Rock+Pop Memorabilia
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I NH A LT Ausgabe 136 · Juni/Juli 2015 10 Beatles Auf der Jagd nach Ringos Ringfinger – 50 Jahre HELP! 12 Bob Seger Detroit-Detonator 14 Andy Fraser † Free – Spuren für die Ewigkeit 15 Jackson Browne S. 16 Öko, Album, Tour & Lindley Beatles, S. 10 16 Mungo Jerry / Ray Dorset Bad Company, S. 22 45 Jahre "In The Summertime" 22 Bad Company Simon Kirke, Kutscher fürs Rote Kreuz Mein ersts Mal 23 Yes ( letzte Folge, 5) Purer Live-Rausch 24 Nick Lowe 70s-Tarnmeister Lords, S. 68 25 Parzivals Eye Plattenstart, S. 82 Rattles, S. 94 Chris Postl, Freiklopfer 26 Grobschnitt RUBRIKEN Das Volle-Molle-Testament 4 30 60 62 64 28 James Taylor " Ich bin ein Durchreisender." 29 Hans Theessink & Terry Evans Kirchenmusik 68 Lords " Rock'n'Roll statt Rollator!" Aktuell – Neues aus der Szene CD/Vinyl-Vorstellungen DVD/Blu-ray-Vorstellungen Buch-Vorstellungen GoodTimes-Shop 66 67 73 90 96 98 Kleinanzeigen Abo-Bestellschein Charts Konzertkalender Leserbriefe Impressum 70 Kolumne Christian Simon Hartmuts 40 Bühnenjahre 71 GoodTimes-Tipp Editorial Gretchen Peters Zunächst schien es eine Schnapsidee: Ende 2014 kam bei einer Unterhaltung mit „Mungo Jerry" Ray Dorset das Gespräch – wohl unvermeidlich – auf "In The Summertime". Der Komponist und Sänger des unkaputtbaren Dauerbrenners erinnerte daran, dass der Hit 2015 unglaubliche 45 Jahre alt würde. Kein rundes Jubiläum, aber doch ein bemerkenswertes. Und irgendwann war die Idee dazu geboren, was Sie in Händen halten: Ray Dorset stellte sein mächtiges Archiv auf den Kopf und fügte (für die nunmehr dritte GoodTimesCD) eine ganz besondere Compilation zusammen: Sie macht die stilistische Breite seines Schaffens hörbar und präsentiert auch ein paar rare Kostbarkeiten. Und er hat von "In The Summertime" eine exklusive GoodTimes-Neuversion gefertigt – natürlich ebenfalls auf der CD enthalten und, ja, durchaus eine Ehre für unser Magazin. Viele Musikerkollegen folgten unserer Bitte um ein Statement zu diesem SommerEvergreen. Manche wollten lieber nichts sagen, weil sie mit dem Song einfach nichts anfangen könnten. Klar haben wir dies respektiert, denn Musik ist schließlich massiv Geschmacksache – und die ist bekanntlich nicht verhandelbar. Eine interessante Entwicklung betrifft ein Thema, dem wir uns schon mehrfach gewidmet haben: das Comeback des Vinyl. Es ist das einzige Tonträgerformat, das im letzten Vierteljahrhundert bei den Verkaufszahlen permanent zugelegt hat; und auch der Vinylanteil bei unseren Reviews ist kontinuierlich gestiegen. Für die meisten Künstler erfüllt sich ein Traum, wenn ihre neue Arbeit auf CD, als Download und eben auch auf „schwarzem Gold" erhältlich ist. Seit Jahren veröffentlichen nicht mehr nur kleine Speziallabels, sondern auch große Plattenfirmen Katalogprodukte neu als LPs. Darunter sind auch immer mehr opulente Vinylboxen bekannter Acts – jüngst z.B. John Lennon, Johnny Cash, The Who, Lynyrd Skynyrd, Grace Jones. Es ist schon fast eine kleine Flut, und der Fan kommt mit dem Erwerb kaum nach: weil der Geldbeutel bremst ... 72 Graham Parker Reunion, Schnarren, Augenzwinkern 72 Bellamy Brothers Heimkehr: 40 Jahre, 40 Tracks 73 (Randy) Bachman Schwerer Stoff mit Ann & Anna 74 Boz Scaggs Entspannung mit Bonnie & Lucinda 74 Streetmark Orgeln in Puderbach 75 GoodTimes-Newcomer Jesper Munk – Eaves 76 Live Rock Meets Classic – Jethro Tull's Ian Anderson Rother Bluestage – Frontiers Rock Festival – Lynyrd Skynyrd 80 Die Prinzen Singen, singen, singen 81 Phil Manzanera Instrumental -Tagebuch 81 Ian Anderson / Jethro Tull Top 10 für den Einzelkämpfer 82 Serie: Mein erstes Mal (Teil 5) Plattenstart: Fotos – Infos – Fakten 86 Big Daddy Wilson Blues-Porträt No.48 87 Whitesnake Neues Purple-Leben 88 Es war einmal ... Ein Blick zurück auf Denkwürdiges Neu 94 Rattles " Vol.3 ... so lange der Arzt es erlaubt!" 95 Suzi Quatro Kreuzverhör 97 Siggi Schwarz Fabian Leibfried -Herausgeber/Chefredakteur- Klassiker, neu eingekleidet 98 ... zuguterletzt Philipp Fankhauser – Beth Hart – Normahl GoodTimes 3/2015 ■ Music from the 60s to the 80s ■ Seite 3 Nr. 12 Ne ws A k t u e ll News A kt uell Der britische Bassist Bob Daisley arbeitet derzeit an einem Tribute-Album für Gary Moore. Es werde in Richtung Blues gehen, sagte der Wahl-Australier, der in den 80er Jahren (und auch 2004 noch einmal) mit Moore gespielt hatte, ansonsten sein Instrument für Chicken Shack, Rainbow, Black Sabbath, Ozzy Osbourne, Uriah Heep, die Hoochie Coochie Men bearbeitete. „Es werden einige interessante Gäste zu hören sein", versprach der 65-Jährige im Gespräch mit GoodTimes+++ dio-Album, dem Nachfolger des 1985er Werkes BEI MONDSCHEIN. „Die Aufnahmen sind schon fertig, bis auf den Endfeinschliff", sagte Michels GoodTimes+++ nachdem er auf dessen 2011er CD ROOTS gastiert hatte. Bis zum Jahresende will Landreth sowohl mit seinem eigenen Trio als auch im Duo mit Slidekollegin Cindy Cashdollar durch alle Welt touren+++ im November/Dezember ihre alljährliche Deutschland-Tour folgt. Bis dahin kann man sich schon einmal mit der 4-CD-Box LIVE AT THE BBC in Stimmung bringen, mit der Repertoire Records die BBC-Gastspiele der britischen Veteranen dokumentiert. Außerdem hat das Hamburger Label eine Neuauflage von SAVAGE EYE (1975) mit sechs Bonus-Tracks, SILK TORPEDO (1974, 7 BT)), BALBOA ISLAND (2007, 3 BT) sowie SINGLES As & Bs (5 CDs!) von Phil May, Dick Taylor & Co, angekündigt. Und mit THE SWEET PRETTY THINGS (ARE IN BED NOW, OF COURSE) wird es ein neues Studiowerk der Pretty Things geben!