Untitled

Transcription

Untitled
2
Hinweise zur Korrektur
Das schriftliche Abschlussverfahren für die Sekundarstufe I im Fach Deutsch ist ein Aufsatz.
Die inhaltliche und stilistische Darstellung ist als Einheit aufzufassen.
Für die Arbeit wird eine Note erteilt. Der Lehrer begründet sie mit einem ausführlichen
Worturteil.
Dabei sind schwerwiegende und wiederholte Verstöße gegen die normgerechte Schreibung
bzw. gegen die äußere Form bei der Festsetzung der Note angemessen zu berücksichtigen.
Folgende Bereiche werden bewertet und erhalten für die Festlegung der Gesamtnote die
Wertigkeit:
Inhalt/Ausdruck:
75%
Sprachrichtigkeit:
25%
Inhalt im engeren Sinn, Gedankenführung
und Sachangaben sowie treffende, angemessene,
flüssige Sprachformen
Orthographie und Grammatik
Die Gesamtnote wird wie folgt ermittelt:
3x2 = 6
1x3 = 3
9 : 4 = 2,25 (Gesamtnote 2)
Zur inhaltlichen und sprachlichen Gestaltung
sehr gut (1): Der Aussagewert der Darstellung entspricht der Aufgabe in besonderem Maße. Der
Prüfungsteilnehmer hat das Thema konsequent verfolgt und in allen Teilen der Arbeit ist ein
klares Ordnungsprinzip zu erkennen. Das Thema wird kreativ bearbeitet. Anspruchsvolle
Beispiele und Belege werden mit hoher Überzeugungskraft dargestellt. Die sprachliche Gestaltung entspricht dem Gegenstand, dem Zweck und der Situation der
Darstellung in besonderem Maße (sicherer und bewusster Einsatz der sprachlichen Mittel;
treffende Formulierungen; folgerichtige Verknüpfungen; umfangreicher und variabel
genutzter Wortschatz). gut (2): Der Aussagewert der Darstellung entspricht der Aufgabe voll. Das Thema wird vom Prüfungsteilnehmer konsequent verfolgt und in den Grundzügen ist ein klares Ordnungsprinzip zu erkennen. Vielseitige Beispiele und Belege bekräftigen die Aussage. Die sprachliche Gestaltung ist dem Gegenstand, dem Zweck und der Situation der Darstellung voll angemessen (flüssige Darstellung; textsortenadäquate Auswahl sprachlicher Mittel; logische Gedankenführung und innere Verbindung der Teile). 3
befriedigend (3): Der Aussagewert der Darstellung entspricht der Aufgabe im Allgemeinen. Zusammenhänge
werden im Wesentlichen erfasst. Das Thema wird vom Prüfungsteilnehmer verfolgt und ein
Ordnungsprinzip ist weitgehend zu erkennen. Beispiele und Belege werden themenbezogen
ausgewählt und im Allgemeinen richtig dargestellt. Geringfügige Mängel in Wortwahl und Satzbau beeinträchtigen die Verständlichkeit der
Darstellung nicht wesentlich (noch flüssig; von Strukturwiederholungen geprägter Satzbau;
folgerichtig gegliedert, aber weniger differenziert). ausreichend (4): Die Darstellung weist Mängel auf, entspricht aber im Ganzen noch den Anforderungen. Das
Thema wird vom Prüfungsteilnehmer größtenteils verfolgt und im Großen und Ganzen ist ein
Ordnungsprinzip zu erkennen. Beispiele werden oberflächlich oder einseitig verwendet bzw.
nur angeführt. Die Verständlichkeit der Darstellung ist ausreichend, Wortwahl und Satzbau sind noch
angemessen (teilweise fehlerhaft; kaum differenziert; Reihung ohne Verknüpfung;
phrasenhafte Darstellung). mangelhaft (5): Das Thema wird vom Prüfungsteilnehmer erfasst, aber nur in wenigen Ansätzen verfolgt. Die
Darstellung weist erhebliche logische Fehler bei der Sinnerfassung auf. Es wird nicht
zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem unterschieden. Ein Ordnungsprinzip ist nicht
oder nur schwer erkennbar. Die Verständlichkeit der Darstellung wird durch Wortwahl und Satzbau beeinträchtigt
(erhebliche Mängel; einförmig; niedriges Sprachniveau; fehlerhaft; ungenaue, unklare und
falsche Begriffe). ungenügend (6): Das Thema wird vom Prüfungsteilnehmer nicht erfasst. Der Aussagewert fehlt oder steht nicht in Beziehung zum Thema. Die Gedankenführung ist unlogisch und ungeordnet. Die Verständlichkeit der Darstellung wird durch Wortwahl und Satzbau wesentlich beeinträchtigt (unangemessene Darstellung; durchgängig niedriges Sprachniveau; sehr einförmig; sehr fehlerhaft; unklar). Erwartungshorizont
Die folgenden Empfehlungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Gleichwertige Lösungswege und Begründungsansätze sind gleichberechtigt.
Aufgabe 1
- Erfassen und Erläutern des Zitats (Verhältnis zwischen Historizität und Aktualität)
- Anführen und Abwägen zustimmender und ablehnender Argumente unter Berücksichtigung
des eigenen Standpunkts
- Stützen der Argumentation durch geeignete Beispiele, auch aus dem persönlichen
Erfahrungsbereich
- Fazit
4
Aufgabe 2
- Wiedergabe des Handlungsverlaufs
- Merkmale der Kurzgeschichte (Beschränkung auf zwei Handlungsträger, einfache Sprache,
überraschende Wendung)
- Erzählung aus der Sicht des Heinz (personale Erzählweise, erlebte Rede)
- am Text orientierte Interpretation einer Figur und persönliche Wertung deren Verhaltens
2
Aufgabe 1
Könnte die folgende Aussage des griechischen Philosophen Sokrates (470 - 399 v. Chr.) in der heutigen Zeit noch Zustimmung finden? Beziehen Sie in die Argumentation Ihre persönlichen Erfahrungen ein! „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." (In: Puntsch, Eberhard (Hrsg.): Zitatenhandbuch, Bd. 1, München und
Landsberg am Lech 1997,14. Auflage, S. 167 f.)
Aufgabe 2
Analysieren Sie den Text! Beziehen Sie den Handlungsverlauf, die Merkmale der Kurzgeschichte und
Erzählperspektive ein! Interpretieren und werten Sie das Verhalten einer der beiden Hauptfiguren! die
Federica de Cesco (* 1938) Spaghetti für zwei
Heinz war bald vierzehn und fühlte sich sehr cool. In der Klasse und auf dem Fußballplatz
hatte er das Sagen. Aber richtig schön würde das Leben erst werden, wenn er im nächsten
Jahr seinen Töff bekam und den Mädchen zeigen konnte, was für ein Kerl er war. Er mochte
Monika, die Blonde mit den langen Haaren aus der Parallelklasse, und ärgerte sich über seine
entzündeten Pickel, die er mit schmutzigen Nägeln ausdrückte. Im Unterricht machte er gerne
auf Verweigerung. Die Lehrer sollten bloß nicht auf den Gedanken kommen, dass er sich
anstrengte.
