. „LKW-Fahrer müssen aber auch Paletten beladen, Planen aufbringen und sichern können. Ob sie das nach ihrem Unfall in der beruflich geforderten Zeit können, testen wir in Begleitung, u. a. von speziell geschulten Ergotherapeuten, die jeden Schritt protokollieren und Bewegungsabläufe messen.“ Für jeden Beruf die passende Maßnahme Auch vor ungewöhnlichen Maßnahmen schreckt das BG Zentrum für Rehabilitation an der BGU Duisburg nicht zurück: Oberarzt Dr. Ingo Brach berichtet von dem Fall eines Jockeys, dessen Leistungsfähigkeit nach einer Unfallverletzung getestet werden sollte. Da dieses Berufsbild eher selten vorkommt, entschloss er sich kurzerhand, den Jockey in einem Jockeyausbildungszentrum in der Region auf ein Elektropferd zu setzen und die erforderliche Testreihe dort ergotherapeutisch begleiten zu lassen. „Pferd“ und Reiter konnten sich schnell aufeinander einstellen, dem Start ins nächste Rennen steht nichts entgegen. Nicht immer gelingt die Wiedereingliederung eines Unfallopfers in seinen alten Beruf. Dann klären die Fachärzte gemeinsam mit dem Versicherungsträger und dem Patienten in sogenannten Reha-Fallkonferenzen, welche beruflichen Tätigkeiten für den Patienten mit seinen eingeschränkten körperlichen Voraussetzungen noch offen stehen und wie man ihn fördern kann, wenigstens teilweise wieder berufstätig zu sein. 13 14 BGU DIALOG 12/2014 Unterstützung von Menschen mit Behinderung durch Menschen mit Behinderung Peerunterstützung für Amputationsverletzte Unsere Peers haben selbst eine Amputationsverletzung und kennen daher die Auswirkungen einer dauerhaften Einschränkung in den verschiedenen Lebensbereichen. „Ängste nehmen, Motivation geben, Perspektiven und Wege aufzeigen!“ ... ... das sind die wesentlichen Aufgaben der Peers in der BG Unfallklinik Duisburg, die sich im Einzelnen wie folgt darstellen: • Gespräche auf Augenhöhe für Verletzte und deren Angehörige • Einführung in die veränderte Lebens- und Alltagssituation • Unterstützung bei Entwicklung individueller Problemlösungen • Aufzeigen von Sportmöglichkeiten • Auf Wunsch: Begleitung bei Gesprächen mit RehaManagern, Ärzten und Orthopädietechnikern Die Peer-Unterstützung wird Patienten der gesetzlichen Unfallversicherung kostenlos angeboten. Das Projekt „Unterstützung für Amputationsverletzte durch Peers“ läuft seit über einem Jahr erfolgreich an der BGU Duisburg. Menschen mit Behinderung haben als Peers für andere Menschen mit Behinderungen während der gesamten Rehabilitation und Nachsorge eine besondere Bedeutung. Im persönlichen Gespräch sollen sie Menschen nach einem Unfall unterstützen, um das Selbstwertgefühl der Betroffenen zu stärken. Sie sollen Motivation geben, damit der Amputationsverletzte aktiv mitwirken und seine Belange selbst wahrnehmen kann. Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg 15 Intensivmedizin Höchste Konzentration im Notfall Wenn es um das Leben und die Gesundheit schwerverletzter Patienten geht, wird von Fachärzten und medizinischem Personal höchste Konzentration in kürzester Zeit gefordert. Die Kommunikation des Teams spielt für das Überleben des Patienten und den späteren Erfolg seiner Behandlung eine große Rolle. „Die Abläufe und die Art und Weise unserer Verständigung üben wir daher ständig und überprüfen sie regelmäßig mit dem gesamten Team auf Verbesserungsmöglichkeiten hin“, sagt Dr. Carsten Hermann, Leitender Arzt für Intensivmedizin an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, dem Herzstück der BGU Duisburg. „In unserer Kommunikation, einem kontrollierten Dialog, vergewissern wir uns, dass wir jede Anweisung verstanden haben“, so Dr. Hermann. Im Notfall müssen alle Maßnahmen bei allen Beteiligten routiniert Hand in Hand ablaufen. „Man darf nicht mehr bewusst darüber nachdenken müssen, welcher Schritt als nächstes zu tun ist“. Die eigenen Prozesse miteinander kritisch zu durchleuchten und immer wieder auszuwerten, sei daher sehr wichtig für jede einzelne Behandlung. Mehr als 700 Intensivpatienten mit schweren Frakturen und Organverletzungen behandeln er und sein Team im Jahr. Immer dabei: erfahrene Unfallchirurgen und speziell für die