+++ Sänger Udo Dirkschneider wird mit seiner Band U.D.O. gemeinsam mit dem Musikkorps der Bundeswehr beim diesjährigen Wacken-Festival auftreten und dabei seinen Teutonen Metal orchestriert anstimmen. Sogar Bundesverteidigungministerin Ursula von der Leyen wird möglicherweise bei der Metal-Großveranstaltung vorbeischauen, wenn sie nicht von Untersuchungsausschüssen und dem Sturmgewehr G36 auf Trab gehalten werden sollte, um einen Spendenscheck in Empfang zu nehmen, mit dem U.D.O. die Kinder von im Ausland gefallenen Bundeswehrsoldaten unterstützen wollen. Mit dabei sein wird ein neuer Schlagzeuger, nachdem sich Francesco Jovino Ende letzten Jahres verabschiedet hat: Den Job hat Sven Dirkschneider übernommen, der Sohn des Bandleaders, der bislang als Drumroadie bei U.D.O. und Saxon gearbeitet hat+++ Wolfgang Michels, als Solokünstler und einstiges Mitglied von Percewood’s Onagram eines der Urgesteine der deutschen Rockszene, arbeitet an einem neuen StuUnsere Gewinner aus Heft 1/2015 1/2015 CD 3 Dayz Whiskey Thomas Fuchs, Olching Willy Ende, Ramsbach-Baumbach Udo Pfeifer, Ronsdorf 1/2015 Set James Brown Alois Schötz, Aldersbach Babsy Kimmerle, Heilbronn Unsere Gewinner aus Heft 2/2015 Mega-Record Mandy Huckauf, Berlin Volker Engel, Lüdenscheid Leonhard Bayer, Offenbach Karlheinz Mönch, Pforzheim Norbert Wiedenmann, Affing Zunächst als Schlagzeuger, zuletzt aber als singender Gitarrist hat sich Steff Porzel als Mitglied der Spencer Davis Group profiliert. Jetzt hat er sein Solo-Album STEFF’S STIFF STUFF fertig, das er im „Wohnzimmervertrieb" herausbringt, wie er GoodTimes wissen ließ. Als Gäste waren Frank Diez (g) und Colin Hodgkinson (b), das Electric Blues Duo, (getrennt) zeitweise im Studio dabei+++ Eine rein instrumental gestaltete DoppelCD mit dem Titel VORTEX bringt der Gitarre spielende Journey-Anführer Neal Schon (Ex-Santana, Bad English, Hardline) am 23.6. heraus. Als Gast mit von der Partie war Keyboarder Jan Hammer, mit dem Schon bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet hatte+++ Im März/April war Keyboarder Anthony Farrell mit JJ Grey & Mofro in Deutschland unterwegs (die demnächst hier schon wieder live zu erleben sein werden). Daneben betreibt er mit dem Gitarristen Anthony Trube das Duo Greyhounds, das in den USA bereits mehrere Alben herausgebracht hat, zuletzt ACCUMULATOR. „Und wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, auch hier in Deutschland aktiv zu werden, hätte ich nichts dagegen", sagte Farrell+++ Die Hamburger Ausnahmesängerin Caro Josée hat nach längerer gesundheitsbedingter Pause eine neue Platte fertig, die im Sommer erscheinen wird+++ Nach längerer Inaktivität – bedingt durch den Abschied von Sängerin Jenny Boneja – sind die süddeutschen Ballroomshakers wieder aktiv und haben sich mit der aus Detroit stammenden Sängerin Roberta Collins eine neue Vokalistin geangelt. Mit der wollen sie im Sommer/ Herbst ein neues Album in Angriff nehmen, werden sich laut Schlagzeuger Jochen Schmidt aber erst einmal auf Live-Auftritte konzentrieren+++ Jim Cregan, langjähriger Gitarrist und Co-Autor von Rod Stewart, außerdem bei/ für Family, Blossom Toes, Cat Stevens, Julie Driscoll, Stud, Mike Batt und viele mehr aktiv, hat mit seiner eigenen Band Cregan & Co. für LIVE IN THE STUDIO diverse Songs neu eingespielt, an deren Entstehung er beteiligt war. Allerdings musste er wegen einer Krebserkrankung eine geplante UKTour kurzfristig absagen, will im Sommer aber wieder loslegen. Außerdem kündigte er im GoodTimes-Gespräch an, dass Cockney Rebel erstmals seit 1976 in der Besetzung Steve Harley, Cregan, Stuart Elliott und Duncan Mackay anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von BEST YEARS OF OUR LIVES wieder auftreten und im UK touren werden+++ Hitfabrikant Russ Ballard (Ex-Argent), der Rainbow, Kiss, Hot Chocolate und Frida ebenso bediente wie Hello, Roger Daltrey, America, Three Dog Night, Santana oder Elkie Brooks, hat mit IT'S GOOD TO BE HERE eine neue Scheibe in der Pipeline. Die werde vorerst nur online erhältlich sein, berichtete Ballard im GoodTimes-Gespräch. Außerdem wolle er demnächst wieder live spielen, „im UK, aber auch in Deutschland"+++ John Verity, einst Gitarrist bei Argent und seit langem mit eigener Band aktiv, hat LIVE AT BOSKY herausgebracht, eingespielt mit seinem langjährigen Weggefährten Bob Hernit sowie Bob Skeat und Gastvokalistin Bianca Kanine. Erhältlich in Online-Shops und auf www.johnverity.com+++ Sonny Landreth, König der Slidegitarre, hat sich mit seinem neuen Album BOUND BY THE BLUES (VÖ: 8.6.) wieder dem Stil zugewandt, mit dem er einst begonnen hatte. Darauf zollt er auch seinem Freund Johnny Winter mit "Firebird Blues" Tribut, Goldene Schallplatten, Signaturen etc. von Abba bis Zappa. Das weltweit größte Angebot an Raritä ten aus dem Bereich Rock + Pop Memorabilia. Anfragen bitte telefonisch. ■ GoodTimes 3/2015 Gute und weniger erfreuliche Nachrichten gibt es von Ausnahmesänger David Hanselmann: IT'S ME heißt seine neue CD, die er auf seiner Homepage ankündigte. Gleichzeitig wurde bekannt, dass er an Rachenkrebs erkrankt ist, mehr als 20 Kilo abgenommen hat. 32 Bestrahlungen hat er hinter sich – und festgestellt, dass es auch im Musikgeschäft Freunde gibt. Und einige von denen wie Peter Freudenthaler (Fools Garden), Paul Vincent, Andreas Kümmert, Hartmut Engler, Cherry Gehring und weitere werden sich am 1. Juni in Ludwigsburg (Louis-Bührer-Saal) beim Benefizevent „Concert For David Hanselmann" auf die Bühne begeben+++ Dennis McNally, langjähriger wie umtriebiger Pressesprecher von Grateful Dead, hat nach Biografien über Jack Kerouac und seine früheren Arbeitgeber, jetzt mit „On The Highway 