Mittags konnte er nicht nach Hause, weil der eine Bus zu früh, der andere zu spät abfuhr. So
aß er im Selbstbedienungsrestaurant, gleich gegenüber der Schule. Aber an manchen Tagen
sparte er lieber das Geld und verschlang einen Hamburger an der Stehbar. Samstags leistete er
sich dann eine neue Kassette, was die Mutter nämlich nicht wissen durfte. Doch manchmal ­
so wie heute - hing ihm der Big Mac zum Hals heraus. Er hatte Lust auf ein richtiges Essen.
3
Einen Kaugummi im Mund stapfte er mit seinen Cowboy-Stiefeln die Treppe zum Restaurant
hinauf. Die Reißverschlüsse an seiner Lederjacke klimperten bei jedem Schritt. Im Restaurant
trafen sich Arbeiter aus der nahen Möbelfabrik, Schüler und Hausfrauen mit Einkaufstaschen
und kleinen Kindern, die Unmengen Cola tranken, Pommes frites verzehrten und fettige
Fingerabdrücke auf den Tischen hinterließen.
Viel Geld wollte Heinz nicht ausgeben; er sparte es lieber für die nächste Kassette.
„Italienische Gemüsesuppe" stand im Menü. Warum nicht? Immer noch seinen Kaugummi
mahlend, nahm Heinz ein Tablett und stellte sich an. Ein schwitzendes Fräulein schöpfte die
Suppe aus einem dampfenden Topf. Heinz nickte zufrieden. Der Teller war ganz ordentlich
voll. Eine Schnitte Brot dazu, und er würde bestimmt satt.
Er setzte sich an einen freien Tisch, nahm den Kaugummi aus dem Mund und klebte ihn unter
den Stuhl. Da merkte er, dass er den Löffel vergessen hatte. Heinz stand auf und holte sich
einen. Als er zu seinem Tisch zurückstapfte, traute er seinen Augen nicht: Ein Schwarzer saß
an seinem Platz und aß seelenruhig seine Gemüsesuppe!
Heinz stand mit seinem Löffel fassungslos da, bis ihn die Wut packte. Zum Teufel mit diesen
Asylbewerbern! Der kam irgendwo aus Ugadugu, wollte sich in der Schweiz breit machen,
und jetzt fiel ihm nichts Besseres ein, als ausgerechnet seine Gemüsesuppe zu verzehren!
Schon möglich, dass so was den afrikanischen Sitten entsprach, aber hierzulande war das eine
bodenlose Unverschämtheit! Heinz öffnete den Mund, um dem Menschen lautstark seine
Meinung zu sagen, als ihm auffiel, dass die Leute ihn komisch ansahen. Heinz wurde rot. Er
wollte nicht als Rassist gelten. Aber was nun?
Plötzlich fasste er einen Entschluss. Er räusperte sich vernehmlich, zog einen Stuhl zurück
und setzte sich dem Schwarzen gegenüber. Dieser hob den Kopf, blickte ihn kurz an und
schlürfte ungestört die Suppe weiter. Heinz presste die Zähne zusammen, dass seine
Kinnbacken schmerzten. Dann packte er energisch den Löffel, beugte sich über den Tisch und
tauchte ihn in die Suppe. Der Schwarze hob abermals den Kopf. Sekundenlang starrten sie
sich an. Heinz bemühte sich, die Augen nicht zu senken. Er führte mit leicht zitternder Hand
den Löffel zum Mund und tauchte ihn zum zweiten Mal in die Suppe. Seinen vollen Löffel in
der Hand, fuhr der Schwarze fort, ihn stumm zu betrachten. Dann senkte er die Augen auf
seinen Teller und aß weiter. Eine Weile verging. Beide teilten sich die Suppe, ohne dass ein
Wort fiel. Heinz versuchte nachzudenken. „Vielleicht hat der Mensch kein Geld, muss schon
tagelang hungern. Dann sah er die Suppe da stehen und bediente sich einfach. Schon möglich,
wer weiß? Vielleicht würde ich mit leerem Magen ähnlich reagieren? Und Deutsch kann er
anscheinend auch nicht, sonst würde er nicht sitzen wie ein Klotz. Ist doch peinlich. Ich an
seiner Stelle würde mich schämen. Ob Schwarze wohl rot werden können?"
Das leichte Klirren des Löffels, den der Afrikaner in den leeren Teller legte, ließ Heinz die
Augen heben. Der Schwarze hatte sich zurückgelehnt und sah ihn an. Heinz konnte seinen
Blick nicht deuten. In seiner Verwirrung lehnte er sich ebenfalls zurück. Schweißtropfen
perlten auf seiner Oberlippe, sein Pulli juckte, und die Lederjacke war verdammt heiß! Er
versuchte, den Schwarzen abzuschätzen. „Junger Kerl. Etwas älter als ich. Vielleicht sechzehn
oder sogar schon achtzehn. Normal angezogen: Jeans, Pulli, Windjacke. Sieht eigentlich nicht
wie ein Obdachloser aus. Immerhin, der hat meine Suppe aufgegessen und sagt nicht einmal
danke! Verdammt, ich habe noch Hunger!"
Der Schwarze stand auf, Heinz blieb der Mund offen. „Haut der tatsächlich ab? Jetzt ist aber
das Maß voll! So eine Frechheit! Der soll mir wenigstens die halbe Gemüsesuppe bezahlen!"
Er wollte aufspringen und Krach schlagen. Da sah er, wie sich der Schwarze mit einem
Tablett in der Hand wieder anstellte. Heinz fiel unsanft auf seinen Stuhl zurück und saß da
wie ein Ölgötze. „Also doch: Der Mensch hat Geld! Aber bildet der sich vielleicht ein, dass
ich seinen zweiten Gang bezahle?"
4
Heinz griff hastig nach seiner Schulmappe. „Bloß weg von hier, bevor er mich zur Kasse
bittet! Aber nein, sicherlich nicht. Oder doch?"
Heinz ließ die Mappe los und kratzte nervös an einem Pickel. Irgendwie wollte er wissen, wie
es weiterging.
Der Schwarze hatte einen Tagesteller bestellt. Jetzt stand er vor der Kasse und - wahrhaftig ­
er bezahlte! Heinz schniefte. „Verrückt!", dachte er. „Total gesponnen!"