Intensivmedizin ausgebildete Anästhesisten, die Schmerzen lindern und die Herz- und Kreislauffunktion stabilisieren. Hauseigene Spezialisten stehen täglich rund um die Uhr zur Verfügung In der intensivmedizinischen Behandlung werden bei Bedarf weitere hauseigene Spezialisten hinzugezogen, seien es Internisten, Neurologen oder Urologen. „Neurochirurgen und Bauchchirurgen sind 24 Stunden am Tag und sieben Tage pro Woche in unserer Klinik für unsere Patienten tätig. Für alle internistischen Fragestellungen ist ein Kardiologe der Klinik unser Ansprechpartner“, so Dr. Hermann. Bewährt habe sich auch die Zusammenarbeit mit Fachärzten anderer medizinischer Disziplinen, die die BGU Duisburg bei Bedarf hinzuzieht: renommierte Augenärzte, Gynäkologen, Hautärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Fachärzte für Nierenerkrankungen und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen aus der Region. Ein Unfall kann das ganze Leben von Grund auf verändern. Dann sind die Psychologen in der Unfallmedizin gefragt. Sie stehen Patienten bei, wenn sie z. B. erfahren, dass sie fortan im Rollstuhl leben oder durch Unfallfolgen sehr verändert aussehen werden. Ebenfalls rund um die Uhr. Modernste Behandlungsplätze unterstützen den Notfall „Für die Intensivpatienten der BGU Duisburg stehen zehn vorbildlich ausgestattete Behandlungsplätze zur Verfügung, angefangen bei besonderen Beatmungsgeräten über spezielle Therapiebetten bzw. -systeme und Patientenüberwachung bis hin zu allen Verfahren der Dialyse, Hirndruckmessung und Bronchoskopie“, so Dr. Hermann. Er schätzt an seiner Arbeit die hohe medizinische Anforderung. „In der konkreten Notfallsituation muss ich einen kühlen Kopf bewahren und rein fachliche Entscheidungen treffen. Mein Einfühlungsvermögen ist später gefordert, wenn ich mit dem Patienten bzw. seinen Angehörigen spreche. Das tue ich, übrigens wie wir alle hier, mit großem Respekt vor dem einzelnen Menschen und seinem persönlichen Schicksal“, sagt Dr. Hermann. Schreitet der Heilungsprozess voran, unterstützen Ergo- und Physiotherapeuten aus dem eigenen Hause mit maßgeschneiderten Therapien den Genesungsprozess eines jeden Patienten. 16 BGU DIALOG 12/2014 F A K T E N C H EC K Wie in jedem Jahr fahren wir mit der Organisation INTERPLAST nach Myanmar, um vor Ort plastisch-chirurgische Operationen durchzuführen. Ziel, wie in den letzten beiden Jahren, das kleine Krankenhaus im Irrawaddy-Delta, welches mit finanzieller und auch technischer Unterstützung der Deutschen Bundesregierung von Knorr-Bremse Global Care München gespendet wurde und von der Amara Foundation und INTERPLAST Deutschland unterstützt wird. 9 Tage Aufenthalt 4 köpfiges Team 40 Operationen 125 US$ pro Operation Protokoll eines humanitären Einsatzes – die BGU mit INTERPLAST in Myanmar Ein Erlebnisbericht von Prof. Dr. med. Heinz-Herbert Homann und Dr. med. Frauke Deneken Nach dem fürchterlichen Zyklon Nargis, der im Mai 2008 vor allem in der DeltaRegion wütete, dort über 140.000 Menschen das Leben kostete, 330.000 verletzte und hundertausenden Menschen jegliche Existenzgrundlage raubte, ist in dieser Region humanitäre Hilfe dringend erforderlich. Auf dem Weg in Burmas Provinz um plastische Operationen zu ermöglichen Das vierköpfige Operationsteam bestehend aus einer Kölner Anästhesistin, zwei plastischen Chirurgen der BGU-Duisburg sowie einem weiteren Plastischen Chirurgen aus München trifft sich in der burmesischen Hauptstadt Yangon um in das etwa 100 Kilometer entfernte Dorf am Ende des Flussdeltas des größten burmesischen Flusses, des Ayeyarwady (bisher Irrawaddy genannt) zu fahren. Das Kloster des Nachbarortes gewährt uns wie jedes Jahr Unterkunft in einem Gemeinschaftsraum. Das Krankenhaus liegt etwa 20 Minuten zu Fuß vom Kloster entfernt. Hier hat der einzige Arzt des Krankenhauses Dr. Aung die Organisation vor Ort und das „Sammeln“ der Patienten übernommen. Diese kommen aus allen Regionen des Flussdeltas und haben zum Teil mehrtägige Reisen hinter sich, da es in der gesamten Region nur dieses eine permanent ärztlich besetzte Krankenhaus gibt. Nach Screening der Patienten richten wir den OP