61" ein (höchst subjektives) Buch über 150 Jahre amerikanischer Musik verfasst+++ Wall Of Fame • P.O. Box 1950 • 48580 Gronau Tel.: 0171/7412584 • eMail: [email protected] Internet: www.wall-of-fame.de 4 Parallel zur neuen CD AWAKENING von Lucifer's Friend bringt Repertoire Records LIVE AT ROCKPALAST im Jahr 1978 (CD+DVD) sowie BANQUET (1974) und MIND EXPLODING (1976) heraus. LIVE AT ROCKPALAST heißt es sowohl für den australischen Shouter und Cold-ChiselFrontmann Jimmy Barnes (2-CD/DVD) wie auch für den Ex-King-Crimson-Mann Adrian Belew (CD/DVD)+++ Spencer Davis, der nach mehrjähriger krankheitsbedingter Inaktivität wieder auf die Bühne zurückgekehrt ist, musste in London ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das hat der 75-Jährige zwar inzwischen wieder verlassen, doch er wurde für die kommenden drei Monate fluguntauglich erklärt und muss aus diesem Grund alle für diesen Zeitraum geplanten Konzerte, auch in Deutschland, absagen+++ Rock + Pop Memorabilia Seite Aerosmith-Sänger Steven Tyler hat einen Solovertrag bei dem Country-Label Dot Records unterschrieben. Mit dem ins Auge gefassten Album plane er eine Hommage an seine Countrywurzeln, sagte Tyler+++ Zu zwei Shows kommen die Pretty Things im Juni nach Deutschland, dann am 1.8. zum Burg Herzberg Festival, ehe ■ Music from the 60s to the 80s Zwei Tage nach Redaktionsschluss des Review-Teils dieser Ausgabe kamen einige interessante Veröffentlichungen des englischen Wienerworld-Labels mit der Post, Ne ws Ak t u e ll News deren Besprechung im nächsten Heft schon mal angekündigt sei: Von den US-NewWave-Rockern Devo gibt's HARDCORE – LIVE! sowohl als DVD als auch CD. Als CD/DVD-Einheit kommt LIVE von Level 42. Die CD dokumentiert die „30th Anniversary World Tour" von 2010, die DVD enthält die komplette Show im Londoner Town & Country Club im März 1992. Zuguterletzt heißt es bei Eddie & The Hot Rods STAGE & STUDIO. Auf der DVD ist das „30th Anniversary Concert" im Astoria London (20.8.2005) nachzuerleben, die CD bietet je zehn Studio- und Livetracks+++ Dire-Straits-Bassist & Co. ein blitzsauberes Set ab (eine Videodokumentation ist auf www.goodtimes-magazin.de zu sehen)+++ Das alte deutsche Volkslied "Die Gedanken sind frei" hat der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker für sein neues Album OHNE WARUM (VÖ: 19.6.) neu aufgenommen. "Revolution" oder "Ich habe einen Traum (von einer grenzenlosen Welt)", "Die Mordnacht von Kundus" heißen neue eigene Lieder des 67-Jährigen, der demonstriert, dass er immer noch inhaltlichen wie musikalischen Biss hat. Und seinen Klassiker "Willy" gibt's als Zugabe in Gestalt von "Willy 2015"+++ Im Juli tourt der „Devil Of Slide" alias George Thorogood wieder mal durch deutsche Lande. Rechtzeitig dazu bringen er und seine Delaware Destroyers das vor 38 Jahren veröffentlichte, selbst betitelte Debüt neu heraus. Paul Kolderie (Radiohead, Warren Zevon, Pixies) hat die Songs neu abgemischt, mit dem Elmore-JamesCover "Goodbye, Baby" gibt's außerdem einen unveröffentlichten Bonus-Track+++ SOULSCAPE SCREENSHOTS ist das dritte Album von Siyou’n’Hell betitelt, das am 5.6. erscheint. Siyou’n’Hell, das sind Sängerin Siyou Isabelle Ngoubandjum, die auch als Gospelqueen gefeiert wird, und Bassist Hellmut Hattler (Kraan, Tab Two)+++ DANCE ME THIS lautet der Titel des letzten Albums, das Frank Zappa kurz vor seinem Tod fertiggestellt hatte und das nun 23 Jahre nach seinem Ableben im Juni herauskommen wird. „Es handelt sich um mit dem Synclavier erzeugte Musik, bei der sich vor allem Ballettensembles bedienen sollten", hatte Zappa einst selbst erklärt+++ Das nennt man wahre Professionalität: Als der Van mit Instrumenten, Backline und Mixer beim Verlassen der einstigen Bundeshauptstadt Bonn seinen Geist aufgab, war es für den mit der Band separat reisenden John Illsley keine Frage: Der Gig am Abend in Nürnberg würde durchgezogen werden. Bis Illsley und seine Mitstreiter am Nachmittag in der Noris ankamen, waren Ersatzinstrumente und -gerätschaften samt Mann für das Mischpult aufgetrieben. Gut, der Soundcheck dauerte mehr als doppelt so lang wie sonst, exakt bis zum Publikumseinlass. Dennoch lieferten der frühere Mit seinem dritten Solo-Album SOG GSCHEID profiliert sich der Münchner Charakterkopf und Musikpoet Schorsch Hampel als einer der eigenständigsten Protagonisten der deutschen Bluesszene. Sein Markenzeichen: hintergründige Texte. Der 62-Jährige war zehn Jahre lang mit Schorsch & De Bagage unterwegs gewesen, ehe er sich 2012 selbstständig machte, und hatte zuvor bereits Erfahrungen in Bands wie Gantenbein, Dr. Will's Medicine Men und Stoney Creek gesammelt+++ „PopStop – das Musikradio" – immer freitags zum Erscheinen unseres Heftes gibt es eine GoodTimesSondersendung (19 bis 20 Uhr), in der die neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung wird dann mehrfach wiederholt). „PopStop" wie sendet Musiktitel mit Format – ohne formatierte Musikzusammenstellung+++ 15-jähriges Jubiläum feiert das auf hochwertige Reissues spezialisierte Label Sireena Records in diesem Jahr (siehe Firmenporträt GT 3/2010) – bevor es ans Feiern geht, warten die Labelbosse Tom Redecker und Bernd Paulat auch in den nächsten Wochen mit interessanten CD/Vinyl Veröffentlichungen auf: Nach DRY gibt es von Streetmark SKY RACER – und EILEEN (1977) ist bereits in der Pipeline. Weitere Neuheiten: BOAT OF THOUGHTS von Octopus (1976), FREEDOM AT LAST von Freedom und Nektars RECYCLED (1976) auf Vinyl. Auf CD bald erhältlich sein wird ABSOLUTELY LIVE der Pee Wee Bluesgang (1983 in Hamburg und Iserlohn)+++ Sun Temple Circus nennt sich das neue Bandprojekt