Da kam der Schwarze zurück. Er trug das Tablett, auf dem ein großer Teller Spaghetti stand,
mit Tomatensoße, vier Fleischbällchen und zwei Gabeln. Immer noch stumm, setzte er sich
Heinz gegenüber, schob den Teller in die Mitte des Tisches, nahm eine Gabel und begann zu
essen, wobei er Heinz ausdruckslos in die Augen schaute. Heinz' Wimpern flatterten. Heiliger
Strohsack! Dieser Typ forderte ihn tatsächlich auf, die Spaghetti mit ihm zu teilen! Heinz
brach der Schweiß aus. Was nun? Sollte er essen? Nicht essen? Seine Gedanken überstürzten
sich. Wenn der Mensch doch wenigstens reden würde! „Na gut. Er aß die Hälfte meiner
Suppe, jetzt esse ich die Hälfte seiner Spaghetti, dann sind wir quitt!" Wütend und beschämt
griff Heinz nach der Gabel, rollte die Spaghetti auf und steckte sie in den Mund. Schweigen.
Beide verschlangen die Spaghetti. „Eigentlich nett von ihm, dass er mir eine Gabel brachte",
dachte Heinz. „Da komme ich noch zu einem guten Spaghettiessen, das ich mir heute nicht
geleistet hätte. Aber was soll ich jetzt sagen? Danke? Saublöde! Einen Vorwurf machen kann
ich ihm auch nicht mehr. Vielleicht hat er gar nicht gemerkt, dass er meine Suppe aß. Oder
vielleicht ist es üblich in Afrika, sich das Essen zu teilen? Schmecken gut, die Spaghetti. Das
Fleisch auch. Wenn ich nur nicht so schwitzen würde!"
Die Portion war sehr reichlich. Bald hatte Heinz keinen Hunger mehr. Dem Schwarzen ging
es ebenso. Er legte die Gabel aufs Tablett und putzte sich mit der Papierserviette den Mund
ab. Heinz räusperte sich und scharrte mit den Füßen. Der Schwarze lehnte sich zurück, schob
die Daumen in die Jeanstaschen und sah ihn an. Undurchdringlich. Heinz kratzte sich unter
dem Rollkragen, bis ihm die Haut schmerzte. „Heiliger Bimbam! Wenn ich nur wüsste, was
er denkt!" Verwirrt, schwitzend und erbost ließ er seine Blicke umherwandern. Plötzlich
spürte er ein Kribbeln im Nacken. Ein Schauer jagte ihm über die Wirbelsäule von den Ohren
bis ans Gesäß. Auf dem Nebentisch, an den sich bisher niemand gesetzt hatte, stand - einsam
auf dem Tablett - ein Teller kalter Gemüsesuppe.
Heinz erlebte den peinlichsten Augenblick seines Lebens. Am liebsten hätte er sich in ein
Mauseloch verkrochen. Es vergingen volle zehn Sekunden, bis er es endlich wagte, dem
Schwarzen ins Gesicht zu sehen. Der saß da, völlig entspannt und cooler, als Heinz es je sein
würde, und wippte leicht mit dem Schuh hin und her.
„Äh
stammelte Heinz, feuerrot im Gesicht. „Entschuldigen Sie bitte. Ich ..." Er sah die
Pupillen des Schwarzen aufblitzen, sah den Schalk in seinen Augen schimmern. Auf einmal
warf er den Kopf zurück, brach in dröhnendes Gelächter aus. Zuerst brachte Heinz nur ein
verschämtes Glucksen zustande, bis endlich der Bann gebrochen war und er aus vollem Halse
in das Gelächter des Afrikaners einstimmte. Eine Weile saßen sie da, von Lachen geschüttelt.
Dann stand der Afrikaner auf, schlug Heinz auf die Schulter.
„Ich heiße Marcel", sagte er in bestem Deutsch. „Ich esse jeden Tag hier. Sehe ich dich
morgen wieder? Um die gleiche Zeit?"
Heinz' Augen tränten, sein Zwerchfell glühte, und er schnappte nach Luft. „In Ordnung!",
keuchte er. „Aber dann spendiere ich die Spaghetti!"
(In: Federica de Cesco, Freundschaft hat viele Gesichter, Rex Verlag,
Luzern 1986)
2
2
Bewertung der Aufgaben
Im Prüfungsteil A werden
die inhaltliche Leistung mit maximal 15 BE und
- die sprachliche Leistung mit maximal 16 BE bewertet.
Im Prüfungsteil B werden
die inhaltliche Leistung mit maximal 12 BE und
die sprachliche Leistung mit maximal 19 BE bewertet.
Für beide Prüfungsteile gilt, dass sich die Bewertung an der Beschreibung der erwarteten
Schülerleistung orientiert, die vom Korrektor auf der Grundlage des erteilten Unterrichts
anzufertigen ist. Unterstützend wird für den Prüfungsteil A ein Erwartungshorizont in weiter
Form angeboten.
Die konkreten Anforderungen an die Leistung des Prüfungsteilnehmers orientieren sich an
den in den Aufgaben verwendeten Operatoren.
2.1
Prüfungsteil A: Arbeit am Text
2.1.1
Bewertung der inhaltlichen Leistung
Die inhaltliche Leistung kann mit maximal 15 BE bewertet werden. Bei der Vergabe der Bewertungseinheiten sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen: Qualität von Informationsgewinnung, -Verarbeitung bzw. -transfer
aufgabengemäß, inhaltlich richtig, vollständig, präzis, ggf. argumentativ
überzeugend, ggf. kreativ
aufgabengemäß, inhaltlich richtig, nahezu vollständig, weitestgehend genau,
ggf. argumentativ
aufgabengemäß, im Wesentlichen inhaltlich richtig und vollständig, ggf.
argumentative Ansätze
im Wesentlichen aufgabengemäß, inhaltlich teilweise lückenhaft bzw.
fehlerhaft, kaum bzw. wenig argumentativ
in Ansätzen aufgabengemäß, inhaltlich unvollständig bzw. fehlerhaft
kaum bzw. nicht aufgabengemäß, inhaltlich bruchstückhaft bzw. falsch
nicht aufgabengemäß, inhaltlich falsch
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "argumentativ", "kreativ") sind jeweils in
Abhängigkeit von der Aufgabenstellung anzuwenden.