ein. Jegliches für die Operationen, Narkosen und die anschließende Weiterbehandlung erforderliche Equipment haben wir mitgebracht. Das vor 4 Jahren gebaute Krankenhaus zeigt sich mittlerweile in der Region gut angenommen und rege besucht, die Ausstattung der Stationen mit 10 bis 20 Patienten pro Raum ist äußerst Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg rudimentär. Die Patienten liegen auf Holzbänken, die körperliche Pflege und die Essensversorgung wird von den Angehörigen übernommen. Vierzig plastische Operationen in fünf Tagen Wir können an den 5 von der burmesischen Regierung genehmigten Operationstagen 40 Operationen, vor allem bei Kindern, vornehmen. Schwerpunktmäßig handelt es sich hierbei um Lippenspalten, narbige Kontrakturen nach Verbrennungen, Fehlbildungen an den Händen und Tumore. Motiviert unterstützt werden wir von burmesischen Krankenschwestern und dem in der Klinik ansässigen Arzt, dem wir am Ende des Einsatzes einen Teil unserer Instrumente zur weiteren Verfügung überlassen. Die Dankbarkeit unserer burmesischen Patienten, die in ihrem friedlichen Buddhismus ihre Krankhei- ten und täglichen Sorgen mit Geduld ertragen, ist ein unbezahlbarer Lohn für die Anstrengung, die ein solcher Einsatz mit sich bringt. Obschon wir nur einen Teil der uns anvertrauten Patienten in der kurzen Zeit operieren konnten, so konnten wir doch für diese Menschen das Leben ein wenig lebenswerter machen. Unterstützung durch die BGU Duisburg Die BGU Duisburg unterstützt unsere humanitären Einsätze und wir konnten die Kosten für unseren Einsatz so gering halten, dass der Verein Interplast e.V. pro Operation nur etwa 125 $ ausgeben musste. Auch im nächsten Jahr wird hoffentlich wieder ein Team der BGU Duisburg kostenfreie Operationen in Burma durchführen können wenn die Genehmigung der dortigen Regierung dazu erteilt wird. 17 18 BGU DIALOG 12/2014 Unterstützen, Motivieren, Mitfühlen Hochspezialisierte Fachpflege an der BGU Duisburg Die Arbeit in der Krankenpflege eines berufsgenossenschaftlichen Krankenhauses erfordert spezialisiertes Fachwissen. „Wer Menschen mit schwersten Brand- oder Rückenmarkverletzungen versorgt, wer verzögert heilende, keimbelastete Wunden behandelt oder als „Pain Nurse“ spezielle Schmerztherapien anleitet, braucht mehr als ein gutes Staatsexamen in der Krankenpflege“, berichtet Ernst Heide, Pflegedienstleiter an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Duisburg. Die meisten der rund 260 Krankenpflegekräfte an der BGU Duisburg besitzen daher gleich mehrere Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen. Am Qualitätsmanagement – einem ständigen Prozess zur Überprüfung der erbrachten medizinischen Leistungen – ist die Pflege ebenso beteiligt wie am Hygienemanagement zur Bekämpfung von gefährlichen Keimen. Vorausschauendes Handeln ist wichtig: „Man wartet nicht, bis ein Risiko eintritt, sondern schätzt es vorher ein und handelt danach“, so Heide. Dazu gehöre die Vermeidung von Wundgeschwüren (Dekubitus) und Stürzen ebenso wie die Schmerzminderung. Standardisierte Abläufe helfen nicht nur in der ärztlichen Behandlung, sondern auch in der Pflege gute Behandlungsergebnisse für den einzelnen Patienten zu erzielen und Fehler zu vermeiden. Für viele der stationär aufgenommenen Patienten an der BGU Duisburg hat sich das Leben durch einen Unfall schlagartig geändert. Nichts wird für sie mehr sein wie zuvor. Dann ist menschliche Zuwendung gefragt, Einfühlungsvermögen in die Situation des Patienten und die seiner Familie. „Die Standardisierung gilt den medizinischen Abläufen. Auf den einzelnen Menschen in seiner Persönlichkeit, seinen Wünschen und Bedürfnissen in einer für ihn extremen Lebenslage gehen wir so individuell wie möglich ein“, erläutert der Pflegedienstleiter. Die Arbeit mit Schwerstkranken ist nicht nur pflegerisch herausfordernd. „Sie kann auch für uns als Pflegepersonal psychisch enorm belastend sein, wenn ein schwerer Unfall mit bleibenden Schäden einen Menschen regelrecht aus seiner Lebensbahn katapultiert und wir Beteiligte dieser Situationen werden“, berichtet der Pflegedienstleiter. Dann sei bei aller notwendigen Anteilnahme und allem Mitgefühl auch eine professionelle Distanz gefragt. „Es hilft ja unseren Patienten nicht, wenn wir mit ihnen weinen. Wir müssen sie vielmehr bestmöglich pflegen und motivierend unterstützen, um den Weg in den beruflichen und privaten Alltag zu finden. Was zählt, ist die hervorragende Qualität unserer Krankenpflege nach den neuesten Erkenntnissen der Pflegewissenschaft“, so Ernst Heide. Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg KINDER BRAUCHEN UNS Ein längeres Bein für Raissa Der Verein „Kinder brauchen uns“ ermöglicht schwer kranken Kindern, denen in Afghanistan nicht geholfen werden kann, einen Aufenthalt in Deutschland. Die medizinischen Möglichkeiten in Afghanistan sind nicht ausreichend, um etwa schwere Verletzungen durch Minen zu behandeln. Während ihres Aufenthalts in Deutschland werden die Kinder von Gastfamilien daheim und im Krankenhaus betreut. Sieben Zentimeter in 70 Tagen Wegen einer Tuberkulose-Infektion in ihrer Kindheit wuchs das Bein der jungen Afghanin nicht mehr. In der BGU wird es nun um sieben Zentimeter verlängert. Raissa ist ein Profi, wenn es um Fixateure geht. Ihre erste Beinverlängerung bekam die heute 20-jährige mit neun Jahren. Am Freitag wurde Raissa in der BGU erneut operiert und wieder mit einem Fixateur ausgestattet. Der Oberschenkel ihres rechten Beines soll in den nächsten 70 Tagen um sieben Zentimeter verlängert werden. Täglich um einen Millimeter. Knochengewebe bildet sich neu Viermal muss Raissa, die für die Operation aus Afghanistan nach Duisburg gekommen ist, pro Tag die Schraube am oberen Ende des Fixateurs drehen. „Durch die Streckung wird verhindert, dass der Oberschenkelknochen direkt zusammen wächst“, erklärt Dr. Peter-Michael Hax, Leiter der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der BGU. „Wir tricksen dadurch das Knochengewebe aus, so dass es sich durch die Streckung täglich weiter neu bilden muss.“ Nach dem Streckvorgang dauert es mindestens noch einmal 70 Tage, bis der künstliche Bruch verheilt ist. Erst dann kann der Fixateur in einer weiteren Operation entfernt werden. Schmerzen hat die junge Frau aus Masar-e Sharif nicht. Drei Tage ist die Operation her und Raissa kann sich mit Gehilfen schon ohne Probleme bewegen. „Sie ist eine echte Musterpatientin“, sagt Dr. Hax. Der Orthopäde und Unfallchirurg hat Raissa zum ersten Mal operiert, als sie neun Jahre alt war. Eine Tuberkulose-Infektion hatte bei ihr dazu geführt, dass sich ihre Knochen und auch die Wachstumsfuge ihres Oberschenkels entzündeten. „Ihr rechtes Knie ist versteift und im Oberschenkelknochen findet einfach kein Wachstum mehr statt“, erklärt Hax. „Aus diesem Grund musste operativ schon mehrmals nachgeholfen werden.“ Mit 20 ist Raissa längst ausgewachsen und es war an der Zeit, dass ihre Beine zum wiederholten Male angeglichen werden. Die Operationen ermöglicht haben der Mülheimer Verein „Kinder brauchen uns“ und die Unfallklinik in Buchholz. „Wir behandeln Raissa unentgeltlich“, sagt Dr. Hax. „Die sechs Schrauben in Raissas Bein haben wir von der Firma Orthofix zur Verfügung gestellt bekommen.“ In der kommenden Woche wird die junge Frau aus dem Krankenhaus entlassen und zieht wie schon in den letzten Jahren zu ihrer Pflegefamilie nach Ennepetal. Bei Karla, ihrem Mann Günther und den drei Kindern wird sie bleiben, bis der Fixateur aus ihrem Bein wieder entfernt wird. Für Raissa, die nach der Schule Medizin studieren will, ist Ennepetal zu einem zweiten Zuhause geworden. „Ich war zuletzt vor fünf Jahren bei meiner Pflegefamilie, aber wir haben seither mindestens einmal pro Woche telefoniert.“ Das erklärt auch die guten Deutschkenntnisse der jungen Afghanin. „Als ich mit neun Jahren zum ersten mal nach Deutschland gekommen bin, hatte ich Angst, verstand die Sprache nicht und kannte niemanden. Aber heute freue ich mich einfach, dass ich wieder hier sein darf und mir geholfen wird.“ Und bis sie wieder Zuhause ist, wird mit ihren Eltern und den elf Geschwistern gechattet und telefoniert. Katja Burgsmüller, WAZ vom 12. November 2014 19 DIE DECKENVERSORGUNGSEINHEIT MIT ANÄSTHESIELIFT www.trilux-medical.com/dve