von Tom „The Perc" Redecker, das sich im Juni mit der selbst betitelten LP vorstellt. Mitgeschnitten wurde die livehaftige Ethno-Krautrock-Supersession mit Marlon Klein (Dissidenten), Harry Payuta (Payuta & Friends, Electric Family, Mojo Club), Jochen Schoberth (Goethes Erben), Redecker und Gästen im Mai 2014 im Lagerhaus Bremen+++ GoodTimes 3/2015 ■ A kt uell Es ist so etwas wie eine endlose Geschichte, die die Faces mit ihrer geplanten, erhofften, geträumten Reunion liefern. Diesmal hat Drummer Kenney Jones die Gerüchteküche befeuert. Er sei zuversichtlich, dass es in diesem Jahr noch klappe, und zwar mit Rod Stewart als altem wie neuem Sänger. Er verriet, dass die Gruppe – sprich er, Rod The Mod und Ronnie Wood – bereits mindestens eine gemeinsame Probe durchgezogen hat+++ 20 Jahre nach der Erstauflage geht das „9. Winterbach Zeltspektakel" vom 21. bis 28.7. über die Bühne – und das mit einem wahrhaft illustren Programm: Nach der Auftaktshow mit Status Quo spielt Patti Smith ihr Klassikeralbum HOPRSES. Ian Anderson's Jethro Tull und Procol Harum treffen sich zur Classic Rock Night. Bereits ausverkauft ist Dieter Thomas Kuhns Gastspiel, während Fans von George Thorogood, Adel Tawil, Clueso sowie zum Abschluss Beth Hart und JJ Grey & Mofro schnell zuschlagen und sich Tickets besorgen sollten+++ Francis Rossi hat Filmmusik und den Song "Anthem Of The Black Tartan Guards” zu der satirisch-politischen Science-FictionTrilogie „The Chronicles Of Dekaydence” beigesteuert, die die Journalistin und Autorin Susie Cornfield verfasst hat. Bei dem Lied handelt es sich um eine Überarbeitung von "Diggin' Burt Bacharach” vom StatusQuo-Album HEAVY TRAFFIC+++ Das Label Esoteric Antenna unterstützt die Parkinson-Gesellschaft in Großbritannien mit der Veröffentlichung der neu eingespielten Charity-EP „Spectral Mornings 2015". Im Original handelt es sich um den gleichnamigen Instrumentaltitel von Music from the 60s to the 80s ■ Seite 5 A k t u e ll News A kt uell Ex-Genesis-Gitarrist Steve Hackett. Der war bei der Neuaufnahme ebenso dabei wie Rob Reed (Magenta), Nick Beggs (b) und Nick D'Virgilio (dr) sowie als Vokalisten David Longdon (Big Big Train), der auch den Text lieferte, und (Magend Christina Booth (Magen ta). „Ich, Christina und Steve Hackett verloren alle enge Familienangehörige durch die Parkinson-Krankheit, so dass wir beschlossen, alle Erlöse aus dem Verkauf der Parkinson-Gesellschaft in Großbritannien zu spenden", sagte Reed+++ Quer durch die Republik touren (und sind auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs): Adax Dörsam und Rainer Schindler als The Flower Power Men – zusammen mit der einstigen „Beat-Club"-Präsentatorin Uschi Nerke. Die gemeinsame Show steht unter dem Motto „50 Jahre ‚Beat-Club'"+++ sprünglichem Erscheinen noch immer als faszinierendes Herzstück von Dukes Schaffen gelten können+++ Die Gitarristen unter seinen Fans haben lange darauf gewartet, und jetzt beglückt sie Eric Bibb, der Meister des akustischen Sechs-Saitenspiels, mit „Guitar Tab – Songbook Volume I". Dafür hat er zehn seiner Lieder neu aufgenommen. Auf der CD befinden sich jeweils eine Aufnahme der Sologitarre und eine weitere mit Gitarre plus Gesang, die dazu gehörende DVD bietet jeweils zwei Versionen der Songs aus verschiedenen Blickwinkeln samt technischen Erläuterungen. Die CD-ROM beinhaltet die Tabulaturen, Noten und Texte der einzelnen Songs+++ Das einst von Pete Seeger gegründete Clearwater Festival vereint am 20./21.6. am Ufer des Hudson River im Croton Point Park von New York illustre Künstler und Umweltaktivisten: David Crosby, Los Lobos, Citizen Cope, Kate Pierson (B52’s), die Mavericks, Neko Case, Ani DiFranco, Béla Fleck & Abigail Washburn, die Blind Boys Of Alabama, Angélique Kidjo, Shelby Lynne, Bettye LaVette, die Felice Brothers, Joseph Arthur, The Klezmatics und Tom Paxton werden unter anderem live zu erleben sein+++ Ihr 50-jähriges Jubiläum werden die Moody Blues im nächsten Jahr mit einer großen Tour zelebrieren. Die Zeit bis dahin nutzt John Lodge, der am 20.7. sein 70. Wiegenfest feiert, um mit 10.000 LIGHT YEARS AGO wieder mal ein Solowerk herauszubringen. Als Gäste waren seine Moody-Kollegen Mike Pinder und Ray Thomas dabei – was im UK natürlich alle möglichen Spekulation darüber befeuerte, welches Line-Up 2016 auf der Bühne stehen wird+++ © Pressefoto BACK TO BASICS wird das erste Solo-Album des früheren Rolling-Stones-Bassisten Bill Wyman seit 33 Jahren heißen und am 22.6. erscheinen. Als „Mischung aus diversen Stilen und Genres, aufmunternd, tanzbar und bluesig-nachdenklich" kündigte Wymans neues Label Proper das Werk an. Zu hören gibt es neue Songs, fünf überarbeitete Fassungen bereits bekannter Nummern. Eingespielt hat Wyman die insgesamt 13 Tracks mit Terry Taylor, Guy Fletcher, Graham Broad und Robbie McIntosh, produziert hat Wyman mit Andy Wright (Jeff Beck, Eurythmics, Simply Red)+++ Alligator Records hat für Anfang Juni MEET ME IN BLUESLAND angekündigt, ein bislang unveröffentlichtes Album, das die Southern Blues Rocker Kentucky Headhunters gemeinsam mit der Rock'n'Roll-Legende an der Seite Chuck Berrys, Johnnie Johnson (p), im Januar 2003 eingespielt hatten. Mit "She’s Got To Have It” ist darauf übrigens die letzte Vokalaufnahme Johnsons überhaupt zu hören+++ Auch die Boogie-Altmeister Canned Heat kommen in den Genuss der „RufBehandlung": Demnächst erscheinen auch ihre SONGS FROM THE ROAD, sprich ein Konzertmitschnitt als CD/DVD-Päckchen, wie Drummer Adolfo „Fito” de la Parra im Gespräch mit GoodTimes berichtete. Weiteres Livefutter bietet dazu das englische Label Cleopatra Records