12 BE
12-11 BE
10-9 BE
8-7 BE
6-5 BE
4-3 BE
2-1 BE
OBE
3
Qualität der Informationsdarstellung
intentionsgerechte, logische, übersichtliche sowie im Schriftbild klare und
saubere Darstellung
im Wesentlichen intentionsgerechte, logische, übersichtliche sowie im
Schriftbild weitgehend klare und saubere Darstellung
kaum noch intentionsgerechte, logische, übersichtliche Darstellung sowie
Mängel in der Klarheit und Sauberkeit des Schriftbilds
nicht intentionsgerechte, unlogische und unübersichtliche Darstellung sowie
erhebliche Mängel im Schriftbild
2.1.2
3BE
3BE
2BE
1 BE
OBE
Bewertung der sprachlichen Leistung
Für die sprachliche Leistung können maximal 16 BE vergeben werden, die sich wie folgt
aufteilen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
Ausdrucksvermögen
10 BE
6BE
Bei der Vergabe der Bewertungseinheiten sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
nahezu korrekter Sprachgebrauch
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
beeinträchtigen
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
wesentlich beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit stark
einschränken
gravierende Normverstöße, die die Verständlichkeit verhindern
10 BE
10 BE
9-8 BE
7-6 BE
5-4 BE
3-2 BE
1-0 BE
4
Ausdrucksvermögen
-
Variabilität und ggf. Kreativität des sprachlichen Ausdrucks,
oberstufengemäßer Wortschatz, Komplexität und Variabilität des Satzbaus
bzw. treffende Wortgruppen/Stichworte
Bemühen um Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, oberstufengemäßer
Wortschatz, weitestgehend klarer Satzbau bzw. überwiegend treffende
Wortgruppen/Stichworte
wenig Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, begrenzter Wortschatz,
Ungeschicklichkeiten im Satzbau bzw. in der Formulierung von
Wortgruppen/Stichworten
stark eingeschränkter sprachlicher Ausdruck, sehr begrenzter Wortschatz,
auffällige Verstöße gegen den Satzbau bzw. gravierende Unsicherheiten bei
der Formulierung von Wortgruppen/Stichworten
sprachlich-stilistisches Unvermögen, unzureichender Wortschatz, grobe
Satzbaufehler bzw. Unvermögen bei der Formulierung von
Wortgruppen/Stichworten
6 BE
6BE
5-4 BE
3-2 BE
1 BE
OBE
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "Satzbau", "Wortgruppen/Stichworte") sind jeweils
in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung anzuwenden.
2.2
Prüfungsteil B: textübergreifende Aufgabenstellung
2.2.1
Bewertung der inhaltlichen Leistung
Die inhaltliche Leistung kann mit maximal 12 BE bewertet werden.
Bei der Vergabe der BE sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen:
Themabezogenheit und inhaltliche Reichhaltigkeit
-
-
aufgabengemäße, reichhaltige, differenziert, ggf. argumentativ
überzeugende und kreative Darstellung
aufgabengemäße, ausführliche und differenzierte, ggf. argumentative
Darstellung
aufgabengemäße, in Teilen ausführliche, im Wesentlichen aussagekräftige
Darstellung, ggf. argumentative Ansätze
aufgabengemäßer Themabezug vorhanden, aber zum Teil wenig ergiebige,
knappe Darstellung
aufgabengemäßer Themabezug erkennbar, wenig aussagekräftige, knappe
Darstellung
aufgabengemäßer Themabezug nur ansatzweise erkennbar,
kaum aussagekräftige, sehr knappe Darstellung
nicht aufgabengemäße inhaltliche Darstellung
12 BE
12-11 BE
10-9 BE
8-7 BE
6-5 BE
4-3 BE
2-1 BE
OBE
5
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "argumentativ", "kreativ") sind jeweils in
Abhängigkeit von der Aufgabenstellung anzuwenden.
2.2.2 Bewertung der sprachlichen Leistung
Für die sprachliche Leistung können maximal 19 BE vergeben werden, die sich wie folgt
aufteilen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
A usdrucksvermögen
A ufbaw'Komposition
10 BE
6BE
3BE
Bei der Vergabe der Bewertungseinheiten sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
10 BE
-
10 BE
9-8 BE
nahezu korrekter Sprachgebrauch
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
beeinträchtigen
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
wesentlich beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit stark
einschränken
gravierende Normverstöße, die die Verständlichkeit verhindern
Ausdrucksvermögen
weitestgehend klarer
5-4 BE
3-2 BE
1-0 BE
6 BE
Variabilität und ggf. Kreativität des sprachlichen Ausdrucks,
oberstufengemäßer Wortschatz, Komplexität und Variabilität des Satzbaus
Bemühen um Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, oberstufengemäßer
Wortschatz,
7-6 BE
6 BE
5-4 BE
Satzbau
wenig Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, begrenzter Wortschatz,
Ungeschicklichkeiten im Satzbau
stark eingeschränkter sprachlicher Ausdruck, sehr begrenzter Wortschatz,
auffallige Verstöße gegen den Satzbau
sprachlich-stilistisches Unvermögen, unzureichender Wortschatz, grobe
Satzbaufehler
3-2 BE
1 BE
OBE
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "Satzbau") sind jeweils in Abhängigkeit von der
Aufgabenstellung anzuwenden.
6
Aufbau/Komposition
3 BE
-
3BE
-
aufgabengemäße, logisch aufgebaute, zusammenhängende,
textsortengerechte Darstellung
im Wesentlichen aufgabengemäße, logisch aufgebaute, zusammenhängende,
textsortengerechte Darstellung
kaum noch aufgabengemäße, weitestgehend zusammenhanglose, wenig
textsortengerechte Darstellung
nicht aufgabengemäß, zusammenhanglos, nicht textsortengerecht
2BE
1 BE
OBE
Darüber hinaus ist bei der Bewertung in den Prüfungsteilen A und B zu berücksichtigen:
Unangemessene wörtliche Übernahmen aus der Textvorlage führen zum Abzug von BE im
Bereich Ausdrucksvermögen. Dabei ist die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf die gesamte
Bearbeitung des jeweiligen Prüfungsteils angemessen zu berücksichtigen.
Bonus-BE:
Außergewöhnliche Ideen bei der Umsetzung der Aufgabenstellungen in den Prüfungsteilen A
und B können mit insgesamt 1-2 (Zusatz)Bewertungseinheiten honoriert werden.
2.3
Fehlerbeschreibung
Der Lehrer unterscheidet:
Grobe Fehler, die die Verständlichkeit beeinträchtigen oder stark einschränken:
Sinnentstellende lexikalische, grammatische/syntaktische, idiomatische und orthographische
Fehler, sinnentstellende Wortauslassungen
Geringfügige Fehler, die die Verständlichkeit nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigen:
Orthographische Fehler, die nicht zu lexikalischen und grammatischen Sinnentstellungen
führen; lexikalische, grammatische/syntaktische und idiomatische Fehler sowie Wortaus­
lassungen und Akzentfehler, die den kommunikativen Wert nicht oder nur unwesentlich
beeinträchtigen.