mit drei unveröffentlichten Konzertdokumentationen der Woodstock-Veteranen: CANNED HEAT WITH JOHN LEE HOOKER – CARNEGIE HALL 1971, dazu STOCKHOLM 1973 und ILLINOIS BLUES 1973+++ Ein kurioser Zufall hatte die Partnerschaft zwischen Hans Georg Brunner-Schwer, Chef des Schwarzwälder Labels MPS, und George Duke 1966 eingeleitet. In San Francisco landete der Deutsche in einem Club namens Jazz Workshop, wo Les McCann spielen sollte, der an jenem Tag jedoch frei hatte. Stattdessen agierte auf der Bühne ein 20-jähriger Pianist mit seinem Quartett, von dessen Frische BrunnerSchwer mehr als begeistert war. Fünf Jahre später startete der Amerikaner für den Schwarzwälder seine Fusion-geprägten Sessions – Thema von THE ERA WILL PREVAIL-THE MPS YEARS 1973-1976, einer jetzt veröffentlichten Box mit sechs LPs, die auch Jahrzehnte nach ihrem ur- Sandy Wolfrum und Robert Wachsmann sind daran, die zweite Feelsaitig-LP FOLKPIGGINGS von 1985 zu remastern und mit Bonus-Tracks zu bestücken. In die Läden soll es Mitte/Ende 2015 kommen. Wolfrum hat derweil mit den Aufnahmen eines neuen Solo-Albums begonnen. Noch im Planungsstadium ist die zweite CD der Travelling Feelsaitig Brothers, deren Titel mit BEAT THE CAMPFIRE aber bereits feststeht. Wie der Titel andeutet, wollen die Herrschaften Klassiker aus der Beatära akustisch neu einspielen+++ Seite 6 ■ GoodTimes 3/2015 ■ Music from the 60s to the 80s Vier CDs umfasst SLY & THE FAMILY STONE – LIVE AT THE FILLMORE EAST OCTOBER 4th & 5th 1968 mit bisher unveröffentlichten Mitschnitten zweier Shows aus der Zeit, als sich die Band rund um Sly Stone anschickte,, in die Liga g der Superstars p aufzusteigen. Epic Records, wo die Band damals unter Vertrag war, ließ alle vier Shows (pro Nacht ging es zweimal auf die Bühne) mitschneiden, neiden anschließend sollte eine Auswahl der Songs auf einem Live-Album veröffentlicht werden. Dieser Release wurde allerdings auf Eis gelegt, nachdem die Single "Everyday People" die Spitze der Billboard-Charts stürmte – plötzlich war das Album STAND! in aller Munde, und als Krönung des unglaublich erfolgreichen Jahres trat die Band beim Woodstock Festival auf. Neben dem 4-CD-Set wird ein Vinyl-Doppelalbum mit den Highlights der vier Gigs erscheinen+++ NIEMALS WAR ES BESSER hat Peter Maffay seine DVD betitelt und sie zugleich unter das Motto „Freunde, es wird Zeit für Rock'n'Roll!" gestellt. Zu erleben ist ein 175-minütiger Rockmarathon, den Maffay und seine Band in der ausverkauften Münchner Olympiahalle absolvierten. Dabei stimmten sie auch einige ihrer persönlichen Lieblingslieder wie Elvis Presleys "Love Me Tender" und Steppenwolfs "Born To Be Wild" an. Neben dem Chef standen Carl Carlton (g), Bertram Engel (dr), Ken Taylor (b), Pascal Kravetz (g, p, acc), Peter Keller (g, p), Everette Harp (sax) sowie Multitalent Charlotte Klauser (Geige, Schlagzeug, Background), Leon Taylor (b-voc), Linda Teodosiu (b-voc) und Jennifer Bae (Geige) auf der Bühne. Abgerundet wird das Ganze mit einer 20-minütigen „Behind The Scenes"-Doku. Erhältlich ist das Paket als Doppel-DVD in 5.1 Sound, als Blue-ray und als streng limitiertes 84-seitiges Fotobuch (inkl. 2-DVD + Blu-ray) mit bisher unveröffentlichten Bildern+++ Für den Kinofilm „Winnetous Sohn" (mit Lorenzo Germeno, Tristan Göbel, Alice Dwyer, Christoph Letkowski, Uwe Ochsenknecht, Armin Rohde) singt der Singer/ Songwriter Alex Diehl die Titel "Was du auch tust" und "Alles und mehr". Letzterer im Abspann auch als Duett mit Christoph Letkowski+++ Zwei Dinge gehören nach Ansicht vieler Fans zusammen und sind in Würde miteinander gereift: R.E.M. und MTV. Im Zuge der Veröffentlichung der 6-DVD-Box REMTV 2014 wurde auch die große Doku über die Band aus Athens, Georgia, mit in das umfangreiche Boxset aufgenommen. Nun erscheint der informative und faszinierende Dokumentarfilm erstmals auf Bluray und als einzeln erhältliche DVD. Beide Ne ws Ak t u e ll News Varianten präsentieren die vollständige Dokumentation fünf aufeinanderfolgender R.E.M.-Live-Performances, die zuvor nur im großen 6-DVD-Box-Set erhältlich waren+++ Jazzfans dürfen sich freuen, gibt es Mitte Juli doch ein richtiges Schmankerl: MILES DAVIS AT NEWPORT 1955–1975: THE BOOTLEG SERIES VOL. 4 ist die 4-CD-Box betitelt, die acht Auftritte des legendären Trompeters in Newport, New York, Berlin und der Schweiz (Dietikon) zwischen 1955 und 1975 dokumentieren, darunter der 1955 beim Newport Jazz Festival, mit dem er den internationalen Durchbruch schaffte und nun erstmals auf einem regulären Tonträger dokumentiert ist. Dabei handelte es sich um eine eher spontan vereinbarte Jamsession mit Thelonious Monk und Gerry Mulligan, nach der Columbia Davis sofort einen Plattenvertrag anbot. Die jetzt zur Veröffentlichung anstehenden Aufnahmen mit einer Gesamtlänge von 296 Minuten wurden von Mark Wilder und Maria Triana in den New Yorker Battery Studios remastert+++ SKIN AND BONES (2006) kommen erstmals auf 180g-Vinyl. ECHOES, SILENCE, PATIENCE & GRACE (2007), WASTING LIGHT (2011) sowie GREATEST HITS (2009) waren bereits als Vinyl erhältlich, sind inzwischen aber vergriffen+++ Satte 1,2 Millionen Dollar hat das Manuskript des Dauerbrenners "American Pie" bei einer Auktion in New York erlöst. Laut dem Auktionshaus Christie's ist das der dritthöchste Preis, den jemals ein USMusikmanuskript bei einer Versteigerung erzielte. Don McLean hatte "American Pie" 1971 veröffentlicht. Später wurde das in der Originalfassung mehr als acht Minuten lange Lied unzählige Male gecovert, so im Jahr 2000 von Madonna. Garth Brooks sang das Lied 2009 bei der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama. Das Interesse an dem Manuskript habe ihn „überwältigt", erklärte McLean via Twitter. Es sei an der Zeit gewesen, das Dokument wegzugeben, hatte er im Februar dem US-„Rolling Stone" erklärt. „Ich werde dieses Jahr 70. Ich habe zwei Kinder und eine Frau, und keiner von ihnen scheint kaufmännischen Instinkt zu haben. Für sie will ich den bestmöglichen Deal machen"+++ Roger Waters' kritisches musikalisches Porträt der Unterhaltungsgesellschaft von 1992 in Gestalt des Albums AMUSED TO DEATH beschert Columbia/Legacy Ende Juli remastert (u.a. mit einer Audio-Bluray im neuen 5.1 Surround Mix) in einer Neuauflage. „Die Kritik, die ich vor über 20 Jahren mit meinem Album äußerte, hat heute leider immer noch Gültigkeit. Wahrscheinlich ist es 2015 sogar noch wichtiger, sich die Probleme zu vergegenwärtigen als damals im Jahr 1992", sagt das frühere Pink-Floyd-Mitglied über die Thematik des Albums. Remastered hat der langjährige und g Waters/Pink Floyd-Mitstreiter y Co-Produzent C JJames Guthrie. Das Artwork D aauf Cover und Gatefold wurde G 2015 von Sean 2 Evans überE arbeitet, der a schon bei der s „The und The Wall Live"-Tour Live" Tour (2010–2013) (20 dem zugehörigen Film als Creative Director tätig war. Das Album wird in folgenden Formaten erhältlich sein: Blu-ray Audio, hochauflösender digitaler Download, Doppel-LP (200g-Vinyl) und als limitierte Picture Disc (Doppel-LP, nummeriert)+++ In einer Kooperation von Sony Music und dem GoodTimes-Schwesterblatt kult! gibt es vier neue interessante Compilationboxen in wertigen Digipaks mit jeweils drei CDs, die zum Schwelgen in Erinnerungen oder Entdecken einladen: MODERN EIGHTIES: THE LONG VERSIONS enthält Lang/ Maxiversionen mit Songs von Modern Talking, Milli Vanilli, Blue System, Martika, Four Tops, Dusty Springfield, C.C. Catch, Samantha Fox und vielen mehr. Dann FORMEL EINS: THE LONG VERSIONS (mit Falco, Howard Jones, Sade, Nik Kershaw, Frankie Goes To Hollywood u.a.). Ebenfalls bedacht ist die ZDF HITPARADE: THE LONG VERSIONS mit Schlagern von Michael Holm, Dschinghis Khan, Wolfgang Petry, Marianne Rosenberg, Roger Whittacker, Stefan Waggershausen, Nena, Andrea Berg. Und zuguterletzt die beinahe A kt uell Auch bei den Spiritual Beggars ist 180g-Vinyl angesagt, wobei allerdings das Ganze auch als CD beigelegt ist: ANOTHER WAY TO SHINE (kommt in grünem Vinyl), MANTRA III (gelb), AD ASTRA (purpur) und ON FIRE (blau) – außer ANOTHER WAY … sind alle Werke der schwedischen StonerMetalband mit Bonus-Tracks sowie neuen Liner-Notes von Gründer/Gitarrist Michael Amott ausgestattet worden+++ Mit einer großen Rocksause im New Yorker Madison Square Garden hat Eric Clapton am 1. Mai seinen 70. Geburtstag gefeiert, der eigentlich auf den 30.3. gefallen war. Mit seinen Gitarristenfreunden John Mayer, Jimmy Vaughan, Doyle Bramhall und Derek Trucks spielte er beseelt auf, mit Sänger/Keyboarder Paul Carrack intonierte er das von Joe Cocker bekannte "You Are So Beautiful". Einen Song widmete Clapton seinem Freund und Mentor B.B. King: Der 89-Jährige musste just an diesem Tag in Las Vegas in ein Hospiz eingeliefert werden. Und natürlich stimmte EC seine Klassiker "I Shot The Sheriff”, ”Crossroads”, ”Layla” und "Cocaine" an – und die Reggaefassung von "Tears In Heaven" rührte viele im ausverkauften Auditorium zu Tränen+++ schon legendäre ZDF DISCO: THE LONG VERSIONS. Auch hier gibt es auf drei CDs Klassiker von Kiss, Barry White, Earth Wind & Fire, The Jacksons, Boney M., Deodato, Udo Jürgens, Donna Summer, Amanda Lear, Hall & Oates+++ Die aktuelle Besetzung der SouthernRocklegende Lynyrd Skynyrd hat sich durchgerungen, doch noch einmal ein neues Studio-Album in Angriff zu nehmen. Gitarrist Gary Rossington, letztes verbliebenes und überlebendes Mitglied der Gründungsbesetzung, sagte, das Werk werde „irgendwann 2016” herauskommen. „Das Musikbusiness hat sich so grundlegend geändert, aber sie wollen von uns, dass wir eine Platte mit neuem Material machen – also tun wir das." Bis es soweit ist, kann man sich ja von der 2-CD/DVD SWEET HOME ALABAMA unterhalten lassen. Darauf hat Eagle neben den üblichen verdächtigen Klassikern auch reichlich Raritäten der Originalbesetzung der Gruppe aus Jacksonville, Florida, versammelt, ließ die Firma verlauten. Darunter sind drei Songs, die vom Gastspiel in der Hamburger Musikhalle am 5.12.1974 stammen, außerdem einige Stücke, die Lynyrd Skynyrd am 23.6.1996 beim „Rockpalast"-Festival auf der Loreley angestimmt hatten+++ Die Vinylwiederveröffentlichungswelle geht weiter – bei Sony Music sind nun die Foo Fighters mit gleich neun LPs dran, die Band um Sänger und Gitarrist Dave Grohl (Ex-Nirvana). Darunter sind sechs Alben, die erstmals überhaupt in diesem Format erhältlich sind: das selbst betitelte Debüt von 1994, THE COLOUR AND THE SHAPE (1997), THERE IS NOTHING LEFT TO LOSE (1999), ONE BY ONE (2002) und IN YOUR HONOR (2005, Zitat Grohl: „Die am meisten abgehenden, ass-kicking Rocksongs, die wir je aufgenommen haben") sowie Gitarrist Carl Verheyen, der neben seiner Solokarriere die Butter aufs tägliche Brot als Angestellter bei Supertramp verdient, hat sein zweites rein akustisch gestaltetes Solowerk angekündigt. Es wird den Titel ALONE tragen und eigene Songs wie auch Cover-Versionen enthalten, kündigte der Sechs-Saiten-Virtuose an. Bedient hat er sich bei John Lennon, Pat Metheny und Peter Gabriel. „Ich übernehme nur dann Songs anderer Autoren, wenn ich mir sicher bin, selbst damit etwas aussagen zu können", sagte Verheyen+++ GoodTimes 3/2015 ■ Music from the 60s to the 80s ■ Seite 7 Verlosung GoodTimes verlost unter allen Teilnehmern! Stichwort: Verlosung GoodTimes 3/2015 3x Blu-ray Gewinnen Sie zum DVD-Start von COBAIN – MONTAGE OF HECK am 28. Mai 3 Blu-rays der ultimativen Dokumentation über MusikIkone und Nirvana-Frontmann Kurt Cobain! Mehr Infos unter: www.uphe.de! Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 17.07.2015! NikMa Verlag · Eberdinger Str. 37 71665 Vaihingen/Enz Fax: 0 70 42/37660-188 E-Mail: [email protected] Verstorben Lew Soloff (*20.2.1944) traktierte 1968 bis 1973 für Blood, Sweat & Tears Trompete und Flügelhorn (auch auf "Spinning Wheel" und "And When I Die”/beide #2 1969), spielte danach mit dem Manhattan Jazz Quintet, Chuck Mangione, The Lincoln Center Jazz Orchestra, Carla Bley, Gil Evans, Dizzy Gillespie, George Benson, Tito Puente und Ornette Coleman. Die Folgen eines Herzinfarkts rafften ihn am 8.3. dahin. Jimmy Greenspoon (*7.2.1948) war als Keyboarder Mitbegründer von Three Dog Night, denen Anfang der 70er Jahre drei #1-Hits gelangen. In den 80er Jahren kämpfte er mit Drogenproblemen, arbeitete auch für America, Linda Ronstadt, Beck, Bogert & Appice, Jimi Hendrix, Lowell George, Donovan, Eric Clapton, Buddy Miles, Stephen Stills, Jeff Beck, die Beach Boys, Chris Hillman, Nils Lofgren, Leon Russell, James Burton, Osibisa und Redbone. Verlor am 11.3. in Maryland den Kampf gegen einen Gehirntumor. Daevid Allen (*13.1.1938) war als Sänger und Gitarrist bei Soft Machine aktiv, hatte sein Daevid Allen Trio, gründete Material mit und war vor allem mit seiner Inkarnation von Gong zugange und erschuf einen Musikkosmos, „der von fliegenden Untertassen und grünen Kobolden bevölkert war" („Tagesspiegel"). Der eigenwillige gebürtige Australier erfand ganz eigene Sangesstile, unter anderem den Rapscat. Er lebte öffentlich mit seiner Krebserkrankung – bis zum 13.3. Mike Porcaro (*29.5.1955) war immer noch offiziell als Bassist (und Nachfolger von David Hungate 1982) Mitglied von Toto, auch wenn ihn seine ALS-Erkrankung ab 2007 daran hinderte, mit der Band zu musizieren. Er gehörte bis dahin zu den gefragtesten Studiomusikern in L.A. (Aretha Franklin, Cher, Country Joe McDonald, Dan Fogelberg, Donna Summer, Jefferson Airplane, Santana, Sparks, Boz Scaggs, Stevie Nicks, Wanda Jackson), wo er am 15.3. starb. Bruce Crump (*17.7.1957) saß am Schlagzeug, als die Southern Rocker Molly Hatchet 1975 an den Start gingen. Nach seinem Ausstieg 1991 arbeitete er mit Streetheart, Gator County und China Sky. Anfang der 2000er Jahre erkrankte er an einem Kopf-Hals-Karzinom, das am 16.3. sein Erdendasein beendete. Don Robertson (*5.12.1922) machte sich 1956 mit dem Instrumental "The Happy Whistler” (#6) unsterblich, war in der Folge als Songschmied aktiv, dem allein Elvis Presley 14 Hits verdankte, aber auch Les Paul & Mary Ford, Eddy Arnold, Tommy Edwards, Lorne Greene oder Al Martino. Das Mitglied der Songwriters Hall Of Fame (1972) starb am 16.3. später bei The Royal Society, The Stilletos, Angel & The Snake, Eddie & The Otters, Planet Leo und The Elliotts aktiv. Komplikationen nach einem Schlaganfall im Juli 2014 kosteten ihn am 29.3. das Leben. Samuel Sam" Charters (*1.8.1929) war " als eine Hälfte des Duos The New Strangers unterwegs, machte sich aber auch als Musikhistoriker, Autor („The Country Blues”, „Jazz New Orleans) und Produzent (Country Joe & The Fish, Buddy Guy, Junior Wells, James Cotton, Charlie Musselwhite) einen Namen. Er litt am Myelodysplastischen Syndrom (Stammzellenerkrankung), dem er am 18.3. in Schweden erlag. Preston Ritter (*24.4.1949) steuerte die Drums auf dem Debütalbum der Electric Prunes bei, arbeitete später als Missionar in Südkorea, verfasste mehrere Bücher über das Schlagzeugspiel sowie Theologie. Hatte zwei Nierentransplantationen hinter sich, als er sich am 30.3. für immer verabschiedete. Michael Brown (*25.4.1949 als Michael Lookofsky) wurde in den Sixties als Keyboarder mit Left Banke bekannt, deren Hits "Walk Away Renee" (#5 1966) und "Pretty Ballerina" (#15 1967) er schrieb; er griff dann für Montage (”Brother Louie"/#1 1973), The Stories und The Beckies in die Tasten. 1976 zog er sich aus der Musikszene zurück. Herzversagen stand am 19.3. in seinem Totenschein. Billy Butler (*7.6.1945) bewegte sich singend mit seiner eigenen Band Four Enchanters (später The Chanters) schon früh auf den Pop- und R&B-Spuren seines älteren Bruders Jerry, dann auch mit Infinity, schrieb Songs für Major Lance, LaVern Baker und Gene Chandler, spielte schließlich in der Band des Bruders und starb am 31.3. Anthony A.J." Pero (*14.10.1959) saß " mit Unterbrechungen seit 1982 bei Twisted Sister am Schlagzeug, desgleichen bei Adrenaline Mob. Ein Herzinfarkt kostete ihn am 20.3. das Leben. Cynthia Lennon (*10.9.1939) erste Ehefrau John Lennons (1962-1968), verfasste die Bücher „A Twist Of Lennon" und „John" über ihren Ex. Der gemeinsame Sohn Julian war an ihrer Seite, als sie am 1.4. die Augen für immer schloss. Jørgen Ingmann (*26.4.1925) stammte aus Dänemark nahm bereits 1944 mit dem Jazzer Svend Asmussen auf, experimentierte nach dem Vorbild von Les Paul mit Gitarreneffekten, schaffte es mit seiner Version von "Apache" 1961 in den USA bis auf #2, gewann mit seiner Frau Grethe und " Dansevise" den Eurovision Song Contest 1963. Er starb am 21.3. in der Nähe von Kopenhagen. Dave Ball (*30.3.1950) war für die Gitarre bei Big Berta, Procol Harum (Nachfolger von Robin Trower) und Bedlam zuständig, nahm solo und mit Long John Baldry auf, war zuletzt mit der Tribute-Band The Palers zu erleben, arbeitete als Illustrator, bis er am 1.4. einem Krebsleiden erlag. Bob Burns (*4.11.1950) saß bei der Gründung von Lynyrd Skynyrd 1964 an den Drums