Kennzeichnung am Korrekturrand:
|
Grobe Fehler, die die Verständlichkeit beeinträchtigen
—
Geringfügige Fehler, die die Verständlichkeit nicht oder kaum beeinträchtigen
~
Ausdrucksfehler
7
grammar
word order
reference
wrong word
something missingl
spelling
article
wrong preposition
style / expression
content
g
wo
ref
w
V
sp
art
prep
exp
cont
British English/American English - Inkonsequenzen kennzeichnen, aber nicht als Fehler im Bereich Sprache werten. (BE, AE) Hinweiszeichen: better - b; see above - s.a. 2.4
Ermittlung des Gesamtergebnisses
Die Summe der Bewertungseinheiten aus den Prüfungsteilen A und B wird nach folgender
Tabelle den Noten zugeordnet (Vorschlag):
Bewertungseinheiten
Note
in Prozent
62-56
sehr gut (1)
100%-90%
55-47
89% - 75%
46-38
gut(2)
befriedigend (3)
37-28
ausreichend (4)
59% - 45%
27-19
mangelhaft (5)
44% - 30%
18- 0
ungenügend (6)
29%-
74% - 60%
0%
Sperrklausel (getrennte Anwendung für die Prüfungsteile A und B):
Kann die inhaltliche Leistung nur mit 0 BE bewertet werden, so können auch für die
sprachliche Leistung nur 0 BE vergeben werden.
Lässt der Prüfungsteilnehmer einen Aufgabenschwerpunkt bzw. Aufgabenschwerpunkte im
Prüfungsteil A ungelöst, so erfolgt auch ein Abzug im Bereich der Bewertungseinheiten für die
sprachliche Leistung. Die Höhe des Abzugs ergibt sich jeweils aus der Aufgabenstellung in
ihrer Gesamtheit und ist vom Lehrer im konkreten Einzelfall festzulegen.
9
The students write a letter in a suitable way. In the letter to the editor they refer to
the newspaper article and express their personal opinion.
PartB
1. Life without Computers
Here are some areas in which Computers are used. The students are expected to describe a
world without Computers referring to some of these aspects.
collecting Information e-mail/chat rooms writing/editing book keeping/keeping records graphic design studying presentations Computer games/music/video home Shopping Internet banking etc. 2. Inventions
individual answers
2
Teenage Years: Logging on Young, and Paying Later
5
10
15
20
25
30
Adam Hathcock has been hooked on Computers since 1989, when he first laid eyes on his
family's new Intel 286 at the age of 7. He spent hours playing Pitfall and pecking out book
reports; later on, he got his own PC and spent even more time online, rarely leaving his CD­
ROM-cluttered room, except to go to school.
For a shy kid like Adam, the Computer was a godsend. It allowed him to overcome his
awkwardness and hang out with Virtual pals, and the fact that he was the tech whiz in his
family built confidence. But the 18-year-old now recognizes that it caused some problems,
too. "It gave me a reason why I didn't have to go out," says the Auburn, Ala., native, noting
that he never had many real-world friends. He also stopped playing sports and slacked off in
school. Sometimes, he'd play Computer games like Doom for so long that he'd stop blinking,
but he'd keep going anyway, tears Streaming down his face. All along, his parents urged him
to go outside, to spend more time with family and peers, but Adams's teen rebellion was to
keep logging on.
Today's teenagers are the first generation to use Computers nearly all their lives. But
while benefits like easier access to Information and freer communication far outweigh the
disadvantages in most cases, researchers are increasingly concerned about some potentially
harmful effects on teens.
Lone rangers. A controversial 1998 study at Carnegie Mellon University found that
teenage Computer users showed signs of increased loneliness and isolation. While adolescents
are seemingly always talking with peers online, these can be weak social ties, says Harvey
Waxman, principal investigator of the Project on the Internet and Human Behavior at Harvard
Medical School. "Young people can come to feel very lonesome if all their connections are on
the Net," he says. Often, those who are struggling with other problems log on as a means of
escape. Take Andrea Kelton, 16, who suffers from social anxiety disorder. She turns to the
comforts of all-night Web surfing, searching for guitar tabs and working on her personal sites
until dawn.[...]
Still, while Adam Hathcock admits that Computers have had some adverse effects on
his life, he's not about to give them up. "They are going to provide a Job and lots of money if I
do it right," he says. However, the Auburn University freshman is making a concerted effort to
be more social these days. He has joined the school's Computer gaming club, for Starters, and
now meets dozens of other guys in a campus lab twice a week to play games like Quake 3 and
Starsiege: Tribes together. [...]
(From: Carolyn Kleiner, Logging on Young, and Paying Later, U.S. News
& World Report, September 25, 2000)
Annotations
3 Pitfall
7
9
19
25
28
30
32
Virtual
Ala.
the first revolutionary Computer game
not real, in chat rooms, opposite: real short for the State of Alabama controversial
anxiety
dt. umstritten, heftig diskutiert adverse
unfavorable, unpleasant
freshman
a university Student in his/her 3 year
more Computer games
Quake 3/Starsiege: Tribes
Assignments
fear, nervousness
rd
3
Part A
After you have read the newspaper article "Logging on Young, and Paying Later", you decide
to mite a letter to the editor. As a preparation you do the following assignments.
1. Describe the impact the Computer has on Adam's life.
2. The text deals with the role Computers play in teenagers' lives. Present the given facts in a
mind map, in which you - as a second Step - include your own ideas.
3. Write a letter to the editor. Give your personal opinion concerning the advantages and
disadvantages of Computers as they are mentioned in the text. Focus on one or two aspects.
PartB
Choose one of the following assignments. Write a minimum of 300 words.
1. Describe what life in general would be like without Computers.
or
2. Explain in which way inventions have made our life easier.
Give a few examples to illustrate your point.
2
2
Bewertung der Aufgaben
Im Prüfungsteil A werden
- die inhaltliche Leistung mit maximal 15 BE und
- die sprachliche Leistung mit maximal 16 BE bewertet.
Im Prüfungsteil B werden
die inhaltliche Leistung mit maximal 12 BE und
- die sprachliche Leistung mit maximal 19 BE bewertet.
Für beide Prüfungsteile gilt, dass sich die Bewertung an der Beschreibung der erwarteten
Schülerleistung orientiert, die vom Korrektor auf der Grundlage des erteilten Unterrichts
anzufertigen ist. Unterstützend wird für den Prüfungsteil A ein Erwartungshorizont in weiter
Form angeboten.
Die konkreten Anforderungen an die Leistung des Prüfungsteilnehmers orientieren sich an
den in den Aufgaben verwendeten Operatoren.
2.1
Prüfungsteil A: Arbeit am Text
2.1.1
Bewertung der inhaltlichen Leistung
Die inhaltliche Leistung kann mit maximal 15 BE bewertet werden. Bei der Vergabe der Bewertungseinheiten sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen: Qualität von Informationsgewinnung, -Verarbeitung bzw. -transfer
aufgabengemäß, inhaltlich richtig, vollständig, präzis, ggf. argumentativ
überzeugend, ggf. kreativ
aufgabengemäß, inhaltlich richtig, nahezu vollständig, weitestgehend genau,
ggf. argumentativ
aufgabengemäß, im Wesentlichen inhaltlich richtig und vollständig, ggf.
argumentative Ansätze
im Wesentlichen aufgabengemäß, inhaltlich teilweise lückenhaft bzw.
fehlerhaft, kaum bzw. wenig argumentativ
in Ansätzen aufgabengemäß, inhaltlich unvollständig bzw. fehlerhaft
kaum bzw. nicht aufgabengemäß, inhaltlich bruchstückhaft bzw. falsch
nicht aufgabengemäß, inhaltlich falsch
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "argumentativ", "kreativ") sind jeweils in
Abhängigkeit von der Aufgabenstellung anzuwenden.
12 BE
12-11 BE
10-9 BE
8-7 BE
6-5 BE
4-3 BE
2-1 BE
OBE
3
Qualität der Informationsdarstellung
intentionsgerechte, logische, übersichtliche sowie im Schriftbild klare und
saubere Darstellung
im Wesentlichen intentionsgerechte, logische, übersichtliche sowie im
Schriftbild weitgehend klare und saubere Darstellung
kaum noch intentionsgerechte, logische, übersichtliche Darstellung sowie
Mängel in der Klarheit und Sauberkeit des Schriftbilds
nicht intentionsgerechte, unlogische und unübersichtliche Darstellung sowie
erhebliche Mängel im Schriftbild
2.1.2
3BE
3BE
2BE
1 BE
OBE
Bewertung der sprachlichen Leistung
Für die sprachliche Leistung können maximal 16 BE vergeben werden, die sich wie folgt
aufteilen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
A usdrucksvermögen
10 BE
6BE
Bei der Vergabe der Bewertungseinheiten sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
nahezu korrekter Sprachgebrauch
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
beeinträchtigen
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
wesentlich beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit stark
einschränken
gravierende Normverstöße, die die Verständlichkeit verhindern
10 BE
10 BE
9-8 BE
7-6 BE
5-4 BE
3-2 BE
1-0 BE
4
Ausdrucksvermögen
-
-
Variabilität und ggf. Kreativität des sprachlichen Ausdrucks,
oberstufengemäßer Wortschatz, Komplexität und Variabilität des Satzbaus
bzw. treffende Wortgruppen/Stichworte
Bemühen um Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, oberstufengemäßer
Wortschatz, weitestgehend klarer Satzbau bzw. überwiegend treffende
Wortgruppen/Stichworte
wenig Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, begrenzter Wortschatz,
Ungeschicklichkeiten im Satzbau bzw. in der Formulierung von
Wortgruppen/Stichworten
stark eingeschränkter sprachlicher Ausdruck, sehr begrenzter Wortschatz,
auffällige Verstöße gegen den Satzbau bzw. gravierende Unsicherheiten bei
der Formulierung von Wortgruppen/Stichworten
sprachlich-stilistisches Unvermögen, unzureichender Wortschatz, grobe
Satzbaufehler bzw. Unvermögen bei der Formulierung von
Wortgruppen/Stichworten
6 BE
6BE
5-4 BE
3-2 BE
1 BE
OBE
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "Satzbau", "Wortgruppen/Stichworte") sind jeweils
in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung anzuwenden.
2.2
Prüfungsteil B: textübergreifende Aufgabenstellung
2.2.1
Bewertung der inhaltlichen Leistung
Die inhaltliche Leistung kann mit maximal 12 BE bewertet werden.
Bei der Vergabe der BE sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen:
Themabezogenheit und inhaltliche Reichhaltigkeit
-
aufgabengemäße, reichhaltige, differenziert, ggf. argumentativ
überzeugende und kreative Darstellung
aufgabengemäße, ausführliche und differenzierte, ggf. argumentative
Darstellung
- aufgabengemäße, in Teilen ausführliche, im Wesentlichen aussagekräftige
Darstellung, ggf. argumentative Ansätze
- aufgabengemäßer Themabezug vorhanden, aber zum Teil wenig ergiebige,
knappe Darstellung
aufgabengemäßer Themabezug erkennbar, wenig aussagekräftige, knappe
Darstellung
aufgabengemäßer Themabezug nur ansatzweise erkennbar,
kaum aussagekräftige, sehr knappe Darstellung
nicht aufgabengemäße inhaltliche Darstellung
12 BE
12-11 BE
10-9 BE
8-7 BE
6-5 BE
4-3 BE
2-1 BE
OBE
5
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "argumentativ", "kreativ") sind jeweils in
Abhängigkeit von der Aufgabenstellung anzuwenden.
2.2.2 Bewertung der sprachlichen Leistung
Für die sprachliche Leistung können maximal 19 BE vergeben werden, die sich wie folgt
aufteilen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
A usdrucksvermögen
Aufbau/Komposition
10 BE
6BE
3BE
Bei der Vergabe der Bewertungseinheiten sind folgende Kriterien zu Grunde zu legen:
Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
nahezu korrekter Sprachgebrauch
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
beeinträchtigen
überwiegend geringfügige Normverstöße, die die Verständlichkeit nicht
wesentlich beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit beeinträchtigen
überwiegend grobe Normverstöße, die die Verständlichkeit stark
einschränken
gravierende Normverstöße, die die Verständlichkeit verhindern
Ausdrucksvermögen
-
Variabilität und ggf. Kreativität des sprachlichen Ausdrucks,
oberstufengemäßer Wortschatz, Komplexität und Variabilität des Satzbaus
Bemühen um Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, oberstufengemäßer
Wortschatz, weitestgehend klarer Satzbau
wenig Variabilität des sprachlichen Ausdrucks, begrenzter Wortschatz,
Ungeschicklichkeiten im Satzbau
stark eingeschränkter sprachlicher Ausdruck, sehr begrenzter Wortschatz,
auffällige Verstöße gegen den Satzbau
sprachlich-stilistisches Unvermögen, unzureichender Wortschatz, grobe
Satzbaufehler
10 BE
10 BE
9-8 BE
7-6 BE
5-4 BE
3-2 BE
1-0 BE
6 BE
6 BE
5-4 BE
3-2 BE
1 BE
OBE
Die Beschreibungsmerkmale (vor allem "Satzbau") sind jeweils in Abhängigkeit von der
Aufgabenstellung anzuwenden.