und ist auf den Klassikern der Band zu hören. Verließ die Band wegen einer psychischen Erkrankung. War gelegentlich als Gast mit seinen Ex-Kollegen zu erleben. Kam am 3.4. in Florida mit seinem Auto von der Straße ab und krachte gegen einen Baum, was er nicht überlebte. Jackie Trent (*6.9.1940, bürgerlich Yvonne Burgess) schrieb mit Tony Hatch zahlreiche Hits für Petula Clark, war auch selbst als Sängerin im UK erfolgreich, nachdem sie als Kinder-TV-Star begonnen hatte. Starb nach längerer Krankheit am 21.3. auf Menorca, wo sie zuletzt gelebt hatte. Al Bunetta war als Roadmanager für die Young Rascals unterwegs, arbeitete als Manager für Steve Goodman und John Prine und gründete mit ihm Oh Boy Records. Er war für Al Green, Bette Midler und Manhattan Transfer tätig, starb am 22.3. in einem Krankenhaus in Nashville, wo er die Diagnose Krebs erhalten hatte. Er wurde 72 Jahre alt. Heiko Schrepel (*6.5.1976) spielte Bass und sang bei den Bay-Area-(Punk-)Bands One Man Army, U.S. Bombs und The Revolts – starb mit nur 39 Jahren am 6.4. Ray Charles (*1918 als Charles Raymond Offenberg), nicht verwandt mit seinem Namensvetter, leitete die Ray Charles Singers (zehn Charterfolge) und war Orchesterleiter in den TV-Shows von Perry Como und Glen Campbell, arbeitete für die „Muppet Show". Er entschlief am 6.4. in seinem Heim in Beverly Hills. John Renbourn (*8.8.1944), britischer Gitarrenvirtuose und Mitbegründer von Pentangle, interessierte sich früh für Klassik, Jazz, keltische und mittelalterliche Musik, arbeitete erfolgreich solo und mit Kollegen wie Bert Jansch, John Paul Jones, Stefan Grossman, Kesha Sathe. Als er am 25.3. bei einem Konzert in Glasgow nicht auftauchte, fand ihn die Polizei am folgenden Morgen tot in seiner Wohnung – er war einem Herzinfarkt erlegen. Jeremy Brown spielte Gitarre in Scott Weilands Band The Wildabouts und wurde bis zum 27.3. nur 34 Jahre alt – er starb wenige Stunden vor der Releaseshow von deren Debütalbum. Billy O'Connor (*4.10.1953) war als Schlagzeuger 1974 bei der Gründung von Blondie dabei. Der in Deutschland Geborene war zuvor Hausdrummer des Bell-Labels, Seite 8 ■ GoodTimes 3/2015 ■ Percy Sledge (*25.11.1941) – seinen Namen verbindet man sofort mit "When A Woman von 1966. Der Sänger Man Loves A Woman" h hatte mit der Esquires Combo in seiner HeiC matstadt Leighton, m Alabama, begonnen, A wo w er als Krankenpfleger g arbeitete. Er war bis b Ende der 60er Jahre erfolgreich, erlebte dae nach eine BergBerg und Talfahrt, wurde 2005 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen und hatte zuletzt immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, ehe ihn sein Leberkrebsleiden am 11.4. in Baton Rouge, Louisiana, das Leben kostete. Suzanne Crough (*6.3.1963) war Schauspielerin, fand aber dank der TV-Serie „Partridge Family” in der Musikszene Beachtung. Die zweifache Mutter starb am 27.4. in ihrem Heim in Nevada. Guy LeBlanc (*16.10.1960) stammte aus Kanada, spielte ab 2000 Keyboards bei Camel, war mit The Distinguished Panel Of Experts und The Rebel Wheel aktiv, arbeitete als Produzent – bis zu seinem Ableben am 27.4. Jack Ely (*11.9.1943) gründete als Leadsänger und Gitarrist 1959 The Kingsmen (#2 "Louie Louie", 1963), hatte dann Streit mit den Bandkollegen und gründete nach juristischem Streit The Courtmen. Er arbeitete später als Pferdetrainer und verstummte am 27.4. für immer. Ben E. King (*28.9.1938) sang bei den Moonglows, The Five Crowns und den Drifters (Leadvocals beim #1-Hit "Save The Last D Dance For Me”/1960). I gleichen Jahr starIm tete er seine Solokart riere, die er 1961 mit r dem Schmachterfolg d "Stand By Me" mäch" tig t anschob – und es war w 20 Jahre später bei der Wiederveröffentlichung sein nächsWiederveröffe ter Erfolg. Trotz gesundheitlicher Probleme war er bis 2014 noch live unterwegs, ehe er sich am 30.4. auf ewig verabschiedete. Anne Tkach (*30.3.1967) war als Sängerin und Bassistin in zahlreichen Folk- und Rockbands wie Hazeldine, Bad Folk, Rough Shop, Ransom Note und Nadine zu erleben. Sie kam bei einem Brand im Haus ihres Vaters am 9.4. ums Leben. Errol Brown (*12.11.1943) kam zwar in Kingston auf Jamaika zur Welt, seine größten Erfolge feierte er jedoch als Sänger und Songschmied der 1969 gegründeten Hot Chocolate in Europa, vor allem in Deutschland. Solo veröffentlichte er ab 1985 vier Alben und zahlreiche Singles, arbeitete mit Dieter Bohlen und verabschiedete sich 2009 mit einer Abschiedstournee in den Ruhestand. Der von Queen Elizabeth mit dem Orden MBE ausgezeichnete Künstler starb am 6.5. in seinem Heim auf den Bahamas an Leberkrebs. Keith McCormack (*19.10.1940) war als Sänger/Gitarrist mit String-A-Longs (#3-Hit "Wheels" 1961 unterwegs, schrieb mit seiner Tante Fay Voss "Sugar Shack", mit dem die Fireballs 1963 einen #1-Hit verzeichneten. Bei denen stieg er 1968 für sechs Jahre ein. Er war auch als Pilot und Fluglehrer tätig, bis er am 10.4. einen Schlaganfall nicht überlebte. Rutger Gunnarsson (*12.2.1946) startete seine Karriere in den 60er Jahren mit Björn Ulvaeus bei den Hootenanny Singers und arbeitete danach als Bassist und Arrangeur mit Abba. So war er auf allen acht Abba-Studio-Alben zu hören; er spielte und arrangierte zudem für Elton John, Celine Dion und Adam Ant. Er starb am 8.5. Music from the 60s to the 80s Fotos: © Helmut Ölschlegel Jim McCann (*26.10.1944) studierte Medizin, ehe er 1964 ins Musikfach wechselte. Er sang und spielte Gitarre beim Ludlow Trio, dann bei den Dubliners (1974-1979, 2002) und war solo unterwegs. 2002 wurde Kehlkopfkrebs diagnostiziert, der ihm erst die Stimme und am 5.3. dann auch das Leben raubte.