6
Aufbau/Komposition
aufgabengemäße, logisch aufgebaute, zusammenhängende,
textsortengerechte Darstellung
im Wesentlichen aufgabengemäße, logisch aufgebaute, zusammenhängende,
textsortengerechte Darstellung
kaum noch aufgabengemäße, weitestgehend zusammenhanglose, wenig
textsortengerechte Darstellung
nicht aufgabengemäß, zusammenhanglos, nicht textsortengerecht
3 BE
3BE
2BE
1 BE
OBE
Darüber hinaus ist bei der Bewertung in den Prüfungsteilen A und B zu berücksichtigen:
Unangemessene wörtliche Übernahmen aus der Textvorlage führen zum Abzug von BE im
Bereich Ausdrucksvermögen. Dabei ist die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf die gesamte
Bearbeitung des jeweiligen Prüfungsteils angemessen zu berücksichtigen.
Bonus-BE:
Außergewöhnliche Ideen bei der Umsetzung der Aufgabenstellungen in den Prüfungsteilen A
und B können mit insgesamt 1-2 (Zusatz)Bewertungseinheiten honoriert werden.
2.3
Fehlerbeschreibung
Der Lehrer unterscheidet:
Grobe Fehler, die die Verständlichkeit beeinträchtigen oder stark einschränken:
Sinnentstellende lexikalische, grammatische/syntaktische, idiomatische und orthographische
Fehler, sinnentstellende Wortauslassungen
Geringfügige Fehler, die die Verständlichkeit nicht oder nicht wesentlich
beeinträchtigen:
Orthographische Fehler, die nicht zu lexikalischen und grammatischen Sinnentstellungen
führen; lexikalische, grammatische/syntaktische und idiomatische Fehler sowie
Wortauslassungen und Akzentfehler, die den kommunikativen Wert nicht oder nur
unwesentlich beeinträchtigen.
Kennzeichnung am Korrekturrand:
|
Grobe Fehler, die die Verständlichkeit beeinträchtigen
—
Geringfügige Fehler, die die Verständlichkeit nicht oder kaum beeinträchtigen
~
Ausdrucksfehler
7
Grammatik/Syntax
Lexik
Idiomatik
Wortauslassung
Orthographie
Wiederholungsfehler
g
lex
id
V
orth
Falsche Interpunktion wird gekennzeichnet, jedoch nicht in die Bewertung einbezogen.
2.4
Ermittlung des Gesamtergebnisses
Die Summe der Bewertungseinheiten aus den Prüfungsteilen A und B wird nach folgender
Tabelle den Noten zugeordnet (Vorschlag):
Bewertungseinheiten
Note
in Prozent
62-56
sehr gut (1)
100%-90%
55-47
gut(2)
89% - 75%
46-38
befriedigend (3)
74% - 60%
37-28
ausreichend (4)
59% - 45%
27-19
18- 0
mangelhaft (5)
44% - 30%
ungenügend (6)
29%­ 0%
Sperrklausel (getrennte Anwendung für die Prüfungsteile A und B):
- Kann die inhaltliche Leistung nur mit 0 BE bewertet werden, so können auch für die
sprachliche Leistung nur 0 BE vergeben werden.
- Lässt der Priifungsteilnehmer einen Aufgabenschwerpunkt bzw. Aufgabenschwerpunkte im
Prüfungsteil A ungelöst, so erfolgt auch ein Abzug im Bereich der Bewertungseinheiten für
die sprachliche Leistung. Die Höhe des Abzugs ergibt sich jeweils aus der Aufgabenstellung
in ihrer Gesamtheit und ist vom Lehrer im konkreten Einzelfall festzulegen.
- Unterschreitet der Prüfungsteilnehmer den vorgesehenen Mindestumfang im Prüfungsteil
B um 10% und mehr, so sind die zu vergebenden BE für die sprachliche Leistung unter
prozentualem Abzug der nicht erbrachten Leistung festzulegen.
8
Erwartungshorizont: Quand le jazz est lä
A
1. Folgende Informationen sollten in dem Resümee enthalten sein:
festival de jazz de Montreal
en ete
pendant dix jours
Programme tres diversifie
beaucoup de spectacles sont gratuits
des spectacles et en plein air et dans les salles
beaucoup d'artistes connus
pas seulement le jazz, mais aussi d'autres musiques
le jazz d'hier et d'aujourd'hui
pas seulement le jazz mais aussi le plaisir de rencontrer des amateurs de la
musique
2. Auf dem «affiche de publicite» sollten folgende Informationen enthalten sein:
- Ort Zeit/Dauer mögliche Teilnehmer/Künstler treffender Slogan Unter den Bedingungen der Prüfungssituation kann kein künstlerisch ausgereiftes Dokument erwartet werden. Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf der sprachlich­
inhaltlichen Kreativität. (Der Prüfungsteilnehmer sollte daraufhingewiesen werden.) 3. Reponse individuelle
B
Reponses individuelles
2
Quand le jazz est lä
5
10
Imaginez une foule de 250 000 personnes rassemblees au coeur d'un centre-ville, par
une chaude soiree de juillet, participant ä un happening musical en plein air. Interessant,
direz-vous, mais avec un bon risque d'erneute et de casse. Eh bien non, pas au Festival
de jazz de Montreal. On note seulement quelques plates-bandes ecrasees le lendemain
du grand spectacle qui constitue le clou du festival. Le public est bigarre, mais bon
enfant. C'est l'une des raisons qui explique le succes de ce festival, aujourd'hui devenu
la plus importante celebration de jazz au monde.
L'an passe, plus de 1,6 millions de personnes ont assiste aux spectacles, gratuits ou
payants, qui leur ont ete servis pendant les dix jours que dure la manifestation. Cette
annee, pour sa 22 edition, les organisateurs pensent atteindre les deux millions.
Comme les amateurs viennent de loin pour la fete, il faut leur en mettre plein les yeux et
les oreilles. Heureusement, la famille du jazz est grande et eile se reinvente
constamment.
II y a trois ans par exemple, la Sensation est venue des vieux jazzmen cubains du Buena
Vista Social Club. Le chanteur du groupe, Ibrahim Ferrer, revient d'ailleurs au festival
cette annee, comme Cesaria Evora, la grande chanteuse du Cap-Vert, la pianiste et
chanteuse canadienne Diana Krall et des dizaines d'autres. En fait, le succes du festival
est du ä deux facteurs : sa programmation est remarquablement diversifiee et bon
nombre de spectacles sont gratuits. II faut certes payer - et meme longtemps ä l'avance,
car les places sont tres demandees - pour assister aux soirees qui presentent B. B. King,
Dee Dee Bridgewater et autres figures legendaires ä la Place des Arts, le grand
amphitheätre de Montreal. Mais juste ä l'exterieur, dans la rue, une demi-douzaine de
scenes presentent sans interruption des spectacles jusque tard dans la soiree. C'est alors
que les boites prennent la releve, dans une atmosphere plus intimiste qui convient tout
aussi bien au blues qu'au jazz experimental.
Meme si la programmation, eile, se plait ä elargir le concept de jazz (musique kletzmer,
samba, ...), le coeur du festival appartient aux classiques d'hier et d'aujourd'hui. On se
rappelle avec nostalgie Stephane Grappelli, Michel Petrucciani, Miles Davis et autres
maintenants disparus. Et on espere le retour de Pat Metheny, ce guitariste americain
devenu I'enfant cheri du festival. Peut-etre les organisateurs reussiront ä convaincre
Claude Nougaro, Keith Jarret ou meme Woody Allen de revenir faire un tour chez nous!
Le jazz sous les etoiles, avec ses amis ou tout simplement les milliers d'inconnus qui
partagent les memes emotions, demeure un des beaux plaisirs de l'ete montrealais.
e
15
20
25
30
(D'apres Rene Vezina, dans ecoute 7/01, page 61)
Annotations 3 en plein air
_4 1'erneute (f)
4 la casse
5 la plate-bande
5 ecrase, e
6 bigarre, e
6 bon enfant
_12 en mettre plein les yeux et
les oreilles a qn (fam.)
19 etre dü, due a qc
ä l'exterieur; dehors der Tumult la destruction das Blumenbeet detruit, e melange,e, varie,e gentil, le proposer un programme interessant ä qn
etre le resultat de qc
3
25 prendre la releve
25 convenir
27 elargir (verbe)
27 la musique kletzmer
übernehmen
geeignet sein
large (adjectif)
musique melancolique des juifs
d'Europe centrale
l'enfant prefere
3\_ l'enfant (m) cheri
A
Commentaire de texte
1 Resumez le texte.
e
2. Vous faites partie du comite d'Organisation du 22 Festival de jazz de Montreal.
Creez une affiche de publicite soit pour le festival dans son ensemble soit pour
une soiree particuliere.
3 Dans la rue, un journaliste vous demande votre avis ä propos du festival.
Donnez votre point de vue et justifiez votre reponse en ecrivant au moins 50
mots.
B
Commentaire personnel (300 - 350 mots)
1 Redigez une lettre dans laquelle vous parlez des possibilites de loisirs dans
votre ville et comment vous en profitez.
ou
2 Redigez un article pour le site internet de votre ecole dans lequel vous parlez
d'une manifestation culturelle ou sportive de votre etablissement.
2
Aufgabe 1
a)
Geben Sie die Funktionsgleichung der Geraden g an, die durch den Koordinatenur­
sprung verläuft und den Anstieg 1 hat!
Zeichnen Sie den Graphen von g in ein Koordinatensystem
(x-Achse: -1 < x < 6; y-Achse: - 6 < y < 6; 1 Längeneinheit: 1 cm)!
b)
Der Graph der Funktion f ist eine nach oben geöffnete Normalparabel mit dem Scheitel­
punkt S(3|l).
Bestimmen Sie eine Funktionsgleichung von f!
Zeichnen Sie die Parabel in das bei a) verwendete Koordinatensystem!
c)
Die Schnittpunkte der Graphen von f und g sind die Punkte P und Q.
Berechnen Sie deren Koordinaten!
d)
Die Graphen von f und g werden an der x-Achse gespiegelt und ergeben die Graphen
vonf und g'.
Zeichnen Sie die Graphen von f' und g' in das Koordinatensystem von a)!
Geben Sie deren Funktionsgleichungen an!
e)
Die Schnittpunkte der Graphen von f und g' seien P' und Q'. Die Punkte P', Q',
Q(515) und P(212) bilden ein Viereck.
Berechnen Sie dessen Flächeninhalt!
f)
Das Viereck P'Q'QP rotiere um die x-Achse.
Berechnen Sie das Volumen des entstehenden Rotationskörpers!
g)
Bestimmen Sie a so, dass der Punkt R(21 —15) auf dem Graphen der Funktion
4
2
h(x) = x - 1 0 x + a liegt! Ermitteln Sie die Nullstellen dieser Funktion! 3
Aufgabe 2
2
Eine Gemeinde kauft Land für ein neues Bebauungsgebiet zum Preis von 12,50 / m . Die Fläche hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks mit folgenden Abmessungen: ÄB = 380,0 m; BC = 330,0 m; ÄD = 445,0 m; ZABC = 100,0°; ZDAB = 116,0°. A
B
a)
Konstruieren Sie das Viereck in einem geeigneten Maßstab und geben Sie diesen an!
b)
Berechnen Sie die Länge der Diagonale AC sowie die Größe des Winkels ZCAB!
c)
Berechnen Sie den Inhalt der Gesamtfläche des Vierecks!
(Kontrollergebnis: ca. 180897 m )
2
d)
Zu welchem Preis erwirbt die Gemeinde die Fläche?
e)
Für Planungs- und Erschließungsarbeiten investiert die Gemeinde 4,76 Millionen €.
17,5% der Fläche sind für Wege, Straßen und einen Kinderspielplatz vorgesehen.
Welchen Quadratmeterpreis muss die Gemeinde mindestens festsetzen, damit beim
Verkauf der Baugrundstücke kein finanzieller Verlust für sie entsteht?
4
Aufgabe 3
a)
Der Innenraum eines Stadions
besteht aus einem Rechteck mit zwei
angesetzten Halbkreisen. Die Recht­
eckseiten a und die halbkreisförmi­
gen Bogenstücke b sind je 100 m
lang.
Berechnen Sie den Flächeninhalt des
Innenraumes!
b)
Begründen Sie, dass in einem spitzwinkligen Dreieck A ABC für das Verhältnis zweier
3. h
et h
c h
Seiten und der dazugehörigen Höhen stets gilt: — = — bzw. — = — bzw. — = —!
b h
c h
b h
(Der Nachweis einer Beziehung ist ausreichend.)
a
a
c
c)
Der Großvater sagt zu seinem Enkel:
„Vor 12 Jahren war ich viermal so alt wie du heute bist. In 12 Jahren werde ich dreimal
so alt sein wie du."
Wie alt sind beide heute?
d)
Lösen Sie die folgende Gleichung!
e)
Bestimmen Sie die Definitionsmenge des gegebenen Terms!
f)
Ein Guthaben von 5.000 € wird für 10 Jahre zum Jahreszinssatz von 5% fest angelegt.
Wie hoch ist das Endguthaben, wenn die Zinsen jährlich dem Guthaben zugeführt wer­
den?
g)
Ermitteln Sie, wie viele dreistellige Zahlen aus drei verschiedenen Ziffern bestehen!
3
= 243